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Full text of "Bayerisches Wörterbuch"

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HANDBOL'XD 
AT  THE 

Jh. 


UNIVERSITY  OF 

TORONTO  PRESS 


>r« 


95  a  t)  e  t  x  f  d)  e  6 

v  t  e  r  b  »  d). 


©  a  m  m  l  u  tt  g 


»on 


SBöttetn  unb  tUSbrutfcn, 

bie   in    ben    lebenben    SERunbarten   fptuor)l,    aU   in   bei*   altern 

nnb    alteften    ^>rot>ineial  *  Sittcratur    bee    ,ftonigrcid)e    Södwern, 

mbers  feiner  altern  ?anbe,  t>orfommcn,  nnb  in  ber  heutigen 

etnein  «  beutfd;en    (£d)riftfprad)e    entnxbcr    gar    nidu ,     ober 

nid)t   in   benfelben  ^ebeutungen   nblid)   finb, 

m  i  t 

urfunMicfjen  belegen, 

nad)  ben  <Stammfvl6Mi  etrnnologifd)  -  alpbabetifd)  georbnet 

■  <-  ••>  >  • 

3.   ?(nbrea£   (Sd)mener. 


©titter  Xtjcit, 

f  ntMI  tenb    bie    93ucf>ftaben 

D*  unb  ®, 


(Stuttgart   nnb   Tübingen, 
3>  e  r  I  a  fl   ber  3.   @.   <J  0  1 1  a'  f  a)  e  n  93ua>Mnblun 
18     3     6. 


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t)  0  r  tx>  0  r  t 

juitt   b titten  Xhciiv. 


Grö"  ijt  feit  (5rfd}einung  ber  erffen  gwet?  £fyeilc  eine 
längere  geit  tterfloften,  unb  fo  ijt  bemt  aud?  ber  nod?  übrige 
©toff"  in  ber  Aufarbeitung  gu  einem  gr&gern  Umfange  am 
gewacfyfcn,  a(ö  wetfanb  in  beö  93erfaffcr6  %lbfid)t  gelegen» 
(£r  glaubt  beibeö  unter  jeneö  Utwcrmeiblicfye  rechnen  gu 
bürfen,  beffen  wot  jebem  unter  und  baö  ßcben  feinen  &fyeil 
gufufyrt*  ^Sollte  er  hierüber  weiter  eintreten,  fo  mußte  er 
tton  b(oö  perf&nlic^en  93crl;ättmflen  (cid)t  mefyr  fagen,  ate 
fid)  ba,  wo  nur  *>on  feiner  (Sammlung  unb  (£r£ ufouna,  fcon 
$B6rtern  bie  jKebc  ijt,  fo  red)t  gegiemen  will.  £fmel)itt 
(;at  er  große  Urfacfye,  fo  mancfyeö  Unthraut  müßiger,  bloö 
perfonlicfyer  2(nfid)t,  baö  in  ber  (Sammlung  $)la§  erhalten 
fyat  unb  fid)  felbft  in  ben  Heinern  fettem  nod)  fciel  gu  breit 
macfyt,  baxauü  wcgguwiinfcfyen. 

9"vid)t  alles,  ivaö  eine  9leil;c  fcon  Streit  ftinburd)  in 
einzelnen  frei;en  Momenten,  oft  in  ber  bejtimmten  5lbftd)t, 
fyäterlnn  lieber  auSgemergt  gu  werben,  in  bie  #anbfd)rift 
geraten  war,  konnte,  alö  enblid)  bie  treffe  rief,  auö  ber 
SDtajfe,  in  bie  e6  fid)  unttermerft  auf  üielfacfye  £Beife  fcer* 
gweigt  fyatte,  mit  gleicher  ©icfycrljeit  wieber  IjerauSgeljoben 
werben»  2113  oon  ©eite  ber  SSerlage'fyanblung,  bie  fxd)  be£ 
wenig  lolmenben  5Berf  cö  angenommen,  in  33egug  auf  eine 
frühere,  nid)tfcon  ifyr  ausgegangene,  ©ubfcriytion&Qrin* 
labung  tton  1825  bie  anfrage  gebellt  würbe,  ob  ber  9Re|t 
fid)  auf  einen  33anb  t>on  geringerer  $3ogengat?l  als  bie  beö 
gweiten  befetyränfen  würbe,  fal;  ber  SQevf*  bie  $3al)t  &or 


IV  SB  d  t  »  o  t  t. 

fiä),  entwebet  eine»  veidjlidjcn  Dritten  £l)eil  feinet  #anb* 
fcfyrift  3tt  ftreicfjen,  ober  aber  feine  gnvcrftd^t  gang  anf  bie 
•iBtlligf'eit  ber  fubfcribierten  5lbnel?mer  ju  fef  en.  £  durfte 
er  von  liefen  beforgen ,  bafj  fte  auf  bcm  Crinfyalten  einet 
vor  vielen  Safyren  unter  gang  anberer  93oraußfe£ung  he* 
jiimmten  Sjftarimumß  meljr,  alß  bavauf  befielen  würben, 
von  einem  $Ber6e,  baß,  gut  ober  fd)lea)t,  bie  Arbeit  eineß 
falben  ^ftenfdjcnlcbcnß  ift ,  aud)  ben  ©ajluf;  ni6güct;ft 
utwerfümmert  in  bie  #a*nbe  31t  bekommen? 

£)ie  berufßmäßige  &3efd>äftigung  mit  ben  jjanbfdjrif* 
Xew  ber  9ftündmer  QSibliotfyeF,  welker  feit  fteben  Sauren 
beß  SSerfafierß  meijte  %e\t  gewibmet  ift,  veranlagte  ganj 
natürlich  eine  noefy  vielfeitigere  Dlücfftdjtnafyme  auf  bie 
altere  ©vradje.  5ö(fyrenb  i>a$,  waö  von  fo!cr)cr  Qlußbeutc 
auf  bie  bereitß  gebrückten  Sfjeile  traf,  feineßortß  für  einen 
bereinigen  SCacfytrag  niebergelegt  vourbe,  burfte,  maß  in 
bew  uod)  ungebrueften  gehörte,  ofync  gweifcl  fofort  ber 
$anbfdjrift  einverleibt  werben.  Sbafü  baß  (San3e  in  bem 
9Jtafie,  alß  eß  auf  ältere  ©vrad^uftanbe  gurücfgreift,  ben 
@fjaraftcr  eineß  bloß  baverifdjen  5Bortcrbud;cß  ju 
verlieren  fcfyeint,  wirb  il?m  itt  ben  5lugcn  (£tnfid)tßi?oller 
fyoffentlid?  nidjt  gum  Vorwurfe  gereid)en. 

Sladjwcifungcn  auß  ber  alteren  @vrad)e  alß  ©runb; 
flehte  in  ber  ©efdjiajte  beß  einzelnen  SSJovtcö  konnten  für 
überflüfftg  gelten,  wenn  einmal  ©raffß  altlwdjbcutfdjer 
@vrad)fdja§  aufgcfcfyloffcn  mar.  Sätteln  biß  bafyin  ftnb  fte 
cß  nid;t  gewefen ;  unb  jebe  3cit  fud)t,  fo  gut  eß  eben  gelten 
will/  unb  folltc  audj  il;rc  vorläufige  9Ml;e  eine  rein  ver? 
lomc  fetm,  bem  $3cbürfniflfc,  b(\t>  fte  nicfyt  abweifen  ftum, 
xu  genügen. 

5Baß  bie  in  biefem  5Ber6e  verfudjtc  etvmologifdje 
5llpl;abet*£5rbnung  (9Ht33^=Orbnung  l;at  fte  ein 
©votter  nid;t  übel  benamfet)  angefyt,  fo  l;at  ber  Söerf.  nodj 


55  o  nv  o  r  t.  v 

feinen  ©runb  gefunben,  iljre  'iBafyl  gu  bereuen,  @ie  fyätt 
jüfy  nebenbei;  nod)  fo  enge  an  bie  gewohnte  $olgc  ber  23ud)* 
flaben,  ba$  es  nur  eines  Q3lict'eö  auf  bte  OeitenAleber* 
fcfyriften  bebarf,  um  fte,  fogar  ofyne  £)urd)lefung  beffen, 
was  in  ber  Einleitung  £1?.  I.  ©♦  V — -IX  gefagt  ift ,  fo* 
glcid)  gu  begreifen  unb  als  fixere  $ür;rerin  gu  ernennen, 

dlidjtd  befto  weniger  wirb  ber  $3crf.,  bem  in  ber 
Einleitung  getanen  93erfvrecr;ctt  gemäß,  für  bie  9ta<fy 
lieferung  eines  aua;  fd;lecl?t(;insalpi;abctifcr;cn  SSex: 
geidmifjeS  (Sorge  tragen,  £)aß  cS  von  ifym  fclbjt  ausgeben 
werbe,  frmn  er  in  9lnfe(;ung  feiner  gegenwärtigen  Berufs* 
arbeiten  nid;t  benimmt  gufagen,  aber  er  wirb  {ebenfalls 
veranlagen,  baß  es  gum  2lufftnben  fowofyl  ber  bialccti* 
f d) c n  als  ber  a  1 1  b  e  u  t  f  er;  c tt  2(uSbrüct"e ,  unb  gwar 
tl;ei(S  von  biefen,  tfyetlS  von  ben  fd;rifts  ober  ncu-'bcutfcfyeu 
formen  aus,  unb,  mittels  gang  t'urg  gefaxter  £öort; 
Erklärungen,  fo  eingerichtet  werbe,  ba$  eS  guglcicf;  minber 
bemittelten  als  eine  9lrt  ErfafeS  für  baS  gange  leiber  gu 
foflfvielig  aufgefallene  58er£'  bienen  Fonne, 

.«Diefer  SluSgug  aber  fann  natürlich  erft  naef;  Er* 
fer/eimmg  bcS  StadjtrageS ,  ben  ftd?  ber  93erf.  gu  mannid); 
fachet  Berichtigung  unb  sI>crvollftänbigung  beS  SBerfeö 
vorbehält,  als  eitt  biefeS  @ange  gufammenfaffenbcS  9Ze§ 
in  Arbeit  genommen  werben, 

Sngwifcfycn  ift  baS  5fterB  mit  bem  vierten  SBanbe ,  in 
welken,  um  ben  britten  nid;t  gu  unverhältnismäßig  ftotf 
werben  gu  laflfen,  bie  $5ud;ßabcn  SBS  unb  3  verlegt  wer? 
ben  mußten,  vorläufig  als  gefcr;loffcn  gu  betrachten,  £>b 
gu  jenem  Leitern  nod;  langer  £cbcn,  S^uft  unb  $raft  ver* 
liefert  fei;n  foll,  ßel;t  bei;  ber  gütigen  $8orfet;ung, 

5lußcr  ben  auf  ©♦  XI — XVI  ber  Einleitung  ange? 
führten  Quellen  fmb  fvatcrfyin  nod}  manche  anberc  benu|t 
worben,    ©ic  l;ier  gu  nennen  fdjeint  unn6tl;ig,  b<x  wenig* 


vi  i8  o  rm  o  f  t. 

ften$  bte  gebrückten  auä  ben  obwol  abtYtrgenben  GHtierun* 
gen  erkennbar  genug  fmb.  £>iefe6  würbe  befonberä  in 
^infic^t  auf  bie  £anbfa)riften  ber  Sfttündwer  23ibliotl?e£ 
fein*  weitläufig  auffallen  müflfetn  £)ic  gebrauchten  biblio* 
tfyccarifcfyett  ©iglen  Cbm.,  Cgm.,  Clm.  (Cod.  bav.,  Cod. 
germ.,  Cod.  lat.  monacensis)  unb  brgl.  mit  ber  auf  bie 
Kummer  ber  Jpanbfcfyrift  unb  auf  ba$  betreffenbe  83latt 
weifenben  3iffc*  fid)ern  x>ox  ber  $anb  unb  bte  i^rerfeitö 
aucfj  bie  sjttanufcripten  *  Kataloge  biefer  53ibliotl;ef;  gum 
£)ruc£'c  gebieten  fei;n  werben,  bie  SDt&glicfyfeit  alle  2ln* 
gaben  gu  prüfen  unb  etwa  weiter  gu  verfolgen. 

£$on  ben  a.  a.  O.  ©.  XVI — XVII  genannten  tter* 
ehrten  SÜfttfammlcrn  gu  tiefen  (Farben  l;abcn  mehrere 
il)rc  Sfjeilnalmie  nad;l;altig  fortgefe§t.  S^tien  fdjlofien 
\id)  freunb(ict)  an  bie  Ferren:  Slfleflbv  2luracfyer  in 
meöbad),  $)rofcj]or  Dr.  &  i  1 1  e  t  in  2lfd>affenburg ,  ®e* 
Ijcimcratl)  ^Ritter  x>.  Sang  in  2lnebaa}  feiig,  Dr.  $arl 
SRotl?  auö  fiütterö,  Dr.  Unger  früher  in  ^ifbü&el 
unb  21.  m»  etilen,  namentlich  aucfy  $rn.  Dr.  fingier 
in  Slugöburg,  ber  fid)  in  anberer  5Beifc  um  ben  Fortgang 
beö  5Berfcö  fcerbient  gemacht,  bleibt  ber  Söerf.  auf  immer 
fcerbunben.  Sjjjit  at;nlid)em  ehrerbietigen  ©efüljlc  gebend 
er  fo  mandjeö  $ol;en,  befielt  ©unft  ober  3lad)\~id)t  bem 
SS&exh  gu  £l;ci(  geworben. 

Unb  nun  cnblid)  angelangt  am  fcorumfi'gcn  §tele 
gwangigjdljrigen  23emül?en$  achtet  cx&  für  l;citigc  $>ftidr)t, 
ben  el;rfurd)tüollften  £>anü  gu  erneuern  3«§29£,  bem 
©rünber  fo  üieleö  ©rofsen,  ber  nid)t  tterfcfymättfe,  aucfy  gu 
bicfem  ^l'cinftcn  bie  @amen66rner  gu  ftreuen.  2Dcod)te 
beö  ßicfytblicteö,  an  bem  bie  junge  ©aat  feimen  burfte,  bie 
in  3lel)ren  gcfcboficne  nidjt  unwürbig  geworben  fcmt! 


?fn  feie 

Ijodjuereljrltcljen  0ubffribenUn 

auf 

®d)Me(lfv'3   batytvifd>?$  8&&vtM'bnd)* 


Sic  Unterzeichnete  übernahm  im  %\ljr  1825  mit  bem  93er* 
läge  biefcS  Söcrf'cö  aud;  bte  53erbinblid)fcit,  baß  e£  unter  Soor* 
aulfegung  ber  23ogeiu.<«;l,  auf  welche  c6  in  einer  fcorgangigen 
©ubfcriptionecinlabung  Don  1823  angcfdjlagen  worben,  ndmlid) 
uon  4  2Upf)abcten  ober  100  23ogcn  oljngcfafjr,  bic  (Subfcribic* 
renben  nid)t  über  10  ff.  31t  jteben  fontmen  follte.  UmjUnbe, 
worüber  auf  be$  Arn.  93crfajfer$  Vorwort  $um  britten  Steile 
txrtmefen  werben  muß,  Ijabcn  el  bcmfelben  nad;  ber  jjanb  vm* 
mbg(id)  gemacht,  ftci>  innerhalb  jener  23ogen$<u)l  ju  galten,  bie 
fdjon  burd)  bic  jwc»  crfleu  Södnbc  nahebei?  erreicht  worben  war. 

<£$  ftanb  ntd;t  bei)  ber  ^erlagsbanbmug,  bem  #m,  SBerf. 
über  bie  2(u3bcf;nung  eines  SBerfeS  ber  2Jrt  2D?a|l  su  geben; 
unb  fo  ft'efyt  ft'c  ftd),  wie  gerne  ftc  tyrerfeite  bae  urfpranglicfyc 
9Jtovimum  eingehalten  f;atte ,  bemüßigt,  fftr  bic  litt.  Ferren 
(Subfcribcnten,  beren  SSilligf'cit  ber  «öerfaflfer  felbft  anruft,  ben 
betrag  ber  leisten,  ftatt  au$  einem,  aus  jwe»  SSänben  be* 
jlefcenben  Lieferung  im  *8erl)dltniß  ber  größeren  23ogenjal)(  ju 
erbbfyeu. 

%  @.  ©otta'fcbe  ^ud^anblung. 


vßict  unt>  fcreigtgfte  2t6t&eUung. 


SRetfye:     9la,    re,     :c. 
(93rgl.  tat),  rel)...,  unb  raro,   ren>...) 

Otalen  f.  Oialjen. 

rauen  f.  reuen. 

tauen,  rauroeln,  rauroejen,  raupen,  a)  beulen,  rolnf<?ln,  in 
boben  £onen  reben;  jammern,  roeinertid)  bitten;  b)  »on  ber  Äafee: 
fdmurren,  ft'd)  febnurrenb  an  3emanb  fcbmlege«.  abrauiveln 
einem  ctrcaä,  etf  burd)  fldglfdeg  bitten  »on  tbm  ermatten.  Die 
Otauj,  tyerfon,  fcfc  ju  Diel  ivlnfelt,  jammert,  bittet;  bie  Ä«ße. 
ranjtg,  adj.  rolnfetnb,  roeblelbfg,  jdmmerlicb,  erbdrmllcb,  fd)lc*t. 
(Cfr.  gl.  a.  678  ruiucnte,  nulcntes  unb  ©tatberö  rauen.  rauiven.  S.a. 
ebten,  raupen,  »prjüaiicb  aber  baö  ganj  a(eüf}(aufenbe  raunjen 
hinter  raunen. 

Der  CRe,  (d.  8p.)  ble  2eicbe,  cadaver  u.  funus.  „©ebalfamt  Wart 
fin  hinget  re."  tyarclfal.  (Gl.  a.  79.  659  re,  i.  882.  934  breb, 
teb/  a-  4ii  brao,  a.  139.  1.  46.  Mm.  80  breo,  genit.  breuuetf, 
plur.  breuulr,  alfo  neutr.)  Der  Oie^roub  ({Recbtb.  u.  1552 
2ßftr.  35tr.  VII.  60)  «Beraubung  elnetf  tobt  ©efunbenen  ober  barum 
©etobteten  (gl.  o.  157.  265  reroub  manuibiae.  —  Edict.  Rotbar. 
tit.  VII.  „rbalraub.")  ©er  IHerouber  präedo  mortui.  Urf. 
i>.  1277  bei>  Äurj  £>.  u.  0.  u.  31.  II.  21).  ©.  187.  I)le  a.  @p.  batte 
aud)  Sompoft'ta  rcle  relfb  funebris,  funestus,  relelta,  retuod>a, 
retulbl  exequiae.  3m  .öolldnb.  gebt  nod)  rceuiv^iuect  fite 
spuma  lethalis,  reeutuer  für  pollinctor.  2lucö  Im  9Ueberf.  wirb 
noeb  SÄd  gebraust. 

reMlcb,  rultcb,  (d.  <sp.)  rekblld?.  „Unb  rcpe  ber  gotbalt  gnab  fo 
rei)lld)  jufleujjct  allen  creaturn."  2öftr.  SBtr.  V.  74.  „2>j  blut 
flo£  rellld)  beraub"  „OUtlicb  effett  unb  ttlnfen."  Dr.  ©tf. 
Dafj  rel  au$  relcb  Dcrfurjt  fe»,  iffc  nlcfet  ganj  ftd)er,  ba  baä  WI. 
rffr,  rif-legr,  bat  agl.  engl,  ri fe,  nieberf.  rioc  largus,  überaus 
nld)t  entferntet  liegen.  Der  gelehrte  Dr.  @tf  würbe  In  jenem  Satt 
wot  tetcblld)  auögefcbrleben  baben. 

@a)weUei'ö  58ai)ctifd)eö  SBcvtevfcucb.  III.  ££.  31 


2  SKeu  3Rue 

reuen  (ruiaT,  rui'n,  roio",  roi-n,  raua"),  rote  l)d)b.  tttö  <particip. 
tautti  gereut,  (Speffart  geremt,  gerebr)  unb  (fd)U\i'b.  (Jfjr.  in  v.  Jreib. 
©amnU.  I.  17  4)  ge  tauen,  (£.  <g>aa)$)  geraumen,  (<H3eijinann  III.  so 
,,gtia"  b.  fj.)  gerien,  geriiven.  ra  bie  a.  5p.  fytiwan,  it)  t)ti\vu, 
6  rou,  gifjruman,  bie  ä.  5p.  riumen,  tdjriume,  rou,  gertuiven 
conjugierre,  fo  mirb  lob!  ieneö  geraumen  au»  gerumen  flatt  gertu: 
u> en  (a.  5p.  giruuuan,  cfr.  neuen),  ober  auä  einer  ?(usn?eid)ung  be£ 
SBer&ö  in  bie  Cnmiiig.  nad)  Oomven  (6auen)  jti  ecffäcen  fewn ,  burd)  iverdje 
aud)  fogar  bei-  3-nft'niriv  rauen  (»rgr.  6d)b.  brauen,  tauen  ftatt 
breuen,  Eeuen)  begreiflich  tvirb.  2>ie  a.  5p.  t)atte  aud)  ein  bfoö  um; 
enbenbeö  !)riuuen  unb  [jriuuon.  hieben  bet  unangenehmen  (Jnu 
pfinbung  über  etroaä  bereite  @etb«ne0,  ©cfcfcebeneä  wirb  reuen 
au*  »on  ber  über  ctiuaö  ©egenroärtigctf  unb  ^ünftigetf  gebrannt. 
9)Hd)  reut  mein  ®elb  ic,  id)  gefce  eg  ungerne  autf-  «Wieb,  reut 
eine  sperfon,  fte  bauert,  jammert  mid>.  (Cfr.  Stfr.  I.  io,  46, 
IV.  12.  5).  Ob  bie  inn  =  fa(j.  2lugfprad)formen :  I  gr.'t  mi'  um 
nichs  (kb.  befümmere  mien  um  niebtä);  Des  grat  mi',  hat  mi1 
gra~t,  allenfalls  ja  rauen,  reuen,  gerauen  geboren  mögen? 

3Srgl»  5tf).  II.  97.  gr.vn,  ttrol.  grawen. 

Sie  dien  (Rui,  Boi),  t*)fe  l)d)b.  {Reue  («,  5p.  riume,  a.  5p. 
f>riuua  öfter  nad)  I.  afS  II.  3>ecu"n.:2(rt ,  in  einein  Voc.  sec.  XV.  masc. 
ber  rutv;  agf.  fjreove,  —  i»r.  unb  gotf).  anbern  5rammeS :  ibr;an, 
ibrrciga).  öieu  unb  Saib  machen  ober  erroetfen  (rooju  ei 
eine  eigene  £ated)iämu6formel  gibt)  vor  bem  33eld)ten,  (Sterben. 

J  ha'  scho*  Rui  und  Laid  g-macht,  id?  glaubte,  bei  Xobei  JU  fe»n. 

Der  Dveuer,  teuerer,  (2Bürjb.  23rorb.  ».  1,690  u.  1736)  Car- 
melita  discalceatus,  nod)  jeljt  befceljenb.  2>ie  Oieuerfnn,  ebmal^ 
eine  ber  Tonnen  ju  $?arienftein  Im  p>uepbrücflfd)en  (Poenitentes 
S.  Maria e  Magdalenas,  apud  Geminipontem.)  3m  Q3ar(aam  unb 
SfOfapfyat  ift  ber  riufaere,  rimefaere  ein  QSüßer,  Crinftebter;  f.  reufen, 
»vefdje»  ivol  einem  alten  6r:uuifon  entfpridjt,  unb  affo  aud)  eine  2(brei. 
tung  von  Ken  ift. 
2>(e  Otue  (Ruo,  o.pf.  Otuccgau  Rou),  wie  bd?b.  Otulje  (a\  5p.  Hwntht: 
SRuoroe;  Cgm.  7  5.  f.  ',.  8.  riibe;  a.  5p.  QSJiUeram.  ruouua;  9totf. 
rauua;  nod)  ©tut.  II.  141.  14  5-  raive  im  Keim  auf  bfatue  neben 
ruoire  14  5.  165;  in  ben  friif>eften  £enfmarern  ftef?t  nid)t  feid)t  biefeö 
2Bort,  fonbern  refti,  refta,  bod)  gl.  a.  217  unroa  vexatio,  roo  ba» 
Tange  0  e6er  =  110,  at*  —  au  \tv>n  mirb;  bSl.  ro  neben  einem  mof  un; 
venvanbten  fro;  agf.  girt  re|T;  viefieidjt  ift  aber  taä  agf.  2(bi.  ro» 
sua\is  ibentifd)  mit  bem  UU  to-t  quictus.  2iud)  gl-  1.  56s  ad  Prudent. 
contra  Syram.  vers  /,61  |"tef)t  rau  über  quietas  (sc-  leges) ,  ju  iveMjem 
llti.  ba$  5ub|f.  rauui  gl.  I.  542  ad  pjusd.  peri  Sloph.  vers  5."  nafjer 
fliinmt.         @p.2ß.    Nicks  habm    is   a    Rou.         0'   Ruo    brefd)en. 

SBenn  bie  auf  ber  Senne  angelegten  ©arben  einmal  ganj  überbrofdjen 
finb,  bann  >virb  mit  bem  2)refcfcen  aufgebort,  bl$  bat  gingelegte  um- 


Mab  3 

gewenbet  ift.    QBettu  biefetf  wicber  nberbrofcfceu  ffr,  wirb  wieber  auf= 
gehört  nnb  ba$  ©trob.  aufgerüttelt  (aufaefdjüttet).    3ft  «t»d)  *><*$  2luf= 
gefdjüttete  übcrbrofdjcn,   bann  fft  ein  @tro  unb  swar  in  brep 
JKuen  abgebrofdjen.   OBaur  £>•  2.)    SSrgl.  Oiaft  (Weite). 
rue=lg,  ruewfg,  rüowfg,  geruewfg,  gerüeroig,  rubjg; 

bel)agli(T; ;  Hci't  is  o*  g'rüawi's  TVedac. 
„Oiübig  fanft  bu  nicr)t  leben, 
3lll  plag  wirb  biet»  umgeben/'    2I(te$  £ieb. 
„«et  bifer  unruebigen  3Belr."    MB.  III.  385  ad  1569.    „(Sin 
gut  gerubf clcid?  niejjen  unb  tnnbaben."    MB.  X.  282  ad  1579; 
geruewecltcfc;.  MB.  VIII.  265;  gerueblid).  MB.  IX.  520  ad  1510. 
„Darbep  foll  ft'e  furan  rübwlgflict;  bleiben  unb  gclaffen  werben." 
20?*t.  \>.  1616.  f.  214.    „Den  Oluffdjlag  ruebiglicb.  einnehmen." 
£btg.  t>.  1542.    „rubigticb."  tranquille.   Voc.  p.  1618.   gcrue= 
fam,  gm»  fam  adj.,  gffube  ijabenb;  Oiube  gewäbrenb.  o~  gmosamoc 

Menscli.   a"  gruosame  NäBht.   „©crubfailt  quictus."  Voc.tf.1429. 

tue  =  en  (rua-o%  roua\  fcfewdb.  gruowo",  b.  b.  gerncwen),  1)  wie 
f)d)b.  rul)cn ,  (a\  ©p.  ruowen,  9totf.  rduuen).  9fad)  MB.  IX.  143 
ad  1319  ftebt:  gerawet  fepn  von  einem  Dtenft,  einer  ©teuer, 
beffelben,  berfelbcn  uber&oben  {cyn.  ®  e  t  u  0 w e  t  f  i  $  e  n,  b.  &.  rublg, 
oljne  ju  arbeiten.  S8r,  2?erbt.  Hl.  ,M*  einem  Sebeu  geruet 
filmen"  (ungeflort).  Jpeumann  opusc.  117.  Cgm.  27.  «Hrtifel  104. 
„Du  wurbft  nlt  ruwen."  Dr.  Cef.  1542.  2)  D-tyf.  aufboren,  ab; 
lajfen.  rou!  fo  l)6re  bod)  auf,  lafc  ab.  Routs  mit  cnlo'n  Possn 
(lajit  ab  von  euem  hoffen). 


(fflrgl.  Diap,  rep  :c,   «Kaw,  rew  :a) 


rab? 


„@  ba£  id)  cr>am  burd)  ba$  gele&    OTieibc  9.  Äot^aufen) 

Dag  mir  alfo  refj 

3n  ber  nafen  i<x  aufrab  (?) 

Ob  mir  laub  ober  luft  ju  froben  gab."  Cgm.  270.  f.  211.* 
(Scheint  ein  iUblautverb.    Cf.  reben. 
„rab,"  f.  rol). 

Der  91  ab  (Räb,  Rä')  wie  l)d)b.,  (a.  @p.  febon  mitunter  rabo  ftatt 
betf  altern  Grab  an).  @.  Otamm  nnb  Oiapp.  Der  OUblefn- 
bufaten,  {Kablerbucatcn,  alter  ungarifefcer  Ducatcn  au*  ber 
Seit  betf  Äonigä  Oflat&fag  Gorvinutf,  auf  welchen  ein  Oiabe  geprägt 
fft,  ber,  na*  P.  2lbral>.,  weit  lieblicher  fingt  alö  eine  «Wacbtigall. 
„Unb  Uä  @l)rlftfinbl  legten  ft'e  ol)ne  reiche  gatfdjcn,  obne  Simulet, 
ofmc  Olablerbufaten  in  Ut  ^rippetein."  £ob  =  unb  £rauerrebe 
auf  ben  Prälaten  9W<w  p.  «Pandel.    Pfarrer  Stroftegott  fegirt  in  feinem 

31  2 


4  SRab  3to& 

£eftametit  (SBucberS  f.  2B/IV.  279)  ben  an  feinem  £rinftarfenfcapulfer 
angenagten  Otablcrbucaten,  reeldjen  er,  um  ftd?  vorm  0?ot&tauf 
5«  conferpleren,  Immer  am  Jpalfe  trug,  feiner  Ä&c&fn  97?ariurfitel 
mit  bem  Auftrag,  ben  Seuten,  roeldje  bat  üiot&lauf  haben,  bra»  mit 
biefem  Sucaten  ju  belfen.    Cfr.  V.  p.  114. 

£>ie  Oidben  (Räbm,  Räb),  (in  einigen  ©egenben  bei  b.  CberlanbeS 
aud)  b.  SB.  unb  O-^f.)  btc  tveipe  gelbrube,  brassica  rapa.  2>k 
Üiuben  anbrer  Qlrt  betpen,  im  ©egenfaft  sn  biefer,  Oiueben.  „Obfr, 
Oxuben,  OUbfraut  unb  jjnribel."  ©em.  9ieg.  Gbr.  II.  p.  508  ad 
vii.  „ein  Butter  rab  ober  XX  münd>er  Pfenning  bafur"  als  geubal-- 
abgabe,  IIB.  XVIII.  593  ad  1434.  (Gl.  a.  4S.  525.  667  geben  napus 
bureb,  raba;  and)  ©talber  nennt  feine  öidbe  brassica  napa.) 

9tdbl(?)  „ein  roafjerfuppen  na*  afnem  froeinen  fmalfc  genant  ain 
xabU"    ©Reiter  2>lcnftboten£>rb.  ».  i5uo.    Cgm.  698.  f.  43. 

Der  Oiabffcfc,  bat  Äetb&olj.  „iKabüfcb,  dica,  raitbolcj,"  Voc 
p.  1413.  2Bol  baS  böl)mifd)e  rabusse  (fpr.  rabusche,  ferblfdj  ra= 
bofd),  Äerbbolj,  permutbltd)  mit  bem  Serben  rubati,  w-raub'ni 
hauen,  ferben,  wobjn  aud>  Oxubel  gebort,  jufammenbangenb;  urgl. 
Otamafd?  unb  Olemtfd)).    3m   ölt&.  rodre  ruaba,   rnaua, 

roapa  indictio,  numerus,  röpön  enumerare. 

„t  a  b  a  t  a  i  97?  a  l  \,  Ufc6  97?aul."  J?bn.  ©aljb.  Jpüttenfrctn  29 1 .  SQBol 
rä  alfo  r.iu;  prgl.  allenfalls  rdubifeb. 

rabiat  (    \±)lt  \w  Qöutl) ,  außer  fteb. 

2)ie  3i«ba tfd)en,  ©pottbenennuit^  einer  dltlicben  SKeibSperfon.  3u 
ber  9?ormanbie  fft  la  rabäcbe  eine  Jpere. 

rauben  (räbm,  raubm,  robm) ,  n>ie  tjfyb.;  t«.  ©p.  roubon,  auf. 
reaffan  unb  öreafian,  gotb.  rauben).  £>er  Oi  d  u  b  e  r, 
Oiduber. 

■Der  Oi  d nb  (Hab,  Raub,  Rob).  i)  jpie  bd?b.,  (a.  @p.  roub, 
geivobnlld)  plur.  rouba  spolia  —  agf.  reaf  spolia  unb  nodj  öfter 
indumentum,  vestis.^  wobutd)  ein  ;3ufammenbang  mit  bem  romani- 
fdjen  fopa,  roba,  robe,  unb  boS  23erb*  mit  derober,  roliar, 
mitt.lat.  raubare  ipabrfcbeinlid)  wirb.  2)  Der  23efhmb  eines  $elbeS 
an  5rü*tcn,  bie  barauf  eingedrntet  werben  fonnen,  ober  eingedrntet 
ft'nb.  „9t.  9t.  bat  bie  nadjjten  fed)6  jar  bie  nuß  unb  raub  barab" 
(bem  tHngerj,  '313.  XVIII.  191.  1370.  ,/£en  Oiaub  unb  gruefet 
ab  bem  Einfang  nernen."  2ori  33.0t.  p.  22.  o~  Fald  um  'on  Rab 
<luma~,  baS  §elb  eines  Slnbern  büngen,  um  es  bafür  baS  erfte  3abr 
für  fid)  ju  bebauen  unb  abjudrnten.  „ggon  einem  9?eubrud)  finb  bie 
bre»  erileu  Oi  aub  jebenbfrep."  SpiU  „Den  erben  eine*  »erfcorbenen 
gaubpfarrerS  gebü&rt  ber  9tad)raub  (bie  jtpeitjdbrigc  S3enußung) 
eines  gelbeS,  baS  biefer  erft  im  porigen  %af)tt  gebungt-7'  OBftr.  gl.) 
t aubifd?  (rabisch),  1)  (?B.  p.  1618)  praedabundus.     2)  9)?utl)ig, 

.  flolj,  auf  martialtfcbe  SSctfe  gro^tbuenb.  0"  räbischa'  .Mensch, 
hat  Feda'n  u'm  Huot.    ,,97;an  fptfdjt;  bu  fi'e^fl  euiprifd),  bi|l  rabffd? 


dlanh  dich  5 

r>on  betten,  bie  einfiUd)  femi  unb  auf  bfeOtaftf  ftetfürgebuBt  unb  aufs 
gemadrt."  2(»ent.  G&r.  61.  „2Iu$  bicfen  geraubten  Darren  CDoctere« 
unb«9ftagiftcrn)  fein  etllcfce  fo  ungejogen,  bat  ft'c  jre  würbe  unb 
bfgnttet  ganfj  unb  gar  ju  nld?t  machen,  trettc;  fcafter  auff  gut  lan= 
beäfnedjtifd)  unb  reuberifd),  ruetcu  ba£  parctlfu  auf  ein  fetten, 
alfo  ba£  e$  l)alb  aujf  bem  ofyr  unnb  fyalb  auf  ben  l)al3  liinabbattgenb," 
Jponfgerö  Überfefj.  von  ©eilerä  55emerf,  $um  iVarr^nfcfjiff  1574. 
©talber  l)at  rdttbifd)  wilb,  bofe  unb  fid)  rauben,  ft'd)  ftrduben. 
3*e»>  @d)er$  fteftt:  rdwifd)  trux;  agf.  fjt  reafol  rap'ax,  rabidus. 
93rgl.  oben  „rabaraö"  9)?au(  unb  Oloblcr.  Sag  alte  driub 
dirus,  trux,  riubet  severus  £>{ut.  II.  339  fugt  rruttber.  23rgl> 
inbeffen  rfebig. 

raubein,  raubejeu,  f.  tauen,  rauiven.  23tellciät  gehört  aud) 
bat  mittelrbeinifdjc  raubig,  fd)lcd)t,  elenb  ba&in. 

25er  9i du büng  (9>?a»tt,  9ll)ein),  einjährigem  Oiinb,  f.  Olaup. 

Ser  Oieb,  be$  Oieben  unb  bie  Oieben  (Rebm,  Re'n;  plur.  bie 
Rebma~  ober  Rc'na),  bte  Oianfe,  öiebe  (a.  ©p.  teba).  o~  H6pfa~ 
Re'n.  ©er  2Beinreb.  „8led)t  alt  ein  ewjabifc&er  reb,  ob  bem 
fein  grud)t  nfd)t  roanbelf."  (üonr.  v>.  OJcegen'res'g.  Renten  einen 
Weinreben.  Cgm.  592.  f.  38.  T>n  Hiebet  (Olöefn),  Oßetngdrtner. 
föebacfet,  9i  =  b I a 1 1 ,  9i--mann,  öl  =  mcjicr,  Ol  =  f cb o f , 
Dl  =  ft  e  ce  e  n ,  Ol  =  fc  o  cf  je. 

fid)  reben  (Dled)tbud)  r>.  1332.  Ms.j,  ft'd)  rubren,  „fo  fol  man  ben 
notnujftcr  in  bie  erb  begraben  uncj  an  be«  ncibel,  alfo  baej  jwifdjen 
fein  vnb  erb  ain  wagenfatt  vmbgcn  un\],  baj  er  fid)  m»g  ge= 
reben."  2ß|tr.  (33tr.  VII.  p.  91)  tieät  an  biefer  ©teile:  „Sag  er 
ft'd)  vmb  mug  geteiben."  @.  oben  rab  unb  r>rg(.  reiben  2)  unb 
riebig.  rebig,  adj.  (^pf.  Ms.  Halfan)  rnftrig,  munter,  mutljfg. 
93rgl.  ©talbetö  rdbeln. 

2)a^  „©ercb/'C^pf.  Ms.)  bie  obern  Gf»iv]ci.:-.  „fitcb  unb  ©ting." 
SBaumgartnerg  gjeuftbt.  p.  139.  33e»  Jpeumann  opus«.  698  fteljt: 
„Äreb  (von  gleifd?)  ber  @d?lunb."  Slra  Wittelth,e'm  bebeutet  fcatf 
©eteb  bie  (jingeweiee  überhaupt.  Jpofer  erfidrt  ba£  03er eb  al$ 
iunge  (vom  «Bcrb.  reben,  bewegen),  unb  füljrt  bca  Sfodbrutf: 
Grel)a-ltf)ce  als  Benennung  be£  £ungetf  =  ober  istänbifäen  5/ioofet? 
an.  3m  9tieber&eutfd)en  ift  Wiib beireff  baö  3$serd)feir.  £)b  ba= 
mit  ö1^  oeruleid)cn  femi  wirb  baö  alte  ^fntrebe,  Mrnireba 
„cerebella,"  cerebrum?  ober  aud)  ba$  i«-'t.  refr  3,  3)  bc»  SBjorn? 
Äaum  ba$  agf.  roppatf  illa ,  intestina.    ©.  <»„  9i  e  f . 

Sic  Oicbfd)ttuer,  ber  QMnbfaben.  „ein  fdjon  jarteö  $;ifd)fud) 
mit  Ole&fdHiik  geflodsten,  unb  »on  S&efenretö  aniaeflicft."  ?paroöic 
einer  ^)eurats>abtebe.  Gl.  a.  90  fle&t  ,,ce.na  =  xeba  Iicium  quo 
srrairiina  ligantiir."  yiebfaif.  &en  pod  wll  td)  an  ain  rcbfßil 
fnueren  unb  wit  in  »einmb  mit  mir  Ijatm  füeren.  .0.  Oiofenpiut, 
cf.  Oicf. 


6  SKeb  «Reib 

tebeln.  Strauben  abtcbeln,  ble  33eeren  baoon  abjupfen,  f. 
OUppeu  7). 

t  e  b  e  l  n ,  (U.2.)  wie  fcer  £f  egenbotf  rie*en.  (93ep  2Jbelung  {(t  r  c  b  b  e  n 
fcrunften,  na*  ber  Begattung  »erlangen,  au*:  ff*  begatten.) 

seb  eilen  (reballn),  £drm  ma*cn,  janfen,  poltern.  Da$  ®*re= 
bell  (Grewall,  u-).  Der  CKebeller,  a)  ber  9?ebelle,  b)  (bepm 
gem.  «Bolf)  ein  baprff*e3,  unter  SO?«!  II.  unb  au*  no*  von  <5arl 
2Ubre*t,  gef*lageneä  Jpalbgulbenftucf.  9)?an  fönnte  trgenb  eine 
93ejtel)ung  auf  ben  bamaltgen  53auernaufftanb  vorautffefjen,  roenn 
rtlcfct  fo  ein  baprlf*etf  ©elbftüct  au*  in  ber  <5*weij  (na*  ©talber 
II.  285  »o»  rub  frautf)  ein  9t übel  t/fejje. 

tebern,  (Otptf*.)  unoerftdnbli*  fpre*en,  plappern.    (3n  ber  a\  ©p. 

fommt  anberwarttf  r  eb  en  für  delirare,  somniare,  franj.  rever  vor.) 

teiben  (reihm),  Cond.  rtb  ober  reibet,  Partie,  gerfben 
(gribm),  i)  »r-ic  l)*b.,  (a.  ®p.  rfban,  reib,  riburt,  gariban 
fricare,  tcrere.)  gum  reiben  in  bem  *ab  (frottieren)  routben 
eigene  SSeibspcrfonen  gehalten.  25aö  <pfrünbenmanual  bei  ?0?ün*ner 
Jpeil.@cfftfpital3  »on  1519  circa  (Cbm.  2086)  befagt  fol.  82:  9J?an 
gibt  au*  ben,  bp  ben  armen  warten  unb  reiben  in  bem  pat, 
pier.  Sllwcg  über  XIV  tag  am.,£r*tag  bat  man  ben  Qlrmen  leuten 
ain  pat,  XV  bn.  umb  2ßein,  X  bn.  alner  reib  er  in.  „Der  C?el= 
berfn  fun  in  bem  ^}ab."  Ote*n.  o.  1392  in  ftrefb.  ©amml.  II.  125. 
(Dbfcon  parobiert  ift  biefe£  rfben  in  einem  ®ebi*t,  Cgm.  1020. 
fol.  52.)  2)  breben,  wenben.  DiefeSSebeutung  fann  nl*t  ofyne  gwang 
mit  jener  in  Crlnflag  gcbra*t  werben,  fo  bav  bepnabc  eine  SSermcngung 
jroeper  urfprüngli*  aui)  formell  »erf*lebenen  53erba  ju  »ermutben 
wäre.  (3m  3*1.  gibt  eg,  neben  bem  formell  ju  reiben  ftimmenben 
rtfa  reiben,  serrcijjen,  ein  rifi«  versare.) 

,,©t.  Sbriftopb.  f*eibt  Segl. 

23ltj,  ber  »erftebt  b  Oiegl. 

.Saum  reibt  er  fein  Äuget  aufä  SBret, 

©epn  alle  neun  .Segel  labet."    SDfarcell.  ©türm. 

So  kau  I  denn  heTt  kaane  Kegl  sebeibm? 
Thno  all  meine  Kugln  links  eini  reibm!     Sieb. 

@i*  um  reiben,  umwenben,  umfebren.  Den  @*lüffet  im  ©*lop 
umreiben;  ben  Spal)n  am  Jaf?  auf=  ober  juereiben;  ben  $el$ct 
an  bpr  Ubr  jerugfreiben;  naffe  2Bäf*e  aufreiben;  einem  ben 
Segen  au$  ber  J£>anb  reiben  ic.  Der  5J?elfcr  in  ber  ©ennbütte 
reibt  ben  9)til*fqTel,  ber  am  %tmt  clnetf  um  feine  5lre  bewegü*cn 
£ragboljeä  bangt,  über  bat  Jeuer,  ober  baoon  roeg.  @r  nennt  blejj 
fd)le*tbin:  überretben,  abreiben.  „Den  »31  rm  o.u  treiben, 
luiare  bracliium;  ben  ©*luffel  verreiben,  distorquere 
elavem."  Voc.  0.  I618.  „Da  jte  alfo  mit  bem  Äaifer  (gubwtg  b.  95. 
I>ep  Surftcnfelb)  an  bem  gejaib  war,  t>a  bett  tic  Worbetin  ein  lagelein 
mit  einem  jwifa*en  boten,  in  einem  war  wein,  unb  wann  (Je  ben 


Sfatb  dlib  7 

iapfen  vetrib,  war  tu  bem  anbern  ein  arge$  vergifftcä  trancfV' 
ebron.  in  v.  $relberg$  ©amml.  I.  in.  einem  ben  Spult,  bm 
fragen  umreiben. 

„er  (Jperjog  2irnolb  male  malus)  ifgt  in  Sendern  in  bem  fee. 

Der  tö3  feinb  maß  in  barein  tragen; 

er  i)dtt.  im  umgertben  feinen  fragen 

Unb  tat  im  fein  b«upt  verruefen 

2)a$  antlifj  feljen  auf  ben  rüden."  ©prud)  v.  £egernfee.  .Cgm. 
858.  fol.  122.  „So  ralb  ©ampfon  ble  ferol  autf,"  (bafj  batf  Jpautf 
elnftürjte).  Cgm.  632.  f.  58.  §lgürl. :  verreiben  einem  et- 
was, a)  feinen  <pian  vereiteln;  b)  f{?m  eine  v£ad;e  anber$  bar= 
(teilen,  al$  fte  ifr.  ein  ^errlbenctf  in  einen  Jpanbel  madjen, 
ifm  verwicfeln,  verwirren  (v.  2lbvocaten).  @cll)amer.  e$  fte^t  in 
bell,  ©cfcrlft  ganj  beutlld?,  nlt  verrfben.  eomöb.  v.  1687.  ein 
ttbgerlbcner,  verrlbencr  SDcenfdj,  ein  verfdjlagener,  burdj; 
trlcbener.  ©ellg  ift  ber,  bem  ©Ott  glüce  juretbt.  <priamel  in 
efdjcnb.  Scnfm.  p.  411.  35 ie  Oieib,  unb  bie  Üielben, 
l)  waä  umgeriben,  umgebrel)t  wirb;  £al)ti  am  Jap.  2)  5tb- 
»vcisfruug  eineä  2ßegctf,  einer  ©äffe,  cineö  gluffeS,  33ergeä  von  ber 
geraben  Ölleitung;  Slöenbung  Im  Jahren,  einem  d*  Hei',  d-  Reibm 
ablduffen,  ib,m,  ber  ber  2ßenfcung  ber  ©träfe  folgt,  auf  fürjerm 
2Bege  juoorfommen.  o"  Reibm  nemo",  d*  Reibm  %•  kurz  nema" 
mit  bem  ©agen.  „Decliüare  a  malo  et  f'aecre  bpnum  fein  gleich 
fam  jroo  Reiben,  wie  ble  Sufyrleut  reben:  ^on  ber  unb  iue- 
bler."  Cgm.  lool.  f.  86.  3)  (flugtfb.)  OiennfdHitten.  Die 
21  b  r  e  i  b ,  abreiben,  wie  H$  Zotige,  einem  d-  A'rei'  a  b= 
paffen,  tbn  auf  dar  A'jfeibm  da'wischn,  auf  der  AYeibm  mit 
tljm  7,-samlicma,  Um  unvcrfebenl,  an  abgelegenem  Ort  anfallen, 
überfallen.  ©.  Oiib.  2)cr  Selber,  effen,  tat  fld?  wie  eine 
©Traube  breljen  lajjt,  unb  jum  Stuf:  ober  pu{u)ilefjcu  blent  j.  3?.  am 
5?cn|lcr,  an  ber  £l)ürpfofte;  2üirbel-  3>ei  Sietb  er  l ät  ober 
Oiabftatter  Äafe,  ©egenfaft  von  füfiem.  ©aßb.  ©rojjarl.  £ubn.  450. 
3?er  kh teilet  (a'reiba*),  ©teln  ober  ^rtoce,  ber  an  berede 
einer  Miauet  :c,  wo  Juljrwcrfe  gcwölnuld)  eine  Qßenbung  machen 
muffen,  jur  SScrwalnung  vor  58cfd?abigung  befefllgt  i(l,  eceitein, 
Ulbweieflctn. 

■Der  unb  bie  Oiib  (Ri\),  vn&:  bie  Oieibcu.  einem  ble  mib 
ablaufen,  s  f a if et) e  üi  ib  mad?en  mit  bem  ^ul^wcrf  (unb  um^ 
werfen).  Sic  Oiib,  plur.  füg.  ble  Oiänfc,  kniffe.  „3taerlai  9i  i b 
unb  Oienf."    „©ein  Ijerf}  unb  finn  mit  allerlei)  Oiiben  verblumeltt, 

cor    mathiuationibus    tegere."     «)rcb.    V.  167>S.      «BleUelc^t   ^le^et 

aud)  bai  „vil  geribc  fwanqen"  < viele  Qßenbangen  machen  im 
£anje),  ^itl)rtrt£i,  »encefe  9)i .  2.  290.  r  l  b  i  g ,  Sfficnbuugcn  madjenb, 
fiel)  winbenb.  ein  rlblger  23aum^anitn,  ber  ftct>  nld)t  gerabe 
fpaüer.       £>M  OÜb.-eife»,  Oielbeifen.       Tax  Oitbel,  Sieib- 


8  SKib  3*ob 

eifen.  „Weib  eS  mit  afnem  SR  tbel."  Cgm.  731.  f.  H9.  xu 
beln,  r t pi» ein,  tippen,  tvicbetbolt  reiben;  fidb,  tippeln,, 
ft'cb,  auflehnen  gegen  einen  Stauern.  ti bansen,  (SRutnb.  Sjtt.) 
von  f (einen  Äinoetn:  bin  unb  ber  rutfcben,  ntd)t  fl&en  bleiben. 
<Sid)  rlbanjen  (u-u)>  (3pD  ftcb  an  etwa»5  reiben,  roenn  e«  di- 
nen  am  Oiücfen  jucft.  25ie  9Ubanje  (9cumb.£$l.),  9itbanjel 
(J?d)£.),  unruluse»"  .fiinb. 
T>at  „Otlbe$,"  (9torbfranf.  Jpenneb.),  <$Ril<i)--%m ,  breiter  Stopf, 
SWtl*  aufjubebatten  —  aai  9ieib  =  afd)  entftettt? 

2)rtß  Oiibi^l,  Ribizl    08.  2B.)   3ob«»ni^beere,    bacca    ribis   nigri. 

2)ae  anberrodrt^  unb  fcfeon  bep  qjrrtfd?  vorfommenbe  „^ürroifcl"  (©. 
I.  £p.  @.  555)  ift  root  nur  eine  verbeutfdjelnbe  (Entftellung. 
T>aä  Oileb  =  @tücf,  Cpaffau)  tva»'  Scho-ripp  (f.  unter  ©d)on).    cf. 

,,9lieba  ciuplicem  costarum  cratem."   Doc.  A.  b.  58. a    £3om  einen 

Jptrfdj  jerpirfenben  £rfftan  beift  e$  bep  ®otfr.  ».  ©trafiburg  2905: 
2)ie  rieben  er  bo  beibe  fcbiet, 
Qieibe  er  ft  x>t>n  bem  ruffe  fcbriet.    2?rgt.  9Ueb. 

riabig,  g * r i .t fc i g ,  adj.  bep  Ätäften,  nicbt  abgelebt,  „^eben  etlichen 
fd)6nen  nccr?  ruebigen  alten  <paurn."  2lmft:b.  jur  ftronlefdm. 
sproceff.  »on  1580.  2Bjtr.  3ttr.  V.  138;  OsHct»  boa)  fcr.roerrtcf>,  na* 
X().  H-  S.  loo,  eine  (Sntftellung  au£  rüerig  fei;n.  Sollte  reiben  2) 
fiel),  nad)  ber  unter  friegen  angebeuteten  23em>ed):etimg,  Womit  aud?  eine 
be»  @rimm  I.  39  7.  899  bemerkte  angel|\ia)fifd)e  jufammen  ju  garten  ift, 
ju  einem  rieben  -  »rat.  bai  unter  9*  ob  bemerfte  ist.  riufa  —  »erf>al; 
ten?  £>ann  fonntc  aud)  baä  unter  üeben,  I.  Ifj.  ö.  14,  »orgebrad)te 
fid)  »er üeben  atö  »er; rieben  Oiefter  gehören,  unb  ferbft  t>a$  alte 
riub  severus  (f.  raubifd))  (Jrtvägung  verbienen.)     Cf.  reben. 

„roben,"  (SRütnb.  Srinfenbrob  179)  feljr  feferepen.  Cfr.  tauen, 
r  a  u  tv  e  n. 

Ser  „Oiob,"  (na*  v.  2)eü.  0.2  )  ber  Oianb.  Um  9)?ünd)cn  tvftb  bat 
€W,  ba6  fld)  vor  bem  Zufrieren  auf  einem  S3acp,  (Janal  :c.  jelgt, 
R6b-(Eiö  genannt,  ©outen  im  ©runbe  biefe  flusbrücfe  nebft  bem  fdjiveij. 
5Kubi,  9\übb  6teinqen>[le  nod)  jiim  n-l.  r.of  ruptura,  rudera  »ein  ?lb= 
tautöerb  riufa  rumpere  gehören?  23rgl.  riebig.  3"  bebenden  wäre  aud) 
ba$  alte  roupan  frigerc.     Ctr.  ©rieben  unb  rieb  leprosus.' 

B6binzo-l-©alat,  OUpunjel. 

9i  0  bor  anter,,  ($R«abat  v.  i'7()9)  bewaffnete  ganb|lreid?er,  Mc  raub-- 
ten  unb  plüubertcn  unb  gegen  bie  Gimvobner  alle  Slrten  von  ®eivalt= 
tbätigEeiten  ausübten. 

25er  Oicbler,  (faljb.  unb  Stproler  ©ebtg.)  $urfct)e,  ber  \id>  auf  feine 
@tärfc  unb  ©eroanbtljelt  im  9t Ingen  unb  Oiaufen  n>aß  ju  gute  tl)un 
barf,  9iaufl)elb.  ,Unb  fubren  foH  i*  cetnen  Ovoblerdjor,"  fagt 
2Inb.  .Oofer^  ycifi  jum  2anbe  £prot  in  einer  Obe  von  2UotS  2ßeif= 
fenbad).  2ßlen.  ilrdjip  f.  ©•  @t.  u.  Ä.  Ä.  1816,  Tit.  105.  „3m  £anb 
cb  ber  <Snn^  gibt  es  roaclere  unb  flatfe,  roie  ftc  \id)  fclbft  nennen, 


SRofr         SRufc         Olueb  9 

Oiälfft'nget  obet  frlfcbe  SBttfeen,  wctdje  oft,  einem  ju  gefallen,  fo  ibre* 
®(ef#en$  fepn  will,  i,  2,  3,  \a  4  sflffeW  2Öeg£  auf  bie  £«nfe  obet 
Jpocfeaeiten  nachgeben,  unb  alebann  ©elegenbelt  fuceen,  mit  ben 
Slnbern  »ermittelt  ber  Saufra>ert3lung  befannt  ju  werben-"  3ibete 
f.  @r*tl).  II.  80. 

Sie  Oiobat,  Ofobolb,  öiobatb,  nod)  t>ic  unb  bei  fhtt  Schwere 
obet  gtofmbien|r  üblld?.  „einem  je  ptl  robat  auffegen."  Cgm. 
788.  f.  146.  „Sie  Oiobat  foUen  »on  nfemanbt  geforbert  werben, 
bann  »on  benjenen,  bk  barum  Urbar  ober  35rief  unb  ©Igel  ober  ein 
rdcrjlgjd&rlgc  @ew5r  gebafrt."  trr.  S.D.  »on  1005.  ,,$u  2Bad)tn, 
rabatn  zc.  gebrungen  werben."  .MB.  IL  421  nd  1110.  „(gi  foüen 
auef;  meiner,  tjüttenfncdjt  unb  pfiffter  pep  bem  Xomb  ftewr,  waefct, 
jierfft  wnb  towolt  frep  fein."  alte£^afFaucr9id)tb.3Js.  „Scitbemalen 
bie  (gebarwerd)  ober  Oiobotben  tut  bie  iipcrfone'.i  fonnber  bie  ©ütber 
afficiern."  £btag.  »ou  IG12.  p.  305.  cfr.  üöeircr  ctrssert.  p.  322. 
ßrtl.  prax.  nur.  1.  p.  18.  „fronen  ober  OTobot."  Sort  23  Oi.  243 
ad  1540.  ,,3)aS  Oxo ba l tgelb."  2lbt  r>.  ©r.  3eno  1678.  „@d)ar= 
wereb,  Oiobatl),  2Bad?en  ic"  Hist.  Fris.  II.  II.  307'.  robolben, 
robalben,  robaten,  jur  Srobne  arbeiten,  frobnen.  „Crln  gaujer 
Jpof  fann  mir  4  Oioffern  febarwetcren  ober  robalbten."  <2rtL  prax. 
aur.  1.  26.  Da 6  2Bott  ift  lvot  &aö  gfeid)t>et>eutenbe  t>üf)m.  robota,  ba;» 
ffaivon.  rabota  ?(rt>eit  überhaupt,  rabolaio  ic()  arbeite,  idoju  aud)  rab  ßnedjr, 
raba  gjfaab  gehören  wirb. 

Sie  Oiubricr,  a)  (d.  @p.)  rotbe  Sintc,  rubrica.  „2öilbu  madjen 
atn  rubritf,  fc»  flaln  aus*  ber  febern  get,  ju  florieren."  Cgm.  821. 
f.  26.  b)  x>a$  bamlt  @efd)ticbene  altf  fcitel,  Übetfärift  einer  3tb= 
tbcüung  im  £ert  ic. 

ruebig,  f.  Oiue  unb  riafeig. 

Sie  Oiucb,  plur.  Ofüeb  (©ramm.  803>  £>|t.3far.  „9i  u  b  e  unbc 
o&ej.  «Bringet  ein  ujman  rube  feer."  2tu?*b.  ®tbtb.  r>.  1276), 
gewöhnlicher :  bie  Oiueben  (Ruabre,  opf.  Roubm),  plur.  Oiueben, 
Oiucb  enen  (R'usbm,  RuDbma"),  bie  Oiübe  (gl-(Ö.  17,95,  ruoba, 
itil.  tofa).  Jple  unb  ba  wirb  bie  JÄneG  ber  Oiäbeu  (brassica 
rapa)  entgegengefeßt  unb  junädjfl  für  brassica  napus  gebraucht,  im 
Surcfefcbnltt  aber  ift  ieneä  ber  allgemeine  Scame,  ber  bureb,  SBepfd^e 
ndl)er  beitlmtnt  wirb;  bie  baprifebe,  bie  gafei-,  bk  Haine, 
bie  lange  Oiueben  —  ober  bat  Sarr  =  ,  bat  SUen  =  ,  tue 
*pfdttet  =  ober  ^fdter  =  Diüebtein,  bk  @cber=9iiibe,  ®te<ftube, 
brassica  napus;  vrgt.  ^)fofcpi;n.  „2?anrifdj  Oileb  jwen  ließen" 
MB.  XXII.  69s  ad  1575.  „T>k  b  <x  j> r i f  dje  n  Oiüb lein,  bte  Äöftltd)= 
feit  r)albcr  ben  gallldtfcben  geip.en  verglid-en  werben."  Jifdjart  a°.  1590. 
25ie  weife,  bie  runbc  ober  gefd)eibte,  bie  grüenfopfete 
ober  rötfopfete  Oiueben,  bk  9)? ai? Oiueben  brassica  rapa, 
»fgl.  Oidben,  25d^leln.  3Me  ©elbe  Oiueben  (G.iiru.)bm).  Sie 
Oi i>tl>e  Otneben,   Oiunfetrube,  »tgl.  Oionen.    Sie  @d)wabeu- 


10  SRad) 

0?u eben  in  einer  2lnfpacber  £ar£rb.  v.  170S  ftnb  vtetteicpt  brassica 
rapa,  H  bie  baprifdjcn  br.  napus  fuib.  2öien er  -  Oc" neb en  ftnb 
bem  ^illertbaler  Äartoffet.  9iürnb.  ©p.2B.  Gälla,  haust  der  Roubm 
älla?  Hausts  net  all,  hüls  fei"  bäl'  (b.  b.  um  9)?ltte  Dctoberä  müfien 
ble  Oiüben  eingebracht  feon).  Der  Ruopatj an n  (Oiueb-peunt  £.), 
f.  ^ennt.  Oi.2(.  (Ein  Oiüeblefn  fcbaben  Grinem,  (Jranfcn)  ii>m  jum 
©pott  beu  Zeigefinger  ber  linfen  mit  beut  ber  regten  Jpanb  (treiben. 

rücbin,    rüeben    (rüobi~,    riiaba"),    adj.  pon  Oiüben.     rüabis 

Äraut,  roeife  Oiüben,  ganj  flein  jerfebroten  unb  gefduert.  „% in 
Oiiebeöfraut."  ©peifejettel  ».  1755.  9?ürnb.  „Oi üble 6 traut." 
rüebeln,  nacb  Oiüben  febmeden,  rote  j-  95.  eine  mit  rpeijjen  Oiüben 
gemattete  $antf.  £>et  Oiüebler  =  33a£en,  93a£en  mit  bem  ®e: 
präge  einer  Otübe,  bei  2öapenö  be6  faljb.  (SrjbtfdjofS  £eonbarb  »on 
Äeutfcbad)  (1495  —  1518).  Sicfe  9)?ünje  curfierte  in  23.  von  1502  — 
1513  ju4Äreuiernober  u^fenn.  fcbn>ar$.  SoriSW.Oi.  1. 104.113. 153. 
„Die  OiieblcrbaJjen  fyaben  ftcb  muffen  leiben."  Dr.®.  Set  gegen 
bie  3uben,  3ngolfr.  1532.  dö  mte  feltfam,  roenn  Eatzl  (f.  33  d  ß= 
lein  2))  blotf  burdj  eine  2lnfpielung  auf  baö  Emblem  eine*  foldjen 
ÜBaljeng  bie  jeßtge  93ebeutung  erhalten  l)dtte. 


dieifye:     SRad),    red),     tc. 
(QSrgl.  ral),  ref;  :c.) 

Der  9idd)  (Rähh,  febmdb.  Rauh),  bie  ötacbe  (a.  ©p.  rdcfca),  ge- 
roobnlicber :  ©roll,  Jpaß.  s"n  Räch  häbm  auf  einen.  „Tillen  Oiad) 
unb  Jpajj  »crgcffeit."  „©ein  $3om  tpfrb  bfd>  in  ber  $eit  bei  Oiad?g 
verberben."  <p.  Slbrab.  raebig,  geraebfg,  rdd)ifd)  adj., 
rad)füd)tig.  ,,V\ia  is"s  net-um  de  Packleut  a*  grachigs  Gsind!" 
„flln  unroürfamg  rdcbffcb  begern."  laptfebe  Slnjaigung  v.  1551. 
,/2tln  groprdebiger  Wann  tviber  fein  ftetnbf."  alte*  2lbel6budj. 
«Brgt.  lanc  =  rad)e.  9<ibel.  586.  müd)et  =  ra*e.  «SR.©.  2.  130. 
Die  Oidcbfal  (Ar.  £t&bl.  III.  295);  rdcbfdlig  adj.  (Dr. @tf  1542.) 
©.  reeben. 

Der  Oi  a  cb  e  n,  tvic  Ijdjb.  (a.  ©p.  t)  r  a  l)  l)  o,  r  a  d)  o,  sublinguium).  Der 
0?ad>enpuf?cr,  faurer  üBein  (ber  vermöge  feiner  2ßein|tetnfdure 
ben  ©ebletm  Im  Oi.  gerinnen  maebt  unb  ablöst). 

rdebfen,   rdeffen  unb   rddejien  (racks-n,   rackaz-n),   ben 
©peidjet  mit  botbarem  gaut  beraufbolen  unb  auswerfen  (gl.  a.  6iv 

i.  656.  698.  1125  rad)ifon,  screo,  per  vim  spuo ,  nuTÜGGio,  Ctgf. 
f>  r'ä  c  a  ti  unb  fytfcfcetan,  ngf.  t  o  read),  iet.  0  r  a  !  i  a  ,  fdjiveb. 
tacfjc«,  cfr.  nicöert.  ro^eien).  Ruften,  rdufplen  unb  raren.  Dr. 
9)?inbercr  1620  p.  12s.  S^ep  Ortolpft  (leftt  „reiebfen."  „tylut 
teiebfen."  3lptcr  au^reiebfen;  im  Cgm.  517  fol.  45. b  „plut 
autfrüdpfen.     2ßer  plut  rddjfcnt."    „©roer  fi  (bie  ©alle)  uj 


*Kacf>        SRaid)  1 1 

g era I)finc tr  fueune  ft  fm  uberget,  ber  ift  genem."  Duft.  III.  45; 
nieberf.  raffen  unb,  verfemt,  l)arfen  ftatt  elneä  altern  Ijrafem 

Det  Cgm.  72  gibt  fol.  42  bfe  tat.  SebCUÄregel:  Ad  quameumque 
domum  perrexeris,    ante  screato  burd) :    3n   roelid)  IjatVÖ  bu  rollt 

glen,  fo  folt  bu  ee  bawor  ftien  vnb  bid)  rerod)fen  gar  rool,  niebt 
flia  man  in  frombe  bdrofer  glen  fol.  Sie  Dtdcbfen  (Räclifn, 
G-rackfn),  jdber  ©peicbcl,  ©djlelm,  &ualficr,  (agf.  braca,  Ul. 
6  r  a  E  t ,  fdproeb.  racfel,  nicberl.  rocbel).  23e»  ©emfenberg  <J.  3. 
©.  iL  jus  feud.  c.  129  fteljt  „ob  »emant  ft'd)  felb  raupet,''  roatf, 
roenn  zi  lieber  gebort,  für  rdd)  =  eaen  fprcdjcn  fömtte.  3n  einem 
Voc.  sec.  XV.  ift  uffroebtjen  eruetare. 

Die  9i a eben,  portica,  Jpolj^gftafj,  f.  Diaben. 

taict/cn  (raocho~,  o.qjf.  räicho"),  i)  Verb.  n.  rote  b*b.  reieben, 
b.  I).  ft'd)  auäbebncn,  erftreefen,  Cficro  VII.  14.  gl.  l.  *ioo  Hrelcban 

pertingere,    agf.  rdcau).     's  Wasso'  hat  üba'   mi'    aus   g-raachl. 

tateben,  verraieben,  gereichen.  ,,©o  un£  ju  möntlfdjem  Tiaüi- 
tbaill  unb  febaben  »crraid)t.w  £anbtag  \>.  1669  p.  576.  „Die  ju 
merflieben  fd)«bcn  raidjenbe  fteberbeit."  £anbtg.  v.  1612  p.  10. 
2)  raiefeen,  geraieben  (graacha")  Vrb.  act.  roie  bd)b.  reieben, 
&.  I).  burd)  Slutfftrerfung  ber  Spanb  barbicten,  geben  überbaupt.  einem 
ainc  (sc.  £>brfeige)  raidjen,  0.2.  ©feuern,  ©ülten,  bat 
geben  ic.  raidjen,  »erraieben,  abreieben  ober  »erabrai= 
d)en,  ober  erraidjen.  „Den  $utfd)em  baft  bn  ein  febroeinere! 
bratt  unb  tyler  unb  ^rob,  fo  piel  ft'c  balt  roollen  ju  mreieben." 
«öueber*  f.  2ö.  IV.  228.  „2Bie  »iel  bie  ©6bue  ben  £6<btcrn  jur 
2lu$frcurttng  ju  erreieben  fcbulbig  fecu  follen."  SSlrjb.  £'ba.Orb. 
».1618.  DcrOiald),  2lbrald),  ffierrafd),  bie  9ieid)ung, 
(Sntrldjtung.  Der  £e&entaid),  roatf  ber  Nebenmann  bem  £cl)en- 
berrn  fcep  jeber  mit  jenem  ober  biefem  in  JMnftcbt  auf  bat  üebengut 
ft'd)  begebenben  «Bcrdnberung  ju  entrichten  bat;  ebmalö  gcroobnlid) 
5  »om  Jpunbcrt  bes@uttfrocrtl)e£;  Ülnlait,  Laudemium,  Rejevium. 
Urbare  ©ebraud)  p-  70.  cfr.  &r.  £l)bl.  VII.  365.  XII.  277.  „Der 
jdbrllcfce  31  b  r  a  i  cfa  ber  ^rdftanba."  2Bgr.  (£.  u.  Q.  <8. 1.  285.  Der 
Jfpanbraid)  (2.iDtb.  p.  1518.  5.  93.  137.  2  >ürt.),  Jpanblanger.  3n 
einem  anber  Sinn  b«t  ein  Voc.  sec.  XV.  bantraid)  t  i)  u  n 
sublevare.  3)  ra  leben,  Vrb.  act.  (d.  ®p.)  burd)  iHutfftrccfnng 
be£  2lrme$  ober  ber  Jpanb  nebmen,  auä  ber  Cfntfcrnnng  ber  nehmen, 
bolen  (in  biefem  ©inn  bei)  bea  ©cfcrociiern  nod)  jeljt  üblid).),  f/»mb= 
raefeen/'  amplecti.  Voc  Ms.  2;egernf.  ».  1455,  „Daj  prot  in  ben 
bdtufem  raiebn/'  (in  ben  Käufern  ber  95acEet  bolen).  ®(lr.  93tr. 
VI.  151;  g»und)ncr  „SBedC^enfdcj''  ».  1468.  ,/2ßer  afn  crbf*ajft 
faufft,  ber  fol  e£  raid)en  »on  untf  unb  unfern  @ot^l?an>5'/  (foll  baß 
@rbrcci)t=@ut  an^  unfrer  >e>anb  in  Empfang  nebmen).  MB.  V.  221. 
2Benn  be&  dlofter^  (£i)icmfee  Oiicbter  einen  Dieb  bem'lanbc^fürftUcben 
9ii<bter  anzuliefern  b«t,  fo  foll  biefer  „mit  feinen  2lmbtleuteu  reiten 


12  SRaucfy 

in  ben  ©ee  fofnj  an  bem  ©atlunb  ben  2>lebba  rateten/'  MB. IL 507 
ad  1462.  MB.  V.  179.  480.  MI.  154.  245.  XVIII.  4G.  fommt  be» 
©cbanfungen  an  Softer  Me  @laufel  vor,  ba^  biefe  Älöfter,  wenn  ber 
©Genfer  innerhalb  einer  genujfen  (Entfernung,  j.  95.  ton  12  gleiten, 
ir.it  Stob  abgegangen,  flm  „mit  iren  aigen  gevatt  ober  »vagen  tai- 
cben,"  unb  be»  ibnen  begraben  foüen.  MB.  IV.  169  ftefjt  burd) 
einen  35rucffel)ler  rawtben  flatt  ra»d)en.  ©.reden. 
2)er  öiäud)  (Rähh,  Rohh,  Bauhh),  i)  roie  l)d)b.  (a.  ©».  rouf), 
Kl.  revfr,  agf.  rcc).  eigenen  Oiäucb.  (sc.  von  eigenem  ^erbe, 
b.  i.  eigene  Jpauebaltung)  I)aben  ober  &  alten,  „obigen  Anetten 
unb  SBeiNbilbern,  bie  nld;t  aigenenOiaud)  fjaben,  ift  »erboten, 
Ht  Sagtverf  in  arbeiten."  Ar.  £&bl.  127,  2Bjtr.  53tr.  VI.  150, 
@erid)W£)rb.  ».  1518.  £ft.  2.  55,  g.Ov.  d.  1616  fol.  215.  306.  „2Ble 
lang  bk,  fo  ir  53urger=0iecbt  auffagen,  albie  aignen  9Uud>  Ijabett 
mögen."  2lmb.  ©t.98.  56.  ©.  unten  Q?utf.  jjunäcbft  in  biefer 
23ejiebung  ftnb  tvol  ju  nebmen:  bau  9idud)I)uen,  ein  allgemein 
befannteSfteubak-Oietdmip;  bat  Oiaucbvfunb  (roirjb.  SBrorb.),  i«t)r= 
liebe  Olbgabc  vom  SBeffe  eine3  eignen  Jpcrbeg;  f.  tyfunb.  2>er 
Oiducbfang  (Bau'fang),  ber  ©djornjMn  (vrgl.  &  6m id),  Äenber). 

Xie  Diaud):9Hd)te,  plur.  (Bau'nacht,  Bahhnaeht,  Ba'nächt), 
bk  i'w'bif  9 1  a d?  t e,  unb  überbauet  bie  jjeit  sivlfcben  (übrifti  Geburt 
unb  beif.  25«9=A$nfg,  bk  Ht  2?olWgiaube  für  befonberS  geeignet 
Ijälf,  ftd)  mit  ber  ©eiftertvelt  in  »Berbinbuug  ju  fefcen,  namentlich 
ber  2>orabenb  ober  bie  9tad)t  jum  Gtbrifltag,  jum  9teujabrg=  unb  jum 
2>re»!6nlg$:2;afi.  SPon  bem,  t»a$  in  biefen  9cäd)ten  fd)auerlicbe6  unb 
gcbeimnipooDe^  vorgebt,  weis  ft'cb  bk  junge  unb  alte  .ftinberivett  viel 
ju  erjai)leri.  3n  ber  Bau- Nacht  fommt  j.  S3.  im  b.  20.  (wie  auf 
3^lanb  bfe  30  la^fveinar)  ber  Semper,  febneibet  ben  unartigen 
Äinbern,  bk  er  ftnbet,  ben  53aud)  auf,  unb  legt  &iefelfteine  blnein; 
in  gtanEen  fommt  bk  Jputbe  (Hulla)  ober  ber  Hulbpöpel  über 
ben  Oiocfen  ber  unfleipigen  Ottägbe,  unb  acidjnet  ibn  auf  eine  un- 
faubere  3Betfe.  (f.  (refarb  liist.  Franciae  orient.  I.  276.)  3««  &•  2ß« 
wirb  metonwmlfcb.  eine  vermummte  QBeibfyerfon  felbjt  0"  Raunähht 
betitelt.  Das  is  o"  rechte  Raunähht.  dinige  madten  au6  bem  tvet^ 
terticecu  gujtanb  biefer  12  9täd)te  juverfidnlicbe  ©djlnffe  auf  ben  ber 
12  9)?onate  beö  fommenben  3abre$,  ivaä  im  Sflanb.  3Dla  =  ffrä 
Jelpt.  2ßelt  unb  breit  ift  bai  2ope(n  OBatjrfagen)  au*  ber  £erbafcfee, 
gegoffenem  93le»  ic.  (f.  II.  p.  504)  übtid).  3lud)  in  ben  beutfefcen  ©e= 
metnben  bei)  <peraine  im  £rtbentinifcben  enthalten  ft'd>  jur  peit  ber 
ntaucbnäcbte  bie  Banner  ber  Jagt),  bie  2öeiber  be<$  ©pinnenö;  93ieö 
ivtrb  ni*t  am  93runnen,  fonbern  im  ©talle  gctrdnft  u.  brgl.  m. 
95attolomme!  Ms.  jpormair  ®efd).  von  £»rol  I.  141.  £ie  grftarun« 
?er  Benennung  biefec  Sflädjte  auö  bem  um  fjeir.  ©wtjtönia  üblichen  lird;; 
lia:cn  aseräudjetn ,  gsefprenaen  unb  QSefdjreiben  bei- IVohnunacn  i|1  natürlid) 
genua,    unb    bie   23ennut!;ung ,    Zaü    bie    Jorm   Rau  -  Nacht    ctfö    fJvaun; 


3i<\üd)  13 


Wadji  mit  fcen  arten  ©iruni  mysterium,  ben  2( Traun  ic,  \x>\t  ettva 
gar  bic,  baß  bie  Hulla  mit  bem  nerbifd)en  3utfefi,  i?C  i o t ,  aaf.  ©cot 
jufammeni)ange,  ü&erfftifng.  3Mf;  inbeffen  biefe  bem  ctjrifiridicn  2(bergfauben 
fo  bebeutenbe  -3eit  mit  bem  r --.•dji-ifllicöen  im  SorfHtium  übtidjen  Guftuö 
(»rgf.  ©unnentvenb)  eine  getuiiTe  SSerbinbung  l)abe,  tvirb  fdjon  barauö 
ivaf)rfd)einrid) ,  ba0  and)  in  ber  DUdit  jiim  X&omaS:  (2(pofW)  läge,  bie 
feine  ber  Siaud);,  tvofjt  aber  ber  öolfti  tiaf ;  SÄädj  te  ifl,  gelfrfjcrt 
unb  brgi.  wirb.  ©as$  Üidud?  =  t  dmmcr  lein,  =  ftüblein.  Ö.2D. 
.ftdmmercben  ober  ©tübebeu,  am  ©djornftetn  fo  angebaut,  ba9  bei" 
Oiaud?  in  baffclbc  fommen  unb  bat  barin  aufgelegte  ober  aufge= 
febiefctete  ftlelfd)  burebbringen  fonne.  93aur.  ©er  Waucbroegfen, 
(Wi'hidicn)  befonberö  3?rob  bat  jur  gleit  ber  Oiaudmdcbtc  gebaden 
wirb.  „3 um  Oiaud)  lauten  nur  (fagt  SSjlr.  In  f.  gl.  voce 
Oiaucfcndd)  te)  noeb  untdngft  [eben  ©omtabenb  auf  bem  2anbe  ge= 
brducblid?."  2)  ©er  ©ampf,  ©uuft.  l>oc  Rähh  vo"  doc  haofs-n 
Suppm.    os  is  com  do'  Rähh  za'n  Mal  raus'gango".     Doc  Ralili 

am  Himmol  (©unft  in  ber  s2ltmofpbdre  —  febott.  reut  «ntmofpbdre, 
rotf,  roof,  biefer  9tebel).  ,-,©er  Fimmel  ifl  rdud)ig,"  mit 
©unft  überwogen.  ©.  9i  u  d.  3)  d.  @p.  @erucb.  „Obsolere,  ver- 
rieten, fein  fmad)  unb  t  a  u  cb  verlieren,"  Slvent.  ©ramm. 
,,©fe  fpei£  Qab  im  fo  fuefjen  raiVd?."  Cgm.  714.  f.  116.  ,/ilucb 
fol  man  mt  ben  tfiürnen  fvevbigc  l)unb  galten,  bie  ben  fieinb  burd) 
ben  Oiaudj  mit  bellen  angeben  unb  verratben."  SSegetiuS  r>.  1529 
lib.  IV,  c.  2i.  3n  einem  SHrttEet:  „von  »ergiftenn  unnb  vnuer- 
giften  9?eud)en  unb  ©dmpfen"  gibt  ba$  $wrb.  Ms.  v.  1591  bie 
Mittel  an,  einen  „@efcbmacb  ober  iKaucb"  unter  bie  fteinbe 
3tt  fd)fef;en,  von  bem  ft'e  „juem  minften  40  @tunbt  lang  @»nnlojJ 
werben."  „©er  ©rladerS  mxet  ben  3i  a  u  cb  e  n  von  bem  9)?agen." 
Ortolpb.  ©wetöjem  menfeben  ber  atem  fmedt  bem  vertreibt  baj 
rofenol  bei  bofen  atem  raud?.  Cgm.  592.  f.  25.b  „Odor,  febmeef 
vel  racb."   Voc.  v.  1429.    ۥ.  rieeben  unb  Oiucf. 

rdudien  (rächa",  rqcha";  b.  >2Ö.  rauka",  raukha"),  l)  wie  bd)b. 
(a.  @p.  roueban,  iel.  revfia).  2)  rauebern,  (a.  @p.  roueban) 
„rd<oen  fumigarc."  Voc.  v.  1129.  ,,©ie  3mpen  rd d) cn."  £Orb. 
v.  löi.s,  dienen  burd)  Oiaucb  tobten,  dine  ^erfon  ober  @acbe 
a-räcbäTj  cr-r;'icha\  ®ie  %Bot)\\\tüve\\ ,  ©tdlle  )c.  au^raud)en, 
in  benfelbcn  unter  getviiTcn  ©ebeten  unb  Zeremonien  Seibraud)  aw 
jünben.  (26  gefd)iel)t  biefe^  idbrlid)  in  ben  fogenannten  Oiaud;- 
ndebten  von  <Selte  ber  ©eiftlicben,  bie  babt\)  juglcid)  mit  geiveibter 
treibe  bie  *Knfang^bud?ftabeu  ber  beil.  bre\)  Äonige  C.  M.  B.  an  bie 
£büreu  febretben.  3n  9)?ünd?en  f)at  eg  jebod)  nur  mel)r  auf  3?e= 
ßebren  ber  .«pautfbeft'fter  ftatt,  blc  au^brucflid)  auf  einem  alten  35raud) 
feftbalten,  ber  cbmaltf  befonberi  von  ben  25ettelmond)en  febr  ivobl 
benußt  würbe.  3ntf  Oi  au  eben  geben,  ju  biefem  <2nbe  in  ben  $ävr- 
fern  bewmgeben.    <u«ct?  ba«  ^cltenbrob  (Älojenbrob)  muß 


14  Dlau$  Red) 

in  ben  brep  Oiaucb«dd?te«  (bell.  2lbenb,  9ceuiabr$:  unb  ®repfönfg= 
2lbenb)  eingeräumt  roerben.  0,2.  ®o  ift  im  ?0?un<fcner  I)eiL 
©eififpitat;  Wanual  Cbm.  20S6  p.  1519  fol.  76.  77.  80.  118.  119 
bemerft:  „man  gibt  je  r  au  eben  ober  bieg  man  rauebt  (fo  unb  fo 
»iel  an  SBrobcn  ober  anberm  ©ebäd),"  urgl.  roelbeu.  (SB.  SB.  iXStt.) 
Hao".l,  da  raueb  heac!  ba  paf  auf,  ba  fomm  ber!  Ober  follte 
bief;  noeb  bat  alte  rueeben  (roacha")  ro.  m.  f.  fepn?  SSrgl.  bie  5K51. 
2>aar  ruuE  an  (ba  riecb  bran)  im  SBrem.  nbrf.  SBrtbd).  III.  545. 
rauebeln  (racholn),  nad)  Otaud)  rieeben  ober  febmeefen.  D-  Suppm 
räcüalt.       <S.  a.  rieben  alt  (Stammwort  oon  Mavid),  unb  prgl. 

raud>  adj.,  f.  raub. 

red),  riecb,  fiel)  rieb  raub,  trocEen. 

1)  reeben  (recha"),  red) er n  (recho'n),  trde  bebb.  redjen  (colligere 

rastro,    urfpr.  JVOl  colligere,    congerere  überhaupt,    orgl.  ©rlmm 

11.  26.  unb  reeben  2)  unb  gereeben  adj.)  35er  Öieeben  (Recha*), 
wie  bebb.  (gl.  a.  17.  53.  676  reefco).  2)er  Jpaber^üteeben, 
SSorrlcbtung  an  ber  (Senfe,  mit  roelcbcr  Jpaber  gemäbt  wirb;  biefe 
ganje  (Senfe.  2)er  2lbrecben,  ber  2lbreeber  (ÄYecha0),  redjen= 
förmige  «Sorrlcbtung  1)  an  ber  ©enfe  jum  Jpabet  maben,  2)  an 
üBeibem  unb  QBafFerabläffen ,  5)  an  einer  2lrt  SBrücEen,  bie,  febrag 
über  einen  $lu|?  gebaut,  bie  ^eftimmung  baten,  bat  berabfebroim^ 
menbe  £rlftbol}  aufhatten  unb  in  einen  9tebenfanal  ju  leiten. 

2)  reeben.  „®a£  man  fieb  niemabtf  feblaffen  legen  folle,  Ut  juoor 
bat  geutr  jufammengeroeben  ober  mit  allem  ftleffi  jufammenge= 
büßt  fep."  Srepft'ng.  geuer£rb.  ».  1719.  ö&ne  Steffel  fjl  bk  58e= 
beutung  reeben  feine  anbete  alt  bie  bet  im  t  £&.  <S.  471  aufge= 
geführten  treeben.  Sollte  bie  $orm  nidjt  bloö  3rrtbum  ober 
«Berfeben  fepn,  fo  wäre  ft'e  alt  bie  eincö  Slblautoerbtf,  neben  bem 
wbergebenben  ülbleitocrb  reeben,  merlioürblg.  £>iut.  III.  37  beißt 
et  tiorn  (Straujj  „er  grebet  in  bie  erbe  unb  beriebet  biu  eier  mit 
bem  fanbe."    Ob  bat  gotb.  rifan  (rffU  ccDosvaetg  ad  Roman. 

12.  20)  bat  eine  ober  bat  anbete  fep,  ifl  noeb  ungeiulfj.  SSrgl.  ge= 
recr/en  adj. 

3)  reeben  (a.  <Sp.  ieb  riebe,  bu  riebefl;  i$  raeb;  geroeben)  roie 
l)d)b.  rdeben,  (a.  @p.  tebban).  ©aber  bat  beutsutag  im  Sfaleft 
übliebere  abgeleitete  rc ebnen  (rechna",  rechan).  I  will  mi'  scho~ 
ä~  dior  rechna^!  „(Sieb  an  feinen  getnben  nlebt  re ebnen."  2.  Olbrab. 
„lieber  ein  Jabr  muj?  biefe  grcoeltbat  gereebnet  werben."  7.  tyres 
bigt  auf  @t.  SBcnno'ö  3ubelfeft  P.  1723.  „(Sieb  re  ebnen."  „SBoHt 
feine  SBruber  r  e  d)  n  e  n."  3loent.  @br.  74. 403.  „Der  Äaifer  rolrt  mieb 
an  bir  rennen."  SJircr  XIII.  @.  tRad).  €ine  weitere  3?ebcutung 
al^  blo^  bie  »on  ulcisci,  nemlieb  bie  von  treiben,  betreiben,  »er^ 
treiben,  »erfolgen,  baben  bie  gotl).,  agf.  -unb  itl  2lbl«utr>erbe  prf= 
fan,  Ptrcan,  tefa.    (9Srgl.  Oiecfe.) 


SRed)  15 

red)  ein,  a.  ©p.  eine  Ottt  ju  ftfeben.  „3tcm  bat  Oiecbeln  in  ber 
Sonau  bringt  aueb  eine  grofe  öe&üng  ber  ^ifebe.  ©oll  fürbaß  ntm= 
mer  gefefeeben."  &x.  il)bl  viii.  100  ad  14S4.  XIII.  143  ad  1500. 
2>a$  Voc.  ü.  mg  fyat  „reu?littg  orena,  piscis,"  eine  Perca? 
■Ober  gebort  bat  SSerb  ju  1)  reeben? 

reebnen  rächen,  f.  rceben. 

re^enen  (rechaV),  rechnen  (rechna~),  wie  ftd)b.  rennen.  ©otb. 
I>at  tabnjan,  iäl.  reif  na  benfelben  ®lnn;  cfr.  @timm.  II.  167. 

168.     /,recT/enen   rationem   ponere,"    gl.  o.  264.     ,,investigare, 

aufireebnen,  pafi  nachgebenden;  reebnum  machen,  facerc  ratio- 

cinalionem."  21».  @tHttim.  je  re  ebenen  (*'  recha'n)  adver- 
bialiter,  fo  31t  fagen,  bepnabe.  dt  ift  z-rccho'n  noeb  ein  Äinb. 
@t  tfl  z-rechan  big  iroolfe"  au^geblifcen.  „@efnb  feibige,  welebe  bep 
300  geioefcn,  ja  rennen,  in  einen  Olugenblfcf  ntbergetnaebt." 
2Bftr.  »tr.  iv.  lag.       «Brgl.  gereeben. 

®er  „9ie  ebner"  (©cbeprer  ©fenftbotenörb.  u.  1500),  eine  am  «obrer, 
„tyantner,  die  ebner,  ^apffer." 

gereeben  (grehh&r),  a)  adj.  geretbe. 

,,Aftn  werd  mo"  krumb  und  grehha* 

Alias  mitananda'  sehha% 

Lirum  lärum  Leffalstjl, 

Wia  hält  's  Glück  T'n  Fasching  will.     gfeb. 

b)  adv. ,  grehha",  grehha^s,  grehhaVt,  gerabe,  gerabeju,  gteieb; 
foglcicb,  alfoglefd).  Ge  nä~  grehha"  fürt!  „®ocb  follen  fp  bie  nefj 
fefjen  gereeben  in  ben  fee  imb  nit  auf  bie  feiten."  MB.  VIII.  280 
ad  1441.  „Umtb  ba  bannen  gereben  binauf  au  bi  2)ferprucfben." 
SSurgfribtfbefebrelb.  oon  Wündjen  de  a°.  1460.  SBftr.  95tr.  VI.  192. 
Des  is  schcT  grehha's  g-fält  g'we'n,  bat  Wat  fcbOtt  gleicb  gefeblt. 

„Äbaf  ffiunba  roärtf,  toenn*  fbreebeft  betn  »ersagt."  93auernlteb 
über  bie  (fntfe^ung  2Bfen$  1683.  £ero  4  6,  6.  re&cban  ultro,  agf. 
recen  protinus ,  cito,  »vor  juo  geredje  plene.  ©riniin.  III.  1 48.  3>aj 
öaj  ore  uememe  gereue  fivaj  iemen  fpredje.  £iut-  III.  44.  un&  n>aj 
nad)  gotiö  tviflen  gret).  SMut.  II.  12s.  tniniu  bein  unge red)  ft'nt  con- 
lurbata  sunt  ossa  mea.  9tot£.  tyf.  VI.  3.  mir  gerel)  ctlbc  un  g  er  et) 
pegagene,  inio  bandjon  id).  «pf.  XXXIII.  2.  cf.  yiott.  X.  is.  Xar.  53, 
10;  153,4.  Ungred)  passio,  lumultus.  gered)erte n  (<ZBinbb.  <pfafter 
Cgm.  17.  f.  45-a  129. b)  praepararc.  gartve  id),  ober  geredjene  id), 
praeparaho.  uoregere djenen  praeparemus.  ,,Utij  id)  mid)  bctrjuo  mege 
gered)inen."  ,,bu  (So&anneö)  tuoft  bie  furefart  inio  ce  geredjenenne 
t'ine  »vege."  25iut.  III.  78.  137.  cf.  9M£.  <pf.  LXVII.  10.  LXXXIII.  7. 
geredjenon,  gl.  i.  566.  gireljbanoter  directus,  ©tatber  II.  2  64  bat 
nod)  ein  einfadjeö  red?en,  geredjen  praeparare.  CO  baö  subsl.  fem. 
garebfnö  ber  qotl).  ^onütie  bieöec  vatTe.'    ffirgf.  ©rittim  .9veinf;.  2  7  4. 

aufge rechen,  ä.  ©p.  aufriebtig,  reebt.  (cfr.  aufreebt.)    ,,T>a$ 
©laltt  fot  aufgereebe«  fein  unb  fain  ®djonung  f)aUn,"   ^Oiin 


16  SRtä)  Stnfy 

aufgerel)£n$  (aufgeregten»*  ift  tool  ein  Drucffe&ler  ?)  onge= 

perild)*    ©lait."     MB.   IX.  289  ad  1456.  ©lefe   Sonn   aeredjen 

ft'el)t  au£  roie  ba£  spartkip.  prdterit.  eineö  nadj  fefjen,  aeben  :c  com 
iugierenben  2it>fauty*trb'»  (erat,  unter  2)  redjen  unb  unter  reefen  \>aö 
gotf).  rifan).  aSeri»«nbt  mag  i&r  fepn  ba$  nteberfacfififdje  refen  ridjtig, 
orbentltd),  uneenvorren ,  rein. 

Der  „Oiecfcfds."  9?ad)  ber  ©djeirer  Dienflorb.  ».  1500  gebührt  bem 
93aber  „$u  ©t.  gftartcln&'tag  ain  ganö,  ju  j»etnad)ten  ain  recbjd»* 
tmb  ju  efrern  ain  flaben."   cf.  bat  folgenbe. 

ber  Oiecr>er?  (cf.  bas"  vorige.)  „Die  ©elbe  fol  geben  iaerlicfyen  jroen 
gießen  öetetf,  jroen  f.  bn.,  ain  träne  unb  ainen  red)  er."  „@o 
galtet  bie  feüb  faerlid)  ain  me&en  6U0  jroeljf  Pfenning  für  red)  er 
unb  tvelfat,  breiig  2iner  unb  ain  gatfnadjtlKnnen."  „Der  jine*  ber 
idrelldjen  mä  bem  garten  gat  mit  fampt  betn  red)  er  unb  bem  pae^ 
nal)tl)un."    MB.  XXIII.  60  ad  1326.  111  ad  1436.  594  ad  1479. 

reid)  adj. ,  nrie  t>cr/b.  (a.  @p.  r  1  ö I> t) /  &  reiebe  Jpauben  u.  brgl., 
au*  deptem  ®olb=  ober  ©ilberftoff  verfertigt.  (fleid)eß,2nmuefen, 
o"  reidje  spfruenb,  (9)?und)en,  Nürnberg,  9teumatft,  MB.  XXV. 
64.  7(i),  im  tecpntfd)en©egenfaß  von  einer  minber  ergiebigen  Junbation. 
£Rcicr> cö  (Bali,  ©alj  von  bem  reiben  fpall  (iHelcbenpall)  unb 
niefct  vom  fleinen  £all  ober  Jpdtt  =  tcin  („Jp a tlein'O/  beffen 
<SaVa  man  arme*  nannte.  ,.Daj?  He  von  9)fund)en  fein  arme*  ©alj 
füpren  follten,  bfeiveilcn  ft'e  reiche*  ©alj  ja  SBaflferburg ,  £raun= 
fiein  ober  «Kefcpenpatl  ftnben."  Ar.  2f)bl.  L  258  ad  1456.  „ain 
reiepe  ©Reiben  falj."  MB.  (£ol)enroart.)  XVII.  170  ad  1451. 
^ei^e  ftueber  OXraunftein,  £er.  0.  9?.)  geborrte  ©aljmajTen, 
55  —  60  spfb.  fd)iver,  bie  15  —  20  leiten  weit  olme  ©cfdp,  olme 
^erbredjen  blo*  mit  untergelegtem  ©trol)  »erfuhrt  werben."  (cfr. 
Jueber.)  „Slbfaß  reiben  2öcfen*  fo  vfl,  Jpallefnifd)  2ße= 
fen*  fo  ott."  £ajjt  ©atljl:.  III.  1006.  De  roarb  manig  ebler 
reid)  unb  fdlig  (»on  ben  aufgelefenen  ©tüden  ©maragb*).  Cgm. 
735.  f.  43.  „Da*  reid),  fclig  Sanb  Armenien/'  ülvent.  Gpr.  67. 
9ieid)mann*f:inb,  (U9)?a»nt)  fcfcerjp.  Appellativ  unb  Konten propr. 
Der  föeicptttem,  d.  @p.  aü<b  baj  [fteicptuom,  tpoper  ber  9?eu= 
tralplural :  Oi  c  i  dj  t  f)  ü  m  e  r. 

Da*  Oieid),  a)  wie  pepb.  (d.  ©p.  rtepe,  a.  ©p.  rif>l)f,  niept  blo* 
d>unlng  =  rid)e  (regnum),  fonbevn  aud)  l)crjog  =  rtd)e  (ducatus, 
gl.  o.  559),  unb  190I  in  leßtern  ©inner  ©udbo  rippf  bep 
£)tfrib,  ad  Salom.  9,  fo  roic  im  alten  poetifc^en  Fragment  »on 
Jper^og  J>einrid?:  „bero  SSetaro  ridje."  cfr.  Sarlntrid)e  unb 
brgl.  £fmilrfl)l)i  unb  erbril)l)i.  Otf.  V.  4.  50.  V.  23.  273. 
„3n  I)»melreid)  vnb  auf  er t reid?.  Sfjapfetln  ^»melreidje* 
unb  ertreicoc*.  Cgm.  75.  f.  2.  3iu*  ben  Reiten  be*  roeilanb 
^eiligen  romifdjen  Oteid)«?  <Regnum,  Imperium)  wirb  jtd)  im  ge= 
meinem  geben  vielleicht  nod)  lange  erhalten  bie  to.%;  im  Oieid?, 

b,  I). 


SKeid?  Dlied?  17 

b.  b.  In  granfen  unb  ©cbroaben  —  pcrmutöllcb  iseil  ba,  &er  olelen 
elnjelnen  ©ebiete  wegen,  bie  0?eid)äperfaflfung  am  anfcbaullcbflen  roar. 
a.  OwW.  2luf  bei  ffiefcbetf  Strafe  (öffentlich),  j.  SB.  einem 
ein  ©ut  aufgeben.  MB.  vi.  5S6.  G03.  VIII.  245.  226.  cfr.  „?Bint 
am  man  gut  auf  ber  ftraä,  bte  frei)  tft ,  unber  ber  erb,  baj  ift  bej 
r e td? <? ,  unb  bem  ptnber  fol  ber  *>ierbc  tait  werben."  £anbO?.  Ms. 
x>.  1453.  Wandet  ©träfe  Hebte  bie  ©cridjtöbarfett  über  bie  baran 
liegcnben  ober  anjlofenben  Dorfer  (freien  £eute)  an,  bie  al$  ©traf: 
vogtep  vomDieldnu£cl)engieng.  f.  2Bflr.S8tr.IV.34.  MB.  XXII. 21. 
b)  a.  ©p.  Regio,  bie  ©egenb,  ber  «Bewirf,  ©trieb,  baä  ©ebiet.  ©c 
bfef  ebmalä  bie  ©egenb  am  Olegen  blö  SBfeebtad?  berab  ba$  Sgiedjt- 
relcb.  „2llram  von  bem  Degenberg  Pfleger  in  bem  2>ied) treibe." 
MB.  XII.  194  ad  1351.  „Sp.  OL  £ant  siebter  im  QSiedjtrei*." 
ibid.  217  ad  1416.  «8?.  2B.  oorfpred?  im  «8ied)treid).  MB.  XII. 
231  ad  1422.  „£anbgerld)t  im  ^ieebtrefeb."  Ar.  £bbl.  VI.  71. 
„Äaflner  im  «Bieebtr  eieb."  Ar.  £bbl.  XI.  467.  „93epbe  £anbge= 
rlcbte  im  93  feebt  reich  mit  famt  bepben  «Warften  23ieebtacb  unb 
Oiegen."  Sit.  £bbl.  XVI.  59  ad  1506.  „Ober:  unb  lieber-- 
«Blecbtrelcb."  ibid.  p.  218.  9tacb  Jpajjl  ©tatift.  IV.  151  bort  mau 
auä  bem  9)?unbe  beö  9Sotfeö  nod)  je$t  „2jlcbbaricb"(Veidoric!i  ?) 
Dag  (übambrld),  bie  ©egenb,  ber  ©au  an  ber  €f)amb  „in  pago 
(Söamprtcbe."  MB.  XI.  157.,  v.  £ang  Oieg.  ad  io50.  ein  grofer 
©trieb  beö  heutigen  Ofierreid)  aiulfcben  ber  Donau  unb  JBo&mcn  I>tef? 
bepna&e  bf*  auf  unfre  Reiten  herab  bat  SSoigreid).  MB.  iv.  p.  296 
U.  322.  „In  rure  quod  qj  e  u  cb  r  i  d)  dicitur.  (£$  gab  in  biefem 
6fterreid)ifd}en  93ejirf  elu  SSogen  unb  ein  2Bf  nbberg  wie  in  kapern; 
oermutbllcb  legten  bie  in  anbre  ©cgenben  verpflanzten  ebeln  ®e: 
febfeebter  fbren  ueuerbauten  Sßurgen  unb  ©cbloffern  gerne  ben  tarnen 
ber  alten,  väterlichen  be»,  oon  benen  fte  abftammten.  Öftarri&ftJ, 
Ofterrefcb  felbft  würbe  urfp.  nur  altf  regio  orientalis  im  ©egen: 
faß  »on  Uueftarribfc.f  genommen. 

Der  OUfdjeu,  f.  Selben. 

:rid>,  bie  Snbfplbe  an  einigen  männlieben^bier:  unb  anbern  tarnen 
lautet  im  altb.  Dfaleft  blotf  ra'.  Der  Antara'  (o.febwdo.  Andracb, 
a.  @p.  ant:red)o,  Grntericb,  bep  <2onrab  p.  gj?egcnberg  ber  2(nt: 
seid),  beö  Oln freieren.  Cgm.  38.  f.  75),  Gansara'  (©dnferieb), 
Kädara'  (.Sater), •Tauboro'  (£duberld)),  Wegoro'  (©egeridj).  2?rgl. 
©rlmm.  II:  5 ig.    ©.  auch  OlecEe. 

rieben  (riacha*",  o.pf.  feichng),  c$  tieebt,  reuebt  (riacht,  ruicht), 
roeb,  riechet,  bat  geroeben,  Oiaucb,  Dampf,  Duntf  poh  ft'cb 
geben,  alfo  wa»>  bebb.  raupen  unb  rieben  (a.  ©p.  riobbau, 
roub,  girobl)an  in  beiben  93ebeutungcn).  ,,Dar  üafm  reicht, 
berufen  raucht,  ein  riedjenber  Ofen,  clibanus  fumans."  gl.p.i4i8. 
„©efpenfter,  bie  ©dwebel  au^  ber  9?afe  rieeben/'  sp.  ülbral).  „Do 
fabenf  in  bem  febiffe  rieeben  ba&  bluot."  Sftibel.  6278.  „OZuore 
©c^mtU«'*  »a^etifdjcö  SBSvtwM.  III.  Z^.  5g 


18  *Ku$ 

bie  berga,  fo  ried)ent  ft'e."  «ftotf.  143.  5;  103.  32.  „Zivi  rlop= 
f)enti"  linum  fumigans.  £at.  69.  9.  „roudj  fumebat."  gl.  1.6. 
„2ln  finero  irbotgeni  roüft;  ber  nicp  poenitentiae."  «ftotf.  17.  9. 
„€m  lucpcn  bie  tDcp  fetten."  ©ubrun  396.  Diefe  allgemeinere  53e- 
beutung,  i'u  bat  «Derb  rieben  fafi  tn  ganj  Ö.Deutfcplanb  ber>be=- 
galten  l)at,  mag  bie  Urfacpe  feim,  bafj  e*  bafelbft  in  bem  befcpränfr 
tern  &d)b.  @inn  (olere,  olfacere)  weniger  gebraucht  unb  burcp 
fcpmecfen  erfeßt  wirb.    ©.  Oidud),  ©erucp  unb  2Dafj. 

Der  ©erucp  (G-ruhh),  rote  fccpb.  ftptfcp.  fut)rt  „Grouch"  alt 
narnbcrgerifd)  auf,  wat  na*  ©ramm.  378  alt  ©eruecp  nlcpt  recpt 
51t  ben  r>on  rieben  (roucp,  rucken,  getoepen)  ftattpaften  Ab- 
leitungen ftimmen  routbe.  Docp  finbet  ftep  In  a.  Gl.  bte  ou  niept 
feiten  mit  uo  »ern>ed)felt;  namentlich  ftebt  a.  519  ruep,  ruofc,  unb 
561  roup'  ai*  ©rlldrung  eine*  mir  unoerftanbenen  gazumber.  Ge- 
rouhh  aucr?  Dvucfgauifd).    @.  b.  f. 

2>at  ©erucp  (©erüecp?),  Um.  au*  ber  ©erucp,  ber  Oiuf,  fama. 
„Durcp  ein  © e r  ü  er)  ober  gmain*  ©efeprep."  2ßeirer  P.  II. 
dissert.  IV.  „©0  ber  tyfenbter  ein*  guten  ©erucp*  ift."  tpr. 
2.0.  ».  1605.  „falfcp  fpil,  Daber  nnb  bo#  g  erucp."  Jp.  ©acp*. 
,,3(1  bei*  ©crud)  auffommen."  Dr.  <gct  1512.  „Der  ©  e= 
rud)  unb  ba*  ©lud"  fama  atque  fortuna.  «ftlcpt*  ford)ten  bann 
ein  febantlicp*  ©eruepe."  Dletr.  o.  tylten.  „Durcp  ainen  gemai-- 
nen  lepmat,  g  erüecp  ober  gefeprap."  ©er.Orb.  p.  4518.  Sit.  7. 
9.  ©efaß,  wäbrenb  e<*  eienbaU  im  y.  ©efaß  pelpt:  „burcp  ainen 
offenbaren  lepmat  unb  gemain  gerueff  unb  ©efeprap."  „De* 
werbet  ir  ben  Ion  von  gott,  guet  gerueepe  pon  ber  roelt .  .  . 
empl)al)cn."  ©amnil.  f.  fcpr.  II.  249  ad  1487.  roettrücptg  adj. 
„Daf  fte  petten  fo  n>  e  i  t  r  ü  d)  i  g  gemacht  bife  Wiäpanblung."  Dr.  @cf . 
„Damit  bat  ber  roirMg  (Stift  rcolrtcpenb  unb  allermainlgllcpen 
funbig  rourt."  Snuborf.  <2l)r.  Öfele  I.  582.  ein  35«*.  ruepen 
fdjeint  ju  folgern  auö:  ,,W$  Sugurtfja  foldjer  2(nfcpicfung  be6  Weteüuö 
b  e  r  u  cp  t  marb."  2Metr.  t>.  sptien.  „»  e  r  r  u  cp  t  e  ©emerbe  mestieri  Lnfanti." 
Dtomenctat.  v.  167  7.  »Bei;  Starben  ifl  rüdjeten,  im  WeberUünb.  tu; 
cpelen,  t>on  eta\t£  insgepeim  reben ,  murmeln  (roo  ba$  ©epeime  blo$  in 
ber  biminutiöen  Grnbung  liegen  tonnte).  SBeiter  abgefeitet  fepeint  tut  f)d)b. 
Oenicpt,  nieberfad»'.  ruepte,  niebettänb.  aetuept  tumultus,  strepitus, 
murmur  (fd)iverrid)  erft  »om  fjotfilnb.  geruft),  unb  bte  Serbe:  »er: 
rucfjten  promulgare,  Voc.  e.  U82,  berücptigen  (Finen  einer  Wifit- 
tf>at,  if>n  berferben  taut  jet&en,  Carol.  poen.  6.  157.  158.  160.  ffiorauiv 
gefefct,  t>a$  roirfüd)  bie  Jorm  mit  u,  ü  unb  niept  bie  mit  ue,  üe  bie 
tieptige  fe»,  ift  ertaubt,  an  baö  i»f.  rof  diffusio  (in  aera  aquae,  arenae  etc.) 
»on  rtufa  (foivot  fumare  at»  deturbari)  ju  benten,  unb  unfer  <H3ort  ge: 
^ört  mit  ju  rieepen.  Srgt.  in  odore  sanetitatis,  im  ©eruep  ber  £ei; 
ligteit.  „Doctores  bie  tviteno  ft  i  n  t  e  n  t  mit  bemo  ft  a  n  i  e  bonae  opinionis." 
2ßi«eram.        9)lü^te  neben  ber  Jonn  mit  u  auep  bie  mit  ue  ate  Xpat: 


SKuedfj  19 

fadje  angenommen  werben ,  fo  mürbe  nad)  anatoger  SSe&eutting  aueb,  ba.$ 
bekannte  »errudjt,  biafeftifcfj  vermehr,  aU  äfjnlicf)  bem  ä.  verwajen 
(oerflucfjt)  neben  tvaje"  olero,  (jiefjer  ju  jtef)en  fepn;  bocb,  ift  e$,  vief 
n?af>rfd)eimicfjer ,  »om  fofaenben  v  erruecfyett. 

t uectjcn  (ruocha%  o.pf.  b.  SB.  rouchng),  i)  übermäßig  beforgt  unb 
angftlicb  fepn,  Immer  mebr  s«  baben,  ju  befommen.  (ü3rgt.  fnbeiTen 
bau  folgenbe  9?ued).)  2)  ruecben,  öfter  gerued?en,  d.  6p.  bc= 
forgt,  bebacbt  fepn  uberbaupt,  (a.  ©p.  ruobban  eines  blngetf, 
nlebcrl.  roccfen,  agf.  recan.  cfr.  tel.  rofia  colere).  „211$  »err 
fp  beä  gerübenb."  9)?eberer  5j«qolft.  42.  gtwaä  tuon  geruo= 
eben,  ober  je  tuon  ic.  geruoeben,  Söebacbt  nebmen,  etf  jutbunu. 
„©In*  ruodjct  mid)  niebt  angefeben."  2Baltl)er  ».  b.  25.  56.  1. 
„2)aj  »fr  bie  SOefti  l  c  U)  c  n  gerügten  bem  9(.  9t."  „3a$  wir 
gerügten  folid)  unreebt  abfebaffen."  MB.  X.  290.  2ori2.9i.  63. 
„3Mt  hierauf  @.  f.  ©.  g e r a d? e  btp  bücblin  anttctnmcii  In  gnaben." 
2)ebicat.  x>.  1542.  „Über  bes  ©ele  ber  allmecbtig  got  ft'd)  genebifltcfeen 
geruebe  ju  er p armen."  MB.  XXV.  49.  £>aber  bie  nod)  je&t, 
gewobnlid?  «uf  Ötube  belogene /  vom  Ztiun  unb  gaffen  fürfUicber 
sperfonen  gebräucbllcbeS5eferenjformel:  ja  tbunic.  geraben,  fpan. 
dignarsc  ,  franj.  daigner.  „gieber  fun ,  ttu  tu  d)  ber  j  u," 
lieber  @ol)n,  nun  merfe  auf.  Cgm.  270.  fol.  I74.a  ©ebr  wabrfcbeln= 
lieb  gebort  bieber  noeb  bie  91.21.  be$  b.  Sfßalbeä  :  Haa*l,  da  rauch 
hesr,  tu,  ba  pafj  auf!  wo  man  ftd?  bas<  bunflc  rouch  (b.  ö.  ruecb) 
in  rauch  umgedeutet,  berueeben  ä.  ©p. ,  b  i  r  u  0  b  l?  a  n  «.  @p., 
beforgen.  „Umb  ber  ewigen  9)?ef?  beffer  Subrung  unb  23eruecbung 
willen."  MB.  X.  166  ad  1453.  „@it  ir  un*  weit  berufen."  Oiibel. 
6616.  ©oUte  i>a$  im  L  £&.  @.  249  aufgeführte  b  ruecben,  fo 
wie  ©talberö  „2luf=rucben"  (einen  SSagen,  il)n  jurüften,  in  Orb= 
nung  bringen)  alt  b e r u c d) c n  bieber  geboren ?  verrueeben,  non 
curare,  gering  aebten,  aug  bem  ©inn  fcblagen.  „2Bie  man  bau  fol 
»ergeffen  unb  per ruc eben."  Cgm.  480.  f.  H6.b  „25er  b«t  gar 
perrueebet  birre  weite  »alfebeu  bort."  2>iut.  n.  '164.  SMS  aueb 
bdjb.  »erruebt,  (oerrueebt)  gottoergefFcn,  gottlob,  gebort  (analog 
ben formen  »erlogen,  perftolcn  f.  ©ramm.  994)  wol  aueb  bieber, 
vrgl.  ©eriicb.  ruecblotf,  wie  bdjb.  rucblotf,  a.  @p.  ruobb«lH 
non  curans.  „rucbelotf  unb  uuad)tfam  ber  eren  gotetf."  Cgm.  99. 
fol.  4.  3n  bet  a.  ©p.  ift  tber  ruob  unb  biu  ruobb«,  gen.  un 
unb  a,cura, eineä  ru od)  baben,  ft'cb  beffen  annebmen.  3)lat.H.  117; 
ruoblib  curiosus,  unruobb«  ineuria,  unbiruob  adv.  au^er 
W. 

7>n  SRued)  (Buach),  ber  Oiüecbel,  a)  9??enfd?,  ber  nacb  «Hern  gierig 

ifl,  nie  fatt  Werben  fann.     Des  is  0"  Ruochj  den  Ruacha"  henn 

I  scho".  t  u  e  cb  i  f  &i,  r  u  e  d>  e  r  i  f  d)  adj.  unb  adv.  3<b  Un  jweifelbaft, 
ob  btefer  Olu^brucf,  nid)t  etwa  fammt  bem  porigen  ruedjen  1)  nacb 
ber  $.21.  frefien  wie  e~  Ruach ,  aU  blof e  gigur  jur  folgeuben  58eb.  <0 

S5  2 


20  SRad&f        mäfi       SRefy 

gebore,  b)  fdjerjbaft  roegroerfenb :  jüngere  ferfon  überbaupt.  „Unb 
feinb  roir  fcfeon  nodj  junge  Oinecben,"  fagt  einer  ber  QBfnbe  in 

93ud)er3  CEÖatfr.tyroceß.     Stadrüachal,  magst  kao'n  Bauo'nküaehal? 

fagt  rool  eine  ferfon  vom  ganbe ,  tnbem  fte  bk  Sfrroganj  efaeö 
nötigen  ©tdbterg  jurüctroelfen  roiff.  05«)  ©talber  ift  ber  Oiuecb 
ein  bocbjt  nicbt^roürbiger  9)?enfd);  in  $tdanb  roecf  delator;  be» 
«Wörter  ff.  57.  n.  ftebt  ruob  für  stultus,  Ui  ift  brufr  vir  fbrtis, 

grandis,  insolens;  c)  cornix  nigra  frugilega.  ÄlCtn.  (a.  ©p.  bruojj, 
agf.  b  r  ü  C,  engt,  r  0  0  f  graculus,  UU  Ijtvtt  pelicanus  ater.   „(Srofle 

Raufen  ber  ©forden,  Jpäßen,  £ulen,  Oiudjen  unb  Ärdben."  2lr>ent. 
@bron.  ©.  496.  ,,T>a§  furo  niemanb  feinen  jungen  9Sogel  meljr  »on 
ben  teilen  trage,  aufgenommen  Sirtt,  Oiaben,  Äran,  JRuecben, 
(grngrieä  (eringrioj  alietum  gl.  i.  in.  222,  o.  10s,  roooon  ber 
er(ie  S3eftanbtbeit  bem  agf.  earn,  at)b.  aro,  gen.  arin  aquila  ju 
entfpredjcn  fcbetnt)  unb  anbere  berglelcben  groflTe  unb  fcfydbticbe  ®e= 
flügel."  Ät-  2l)bt.  MII.  396  ad  14S4.  MB.  X.  sigill.  Tab.  IX.  f|t 
fo  ein  Diuecb,  at£  rebeubeä  SSappen  abgebttbet.  „23on  Etagen  (f. 
Sab  et)  unb  »on  Oiucfeen."  SWaüman  2)enfm.  I.  111.   Gl.  1.  1079. 

(iebt  ruobc  musca  cristata. 

rdcbfeu,  f.  Oi  acben. 
riefen,  fetalem ,  f.  ricffen. 


red)t  (rehhd,  0pf.  reo\l),  adj.  unb  adv.  wie  b*b.,  (a.  ©p.  rebt, 
agf.  til)t,  ist.  rett=r,  gofb.  rail)t  =  $,  rooi  genetifcb  jufam= 
menbangenb  mit  bem  tat.  rectus,  cfr.  gered?en  adj.).  OiV2J.  bie 
U\)  einer  anfcbetnenb  alljugeivtffenbaften,  pünftlfcfcen  ülutfgteicftung 
einer  @act)e  aitf  fcberjbafte  gntfcbutbtgung  gebraucht  tplrb  : 

"Was  rehhd  is  Jiad  Göd  liab, 

Wer  'Gaos  stilt  is  liaa~  Bbkdiab. 
0*  reau3c  Mao~,  o.pf.  ein  VJlann  oon  großen,  befonberS  förperlicben 
5J3oüfommen()eiten.    ,Mta  rechten  Cftertag,"  Op*@.)  am  eigent= 
liehen  Öfter  =©ontttag  fetbfi.    23rgt.  unten  geredet.    Was  willst 

denn  rehhd  häbm,  gcbm?  Wia  gei'st  as  denn  rehhd?  fragt 

ber  auf  ben   2lbfd)lup   bringenbe  Käufer  ober  s£erfaufcr.     I   hä' 

g'maa~t,  I  wjlls  r  e  c  h  t  a'  kriagng.     Eam  liad  a's  fcho"  recht»' 

laff-n  als  miar  (billiger,  wohlfeiler). 

Sag  Die  cht,  a)  im  2lUgem.  »wie  bcfeb.  ©ebr  übticb  in  ber 
jeßtgen  bialeittfcben  unb  altern,  aber,  rofe  e£  fcbeint,  unnad)tt)eteltcb 
in  ber  alten  Sprache,  ift  bie  gterion  nach.  2ter  Declinationtfart 
(®ramm.  870)  bat  Oied>t,  bei  9i  echten  unb  9i  eckten  i, 
bie  9t  e  cb  t  e  n  k.  Unetfldrtfd)  ft'nb  mir  bie  bep  0.  Delling  II.  105 
aufgefübrtcn  3Iccufatiofotmen  bat  Di  echten  unb  eine  9i  echten, 
(cfr.  unten  i.)  Solgen  33etege  für  bk  übrigen  ^afuö,  grofientbeilS 
©teilen,  roo  Diectt  in  ber  d.  93eb.  b)  Oericbt,  »erfammelte*  @e- 
rlcb,t,  ©erlcbt^fißnng,  ©ericbWbanbtung  genommen  ifi.    „£«$  stc^t 


dieä)t 


21 


bat  ftd)  ergangen"  (bie  @erid)t&'fiijttng  f>at  ftatt  gehabt).  MB.  IH.  580. 
XIII.  441.  „Da  gab  baö  Died)t  .  .  ba  f)at  baö  Olec^t  (b.  f).  baö  »et- 
fammeltc  ©eridjt)  gefaxt."  MB.  III.  580.  210.  „OTaifier  gaiftltd)$ 
DCedjten,''  juris  canonici  Dontor.  „DeS  Diedjten  gürfvred)  femt,"  (eot 
©eridjt  abtweieren).  MB.  XIII.  418.  V.  268.  „Des1  begabten  DUO); 
ten  (übet  ben  gewonnenen  @treitl)anbel)  43rief  begeren."  MB.  XIII.  41 7. 
„Stedjtenö  fet>n  einem  um  eine  @ad;e''  »er  einer  4Beftörbe  (il?m  jti  Died)t 
ftefjen).  £r.  Sfjbl,  1.  18  2.  Dle\.  i'.Di.  0.  1520.  Xit.  8.  2>ic  @aci)  be<J 
«Kehren 6,  Died)t6fad)e ,  (Segen (Taub  beö  Streite».  Ar.  i!l)bl.  VII.  602. 
„2lufjcrf>alb  Di  e  d)  te  nö."  Ar.  Eftbl.  VII.  510.  MB.  III.  579.  „Des" 
9tec&teni»  .Weiter."  MB.  IX.  1 84.  „Die  Q5et)ftljer  bcö  Dicd)tenS." 
@er..Orb.  ».  1616.  Xit.  1.  Einern  b  c  6  Die  d)  ten  ober  beö  9ied)tenS 
tterfjetfen.  Dtef.  2.91.  Xit.  7.  „Der  ftrteg  Died)ten*\"  „Den  Ärieg 
Dledjtenö  behelligen,"  ütem  contestarc  „Der  Obft'g  DiedjtenfiV'  Die 
Jonn  Dl  ed)  ten  £  :c.  „3um  neebfren  Diedjtcn,"  (auf  bie  näd)fte  @e; 
rid)t*fu)ung).  „Dem  anbern  unb  britten  Dtcdjten  nadjgen."  itr.  £f)bf. 
XVI.  58o.  „3«m  britten  Diedjteu  lebig  erfant  werten."  £.91.  v.  16 16. 
f.  723.  „2ln  feinem  Diedjten  verEür^t  werben."  SDi.  v.  1616.  f.  30. 
ein  Died)t  frümen,  eine  @erid)töft'l,mng  beftellen.  &a6  Died)t  bieten 
(?inem  (ba$  @crid)t  miber  if)n  anrufen).  8.9t.  V.  1616.  297.  (Sin  Dtedjt 
nemen  v»on  einem  (ftd)  mit  ifmi  tmr@erid)t  einftetfen).  Didjtb.  Ms.  0.  1453. 
cnp.  23.  Wund?,  ©tbtb.  0.  1453.  ibid.  f.  XI.  ein  Dled)t  auffdjlagen 
(eine  ©.Siljung  uerfd)teben,  »ertagen).  MB.  III.  579.  £r.  Ebbl.  VII.  454.  502. 
Coron.  v.  i486.  „Der  .9iid)ter  fragt  an  t>aö  Died)t"  (b.  f).  bie  ©eDfffcer). 
MB.  III.  580.  ein  Died)t,  baö  Siedjt  filmen,  fcefUen;  Died)tfh)e  n 
(@erid)t  Oalten).  Weberer  Ongotff.  181.  Oet.Ötb.  ö.  1520.  Xit.  1.  2(rt.  5. 
Dled)t  fpredjen,  f.  weiter  unten.  ein  Dledjt  tuen,  oerlioren  fjinj  einem 
(eine  Di.fjanblung  über  ifm  tiorneljmen).  MB.  IX.  1 4o.  144.  III.  360.  „So 
wollen  eö&ic9ted)ten'  (jura,  leges).  „Daö  33ued)  ber  S  a  n  b  t  r  e  d)  te  11." 
„Doctor  ber  Dledjteu;  baiber  Dvedjten  Doctor."  *B.  eraieDiedjt  f.  58. 
„IBiber  Drbnung  ge mainer  Di ed)tc  11."  £.Dv.  v.  16 16.  f.  60.  „3firer 
Died;  ten  6  (?)  unb  ©ercdjtigffjaiten."  t'btg.  v.  1669.  p.  457.  Sormefn 
mit  sprä'poftttotien :  an  bem  Diedjteu,  jti  ÖJeridjt,  »or  (Serjdjt.  ,,2ln 
bem  red)ten  ften,"  (befonberö  ar-^euge,  >3ufd)auer).  MB.  X.  150.  IX.  214. 
XIII.  441.  „?ln  offem  redjten  ftfcen."  MB.  XIII.  416.  „an  red)t," 
obne  «öroceö,  ol)ne  geridjttic^e  (Jntfdjeibung,  of)ne  Diidjterfprud).  MB.  III.  212. 
i'.Dl.  Ms.  0.  1455'.  Xuot  er  baj  uubetwungenteidjen  an  red;t.  S.DI.  Ms. 
v.  1453.  cfr.  fjeumann  opusc.  68.  @.  unten  011  Died)t.  auf  Dtedjt, 
ui  ©eridjt,  vor  ®erid}t.  „?luf  Died)t  ften  unb  ein  fad)  »erantworten." 
3u  ainem  auf  ba$  Died)t  ften  (if)m  yor  ©eridjt  bet.i(Tc()en).  „Derferb 
fot  ften  auf  t>a&  nad)ft  red)t."  ,,Der  fol  jieu  auf  redjt,  unb  fot 
bereben  gen  ben  Aaiticjen ,  ba$ .  ."  „Stet  ainer  auf  redjt  unb  fragt 
ttmb  ain  lefien."  Der  Xobtfdjlä'ger  auö  9tot()we^r  foit  jti  bem  Diid)tcr 
eilen  unb  „3m  fein  fwert  aufgeben  auf  Diedjt."  Zb.dl.  Ms.  v.  1455. 
„@wer  feinen  geltet  aufgaben  will  auf  redjt  »mb  fein  gelt."   SKünc^n, 


22  died)t 


6>tbtb.  f.  X.  (iSergr.  bie  Dl.%  aufbegeren  mit  einem,  etwa  eUipt.  ft. 
auf  dleä)t.  cfr.  @r.  i.  1017.)  „einen  auf  redjt  eerficf/ern."  „ein  guet 
auf  red)t  »erbieten."  „9)?ag  ber  porgen  gel)aben  auf  redjt."  £b9\. 
Ms.  ».  1455.  „21  uf  ted)t  lebig  tafien"  einen  (9efangengef)aitenen.  @em. 
9teg.ei)r.  III.  48  4.  Srgf.  unten  bat  Adj.  unb  Adv.  aufrecht.  „21  uö 
bem  Dienten"  gen  einem,  ju  einer  beftimmten  @erid)tsfti£umg  uia)t  er. 
fdjetnen,  um  fid?  gegen  if)n  jti  »erantworten.  -MB.  IX.  214.  X.  129.  i5o. 
„93 et  bem  Dienten"  (ju  Sendet)  fein,  ften,  filmen,  befonberS  atö  Ücj 
tf)citfprcct>et  (bafjer  93eifi<)er),  Beuge  ober  ^ufdjauer.  MB.  IX.  214. 
X.  130.  XIII.  4  41.  £ura>  Dltd)t,  mit  .9ied)t,  »on  .9ved)ts  wegen. 
MB.  X.  136.  137.  Jüt  .9Ucf)t,  »or  Oeridjt.  „Jür  DUdjt  fteen," 
ftd)  »or  .©eridjt  freiten.  8.9t  ».  1616.  f.  725.  3n  ein  Kedjt  (in 
einen  fprecejj)  fien,  treten,  ft'cf)  einfügen  mit  einem.  ®emein.  9*eg.er)r.  III.  47. 
„3n  baö  3ied)t  ften  ju  einem,  if)m  »or  Oeridjt  bei)ftef)en."  S..9\.  Ms. 
in  14  55.  cfr.  £eumann  opusc.  92.  9  5.  ^nKedjt  (»or  ©eridjt,  ju  (St- 
rid)t)  ften ,  fürbringen,  fragen,  antworten ,  erfennen.  3n  9Xid)t  »er; 
tretten  einen.  Sid;  in  Dleü)t  Tagen  ober  einladen.  ©rctjtSDrb.  ».  1520. 
Xit.  4  u.  9.  ,,3  m  Kelten  reben."  £r.  £f)bl.  XVI.  580.  VII.  309. 
Iftit  bem  9ied)ten  (»on  ©eridjtf megen) ,  j.  93.  einem  etwaö  einantwor; 
ten.  MB.  X.  150.  „einem  einer  anfpraa)  ober  umb  einer  anfprad)  entr 
breften  mit  bem  redeten,"  »on  bem  2lnfprud)  beffelben  geridjtfid)  frepge: 
fprodjen  werben.  MB.  X.  99.  128.  einen  »erberben  mit  bem  9ved)ten, 
ein  Xobe£urtf)ei(  über  if)n  falten  unb  mattieren.  £eumann  opusc.  66.  67. 
etwas  »ertretten,  »erfprecfyen  mit  bem  Dtedjten  (gertajtfid)  garantieren). 
MB.  XIII.  405.  415.  onredjt,  of>ne  Dtfdjterfpruct).  £.9v-  ».  161 6. 
f.  287.  „on  alleö  red)  f."  MB.  IX.  201.  „je  unredjt,"  besgr. 
MB.  X.  99.  @-  oben  a  n  Dl  e  a)  t.  33on  ;Xed)t,  »on  .9*ed)t6megen. 
MB.  III.  210.  „SSone  refjte,"  MM.  94,  fonft  lieber  bi  ref)te,  i.  509. 
7  99,  jure.  Seil  bem  Dledjten  »erglaiten  einen,  ifjm  (Tdjereö  ©eleit 
»om  @erid)t  jurücf  gewahren.  „Wit  einem  Etagen  »on  SR,ed)t  ju  diedy. 
ten,"  »on  @erid)t  ju  @erid)t,  »on  <5i£ung  ju  ©ißung.  MB.  X.  99. 
3u  9Ud)t  fttjen.  einen  alö  .9\ed)tfpred)ec  ju  recf)t  feljen."  £r.  Sf)bt. 
VIII.  508.  3u  9ved)t,  ju  bem  Steckten  fomen ,  erfd;einen  (»or  @erid)t 
erfdiemen).  MB.  IX.  214.  XIII.  4 16.  einen  fanglid)  $u  D\td)t  an; 
nemen ,  »on  @erid)tömegen  »erftaften.  E.fK.  ».  1 616.  f.  724.  „einem 
jiim  9led)ten  »erfunben."  2.91.  ».  1616.  f.  459.  „einen  jura  DXtdy. 
ten  rebig  lafjen,  »erglaiten."  @em.  fKeg.gfjr.  III-  48  4.  9J?alefijOrb.  ».  1616. 
„eine  (gcftolne)  Qadie  ju  Dled)t  »erbieten,"  »on  @erid)t»mcgen  mit 
<}?efd)iag  belegen  ibid.  8?  5.  ju  ,9ied)t  fragen,  bep  ben  9iecf;tfprect)ern 
ober  95em'tOern  Umfrage  galten.  Ar.  £f)b(.  VII.  508.  „ju  9ted?t  erfem 
iien,"  in  @erid)töfiljung  ober  »on  @erid)tjwegen.  einem  ba$  QBort  tbun 
jiim  Dledjten  (fein  9ved)teantvait,  2(b»ocat  fei>n).  Ar.  £f)bt.  VII.  485.  508. 
einem  (fidjeref)  ©elait  geben  (entiveber  bloö)  jum  .9ved)ten,  (ober  aud)) 
jiim  unb  »om  .9ved)ten.  9iad)  feinen  Weiterungen  crbielt  fo 

eto  ©ertc^t,   ein  Otec^t  b)  t>,  t).  eine  ©eric^t^lßung  Perfcijiebne 


SRetyt  23 

«Benennungen,  h-  23.  ®orf  =  ,  Jj>ofmard)  =  ,  £anb  =  ic.  Üiecbt 
Jperbfr  =  ,  Äirdjtag--,  Ü«  at  tcmber  -  tc.  9ied)t.  (ißclfd) 
9iei*ertöi)ofcn  65.  179.  181.  186;  S.v.  £bbl.  X.  565.  XI.  109. 
MB.  x.  161.)  Gl)aft  =  ,  @  n  b -- Oiecbt.  »arg«,  £'i>f=,  Jfruifc 
Oiedjt.  ©aft  =  ,  «9?ann  =  JKe*t.  2e&e»»$Ked>t.  Oiecfetumb 
aigen,  93?a tefii  =  9i cd? t,  role  man  nocb  fugt  Ärtegd  =  ,  ©tanb^ 
Ol  c  *  t  pon  einer  einzelnen  ®crid)ttfoerfammlung.  ©  t a  n  g  e  n- 
Öiedjt  tprol.  £.0.  P.  1605.  II.  64.  c)  tat  9i  ed>t/  beftimmtc 
©etbfumme  alt  Oieidmff)  ober  alt  Abgabe,  roeldje  ein  älnbrer  red)t= 
lid)  anfpttdjt.  3n  einer  alten  £l)umjtaufüfd)en  ^lauttabeüe  belfit 
e$:  „ain  ©alj  =  ober  2ßeln  =  ober  ©eroanbfdjdff  gibt  ain  Oiecbt 
b.  f.  XXXVII  bn.  9iegenfp."  f.  95ob  en  =  9i  ed)t.  „Saä  man  au 
Straubing  anfebüttet  von  ©ctrelb,  ta  gibt  man  ni*t  mebr  bapon 
bann  ein  ©tegreefet  12  öiegenfp.  Pfenning."  Ar.  £bbl.  II.  185. 
25aä  gorffcred>t/  jdbrlicbcr  3tnö  ber  in  einen  gor(t  ober  2ßalb 
eingeforjleten  Untertbancn  ober  „$orft  rechter,"  eigentlich  tat 
Urnen  baburd)  jur  SBejiebung  einer  gciolffen  Quantität  Jpolj  geficberfe 
«Ked)t.  Ar.  2&M.  XVIII.  354.  XVII.  170  ff.  MB.  IV.  294  ad  1076. 
Dag  £Uln  =  9ied>t,  Abgabe  an  93ictuallen  geringerer  2lrt,  ali 
epern,  Ädfe,  £übnern  2c.  „Dai  Söurgred» t."  MB.  IV.  3S1. 
3)er  Warnt/  ber  für  einen  sinbern  einen  3agböunb  in  geiufffer  2lrt 
beforgte,  fptacb,  tat  ©ailreebt,  ber  ein  «pferb,  tat  j>aum= 
redjt  alä  2)ouceur  an.  OTedm.  p.  IM12  in  $reib.  ©amml.  II.  111. 
125.  u.  paff.  d)  tat  Oiecbt,  ipag  in  93eaug  auf  eine  ©ad)e, 
ein  Vergeben  Oiecbtenä  fjt,  ble  ©entenj.  „2>ij  red)t  babent  alle 
ble,  bi  roerung  iebent  auf  tot  leivt."  „bfcj  reebt  babent  alle  bl 
fo  ungetretolid)  gut  bin  tragent  bai  man  in  antrourtt.  9i.  p.  %.  9id)tb. 
5S(tr.  25tr.  VII.  172.  175.  @.  unten  9ied)t  fpreeben.  Sa£ 
^debreebt,  beftimmter  •ilntbefl  an  ben  clngcbenben  ©traf:  unb 
anbevn  ©eibern,  alt  ©porn  jur  tyflicbterfiiüung  ben  ©erid^^bienern 
bereinigt,  na*  SBcirer  dissert.  IVT.  »on  jcbem  «pfunb  Pfenning  ein 
©cbilllng,  alfo  ber  Ste  «Pfenning.  >2iu*  ber  (rrfldrung  ber  2anbctf= 
frepbeit  I.  £b.  Slrt.  \l .  ergibt  fid),  ta$  biö  ju  berfelben  gelt  feifcjt 
bte  bobern  lanbetffitrfUicben  3ufiijbcamte»  folebe  9tad)re<bte  bejogen, 
alfo  auf  bie  23crbred)en  ber  Untertbancn  fpeculieren  mußten.  93ep 
23ijbunm>anbeln  nabm  ber  ©eriebtäbiener  ben  sten  «Pfenning  jum 
9iad)red)t.  £anbtag3kfd;roerben  p.  1501.  Ar.  XIII.  1137.  £>at 
Oid)tb.  Ms.  p.  1455.  cap.  XX.  gibt  von  72  dn.  frem  ©d)ergen  12  ein. 
2trt.  6.  Sit.  4.  tet  £anbred)t$  0.  1518  fagt:  211$  oft  ber  üi  lebtet 
brepffig  dn.  ju  puefc  nimbt,  fo  oft  fol  bem  gronpoten  ober  ©cbergen 
barauff  feeb^  dn.  ja  Ti  ad? reeb t  geben  »perben.  2lm  ganbtag  p.  1C12 
(p.  246)  fommt  ilc  23efd?rccrbe  por,  ba?  bep  Cntrid)tung  ber 
Üaubemien  ,/aud)  ber  ©djerg  jcberjcit  noep  baju  ben  4ten  «pfen^ 
ntng  9tad)red)t  baben  wolle."  3n  ben  95emerF.  über  £aubem- 
Oiecbte  p.  1799  p.  64.  201.  beti';t  e$:    ,/S)ie5?a(bre(&tebet 


24  tRed)t 

SBcömte«  pon  jebcm  ©uiben  8*/2  fr./  bte  noeb  1»  ber  £arorb. 
B.  1736  »erboten,  feitljer  aber  überall  elngefü&rt  n>or= 
ben  fin&,  Pcrmebren  ft'cb.  nacb  bem  93erl)ältnlj}  ber  ©Haftung 
unb  £  au  b  ernten,  unb  ft'nb  alfo  eine  neue  tyerborrefeenjurfaebe 
befenberä  nHber  lanbftdnblfefee  Beamten,  bie  ganj  pon  ber  ©nabc 
ifrreg  Jperrn  abbangen  unb  nur  in  feinem  tarnen  ble  ©cbäßnng  »or= 
nehmen/'  S)a6  itnrecbt,  ©elbbu|je  für  ein  geringereg  Vergeben, 
ani  einet  feftgefeßten  ©umme  beftebenb.  ,,©o  bat  er  ein  Unreebt 
tterlom,  bai  ift  einer  ^»errfebaft  5  f.  dn."  f  eltlnger  (göaft  x>.  1435. 
Sort  SecfcOi.  139.  „2)em  Oilcbter  aln  unreebt  je  puff  geben." 
?n?ünd).  ©tbtb.  Ms.  p.  1153.  e)  bai  OTecbt,  nai  jemanb  »or 
©erlebt  in  feiner  ©aebe  vorzubringen  bat.  ©agt  ber,  wegen  3n= 
iurlen  33eftagte:  „ble  reb  b«a  t<4?  In  Born  getan  ungeoaerleld)  unb 
»on  falner  roarfyalt  nlt,  ba  fol  man  fein  reebt  baromb  nemen 
mit  feinem  alb.  Äaiferbud)  5te$  Gapttel.  ©tet  er  aber  fein  (ber 
©aebe)  mit  lamgen,  fo  fol  man  fein  reebt  oon  jm  baromb  nemen. 
ibid.  13.  capit.  2>  a  i  28  i  b  e  r  =  Qi  e  cb  t  (©eriebt^orb.  u.  1520. 
Sit.  6.  Qirt.  5.),  ble  Reconvemio.  „2Die  ber  ©aft  bem  3nn>oner 
bei  SBiberreebteiiS  fcbutblg  ift."  ©tcb  gegen  ben  eta^er  bei 
2Blberred)ten£  gebraueben.  9ief.  bei  b.  £anbreebt6  £lt.  8.  ülrt.  2. 
f)  üou  SÄunjftucfen:  bai  ©eljorlge,  ©ebübrcnbe  an  Innerm  28ertl). 
„feebtjlgt5  ©uiben  nen)  ungerifdjer,  Me  gut  an  golb  waren  unb  ir 
reebt  unb  wag  rcct  betten/'  ...  „gutbetn  ungrlfcb  unb  pebamtfcb 
ble  gut  an  golb  fein  unb  ir  red)t  unb  wag  wol  baben."  MB.  XVIII. 
270.  300.  XIX.  51  ad  1402  —  Mio.  gj  einen  ©terbenben  „mit 
aller  eb  r  t  ft  1 1  cb  e  r  Oi e d? t"  ( »rgl.  oben  eine  9ied)ten)  ober 
„mit  allen  ebrifltieben  Oiecbten"  »erfeben.  ülufflreb.  9J?lraf. 
„Me  ©oßrecbtlgfeit  empfangen."  <Spie0  arcfciw  9<eb.<2lrb.  IL  59. 
©.  berlcbten  e),  »erfeben.  Jpiernaeb  Ilepe  ft'd)  beuten  ber  in  Cgm. 
620.  f.  U4.a  ftatt  bai  @ej  =  gerät  »orfommenbe  2luebrucf  bie 
@ele  =  gered>t.  h)  T>ai  öieebt,  ble  ©ereebtigf  alt  einer  er- 
waebfenen  qperfon  bei  anbern  ©efcblccbt^,  Ibre  iKegcl,  ble  ?0?enftruation. 
„@ie  bat  jr  Ötecbt,  mangelt  jref.  föcebten."  Drtolpb-  „Unjälls 
baren  Sungffraroen  Ift  In  2luf;blelbung  ober  23erftellur.g  jbrer  ©t'= 
reäntgfett  bep  bifem  93ab  geholfen  werben."  21bctbolj.  33abbefcbr. 
i)  ^Ielbecfer  ber  ben  geräbten  2)äcbern  ülecbt  tbut  „(|te  ju  rlcbten, 
3u  macben  wefp)."    ©emein.  Otcg.  &)t.  HI.  366  ad  1462.    «Wcrcr 

aln  roortjalcben,   ob  ber  tinefen  reebt  fep  ob?r  niebt man 

fp  ...  plab  beleibt,  fo  ift  ir  red)t  gefebeeben,  fo  ifc  ber  tlncfen 
reebt  an  allen  Singen;  man  bp  tpnden  froarj  genug  l|t,  fo  ift  ir 
reebt.  Cgm.  S2i.  f.  22.  23.  29.  ©d)jvelgen  tfc  gut,  reben  befer, 
ber  im  red)t  tnut.  Cgm.  Sio.  f.  137.  k)  bat  Oledjt,  ©uet^-- 
Oicebt,  bai  3n»entarlum  an  fabrenber  ^abc  auf  einem  ©ut. 
f.  Verlebt  unter  richten  c).  l)  (Srb^Oieeb.  t,  2eib  =  9ied?t, 
f.  unter  ©erecbtlf alt. 


fReä)t  25 

redjtf et tig  adj.,  (a.  @p.)  reblld),  red>rfd?ctfren ;  äd)t.  „Dar) 
i&r  Jpanbel  unb  2Banbel  rechtfertig  wäre."  Dajj  fte  red?tfcr= 
tig  fepen  in  il)rem  £anbe(.  Ar.  2DM.  VII.  iog.  „auf  unred)t= 
fertige  2eute  greifen."  ibid.  p.  421.  „Damit  red>  tfer  tig 
«Bier  gefotten  mog  werben."  2.0t.  r*.  16 1 6.  f.  544.  „tedjtoertig 
@ut."  Oiupr.  ».  ftrepf.  Oirttb.  redbtfertigen  einen,  fl)n  ge= 
rtcfetltcr)  verfolgen;  ber)anbeln,  beftrafen,  proceffieren.  „2)afj  bu  nie= 
manb  in  beinern  2ltnt  unb  ©ebiet  feinen  fcfcäblicbcn  Wann  ju  reü?t= 
fertigen  notbefr."  Ar.  2bb.  VH.  p.  492.  „©oll  ber  Kläger  bem 
antworter  folgen  unb  ben  rechtfertigen  in  ben  ©erlebten,  ta  ber 
antwortet  wolmbaftig.  St.  ZW.  X.  419.  „Prälaten  unb  ber  «übel 
follen  um  perfonlicbe  ©prüd)  nincert  gerechtfertigt  werben,  bann 
»or  Un£  ali  2anbe?fürfren  ob'r  unfettn  gtfjebott."  Ar.  2&bl.  XVI.  299. 
„93erbäd)tfge  2eut  mit  Porten  red)tfertigcn.//  Ar.g&bl.  VII.  106. 
ginen  vom  2eben  jum  lob  r cd) t fertigen,  binrlcfcten.  Ar.  2bbl. 
VII.  493.  „am  9)?ittwocr)  bat  man  gefepert,  beä  WaleftVOiecbten 
Dalben;  feinb  fcd?ö  «Wcrocr  autT  offem  <|)lafc  gerecht ferttigt  wor= 
ben,  all  mit  bem  Oiab  gefirafft  worben."  2btg.  x>.  1514  p.  290. 
St.  2l)bl.  VII.  414.    Dag  ^  oc.  ».  1618  t)<xt  nod):  rechtfertigen 

sequi    lites.      item:    absolvere  iudicio ,  culpa,     item:    damnare, 

supplicio  afficerc.  Die  Oi e d) tf er tigu ng,  ber  ^3rcccp.  ^3ctn= 
litte  Oi.,  fummarifdie  Oi.  „@i$  in  Oi  cd)tfertigung  ehu 
lajjen."   ®ctfd)tfO.  ».  1520. 

recbtfüeglidj  (Voc.  r>.  1G18),  taualid).  red)tl)ängig,  bep 
©erlebt  anhängig  uub  nod)  unentfebieben.  wirjb.  53rorb.  recpt= 
gef* äffen,  red)tfcb äffen,  f.  fd) äffen. 

Oiecbt  fpreeben  (naco  Oiecbt  d?),  über  einen  Oicd)t$fatl  feine 
Stimme  geben,  (cfr.  St.  2bbf.  II.  189.  XII.  558  ff.)  Die  Oied)t= 
fpreeper  (aucr):  U  r  t  aii f pr  e d)  e  r,  Urrailcr,  35epfißer, 
Oiecbtdfißer  genannt)  waren  nad)  ber  altem  ©erfebttfotbnung  in 
ber  Jpauptfacbe  bag,  \ya$  iKutjutage  in  (Jnglaub  unb  Jranfreid)  bic 
Jurys  ober  ©efebwornen  ft'nb,  fo  wie  überhaupt  btä  ©crtdjr^vct= 
fahren  unfrer  53oraltern  roenigftenä  für  alle  mannlidjcn  2ing*feffenen 
ober  Bürger  jebe$  ©criiittfbcjtrf*  öffentlich  war.  (Cfr.  ©cbran= 
nen.)  3"  95*iua  auf  ba&  Sorfgertdjt  ju  Sanken  geringen  fjeirt  e>  MB. 
XXIII.  226  ad  1378:  ,,3e  bem  erfreu ,  baj  alle  gepurn  unb  a(I  fefbneu 
ju  (Jrringen  wnb  aü  anber  r)uär)eb(tct)  (üt  uö  ftetten  unb  oon  anbern 
börffern  ivol  recht  mugen  fpredjen.  (56  mag  au  et)  ber  rif>ter  nierrtanb 
für  geriet  gebieten,  er  f)at>  bann  bauor  ju  fd; äffen.  QLT-er  aber  vor  bem 
redeten  ift,  ben  mag  ber  rtpter  wof  t)aijjen  niberfi>jen  unb  ref»t  fpre: 
d)en,  tttOÜt  er  ftd)  bej  feOen,  fo  mag  er  im£  gebieten  bei;  fec^ig  Pfenning, 
aud)  furren  bie  gepuren  an  baj  geridjt  gan  atö  »on  atteö  fierfoinmen  i(T, 
ungeoarlictjen."  2iuf  bem  «°.  iwi  ju  Sanböfjut  gehaltenen  Sanbtag  r»itl 
e»  bie  3ugeorbneten  von  ber  i'anbfdjaft  „nid)t  gut  bebunfen,  bau  üier  unb 
jroanjig  Urt()eiter  empört  unb  bie  allein  2tect)t  fpred)en  foden:  fonbtrn 


26  SRed)t 


ift  geratf)fd;lagt,  bafj  eine  2lnjaf;l  sperfonen  üti  ein  unb  »ierjig  ober 
minber  erbäte  fromme  9}?anu,  unb  nidjt  barüber,  fo  ungefäf;rlid;  ju 
ben  ©djrannen  tommen ,  iu  Dved)t  n  iebergefeft  t,  unb  bafj  allein 
biefelben,  fo  affo  niebergefekt  unb  nid;t  nid;t  bie,  fo  auönmibia  an 
ben  Sd;rannen  ober  bem  King  ftef;en,  ju  9vecf/t  gefragt  tver; 
ben  follten;  bafj  aud)  einem  jebett  3Üd;ter  in  ben  Grib  gegeben  würbe,  foldje 
^3erfonen  ungefaf;rlid;  unb  bie  treffentlidjfteu  unb  »ernünftigfren  auö  ifjnen 
ju  nepmen  unb  nieberjufeOen."  Ar.  Sf;bt.  VII.  508.  422.  425.  480.  3n 
ber  @erid)töOrb.  y.  1520  1  Xit.  4  ©efafc.  unb  barnad;  mit  einigen  2tb; 
meid)ungen  in  ber  0.  1616  Ijeifjt  eö:  „311  btn  ©eridjten,  ba  ber.9vid;ter 
für  ftd)  felbö  nit  Urtait  fpricfyt,  fonber  an  bie  fd;ran,  bie  «öettft^er 
ober  red;tfpred;er  ber  Urtait  anfragt,  tvie  bann  ber  enben,  ar&a  t>a6 
l'anbpued;  nit  ligt,  ber  gebraud;  ift,  ba  fot  ber  Kidjter,  fo  er  ju  ©eridjt 
ftfet,  nit  über  breijefyen  unb  nid)t  unter  fieben  93etjftfeer  unb  Urtailfpredjer 
be»  jme  Ijaben.  Crö  (offen  aud;  biefelben  93ei>ftfcer  burd;  bie  f>errfd;aft, 
ber  baö  ©eridjt  jiigeljört,  unb  berfelben  £errfd;aft  .9t i et; t c r  auf  ir 
apfce  erfieft  unb  ern?olt  werben,  bie  befren  red;tlid;iflen  unb  rerftenbigiflen, 
fo  man  ungeferlid;  be»  ortö  gel)aben  mag.  X>iefelben  follen,  affo  ertv.a'f)lt, 
öffentlich  t?or  @erid;t  ju  Sott  ainen  2li)b  fdjtvören,  bafj  fte,  fo  oft  ft) 
burd;  ben  3vid;ter,  jme  EHecfyt  filmen  ju  Reffen,  erforbert  werben, 
gef;or>'amlid;  erfdjeinen,  unb  umb  l»oö  Sad;en  f5  pom  Dlid)tet  beö  3ved;tenö 
angefragt  werben,  unterlief;  urtailn  unb  Di  e  d;  t  fpredjen  »vollen."«. 
,£at  ein  £ofmard;6f;err  nit  fo  tut  gefdjicfter  leüt,  bamit  er  bat  @erid)t 
mit  .9led)tfpred)ern  befesen  mag,  fo  fol"  er  etlid;  erber  umbfaffen  unb  nadj; 
pern  aufj  bem  Eanbgerid;t  ober  anbern  f)offmard;en  erpitten,  bie  iijme  t>a$ 
.9ted)t  on  Coftung  ber  partlje»;  f)elffen  befifeen."  ibid.  2lrt.  L4-  cfr.  ©eridjtöOrb. 
0.  1520.  Xit.  1.  2trt.  4  ff .  O.Orb.  ».  1616.  Xit.  1.  2(rt.  18.  3n  Sta'btcn 
unb  Warften  würfen  bie  9ied) tf p red; er  gewöfjnfid;  auö  ben  ©efdjwor: 
nen  beö  9uüf;ö,  ben  Vierern  (Jübrern)  ber  fünfte  :c.  genommen,  cfr. 
5)febererö  ^ngofftabt  p.  9  4.  ©emeinerö  Sieg.  Gfjr.  III.  95.  ,,@ar  eiel  unb 
oft,"  fo  wirb  (ilr.  Ef;tr.  XVI.  p.  379)  gegen  <?nbe  beö  isten  3f;nbrtö  über 
bie  Eanbfdjrannen  beö  23ijbomamt»  Straubing  geffagt,  „gibt  ftd;,  bafj  ber 
Kidjter,  fo  er  *unb  ©etidjtfdjreibec  gefeffen  firtb ,  allerer^  auf  bie  Diedjt- 
fpred;er  i>arren  müifen,  biö  biefelben  fommen,  einer  t»om  fprTng ,  ber 
anbere  »om  5)tab,  ber  britte  yon  feinem  $anbwett."  lt.  2^er  a3erfttffrt 
„ainer  rapifdjen  2lnjaigung"  it.  v.  1551  bemerft,  ba\>  im  91i"berfannb,  ba 
bie  Deformation  be^  baprifd;en  .9ved;tbued)ö  nit  ligt,  nit  nad;  bem  bud;, 
fonber  nad;  ben  fUnmien  in  SBejpftijec  geurtlet  mirb  (biefj  fd;lofj  ieneö  nidjt 
auö;  cfr.  @erid)töorb.  0.  1520  u.  1616  Xit.  1.  2(rt-  52.),  unb  fäDrt  bann 
fort:  ,,bebeua>t  mid;  nit  pöp,  man  liefe  ben  armen  paurfnnann  3111  O^iber; 
rannb  bev,  feiner  t?elbarbai;t,  barjue  er  on  jivcifel  nul^er  unb  gefd;icfi;ter 
roäre,  bann  jam  ortelnfpredjen,  fonnberl'.a;  in  peinlidien  fad;en,  ba  eö  leib 
unb  leben  antrifft."  (,,3n  allen  ©eridjten  f ölten  jivölff  ehrbare  »erftänbige 
angefeffene  «Btann  ju  gefdjivornen  Dl  ed;  tfp  red;ern  ertieöt  unb  gefe/it 
rinrben,    Sn  gropen  treffeniidjen  Sactjen  (offen  aUweg  jroölff,  in  gemainen 


$Keä)t 


27 


Sachen  nit  unter  fiben,  unb  in  ©ebingen  imb  Scbreibtagen  unb  Xarie: 
rung  ber  Sd)äben  ftben  ober  fünf  9ved)tfpred)er  bei;m  .9{ed)ten  gegen: 
ivärtig  feöti."  it.  h;r.  S.O.  ».  1605.)  Mtialpg  tvurbe  bei)  bt'n  Ärieg&leuten 
»erfahren.'  Jronfperger  1555.  f.  LXIIII.  ,,©o  ber  oberft  beftubt,  baß  man 
einen  llebcrtbater  für  ben  gemeinen  Wann  flelten,  bafetbö  ine  beflagen  »nb 
urteil  über  jne  ergebn  (äffen  fotl,  fo  fd)led)t  man  ju  ber  gemein  an  einem 
gelegen  lag  unb  <pra(5  umb,  fürt  ben  ©efangnen  in  ben  £King,  nimt  einen 
Jelbiuaibet  jum  Jürfpredjen,  jeigt  ouref)  feinen  fürfpredjen  beö  übettbaters 
Wiäbanbrung  an,  unb  begert,  bafj  er  »ottt  gemeinen  Wan  »ermög  beö 
Slrtifetöbrief  ober  beö  ,ftrieg£>red)tö  geftraft  tverben  foIL  Der  fprofcß  timt 
bie  .fttag.  3>er  «effagt?  begehrt  einen  gürfpredjen  au»  ben  Jelbmaibeln. 
2)er  tl)ut  fein  SSerantivurtung.  (5in  Setbmebet  forbert  einen  gemeinen 
jvrieagmann  auf,  fein  Urtel  ju  geben.  Diefer  nimt  etliche  gut  ©efeKen  ju 
fid)  aufer  ben  .^ing.  dlad)  »Beratpung  tritt  er  in  ben  .9Ung  juri'uf  unb 
fa«t  fein  Urtbeii.  T>et  getbmebel  forbert  einen  ä»veitcn  Äriegc-fned)t,  ber 
t()ut  ebenfo.  Crin  britter  ebenfo.  3(1  ber  breper  Urteil  gleich,  gut.  "2Bo  nid)t, 
fo  entfdjeibet  ber  gemein  Wann  burcl)  fein  Wel)r."  cf.  LXXVI  —LXXVIIf. 
'2(uf  jeben  Jatt  tvirb  t>a$  öffentlidje  3{ed)t*uerfaf)ren  unb  bau  Jury  unfrer 
23ora(tern  noch,  tueit  hinter  ber  SSerooüEommnung  juröefgeftanben  haben, 
mit  welcher  biefe  uralten  germanifeben  ^njlitutc  beurjutage  mieber  in  ifjre 
.9ted)te  eingefelJt  tvorben  finb  ober  merben.  (Sefeblt  mar  t$  tüetfeicftt,  bafj 
man  fte  bei;  bem  Ueberf)aubnef)men  beö  fdjriftlidjen  SuftijtuefenS,  ftatt  ju 
»erbeffern,  ganj  bei)  «Seite  geftedt  ijut.  Sd)on  in  ben  2aribtaa$»er6anbi 
lungen  v.  I5u7  (Brenner  XVI.  p.  57)  mar  af$  mufrerbaft  angeführt  tüors 
ben,  bafj  „ttn  *pabftlid)en  £of  unb  fiMiiaficben  jvammergeridjt  unb  anbersmo 
an  »iel  ©erid)ten  große  «proceffe  aile  burcl)  @efd)riften  befd)ef)en,  bafj  einige 
<part(;ei)  berferben  <5nbe  perfönlid)  nimmer  fommt."  3m  llnterlanb  ©trau; 
binger  HntßeUä,  mo  bie  Sammlung  »011  .9ted)t£>fäü"cn  ».  1546,  ins  gemein 
be$  i?atfer6  (Subivig)  »Bmi;,  ober  fd,tecl)tf)in :  i>aä  55ud)  genannt,  nicht 
gerici)tlid)e  Äraft  erbalten  hatte,  crbielt  fiel;  ba$  .Oled)  t  f  pred)  en  burcl) 
(i)efd)morr.e  am  längften.  <5»  mar  inbeiTen  nad)  bem  Griminurcober  ».  1 7  5 1 
II.  Xb.  cap.  i.  «.  6.  nod)  bamafö  Die  unb  ba  üblid).  2Srgt.  üb.Di.  ö.  1616. 
f.  482.  797.  Wan  febe  übrigenö  bie  »erfdjtebnen ,  at6  Cbigeö  gefd)ricben 
mar,  über  biefe  mid)tige  2lnge[egcnheit  erfebienenen,  an  «Setegcn  reichhaltigem 
?ibf)anb(ungen  SBudjnerö,  beö  grfi.  0.  5rei;berg  unb  befonberö  Wau  rerö 
$)rei6fd)rift. 

aufrec&t,  d.  ©p.  a)  adv.,  cttva  inft  ^em  oben  anaefüljtten  auf 
Oiecfet  in  58erü[)rung.  „SMc  Alane  l^aben  ivtr  euc^  aufregt  dcv^ 
dntroortet."  Sit.  Sobl.  X.  51s.  „IxcKÜd)  unb  aufregt."  ütixaitfct 
Comp.  i2o.  b)  adj.  (Obcr=^mmcr)  justus,  riö?tfa;  aufrlcljtla,  un= 
befd)ottcn.  »n  aufrechta'  Ma".  Qhi  »crfauftpi>  @ut  ^era  Juiufcr 
„meren  nnb  »or  aller  recfetlldjcn  anfprad)  »ertreten/  verantworten 
unb  aufregt  madjen."  MB.  XXV.  457.  „3(1  ein  vcrfldr.btgcr 
frommer  au  ff  rechter  Jperr  geroefen."  Jpunb  @t.S?.  II.  47.  /;@o 
follen  fte  Uvit  ungejroeifelter  gar  aufregtet  Antwort  l)orcn/; 


28  5Red)t 

ibid.  527.  „9)?{t  93egebrung,  Uns  barauf  btt  ©acpen  balb  füt 
aufregt  unb  »erantwortet  ju  baben."  „@w.  Äönigl.  ©nabe  wolle 
mid)  auf  meinet  Q3ruber$.§(age  für  aufregt  unb  entfcbulbigt  t)<xbei\." 
j?r.  £bbl.  IX.  35.  68.  „2Öir  getroften  Un6,  bap  2Bir  in  unfrer  3Ser= 
antroortung  ö[i"  ein  frommer  $?ürft  loblid)  unb  aufregt  wollen  er= 
funben  werben."  ibid.  X.  521.  „@.  f.  £>.  wolle  (bte  QSerläumber) 
für  lofe  unb  jnicbtige  Seutb,  unä  aber  für  rebtief)  unb  aufregt 
balten."  «Brief  t).  1597.  3tfd).  f.  35.  p.  1816.  IV.  43.  „2lfn  auf= 
rechter  Kaufmann."  Söeidjtbucr;  p.  1579.  „2Bollte  ftd)  ©P.  f.  ®nab 
alfo  aufgeredjt  beweifen.   Ar.  2b  bL  III.  234. 

jjered)t  (g'recht,    grehhd,    gre'd,    D.pf.  greo'd),    a)  wie  bd)b. 

®id)  grecht  machen,  ben  Unfdjulbfgen  fpielen.  b)  redjr,  «)  deitcr. 
Di  grecht  Hand,  „sin  bet  gereebtenn  unb  an  ber  gtpnnfen 
feitten."  ©flr.  93tr.  IL  137  ad  1475.    /9)  nld?t  unreif,  niebt  unwabr, 

Hiebt  unäebt.  Des  (waö  bu  fagft)  is  scho~  grehht.  a"  grechte 
Junkfrau.     a~    g  r  e  c  h  t  a'   Wei~.     a"   grechte   War.     ,,u  n  g  t- 

reebte  pfempert."  2.0.  p.  1555.  102.   „grebtiu  pura."  gl.  1.  257. 

y)    paffenb.      Doc    Roh,    d*    Schuah    fan'ma'    grehhd,    g.re'd. 

s    lebfrifcha"  Bua'  get  'an  Albm  Deanal  zua; 

a"  langwaliga'  Kne'd  is  fürs  Haamdcanal  gred. 
geredit  matben,  g-rechrln,  reebt  macben,  anpaffen.  d)  (in  (£om= 
pofitib)  entforeebenb  einem  Singe,  bcflTelbeu  mäcbtig,  bemfelben  ge^ 
waebfen.  pfenninggered)t,  bem  ©elbpreife  cntfpredjenb.  jpet= 
tergercebt  (ebmaW  twn  ©eiftllcfcen),  im  Stanbe,  Ungeroltter  ju 
vertreiben.  /f<£$  gab  Pfarrer,  welcbe  offentltd)  behaupteten,  ba$  fte 
wettergereebt  fepn  unb  bk  Otiefel  ju  2Bajfer  ma<ben  fonnen." 
b.  *Sot?^@atenber  p.  1804  p.  85.  .fiopfgeretbt,  bem  ©ebroinbei 
ntebt  unterworfen.  OSep  Sägern)  bitfcbgeredjt,  färtengeredjt, 
beUgercdjt,  fd)u$ gereebt.    „3n  alle  fattel  gered)t  compo- 

situs  ad  omnes  casus."    Voc.  p.   1618.         ©ollte    nad)   y)   ober  d) 

btö  alte  ©iibfr.  eregrebti  (MM.  56.  Dtft.  öftere  für  majestas)  obm 

gcfäbr  JU  beuten  fepn  ai6  id  quod  honori  regis,  Dei  ober  quod 
ei  prae  Omnibus  convenit,  debetur,  praerogativa.     2Öenigften3 

barf  bat  gr  alä  blo&e  Sonttaction,  nad)  obigem  grebtiu,   nad) 

gtebta  emendatos  i.  315,  gril)tet  ordinatus  i.  361,  ungribti 
ME  72,  ttifyi  rectus,  jusüis  SJffptt  18.  9;  52.  1,  4.  für  frÜl)C 
$tlt  t>oraui?gcfef>t  werben,  c)  bereit,  fertig.  Bist  fcho*  grecht 
ort  gred?  „3b  bin  blr  lö  pil  aerebt"  bin  bereit  baju.  Siut. 
III.  72.    ,,'Jilfo  ber  leu  garnier  (ober)  grebter  je  roube,  sicut  leo 

paratus  ad  predam."  Pfalter.  "Windberg,  saec.  XI.  (ijng  (Jon= 
junetion  wirb  grebt  in  eben  biefem  Ms.  für  ergo  unb  quidem  ge= 
braud)t.)  gredjten,  grecptelu,  bereit,  fertig,  3ured)t  madjen. 
2>er  ©red)ts2;ag  (^ugeb.)  ber  ©amftag.  Ollfo  in  Sejug  auf  ben 
d)rifllid?en  ©onntag,  .wa^  bk  neugrie*if<ie  naQaexsv^  (Jrcptcg)  in 
fBejug  auf  ben  urfpr.  ®<xbbaib.    „uorgrebtungc  preparationem." 


9fad&t  29 

Pfalt.   YVindb.      d)    gerabe   (»Ol    bfe   urfp.   33eb.),    schnuorgre'd, 
Liarz'ngre'd ,   pfeilgcrecht.     Er   is  gre'd  und  gfchlc'd,    l)at  feitlC 

geraten  ©lieber,   (b.  2B.)    3n  gre&ti  in  directo.   gjotf.  25.  12. 
3«  fogar  rca*  gräd  in  feiner  bialeft.  33eb.  nur.    ©.gereuen 

adj.  unb  adv. 

351c  ©erecbtigfeit,  a)  wie  f)d?b.  b)  b!e  burd)  ein  JKedJt  cber 
©efeß  begrünbete  23efugnij;,  ©erecbtfamc.  ©ewerbg  =  ©ered)tig- 
feit,  junftmdüig  erteilte  Jrevbeit,  ein  bürgerlich  ©eroerb  ju 
treiben.  2llle  folcbe  ©eretb  tigf  eiten  waren  nacb  ber  alten  ^unft- 
vcrfaffung  real,  b.  I).  roie  Otealitdten  erblich  unb  verfduflicb,  lii  in 
ber  neuern  geft  burd)  tk  (Ertljeilung  einiger  blo$  auf  ber  tyerfon 
baftenben  ober  fegenannten  <perfonal  =  ©ere#tigfeiten  bai 
Sdbmenbe  unb  (Stocfenbe  beg  alten  ftoangfpftemtf  etwas  confgfert 
würbe.  9ifd)t  ausgeübte  ©erecbtigfeitcn  nennt  man  fcblafenbe. 
2>ie  ©runbgerccbtigfeft,  bat  Ofccpt,  vermöge  beffen  ein  23auer, 
naebbem  er  bajfelbe  burd)  bie  ülnlait  (J?anblol)it,  Saubemlum,  9te= 
levium  k.)  erlauft  bat,  ati  ©runbbolb  eines  2lnbern,  nemlid) 
beS  elgentlid)en  ©runbberm  gegen  dntridjtung  bejtimmter  jabr- 
licber  (Stiften  unb  ©ülten  aufbeben  ©ute  fiftt.  35lefe  ©runb- 
geredjttgfeit  ift  l)  eine  ^euftifft,  roenn  fie  bloä  bis  jum  £ob 
beS  ©runbberm  bauert;  2)  eine  vcranlattete  $rei>fHfft  (aueb 
J^ermgunft  (Sirngibl.  spiobft  $fij>d\  p.  152) ,  93aured)t,  23au= 
mannöreebt,  Srcpfaffen-SKecbt  genannt),  wenn  fie  fo  lange 
bauert,  <xU  eS  bern  ©runbberm  gefällig  ifr,  niebt  auf,*uEünben,  in 
roelcbem  galle  er  ben  «Betrag  ber  2lnlait  nebft  bem  ber  allenfallfigen 
©ut^verbefferungen  jurüctjugeben  bat;  5)  ober  ein  £eib=Qied)t 
(aueb:  ßetbgebing,  in  ©cbwaben:  JalhHeben  genannt),  wenn 
fie  fid)  lebtglicb  auf  bie  Üebjciten  be6  ©runbbolben  erftreeft;  1)  ober 
ein  grb^Oieebt  (in  Stevrmarf:  &auf  =  Otecbt,  in  ©cbwaben: 
dt  bieben  genannt),  wenn  fie  fid)  aucli  auf  be&  ©runbbolben  grben 
fortfe^f.  3Me  3lu*brucfe  Urbarägerecbtigfeft,  33aured)f, 
53aumanntfred)t,  Jperr'ngnab,  Jperrngunft  ftnben  fieb  oft 
jwifeben  2,  3,  4  febwanfenb  angewenbet.  3n  altern  Urf. ,  j.  95. 
^irglbl.  £fp.  485.  488;  cfV.  202;  Ar.  2()b(.  XVIII.  330,  fommt  aud) 
vor  ein  fogenannteS:  Cbrecbt,  vermöge  befifen  man  i>be  ©rünbe 
eine  gewifFe  Jabt  üjabre  obne  ©tifc  unb  ©alt  ic.  ju  bebauen  erbielt. 
pimmerrcebf.  Ar.  2bbl.  XVIII.  225.  2)er  2eibred)ter,  Üth 
reebter  ober  ={Recbtler,  ©runbbolb  mit  £etb  =  cber  (Erb^Oiecbt. 
leibreebtbar,  erbreebtbar  adj.  von  ©ütern.  „(Jbuvf.  (üarl 
£beobor  gab  bem  2ibet  be$  £anbc$  ein  fd)6neS  33cnfpiel  baburd},  baji 
er  alle  feine  ©rünbe  vererbreebtete.  glrngibi.  f?f\\  löl,  152. 260. 
<*rtl  in  f.  Praxis  aui-ca  I  272  bat  fol^cnbe  abiodrt^gebenbe  @tufen= 
leitet  ist  ©runbgereebtigfeiten:  i)  2ubaigen,  2)  @rb= 
reebt,  5)  geben,  4)  2eibre*t,  5)  veranlatte  Srepflift, 
6)««ettftift,  7)  blope  Srepjtift.    ßrfiere,  bie  in  «nferm 


30  5Se#t 

Heien  QSaterfanb  leitet  am  feltenflett  »otfommr,  ift  frctje^  »011= 
fommneg  Qftaentbum,  bie  Icßtc  bloper  ^acfct.  Daß  e£  in  früherer  £eit 
ein  mel)r  unb  gleichmäßiger  vertfjciftcö  wai)re»  ©runb ;  (figentfoum  gegeben 
f)abe,  «nb  baß  gar  fef)r  eiere  frf>riftttctje  OSefi^titer  bey  ber  Unbetefenfteit 
unb  ©orgroftgfeit  ber  Snfyabet  buvd)  afferfei)  Äunftftücfe  ju  ©unften  ber 
f)öl)ern  .Klaffen,  »on  ©eneration  ju  ©eneration,  auf  jener  Stufenleiter  ab* 
wärt?  gebogen  werben  feyen,  ift  man  wol  nid)t  bered)tigt,  mit  bem  patrio- 
tifdjen  ©.  JKottmanner  (93emerf.  über  Saubemiafe  :c.  Sledjte  in  93.  ©.  19. 
20.  23.  84«  99;  unb  gftagifter  IfKopbir.  O^eumannö  2(ntwortfd)retben  an 
Srevfjerrn  ».  £er£omman)  anjunefmien.  antwortet  bod)  in  ben  Stotata 
eines  greyf).  ».  93obmann  von  1705  (Cbm.  3 i 1 7)  ein  95duerlein  fogar  auf 
bie  3l'inutf)iing,  i>a$  er  311  Oftern  beid)ten  folte,  »orfid)tig  genug:  „91a, 
id?  raß  mir  fain  neue  geredjtifait  auf  mein  £au6  bringen  !"::)  3m  ®C: 
gentl)eit  waren  nad)  früherem  .Ovedjte'juftanbe  vieler  Ea'nber  nur  ber  Surft 
unb  baä  Häuflein  ber  dübeln  unb  5rei;en  etneö  wahren  @runbeigentf>umö 
faf)ig,  feinesmegS  aber  bie  ganje  große  9)?affe  ber  9cid?tfre»en.  Sollte  ft'd) 
biefeö  iSerljäitniß  auf  frteblidjem  2Bege,  etwa  baburd),  i>a$  bie  Kinber  bie 
natürridjen  ivtiedjte  be»  Sater»,  bie  jungem  !8rüber  bie  ber  altern,  bie 
©djmadjen  bie  ber  ©tarfen  finb,  allma'ljfig  feftgefel^t  ftaben?  Ober  Hegt  if)m 
irgenb  ein  gewaltfames'  (Freigniß  im  ©roßen,  wie  bie  förmlidje  Unterjodjung 
eineS  Xljeileö  ber  Nation  burd)  einen  anbern,  ober  gar  burd)  frembe  (Fr; 
oberer,  ja  ©runbe?  eine  urfunblidje  @efd)id)te  ber  25erf)ä'ltniffe,  bie  ber 
erfte,  widjtigfie  ©tanb  eineö  aeferbauenben  £anbeö  feit  3a(H'0unberten  be: 
ftanben,  mod;te  jwar  fdjwieriger,  aber  jum  minbeften  nidjt  weniger  be: 
leftrenb  unb  mifebringenb  feim,  ar»  eine  @efdn'd)te  feiner  ©tabtbürger,  ©e: 
lehrten,  @eiftlid?en,  2lbelid)en  unb  Surften.  =3war  ein  unmittelbarer  red)t: 
tidjer  2lnfprud)  auf  einen  beffern  Kedjtöjuftanb  ber  ^elptlebenben  wirb  auf 
f)iftorifd)em  9£ege  fdjwerlid)  begrünbet  werben  können.  3«  weiter  jurütf, 
ie  rofyer  unb  unnüinbiger  bie  große  9)}affe.  Ucberall  anfa'nglid)  nur  93  e: 
iWinger  unb  93 e j wungene,  lauter  .9ved; t  beö  ©tarfen,  rauter  fp f r t d> t 
beö  ©d>wad)en  —  bann  airmäf)lid)  ©naben  beö  ©tarfen,  Srepfteiten 
unb  fprioileaien  be»  ©djwadjen  -  teretnft  etiva  in  fernen  reifern  3a()r; 
fiunberten  gleiche  Dltdite  unb  gleid)e  spflid)ten  für  ©tarfe  unb  für  ©d)wad)e. 
9?od)  ftef)en  bie  am  Weiteften  vorgerücften  ©taatsvereine,  wa$  audj  in  ben 
neuern  Reiten  gefagt  uwb  getfyan  worben  fe»;n  mag,  immer  nur  auf  ber 
©tufc  ber  ©naben  unb  ber  Srepfieiten.  c)  bie  ®  CtC C^tigNtt 
hei  anbern  @efcf?ted)tö /■   f.  Ote*t  10. 


*)  greijrid)  fd)on  um  1440  wirb  in  Cgra.  59*6,  28119,  55755,  5l417  be; 
werft:  ,.<IDenn  bie  armen  reut  fjirff  ober  fd)erm  fued)en  von  ben  ebern 
ober  von  aiaenfdjafft  wegen,  unb  \id)  bann  barnad)  erejavgen  mit  farn 
ober  mit  fdjarberdjen  ober  mit  fdjanefung  ju  l)ai;ligen  jeiten,  fo  wirt 
bann  barau»  ein  red)t  »nb  ewiger  jinö  unb  wirt  von  in  (ben  (ybern) 
eingefdjriben  in  ir  faibud).  Der  rai;ber  vir  ift  bie  ba£  fjaben  getan. 
0  wie  fdjwariidj  bie  verbampt  werben  vnb  mit  in  verbampnen  «H  ir 
erben,  bie  folid;  red^t  wellen  tjaben," 


rechten,  (d.  ®p.)  wie  tm  Jpd)b.  nur  mehr  ftgütHeb,  »or  ©ericct 
flreiren,  platteren.  „55er  beut  siebter  auf  ber  lantfebrann  mft 
einem  redeten  um  ein  £'mg."  MB.  XXIV.  411.  reebtnen  (b.2B.), 
w<x$  anberwirtä  rationieren,  2IutfjteUunacn  machen,  janfen.  Was 
hast  denn  ällawäl  für  o'  Rechtna*   du  R  e  ch  t  n  ar  in  !  ?         b  c- 

reefaten,  »erregten,  »or  ©erlebt  bringen,  gerfd)tllcb  bebanbcln, 
»erbanbeln.  2)er  dichter,  »or  bem  bic  fach  ber  echt  wirbet.  „ein 
»erftolneä  ©uet  »or  bem  fechten  bereebten,  e$  gerichtlich  reoln- 
blclrcn."  Oief.  be$  b.  2.0iecbtf$  ».  1518  £lt.  20.  2lrt.  S.  9.  „einen 
ali  einen  Oiäuber  berechten''  (procefftren),  unb  hinrichten,  ©em. 
mca.  (Jbr.  III- 120.  „berecfcte  fad),"  resjudicata.  MB.XXV.46o. 
„Sie  pfannt  foll  man  npnbert  anbertbalb  »erregten,  bann  ble 
bep  unfern  ©orfreebtern."  2B|tr.  33tr.  VII.  326.  „Saä  folle  »or 
einem  pfleger  gum  bolnperg  »er  recht  unb  aufgetragen  werben." 
MB.  xxv.  399.  407.  ,/Dtcweil  baß  ^ürbott  ein  ftunbament  ber 
Oiccbtfertigung  Ift  »nb  ohne  baö  niemanb  »erregtet  werben 
foll."    tor.  2-0.  ».  I603.  »er  unrechten,    alö  mbtelt.  »on 

Unrecht,  einen  „»er unrecht en  unb  »ergwdttlgen."  Sit.  2bbl. 
X.  181.  251. 

riebt  adv.,  (5)?ittel-9il)ein)  gerabe,  In  geraber  2inte.  gerfebttf, 
entrld)tS  (sc.  2öeg£),  d.  @p.  geraben  2Beg£.  „Von  ber  <prugg 
g  er  lebt  6  burd)  ba$  J>arb."  2ort2  0i.  180.  „darüber  gieng  ein 
prugg  bt»i  gertebtj  ju  einer  fear."  Cgm.  270.  f.  259.«  „Von 
bcmfelben  ©eblrg  en  trieb  t$  2Beg6  über  baß  2angenefg  bl*  in  biu 
föigel."  5J)?cid)clb.  G&r.  55.  II.  96.  MB.  VII.  166.  „Von  berfeiben 
9)?ard)feuten  entrichte  bij?  su  bem  <Sie*bawp  ....  entrichte 
hinüber  burd)  bie  am."  QBftr.  33tr.  VI.  191.  192  ad  1410.  „in 
ribti  gerabeju,"   Dtfr.  3.   26.  25.     ribtt  abgeleit.  ©ubft.  f. 

rectitudo,  trames,  regula.    gl.  a.  310.  531.  i.  28.  416.  1028.     £)ag 

Ungerlcbt,  d.  <5p.  bag  Unrecht,  Vergeben  fowol  attf  Verbrechen. 
,/Meä  Ungerlcbt  geriebten,  $rd»et  unb  anber  Ungerlcbt  büjicn." 
2.0v.  Ms.  ».  1453.  rtcbtftnnfg,  f.  finnig.  aufrichtig, 
a)  jvie  h*b.  b)  recht,  drtt,  gehörig.  „2)amtt  baß  tyfet  auff-- 
rid)tlg  unb  gut  werbe."  ©cbeirer  2)tenjt£>rb.  ».  1500  f.  15.  c)  auf= 
recht,  gerabe  aufgerichtet  ober  Rchenb.  „Die  9)?auer  war  nod)  ganj 
unb  aufrichtig."  JMft.  ber  ».  ftruuböb.,  Voc.  ».  ißi8.  „«Kart 
rihtig"  dirigebar.  g?otf.  108.  128.  unriebtig,  jvie  hebb. ; 
irre  im  Äopf,  wabnft'nnfg.  ,,3ft  in  2anbSbut  bep  ben  armen  ttn= 
richtigen  (im  Xollbauä)  behalten  worben."  95cnno  Wir.  1697. 
SMe  Unrichtig  feit  (ibid.)  Sßahnfinn.  „Sie  Unterriebt,  fo- 
genaratte^  INotificetur."  2Bftr.  Gl.  g?acb  ber  2.0.  ».  1518.  2.  3«. 
2.  Xlt.  Qlrt.  5. ;  3.  Sit.  Oirt.  2.  fo(J  ton  ben  Beamten  an  bie  fiSr(t= 
lieben  Oidtbe  feine  „Unb  er  rieht  gefcbicEt  n)erben,  e^  werbe  ban 
biefelb  unb  erriebt  begert."  3tem  »on  Unb  errichten  gen  ^of, 
fo  auf  ber  tyattbe»  »fchwdrungen  unb  anbalten  gegeben  müflen  wer-- 


32 


ffity 


ben,  32  du.    ibid.  Sit.  5.  2lrt.  2.    93on  afner  unbetricbt  28  dn. 
2Belf*.  (Äefebertäbofcn  181.  182. 

ricbten,  A)  rote  Ixfeb.  judicare  (fjeb  unten  B.  C).  Ol  tobten 
(Stnem,  (a.  ®p.)  ibm  übet  erlittenes  Unrecht  Oiecbt  »erfefcaffen. 
„Sraroe  Otftr.ne,  icb  flage  tu  mere:  rtbtet  mtr  unb  ritjtet  über 
mlcb."  ffialtber  t>.  b.  &©gefo>.  40.  2S.  Sie  frummen  facbe  fliehten, 
unb  einem  armen  richten  alö  etme  rieben.  2Utb.  2Bälber 
III.  69.  „€ta  iegllcb  burggraue  fot  rtbten  bem  armen  unbe  bem 
tfeben/'  2lugsb.  ©tbtb.  „@rocr  ber  ift,  ber  in  btfem  vrtbc  niebt  ft'n 
rotl,  ben  fot  ber  lanöe^berre  auj  bem  vribe  lajjen  unb  man  fot  allen 
leuten  gegen  im  riebten  unb  im  fot  nieman  rtebten  froaj  er  je 
eblagen  W>"  ojtr.  Sanbfrlebe».  1281.  £>ie  g erlebt  Sadci,  res  iu- 
dicata. 08et)  .Sero,  ötfr.,  Sattan  fommt  ribtan  in  btefem  ©tnne 
faum  noeb  vor.  ©te  brauchen  tu 0 man,  fuenan.  £>ocb  b«t  eine 
noeb  altere  ©t.  ©all.  ©toffe  rtbtenbi  justificando.)  sie  2lu^ 
rid)t,  recbtltcbc  entfcbelbung ,  OiecbtPbÜfe.  „bringt  SSittroen  bur* 
langet  Oiecfeten  an  Settelftab ;  ia  tönen  bod)  in  furjen  Sagen  batte 
lonnen  21  u triebt  gefebeben."  <p.  2lbrab.  Sa£  ©erlebt,  rote 
bebb.  (a.  ©r>.  glribti),  plur.  ©erlebt  ober  ©erlebter,  reo 
man  aber  ®erid)t*bcjtrfe  unb  niebt  teiebt  meljr,  roie  ebmattf,  aueb 
®ertd)töft^ungen  verftebt.  SBol  in ^Bejug  auf  bie  anfangenbe 
Überlöffung  ber  ©eriebtöbarfett  von  ©ette  ber  Surften  an  2lbellcbe 
«ab  Prälaten  fagt  ein  ctter  ^reblger,  Q5r.  23?rcbtolb  von  Oiegenöb. 
f  1272,  Cgm.  632.  f.  96.  „®ute  riebter  (roie  .Saifer  Jpetnrtb,  unb 
Äünig  Äarl),  fie  rkbtent  niebt,  als  nu  bte  rlcbter  tunt,  ble  bag  ©e- 
rtdjt  barumb  cbauffent,  tat  fi  ben  leuten  tr  gut  abbreeben." 
„SBte  oft  bte  £anbgericbt  follen  geboten  roerben.  <?$  follen  In 
jebem  Jjabr  jroolf  2anbgerld)t  gebalten  roerben.  3ebe«  foH 
5  Sage  baueru.  Unb  jroep  ober  brep  Sage  nacb  bemfelben  alS 
«Borg erlebt,  U'l  noeb  ein  ober  jroep  Sage  Ot acb geriebt  gehalten 
roerben."  £)rbnung  beS  falferltcben  ganbgertcbtä  Jperjogtbumä  ju  $ran= 
ier,_r>.  1618.  Ser  Oitcbter.  Sic  fürftltcfcen  23orfteber  ber  2anbetf= 
beerte,  Pfleger  genannt,  roaren  eljmal*  niebt  immer  jugleid)  Oitcbter. 
Ser  abetlcbe  Jperr,  bem  eine  pflege  übertragen  rourbe,  Ijatte  metftcnö 
bie  «ffiabl,  bte  @?rerttigfelt  entroeber  fclbft  mit  ju  perroalten,  ober 
ju  Mefem  v25ebuf  einen  eigenen  „Oitcbter"  aufjunebmen  unb  ju  be= 
folben.  (©.  >pfleg.)  „9Soc  attter  (fjeijjt  eö  im  ©arbnd)  be:<  £ant>8eri<bt$ 
5)vcid)erti?f>ofen  v.  15  +  1  bei;  <H5erfd)  p.  iso)  l)at  ain  Spfteget  nad)  feiner  (St. 
legenljait  ain  ,9Ud)ter,  ber  mein  gtyn.  £ern  gefeflig  geiveft,  aufjunefjmen 
un^  ju  bereuen,  madjt  geOatt.  ^>at  ain  tyfleqev  jme  an  «BefoUtung  geben, 
tvie  fi;  iid)  mit  einander  i?ergteid)en  f)aben  mögen."  A°.  1 501  fragten  tie 
ßanbftanbif:  „(Jtridie  «pfleget  ivorren  U  n  terrt  d)tet  ^aben,  bie  eä  bod) 
bi((ig  ferb|T  au^ricfjteten,  nefmien  fcb,red)te  ßnedjte,  bie  je  Heiner  Vernunft 
unb  nidjt  tvappeu^genop  finb,  fjaben  bie  armen  Seilt  befto  mebr  Q5efd)tverung." 
darauf  befa)ro^   ber  gftr(t:    „tvefd?ec  unfer  Vfifiwt  t'^m  Unterridjter 

fjaben 


SRifyt  33 


\,aben  toilf,  ber  folf  einen  taugfidjen  unb  oerftanbigen,  bocO  adein  auf 
feine  .Soften  unb  anbern  Seilten  unbefd)n>errta>  unb  oljne  <5d)aben  Ratten. 
<Jßir  ivoden  and)  feinem  .^cidjter  ben  »Bann  oerleiOen,  er  fei)  bann  efjrlid», 
eOrbar  unb  »vawen^aenofj."  Ar.  gfyfct.  XIII.  ]«/,.  so4.  ctV.  VIII.  S95.  504. 
@o  ivar  bamarö  ber  £anb:.9Ud)ter  ein  Untergebener  be£  fpflegerö,  InZ 
foä'ter  fetnerfeit^  ber  Pfleger  tvenigftent-  bem  Hainen  nad)  in  ben  „lianb- 
JHidjter"  v>erfcl)inofj.  Irennung  ber  ©eivatten  tvar  cfjmar^  fo  »venia  äU 
nocl)  iefet  oorfyanben.  ra  n  tri!)  täre,  lan  tred)  tare  ftefjt  gl.  a.  eis. 
o.  56.  unb  im  Voc.  v-  1429  attf  ttebertragung  beö  rad)  t  mb  u  rgi  u£  bt. 
a.  @efei)e  (f.  ©rimrn  ®r.  II-  47 5,  b.  .%?(.  29S.  7  7  4).  „Sbrjcirt  iuct)  reren 
ta  n  tred)  ta  ra"  erudimini  <jui  judicatis  lerram.  Ototf.  2.  10.  Ol.  a.  fyeifit 
ril)tari  rector,  bei)  lat.  ss.  rcgulus,  ber  eigentridje  judex  f>Cefj  tu o'tno. 
B)  Spiet  fcbelnen  Inbeffcn  auch  einige  mlnbet  allgemein  gangbare  s2ln- 
tvcnbungen  einen  «ptaft  ju  verbleiten,  tn  re-etcben  batf  28ort  je  mit 
verfcbfebenen  SSorfplbcn  von  ben  clgentliAen  vPebeutungen  a)  gerabe 
machen,  b)  dirigcrc  autfgebenb,  c)  (ein  Unred)t)  gerabe  machen, 
abtbun,  fcblfcbten,  judicarc,  d)  (eine  ©dmlb)  ausgleichen,  abtragen, 
jablen;  (ein  9)?a(j)  »ollenb^  auffüllen;  c«)  bereit  machen,  bereiten, 
e.ß)  verfeben,  vcrforgen,  augftattcn;  f)  fertig  macben,  abtbnn,  ju 
<?nbe  bringen;  tftun  überhaupt,  g)  (jundebfr  auf  b  bejlebbar)  In 
.fienntnlji  fe^en  —  bebeutet,  a)  Jpofj  richten,  etf  In  ©cbelterbaufea 
feßen.  3)a6  ©cbermejjer  (auf  beut' 28 e ß ft a l n  ober  ©trefebfeber) 
ab  r  lebten.  «Benvorrene  £aare  ausrichten,  ft'e  mit  bem  (weiten) 
Wutftlcbthampol  rammen.  «Huftiebten  (Jlnen  (mit  <*tn>ai3),  Ihn 
in  geborigen  ©tanb  feigen,  ®ang  bringen,  Ibm  einen  gropen  3>lcnft 
ertvelfen;  bod)  melfl  Ironlfd).  Mit  so  was  kunnt  mi'  Aonor  auf- 
ricliten,  Bua'  mit  diar  war  l  auf  g  t  i  cli  ft!  £)u  tt>dr|T  ber,  ble 
Kecbtc  (roenn  leb  blcb  jum  Wann,  28elb,  Dlenftboten,  Reifer  u. 
näbme).  23rgl.  a.  ble  23eb.  e(>'.  b)  füg.  ft'cb  an  (Slncn  richten,  auf 
Ihn  losgehen,  fleh  an  Ibn  tvagen.  ,,<E$  bett  fid)  vorbin  an  ble 
£eutfd?en  nlemanb  bürfen  richten,  fagt  fofcon  Sivcnt.  @br.  185. 
Gl.  a.  239.  425.  rtl)tcn,  carll)ten  dirigere.  unb  a.  505.  712.  fo= 

gar  ble  ilblelt.  reltrlbtll  auriga.    Jj>err,  verrichte  mich  In  beiner 

n)arl)alt,   dirige  nie   in  veritate  tua.     Cgm.  87.   f-   72.     Cgm.   101. 

f.  110.  fidj  verrichten,  ft'd)  richten,  benehmen.  I  waas  mi' 
iatz  scho~  z"  vo'richfn."  ®o  »valßt  ba  bid)  nach  bem  (9etvlcbt  ju 
verrichten,  „darnach  ivt0  blch  ju  verrichten."  ^etvrb.  v.  1591. 
entrichten,  ani  ber  Orbnung,  OUchtung,  Raffung  bringen,  „exagitare, 
commovere."  V.  v.  1618;  be»  ©talber  verteilten  (ein  («Hieb).  ent= 
richtet,    externatus    metu.    V.  V.  1618.     ©etvohnllchcr   filtbet   fiefa 

en triebt  in  d.  ©chrifteu  für  entrüftet,  jornlg,  gebraucht.  „5Me 
gjachbämrin  fprad)  gar  entriebt."  $.  ©achö.  „3>et?l)afbcn  fve  gar 
übet  entlieht  ivurbcnt."  .ftalfcräberg.  „©annan  habet  er  gerihtet 
ben  rineb  bero  erbo,   ber' furber  entrihtet  nc   ralrbet,   etenim 

correxit    orbem    terrae  ,    qui    non    c  o  m  m  o  v  e  b  i  t  vi  r.     9f0tf. 
@rt)meHet'ö  »at)erifd?f*  5Be««t6Md).  III.  Zf>,  @ 


34  SRidfrt 

$Pf.  105.  11.  >2inrfcfeten  Sinei  ju  etro«*,  iljm  anriefet  geben, 
b.  fj.  Anleitung,  h  23.  3»m  ©tublerea,  jar  SKufif  oJer  ju  etMwd 
SBöfem.  c)  ricfeten,  betteten,  »errichten/  rerfofenen,  <x\xi-. 
gleiten.  „Dlefelben  dürften  £erjog  ©tep&an  x>.  Sngotflabt  unb  ber 
».  Drliens  wnrben  g  e  r  i  cfe  t  (reconciliati)  ju  vPari*."  Cgm.  1006.  f.  9. 
SBtnbecc.  2öen  ft'cfe  ainer  mit  bem  anbern  beriefet. .. .  ,3enn  fiefe 
jwen  »erriefetent  t-mb  ein  wuntten,  feaj  fefeatt  bem  rtcfcter  ni*t  an 
feiner  pusj."  Oftüncfener  ©tbtb.  Cgm.  27.  2ltt.  129.  „93 errieten 
unb  v erebenen,"  ausgteiefeen,  fcfelicfeten.  „©aefee,  bie  jroifcben 
unä  noefe  nlcfet  »errietet  i(r."  „23  erriefet  unb  verfuont  fein 
mit  einem."  Urf.  v.  1297.  „g$  i|1  vfl  unrtfetunge  in  ber  friitenfeeit 
baj  bu  nit  aüeä  »errieten  mafet."  „Sin  Urluge  verriefeten 
(fefelicferen)."  ®r.  33etl>t.  100.  in.  „Der  93abft  wollt  ft'e  (bie  ©treu 
tenben)  verrichten."  ebron.  t>.  i486.  31».  Gfer.  166.  3>te  beriefet, 
SSericfetnup,  üiiefetung,  23erricfernng,  2iuggleiefeung ,  '2Iu?= 
föfenung.  Ar.  £febl.  V.  156,.  155. 151.  Ofele  IL  2U5  ad  1287,  „. .  fo 
bie  beriefet  folt  au^Cjefeen,"  Cgm.  997.  f.  236,  cum  concordia 
debuit  componi.  Qlrnpect  col.  459.  93rgl.  A.  d)  d.  ©p.  riefeteu, 
abriefeten,  auäriefeten,  beriefeten,  entrtefeten,  »er= 
riebten  (Jinen  cirtcö  Dlngtf ,  metonpm.  (Einem  ein  Ding,  ifen 
beäfealb  aufrieben  fiellen,  wie  roman.  pagare,  payer  von  pacare. 
,,@incn  einer  Summe  ricfeten."  MB.  II.  60.  „5u  <pfb. ,  ber  ft  un$ 
genßücfe  g  er  lebt  unb  gewert  babeu."  MB.  V.  268.  Den  »erfepen 
ginö  ricfeten.  MB.  XIII.  417.  „Die  feerfommene  ©ebüfer  unb 
©cfeulblgfeiren  abriefeten."  Urbar  ©ebrauefe  p.  121.  „(gine  Summe 
©clbeö  abriefeten."  fianbtag  ».  1669  p.  207.  217.  218.  245.  „Die 
©leubiger  abriefeten."  ©raoam.  v.  1579  Ms.  „Jperjog  Subwla  feett 
jtefe  gern  mit  bem  #ürfrentitel  abriefe ten  laiTen."  £btg.  ».  1514.  83. 
„Der  9J?a»r  fol  vom  @ut  nit  faren,  er  beriefet  bann  bavor  bem 
i>crrn  fein  ©lilt."  2.0i.  ».  1518.  Sit.  34.  Qtrt.  2.  „@ütt  unb  ©uet^ 
beriefet  jafeten  unb  aufcrlcbten."  2.5Hcfet.  ».  1616.  Sit.  21.  2lrt.  2. 
„<ffiaä  i*  »erjer  in  trem  blenft,  H&  follen  f»  mir  auiriefeten. 
MB.  VIII.  267  ad  1599.  „Den  93efcbdbigten  foll  ber  «Befcfedfciger 
feine«  ©d)aben$  entrtefeten."  ii.SK.  ».  1616.  f.  287.  „@o  ijt  ir 
gnab  be$  ©elj  gar  entriefet."  £ofre*n.  v.  1468.  2Bflr.  53tr.  V.  207. 
„Der  bawman  fol  ben  ©utäfeerrn  entriefeten  feiner  ©tilt  unb 
feines*  53ericfet$."  g.Diecfet  ».  16)6.  Sit.  21.  Olrt.  1.  „Den  claacr 
entriefeten."  Z.dl.  ».  1518.  Sit.  27.  flrt.  4.  „@t  foll,  mai  Äofhing 
auf  bie  Rubren  gefet,  felbft  verrid)ten."  gfetg.  v.  1515.  74.  „Daj 
er  bej  obgenannten  gelB  ganßlcid)  v  erriefet  unb  behalt  rourb  an 
allen  abgancr,"  MB.  vi.  439  ad  1377.  „Daä  feutgelt  feab  iefe  t>er= 
riefet  mit  ber  felblgen  gefefeiefet."  Cgm.  714.  f-  212.  Der  2lu«= 
riefeter,  (gori  «Brg.OiO  3afelmei|^er  unb  ©eroaltfeaber  ber  efemalfgen 
©alifcrtiger.  Der  herriefet,  bie  üluffüUung  ber  ©aljfufen. 
„«Berriefet'tö    Sali/'  Üuantnm  ©aljetf,   von  welcfeera  bie 


SRlfy  35 

«B?out,  Sluffüll  fo  anbcr*,  fcbon  entrichtet  ift"  Äurj.  ^ejrlff  ber 
(5 ata -Srrungen  1761.  e.«)  bereit  machen.  2>fn  £lftb  ric&ten, 
ben  £tfcb  beeren,  aufrichten,  fitrrlchten,  bie  ©pelfen  auf  ben 
£lfcb  bringen/  bdjb.  anrichten.  Rieht  für!  mi'  hunga't.  Rieht  di', 
Tifchl,  rieht  di' !  (im  %Jlat)td)en).  Mior  brauchatn  s  Rieht  di', 
Tifchl,    rieht    di'.      ,,Qe\\    tifd)    abrichten,    mensam    tollere." 

V.  p.  1618,  gewöhnlich  elllpt.  bto*>  abrieten.  2)le  Oitcbf, 
ble  einjeln  aufgetragene  ©pelfe,  batf  (beriefet,  bie  ©cbüffel.  Gl.  a.  65(3. 
rthte  ferculum.  ;3wo,  brep.  »ier  k.  SKicbt  ober  Riehm.  „X>a§ 
er  bem  ©aft  Pier  9i  lebten  gebe."  Ar.  2&bi.  XVI.  4M.  „£u  bem 
Worgenmal,  rote  ju  bem  9?acbtmal  foöen  fepn  3  warm  Oitcbt." 
2anb  =  unb  Police»  rOrb.  p.  1616.  4.  5S.  £lt.  15.  2lrt.  3.  „5*e? 
Bremen  unb  Soeben  füllen  3  Oilcbt  umb  8  (Ereujer,  ober  4  9;  lebt 
umb  10  dreujer  gegeben  werben."  ibid.  3.  58.  3.  £lt.  8.  Qlrt. 
£>fe  9t  ad)  riebt,  ber  9cacbtlfcb ,  bellaria.  V.  p.  1735.  Sie  21  n^ 
riebt,  Stlfcb  ober  £afel  in  ber  Äi'icbe  ober  im  gpjimmer,  worauf 
bie  ©peffen  jum  SHuftragen  juredjt  gemacht  werben.  f i d>  rieb: 
ten,  namentlleb  jum  £obe.  jn  einer  Jpofrecbnung  p.  1590  ©ftr. 
«8tr.  III.  los.  106  belpt  eg:  „3tem  au  ©djongau  alnlge  öexen  per- 
brannt ,  fo  oiel  gewatnt  uubt  gelamentht  unbt  aber  ft'd)  gut 
g rieht  haben."  „3tem  bie  jrpai  Jperen  (a°.  1591)  au  Sßellbalmb 
perbrannt,  haben  ftcb  gar  fd)6n  g riebt  gbabbt."  „Saj  jicb  ber 
menfd)  geredete  je  ftner  btnperte."  Gl.  Sßfnnerf.  9>ral.  unten  f. 
Den  «Bögeln  richten  (nemtlcb  ©cbllagen,  beeren).  SjUfot  wol 
©ucbenwlrtä:  „$lcb  baj  ich  ber  fünben  per  alfo  oll  gerichtet  ban." 

„2>a£  ^ngeriebt  Im  ©cblojj,  interanea  serrar."  Voc.  1618. 
®a$  Tgricht,  (b.  2B.)  ^orrtebrung  am  2Bagen.  e.^)  o~  Toehtar 
ausstrich  rn,  (0-2.)  ft'e  aufhatten  mit  Kleibern  unb  «öctrjeug. 
gerichtet,  g-rlchft,  hcrg'rlchft  fein  ja  etwa*  (meifl  @d)llm- 
mem),  et  »or  ft'd),  etf  ju  erwarten  haben.    Iatz  bin  I  gricht  za'n 

Berlin,     üä  is*s  zo'n   Vo'hunga'n  herg-richft.     „@r  Ift  fd)On  t)tt- 

gerld)tet,"  liegt  In  ben  leßten  3ügen.  .»>$ln.  „@fcb  berichten 
mit  bem  ©acrament,  communicarp."  Voc.  sec.  XV.  „2ßenn  man 
ftcb  mit  bem  balligen  telebnam  unfettf  berrn  bcrld)ten  will." 
Cgm.  8o.  f.  I2i.a  @ld)  nach  ber  23ei*t  mit  ©otetf  troft  (bem 
©acramentc)  berichten  (perfeben).  jSwetl.  Oklmcbr.  (Sette 
comnjuni):  „ <®  a  r  f  g  b  1 e , "  b.  b-  Berichte,  \>a$  ©terb- 
facrament,  \><x$  hell,  Slbenbmabl.  „£>a$  \)U  mit  chornc,  fialfcbe  ic. 
berichten."  2lugöb.  ©tbtb.  3)  er  «Bericht,  ©netäbe^ 
rieht,  ba$  ©ericht,  ©ueterecht,  bie  Einrichtung,  2lu^flat^ 
tung  eine^  Jpoferf  an  ©eräthfehaften ,  «Dieb,  ©petfeporrätben  ic. 
„^Ält  allem  bem  r  e  eh  t  unb  wir  ej  vunben,  mit  bemfclben  reht 
füllen  wir  Inj  wiber  antwurten."  MB.  X.  65.  soö.  ,,©l  fullent 
bie  felb  It  fchwapg  aber  allenthalben  \><xMi&)  unb  ftlftleld)  Ptnben 
mit  fambt  bem  g  er  lebt,  baj  man  un^  baraufgegeben  unb  auch 

(5  2 


36  mä$ 

geantwurtt  bat,  baj  fint  fecb*  melfcbn)  Otlnber,  für  jiecbenj  93tct> 
vlerjjigf  mejen  babern,  alnen  wagen,  aineu  pflüg,  . ..  Jpaw... 
swo  genä  unb  brew  büner."  MB.  XVIII.  244  ad  1391.  cfr.  MB. 
XXI.  p.  460,  Jpeumann  opusc.  67:  Da$£anb=Diecbt  v.  1518  £it.  34. 
2lrt.  1  will:  etf  foll  bcr  Q3aumann,  ebe  er  von  einem  ®ute  fäbrt, 
„ben  ©runbberrn  entrichten  feiner  ©ült  unb  feinet  93 c r idjtö  unb 
guet*  Üiecbt."  Jpfe^u  fügt  baä  S?anb=9t.  v.  1616  £it.  21.  3trt.  1 
bie  2Botte:  „4I0  Jpew,  ©trew,  £ungent  unb  bergleicben,  roaö  jebeä 
£>rt£  gcbtcudjtg  ift."  „Da  ber  Jperr  feineö  ©uettf  beriet  »nb 
gült  nit  befommen  moebt."  ibid.  airt.  10  u.  11.  ,,97?  f  t  35  a  r  I « f = 
fang  ©uttf  berieb t."  ibid.  2itt.  17.  „Die  #abtnlji  unb  ber 
©utßbericbt  geboren  bem  verfaufenben  ©runbbolben;  beffen  cf>n- 
geaebtet  ldf;t  ixxi  b.  ©efeß  bem  ©runbberrn  bie  «äsabt ,  ob  er  bem 
23ertaufer  biefclben  wegbringen  laffen,  ober  nacb  ber  ©cbafcung  in 
©clb  bejablen  will,  inbem  man  ben  ©utäberiebt  bei)  bem  ©ut 
oljne  merfücben  ©cbaben  niebt  allemal  entbehren  fann."  Qkmerf. 
unb  Säubern. =9iecbte  p.  108.  „Darnad)  fol  ber  mair  bat  @etid)t 
nemen,  alä  er  bei  fcbulbig  ift  auf  bem  ©ut  je  laffen.  2ßa£  auf  bem 
©ut  beleiben  fülle  ber  berfebaft,  bat  ift  aller  wtnterparo,  mii  wib 
unb  na  gel  bat,  audgenomen  ben  f  n>  e  inp  acb  vnber  bem  beub." 
QJaufUfrrecbt  Cgm.  519.  f.  56.  „2Bann  niemant  fein  gut  cbainem 
pawrn  fol  laffen,  er  fe»  im  bann  gut  umb  fein«  guß  r  e  cb  t  vnb 
ge  riebt  felb  ober  mit  porgen."  Cgm.  27.  &rt.  115.  „Der  buber 
(foll  bewm  flbjug  von  einem  ©ut  bem  ©runbberrn)  fine  bofriebten 
geben."  2Iugt?b.  ©tbtb.  Der  9)?ülbertcbt.  „hinein  jeben  Füller 
unb  ©ebmib  foll  fein  9)?  ü  1 1  b  e  r  i  eb  t  unb  ©ebmibjeug  infonberbeit 
gefcbdßt  unb  angefeblagen  werben/'  ibtg.  v.  1543.  198.  Datf  febef- 
gribt  (MB.  XI.  44.  sec.  XIII.),  bag  wai  jebem  ©cblffer  auf  eine 
ftabrt  alö  ftuärüftung  unb  ©peife  -  Diation  mitgegeben  worben  (?) 
f)  9"  Jpodjjeit  anstriebten  (0.2.  von  einem  2£trtbe),  in  feinem 
Jpaufe  bnö  bep  Jpocbjetten  übliebe  SERabl  nebft  £anj  lt.  beforgen. 

Z"  Harmading  riclift  dac  Wihh't  d*  Houzofn  guad  aus.  „l)tn- 
tiebten,  conficcrc,  destruere.  Jpin  bu  r  cfct  iebte  n,  consumere, 
dissipare."  Voc.  v.  1618.  „5Mjj  ibn  (ben  ^angraj  v.  ftrevberg) 
ba*  <pobagra,  befi  er  vil  jar  gebabt,  a°.  1565  gar  blngericbt." 
Jpunb£  ©t.1®.  II.  loo.  verrtebten.  Kr  härs  v/richt-t, 
er  ift  gefiorben,  defunctu6  est.  „Den  Sangspau  verliebten, 
bie  gelbbeftellung  füt  ben  ftrübling  vollenben."  3ibt  v.  @t.  jjeno. 
,,^tlet  ülleranber  bat  ffnbrllcbe  Olltei  verriebt  batt."  i2Iv.  @br.  59. 
„3nbcmc  Dr.  effengrein  tobö  verfebiben,  baö  alfo  bip  2ßercf  gleieb= 
n>ol  augefangen,  aber  unverriebt  verbliben."  @,  ?8etebtbucb  v.  1579. 
3Sorrebe.  ©elbamer  brauebt  in  biefem  ©inn  aueb  e  n  t  r  t  cb  t  e  n. 
Grad  hat  'Katz  a^  Mäusl  vo'richft  (eben  i|t  fie  mit  einer  SOTauä 

fertig  geworben),    iotz  palst  f*  febo*  widar  auf  an  andare.         @r 

i(l  ein  guetei  Verliebter,  fagt  bei  Obetlanbet  von  einem  bran<fc= 


SRidjt  57 

baren  Jperbitiet  (».  SDelb).  2)er  Spant  berietet  bie  Jpcnncn. 
$abel  altb.  2öälber  III.  251.  g)  au  gr  lebten  einem  ettv«^,  ibn 
bar>on  (befonberö  »on  einem  iluftrag,  ©rup  :c.)  in  Äenntnlj}  feigen. 
£>en  2[.  bepm  <8.  ausrichten,  im  9?amcn  bei  21.  ben  *£.  begrasen. 
Rieht'  mi'  fei"  aus  dobey !  ©ollte  blcjj  al'S  sOTetonr-mie  jufammen- 
bangen  mit  bem  Sitten  rieten  c'tncet  -Dinge*  (bei)  ötfr.  HI.  20. 

246.  552.  IV.  15.  33. ;  19.  22.  V.  9.  42.)  instrüere,  docere,  gtelebfam 
dirigere,  {tat.  dirizzare,  fratlj.  dresser.  auäffebten  bte  2eut, 
über  ibr  £bun  unb  gaifen  öffentlich  ju  fdjabcnfroI>er  Unterhaltung 
urtbellcn,  rtebten,  franj.  medire,  es  teats  nichs  was  d*  Leud 
ausrichfn!  Wenn  s  Leud-  ausri  cht'  u  net  \väc,  was  bedn 
denn    di    weibafn  Leud   für  a"  Freud  auf  da'  A\V»!d  ?     ,,<£$  g(br 

be»  ber  $elt  niettö  mtbtezi,  al*  DÜdjter,  verfiele  iintfrldjtet, 
niebttf  mcbrcrä  alt*  ©ebueiber,  verliebe  tfbrabfdmeiber."  ty  ilbrab. 
„Die  ajettclmnn*  können  »pol  bie  getit,  jre  Wftcbriflen,  auärfebten, 
aber  ju  ben  llnqleubigen,  benfclben  ju  preblgen,  fommen  ft'e  ntebt." 
,Mt  in  (ben  ülbt  Soft.  Strfttenbelm)  übel  au$tld)t  tu  feinen 
©cbrtften  Carolutf  35o»lllud."  >Jiuent.  £br.  185.  186.  „Dekaliere, 
ujirlcbten  cintt  ar.bcrn  jum  boften."  Vo.c.  sec.  XV-.  OUMberf). 
Dfcfe  altern  ©teilen  erlauben  niebt,  ba*  2ßort,  nach  ©ramm.  372, 
etwa  al*  atteirücbten,  31t  ©crücbt  m.  m.  f.  in  jieben.  ©ld) 
ber  lebten  l  äffen,  ftd?  bureb  äsorfteüungen  auf  richtige  Slnftcbten 
bringen  laffen.  Er  last  fi'  hält  net  briebfn.  verrieten 
(5inen  eine*  bingtf,  ibn  bavon  in  ^enntnij)  feßen.  Do  ^ilatuö  be* 
wcrrld)t  mai,  baj  %e{ü$  von  jperobci:  gemalt  t»a*.  Ggra. 64,  f. 29. 
»er r lebten  eine  Werfen  ober  ©ad)e,  ä-  ©p.  über  ft'e  fpreeben, 
urtbeilen  (cf.  auörid?ten).  Cgm,  811.  toi.  45:  Sie  Weibe:  in 
iet  ßirdje  „verrichten  birfj  »nb  flach*,  ivie  febon  er  In  bem 
©arten  tva**/'  bann  bie  (?bem«inner  ic.  „2ßer  boe  lernt  alfo  »er= 
riebt."  3eb  welp  nl.it   unter  welche  S&ebeutuncj  einzureiben 

fevn  mürbe  ba*  felgenbe:  abriebt,  31  bg erlebt,  sauf  ben  JpoIj= 
febijfen  „ein  21  b  geriebt"  ^u  le^en,  „ein  tf  b  r  i  d)  t  bavon  ju 
nehmen"  —  war  verboten,  ©eni.  Dieg.  dbr.  II.  283.  303  ad  1501. 
SBrgl.  oben  ©cbefgrtbt. 

C<m  3ngol)1äbter  ©tabtreebt  be\)  Jpcumann  opusc.  202  ftel)t  im  2lrt. 
„ber  3ubcn  ait"  — :  „et  fol  fein  gere-tteu  bant  in  tut  pud)  legn 
unfj  an  baö  ©erlebt."  2)ie  gorm  ift  verbdebtig,  unb  flel)t  »lel= 
lelcbt  ftatt  ©er ift,  f.  Ol  1(1,  unb  »rgl.  Oieiben  5). 

Die  ©ebacbt  =  riebt  in  3^ergwerfen,  fiel)  ©ebaft -  riebt. 

;Ti  iebt,  eine  In  ber  0.<pf.  iuroeilcn  einfach,  ncd)  öfter  aber  In  ber 
^ufammenfeßung  vorfommenbc  Oit^benennung  (f.  2>cötoudjeö  «5tattfr, 
58eid:r.  b.  D.yü  L  114. 115. 2uG.  220.  286.  538.  557.  583  ic./  wie  aueb 
$in$$  unb  SaifcubergerU  öiepertorium).  9#ir  felbft  finb  folebe  tarnen 
nur  unter  ber  rotrltlebcn  Oluöfpradjc  Wod,  Rad,  Reitt  porgelommen, 
unb  fo  fürte  icb  a«<^  bem  erften  J^»eft  ber  „geoffn.  atrdjipe"  in  einem 


38  JRudjt  Dlatf 

©albud)  p.  1283  —  90  Dumtfrtut  ODuringcäriut),  ÄoteU= 
ttut,  £uprebtäriut,  9Mn>enrlut,  «Pernriut,  <poppenrfut, 
roeldpe  rool  ben  jeßt  alfogefdulebenen  2>ü r not i0 1,  ©oblrtcbt, 
2upper£rid)t,  9ccurtd>t,  33  c  r  n  r  t  (^  t ,  qjoppenrtcbt  cau 
fprcdcen.  9ia* 3-  SS.  2öeigl (Überfeß.  San julnaiä  übet  £boma$  a  .ftempiS 
p.  216)  bat  Äofserörtdjt  jroifcben  Slmberg  unb  ©uljbad)  roeilanb 
SacoHruite  geljcifcn.  ©olite  biefcö  Oi  ld) t  (ba  aud)  MB.  XXIV. 
317.  479.  503  $  ut t)  e mit)  t,  Slmenridjt,  «pefenribt  Por= 
fommen)  ntdjt  blo$  eine  Crnttfellung  au$  Oi  t  c  &  fepn,  in  ber  bcr 
£.^faljer  baS  i  e  in  i  mit  Ijörbar  folgenbem  ®eönung$  ^  h  umgefeljt 
(prgl.  ©ramm.  431),  fo  rodre  ettpa  an  Öltcbtftalt,  öifcbtftatt, 
(Sort  2.91.  248.  317.  325,  ber  Jagb  tpegen,  autfgebßuener  «pto^  im 
SSJaibe,  ©erdumt),  tvie  bcnn  richten  überbaupt  aud?  ben  ©inn 
betf  Oleutenä,  Oxäamenä  fyaben  fann,  ju  bcnfen.  ©onft  roürbe  aud) 
baö  fei.  rett  für  sepimentum,  gefdjlojmer  unb  gebeerter  Olaum  für 
SBteb,  flimmen. 

£>te  Rouchfn  (rool  blcä  3lu6fprad)form  unb  feinem  alten  ruobta 
entfpredjenb,  C.<pf.)  2)ie  Olutbe.  ©.  ©ramm.  §.  434.  unb  ben 
vorigen  9lrttfel. 

Da$  @erüd)t,  wie  &d)&.,  (ä.  6p.  gerü&te),  f.  ®erud>.  „ü?eb= 
liefen  9iameng  unb  ©eruebttf  fein."  d.  9ied)t*fdmften.  „roobU 
berüd)tlgt,"  in  gutem  CRuf  ftebenb.  anfp.  «Berorb.  p.  1705. 
©ollte  He  ßrinleitungöformel  ,,mid)  unbeliebt,"  eineö  pon  fieb 
felbft  Srjdblenben  in  9?einertf  Stanbelmarft  254,  alt  „mtdj  unbe- 
rücbtet,"  b.  b.  für:  obne  mtd)  ju  rübmen  —  genommen  werben 
muffen?    «Brgl.  a.  au$rid)tcn  unter  riet) ten  b). 


iRetfye:     9iatf,    vecf,    xc. 

(«Btgl.   ölag,  reg,  :c.) 

taef  adj.,  (Slfcbaffenb.)  firaff,  gefpannt.  Reit  das  Sei  nick,  ruft  bcr 
©dufter  bem  2einreiter  ju,  ber  ba$  ©eil  anhieben  foH.  91  ad  (fteif) 
unb  müb  rperben  (vom  ©eben,  arbeiten  )c).  öf.  reden  unb  rac. 
udtfcjen  sercare,  fid)  rdufpern.    @.  raffen  unter  91  a  eben. 

Oladl,  mir  blo$  in  ber  91.21.:  fdjroifjen  «i»  o~  Rackl  porgefommen. 
SSrgl.  ben  p.  47  unter  ricefen  angejogenen  Siusbrud  für  £unb. 

radenbürr,  jaunradenbürr  (zauraclta"dir)  (pon  9Jlcnfcben  unb 
£l)ieren),  duperfc  mager.  2)a  man  aud)  fagt  jaunnatfenbürr, 
fo  batf  rool  bat  agf.  tixacca  oeeiput,  cervlx  perglteben  jperben. 
s)(0d)  beffer  würbe,  jpcr.n  c£  niebt  ber  $orm  nad)  ju  weit  abläge, 
Öl  a ben,  ©teden,  pertica,  f.  b.  2B.,  erfldren. 

£:r  Ol ä der,  a)  ali  ©cbimpfname  mit  bem  93eprport  fd^tparj,  roie 
aud)  b)  aU  S3eneanung  einer  ftd)  au6  ^abfuebt  abcjudlenben  ^?erfon 
fann  auf  bie  anperrpdvt^  portommenbe  23ebeutung  einer  3irt  Ärdbc 


SRaud  3letf  59 

(unfern  Ötuecben)  gegrün&et  fepn.  c)  au&gemtrgettrf  ober  fonfl 
umuißcS  ©tötf  SBfel),  <pferb ,  ffiinb,  #unb,  lujjerft  oerdd)tltob: 
?D?enfd).  Du  Schind- Raekoc,  Schin.lo'räcko' !  («grgl.  r  a  d  e  n  s 
bürr,  unb  allenfalls  ba$  nieberb.,  fdroeb.  Kaff  er,  ratfare 
©d)inb?rfnecr>:;  f.  a.  Räckl).  raefern,  unb  ff  ob  rätfern,  ftd> 
bureb  niebrige  2Xrbett  quälen,  abmühen,  fd)inben.  Muo'  mov  fi' 
febinfn  und  racko'n,  < I a s  mo~  fei'  ßifsl  Lebm  furtbringt. 
'S    Wei'    muas    fi'    abiracko'n    und   Er   ligt    nohaom    auf   da* 

faln  Iiau<l.  2?e»  ©talber  ift  ba$  einfachere  rangen  frieden  unb 
fd)ir>ere  2lrbcit  t»errtcbten,  nieberf.  raffen  unflätig:  Olrbeit  tbun, 
fegen,  puften.  Ci'rroagung  verbleut  fielleicht  bas  agf.  2lb!.?3eib 
vrecan,  tel.  refa  unb  brefia  agitare,  exerecre,  poliere, 
f.  unten  {Kode. 
„(Karo  die  t  unb  hofierer"  (©piellente,  OTnfjcanten?)  Cgm.  269. 
fo!.   25.b 

reefen  Oprät.  ä.  ©p.  raefte,  racfcte;  a.  ©p.  rccdxtn,  «Trat. 
raljta,  goti).  rafian,  roa»  auf  ein  primitiv  Qtblautperb  rtfan 
—  laf.  regere,  dirigere,  erigerc,  porrigerc  —  jurütfful)rt,  welchem 
auch  bie  Ableitungen  riebt,  reebt  anfallen),  im  Alldem,  wie  bd)b., 
b.  1).  gcrabe  madmi,  ftreden.  „2>er  2£urm  (im  <parabiefe)  gte  aufs 
geraffter  (aufredt)  barnmb,  bi&  er  ainent  fraroenpUbe  gcleldiet 
rourb."    Cgm.  7G5.  f.  35.  l)  mit  ndcbftem  Scjug  auf  ba*  gerab 

ju  Wacbenbe,  ^u  ©rrerfenbe.  aufreden  ben  Äopf.  a)  efgentl. 
b)  jügürti*:  «)  aum  sßorfdjeln  fommen.  „$ew'm  2Birtr>  baben  f 
ttllö  9?eue,  roas  tax  &opf  auf  redt."  @l)arfreit.<proc.  ,,©o  etwa* 
ben  Äopf  auf  redt,  ba  ift  er  ju  Jpattti"  (b.  b.  in  allen  fächern  be$ 
2ßi|Tene).  <8u#crf  f.  US.  TV.  231.  „(5*  redt  alle  Augenblid  a  neue 
©teuer  ben  Äopf  auf,  unb  bat  bei-  \3aacr  nicfctf,  fo  babn  rolr  a  nidtf." 
geijii.  ?edberierbüdjl.  /?)  empor,  in  blübenbe  Umfrärtue  fommen  — 
gejpobnlid)  ellipttfd)  mit  5Beglaffung  bei  regierteil  ©ufcftantfo*.  — 

Boy  dero*  Toirum  (Zbeurung)  ka"  kao"  Merisch  aufrücket*.  Er 
hudlt  und  pudlt  fi' Tag  und  Nahhd  und  kä"  dö'  not  aufrecka. 
I>i  viln  Abgäbm  iassrtt  kaa"n  Menfchm  aufrecka\  ,,©0  liefen 
bie  ton  (Kcgenfparg  ntdjt*  aufreden."  @cm.  Gfcr.  II.  3.16  ad  1597. 
(>D?it  biefer  ncutrlfcben  ftorm  ift  ju  vergleichen:  aufrecfcnbtf  Jpar,  ' 
ft'cb  emporriebtenbe^,  fteifeg  £aar.  Cgm.  52.  f.  15. h  17.-1)  Reck 
's  Göfclrl  her!  (f<terjl)aft:  jum  ÄmTe).  2)ag  Stfaul  öerreden, 
gero6t)nl!cr;  figürlid) :  rolberbcllru,  rnrgrgenbelfcrn  nacb  rrbaltenem 
93erircife.  Xhen  munb  irrefen,  ei^enrl.  bto  Orff.  III.  6.  47, 
Reck  's  Braul  her,  (fcberil).  bie  ^>anb).  2>ic  .Oanb  reden 
(einem,  jum  Jpanbfanag).  3IB.  X.  134.  „(gm.  ©naben  Araber  bat 
l)cut  gemaiuer  ianbi"d)afft  mel;vcrtncils  i>k  Jpmib  geredt/  tl)nen 
gnibiglid)  jugefprod)cn ,  baö  muffen  @n>.  ©n.  aud)  töun."  Zbt$. 
x>.  1515.  275.  Reckt«  d1  Hent  rfam,  gebt  einanber  bie  Jjänbe. 
aufreefen  (seil,  bie  ^>anb  ober  Ringer)  auni  <5ibe;  fcbnjören. 


40  ÖlecE 

®em.  Oieg.  @f>r.  II.  336.  „211b,  ber  mit  a  u  i  g  c  r  a  *  t  c  r  t)  a  n  t  unb 
mit  geterten  »Porten  gefroorn  rolrt."  „©roeren  amen  geterten  2iib 
mit  ufaeradten  feanben."  2.0?.  Ms.  »,  i453>  Cgm.  574.  f.  15. 
„Da  foltu  mir,  Jpelb,  fdjrooren  ain  aufgeteilten  ülib."  Oieime 
r>.  1562.  Die  Q3rucüe  foll  fo  bod)  fepn,  „baj  ain  man  mit  geraebter 
bant  auff  ainem  flop  ober  auf  ainem  febeff  (fiebenb)  an  bie  prüden 
nlcfct  rüer."  9)?üncb.  ©tbtb.  Ms.  ».  1455,  Cgm.  27.  f.  21.  „Wtn 
uuinc  raebta  ftne  bant  m  ae  mir."  Cantic.  Cantic.  5. 4.  „rebbita 
ftna  bant."  %at-  «ö?attf>.  XII.  49.  „©eracter  extenta  (manu)." 
Gl.  o.  265.    Rech  d:  Haclsf-n  ä",  flrede  bie  Seine,  füg.  gel),  eile! 

„Davon  ted? et  ftd)blu  tore"  (erigitur  membrum).  Cgm. 724. f. 201. 
.£ofen  reden  (aUnjgau).  @ine  Olrt  bei  (Hingen^,  wobei)  man  \id> 
gegenfeitig  nur  am  Jpofenfaum  padt  unb  burd)  2£enbungen  unb  Unter= 
fcfelagungen  ber  Seine  aue  bem  ©lefcfcgeroicbt  ju  bringen  unb  ju  werfen 
fud)t.  <£$  r ccf t  mid),  ich  fül)le  eine  innere  Slnjtrengung  jum 
@rbred?en. 

„Der  mannen  l)at  vom  2ob  erroedt, 

©er  (iget  l)te  r>om  £ob  geredt."  ©effU.  j?immel£gl6dl. 
v.  1685.  einen  reden  (£erminu6  ber  roeilanb  3u(tfj),  ibn  foltern. 
Da$  „Oledbdndl,"  b?r  Oiedtburu.  @.  unter  reden  2)  bte 
9? ed.  (Daö  rabdjinja  baga,  Diut.  n.  ?,n ,  mit  bem  agf.  rac= 
centa  catem»  fann,  roenn  aud;  nld)t  eben  in  biefet  ndd)|ten  93e-- 
jtebung,  au  reden  geboren.)  „Unber  ben  d?ramen  foll  man  all 
laben  ansengen,  alfo  ba;  ft  oben  an  ben  mauren  geradet  (fefi 
angejogen,  gerabe)  aufgeen."  2Bftr.  35tr.  VI.  98.  reden  neutr. 
(für  fid)  reden),  fid)  erftreefen.  as  reckt  bis....  (<2lud)  ver= 
reden,  ital.  crepare,  ijl  ein  9ceutr.)  Die  Üted  (nad)  <J)rafd>) 
scries.  „eine  Oied  C&olaO  Step,"  bei)  ©falber  bie  Redete,  ber 
üt e den,  eine  9?eit)e,  peile  r>on  2euten.  2lgf.  l)r eac,  engl,  rcaf 
strues,  acervus  i ft  ivol  unoerroanbt.  >Brg!.  unten  Oted  unb  OUd 
unb  Oi ig.  2)  mcfonpmifcb :  mit  3ln5ftredung,  iünferengung  ber 
2trme,  £dnbf,  ©lieber  berühren,  aeigen,  geben,  beroegen,  »er= 
richten.  reden,  barreden,  Einreden  auf  ein  Ding, 
(mit  in  Jpanb,  bem  Singer)  barauf  binrceifen,  binbeuten.  (©ollte 
bieber  ju  sieben  feon:  „Olngcrodtc  (»orbin  errodbnte)  £6pf." 
2cd)felb.  SWiraf.  „Die  uorgeregfbten  Oiecbten."  2Bftr.»tr.vi.joo. 
3d?  fünbe  inbeffen  in  biefem  ©inr.c  öfter  beregt,  geregt,  ange= 
regt,  angeragt,  fonft  moebfe  icb  baben  aud)  an  bat  alte  Xranfitio 
refan,  reedjan,  arrecefcan,  irrefen,  fpdter  redjen  (im 
Oie'tm  auf  fpreeben),  agf.  reccean  indicane,  exponere,  edis- 
serere,  interpretare ,  benfen,  roomlt  aneb  tabl)a  (OIcbe-Dbjeft 
causa,  @ad)e)  jufammenbangen  mag.)  „$an  mid)  betf  bofä  genj= 
lid)  mit  ber  gürtel  verüben,   bie  id)  gereft  ftan,"   MB.  I.  443. 

„zonä  quam  porrexi."     ©tintltl.  b.  9T.21.  157.         ©piejj  tedeo 

(gidjtelgeb.),   bep  Äinb^tauf  =  ©djmauferepen  boUetne  ©piepe  jum 


Med  41 

ftenfter  plneinflreden,  um  cht  <BtM  Äutfen  ober  $leifd)  anjufptetjen. 
aufreden  ein  ©dtfff  (gorl  SBrgSK.),  e$  au«  bem  offnen  $luji  an 
einen  Ort  bringen,  wo  e$  über  2Binter  vor  (Sto'gefabr  unb  brgl. 
gefdjußt  fft,  bep  ©talber  reden,  ein  ®d)iff  Rieben  überhaupt. 
reden,  in  ber  23cb.  jiepen  (an  einem  ©atl),  mujj  rcol  angenommen 
werben  ju:  Die  9Ucf  (er)mal.  3uüiiterminu$) ,  einmalige  3luf= 
jtebung  unb  Olnfcblagung  be$  ^olterfaile*.  „€inem  perbdefctigen 
93ettler  ober  Vaganten  eine  JK  c  et,  ein  @efelln  =  {Hcden  f*en- 
fen,  mit  lljrn  biefe  Operation  vornehmen."  Cod.  crim.  p.  1752. 
1  £b.  (Jap.  11.  §.  5.  Drei  Rech  einlauten,  vorlauten, 
bepm  i'duten  für  einen  Verdorbenen  ober  jum  »live  9)?aria  2lnfang6 
brep  2lbfäßc  mad)en.  ,/Hve  SWarla  foll  man  mit  brep  OUcr  allzeit 
vorlauten/  ebc  man  jum  2Öcttcr  lautet,''  ©elpamer  im  OJegifter, 
rodtjrenb  e$  imkert  beijjt:  „2Bann  man  voiber  bat  £od)gcn>itter  bk 
t)ocr>gen>eid)ren  ©toefen  lauten  will,  muü  man  mit  brev  3 11  gen  »or 
bat  »Jlve  9)?arla  ablauten."  (Sin  2anbmcetncr,  ben  id)  confultierte, 
beutete  mir  bat  Sßort  ganj  einfad)  alt  yiur.  »on  Dl  0  d.  9)?an  t)6rt 
auefe:  atne,  jtvo,  brep  Olecfung  lauten,  ba$  erfte,  zweite, 
brltte  Jeicijen  mit  allen  ©locfen  geben.  volreden,  verreden, 
voUitredcn,  vetljieben,  »errichten.  „Da$  bii  fllft  unb  felgerdt 
volrecbft,  volbradjt  unb  geent  iverb.  MB.  XVII.  130.  XIX. 446  ad 
1372.  wiß  Perr  muj  mein  gemalt  werben  volrefcbt.  Jporned.  <.-.  90. 
(Volreden  bep  Sßaltber  ».  b.  SB.  13.  i.  febeinf,  nad)  obigem  alten 
reedjan,  explicarc  ju  bebeuten.) 

*  „®o  fol  er  aud)  perreefen  bat, 

Daä  er  ju  tlmen  fid>  vermag."    Cgm.  57«».  f.  8. 
„(Sin  fürbringen  verreden  unb  »oflbrtngen."  @em.  9ieg.($l)r.ni.26o. 
Cf.    dt  wat  fünft:  all  bing  jugcracU, 

3n  ber  beil.  brep  funig  nad)t,  (vorbereitet,  jugeriettet.) 
2ßolff  l>i(T.  VolfeUleber  p.  611.  <il5.  616.  »mit.  Soöte  baö  nad) 
einigen  a.  ©teilen  in  tiefem  SBort  »orfommenbe  e.  ee.  ei  (irreeepent 
comprehendunt,  9?ot£.  17.  li;  U  r  r  e  e  (!)  i  t>  a  «üaphonias,  gl.  1.91;  frani; 
reiedjarra  translatorcs,  i.  859)  richtig  fepn,  unb  etwa  einen  3ufammeu: 
f>ang  mir  reiben  (f.  raid)en)  »ermut&ett  raffen  —  or)n«efa'r)r  wie  fiti) 
5)cAud)  ju  .9;  uef  vetfi&lt  SSrgr.  baä  nieberf.  r)c«-  rafen  längere  unb 
colligere  nefcen  retten,  unb  f.  regen. 

„reden  (fd)ipäb.),  burdjft'ebeu."  Viellcid)  «od?  311  bem  unter  bem 
folg.  Öcede  aufgefüllten  agf.  2lblaut=Vetb  gehörig,  ©onft  |>at 
rebeu  (ro.  m.  f.)  biefe  25ebeutung. 

Der  Diecte,   ä)  (d.  @p.)  junger  Wann,   Wann  überhaupt  im  bellen 

©inn  (gl.  1.  498.  „redjo  vel  funger,  pubes;"   HU  rectr  vir  ge- 

nerosus,   beros  neben  ractr  adj.  fortis,  unb  tecCi  fortitudo). 

„<ir  l)ct  ber  (!bried?en  tut  erflagen, 

V«ibeu  reden  unb  jagen."    ^)ej  ?u  ^orncd;  unb  fo  tn 

ben  ©ebiepten  beö  XIII.-XV.  3brv.  passim.    3m  Zbibüti)  Cgm.  311 


42  £Kec£  9üce 

\^ 

roerben  fol.  142  aU  ble  »let  Otecfen  par  excellence  aufgeftiört: 
©untber,  Jpapmc,  2ötttlg  unb  Jpagen.  9iod>  bte  3ngolft. 
Seltne  ».  1562  fagen: 

„bu  r>{(  gctreiver  recfe. 

SDlfe  brer>  funen  tecfen 

ble  famen  für  ba$  tbor." 
„Waniger  frort  gern  mar  von  tarfcn  unb  reden,"  Ctonr.p.  9)?egenbcrg. 
Cgm.  328.  f.  97.  „@g  waren  jn  berfeibfgen  Seit  rotlbe  Otofen 
in  Jplfpanfen,  griecben  uub  roelfcben  ganben;  bie  palbreten  bie  Eeut 
über  bte  Wlaft  febr."  Stpent.  £br.  j>ier  tonnte  aucb  ble  folgenbe 
93eb.  ftatt  haben,  b)  (a.  ®p.  gl.  pass.)  ö i" e c d) t o,  recdjeo,  recdjo, 
rccfco  (agf.  Dreca,  vom  »ilbl.^erb  Vl'ecan  agere,  agitare,  pellere, 
propellere) ,  propulsus  e  patiia,  proftigus,  exul ,  proselytus, 
advena;  agf.  au&  cltenb  (f.  b.  2B.),  miser,  engt,  nod)  roreteb. 
3m  3*1.  W  1)  r  a  f  etivaö  ^erraorfene^,  ein  Wutfnmrf,  (nleberfddf. 
92$  rat,  l)*b.  So r a cf;  r>rgl.  rdcfejen).  £u  einer  biefer  belben 
33ebeutungen  (bte  ptclletcbt  burd)  ben  begriff  elnctf  ©ereilten,  ®e= 
roanberten  jufammenöangcn)  roirb  tuet  unfer  Qiedet,  atö ©cblmpfbe^ 
nennung  gegen  9)?anneperfonen,  geboren.  Du  schiahh.»"  R  eck  1 ! 
©eivölmllii  erftdrt  man  bat  aueb  anbenvdrt^  porfommenbe  fK  c  f  e  t 
(Sieget,  üümmet),  fld>  refetn  (grob,  lümmeifraft  beuebmen,  engt, 
to  plan  reaftf,  ben  3"falenten  fpfc-cn)  bureb  reden,  ftd>  aut 
flrecfen/  befrnen.  ©.  «.  JKacfer.  53ergleid)c  aueto  2lntred>e 
Cgm.  sas.  f.  57,  a.  @r>.  anet  =  tecbo  anas  mas,  neben  .Julian* 
b  e  b  b  e  --  r  l  cf  cousors  thalami,  £em  ,ftui;ldnbtfd)en  33  r  4  u  t  e  =  r  l  d? 
(Bräutigam).  ®.  oben  :rid>. 
£er  Ovecfbolber  (febrodb.),  2Bacbfrotöer  (gl.  o.  15.  i.  175.  Voc.  ».  1429 
recolter,  red^otblr  juniperus).  S>rgl.  ter  l.  £b.  @.  455.  iMttf 
ein  crubc£  agf.,  ju  recan  raudien,  tlttli  Ouudjerung  geborigee  adj. 
reeol  frieivp  aurütfjugebcn,  ipöte  unbijtorifd).  Q$  müßten  benn  ble 
atf.  ?0?ifnond:e  bvt  7ten  unb  8ten  3l>rfr.  burd)  ifrre  Ülutotltdt  ble  unb 
b«  einen  Ibrer  etwa  mit  Äintitcfrem  jufammenbangenben  <pnvtncia= 
liemen  In  Umlauf  nebrattt  b«ben.  SSrgf.  ?tn>a  in  SSe^ug  auf  ben  erften 
Skilanbtfrelt  bat  bekannte  Ned-fratres  (L  9t  6  t.  ,,2Bdr  bei  einer 
raueber  Oictaltcr,  unb  [dfe  ble  ber  ab,  b*i  er  tempfige  meufdien  ge= 
funt  maette."  ©ufo.  Cgm.  Sil),  f.  £30. 
25er  (?)  OJtcf,  l)  ( 9corbfr. )  a)  fortlaufcnbe  SHcifre ,  Continuum. 
© t ein  =  rief,  Üicibe  »on  ©teinbaufen.  b)  ©eilell,  «m  etwa  ber 
Oielbe  i\ad)  batan,  barauf  a«  bdngeu,  au  (teilen.  £?  f  e  n  =  CK  i  d?, 
Satten  um  ben  Ofen/  („ein  tit&itt  ober  benalpavom  laquear." 
Voc.  ».  1 119).  ,,:':er  Itgfpatwet  fal5  auf  einem  gulMn  rtef."  Cgm. 
236.  i'.  2i32.]»  Äannen-9itaü,  ©eflett  für  Äannen.  3l"  5»leberf./ 
engl.,  ^oll.  l)ent  dn  foldjee  ©ef-eil  ober  Oicgal  rat,  ref,  rool  »on 
reten,  In  Crbnung  (teilen.  Weberf.  gilt  ritt  für  pertica,  bat  «Beib 
rttten  f)etf c :  ein  ©eldnber,  eine  (Stnfrtcbtgung  von  ©tangen  macben. 


SRld  SRoä  43 

93rgl.  a.  f$I.  I> r i E t  Iongario,  »ieUcicrt  and)  eMcntl.  longnrius. 
93rgl.  Oiigc t.  3>er  Sbegriff  fccr  Grinfriebigung  fd)eint  aud)  flatt  su 
baben  in  2)  ber  9Ucf,  2  an  b  rief,  (a.  Säger  =  @p.)  Me  2BUbgaflV. 
„533o  aber  ()in  unb  n'ieber  im  i'anbt  ber>  ben  (iJefoüfjen  burd)  bie  »Barcfetber- 
eingefangne  unb  »erfribte  SBilbtgaffen  ober  Sanbtücf  fein,  buret)  wetdje 
bau  üßifbpret  von  einem  ©eftüfj  in  fca6  anbre  feinen  freien  (Sang  Gaben? 
bod)  in  bie  angebamte  Selber  nit  fommen  mag."  ßjejaibtJOrb.  ».  16  1  6.  2lrt  20. 
2(uf  bie  a°.  1501  in  i'anbßfjut  porgebradjrcn  lanbfta'nbifdjen  SBefcfctuerben  über 
getviffe  ^agbbebrücfungen  erfennen  bie  fürftfiriien  Siatfje,  büß  ,,eö  \it  jiem: 
lid?  bebüufe,  bajj  beti  armen  Geuten  ifn'e  £ecfen  unb  •JÄ'Uritie,  ba  nidjt 
Eanbreiff)  mären  (ba  wo  feine  fofdjen  CtBitbgaffen  wären),  nid)t  jertjarft 
unb  niebergebrodjen  mürben!"  £ie;u  bemerft  Jperjog  ©eorg  eigeufyanbig:  in 
bem  2trtifef  roifl  id)  mir  fein  9ttap  feigen  [äffen.  QBci^  mid)  tvol  barin  }U 
harten.  ßr.  Sf;br.  XIII.  195.  171.  Müf  bem  Sanbt«.  v.  1^79  tvirb  mie: 
berijofte  .(frage  geführt,  bafi  oiele  neue,  „tnib  l>ieoor  ungebreüd)iae  Sannb; 
rüdf)  viÜtaaH  woll  mitten  burd)  bie  angebauten  oelber  gemad)t"  mürben. 
@S  mirb  barauf  »on  Seite  be6  Surften  berfproayen ,  biefem  Umftarib  abju; 
Ijetfen  mit  ber  »Bemerfung,  ba$,  menn  jmifrt)en  „beim  SSnnbertfyonen  »nb 
tiorffrern  ober  53berreittern  ,  meUidjeö  ein  2l(ter  ober  Steuer  ,,.9i  uef  f/," 
ftrit  fürfarten  mürbe,  bie  Diegierungen  auf  ber  SSnnbertfyorien  erfarung  (ju 
geben)  unb  2(ugenfdjein  ju  nemen"  hatten.  ,,9tid  unb  £etfen  für  r>erein; 
fauffen  . .  . ,  ber  Sticf  für  £erabfauffcn  .-.  .'■  l'ori  2ert)3i.  512.  557 — 559. 
93ei>  igtatber  ift  ber  Dlirf,  ba  6  .9t  i  effi  ein  <S?eg  (über  ?(n(>öf)en)  öfter 
baupt.  ffirgf.  reifen  unb  Di  e  i  \)  1).  3)  „9t.  9t.  bat  einen  9?  i  cü 
©am,  ben  i'ie  fclbft  gefpunnen,  mitjjcbraebt."  SeCofelb.  9)?irafc(. 
2ßol  ein  *unb.  Gl.  a.  565.  i.  242  fieftt  riceuia,  riecutta,  ric= 
citin  für  ligaturas  (uvac  passae  lib.  Reg.  I.  25.  50),  be»  Srimm.  I. 

66G  ift  ric,  riefe*,  ber  öerje^rtf  £rf|t.  unb  3fatbc  2969,  nexus 

visceris.     2)ßtf  ©et*ief  exta,  viscera,  @ibet'tf  Gcmma  gemmarum. 

©onft  mod)te  man  aud)  an  bat  nieberf.  griffen  breben,  ba*  gerb. 

»raiqvtf  cy.okiog  benfen.    3n  Diuf.  IT.  152,  136  bringt  un*  ber 

2Binter  „leibei  riefe"  unb  will  ber  SDeufei  un*  bie  JKtte  unb  ben 

©lauben  »errief  en  (?).   f.  „flerricfeln." 
JKicfel,  Riclta-1,  nixlcnt  (Saufname). 
2>a*  Rickal,    plur.  Riclielar   (».  ».  «WoII  $iücxtl)al) ,    pritnula    Au- 

ricala  L.,  vool  cigenttid)  ^urifclein. 
„»errieef  ein,   verrbeiten  /'  nad)  einem  fd>rift(.  iBeprracj,   an  ber 

Unt-Sonau  iiblicfc.    3*  wei^  nid)t,  ob  rolrfüd)  »erriafein  gefpros 

eben  ober  b(o*  ftatt  »erriefe  In  gefebrieben.    cf.  0  erriefe  In  uiucr 

Oiief  5). 
2)er  iTeocf  (Roh,  Rög,  Sitntn.  Recltl;  D.^f.  Hüls,  Ru.ik),  wie  tjd)i>., 

(a.  gl.  ,,rocd)  rochus,  froecus,  tunica;"  brunniroed)  ihorax;  (afi 

roed)  paludamentum  ;    gifttjit  V  0  Ü) ,    armclaus«,    tunica  auac  retro 

fit  ante  est  divisa  gl.  o.    72;    —    baö  Voc.  v.   1 6 is    fagt    unter,  bem  2(rt. 

Wönd) :    ,;ber  9}?önd)en  «gcaplier,    Armelausa,  vulgo  dieta'1  — 5    nnv3 


44  fRod 

folfen  ttuf  ber  fpeutinqerifdjen  XafeT  bie,  root  »om  abfdn'eibenben  OTontt)  unb 
jroar  im  Sorben  ber  bape  2>onau  angebrachten  Armalausi  (?)  —  3m  Q'apttulare 
».  807  ift  »on  einem  roecus  martrinus  unb  lutrinus  bie  fHebe ,  roa»  mit 
gl.  «.  607.  i.  115  Orod),  rod)  melote  auf  einen  urfprünqtidjen  fpelj  beuten 
tvüroe).  DaS  Reckäl  ift  namentlich,  ber  Untcrroct  bcö  »peiblicben 
©efdHecbtCy.     Wja  du,  s  Reckäl  get  doc  fiT  'n  Kidl  ä'hi\     Der 

&  lapper  rOtorf  (UVOTapn),  $rad.  93on  Äafen  fagt  man  im 
^tUertljat  (na*  58.  p.  9)ioll),  wenn  ftd)  bie  öiinbe  »on  benfclben  ab= 
fcbdtr ,  bat;  H'e  ben  diod  abjteben.  3n  (Eonr.  t).  g^eaenbergö 
aSud)  ber  ^certur  werben  bie  Membranen,  worauf  bic  .ftatnblafe,  bie 
3lbem  befiehlt,  0? 6 efe  genannt.  „Die  Oiunftabern  (venae)  fhtb 
Oioren  nur  »on  einem  Oiod,  bie  ©elftabem  (arteriae)  »on  jroenen 
9?  6  den." 
35er  Ovo  den,  wie  bebb.,  foipobl  ber  OxodemiStod,  alt  bie  um  benfelben 
geipidelte  Portion  filad}* ,  (a.  ®p.  rocefoo).  3um  SKoden,  jum 
Oft  o  d  en  l  iecb  r,  in  bie  Ol  öden  (tu  ben  gen,  faren,  raifen,  von 
SSeibern:  mit  bem  (Spinnroden  ober  vielmehr  epinurab,  überbaupt 
mit  n>eiblt*en  arbeiten  auf  SSefudj  geben.  „Der  £anj  ift  beä  £eufelä 
Jp e » r I o 0  unb  fein  rcd)te3  Dtodenliecbt."  Drud  p.  1586.  Die 
Oiodenfart  (drefeftot.),  OiodenraU  Opafjau),  ein  foldjer  Sßefud) 
in  einem  anbern  Jpaufe.  Diefe  Otodenraifen,  con  benen  natür= 
lid)  bie  junge  >28elr  männlichen  ©efcblecfeteg  nie  ganj  autSjufdHicpcn 
mar,  rourben  roieberbolt  verboten.  £•£>.  p.  1518.  4.  95*.  7.  am. 
2.  u. ^pol.Orb.  P.  1 616-.  5.  33. 9.  £it.  20. 2lrt.  O.tyf.  ^ol.Orb. ».  1657.  IX. 
«Banrcut.  «pot.Otb.  p.  1746.  cfr.  ©unfel,  .pof,  3  u  ng  f  t  a  u  b  o  f. 
gbenfo  wirb  burd)  9)fanbata  gegen  „unjeltlfcbe  Danj,  Dil)  öden  lieb, 
©ajTengcfdr;-»,  ©ottefdaftern  2C."  geeifert.  2Selfd)  Oieictoertäbofcn  p-  2U6. 
„Olu*  ben  o*aibel  unb  >2ßindelrodcn  entftebt  t>tl  unjuebt,  beinu 
liebe  beiraten  ic."  Oimbeu  ©fcSB.  36,  3m  ©ebottifeben  beipt  eine 
jebc  iubenbiui'ammenfunft  »on  ^adjbarn  a  roding.  >2Iuf  eine  »llrt 
£otf  =  ober  2Bal)rfttgefptel  febetnt  ju  beuten  bat  folgenbc: 

„Sole  gefeit  bir  ber  funt, 

Da*  man  mit  roden  tut  beiant 

Unb  mit  ber  färb  )d)an>, 

2£ie  jetlid)3  berßenfrau 

©en  jrm  lieb  fei  gemut."    Cgm.  270.  f.  165. a 
Der  Dioden  secale,  f.  Dtogfen. 

Da*  JXorf  cletn  (Röcka-1),  9Iame  einer  Crtlicldeit  in  Stfuncben  (®ar= 
ten,  ©aftbau*  auf  bem  üioderl)  arotfdjen  bem  Jpci--  unb  englifaen 
©arten.  2lud)  bepm  *Sd)loj5  Xafmbaufen  fommt,  nach  ber  ilbbtlbung 
bcffclben  in  bei'  Topograjdiia  Bavariac  I. ,  ein  „:)i  0  d  l)  c  l  c  mit 
fielen  ^l)6nigUpujt"  vor.  :ßurg.l)oijcr£  2Degn>elfer  glaubt  p.  141, 
baß  bat  9)?i!ucbner  jKodcic  »on  ©rotteniperfmacbern,  Rocailleurs 
mofeliercn  cter  it>rer  2ltbeft  (Rocaille)  für  ben  .^ofgarten  unb 
bie  (Äefib^nj/  ben  tarnen  &abe.    3nbeffcn  ionnten  an  biefen  <5rboi)«n= 


Olotf  dl\x£  45 

gen  früber  itatienifcce  Roccoli  (gauben  unb  23orrtd)tungen  jum  9SogeI- 
fang)  geftanbeu  baben. 
IKotf  enboll,  ©cblangenfncKaueb,  alliuni  scorodoprasum  L.,  frattj. 
roca  m  hole.  „.ftucbenfrdutliverf ,  <xU  ©pargel,  ©alat,  3u>iefel, 
©cbarlotten ,  ö?  o  ef  e  n  b  o  1 1,  .ftarifiol,  tyeterftll  «nb  fo  mebrereg 
aui  mbtnim*"   ©Utmaffier  58i.    „iKotfobol."   g»«ut=Otbnung 

V.    1765. 

Der  „SXutf"  SBilbgaffe,  f.  fÄlcf. 

35er  JKttcf,  Oiuefen  dorsum,  f.  föugfen. 

&a$  Sffuefgdu,  bte  (£bene  jtvifctjen  bcm  ©peffatt,  Obenroalb  unb 
£aunug. 

Der  JKucf,  a)  Dunft,  Dampf,  Oiaud)  —  bcfonberS  in  bcm  (Jompofitum 
Jpai  =  rutf  (Hii-rucli,  Häi-ruck),  Sunfl  in  bcr  aitmofpbdre,  f.  £af, 
unb  orgl.  9<eue  pljilof.  Qlbb-  b.  b.  >2ifob.  b.  2B.  V.  «8.  p.  453  ff. 
hä-rückat,  b.  häi-ruchi'  adj.  (von  bcr  2ltmofpl)drc),  mit  Dunft  wm= 
jogen.  „Die  tuft  ifl  rcorben  fünfter  von  bcm  ruefl)  bcr  grueben." 
„Die  bell  ift  «in  rufet) ige n>  flat."  Qgm.  619.  f.  355.  fUucö  9cotr.- 
17.  9;  36.  2u  [jat  neben  roub  ble  $otm  ber  nid),  fcer  nigb  unb 
batf  Adj.  r»icd)eg,  unb  fo  bic  gl.  a.  175.  459.  560  rucd)i  fumus, 
ruebiget  fümjficus.  b)  Oiaud)  auf  eigenem  Jperbe,  ftg.  eigene  jpaug- 
baltung.  „@r  fol  nidjt  preiven ,  er  fei  beim  felbtf  wlrt  vnb  l)ab  felbtf 
Dauä  ober  «igen  rufd)."  qktff.  ©tbtb.  Ms.  jpferauä  ifc  root,  unter 
SSenvecbfelung  mit  Otugfen  «iorsum,  bte  fpdter  übliebe  gertcbtltdjc 
iK.<M.  entjtanben:  diu  ®ut  mit  aigenem  Diu  den  bcfiBen,  auf 
bemfelben  »voljnen  unb  bau^balten.  „Der  Jpolb  foll  feinen  ©runb 
mit  eigenen  Oiucfcn  befißen."  Urbartfgcbr. 106.  „Datf  J>aue 
beö  Äiofterä  'ilnbcd)^  in  «Jftüncben  wirb  gleid)  einem  Jpofpitium  burdi 
einen  spriefter  biefeö  Orbenä  mit  eigenem  öfüden  befeffm." 
■*ura.l)oljer*  Wünd)cn  131.  cfr.  2öftr.  23tr.  IV.  374.  Der  Otücfen^ 
beflßer  (faljb.  Jpübner  458)>  bcr  ein  ®ut  auf  folefee  airt  inne  bat. 
„Slmtänufeung  mit  eigenem  Diu  den."  Jpajji  ©tat.  III.  1136. 
@.  OUud).  rüetcln,  nadj  JKaueb  rieeben  ober  fdjmccren.  fb- 
rutfen,  roieberfaucn,  fefcon  I.  Stljeit  @.  129.  475  aufgefüllt,  febeint 
alt  n>febcrried)cn,  b.  b.  roicbcrfdjmccfen  (»rgl.  IKaud)  unb  rieeben) 
um  fo  mebr  bleber  ju  geboren ,  alt  niebt  blotf  ba£  gfcfdjbebeutcnbe 
agf.  eb  =  recan,  eobrocan  (fo  tvol  fiatt  eoborcan  au  lefen),  fon- 
bern  aud)  bat  ältere  nieberfdebftfebe  ibrifen  ruminare  neben  rifen 
olere,  olfacere ,  Diut.  II.  225. 22s,  bann  batf  fldmifcbc  e  beriefen, 
e  =  riefen  jundcblt  barauf  Ijlnroeifen.  93crglcid)e  inbeiTcn  a\id>  ba$ 
foigenbe. 

ruefen,  n>ie  bd)b.  rüden,  a)  aeutr.  Ruck  Urfch-I!  fdjerjl).  aiuf- 
forberung,  vom  ©iB^Uaft  ju  rüeten,  ^laß  ju  ntad)cn.  (Jinrucfen 
über  einen,  fid)  al^  bcr  ©tdtfere  an  ibn  macben,  über  ibn  ber- 
faaen;  fdjerjr).  ein  ruefen  über  eine  ©peife.  »er  ruefen  (a.  ©p.), 
ftd)  irgenbJPo  bt»/  wegbegeben.    „Ob  (Sw.  frtl.  @bn.  annber  €nbe 


46  SRuc* 

ju  t>crtttcEI)cn  vorl)ette."  „3fr  Jperjog  9?.  gu  fanf.  «Wt.  vetrucfbt 
auf  £inj."  Sbtg.  p.  1514.  39.  480.  „3>afl  ber  9?«rer  unoerfebenä 
tob«  Perrucf  te."  Oltbcrtin^  ©uttnan  406.  (93ou  ber  j3elt)  ver= 
geben.  „5luf  sjHittrpotf)  vor  Simon  unb  3uba  näd)fi  verrucft." 
„3u  furjverrucften  £agen."  Ar.  Sbbl.  IX.  isi.  XVIII.  273. 
,,9c"ad)  SBerrudung  fcr  tag."  2lcten  p.  1504.  „.Sanft  bu  per= 
rucften  9)?agbtum  (verlorne  Sungfraufcbaft)  unterbringen?  Cgm. 
5)9.  f.  48.  (©eruedjen  je  bero  £>ot)i  bero  tugibo."  9cotf.  47.  2.) 
b)  act.  „@fo  face  babern,  gcrucftS  (gerüttelte«  ?)?a&."  MB.  XXII. 
461  ad  1434.  Den  £tf*  ruefen  (D.^f. ),  ad?t  Sage  na*  ber 
Jpodbjett  gletcbfam  jum  ©(bluffe  roleber  eine  SfTafyljelt  geben  bep  9)tuftf 
uub  £anj;  (s7ilbelung.  5891;  „ben  tifd)  ban  rüden,"  abtragen, 
i>a$  9)?abl  fd)lfci?en.)  iHufruden,  portuefen  (Einem  etroaS,  wie 
vorrupfen.  ((sollte  unfer  ib  =  rucfen  (f.  it  XI).  1. 129),  Hö  alte 
itu-rucd)an  ruminare,  benn  bod;  nlcbt  ju  ötutf,  Oxaud),  &erud), 
fieb  @.  45,  fonbent  bieber  geboren,  unb  ble  ipabre  agf.  Jotm  nfebt 
eb=recan,  fenbern  eb=rocan,  £ve'ö  cerfeßteö  eborcan,  unb  mtt 
bem  abgeleiteten  rocetan  ruetare  tbentifd)  fepn,  roie  benn  aud?  Hi 

lat.  rumino  .  rinnen  mit  ruc-to  penpanbt  fcbctttt?)  Sftotf.  faat 
pf.  257:  ,,l)irto  gejert  bin  furöer  unöe  fur&er  gerucebet  tver&ent;"  fonft 
ifl  mir  öa»  <XBort  auö  ber  arten  Sprache  eben  nicl)t  erinnertief;.  T>a$  i»f. 
f;rörf»a  neutr.  cedere,  moveri ,  act.  agere,  torquerc  ift  rupf  e()er  jU 
renten  ober  boct)  auf  einen  Stammtaut  mit  a  ju  beu'eften.  I>aö  fa)n>eb. 
r  \)  cf  a  t>at  aueb  Sie  «Beb.  reißen.  Der  Ol  U  Cf ,  üt  U  cf  t  X  ,  bim.  baä 
Rucka'l ,  furje  einmalige  Bewegung  vom  <piaft.  r  u  cf  ro  e  i  $  adv., 
in  einzelnen,  ubgefeßten  Bewegungen,  Momenten. 

r u cf e l n  (nad)  ber  #u«fp.  ungeipl§  ob  ü  ober  l,  c f  ober  g f ).  @d)iej?er 
rücfeln,  etnrurfeln,  fogenannte  ©cbufFer  ober  ©dmellfügelcben 
auf  bem  35obcn  nad)  flefncn  ©rübeben  treiben  ober  fd)ttellen,  ein  be-- 
liebteö,  uralte^  ©plel  ber  Älnber,  fefonberS  In  ber  $aftcnjeit. 
„Die  ßfnber  folJen  niebt  feberjen,  niebt  rlflen,  nlcbt  bllnbmaujjen 
fernen."  ©elbamer  ad  ir>96.  Der  Otücfeler,  ba*  9iü  der  lein 
(Rick.vi),  ba6  ©cbuellfügcld)en.  9)?an  bat  bereit  ble  blotf  auä  £f)on 
gebrannt  ftnb,  unb  anbre,  ble  burd)  eigne  fogenannte^cbnffermüblen 
auf  9)?armor  jugerunbet,  unb  baber  Marbeln  (Arboln)  genannt 
»erben.  *e»  ©talber  Ift  ble  Otuget,  ba$  Ötügell,  Äuget,  ÄügeU 
eben;  rugelen,  fugcln,  rollen,  »poau  ba$  i(-U  rugga  volutare  unb 
aueb  unfer.  SSort  a(S  rüg  fein  fitmmen  mod)te. 

Daö  OiUCfetcin  (Buckäl,  <plnjg.),  anemone  alpina;  aad>:  geum 
montanum ;  (^)6fer)  bellis  perennis;  rana  bombina  (prgl.  ba$ 
norbfranf.  Oiübling,  ©umpfftofdj). 

ruefern,  ruefejen,  roukezn,  vrb.  n.,  gtrreH;  jammerlicb  bitten, 
93ev  Ulpb.ilaß  Ift  Ijxut  »übst.,  Drufian  verb. ,  vom  twt  bei 
^»abne^  gebraucht. 


SKttff 


Stab  47 


ricrfen,  rieffetten  (richfna"),  fdwfern,  \id>  fcbcrjweffe  Wqcn,  ?*n'en, 
befonberä  von  iüngern  SSeibäperfoncn,  btc  »or  97?amu"  lernen  n  d)t 
fercu  genug  fdjeinen,  mit  feigen.  Sag  ©eriefä.  2)«?  ©erieffet, 
©pfelmerf,  £anb.  Sie  üiiafen,  a)  SBeib^perfen  tiefet  2lrt,  e  gl. 
cc  rig.  b)  (läufige)  Jpünbtnn.  «Sollte  bief  bie  erfte  Deutung  fein? 
(<S*ottifd>  ift  rad>e  eine  jpünblnn,  agf.  rdec,  eng!,  rad>,  ilf, 
raeff,  nieberb.  rclel  eine  3lrt  ipunbeä).  53rgt.  a.  Ottgier.  3« 
allgemeinem:  auf  einen  Saut  bezüglichen  «Sinne  (lebt  inbeffen  riten 
in  bem  Rogner  SDfirafelbucb:  „2Bet  ifr,  benne  ntt  bei*  »Baibeö  Saufen 
unb  Traufen,  ber  23aume  €d)nai£en  «nb  Äraren,  ötlren  unb 
sBrlren  erfdnoefet." 


SKeifye:     SRab,    reb,     :c. 

(SSrgt.  öiat,  ret,   :c.) 

Saä   ÖUb   (Räd,   pl.   Bedac),   bim.  Otdblein   (Rä'l),    n>fe  (d>b., 

(a.  ©p.  rab,  fefcon  gl.  a.  358,  wo  r  »on  fyr  nod)  unterfdüeben  wirb; 
für  ©rimmS  br  ab  (1.  i(J5)  raufte  icb  nur,  gl.  l.  83,  „feor 
brebiro  reitun,  quadriga»»"  wo  aber  batf  $  auf  \\>xi  anberä  jn 
weifen  fdjeint;  im  9J>(f.  unb  3&-  febeint  baö  2öort  nf$t  angenommen, 
wo  bafür  i)öeot>l,  bveobl,  boeol,  engl,  wbeel,  blol,  fanneb., 
bdn.  biul  ftatt  bat).  dlM-  SaäOUbleiu  lauffen  l  ä  j?  e  n, 
ber  @ad',e  ibren  2auf  laffen,  ctf  geben  laffcn  wie  ei  gebt;  unbe- 
fümmert  fepn.  Der  faufft  und  fpilt  drauflos,  und  iafl't  halt  9 
Radi  Uffa". 

E)   Buo%  las  's  Ra'l  läffa\ 

laz  bist  cr't  mei"  ScHäz ! 
(2>iclield)t  \>om  Oidbleln  an  ben  ctjmaligen  ©d)l6j5em  ber  Jeuer 
gewebre).  s  Radi  is  iam  laflbM  wor'n,  er  ift  närrifd)  geworben. 
25er  OUb  lein  lauf  (Radilauf),  angvenjenbe  ^ferfurebe,  auf  weldjer 
baö  <pflugrdblein  feinen  ©ang  Dat.  Ser  Oidteilauf  wirb  febr  oft  altf 
©renjlinle  jwifdjen  jwep  liefern  in  Oinfprud)  genommen.  (iKegnet.) 
35er  Oi  ab  er  machet,  (JM)@.)  Ößagner,  im  nerbl.  Seutfcfef.  Otabc^ 
madjer,  ©tellmacber.  Sie  im  9)?üncbner  ©teiierbucb  v.  1618  aufer 
ben  12  SB  agnern  aufgeführten  2  0Ublmacber  ft'nb  nermutbücb  eine 
9lrt  Srecbeler  (oon  ©pinnrdbern  unb  fcrgl.)  Sa£  ©erdber  (Gredac, 
©erebad)?),  bat  Oidöcrgeftell  am  <pf!ug-  SaS  OtdMcin,  d.  @p., 
Äreiä,  Oiing,  in  welcben  man  jufammen  (lebt.  „Der  Jpaubtmanu 
niuft  bie  .firtegtfleut  üben  mit  Oteblcn  macben,  mit  in  ber  Drbnung 
berein  (einljer--)  treten"  ic.  Olo.  <21?r..  Sa  madjt  man  ein  Ot  ab  lein, 
cfr.  ffiftr.  «ßtr.  III.  121.  126;  ber  Oiabfüerer,  mä  bleinfuercr 
(Ra'lfüorä'),  ©em.  Oteg.  (2br.  IV.  237  ad  1 5 1 1 ;  ber  StA  beb 
matftet/  2lo.  <5br.  100;  Oidbelf  ü  brer,  engl,  ring^leaber. 
^Ser  beil.  ©eotflinö  mag  billig  untet  ben  OKartitem  etnOiet&enfü&rer, 


48  SKab 

ein  9Ublfül)rer,inartyrumcoryphaeusgettannt  werben. ''6eü)amer. 
(di  brauet  wol  blebe»  an  fein  agf.  vrebl),  gotl).  »rttöutf  grex, 
iäl.  ribilf,  manipulus  militum  gcbacfct  ju  werben.)  „üllnSÄdbel 
von  ©anb  Sfflattcin,  ain  Dia  bei  von  ©irren"  (Cgm.  715.  fol.  5) 
fdjeinen  £an3lf  cber  (Oxeiben)  jn  fe»n.  Sie  9iab  =  33eren (Radwem, 
Eäwarn) ,  in  Uranien  —  m$  in  2ilt33.  Me  9idblein  =  2;ragen 
(Ra'Iträgng)  ober  ble  öidb  lein  =  Strumen  (Radltruhha") ,  23el)dlt- 
nifj  für  «Wortel,  ©cblamm,  9J?tftwafFer,  Äotl)  unb  brgl.  mit  einem 
flefnen  Oiabe,  auf  welkem  eä  fortgefdjoben  werben  fann;  ©cfeub- 
larren.  2)ie  Oi  abflaut,  a.  ®p.,  .öanbel£plaf>,  wobjn  bie  2Baaren 
blo$  ju  2ßagen ,  nid? t  ju  QBajFcr ,  gebracbt  werben  f onnen.  J.  95. 
9i6rblingen  nennt  ft'd)  1512  eine  JKabflatt.  2lud)  Som.  propr.  • 
r  ab  ein  (radln,  raln,  räu'n),  i)  im  Otabe,  Äreife  brefte». 
umma'rä'ln,  aufsiradln,  j.  93.  ein  %w ,  ein  9J?dbd)en  benm  £anje. 
2)  (2llj.)  eine  Oiablefntruben  fuhren,  in  einer  9t  =  fuljren.  'on  A'l 
dänni  räu'n,  baä  9)?iftwa(Jer  wegführen. 

Rädl ,  gonrab. 

raben  (©peffart),  fiebert,  \nxi  ©etreib  reinigen,  geraben,  gefiebt. 
«Bf.  f.  reben  2). 

1)  gerab  (Grad)  adj.,  wie  l)d)b.  gerabe.  —  Grad,  gäd,  O.g.  kräd, 
lind,  adv.   a)  wie  l)d)b.         Grad  sä,  käd  fo;  gräd  iatz.     b)  tfyeiltf 

mit  vorgefe&tem  nan,  tt>citö  ol)ne  baffelbe:  nur.    Nä*  gräd,  ober 

na'  Lad  des  nef,  nur  ttOd)  bfefeö.  I  will  nä"  gräd  fegng,  was 
hü  ans  diar  werd.  Iatz  raas  mo'  na  gräd  glei'  aus'n  Gficlit! 
Gräd  aa~s,  zwaa  etc.  Des  is  gräd  o"  Gedanlo"  dagegng.  I 
hä'  s  gräd  ä'grüart,  fö  is#s  'bröclia\  Gräd  glei',  nur  gleld). 
Gräd  gnua',    nur  genug,     as   rengt   eam   hei't   no"   grä'gnua', 

etf  wirb  Ijeute  nod)  übergenug  regnen,  «um.  seenn  biefeö  ©ort  nid)t 
burd)  eine  SSerbinbung  ber  SBegrirTe  gerate  unb  fcfjnett  mit  bem  fotgetv 
ben  jiifammenba'ngt,  fo  müßte  icf>  auis  bert  arten  3>iateFten  nid)t£,  ba$ 
iftni  entfpra'0)e,  eö  tväre  benn  etiva  ju  bei-  «Bebeut.  rectus  t>a$  tot.  röb 
ordo.  raba  disponcre,  agf.  raben  ordo,  status,  gerabe  prosa,  unb 
unfer  reblid),  unb  ju  adv.  a)  ba$  Xatianifdje  girabo  (für  ecce  bev> 
gjjattt).  I.  20.  unb  II.  19),  tuobet)  mit  au$  bem  ©ammr.  f.  Tprot  II.  60 
einfaßt:  grad  (ei),  fiel)?)  das  war  a  Dunda'rwe'ltar  o"  grausigs !  £inftd)t: 
riet?  ber  <8e&.  b)  nur,  tonnte  man  aud)  auf  bftä  arte  bunffe  e  c  r  r  o  b  o, 
lat.  i S5.  179,  edjrobo,  gl.  i.  io^s,  ecdjrob,  i-  721».  727,  edjrot, 
i.  960,  e  d)  e  r  t  bei)  3iot£.  ju  benten  verfugt  fct>n ,  tvo  beim  nod)  batf 
obert.  kh  m  ©djrag  Farne;  atfetn  iene  ftorm  beißt  im  Otürnb.  Tbc.  ».  U82 
oeferö,  unb  unfer  adv.  b)  verhält  ft'd)  ju  a)  benn  bod)  roof  bfoö  wie 
fd)fed)t  (nur)  ju  f et) f e et) t  (gerabe).     Srgf.  raten  2tnm. 

2)  gerab  (d.  ©p.),  hurtig,  bebenbc,  gewanbt,  tücijtig.  ,.f>eijog 
(Jforiflof  roaö  ein  gerab  er  f)b\lid)tt  Surft ,  bem  tvot  roaö  mit  .Otitterfpif 
unb  barin  faft  geübt  tvaö."  ,,f>eräog  «Bolfgang  wag  ein  geraber  'Süril 
unb  ber  (tercffjeft  am  teib  tinber  feinen  bruebern ...  er  t)ttt  aud)  bie  frönen 

bäum: 


SRaib  49 

baurnbim  gern  fjott."  @i)ron.  in  v.  ^reiberg?  Samml.  I.  196-  198.  cfr.  186. 
,,£>ie  atten  Xeutfdjen  meinten,  bie  ftd)  rang  für  $raiuven  Muteten,  »würben 
ftarcf,  a  er  ab,  rang,  groß,  art,  männltd)  Settt.  £ergreid)en  eilt"  man 
aucl)  mit  ben  97?ei)ben  nid)t,  man  gab  jufammen ,  fq  gfeid)  am  Seib,  @e: 
rabig  feit,  Stcrcf,  Sitten  unb  ©eberben  maren,  bamit.  fo  ftarcf,  gerab 
unb  gleid)  jufammen  famen  ,  ft'egerabe,  ftarcfe  jtinber  anfingen.  Clatigura 
befteUet  bie  gerab eften  an3  @a(rien"  (um  ft'e,  aiS  mären  fie  £eutfd)e, 
por  bem  XriumpOtvagen  ber  gefjen  jii  raffen).  9(»ent.  (26r.  f.  8.5.  17  5. 
„«ei,  bu  bift  ein  gerab  man."  £)iut.  II.  79.  „Wargretfj  9t-  ein  gar 
fdjöne  gerabe  3uncffram.  £unb  St.*8.  II.  288.  3m  Cgm.  524.  f.  66 
gibt  a°.  H8o  ein  Srancifcaner  bem  <pabft  «nb  ßaifer  ben  ?tnfd)fag,  jum 
3ug  miber  bie  Xürfen  auö  iebem  Broiler  feine»  Orben»  einen  ,,iungen 
graben  Wund)"  ju  nehmen,  ma»  menigfienö  56,ooo  Wann  gebe."  „ilaifer 
^ainrid)  IV,  ber  übel,  lieffe  ba*  beftf  roß  »nb  bau  gerebeft  ba$  er  funbt 
in  bem  lannbt,  pinben  in  ben  rein,  bi6  ba$  eö  ertranf."  Cgm.  21 3.  f.  17  7.* 
Sie  ©erabigfatt  (d.  ®p.),  Jpurttgfett,  53el)enblgfeit  in  f&rper- 
llcben  Übungen,  Aunftflncfe,  hoffen,  @trcid?e. .  „Saltator,  triber 
ber  ©  er  a  big  fett."  Vqc.  sec.  XV.  „3tem  etlichen,  fo  auf  bem 
©all  ©erabigfatt  getriben  unb  gefodjten  baben,  12  f(."  £ofred> 
nuttg  ».  1560  in  2Bftr.  bift.  Galenb.  ».  1785.  „Der  leicbtfinnfg  treibt 
©erabigfeit." 

„?0?it  fprinaen  unb  ©  e  r  a  b  i  g  f  c  i  t, 
ölpern,  felbern  lit  er  bereit."  Sp.  ©acbe\ 
Singen  unb  fprlngcu,  tanken  unb  all  ©erabffett  treiben.  Cgm. 
837.  fol.  75.  Einern  ganbfarer,  ber  mangerla»  ©erabifd)ait  unb 
<parat  lunbe,  gegeben  1  <pfunb-  Otecbn.  p.  1592  in  ftrelb.  ©amml. 
II.  149.  ©rofe  unb  ©erablgfait  ber  perfon  flel)t  im  beut= 
fd)en  2segetlu$  ».  1529  für  staturae  magnitudo.  siefeö  gerab 
(aud)  im  brem.  SBcrterb.  grabe,  grai:,  ()urtig)  mag  jirni  arten  adj.  rab, 
Grab  (gl.  «.  210.  244.  i-  16  6),  agf.  l)räbf),  Hl  f)  r  a  b  r  promptus, 
celer,  alacer,  citatus  ,  agilis  ,  efficax  ,  adv.  rabp,  f)  r  a  b  0  («.  215.  2^5. 
32  5.  i.  148)  celeriter ,  continuo,  efficaciter ,  agf.  f)rabl)e  cito,  comp. 
6 r ab f)or  citius ,  potius,  engl.  ratl)er,  fooU.  rab  cito  geboren,  ivoiu 
(Otfr.  1.  1.  149;  5.  19.  7)  bie  Ocebenform  rebi  promptes  vorf)anben  bar; 
Gl.  i.  217  ungirebirn  tardior.  ©.  reblid)  unb  »rgl  an  gerät  unb 
rätrid)  (racüV). 
ratbeln  (raadln,  frdnf.  radln,  rätin,  redin),    l)  brct)Ctl,  $Ufammett= 

breben,  namentlich  einen  ©trief  mittele  cineö  Jpotjc^,  um  Ibn  ftrajf 
hü  madjen;  eine  perfon  ober  ©adbe  auf  biefe  2irt  binben,  torquere, 
constringere.  „£>le  Seutbmlt  ^rennen,  Oialtlen  ic.  tormentiere« 
unb  peinigen."  Wanbat  gegen  bie  ötoboranten  p.  170Ö  unb  1719. 
(Jlnen  „rab ein,  ratteln,"  rolrjb.  Serorb.  gegen  bie  fremben 
^Berber  v.  1735,  gegen  baö  2)lebtigeftnScl  v.  i74n.  „«Sie  1(1  niebt 
mandjer  gerattclt,  mit  ©triefen  an  £dnben  gemartert,  mit  bem 
fc^weblfcben  fcrunf  gequält  roorben."    2lbele  feltf.  ©er.  $?,  I.  157. 

©dimeUet'Ä  «Bawifcfjea  SB35rter6ud).  III.  Zf).  3) 


50  SKaub  £Reb 

2)  bie  Jpaare  brefjen,  fräufcln,  crispare.  (Gl.  a.  493.  l.  932 
reiben;  1.  810  gfretbba  vibratos  (calido  ferro  crines,  2len. 
XII.  100),    i&l.  ttt  reiba  füerbit,    vibrare  gladium).     raib  adj. 

crispus.  Voc  t>.  1419  (gl.  a.  5.  i.  265  reib).  „Der  f)at  atn 
r atbö  Ijar,  lnc  crispus  est."  Cgm.  690.  f.  i8.b  „ratbej  &ar." 
©ucfyenrolrt. 

„3r  raiben  locf  brune 

@te  im  je  lieb  t>ll  biefe  jteren  folte."  fcitnrel. 
„<?r  nam  fie  mit  geroalt 
93t  irm  reibeleten  fear."  tparctfal. 
9?od)  I>et#t  im  Dorflein  Oilmberg  (im  3lmtbal),  üermutblid)  »on  ei= 
nem  nad)  biefer  (Sigcnfdjaft  benannten  frühem,  ber  jeweilige  33eft'ßer 
einetf  ber  bre»  Jp&fe  ber  Raad,  in  befTen  ginget  (bem  Raa'n-Anga') 
ber  Rou'n-Andre-l  (©Treiber  biefeö)  unter  93ud>en  unb  (?id?en  feinen 
2lntl)cÜ  »on.ftnaben  =  unb  3üngl{ng$=2:räumen  geträumt.  CRaibens 
bued),  Ortsname  (Jpunb  <Bt.tß.  II.  261),  Mgl.  DUttenbued). 
Oiatbminfjen,  Äraufemünje.  Cgm.  73t.  f.  129.  Dag  ©tamm^ 
»erb,  rtban,  fiel)  l)inter  OUbet.  Der  OUlbel  (Raadl,  Raa'l, 
o.pf. ,  fdjroäb.  Rait-1,  frdnf.  Rätl).  l)  Jpolj  jum  Falbeln,  fpan. 
garrote.  2)  jebe*>  Jpolj  (ftefyenb  ober  abgei)«uen)  »on  ber  Dfcfe  eines 
OUibel«,  <prügel$,  Änüttel*.  93ann-&atbel,  Jpeg  =  SKef*. 
„dln  i)renl)olj  ober  rafbl-"  2llte  «ßotbtafel  am  Galoartenberg  bep 
Jjjoljenburg  an  ber  3far.  3)  (9türnb.  fg.)  ein  \>erfd>mlf?ter  („abge? 
brebtet")  9J?enfd>. 

Die  iKaubcn  (Rau'an,  Raun),  n>ie  f)d)b.  Diaube,  ®djorf  über  einer 
SBunbe ;  fRaube,  (a.  @p.  r  ii  b  a ,  l)  r  ü  b  a ,  b  r  ö  b  o  unb  b  r  i  u  b  f , 
UU  1)  r  n  b  r).    r  a  u  b  i  g ,  t)d)b.  raubig. 

raudi  -maudi ,  raudis  -  staudis,  adv. ,  aUci  bunt  bnrebeinanber ,  jung 
unb  alt,  gro§  unb  Hein,  »orneöm  unb  gemein,  bep  (Stalber  rübf* 
unb  ftübttf.  Die  jroeitc  Jorm  ma&nt  an  bat  nieberf.  rubbtf  unb 
ftrubbif,  cradicetum,  alle*  roaä  man  auf  liefern  unb  SSiefen,  alt 
©traudjroerl ,  autfreutet,  vrgl.  föaut,  aber  aud>  ©talbertf:  etroatf 
gel)t  „rüebf,"  fft  2ltten  preisgegeben;  etf  in  bie  „SKüebl" 
(9?iibf?)  geben,  fo  bau  jeber  rlptfrap*  jugrelfen  mag. 

Die  SReb  (R<-d),  tute  l)d?b.  Dtebe,  a)  ratio,  a.  ®p.  reba,  rebia, 
bremif*  rebc,  rebina,  boll.  reben,  gotl).  ratbiO.  b)  sermo, 
loquela.  a)  @tnen  je  (Heb  feßen,  ftellen.  Oteb  unb  «Mntroort 
geben  über  etroag.  „3  n  rebe  ften  einetf  btngtf,  Dtut.  III-  53. 
rationem  ponere,  (agf.  gerab  fettan) ,  rebafcjHn/  reba 
gelten,  rationem  reddere,  £at.,  abrechnen,  (reba  tuan,  Otfr., 
rebia  urgeban,  MM.  18,  9?otf.  p.  270,  rebiun  ergeban, 
Äero  2.  lofi.  lio,  ratbjDn  utfgtban,  Ulpb.  Vornan.  14.  12, 
2uc.  16.  2,  ratbio  apt#^o?,  30b.  6.  in).    „<äuf  bt  reb,  ba$..." 

hac  ratione,  ut  .  .  .    MB.  XXV.  141.      „?D?it   ber    9?  e  b  e   unb   U- 

fdjalbenbait  ali  vor  gefd;rlben  ift,"    a.  Urf.    Gl.  l.  245  „(quo) 


3fob  51 

more,  rebo;"  „in  thla  tebtna,  aftert&eru  rebln u, 

ea  ratione,"    Otfr.  IV.   12.  113;    19.  111   (agf.  Olt  tl)dt  g  e  r  a  b  e, 

cn  tö«  gerab).  3Srgl.  unten  rebltd?.  b)  £Je  5Keb  werben 
(z-  red  wer'n)  mtt  (Slnem  über  etivaä,  mit  ibm  barauf  jn  reben 
fommen.  Vd"  den  is  haa"  Red,  baä  verfielt  ft'cf?  »on  felbft.  Des 
is  ja  meP  Red,  ba$  meine  ld)  \a  eben.  ,,@e»  tl)r  bte  Ol e b 
(©pracbe,  Stimme)  verfallen."  SBcnno  9)?frafel  1697.  Sie  2lbreb, 
a)  i»le  l)cbb.  Slbrebe;  b)  bat  «Beweinen,  Seugnen.  ab  rebig  (eines 
•Ding«)  fepn,  a.  @p.  eä  leugnen.  Dletr.  ».  spilen.  Sie  «Borreb, 
a)  roie  t)ci?b.     b)  ^ürfpradje.     Tua  mar  a    Vou'red  bey'n  Herr 

Landrichta*.  c)  vorläufige  SSerabrebung.  Ar.  ZW*  L  1S9.  V.  342. 
«Brgl.  »erreben. 

l)  reben,  n>ie  feefeb-,  im  Dlaleft  gerne  ftatt  bei  affectletter  fc^ef- 
nenben  fp rechen  »enoenbet  (a.  @p.  rebfon,  reblnOn).   iH.2l. 

Is  fovü  g-redt,  ba$  will  fagen.    Braucht  kaa"  Redn,  bat  Ift  rldjtig, 

roirb  von  niemanb  rclberfprocfcen  werben.  Ma'  muos  d-  Leut  redn 
lass-n,  'Gens  künna*  s  net,  roo  ba$  fcberjftaft  ^iguioofe  in  ber  95e= 
tonung  bei  2B.  2eut  ftatt  be$  28.  reben  liegt.  (Slnem  etroatf  je 
®e&6r  reben,  einem  dritten  etma*  ju  Goren  geben,  inbem  man 
ei  an  einen  anbern  abrefjtert.  einen  bart  reben,  il)m  rebenb 
fronlfcfte  ®eltenl)iebe  beobringen.    Ge,  du  lufst  nicks  als  d-  Leut 

hart  redn.     „'Jluf  (Sinetl  reben,  verbis  quem  designare,  taiare 

quem."  Voc.  v.  1618.  21  u  i  e  i  n  e  r  <3  a  d?  e  reben,  baruber  fpreefeen. 
9luf  $8elt  reben  (fdjrodb.),  ft'cfc  gegen  ben  2ln<jerebcten  ber  per- 
fönlldjen  ftürivorter  (Du,  3t>r,  @le)  enthalten,  f.  £&.  I.  ®.  219. 
Datf  2Bort  ober  bie  Wötburft  reben  (Slnem  »or  ©erlebt,  für  Um 
fpreefeen,  franj.  plaider.  über  bat  S3luet  reben,  In  einer  Gri- 
mlnalfacbe  pldbleren.  .ftr.  £f>bl.  VII.  43.  Das  JKebfenfter, 
bie  Otebftuben  in  9?omtcnflöftew.  rebgeb  adj.  „3(r  ein  2lrmer 
rebgeb,  man  fprid)t  er  fep  ein  fdjroefjer."  93ud)  ber  2Öelfen  ». 
1485.  f.  91.  reblid>,  rebfetig.  „@o  man  geeffen  unb  getrunefen 
tjat,  fo  rolrt  man  rebleid),"  Cgm.  632.  f.  38.  rebfam  (Voc. 
sec.  XV.)  argutus.  rebfprech  (ibid.)  faeundus.  Der  dl  ebner, 
(a.@p.  rebindri  »on  rebina  ober  rebinon).  a) üßortfüljrcr  einer 
©emeinbe.  Die  ad)t  35urgermelfter  ober  övebuer  ju  ^urtlj.  2er. 
v.  Jranf.  II.  253.  Der  ©tat  (ju  München,  3ngolftabt,  Slmbcrg  ic.) 
föebner,  Oiebner  ber  ©ematn.  5)?und)n.  ©tbt.JR.  (Cgm.  544. 
f.  44).  2ß(tr.  S3tr.  VI.  117.  2lcabem.  Oiebe  ».  1833  über  bie  @po<be 
1397  —  1403  p.  9.  55.  2lmberg.  JKatl^Orb.  ».  1370.  „Die  oier 
90? a f r  (SSierer)  sn  ®ermifd)gctt>  fotlen  alle  ®rafcnblng  alnen 
JK ebner  haben,  ber  ibnen  offnen  foll  mit  roorten,  ober  baß  93uecb 
lefen  bie  alten  0?ed?t  unb  geroon^ait,"  ei)aftbüd)l-  ».  SßerbenfelS  1431 
(Cbm.  1533),  »on  einem  folgen  Dtebner  gcfd)riebcn,  um  »on  ItjtnUx 
ben  eelldjen  iatbingen  »or  9ii*ter  unb  ©emeinbe  abgclefen  ju  roerben. 
©emaintebnet  ju  öttlng.    (g^aft  biefe«  Dorfe«  Cbm.  3068. 

®  2 


52  &eb 

©adjrebnet,  ©<br«nnenrebner,  (Kecbttfanwalt.  Ar.  2&bl.  VII. 
432.  Sapifdje  2lnj.,  tpr.  2.0t.  v.  1603.  b)  ber  m ebnet,  bte  =  fn, 
(D.S.)  ©ctjipafjet,  :fn.  „e*  fpretbenb  bp  weifen,  ba$  roeger  fep  ein 
ftum  unb  roatljafft,  bann  ein  Oiebner  tügner,"  JBucb.  bei  2Belfen 
p.  1485  p.  92.  abteben,  1)  rote  bdjb.  2J  irre  reben,  in  ber 
$leberl)if?e  reben ,  f.  a  i  n r  e  b  e n.  3)  einen  abreben  von  etroa« ;  au* : 
@inem  etwas"  abreben,  eg  fbm  ml$ratl)en,  l&n  bapon  burtb 
Öteben  abzubringen  fuefcen.  Slinreben  (®erbenfel$)  irre  reben 
(f.  abreben,  bat  ab  unb  atn  pfellefcbt  aug  einem  alten  a  I.  @.  l 
entftanben,  ba  bie  d.  @p.  ein  dfufen,  afp  teilen  delirare  batte. 
beteben,  i)  rote  befcb.  2)  befdmardjen,  eulpare,  arguere.  Voc. 
v.  1618.  M.  „9M<fct0  unberebt  lafen/'an  aillem  roas  ju  frlttelu 
baben.  ber  eben  eine  ©adje  (uor  ©erlebt),  d.  ©p.  fte  bartbun, 
erweifen.  „e&afte  ftöt,  «ine  ^rlft  ic.  ber  eben;  berebenmit 
bem  aib,"  £.  2abn>.  Otedjtb.        betteben  einen,  ibn  bureb  Oleben 

in   bte    enge    tteiben.      o'    faäd-n    do'red't,    das    a'   häd  mögng 

bluadige  Zabbae  vraan.  @{<b  ©bet  einen  entteben  eine« 
©tngeö,  (d.  ®p.)  ffcb  obet  it>n  bel&alb  entfcbulblgen ,  tecbtfettlgen. 
„3n  betpetdjer  n>tfe  bu  in  perfogen  I>aft ,  in  berfelben  n)tfe  folt  bu 
in  entreben.  erfftug  felbe  ifl  ir  (97?agbalena'g)  entteber" 
(entfdmlblget  gegen  SDfattba).  33t.  93erl)t.  90.  Ifl.  geteben,  a.  6p., 
petfptecbcu,  jufagen.  „Unb  bat  g  er  eben  2Btr  ibnen  bep  unfern 
fürfUidjen  2ßorten  unb  freuen."  Ar.  Sbbt.  I.  24.  IL  so.  VIII.  421. 
einen  überreben  eine  3  bing«,  (d.  Otecbtäfpr.)  übertreffen. 
Jpeumann  opusc.  59.  „2Öer  bei  überrebet  roirb,  ba$  er  ein  Oiuffian 
fep.''  (Hegen fp.  (Statuten  p.  1306.  unrebenb,  fhraint.  2Birjb. 
93erorb.  p.  ioi8.  „Onmacbt,  ble  ©pneopiä  beipt,  »penn  ein«  utt= 
reben  tplrb."  Drtolpb-  „Jpat  ft'cb  nlcfct  pettpuft,  unb  ifjt  unge- 
rebet  gelegen."  qsenno  strafet  1697.  „Dein  ©rebenbeft," 
eloquia  tua.  Cgm.  H4.  f.  33.  U  n  g  1 r e  b  e  n  I)  a  i  t  (Jpeumann 
opusc.  703),  „  ©djmacb,  3njutien. "  Unrebbar  roar  in  ber 
gftetfierfingerfunft  ein  2Bort,  bat  man  im  9Ser6  anberS  brauste, 
altf  man  an  reben  pflegt,  J.  35.  ber  9Sater  mein,  ble  Sfflutter 
gut.  ®agenfell  52S.  perreben,  l)  wie  bebb.  yftan  mnep" 
ntebts  perreben,  ali  b  at  9Jafen  ab  b  ei  fien  (nemltcb  bat 
Unmogllcbe,  fttfc  felbfr  ble  «ftafe  abaubelgen).  2)  ,,e«  foflen  ble 
9)?efjger  fein  glelfdj,  alt  ob  ei  Perfauft  ober  »errebet  (beftellt, 
perfproeben  ?)  rodre,  binber  ft'd?  bengen  noeb  perbölen."  (Cfr.  «Oor-- 
reb).  £>.*Pf.  S.Orb.  P.  1657.  f.  545.  Hntri.  T>ie  ä.  ep. ,  j.  93.  bat 
2(ug6l).  @ta&tb. ,  jP3  refcet,  gere&et,  retete  in  reit,  gereit, 
reite,  fpätec  ivor  rait  ic. ,  jiifammen.  @.  unter  raiten  bie  95er: 
mutfjuna,  bafj  biefeö  nid)t  fe^r  arte  ffierb  auf  fofrtjem  TOege  anö  reben, 
infoferne  e»  bein  5Keb  a)  entfpridjt,  qebirbet  fepn  fünnte.  35rar.  unten 
reben   cribrare. 

tebli*  (redli,  redla'),  »pie  l)cbb.       9Han  fönnte  baf  ©ort,  ben 


figürlichen  Übergängen  uttvorgegtiffetij  nach  bsn  33ebcutungest  tbeilrf 
a)  ju  gerab  l),  ttjcitö  b)  ju  9t eb  (ratio,  tueld)e*  inbeiTen  felbft 
mit  jenem  jufammenbangen  roirb),  tl)ell$  c)  ju  gerab  2),  bem  aiten 
brab  ober  brebi  promptug,  efficax  jfeben.     a)  ein  reblicher 

93?flnn.     Des  is  redla  und  war,  ganj  geroijj  n)al)r.     Ja  wöl  redla! 

ganj  geroijj!  (2)a$  i£f.  rdbvanbr  ]>robus,  integer  vitae  nebjt 
bem  @ubjt.  rdbvenbnt  f.  roirb  feinerfeitg  ju  rdb  consilium, 
ratio  geboren),  b)  9?0#  MB.  XXIV.  640  ad  1459  fprlcfct  m\ 
SBater  r>on  einem  ©oh,n,  „ber  nlcbt  fo  reb lieben  ober  oernuftig 
ffr,  alt  fein  notburft  roere  unb  icb  gern  fäl)e,"  bremiffc  =  nicberf. 
rebelif,  »ernünftig.  „U  nr  C  b  ili  d)  0,  irrationabilitcr."  SRotf. 
7.  17.    (Cfr.  a.  @p.   rebiftaft,   rationalis,  ordinatus)  ,    nieberl. 

onrebenlif  bler,  animal  irrationale.       c)  9;  c  b  1 1  cb  arbalten. 

„Jpat  fieb  re  blid)  gebalten,  strenuum  hominem  sc  praebuit." 
Voc.  ».  1618.  reblfcb  ejien,  trinfen.  „Sie  (bfe  fteinbe)  fd^nfjen 
rcbltcb  in  bic  Statt."  dbron.  in  ».  greibergö  Samml.  I.  150. 
3Srgl.  3roein  6524:  „bin  jroei  iungen  fenten  ftd)  ndctj  rebcltcber 
mlnne."  etn  reblid)  Sfien,  ftarfe,  nabrbafte  ©pclfe.  £b@.  <8c» 
ber  33efefUgung  von  gjfühcben  im  3«br  1445  folltc  jebem  $ron; 
«Urbelter  „all  tag  »on  ber  Statt  gebn  werben  ein  erbergg  prot,  bej 
ft'cb  ain  perfon  einen  tag  rcbleicb  betragen  mag."  2öftr.  93tr.  VI.  188. 
reblid)e  Slnjafgung,  binreiebenbe.  „Obn  reblicbe  Slnjaigung 
einer  9J?ffTetbat  foll  niemanb  peinltcb  gefragt  werben."  Carolina 
poenalis.  r  e  b  1 1  cb  e  Sp  i  n  b  e  r  n  t  ji  o  b  e  r  Ti  u  t,  roatf :  ebafte 
9M&.  „te bli* er  ©cbaben,".  Ar.  £()bl.  VIII.  42 1  (großer,  be-- 
beutenber).  „£ein  SJrj  berautfrocrtljen,  ban  rebltcb  2lrjt,  bat 
tfaufmanntfguet  fei."  £orl  9$.(H.  71  ad  1587.  „unre  blieb,  ia- 
strenuus,  unbttpffer."  Oieblicbf eit,  impigritas.  Voc.  ».  1618. 
(cfr.  rftbrtlibbo,  strenue.  &ero  XVIII.  57.  u.  diät.) 
reben, raben  (ablantcnb  mit  bem  <partfc.  prdt.  gereben,  gcraben), 

(fdnodb.  frdnf.)  cerncre,  secernere,  cribrare,  ftd)ten.  2lfd)ajfenb. 
geraben,  gefiebt.  „28il  er  fein  9Mb  felbfl  reben.  ©o  pm  bann 
fein  g)?el  gerebenn  rolrt."  «Baprentl).  9)?ül)l--0rb.  ».  1514.  ,,©o 
ibm  tat  9/cebl  geraben  roirb,"  fpdtere  baft'ge  «polfc.=Orb.  (®ocb 
beijit  et  in  einer  2lndb.  SSererb.  v>.  1671:  tat  aufgefdjnttete  Äorn 
foll  man  fteislg  auäräben,  bemad)  tat  Slutfgcrdbete  in  ble  Wüble 
tbun.)  „?iimb  gereben  Slfcben,"  atre  3agerfmi|t.  „(Jin  ©tblein, 
ben  ftaub  jn  reben."  «Bncb  ber  2ßelfen  2iug$b.  1485.  f.  55.    reben 

tractulari-,  tantarisare.  Voc.  ».  1482.  3m  2lltt)ang  JUtn  überfluten 
SSegctiuö  2lngeb.  1529  i\\  „geraben  Pulver"  bem  „fnelleten"  ent- 
gegen gefefct;  aueb,  ftebt  bafclbft  für  vdben,  geraben  Oool  nadj 
®ramm.  442)  raren,  gerären;  f.  raben.    «ep  otfr.  IV.  15.  3t. 

l)ti$t  et: 

„Xf)aj  muafi  et  tetan  iu  tl)aj  trniat, 
©0  man  forn  in  fi'Ue  buat." 


54  Sleib  «Ktb 

Gl.  a.  17.  678.  o.  145  flcf?t  rebeftap  plodapsis,  rotsbulum.  Cgm.  649. 
f.  567  rebftab  taratantara,  baculus  roovens  triticum  ad  molarem,  ^n 
einer  ä.  yjlüfylOrb.  t>c\j  £eumann  opusc.  251  fomtnen  neben  9)?elb?aften, 
SBannett  unb  ©djtvingen  aucb,  rftebjüber  »or.  £ie  „JRöben"  ((!• 
Sieben)  im  angeführten  £rucf  t».  1529  wirb  wot  alö  eine  2lrt  ©iebeö 
ju  nehmen  fei;n.  „£ai|j  bir  machen  ein  r  oben,  bie  voll  «einer  i'odjer 
feö,  nimm  ivetnflain ,  far<j ,  farcf  unb  ijarn ,  mad)  ein  gjfufj  barauö,  unb 
flreid)  e$  inwenbig  an  bie  röben"  (um  nemtid)  ©arpeter  ju  gewinnen). 
©.  Köbel  (öletfeid)t  beffer  JKebel)  unb  renn  ein.  (?6  bleibt  ungeroifj, 
ob  aud)  Ötft'ibö  reban  ein  21btautoerb  getvefen.  3n  fotdjem  $ail  wäre 
ein  «präterit.  t'uab  ju  vermuten ,  unb  t>a$  SSerb  würbe  formet!  jum 
got()ifd;en  ratf)tan,  rötfy,  ratfyanö  numerarc  („tagra  [jaubibiö  alta 
garatl)ana  ft'nb,"  9flattf).  10.  5o)  ftimmen.  2(ud)  baö  oönabrüdifdje 
reben,  ia$  fdjottifdje  to  reb  bebeuten  secernerc  purum  ab  impuro, 
fidjten  ,  orbnen  ,  wie  benn  ba6  i»f.  r  a  b  a  orbnen  ,  r  ö  b  f.  örbnung ,  unb 
etwa  baö  gotftifdje  ratfeijo  facilius  mit  einfallt.    SSrgT.   gerab    unb 

felbft  reben  (disserere,   loqui). 

1)  reiben,  praet.  rait,  partic.  geriben  unb  geriten,  (d.  @p.) 
roenben,  breöen,  flehten,  (a.  @p.  riban,  gl.  i.  538.  558.  795. 

938.  990.   1095.   1115.    o.  196  torquere,  contorquere,    Hl.  rtba, 

agf.  v  r  t  b  b a  n).     „©in  Ijer^c  ftd)  nfdjt  reibet  von  OJfanljalt." 
©udjenrolrt.    „tfflin  antlüfje  ban  icb.  ntd?t  r>  erribcn  von  ben,  bie 
mid)  ftrafftett  unb  anfpirftten."   Cgm.  101.  fol.  22. 
„Den  flujjel  ft  ba  u  m  b  =  r  a  1 1 
•Df  cbuueglnne  gemaft."    Gaffer  (übr.  Ms. 
,,2)arnad)  Funb  ftd)  bie  funne  rool  an  ir  jircfel  repben."    £lturel. 
35er;  Jpofer  ifl  bie  „©cbluffelrelt"  bie  Diunbung  am  ©rlff  beö  @d)lüf= 
feltf,  „eine  Oieite"  eine  SSenbung  bepm  $al)ren.    2Iua)  (treibt  er 
jf?au$relt,  £ofreit  fr.  £  =  gutt,  f.  b.  SS.  u.  JKict.    93e» 
3amtefon  (fdjott.  Sßrtbdj.)  tiTr  roreatl)  ein  gefebjoffener  9>laf}  ftir 
SSicl),    moju    ein    agf.    vrätr)  „inclosure"  angeführt  ift,   ba$ 
td>  bei)  Spe  nur  als  grex  (gotl).  p  r  i  1 1)  u  $)  finbe.     3n  ßori'tf 
58rg.9i.  520.  499  bcljlt  e$ :    „2)le  Jpeber  unb  JafiFer   follen  an 
ben  (@a(j=)  ©djiffen  bie  Reiben  Opiafc  auf  bem  «Berbetf?)  nldjt 
verlegen/  bamit  ber  ©djlffmann  arbatten  mög."    ®.  raiben  unb 

öilbet. 

2)  reiben,  (d.  ©p.)  burdjrolnbcn,  burebfetben,  liquare?  „©i  bcgunbe 
reiben  bat  füefe  £an>  (burd)  ein  feibein  tue*)  in  ben  munb." 
©ud}en»uitt.  €in  SfJecept  in  2)iut.  II.  271  fdjreibt,  in  Söejug  auf 
geroifTe  ©pecle^,  vor  „rlt  ft'e  burd)  ein  tuod)/'  rodbrenb  ee  bei)  einem 
anbem  Material  bei^t  „fi*  ei  bur*  ein  tuod>."  2)lefe^  riben 
wirb  ebenfalls  abgelautet  Ijaben.  «Bcrgleidje  SStgaloi^  108I6.  SBenecfe 
p.  5ti6.   ©rimm.  II.  851.    ©.  ©eicb^mibcl. 

Ser  9Ub  (Voc.  p.  1618)  Ui  Sieber.  „'Hat  bid)  ber  Wib  fdjütt! 
ut  jactet  te  querquera   febris."    (JKibo  tremor,   9?otf.  p.  J60, 


*Kib  55 

rlbrtU  febricitare,  Gl.  i.  971;  HU  rlba  f-  tremor,  f.  a.  ÖUtt). 

Grrrlbem,  vor  groft  erbittern.    Cgm.  826.  f.  65. 

Der  OUbel  (Hi*l),  gleite,  ©efledjt;  SButjl  von  Sled>ru>erf  t'c,  ctn 
OUbel  J?ar,  Siebte  $lad)fe*.  Der  @efd>=9tibel.  (93.».«JÄoii3Btl»l.) 
SBünbet  ©dmürc  von  jlubbaaren ,  tvcmtt  blc  Öffnung  ber  ?tö$fc&fe{&e 
verftopft  wirb.  Der  ©tro  =  DUbel,  SSulfl  von  Inelnanber  gcflcc^te- 
nem  @tror),  ©trofjrotfd) ;  Unterlage  von  ©trob,  auf  iveldje  ebmalä 
In  ben  fogenannten  <perfnfen  bat  ©afj  jn  llegeu  tarn,  ioü  SSvg.Oi. 
298.  390.  646.  Der  Kleber  =  CK i b e l  (tylnjg.  Jpbn.^,  2£utft  am 
lieber,  über  reeller  ber  OiocE (Kicll)  bcfeitigt  ivlrb.  £rag-OUbcl, 
franjförmige,  auägeftopftc  2Bulft,  blc  von  beu  2öe{b?pcrfonen,  ivctm 
fie  eine  Saft  auf  bem  .ftopfe  tragen,  untergelegt  wirb.  2)  (Cb.&utb) 
ber  35ergrütfen,  Srböbung  Im  £errän;  fielftc  an  einer  ©djrcfncr; 
ober  Zimmerarbeit;  Ollegef.  Unter  anbern  Salbungen  Dcljit  es*  Hist. 
Fris.  II.  II.  525:  „3tcm  aln  OÜbet  jtoft  an  9?.  sJi. ..;  irem  aln 
£ol$. .  ."  3m  III.  ZI),  von  £unbä  ©t.9?.  ($rc«b.  ©amml.  in.  582) 
rolrb  eraä&lf,  ba$  ba$  feiner  ;3elt  angcfe&ene  9)?ünd)ncr  @efd)led)t  ber 
OUbler  von  einem  Sanbmann  abilamme,  ber  fold?e  „ftroen  Ottbt" 
raobl  gemacht  In  bie  ©tabt  jum  SBerfauf  getragen.  fcfefW  ftiber 
fallt  in  ber  93ebeutung  mit  Diiaet  n\  m.  f.  fo  fcf)r  jufanimcn,  bafj  nad) 
©ramm.  4  40,  f.  a.  jP>  t  b c  r  unb  £iget,  tat  eine  bldiS  2iuöfpraa)e  beö 
anbern  ju  fepn  fdjeint.  3n  ber  'Beb.  i)  mag  fKibcr  baß  aetyte  fei;n ,  tri; 
fofern  eö  fid)  tvie  raib  unb  rat  ben  alt»  bem  a.  2tl>fautr>ert>  r  i  b  a  n, 
agf.  »  r  i  b  (>  a  n  ,  engr.  ro  mritfje,  ii>\.  riba  breljen ,  flehten,  binben 
erfld'ren  läfjr.  £er  .9vibit  discriminalc,  licium,  gl.  i.  26').  i  S7'_\ 
ribifon  discrimlnare ,  i.  3S9,  fann  gauj  unfet  Wort  fe\Mi.  Der 
<5  e  i  d)  r  i  b  e  l  ftimmt  na'frer  ju  reiben   2). 

Der  ©talnrlbet,  1)  blc  ©telnbroiTcl,  turdus  saxatilis  L.,  2)  La- 
nius  infaustus  L.    2öol  (Sntfteüung  auti  öfütcl,  Oiotel  vo.  m.  f. 

Der  „OUbllng,  einjähriger  Oicnfe."  2Bftr.  93tr.  IX.  309.  Sßcför.  b. 
2öürm=@.  p.  132.  23rgt.  Äoftlbrcnncr  Material,  v.  1782.  75.  82. 
£6fer£  Oiltllng,  junger  Otljelnanfe  salmo  maraena,  unb  ©talberd 
Ototl)llng,  salmo  mnbla  mag  berfclbe  $ifd)  fevn.  ©.  Oiotet  unb 
vrgl.  oben  ötlgllng,  »vclcfeeä  nacb  ©ramm.  44ü  entjtellt  fcpu  fann, 

rtbifefe,  rlberlfd)  (ober  befler  rüblfct)?J,  raub,  grob.    „OUblfd? 

ferus,  ferbx,  barbarus,  rudis,"    Voc.  ».   1618.      „2Bfe  rlblfct, 
ivle  unbcublg,  role  ungefd)lad)t  t|t  ble  3ugenb."    „2Beld)C  mit  it)rcn 
Untertanen  grob,  rlblfd?  verfahren."    ©cll)amer. 
„(26  bat  nitd)  langfl  bauebt,  civer  Gpbcn 
©ep  gar  rüblfd)  unb  unbcfd)clben."    ^.  @ad)«(. 
Des    is   z    ridifcha',    r  i  d  0  r  i  f  cha'  Menfcli.      R  i  d  o  r  i  l'c  h  •  s 
Fleifch,  trotfne^,  grobfaferlge^,  jvlberlld)  fdjmecfcnbeö.    J^aberbrob 
U\  ridarifch.    Jladjö,  Im  2Ba(Ter  gerodet,  ifl  r  i  d  er  i  fch  o€, 
alt  roenn  er  Im  (Regen  unb  Zi>a\x  (auf  da'  Wida')  gar  gemalt  1(1. 
©djjveutlcb,  an  Oi üb  geborig.    Gl.  a.  355  fle^t  btotag  rudis.    3^, 


66  3lteb 

ifi  &roba  =  legr,  brobfufullr  grob,  plump.  15a«  agf.  r ebbe, 
rebbfg,(roebb  asper,  ferus  läfit  ungerolf),  ob  bcr  23ceal  einem 
bd)b.  uo  ober  e  (t)  entfprecbe. 

Die  „OUeb,"  bat  OiippenftucE  an  einem  Ocbfen;  bie  „braite  Oiteb, 
bie  ^älrfcb."  «Crgt.  £R i c  b.  (Die  Oluöfpr.  Ria'  balb  ju  «Rl  ab, 
halb  su  OMeb  ergänzt.) 

Die  „OUeb."  ginige  faljb.  Sanbgericbte  »waren  in  Stieben,  unb 
biefe  in  Oiotten  eingeteilt.  (Jpbn.  901.)  ©oHte  eine  GrntfteHung 
an«  0i üeget  (f.  b.  2B.)  ju  oermut&en  fepn?  9grgl.  bat  Zilie b 
unb  bie  OU  tt. 

rieben  (vermutl)lid)  cbmalö  ablautenb  r6b,  g  er  oben),  reuten, 
auSreuten,  räumen  (idl.  bribba  vacuare,  broblnn  evacuatus  — 
bat  agf.  ge&roben  fdjeint  gegenseitig  für  instruetus,  repletus 
ju  gelten  (cfr.  empig  unb  muejien).  Stök  ria'n,  rei'n.  3m 
b.  2B.  beipt  rieben,  riebern  fpectell:  fdjlecbte  Sßalbgrünbe  »on 
20  ju  20  3ai)ten  burefc  Jpauen  unb  »rennen  für  2  3al>re  urbar 
madjen,  unb  bann  roieber  mit  SBfrfenbolj  anfliegen  laflen.  Jpajjl 
©tat.  IV.  413. 

Dag  mlcb  (Riad ,  Ria') ,  @  e  r  i e  b ,  plur.  lieber,  a)  tut-, 
gereuteteü  SBufdjroerf,  £olj  u.  Riad  brennt,  b)  <p[a^  »on  Jpolj, 
53ufcfott)erf  :c.  gereinigt.  „2)  a  t  ganj  OMeb  (ber  auägereutete 
&raft)  ju  ^wcfeelbcrff,  Jr>6jfe,  Jpube,  Seöcu,  unb  alle«  bat  in  bem 
mcb  leit."  MB.  vil.  145  ad  i2Si  (?).  9)?eicbelb.  S&r.  SB.  IL  75. 
SSir  baben  in  ben  Ijof  geben  je  OUeb,  je  2ltfer,  je  93etb,  je  2ßanb, 

je  .f)Olj  IC.    MB.  VII.  407  ad  1559.     („OUeb   tractus  vinearum." 

$opoiflitfcb).  „©allgrub,  ein  Keine«  Dorf  ober  OUeb."  2B|tr.  23tr. 
IV.  60.  62.  Dat>  Oi ieb  Siltenau,  bat  OUeb  5ßurmann«au.  Ibid. 
„ju  ben  -Dörfern  unb  auf  ben  {Riebern  unb  Grinoben."  Ar. 
2bbl.  xill.  227  ad  i5oi.  (Da«  faljb.  Sanbgeriftt  Slbtenau  ift  in 
11  {Rieben,  unb  biefe  wieber  in  55  Oiotten  abgeteilt.  Jpübn.  531.) 
2)aö  OUeb  leben.  MB.  II.  434.  Die  Oiiebftatt.  „3n  ber  2Balb-- 
reoier  ft'nb  SUebfiätt  ol)ne  obrigEeltl.  iBorwlffen  niemal«  erlaubt." 
©enerale  v.  1762.  c)  «Unfieblung  auf  fold?  einem  airtgereuteteti  tyla^e, 
im  b.  Cberlaub  alt  OUeb  ober  OUcbcrfcbaft  nod)  meinen«  »om 
großem  Dorf  unterfcbleben.  „tyignot  ift  ein  J?of  unb  OUeb  nacbenbt 
ben  Sßiecbtad)."  Jpunb  ©t.58.  I.  271.  „OUeb  ober  Sellerie,  viculus 
rufeticus."  Voc.  v.  1618.  '»Bon  ibu-m  urfprüngltcfeen  j5uftanb  Ijaben 
unjäbli^e  Heinere  unb  größere  £)ttf*aften  ben  tarnen  bcbalten.  Da= 
ber  bie  vielen  ülieb  in  Sägern  (wie  bie  bäufigen  Oieut  in  bex 
obern  ^)falj,  cfr.  j.  «B.  MB.  XIII.  8.)  Oft  fommen  bie  formen 
OUeb  unb  Oveut  neben  einanber  oor.  OTfan  bort  j.  SB.  <pillmer^ 
riad  unb  «p  i  Im  erfreut,  »rgl.  Otid)  t  unb  Oieu  t  unb  Otau  t. 
gjad)  bem  $ii)uriob  (beutjut.  „Gieret ,"  Ecc.  Fr.  or.  II.  80{j), 
2)rul)ireob(bei>2Birjb.),  MM.  37.  38,  bem  OUetb,  MB.  IV.  163, 
gl.  i.  814,  febeint  biefem  2Bort  b  gemdper  alt  t,  rodbtcnb  boeb 


SKieb        SKob  57 

OHut  beftänbtg  mit  t  auftritt.     3$L  tfebr  n.  novale,  concaedes. 

©.  toben  unb  reuten. 

Datf  Cfifeb,  carcctum,  f.  CK iet. 

toben,  auäroben  (rool  Sibleit.  pom  ebmaltf  ablautcnben  rieben), 
reuten,  au^reuten,  ausrotten.  ?D?et)rere  Ortsnamen  auf  =rob, 
,,srotf)"  roeifen  auf  ein  baber  gcborfge?,  bem  Oiieb  unb  Oieut 
entfpred?enbetf  ©ubft.,  nbrb.  Üiobe,  Diabe.  Hin  anbetet  vielleicht 
alä  gtgut  bennQÄ  ju  biefem  paifenbeä  Oiob  f.  unter  CK  Ott. 

35er,  bie  Ovo  bei,  rotulus;  (©erl*t$fprad)e)  Oiegifcer,  gifte.  „9ie= 
gtfter,  Oiottet,  ^ettel."  Ar.  £l)bl.  XI.  58.  3n  ben  Äl&ftern  nannte 
man  fo  bie'  febrifttiebe  Qlnjeise  über  ben  £ob  eines  ©liebet  ber  <2on-- 
fraternitdt,  bie  ber  fxobelbot  an  alle  conföberlerten  .Sl&fter  ju 
bringen  batte.  „60  ber  bot  blc  rotl  aufregt,  pnb  bp  bruberfefeaft 
ber»  allen  cloftern  erfudjt."  ©cfceircr  DienfbOrb.  p.  1500.  „robel, 
rotula  est  convoluta  cartula."  Gl.  a.  677.  2lud>  ©uef/empfrt  fagt: 
bie  CR  Ob  et.  , ,25er  3»ben  Cftobeb  rodale  seu  thora  vel  talmud." 
,,Ut  nullus  Judaeus  juret  super  rodali  praeterquam  ad  nostram 

praesentiam  evocatus."  oftr.  litt5.  p.  1277.  „Jpiepor  lebt  ber  lubcn 
robel,  nu  prifet  er  ber  criften  buch."  (Jonr.  r>.  Sßrjb.  golbne  ©cbmlbc 
1408.  3tn  Cftieg  gilt  robeln  für  „anzeigen"  (rool  pormerfen  im 
CRegijter?). 

Die  CRobet  (Ro'l),  (0.2.)  Qltt  Äinberfct/lftten.  Qt  beftebt  ganj  ehu 
fad)  aue  jtpep  Jpöljctn,  bie  burd?  bie  S3einfnod)en  einetf  ^pferbetf 
gefteeft  o&er  mit  ßlfen  befd)lagen  ft'nb,  unb  einem  ©fßbrett  barüber. 
robeln  (rodln,  rö'ln),  vrb.  n.  im  ©crjlittcn  fabren.  „9)?cln  magft 
rebeln  mit  mir,  muefc  mld)  aber  nit  abwerfen."  «Seit  (Jonrab 
©ebroarj  in  f.  £ract;tbucb,  ad  iö:>2. 

robeln,  rubel n,  rütteln,  rubren.  Auf-,  um-rödln,  rudln.  roben^ 
^ äfft  (rübrfg,  leböafr),  f.  tottenbaft  unb  prgl.  grobein  II.  102. 
Der  ot  «Uro  bei  (^ln$g.),  Cfiübrftab  bepm  Ääfen.  DfcOiobel, 
55lcd)bü<fofe  mit  ©teineben  gefüllt,  fllnbctf läppet.  Der  Oiobetapfel, 
©cfelotterapfel,  in  trelcbem  tk  Äernc  borbar  fcblottern. 

robeln  (rodln),  vrb.  n.  mit  ©etone  atbmen,  roefceln;  (oon  Äafjen) 
febnurren.    Der  Üiobler,  ©eraffel  bemu  9ltbeml)olen.    53rgl.  rogeln. 

robeln,  tubel«,  rollen,  fugein. 

t  6  b  e  t^  (redin,  re'ln) ,  vrb.  acj. ,  a)  rollen  macben,  fugcl« 
macben.  Arbas  redin  ,  auf  einem  beljemen  £cücr  bte  polIr"omm= 
nen  €tbfenlüge(d)en  abrollen  machen,  nmbrcnb  ber  llnratl)  baraüf 
liegen  bleibt.  91  per  robeln  (Aor  re'ln),  ©dnellfüg  rieben  ober 
©cbujfer  auf  @per  rollen  läffen,  bie  am  $oben  in  9ieit)en  gelegt 
finb,  um  roelcbe  ju  „fpaefen"  uub  baburd)  ju  geroinnen.  b)  ju 
runben  Äügeldjen ,  ju  @rü$e  malen,  abj  Jrjaber,  ($iffe.  Der 
CJiöbcl  (Be'l),  ipa$  burd)  Oiöbeln  erjeust  wirb,  aifa  foipobl  bte 
pon  ben  @pi£en  unb  Jpülfen  gereinigten  Sortier,  bie  ©raupen,  bie 
(Stufje,  Häba'redl,  Gerstnredl  —  ate  aueb  bie  flbfattenbe»  ©pfßen 


58  (Rub         JRucb         JKaf 

unb  hülfen,  roeldje  alt  fogenannte^  J^cnnlmel  (©rüljmebl, 
@tüfd>,  erüsca)  gum  gutter  fürä  ©eflugel  bienen,  unb  enblid)  btc 
mit  ben  abgemalenen  ©pißen  unb  Jpulfen  »ermifebt  gebliebene  ©rü$e, 

ber  Henna-reell.  3<*)  n'eiP  nic^t,  ob  „gereft  bonen ,  faba  fresa"  b<6 
Voc.  ö.  1618  fdjon  flatt  gerc'lt  flc^t.  25rgf.  a.  ©eritr,  tollen,  rem 
nelu  unb  .9v c ^ c t-  2>a  übrtgenö  btc  Deutung  beö  e  alö  B  an  ftrf)  nidjt 
notfjtvenbig  tft,  fann  fefbjT  QSerüftrung  mit  reben  cribrare  ftettt  fyaben. 
X>cr  Öiüb,  Oiübet  (Rid,  Ridl),  a)  rote  Dd)b.  föübe,  97?dnn*cn  pon 
Jpuaben  unb  Judtfen;   b)  Voc.  ».  1618  9Ub  molossus,   33aurn= 

üib  canis  villaticus;  Voc.  p.  1419  Ol  Ü b  Ober  ®tOCEtlib  molossus, 

Gl.  a.  500  Ijrubeo,  132  rubo  molossus,  agf.  robl)  =  fyunb. 

rübif*,  f.  rlblf*. 

2>a$  Oiueber,  l)  roie  l)d)b.  Otuber  (a.  @p.  ruobar,  agf.  robtjer), 
auf  bem  9J?apn  »orjugäroeifc  bat  ©teuer  =  Oiuber.  <Brgl.  Oiige  unb 
© treibe.  2)  füg.  tat  Sabripaffer ,  ber  £&al»peg,  ble  „Laufart" 
cineä  ©tromeä.  2)aä  2ed)rueber  foll  ble  ©renje  jiplfcfeen  ben 
d)urbapr.  Sanben  unb  ber  faiferl.  2anbvogtep  bllben.  2orl  2ed)raln. 
529.  507.  „2)afj  ber  2ed)  iebenmaln,  alt  bat  Oiueber  gaut  (je 
nad)bem  bat  ftaljrroaiTer  rced/felt),  geben  unb  nehmen  mag,  n)afcn= 
mit,  griegipelä  it."  „£>a$  Oiueber  (im  2ecb)  gibt  unb  nimmt." 
„T>at  Oiueber  auf  biefer  cber  jener  Seite  bet  gluffe^  fubren." 
2ori  2ed)=0i.  157.  550.  575.  403.  ruebern,  vrb.  n.,  1)  wie  £>d?b. 
rubern  (einfacher  nieberf.  rujen,  agf.  röuan,  HL  ruo,  al)b.  piel^ 
leid)t  ruoMn);   2)  lärmen,  ftd)  lärmenb  bewegen.     De  Rinda' 

r u d d 0 ' n  was  umma1  'n  gani'n  Tag.    33aut.    93ap  ©falber  r  Üebc  H. 

clV.  allenfalls*  b.  f. 
Oiuebolf,  ber  9?ame  Oiubolf,  unter  gemeinen  Äatbolifen  tiicfet  eben 
üblici)  —  an  ber  $egni$  fonberbar  in  Pofarlo  entfallt,  a.  ©p.  J)ruob-- 
olf,  wovon  ber  erfte  3kftanbtbell  tvol  bat  nod>  itL  l)xubl)--t  laus, 
gloria,  unb  ber  jtpettc  au$  uuolf  perfürjt  ifl.  Öiuebolf=ing 
(Rua'lfing)  alt  Ortsname.  SUiit  biefem  Ijruob  componiert  ft'nb  »uol 
aud)  ble  tarnen  Jpruob  =  pcrl)t  (Oiupett,  Oiücpel),  Jpruobiger 
(Otübiger,  ital.  Ruggieri  ,   fratlj.  Roger)  ic. 


Ofailje:     Olaf,     ref,     :c. 
Ser  Oiafen  (Rafan,  Räfa\  Räfm),  a)  ber  £>ad?fparrcn  (gl.  a.  504. 

542,  i.  131.  821.  1075.  1121.  1130  taPO  tignus,  luctans,  asser; 
o.  190  „rafuun  plur.  capriuns,"  franj.  ckevrons).  b)  33amn- 
ftamm,  ber  alt  ^^'«icrboli  au  einem  2)ad)fparrcn  verroenbbar  ifl; 
jeber  2Balbftamm,  ber  bep  obugefdbr  7  —  8  poll  am  untern  Crnbe, 
24  —  36  Suf  Jr>6l)e  l)at.  „3ungeö  in  Oiinbcn  hattet  ^olj,  §.  (5. 
£ imm et; {Raff er ii/  ©tange«  ic,  foll  nidjt  auegepedjlet  werben." 
28gn.  (!ip.  n.  Sam.  S5c«mt.  II.  245.    „QBeitter  foll  man  vnnbten 


*Raf  Olaif  59 

im  baufj  btt  an  ben  <pobenn  ÖUfen  aufmalen  an  bem  gemcur." 
gwrb.  t>.  1591.  „«Huf  bcr  prutf  m$  efn  ©cfcranf  mit  gropcn 
rafenn."  Goncil.  o.  Gionjtanj. 
35ie  Ox  a fei,  (O.tyf.)  93orbacb;  fcbledtfeS,  nur  nad)  (Einer  Seite  ab= 
bdngigeS  2>ad>  von  aSrettetn  über  eine  ©dmpfe  unb  brgl.  „5)?an  bat 
auf  ble  nad)  bcm  35ranb  wfebcr  aufgebauten  Jpdufer  einstweilen  nur  5Ä«= 
felbdcber  gemalt,  b<*t  ft'e  nur  „anger  afett."  (fcurfcbenrcut.) 
S)a$  agf.  rof  unb  brof,   engl,  roof  culmeu,  tectum,  UU  toi, 

rofut/  t'täit  n.  tectum,  l)tüf  statio  navalisj  caduca  structura 

paffen  formeli  (aujjet  etwa  wie  fuor  neben  faran)  nicijt  btcber. 
93ea#tung  verbient  ba&  agf.  btäfnan  susjtinere.  9)?attb.  VI.  24. 
raffen,  in  Gompofttiä  tpte  auf  =  ,  weg  =  ,  jefamen  =  u.  raffen, 
wie  im  Jpdjb.  als  verb.  activ.  »crwenbet,  gebt  bctoor  aus  einem 
veralteten  neutr.  raffen,  itfl.  brapa,  ftcb  mit  Scbtteßigfelt  be= 
wegen,  ruere,  praecipitari,  festinare,  in  reellem  Sinne  ftcb  nebft 
bem   terroanbten    strepere,  perstrci)ere,  fremere,    Voc.  v.  1618, 

im  Slaleft  ble  $orm  raffeln  behauptet  bat.  S  R6s  is  glci'  auf- 
g-raffalt,  fdmell  aufgefprungen.  „Sie  Steufel  würfen  ben  reiben 
Äau^  in  iljr  ©cbtff,  unb  raffelten  mit  biefem  Oiaub  obauS." 
„2Bo  ber  2Betn,  b<xä  93ier  eingebt,  ba  raffeln  ble  $lu<bwort  wie 
Jpöüpfcit  berau*. "  ©clbamer  „9Jiit  furzen  2ßorten  wll  icb  blr  bat 
Merraffeln."  Cgm.  746.  f.  28u.b  2)er  Oiaffler,  plo^ltcbe  S8e= 
wegung,  ober  babureb  enrftanbcneS  ©erdufd).  „@cfd?al)e  in  ber 
Wüblcn  ein  Staffier,  als  ob  bie  03?üt>lc  begeben  unb  ein  urof;cr 
@tein  jwtfcbcn  ben  9Jfal)l(iein  fommen  war."  Secbfclb.  9J?lr.  ^e- 
famenraffeln,  wie  straffen,  Hl  rafla.  @p.2B.  PfaftVguat - 
Raffalguat:  get  z-fam  in  eTn  Fingo'liuat.     5)aS  ©erdffel  (Grattal), 

©erdffelwerf,  unbrautbbareö  ©erdtbe,  ©erumpel.  ®eräffel= 
.Kammer,  «potterfammer.  2lnraffeln,  beraffeln  einen,  ilm 
l)«rt  anlaffen,  befdmareben ,  auSjanfen;  Hl  brappa  increpare, 
altbebb.  reff  an.  Sie  Gaffel,  l)  (Dbr.<pfj.)  oerdcbtlfcb:  bcr 
sjtfunb.  Tou  da  Raff-1  af!  2)  »erdcbtlidj :  altere  OßeibSperfon 
mit  bcm  gtebenbegrijf  bcr  Wagerbett,  ober  bcr  bofen  -Bange.  *2iltcö 
Oiaffelgcficbt,  Otaffelaefcbirr,  Oiaffelfcbeit.    2)a$  letztere 

2Bort   tVtrb    jebod)   im  Voc.  p.  1618   burd)   homo   volatici  impetus 

(be»  bem  e$  rappelt)  erfldrt. 
Set  Oiatff  (Raaf,  pl.  Reaff,  ®im.  Reaffl,  f.  ©ramm.  HO,  juwcilcn 
aud):    bei,  bem  jc.  Otaiffen),    role  tjfyb.  Oiclf,   (gl.  i-  881 

reif  circulus  (fundae),  i.  911  circulus  (dierum).  a)  um  ein 
gaj?.  Unter  bcm  Oiaiffen,  aus  ganjen  Sdffern,  unb  nlcbt  in 
Heinere  Wajie  »ertbeilt.  3Mer,  SSBein  unter  beut  Oiaiffen  i>cr-- 
fduffen.  „Ob  ble  'Dtacbpaum  ju  fapuactot  mit  bem  wirt  iud)t  uber= 
ain  modjten  werben,  fo  motten  ft,  alt?  oil  ir  i|t,  ÜUeta  fauffett, 
unb  unter  bcm  raifen  austrinken."  MB.  II.  105.  Der  0£aiff= 
tanj,  ftgurtettet  %Mb,  mit  ga^reifen  in  ben  J£>dnben  auSgefäbtt. 


60  Sfoiif  SKauf 

b)  ba$  ÖUiffletn  für  ben  glnaer,  einfacher  Otitis  obne  Änopf  ober 
©tdrt.  ä"  guldPs,  o~  fiibari's  Beaffl.  c)  Sdngenmajj  in  ber  £etn= 
n>anb*©d>auanfta!t  ju  3mmenftabt.  (©eigertf  Topographie  p.  66.) 
@fn  ©tücE  £einroanb  jum  Dia tf  tragen,  bamit  ber  Ovaifer  beffen 
Sdnge  meffe.  (2)aö  Dvaif?)  d)  (U.SWapn)  ber  Ötaif  Srofcfcfdjenfel, 
fo  ulel  beren  nemlfd)  in  einem  95unb  jufammen  verfauft  werben. 
cf.  «ffilblein.  e)  ber  unir  bat  ötaif,  OUif,  «ffiatbrelf  (wlrjb. 
SBalbotb.  ».  1721),  Jpoljmafi  von  fünf  ©d)nb  Jpobe  unb  fünf  @d)ut) 
Sßrelte.  SSerorb.  ».  1740:  „ble  Jpotjfarn  follen  gerabe  einen  nürjb. 
©tabtrelf  £olj  faffen;"  v.  1744:  „blc  ftorfter  follen  ftd)  nl*t  bie 
tlnterlegftücfel  von  ben  aufgefeßten  Reifen  jueignen;"  p.  1793: 
„ein  Älafter  ober  Oieff  ©cfjeiteg  wirb  auf  2  fl.  r&.  angefangen." 
3m  9?teberfd*f.  en  Oiep  Jjpolt  neben  repen,  #olj  meffen  —  mU 
cbeö  mit  einem  ©eile  (rep)  ober  einer  Äette  gefd)lebt.  ($&  fd?elnt 
bemnad)  Ülalff,  in  ben  25eb.  c)  unb  e),  bem  nieberf.  rep,  agf. 
rdp,  Wl.  relp  n.  unb  bem  alten  reif  (gl.  a.  260.  336.  447.  481) 
funis,  funiculus,  rudens .  lorum  ju  entfpred)en.  2>er  SBegrtjf 
circulus  wirb  erft  »om  gefcblungenen  ©eil  ausgegangen  fern.  23rgl. 
gl.  i.  lio  telpMri  tortor.    Gl.  i.  581.  393  (lebt  bto  =  rcif 

jugum,  i.  824,  o.  158,  Voc.  0.  1429  2lfterreif  postela,  2)lut. 
III.  151   Cbtnneraif  submentile,    a.  578.  824.  158,  o.  323  ®te= 

gereif  stapha,  distula,  strepa  (fr.  etrive),  unfer  ©tegraiff, 
früher  n>ol  ganj  oon  @ell=  ober  OHememocrf.  ,,'Janbarlo*  genam 
nie  fleger« ff ä  mar,  er  fpranf  baruff(auf6<pferb)."  Cgm.577.f. 204. 
„©tegrelfer,"  in  ber  5Wautl)-0rb.  o.  17Ö5  fwnonpm  mit  „Sa- 
m.ifcben."  2)er  CR a t f  =  ober  9ialffl  =  @trumpf  (D.U.),  furjer 
geralffelt  =  geftricErer  Änleftrumpf.  ratffeln  (reaffaln),  mit 
ralf=  ober  ringförmigen  gr&obungen  oerfeljen.  Gl.  a.  225  rolrb 
ba$  falf*  auf  funis  belogene  funeratus  burdj  piraiflt  gegeben. 
©.  a.  Ol  e  f .  ©ritnin  in  ben  b.  DltdjtMüevtf}-  <5.  42S.  67  jie()t  aud) 
ben  reipöuä,  ceipuS  ber  artfränfifdjen  ©efelje,  alö  fpmboHfcben  £auf; 
preiö  einer  93raut,  ju  biefem  Kai  ff.  2>ie  25eb.  b),  n>enn  ft'e  alt  genug 
wäre,  nnirbe  nod)  beffer  ati  bie  <8eb.  funis,  vinculum  fugen. 

Otaifel,  f.  Otainfal  (Sriauler--5Beln). 

rdnffen  (räffV),  n>le  b*b.  raufen  (a.  @p.  roufan,  £>tfr.  l.  20.  22, 
gl.  i.  293.  953  vellere ;  gotl).  raupjan  uU.eiv,  rool  von  einem 
2lbl.9?.  rlupan,  raup,  rupum,  rupantf,  oon  welcher  leßtern 
Jorm  unfer  rupfen;  follte  bat  agf.  „briopan,"  9)?attl).  12.  l, 
alt  reopan  abgelautet  babenV).  «Statt  beg  befcb.  fiÄ  raufen 
(mit  einem). fa^t  fcer  2>ialeft  bloö  rauffen,  baubgemeln  werbeu 
mit  einem,  biet;  möge  nun  roirftid)  mit  Jpuar  =  raufen,  ober  mit 
©djldacu,  ©töpen,  Rieben,  ©tlwcu,  ja  fetbi^  ©d)üffen  abgeben.  Bey 
'n  Biar  tiiant  d"  Uuobm  gecn  rulfo".  A'm  KalrJberg  liabm  de 
Kaisa'linga^  (Im  <Be])t.  1796)  mit  n  Franzöfna"    g- rafft   (fld)  ge= 

klagen).     2)ie  Dldufferei)  (Rafforcy),  ©^lagere».     „2>a  bie 


3tef  61 

gjtettföaft  ben  ganzen  £ag  marfdjier t  unb  gerauft  &atte."  Militär. 
OlmWberlcbt  ».  1812.  ©eoff.  OlrcbtP  L  124.  DaS  ©er  au  ff  (Graff). 
„3h  einem  ©er df f  jtveter  Oiufftaner."  £unb  ©t.93.  II.  298.  31  b- 
rduffen  (ginen,  tbn  ja  «Poben  bringen,  jerprügeln,  jerjaufen. 
j?erduffen '(«•räfFa"),  jerraufen,  jerjaufen.  Z-rafft,  incomptus, 
UU  rüfinn.  Sie  OUuffen,  Oiduffel  (Raffa\  Raffol),  bie 
Oiaufe  im  3Siel)|tall;  cfr.  £eH  =  rauff.  ®.  a.  rdupfen. 
DaS,  aueb  ber  Oteff,  Oief t,  a)  (öb.<pf.  Sranf.)  3lrt  ©etfelle*  »on 
(Stäben  ober  93rettcben  für  2aften,  bie  auf  bem  Otücfcn  ju  tragen 
finb,  wat  in  3llt-33.  bie  Ärdd>fen.    „(Reff,  clitella,"  Voc.  p. 

1429.  1482;  ref  sarcinula,  gl.  a.  19;  burbref  pera,  £at.  £UC. 
22,  35,  36;  „meifa  vel  ref  sarcina,  ©tut.  IL  237."  Der  Ötef- 
trager,  Oieferer, Jpdnbler,  ber  feine  SSaaren,  befonberö  9Sictua- 
lien,  als  ©efhigel,  @»er,  ©(bmalj  uub  brgt.  auf  bem  Oiücfen  r>er= 
umfragt.  3n  Nürnberg  beftebt  für  ft'e  ein  eigner  Oiefmarft.  Die 
Nienburg.  $orft=£>.  p.  1690  f.  31  fcbrelbt  „Oiaiftrager."  refen, 
refern,  vrb.,  blefeS  ©efcbdft  treiben,  b)  ©eitell,  in  »t)elct>cö  bem 
SSieb.  H$  Jpeu  :c.  jum  frcvfcn  vorgegeben  wirb,  Qiaufe.  „Die 
SBa&reu  unb  Steffen  follen  mit  (Sfft's  befprengt  werben."  Olnfp. 
«Biebfeuct)c  =  2Serorb.  p.  1643.  93rgl.  tnbeffen  reffen  rupfen.  DaS 
prompt.  <piniclanl  p.  1532  gibt  manrlibulus  bureb  $ anre f.  Unter 
bem  aBegriff  beS  Stragenben  fann  »vol  aueb,  bat  alte  reu,  bref, 
agf.  brtf  SBdrmntter,  uterus,  unb  venter  überhaupt  bfebergeboren. 
3Srg(.  bteua  =  uunt,  in  venire  —  in  r euo  —  plagatus  ber  Legg. 
Baiuu.  et  Alamann.  sftoeb  nennt  man  n>ot  eine  2Beib3perfon  fpott? 
weife  ein  9*ef,  ein  altei  «Kef. 

Die  Oieffdjnur.  „Dem  ©aller  für  eine  Älafter  iKeffcbnür  1— 
i*/2  W'  93a»reut.  £ar=Drb.  ».1.644.  2Bol  tpaö  Otebfdjnur; 
follte  Otef  bloS  als  frdnf.  wie  nieberf.  ülusfpr.  von  Ol aif  f  ro.  m.  f. 
ju  nebmen  fepn?  (©ramm.  149—151).  „2lug  pajt  maebt  man  fail 
ober  gut  raffenreff."  Cgm.  27ü.  fol.  73. b  ?£rgl.  b.  ».  3n  ber 
©cbeirer  Dtenftbotemörb.  p.  1500  ift  bk  üiebe  von  ainem  reffail. 
3m  3talienifcben  ift  refe  gipirn. 

„reffen  (d.  @p.)  rupfen,  jupfen."  2U>ent.  ©ramm,  „©roer  bem 
anbern  ft'n  guet  abereffet,  unb  binfurt  unb  bingflucbtlg  Witt." 
SlugSb.  @tbtb.  QSrgl.  allenfalls  agf.  breppan  tangere,  attingere. 
2)  febetten,  bart  anlaffen.  „Da$  er  ben  armen  nit  reffet,  si  non 
increpat  pauperem."  2Blnnert  gl. ,  wo  inbeffen  falf*  gelefen  fetjeint 
ftatt  beg  alten  reffen,  tcb  raffte,  geraffc.    93rgl.  raffeln. 

Das  3iefenter,  Oiebenter,  Diepent,  JKeferent,  Oiefental, 
(ebmaltf  in  Ätö|tern)  bat  Ötefectortum  ober  @peife$immer.  51p.  @l)r. 
306.  ©em.  meg.  (Jljr.  in.  70.  Ofele  R.  b.  Scr.  I.  586.  MB.  v. 
525.  XII.  166.  SBr.  Verebt.  396.  (Jbron.  p.  i486.  Gl.  o.  reuinbre 
refectorium  neben  borminbre  tlonnitorium  ;  Diut.  II.  218  rlftre. 
Der  föefentfnecbt  (Voc.  p.  1618),  ber  ölepenaUr  (Dufb^S 


62  «Reif        SRif        «Ruf 

faljb.  <2br.  106),  Diener  fm  ©petfejlmmer.    „Der  0?epet»tmaffter. 
Der  OieDentbiener."    ©cbeirer  DienfbDrb.  o.  15oo. 
retff  adj.,   toie  bcbb.  reif,   Do*  bem  gemeinen  Wann  viel  minber 
geläufig  aW  jeftig  (a.  ®p.  rtffi,  ttpbj,  nieberf.  rtp,  agf.  rtpe 

neben  ttpan  metere,  rfp  messis). 

Der  Ötelff,  juweiten  noeb  ber  Oiefffen,  wie  bcbb.  Oteif  (d.  @p. 
rtfe,  a.  ©p.  rtpbo,  rifo,  gl.  o.  22  bnfo  pruina,  nieberf.  rtp, 
baö  anberg  gebilbete  agf.,  iel.  bttm,  f.  unfer  {Keim,  mag  bennoeb 
»erwanbt  fepn).  Oteiff-brenncn  ober  bafjen  («pinjg.  Jpübn.), 
an  ben  Jrüblfnggmorgen  ben  Oieif  auf  ben  ftelbern  bureb  Otaucb  »on 
'  angejünbeten  Oieifern  unfcbdblfcb  §u  macben  fueben. 

Sag  ©eriff,  ©erlffel,  ©eriffelwerf ,  (ö.tyf-  Käufer)  mi : 
©eraffel  (ju  »tgl.  etma  btö  HL  brip  opus  tumultuarium). 

riffen  (£.0?.  t>.  1616  f.  304),  ben  gladj*  bureb  bie  Qtiffel  jieben, 
riffeln,  nieberf.  reppen  (gl.  i.  275  rifftlun  serrare.  3fafd 
41.  15).  Die  Stlffel,  bo.6  miffel^elb,  a)  wie  bebb.  Riffel 
(gl.  i.  272.  275  rlffila  serra ,  3fafd  28.  27);  b)  gejaefter  93erg= 
©rat,  roobep  man,  nacb  ber  fpan.  sierra,  an  bie  fcptbif<b*n  Montes 

Rhipaei,   'Pinaia  ootj    ber   Otiten,    OUfffttg  im    agf.  Orosius,    }u 

benfen  »erfuebt  ift.  $ig.  W.21.  Durcb  bie  Düffel  jteben,  ober 
bloä  riffeln  ©inen,  wie:  bureb  bie  Jpdebel  jieben.  ®o  ift 
sielleicbt  aueb  bat  HL  rippa  upp  »oridblen,  berjdblen  §u  nebmen. 

mtffling  (3pf.),  o.pf.  Di.21.:  auSfeben  wie  bat  93ilb  oon  Oiiffling, 
b.  b-  fcblecbt,  entfärbt,  ©ollte  OHblfng  bep  9?eumarft  gemeint 
feim? 

Die  Ütufen  (Rufa',  Rufon),  0.2.  JHuf,  Oiuft,  bim.  Rüfa-1,  Rüfal, 
wie  bebb.  Otufe,  ©eborf,  HL  f>r uf a;  (Qtnfp.)  raube  Dberfldcfcc  »er- 
trodneter  SSrofamen,  ftffcbgepflügter  unb  nacb  gefallenem  SKegen 
fcbnell  getroefneter  gelber  unb  brgl.  rufig,  rüfig,  rüferig, 
rüftig  adj.,  voller  ©eborf,  räubig,  raub.  ®a$  alte  riob,  agf. 
breof,  bteofl  leprosus  fieben  mit  Oiuf  im  Slblautoerbältnif. 
58ep  £atlan  Wattb.  8.  3  Ift  ruf  lepra,  ber  ütüfe  (2lutffcblag) 
bep  ©talber  entfprecbenb ;  gl.  a.  54.  576,  '».  150.  849,  o.  201  (lebt 

ruf,  bruf,  plur.  l)rufi  für  rumcx(?),  papula,  pustula. 

Der  ötufcnl) aller  (bep  ©elbammer  ad  1696),  2lrt  fileebter  fetter. 
(Docb  faum  (latt  verrueffen.)    93rgt.  b.  f. 

Der  JXüffidn,  Otuffldner  (a.@p.),  roaä  bat  ital.  ruffiano,  ruffo, 
fp.  rufian,  fr.  ruffien,  alfo  ©elegenbelttfmacbet,  Änppler,  2otter; 
bube;  (rüffigan,  rüfftauncr  leno,  leccator.  Voc.  0.  1419 
unb  1429.)  3n  ben  Oiegenfp.  Statuten  ».  1306  (®em.  @br.  I.  p.  463, 
cfr.  II.  94  ad  1356)  belfjt  ei  :  „Weine  Ferren  »erbieten  alle  Ölüf- 
fian,  unb  wer  be*  überrebet  wirb,  bav  er  ein  Oiuffian  fep,  ben 
foll  man  ab  bei'  ©ebupfen  werfen  in  bie  tyaßenbüß."  „.Rein  SBein- 
febenf,  noch  «Huftrdger,  noeb  Äocb  foll  einem  Oiuf  flau,  noeb  einem, 
ber  perboblne  WeiTer  tragt,  uoeb  einem,  ber  fcet  Stabt  f^dbli^ 


«Kuef        SRaft        SKuft        3fa$  63 

ift,  $u  effen  ttnb  ju  trtnfen  aeben."  ,/Suben  unb  Sttufflan." 
„®a£  bfe  fötfflaner,  fo  auf  allen  93?drcften,  .Slrdjtdgen  Im  Sanbt 
mit  großem  ©pH,  £WH'ön8e"  l,n&  QBelbern  umbjleben,  meggefdjaft 
JPerbett  foHen."  tpr.  2.Ö.  V-  1603.  £>afj  t>a$  «ffiort  ganj  romanifajen 
Urfprungö  fei>,  unb  etwa  ju  rufo  get)ore,  weit,  wie  ^u  Gfange  meint,  bie 
fiebernden  SGeiber  in  Italien  btonbe  £aare  unb  grette  bleibet  jur  ©cfjau 
ju  tragen  Hebten  (wobei)  an  <8r.  93erfjtortö  ©Uwe  rinne,  f.  ©erb,  ge: 
bad)t  »werben  fönnte),  ivirb  burd)  batf  nieberf.  ruf  fem  (tHippefn,  »er; 
führen),  Dvtif feter  (Äuppfer)  ttn>a$  jweifelfjaft,  eö  wüßten  benn  biefe 
formen  ebenfatfö  au»  jenem  <J33ort  gebitbet  fevn.  £o(l.  ift  reuot,  ra»ot 
lupanar  unb  caterva  nebulonum. 

rüeffen  (ruoffV),  o.pf.  rüeffen  (rciffm).  3d)  rueffet,  r)ab  ge- 
ruefft,  gerüefft  unb  ld)  rfeff,  l)ab  gerueffen,  »vle  l)d)b. 
rufen  (a.  @p.  bruofan,  agf.  brepan,  HL  l)rupa,  gott).  fytDp- 
jan,  woju  ba^  umgelautete  rüeffen  (tlmmt).  eigene  veraltete 
ober  blaleftlfdje  üimvenbungen.  ©td>  einer  ©umme  geruert  rüef- 
fen (MB.  XVIII.  384,  XIX.  378,  XX.  20),  benennen,  bejeugen, 
bajj  man  fle  empfangen  l)abe.  berueffen  einen,  lr)n  befdjrepen, 
ir)m  nad)fcbrepen ,  Ibm  natbfdjrepenb  Sarm  machen ,  it>n  anflagen. 
(gtnen  Otduber,  einen  9?otnüfter  berueffen.  SBftr.  SBtr.  VII. 
82.  91.  MB.  II.  526.  perrueffen,  gerlcbtllcb.  aufrufen;  einen 
verruefen,  tvle  berueffen.  Der  Olueff,  rate  r)d>b.  Sfiuf  (gl.  i. 
709  ruopl),  fonft  lieber  ruoft);  na*  bem  Voc.  p.  1648  „am 
gafftltcbä  ©fang."  2)  er  «Berueff  (2lvent.  <£br.  229.  412)  la  re- 
nommee.  gn  einen  großen  SSerueff  fommen  bep  einem-  ®«$ 
®erüeff,  ba*  ®crüd)t,  ber  5Kuf.  „Jpemafn  ©erüeff  unb  ge- 
febrap."  @erld>t$=£>rb.  v.  1518.  Sit.  7.  3lrt.  7.  ©er  «Derrueff, 
obrtgfeltllcbe  Prüfung,  bat  tyreclama.  ein  alter  Überfeiner  bei 
enfer  ©tbt-Oi.  v.  1212  verbeutfd>t  ftd)  „X  Kalondas  RTaji*« 
burd)  „an  bem  jebenben  ber  Diuefftag  bei  Wapen." 


2)er  Baft,  Röft,  Roftn,  ber  SKanft,  unb  »vot  barauä  entfleflt,  tvle 

bai  fcbwelj.  Rouft  neben  ibuft  (fanft). 
Die  Oiuft  (b.Obr.2.  aud?  norbfräuf.),  ©cr/orf,  raube  Otlnbe.  f.  Stufen. 

rüftlg  atlj. 


ragen,  gerabe,  geftreeft,  ftarr  fepn,  rigere.  Voc.  p.  1618.  „3r 
prujtleln  ragen  alfo  fere,  redjt  fam  jtvu  plattern  wabert?  lere. 
3roel  tuttlcln  ragent  alt  ein  fper."  Cgm.  713.  f.  47.  49.  „Sie 
verborgen  Itgcn  unb  vor 5trdgf)eit  ragen,  qui  latitant  et  torpent." 
«albe  2lgatl)prfu^.  9?ad)  bem  $ed)tb.  v.  1332  (2Dftr.  2?.tr.  VII.  92) 
foll  man  ber  #rau,  bk  mit  einem  5Rann  ju  fdmpfea  f)*t,  „einen 


64  aftag        SRatg        SReg 

Mn  ttt  ir  flaueren  (©djlewer)  geben,  unb  fo(  fr  ben  flanken  unter* 
&alb  bet  t>ant  unjen  in  bie  bant  beroinben,  baj  er  tog"  (brefcen, 
baj?  et  fletf  fep?).  ©priebt  ber  Jürft:  ei  fft  fa't,  fo  fptidrt  ber 
JpofUng:  „ei  Ijurnfgiet ,  id)  bin  fdjfer  geragt."  ©efler  p.  Ä. 
„©eragten  im  bie  benbe."  @ufo.  Cgm.  819.  f.  iL  „Jpagen 
fd^Dj  ben  ger  uf  3rfngen,  bat,  im  »on  boubte  biu  ftange  ragte 
ban."  9Hbetung.  8351.  «Be»  @u<fcenn>irt  beijjt  ei:  „Die  3nngen 
regen  alg  bie  ©cbeft."  feoßte  Sa*  taubragii,  taubregil  ber 
leg.  baiuuar.  et  alamann.  nid)t  nflef)  ber  alten  nuwberlidjen  latein.  @tv 
Härung  ali  taicbr.  claudus  ul  pes,  ros  tangat  (f.  ©ritrtm.  b.  91.21.  94. 
650,  cfr.  ^»eitmann  opusc.  24o),  fonbern  etwa  alt  taubrragil  ai£  auf 
ben  3U6  gef)enbe£  Ädj.  tob;fteif  (yrgr.  ralje)  ju  nehmen  fet>n?  @.  mort 
taudus  II.  £().  @.  615.  3»l.  iß  ragr  feig.  Gl.  a.  o08  ft'nbet  ftd)  ein 
bunfleö  ,,pi  fraget  confragosa."  ©.regen,  r  i  g  e  n  ,  unb  ralj'  unb 
r  a  cf . 

Die  OiagiPurj  (JicbteU®.),  baö  jJtPepblatt,  ophrys  nidus  avis. 

Der  Oiaigen,  f.  JKaijen. 

Der  Waiger  (Baaga'),  berdieiber,  feiger,  ardea  (gl.  a.  29,  o.  io5. 
452  regara,  regero,  regro,  regreo  neben  befgir,  betgro, 
agf.  brägra,  iil  begrf).  „Die  Ovaigcrbai^,  ardearum  venatio.'1 
Voc.  p.  1618.    „Der  9taigerbufd?en,  Oieiberbufcb."  ».  Dell. 

„Der  die $el/'  regula.  Cgm.  461.  f.  159.  Der  Regler,  Cano- 
nicus  regularis.     Cgm.  69<i.  f.   105. b 

Der  Oiegen  (Regng,  geiPoijnUcb  pollenbä  Reng,  f.  ©ramm.  @.  128, 
Dim-  Rengl,  Rengäl),  wie  l)d)b.  (a.  @p.  reg  an,  agf.,  t$t.  regn, 
gotb.  rign  n.).  (gp.sffi.  ,,9?ad)  renng  fumpt  gern  febon."  2lpent. 
©ramm.  JperbfbOteng  ft  e  t  &  i  n  t  a c  n  j>  a  u  n  auf,  im  Jperbft 
regnet  ei,  ebe  man  ft'd)S  »erjiebt.  Der  Regenbogen,  gereobn: 
lieber  Jpimmelring.  „@ie  patpent  auf  ben  2Bint  unb  jimmernt 
auf  ben  regenpogen,"  fd)6ne3  93Üb  a\xi  Cgm.  765.  f.  159.  1)a$ 
Diegentudj,  (9cürnb.  $$l.)  <BtM  $euä>,  ben  bie  93anemn>elbcr, 
tvenn  ft'e  jur  Älrcbe  geben,  jufammengetpicfelt  unterm  Slrme  tragen, 
um  ibn,  falltf  ei  regnen  follte,  übet  ftdj  ju  beeren,  dbmatö  geborten 
fotefce  Stücber,  aud?  obne  Oiegen,  3um  ©taatäanjug  ber  Nürnberger 
Bürgerinnen.  d$  niar  getpöbnlfd)  grün,  be»  einer  Strauer  aber  iveip. 
regnen  (renga~,  bimill.  renga-ln,  rengaln),  jpie  bdjb«  (a.  @p. 
r  e  g  a  n  o  n). 

Reng3",  renga"  TrbpfV, 

'fiuobma'  mua'  nu'  fcböpfö".     Ältiber  =  9?efm. 
JA.  21.     „(?$   regnet   jm    ein,    est   homo   parum  sanae  mentis." 

Voc.  p.  1618.    «Drgl.  „<£i  fe&lt  ibm  im  Dacbilubl." 
Der  Oiegen  (Regng  unb  Reng  —  fcfoon  ad  iiö6  betpt  ei>  in  Jpunbd 

Mctrop.  salisb.  II.  45  ,,inter  duo  flumina  videlicet  I  m  b  r  i  s 
vulgariter  0?  e  n  g  ac  Dannbii"),  ©efammtbenennung  bei  befaniu 
ten  ^ufluffc^  ber  Donau,  ber  felbfl  lieber  ani  bem  »peilen  unb 

fdjtp«r= 


fteg  65 

fdjroatjen,  wie  ber  teßtere  ani  bem  gropen  unb  flaincn 
{Regen  gebllbet  wirb  (II.  545),  ben  SHieb  ad  919  9tes*tu 

{Regenäburg  (Rengfchpurg,  fdjon  ad  1269  {Renafpurg  bet> 
Öileb  513,  wenn  ja  bat  Dipl.  ddjt  fit),  gl:  o.  127.  391  {Regane^ 
buruc,  [Regfneäburc,  i.  M78  jufammengeaegen  föefnee'bur.g 
(dbnlt*  bem,  von  einem  [Rego  Gen.  (Regln  abgeleiteten  Manien 
beä  nfebt  weit  bat>on  Uegenben  Qoxh$  CK  einkaufen,  a.  <5p. 
(Reginbufen,  (Rieb  ad  ioo7),  bobm.  R'zezno,  büS  aud)  auf 
Ratis(bona)  ju  belieben  fe»n  fonnte.  2>er  CR  egenfpurgev, 
f.  Pfenning, 
regen,  a)  roie  bdjb.  CDie  ©runbbeb.  tft  «>opl  aegre  movere  sc. 
rigidum  quid.)  b)  anregen  etwas  (iüügdu),  e«?  antafien,  be- 
rühren. Reg  mar  des  Gwer  et  ä"!  E"  dar  Arbat  'in  ben  @fd)tern) 
darf  ms    kä/T  Re"d  et  a~rega\     „9Ju    reget   baj  fipert."    9Rajh 

mann  2)entm.  i.  28.  c)  in  ber  (Rebe  berühren/  ermahnen.  „-Die 
oben  angeregte,  beregte/  geregte  <&ad)."  „Darumb  er  ben 
durften  unfern  gn.  £errn  in  bem  fdjemitbtfef  a  n  g  e  r  a  g  t  bab." 
(ürim^Qlct  ».  1517.  @.  reden.  25a  fdnm  int  atteflen  ©ang  ber  t». 
Sprachen  eine  confequente  gftifberung  be»  f  in  ()  (et)),  be$  f)  (d))  in  g 
nadjroeiöbar  ift,  (b  barf  roof  aud)  ein  ^ufammenftang  biefeö  Äcliv.  regen 
unb  beö  Neutr.  ragen  mit  reefen,  red)t  (f.  bie  ÜBorrer)  angenommen 
roerben.  Gl.  a.  479  flef)t  ref)ter  rigidus.  anbrerfeitö  mag  ba£  Hl.  re 
(aequitas,  3ved)t)  mit  rig  rigiditas  in  aSerroanbfrfjaft  flehen-  Unb  \o  wirb 
aud)  ba&  gptbifdje  rag  in  ort  regere,  rid)ten,  nebfl  ben  Raginburgii,  Rachini- 
burgii  ber  a.  @efe(je  (f.  Sanbr  idjter),  bie  in.  regin  aumina  mit 
f)ief)er  faden.  3n>ifd)en  ben  Ht.  riga  rigescere,  riga  aegre  movere, 
riä  attreetare,  rigr  rigor  unb  re  i  g  i  aft  rigescere  (bem,  Pbtv>of)t  in  einer 
anbern  ©eb. ,  ba$  juagireigotin  attingerent  ber  Gl.  a.  es  entfprid)t) 
fdjeint  Slbfautoerfjaitnifj  ftatt  ju  rjaben.     Srgr.  r igeln  unb  reiben. 

tegeln,  a)  (fpubner  faljb.)  gro£fpre«en.  (2>a«i  i$J.  reiafaft  be= 
beutet  foroobl  ftetf  werben,  ft'tb  fteif  machen,  al$  grofjfpredjen.) 
b)  (£>b.3nn)  bie  2eut  abregein,  wag:  bie  Seute  ausrichten, 
if)nen  Üble^  naebreben.    «Brgl.  regen. 

regeln,  (D.tyf.)  Vettern.  3Srgf.  grageln  unb  fräcfefelu.  (®enn 
nid)t  regeln  felbft,  fo  tonnte  bod)  bat  II.  Sit).  ®.  107  citferte 
uuibargregilin  obstinatus  als  giregilin  jum  aflf.  wrfaan, 
ttl.  roga  niti,  conari,  tendere  geboren.  @talber  t><xi  raggen 
für  frieden.)    «Brgl.  rdben. 

Regal,  (Regina,  f.  a.  CR  etgl. 

regieren,  wie  b*b.  (f.  reigieren).  2)aä  [Regiment,  (d.  ®p.) 
bk  [Regierung,  Orbnung,  Difciplin.  „(Regiment  ber  JiimembRen, 
aristoeratiaj  (R.  ainö  ^errenö,  monarebia:  ba*  gemain  $Rt= 
giment/  ves  publica;  bie  CRegimcnt^fierren,  auf  8tc&U 
ment«  Äojten.  <St  b,elt  ain  fein^  [Regimen;,  «cnsilio  et 
ratione  rem  administrat.  @$  f ffc  fain  {Regiment/  diseiplina 
€djmtU»x'$  «Ba^evifdjeä  «JßJrtertu*.  III.  2^.  Q 


Sfoig  *% 


lapsa  est.  Otegtment  tm  @tTen  unb  £rlnfen,  Regimen."  Voc. 
p.  1618.  2>a$  Ärteg$--{Keglment,  (a.  @p.)  9)Wltar  =  Orbnung 
unb  93erfafFung.  Regiment  f>atte  in  ber  Ärieg6fpracr,e  beö  XVI.  ^fjrf). 
einen  umfaffenbern  »Begriff  a(ö  tjeutjutage.  2(ü"eö  n>aS  unter  bem  Oberften 
Hauptmann  beö  raifigen  3eug6  ober  bet  JHaifigen,  roerct/er 
Je(bmarfd?arf  l)ie(j,  ftanb  ,  affo  bie  gefammte  G-aüaUerie,  mar  (?in 
Regiment.  (*in  anbereö  Regiment,  bie  gefammte  2JrttKerie ,  tvar 
bem  Oberften  Hauptmann  ber  2lrcfeiret),  tvera)er  Dberft  3eug: 
maifter  Gieß,  untergeben.  (Jnblicr;  ber  Oberfte  Hauptmann  ber 
gufsfnecfyte  Gatte  ba»  tritte  Regiment,  nemud)  bie  gefammte  3n> 
fanterie.  2(tfe  brek)  JRegimente  beö  RrieQivottä  ftanben  unter  bem 
Oberften  getbfjauptm  an  n.  £ienf)art  Jronfperger  1555.  fol.  II-  X. 
relgleren,  l)  aet.  role  fccfeb.  regieren,  „9}acbbem  Jperjog  SUbrecbt 
3m  felbä  nit  allein,  funber  untf  allen  SSrübern  unfer  gemefn  päterllcb 
@rre  reiglert."   ®em.  Oveg.  @&r.  III.  484  ad  1471.    „retglren 

regere."  Voc.  r>.  1419.  repgieren,  MB.  XX.  219  ad  1424. 
tUM.  SV  reigia'n  künno',  ft'dj  rubren,  frei)  bewegen  tonnen;  fügurl. 
fortfommen  tonnen,  (cfr.  regen  ur.b  retfen).  o~  rechta'  Reigiara', 
ber  atteä  gut  anjufdjicfen  roflfj,  ber  gern  commanblrt;  reigiaiifch  adj., 
gerne  commanblrenb,  reglerenb,  im  Regieren  gefdjlcft.  2)  neutr. 
fpufen;  poltern,  janfen.  Da  reigiarts,  b<x  tftö  nldjt  gebeuer,  ger)t 
ein  ©efpenft  um.  £>«$  Reigiara'd,  Greigiarat,  Greigiar,  ber 
@puf,  Ui  ©efpenfl. 
Reigl,  Reigal,  öiegina,  Staufname  („@«nt  tftefgina."   Cgm.  521. 

f.  270). 

relgen,  rigen,  f.  reiben. 

„ötlg."  2)a»on  im  @aljb.  bie  @ompoftta:  9tlg  =  gruemat,  OUg= 
Oi neben,  ©raä,  ba$  anf  einem  ©toppelfelbe  peroaebfen,  Üiüben, 
bie  ln$  €toppelfelb  gebaut  finb.  Sßenn  rolrfllcb  CR  i  g  unb  nidjt  etwa 
Ot üg  anaunebmen,  fo  läge  U$  UU  rig  rigiditas  jlemllcb  nabe. 
SSrgl.  regen,  tat)  unb  rlecb. 

fcerOUg,  bem,  benötigen,  ober  berOvlgel,  £>.<pf.  (6alb ?)= 
perfcbnltteneä  mannlldje*  ©cbroeln.  93epm  Jpofet  ift  ber  Algier 
ein  nur  balboerfcbnittener  Jpabn,  Im  @ngllfd?en  tt)e  rig  ein  balk 
perfcbnlttner  Jpengft,  t&e  rlbgel  ein  bfllbperfdmlttner  93ocf,  im 
©cbottlfcben  tbe  riglan  ober  riglanb  iebe*  balbcafirlrte  £pler. 
«fladj  Jporne  Soote'tf  (gtpmologfe  »on  to  rig,  agf.  vrtgan  bebeefen, 
roell  ein  £bell  betfen,  roaet  t<er  (Jaflrator  wegnehmen  wollte,  tbm 
bebeeft  blieb  unb  entgleng!  3d)  würbe  an  bat  unter  regeln, 
Vettern,  angejogene  vrlgan  niti,  conari  benfen;  f.  a.  ra"ben, 
reib  er  n,  unb  ba6  oorflebenbe  rtg. 

„9t ig,  leg  ber  flalnen  In  elm  baw,  corium,"  Voc.  p.  igi8,  alfo 
2age,  ©*ld)t.  lieber  pa^t  ber  rlgeftab  norma,  anaussis  (Ottdjt- 
febeit  be$  9)?aurer^).  Gl.  a.  515.  557,  i.  696.  rlbft«l>  >•  *104; 
Ht  nleberf.  r Ige,  rege  Oieibe,  Seile;  (orgl.  Oteib).    ßl»  anbre« 


SRtg  67 

2Bort,  tsnb  entließt  au«  breac,  bem  liU  b rauft  su-ucs,  ijt  wol 
ba«  agf.  brfg.  «Brgl.  Oiecf,  Oifcf  unb  befonber«  Ollgel. 
Der  Oi t gel,  ©  ta  in  =  Oiigel  (b.  2B.),  ©teinlage;  (na*  @*ulte« 
1(1  ber  Oi  igel  In  Dberofterrei*  ein  (teuerer  3lbfafe  eine«  33erge«). 
©In  Oiigel  Selb,  £ola  ic,  ein  ©trieb,  eine  Streife.  Ob  wol  fo 
a«  nehmen  „ber  Otanna  =  011  gl"  im  2anb  ob  ber  eng.  £unb 
@t.33.  I.  309  unb  Ar.  «l)bl.  öfter«.  SOrgT.  Oiig  wnb  Ol  ich  (Jpolldnb. 
Oiegel  m.  Oieilje,  >3eile,  £inie,  au*  agf.  regul  regula  ift  m.  ober  n. 
@.  a.  b.  f. 

©er  Oiigel,  au  einem  gewinn  ©ebrau*  jugeti*tete«  £olj  *>on 
madiger  Sänge,  unb  wenigften«  geringerer  Dicfe  AU  ber  halfen, 
(cf.  engl.  rail).  2ßege  über  naflfen  ©runb  werben  mit  Oi igeln 
(fonft  au*  prügeln)  belegt,  Oiigel  weg.  ein  jtann,  ein  ftall= 
tbor  wirb  au«  SSrctter«  ober  au*  au«  Ol  igeln  gemad&t.  Der 
©tdnber  mit  2o*em  für  ble  Oiigel  (Üucrf^angen)  beifit  MeOiigeU 
faulen,     ©ine  Qßanb  wirb  „in  ble  Oiigel  gebaut,  cratibus 

insertis  aedificatur."    Voc.  p.  1618.     Ol  {gel  wanb,  Ollgeltttanr, 

Oi  igelwerf,  paries  concratitius,  $a*werf.  3n  gort1«  £e*;Of. 
p.  559  beifjt  e«:  „3um  £anb  =  ober  2lnftof?gelb  ab  iebem  $lop  i  fr., 
unb  ab  ber  Klafter  Jpolj  2  fr.,  »on  einem  gef*nirteuen  3engjlc|j  ab 
jebem  Oiigel  (biete  Satte?)  3  fr."  Oiigel  am«  Jpeben,  Jpebel. 
gjtft  bem  5Sauf*  =  0iigel  treibt  ber  23ott*er  Oieife  in  einen 
58auf*  aufammen.  „©  to(; 'Ol  Igel,  .öebftang,  vectis.-'  Voc.  v. 
1618.  „gjiit  rigeln  auf  iren  a*feln,  in  humeris  suis  vectibus." 
Gl.  bibl.  1).  1418.  Oiigel  assia  (asser?).  Voc.  v.  1429.  In  specie 
wie  b*b.  ber  Oiiegel  an  ber  £öür  (rigit  repägulum  gl.  a.  676). 
Die  95 i er  Oiigel,  *Mrt  eine«  ©ebetfegen«  über  ©terbenbe,  Cgm. 
229.  fol.  56.b  Oi.fl.  €iner  <perfon  ober  bem  SSorfyaben  einer  <J)erfon 
a"n  RIg-1  l\hiofs-n  ober  a~n  Rig'l  vori'chiobm ,  ft'e  ober  e«  auf 
inbireftem  Sßege  ober  bur*  3ntrtgue  verbmbern.  „jto  Jpof  finb 
lauter  ©*lofier,  aber  nur  fol*e,  bte  einem  wollen  ein  Oiigel 
f*lefcen."    ty.  2lbrab. 

Der  Oiigel,  f leine«  SSunb  »on  feft  aufammengef*lungenem  ober 
geflo*tenem  ©trob,  gla*«  unb  brgt.,  ©trp&wlfdJ.  Der  ©anb- 
Oiigel  ober  ©tro  =  Oiigel  bient  jum  gegen,  ©*euern.  ein 
Oiigel  »on  ©trol) ,  Sumpen,  paaren  ic.  wirb  unter  eine  auf  bem 
Äopf  a«  tragenbe  Saft  gelegt,  Tragring.    „Jpawptring,  £aupt= 

tigl,  cesticillus  quem  superponunt  capiti  ancillae  aliquirl  la- 
turae."    Voc.  ».   1618.     „(viridi)  serto  g  et  ige."    Diut.  II.  353. 

f.  reiben. 
Der  Oiigel  (a.  ©p.),   2lrt  welbli*e  Äopfbebetfung ,   ©*leper. 

„Rica,    l)«ub    ober    rigel."     J-  Piniciani  Prompt.  Olug«b.  1532. 

„2lln  fluef  »on  bem  rigel  9)?ari«"  unter  ben  Oieliquicn  be«  Älofler« 
Sor*  an  ber  Oiem«.    Cgm.  644.  f.  90.    ©.  b.  f. 
Die  Oiigelb«uben  (Rigihaubm),  eigentbumll*e  2lrt  Jpaube  ber 

e  2 


68  £Ktg 

9)?abd;en  unb  graue«  »om  «8ürget|1anbe  in  ?D?ünd;en  unb  einigen 
anbera  altbaprifcfcen  ©täbten,  golbcn  ober  f  Übern  (b.  b.  mit 
©tiefere»)  In  ©olb  ober  ©tber),  unb  biep  enttveber  r c f * ,  guet 
ober  blo£  f a t f et1.  Qluf  betn  Sanbc  werben  biefe  Jpauben  <Bd)iat>et- 
Ietn=  (Sclilaa'l-)  Rauben  genannt.  Qaxaui  ifl  ju  »ermutben, 
ba%  njenigüenä  früher  eine  Sfft  ©äleperä  (f.  bat  oortge  üiigel)  mit 
biefem  Äopfpufc,  ber  i»  feiner  jefcigen  Jorm,  bei)  elegantem,  fo  gut 
alt  nid?t$  tnebr  beett,  unb  tr-eber  bem  alten  rfban,  agf.  »riban 
velare,  operire,  nodj  ber  tat.  rica  ber  judjtfgen  Römerinnen  ent^ 
fprtcbt,  in  roefentlicr/er  «Berbinbung  geftanben  babe.  3eboc^  follen 
Me  etraa  aa<b  ©otd?eä  gefenben  unter  ben  jabltetäen  2>erebrern  ber 
Siiegelbäubcfcen  bier  obne  eine  ©aloe  altbeutfeber  ©lojfen  —  i.  242 
tlcuüa,  rtCCUla,  ligaturae,  a.  530  fjregtlon  redimire,  ornare, 
i.  5.  tegüjieriba  muliebra,  unb  agf.  I) r dg  l  amiculum  —  ntd?t 
roegfommeu. 

rtgeln,  etroa$  ©tarrerf,  Steifet,  fiepet,  ei  regen,  in  ein?ge  $8e* 
roegung  fe§en,  rütteln.  2t»ent.  ©ramm,  gibt  surgo,  surrexi,  sur- 
rectum  ganj  parallel  burd)  „ffdj  aufrigeln."  Bigl-  dV  a"  BlfTI-, 
rege,  ruhte  bi*  bod),  fep  nf<bt  fo  trage!  S8epm  britten  ©rab  ber 
Tortur  „ben  Daumftod  nad?  ganjlictper  j3uf*rauffung  etlfcbe  Sttabl 
riegeln."  Cod.  crim.  t>.  1752.  II.  8.  §.  3.  2) l  e  Jpueftcn 
tigelt  fid),  ber  ben  Jpuften  oerurfacbenbe  @*fcim  fängt  au  loder 
ju  roerben.  2)ea  ©trofaef  rigeln,  «ufrfgeln.  25ie  SJrjnep  im 
®iat  aufrigeln.  „Gbocolabe  mag  id?  nid)t,  roelt  bat  ^Innbext- 
gefäuf  nur  b  Unfeufd)t)elt  aufrigelt."  SSucberg  f.  2ß.  IV.  235. 
$lg. :  einem  etroaä  (j.  $8.  einen  ibm  geleifteten  35lenft,  ein  ©e- 
fdienf)  aufrigeln,  roie  »orruefen,  »ortupfen,  t>orl)Jlten. 
einrigeln,  ©etreib,  gj?et>I  unb  brgl.  in  bat  9??aügefäü,  inbem  man 
blefeg  rüttelt.  „5  ©cbäffel  uneingeriegelt  unb  uneingeftofceneä 
«Oral«."  2Bagner  Q.  u.  <£.  58.  II.  55.  rigelfam,  regfam,  rübrfg, 
tl)dtig.  o"  rig'lfams  Par  Eleut.  2lnm.  3ufammenf>ang  mit  bem 
folgenben  Adj.  rogel  fct)eint  unverkennbar.  3d)  t)abe  inbeffen  2(nftanb  ge; 
nommen,  oon  biefem  au£jugel)en,  unb  bau  2Serb,  ettiw  nad?  bem  nieberf. 
tögen,  iu  breiten  rügetn.  Saft  »ermutfje  id)  irgenb  ein  nod)  unfiareö 
1lbUütvtrf)ältniB  entreeter  jtvifdien  ben  Jormen  rag,  reg,  rig,  rog, 
ober  ein  anbere«  jtvif&en  rigen  unb  bem  elfajj.  r eigen,  b.  i.  raigen. 
„•20er  betn  in  einen  faef  reite  vnb  jn  reiget  ober  riitret."  Cgm.  530. 
f.  2.*  ©.  befonberö  regen.  Ob  t>a$  alte  rigifon  gl.  a.  82,  i-  555. 
542.  546  JU  Prudent.  ed.  y.  j  750  @.  16.  74.  76.  292  fovere,  rupen 
ober  fdjtafen  machen,  ber  23eb.  torpor,  sopor  junädjflfotgenb ,  f)ief>er,  ober 
ju  Dtfrib^  figürlichem  rigifon  (5.  21.  oerriegein)  gef)öre,  (äffe  id?  bafjin: 
gefleUt.  3m  Cgm.  17  («a?inbl>.  !pfalter)  f.  I45b  ftef>t  über  anim&m  re- 
luctantem:  feU  bie  tviber rigen ten. 

2>ie  „iRige"  (2ifd)aff.),  eine  2lrt  fürjem  Rubere  «einer  ©djiffe,  »er^ 
fdjieben  von  ber  längern,  bep  gropern  Jabraeugen  ubll^en  ©treibe 


SR\c>t  Olos  69 

unb  bem  eigerttlicben  (o.  I).  ®teuer=)  Oiuber.  Dafj  tiefet  &u£fpracb:i 
nad>  @ramm.  §.  372.  589  Im  ©runbe  au*  foroobl  ü  ai£  üc  fepn  fonnte, 
fo  tfi  ^u  oergletdjen  bat?  alte  rugeman  remex,  gl.  o.  512. 

25er  Otigling,  f.  Otogel,  Otogling  unb  Otlbllng. 

rogel,  rogltd),  rögl<n,  adj.  unb  adv. ,  nietet  ganj  compact  ober 
biebt  gebrängt  ober  fefr,  fonbern  etmaä  loder  unb  beiiKgllcb.  erb= 
refcb,  SSatfroerf  ic.  liebt  man  r og ct.  „Otogel  gemeffeneä  ®*ets 
terboiV'  Sorl  2.0t.  134.  „Sie  febütten  au*  fofd)  Juttcr  tust  ro* 
gell  ein,  fonbern  ei  mup  eingefroren  fein."  Ar.  £bbf-  VII.  265. 
Der  patm  iplrb  rogel.  „iöeren,  ba  jj  einem  bie  S^bne  roglidp 
roercen."  P-  2lbral).  Der  Äatarb/  bte  -fmefren  roirb  (vuenn  bie 
SSerfcbleimung  fieb  aufloht)  rogel.  gig. :  Otoglid)  umgeben  mit 
etmat,  b.  I).  fachte,  mit  9Sorftd)t.  v.  Delling.  „9)?ine  pfaffen  bie 
fuln  rogel  ejjen,"  beijjt  eä  bep  Sacbman  j«  'Baltber  ».  b.  9S.  @.  157; 
bod)  rcol  nid)t  unfer  ftgürl.  locfer,  laute,  regeln,  aufrogeln, 
locfer  macben.    ®.  r  ig  ein. 

Die  Otogel,  @elb;  Otogel,  b.  2B.  biminut.  Ut  Ragal ,  fleifetf, 
in  gorm  eine«!  boblen  <2plinber<  gebrachte«!  tyapler,  roelcfccä  unter 
ft'cb  glelcbe  gjfunjftücfc  aufnimmt,  ©elbroüe.  „$ajr  ($elb  in  b* 
Otogeln,  fagte  ber  SSorfreber ,  altjeit  50  ff.,  unb  freute  mir  eine 
©ebnflel  mit  24«n  Unb  eine  mit  17«™  bin."  (gtpelb.  33r.  p.  1805. 
Dag  „Otebel,"  b<x&  in  einem  .Äocbbud?  einen  boblen  £eigcp!fnber  be- 
beutet,  tplrb  rool  baffelbe  2Öcrt  fepn.  ©ebroerlid)  blo«,  nad)  ©ramm. 
440,  eine  entfiellung  aue>  Rodl  (rotulus)  in  Rogl.  3m  $eurb.  p. 
1591  ift  Qtbagetl  gleicbbebcutenb  mit  ©cbarnüßl.  3m  Cgm. 
717.  f.  HS  beißt  eu :  ßxawc  min,  bu  rogel  aller  finn  (bu  ®efd{j, 
3nbegriflf,  @cbaß  aller  etnnlgfelt?).  23rgl.  ba«!  folg.  ber  Otogen, 
tpelcbeä  juroeilen  aueb  ber  Otogel  lautet. 

rogeln,  rodeln,  „er  roirb  balb  fierben,  er  rogel t  fdjon." 
p.  Dell.  9Srgl.  r  6  b  e  l  n.  (Da*  Hl.  brigla  asthma  moribundo- 
rum,  roobin  gl.  i.  459  b r i b u n g a  anhelitus,  bat  agf.  briung 
ju  geboren  febeint,  n>lrb  voaeä  anbere»  fepn.) 

Der  Otogen,   1)  wie  bd)b.  $lf<b  =  Otogen  (a.  6p.  rogo  gl.  o.  106, 
rogfn  311,  KU  rogn  n.  Pl.)    2)  fu.  SSortbeil,  ©erulnn.    „93epm 
©eblemmen  unb  ^raffen  wirft  ber  ftlelfdrteufel  fein  OJeß  <xui ,  unb 
i i e b t  niancbmal  ben  bcflen  Ot  0  g  e n."    ©elbamer. 
„Der  mir  ben  bellen  Otogen 
Jpat  auö  bem  Sßeutel  50g  cn."    feiner. 
„€r  bat  ben  betten  rogen  gejogen,  optima,  potiori  parte 
potitus  est.'k     Voc  p.  1618. 

„Wjnpfelbt  ein  arger  3Sogrf, 

©ebnapt  nad)  bem  befreu  Otogel."  Heb  pom  $,i!Ip  p. 
1632.  95rap  Otogen,  aueb  rool  Otogner  Ijaben,  niel  &db  b^ben, 
teid)  f<pn.  3n  einet  re»  'Jlbelung  h.  v.  an^efübrten  al:cn  Über: 
feßung  ter  6prud;e  SaUitnonä  be^t  ee!  cap.  8.  10:   unb  mein 


70  9\og        Dlueg 

rogen  (geaimina  mea)  ftnb  beffer  bann  crwctt^  ftlber,  cap.  18. 

20 :  btf  rogen  fetneü  Übt,  gcnimina  labiorum. 

2)er  OUgel,  Oiogling,  a)  (reirjb.  gifcb=Orb.  0. 1570)  ber  Dtoöner, 
reeibüd)e  gifd),  W.  btwgna  f.-  b)  ber  Oiögling,  „öjäbrifcbet 
SBarfcfe/"  unb  fo  luol  aud)  pon  anbeut  ©attungen ;  reenfgften*  fcbeint 
ber  Oifgling  (SJZeidjeib.  £l)v.  33.  II.  215),  ein  üienfe  t>on  gereiftem 
Sitter  (DÜglingreat,  Slrt  3'iföjeug  in  ber  dbiemfeer  gffd)--Drb.  p. 
1507;,  biebcr  ju  geboren.    @.  «TUblfng. 

3Me  9?uge  ober  üiuege,  (Ruber,  f.  OUge. 

rüegen,  rüegen,  a)  im  Sinn  betf  jeftigen  bcbb.  rügen  unpolKs 
üblid).  b)  ä.  @p.  ein  93erj?cl)en  ober  ben  ©dmlbigen  rüegen, 
ei  angeben,  ber  Dbtigfett  anjefgen,  fbn  anflagen  (a.  @p.  ruogan, 
nieberf.  re  regen,  ogf.  v  r  e  g  i  a  n ,  gotb.  p  r  0  b  i  a  n ,  UU  r  6  g  f  a, 
fd^reeb.  reiß;.  3«  ber  &t5alb=£rb.  für#  3nn;  unb  2ölpptbal  p.  1719 
„fallen  bic  Salbmatfter  jäbrlid)  in  ainem  jeben  Oblap  ain  ober  jreeen 
llntcttbanen  ju  Ohiegcr  furnemen.  Unb  reetdjc  alfo  ju  Otüegern 
gefefct  fepub,  bie  follen,  fovil  fie  unrecfcteö  erfabren,  treulich,  an= 
jaigen  unb  rüegen."  „9)?an  febol  alljeit  über  bp  pefeben  IUI  purger 
baben,  bie  int  undjauff  rügen."  Straunft.  ©tbt.Qi.  p.  1375. 
„Daf>  iebet'man  mclbe  unb  rüeg  auf  fein  gereiften,  maä  er  reife, 
ba  bem  ©ctSbauS  febaben  von  fornen  müg."  MB.  II.  521.  „Ob 
ein  fun  fogetan  bing  von  betn  pater  rücget  (über  ben  «Batet 
ausfagt),  bi  bem  pater  an  ben  leip  gent."  CHctjtb.  0.  1352.  einen 
bem  riefcier  rüegen.  SBjtr.  53tr.  VII.  89.  m.  „2Ber  nmb  fpil 
ober  bi  fpiter  ju  bebarefen  gcrüegt  reürbe."  SSftr.  93tr.  VI.  183. 
3n  ber  altem  peit  mupten  bep  gereiften. jdbrlidjen  @erid)t$perfamm- 
lungcn  (£aibingen,  (Sb&afttepbingen)  „alle  läret,  bie  in  bem 
geriebte  gefejjen,  mit  gelerteu  aiben  fagen  nnb  freern,  reaj  atner 
pon  bem  anbent  gebort  unb  gefeben  biet,  baj  an  baj  gerfdjt  ge^ 
bort;"  btefe  „Oiuegung  (fagt  bat  Oiecbtbud?  v.  1346)  baben  reir 
abgenommen,  rean  baoon  großer  unroiüe  unb  bajj  unber  ben  läroten 
geroefen  ifr,  unb  babent  aud)  grojjcn  febaben  bavon  genommen,  rean 
ft  iaerleicben  mit  ben  riebtern  abbingen  mußten,  bah  ft  fit  bej  froernä 
»berbueben."  2>ie  armen  Teufel  mußten  unb  fonnten  ftd)  alfo  pom 
unnetbigen  ©cfcreoren  unb  Singeben  ibrer  ^Jacbbarn  förmlid)  lotffaufen. 
«Brgi.  Jpeum.  opusc.  124  unb  &mbbud)  v.  1518.  £lt.  7.  2(rt.  10. 
3m  Ute«  Jrecbett^brief  ».  1365  befüt  e^:  „au*  reöllen  reir,  bat 
alle  ruegung  in  allen  unfern  gaiebten  fürbaß  ab  fei."  Cfr.  31ß. 
X\.  30  ad  1299,  Jpunbä  2l«merf.  in  ^iuauertf  33ibiiotb.  H-  16?, 
grtl  pra\.  a.  I.  \>.  6.  3)ie  (Kueg  Cgotb.  »reb^r  agf.  »röbr* 
iil  rogc  m.),  ä.  ©p.  a)  geri(ttlicbe  Slnflage;  b)  ©egenftanb  einer 
folgen  Sinflage,  Vergeben,  Serbrccben;  c)Q3ufe,  ©träfe,  bie  bar-- 
auf  gefe&t  i|t;  d)  @eri*t,  bem  barüber  ju  verbanbeln  juftebt.  „2)ie 
Gentfcbcpfen  unb  Otüger,  aud)  fflirtbe,  feaen  oerbäd)tige  «perfonen 
rugreetö  bep  ben  Gentbeamten  anjetgen"   ^tanf.  23etorb.  p.  1738. 


SRuea  Wog*  71 

„Datf  5Bürjb.  2lmt  SBernecf  bat  bie  öoöe  3ent,  b.  f.  bic  vier  bebe  n 
Ütugen  (Dlebftabl,  33ranb,  «Rotbjucftt/  97?orb)."  £er.  v.  $r.  II.  95. 
2Balbrueg,  33luetrueg.  2B0r.  *tr.  VII.  45.  4«.  „Die  ft'cb 
obne  <permf»'fton  mit  ©rafen,  Sauereien  :c.  im  Jpoij  Herben  fünften 
laffen,  bätren  2  tyfb.  für  bic  0?ug  ju  bejablen."  Der  3abrbütet 
foll  bie  im  $clbe  ic.  als  @cbaben  £buenbe  betretenen  unb  ©epfdn= 
beten  foglefcb  „in  bie  Otueg  geben,  unb  bat  <pfanb  bem  SHueg= 
riebt  er  elntifern.//  „3nnerbalb  unb  auperbalb  ber  Ol  Heg." 
würjb.  «Bcrorb.  p.  1700  bf$  1746.  Die  „Oiug"  ober  bat  9tug£= 
amt  in  Nürnberg,  eine  Qtat()?bcpntatlon  attf  ©erlebt  über  J?anb= 
langen  gegen  bie  jpanbwerftforbnung  niebcrgefei?t.  2Bcnn  in  einigen 
faljburgiftben  ©egenben  (Jpubner  162.  178.  228.  9üi)  batfjenfge  ©e^ 
meinbe^iieb,  wettfeä  bie  S^bnarbeiten  unb  He  gemeinen  55c»träpe 
anjufagen  unb  ju  beforg^n  bat,  ber  „OTugmann,"  unb  ber  ibm 
übertragene  95ejirf  »on  20-30  «Bebaufungen  b<x6  „OHgat"  betpt, 
fo  liegt  babep  reol  aueb  ein  frübereä  rüegen  im  obigen  ®fnne  ju 
©runb;  (cfr.  bte  «leb).  Ötfr.  IV.  20,  19;  21.  26,  £at.  193 
beißt  bie  aecusatio  ruogftab. 
Otueget,  ülrt  gtfd> (?).  „Derweil  bie  J?6d)ten,  Ratten  unb  Oiuege- 
ten  ober  Sreufcben  ben  ft-ereben  unb  2lf*cn  fafl  fdjebllcb."  £orf 
2ed)  =  iK.  384  (piellefcbt  blotf  »erlefen  ober  uerbrueft).  X>Ai  agf. 
breobebe,  reobbe  famras,  engl,  roacb,  franj.  rouget,  aueb  ber 
fcbiveij.  Oiucb  colymbus  paffen  nidjt. 


Der  JKogfen,  wie  bebb.  JKocfen,  Dioggen,  bcct>  tninber  üblf*,  ba  bafür 
lieber  Äorn  gefagt  wirb.  Da*  rogge,  rogco,  roeco  ber  gl.  ». 
21.  54.  679,  o.  449,  wie  batf  agf.  rpge,  iil.  rüge,  gelten  foroobl 

für  secale,    „sigala,"    alf5  für  siligo,    far  adoreum.      Sollte  biefe 

Unbeflimmtbeit  aud)  in  folgenben  Mnwcntmngcn  mit  »orbreeben? 

Da*  Ologflein  (Regkl),  23robcben  au*  SSaijenmebl/  b*6  eine 
93epmffcbung  von  Oioggenmebl  bat,  unb  etwa*  fcfewdrjer  al*  bte 
©emmel  ffr.  9?acb  einer  33ered)nung  fn  2ßagner*  (!.  u.  Q.  23.  II. 
p.  292.  299  werben  au*  Steig  von  2ß  e  i  j  c  n  m  e  b  l  immer  jwep 
Ztieile  ©emmetbrob  unb  ein  Xbell  Stoggeln  gebacken.  2Öenn 
ba^  tyfunb  ©emmelbrob  17V2  Pfenning  foftet,  fo  muf  ba*  <pfunb 
3?6ggelbrob  auf  14V2  «pfenn.  ju  lieben  fommen.  Die  fleinfre 
2lrt  foleber  Regirin  foftet  jeßt  2  tyfcnn.,  unb  entfpriebt,  ba  tfe 
9)?ünje  fortwdbrenb  gefunfen  ift,  wol  bem  früber  vorgefommenen 
Jpalter  =  9t6gltefn.  „Die  33dcfet  am  Jpof  (ju  Stegen«  b.)  mögen 
aueb  baden  einen  Oiocfenwect  um  l  unb  um  2  <Pfenn.,  unb  SabenwecE 
um  2  Saibling,  aueb  Jr)  aller  weef  ober  0UH."  ©cm.  Weg.  @br. 
IV.  17  ad  1497.  3n  einer  „^roba"  ».  1585  (-©flr.  53tr.  V.  315) 
»erben  erft  bie  ^aller^öfblem  ober  £aller --Olegg  \,  bte 
©pl^wecten  unb  bie  ©emel  aufgefübrt,  bann  „folgt  baö  Ologge 
83rott."   ©o  beiet  ei  aueb  in  ber  tprol-  tDtb.  p.  1603  vi.  S3.  j.  75 


7  2  3fo>8*  3ftug6 

unter  bcr  Mnfförift:  „SÖaiaenbrobt  unb  Kogge l:"  „(grftticfcen 
follen  bie  $Wen  btc  ©emlen  ober  ^opffl  auf*  bloflem  guetem 
©emelmcel,  ur.b  bann  bic  Köggel  (barjue  atn  roggenet 
Öofl  (©auertatg)  unb  lauterer  @tab  »on  SSaijen  genommen 
unb  gebraud)t  tperbeu  feil)  nad>  bem  folgenben  (in  §§.  77  unb  78 
enthaltenen)  Star  ab  packen/'  9tun  erft  fommt  bcr  §.  79  mit  ber 
befonbcm  Sluffcbrift :  „Koggehbrobt."  „35afj  ber  Änabe  ein 
®en>äd)«  iu  @rof;e  eine«  Jpallerrodel*  an  bem  Äopf  mit  auf 
Uc  ©elt  gebradir."  23enno  «Stfir.  ».  1697.  35a«  «promptuarium 
Piniciani  v.  1552  gibt  pastillus  burcb.  „p r 6 1 l e  ober  teile." 
3m  tyaffaucr  @tbtb.  Ms.  jtebt:  „ber  röflein  2Betfb;"  2Bjtr.  35tr. 
VI.  146.  150  ,M«  rödlein  9tfelb;"  „gut  rodlein  prot,"  roa« 
bepnal)e  ein,  neben  bem  folgerten  rogfefn,  nad)  falfdjer  Ülnalogte 
mit  fem  lein,  gebtlbete«  allmablig  fubftantipifierte«  Slbjecti»  per= 
mutzen  lie£e,  »enu  niät  in  bcr  ä.  @p.  ein  auebrudlidjer  „@emeU 
Kcden"  sorfdme.  „35ie  SBdder  am  £of  Ratten  vor  Reiten  nidjt 
@  e  m  m  e  l  r  o  d  e  n ,  fonbern  nur  9?  o  et  e  u  m  e  cf  e  n ,  unb  nur  ju 
2Bei^uad)tc»  grofe  fcbelblid)  geitdubte  ©emmel  gebaden."  „35er 
neugefcadene  ©emmelrod  rourbe  a°.  1394  auf  7  9J?ard  5  SBterbing 
gefegt."  @em.  Oieg.  <£t)t.  H.  3io,  III.  565,  cfr.  II.  181,  III.  69. 
„Der  (Semelroden  bet  XIIII  lot  an  ber  roag,  ainen  @ed?«ling 
epom  gab  mau  umb  XIIII  fd)illfng,"  alte  Kedjnung.  „3tem  fo  fol 
ain  neropadjen  ferne  (r  od  l)aben  »ier  maref  mimner  fcroapr  lot." 
^3atT.  ©tbtb.  Ms.  (gjud)  in  Hamburg  ivar  ber  @d?6n  Kogge  eine 
3lrt  QBeipbrob  von  beflimmtcr  $orm.) 
rogfen,  rugfe»  (d.  ©p.  rodein,  rodln)  adj.,  pon  Koggen. 

a"  rugka's  2$rob,  rugkone  Klei-w-m,  ruglione  Rubeln,  rugto~s  @rrö. 

„2ßi(!  gern  roggene  .finobl  eftexi,  tpenn  id>  nur  einen  faubern  CRocf 
htöz"  $.  Slbrsl?.  „Senn  ber  Koden  ein  balbe«  <pfunb  gilt,  fo  foll 
ber  rodene  SSeden  baben  loVa  SKarf,  unb  ber  ©emmeltped  9V2 
ÖKatf."  0cm.  Oieg.  <5l)r.  II.  ad  1376.  A°.  1468  brauchten  einige 
«ftünebner  SBäefet  bie  „Sei 9  ^unfr."  @ie  fteben  (belfit  e«  9ßfir. 
S8tr.  VI.  149)  ain  bopfenroajjer  unb  tun  gcr  ain  jpenig  bebffen  baran, 
unb  treibn  c0  auf,  unb  mit  bem  tuajjer  macbent  baj  prot,  bah  rceber 
ßäppfen  no*  Kodein«  babei  i|"i.     „©emelprot  unb  fd)6n  rodein 

pi'Ot."     ibi«.  14S. 

35et  Oiugf,  bic  altere  gorm  »om  folgenben  Otugfen  (tergum, 
dorsum),  für  \iü  im  eigentl.  @inn  nod)  »penfger  üblicb,  aber  in 
einigen  jum  stöcil  aboerbial  gebrausten  (Jompofiti«  unb  im  ftgür- 
lfd?en  Kugf  2)  erbalten  (ben  rugge  acc.  3roein  6775,  2Baltbet 

V.  b.  35.  55.  56;  ruf  Je  atc.  «ftotl.  17.  41  ;  rugge  tergum  gl.  a. 
687,  o.  50 J  l)l'Udi  dorsa,  terga  gl.  a.  354.  485,  i-  858  —  „in 
i)Vttdl  unferemu''  in  dorso  nostro    Äero  VII.  122;    I)TUCCa  acc 

pl.  3ftbor  3.  6;  nieberf.  rugge,  ö^f.  t)rpcg,  Hl  brpggr). 
„Uf  bem  rugge  tragen/'    5iug«b.  @tbtb.     „35er  butfbjet  Jperaog 


$Rü$  73 

gubwtg  trueg  ein  grojjen  Jpofer  auf  feinem  Otudb."  §bron.  in 
».  grelbergä  ©amml.  I.  141.  /r3t)t  fragen  auf  ben  öiugg  binab 
ift  gböffr  auf  teilen  ©elten."  Siteb:  bie  Xcutfcb  granjofinn ,  3nntf= 
ferud  1637.  binter--r  ugf ,  gewöljnlicber  l)inter  =  rugf$ 
meiner,  beiner,  feiner  jc,  ober  aud>:  m  ir,  bir,  im  :c. 
btnter^rugN,  ol)ne  mein,  bein,  fein  u.  Sepfepu  über  SSMjTen. 
„35afj  folcber  brlef  ir  binberrugf  ober  on  wipen  burcö  im  bau*= 
rolrt  nit  war  geben  Würben/'  MB.  IX.  310.  (gl.  i.  274  &  In  tat 
rucce  post  tergum.)  o b  =  r u g t  fcbiden  (a.  @anjl.@p.),  jut»tf= 
fcbiden.  über  =  rugE  (Ar.  2bM-  XV.  66),  auf  ©aumpferben  unb 
nidjt  auf  2Bägen  ober  ©cfcijfen. 

„©tltu  bflben  gut  gclud, 

@o  trag  bie  armen  uberrud."  Cgm.  252.  f. .137, 
Übertrug!  tragen  ©inen  (£btg.  v.  1514.  93.  95),  ibm  connt- 
vleren.  ge^rugf  (Z-rugk),  a)  jurüd,  b.  &.  nacb  riidroärtö.  (3  e 
ruffe,  TiOtt.  XII.  41.  $i  ructc  uuurfun  rcjecemnt,  gl.  i. 
808).  b)  ton  rüdwärttf.  $u  rud  in  ben  Jetnb  fallen"  (b.  b.  ibm 
in  ben  9iüden),  2l»ent.  @ör.  9)?and>mal  bloö  rugf.  rud  =  erftellen, 
jurücf  erftatten.  „9)?it  Diuderftellung  t>e*  ®ut*,  ber  Sbre," 
a.  @anjl.@p.  35ie  JKug  t--$L  b er,  n>a^  fonft  bie  ©ulbene  #ber, 
alfioQijoi'g.  „@o  bie  ©olb:  ober  JÄuggabern  ju  bcfiig  geben." 
Dr.  gjfinberer  1620  p.  155.  156.  „3)1  ibm  52  3abr  bie  Qiud--aber 
gangen/'  üßcnno  9)?irafel  ».  1697.  35er  Ötucfborn  spina  dorsi. 
Cgm.  700.  f.  87.  35er  JKugf  =  grdt,  «Küdgrat,  (gl.  i.  323,  o.  30. 
398  ruggebein,  ruffipelnt,  agf.  brpcg^bdn;  baftfr  braud)t 
Cgm.  601.  f.  112  grat=rugf).  25er  JKudrtem  (Cgm.  700.  f.  87), 
ber  JKugf  =  ©trang,  Oiudgrat.  2)  ber  Oiugf,  fügurU  93crs- 
ruden  (wofür  aucb  bai  Ul.  brpggr,  agf.  br»cg,  engl,  ribge  gilt, 
wie  benn  SSerggeftalten  gerne  burd)  £l)ierformen  befcbrlebeu  werben; 
vrgl.  Äopf,  Isafen,  9 1 0 ce ,  »lellefcbt  aucb  £al?en  =  @lnbogen, 
cfr.  Oiieb  5),  bod)  wol  nur  mebr  in  jlebenb  geworbenen  tarnen. 
35er  Jpauärugf  in  .Obcröfcerrcicb.  „SBorm  ©epirg,  an  bem  lecfc. 
rain,  an  bem  b  auftrug!."  Crrcldr.  ber  £anbt*freil)ett  t>.  1508. 
©0  ber  „Jpunbfrud."  Gl.  a.  801.  813.  817  (au$  @t.  ftlorian) 
fiel)t  „©teinrücbe,  geoel,  abrupta;  rubefebe,  geoelle,  prae- 
rupta;  rubefe  scopulus;"  35lut.  II.  196.  228  nbb.  rofe,  rod-e 
preruptum,  rupes  scopulus  ,  VCrfcbieben  »Ott  roefen  jugum  220 ; 

roobep  (Slnem  bie  romanlfcben  roc,  röche,  rocca,  rocher  ju  <£>iun 
fommen.  @o  folgt  aucb,  bzö  Jpcfeb.  in  93ilbungen  wie  jurütfe, 
Siüd^grat  jc,  wo  ber  Umlaut  ü  bem  alten  bruffi  entfpreebenber 
fdjeint  al£  unfer  u,  ber  frühem,  unb  nid>r  ber  unten  fol^enbtn  Jorm 
SKugfen;  bod)  bat  febon  bat  Voc.  $.  1429  ruggen^grdt,  ruggen= 
leber  (allutum).  rügflifcb  adv. ,  rüdiing«  (gl.  i.  4  ruebi- 
lingun  supinus).  bogrudet,  bogrüdig,  adj.  decrepitus. 
Voc.  sec.  XV. 


74  5Ru$*  SRafy 

£>er  Oiugf  cu,  wie  I>d>b.  Üiücfen  (bod)  im  efgeatl.  ©inne  min* 
ber  üMid),  ba  lieber  35 utfel  gebraust  wirb).  Ser  $eb  =  rugfen 
(„Slegrücfen,"  9)?ünd)ner  2Bed)enblatt  »om  16.  9tOP.  1828), 
$ud>ärugfcn,  Äüntgl--9iugfen,  fpeljroerf,  uermutblid)  t>ctn 
Dtücfent&eU  ber  bejeiebneten  £biere  (f.  $e"b,  äüniglefn),  neben 
Siel,  JpattftbeÜ  (5  u  d)  ö  f  c  l ,  f.  Äelmarber,  unb  £ul)  unb 
2ß  a  m  m  e  n ,   33aucbtbeil  ($  e  b  w  a  m  m  e  n ,   Judidivatnnteti). 

'  §tg.  £Ä.»2l.  „2)en  Oiugfen  barbinber  tbun,  laborem  subire." 
Voc.  x>.  1618.  „Oiugfen  b  alten  Einern,  il)tt  untertfüfjen.  2>er 
gfiugfenb alter,  einen  muafen  fueeben."  Ar.  £bl)l.  X.  206. 
274.  356.  (Cfr.  gl.  a.  26o  bat  tyartteip  arruefit  fuleitus.)  9?acb 
@eb.  fitatit  fügte  man,  wenn  man  Sinen  bofiieb,  ber  33crrätr>eret? 
jeiben  wollte:  „@t  bat  einen  ftarfen  üiütfen/'  ober  „ift  ftarf  im 
Kücfen,  er  tan  ein  $J?an  fimfaeben,  awenjlg  auf  ein  mal  bie  ©tigen 
beauftragen."    @.  b.  ». 

rügrein,  f.  rütfeln.' 


(23rgt.  Otad),  red),  öia,  re,  Oiaw,  rero). 

ral)  (ralih,  rag,  rä,  rchb,  reihli),  wie  l)d)b.  rebe,  b.  t.  fleif,  rigidus. 

2) er  Od)i,  bat  Dioftf  ic.  ift  rab,  t)at  Die  unter  bem  tarnen 
„JKeoe"  berannte  l ranfljafte  ©teifbett  ber  93eine.  je  rab  werben, 
rebe  werben.  „2Ber  »err  fot  reiten,  ber  pint  et)fend)raut  unb  pepbo* 
bem  pferb  unter  ben  fdjopp,  H$  erldt  (erliegt)  nimmer,  ei  wirt 
aud)  niebt  je  rad?  (je  rebe).    Cgm.  92n,  31 725,  46422. 

„3*  wünfd?,  bai  im  (bem  Ungetreuen)  ft'n  roj?  beflec 

21uff  wiloer  baib,  unb  werb  §u  räd), 

©o  er  allergernft  fddv 

£)<x$  ei  in  »on  ben  feinben  trueg."  Cgm.  270.  f.  117. 
üiuf  einem  alten  «JSorfeßblatt  bei  (üob.  gmmeram.  1).  3  ft'nb  Piererle» 
Olrten  blefeä  Übelö  benannt:  bat,  waijerrdd?,  mducbeltdd), 
wintrdcb,  futerrdd);  Cgm.  904.  f.  103  ff.  fuetterred?,  wafjer= 
red),  winbred).  rag  babergeben  (©d?llr.),  fleif.  räbh  tbun 
(».  ©trb.  tytnjg.),  fid)  flolj  unb  bo*mütl)tg  benebmen.  23rgf.  raef. 
SDer  Otdbwafeniy  fteifer,  borflendbnlid?er  Oiafen  ani  ©pffegratf. 
3m  ©d)»äb.  unb  ©cbweijerifdjen  wirb  rab  aud)  pon  berbem,  un= 
anaeneömem,  befottfrertf  »on  ranjlgem  ©efebmatf  gebraucht.  „2>er 
qjimfenfaft  ift  gar  rel)e  unb  wdfferig."  3d)  jweiflcinbeffen,  cb 
biet  bai  (fciemgauifdje  Grehhos  (faure/  geronnene  Stfildj)  unterju= 
bringen  wäre.     23cp  ®rlmm  I.  748   fle&t  ein  altere*  rdbc  für 

raueus.     @.  a.  tiet}. 

tdben  (Jraafeni,  com  9?dnmi;en  bei  ©effügeltf:  ba$  2Belbd;en  treten, 
cf.  teibera  unb  CRlg. 


3M>        ötaty        9lau&  75 

$fe  0?ar)en,  Dt  «eben  (Rähh^),  a)  (3far -- Jtofcfabrt)  £oij  ober 
©fange,  meldte  bie  33dume  elneä  glopetf  ober  2Balb  fd>ragen< 
nad)  ber  Üueere  verbinbet.  Di  vö'dare,  di  bintare  RahlnV.  igfj) 
Jpofer  III.  527  wirb  benm  §ifd)en  bic  2£at  an  ibren  Qrnben  mit  jwev 
Oiaf)en  (Stangen)  aufreebt  gebalteu.  b)  (3nn=@a(j.)  9ttajjftab  für 
aufgefcblcbtetetf  @d>elterl)ofj.  „2ßlt  (J?olj)  einem  einantworten  mit 
ber  (Ka*ett."  2ori  33rg.Di.  26.  „Soll  unfer  SBalbir.alfrer  ain 
orbentlid)  map  alneä  Oiäcbl,  baran  folcbe  aufgejainte  Jpolj  gemeffen 
werben,  fürnemen,  unb  berfclben  etlicbe  «ein  Jpcllcfn  verorbnen." 
faljb.  gorft  =  £)rb.  ».  1524.  3n  ben  Salinen  von  ^allein  ift  Hö 
Dtdbletn  eine  Klafter,  4  0idblein  ober  ÄUftern  ftnb  ain  DU  eben, 
16  Dl d* lein  ein  viertel ,  „64  Didcbletn  werben  für  ain  tyfann 
geraitet."  2ori  35.0i.  644«  f«ljb.  §crft=Orb.  v.  1592.  Sn^ben  Salinen 
ju  Dteicbenl)all  unb  £raunftein  machen  2  3? a eben  eine  Klafter,  l  ein 
9)?anftüblein,  so  einen  Shilling  (D?ad>en),  240  ein  UfanJj 
(Di  a  d)  e  n).  l  Di  a  d)  e  n  bat  16  2)  a  u  m  e  {  (f.  j>  a  u  m  =  e  11  e  n). 
„93evm  auägefcbloffenen  .Aufbog  jdblt  man  7  ©cbeiter  fiir  l  2ßarb, 
6  Sßarb  für  l  Oiacben."  Äurjer  begriff  ber  Sal>3rrungen  v.  1761. 
„@in  ^pfunbt  Diesen  auf  feinen  Sanntern  Ijaben.  2lin  balbe 
Di  aßen  2ölt ö  für  bre»  tyarb  ralten,  unb  für  6  tyatb  ain  Dfatfcen." 
2orl  93rg.Dt.  2lJ.  140.  faljb.  Dieplic:@d)tift  ».  1761.  35cr>l.  f.  43. 
gluel  23efd>r.  b.  @ebrg.  33.  (Gl.  o.  *n  c«&a  pertica,  nieberf.  <ttaa, 
iet.  r*  <5eget:Stange,  jebe  ränge  Stange.  Grttvaö  anberö  wirb  tvol  Grafta 
gl.  i.  526,  taia  «.  54.  576.  677.  1127,  rauua  i-  205  radius  (bei 
SBeberö?,  ieT.  f)ratf  m.,  agf.  fji'eol,  engt,  reet)  fetjn.  Cbec  fottte  baö 
l>iftral)anen  (f)rufH  giiutinnan,  raub«  bitjrafjitten)  im  £übet>ranb6> 
lieb,  MM.  ig,  tvojii  ba6  i6l.  rätia  spoliaro  gehört  an  eine,  ber  comifcfjen 
äl)nlict)e  @itte .  bie  bem  ^einbe  abgewonnene  .OiüfUing  a(6  Trophäe  an  ei; 
nem  *pfal)(  aufjufrangen ,  benfen  (aijen.)  2Bdre  ber  'Üu^brucf:  xaif- 
rack3"dürr  «tg  ja u n-r d r) e n=bü r r,  b.  I).  bürr  wie  $aun\ieden 
ju  crtldren  —  unb  waren  bie  bfaleftifcben  formen  Hanichl,  Härchale 
(Jaunfteden)  nur  2Iuöfprad)e  von  Jpag^rdblein?  Sa^MB.  IX.  p.  550 
ad  ii5u  jweimal  vorfommenbe  ®alcrdbe  patibulum  würbe  \'iv  alö 
®algr@tange,  Üuer fterten  über  einem @oole--@d)6r>ffcrunuen erf laren. 
Gl.  i.  ift  ft.  galc  =  raba  antlia  wol  ju  lefen  galc^raba,  wie  beim 
ebenbafetbft  155  $oba  falfcb  für  Job«  canicula  §u  fieben  fdjeint. 

35er  DUiben,  f.  CRaiien. 

raub,  raud)  (raubh),  wie  bd>b.  (a.  ®».  rüb,  «gf.  rü t>  unb  reob, 
wel*em  ein  b.  riub  entfprdcbe,  f.  ried)).  a)  ©egenfaß  be^  ®Iat^ 
ten  unb  9<acEten.  25on  Sbteren  uub  ibrem  gelle:  mit  paaren  ober 
mit  gebevn  tewaebfen.  2>le  jungen  236gel  werben  raul),  fluber= 
raul)  (flüde).  25le  DUucbbauben,  ^eljbaube  (©.  Otofenöelm), 
wie  Dtaucbwerf  (tpeUwetf).  93 on  Sergen:  mit  ^»olj  ober  WaA 
beftanben.  2>er  Diaube  Äulm  im  (Segenfafj  beö  fdjlecbten  (glat= 
ten,  naeften).    2)affelbe  ift  wol  aueb,  vom  [Raulen  Sje^öberg 


76  fRawf) 

(jefct  einem  £>rt?n«men)  ja  balten.  93epm  ©etreibe  ftelpen  ©erfte 
unb  Jpaber,  pctmurbiid)  wegen  ber  ©tJcbeln  unb  ©pißen,  bte  ficb  an 
ibren  Äornern  bcfinbm,  rauftet  ©"traibe,  im  ©egenfalj  beö 
glatten  (öioggen,  2Bafjen).  Sa*  raube  9ft  ä  p  (bet  raul)e 
gießen,  baä  raube  Viertel/  2ld>tel,  bet  rau&e  9?apf)  — 
infoferne  eä  a($  9J?afj  für  ©erfte  unb  Jpaber  »on  b*m  für  &om  unb 
2öatjen  perfdüeben  war  ober  ift.  2Son  Daumen:  In  2aub  ober  Nabeln 
ftebenb;  noct)  bte  2ifre  unb  $mna,e  an  ftcfo  babenb.  „Saä  Ufer  mit 
Otaucfcbäumen  pcrbenfen."  £ori  2ed)=Oi.  414.  424.  „raub=iglet 
(b.  2ß ).  S  Kaibl  (.Salb)  is  ganz  rauh -iglet,  langhaarig  wegen 
9)?agerfelt;  au<t>  pon  9)?enf:en."  raub  fpilen  (b.  2ß.),  um  bobeä 
©elb.  3n  einigen  ^-ebeutungen  fcbeint  raub  mit  rob  (crudus, 
unbereitet/  unbearbeitet)  jufammenjufallen.  „kaufte  Jjperbafcbe, 
raube  Jpdute,  raube  (ungebunbene)  58ücber."  wlrjb.  SSerorb. 
raubet  Butter,  nad)  Mfcetmig:  ©ra£,  Jpcu,  ©trob  im  ©egenfafj 
»on  ©etretöe.  Ob  bat  {Raudjfuettet/  bat  alt  iäbrllcfce  9?ecog= 
nttion  pon  ben  Untcrtbanen  an  ibre  33ogt  unb  ©ericfctäberren  ju 
reieben  ift,  ebenfalls  bieder  ober  ju  Otautfo  (w.  m.  f.)  gebort?  3« 
ben  Urf.  ju  SEelfdjg  CKei*err$bofen  p.  181  fommt  gar  OUud)fuet= 
terl)olj  por.  „3tem  et  bat  au*  vor  alltet  tjer  ain  »ber  Otfcbtet 
bie  öiauäfuetterbotj  jue  2öeinad)ten  genofTen.  Sie  fuern 
bte  ^aurn  t>on  tyarr  jc.,  »ber  ein  ftueber  Jpolj  au£  bem  SSetbloorft." 
£aben  bit  Jperren  Pfleger  ju  Du  aueb  Jpot*  $u  bem  raupen  Jnttet 
gereebnet,  ober  ft'nb  Jrobnfuber  ober  Jubren  jur  ^eit  ber  9?aud>= 
ndebte  §u  verfielen?  raubbrädje«  einen  ffielnberg,  worauf  bat 
jwibradjen  folgt,  wlrjb.  .öäcfertar.  p.  1746.  raufywerfen, 
(eigentl.)  pon  gefällten  «dumen  bat  Oberbolj,  b.  b.  ben  2Bipfel  unb 
bie  x'ifte  wegbauen  unb  aufarbeiten;  f.  werfen.  (5ig.)  in  (©taatä=) 
Jpdnbeln  taueb  werfen,  ©ad>cn,  Jpdnbel  beraud) werfen, 
fie  präliminar  beraten,  ju  einem  ©cblup  vorbereiten;  in  einem 
#u*fcbu(;  jum  Vortrag  im  Plenum  bearbeiten.  Siefer  üluäbrucf 
fommt  befonberä  bäufig  auf  bem  25tg.  p.  1515  »or.  „Sic  fürft= 
lieben  0?dtbe  berauebwerf en  fp.  148),  mi  an  bit  2anbf*aft 
überhaupt,  ber  lanfcfcbaftiicbe  Qlugfctoup  ober  eine  gewlfie  Ulnjabl  von 
baju  ikrorbneten  beraueb  werft  (149.  155.  159.  182.  208)  mit 
bep^eorbneten  fürf:(td)en  Diätben,  maß  an  gemainc  Sanbfäaft  ju 
bringen  Ift."  „grflärung  gemaiacr  £anb6frepbeit,  wie  jüngft  auf 
Jplntcrftcbbrlngen  an  gemaine  Sanbfcfeaft  »on  ben  Serorbenten  g  e= 
r  auswerft  Ift  worben."  p.  215.  cfr.  im  (Sngllfcben  to  rougft- 
braw,  rougblKw,  rougbeafe  Sie  Diaubc,  bie  DUuben, 
maubi^eit.  (iBrgl.  Oiauben.)  Sa^  Didul)lein  (Rühhli,  Q3obenfee), 
»om  2ßinb  gefriufelrer  ©treifen  ber  2Bajferfld*e  (agf.  breob  fd, 
engl,  rougb  fea,  turbidum  mare).  rauften,  räubern, 
raueto  macben.  „Sie  2ßeiber,  bie  in  bet  3ugent  fdjon  antlufj  baben, 
bpe  baben  in   bem  alter  gereudjte  unb  gcrumpffett  gintiuß." 


9ta?  «Keif?  77 

Cgm.  311  f.  46.  „®ic  (bfe  .Krabe  im  ?ot«)  roubtc  vafle  ben 
gagel."  3lltb.  SBatber  III.  206.  ©dmbc  von  geräuchertem  2eber 
jur  Strauer  m  tragen  wirb  burd)  bie  wirjb.  £rauer=örb.  ».  1785 
»erboten.  93ep  ©talber  fft  „gerüd)te#  2ebet"  ©ammtleber,  wol 
pon  ruhh  rauft,  unb  nid)t  ton  Rouhh  Oiaud).  „S2U$  er  bie  f Übte 
rieben  (raub,  unglatt  werben)  fad?"  Cgm.  63.  f.  3. 
Qai  9te*b  (Rehh,  O.tyf.  Reihh),  plür.  Ol  et)  unb  JKeber,  rofe  b*b. 
(a.  ®p.  reb  Meram.  tcia  f.?,  agf.  rdb,  iöl.  rd).  „Ötebct 
faben."  <?rcl.  b.  Sanbäfrepb.  p.  1508.  Sie  {Reb  =  ®af§,  a)  »eiM. 
(Keb,  b)  b.  28.  eine  nicbt  naher  bezeichnete  Qirt  f^roerverbanlicten 
<ptlje$;  üiel!eid)t  bod)  biefelbe  mit  ber  folgenben. 
25a$  (Ke  bei  ein  (Rega'l,  Rehha-1),  ber  Diebling ,  eine  2lrt  <pilje, 

agaricus  cantharellus. 

gerebcn  (g-rehba'),  f.  gereeben,  gerabe. 

2>le  DUfb,  Reiben  (Reihh,  Reihho",  Reicf),  i)  rote  bebb.  O^elfie 
(nieberf.  rige),  bod)  mtnber  polfäublid),  alö  bie  €pnonpma:  ©d)nai= 
fen,  feilen,  @trigel:c.  2ßftr.  9Btr.  VIII.  125  bat  J?oij= 
Öietbe  für  £oijjtofj,  strues.  2)  (in  Nürnberg  unb  einigen  opf. 
©tdbten)  fcbmaler  @ang  jwifeben  jwcp  niebt  ganj  anelnanber  (leben; 
ben  Käufern,  „©ofern  jwep  Jpdufer  neben  einanber  aufgeführt  wer^ 
ben,  fo  foflen  feine  Oieiben  ob.<r  28infel  mebr  flatt  finben,  fonbern 
eine  fteuermauer  burebgejogen  werben."  anfp.  ^uu^Orb.  2luf  bem 
ganbe  nennt  man  befonberg  ben  fd)malen  föaum  binter  ber  ©cbeune, 
jwffeben  biefer  unb  einem  j5aun,  bie  Reihha\  „2)te  Dteibe  folt 
beleiben  bapben  Jpofileten ,  unb  fainer  niebtö  barein  machen."  MB. 
X.  545  ad  1445.  3m  Nieberf.  ifl  bfe  Ölige  eine  (ormlicbe  ©äffe 
ober  Oiefbe  J^dufer.  2>aö  febott.  rero,  en»l.  row  fft  wol  pom  agf. 
rdp«  m.  ordo,  series,  welcbetf  eljcr  zu  Oialien  ftimmt.  2?rgl. 
oben  OUcf  (28llbgaffe).  3)  bie  gtelfc,  Reiben,  Oielbin,  au* 
wol  ber  Reiben,  Seifte  (beä  fcffcblerg,  ber  9<dbetfn).  o*n  Reihha- 
ei'  ziagng  (in  eine  audgebobelte  JHinne).  „"i^lbt  wan  fnoben  pnb  ber 
rige  (älrmeUeifte?) ,  m$  an  ber  frawen  bembe  ganj."  <parcffal 
e.  16.  „«JJfft  reiben  ober  mit  nat,  mit  (trieben  ober  mit  fnattien." 
Jpornecf  cap.  687.  4)  bie  pertiefte  Slnie  am  menfd)lld)en  Selbe ,  ba 
wo  ft'd)  ber  93aud)  an  bie  ©cbentel  fcbliefjt,  imus  venrer,  abdomen, 
ilia.  Voc.  p.  1618.  „gajje  c$  über  bie  9t eibin  unberbalb  bei 
9iabel$  auflegen."  „ffiorn  auf  ber  Oief  bin."  Dr.  gjjinberer  1620 
p.  131.  226.  227.  „@r  bat  2Bebtbumb  auff  ber  OUibe  unb  unter 
bem  grabet  gebabt."  53cnno  SKirafel.  „'ilucb  babent  fte  wee  pmb  bie 
reiebe."  Cgm.  601.  f.  111. *  „sptücb,  bfe  oberhalb  ber  r cid)  fein." 
Cgm.  751.  f.  82.  5)  gfnfe  am  £>bertbeil  bei  «ßot&crfuM  /  wo  fi'cb 
biefer  an  ben  Unterfcbenfcl  fcblfcjjt.  Uff  bem  reiben  feiner  füefL 
Cgm.  138.  f.  127.  @d)wdb.  dlM.  übet  ben  Oteiben  reben, 
(ginen  anfteeben,  Qlnfpiclungen  auf  il)n  maefecn.  (viell.  33eb.  2), 
(Gl.  i.  501  riga  circuli  lineaj  60  t tgirt  spiris).     ©,  b.  f. 


78  SRetfr         mei)        9to&         fR\x\) 

reiften,    reigen  (reihho~)  ,    Partie,  praet.  8  e  l*  i  8  e  n  (garihua*), 

a)  (Witten Otftein)  mit  weiten  ©tieften  ndften,  fteften,  ju  S?aben 
fcfctagen,  franj.  faufiler,  nteberf.  rtjen;  ein  rigen  ber  d.,  rtgan 
(reig,  rigumeg,  girigan),  ber  a.  @p.  fefteint  na*  ber  OMfte 
tieften,  anfaffen,  elnfaffen  überftaupt  bebeutet  ju  baten,  „©efton 
gerfgene  Jpember."  „@r  (©ufo)  madbt  ba$  nfberflalb  gar  eng,  unb 
üornan  jefamen  gerigen."  Cgm.  si9.  f.  37,  Cgm.  362.  f.  362.  — 
Gl.  i.  559.  2234  gerigina,  girigana  unb  gertgeta  sutiles 
(gefaxte,  angendftte,  an  eine  ©eftnur  gereiftte  dbelftetne,  Prudent. 

hymn.  jejunant.  158,  Hamartigen.  268).  —  girige  serto  (Prudent. 

c.  syram.  II.  663)  gl.  i.  1261.  ffirgl.  mig,  migel,  Reiften. 
«Brgl.  Ol  1 1 --  r  e  i  f e  unb  SH  i  ft  e  r.  b)  4.  ©p.  fieeften,  flecfen.  „ettlelcft 
gefangene  3uben  ftiengen  bie  Otomer  mit  ben  füjjen  auf,  ettlefcft 
rigen  (fteeften)  fp  an  bie  lanjen,"  Cgm.  299.  f.  I5i'>.  „Diu 
ftoubet  fte  abefluogen,  fccin  \mb  arme  genuogen,  unb  rigen  flu  an 
bie  rcdfen"  (fieeften  fite  an  bie  ©piepe).  OBernft.  9)?arta  2 18.  „<D?aria, 
bureft  ber  fei  ein  froert  g  er  igen  wart"  (bureft  beren  ©eele  ein 
©eftwert  geftoeften  würbe).  Cgm.  101.  fol.  23.  27.  51.  34.  41.  44. 
„<plramfä  unb  £Me,  ben  wart  von  minne  fo  w,  baj  fte  jteft  rigen 
an  ein  fwerr."  2lltb.  S&dlber  III.  25.  „®aj  ein  rint  ba%  anber  er- 
rige  (erftdefte),"  Olug«b.  ©tbtb.  ben  $tepberg  p.  27,  (2Balcft  p.  32 
erriefte,  Cgm.  559  f.  5  errieft,  errüge). 

r  e i  b  e  r  n  (2lfcft«flFenb.)  9Som  mdnnticften  ©eflügel :  bat  SSelbeften  treten. 
2Bol  nur  in  ber  siuSfpr.  »erfcftleben  »on  räften,  ».  nt.  f. 

rieft,  rieeft  (fcfcwdb.),  rauft,  trotten  (befonbertf  Dom  SWunbe,  ©efelunb), 
„rieeft,  rigidus/fterr."  \oc.  ».  14S2. 

„2Birt,  role  ift  ber  wein  fo  reeft, 
er  ifl  mir  in  bem  ftaltf  alg  fper, 
pring  un$  palb  ein  füjjen  fter."    Cgm.  270.  f.  176.b 
QSrgt.  baä  agf.  reoft  u.  f.  a.  raft. 

roft,  roeft  (röbh),  roie  fteftb.  (d-  @p.  rare,  a.  ©p.  rauu=er  unb 
rouu  =  er,  rao,  r  0  0 ,  agf.  ft  r  e  a  v ,  iil.  ft  r  d  =  r).  2)te  9?  0  ft  e 
(Bohhe),  JHoftfteit,  cruditas.  9?aeft  ber  d.  $orm  im  tyaff".  ©tbtb. 
(©cftaflerbrlef) :  „@g  fotlen  aueft  bie  leberer  enftalb  ber  3nprugf  ir 
leber  rab£  ftingeben  unb  nlcftt  gefruerß."  3n  Jpoferä  rabenfper/ 
jaunrabenfper  (oon  Obft)  wirb  rool  aueft  noeft  obige  $orm  liegen. 
©.  aueft  „räbare*"  9)?aut  unb  t>rgl.  rauft. 

rofte.ln,  ruft  ein  (rehhln,  rülihln),  roftejen,  rocfteln;  grunjen; 
roleftetn;  feftrepen  wie  ber  @fel;  (gl.  a.  442  rofton,  ruften  9?otf. 

21.  14  rugire;   i.  561.  1011  roebuttga  rugitus,  grunnitus. 

„93on  hoffen  ein  Dreng  unb  ©eftofj, 

eitt  ©tampfen,  Oiucfteln  unb  ©etummel."    Jp.  ©adjtf. 
„rüdjlen  rote  ein  @j?el,  rudere.    Voc.  ».  1618.    SOrgl.  rülen. 
T>n  „öluftling"   (9?orbfranfen),    ber  ©umpf;  ober  Steicftfrofcft. 
ffirgl.  (Kucteser. 


afttlj        SKatt        SKett        «Roll  79 

£er  Waffen,  be$  OUljen  (opf.  Räio~,  d.  ®p.  bet  r e tg e,  hei 
t ei  gen,  agf.  rd»a  Genit.  rat>an,  engl.  ron>).  a)  3)le  utfpr. 
Sßebeutung  it»ot :  chorus,  ordo,  series,  role  nod?  ia  ber  engltfcben 
§orm.  (So  bat  ba*  Voc.  \>.  4618:  OUien,  virginalis  circulus, 
virginum    vel   puellarum    Corona,    chorca.      ,,T>lc   9?onne  9J.  9?. 

bur*  einen  felfgen  £ob  unter  b(e  bimlifdje  Jungfrau  =  9?a  Pen  öer= 
feßt."  Otibler  Älr-fter.  b)  3>fe  gtnftellnng  Weiterer  jum  £anjen, 
unb  baä  £anjen  felbft,  MS  man  ft*  neuerbfng*  aufteilt/  bie  £our, 
Je  tour.     D.^Jf.  Drcy,  veiac. . .  Räia*  tanz'n.     'an  eio'ft'il,  an'o'n... 

Räia~  tanz/n.  „9?u  fa*  er  fommen  einen  r  eigen,  b*  giengen  lelgen, 
betbc  »rouroen  unbe  man  na*  roerltltAen  fiben  an."  3llfo:  an  ei- 
nem reigen  gen.  3Mot.  I.  386.  ,,Q&  war  pft  mtnncr  funb,  an 
bem  funtag  je  aefern,  »van  repen  je  füeren  an  cem  tanß." 
Cgm.  478.  fol.  2.  3n  bem  £obtentanj  von  Cgm.  270.  fol.  195—195 
r>et§t  eet :  ,,jd)  ntup  an  bcö  tobetfOiapcn  treten."  2Cnd) 
fptiAt  ber  Änocbenmann:  „3*  tanfe  cud?  »or  fraro  Aaiflferln,  nun 
fpringt  mir  na*,  ber  Oiap  ifl  mein.    3r  mußt  mit  mir  ben 

(Hapen  fp ringen J^abt  jr  nun  mit  fraroen  i)od?  gefprungen, 

be$  mueft  ir  an  biffen  Qtapen  l)«ffen."  9J?üncp$  Oitetbcna 
p.  168;  „ben  reiben  planjen."  Den  rapen  treten  ic. 
2Benn  ber  Sßeit  (Jonr.  ©dwarj,  ber  2lugdhtrger  ©tußer,  in  feinem 
Xracbtbu*  bemerft:  „Adi  25  3ul.  1560  l>ab  ich  unb  J)an$  9?. 
SR  a  t  e  n a  u  jj  auf  bei  9?.  9?.  £anß ,"  fo  meint  er  t>ermutl)licb,  mai  nur 
jeßt  ble  leßte  Äer  (£our)  ober  ben  Äeraujj  nennen,  c)  d.  @p. 
Stanjweife,  fcanjlieb.  ©inen  töeien  fingen.  60  manAe  Oieten 
fommen  nnter  ben  Winneltcfcern  cor.  f.  SBenecfe  S^eitr.  cf.  Oidbel, 
©d)nitterl)üpfletn.  raijen,  verb.  tanjen.  @em.  Weg.  @br. 
ad  1320.  Qi  fol  au*  Aaln  frdlin  no*  *aln  bienenber  tfneAt  an 
Aainen  rapen  mer  gan,  ba  ble  burgerin  an  rapent.  Qlug*b.  «Stbtb. 
„£o*ter  fptun  ben  roefen  unb  lafj  bein  rapen."  „(5ren  ben  mefen, 
fingen  unb  teien."   »eneefe  9ftinnelieber  p.  184.  Oienner  1648. 


SKeifye:     SRal,    re(,     je, 

t«llen  OMgdu),  herumlaufen,  roie  rollen  4).  ütma  al$  Contractum 
bem  raljelen  bep  ©talber  entfpre*enb. 

rellen.  „©ereilte  5Sonen,  faba  fressa."  Voc.  p.  1618  u.  1735. 
f.  r ob  ein,  rollen  unb  renbeln. 

Sie  Oiellmautf,  „glis.  Voc.  p.  1618,"  £afelmautf,  etroa  pon 
teilen  frendere,  jernagen. 

rollen,  l)  wie  b*b.,  bo*  ni*t  fefjr  volf^ublf*,  unb  geroobnli*  bur* 
anbete  «Berba,  j.  CR.,  roaö  ben  2aut  betrifft,  bur*  f*eppern, 
pömpetu,  roaö  ble  Seroeguug  betrifft,  bur*  fugcln,  rdbeln, 
tutfd?en,  tpaljen  ic.  eifert,    Snbeffe«  nJifb  tollen  für  bat: 


•  ' 


80  ftott 

über  2anb  fabreu  pon  Jubrleuten  ((Rollern)  mit  Sagen,  ble  juc 
3lufnat)me  »on  {Reifenben,  befonberä  meflfebefucbenben  Äaufleuten, 
eingerlcbtet  waren  (Vollwagen),  fm  I5t«n  unb  I6ten  3abrb.  aueö. 
be»  uns  gebrducblid)  geroefen  feim.  Qßenlg.ftend  feben  ble  Sßagen 
nnfrer  fabrenben  ganbboten  «od?  jeftt  gen)Dt>nffd>  eben  fc  uncomfor= 
tabd  au*,  ali  ber  im  9t  o  l  ln>  a  g  en  b  u  cb  lein  (einem  luftigen 
?Oabemecum  für  (Rollwagen  -  ^affaglere)  pon  1557  abgebllbete.  Der 
(Rollwagen  carpentum.  Voc  x>.  ici8.  ,,@tn  furjroeilfger  ®e= 
febrt  ift  anftatt  elneä  (Rollwagen  ä."  iMbertlnä  ©u^man.  25on 
3otenbaftem  ©efprd*  fagteman:  „Da3  gebort  auf  ben  (Rollwagen." 

2)  Jr>aar  ober  ^laüi  rollen,  ibn  \>or  bem  35re*en  inö  feinere, 
buret)  eltte  ftdrfere  Srecbel  (ble  (Rollen  genannt)  grob  oorbreeben. 

3)  (tyaffau)  bte  2Bifd)e  rollen,  mangen.  4)  ©erften  rollen, 
rote  man  fagt:  fte  robeln,  rennein,  rdnbeln,  jrolfcben  ben 
9)?üblftetnen  entbülfen.  ©erollte  ©erften,  Perlgraupen.  SSrgl. 
r eilen.  5)  rollen,  rollejen,  rolljen,  rolljen  (rslz-n), 
luftig  fetm  biä  jur  ^uägelaffenbelt ,  fadfetn,  befonberä  mit  ^er= 
fönen  anbern  ©efcblecbid.  „Jperumb  rollen,  vagari,  errare  licen- 
tius,"    ÜU  rölta  dispalari,  divagari.     Voc.  p.  1618.      Datf  ©es 

roll,  ©eroll,  ©rrollej,  ©rollej,  ©rollj  (ftürnb.  £$l.  O.tyf.), 
ble  Idrmenbe  2uftbarfeit,  Suftigfelt,  6d?dferep  (prgl.  ber  ©rollej 
luftiges  5>?abl,  ©elage).  Da*  (Rollfafc  (9tümb.),  ber  (Rolle bufeb. 
(fdjfibt.),  ber  {Rutabotf  (2ßrbfl*.),  luftige,  basi  @<t?dfera  llebenbe 
^erfon.  Der  Voller,  bie  (Roller  in  (©elbamer),  unjüätlge 
^erfon.  93ep  ben  3dvjern  beifit  rollen  pon  gewlffen  ©attungen 
2BUbeö:  in  ber  (Brunft  fetm.  6)  anrollen,  a)  vom  jagbbunb, 
bat  ©Hb,  ei  anbellen,  b)  (b.  2B.)  einen,  ibn  mit  rauben  (Sorten 
anfabren. 

Der  Voller  (im  ©cberj),   alte  J?au<fltnte.    SSrgl.  ©talbertf 
OUU=@d)iefen,  (R  oll  tag  (@d)iefitag  ber  2anbmiUj). 

Die  (Rollen,  bai  (Rollelein  (R?la-1),  l)  (Rolle,  2)  rnnbe 
©cfcelle  mit  einem  frep  barlnn  berumro'Jenben  Älcppel,  spferbefcbelle, 
nola,  nleberfdcbf.  Ringel,  r 6 Hein  (rala-ln),  rollern,  fleine 
©djellen  ertönen  laffen.  3)  grobe  Srecbel.  4)  auf  bem  2Bürmfee 
ift  ba$  gabren  in  bie  (Roll  (in  d-  Roll),  mit  ben  (Rollen, 
(Rot Ifaren,  eine  9Jrt  ju  ft'fcben,  weldje  auf  bie  fogenannten  33oben= 
renfen  in  ber  £lefe  abgefeben  ift,  unb  wöbe»)  Pier  tyerfonen  au* 
ww  neben  elnanber  gebenben  JEdbnen  bte  ©egen  nacb  entgegen^ 
gefeßter  (Ricbtung  auswerfen  unb,  fieb  an  elnanber  feftbaltenb,  wle^ 
ber  efnjicben.  MB.  VIII.  354  ad  1520  wirb  bebauptet,  bajj  bat 
gtfdjen  mit  ben  (Rollen  unb  Springer  auf  bem  2Bürmfee 
»erboten  fc»;  prgl.  ©cböpf. 
Der  (Roltcnbaßen,  „(R ollobaßer/'  f.  Saßen.  „Die  donftanjer 
ur.b  2)enad?er  Dtrfpfennlnge,  genannt  (Rollobaßer,  bie  biöber  Pier 
Äreujer  gegolten  baben,  follen  nun  füran  um  breöjeljn  Pfenning; 

aber 


SRott      fRul      Svitty      SRulj      Slam        81 

aber  b(e  anbern,  als  $ix$ev,  ferner,  Sucerner  unb  anbte  berglefd?en 
{Rollo baßer  um  jroolf  «Pfenninge,  unb  ble  I?albcn  Oiollobafeer 
um  fcdjö  «Pfenninge  genommen  werben."  9Äunjgebot  v.  1510.  ^r, 
2bbl.  XVIII.  281. 

Da£  J?ar=röllerlein  (Jpüfcn.  «pinsg.),  ble  2Bafierbad?frel$e. 

rülen,  l)  brüllen/  »vielem,  fdjrepen  (f.  r  61)  ein,  ruljelaunb 
grellen),  „rülen,  rugire."  Gloss.  ».  141S.  „«Beim  bu  n)le 
ein  Qiojj  nad?  benSßkibern  rüblft,"  <Self?atrcet.  „Der  Cd)$  rofjrt, 
fcaö  «pferb  riefe  lt."  <p.  übrafo.  2)  »erdd)tltd?  ».  9J?enfd?en:  beule»/ 
weinen.    35er  ülalet,  Oiüllet  (U.97iapn)/  ^uc^t^ter,  garte. 

55er  Oiülp,  SÄülp » ö ,  (»lellefd?t  ein  veröunater  @laenname),  grober 

9ttenfd?.    „Die  grobe  ungehobelte  Ol  i  l  p  e  n."   <Seli?am.    r ü tp i  fd> 

adj.    @.  b.  f.  unb  rüljen. 
„rnlpejen/  rülpfen,"  ».Dell.    Der  Öiülj,  OUlj,  grober  9)ienfd). 

,/3r  feartberljtgen  groben  Oiilfeen  unb  ^Ußen,"  fagt  Im  Cgm.  837. 

f.  liub  @t.  ©tepban  $a  benen,  bte  lt)ii  jtelntgen.    f.  Oiülp. 
rüljen  (rilzn),  grüljen,   a)  rülpfen.    l>)  febäfern,  ff*  fd?erjetib 

balgen;  tva$  rollen  4) 


Ovetfye:     di  am,     rem,     ;c* 

Der  Oi  dm,  JKOm  <Ram),  Qinfaij  von  @d?mu!j,  ülujnc.  an  berJpaut, 

sordes.      Dei~   Glicht   is   volla'    Ram,    is    a~    laius'   Rani.      ,,®f 

pabeten  l?atnafd?ram  ab  in."   «pitrolf  1809. 

„Do  er  ben  roum  oon  im  vfl  gar 

getivueg  mit  einem  brunnen .... 

@ln  waper  f?iefd?  ber  iunge  man, 

er  ttvueg  ben  roum  von  im  fan 

unber  ougen  unb  ab  ben  J?anbe«."  «parrifal. 
„Den  lafler  nie  beruorte  nod?  feiner  miffetvenbe  ram."  $tta£m. 
Dfm.  I.  14t.  „3f?r  (ber  Jpanbroerfer)  ®d?mufe  unb  Otoum  an 
Jpänben  i(t  jbn  ein  größere  <5l?r,  bann  ein  gulblner  Oiing."  @eb. 
granf  IG01.  f.  233.  Da«  Oiamlein  (Räml),  watf  ftd?  be»  «Berei- 
tung von  gj?e!)lfpcifen  an  ba$  .ftod?gefd?irr  anbdett  ober  anfeftt,  unb 
getvobnlid?  al6  befonberä  fccmacfliaft  abgefd?arrt  wirb,  bey  >2lbelung: 
ber  Oiatjmel;  Unreinlid?leit  von  ©peifen  unb  brgl.,  bk  fid?  j.  33-  am 
©efid?t,  befonbers  von  Äinbetn,  angefein-  Du  bist  voller  Ramin. 
(vrgl.  9i dum).  Der  Diamet  (Dbrm.),  rußiger,  fdjmufttgcr  ?töenfd) 
(bep  v.  Delling  „Oi  amaftel");  fd>n>arügeftrelfter  9)?eBgerl)unb. 

r  d  m  lg ;  rujjfg.  „Der  ftd?  an  ben  $ef?el  (triebet,  ber  roirt  gern  r  0  m  i  g" 
Diut.  I.  324.  (Gl.  a.  261  fte(?t  bev  furvus  fowobt  raamac  ali 
Öramac,  vrgl.  ramm  corvus).  berdmen,  beramen  (bräma~), 
berdmfen  (brämf-n),  rujjig,  fcfomußjg  mad?en.  ftd?  anrämeln 
(arämaln),  jtd?  anfeßen.    ©.  Oi  dum  unb  Oiaum. 

<3d)meU«'$  ?3at;<vifd)e$  *B&vtevt>ucf>.  III.  Zf),  % 


82  £Kam 

®fe  Kam,  ber  Kabmen.  „Kam  furo  5Wd},  camarium,  $oltervam, 
equuleus,"  Voc.  ».  1618.  „®pan  ej  tttif  ein  tonte."  Cgm.  821. 
fol.    108.    109.      rattl«,    columna,    sustentaculum  ,     gl.    a.    621. 

o.  43.  138.    „blu  tarne  (beä  QBebere)."  Dlut-  H.  123. 

Porten  bringen  unb  tulrfen  an  ber  ram, 

ir  (bet  Tonnen)  beljelnlu  bet  ft'n  fdjatn.  Cgm.  717.  f.  98. 
!£,  a  Kern, 
berämen,  anberamen  (nad)  ©ramm.  1 13  öfter  beraumen  ge* 
fcbrieben,  @anjl.@p.),  beftlmmen,  feflfeßen  (einen  Termin,  Zag). 
Cin  Kf|t  be£  alten  rdman  unb  ramen  eines  2>fnae$,  batnad) 
Jielen,  trachten  (Otfr.  3.  1.  70 ;  4. 17.  6;  «flotf.  21.  l ;  53.  1;  77.  57), 
nccb  nieberf.  ramen  neben  ram  m.  jjiel,  UU  aber  ramma.  93ep 
4>.  &ad)&  bei§t  e£  einmal: 

„Dal?  fiel)  jr  jebe$  flelpig  rebm, 
Unb  nur  feines  getelctoen  nemb," 
toai  rool  «ud>  nod)  bieder  geboren  mag,  fo  roie: 

„2Banu  Ken)  bein  berej  I>at  auffenrleunt, 

fo  (cfccltu  bid)  ain$  priefterg  remen 

unb  ßancj  unb  aar  cor  im  perfaemen."  Cgm.  714.  f.  258. 
„SBefdjer  man  nimev  feiner  3ud)t  ft'd)  rempt."  Cgm.  715.  f.  26. 154. 
£)er  Kamm  (7  Communi),  ber  Kabe  (gl.  a.  226.  i.  828.  o.  202; 
9iotf.  fpf.  146.  9  ftram  corvus ,  corax,  nad)  ben  alten  (Slaw 
namen  tvie  £bramnu$,  (SbramnlgU,  SUbalramnug,  2lngtl= 
ramnutf,  glberamnuä,  ©untbramnug,  gantramnutf, 
früber  rool  fyramn,  unb  bem  agf.  brämn,  Ijrafu,  iiU  brafn, 
unb  fomlt  unferm  a.b.  braban,  raban  —  gl.  o.  209.  447;  2BÜ= 
leram  5.  11  —  entfpredjenb).  2)aö  alte  9?al)t  =  bram  njeticorax 
(gl.  a.  468.  i.  665.  o.  108.  169)  fommt  nod)  In  einem  fllegenben 

©latt  ».  1644  für  caprimulgus  por. 

>,3br  Sftojjfübe,  9tad)trammen 

ßommt  alle  jufammen." 

©er  Kamm,  be$  Kämmen,  and)  rocl  ber  Kammer  (b.  5B.  0  pf. 

g.Orb.  p.  1657.  f.  514),  ber  ©djafboof,  SBtbber.    Gl.  a.  504.  541. 

i.  498.  o.  203  tarn,  pl.  remmi;  agf.,  engl,  ram  aries  (olelleldjt 

in  gufammenbang  mit  Sem  toi.  adj.  ram  =  r  fonis).    „Beatus  ergo 

Ramvoldus,  qui  desiderium  suum,  quod  habuit  in  Dominum, 
optime  prodidit  vueabulo  Arietis  vo  lentis.''  Arnolf.  de 
S.  Emmerammo   ad   ann.   1030  circa  In  Canis.  ant.  lect.  II.  129. 

93om  fafäb.  35ifd)of  Olbalramnuö  (f  836)  fagt  ein  gleldsjfftlger 

3lutor  (Jpanftj  II.  126):  Nobilis  hanc  Aries  cognomine  dictus 
avito  djgnanter  chartain  perlegat  ore  sacro.  2>fe  alten  .Kräuter^ 
namen  „ramcä  ore,  herba  saiviamm,  romeä  or,  herba  salu- 
taris,"  Voc.  x>.  1429,    rametf  abra,   strignus,   herba  salutaris, 

gl.  o.  94.  469,  geboren  rool  ebenfalls  biet? er.    %u$  t>U  tycb, b.  Kamme, 


Sftam        SKaim        Sftaum  83 

ber  9i ä tn tu f I o ß  ober  Qtammblotf  fcbeinen  eine  ftgürlldje  f8c= 
jlebung  ju  Gaben.    2kgl.  b.  f. 
35ie  bammeln,  pl.  ble  Jpoben,  testiculi.    .   r  am  m  e  In  (b.  2B„ 
remmeln)  »on  ©*afen,  Jj>afen,  .ftafeen,  coire.    (Gl.  a.  68  ram= 

malob/  coitus;    i.  224  t  emmllonte  m  0 ,  admissario  sc.  capro, 
529  rammilunga,  admissura,  551  rammtlotun,  ascendebantur). 

2)er,bieö?ammel(v.2)etl.),  OUmling,  9iamlerin(Voc.sec.XV.), 

dissoluta  virgo.     53rgl.  b.  ». 

rammeln  OTiürnb.  Jpäl.),  nid>t  ivoftt  von  fiatten  geben.  @£  ram-- 
melt,  tönt  nlcfet  gut.    93rgf.  remmen,  bemmen. 

ramatten,  befonberö  mit  »Dorfplbcn  Vunta',  zfam-ra  matten  eine 
@acbe,  fi'c  »ollenb*  ju  ©runbe  tieften  (jiemlicb,  bat  fpanifefee  re- 
matar).  2ori  »rg.Oi.  267 :  „®ott  laftern,  romotben,  Uujucbt 
treiben"  —  tpol  für  romoren  (nieberf.  ramenten,  boll.  ravot- 
ten). 

2>er  SR  a  m  a  f  <b.  G£ern>fg$  Journal) ,  bat  Äerbbolj  (f.  Sä  a  b  ü  f  c^  unb 
Oi  e  ttt  i  f  (b) 

(Kalmen.  „I>amlt  in  bem  untern  SSerb  nlemanb  überfübre,  würben 
In  ben  jenfeltlgen  2>onanatm  JHairaen  gelegt,  auf  ber  Sanbfelte 
aber  »on  ben  ©ölbnern  bfe  Oianbgänge  häufiger  vorgenommen." 
©cm.  9ieg.  @&r.  III.  480  ad  147t.  «Bermutl)licb,  wenn  anber*  fein 
blolfer  Schreib  -  ober  Sefcfeljler  ftatt  bat,  roa£  man  fonft  in  ber 
5ßafFerbaufun(t  $  lernen  nennt,  nemlicb.  nad)  93 od)  „lange  rcagreebt 
ober  überaroerd)  an  ble  &o»fe  ber  <J)fable  befestigte  Jp&tjer."  (23rgt. 
©ramm.  148  u.  304.)  @ollte  ble  $orm  öiaimen  »trftidj  gegrün- 
beter  fewt,  al£  OÜemen,  fo  würbe  )id)  ber  Oiuöbruct  SRiemling 
(ro.  m.  f.)  nacb  ©ramm.  148  bier  alt  SKalmling  anfcbliejjen,  unb 
c$  rodre  ein  ©ebanfe  an  Otfrlbä  irreiman,   II.  14.  259,   neben 

trriman,  IV.   2.  26,  (obtingere,  contingere)  erlaubt. 

„räumen,  in  aurem  dicere,"  Voc.  u.  1618;  „rammen,  romen 

susurrare,  mussaje."    Voce.  ».  1429  u.  1419.     (Einräumen  (Einem 

ttmai,  eö  ibm  elnfcbivd&en,  Ibn  baju  bereben.  b.  <©.  „3um  Jpelm- 
garfen  gen,  unb  b<x  t>il  gerumen  unb  geladen. "  «8r-  23er&t.  353. 
„rumere,  runfjare,  susurro,"  gl.  o.  65.  silfo  niefct  eine  bloä 
jüngere  GrntfteUung  autf  rauuen  (unten  <§.  95).  2]rgl.  aud>  rauen 
(oben  ©.  l). 
räum.    £>ag  tiefer  gorm  entfprecbenbe  rüm  ber  a.  ®p.  roar  ein  Adj. 

rumlu  (gl.  a.  109)  spatiosa,  rumaj  CDtfr.  III.  18.  128)  remotum, 

(nieberb.,  agf.  röm,  iel.  rünur,  gotb-  tüm-W  —  rooju  He  Adv. 
rumo  (agf.  rume)  proeul,  longe,  rfimana  von  ferne.  3»  obert. 
iMften  bei  XVII.  3brb.  fommt  no<b  »or  bat  Adj.  fuejhraum  für 
gangbar.  „5llä  bie  ©ebirg  »on  bem  gefallenen  @dmee  rcieber  fueß- 
raumb  tvorben."  $n  einem  Sflümfener  Sp®.  sec.  XV.  tycifjt  e$; 
„2)em  fluefet  got  alä  bem  fewgenpam, 
ber  nit  trug  frnefet  unb  fiuenb  geraipm"  (leer?). 

5  2 


84  Dictum 

©et  {Raunt/  f.  feintet  bem  Verb.  räumen  (ramo"),  tute  bdb. 
räumen.  1)  efn  Sing,  eä  entfernen,  rocgfftjaffen.  ©tatne,  ©rode, 
9?ufcr)roerf,  SPaame,  £äub  räumen,  „rammen  ober  ra rotten" 
1431.  2)  metonomifd):  einen  Ort,  ifjn  baburd),  ba$  man  etroaä  bas 
pon  entfernt,  reinigen,  frei)  maefeen.  Den  Stall,  bie  2Bffen,  bie 
egerten  (t>on  5J?ifr,  ©teinen)  räumen,  (gfn  Jöaue,  ein  2anb 
räumen  —  fid)  barauS  entfernen;  ä.  ©p.  ej  rümen,  bep  9?orf. 
10!.  7  eüiptlfcb  bloö  rnmen,  fortjieben.  „Sßinbcr  bat  ei  feie 
g  er  um  et,"  ber  Sßinrer  ift  fortgejogen.  93enecfe'ä  9<itbart  5ü.  3. 
©tat  rümen,  locum  dare,  gl.  i.  576,  unb  eHiptifd)  einem 
rnmen,  ibm  roeirten,  a.  73,  Vloth  43.  5;  54.  13;  108.  11 5. 
Doc.  Mise.  1.  46.  Da$  Voc.  v.  1618  bat  bU  (K.OJ. :  9S  0  n  bet 
£  e  b  e  t  räumen,  stomaclmm  narrare.  ©  e  t  m  ^erjen  räu- 
men, exonerare  conscientiam  suam.  raümig  tt>  e  r  b  e  n  ei- 
ne^ üanbeS  (2.0.  p.  1555.  f.  XII.),  ci  »erlaffen,  fid)  barauS  ent* 
fernen,  „(giner  SfttjTetijat  falber  tanbtreumig  werben."  2.JK. 
ö.  1616.  f.  723.  abräumen,  i)  ein  Ding,  e*  entfernen. 
2)  einen  Ort,  it)n  reinigen.  Der  J^fmmet  i(l  abgeräumt,  frep 
»on  2Bolfen.  3)  fdjerab-  abräumen  einen,  roie  abraufen. 
aufräumen,  roie  abräumen  1.  2.  Der  Oiaumauf,  ber 
gerne  aufräumt;  befonbers  ironifd),  alfo:  ber  gern  in  Unorbnung 
bringt,  aufräumen,  1}  ijerautfncbmen;  2)  burd)  Jperauönebmen 
reinigen,  einräumen,  bineintbun ,  geben.  3efamenraumcn 
(zfämrama^)  etroai? ,  jttfamment&un,  in  Orbnung  bringen;  j.  93.  bie 
Jpär,  componere  capillos;   fid)  bereit  macben,  anfd)icfen.    Darfst 

di'  fehef  bald  zfamrama".  Der  Oiaum  (Rani),  1)  feie  Jpanblung 
beä  entfernend,  2Begnebmenö.  einen  redjten  Kaum  (©rfff,  «ptlfe) 
macben.  2)  roa$  entfernt,  roeggefcbatTt  roirb.  (Kaum:  Act,  21  b= 
räum,  U-ttatb,  ©dmtt.  erbe.  (Die  l)eroifd?e  Oieben^art:  ,,©id) 
mit  Rüm  bebeefen"  rourbe  —  befonberä  ju  9iapoleon$  -3e't  —  am 
Ober  =  DH)eln  niebt  obne  ©runb  febr  jroeibeutfg  aufgelegt.)  3)  Ort, 
*P(aß,  ber  burd)  2Begtd>arTung  »on  etroatf  fiep  gcroorben  —  befonberä 
ein  autfgereuteter  ^(aß  —  roie  öicut,  (Hieb.  \)  bcfUmmter  <))[aB, 
ber  etroatf  aufnehmen  fann;  ber  JpeusOiaum,  j?eu  =  93oben  in  ber 
©cbeune;  bat  gana  abftraetc  [Raum  (gl.  a.  109.  150.  i.  926  ali 
Ableitung  »cm  Adj.,  uub  rool  fem.  rümi,  rümfn;  agf.,  UU,  gotb. 
rum)  iii  niefct  eben  vclEemäjjfg,  unb  roirb  lieber  burd)  <piaß  gegeben, 
©eraum,  Spielraum,  *D?uf;e.  „Da  ibr  ©eranm  genug  gabt." 
©em.  Oieg.  eijr.  IV.  211.  geraumä  (gräms  0.<pf.)  adv.,  roelt, 
geräumig,  geraum fig  (gramsi)  adj.,  aufgeräumt,  mnnter  (Jpauf  er), 
(Drgl.  bd)b.  geraume  $eit,  aber  aud)  bat  agf.  rpmet,  locus, 
spatium).  gcraumlid),  „ba$  man  von  einer  ©aul  jur  anbern 
geräumlid)  feben  möge."  2ori  2ed)=SK.  389  (gl.  a.  270  carümo, 
oportunus).  Da6  ©eraümt  (Grämt),  plur.  bie  ©eraümter, 
auögebauener  töicbtroeg  im  SBaibe. 


SRaum  Stern  85 

beraumen,  f.  b  et  amen. 

2)et  üidum  (Ram,  fd)iDab.  Räm),  ber  9)?f(d)JÖiabm,  bie  ©abrse, 
f.  ©ramm.  171  ff.  Sue^cr,  fauterOidunä.  „Oxigaliium, 
9»  i  l  d)  t  a  m."  Jpbn.  Voc.  v.  1445.  2)er  Oi  dumf  oeb,  0?  d«m= 
©trübet,  ©petfen  mit  ©abne  bereitet,  rdumen  (rämo),  tjott 
ber  Wild):  ©abne  anfetjen,  f<bott.  to  ream.  o*  gramote  Mj.1i\ 
Wild)  mit  Oiabm.  abräume«  ik  Wild),  bie  ©abne  ba»on  ab* 
nebmen.  5lnm.  Jür  cremor  (lactis)  gilt  im  Oliefterf. ,  f)otr.  r  o  o  in, 
agf.  ream,  rem,  fetjott.  rcam,  i£t.  aber  riömt,  in  ber  8d)t»eij  Gört 
man  neben  Rom,  wenn  ia)  mict)  redjt  erinnere,  and)  Rum,  unb  für  unfec 
Raml  (f.  Kam),  Rümo,  Rümolo ,  ivaö  bie  •öeftimmung  beö  enjenrlictjcn 
SSoeatbeftanbed  (ob  Dtäm ,  JKöm  ,  Stium ,  ober  gar  3t  a  u  in  ,  b.  ft.  a.  <Sp. 
.91  um)  fdjnnerig  mad)t.  Xer  «Begriff  betf  tveg^enemmen  tverben  jvönnenben 
ober  ©offenben  liegt  fomof)l  tnSiäm  ala  In  .9t a um  unb.9\äum;  elfterem 
ftef)t,  ber  <8ebeut.  nad) ,  im  2(gf.  forum,  im  §61.  gar  forim  fuligo  jur 
©eite. 
£)lc  Olem,  a)  mitunter  voa6  bie  9? am  (».  m.  f.),  b)  ©efiell  t>ou 
Seiften  ober  Brettern  für  ©efebtrr,  QBerfjeugc  :c.  <Bcbü0cl  =  , 
Äocbleffel-  :c.  (Kern,  c)  (nad)  ».  .Socbfkrnfelb  ©aljb.  unb 
Verebt.  H.  578  im  <pinjüau)  £enne,  ©djeuue,  (gurftö  dauern -.eituDg 
1819,  9?ro.  34)  „£cnne  =  Ralfen,"  (nad)  Jpufcner)  SBrutfe.  d)  Jpeu= 
SSoben  in  ber  ©d)eune,  Jß  e  n «  9te  m.  e)  Jade,  ©klinge,  bie  man 
«Bogetn  flelir. 

„Daä  er  tecferltdjen  cbau 

unb  fd>on  gen  ir  gep.ireu 

r>nb  rool  bec  jeit  cban  fdren, 

roa  ii  im  lau  ff  et  in  bie  rein  (in  bie  ©d)l(nge), 

fo  mad)t  er  ir  balb  »tberjdm 

all  (anbere)  man  vnb  liebet  fid)  allain."  Cgm.270.  f.l48.b 
„«Bogen,  Oibem  unb  ©prinfen  (teilen"  ift  in  einer  rcir^b.  £>erorbn. 
».  1559,  toxi  fleine  2ßalbiuerf  betreffenb,  verboten.  2>iefe  SBebcu: 
tunken  finb  frbroer  unter  einen  J>ut  ju  bringen.  Unter  bem  begriff 
beä  Jpebenä,  betf  S?<xltcn6  in  bie,  tu  ber  J)et)e  (f.  rama  unter 
OJ  a  m)  tonnte  vtellelcbt  an  i>a$  gotb.  uäiftramian  (crueifigere) 
gebaut  werben,  nulcbem  2öorte  inbi-flen  3.  ©rimm,  ©.  125.  S44 
ber  b.  0ied)tß  =  0ltt.,  bie  bteber  niebt  minber  pafjenbc  93tbeutung 
figere  unb  2}ertr>anbtfd)aft  mit  bem  tüc^timotU  adrhamire  (nad? 
3l)m,  befefttgen,  firmare)  einräumt.  SSrgL  etwa  cud)  b&6  HU  ram  =  r 
fonis,  rem«  conforfarc  —  unb  bjg  alte  rdmen  ff.  berdmen, 
roomlt  gewobntid)  iencö  adhramire  jufammcn^cb^tJfn  wirbj.  95rgt. 
oben  ©.  82  Oi  dm. 
r  e  m  e  n ,  a)  fiel)  r  d  m  e  v.  b)  remen,  einremen  einen  SSJagen 
(ibn  bemmen )  mit  ber  JKem  fetten  ober  bem  Oi  e  m  -  B  d)  u  b. 
atfebaffenburg.  ^Brgt.  rammeln,  Oiamm  unb  Oiem. 
remen,  geremte  Jpehat,  f.  rennen. 


86  9lem  SKeim 

rcmmeln,  a)  6.  2B.  roag  rammeln,  b)  Oerftcn  temmeln 
(Scbroelnfurt,  2er.  ».  $t.  V.  689),  (!e  ju  ®rüf?e  ober  ©raupen 
macben.  (33rgl.  renbeln,  rennein,  teilen,  rollen,  rebeln, 
unb  vielleicht  fclbft  Oilemlfd).) 

3)et  Oieim,  .Otetmct,  Seltnen,  a)  (elcbter  Ötelf  ober  Dunftmeber- 
fcblag,  wie  er  ft'dj  Im  SBlnter  an  ben  feigen  ber  33dume,  an  Jpaar 
unb2BcHe,  an2Bdnben  berplmmer  u.  f.  f.  bemerfen  lajlt.  (a.  ©p., 
agf.,  1*1.  brtm  pruiha.)  b)  »vcl^ltdjcr  2>«ft  an  einigen  Obflarten, 
alt  ©d;lebcn,  groetfdjgen.  c)  ((HottbaD  toai  fiel)  ang  ©efdjlrr  an= 
fodjt  (f.  Diamel).  ber einten,  »errclmen,  mit  CKelf  über jleben. 
•ßäm  fän'  vö'reimt.  relmeln,  anrelmeln,  berelmeln. 
„Dem  menfeben  beteimelt  fein  bart  ober  bar."  Gonr.  ».  SOfegenberg, 
Cgm.  589.  f.  30.  @p.  2B.  „2Benn  tu  ben  jroelf  9?dd)ten  ble  93dum 
relmeln,    gibt  ä  oll  Objjt."    3m  b.  2B.  fagt  man:    „Da  bin  I 

zua-r-i    ober   ä~-l<emo~-r-um    af"    GTeim'lte   (fel)lt   ein  Subst.  fem., 

boci)  nt$t  9)?Üd)?  cfr.  Dictum),   td)  babe  ml*  felbft  betrogen,  In 
©djaben  gebraut,  bin  angerannt. 
2>et  Ölelm  unb  ber  Dielmen,  rote  b*b.  ütelm.    SR. 21. :  Heim  di', 

odar  I  fris  di' !  SSiefleidjt  liegt  ber  nad)  ber  ic^igen  ted)nifd)en  93ebcu; 
tung  beö  SBorrcs'  btot-  ftgürttcf?  genommenen  .Xft.  fid)  reimen  ju  etivaö 
nod)  bte  urfprünglicoe  beS  alten  Slblautuerb»  geriman  contingere  (ötfr. 
h.  2.  26)  ju  ©runbe.  £aju  fr-mmt  ber>  cbenbemfelben  (2.  14.  239)  ein 
abgetötete»  irreiman  in  äl)nlid>eni  ©inne  »or,  and)  bitte  unfre  a.  unt> 
bie  agf.  ©p.  ned)  ein  anbere»  abgeleitete»  riman  numeraie  (gerimit 
numeratus,  lat.  Wattf).  io.  30,  MM.  160,  Otfr.  l.  li.  lo*)  unb  ein 
Subst.  rirn  numerus,  agf.  gerim  cornputus,  calcndarium,  in  festerem 
Sinne  nod)  iel.  rim.  Gl.  a.  154  flcf>t  rima  summa.  —  £jfi  inbeJTeit 
bic  rima ,  rime ,  niua  ber  füblid>en  eurpp.  @prad)en  ,  bem  ICcrt  unb  ber 
&ad)e  nad),  gerabe  beutfdjen  Urfprungs'  fel.>,  i|t  nid)t  ltMhrfdjeinlid).  £&$ 
Obc  germanifdjer  SScilfer  war  für  bie  «ffiieberfeftr  gleicher  2lnfangö  s  SonfO: 
nanten  ber  wichtigem  «IDbrter  gefdja'n't  unb  burd)  üe  ergeljt  (eine  Urfdjei: 
nung,  bie  mit  bem  fprineip  ber  nod)  im  gotf)ifd)en  Xialeft  lebeubigen  Die- 
buplicatten  ber  ^räteritaiformen  jufammen&angen  mag),  nnüljrenb  ber  frei) 
ltd)  fpatcr  aud)  norbtvä'rt»  gebrungene  0feid)ffiing  ber  53ocale  CHiTcnanj 
foivotjf,  oXi  eigentlicher  ©Plbenreiin)  »om  finnlidjern  ©üben  ausgegangen 
unb  baf)in  jiinädjft  burd)  bic  2(raber  gefpmmen  \i\y.\  möctjte.  SSrat  (JonbCe" 
Histor.  de  los  Arabes  cn  Espana,   prologo  p.  XVIII. 

2tud)  ba»  Sansfrit  reimt,  unb  jtvar  ben  jiveiten  3u^,  wie  wir  ben  testen. 
So  war  biefer  <2prad)e  bie  2l(literation  nid?t  fremb.  Selb|t  im  Cbineft; 
fdjen  fommt  ber  .9\eim  oor.  ©0  gut  ft'd)  nun  ber  2(u»brucf  ,9letm  au4 
ben  angetii^rten  altb.  Portern  erfia'ren  liege,  würbe  id)  bed)  aud)  für  i^n 
lieber  füblid;en  Urfprnng,  unb  (fntilellunq  ber  rima  auö  rythmus,  qv&uos 
annehmen,  um  fb  mef)r,  ba  im  ©lawifdjen  ro'trtlidj  ncd)  Pföfia  f.  für 
IKeim  gilt  Tic  (Jintljeilung  ber  SReimc  in  ftumpfe  (männliche)  unb 
f  f  Inge  nbe  (njeiblidje),  r  üb  cen  b  e,   fdjnurrenbe,   fd)ullenbe 


Dletm  Dltem  87 

Dteimen,  @<f)rag<9Uimen  k.   unteu  ben  9)?ei|terfuitjcrH  f.  bt\)  3B«8fn* 
feit  de  civitate  Norinber^a  p.  5l9   ff. 

reimen,  f.  räumen  ftatt  raunen.  ©  e  r  e  i  m ,  in  gereimt* 
tue  16,  fiel?  rennen. 

l)  ber  9i  lernen,  9Uem  (Roam^,  nuc  l)d)b.  9ilcmen,  (a.  ©p.  riumo, 
riemo,  agf.  reoma,  aber  Hl.  reim  f.,  felbfi:  fianufd?  remen'). 
2)er  @d)nuer  =  9tiem  (Selmüarom)  über  ben  9)?ieberlafj  unfrer 
£anb  =  unb  ©tabtfrauea  unb  97?dbctjcn  fommt  mot  fanm  mel)r  Ali 
eigentlicher,  b.  t>.  leberner,  Oliemcn  vor.  £>er  rücfriem,  öiücf: 
grat.  Cgm.  700.  f.  87.  (Salenber  v.  1483.  Cgm.  120.  f.  19. 
„Succidia,  gefallen  9i  lernen  von  fd?>velncn  slelfd)."  Voc.  v.  1618. 
2)fe  91.21.:  „93relten  9t Urnen  fneiben  au*  anbcr  beuten  2eber" 
fcfeon  bep  23r.  58eri)tolt.  Cgm.  632.  f.  94.  SSielleicbt  i;>  mit  Mefem 
JlelfdjerrXerminu^  verivanbt  bie  9T.91.  ©eibamcrä :  „(5$  gebt  an 
bte  9t lernen;"  einmal  aber:  ,,(*i  ael)t  an  bat  9iübmen"  (ans 
(Sterben).  9ilemenfled>en,  ein  ©lücftffpicl  (ben  ülbclung  befd?rie- 
ben),  unb  fcbon  im  Slugsb.  ©tabtb.  (ffrevb.  5)  vorfommenb.  S?ay 
©erlern,  roofür  be$  Surften  Oßappenmeltfcr  ju  forgcn  Ijat,  in  einer 
9Ced)n.  ».  1392,  $repb.  ©amml.  II.  109.  2)er  9i  iemer,  OUemerer, 
9tiemen[d)nelber.  Wiemercr  unb  ??ejHer.  25er  ©elf  =SHte= 
merer,  ©afenmeifier,  ber  juglcid)  tpeljjc  9ttemen  ju  2)rlfd)eln  ic. 
verfertigt. 

2)  ber  Oticmen,  Üuerbolj  im  -IßaiTcfbau  —  fiel)  9?  atmen. 
(Weberf.  t(t  9icmen,  gl.  o.  Sil  rlcmo  remus.)  2)er  9?  lern; 
llng  (Reomling),  «Brett  von  2  gott  35lcfe  unb  15  ^oll  Steile. 
©enerale.  0.  1768.  tüi.  v.  1616.  f-  764.  „jpoijpfoften  ober  9iäöm= 
ünge."  9J?«ut&=£rb.  v.  1765.  „rlemling."  Ms.  9. 1500.  «Bon 
9iam  unb  9Um  jtel)t  Inbeffcn  uufer  ©ort,  bem  SSocal  nad>,  ab. 
3|t,  »vle  e*  fd)elnt  (f.  fr  legen),  ein  ©ed)fcl  ä'.otfcfcen  te  unb  ei 
annehmbar,  fo  fann  Giemen  in  feinen  beiben  23cb.  mit  ÖUlmcn 
jum  alten  glrtman  conti ngere  gehören. 

9liemifd>  (Rcamifch),  ölemffd),  9i6mifd),  »üuöbntcr  ftfr  bat 
9loggen  =  9)?fl)l  von  ben  jiven  eritcn  ©dngeu,  alfo  ba$  befte,  von 
fiepen  mögliä/ft  reine,  ober  sBeutcbSCRebt.  2>a$  9üemlfd)  =  9)?ef, 
ober  aueb,  Motf  ber  9Uemlfcfc  (wo  vcrmntfytfd)  9ioggen  l)lnju= 
verjtanben  wirb).  „2)er  römtfdje  9iocfen,  b.  i.  b<x$  $8eftc  vom 
9iocfenmebl."  ©emein.  9teg.  £bron.  IV.  91  ad  1501.  9Uemifd> 
«Brcb.  3m  2lugtfb.  ©tabtb.,  2Bald>  p.  74,  (Cgm.  559.  f.  18, 
Cgm.  560.  f.  13)  fommt  vor:  „pdrotelt  aber  er  (ber  Rentier)  ben 
roggen  bnrd)  alnen  romlfcfeen  (remifdjen,  ricmlfd)cn)  beu- 
tet" Dcmnad)  fdjclnt  bat  23ort  eigentlid?  eü;  Adjectiv  ja  fe»n. 
2Wein  ble  elucntlldje  35ebeutung  beffelben  i|t  bunfeL  Q4  fommt  bajit 
au*  vor  ein  33crb.  rlemtfthen,  1)  Wlclil  von  biefet  ©orte  berei= 
ten,  ee  beuteln.  2)  ben  Sttü&lftf In  jur  Vereisung  (oldjen  S&ttMet 
in  ©tanb  feijen.    „%n  ben  Drtcu,  ba  man  b«^  öfel  an  ber  Q??ul 


88  3lom 

nit  peütett  obet  tomlfdjt,  fol  bet  SUrülIner  umb  ben  brltten 
taii  mcr  mel,  al$  betf  Äornä  geroefen  ift,  antworten;  aber  an  ben 
orten,  ba.  man  pflegt  ba$  mel  an  ber  Wiül  je  peutln  ober  ro^ 
tnifcfceu,  ba  foll  am  jeber  9MUner  »on  6  9)?e&en  gutä  Äorng 
neuntbalben  meften  9)?cl  unb  anbertbalben  mc^en  Äletb  —  unb  »on 
bent  geringtftn  ad)tl)alben  meljen  5)?el  unb  jwen  me&en  Äletb  ant^ 
wurten."  OT.Ötb.  o.  1553.  f.  142.  cfr.  g.fö.  p.  ie-6.  f.  635.  33e= 
tanntüd?  gefa?al)  baä  23eutetn  erjmals  pon  JF>anb,  uwb  erjt  um  1487 
fiteng  man  an,  bajfelbe  gteid)  burd?  bat  «D?ür>ln>crC  üerrldjten  ju 
Iaffen.  (cfr.  beuteln.)  „3ur  33eforbereng  ber  <J>ecftjen  unb  Selber 
follcn  nad)  ©eftalt  ber  SDtublen  ain,  jroap,  brep  frain  ju  bem  Semmel* 
meel  auggeromtfd)t  fepn."  „@$  foll  ein  ieber  ©dnger  brttteltbeil 
dner  Güen  bicfl)  unb  na®  gelcgenljeit  unb  »otturft  auäger&mlfd)t 
fepn."  alte  SOfü&lorbnung  31s.  „2£aun  ber  gaufer  nt#t  gefebränft 
ober  geremifebt  ift,  alfo  bafj  er  falt  maljlcn  fann,  ift  bie  ©träfe 
34  fr.  2  bt."  gj?üf)(:3nflructlon  SÖagner  2.  u.  £.  93.  H.  99.  3n  ber 
9?euburg.  SDfü&uOrb.  bep  @bltngenfp.  de  jure  hofmarch.  @.  127 
flebt,  wol  feölerbaft,  jwetmal:  „3fr  ber  spobenftein  ober  gauffer 
ntd)t  gefebrenfjt  ober  gerdnltfd)t,  gercintfebet,  bafj  er  falt 
maljlen  fann"  —  3D  Er.  3n  einer  Ijanbfdjrtftlidjen  o.pfdlj.  $0?ubU 
örb.  p.  I6il:  „2Bemt  ber  Oberftafn  ober  gauffer  nit  gefd>rencfl)t 
ober  geremblfd)  ift,  bat  er  falt  mablen  fann/'  (Bav.  4°  4i7d). 
2Bol  junddjfi  wieber  oon  bfefem  93erb  finb  bfe2iusbrücfe:  geriemf  fd>t 
9Kel,  geriemtfcbtcS  33rcb.  9J?an  bort  aber  aud>:  greamifch 
gtfel,  „geremtfebe  93tott."  Proba  de  a°.  1583.  dt  gilt  bep 
ben  Füllern  ber  2luöbrucf  ber  OUemifdj  au*  oon  ber  Äerbe, 
ötinne  ober  $ttae,  bie  in  ben  @tetn,  mit  bem  fetnetf  9)?ebl  gemafen 
werben  foll,  gehauen  werben  muß,  unb  welcbe  anberrcärtä  ber 
Stümr.icl  beifit;  Cum  33remen  ift  Oldmel  eine  fieine  Diinnc, 
prd)e,  Oiillc).  „@epnt  bie  SKemif\ft  (im  9)?üblftefn)  lenger  alö 
7  jjol  ober  tiefer  cli  2  3ol,  gibt  jebeS  SSterteljol  (Straff  15  fr." 
„3ft  ber  Üauffer  ein  rampfen  büner  bann  1  ^of ,  bat  bie  9Umtfd> 
fo  flein  fcpnb,  bafj  ei  nit  ließ  malen  fann."  alte  9)?ül)l--C>rb.  bei) 
<5l)ltngen^berg  de  jure  hofmarch.  ©.  126.  &  ift  bler  bat  5Bort, 
nad)  bem  diteften  «Beleg ,  womit  bie  gegenro.  5lu^fp.  übereinflimmt, 
mit  ie  gefefcrieben.  @o  lange  bie  ©runbbebeutuna  unfieber  ift,  bleibt 
jeber  aiblettungguerfud)  miölid).  3d>  b\abt  »om  flarciftfen  rubati, 
rybit'  (l;aucn,  cfr.  üiabüfcb  «nb  Diamafd))  Uä  jum  Ul.  rtomt 
flos  lactis  (cfr.  fleur  de  farine  ,  the  flour)  gefdjWatlft. 
OJom  (Ram,  Rom),  bie  SBelfftabf,  (a.  @p.  öiuma  unb  $onte). 
Ä;nbfrn  fagt  man  von  mandjem  Dinge,  befjen  ibnen  auffallenbe  2lb= 
»efenb,eit  man  ntebt  ndber  etfldren  mag,  eö  fep  auf  ober  nacb 
Ovom  geratfet,  befonberö  von  <pcrfonen,  bie  in  bie  2Bod?en  ge-- 
fommen/  (in  2lfd}affenburg)  »on  ben  ©locEen,  bie  an  ein  paar 
fcagen  ber  G^arn»od?e  nid?t  gelautet  werben;  im  ©ct/crj  audj  oon 


3lom  9*um  89 

einem  gefftlfdjen  Jperrn  in  bem  $all  eines  ndcbtlicben  $efud>e$  &e» 
ber  roeibl.  Dfenerfrtaft,  ben  man  ibm  etwa  jutraut.  Die  {Rom: 
fart,  (d.  ©p.)  ^ilgerfabtt,  a)  ad  limina  apostolorum  nad)  OtOrtt. 

„@r  foat  ein  0t om fart  au^ridjtcn."  ©ent.  Oteg.  £br.  ad  i45i. 
2lmb.  Olftcrt  p.  1580.  „Dieroeil  St.  jpaimeran  was  auf  bem  JRom^ 
roeg  aU  ein  spflgram."  Gbron.  bei)  'Jrepb.  I.  15.  b)  nad)  jebem 
anbern  2Ballfabrt$crt,  bn  jur  $eit  ber  rcmifd?en  Jubiläen  vom  v$abft 
au*  anbern  Äird-en  ber  Gbriftenbeit  aleid)  geltenbe  straft  te»cretegt 
roorben  war.  ,,2BaS  ein  Oiomfart  jn  9)?ünd)en,  ba  fam  ©refj  gelt 
babin."  öfelcl.  6JG.  Da3  ital.  romeo,  fpontfcfce  romero  (<püger), 
romeria  (2B«llf«brt)  tft  rool  eben  fo  entftanben.  Die  Ilomani 
tributales,  tributarü  unfrer  ulteften  £rabttiortfurtunben  (j.  53.  Canis. 
ant.  Iect.  II.  488  seq.,  vi.  U48  seq.)  roaven  »ermutbltcb  Ü6crMeibfel 
ber  frühem  (atintfierten  3?e»6(ferttng.  *2Saö  mag  root  iHocntin  meinen, 
roenn  er,  in  SSejug  auf  alte  beütfdje  Siebter,  ben  Oluebrud  brauet: 
alte  9tömer?  ©.  I.  £b-  ©.  4-16.  Sie  ©teile  beißt  in  einer  alten 
£.©.  ber aiü.Gftr.  f.  581» :  „<SMf*  alt  Ötbomer,  oorau*  2Bollffram 
von  <£fd)enbad),  ber  (üling^obt  tmb  ©djaber  :c."  cf.  ©.  85 
rumere,  ©.  90  ruomärc.  „Otumefdje  ebraut,  beta,"  Voc. 
D.  1419;  römifebe  Äole,  brassicä,"  gl.  o.  471. 
,,0i6m  erle,  modiolus,  parvum  vasculum  potorium  ,"  Voc.  V.  1618; 

bag  Diminutiv  beö  bod)b.  Körner,  tveld)e£  fonfl  in  unfern  @egen= 
ben  unbefannt  ifc 

„rommein  unb  über  bic  ©fangen  (klagen"  unb  brgl.,  in  einem 
Nürnberg,  latent  über  Me  $ed)tfcbule  (v.  1625)  verboten. 

Die,  fpdter:  ber  9tumor(u-i  Romor,  Ramor),  Otaufbanbel, 
@d)ldgerep,  Tumult.  SJ.föcfct.  v.  1616.  f.  695.  724.  801.  816.  Cod. 
crim.  v.  1751.  I.  £().  5.  g.  10.  §.  är.  2l)b(.  XVI.  384.  9lv.  £l)r.  101. 
rumoren  (ramom  ü-u)  vrb.  n.,  (Haafbdnbel,  Tumulte  anfanaen. 
barb.lat.  ramare.  Der  Hiumorer,  ber  bk  öffentlich^  iftube  flott. 
Die  Dtumormacbt,  ter  Oiumormaf  fter,  bie  Dtumorf neebte, 
ebmal«  tva£  jeljt:  $oliceproacbe ,  ^olicepcbef,  tyolfccpbtener. 

1)  ber  Otummel,  itaf.  Ja  ronfa,  franj.  Ia  ronfle,  bie  $abl  ber  gtcfd)= 
artigen  ÄartenMdtter  tut  Biquet --©plel,  bie  ©equenj.  9t. "U.:  (St 
verflet  ben  öiummel,  il  eonnoit  sa  carte,  er  tveii  ft'cb  ja  fei; 
nem  95ortbell  ju  benebmen.  rummeln,  vrb.  n.  branbeln  unb 
rummeln.  Ädrnten.  2)  ber  SR  u  m  m  e  l,  im  ©cberj  ober  »er= 
dcbtlfcb:  ber  Vorfall,  Jpanbel;  befonberä  larmenber  3irt,  brt  £umulr, 
&tie»ittm.  Der  baprifebe  Dtummel,  ber  baprifebe  Srbfolgefrieg 
v.  1778,  roobep  ei  befanntlid)  of)ne  @d)lad)t  abgfeng.  „a  (JprolcrO 
Sieb  im  5ratt}ofcn--0iiimmel  1795. "  Da«  ©erümntel,  @e= 
tümmel  unb  ©erümmef,  ©rümmcl  unb  Kümmel,  ©e= 
rtmpet  unb  ©etimpel  (81t).  <2br.  pnss.),  Ä*le#*Gtrm  (nad)  bem 
UU  rumba  fastus,  procella  pieüeidt  au^  rumpeln  entflanben). 
3)  ber  Otummel  (Jranfen),  bie  ©elb^Ototte. 


90  SRuem      Slam?      SKettip      SRumy 

2)er  {Ruem  (Ruom,  Raam),  i)  rote  bd)b.  {Rufern.  2>od?  in  bfefer 
23eb.  mlnbcr  »olfgmdfjig  ald  in  ber  folgenben.  2)  spralerep,  gloriatio. 
«D?tt  JRuem,  jactaater,  Voc.  r>.  1618,  roo&tn  ble  aud)  l)d)b.  SR.fl.  öne 

{R  U  e  m  JU  melbCll ;  (a.  ©p.  l)ruom  jactantia,  arrogantia;  clamor, 
UU  rem  clamor,  vox,  neben  forö$  für  laus),  tüemcn  (riama~, 
rVamay),  rü&men  («.  @p.  liruoman;  agf.  fereman  clamare,  täl. 
tüma  verbis  efferre).  2Me  Öiomer  2h>entin6  (f.  oben  ©.  89/ 
I.  £f>.  @.  446)  ftnb  »telleicfct  eber  {Rüemer,  tyraler,  ble  5Rüe* 
mar  ©udjenrotrtä ,  ruomdre  2Baltt>crd  41.  25;  bromari  jaetans, 

gl.  a.  285.     berüemen  (breamo\  pfre~ama~)  —  1)  ffd)  b. ,   glo- 

riari;  2)  d.  £anjl.@pr.  crn)d()nen.  „oft  berühmte,  mebr  bc= 
rübmte  ©adjen."  berücmt  (breamt),  berübmt;  roor/lbefannt, 
angefeben  (auf  53Brfef  =  2Ibbrcffen  an  Jj>anbel*(eute  unb  brat.),  3.  98. 
„J?rn.  .Saut,  berübmten  @d>reibmaterialienbdnbler  in  OTüncbcn." 
uerrüemt,  mte  berücmt.    „uerrübmbt  macben,"  illustrare. 

Voc.  v.  1618.     1)Z$  {Rüemfel  (Reamfl).     o    Reamfl  macha~  r>on 

etroatf,   ei  übertrieben  unb  ungegrünbet  loben  (Dtfr.  IV.  6.  70, 

gl.  a.  504.  i-  365  ruomtfcÜ  jactantia,    arrogantia).         3d)   finbe 

gl.  a.  582  ein  Adj.  untlleruom  voti  compos.  25fefj  ift  rool  ein 
gan$  anbrer  ©tamm,  bem  glclcbbebeufenben  agf.  »i^bre'mig  unb 
bem  einfachen  btemig  compos  entfpredjenb. 


3)er  JRampetf  Oilfcbaff.) ,  geringer,  faurer  ©ein.    ®.  {Rappe*. 

Die  „Oiemp"  (faljb.  Oibtenau  £übn.  338),  Jpltfdtfuf). 

tumpet,  Adj. 

Rlaa"  bin  I,  ilaa~  bleib  I,  grous  mag  I  net  wer'n, 
Schö~  ruropat,  fchcT  pnmpat,  wia  d"  Has'lnufs-Kern. 
rumpate  ftumpate ,  adv. ,  mit  ©tumpf  unb  ©ttel,  am  iRbein:  mit 
JRump  unb  ©tump,  nieberf.  rump--fiump.'  Sllfo  rool  pon  ber 
meljr  nieberb.  Jorm  CRump  für  {Rumpf.  3)od)  fann  rumpet, 
wenn  ei  eben  fletn  bebeuten  foll,  su  ©udjenroirtö  rumpen 
(fd)tumpfen)  geboren- 

rumpeln,  ein  eumpfeä  ©erdufd)  madjen,  ftd)  mit  tlngeihim  beroegen. 

hin-,  her-,  aussi-,  eini-,  durchi-,   in  d  Höhh  rumpeln.     „25er 

ebrle  ÄuntE  'llrtu^  torifdjte  mit  ben  aubern,  rumpeln  unbe  roanbern 
mufte  er  mit  in  bin  unb  ber."  .tpeinttd^  £rirtan  2904.  einen 
antumpeln,  anfahren,  um  =  ,  ni  ber  rumpeln  (im  Saufen  unu, 
niberroerfen).  einen  rumpeln,  itjn  jum  heften  baben  (oieüeldjt 
vom  {R  u  m  p  e  l  n  ober  Jp  d  n  f  c  l  n  ber  ^Bergleute  genommen).  3d) 
merN  fefcon,  <lae  grumpaite  Hiasl  war  I,  td)  JPttre  ber  93etrt>aen<; 
(vom  ©djroeiue)  coire.  £>aä  {Rumpeltbier,  bat  mdnnlicbe  3ud>t= 
febroein.  2)er  {Rumpier,  bumpfcö  <§erdufcb;  fcbnelle  einmalige 
33etv>egang,  2lnlauf.  a*n  Rumpla' taa%  macha",  Xai  ©erümpel, 
©eldrm;  «Uerlct)  aH  unbrauebbar  burebeinanber  geroorfence'  Spant? 
gerdtöe.    Sie  Oiumpeltammct,  ber  SRumpelfaflen  für  »er^ 


Ülampf  Dttmpf  91 

roorfeneä  ©erumpel.  Sie  Otumpelmetten,  nai  „tyumper- 
metten."  Die  Dtumpelnacfet  (faljb.  «Pangau),  (Jbriftnacfet.  3n 
ber  Ofumpelnacbt  pflegen  bie  Wäbcfeen  iljre  2tett}abcr  mit  bem 
Älojenfdurjen  (etncm  ©tuet  Älejenbrob)  ju  befäenfen.  Sputa. 
338.  £ie  öcumpelfuppen  (gfdjtelgebirg) ,  erfte  ©petfe,  bie  bcr 
ffiocbnerimt  na*  bcr  ©ebuttgarbeit  gereift  wirb.  cfr.  Oiummel. 
Die  Oiumpumpel  u-u,  ©pottbenennung  etneö  alten  2Beibees. 
cfr.  Otunfunfel  unb  Kumpel. 


£>er  Oiampf,  Kämpft,  Wamft  (Ra'ft) ,  a)  bie  Oiinbe,  befonberä 
»om  93rob;  ber  auf  ber  bem  ©dmitt  cntgegengefefjten  ©citc  feine 
föinbc  bebaltenbe  erfte  Slbfcfrnltt  ober  leBte  CHeit  eines  Zübei.  & 
Raftl  Broxid.  b)  Saumrtnbe  altf  @efap  bienenb,  anberrcarttf  (Kurnpf. 
„Kampf,  barein  man  erbper  llfc."  Voc.  ».  1482.  c)  ^ibfdjnitt, 
truneus  überbaupt.  „ranpbt  truneus,"  Voc.  ».  1445,  vielleicht 
junäd?(t  ber  Ovumpf  bei  menfeblicben  £eibe$.  Sa*  biefem  ledern 
2Bort  entfpre<toenbc  UU  rumpr  gilt  für  podex.  d)  otanb  uber= 
&aupt  (gl.  i-  114  ramft  labra,  825  rampbt  cantus).  „%ix  ten 
(Xanfften  bei  £obe$."  £>ruce  r>.  1697.  3n  einer  altern  «J3?ül)U 
befd?au=Crb.  beipt  ee  in  23ejug  auf  bie  9}?ül)ltfeme:  „3$  ber  £auffcr 
ein  (im?)  föampffen  bünner  bann  4  jM,"  wdbrenb  eiae  neuere 
fagt:  „SBann  ber  2auffer  »on  Oianf  bünner  i\\  M  3  ^olf."  «Wir 
bleibt  bie  5Beb.  unflar.  @.  rimpfen,  aai  beffen  2t«rsgcj>4  ^fe  50n 
Ottnbe  gfemftg  natürliib  $u  fliegen  fdjcint. 

2)ie  Kämpfen,  Jpautfrourj,  sempervivum  tectorium. 

rampfen,  (93aut)  raffen,  93on  einer  ©fd)el,  bie  niefet  gut  febnetbet, 
fagt  man,  ba$  fie  bat  ®t<xi,  b&i  ©ctreife  nur  rampfe.  2>rgl.  b. 
f.  unb  r am f eben.    2)ie  Kampfe l,  babfüdjtigc  >perfon.   b.  2ß. 

rimpfen,  (a-  ©p.  rampf,  gerumpfen),  i)  eine  Kiße  ma#en, 
aufrimpfen,  aufrißen-  (Gl.  a.  525  ijrfmfit,  terit,  b<xi  Kim= 
peln,  ^bne  einfagen,  ber  ^.ammmaetjer  rotro  al$  mebr  nleberb. 
gorm  bjeber  geboren.)  2)  a)  jufammetijte&en.  „2)a$  Unb  ftd)  rot 
ber  l)if?e  ju  bea  eften  rampf."  ,,©o  ercbücEet  ber  füfe  regen  bat 
gerumpfen  Ift  gelegen."  Cgm.  270.  f.  213.  „@in  SBurtn,  mann 
er  getreten  wirb,  fo  r impft  unb  nunbt  er  ft'd),  rote  er  fann." 
©elbamer.  „Abominatio,  ein  unroll  alfo  bj  ft'cb  einer  rympfft, 
alö  iüolt  er  ffd>  Irecben."  Voc.  «Kclber.  sec.  XV.  Contractos 
(frigore  remiges)  gtrumpfan.  2)lut.  II.  348.  .,© e r u m p f c n, 
nai  im  bie  baut  jn  ben  Klben."  «parctfal.  „faf,  bleid?  gcrunpfen 
unb  tat,"  2)iut.  II.  133.  „du  gerumpffen  antlu§."  Cgm.  311. 
f.  46.  ,/illtern  SSeibcrn  r  impf  et  (wirb  runjlld))  ber  büd)." 
3lftb.  2ß.  III.  165.  2Me  ©tirn,  bie  9Ufen  rimpffen,  in 
Oiunjcln  iufammenyeöen.  ,,T>ei  rimpbet  fiel)  rdl  manic  brd." 
2Baltl)er  75.  31.  (Gl.  a.  507.  547.  1078  rampl)  caperabat,  1075 
gtrunfan  rugose). 


92         Stumpf    SKamf    «Kemf    3Kumf    9tan 

rumpffcn,  run$li*t  macfeen.  „?D?lt  rumpfung  ber  nafcn  per; 
ni*tfgen,  subsannarc."  Voc.  scc.  XV.  ©egiättete  Saf*e  ic.  »cr- 
rumpfen.  ßig.:  ein  3)?äb*en  ums'  rumptV,  eä  ungebü&rlt*  t)er= 
umsieljeit.   SSrgl.  tum  feit. 


r  a  m  f  e  n  ,  abramfen  einen  (£).<pf.  granfen) ,  il)n  auöf*elten, 
corripere.  ©er  Oiamfer,  2Jcrt1)Ctö  (ital.  rammanzo).  ©te,  wenn 
fte  nubt  antf  bem  franj.  ramasser  entftellt  ift,  rcol  ibentif*e  Jorm 
rantfcfcen,  (Obrm.)  raffen,  corripere,  z-famramfcirn ,  jufani: 
mentajfen,   auä  Jpabfuit  fammeln  —  bat  s2tbnlt*feft  mit  tem  fdf. 

fyrammfa  violenter  arripere,  bvetttttta  unguibus  arripere  pon 

brammr  pes  ungulams.  sßrctf.  II.  110  gremfen,  gremflg. 
Der  OUmfer  (£>b.3far),  allium  ursinum  L. ,  Ofamfel;  agf. 
bramfa  m. 

„®eremfl  lora,  peribolus,"  Voc.  p.  1618.  „®eremp  ber  ftegen, 
gen^en,  creferen,  lorica."  ©afppobiu«:.  „Untere  Jj>au?flur,  bte  neben 
ber  £bür  ein  groM  bolterneS  ©itrerroerf  Ijatte,  tpobur*  man  nn= 
mittelbar  mit  be?  (Straße  nnb  ber  frepen  2uft  in  Verblnbung  tarn, 
einen  fol*en  Vogelbauer,  mit  bem  »iele  Raufet  perfeben  waren, 
nannte  man  ein  ©erämtf.  Sie  grauen  fa^cn  barin,  um  ju  näöen 
unb  &u  fbiefen;  bie  .fioebin  laö  ffyren  'Salat;  ble  Barbarinnen  be= 
fpracfccn  \i<k  von  baber  miteinanber,  unb  bic  ©trafen  gemannen  ba= 
bur*  {n  btt  guten  *ja\)ttieit  ein  fübllaje«?  ^tnfeben."  ©oetbe  „ftu^ 
m.  Sel'cn;''  glei*  "anfangt.  ©aä  Ärembö  ber  <p.<p.  graneifeaner 
ju  3)?un*en  (@.  II.  2b«  386)  wirb  tvol  ehpatf  Üibnll*etf,  obf*on 
minber  $reunblf*e£,  geroefen  fcpn. 

rumfen,  rumfein,  vrb.  n.,  »on  <J)erfonen:  f*erjen,  ft*  mutbrofllfg 
balgen  ;  pon  6*»pefnen,  Jpunben,  Taljen:  na*  ber  Begattung  per= 
langen,  ft*  begatten,   cfr.  rumpeln,  rümpfen. 


£Retlje:     £Kan,    ren,    ic 

ran  (räv),  ranig  (rani,  rä^g),  fcblanf,  f*mä*tia.  a"  ra"a  Bürfchl, 
Deonl.  „g)?el*lfeb?*  foll  lang,  ran  unb  roolgefurbt  fepn."  $ion= 
le'*n.<prcc  p.  1580.  „Dein  leib  fft  ran;  gar  u>ol  «etan  [ten  bir 
beia  brufr."  gjfufcabfor.  3n  ber  mitt  ift  fte  g  er  an  ig.  Jfpanö  @a**. 
«Norf.,  Jpoll.  ranf  in  berf.  93eb.,  agf.,  engl,  ranf  fprtefcenb,  üppig, 
ftolj.  3*  serrnutbe  faft  €nt|lellung  unferö  ffiorteß  au$  einer  Sorot 
ranb,  f.  b.  f.  unb  ränblg. 

©er  Ran.-.-  unb  ber  Ran1  (»aur  0.2.) ,  baä  CÄanf  =  Äorn,  franfbafter 
2ln3rou*6,  bet  ben  ®*n>eincn  befonbertf  bep  großer  Jpiße  im  ©aumen 
auffibrt.  'an  Rana'  löf-n,  baS  9?,  &erau*f*neiben.  (23telJel*t 
na*  ©ramm.  108.  447  beffer  Dianben,  womit  na*  441  bat  b*b. 


3fan  SKain  93 

SScrt  alä  0?ang  =  £otn  ubereinfHmmen  mürbe.)  ©.  b.  f.  unb  aucb 
Otonen. 

Die  Oiannen  (Rano"),  beta  vulgaris  rubra  L. ,  f.  Ol  an  b et!.  (53tgl. 
aucb  (gerann  neben  ®<br«nb,  ©enn  neben  ©enb.) 

t«in  (raa%  opf.,  fäwdb.  rar,  Jranfen  rät,  re),  Adj.  unb  Adv. 
l)  roie  bcbb.  rein,  bod)  in  biefem  «ginne,  roentgftentf  in  21.55., 
nf*t  eben  »olftfüblicb  unb  burd)  («aber  erfeljt/  (a.  6p.  breinf, 
{$(.  btein=n,  gotl).  braintf;  im  3lgf.  fcbelnt  bat  2Bort  gefehlt  ju 
haben.  2pe'£  rein  ft'ebt  febr  unfäd/ftfd),  felbft  buä  boll.  repn, 
nieberf.  rein  febr  unnieberbeutfeb  autf,  rodbrenb  bod?  ba*  bep  ©rimm  — 
b.  0?ed)t*-3Ut.  @.  lio  —  alä  bevba  pura  naebgeroiefene  franfifdje 
cbrene  =  cruba  für  fein  Dafepn  fprid)t).  a"  raa's  Kaibl  ift  ben 
gtfe&gern  ein  .Salb,   b<xi  niebt  mehr  faugt.     2)  (O/jnn)  fdjmäcbtig, 

gracilis. 

(SStal  „gan$  bleid),  fcbrcarfj,  bürr  unb  mager, 

g  er  apnig,  bünn  unb  hager"  bep  J>.  ©acb£. 
Sollte  l)ier  blotf  eine  SDcrmengung  mit  ran  flatt  haben.)    5)  Adv. 
a)  bepnabe,  faft;  b)  nabe,  fetf,  biebt,  genau,  ganj  unb  gar,  febr. 

(Jr  ift  ras"  15  3ar  alt  (faft),  Obrm.     Haft  no'  zwuo  Stund  rao\ 

baft  nod)  rool  jroep  ©tunben  ju  geben.  £Jpf.  Ms.  „Me  venfter  rain 
iu  tbun"  (wobl  oerfcblie^en).  ©djulm.  Jpueber  Ms.  ».  1477.  „rain 
pro  febr.  di  ift  rain  falt,  alias  fefnblicb"  (falt).  >ptafd)  1689. 
rain  pergein  (Cgm.  117.  f.  129),  Adj.  von  ratn  unb  parg, 
barg  (©ebroein)?  „9)?ft  rainpergein  fmer,  neue$  reinpergein 
jroetnetf  fmerb."  unrainen,  »erunratnen  (d.  @p.),  »emn? 
reinigen.  „Die  mnnbern  95ruber  fagtea  auf  Äapfer  ftrtbrid),  er 
wer  ein  fobomita,  ober  ba$  er  USid)  »erungeraint,  ober  er 
fep  ein  fefjer."  „»Bftbunratner  ober  .fiefter."  2.0?.  Ms.  0.  1455. 
(feiunrein  ian,  violare.  3fibor  V.  breinnan  fr.  breinian, 
reinigen.  Äero  IV.  «Sep  Otfr.  aueb  reinon  unb  gl.  a.  142 
reinffon,  purgarc  2$rgl.  bie  2lnm.  hinter  ben  $u  OUin  ge* 
borigen  2lttifeln. 
Der  Oiain  (Ra»~),  1)  wie  bcbb.,  b.  b.  ein  jroifrten  «Mcterfelbern  un- 
gepflügt  liegen  bletbenber  ©renjftreifen;  jeber  Oianb  eineö  ©tücE  2an= 
beä,  befonberö  n>enn  er  abhängig  (7  (Jommunl  rain  ig)  ift.  ge 
Oiain,  ali  Adv.  unb  tyrdpof.,  angrenjenb,  contigue,  neben.  „Die 
tiefer  ligent  anclnanber  je  rain.  Dem  »lief er  >ü  get  je  rain  ber 
«Krfer  35;  je  rain  be*  Ol.  OMicfer*.  3e  rain  bei  9)?üllerrf  pralten. 
£e  rain  ber  2o."  MB.  XVII.  195.  226  ad  1470— 1487.  XX.  193  ad 
1419.  „Ob  ber  mair  bai  gut  von  rain  btnj  rain  geparoen  bab," 
b.  b«  ebne  irgenb  etmai  ungebaut  ju  laffen.  fünfte  SBauftiftfrage. 
Cgm.  549.  f.  55.b  2)  ber  mlttere  ütbeil  eine^  fdjmalen  3lcferbeete^ 
OBtfangä),  roeldjer  nod>  jum  Umpflügen  (Sluöactern,  8lu^ 
fangen)  übrig  bleibt,  roenn  burd)  eine  <Pflugfal)rt  bintodrt^  unb  eine 
anbete  berroattö,  ober  bureb  ba*  fogenannte  ab=,  anratnen,  beteit< 


94  Dlatn 

auf  jeber  (Seite  befjelbcn  ein  ©treifen  abgefdmttten  unb  umgeftürjt 
ifl.  2lud?  bau  HU  rein  f.  (vielleicht  ftatt  brein)  bebeutet  porca, 
lira.  5)  ber  gegen  ein  9>?oor  ober  gegen  ein  SBafferr,  fcefonberä  §fwp= 
«Bett  afrbdnglge  Üfanb  beä  böbern  fcerrelnä,  Uferbang.  (QSrgl.  Selten.) 
•Der  9Äo$  =  9lain  pon  9)?oo$  =  3nnt«e  blö  gegen  WooiSburg.  2>er 
«ä  #  =  üi  a  i  n  (X'ra^,  wenn  biefe  2luefpract)e  nid?t  etroa  auf  ein 
mlnber  pafTenbeö  Qfbrain  gebt),  unb  fpec'ell:  ®alMd)  =  8tain 
(GaaüVraa-) ,  Oi  0  t  a  cfo  -  9?  a  t  n  (Rodo'raa*)  im  2.©.  £olj.  2>et 
3tmper  =  Dialn.  „3luf  bem  ÖUpn  bep  ber  3fer  je  Dbernoergen,  je 
9Ubernpergen/  je  @ngelfdjald)lng,  je  £aggolfüng  unb  je  3$manlng." 
gfteldjelb.  H.  Fr.  II.  I.  153  ad  1319.  „j}u  Cberpergen  auf  bem 
3farrain."  MB.  XVIII.  254  ad  1598.  „spogenbaufen  auf  bem 
3farratn."  MB.  XXI.  169  ad  1457.  2>er  2ecforain,  f.  2orl'< 
Urf.  jur  ©efd).  bei  2ed)tain$.  15en  für  perfcbjebne  Drtlldjfelten 
porfommenben  tarnen  2B  a  g  r  a  i  n  (j.  $8.  bep  Qltnberg ,  mit  SSalb 
bero?.d)fen  unb  burd)  alte  ©rdber  merfroütbig)  mödjte  Id?  au$  bem 
alten  2(ppellatlp  5ßdg  (fluentum)  erklären,  wenn  überall  baUv 
SBafje t  porfdme.    Die  öftere  ©djreibung  2B  a  d)  =  r  e i n  alter  Urf unben 

fft  nid?t  bagege«.  „Terminus  qui  2ß  ad) rein  dicitur,  sicut  ille 
Sißacferein  tendit  usque  dum  Treuina  fluit  in  amnem  Trauum." 

Ä.  <pUtpp$  93eftdt.33rlef  ber  faljb.  SSeft'fjungen  p.  1 199.  „De  Danubio 
usque  ad  2Bagrefn."  MB.  XI.  i4i.  143.  I.  354.  „S81  bei  metei 
reine."  SSSernbertf  SKarta  133.  „an  cineä  flabe*  reine."  2)iuf. 
III.  98.  2)cr  Q?ain-a5aum,  Oiain  =  @tain  afß  ©renjjelcfeen. 
2)er  3talngcno{j,  beffen  ©runbftücf  an  bat  eine*  tfnbern  ftopt,  in 
"Bejug  auf  biefen;  glurgenoffe.  //Ob  ft'cb,  fefeatur  pber  anber  ungelücf 
begeben  nmrbe,  folle  ee  jm  wie  anbern  feinen  Dtainsen offen  ge= 
balfen  tperben."  9Kel<fcelb.  <£&r.  ®.  II.  187.  MB.  X.  283.  3eßt  bort 
man  in  blefem  ©Inn  ber  9)?ltrainer  (Midraanoc),  befonbertf  wenn 
ib,m  ein  OUin  jur  Jpdlfte  mit  angebet.  rainen,  1)  vrb.  n., 
grenjen.  ©eip&bnllcber  ftnbet  ft'cb,  ba*  Gomp.  anralneu,  angrenzen. 
„33ep  betsen  negft  berum  anrainenben  2anbfcbafften."  2anbtg. 
».  if)ß9  p-  535.  „T>afj  bie  ©pore  ben  anrainenbten  Oluelenbcin 
in  ber  <pfalj  jue  groffen  nuj  gerateten  tt)etre."  £btg.  p.  1612  p.  218. 
„Stnratnenbe  unb  inlenbifcbe  Ärlegticmporung."  ibid.  p.  80. 
3)  act.,  d.  ©p.  (®runb  unb  93oben)  abgrenjen,  tbellen.  „2Bir  füllen 
bie  J?ob  nid)t  rainen  nod>  fallen."  MB.  XX.  533.  „2ßlr  mügen 
unfer  @rbred)t  auf  irem  @ut  roeber  perfefcen,  »erf offen,  perbepraten, 
taplen,  rapnen,  npet;  perdnbern."  MB.  IV.  393.  „<?$  fott  ntemant 
üerfeßen,  fauffen,  »erfauffen,  werlenr  rainen  ober  fallen  falner= 
Ul."  MB.  II.  165.  „2Öann  man  aln  bolang  (eine  ^fitiang)  por 
ungetpiter  unb  fnee  niefot  gerainen  modjt  (bie  ©emerfe  ober  2anbe*= 
grenjen  por  bem  aBobmerroalb  feflfeßen)  1392."  grelb.  ©amml.  II. 
lno.  105.  (»ßrgl.  ber  iBcraln  Im  Sablfcben,  ein  früber  einem  ge= 
Öorlgeö,  bann  unter  SQ?el)rere  getb,  eiltet  ©anje  pon  ©runbjtücfen. 


9faritt  Dfoutt  95 

«UHgem.  ^eftg. p.  l S20.  f.  968.)  tt  b r  a  i  n  e  n ,  a)  abgrenzen ;  b)  (O.tyf.) 
Me  beuben  Oidnber  eine*  53if  angg  afrpflügen  (f.  Main  2).  „3301t 
einem  Stagniert  ju  atfern  fttttt  abratnen  unb  auöfangen  1  fl." 
SSfltmaifter  572.  auärainen  (ein  @ut),  a)  ei  auggrc-njen,  aufc 
tnarfcn.  b)  bie  ©renjralne  barauä  n>eama*en.  „Daä  bat  benant 
gut  an  pil  enben  auägetapnt  ift  werben,  unb  ganj  in  baS  anber 
gut  gebogen."  MB.  X.  soo.  verrat nen,  permarfen.  Die  33  er- 
rat nung,  mehrere  einzelne  Selber,  bie  obnsefäljr  na*  einerlei? 
5Rl*tung  liegen. 

tainen,  raiueln  (rärin),  ft*  ju  einer,  an  eine  tyerfon, 
(b.  ÜB-  Dbrm.)  jt*  tbr  nähern,  an  fte  balten,  anfd)miegen. 
Räi'lts    enk    net   a'fö    z'fam  !    Wos   räi'lft  dV  denn  o'fo  zei-i 

fön  ia'?    „Do  ft  ft*  mit  oaften  gegfn  g»t  gereintt,"  cum  jeju- 

nando  Deo  appropinquabat.  Gl.  Winncrl.  „De$  lanbtä  <Xl\- 
rainenben    23erberben    fteum"    (perniciei  ingruenti  oecurrere). 

gbtg.  p.  1612  p.  77.  Der  Oiaingartcn  (Räi~-Gaa*tn,  b.  2D.0brm.), 
na*barlt*e  j3nfammentunft  von  SDiannt-  ober  2öetb$perfonen,  mat 
Jpaimgarten.  »ntn.  rainen,  Stahl,  gehören  obne  3»veifet  naa) 
Oramm.  956.  VI.  unb  1057  VI.  jum  verb.  frrinan  (berühren,  tangere 
Der  a.  ©p.,  ogf.  ftrinan,  Hl  ftrina,  adhaercre,  aber  and)  t»eineit, 
fdjrepen).  ,,£»f)er  euuutf)  fcrinit,  Jjrinit  fme£  angin  feftun,  qui  tos 
tetigerit ,  tangit  oculi  ejus  pupillam."  Isidor  III.  26.  Olfrid  passim. 
lattan.  60.  4  (Wattf).  9.  21.)  „Oba  ifj  (in  giuuati  birinu,  tftanne 
uuirbu  ift  f)t\l"  Wit  fdjemt  fogar  aud)  r  a  i  n  (a.  ©p.  ft  r  e  i  n)  »er; 
möge  be<5  ©egritfeö  beö  ©ebrangren,  ©enauen  (f.  rain  2.  5)  bafttn  ju 
redmen- 

Der  Ofalnfal,  SSein  pott  Otfpoglio  in  Surfen,  vinum  rifolium,  bep 
ben  eilten  vinum  Pucinum.  „IXalnfäl  unb  anbere  berglef*en 
fü(ie  2Beine  fepnb  ben  ©aften  obne  ifjr  33egelnen  ntt  auffjufefjen." 
@t.0J.  p.  1616.  f.  531.  ©onjl  fünbet  fi*  au*  bie  $orm  Oiaifel 
j.  33.  @em.  Sieg.  <5l)r.  IV.  196  ad  1513. 

Der  OUtnfan,  tanacetum  L.,  l)*b.  Ofainfarren  (a.  @p.  refnf; 
»ano).    „Wim  geftofenen  rain» an."    Cgm.  592.  f.  39.  40. 

„Diafniger,    rangifer,    an i mal   simile    cervo,"    fagt   bat  Voc.  p. 

1618,  etwa  juna*ft  auä  bem  boll.  repnger,  franj.  rangler,  trat. 
rangifero,  mittellat.  rangifer  (n)enlg|ten^  ni*t  bep  tyliniuä  »or= 
fommenb,  be(fen  tarandus  pfeifest  fo  ju  nebmen  ifl),  n>e(*em  root 
bat  lappif* -. finnif*e  raingo  ju  ©runbe  li?gt.  3ebenfaW  flimmt 
bie  erfte  ®plbe  (rain)  weit  befler  jum  ÜL  I)rein--n,  f*roeb.  ren, 
agf.  I)r5n,  aU  bie  bei  übli*ern  ÜBorte^  Dtenn  =  tl)ier. 
raunen,  roie  b*b. ,  bo*  man*mai  in  räumen  (oben  @.  83)  au^- 
wci*enb,  unb  in  ber  einfa*en  Jorm  minber  altf  in  ben  abgeleiteten 
raun  ein  unb  raunjen  oolföubli*.  3>a»  ä-  rünen,  a.  tünen, 
runön,  j.  03.  Waltf)tt  ».  t>.  SS.  53,  gl.  a.  543.  684  qilt  ebenfaUö  für 
su*urr«re,   oann  foftn,   fid)  f)timiid)  beraten,    agf.   rünian   (in  Doc 


96  £Raun 

Mise.  II.  28,  wo  eS  für  incenium  ponere,  £ue.  I.  9.  ||,  ftefjt,  wirb 
etwa  rufjte,  raupte  ft.  rnnte,  raunte  »u  refen  feijn).  „©wer  mit 
in  if>t  raunet."  @em.  3vea.  Gfjr.  I.  429  ad  1290.  „£o  traten  für  @e 
ri*t  unfer  Älagfürer,  gürfpreef),  Kawner  unb  COBarner,"  ibid.  Ilf.  46 
(rünari  susurro,  neben  girüno,  örrüno  auricularius ,  gl.  a.  486, 
i.  2  4  6.  611;  agf.  geruna  consiliarius ;  igr.  rüni  collocutor ,  rün, 
rüna  collocutrix;  girüni  mysterium,  sacramentum ,  ^fib. ,  Tat.;  agf. 
rün,  aotf>-  euna  m.  colloquium,  arcanum).  ,,2Son  bem  übernatürleidjen 
©eraune  beö  ewigen  OBorteS."  Cgai.  89. 'f.  74.  %d)  fel)e  nia)t  ein, 
wie  mit  rün  etwa  ba»  bunfle  ,,in  giriuno,"  gl-  »■  7  92,  über  ex  alto  ber 
2leneib.  VIII.  595,  Otfr.  I.  19.  18;  27.  70  formell  jufammenjufcringen 
fepn  wirb,  wenn  ba&  agf.  gereonian  conspirare,  concinnare  beffelben 
©tammeS  ift,  f.  raunen  raufen.  W\t  biefer  «Bebeutung  ber  geheimen 
gftittbeitung,  etwa  ber  brieflidjen,  ber  „Kterarum  secreta,"  fann  allerbingg 
bie  beö  föf.  unb  oielleidjt  erft  oon  bal)er  jum  £l)eil  in  bie  übrigen  Dialefre 
aufgenommenen  rün  f.  (getvöOnlidjer  im  plur.  rünir,  Wunenbudjftaben) 
jufammenf?angen,  au3  wertem  jene»  ^biom  ein  SSerb  rpna,  perscrutari 
a)  literas,  b)  oecultas  res  abgeleitet  f)At.  93ek)  £ero  Q3.SR.  54  Werben  Eulogiae 
(2(rt  «Briefe)  burd)  runftaba  gegeben.  Ob  ba$  bunffe  runiftranc  lina 
(linca?),  gl.  i.  826,  Ijiefjer,  ober  oielmebr  jum  isl. ,  oon  rün  ganj  per 
fd)iebenen  runa  linea  gehöre,  bleibt  zweifelhaft.  3m  Cod.  Paris.  No.  52  39 
*ec.  IX  — X.  fdjliejjt  laä  barin  aufgeführte  Oviinen ;  2Upf)abet  (naa)  Oraffö 
9J?ittf)eifung)  mit  ber  «Bemerkung :  ,,Hae  lilerarum  figurae  in  genteNort- 
mannorum  feruntur  inventae.  quibus  ob  carminum  eorum  inemoriam 
et  incantationum  uti  adhuc  dieunt.  Quibus  et  runftabatf)  (?) 
nomen  imposuerunt  ob  id  ut  reor  quod  his  res  absconditas  ricissim 
scriptitanda  aperiebant."  35iefe6  würbe  $u  ber  2(nfid)t  ftimmen ,  t>a$  ber 
Käme  9tunc  unter  ben  bie6feeifd)en  germ.  SBölfern  nid)t  einfjeimifd)  ge: 
wefen ,  wenn  nid)t  ber  romanifd)e,  um  568  unter  Jranfen  lebenbe  «8tfd)of 
SSeRantiuS  Jortunatuö  (Poemat.  VII.  is)  oon  einer  barbara  runa  wüfite, 
unb  bie  ©acbe  fefbft,  nemlicb,  ein,  nur  jum  if)eir  bem  fpäter,  wof  mit  bem 
(?f)riftentf>ume  aboptierten  entfpredjenbeö  frühere»  Hlpfyabet,  nad)  mandjerlet» 
Spuren,  im  <H3efentfid)ften  alten  german.  SSölfern,  fübficben  forooljl  alö 
norbifdjen,  gemein  gewefen  wäre.  SSrgl.  «ZDitfjefiit  ©i'imm  ,, lieber  beutfdje 
SRunen"  unb  in  ber  SBiener  3af)rbüd)er  45ftem  QSanb.  3u  ber  oben  oor: 
fommenben  2lnfpiemng  auf  incantationes  ftimmt  eine  weitere  «Bebeutung, 
in  weldjer  unfer  <ZBort  oortommt.  GL  a.  52  5,  i.  12"  ift  r>el(irun, 
Ijelliruna  necromantia ,  a.  15  boljruna  lamia.  Damit  fdjeint,  in 
•Betracbt  beS  jweiten  <Beftanbtbeilö,  3ufammenf)ang  ju  Ijaben  baö  folgenbe. 

©et  Alraun,  bie  SfBurjCl  ber  Atropa  Mandragora  L. ,  ober 
auefo.  roobl  ber  gemeinen  ^anntübe  (Bryonia  L.),  roelcfee  bte  ©eltalt 
eine*  roefüen,  jweobefnigren,  bebaarten  ffiännditai  bar,  unb,  unter 
geroijTen  Zeremonien  ausgegraben,  »on  2lberg!äubifcften,  al^  beimlid)er 
J^etl  unb  ©tuet  bringenber  ^au^aei|L  in  l;ol)en  (S^ren  gehalten  n»trb; 

Spiritus  familiaris  überhaupt. 


SKaim  97 

,,H$  macfct  fid>  blefcr  J^ollenbracf 

Oft  bubarolnji  flein, 

Unb  fältefet  oft  al*  Oiaup  unb  ©djnacf 

3n$  Keimte  »u*fcrl  Quellt. 

2>ief?  £euferl,  vulgo  ber  2l(lraun, 

©djmctBt  23a$en  jam  (Srfraun."    ^Rataü.  (Sturm;  3)ec 
£eufe[.   9?acb  ÄoblbrennerS  Watcrfalien  ».  1773  p.  39  fofl  no$  bamaü 
ber  JaH  tjorgefommen  fecti,  baji  ein „binterftellfger" Beamter  bte  Sdjulb 
auf  ben  QUtaun  fdjob,  welcher  il)m  über  bie  @afFe  gefommeu  fco. 
„etlicb,  bie  fnifjen  pilb  and  rubm  ober  «u$  snbein  nmrejen 
9J?it  erb  jte  c$  pefturejen,  barin  fein  f?e  ei  rcurteln  Ion, 
%>ii  bai  ei  ml  oafen  wirt  bon. 

2>en  tummen  roelben  ali  alron  fe»  ei  ju  fauffen  geben." 
SUcicbel  S3e&ara,  Cgm.  291.  f.  m.b  «JWft  einer  auf  ba*  jefct  t»olEö= 
übltöere  tauneln,  raunjen  (w.  m.  f.)  gebenben  9lnfplelmig  wirb 
eine  weibliche  ^erfon,  bie  alliuviet  ju  njlnfcln,  ju  Hagen  fdjeui», 
eine  Alraun  (Alrau  u -)  gegolten.  21W  mandragona  fommt 
alran  gl.  o.  4i>2  vor,  unb  btc  aberglaubifcije  <8ebentung  ber  5)flanje 
gebort  fd?n>erlid)  erft  neuerer  jkit  an,  bat  alfo  rool  jur  ^Benennung 
berfelben  ben  ©runb  gegeben.  >2öa$  ber  erfie  23eftanbtöeil  fagen 
wolle,  Cfl  fd?wer  ju  befUmmcn.  9Siellefd>t  ftnb  fogar  bei  ©otben 
3ornanbe$  (de  rcb.  getic.  c.  2i)  etwa  entftellteu  aliorumnae 
mulieres  magae  ju  »erglefdjen.     3^  Voc-  »•  1429  ift  alrauu 

malum  terrae  «nb  rtUcb.    allota  piscis. 

raunein  (rauln),  rannen;  fcbmeidjetnb  fcbnurri'n  wie  bie  Äafce; 
brummen;  im  ©cfyerj:  (mdj  vom  @plel  auf  ber  Violine. 

Wenn  kaa*  Geigng  luat  rauln, 
langt  ma-r-ä"  r.u'n  Laifln. 

2)le  Raul,  fd)meid?elnbe  <perfon;  Äafje. 
, /raunen,  laufen,  neben  reineu  (rennen?)  traben,"  fimbe  in  ei- 
nem nldjt  ganj  verlangen  $$e»trag.    jebcnfalW  beftebt  jenes  in  ber 
3ägerr@p.  für  bai  S^tin-  unb  Verlaufen  bei  Jpafen,  biefes*  für  bai 

Kraben  bei  $ UCbfetf.  SBäre  ein  rinnen  anjune()men ,  fo  tonnte  Damit 
in  Wauttferljättnifj  flefjen  einerfeifß  baß  alte  rün  meotus.  motus ,  gl.  i. 
109.  279,  (agf.  rt>ne,  gotf).  tun; 3  cursus,  igt.  runa  iinie,  forfc 
laufenbe  fKebe),  &aä  antsruneo,  ant-runno  (gl.  a.  246)  profugus, 
unfer  abtrünnig;  anbrerfeitö  bie  jtveite  Raffte  in  nortitu'oiier 
norbirönet  aqullo.  gl.  a.  205,  unb  fo  in  ten  übrigen  <IBtnbnan'eii 
öft:cöni,  uueftitöni,  funb-röni,  faU»  in  iljncn  baß  o  aaä  au, 
unb  in  ben  entfpreebenben  ist.  Wörtern ,  vieUeidjt  felbft  in  r«na  ^Seetvinb, 
ba»  «  unb  «,  gegen  bie  9"vegef,  auc-  en  entftanben  tva're  (f.  tt.  7os),  — 
enbtic^  ta^  oben  @.  96  citievte  in  gtriuno.  ^ei)  «ffiilteram  VIII.  ;  ^at  eine 
Seöart  berunen  ft.  bc rinnen  für  obruerc.  ^od)  aenug  ber  müßigen 
Sermutljungeii ,  bie  man  oft  ftjnterfjcr  be«  tfarercr  (?inftd)t  gar  fel)r,  unb 
oergebenö,  juriicfjunef)iuen  wünfdjt. 

erfjmet?«'*  «Ba^erifiJ)«*  Sß5rtfrbucf).  III.  2b.  @ 


98     -  Otaun  JKen 

rctunjen  (räum),  <i)  (£>.£./  r>erdd)tlfcb)  reben  (in  flufternbem,  mU 
nerlicben  ober  mi&'mutbtgem  £on).  (Einem  fürraunjen  r>on  gtroaS, 
fbm  barüber  in  bcn  Obren  liegen,  b)  fcbrenen  rote  bie  Sähe,  wenn 
ibr  e troaS  febtt.  Sie  Rauz,  roeineriicbe  Werfon.  3n  23ud)er3  jUnber= 
tebre  @.  22  fprtcbt  bet  Jperr  Pfarrer  mit  ben  dauern  von  ibren 
Oiaunjen,  fcnft  Olanjen  (äfnbern).  rauTzi*  adj.,  roeinerticfc;  er- 
bdrmlid),  fcbtecbt-  Crntroeber,  nad)  ©ramm.  554,  ju  rauen,  ro.  m.  f./ 
gebörfg ,   ober  njaf>rfcfcclnli*cr  nocb  bat  alte  r  ft  n  a  §  a  n ,  r  ü  n }  a  n 

mussitare,    gl.  a.  92.   112;  i.   244.  806. 

rencln  (reo in),  (O.tyf.)  roiebcrn,  (nieberf.  roren^fen).  ©d)tveb.  ift 
»renff   unvcrfdjnitten ,    agf.    vr«nc    geir,    gl.   o.    306    ivrentS   rot>, 

457  filieren  eraissarins,  i.  959  UUretltlO,  200  tanno,  «.  57.  4J8. 
5  58.  58  2  :c.  r  n  ti  0  ,  öfter  veinno  uuarannio,  admissarius, 
(itat.  guaragno .  »vor  fdion  auö  bem  niebern  2*eurfd)en).  Unfer  Q33ort  mürbe 
bemnad),  »venn  bieff  ^Berührungen  flattfjaft  finb,  etrca  nad)  ©ramm.  148 
etgentlid)  rainern  ju  fdjreiben  femi.  Cb  in  ber  lex  salic.  II.  j.  2  t>a$ 
hranne,  chranne  für  adraissura  genommen  werben  bürfte ,  ba  bod) 
XLI.   8.    4    für  admissarius  uuaranio  girt ?     -^rgt.   a.   ranfefn. 

rennen  (prnet.  gerennt),  i)  verb.  neun-.,  für  taufen,  wie  bd)b. 
3n  biefer  5Seb.  gilt  voot  aud)  ba$  fd)iveb.  rä'nna,  im  Weberf. ,  £ofi.  ba$ 
vom  «pra'terit.  plur.  ober  Particip  beö  5primlti»ö  rinnen  abgeleitete 
rönnen,  ruiuien,  in  ber  a.  <Sy.  aber,  fo  roie  im  @otf). .  2(gf.  unb 
3öf.  biefe«  primitiv  ferbft  (f.  rinnen).  @ö  wirb  fid)  rool  nod)  jeigen 
raffen ,  bafi  and)  biefe  93eb.  erft  nad)  unb  nad)  au*  ber  fofgenben  frühem : 
faufenmadjen ,  tummern  (ein  spferb,  incitare  cquum)  hervorgegangen  fesj, 
mo  fid)  fef)r  natürlid)  bie  beS  fdjnerreu  .leiten»,  incitato  equo  fern',  ferbft 
(fdjon  im  2(nnorieb  4  8.  i)  unb  nod)  fpofter  aud)  beö  Saufend  ju  Jufj  *f- 
anfd)(ofj;  mie  benn  aud)  fyrengen  in  biefem  ©inne  jum  neutr.  geworben 
ift.  3m  arten  ritterlidjen  .Olennen  (bem  romanifd)en  torneo,  tournoi) 
»erfreut  fid)  biefe  93ejief)ung  auf  t>a$  Xf)ier  von  felbft,  mie  nod)  in  unferm 
unten  forgenben  stennenb.  ,,@tecben  unb  Oiennen.  9lin  Oiüflung 
jum  ®<broaiffrennen.  >3roen  ganr,  spünbt  jum  ©pteaetrennen. 
3tt>en  föennseug  jum  <J)untrennen.  iÄennpart,  Oienntart- 
fdjen,  CRennjaum,  JHennfporn,  (Xenneifen,  Öiennbuet, 
Dtennfcbojj,  Otennfattl  it."  Jparnafd)  =  Inventar  ».  1562. 
kennen  jum  Otfngl,  kennen  über  bie  VaHnn,  fdjarpff  rennen 
nod)  1568  jn  9)f ünc^en-   Cgm.  029.  f.  56.  59.  61.       ®a^9iennent» 

(Rcnno'd,  Rennst;  plur.  bie  jKennoter,  Rennoto'),  b(l^  <Pferbe- 

Otennen,  eine  in  Sknern,  befonber^  auf  Äircfcroeiben,  3a&rmärften 
unb  brg(.  febr  beliebte  9Solf$belu(Hgung,  bie  (na*  £ipotv^f»ö  OJational- 
garbe=2Uman«cb  für  I8u9  p.  69)  unter  ber  Regierung  Jperjog  9Ilbert 
be$  dritten  aui  bem  «Batertanb  von  beffen  ©cmabltnn,  einer  braun= 
färoeigifeben  gürilentocbter,  na*  Sar^ern  oerpfjfanit  roorben  tfr.  Qa$ 
er(ie  Oiennen  in  Sttüncben  »vurbe  im  3.  H4S  »abrenb  ber  3acobitulb 
gefleben.    £>a$  „vorbrift  pb«rbt  gewann  ein  ©ebartad)  =  £n* ,  H4 


£Ren  99 

anbct  batnadj  «In  ©perbet  mit  feinet  jtaegeb&nmg,  b«g  br.it  ain 
<Hrmbft,  annb  bag  left  pljarb  ain  ®ait>."  OTfacb  r>.  j£><ijji  fallt  ba« 
erfte  Oiennen  in  23.  auf  1456.)  Snbeffen  ift  fdjon  im  Cgm.  652, 
ber  alter  febetnf,  fol.  21 b  ble  Cftebe  »on  folgen,  ,,b i e  It  to$  laf  fent 
lauffen  pmb  g c w f n ,  alt  lauffen  ober  rennen  «mb  ben 
fcbarlacb."  @o  waren  auf  bem  öiennen  jn  9inggburg  t>.  1474 
„«in  *5<&ar(acfe,  ain  2lrmbroft,  ein  @*roert  unb  ain  (San"  (orgl. 
etwa  (Hennef au)  «Ip  greife  autfqefeijt.  3n  einet  alten  Jpofrcd&nung 
(5Bftr.  93tr.  v.  joi)  beivt  e$  ad  ann.  1467:  ,,3tem  mein  gn.  Jjperr 
rerjert  je  fbaben  auf  feinet  gnabeu  fefoloff,  alt  et  gen  Säcrbing  rait 
ju  aim  öioffrennen  X  (}i.  XXVII  dn.>"  —  ad  i4fi8 :  „ata  2lrbmjt  Bat 
et  bergeben  ju  ben  fAarcbtacö  ju  bem  rennen  ju  iacobp."  Die  SanbtÄ- 
unb  $)olicep=Orb.  ».  1616  3.  93.  Sit.  8  2(rt.  2  will,  baf  „bie  Oiennet 
in  ber  beil.  ^aflenjcit,  bie  man  an  etlichen  Orten  febier  njocrjcutlid? 
anflellet,  abgefebafft  werben  follen."  Dag  J)«utev  =  SKeuneub, 
kennen  mit  2{cf et  -  Raulen.  Der  iftenn^ueb,  bat  ÖUnn^Olotf, 
b&&  0?enn  =  ©erid)t,  ber  Ovenn^aificr,  batf  n?enn  =  #an!efn  :c. 
2)  verh.  factitiv. ,   a)  a.  @p.  taufen  macben  überhaupt:    „rennit 

fatigat   (equos   gl.  i.  752,    Aeneirl.  I.  520),    itl.    tcnna    b  e  fU, 

incitare  equum ;  ber»  Ulpbflas  Wattb.  v.  45  ur  =  rannian  (ble 
(Sonne)  aufgeben  machen,  b)  rinnen  macben,  im  2Ba(fer  fortfcbwim= 
men  macben,  flofien.  Jpola  rennen.  „6o($  au«  ben  ©ebirgen 
foB  man,  wenn  bie  @d?necflaiT  geben,  flaufnen,  verrennen  unb 
Su  ber  ebene  bringen."  SJotft  =  ürfr.  u.  1616.  Qfrt.  fi5.  Die  £ola- 
rennen  (£>.?.  t>.  Delling),  bie  ^oljtriftcu.  c)  fücfv«  macben, 
fdjmelaen.  ©fuefe  \>on  9?ob  =  @ifen  rennen,  einrennen,  jer^ 
rennen,  j'rennen  —  fie  im  fegenansten  gt{fd)=5euet  neuerbtngg 
febmeljen  ober  glübenb  macben,  um  fte  mebr  von  ber  ©eblaefe  gu 
reinigen.  „®  u l b  e n  (©olbftücfe)  jertennen  unb  wieber  um^ 
munjen."  Ar.  2f>bt-  XVI.  250  ad  1507,  Den  «oben  mit  ^»ed? 
überrennen,  $aper  verrennen.  @ine  ftuge,  ein  2od>  mit  ?pe<fc, 
SBacb«1,  33le»  :c.  verrennen.  Riebet  gebort  obne  ^roeffet  in  ftgür- 
Ucbem  ®inn  ber  gerennte  J?  ei  rat,  wöbe»  bat  Vermögen  beiber 
Verlobten  in  etntf  verfämolaen  unb  eine  unbebingte  Äütergemeinfcbaft 
bergeftellt,  ober,  wie  man  auefe,  fagt,  @ut  unb  93lut  jufammenge= 
beiratet,  »erfebmoljen,  ?eib  an  Selb,  ®ut  an  ©nt  gebraebt  wirb. 
A°.  1470  erbalt  bie  ©tabt  3ngolftabt  eine  ^rewbeit  (vprioilegium) 
„umb  gerennt  Beirat,"  »on  ber  ge rennten  jpelrat  wegen 
Äopf  an  Äopff,  unb  a°.  1471  einen  93eftdtbrief  Äaifer  Jribricbö 
über  ber  @tabt  ^repbeiten,  unb  fonberlic^  „um  bie  gerennten 
J^euratb/  ba$  fobalb  bk  arou^erfonen  unter  bet Decfen  jufammen= 
fommen,  jr  baibet  ®ut  ain  @«t  fcp."  ?0?ebetctö  Ongolft.  p-  M3. 
Dutcb  5)?anbate  »om  4ten  3U;.  ieo8  unb  9*««  ?un.  1 0 1 5  werben  „bie 
gerente^eutatb/  fo  benen  Äinbern  etftec  Cbc  unb  armen  Pupillen 
au  ©ebaben  geraden,"  »erboten.     „Die  in  (Sicbfiäbt  üblicfce  Com- 

©  2 


100  Ölen 

raunio  bonorum  ober  fogenannte  getonn tc  .^eiratb  ertenbfert  ftcö 
nidjt  nur  auf  gegenvodrtlg  pon  beeben  SBrautperfonen  jufammen= 
fcringeub,  fonbftn  auef)  auf  aHe$  übrige  pon  felben  ererbenb  errlngenb 
«ab  alio  quovis  modo  acgultiercnb  SSermogcn."  Urf.  p.  1754  in  ' 
3.  2D.  Scfber^  (Erörterung,  ob  bie  3agol(tdbtifd)e  Srepbeft  pom  ge= 
reneften  Jpeitatb  ftefe  «u&e:  ben  SBurgfrlb  erftreefe,  0.  1756. 
Unter  ben  yormuiarten  beö  Cgm.  955  ffnbet  ft'cb  f.  42  ein  „JMrat^ 
brief  eines*  gerembten  beprate£."  (Sine  SBitroe  fprlcbt:  „<JUfo  fo 
rotr  bapbe  elicb  bepainanber  gelegen  ftnb,  pnb  unö  bie  begfb  &e= 
teüdjt  tjat  (altfbalb  fn  an  Mi  preutpett  Jörnen  unb  fo  bie  beefb 
belaucbt  bat,  f.  47b),  alfbann  jeihmb  fol  bifer  betrat  in  gereimt 
rcepfe,  fopf  an  fopf,  In  fein  craft  gegangen,  unb  furter  all*rö  unfer 
guet . .  ain  guet  baijjen  onb  fein.  Unb  na$bem  aber  ich,  aW  ain  vpittb, 
gemainem  lanbt3l>raud>  unb  ber  tiat&alt  na*,  meinem  lieben  bautf- 
iprrt,  aU  ainetn  jungen  gefefln,  ain  erung  ober  Itebrmg  ju  geben 
fdmlbig  bin  • ."  d)  gerinnen  mad>en  (bie  9tttlcr>),  b.2.  35ie  (Kenn, 
ber  (Henner,  bat  öienfel,  ba$  2ab,  coagulura.  „£>cr  5dfebe= 
reifer  nimmt  etrpatf  fftennet  aus  bem  Oiennfübel  unb  rennt  bie 
mW   ®-  v.  ÜKoB.    „(Sin  eingerent  Stfilid?."   ?D?ünd)n.  betl- 

®.=©pital  Ms-  p.  1519  f.  31.  52.  a.  6p.  rennen  cogere  (melk 
favis ,  ©eoraic.  IV.  14o),  a  i  r  a  n  t  a  conüavii .  girennit  ttuerben 
confleniur ,  g  f't  a  n  t  o  i  ooagulasii ,  giranter,  granter  coegulatus. 
gl.  i.  281.  502.  5 17-  3/t0.  jirennt  confla  (atirum).  jiranta  coiit, 
girantei'D  najt,  Hfjuato  rore,  gl.  i.  503.  s 1 7.  560,  ,,bo  uuart  min 
feta  jerennet"  anima  mea  liquefaeta  est.  «JBiüram  V.  6;  alt),  rennian 
UttÖcan  ftl.l»    te   f,Opa,    glutinare  vitri    fragmenta ,    gl.  o.  42  8,   rennifal 

quactum  (lac),  o.  ur.  35er  Sftenner,  l)  Oiennpfcrb.  2)  furnma^ 
rjfcber  Otecrmuugtfautfjug ;  Steal-Jnber  über  Qfftenftücfe  unb  brgl. ; 
föegljter.  (23rgl.  ben  Neuner  beä  Jpug.  o.  £rimberg,  oom  Siebter 
felbjl  au$  bem  J?fn  =  unb  J?er  rennen  oon  einer  Materie  jur  anbern 
erfldvt.  @.  a.  Springer  unb  Samener.)  35er  Dtennfanen 
im  altern  ^rieg^mefen.  „25em  Jelbmarfcbalf  roirb  gemeinigiiet)  mit 
feinem  ®efd)roaber  öteuter,  Hi  er  unter  it)m  bat,  berOiennfanen 
unb  Sorjug  befolben.  <£o  er  ben  £>orjug  mit  bem  Otennfanen 
bat,  fo  foll  er  ein  jimlicbe  SBeite  por  allen  Raufen  bjnjte&en." 
Jronfperger  1555  f.  XXXVI.  „35er  Otennfanen,  ba$  Dtenn- 
fanlin  mit  bem  oerlornen  Jpaufen."  f.  XX.*  35er  ©cbanjmaifter 
bat  be»  bem  OJennfdnlctn  porljin  ju  jieben.  XXIX.»  $um 
JKennfdnlein  Im  SSorjug  gebort  ein  2ßagen  mit  Jpauen,  ©cbaufeln, 
ein  ©rucripagen  unb  ein  ^eugroagen.  XXXIV.  35a€  Otennfail, 
womit  bie  Seite  an  bie  Crrbe  befeftigt  werben.  Sudjennnrt.  (3Son 
unklarer  eigcntllcber  35eb.)  35te  0?ennfau.  „eine  gemdfle 
(Rennfau  burd)  bie  ©tabt  jagen."  «RageW  ^ürgeraufrubr  p.  67. 
Op  tep  biefer  eigentlidKn  23eb.  eine  läufige  ober  etroa  eine  jlattlicbe 
8um  <prei^  bepm  Otennen  geeignete  <&w  ju  verlieben?  3$  IjaU 


9ten  Olein  101 

Sftennfau,  {Rennfdrfct  nur  alt  &<totlwme  gegen  £inbet  ober 
28eib£perfonen,  ble  juDlel  tyercmlaufen ,  gebort- 

rcwneln  (renln,  rendln,  randin,  rindlu)  Jpaber,  ©e^te,  (Er&fcn  IC./ 

ftjre  ftrucfctfernc  auf  ber  97?iif)le  cntjrcepbredjen ,  fpalren  ober  bod? 
entbülfen.  2(nbetn>dttö  fommt  rcutjneln,  rollen,  r  e  1 1  e  ö, 
r  ob  ein  in  bfefem  ©tnne  vor.  2>aS  fpr.  £.9t.  o.  1605  fagt  trenbetn. 
2lud)  bet  2lug£burger  .fjenifcb,  (161G)  tjat:  getrenletc,  gehaltene 
<grbi§r  rofe  mantf  am*  bem  2anb  ju  35ol)em  bringt/  pisa  divisa." 
«Bleßeidjt  ift  ber  atutfbr.  wirfüd?  mibeutfd? ;  »tgl.  allenfalls  bar 
bobmtfdje  trzenj  <gpalf.  9}ari)  ber  SÄüncfoner  9ÄÄttefc=  ürb.  ».  14C7 
(Üöftr.  93tr.  VI.  1154)  burften  „bte  mülndr,  «oct>  jumtilmir,  noct?  fyanU 
fnecijt  mer  nid?t  vorbent  oon  nncinpt  je  Ion  iveber  tuet;  flcit»,  munten 
noch,  2lb?>rennbtad)('#b:rennbtad)?  hülfen,  &Ic»en),  noä)  nid?ts 
anberd/'  alt  eine  bafetbft  befUmmte  @umme  Pfenninge.  ©er 
«Kennet  (Rcndl) ,  bie  @rüf?e.  ,/ilht  5)t  e  n  b  e  l  m  u  jj  /'  ©djeirer 
2)t?nft--0rb.  v.  1500  f.  43.  3JI  einer  ©t.  Smmeram.  Oiecimung  t>.  1325 
(2ß(tr.  93tr.  II.  258)  ftetjit  e£  „pro  rennet  HU  sca.  ave.,"  ttsaö 
Strnglbl  bitr*  „für  OHbel  ober  ^aberfontcr,  i  ©cijaff  Jpabct"  er 
Hart.  £ie  Priorität  jener  Jottti  (atfo  nl<fct  eine  gjejte&ung  auf  »Kanb: 
gebt  n>ot  aucl)  fteroor  am*  gl.  •-».  20.  679,  <>.  1 4 r» .  315/  n>o  rennitar 
dm  r  n  (a.  u  i  r  n)  ,  unb  fogar  bat  elnfadje  rennet«,  rinn  eile 
für  scussarium  (»ol  bat  itat.  scossatoio,  ?)?üt)lbeutel  sur  Slbfonbe- 
rung  ber  puffen,  Älenen  »Dm  tyieljk,  2>lut.  III.  15j  taratantara 
mulifcfctotele  vel  rennete)  ftel)t.  2>tcfcö  renueln  würbe  ft'd? 
wie  rennen  alt  ein  ftactitio.  »on  rinnen  ertlaren ,  wie  aueö 
bat  oben  angeführte  Di  6  b  e  t  (all?  Oi ebcl)  311  reben  cribrare 
gefroren  f&nnre. 
Die  Olein  (Reif)  unb  Oielnen  (Hern,  5)im.  Rei'I,  Reinl,  „DTefnbt," 
Reino-1),  ftet&cl  getootmlid)  artangeg  beeren  ren  Stecb,  öfter  »on 
Sfron,  jum  «Braten  ober  Sacren  »on  gifci5=  ober  9J?ebtfpeii'en  im 
Cfenrofrr  unb  ju  anberm  äbnlidjcn  ©ebranaje  befttmmt. 

a~  Scliüfl'o-1  und  o~  Heins    1 

Is  all  »Hei'  Kuch'i -  G'fchirr  . . . 
Sinfattg  einc^  öurd)  feine  9)?elobie  fear  befannten  SSßlWliebtß.  „Die 
"QSrattt  ried);n,  ble  Oieine  bünfien,"  deiner;  „frixorium,  te\)nbel, 
roftpfanneu/'  Sl»ent.  ©ramm.  \>.  1517;  -,lebc-s,  reinbel,  resbl/' 
\  occ.  o.  llt Ei .  1445.  HtiS;  „rtna  eacaba  (caeahus),  oü.i.--  gl.  a. 
507.  i.  tiu.  i'vafd)  tut;  t  bei)  Jpeumann  opusc.  684 neben  bei1  iSratrein 
gar  aitct?  ein?.  9J«cbtrein  c.nf,  unb  in  £){terretd)  üteiut  man  unte-: 
änferm  SSJort  einen  Stieget  ja  tjerfleljen,  worauf  svoi  ryn-.^n  fni 
^/.nücbe,  rendtik  ia-s  S5ö6mifd>c  gekommen  feyn  magv  ba  bte  reinern 
ftaw.  Sbiomc  ßidjt*  SttDnli*^  tennen.  Slm  @atggnberg  bei)  €iä)ftäbt 
(2er.  o.  granf.  iL  272)  wirb  aud)  eine  tiid)terfrrmigc  fficrüifang  im 
(Srbietd),  in  melier  fi*  bAO  SBflffer  fammelt  unb  «ntcrirDifcrca  3lbs 
flu0  nimmt,  ein  „Oieiubel''  genannt. 


102  Stein 

2>er  Öleln  (Rei\  am  Obet  =  JXfeel«  felbfl:  nod?  Ri~),  ©ermanienä 
(Strom,  a.  6p.  JA  in  (gi.  i.  570.  1133,  bo<r)  nicbt  alt  genug,  nm 
§u  entf<r)elben ,  ob  nidjt  aucp  im  'JDeutfcr)en  Jf>rtn  gegolten),  bep 
@ttabo  lPr,t>o;,  ben  {Römern  Rhenus,  ben  §ran$.  unb  ©pan.  abet 
wfeber  Illun,  Rin.  Qet  9lame  foramt  and?  tuol  anbern  2ßdiTem  su. 
60  j.  23.  get)t  ein  Oll)  ein  in  bte  Jpaoel,  unb  im  £.©.  SBerbenfellS 
Jjabeu  reit  baS  romantlfcr}n>llbe  Ol  e  i  n  t  a  l.  ©elbfc  im  3*1.  ifl  r  i  n  a  r- 
mäl  Oiaufdjcn  eineö  (jeben)  glujTee',  rpie  benn  auet)  1470  bet  tilget 
ttlr.  £eman  pon  @t.  ©allen  im  Cgm.  692  f.  5i  „pon  bem  jlu§ 
ober  Olin,  genant  «Rflpo  (9H0"  fprfdjt.  2Ödte  £tin  bie  a.  b. 
gotm,  fo  roihbe  (©rimm.  II.  12)  batf  a.  r)  rin  an  (foroo&l:  sonare 
b.  allen,  nebft  bet  Sluetveicbung  in  ben  begriff  bell,  alä:  tangere, 
nnb  ©renje  btlben,  roeldje  ledere  33eb.  bk  3?eutfcr)en  r)offentlld>  nie 
spcvben  gelten  laffeu)  ein  Crtpmon  gercä&ren,  roenn  anberä  bet9iamc 
nfcr)t  nod>  au$  einer  porgermanifefeen  ©pradjc  flammt,  b<x  aucr)  ein 
Reno  (Rhenus)  bep  ^Bologna  oorfommt. 
Sitte  Oi.«.    „Ob  ain  fraro  fcr)t  nnfugS  tat, 

£e  t)ant  baut  fi  ben  Olein  perprant/'  man  beutet 
ei  !ör  gleid?  auf  bie  fcbltmmftc  28elfe.  Cgm.  270.  f.  115.»  £bun  mit 
Cincr,  „als  man  ienfeitö  öleineä  tut/'    Cgm.  713.  f.  56. 

25er  Oxeinanf,  geroobnltcbfr  contrabfert:  ber  Ölen*,  ber,  bem,  ben, 
bie  Ölen  Jen,  ein  ebler  ftifd?  unfret  ©een,   23lod)£  Saimo  Wart- 

manni.     „Slfco,    Olinaticp,    ambo  dulces  nimis  in  cosnedendo." 

gragm.  beS  lat.  @ebid)te$  Qluoblicb,  Ms.  „XXX.  pisces  qui 
rinaneben  dieuntur."  fcegernf.  Urbar,  ($relb.  £eg.  255.  236). 
3«  bem  ©albueb  ».  1275  (üori  £ed?=9i.  27)  belfjt  e$  bep  Sie&cn: 

piscarie    solvunt    in    aridis    piseibus    mille    pisces    qui    dieuntur 

„Ol  e  i  n  a  n  er)  e  n"  —  unb  gieid?  batauf  ,,item  apud  Schondorf 

duc  ßagene  solvunt  in  aridis  piseibus  mille  Ol  en  CT  eil."     3n  einer 

Urf.  v.  1322  bep  sQlefcbelrecf  (Chron.  Ren.  IL  p.  56)  werben  brep-- 
b  u  n  b  c  r  t  Ol  e  n  cE  b  e  n  autf  bem  QBürmfee  einem  baiben  tyfunb 
gjlundmer  Pfenninge  glci<£gefci?ä&t.  Olm  3abrtag  für  äönig  ^einrieb 
jn  S&&r)rcea,  ben  bat  äiofter  graueiui£t)iemfec  311  Ratten  r)atte,  füllten 
„bie  5j)rtefter  unb  bie  ©amung  einen  befunbern  Sfcroft  baben  an  SSefn 
unb  an  9Slfd)en  mit  einer  baiben  Wenfur  unb  einen  Oleinanl&en 
leter  «petfo«/'  MR.  II.  478  ad  1332.  2)a^  Äloftcr  Stießen  reldjt 
etnein  ©uttffcfcenter  unter  anberm  jdbrlicb  iou  Olcnfen.  MB.  XXII. 
266  ad  1350.  „Oc.  ?l.  geben  LXXü  Olencren  anö  bem  viinmerfee" 
(UDO).  Cgm.  i5-i.  f.  60.  „III  f*illing  reinanfen."  Cgm.  152. 
f.  9>  55a  2c.  A°.  1125  öerfcöreibt  ^er^og  2ßilbelm  für  ben  Äonig 
©tgmunb  auf  bcfTcn  «Berlaugen  na*  <pre?burg  Olenfen  an$  bem 
2Büimfee.  5.  ob.  3on.  $tf*crä  ff.  ©ebriften  IL  209.  „@o  roerbcu 
?.°.  1602  (2ß|tr.  S&tr.  IV".  205)  Oienfcn  per  Staffette  an  Äapferl. 
«Waieftdc  (Olubolpb  II.)  nacber  ^jrag  vcrfcbicEt"  silm  wortteiflidjfien 
mmt  biefer  ^ifrfp  au^  bem  SBürmfee,  n»o  er  in  f?in«  erflen  Jogenb 


Olein  9lin  103 

©angel,  ^"«9 c f /  na*  einem  3a&re  Oiib ttnij ,  unb  usen«  er  2 
ober  meutere  tyfunb  wiegt,  SBobenrOienf  genannt  wirb.  3n  ber 
*temfeeif*en  $if*-Orbn.  ».  1507  (Äoblbrenner  «Dcatertalten  0.  1782) 
rofrb  p.  81  }iiuf*en  bem  SHbeinancfeu  unb  ©terjllng,  p.  85 
än>lf*eu  bem  (gcwa*«nen)  {Renncf&en  «nb  ©tcrjllng  (ober 
„halben  9i  ennef  fyen")  unter  Rieben.  3n  bem  2lugenblicF,  ba 
biefer  $if*  «n«  bem  ©affer  fornmf,  iü  er  au*  fcfeon  tobt.  Da&er 
gelang  e«  bem  2ibt  2ötll)elm  von  53enebictbeucnt  (|  1483)  erfl  na* 
rofeberbolten  33erfu*en,  lebenblge  Üienfen  au«  bem  £o*el--  fu  ben 
üBalcben^See  ,31t  bringen.  @.  9J?etcpc(becf  (Chron.  Bened.  I.  189), 
ber  biefen  ^ffct>  mit  bem  Voc.  t>.  1618' «tri)  bem  ty.  tyerenfelbet 
Albula  nennt.  Oietnanfen  im  2öaginger  ©ee,  jjmbnet  ©.  61. 
Die  im  9)?onat  Detobet  in  ber  3l'at  vorfommenben  Keinen  SSeiplinge 
werben  von  ben  9)?un*nern  3f«t  =  0ienfen  genannt.  3n  bem 
£egemfeeet  3nvcntarissm  ».  1025  (^eitf*r.  f.  93.  ».  1817.  llfr*£eft) 
fleht  bep  retia  lacunaria  bie  ©loflFe  rinan*ora.  konnte  biefe 
etwa  ftatt  ber  Sirt  bei  9?elje«,  ben  §ifd) ,  ju  wcl*em  c$  gebraust 
wirb,  bebeuten?  Cassiodor.  (varia  XII.  i)  lebt  neben  bem 
Karpfen  ber  Donau  ben  Anchorago  Rheni,  vgoüte  biet  unfer 
gif*  feim?  3*  weiß  ni*t,   ob  in  S3etra*t  be«  S3eftanbtbetl«  «ttnf 

bie  fpan.  anchoa  (clupea  entrasicolus) ,    bet  ftrtnj.  anchoi  Otütf; 

fi*t  »crblenen  fonne. 

„Dibelnwunber."  S»r  bie  Wunbfaule  gebtati*  Öibeinwunber, 
fo  eine«  au«  ben  fürnembften  Jpöggengeftäubt  ift.  „93lüe  von  Oipein^ 
rounber,  fo  in  ben  Jpeggen  wä*ft,  fteben,  unb  fiel)  bamit  gurgeln." 
Dr.  o^inberer  1620  p.  107.  114.  224. 

„riuen,  weinen/'  D.*pf.  SBenn  biefe  Jorm  ni*t  etwa  au«  bem 
^rdtcrit  grincr  üon  greinen  f*on  fatfcr>  aufgefaßt  Ift,  fo  fonnte  e« 
jum  agf.  brinan  ejulare,  l«i.  brtna  clamarc  im  2lblant;93er 
biltnifj  freien. 

rinnen  (Pract.  Cond.  r 4 n n /  runn  neben  rinnet,  Part.  gerun= 
uen),  im  Qillgem.  wie  b*b.,  (a.  ©p.  rinnan,  ran,  runnume«, 
r  u  n  n  a  n ,  agf. ,  »erfefct ,  i  t  n  a  n ,  t*l.  r  e  n  n  a ,  gotl).  rinnan): 
l)  currerr  überhaupt,  eine  in  ber  a.  6p.  vorfommcnbe,  im  9Igf„ 
3«U  ®ot&.  gangbare  93eb.,  in  weiset,  na*  ©ramm.  957  b),  pon 
ber  <prätertt. - gorm  rann  bat  urfprüngü*  factitbe  Neutrum  ren.- 
nen  1),  w.  m.  f.,  abgeleitet  ffr.  (©.  unten  bie  no*  allgemeinere 
9Seb.  4).    entrinnen  (atrmna',  0-2.  In  zotrinno",  jeentr.  ?), 

wie  b*b.  Grad  bin  I  no"  s-lrunna".  os  is  ma'  hält  fo  auflV 
ztrunno'  (entf*lüpfc  :c.  btö  2Bott).  G'.  i.  541  intrinnan 
apostatare.  2)  Riefen.  !•»•  IiV  rinnt  bey  Müncho*  vo'bey, 
dar   I"   rinnt    in   'Daana.      'Daona    tuat   mit    Eis   rinno',    fjfe 

fubrt  @runb  =  (Si«.  „5im  junbieinug  {jt  bie  2:una»  mit  epf«  ge- 
tunen.y/  aßflr.  93m  III.  155  ad  1476.  „Da«  SBafTet  pon  beo 
Da*tinaeo  eine«  bauten  bei)  gjtftifcelfelbt  in  ber  $falj  rinnet  in 


104  SKitt 

jwe»  unbcrfcbiblfc&e  bdcfc,  beren  einet  v>erm&g  anbern  glueflTen  tn  bie 
25onau  unb  ber  anbter  in  ben  OJ&eln  rünnetb."  9?otata  be$  ».  5Bob= 
man  p.  1709.  Der  See  rinnt,  fagen  bie  $ifd?er  am  2öürmfee 
bev  ben  Strömungen  beflTefben.  JK.21. :  s  Bluat  rinnt  zfam,  oft 
mit    bem   SSeufa^ :    hat    da'    Bauo'    gfagt,    hät'n    Gaasbolt   in   da' 

Mualta'n  a'gllocbo~  (2MutJ?r>crrcanbte  galten  $ufammen).  5)  Im 
SSaffcr  fortgetragen  werben  (oerfdjfcben  oom  felbfttbdtigenScbwimmen 
ober  %<xt)ten).  „?e.  9c\  i(t  In  bie  3fer  gefallen,  900  Stritt  weit 
bartim  gerunnen,  unb  weilen  er  bei  Scbwlmmenä  unerfabren, 
entließ  übergangen."  «Benno  €0?trafct  r>.  1697.  „Die  9c.  ift  (auf 
ein  gct&ane*  ©elübbe)  in  mitten  ber  3fer  in  allen  iren  dalbern  wol 
btei  Ultferteng  wegä  gerunnen,  unb  an  lalb  ant  ®ftab  angerun- 
nen."  «öotbtafct  ».  1531  in  2llteu  Cttlng.  Sin  Sdnff  rinnt  bin, 
wirb,  unreglcrt,  vom  Strom  fortgeführt.  Die  Jp  oben  au  wirb  rin^ 
nenb,  b&t  ScbtfF,  bat  pon  <pfcrben  aufwärts  gebogen  werben  foll, 
wirb  vom  Strom  tibwitti  geführt.  Die  glofjteute  fuefcen  ben  Slo|j, 
ber  auf  einem  ®zlt$  aufftet  (feftfiljt),  bureb.  Stangen  wleber 
rinnenb  (flott)  ju  macben.  „So  foll  unfer  riebter  be.e  bieb  ge= 
-  bunben  an  ein  lebM  f*iff  feßen,  unb  fod  in  an  alle  rueber  rinnen 
lagen"  (im  @biemfee).  MB.  H.  507.  „A°.  1739  finb  bnrcfc  bat  9Iu<^ 
treten  ber  3far  bem  Sctobinger  Füller  umb  4oo  Scbnlttfcdumb  oer- 
runnen,  unb  bie  b«lb  Drift  (aufgeljaufteö  §loj;l)olj)  i|t  aud)  »er= 
tunnen."  93urgf;ot5er$  9J?ünd)e«  369.  „Da$  2lu$rfnnen,  2Beg= 
fdjwemmung  bet  J&ofoeö  bureb  bat  «austreten  ber  Srome."  2ori93erg-0?. 
©ie  jF>olj  =  @inrlnn,  nemlicb.  ta  ben  Jr>ol3=>Borratb»plaß.  in  Jpallein. 
Jpbn.  305.  Die  3ager  fagen  »om  JMrfd?,  er  rinne  burd)  ben  $iup 
(flatt  febwimme).  „Bann  £uenaw  »nb  »ffcb  nnmer  rißt."  Cgm. 
271.  f.  73.b  „Jperjog  36rg  (i  1503)  bet  afngmaltf  actebt,  ee  er 
wolf,  bat  berf?og  Sübrecbten  fein  lanb  wurb,  ee  wolt  er,  bat  (et) 
aln  fee  war,  uub  et  ain  änbt  t>nb  barauff  runn."  bapr.  (Sbronlf, 
C^m.  565.  fol.  92.  4)  a)  geratben,  tommen.  „Da*  bie  jwo  febweftern 
aufammen  rtinnen"  (jufammen  tarnen).  £.  Sadtf.  J?  int  er  fldj 
ober  juruef  rinnen,  jurücf  fomnten  (in  feinen  ©tücföumftdnbcn). 
„Dajj  wür  unng  mit  erfbaujfung  ©netter ...  baten  eingefallen,  r>nb 
babureb  etwatf  juerutfb  gerunen,"  Jperjog  QBUbelm  an  ben  2anb.- 
tag  o.  1612  (p.  67).  3n  Sd?ulb  rinnen,  in  Sdmlben  geratben. 
„SUicb,  fo  3rer  bbfen  bau^wlnfcbaffc  balb  tn  fcbulb  rvnnen,  in 
fcfculb  gerunnen  feynb."  2.0.  v.  1555.  f.  103.  104.  „Da^  er 
einrunn  in  grope  SÄulbt."  fy.  Sacb;'.  „3n  bin  ein  ftabrt  ju 
tief  blnein  gerunnen"  (ju  tief  In  ben  £ert  geratben).  9io.6br.iou. 
b)  ci3ot  jundcfcfc  an  biefe  #cb.  febiie^t  ftd)  an  bie  bet  Compos. 
5C rinnen  (z-rinna),  jerrinnen  deficere,  »ertommen,  ausgeben, 
anfangen  ju  mangeln,  abgeben.  Die  a.  Sp.  fagte:  mir  jerinuec 
cine^  binge^.  „9?i  ^irinne  berrin,"  non  doficiet  prineeps, 
SfiborVIII.    (Uns  ift)  „ber  foifc  jernnnen."  ««Ifeel.  6562.    2Dann 


Ottern  SKon  105 

im  pleti  jurünne."  MB.  XXIV.  267.  „£>eö  im  jurunnen  wag" 
(ma*  i&m  gefehlt  fyatte).  greib.  ©amml.  II.  125. 128.  9?od>  2lpenf. 
(J&r.  332  „@$  wirb  eber  ber  2eut,  bann  brt  Srraibg  su  rinnen;" 
unb  J£>.  ©a<fcg  „2Beil  euep  ber  Äunft  nie  ift  jetrunnen."  £>ic 
o.pf.  2.0.  ».  1657  f.  512  t)at:  „Unb  ba  $u  selten  ein  $lelfä>  j er- 
rinnet." 3Me  iefejge  ©p.  fagt:  mir  jerinnt  ein  Sing,  s.  33. 
ba$  SSrob,  ®elb,  btc  ©ebulb.  @$on  MB.  II.  101  ad  1466.  „«Dann 
bem  2ßirt  ber  2Öein  jerun;"  unb  $t>ent.  G.l)V.  75.  332  „<Bon  93ile 
beä  otrleg^olcfg  ju rinnt  bat  ÖBaffet."  „T>a$  ju  fcbrelben,  würbe 
mir  |3elt  unb  2Befl§u  rinnen."  ^tr.  2&bl.  VII.  231.  „2Ufo  jerunnc 
«n  bem  enbe  ber  wägen  jween"  (wären  2  Sagen  ju  wenig).  „6o 
baj  d)orn  setfnnet."  £fut.  III.  99.  (3n  DtfrtbS  (I.  18.  32)  „Wl 
gitfnnit  mlb.  t&ero  uuorto;"  unb  9cotfer$  (^)f.  8o.  2)  „bar  tuuero 
uuorto  ne  gerinne"  wirb  girinnan  sufficere,  juflfcfien  bebeuten, 
wovon  jirinnan  bag  ©egentbett  ffr.)  c)  (a.  ®p.)  bervor,  jum 
93orfd)efn  fommen,  oriri,  nasci,  feimen,  (priesen  (fix  lefjtetm  @lnn 
nod)  fdjweljerlfcfe ,  aueb  I?ie  nnb  ba  in  ©cfcwaben,  $.  93.  nm  Sfcingcn 
übllcb).  ,/Do  bie  funnen(?)  m<x$  uferrunnen,"  (cum  sol  ortus 
esset).  SBcrnl).  SOTarla  1S9.  „liebt  ift  irrunnen"  orta  est  lux. 
9?ötf.  96.  n.   arrinanter,  oriens  (sol),  runnanera,  orto  (sole), 

rinnent/  nascentur  (dies).  Gl.  i.  71  i.  729  ad  Georgic.  I.  434. 
438;  III.  156.  „®i  Ift  genamet  ein  garte/  baj  ientt  etwaj  ba  inne 
rinne"    dicitur    hortus    quia    semper    in    eo    aliquid    exoritur. 

„Warfen  garte  Wirt  nimmer  ane  wudjer,  ba  inne  ift  enrttnnen  ein 

wucfyer  tat  nimmer  jeget,  ber  gote£  fun."    „Bin  Mume  bin  ba  uj 

gerunnen  tjt."   Gl.  Stßlnnerl.    2>rgl.  ran. 
„OUanlen,"  nad>  ©d}UlteS  Üuife  II.  200  ein  ebler  gifd)  be3  .ftonfi^ 

fec'ö ,  gadus  Iota.    3<b  ft'nbe  gl.  o.  510  einen  äf)nlid)en  ftlfcp^iamen 

„tiene  cavena,"  3H  aber  rinne  capitenus.    £>bige$  2Bort  wirb 

wot  plur.  unb  Diminnt.  fepu. 
„ftonen,"  (2lfcbaff.)  pl.  ©triemen  auf  ber  Jßaut,  von  ©klagen  ic. 

«Brgl.  ber  Rana\ 

„Ütött/  r*obur,  est  quodam  genus  arborum  valde  firimim."   jpubnet 
Voc.  p.  1445. 

©ie  Dianen  ober  dl on  (Rano1,  Bau),  23aumftamm,  bci"onbe?ö  cht 
com  SSlnb  fammt  ben  ©arjeln  aueigedffener,  ber,  wegen  Unmogl 
feit  ber  Qlbfü&rung  ober  fonfl,  im  2Balbe  ober  auf  bem  23erge  im're- 
nufit  Hegen  bleibt.  „Da  ligt  ein  alte  Oioön,  barsuf  \?t?t  et  tieb 
nnb  flirbt"  (3nfd)rift  einer  Ungliicf^tafcl  auf  bem  28ege  xion  ber 
banrlfcbeu  $efl  nact)  ^uborf.)  „alt  ronen  baijjet  er  ob*  geben." 
Aaiferc^rott.  2£ietter  Ms.  „2>a  maniel?  boum  waä  geoaft  nnb  grojje 
tonen  lagen ...  über  eh«  rouen  bnibte  in  ba$  wip  bi  (tnem  bar." 
2£lgalot*.  3m  tyaxcüai  beift  ee:  ber  rone.  „9JH  ungefertei?  reit 
er  ba\x  übet  ronen  unb  über  ficin.  £n$  begunbe  Uixüitn  fieb  bet 
walt,  mn  b«^  ein  tone  wa&  gefalt  anf  einem  »(an.       Unbet  be^ 


106  SRun  SKcmb 

gefallen  tonen  aft.  5J?tt  im  et  ab  bem  tojje  fptang,  unb  btuctt 
In  t>bet  einen  tonen.  SSor  35anajarun  «off  bem  plan  mc  gejelt= 
ftangen  müfje  roonen,  banue  im  ©pecfcte^atte  fp  tonen."  —  „5'  ei-- 
nem  tonen,  llnbet  einen  tonen."  Ittjt.  9152.  16135.  „Sigen  a($ 
ein  ton"  (unbeweglich).  Jpefatldtf  Sttiftan  957.  3n  £ori'^  93tgiÄ.  LIII. 
i\\  oon  einem  (SaljauSgang  fut  <paffau  butcb  bie  roflbe  Oiannen 
auf  ffiegfdjalb  bie  Üiebe.  2)iep  ift  oetmut&lld)  bet  ftame  einet 
2Balb  =  <pattie.  ©a$  Üionacb,  „ötannacfc,"  Collectivum  »on 
8t on.  faljb.  28alb&tb.  p.  33.  45.  tonig,  oott  9t.,  kennet  7277. 
«tgl.  b.  f. 
(tunen),  pettunen,  (d.  @p.)  obruere.  „?)&$  man  bie  2Beg  nfdjt 
vettunen  fol.  2Bet  ben  weg  pot  feinet  tut  obet  oot  feinem  ijane 
»ettunet,  HZ  bie  wagen  an  ahanbet  nld)t  gcweldjen  mugen." 
gKün*n.  Stabtbucfe  üttitet  574.  Cgm.  544  u.  546,  Cgm.  22  I)at 
uettünen,  Cgm.  290  oetrüen,  Cgm.  685  (Voc.  p.  1432)  fol.  114 

oet tonen  obruere ,  pettonet  obrutus.  „killet  pftab  »er= 
ainet,  mai  bifer  roalt  fo  wilbe  oettunet  unb  uetftalnet."  Stltutel. 
„2)en  odtfen  fol  man  (mit  ftelnen)  »ettnnen,  t>nb  be$  fjeifdjcS 
fcfcol  nlemen  ejjen."  Cgm.  21.  fol.  88.  (Exod.  21.  28).  „9*0* 
bie  aba  betunent  fie,  nee  flumina  obruent  illum.  SBilletam 
8.  7.  95etunet  werben,  obrui."  <pf.  2Binbb.  Cgm.  17.  f.  8i.b 
„©tu  fcfoam  treip  in  in  ein  fcol,  bavot  gtoj  getune  m$."  Sßlgaloitf. 
SBrgl.  Slbelungä  ©etöne.  GL  i.  109.  279  Ifl  bei'  obet  \>cn  tun 
meatus,  momentum,  augenblickliche  Bewegung.    @;  t  unb  ig. 


2(iim.  i>ic  <Bebeutungen  Der  nun  folgenben  »erfdjiebenen  <8Ubungen  t'nb, 
t'nj,  ruf,  t'n6,  r'nt,  r'nj  greifen  in  alterte«  ^ertvanbtfdiaften 
buidKinanber,  fo  bafj  if>r  fester  (Jonfcnant  in  niedrem  fällen  bloö  ab; 
leitenb  getuefen  fetin  lvtrD. 

©et  üianb,  wie  bdjb.,  beeb.  minbet  oolföübllcb,  aU  öiampft,  Oianft. 
3>as:  rant,  pL  renbi  ber  a.  ©p.;  j.  25.  gl.  i.  141,  aaf.  ranb,  «61. 
rönb,  galt  auet)  für  ora  clypei,  umbo.  unb  5d)itb  überl)auvt.  Sffterfivürbig 
Oei(;t  ti  nod>  in  ber  tprot.  *:.£.  ».  isoS:  „Sie  <H3irtf)e  fotten  bie  .ftaitungen 
.  nit  summaric  in  Raufet)  ober  über  ©djitterant,  fonbetn  parliculariter 
tt}nen."  Ob  tvol  bamit  baS  engt,  at  ranbom,  auf  @eratf)eivol  (wie  ein 
£ieb,  ber  Mos  auf  bieSdjifbe  treffen  tvieb),  franj.  ä  randon,  praeeipitanter, 
iufanunenljangen  tonnte?  £aö  «ZOort  ranb  alt  <5d)iib  mup  and)  im  2Utfran4. 
rorgefommen  fepn,  »wenn  ber  in  unfrei-  3eit  fo  begannt  geworbene  OUnie 
Tallcvrand  (Perigord;  in  Canis.  antiq.  lect.  IV.  II.  96  fonimt  fd)0n  ad  1357 
ein  Carbinal  Thalayrandus  Pctragoricus  »or)  fotiief  Ali  unfer  £au'enfd)itb 
beöeuten  foU.  T>&$  üielteidjt  ef)er  mit  bem  franj.  a  randon,  al£  unferm 
rennen  »ermanbte  l>o!t.  Cfltl turnen  t)ei:";t  effuse  currere  cum  impetu. 

SS  a  n  b ,  plur.  Oidnbe,  Oianben,  tan  big,  tdnben 
tonnten  öleaet*t,  al$  beffere,  ben  Sln^fptacfefotmen  Hant,  Bant. 
Rantn,  ränti',  ranfn  jn  ©tunbe  liegen;  inbeffen ,  ba  an$  t\w 


Dlanb        SKcnb        Oltnb        Olunb        107 

Deutung  biefet  legtet«  au3  ÖUnf;  föänf,  {Kanten  n*.  mogltd) 
roare,  ftnb  fte  lebfglfcb  naä?  ibrer  Slaöfpradjc  utiter  rant  aufgefübrt. 
T>te  ötanben  (Ranna\  Rana~,  ®ramm.  4-17),  bie  OiunEctrübe,  Oiange, 
totI>e  Oiübe,  beta  vulgaris  rubra  L.  3u  ©djwaben  unb  in  ber 
©djroelj  gilt  bte  oollftdnbigcrc  aiu^fpradje  Randa'  (neben  Randich), 
ju  meldet  jtd)  batf  f)tfb.  üi  a  n  g  e  nadj  ©ramm.  441  jn  »erbalten 
fcfceint.  2lm  untern  9tta»n  gegen  bie  Zauber  bort  man  Rand",  plur. 
RaneßV. 

renbeln,  f.  rennein. 

Datf  OUub,  ©im.  OUnbletn  (Rindl),  wie  befcb.,  (a.  6p.  brinb, 
plur.  brfnbir,  gl-  o.  188,  203,  welcher  spturalform  ber  agf.  Singular 
Ijrpbber,  t> r u b f) e r ,  aufrief,  rit&er  entfprtcftt).  Unter  einem  3al)r 
&etjjt  ein  Äalb  ein  6 ta Ufa Iblefn  (Ställ-Kaibl),  fpdter  efn  ©tall= 
JJUnbletn;  e&  c$  aber  noeb  .ftub.  über  arbeftenberOcb*  ober  ©ticr  ifr, 
roirb  etf  3 ung--iftfn b  genannt.  Ar.  2l)bf.  III  47  ad  1457.  rlnbetn, 
(a.  ©>.  tiuberin,  rinbrein),  adj.,  pom  CRlnbe:  a~  rinda's 
VorelT-n,  f.  I.  21).  @.  119.  nullit  ftifdjet  rtnbreiner  mild?."  Cgm. 
592.  f.  I3.b  „Dtinbrein  febul)  fol  tragen  ber  bauman."  .Slaifercr/ron. 
(cf.  OUntfcbu  öfter  im  2Iugöb.  @tbtb.,  unb  9iinbfnter,  0?unt= 
futer  bep  3ac.  u.  Ä&nlgöbofen)  unter  @uter.  rlnbcrn,  vrb., 
vom  Oiinboieb:  brünftig  fe»n,  coirc. 

Die  Ötlnben  (Rinfn),  wie  befcb.  Oiinbe,  (Otfr.  rinta,  Gen.  «n, 
agf.  rinb).  „JpanbiOiinben,  mit  welcr/en  b<x$  «Pec^  gefummelt, 
au^gefotten  unb  gegeben  wirb."    *D?anbat  x>.  1765. 

runb,  l)  wie  bebb.  (jefe  ftnbe  weber  für  biefetf  beutfebe,  nod>  für  bctS 
engl,  rounb,  fd?web.  runb  in  ber  a.  @p.  ober  im  ülgf.  unb  3tUinb. 
i&i  entfprecfcenbc  SfBort.    2lud)  ba$  franj.  rond  ftimmt  nldjt  ju  ben 

itrtl.   UUb   fpan.    Ableitungen   tondo    unb   redondo   von   rotundus.) 

2)  rcidjlicfe.    rund  a~  groufs  Stuck  (aud)  fd?n>cb.  in  biefem  @inn). 

3)  D.U.  wacter,  tü&ttg,  etu^rtebtfam.    „(Ein  runber  gjfenfcfj,  totus 

tcres  atque  rotundus,  gctlli  ttollfommen."    Yoc.  ».  1618. 
Schö"  is  a*  net''mei"  Schäz,  rund  is  a*  tnua', 
Gald.  häd  ar  a'  net  vil,  mior  is  '8  fcho    tnua'! 

Unfo*  Rapla"  is  a~  runda'  Herr. 

„'Sin  recfcteö  2öeib  met;  lautet  unb  baben: 

erfllidj  ein  rotten  9» unb, 

öupfcfc  gefanb, 

geborfamb  ju  aQer  ©tunb, 

®olb  uni?  @eib  naefe  bem  <pfunb, 

iit  nit  bellt  wie  ein  Jpunb, 

bie  einem  «Diana  alle*  gutrf  »erganb, 

bie  nit  wirb  ungebultig,  fo  man$  au$  fcfcunb, 

bie  feto  purtig  unb  tunb, 

brf  man  fein  beffete  faab."    *p.  8br«&. 


108  SKimb        SRanf        Otang 

„5Botf  yt.ein  tan  ber,  gefcbicfter  ©efeß."  „Jpannd  ».  ©umppens 
berg  in  ber  lugent  auf  bem  ©aut  mit  bem  girmprojt  anb  fpieü  »aft 
tnnb  unö  hurtig."  Jpunb  ©t*.  II.  117.  334. 

„9lu<r>  mad)t  festen,  roer  e£  rool  fan, 

„fmttig  nnb  tljdtig  ein  jungen  man, 

©efAicft  unb  tttnb,  le?d)t  »nb  gering, 

©elentf,  fertig  gu  ädern  bing."    %.  ©ad)*. 

I"n  Winta'  da  wars  fo  rund  löfn, 
war  s  Bett  fo  fchö"  warm  a~  da'  Früa.     £{eb. 
0J.2I.     dinem  je  tunb  feptt,  ultra  captum.     Des  is  ms'  rrund, 
wia  'an  Baua'n  da'  Schokolad. 

£>le  OtUttb  (Runt),  roie  I)d)b.  Otunfce,  la  ronda,  ronde.     ruß: 

ben,  runbieten/  rondare,  hie  {ftunbe  machen,  vigilias  Tel 

exeubias   obiter   Iu3trare,    circumire.     Voc.  ».   1735.     „'pfui   bet 

©d?anb,  muü  man  ben  j3om  fo  g«t  weit  riutbieren  Ulfen?" 
©ell)am?r.    2$rgl.  b.  f. 

mnbig  (rund:\  runti'j,   runbige&i  (runding),  adj.  Unb  adv., 
flint,  feurtlg,  gefd}rüinb.    a"  runti's  Deanl.    laf  runti !  machrunting! 

SSrgf.  b.  ».;  aber  cud)  bad  alte  tun  (unter  »errunen),  aug  »eifern 
fld?  in  ter  SBebeutung  bei  2iugenbliccltd)en,  ©«gellen  ein  adj.  rün  ig, 
mit  verkoppelter  donfonanj  nad)  bem  furzen  u,  runnfg,  unb  fotnit 
nad)  ©ramm.  ©.359  2lnm.  3  r  unb  ig  bilben  konnte. 

3)aä  Ötunbell,  i)  bat  Oionbeü  u-,  il  rondello;   ü)  ä.  ©p.  la 
rondelle,  la  rondella,  Qlrt  ®d;ilbe$.    Voc.  ».  16J8. 


©et  OUnft  (Ra'ft,  ö.<pf.  Raa~ft),  f.  Ocampf. 


©es  {Rang  ober  {Hangen,  (ftraufen,  0.$f.)  n>aä  in  21.SS.  ber  Otanf, 
Tanten,  fottlaufenber  33ergbang,  Jpalbe,  öUin.  Der  fangen, 
Nom.  propr.  etneö  Jp&benjugä  im  £.©.  <5ulmbaa>.  2er  £rid)teU 
taug  bep  «pfaffenreut  im  gtdjtelgebirg.  Sind)  einige  ÖrtffdtfeltSnamen 
in  3t.93.  mögen  baljin  gehören,  j.  55.  ©adjtang,  ber  ©acferang= 
Wßlb  füblicb,  bc£  (Ebiemfeetf.  etioa  aU  #snper  =  ötang  aud)  ber 
3lmpfrang  bep  ettat?  „Unb  bo  er  (Äaifer  gubroig  b.  25.)  fam  gen 
spartenfurci) ,  fragt  er  «ad?  ber  ©efegenbaif,  bie  man  nennet  ben 
gintpfftang"  Osm  b*  jene»  Älofler  ju  bauen).  (Sttaler  (üf/ron. 
Sßrgl.  tt,  2Bang. 

2>er  Oiang  c-ber  üiangen,  (l!.9)capn)  Sfletf  im  ©djiffe,  um  roelcbc« 
bat  Sanbfeil  gcfdjlungen  wirb.  3u  einer  tvlrjb.  SerorD.  t.  1784« 
ble  SSerjollung  be»  Jpollanbcr&olscö  betteffenb,  wirb  auf  eine  „fo^ 
genannte  Oi  a  n  g  e  t>on  3  Hi  7  ©äjub,  lang"  i  «Pfenning  gefe&t' 
■iBrgl-  ÖUnten. 

tan  gen,  (bep  einem  ©al$burget  bei  XIV.  3at)tl>.,  ^>cffmann^ 
furDgr.  I.  336)  ringen. 


Steng  SRing  109 

„2u  ir  mit  armen  rangen, 

£>afj  &er$  gein  berj  in  frerobcn  fprung, 

Unb  baf>  man/  altf  nit  jangen, 

23eb  munb  mit  lud  3cfamen  jrpnng, 

Dae*  4f  id)  für  aß  fangen. 

ob  mir  an  tr  fo  rool  gelang, 

3<$  jsolt  mit  ir  niefct  rangen. 

Ob  fp  mid?  lleoletcfc,  uberrung, 

3»ar  (roaf}rll<$)  leb.  begert  öec  (langen  (ergäbe  mlcp)." 
f,  ranfen,  tanfeln. 
Keng,  f.  öiegen. 

£>er  Oiing,  nne  bd)b.,  (a.  ©p.,  agf.,  M.  &ttng).  (a\  ©r>.  füg.)  ber 
ÄreW  ober  23ogeu,  in  reellem  bep  ©eriefct  ble  Urtöeilfprecfjer  um  ben 
Oilcbter  fajjen;  bat  ganje  alfo  oerfammeUe  ©erlebt.  „<S$  fol  ber 
Oild)fer  offenbar  fragen  an  ben  ring.'7  Oiupr.  o.  gr.  CRcbtb.  „Sie, 
fo  au&oenbig  an  ben  ©<f>ramten  ober  bem  Oiing  ftcr)cn,  feilen  ju 
CHed?t  nldjt  gefragt  werben."  .fir  5<l)bl.  VII.  308.  „2ßer  por  ben: 
richtet  beflagt  rolrt  omb  gelt,  bat  ber  nidjt  baroö  »nb  öof  In  ber 
ftat,  ber  fol  bem  fldger  bat  gelt  gut  machen  in  bem  ring,  ob  er 
(ber  Kläger)  fein  nla)t  geraben  roll."  SUiundm.  ©tabtOidjtb.  Ms. o.  1453. 
„@r  Job.  flct>  bei*  an  ettlid)  an  ben  ring,  nub  an  anber  frum  leut 
»or  bem  ring  it."  MB.  XXiv.  165.  „Oßer  fid?  felbft  btt  2Bort  im 
Oied)ten  nidjt  tbun  »iß,  fann  einen  anb^rn  autf  bem  Oiing  tee 
@ertd)t$  neunten,  ber  ihm  reben  will"  Ar.  8ftbi.  XII.  341.  Cfr. 
Jpeumann  opusc.  57.  2>ie  9J?ündjner  97iagiftr«t6  =  35erorbn.  v.  1370 
(2B|tr.  93tr.  VI.  lio)  verliefet  alletf  „tttmüfj  Arabern  bep  @ertd>t^- 
fifjungen,"  wer  rebet  in  bem  Oiing  ober  bep  bem  Oiing  inner:: 
balb  ber  mitfern  toaut  Im  Qiecbtbatva ,  gelt  bem  richtet  ü  dn.  unb 
an  ble  ©tat  6  dn.  cfr.  MB.  IL  511.  3n  MB.  X.  174  roerben  aueb 
bep  einer  23efd?au  auf  bem  Selbe  ble  ÄunbfcbafWmänner  in  ben 
Oiing  gebellt.  2)a$  <p«t er  =  9ii ng lern,  ^atemofter^ügelcben. 
„Die  Oiing  ein  rutfdjen  an  ber  ©ebnur  ganj  fltnf  unb  paar  unb  paar." 
9)?.  ©türm,  „^abfl  2ileranber  l> '■  gab  auf  jebetf  Oiingel  im  ailer- 
beiligiten  Oiofenfranj  500  £4ge  2iblap."  9lnt.  v>.  58neber£  fammtl. 
2Bcrfe  III.  49.  ®cr  @unnen  =  Oiing,  1)  (0.2.)  Regenbogen. 
2)  Heiner  düng,  ber  an  ber  «Sonne  b'u  ©tunbe  jcigt,  tragbare 
@onnen  =  ilr)r.  £>er  5 au vl-.  Oiing,  (0.2.)  Oiing,  »on  gebauten 
2egfot)rendflen  geflochten,  um  jum  $eftt)alteu  ber  Üueerüangen  an 
iJannpfdble  gelegt  an  roerben. 

Ha"  oft  a'n  Zau"  gfchlagng, 
ha"  ltaa'-n  Ring  nit  ä'-glä't, 
bä"  fcho*  oft  o"  fchö~-s  Deonal 
1*  'n  Tanz  urnmo*  'drer. 

£e  ring,  ge  ringtf,   gering^,  adv.  rtng^.    „@ering^  uaib 
bd$  bbtffl."    MB.  XVII.  365,    gori  S3rgöi.  6.     zrings  um   ed  um, 


110  gftttg 

ringä  bernm.  93rgl.  Frings  Umringen,  rote  bebb.,  aber,  in  53er* 
mengung  mit  ringen  luctari,  bai  Partie,  ptdt.  umtungen  bilbenb. 
ringeln,  tüte  t)cbb. ,  barf  SBrob  ringeln,  (Sinfcbnitte  in  felbe* 
macben,  bamit  man  leichter  baoon  abbrechen  fönne;  f.  r anfein. 
Der  Olingler,  um  bie  3aljre  1460  —  1470  eine  geringe  ©cbelbe- 
münje,  bie  man  mit  S>cPt£>  für  einen  fallet  nabm."  2ort  9J?jfö.  I-  83.  S7. 
Der  23afnrfngler,  ber  25einbreber,  befonberä  ber  <)>aternofter= 
€?lngeld?en  au*  .Snocben  brebt.  „^Bürgerliche  33efnringler  unb 
Otofenfranjmacber."  2ßirjb.  «Berorb.  ».  175?.  ,,k°.  1457  fonberten 
ft*  in  OMncben  bie  Dredjälct  in  2Bütf(et  unb  35  einring  lex." 
».  gutner.  Daä  Dilngelfpil,  runbe  35ül)ne,  an  beten  Kanb 
aUerle»  QBdgelcbtn  unb  £[)ierfiguren  jum  2lrsffifcen  unb  DMten  für 
.ftlnber  angebracht  (Inb,  unb  roetebe  an  einem  fenf  rechten  QBellbaum 
im  Greife  umgebrebt  roetben  fann.  Der  9?ame  flammt  roobl  »cm 
alten  ötingrennen,  Di  Inge  (rennen,  roo  man  im  freffenben 
Jjperumgalopiren  nscb  einem  Oiing  ftacb,  rote  bevm  .ftopfrennet 
OBftr.  93tr.  I.  182)  nacb  einem  £opf  geöanen  rourbe. 
ring,  gering,  adj.,  rote  bd)b.  gering  (Äero  24,  44  ringt),  fommt 
aber  au*  noefc  in  feiner  eigentlicben  35ebeutung  vor,  al$:  leld?t,  b.  b. 
beroeglicb,  in  tbdttgcm  unb  leibenbem  SSerftanbe.    Was  net  fdbwär 

in,    is  ring  ober  g  r  i  n  g.     Hei"- 1  ge-w-  T  recht  gring,    geb  icb 
reebt  erpeblt,  Obne  Safl.     ..Und  's  Deoiil  is  gring,  wia  a"  Summa'- 

floigl."  d"  rings,  a"  grings  Rös,  ein  letdjtetf,  fcbmäcfetigeä ; 
ein  fcblecbteS  tyferb.  3n  ber  v.  $runb$berg  Jpfftorfe  heipen  bie  Oietter, 
bie  roir  jefet  mit  einem,  bem  Deutfcben  befonberg  roiberfirebenben, 
franjeftfeben  tarnen  Chevaulegers  nennen,  OUngepferb.  „<Sed>g- 
bunbert  Äürtffer ,  taufenb  fünfbunbert  OUngepferb.  Über  bie 
Olingepferb  roar  Hauptmann  Gilbert  «flügger."  „{Ring  gerounr 
nen,  ring  t>ettl)an,  facile  parta  facile  dtfabuntur*"  Voc.  w.  1618. 
ringfdbig.  „®ie  icb  in  meiner  ^rebf^t,  aber  gar  rtngfabig  er- 
roffen,"  fagt  ty.  Sitlb  tefebeiben  in  feiner  93ennoprebigt  ad  1723.  rfng= 
fdrig,  pernix,  celer.  Voc.  v.  1618  (i8r.  Serbtolt  189).  rlng= 
fertig,  geringfertig,  leid)t,  fcbnell  im  ©eben,  Saufen;  gering= 
fügtg.  ,,9uid  nos  tantilli,  pusilli,  roaä  follen  ruit  ©eringf er tige, 
roir  Unvcrm&gticbc."  JM'tbner.  ringfinnig,  gering  finnig, 
(O.g.)  Icldjtftnnlg.  Die  öiinge,  ÖUngfdrtigfeft,  agilitas, 
celeritas.  Voc.  ».  1618.  Die  Otlngfgf et t,  ilnroicbtfgfett.  «D?anbat 
v.  1755.  ringern,  verringern.  Voc.  v.  161S.  DfefcS  ring 
etwa  eine  früb  verbunfelte  ©-Ableitung  von  tinnan  ferri? 
ringen,  rang,  gerungen,  role  örtb.,  (a.  @p.  ringan  unb 
ringen;  agf.  v ring  an  noeb  in  ber  fpecleßen  ^cbeutung  torquere, 
stringere,  bie  aud?  nod?  in  unferm:  2Ddfcbe  anbringen  ju  Sage 
liegt).  Die  6rrungenfcbaft,  ba$  (Errungene,  befonberö  bat  von 
einem  Gbepaar  gemeinfebafttieb  erworbene. 


©et  Oianf,  pl.  (Ken!,  bie  SBenbung,  Ärümmung,  j.  35.  beö  SEegetf. 
Oi.QI.  @inem  b  e  n  Ol  a  n  f  (üdjb.  Qiau?)  a  6 1  a  u  f  f  e  n ,  Orgl.  bie 
Oieiben,  ber  Oiib).  „@in  Oiancf  fiexus,  flexura,  93ug." 
Voc  p.  1618.  $ig.:  frummer  2Beg,  tfflfge«  ©treid?,  Umtricb, 
3ntrtgue  (agf.  prenc  fraus).  „(Sin  gefcb.  winb  et  Oiancf.'' 
«»ent.  <£l)t.  98.  „©er  SR a n cf  be$  Slbgefanbten  <polpcrati$."  $.  SUbraf). 
„<5fnen  Oiancf  erbenfen."  „Öiancr,  tyo&,  stropha."  Voc.  ».  1618. 
3m  Jpd)b.  ift  nur  ber  Plural  Oianf  e  fn  biefem  ©inne  abliefe. 
,,©fe  UmbrencE  eine$  fürftc^tigen  23elbobriftcn."  Jpenbfcfeelä  <prc= 
bfgten.    «Brgl.  Oiant  unb  f.  teufen. 

©er  Oianf,  öfter  ber  Oianfen,  a)  ber  Oianb,  Oianft.  „2ßann  ber 
Saufer  wn(?)  OiancE  bunnet  1(1,  «1$  3  s?oQ,  fott  pon  jebem  «BierteU 
joa  ©träfe  fepn  l  fl.  8  fr.  4  fei."  «Sttü&lsOrb.  SBagn,  ioo.  Sin 
Oianfen  (9Jurnb.  Oidnfel),  aucfe  rool  Oienfen  ober  Oiunfen 
33rob  —  wie  man  fagt :  ein  Oianft,  wenn  man  gleid)  ein  tüd)tige£ 
©tücE  überhaupt  will  perftanben  wlffen.  b)  abhängiger  Oianb  im 
£errän  —  toat  Oiang,  Oia  in.  „@inb  jm  bk  CRofl"  fammt  bem 
*Pflueg  lauffenb  werben,  unb  über  brep  Oiancf  in  einen  Jpolwcg  gc= 
rennt."  93enno  SOiiraf.  1697.  ©a£  Oianfen  =  @cfewdmmelein, 
(naefe  9)opowitfd)  um  Oiegenäb.)  bat  Oiainfdjwammcbcn,  in  £)ftcrreid) : 
9?ägelefn  =  @ci)>l>ämmelein  ,  agaricus  campestris  L.  (?). 

„Oianfen,"  permutfetfd)  m&:  bie  Oi ante n,  alfo  ©fange.  „4  ©ag-- 
bdume,  -l  ©tdmme  jn  ©adn'innen,  10  33auftamme,  60  ^aun- 
Oia  nfen."    SJuSfcfereib.  bei  2.®.  ebertfterg. 

©er  Oianfen,  plur.  bie  Oianfen  (Ränltng),  ber  ^upfnoefeen,  ÄnoAen. 
K?lbacne  Ränhng,  Äalbgfüfie.  9?ian  pflegt  aud)  iebei  magere  ©tue? 
«Biet),  aucfe  wol  ein  mageret  Äinb  einen  Oianfen  ju  freiten. 
«Brgf.  b.  ». 

„Oianfen,"  (93.  p.  $?oll  gißertfeaU  feroofel  ber  gemeine  9Jiapfdfer 

(scarab.  melolantha  L.),  aU  ber  ©arten=.Holbcnfdfer  (scar.  melol. 

horticula  L.),  alt  aud)  ber  Zweifelhafte  (scar.  dubiu9  Scop.) 

„tanefen,  rudere,"  wie  ein  (Sfel  feferepen."   Spbn.  Voc.  p.  1145, 

ranfen,  ranfen  ffefe,  fiefe  jtteeeen,  bebneu,  pandiculari ,  alare. 

Voc  p.  1735.    „rang gen  vcl  renfen."   Cgm.  665.  f.  l.    33cp  ben 

©urcfefcfelecfeten  „fpafcfeelnt  bi  Äinber  vit  unb  ranefent  ft'cfe."    „©aji 

\i  fiefe  nit  perranfent  (»errenfen)."    Cgm.  601.  fol.  113/  H5.b 

„9Kit  eim  Äuflfe  fi  in  empfing  «nb  mit  einem  u  m  b  r  a  n  f  e  n" 

(amplexus).   Cgm.  714.  f.  221.    @.  rangen,  ränfeln,  renfen. 

ranfen,  (Nilgau)  abranfen  einem  etwatf  vom  greife,   Sofen  ic, 

abbrechen,  abjwacfen. 
tanfcln,  ringen,  fid)  im  ©djer^e  raufen,  fl*  balgen,  fcfeüfcrn.    ©ie 
Äübe  ranfelu,  fpringen  mutwillig  aufeinanber.    „'«etari,  ringen, 
rancfeln."   ülpent.  cf.  rangen,    ftcb  tan  fein,  faul  au^jTrctfcn, 
pandiculari,  nbrf.  rcfeln;  f.  renfen. 
ranfen,  (9?ürub.)  b&i  ausgebreitete  J&eo  ranfen  —  eö  na*  geraben 


112    Ston*    SRtnt    fftm?    «Run*    SKanf    CKunf 

£fnf en  jufammenr  ed?en.  ranken  unb  Unten  mit  dtwai  —  bamtt 
fdjalten  nnb  roalten,  (f.  ranten). 

ftd?  rdnfeln,  jtcb.  fügen,  ss  ränk'lt  fi'  nicks,  es  will  fi' 
nicks  rank'ln.  I  maa"  ällawäl,  oa  foll  fi'  do'  no"  eppas 
ä'r  ä  n  k  •  1  n. 

räufeln,  bai  98rob,  (Sfnfdmitte  In  baffclbe  macien,  bamit  man 
bequem  bavon  brechen  fonne.  äbarenkeln,  abfcfcneiben  (QSrcb)  b.  2B- 
f.  »tauf, 
renfen,  prär.  tancte,  a)  d.  <gp.  jie&en,  jerren.  „(Einen  xenten 
bt  bem  £5re,  im  baj  Ore  bin  nnb  &er  verrenfen,"  wie  SDTelfrer 
Sita*  feinem  ©dn'iler  3fengrtmm.    (®rlmm  Öiefn&.  $.  p.  338). 

b)renfen,   flectere,    deflectere,    reflectere  currum ,   declinare 

bigam.  Voc  v,  1618.  äußren fen  ein  ©lieb,  ei  ani  bem  ®e- 
Icnfe  bringen,  verrenfen,  l)  n>ie  öd)b.;  2)  vrb.  n.,  vom  au* 
gefdioffenen  Sßilbe:  (terten.  Slucb  baä  agf.  gewrinc  tortura, 
vrinc  (eageel)  ictus  oculi  beutet  auf  ein  entfpredpenbeS  23erb. 
cjo  roerben  aud>  me&rere  ber  bfer  voranftebenben  formen  auf  biefe* 
renfen  ju  bejleben  fepn.  9iac&  bem  23erbältnlü  wie  faben, 
&abcn  ju  fangen,  fangen,  verbleuen  fogar  bie  formen  rec&, 
recf  «Eergleicfeung. 

25er  9Unf,  f.  Oielnanf. 

„Oünf,  Oiinbe"  (e&lemgau).  SBloS  2lutffprad?e  wie  bie  fflinf,  ftatt 
bie  Stinte  k.?   (iBrgl.  -Kant). 

25er  Dtinfen  (eigentlich  King fen),  bie  2igraffe,  fibula.  Voc  v.  1618 
(©int.  II.  123).  „Der  9)?antel  ob  ber  «Brnft  mit  einem. OUnfen 
jufammengebefft."  3llt.  -  Dtting.  JMftor.  (Nilgau)  ©cbubfcbnaße. 
rinfen,  efn  =  ,  juerinfen,  jubeften,  jufdmallen.  25er  Öitnren= 
fdjmfb,  Ötinffcbmtb  (ebmalä  ju  51mberg,  Nürnberg)  verfertigte 
bie  faxten  eifernen  Letten  für  bie  gubrleute  unb  anbere.  25er 
OMnfelmacfter  verfertigte  Oiinglefn  von  9)?effmg  nnb  @ifent>ral)t 
für  bte  ®ürtler. 

25ie  {Kunfunfel  (eigen tt.  Oiungg-,  u-u),  (im  ©cfcerj)  altetf  2ßeib, 
(von  bunfler  Gompofitlon  —  vrgl.  runf  en  corrugare,  25tut.  II.  209, 
unb  ©unfel). 


ranfett,  renfen,  f.  ranjen. 

25ie  nnb  ber  töun£,  föunft,  töunften,  Üiunzen,  ba$  (Kinnen, 
gllepen,  Strömen;  Oiinnfal,  SSacfe,  SBafTeraraben.  25ie  Oiunä  ber 
2lmmer,  2(u$(tr6men  berfelbcn  ani  bem  ©ee-  „Offen  25luet> 
Otnnft,"  blutenbe  SBnnbe.  2.m.  v.  1616.  f.  404,  in  ber  lex  Baiuu. 
plot  =  run«.  bluetrunftig,  im  (Rdjtb.  Ms.  v.  1453  blo$  bluot= 
runö,  adj.  „25er  25acbgraben  ober  dnnften  ju  ber  QBaffer= 
leltung."  tyegiuö  do  Servitut.  556.  25er  öfnnjenjcug  (<Popcn>.), 
®arn,  womit  man  bcpm  gtfdjcn  ben  2in^tritt  eines  ?lnpes  verfperrt. 
„QBenn  bat  ©efcbtrt  einen  Wnnj  bat,"  (baji  ei  rinnt),  qj.  2tbra&. 

3» 


.  fKant  113 

3n  ber  a.  ©p.  fommt  fotvol>t  runfa  att  rune',  runjt,  Genit.,  Dat. 
runff,  runftf  vor.  53eu  Ulpl)ÜaS  jünöet  fid)  «in  einfacheres 
run  =  $,  Dat.  runa-    @.  rinnen. 


3)et  üiant,  plur.  Rant-,  a)  bk  Benbung,  franj.  le  tour,  einmalig 
^Bewegung,  momentum,  eine  übrigen^  blo$  au$  ben  uacijften  Otebe* 
forme«  gefolgerte  35eb.:  alle  Ränt,  alle  Slugenblfcfe,  (»rgf.  all* 
Straoch,  alle  Ritt,  alle  Rot  etc.),  ränt-weis  adv. ,  H)ecfofel6n>etff, 
lumelUn,  tour  ä  tour.  b)  gtnfdjlag,  Giftiger,  luftiger,  mutönnliiget) 
©trefeb.  „In  arena  consilium ,  nidjt  allein  im  ©anb  auf  beut  2anb, 
fonbern  aueb  im  SüafFer,  e^e  man  ftranbt,  gilt  ber  ötanbt." 
55ogenberg.  OTfrafel,  an  Rant,  älla'üand  Rant  anfangen,  aufteilen, 
eraa&ten.  V61Ioc  Rant  fepn,  fteefen.  „2$ie  id)  jung  gcn)efen,  f)ab 
icb,  allerlei  Otant  angefangen,  icb  bin  balb  auf  9Jfagbeburg ,  balb  auf 
Srauenbofen  »erreifet, "  ty.  2lbraf>.  „©olefce  üient  bebt  ber  9*efb 
an."  ©elbamer.  ,,©o  f^au  id?  ju  unb  fc^tvetg  frccffttU,  unb  la£ 
ibr  (fcer  Oßtberbellerhm)  iren  Sfflat  unb  Olant."  Jp,  <&a<t>$.  „luxu- 
riari,  gogel  fein,  rant  babeu."  Sloent.  ©ramm.  ränt?,  adj.  w. 
adv. ,  a)  (£>.<pf.,  b.  2ß.)  liftig,  gewanbt,  autfrlcbtfam,  tudjtig,  treffii*. 
b)  01.25.  Üppig,  (tolj  (agf.  tanc).  a"  rantiga'  Ruo',  o~  ranti's  Deani. 
os  is  mt  ranti',  eben  nid)t  oorjügltcb.    a~  ranti'  Eff-n,  tectetetf  9)?abL 

s  Touch  is  net  vil  ranti',  is  nPks  ranti's  damit. 
„I  tat  gern  aa\s  singa",  und  tat  gern  aas  sagng, 
Was  d*  Schiorgng  und  d'  Viara'  für  a*n  Unta'fchid  liäbtn. 
D-  Schiargng  fan'  ranti  und  d'   Viara'  fan'  stolz, 
Zan-a'n  Holzfehlegl  nimt  raa*  gar  saltn  o~  guats  Etolz." 

Anfang  bei  befannten  ©cbergenllebe<>  au$  ben  709«  3al>reu  beS 

XVIII.  3af)rl).     c)  (b.  2ö.)  ridjtig  adv. ,  r  ä  n  t  i  is  o"  'kema'. 

ranten,  ranticren,  a)  luftige  ober  mutwillige  ©freiere  treiben 
ober  erjdf)len.  b)  (leb  ranten,  grof;  tbun>  ben  ©rojieu  fpiefen. 
Jptefyer  »crmut&licfe,  aud)  ba$  abteuauifebe  iu-ranbeu,  auf  iülplerart 
iurfdjreven  ober  fingen.  Jpbtt.  659.  c)  ranten,  («paffa«)  befumntern, 
argem,  verbriefen,  os  hat  mi'  gram,  \)xt  mid)  oerbroffen.  ©leb. 
rant-n  ober  ftcb  ränfn unb  granfn,  fid)  gramen.  (2>rgt.  ctn>«  gräteu 
unb  ©talber  abranben,  nac&jmnen,  allcrlet)  ülnfdjläge  faffeu.) 

£>a$  Stusfprarfvt  tiefet  gönnen  »u«tg  id)  nia)t  ju  beuten.  Iln  Dl  anb 
clypeus.  ettva  in  »Sej.  auf  bie  Di.?{.  „GttoaS  im  Schübe  führen,"  ift  tuof  nia)t 
in  beuten.  Crine  2iu?fp.  nt  ft.  nt  al$  ©egenfag  bec  2tu6fp.  nk  (1.  nt  (f. 
Stinten,  hinten)  aiijunefmien,  ift  bci>  bfefet  fa)on  altern  Jonn  miitid), 
obfdjon  bie  hörtet  Kant,  .9vänfe,  agf.  prenc,  paratfete  23eb.  ^at>en. 
2tud)  ettva  eine  311m  2tbtautt>erb  ringen  luctari  (agf.  aringan  lortniere, 
stringere)  gehörige  2tt>teitung  3vang'b  neben  einem  atten  rang  lucta 
(cfr.  bat  nbrf.  .9iange,  rangen  renommieren,  unb  t>a&  fdjroeij.  .Otung 
momentum.  Mnfaft,  Mnfatt)  f>at  formen  wenig  «Ißafn-fdjeinticfjfeit.  3tac^ 
ber  3v2l.  „^poffen,  Suiten  reifjen"  an  ba-i  atf.  renban,    engt,   renb 

©ajwtUt'*  93a!)erifa)e^  %}5Ttet^M<^.  III.  S^.  S) 


114  Sfattt 

ju  benfen,  wäre  nicfjt  imnbec  müßig,  ^ttl  ©tfjott.  fommt  ranbi)  für 
äänftfrf>  vor.  &ai>  engl,  to  rant,  tolle  (Streiche  machen,  pafjt  inefjr  jtt 
r anjen.  (5f)er  (Hmmt*  t>aö  unter  .9tanb  fccmerfte  at  ranbom,  ba<> 
fyoU.  raub  in;  neu  offuse  currere  unb  ranben,  ranbten  delirare, 
insanirc. 

Sie  üidnt  (Rant)  plur. ,  ßtnfünftc  von  ©runbfiücrcn  ic,  Dienten. 
■Kommt  faft  immer  in  SSerbfnbung  mit  gdnb  ober  mit  @ult  vor. 
(Ränt  und  Fant),  „©o  lang  unb  wir  HS  ©cfloö  j«  Wldjaü  mit 
feinen  Jperllgfaften,  Tanten  unb  ©uften  fnn  ßaben."  MB.  X.  301 
ad  1-146.  „gjtft  allen  £ren,  medtfen,  ©ulten,  duften,  mannten, 
Tanten,  ©efudjen,  ik  bajn  (junr  ®ut)  geboren."  MB.  IV.  200 
ad  14SH.  „«ÜHt  allen  ©üetem,  miauten,  SOenten,  j}lnfen, 
®ültctty/  jc.  MB.  XVII.  458.  395.  „2ln,  von  öl dnten  unl i  Ja n- 
ten."  £r.  2&M.  I.  195.  196.  XIII.  fo.  XIV.  110.  „Unfern  an. 
Gerrit  einfommcn,  ölent  unb  ©fit/'  2btg.  &  1515  p.  m.  «orf 
2ed)-9i.  190.  „jperjog  Jpetnrld)  wolle  Urnen  alle  $renf)elten  beftdtten, 
alle  unreblidje  0?dnt  abtauen,  unb  alle  ©Bulben  bejahen."  Ar.  2l)bf. 
III.  235  ad  1447.  „3oll,  £rll>Ut  ltnb  Öl  enbt."  33albe  de  van.  mundi. 
„Ölent  unb  ftent."  Slvent.  <2f)r.  134.  $66.  „all  rant  unb  nußung 
efnnemen."  gfrer  XXIX.  „^eifjmalfter,  bie  innemment  rant  unb 
©ütt  bcr  Äirdjen."  Cgm.  632,  f.  17.  $a*  Öldntamt  (U.?. 
Rantamt),  Ö.2»  ölen  tarnt,  wie  fed)b.  ölent  =  2lmt.  2lmt,  welräe* 
bie  lanbe6l)ertlld}en  @inlünfte  an  ©elb  unb  Naturalien  in  empfang 
nimmt  unb  verredmet.  Neben  jebem  £anbaerid)t  be(tel)t  ein  foldjeg 
ölent  am  t,  welcfceä  burd)  einen  öleutbeamtcn  unb  bat  lljm  unter= 
georbnete  \))erfonal  beforgt  wirb.  Senn  bat  einmalig  vereinte  Jjerjog- 
töum  5?avcrn  in  vier  Rentämter  («S?ünd)en,  2anb£ljut,  ©rrauMn*; 
unb  93urgf)aafen)  eingeteilt  war,  fo  ft'nb  barunter  Regierungen  unb 
Otcgierung^be^irfe  ju  vetfte&en,  beren  SSorftcfyer,  bie  fogenanntcn 
Ölantmalfter,  öl  cntmaifier,  ntd)f  bloä  mit  ber  <£rl)ebung  ber 
lanbetfljerrlidjen  ©efalle,  fonbcrn,  wie  nod)  früher  bie  QSfcebome,  hu= 
gleid)  aud)  mit  ber  2tu6übung  ber  l)ol)crn  @erfd)t$tarlelt  beauftragt 
waren.  3>iefe  öl  e  n  t  m  a  i  ft  c  r  battcn  in  iijren  Rentämtern 
aHjäf)rlid)  ben  fogenanntcn  reutniaifterffd)en  Umritt  ju  r)alten, 
babei)  vorjügltd)  bie  untergeorbneten  Beamten  unb  beren  5(mt*füf)rung 
fd>atf  in*  Slugc  ju  faflTcn,  unb  auf  ber  Stelle  ober  burd)  93erfd)t  über 
bie  crfunbenen  ©ebtedjen  unb  23erbredjen  51t  verfügen,  cfr.  erneuere 
ÖtetttmalficrOnftruction  v.  1669.  „Sie  Jpauptftäbtc  SOTündjen,  \ianb^- 
l)ut,  Straubing  unb  93urgl)aufcn  waren  be$  rentmatftertfdjen 
Umritt*  befrevt."  2btg.  v.  1669  p.  241.  rentmalfterffd)e 
«Berbredjen,  ©trafen,  Qß  anbei  waren  gteidjbcbeutcnb  mit  ben 
9Sijtf>um  =  ober  ö;ilaleftj  =  9Serbred)en,  ©trafen,  2Bdnbeln, 
unb  jogen  ik  Infamie  nad)  ffd).  Unter  bcr  ^errfd;aft  5)?arimilianö  I. 
unb  ber  3efuitcn  würbe  aud),  wer  an  einem  Safttage  Sl^fd)  aj?, 
ober  an  einem  gci>ertagc  feine  Weife  berte,  rentmaifterifd)  abge-- 


Olant        9lent        SKanj  115 

flraft.    MB.  XIV.  545.    QBftt.  Str.  V.  206.    2Beff.  dissert.  p.  14.  92. 

23agn.  £.  u.  £.  SBeamt.  I»  23.  232.  II.  67.  rentig  adj.,  «ja^ 
einen  Ertrag  abwirft,  „unartige  ober  n  n  r  e  n  t  i  g  e  Öbgarten," 
opf.  Sßalbotb.  ».  1694.  2orl  58.9?..  f.  56a.  Sie  Dient  ep,  reddi- 
tuarium.  MB.  XII.  91.  Dicnten  =  25  erwalter  ic,  altere  kprcutb> 
23erorb.  ranten  mtb  fänben  (rantn  uub  fantn,  and)  rankng 
unb  fankng),  in  Skjug  auf  ©i'unbftücfe  ober  @üter,  SSerfugungen 
treffen,  fdjalten  unb  walten  (etwa  jundebft  mit  ihrem  Ertrag).    Mit 

mcPn  Sach  Itän  I  rantn  und  fantn  wio-r-I  will,   hat  ma'  nlomd 

nicks  einz-red-n.  „sfli&gen  fw  nun  ber  bemelbten  ®üter  rnibcrwin= 
ben,  einjie&en,  innbaben,  nujen  gebrauten,  rentten,  fentten, 
»erüommern,  perfefeen  unb  verkaufen,  unb  bamit  panbcln,  tptm  unb 
lajien,  wie  fp  bann  perlufr."  üfieicbelb.  Chron.  B.  II.  202  ad  1523. 
Sie  Äaüfer  betf  „®atl  Sft. "  mögen  ft'cb.  beffelben  „gebrauchen  mit  per* 
fumern,  perfauffen,  ranten,  fanten,  bamit  t&un  unb  lajienn  al3 
mit  irem  aigenn  pab  unb  gut."  MB»  XVII.  p.  414.  ?(ucp  fitfriö^ 
renton  (II-  9.  147,  III.  20.  173,  V.  19.  13)  mag,  gerafceju  J>cm  rom. 
rendere,  tat.  reddere  entfpreajenb ,  l)ief)er  gehören  w\t  öenn  baö  ©ubft, 
rent  '". ,  ren  ta  f.  (itat.  rendita,  fpan.  renta)  auet)  im  2(gf.  unb  3$l, 
»otfommt.  Unfer  a  in  tiefen  Sonnen  mafynt  an  tie  franj.  'ÄuSfp.  »Ott 
rente,  rendre.  ^rgt.  a.  etar&ei-ö  ranten,  eine  oeftimmte  abgäbe  »on 
etwa»  bejahten. 
Sie  öianten,  plur.  JA a*  n  t  e n  (Rantn) ,  Sim.  ba2  Oidnt lein 
(RäntI,  RannI),  Der  ©cbofillng;  fcblanfer  ftfebtentfamm  psn  60  —  70 
©cfcul)  2dnge;  ©tange.  (»Brgl.  baS  &d>b.  rani  (fdjlauf)  unb  Oian?e; 
bie  85ejicl)ung  mf  H$  alte  irrlnnan  fpropen,  wovon  ba&  HL 
runn^r  surculus,  feierte  gewagt»   ©.  a.  ran.)    ÜJrgl.  a.  öiange. 


rentfeben,  rentfcbel»,  a)  fcfeaufeln,  oscillo  sc jaetare.  Voc. p.  1735, 
b)  (D.tyf.)  auf  bem  Gife  fortgleiten,  c)  (fdjwdb.)  fjcrumfcbipdrmen. 
d)  f.  riemifeben. 


ranj.    (3m  Cgm.  27o.  f.  I57a  fdjeint  ein  Adj.  ran&  anjuneömen, 
„2Ban  jr  rain  weiplicfo  glanß, 
Unb  jr  jatterf  munblln  ranß, 
9)iuj?  fein  auf  erb  mein  fyimelreld?."    Qtm  ftfuttoßcnb  ? 
92rgt.  ranjen). 
Ser  Dia n jen,   ba$  Didnjlein  (Ranzl),   a)  wie  bct)b.     Sie  gorra 
b  e  r  Di  d  n  j  e  l  Hingt  oberbetttföen  £&rcn  fo  frembartig  atä  b  e  r 
©cbeffel.    b)  baS  9? d  113 lein,  ange&enbe  Striwfcnöeir. 
ranjen,  wol  ridjtiger:  r  anfen,  r  enfen  jkb,  1)  ft'd)  ferecren  pot 
©cbldfrigfeit,  $aull)eit  :c.    ©ich,  ranjen  unb  ftranjen.    „9?acf)  bem 
flaff  folt  b\x  bein  arm  pnb  bein  glibev  reffen  pnb  biet?  renfen,  H$ 
ftcrefet  ben  leib  pnb  fendjt  bai  plnt."  Cgm.  517.  f.  5iJ>    „rannfen 
Hügeln,    alare."    Voc.  p,  1145,    „alare   ranggen   vel   renfen," 

^  2 


1 16  afamnj  fR<vp 

Cgm.  665.  f.  l.  ytfbo  icfdjetc  üttb  ranfete  fcet  jungtt  Itp  in  ftme 
fdjoj."  2öilb.  p.  Cranfe.  2t«  £&.  Gafparf.  3d.b  „Sagt  ber  £err: 
mf*  fdjldfett;  fo  tbuet  fid?  ber  ©cfemaläler  r außen/'    $p.  9l6rab. 

Hast   r!i'   ao"   net  bäl'   ausgranzt  ?!     2)  peradjtlidjet  SiUÄbtUCE  für 

unanftänbige  ober  unnüße  ^Bewegungen  aud?  anberet  2lrt;  pon  einigen 
gieren,  coire. 

„3enfel  tpoljr  butf  mit  mir  tanejen? 

@o  fom  atp#, 

SSocfifd)  roelltvir  pmbljin  ranejeu. 

3anä  nir  firamd), 

ilnb  fdjou  mir  meiner  fdjrancjen, 

barcefc,  3enfei  bajpd)."  Stfipalb  v.  SEolfcnftafn,  Cod. 
Vimlob.  Rec.  200s.  231.  32a,  nad)  jpoffmann  p.  5aller$l.  Sieb  roiber 
etroaä  ranje«/  ftd>  barübet  formalfft'eren,  aufweiten.  ©elbamer. 
ranjen  einen,  (Dr.  Qd)  il)tn  übel  mitfpielen.  Der  Oxanjer, 
fca$  einmalige  2lu$!treaen  anö  $aull)eit;  fauler  9)?enfcb.  2)ie  Qtan= 
äen,  (£X£.)  batf  ipeibltcfce  ©cfcroein.  O  es  fchiahhe  Ränzn!  ruft 
man  im  jjillertl/al  ml  avd)  Äinbern  jn. 
raunjen,  f.  raunen. 


(2?rgl.  9?ab,  reb,  jc.) 

Der  öiapp,  be$  öiappen,  l)  fcer  Otabe,  corvus  corax  (fdjon  Voc. 
1429;  gl.  o.  109.  169  rappo).  „9??an  fadj  io  bie  rappen  prin= 
nent  foten  in  jren  fdmebeln  tragen  unb  beufer  anjimben."  fclrcr. 
rappen--,  folrappenftbtparj.  2)  tyferb  pon  ft^roarjer  Jarbe  — 
getp&bnllco,  itf  au*  bie  ftorm:  ber  Oiäppel  (Rappl).  ?RM.:  Den 
Oiappcl  ober>  öUppeti  lauffen  lajjen  —  jügellotf,  perfd)tpen^ 
berifd)  leben,  o  Räppol  (— -u)!  fadste!  eingehalten!  befonberS  in 
figürlicher  2tntpenbung.  3)  ber  „^adjtrapp,  noctumus  grassator." 
Voc.  p.  1618.  4)  „Oiappen  an  ben  ^cumen."  2(mberg.  ®tbtb. 
p.  1554.  (9(io.  5.  4  werben  iuol  al$  OUp,  OUpen,  b.  b.  Siutffp. 
pon  9i an p,  ro.  m.  f.,  ju  nebmen  fenn).  5)  ber  Öiapp  ober  Oiappen, 
triens,  tertia  pars  assis."  Voc.  p.  1455.  ^eutJUtage  in  pürld} 
i*/2  Pfenning  ober  3  Malier,  allgemein  aber  nacb  bem  neuen  $et)ti<x: 
fpftem  in  ber  ©dnpelj  al$  Vi.»  33afien  ober  VsÄKitJ«  angenommen, 
©djon  a°.  1559  galt  im  beutfd>en  öieldj  ber  ülappen^fenning 
2/5  .Sreujer;  ber  JKappcn^ierer  */s  Äreujer.  A?.  1542  roarb 
ber  Qiappeu  =  ^lapbart  auf  2',-  tfreujer,  ber  9Uppen  =  @cbJlling 
auf  5  Äreujer  gefegt.  2ori  9)?$0i.  L  fol.  225.  254.  262.  263.  6)  ber 
JKappen,  ber  SBortbetl,  ©eroinn  —  pielleidtf  nad)  bem  jübifeben 
Olebbeö,  övebbadj  gebilbet.  2luf  feinen  Oiappen  fepn,  auf 
feinen  SSortbeil  bebadjt  fepn.    „Die  2£efd)bifd)off  muffen  fedjöbunbert 


SRap  Siaviy  117 

Bulben  bem  Stapft  geben  für  bfe  £onji'rmaf-tön ,  bettalben  jrer  »H 
»on  folgern  ölmpt  reibet  abzogen  unb  baS  teft'gnlert,  baj?  fie  bie 
romifdjen  Oiappen  nit  baben  erfüllen  funnen."  Slpenf. (übr. 42 1. 
(Jpicr  fdjeint  inbeflen,  cber  als  ein  <pittr.,  ein  Singular  rem.  fratt  ju 
fjaben,  f.  tappen).  7)  ber  ö?appen,  (U.Wapn)  entbeerte  £ranbe 
(Voc.  U77,  rappe,  racemus.    ©leb,  r  e  b  e  t  n).       „OTappe*, 

vinum  ex  acinorum  folliculis  aqua  mistis  et  cipressis  confectum, 

laur,  beeripein."   Voc.  v.  i6is.   ef.  gumpe?. 
2)ie  OUppcn,  (0.2.)  £r«l?e,  9?aube.    Kr  is  voll  Bäppm.    rapeig 

adj.,  raub.g;  raub,  bolpcridjt.    6.  Oiapfen  unb  (Koppen.       ,/Ber 

fcieütappen  (ben  «polppuS)  in  ber  «Hafen  bat."  Cgpn.  731.  fcl.  li.  207. 
rappen,  rapfen,  vrb.n.  u.  act.,  (Ö.9)f«/  b.  OB.)  foaftig  nad)  etwat 

greifen.    D«  wirb  ®clb,  et  werben  «ftüffe,  Gipfel  ic.  ausgeworfen, 

Boubm ,  da  gV'ts  was  z"  rappm!  Gebts  acht,  wer  rappt,  dac- 

tappt.    CDatf  nieberb.  rapen  fft  i>a6  l)d)b.  raffen). 

rappeln,  wie  l)d)b.  rappeln,  rappelbürr,  feör  buvr  ober  mager, 
rappelfopflfd). 

3)a*  Oiap  ul at,  «ßormerfbud),  älufjcldmungSbud? ,  Manual.  „3d? 
ftnb  in  «fflarggraf  SubroigS  alten  Rapularüs,  @d)»il&-  ober  93crf«ß= 
Öiapularen,  ba\i  er . . ."  Jpunb  <2t.2$.  II.  6. 15.  Hartman  ©djebeW 
Rapularius  in  MedJcina.  Clin.  288.  Kapularius  tfb  aud)  bei'  9?ftttte 
eines  latelnifdjen  ©ebfd)tä  von  510c»  Sßrübcm,  einem  armen  unb  einem 
reiben,  worin  etf  »ou  bem  einen  tyeljjt:  Rapüla  crevit  ei  rcliquis 

onormior  una.  Clm.  237.  f.  109  —  115. 

2)et  JKaup,  beS  Oiaupen,  ber  0?  4up  l  tng,  aud).*  bie  Oiaup, 
(JranEen)  einjähriges  ©tuet  Mfnbvlel).  £m  einet  «Serorb.  v.  isoo 
über  bie  freigegebene  <&i)iaäitüm  bes  «BieljeS  in  Söirjburg  wirb  ber 
@d)lad)tlol)n  für  (in  .fialb,  £amm  ober  dixeti  Hammel  auf  lö  fr., 
für  einen  {Raupen  auf  20-^-24  Er.,  bann  für  ein  @d?wein  auf 
30fr.  gefcöt.    „Oiaup,  fd?au  in  bein  33ud>,  taumle,  librum  in- 

.  spiee,"  fagt  in  ».  SangS  «HiarelluS  p-  31  ber  «profeffot  sunt  ©d)üle;\. 
„Die  <p.  <p.  ©uarbianc  folltcn  farber  feinen  jungen  «profeSTen  einen 
vrfcl  ober  Raupen  nennen."  Aayujtn.^Drbcn  in  SS.  @.  81.  Jpicr 
fdjeint  eine  Sßejiebiwg  auf  Hi  Zljicr  &8*fb,  inbeffen  wirb  batf  SSort 
febr  oft,  ob>c  eine  fold?c,  für  £augcm'ä)tS,  gotterbube,  scurra, 
nebulo  genommen.  91ad)t-,  ®afmt-,  <grj  =  ifiaup.  55aS  Voc. 
ö.  1618  gibt  Oi  atl p  burd)  unus  de  multis,  de  plebe,  plebejus. 
rauptfeö  bui'd)  plebejum,  sordidum  ,  illiberale,  wdi)renb  tUfd 
im  Voc.  ».  i73.>  scurrilis  bebeutet.  Xk  Raupen  pl.,  unflätige 
(Heben ,  Sd^roiinEe.  Dtaupen  fd7nciben,  poteu  reiben.  2)ie 
Ütaupctes),  gtob^ntwtbiuillige  ©efinnung,  diebt  ober  Jpanblnna, 
2?übcrep.  (Sine  Oiaupercö  anfangen,  Ouen  treiben.  «Boller 
Oi  =  cn  (retfen.  2)a$  iü.  raup  jaetantia  papt  aud)  ber  germ  nad? 
ntd)t  l)iel)er,  »penn  etwa  unferm  «Ißort  «id)t  au  ft.  an  (ai;.  t»  ge= 
bü&tt. 


118     5Ra\iy     SRep     9ttp     3fop     SRup     SKapf 

Sie  Kaupe.  3«  211MB.,  O.tyf.  ift  bfefeö  tycbb.  2Bort  t»em  gemeinen 
SKamte  fremb.  (St  fagt  bafür  Kai?,  2Burm,  ©raöipurm  (roel= 
cbcS  alä  grafß-unurm  and>  metft  in  ber  a.  @p.  für  eruca  ftebt; 
nur  tn  einem  Voc.  sec.  XV.  ftnbe  fd)  tupp,  gl.  o.  496  rupe; 
Hin  m$  ©rimm  in.  368  ruptf,  rup^e). 

repetieren  etroaä,  (SKüncben)  in  fpottenbem,  rügenben,  berechtigen^ 
ben  2one  barauf  Sßtücffommen.  ©cbeint  mit  dfern,  dntetn 
(dnbern?)  auf  einem  $rincip  jn  berufen.  Sie  Kepetii  (Kieä), 
«ftacbfcbulc. 

Sie  Keputaj  (©elbamer),  Keputatfon. 

reppeln  (^ranF.);  reiben,  f.  rippeln  unter  ribeln.  reppen 
(Käufer),  f£<fe  begatten. 

tippen,  rippeln,  f.  ribeln. 

SaS  Kipp  unb  bic  Kippen,  a)  nrie  bebb.  Oiippe,  (a.  @p.  ribbi  n., 
gl.  o.  30.  234,  unb  xibba,  a.  619,  agf.  rtbb,  WI.  tif  n.)  „gj.  SR. 
I)dt  fid>  mit  einem  roadjfenen  Kipp  verlobt."  £ed)fclb.  SÜfirafel. 
„Da  n«m  got  ain  ripp  an$  abamS  feiten,  unb  mad?t  bat  ju  ainer 
frarc."  Cgm.  652.  f.  63.  («Bon  eime  rippe  ukj  an  bat  anbire. 
©T»fc  II.  292.)  Sie  ff  als  Kippen  (Fäj-rippm),  ?Ke$gerfp.,  ba* 
glelfcb  sroifdjen  jrcep  Kippen.  Sem  Ktnbfleifd)  vo"  dac  Faj-rippm 
n>itD  m  bei*  gleifd^anf  gerne  nachgefragt.  @.  a.  Scho>ipp.  b)  batf 
Kipp,  verdcbtlfdb:  SBeib,  (etwa  na^  ®enefj(J  2.  21?  bat  „bripun 
prostitutam,"  gl.  i.  102  wirb  rool  roae  anberä  fepn;  prgl.  a.  Oieff). 

Sie  Koppel,  <'2lug3b.)  manngfüebtlgeä  Sttäbcben. 

Koppen,  (b.  2ß.)  ginnen  im  @efi*t.  roppet,  rdubig,  raul),  bolpc= 
riebt;  WfgT»  Kappen. 

Sie  Kuppe»,  (Kürnb.  .ftoebb.)  bic  Olalraupe,  Ö.uabbe,  gadus  Iota  L., 
f.  Kutten,  Oelf&e  gorm  burd)  „rupita  ruppa,"  gl.  o.  459,  »er; 
mitrclt  ftfefnt).  3n  bem  tat-  ©ebiebt  Kuoblteb,  ^ragm.  Ms.  (lebt 
unter  ailbcm  @ee  =  §lfd)en:  ,,Bubeta  fundicola,  truta  digena 
mfa  vel  alba."    ,,?ßll  faften  mit  guten  tuppenlebetn."    Cgm. 

713.  f.  ISO. 

„Kupp,  (Voc.  gjumb.  1482)  ein  fleintf  JpduStcin  im  ©cbiff,"  bep 

(£d?erjt  concameratio  puppis.  Sagegen  bat  gl.  o.  162  de  partibus 
navium:  „t\li)C  pretoriola  sunt  domuneulae  in  quibus  merces 
ponuntur." 

Ser  Riidp,  ber  Rüapal,  a)  (0.2)  ber  £aufname  Kupert  (Jpruob= 
perbt).  „Kuep  97?et(f)ammer,  »on  Kuepen  (Sber,"  Kotate  be* 
$lbt6  »cn  <S'ti  £euo  in  f.  (Üalenbern  p.  1668  u.  79.  b)  Kuepel, 
Werfen  »on  febroatser  Hautfarbe.  (<pinjg.  Jpbn.)  berpobeKüapol, 
bac  Gnbe  einer  .£ol;-Kife.      Ser  Küepler,  2lrt  9J?ünje,  f-  Küebler. 


Sie  Kdpfen  (Räpfj-),  (Kttm.)  maubc,  @?inb  an  ben  ftüfien  ber 
«pferbe,  Me  Kappe,  tdpfig  adj.,  raub,  rdubig.  jTeb  rdpfen, 
gerdpfeu  (rapfV)  vrb.  n.,  erbatten,  fid)  mit  einer  rauben  Stufte 


3fampf       SKoyf        SKupf  119 

überleben.  „Die  Grrbe  wirb  gta pft  fcepm  ctften  Jtoft,  wenn  nur 
Die  Cberfladje  eine  bünnc  ®d>ale  befornnit."    <Popowitfcb.     5)  c  t 

6d)ltce  rapft  f i d).  Gl.  i.  514  gltapb.it  colligit  se  (cicatrix), 
i.  447.  541.  567  ptrap()t«  clausa,  praesicca  (cicatrix),  560 
tap bellten  recrudescentibus  (plagis).     \£.  Oiappcu. 

rdupfen  (rapfcf,  röpfa,  @ramm.  171.  175),  raufen,  rupfen,  wie 
i.  $3.  eine  niebt  bintanglid?  febarfe  ©dpeere  betmt  £aarfd?neiben. 
(£oifa(b-2ecb)  mit  aon  ropfo",  fj#  mit  il)tn  raufen.  ®p.  835.  Hintri 
gropft  und  fiirhi  'tanzt ,  (von  einem  lebigen  ober  vercblicbren 
tyaaxe)  jeben  2!ugenblict  janfen  unb  »»lebet  grieben  macben.  Diopf= 
b anbei,  9iaufbaubei  (giften).  Har  ropiV,  gtacbtf  (aut  bem  <Bobcn) 
jieben.  Gras  ropfo~,  jäten.  (OKetd?.  Chr.  B.  II.  218.)  2>a$  Köpfet, 
3at=@ta*,  @ta$  jum  QSiebfutter  gefammelt. 

ropfejen  (gewobnlid)  gTopfazn,  g-roppazn),  rüipfen,  ruetarc, 
(a.  ©p.  rop  baaan,  ropfejan  unb  ropfajon,  iät.  r  o  p  a). 
„repfejen  unb  befeben."  £rtolpö.  „ropfiejen  ober  fopein." 
<£onr.  p.  9)?cgenberg.  Cgm.  689.  f.  lös.  2)et  DiopfcjC/  be$ 
[Ropfeäen,  ruetus.  Cgm.  724.  f.  188.  (3m  5Igf.  rocetan, 
ipdbrenb  aueb  H&  folgenbc  fürrupfen  mit  fürrueten,  ber  fäwcij. 
Oiupf,  nbrf.  rupö  mit  0Ucf,  unfer  Diupfcn  mit  Oioceen  glcidjc 
95eb.  bat.) 

2)atf  9iopf=  ober  JftupfrJpü  eitle  in,  (£>.?.  23aur)  bei)  gemeinen 
Seilten  bat  Oiebbubn.  2>tefe  gorm  mit  pf  fümmt  alt  bebb.  redbt 
gut  jmn  nieberb.,  febweb.  rapp-'b^n,  rapp  =  l)öna.  S3lelleicbt  (lebt 
aueb  gl.  i.  212  repbuon  fl.  rcpb  =  buon,  o.  209.  9tad)  bem 
nieberb.  repbun,  o.  299  coturnix  (aug  bei)  Spc  lieft  man  in  biefer 
5öeb.  ein  fettfameo"  rcpbung),  ivirb  bec  begriff  bc$  Säiortetf  cbmalS 
weiter  gewefen  ferm. 

rupfen,  roie  bdjb.,  auf  =  ,  für-,  vorrupfen  (Sincm  ctmat,  et 
ibm  vorwerfen,  vorrütfen.  „2öe!d?er  ainem  feine  Mängel  auf= 
rupf  fr,"    üjfe.igreinö  JBeirijtb.  cap.  IX.    „Einern  ain  guttbat  auf= 

rupffen."  ibid.  Vo'  dior  mag  I  niclts,  du  thatff  mos  glci' 
wiaV  iürrupfo'  oder  auViipfa'.  Gcts!  feids  laute'  Scholmo", 
darf  l;aonac   den    andacn    niclis    für  rupf  a".      „Uttferm   ^Ctrgott 

unaufgerupft,"  ebne  unferm  Herrgott  ba£  ibm  erjetgte  @ute  in 
Qlufredmung  s«  bringen.  (Sbarfr.  =  9roc.  25er  gürrupf,  ber  5Sor= 
wurf,  bic  SSefcbulblgung.  „£)  ungteieber  «Borrupf,  baf;  ein  SBelb 
ibrer  vorigen  ftruäit  bei)  bem  anbern  Wann  vergeben  follre."  „©pott-- 
teben  unb  falmeufcriftbe  23  or  rupf."  Slbcle  f.  ©rcbtfj. 

£>er,  blc  Diupfcn,  i)  wat  jum  5lbfpinnen  an  ben  iKocten  ge- 
bunben  wirb,  b?r  2Bccrcn.  ?8ep  üdc  ftebt  brop,  colus,  brop; 
o»rc,  coli  opus.  2)  2Öcrg  (bei)  ©tafber  Ötupp).  3)  £einwani> 
anö  2Berg.  „einen  üiupfcn  über  einen  SoaL'cn  2Saarc  sieben." 
/,25ie  (^epweber  bringen  jbte  Oiupfen  unb  ^ipild)  ungefdjaut  gen 
3W«rt&t."  «ettg.  o.  1605  p.  333.    „Sem  ^rif?  prüe<bier  für  xxxil 


120  OSupf        diät        SRet 

e£n  tupfen  ju  »ogltücAern."  alte  JpofcOlecfcn.  r>.  1468.  2Bffr.  53tr. 
V.  204.  „Sin  pcbe  tupfen  fol  fcaben  breiig  @len."  tyaifauer 
®tbtb.  Ogm. -303.  fol.  72.»  35iefcS  ©ubft.  ffc  »fellefdjt  nur  ba$ 
folg.  Slojcct. ,  nacr)  »eldjeta  bie  ©ub|h  3*"*'  2Bät  au^gelaflen 
finb;  bod?  fre&t  in  ber  Äleiberorb.  t>.  1626  ©efbenrupf.  Olupfc 
IKaff  (©al$b.)  grobftc  2lrt  »on  9?afc6.  rupfen,  d.  ®p.  rupftn, 
rupfein  (rupfT,  rupfa"),  adj.  oon  SSerg  (©egenfaf?  ton  r)4rroen). 

rupfe"s    Garn,    rupfTs   Tuach;    a"  rupfate  Pfaod.     01.21.    Da  hart 

runfa\s  und  härwo's,  b.  I).  äße*  miteinanber.  „bärben  unb 
tupfen  2eln»af.  f eib e nr upf e n  ggglpauben."  Obige  Äleiberorb. 
//©tben  eilen  je  fjcmb  unb  je  bruodj,  baj  fol  fein  rnpDein  Stuod)." 
-Saffer^roniE  2Bien-  Ms.  (von  ber  Reibung  ber  dauern).  „93on 
rupfieincm  tuc&e."  Cgm.  37.  fol.  109.  Um  tyaffau  nennt  man 
ein  SSrejel  »on  Ologgenbrob  a~  rupfsne  Brez-n.  (3ft  blejj  blo* 
cBcr)erj,  ober  befielt  ancb  bier  eine  unter  ropfcjen  berührte  3Ser= 
Jößttbtfdjaft  s»lfd>cn  rupfen  unb  rugfen.)  Gtne  fcberjt).  gtgur 
anbrer  2lrt  fcfectnt  t>a&  bcp  ^rafd)  »orfommenbe  ölupfbaube  velli- 
catio  capillorum;  eben  fo  nennt  man  im  b.  2B.  a)  eine  2Belb£perfon 
mit  vernacfcldfftgtem  Äopfpuß,  b)  eine  2lrt  .ftüecr)el. 


rupfen,  „ba3  bu  ben  laubfrofcb,  nicfct  r)6reft  rupfen."  Cgm.  592.  f.  40|. 
//2>er  3  i t n?  a  r  (Zedoarium)  fterft  ben  magen,  unb  mact)t  ainen  men- 
f$cn  »ol  auf  rupfen."    Cgm.  589.  f.  37. 


Sfoifye:     SRax,    tet,     :c* 

rar,  au»  bem  §ran£.  ober  gat.  entlebnt,  unb  feör  oolfätiblicr)  geroor; 
ben,  befonberS  in  ber  2?eb.  oorjuglic^.      a*  rärs  Eff-n,   a~  räve 

Perfcho\  aT  Madl  etc.  vo~  dac  rar'n  (sc.  ©eilen,  f.  b.  2B.),  Won 

vortrefflicher  2lrt.  Sogar  ein  @ubft.  bk  R.ir-n.  Vo"  lauta'  Rärn, 
»ortrcjftld)/  fet)r  fc&on.    25fc  OUritdt,  a)  mit  l)*b.,  b)  9Sortrcff= 

lidjfeit.     Vo"  da'  Raritet,  V«>n  OOrtr.  2lrt.     r.iritetifch,  adj. 

reren  (ro:n,  rea'n,  „reren"),  (D.S.)  a)  fcfcrepen  »te  ixxi  Olinb  (gl. 

i.  556,  o.  205  retsn  balare,  agf.  rarian,  engl,  to  roar,  nbrf. 
raren  mngire,  boare).  b)  »erdd)tlld>  au*  »om  9J?enf#en.  c)  laut 
»einen,  »einen  überhaupt. 

's  Dirnl   hat  ma'  d  Liah  aui'glagtj  hat  ras'  nicks  gmacht, 
Und  zlescht  hat  d  Lappin  falba'  gre'scht ,  I  ha"  brav  glacht. 

25er  Ol  er  er,  ®d)re»l)al^;  '^einetlicner  Genfer),    25ie  Oleren  (Rcon), 

H$  ®efct)rep,  bie  Äraft  ju  feferenen. 

„Der  r)at  a  (Stimm,  ber  l>at  a  Olörn, 

0)?an  fann  iön  fepon  t>il  Wäi  mit  Ijörn/'    9JI.  ©türm. 

C).  o.  204  fceipt  tk  9lcf>rbommel  rarebum. 


9ier  SRe'ix  121 

re'ren  (re'n,  reo'o,  opf.  rcJa'n),  bcm  Sag  ber  ©cb>ere  folgen  (äffen, 
faßen  ober  rinnen  laffen,  bsfonberö  flüfftge  ober  tofe  in  .SomergefhUt 
»orfommenbe  Äorper.  ein  fcbabbafte$  ©efajj  mit  ©als,  9ttef)f,  ©pp^ 
©etreibe  je.  re*rt.  (Sine  fanbige  Sßergivanb  rert.  ®em.  9?eg.  Gibr. 
II.  143.  2S4.  geute,  bie  mit  brennenben  gittern,  ©pa'nen,  pfeifen 
in  ©djeune  ober  ©tau  herumgeben,  muffen  2fd?t  baben,  ba(j  fte  nid?ttf 
ein^e'ren,  verreren.  „Damit  mit  brennenben  Äo&tcn  nidjt  gc* 
rebret  nnb  linglucf  cauft'ert  werbe."  SBapreut.  Jpofcjeuetorb.  o.  1722. 
„Da$  ber  faufman  b<x$  ftatfcf>  nu$  beS  rittertf  leib  fd)nelben  folt  aun 
pluot  Perrern."  Cgm.  696.  f.  12G.  „fetten  nid?t  ein  sjaljerlcfa 
Perrcrt."  2lo.  £br.  18s.  ©alj  oer  r  6r  en.  2)^  Oi  6r  If  alj. 
£ori  33r.9idjt.  17.  487.  „b*  ©tain  »erreren  f f d>,  friantur  et 
dissolvuntur  lapides."  Voc.  v.  1618.  „Daß  ber  birf;  ain  ftangen 
trug,  i>nb  bie  anbem  gerert  (abgeworfen)  betr."  Cgm.  289.  f.  107. 
„Der  $D?ap  rert  taiveö  tror."  ©ucbciwirt.  ,,@olid)  obji  roatb  von 
ben  jtoeigen  bo  gereret." 

„Der  roa^er  fo  bie  lüfte 

bar  iviberbergeS  feret 

unb  ej  ban  mit  Harer  büfte 

auf  erben  niber  in  bianfer  parroc  tcret."  £fturef. 
„(?r  Ut  vU  froatj  gereret."  Cgm.  632.  f.  84.  „@$  wltt  albie 
gereret  unftr  Mut."  Diut.  EL  153.  „ttntrime  Ut  it  fämen  113* 
gere'ret."  SSattber  21.  32.  „SlufJ  bem  fpifngen  bollj  nemen  fp 
bem  mägtltn  ir  jund'fraufcbaft,  unb  »erreren  fp  ob  bcmfclbcn 
ftafn."  Duartc  33arbofa  bep  Oiamuffog  I.  303b,  Cgm.  954  (f.  61), 
953  (f.  49).  2lu$  ber  a.  ©?.  fenne  id)  nur  in  bsn  ©[offen  auä  ©t. 
glorfau  (mihi  i.  ii93),  wenn  anberö  fiteljct  geborig,  umpipirerlt 

uuirbit  impetuntur  (crebrioribus  insidiatoris  sagiteis  peccata  car- 
nis  ignorantes,  Gregor.  M.  cura  pastoral.  III.  30).  Da3  Dierad), 
©crerid),  ©ererf d)t  (Grera',  Grerat),  m$  t>A  berab=,  l?erau$= 
fällt  ober  rinnr,  befonbertf,  in  ber  ©ebeune,  bie  auß  aßjnburrem 
©etreibe  con  felbft  auögefallnen  Corner,  ©a$  e  »or  r  wirb  einem 
altern  et  (unferm  unb  bem  gotf).  a  i)  entfprecfyen,  unb  fo  jeigt  fief?  «nfer 
©ort  ab$  eine  naa)  ©ramm.  $.  9  56  ganj  regermäfjige  tranftti»e  2U'feitung 
»oti  reifen  fallen,  n>.  in.  f.  iBare  nid?t  ba<5  e  naefy  ber  ä.  Sp.  unjwets 
fcltjaft  unb  aänatirf)  tum  ö  abfte!)enb ,  fo  nuirbe  man  freplidj  nad;  ber 
2>iarefrau3fp.  ein  jti  r  leren,  rrie  frören  JU  frieren,  <jcf;uiigeö  roren 
annehmen  fönncr:. 

„reiren,"  (fcbroäb.)  abfallen,  wk  reffet  ober  gefrorne^  öbit,  SKeb= 
roerf  ic.,  alfo  etroa  nad?  ©ramm.  ©.  140  waö  rei fen.  SSrgL  b.  o.  u.  f. 

,,©i  muiten  alle  ivcinen; 

man  svdren  fte  alle  (leinen, 

fo  motten  afle  scriren  Verfallen,  au^cinanbergefalfcn)  ftit, 

bo  ft  faben  ber  megebe  plu."    Marien  clage. 

Cgm.  107.  f.  25. 


122  Öltet        SRot        SRix        SRuet 

ticrcn,  fallen,  abfallen  (formell  perfdueben  von  reifen),  neunte  Id), 
unb  jioar  ali  Utbtautocrb  unb  bem  agf.  brpran,  beffer  fcreofan, 
breag,  ftruron,  gefroren  entfpred)enb,  blo$  folgenben  23or= 
fcmmnifFcn  jn  lieb  an.  SBepm  £cid)ner  „riern  biu  piren  von  bem 
paum  bermber."  23om  Präteritum  abgeleitet:  „So  f ffc  ber  Scblop- 
berg  (bep  £anb£l)ut)  rürig,  «nb  möge  nid)t  grojjeS  fd)lejjen  erlelbcn." 
Ar.  2l)bl.  XIV.  105.  (Ober  ttvoa  nur  alä  rerig  ober  ririg  ober 
rüerig  ju  beuten?   23rgl.  Oiufet.)     „2>aS  Olbrprl,  quidquid 

cadit   ab   arboribus,    quisquiliae.'1     2lpenf.   ©ramm.      ('X4elleid)t 

abriert,  faum  abrerl  ober  abrifel;  cfr.  agf.  D r p r c  prolapsio.) 

2>fut.  II.  541  mtt«  volabat  (sc.  ruebat  equitaus).  Sd)WeijeÜfd) 
tranfitio  türen  projicere.  Seltfam  ragt  neben  einem  »ermutfteten 
l)reofan  ber  a.  ©p.  (gl.  o.  20  7  ift  bei)  ftriufu  reor  »ieüeidjt  wirf  tief» 
gemeint  ruo)  bas  gtetct/bebeutenbe  triofan,  gctf>.  briufan.  „(tonnte  baf> 
b  eine  fpräformans  fepn  unb  ba&  t>  »erbringt  tjaben?  ober  umgefefjrt? 
5J?an  bebenfe  etwa  i>a$  alte,  alt).,  angf.  tntrdtan  (Ctfr.);  anbräban; 
onbraban,  abrfiban,  bräban;  engt,  to  breab  timere  neben  bem 
ief.  f)  t  d  b a g  timere ,  f)  r  ä ;  b a  terrere. 
2>a3  OiOt  (Kour,    Rou\  Baor,    Raa',    cpf.  Raua'),    tt)le  l)d}b.  ülotjt, 

(a.  Sp.  roor,  raor,  gl.  a.  71.  184.  270.  387;  Ul  repr  m., 
gotb.  rauö).  2)a*  3iorad>,  ©erorad),  ©croridjt,  Stelle  »oll 
Scfcflfrobr,  Sumpf  (teor  rorafjcS  ferae  arundinis,  i.  525).  „2)er 
tuüefle  unb  unfdlig  ber&cg  2lrnolf  Pen  Sd?etern  (von  ben  jj>ljtorfo= 
grapben  ber  ^eit  genannt  ber  Söofc)  warb  gefüert  pon  bem  tcufel 
gen  Scfcepern  in  baß  ©erorad?."  Ruberer  Cibron.  (£i  ftbeint  bic 
Sorot  9t  öt  felbfl  in  einigen  fallen,  befonberö  in  Orttfbenennungen, 
ali  Plural  ober  alt  (Mectipum  genommen  ju  fepn,  «nb  ein  9??oor 
ober  einen  Sumpf  ju  bejeid)nen.  J)io&r,  Diorbad)  ;c.  2öie  roirb 
je$t  ber  rorino  feo  ber  wirft,  ©renjbefdjreib.  MM-  57  Reißen. 
Sollte  Oiobelfee  barauß  cntflcllt  fepn? 

3Me  Oioren  (Ren,  Rea'n,  cpf.  Reia'n),  bas  Oiorlcin  (Rerl, 
Bei,  R.-ia'l),  rote  bd>b.  Otö&re  (rora,  raora,  rorra,  a.  29.270. 
547,  £at.  61.  200.  208).  2)aö  Olorleinfraut,  ber  26n>enjal>n, 
Leouiodon  taraxaeum  L.  öiören  =  Rubeln,  3lrt  Rubeln,  int 
£)fen  =  0?obr  gebacien.  Der  Dior  cnfd)  ieb  er,  Jpauft'erer  mit 
Spengler  =  unb  ßiafdjerarbettcn.  wirjb.  «Prorb.  p.  1764.  f«6rn= 
ftupp,  OUrlfiupp,  im  lieil.  ©eifrfpitalbud)  p.  1519  f.  21.  25  i|1 
vool  bie  Überfcßui'.g  beö  lat.  canella,  itat.  cannella,  fpan.  canela 
(Jimmt),  alfo  Jimmtpulper. 

„roren,"  f.  rcren  fetrepen  unb  rcren  faßen  laffen. 

rürig,  f.  rieren. 

tüeren  (rüo'n,  opf.  reio'n),  1)  Wie  f)d)b-  rubren,  movere,  com- 
movere  (a.  Sp.  l)ruorian,  agf.  breran,  iel.  l)rora).  ,,^ann* 
p.  ©umppenttrg  mit  fcen  langen  £)l)ten  bat,  wann  man  ibm  iu 
Xanß  gemaebt,   bk  obren  feiuee«  gefallen«  fünben  rüren,  weltpe« 


fRwex  123 

gar  felfeam  unb  smmberbartid)  geroefen."  JpimbS  €^"55.  II.  117. 
Den  SC c£ er  rüeren,  wleberpffugen,  baß  jrocitc  93?al  pflügen.  Ö.2. 
9iup&arfctf  spaffau  p.  26.  £>a£  S?t<i  rüeren,  üt  Raufen  fcfclagcn. 
,/Wan  barf  b<i£  Äteeljcu  niest  auscinanberfcfclagcn,  aud?  nid)t  rubren 
ober  anwärmen  wie  ba$  gemeine  £eu."  28/lr.  23tr.  II.  373.  2)a6 
aufgefdmttete  ©etraib  (auf  bem  äornbobcn)  rüeren,  umwcnoen. 
£>fe  9Md)  ober  eigentlich,  bie  «Sabne  rüeren,  cjeivoI>nllct?  als  verb.  n. 
au ö rüeren,  buttern,  ©er  Oiüer--&übel,  Q5utterfap.  2)te3iüer= 
9Hilc&,  SJuttermiidj.  ber  Oiücrel  (Ria'l,  3nn=3far),  (Sdjfotier* 
^ttdv  geftocfte  9D?ild).  (»BfeUeic^t  anbereei  ©rammeä).  2)a*0iüeret 
(Riarad),  »aö  auf  einmal  autfgerüljrt  wirb,  Oiurat  im  l)eil.  @ei(l= 
fpitalmanuat  ».  1519.  f.  26.  32.  2)  a.  6p.  tangcre  berühren. 
„SM  lebenbig  rteren,  jjigulum  pctcre."   2it>.  ©ramm. 

„2)er  fünfte  ftn  ifc  grtfen,  ruercn, 

bei  woUuft  für  biu  anbem  gat, 

fwa  rnenä  an  einem  reibe  §at, 

bie  ficb,  bitrd)  liebe  ruercn  lat."  2>fur.  J.  31?. 
„Sie  weil  baS  fajijf  ben  grunb  nidjt  ruert."  Cgm.  270.  f.  98.b 
„Ob  be»  monei  fdjein  einen  wunben  menfeben  r  ü  1 1  an  blojj  fyaut, 
bat  ift  gar  tobttdjcn."  Crtotpl).  3)  pertingere  reiben  (a.  6p. 
Druorian).  „2Jtö  weit  meine  tyfleg  rüpret."  Ar.  £GM.  VII.  10. 
rüeren  an...,  bataxi  reiben,  flogen,  grenjen,  treffen,  „©rünbe, 
bk  an  unfern  gnäb.  Jperrn  ©rünbe  rubren."  Ar.  2bbf.  VII.  4 19. 
„anrürenbe  ©ejaiber."  ©eiafbfcOrb.  t>.  1616.  „Die  gürfduflcr 
taufen  alleö  auf,  roa^  i&ne«  an  bie  .$anb  rübret."  Ar.  £bbl. 
II.  185,  VI.  42.  „©0  üni  anrübrt"  (betrifft).  Ar.  2&M.  II.  189. 
einem  an  bie  dt,  an  feine  <ir  rüeren,  efsvatf  gJjrenrübrfgeä  von 
tbm  faaen.  2)aä  rüert  nieet  an,  ct>  1fr  faum  ju  fpüren,  teidjt 
bei)  weitem  nld)t  Jjhr.  rüercnbe  ineimc  werben  in  ber  d.  b.  «peefie 
foltbe  confonicrenbe  53erübrungeu  genannt,  bie  nidjt  ftatt  baben 
feilten.  anbcrüeren  (ä~b-rio*n),  mat:  anrübren.  „ein  aubc= 
rüert  er  (Kofentranj."  „Sft  an  bem  wunbcrtbdtigen  ©nabenbilbt  ju 
Sft.  anbrüel)rt  worben."    2Ba$  mid?  anbcrüert,  mtcb  betrifft. 

Sie  Oiuer  (Riiar,  Rua\  ß.tyf.  Rouo'j,  1)  commotio.  „j?ein 
?Bolf,  fagt  2lvent.  @bron.  120,  bat  fo  oft,  cüi  bie  Deutfdjen,  bem 
romlfdjen  Oteieö  ein  9?ul)r  geben,  unb  bie  9t&met  uub  jr  Äaifet 
gemabnt."  bieSlufruer,  1)  ber  Slufrubr,  2)  d.  @p.  Ärieg^, 
Unrube  überhaupt.  2tufrul)r  jwifeben  5we»  Surften.  £r. £l)bl.  V.  275. 
Uiufrubr  ur»b  aufbot,  »bfd.  XI.  55»).  „j^evjog  Oiuprccbten  ju  bitte«, 
fein  3fnfrubr  5u  giften,  ibid.  XIV.  85.  SS.,  eine  2lnfrur 
füllen.  Dbbefcbribenc  Ärieg  unb  Slufrur.  2lt).(2br.loi.  396.  ,,S?ai\i 
SBenjcl  ben  25.  December  1705  in  ber  2lnfrnt)e  bep  5!?ind)en  von 
ain  Et)aiffcrltd)ea  reitber  gefdjoff?«."  ^ottotafei  am  ©atsarlenbetfl  jn 
^obenbnrg  an  ber  2fav.  2)  (ciellcid-t  von  ber  franfbafren,  tft  fc= 
gar  b,6rbarcn  Bewegung  in  ben  ©ebdrmen)  ber  aud)  im  S?d;b.  fo  be= 


124  fKmt  3fof 

tiattntc  ©aticbfluf.  „fönt,  He  on  plut  geenb  ifr,  rceürigfu  rur, 
fd)ii?enbe  rar,  äiarrheä.  Ofurttanf  (Olbfä&tungSmitteD.  Oiur, 
bie  mit  plut  geenb  ift,  tote  rur,  dyssenteria,  unoerbdtfu  rur, 

lienteria."    Cgm.  303.  f.  532;  Cgm.  317.  f.  47;  Cgm.  649.  f.  580. 

Voc.  51.  fol.  108.  3)  (alt  ©abfh  oon  rüeren  2.  3)  btö  23erül)rcn, 
Slnjtoflen,  2luf|To£en.  bte  ®runb  =  9tuer,  ©tranbung  eine$  %ahx.- 
äeugeä,  «Oerunglutfung  elmi  gubrroerftf  auf  3emanbä  ©runb  unb 
SBoben,  rooburd?  cß  i\ad>  einem  alten,  aber  febon  »on  Subnug  bem  58. 
in  fetttem  ganbefJtfteile  aufgehobenen  fogenanntcn  Otedjte,  mit  9J?ann 
unb  SOTau^  bem  ©Igentöumer  blefcS  ©runb  unb  23oben£  juftcl.  „2Bdr 
aber  baj  ©runbruer  ia  (an  ber  95ogenbaufer  «Üfuble)  befand*." 
MB.  XVIII.  402.  £t.  2f)fcl.  VII.  44i.  ©  r  u  nb  =  r u  e r  i  g  adj., 
g.r.  @ut.  ®em.  Dxeg.  Gl)t.  n.  171.  172.  4)  bie  Oluer  (bei) 
©udjenroirt),  33ratfenfeil,  .Stoppel  ber  3agbbunbe;  cfr.  9?lbel.  37S0. 
rucrig,  geruerfg,  tuetig,  geruerig,  gerüerlld),  rüörlg, 
regfam,  frdftig.  Er  is  no"  a"  gruariga'  Ma".  „<2ato  ift  gar  be= 
rürlgä  gittert  getvefea."  Sluent.  (jn  bemfelben  ©inne  gl.  i.  458. 
475.  997  gituotig  viridis,   florens).     Ob  tiefe  gormen  na* 

©ramm.  634  U.  686  itl  ber  ^Uäfpracfye  $ti  ruaSvi',  gruo'wi',  rüocwi', 

gnia'm'  geworben  fepn  fonnen?  3*  jroclfle.  (2luf  feinster  ifr  et 
uoeb,  rcd)t  griaVP.  2)er  ©enefeube  wirb  fcfeon  «riebet  grua'wi'). 
@.  tic big. 


SKetfje:    SRaö,    reo,     :c. 

2>er  Oiafcn,  fn  21.33.  tvett  weniger  ool^üblid)  a{0  2ßafen.  „Cbe 
®emein=9iafen."  2er.  ».  granf.  IL  96.  3*  fünbe  biefeS  SBort 
webet  in  ber  a.  ©p.  nod)  in  ben  norblltfen  3biomen.  ©onberbat 
Jjcipt  rafa  im  3$L  eespitare,  faüö  aud)  bicfeS  tot.  2ß.  ju  cespes 
gebort.  Sag  blrafet  damnatus  est,  gl.  i.  1173,  wirb  bod)  wol 
nid?t  auf  ein  alteö  Mecfetf  fpmfcol  (cfr.  ©rimm  b,  0?ed)t$--2llt.  ©.  1 1 1 
bt$  120)  ju  begießen  fern. 

tdfen  (räf-n,  nie  räfn,  ©ramm.  108)/  wie  fycfcb.  (IM.  rdfa  currere, 

cfr.    cgf.   rdfan    ruere,    irruere,    prorucre).     l'dfenb    (ralVd), 

als  adv.  gerne  für  feljr  gebraudjt. 
taf leren,  ebtnalb  au*  eine  2lrt  bet  £ortar,  Oi  «  für  ?  Tortur. 

SJagncr  Str..  u.  dam.  SBeamt.  I.  178. 
2)er  3?af$  (».  v.  97?ott.  @ijb.),  peng,  beffen  ©runb  Sein  unb  beffen 

gintrag  ©oCc  tfr.    Oiupf^Oiaf^,  grobfte  Slrt  betreiben,  nieberf. 

JRaf^;  cfr.  sibelung:  JSafr^,  »on  ber  ©tabt  \rras. 
Bafl,  Crasmuö  (üaufname). 
tafeln,   a)  rolc  bd?b.  raffeln  (nbrf.  ratein,  eujif.  to  tattle;  cfr. 

iet.  tata  unb  l)tata  ruere,  gotö.  otaton  ire;  vrgl.  rdp). 

b)  ftatf  unb  fyotbar  2lt^cm  Ijolcn,  f*nard?cn.    „Spat  brep  Oiapler 


9taf  £Raif  125 

get&an,  baf  man  »ermalnt,  e$  fepen  feine  brep  legten  ©dntpferl." 
tßenno  Sttfraf.  1697.  2)a$  Voc.  p.  1482  bat  in  blefer  85ebeutung 
raufen,  spoI  ba^  alte  rüsan  unb  sunt  ttl.  Slblautoerb  fjrio ta 
gehörig, 
taf  (räffj  fd/jpdb.  reff) ,  f<£arf,  a)  befonber^  pom  ©efebmaef,  ftedjenb, 
receut;  b)  pon  einem  QÄcnfc&ea,  Safere:  fyeftig,  mutljig,  auf  feinen 
9Kann,  feine«  $m(t  lo£gel)cne  (d.  unb  a.  6p.  mefft  in  biefer  lefctew 
93eb.,  bic  atfo  faum  blctf  fönriid)  ift,  raje,  rdji,  orgl.  roraton, 
Grata  unter  r afein),  af  raflV  Kre",  Radi',  PfeffV,  Weir,  » 
rafs-s  Naga-1  (@cwjürj  =  Steife).  ;3apf--rafer  2Öefn,  recent,  pom 
Rapfen  ber.  3m  ©cberj  fpri#t  2llbertin$  ©ufmann  65  au*  Pon 
„japf fragen  QJurften."  „rdjer  rout,"  «Saltijer  106.  21. 
»  raflV  Menfch,  mit  bem  »tiefet  viel  ju  fpafen  ifr.  o"  Rafse,  tpeibl. 
«perfou,  bie  einem  feine  tHntwort  fcfmlbfo  bleibt,  tPOttrdje/  f«>9«r 
m  0  r  t  r  d  j  e.  Wbelung.  5395.  849 5.  r  d  j  e  t  Imnt ,  r  d  j  e  r  uuolf, 
gl.  i.  118;  Xat.  SWattlj.  7. 15;  gfg. :  raff  fpf  len,  um  arojjeS  ©clb. 
Des  war  ma'  z-raff,  ober  ironifcb :  War  net  raff!  b<n$  rcdre  mir  JU 
jtarf,  unerträglich  2>ie  öidfen  (Raten),  bie  @d)drfe  (rdji,  rdjln,. 
®er  Oirtfling,  agaricus  deliciosus,  buxanthus.  spopotP.  CäSrgf. 
inbeffen   fdd)f.  OMtffe,    c6l)ttt.  ryzec).         rdfen,    incitare,    Voc. 

Ms.  £egernf.  y.  1455;  cfr.  raufen  unb  raifen. 

®er  (Kaf,  Jponfgroabe,  ^trieffenber  hungraf,  destillans  favus." 
Voc.  SD?elber,  a.  @p.  rd$a  f.,  nbrb.,  Ijoll.  täte,  bep  9lbelung 
ba$  Ö?oo f. 

raifen  (raaf-n,  opf.  räii'n,  granfen  raf*n,  refa"),  1)  Im  ©an$en  wie 
l)d)b.  reifen.  2)  bialeftifä,  unb  vielleicht  ber  eigentlichen  urfprüng- 
lidjen  SBebeutung  noch,  am  näd&itcn:  fief)  erbeben,  fteb.  aufmachen, 
fortmachen,  auä  bem  .fuufc  geben,  fe»)  c$  aueb  nur  nacb  einem 

ganj  naf>ett  Ott.  Wo  raast  d-  aus,  jpobln  gebft  bu?  Ge,  raas! 
raos  da,  pacte  bid)l  Ra9s  mar  aus  'n  Glicht!  Gets  raasts  mit  enka'n 

Gfaad!  Qj?it  bem  QJocfen  raifen,  ober  bioö  Ovocfenraifen,  mit 
bem  ©plnnroden  au$  bem  Jpaufe  in  ©efeüfcbaft  geben.  5)  (d.  @p.) 
fid)  aufmachen  gegen  beu^cinb,  in^  gelb  jieijen,  (»rgl.  auff  fe»n, 
auffbieten).  „®af  unfre  armen  2eutc  normalen  in  aufboten  pur 
bem  2ßalb  auc^  gereifet  Ijaben."  Ar.  2l)bl.  XI.  s.'ju  ad  iöu2. 
„Otaifen,   ©tcuern,   2i3ad)en,   raic   ein  anbrer  mifcr   karger." 

4)  bie  Äue  tuet  raifen;  ft'e  i\\  raifig,  jte  will  jum  <3tler  («pinjg.) 

5)  ba$  Voc.  p.  1419  ^at  rpörayfn  incitare,  repfen  instigarc, 
rpcld)e  gornlen  aber,  neben  raiffen  vexarc,  aftlcere  unb  delirare 
beö  Voc.  p.  1429,  araeifelljaft  «u^feljen,  unb  su  raifen  ober  r  aifyen 
geboren  fönnen.  3>fc  Oiei^  (Raos,  Räis),  1)  ipie  f?d?b.  0?cife. 
2)  (0.2.)  ®ang  au^  bem  Jpaufe,  ^e{ndj  in  einem  fremben  Jpaufe. 
3n  bie  Malt  gen,  auf  SBefucb.  Sic  Siac^t^ai^,  Otoceen= 
0i ai$,  Stacht =S3efud?,  ?8efucr>  mit  bem  ©pinnrouen.  5)  (d.  ©p.) 
Jpeerfabtt,  gelbjug,  Ļieg^ug,  noc^  bem  Voc  p,  1618  miiina, 


126  SRatf 

expcditio;  frü^eteö  Voc.  (u.  1419)  equitatus.  Sftait  Uttb  ©tettCt, 
gRUijbienft  unb  ©teuer.  „Jperjog  2ut>wlg  t&et  oÜ  OiaU."  2Bftr. 
Str. II.  95.    „2tuf  bie  {Reife  wiber  bie  dürfen."  Ar.  2l)bl.  XIV.  542. 

Per  taifam  uersus  Dornbcrch  cum  Bohemis  faetam  et  per 
prelium  cum  Ludovico  duce  a°.  1193.    MB.  XI.  21.     „Unb  tueldjet 

6er  wäre,  ber  rat*  waren  feite,  imb  ber  an  beg  rats  urioub  l)ie 
Kaiman  belibe."  2lugg&.  SSerorb.  sec.  XIII.  Cgm.  574.  f.  20. 
„Stern  1382  rar  bt  mürben  auf  ber  fd>warfcen  erb  erfcblagen  46  SfRan, 
»n  befdjad)  in  ber  bair  ranfi,  xmb  würben  bfC  fd>abr)aft,  »nb  weret 
bie  fetb  raif  4  iar."  Stugöb.  djronoU  «Rotijen.  Cgm.  567.  fol.  211. 
2)ie  SUiöbar  (fronfperger  1555  fol.  XXI.»>),  «Sabre  für  Ar  ante 
ober93err»unbeteim$el&.  ratäfre»,  cmeritus(mile3).  aio.Qbr.  133. 
2>a$  {Rafggelb,  Ärieggfteuer.  Sit.  2bM.  x-  153;  XL  263.  {Ral3= 
gejaib,  Sagb  auf  flelneS  Sßeibwerf.  raf$  =  ober  felb  =  gerc#ter 
Sager.  Jpeppc  179.  2>er  {Raiäfpiefi  (Jronfperger  1555  f.  XX.a), 
»erfebieben  vom  £anb$tned>tfpiej?.  ®er  {RaUwagen,  Leerwagen, 
ÄtiegSroagen.  Ar.  2t)br.  VII.  8i;  IX.  122.  gbtg.p.  1514  p.  18.  SSetfcr) 
{Reidjertebofen  202.  Sie  OiaUjucfet,  äriegSjucbt.  2lo.  @br.  132. 
&er  {Raifer,  9Rann  ber  ju  #elbe  jiebt.  „2)en  maifern  ju  JRoff 
unb  $uj5  eine  Lieferung  geben."   Ar.  gljbt.  XI.  550. 

„O  reif ere?  bn  fyarte  fpeig, 

wie  tuflit  mir  fo  ant  im  paud)."  2ieb  eines  {ReuterS 
Cgm.  sio.  f.  168.  taifig,  geraifig,  a)  auf  ber  {Reife  beftnblid), 
h)  (d.  @p.)  jum  Jtriegäjug  geruftet,  gebörig.  ^amentlt^:  „raif ig 
rof,  mit  fdjcllen  ober  barnifd)  bebengt."  Voc.  sec.  XV.  „raif ig 
<p f erb,  e<juus  bellator."  Voc.  o.  1618.  „raiftge  ober  2$agen= 
pferbt."  Sb.Oi.o.  I6l6f.  554.  Sie  oon  {Reihenbau  batten  a°.  1434 
jwanjtg  „geraifige  ^ferbc"  sn  liefern.  Ar.  2t)bt.  IV.  23.  „Der 
©ericbtövogt  foll  un6  mit  einem  wo&lgerüpten  raifigen  tyferb  ge= 
wirtig  fepn."  93e|taabrief  ».  1759.  SSelf*  {Rei^ertSbofen  203. 
„£>ie  gueten  gewad/feuen  SSolIen,  fo  ju  geraifigen  pfertten . . 
tauglict),  follcn  binter  3  jäten  au$  bem  ianb  nlt  oerfauft  werben." 
9Serorb.  beS  XVI  — XVII.  Sabri).  ®o  «nb  fo  oll  raifige,  b.  b. 
«pfetbe /  unb,  ba  in  biefem  ©Urne  Dtoj}  unb  9Rann  unjertrennüd) 
fmb  —  orgl.  chevau- leger,  ol  %nnoi  —  {Refter.  9?acb  bem  Voc. 
V.  16 IS  „Hauptmann  ber  {Ralf  igen"  fiatt  Oilttmelfter." 
„2B  a  «)  t  m  a  i  ft  e  r,  tö  r  o  \>  o  $,  $  d  n  b  r  i  <b  :c.  ber  {Raifige n." 
raifiger  Ä  n  e  d)  t  (berittener  tfriegäfnedjt).  Ar.  £bbl.  XV.  1 7. 
„9Ri*acl  2i*tler,  Saurömann,  be$  SlbtS  oon  ©tatngaben  raifiger 
Ärleggfnecbt."  93enno  3Riraf.  ».  1697.  2»aS  unb  ber  raif  ige 
£eug,  Oiüftung  oon  «Pferb  nnb  {Reiter  (ftcuerbueb  o.  1591);  bie 
Oleitcret>,  Gaoallerie.  ^r.  2l)bl.  III-  224.  4)  9?.tf.:  2tnf  bie  tiiaii 
(auf  de  Raos)  biefcä  Wal.  So  fagt  man  au*  bie  gart,  aiud?  im 
iRieberf.,  J&oIT-  ift  cne,  twe  jc.  JReife  ein,  jweo  9)?al;  f*ioeb. 
gang.    5)  (3nn:@alj.)  ©erüft,  in  welcbem  eine  iRamme,  ein  3««= 


Dlaif  127 

fdjlägel  aufgesogen  wirb;  halfen,  worauf  fd)ieflaufeube  (Äaudjfänge  in 
He  Spb\)t  #riant  ft'nb.  ®ie  »frcifa  bc»  Oifeb  ad  819  entfprid)t  iroljl 
einem  33crb  pfreifon  (circum  cavallicare  commarcam,  blc  ®renje 

beraifen.  Cfr.  bereiten).       9tad)raffen,  «.  5ed)t=2:erminu*. 

„Der  soraljau  unb  frumöau, 

2werd)l)au,  fdjillcrtjau ,  fdjeftlerfyau, 

SSunber  »erfafjung  imb  n  ad)  reffen, 

tteberlauff,  burdjwedjfel  ctlld)  Reißen."  J?.  ©;td)£  »o:n 
Jeebten.  „l)0W,  (lld)  auf  all  nad)taf$."  Cgm.  558.  f.  128.  129; 
582.  fol.  39.  ii.  SSrgl.  unten  SSorraffer.  fid)  »errat fen. 
@r  f)at  ft'd)  »errafft/  er  fffc  »erreifet,  nidjt  ja  Jpaufe.  eine  ge= 
fdjworne  Hebamme  foll  ftd>  nid)t  »erraffen  unb  über  Taut  au^ 
bleiben,  witjb.  Hebammen  -  SScrorb.  ».  1755.  3)er  23  or  raff  er, 
„SSoreffer."  ©o  öetpen  in  ©emetn.  Diegensb.  <g|r.  IL  297.  299. 
500;  III.  62  ad  1595  u.  1131  bie  »on  ben  2lbelici)en  be$  Eanbcg  ab- 
geotbneten  „SEerber"  an  bie  ©tabt  CKegenäburg  um  bie  @rl«ubntp, 
in  tfyren  dauern  einen  £umferl)of  galten  su  bürfett.  @ie  Ratten 
juglefd)  über  iie  grfjaltung  ber  guten  £>rbmut3  »on  Seite  ber  £nr= 
nlerenben  $u  ma^en,  wofür  fte  fid)  ber  ©tabt  formlid)  verbürgen  muß- 
ten. „9?.  9?.  fft  a°.  1284,  nebi't  anbern,  2öcrber  unb  23orraifer  ge- 
nsefen  jum  15.  Surnier  gu  Oicgcneburg  schalten."  $utö  @t.23.  n.  58o. 
Jpunbä  form  23otraifcr  ifc  rool  nur  (n>ie  SSorja  legen  £l)cfl  I. 
©.  655)  eine  bem  2£ort  bod)  einigen  ©inn  gebenbe  Dumowferung  ber 
eigentlichen  gorm  SSoreffer  ober  gor  elf  er,  welche  ol>nc  ^weifet 
ju  2Sorc»6,  gore»6  gcl)6rt,  btö  be»  Ulrid)  ».  Stedjtenilein  (Cgm. 
u.  f.  41.  105),  £eid)ner  unb  anbern  für  £urnier  =  unb  Oiltterfpiel 
»orfommt,  unb  wie  fo  mancher  anbere  ritterliche  Serminuä  autf  bem 
Oiomanifdjen  cntlclnit  fe»u  wirb.  (3m  ÖBigaloi*  %ct$  178  ift  ein 
groj  $oreU  ein  großer  gebannter  2Balb,  ftorft).  2)aö  lat.  ady.  foras, 
btö  man  gewolmlld)  bem  S3egriff  be#  gebannten  halbes  (Lorestae) 
ju  @runbe  legt,  formte  l)icr  ftt  feiner  cfgciuifdjen  SJebeutung  a\xfr 
wdrtg,  au$  (sc  faren)  genommen  feint.  Cgm.  525.  f.  l\  fommt 
in  einer  Oiedmung  ».  1498  ein  <petcr  ^nrraiffer  »or.  SBrgt.  „3d> 
bin  fein  ungeftewer,  unb  bfn  ein  frember  abentewrer  ju  fürffen,  ju 
I)erren,  üu  fönigen  unb  ju  feifern,  unb  bin  irer  Wappen  ein  nad,,; 
reff  er."    Sp.  Oiofcnplut  auf  £erjog  üwbwig  »on  Sßa»ern  ((Janker 

•D,U«rt«lfd)rift  I.  p.  52).  »rttri.  %Vi  Sei*,  flnfie  ld)  in  b«  a.  6p.  fein 
reif  au,  fonbern  reifen  (unb  nur  be»  Ctfr.),  bas  efter  uom  @ub{L  ab; 
aefettet  febeint,  unb  nur  V.  re.  1  att  3teutr.  aUenfaÖS  unfenn  reifen 
entfpredien  tonnte.  Cfö  ftef)t  tratfjltit)  I.  4.  21:  3it  uuarb  tf;o  aireifot 
tempus  adduetura ,  adveclum  erat.  IV.  29.  51:  ©i  (caritas)  ij  atfaj  ßCte 
reifet  (besiegt,  ndjtet  aitiä  auf  Sott;  &a  inbeffen  an  biefer  SteUe  eine 
bitblidje  teejiebung  auf  SBJeOöJ  »crauoaef)t,  ift  vietleid;t  baö  agf.  örifet 
radius  lestorius  ju  öei'öleidjcn).  2)aö  <5ut>ft.  reifa  wirb  IV.  4.  40.  78 
vom  (5-invitt  CFr>rtfti  nad)  ^erufatem  ae(>raud)t,    unb  fo  fdjeint  bem  2Cort 


128  ataif       «Kauf       SRef 

(f.  3t  a  i  $  5)  ber  $8e}ug  auf»  Spfett  roefentfia)  ju  fepn.  £>unfef  bleiben 
in  (5rmangerung  tOreö  Terteö  fcie  gl.  i.  160.  422.  981  reifan  nodos, 
reifunga  casus,  reifo  sessione;  bagegen  beißt  reifunga  gl.  a.  505; 
»•  298.  565.  1096  machina,  machinatio  ,  apparatus ,  praeparatio  (urgf. 
JKa  i  5  5.  unb  SS  orr  ai  f  et).  £ia£  gotf>.  ur;ratfjan,  iöt.  reif« 
(naa)  fem  engt,  to  raife),  agf.  aräfjan  (excitare)  afö  5cctitit>:3orm 
(nad>  ©ramm.  956  VI.)  »om  gori}.  reifan,  agf.  rifan,  Bf.  rifa, 
nbrf.  rtfen  (ferri ,  befonberts  sursum  ober  deorsum,  f.  reifen)  fa^eint 
ben  (Srunbbegrifr  ju  getvä'örcn.  2tffo  au£  incitare  (equuiu)  affmä'ljlia) . 
9?eutr.  equitare  (f.  rennen,  fvrengen),  fafjren,  ruere  überhaupt 
(agf.  r  ä  fan);  Ober  au3  incitare  sursum,  errigere  aliquid,  9teutr.  ft'd) 
ergeben,  tfa)  aufmachen,  n>af>renb  ba$  incitare  deorsum,  projicere  nod) 
im  obigen  r  i  r  e  n  liegen  wirb.  35a6  fa}tveijerifd)e  reifen  (raife  n) 
anorbnen,  ätiredjtmadjen ,  abretfen  abfeiten,  abmahnen,  an  reifen 
anmahnen,  auffegen  (f.  raifen  5)  ifl,  dttern  SBebeutungen  entfpred)enb, 
nodj  ganj  trarultic     @.  b.  f. 

laut-taiif  laut^raifig,  (4.  ©p.)  laut.  „£>a  roart  bie  juntf= 
frato  luttraifj,  baö  tt  in  ber  Eamer  bat."  Cgm.  270.  f.  36o.a 
„Xtt  gab  unb  guetbalt  tarotrapfig  machen  mit  eern  betf  geberg 
»or  anbern  menfäen,  auf  ba$  ble  guetbait  nft  vergesjen  beletb." 
©djlierfeeet  <2i)ron.  Dfele  L  379.  Gl.  i.  775;  gjeneib.  VI.  120 
lutretfig  canorus,  fonft  ft'nbct  ftd)  -rei|tig.  53ep  £ero  9veg.  VII. 
177  ift  blu  trefft  er  clamosus,  «tfetfer  de  octo  modis  nennt  belle 
Orgelpfeifen  (fuuegela)  lüttUfte,  eine  ju  tief  geftimmte  geper 
unlii  tretfla.  Gl.  a.  509.  683;  i.  709  lu  trefft  et  clamosus, 
sonorus,  argutus.  ruemrafftg.  „2Batf  tprannffcb,  wa$  anfc 
t&ürffcfe, ,  tt)aö  gefjfg ,  roaä  r  u  e  m  r  a  l  f  i  g ,  roaö  unfeufd?  ffr." 
^uterbep  f.  60.  Ctompofttum  autf  Saat  ober  laut  unb  raifen 
erbeben,  attollere?  (3m  2lgf.  fommt  ein  tvol  uitöertvanbtei*  brlffan, 

Ijrtjran,  bviftlan  stridere,  strepere  vor).     ©.  b.  ü. 

raifen  ftatt  raijen.    Cgm.  108.  f.  73;   Cgm.  579.  f-  30. 
raufen,  anraupen  (a>auflV),  (Sitten,  (Sillgdu)  ifcn  anfallen,  rvitb 
unb  ungeftutn  anrebca.     Dear  rau  fst  äPn  a%  wia  d*  Sau  a'n  Sack. 

9<acb  bem  t)d?&.  befönetr^en  vergleichbar  bem  ä.  rujsan,  fei.  ab- 
lautenb  1) t tu ta  stertere.    Cf.  rufjen. 
XU  Oiefel,  baö  Refa-1,  Refal,  £&erefia.     Die  ungariieh  ReM,  ble 

Äaiferinn  $?aria  ^öerefta,  Äöniginn  von  Ungarn  ~  bep  altem  fieuten 

nod)  in  gutem  Sinbenfen. 
Oiefolmer.    „©0  fie  (bk  Göcfrauen)  fruc  auffren,  se  volprittgen  ir 

anbaut,  fo  tviberfpvecfjen  in  baiJ  ir  man,  vnb  boptTen  (fie)  öiefol= 

meren  unb  Ijimelbennen  vnb  »il  anDer  folc^er  ftumpftger  namel." 

(fberegeln  Cgm.  757.  fol  7J> 
XU  Dtcf^,  ber  fall,  »bbang,  3.  93.  eine»  SluiTe^,   eines*  £acbe$; 

©raben  jur  Ableitung  eineö  QBaiTcr^,  fefeb.  Diofdje,  ciV.  reffen 

bep  Ülfcelung,     fßrgl.  il.  ttl  tat  cursus,  meatus,  alveus. 

X*i 


afaif  129 

2>«*  ÜUtl,  piur.  bie  meto  ober  Keffer,  l)  »je  Hb.,  bocb  »ors 
jugäroeife  »om  Saub&olj  gebräucblicb,  (a.  ©p.,  agf.,  WI.  bri$). 
9?adj  bem  Sßerbenfelfer  gbaftbüc&l.  ».  1431  giert*  btc  ©renje  biefer 
©raffdjaft  mitten  burcb  ben  2Bald?enfee  an  baä  (Jpbenteid  (rool 
eine  einzelne  autfgejefdmete  gtbe).  2)  Siebe,  gteicbolei  ob  ein:  ober 
ob  taufenbjdbrig.  2lu#:  Sticfe^ef*  (Aabh-Reis).  @d>nftt=0*eU, 
6<&aufel  =  Otef*,  9?ab  =  Öiei$,  Crfcbenftamm,  bem  ^cbreiuer,  Füller, 
SBagner  bieniidj.  SBaumgartner*  25ef#rb.  t>.  Weuftabt  a/2>.  p-  141. 
Sßlaitti  3orft3tf#rft.  Ar.  2&M.  XVII.  94.  Der  «ReU  =  3lpfef, 
(O.tyf.)  ©aü-SIpfel.  „repSapfel,  gallas."  »iloent.  ©ramm. 
3)  jeber  58aum. 

O  Tanna^bäm  du  edls  Reiä  !     5SolKlleb. 

Xat  Sä{?  =  9?eU,  J?eg:  ober  Jpaprei*,  ®am  =  aiei*  tn  ber  forfc 
rolrtljfcbaff.  MB.  XIII.  459.  gori  2e*=9i.  140.  286.  417.  418.  &aö 
©ereff-,  M  Oteffa*,  ©ereifad),  Oieifera*  (Reisa\  Reitera^), 
goßcctio.  öon  JKeitf;  gaubgeboli  Cr  ff  ad)  gl.  o.  85.  268);  SHcffer- 
bufdjei,  wie  bat  b#b.  (Keifig.  „Daf  bep  Wacfrt  bie  Öfen  mit  2ötbt= 
gcretp  unb  jpolft  eingericbt  werben  fallen."  Srepf.  $euer=Orb.  o.  1719. 
SBurgbauf.  $euer=Orb.  ».  1779.  „Sa*  ©eftefber  unb  Reiferer  au^ 
maifien."  (Üalenb.  ».  1676.  Webrere  Ortsnamen  Oieffa*. 
reifen,  partic.  praet.  g  er  i  f  en,  ft'nten,  fallen  (a.  ©p.  rffau, 
reU,  gartfan,  nieberf.  rtfen  ferri  deorsum;  agf.  artfan,  UU 
rifa,  gotb.  urreif  an  ferri  sursum).  ,,9ieifeä  ober  fd?abl)afte$ 
Ob(t  retö t  oom  3$aum."  riftt  pluit  Cglans,  Georgic.  IV.  81), 
gl.  i.  741.    „2Me  93ldtter  reifen  uom  93aum.   abreifenbe  Blatter, 

folia  caduca."     Voc.  r>.  1618. 

„Unb  wann  bat  2aub  oon  93äumen  reift, 

3(1  aucb,  ber  Jperbft  nit  weit."  Epithal.  Marian.  ».  1659. 
257.  „2)a  vielen  riter,  alt  baj  laup  oon  bürren  bäumen  rffet." 
@ont.  v.  SSBfrjb.  „Wob.  ftn  loub  ne  rffet,  et  folium  ejus  non 
defluet,"  gjotf.  pf.  l.  3.  rifanttu  lapsa  (folia,  stenetb.  VI.  310), 
gl.  i.  776.  (goubreU,  b.  b-  Laubfall,  sccnopegia,  fieb  unten)- 
(Keife*  Äorn  rettft  au*,  fällt  au*  ber  2ibre.  3toent.  ©ramm.  ®e> 
treibe  (in  hörnern),  !ofe*  grbreicb,  ©anb  rei*t.  „6äuf  bat  @e^ 
tralb  (im  9Kajj)  auf,  bl*  e*  abreist."  Oiltere  3nftrucf.  „Slujj  jbr 
gbauffter  ©awfeen  =  ©d)t>p  bier  bie  gottlfd)  tyrobtfam  reifen." 
SSog.  «Wirafel.  „33epm  58runnengraben  ifl  bat  Dberfotb  reifenb 
rcorben."  Sluffir*.  5J?irafei.  „3)a*  erbrefcb,  am  Ufer  reifenb 
macben."    Sori  2e*=9?.  381. 

„ ....  Sin  ©tainlctn  roertl), 

Dai  obn  ein  ^anb  in  bife*  2anb 

55om  35erg  fye rabgerifen."    Epithal.  Marian.  459. 
Mittel  „für  ben  reifenb  en  flein."   Cgm.  384.  f.  59;  823.  f.  h. 
W.  bat  bep  lo  3abreu  an  einem  reifen  ben  ©tein  ©cbmerjen  er= 
litten;   but(^  gütbitt  «D?arid  1(1  ber  ©tein  oon  ibme  fommen." 

SQmtüti'i  »fltjertfcf;?«  «EBprtfrfcucf).  III.  XI).  3 


150  «Keif 

Otuffircb.  mit.  (»lafenflein;  f>ier  ift  taS  üfetfen  «lebt  flar). 
„2Bem  baö  bar  auSrtfet"  (ausfallt:.  Cgm.  443.  f.  95.  ©anb  tu 
ber  ©anb=W)r,  ober  bic  Ubr  fetber  ref*t.  „MeweU  bic  teifenbe 
übt  (beo  etner  ©ant)  laufet  ober  reifet."  2lmbera.  ©tbtQL  72. 
reifenbe  £r.   ®em.  Dieg.  @br.  III.  131  ad  1443.    2)(e  9Ui$-tlr, 

clepsammidion.    Voc.  ».  1618.     „Sie  0?elS  =  Ur  l|t  fd)On  Völlig  auS= 

geloffen.  €r  foll  ftd)  richten  ju  einem  feiigen  £obe,  weil  allem  2ln- 
felien  nad?  bie  Oteiä-U&r  auslaufen  roill."    ©elbamer. 

„2ßann  bu  etroann  baft  ein  Jreub, 

9Öefinn  bld)  nidjt  jur  2uftbarfelt. 

2Bann  bie  DteifJubt  auSgeloffen, 

3fl  aisbann  fein  Jreub  ju  hoffen."  %  ©analer. 
Unfer  QBort  gebort  aueb  In  ber  gemeinen  ©pracbe  au  ben  veraltenben, 
fo  bafi  feine  SSebeutuna.  in  einigen  fallen  auf  baS  äbnlid)  lautenbe 
reifen  übergeglitfdjt  fdjetnt.  da  reisst  9}  e  b  e  l ,  c  S  tuet 
9cebel  reissen,  ber  Oiebel  faßt  in  ©eftalt  eines  feinen,  bieten 
«Hegend  su  S3oben;  e$  fällt  ein  feiner  föegen.  2>iep  fdjeint  au*  ber 
Satt  in  ber  ©teile  beS  £anb=i)w  ».  1616  f.  531 :  @ine  «perfo»,  bie 
2Bein  bolt,  fott  ber  SSirtb  mit  in  ben  Äetter  für  baS  Ja?  geben 
laffen,  bamit  fte  felje,  ob  ibr  ber  gerechte  2ßein,  unb  wie  er  ge= 
riffen  i  fr ,  gegeben  werbe.  Sßenfgften*  galt  rifan  aud)  t>on 
ftlüffigfelten.  „OfegeneS  tropften  rtfente  in  erba."  Tittt.  <pf.  71.  6. 
9Srgl.  rifeln.  „211S  ein  tau  reifet  clugfcltb."  Wieb.  »e&am. 
Cgm.  291.  f.  93.a  meU  alS  Subst.  „£ o b  r  e  i  S  ober  2abfall, 
scenopegla"  (Eaubfall),  Voc.  ü.  1129.  ,,2)re»  boebjett  ber  juben, 
bie  oftem,  bie  pfingfien,  bie  2aubreujj."  Cgm.  267.  f.  244. 
58e»  9iotf.  Vf.  7.  2.  15;  17.  10;  67.  13  betjjt  diabolus  «iberris 
unb  niberfal. 
reis,  Adj. 

„9)iercf  aueb  bu  mein  alter  ©reif;, 
Oßeßftefn  gnefjet,  ©icbel  groefjet, 
SBlft  febon  3äbrl  =  unb  äorUreli"    93cg.  Wirafet. 
Ob  altrifo  ailicfernius,  gl.  o.  57,  alS  rtfo  ^teljer  geboren  tvfrb? 
©.  bett  =  rU.    3fl  g1-  ?■  22f>  //tifi  cadus"  cadueus  gemeint? 
<£oat  jartfantiu  ft'nb  (gl.  a.  206)  bona  caduca,  jirifenteem, 
(Äero  II-  98)  caducis.    „Das  Oi  ei  fei,  31  br  ei  fei,  ber  2lbfatt,  quis- 
quiliac."   %x>.  ©ramm.    %>a$  £ennen  =  Oieffel,  £.  =  @ereiflcb, 
n>aS  bepm  3lblaben  beS  ©etrcibeS  auf  ber  ©ebeuertenne  ab=  unb 
ausfällt.       2>le  (Keifen,  Oteiffen,  (Dber=2olfacb)  93erg&ang,  an 
roelcbem  baS  @rbrel<&,  befonberS  ©anb,  nieberrollt.  «Brgl.  OiefS. 

reif  ig,  adj.,  jum  Oteifen,  abrutfeben  geneigt.  „2Bo  ber  ©runb  nit 
reifig,  AM,  ftainig  vnnb  grelblg."   faljb.  gorfV-Orb.  90.  109. 

reifen.  „Ration  mag  bfr  glücE  unb  bail  au  reifen."  58ud)  ber 
QÖeiSbeft,  lllmer  2)rucf  v.  1485.  f.  177.  ,,©0  mobt  ime  gelucte, 
tjeil  unb  falbe  unb  erc  üfrifen."  2öaltb«  39. 31.    ©ebroerlicf)  baS 


9foif  131 

Alte  gatffan  (praeterit.  garifta)  competere,  congiuiere,  con- 
venire,  pcrtinere.  2llfo  entroeber  reifen  fallen ,  jufallen  ober  (ba 
rffan,  nad)  ber  Ableitung  urrtft  a.  335  resurrectio,  In  ber  a.  ©p. 
an*  in  ber  QSeb.  ferri  sursum  vorgefommen  feiw  muß)  surgere, 

oriri.     SSrgl.  ©talber  II.  268  —  269. 

©er  2llt--5Ref$,  (^ranfen)  2Utflicfer,  ©djubfttcfer.  ©em.  Oieg.  €&r. 
I.  348;  III.  366.  3)er  QUtreißeumarft  l)inter  ber  93arfußer= 
ffrdje  in  Nürnberg.  „Sßerofe,  ber  alten  ©d)ul>  9ttacber/'  Voc 
».  1482.  Jpiernad)  rodre  2lltreu$  anne&mbarer.  2lbelung  t>at  alt 
nfeberbeutfd)  Dlbrufe.  SMntfter  (Spraye  ber  9)?enfd)en  ®.  116) 
gibt  jum  ©ingular  ülltrefß  einen  oberb.  «plural  2lltriffe  an. 
3n  ©attererä  ofonom.  $0?agajln  I.  247  werben  unter  ben  ©croerbö- 
leuten  Nürnberg*  aud)  «8ud?cr  =  2lltrct#en,  b.  t).  »Antiquare, 
Jpänbler  mit  gebnnbnen  35üdjern,  aufgeführt.  Die  SBanEreiffen 
plur.  (o.  2«ng  b.  @cfd>.  III.  320),  £l)orwdd)ter ,  fdjwerlld)  au  »er= 
brübern  mit  ben  SSettrifen,  w.  m.  f. 

„@ereU."  „2Beber--@ereU"  (Voc.  16I8)  licium.  5ßrgl.  ©e- 
rel$  Slnorbnung,  ©erüft  (bei)  ©talber)  unb  raifen. 

reiben,  i)  n>ie  l)d)b.,  d.  ©p.  rijcn,  bod)  jiemlid)  feiten.  „25o  reij 
ber  umbljand)  encjwel."  Cgm.  107.  f.  21.  35er  umbbanf  jeraU 
fid).  Cgm.  632.  f.  so.  @g  reißt  mid),  (r.  reißt  mid)  um  ober 
Gin,  id)  vermag  nld)t  ju  wiberfteben.  (3m  tylättelfpiel  burd)  einen 
2Burf)  ben  ©tarj  (bat  aufgehellte  $*iel)  reiben,  umfallen  madjen. 
@inc  retten  (£).<pf.),  fie  jn  $&üe  bringen,  (Sfnen  reiben,  iljn 
abpritgeln.  (£$  tuet  9tebet  reißen,  f.  reifen.  @td>  reißen, 
um  ober  nad)  einem  35ing,  barnad)  große  2uft  l)aben,  fireben,  fid) 
barum  bemühen.    I  reis  mV  net  feHi'  drum.    r/©le  reißen  fid) 

gewattig,    baf  fte  fiarcf  fcferepen,    toto  corpore  rontentioni  vocis 

asserviunt."  Voc.  o.  1618.  23et>  Slventfn  obne  fld>.  „Wad)  ©elb 
unb  ©uet  reißen.''  „$lavlu$  Somittan  ijt  gar  geitig  gewefcn,  Ijat 
geriffen  nad)  gut,  wie  er  funbt  unb  mocbt."  „33eamte,  bie  Sag 
unb  9tlad)t  nad)  ©uet  riffen."  @l)r.  195.  219.  286.  giitd)  im  Jpcfcb. 
wirb  man  eine  2Baare  reißenb  au,  fie  gel)t  retßenb  ab.  (fdjwdb.) 
cin©efd)irr,  ©lae,  @r>  verreißen,  e$  jerbredjen  (voa$  gewolmlid) 
burd)  nid)t$  weniger  aU  beißen  gefd)ief)t).  einen  ©runb  auf- 
ober umreißen,  mit  bem  Pfluge  auf=,  umbred)en.  ^ereißen 
(z-reiffn),  jerreißen.  ÜIM.:  fid)  ben  Äopf,  $  Sjltn  /.  rciff-n.  's 
G-fchir  z-reiff-n,  fid)  übermäßig  anftrengen  (rate  <pferbe  vor  bem 
5Öagen).  ®er  Oteißer,  batf  öieißerlefn,  fd)neibenber  Spaten  an 
einer  ©tauge,  etwaä  von  Räumen  ju  reißen.  (Unter =2Immergau) 
grobkörniger  ©djlelffteln ,  worauf  ble  2BeftfWne  abgefd)llffen  werben, 
ftlurl  SSefcbr.  b.  ®.  58.    2)  (aud)  Wb.)  auf  einer  $?ldd)e  entwerfen, 

jeid)nen.     's  ReilT-n  lerno\  Iiünii»^.     a'rciff#n,  fürreill'-n,  al^e(d)nCU. 

vorjcmmen.  Ob  l)iel)er  gel)6re  bat  ftg. :  hoffen,  ^oten,  ©rillen 
reißen  (vrgl.  fdmelbeu,).     9Benn  ber  ©dmeibcr,  bic  geemetrifd)e 

3  2 


152  Steif        EReuf        D^tf 

treibe  in  ber  Jpanb,  ernxJgt,  wie  et  au*  einem  ©tücr  £ud>e$,  ba* 
CRocf  unb  £ofen  geben  foH,  allenfalls  au*  no*  einen  SBrwffcfleCf 
&etau$reij;e,  mochte  man  flim  btefe*  20ort  ebenfalls  in  bet  2t«n 
58eb.  jutrauen.  Olllefn  au*  gar  manebe  anbre  £eute,  bie  feine  Ätelbe 
fübren,  ft'nnen  oft  na*,  wie  ft'e  eä  aufteilen  »vollen,  bafj  ft'e  bfefe* 
Utlb  jene$  UOcb  rausreilT-n  (erübrigen,  retten,  eripiant  ruinae), 
alfo  teilen  l) ,  iebo*  faum  jufammenbangenb  mit  bem  beliebten 
froftfgen  £roft  bep  vertrauten  jpanbeln:  es  wird  fi'  fcho"  'naus- 
reifT-n  (ein  erträgliche^  ober  bo*  irgenb  ein  gnbe  nebmen),  ber  eber 
au$  ber  Äunftfpracbe  ber  Jpoljfpalter  entlebnt  fct)eint.  Ol  Kleber 
au*  gebort  reifen  einen  ^immerbalfen ,  Ibn  au*  bem  ©roben 
bauen?  f.  Laiben.  5(ud>  im  Weberf.  unb  $oU.  fommt  ein  unferm 
reitlen  l)  entfprechenbeö  riten,  riiten  (foivor  findi,  scindi,  rumpi  at4 
ändere,,  scindere,  rainpere)  vor.  SaS  Cljan  unferer  a.  ©p.  (Otfr.  III. 
17.  72.  79;  gl.  i-  272.  801.  481.  =.56)  hingegen,  fo  nüe  baö  agf.  »rttan, 
•nfll.  to  iv  rite,  i»r.  rita  l)eipt,  ber  2«"  «Beb.  fofgenb,  faft  nur  entwerfen 
mit  fiinien  ober  <8ud)ftaben,  fdjreiben.  £od)  flel)t  baö  <prätert  reij  scindit 
(cutem.  «prubent.  CFaffian.  56)  gl.  i.  556.     ©.  £KtfJen  unb  rhjen- 

Sie  Ötefffen,  Äoble,  f.  a)  reiften  unb  reifpen;  b)  »Reiften. 

teufen  (ruif-n,  b.  S.)  trauern,  f lagen,  nau'  ruif-n  einem  2lb- 
roefenben,  einem  Stobten,  na*  ibm  trauern.  Der  JKuifer,  9Ja*= 
ruifer,  einmalige*  klagen.  I  Jag,  es  tats  hao^n  Ruifor  um 
mi,  wenn  I  hei't  fturb!  2ßol  ba*  a.  riufen,  a.  f)tiuulfon, 
«gf.  breoofian  poenitcre,  lugere,  f.  teuen.  (Sollte  bat  a.  unb 
alte  giblautpetb  riejen,  rioaan  (f.  rofjen)  (n  2lnf*lag  fommen 
bürfen,  fo  müfite  unfer  Dialeftroort  n)ol  ruifl-n  lauten. 

Die  9?eufen,  Oieufchen,  Cgifcr?=)  Oxeufe  (a.  @p.  riufa,  rtuffa, 
tfiffa,  nassa,  gurgustium ,  na*  ©rlmm  II.  5o  no*  vom  gotb. 
rau*  Oiobr).  3Me  entftellung  9ieuf*en  f*on  Voc  ».  1445 
„3ain=reif*en."    (Jbiemfee.  $ff*:Drb.  ».  1507.    ®.  JJaln. 

t\i,  adj.  SBettrrU,  bettr tf f g,  bettr f  f ff g,  betttifHg,  adj. 
(peraltenb)  bettlägerig,  role  xk&ansvis.  „2Bar  pet&tiü  unb  lam, 
rourbe  petbrfjj."  Segenbe  p.  @t.  ©ebalb.  „211*  f*  pou  meiner 
Äranfbeit,  ber  id)  von  1556  bl*  1557  ain  bottrif  tvar,  roiberumb 
auffam."  «Deit  u.  @onrab  ©*tparj  £ra*tb.  „9?.  9?.  lag  betbrlfffg 
mit  9Serldbmung  feiner  ©liber,"  Hlt^Öttfng.  J^ifr.  o.  1698.  $enno- 
Wirafel.    „Dfl  ber  ©laub  ber  Präger  bem  «ettrifen  (?0?attb.  9) 

nufi  •'"/  a.  2)rucf.  „pettriä,  clinicus,  qui  de  lecto  surgere  non 
potest.';  Voc.  p.  1429.  „pettttlfO,  paraljticus :"  gl.  a.  674, 
i.  596.    Otfrlb  III.  14.  132,  V.   16.  80. 

iKU,  snbsr.  T>aiO)  ^tennrOii^,  Äömer,  bie  »or  bem  2)refd)en 
au^  ber  ®arbe  fallen.  „SSorfprung,  Dxi^getraib  unb  ülfterlg 
pon  ben  berrf*aftli*en  ^ebenbfrüdjten,  na*  ©etpo&nbeit,  $$  juiu= 
eignen,  rcirb  ben  perre*nenben  Beamten  itutetfagt."  »pir*b.  ißerorb. 
p.  1737.    ®ieb  JKeifel  @.  130. 


Olif  133 

rifeln,  vrb.  i)  nentr.  faBeu,  gleiten /  fecfonberö  »ob  lofen  in 
©taub--,  tropfen:  ober  flornergeftalt  »orfommenben  Körpern  (f. 
rifen,  reifen,  reiren).  Der  ©anb  rlfelt  t>om  JBergöana,  bat 
Äorn  »om  übcrnoflen  @efäp.  Die  3>?auer  fängt  an  ju  rifeln. 
rtfein  (9türnb.  Jp«l.),  flcin  regnen.  Otamcntltd)  rolrb  rifeln 
»om  JaBen  f  leiner  JpagelJorner,  \a  vom  Jpageln  überhaupt  gcbraudjt. 

„dt  rl  feiet,  cadit  nivosa  grando."    Voc.  t>.  1618.     „Die  ®elft= 

lidjfeit  fd?iebt  man  überall  voran,  roo'«  brat?  berriefelt,"  fagt  ber 
q)ater  Umgang  Im  93orberlcf)t  jur  Gbarfrept.tyrocetT.  Der  OUfel, 
a)  bie  @d?lo(;e,  bat  J>agelfotn,  £agel.  „9?ur  et»r>eld>e  9U  fein, 
bie  roarn  fein  ©pei«."    2Bllbf<bufjenlleb. 

„OU«l  grop  al«  wie  mein  $auft, 
28omit  man  %itl)  unb  93?enfd)cn  (auät.  — 
©djmaraffugcfgrojje  öllfel."  58udmer<pafffon«actlonl4i. 
142.  rlfelroeift,  blüe  =  rifel  =  n)cijj,  f^ne^blüe^rifchroclf, 
roeiji  roie  ©djlofen,  fcbncetveij?.  b)  (Um  Nürnberg)  »va«:  bie  JKf  fen, 
23  erg  rifen.  Da«  OUfelfalj,  Jpajjl  ©tat.  ill.  1040,  x>ermutOlict? 
au«geronnene«  ober  (Kerlfalj. 

Die  OUfen  (Ris-n,  Riss),  natürliche/  von  aller  Vegetation  ent; 
blökte  (Sinne  an  einem  53crge,  in  welker  2Baffer,  ©eftein,  ©anb  ir. 
nieber  „reifet,"  ober  gcfcblagenc«  Jpolj  berabgeföoffen  roirb;  fünft-- 
li<be,  au«  glatten  53aumftämmcn  ju  biefem  proecE  erbaute  üifnne. 
93eftcbt  fo  eine  fün(llid?e  OTtfen  au«  5  ober  4  blo«  nebenclnanber 
liegenben  Räumen  (Prägern),  fo  beijjt  fte  nngefattelt;  l)at  fte 
linf«  unb  red?t«  einen  33aum  al«  ©cldnbcr  (2Berer),  fo  fft  fte  ge= 
fattelt;  ifr  fte  rcafferbältlg,  um  bat  Jpcrabgleitcn  be«  Jpolje«  burefc 
SBajfer  ober  @i«  ju  beförbern,  fo  roirb  fte  eine  2Bafier  =  ober  eine 
@l«=9Ufen  genannt,  oft  ijt  eine  fold)e  Klfen  auf  ®tü$en 
(356cfen)  J)0<fc  über  bie  Ungleldjbeiten  bei  93oben«  unb  über  2lb- 
grünbe  fyingefubrt. 

,,@u«  warf  er  in  al«  einen  bal, 
eine  rife  l)in  je  tal."    QBfgalol«. 
rifen  (geivoljnli*  riflr-n,  D.2.),  auf  einer  SKlfe  berabfebaffen.    „Da« 
Jpacfben,    i)iifen,    Glaivfen   unb  bringen   bei  Jpolfjc«."     faljb. 
SßlbO.  76. 

rifeln,  vrb.  act.,  (C.tyf.)  ft'ebcn;  j.  35.  ba«  ©trol)  au«rtfeln. 
Da«  Oiifel,  grobe«  ©leb;  >ürt  &orb  von  befHmmter  @rope  ju  Noblen, 
©ebon  in  einem  aimberg.  Wtt  x>.  1385  fofiet  bat  Oiifel  Noblen  9  dn. 
Cb  ba«  febrceb.  riffel  ©icb,  riffla  ft'cben  jum  i«l.  brt«la  unb 
Ijrijla,  agf.  btifclan  vibrare,  quatere,  gotl?.  af  -  u«:  I)  r  i«j  a  n 
excutere  geboren  wirb?  ©.  reiften.  Gl.  i.  722  ftetjt  ein  bimHe« 
,,rt«  oscilla,"  Georgic.  II.  3S9.  2)a«  rifora  vel  uuagota  roinatur, 
-Jlenctb.  X.  196,  gl.  i.  801  fann  au  rifeln,  rifen,  faUen,  geboren. 
SBugl.  rofeln. 
Der  9iifel:5lu«fd?lag,  (».  ©ett.)  bie  «D?afern,  ber  rot^e  Stiefel. 


134  Dttf  Oüef 

Da«  2t  n  t  i  0.  „gut  bti  31  n  r  p  £  unb  «Wäger."  Cgm.  584.  f.  9S. 
35a«  Übet  fepeint  mit  bem  fonfl  fo  genannten  ftetfü,  Olnif, 
I.  X&.  ©.  64,  IL  £p.  ©.  703,  ein«  ju  fepn. 

Der  9Uf?  (Ris,  pl.  Riff-),  wie  pepb.,  f.  retten.  „Der  2Bafer= 
0U§,  ©epluept,  Diaüin."  ff  fort  SSefcprb.  b.  ®.  3. 27.  Riff-  «Silage) 
Itriogng.  Da«  ®  e  r  t  #  (G-ris).  Gine  <perfon  ober  @aepe,  um  bie 
man  fiep  refpt,  bat  ba«  ©e-rijj,  c$  ifl  ba«  ©erijj  um  fie. 
Der  3  e  r  t  ji  (Z-ris).  i)  Volla'  z-ris  fei~,  ganj  jerriflTene  Äleiber 
pabew.  2)  ein  jSerfü  fepn,  einer,  ber  viele  Kleiber  jerreffit,  fie 
niept  fepont.  einrijjfg,  adj. ,  von  folepem  Jpolje,  welepe«  fiep  bepm 
58et)auen  ober  23epobcln  welter  auf:  ober  fortreißt,  al«  ei  foHte; 
ftg.  »on  foleben  jperfonen,  bep  benen  eine  IRebe  ober  Jpanblung  von 
großem  folgen  ifl,  al«  fte  e«  bem  gewöpnlicpen  ©ange  naep  fepn 
feilten;  retjbar.    Dirnrtf  ig,  fopfbreepenb. 

Die  Oiifen,   (ö.qjf.  ©epllr.)  bie  ginie,  Otcipe.    $.  58.  o  lang* 
R  i  ff -n  von  Jpaufent.    etwa  ju  r  e  l fj  e n  2)  geporig.    9?o#  Cgm. 

649.  fol.  559*  Unb  ba«  Voc.  Archonium  sec.  XV.  pat  Dilf?  circinus, 

voeifici  rool  alt  fem.  ba«  alte  gleicpbeb.  rijja  ifl.  (3m  Olllgäu  pelft 
bie  Äegelbal)n  H$  „-Regeln«.") 
Dai  Ovie^  (Ria3),  lanbubliepe  aBenennung  ber  ©egenb,  in  weleper  bie 
©tdbte  aSopfingen,  9?6rblingen  unb  Öttingen  liegen,  unb  bie,  naep 
bem  2er.  ».  ©cpwaben,  oom  Jpertfelb  bep  SBopftngen,  bem  Jpanen-- 
famm  bei)  Deggingen,  bem  ©epwanfelb  bep  2Bembingen  unb  bem 
SBirngrunb  bep  Düufcl«bupl  begrenjt  tft.  Die  (ginwopner  biefer 
©egenb  (bie  Riofer)  jtepen  viele  ©dnfe,  »on  benen  ganje  beerben 
naep  2lug«burg  unb  tWüneten  getrieben  werben.  Sftacp  Eccard.  Fr. 
or.  I.  57t)  fepenft  a°.  760  Äontg  tyipin  bem  Älofter  $ulba  eine  villa 

quac  dicitur  £()fnfnga  (Deining)  sitam  in  pago  9Ujt  super 
fluvio  qui  vocatur  2lgira  (£ger).  ©in  Diplom  r>.  898  (Cod.  dipl. 
Ratisb.)  nennt  bie  curtis  9iOrbilinga  in  pago  Retiensi  con- 
stitutam.  ,,0Hef3  Recia,  provincia  Sueviae."  Voc.  \).  1429. 
„ftiej  Rhacia."  gl.  o.  272.  Über  bie  3bentftdt  biefe«  911  ej, 
(Rief  mit  bem  Rhaetia  ber  Sllten  ifl  wol  um  fo  weniger  ein  Zweifel, 
al«  jencö  SSort  fru&er  eine  viel  au«gebepntere  Sanbflreefe  bejeiepnete. 
„Sfagfpurg  im  Wlc£."  Sl»cnt.  Qbt.  375.  384  (cfr.  Colonia  Rhaotiae 
provinciac.  £acit.  Germ.  41).  „Die  flat  iUugfpurqf  im  obcrn  rief." 
8lug«b.  @pr.  v.  1483.  ,,«ßar  pin  gein  einem  lanbe,  bas  peijet  baj 
Sliefce  bo  ifl  ein  flat  fitne,  biu  fceljet  3lugu«purc."  33r-  33erptolt  587. 

,,©ü  für  gen  ©waben  in  ba«  Ötiefc, 

in  ein  flat  ju  teutfepen  lanbt, 

bie  war  ju  teutfep  älufpurg  genant."    Cgm.  751.  f.  92. 
Gl.  o.  122  l)clßt  e«  :  ,,trts  sunt  He  ti  £e  ,  R  c  t  i  a  curiensis  ,  R  et  i  a 
augustensis  ....'•*    3n  biefcm  weitem  ©inn  wirb  wol  auep  ber  pagus 
retiensis  bep  Ecc.  Fr.  or.  IL  616.  849  ju  nehmen  fepn.  93rgl.  allen: 
fali«  $allp#ufen«  ««a*tr.  ju  beffen  Urgefep.  ».  03.  @.  57.  l».  118. 


Ottef  3fo>f  135 

Der  „föiefling,"  eine  3M  fcbledjten  SSatfftfcbefJ  bei  ©tambetgerfeeg 
(o.  ©djtan«  b.  9?.  260).  Die  2lu$fpr.  Riafslin  würbe  autb  auf 
öfüeiilfng  paffen. 

Die  Oiüfen  (Roufn,  Rasfn,  Dlm.  Resl,  Reisl,  Refa-1),  wie  b<bb. 
Otofe.  (3n  ber  a.  unb  a.  ©pracbe  fcbelnt  bie  erfte  Declin.2lrt  üblicber 
geraefen  ju  fcpn:  rofa  plur.  otfr.  5.  23.  545;  ro€faro  rofenfarb 
gl.  a.  150,  roägarten  i.  56;  fogar  Ali  masc.  fommt  rofe  vor. 
„3ween  rofen,  ber  britte  rof."  Cgm.  so8.  f.  11).  ffig.  Refln, 
rotbe  23acfen.  Grrenrofen,  Jperbfbrofen,  malva  major,  malva 
hortensis.  Voc  v.  1755.  Die  ,/0l  0  f  c  tt  auf  ben  ©#ttben  ober 
©cbuedjrofen"  ben  S8urgcrö  =  unb  Bauersleuten  »erboten  in  ber 
Äleiberorb.  ».  1626.  Die  ®ollcr--«H  efett,  rofendbnlid)c  ^ierat 
au$®ilbenc,  bie  oorne  vom  ©oller  ber  2Belb$perfonen  berabbangt. 
g®.  ©dwngau.  Die  Jj>uet  =  9iöfett  ber  gjffeöbacber  unb  ^Rxei-. 
bacberfnnen.  Die  Oiöfen  (9)?üncbn.  9)?el?g.®pr.),  ein  gewiffer  £beil 
»om  ©cbweifftüce  eine«  Oiinbetf.  Ol  o  f  e  n  b  u  f  cb  ■  \  u  n  g  f  e  r  n  In 
Wüncben,  beutjutage  blo$  jum  58eten  beftlmmt,  urfprimglid)  ju  eU 
nem  ganj  entgegengefefjten  gwecre  geftfftet.  2lretin  iBtr.  1SU3  £S.  I. 
Jpeft  IV.  ©.  8i;  cf.  $rauenbau$.  Der  töofenfranj,  wobev 
bet  gemeine  Wann  an  niebt*  weniger  ali  an  Qfofen  mebr  bentt. 
Briglttfner  ötofenfranj.  23ucberö  f.  2B.  III.  91.  Der  fteuben* 
reiebe  Oi.,  ber  fcbmerjbafte  üi.,  wobev  nad)  jebem  3l»e  9J?aria 
gewiffe  €rinnerung$formeln  an  bie  greuben  ober  gefben  9flaria'3  unb 
ibreä  ©obncö  eingelegt  werben.  35er  2luäbrucf  tyatemofter 
für  biefe*  Olequlft't  ift  in  2lltb.  ulcbt  üblieb.  gj?.  f.  tyiter,  93eter, 
dufter.  Der  D?ofen  =  ©unntag  (0.3-  Rouf-n  Sunto'),  gatare  ober 
g)?ittfaftcn-@onntag,  wo,  wcnfgften*  weilanb,  ber  spabft  vor  feiner 
«ÜTefTc  eine  Diofe  ju  weiben  pflegte,  bie  ali  bebeutfametf  ©efebenf 
verfenbet  würbe,  eine  fol(be  Oiofc,  von  $.  ^elfr  V.  bem  Jperjog 
Sllbrecbt  HI.  vetebrt,  figurierte  unter  ben  Olnbedjfer  „Jpalltumen." 
2lm  ©onntag  gatare  ju  Witterfaflen  „bo  bet  ber  SRapfl  9??ejj ,  unb 
weibet  ben  rofen  unb  jafgt  bem  »olf  in  ber  banb  ben  Otofen." 
Soncil.  v.  eonftans-  2ln  biefem  Rat  bat  an  einigen  Orten  baä  fo= 
genannte  £obaudtragen  unb  bat  2Blntcr  -  tmb  ©ommerfpief  ftatr. 
©.  Sranct  2ßeltbud)  p.  135.  <Büf<bing  w6d).  ^Ja^r- 1. 1&3-185;  III.  3  66. 

Die  3iofen=  ober  öiöfel-2öurft,  (ftranfen)  SBanft  ober  Ditfbarm 
9ÜA  2öurft  mit  93lut  gefüllt,  SHotbwurft,  Wotb  =  @acf.     /,5Hofen= 

WUrft  apcKabo,"  Piniciani  Prompt,  v.  1532.  „llilla  r  Of  C  n  W  U  t  (l, 
magenwurft ;  est  fareimen  quotl  fit  de  multis  intestinis  pinguio- 
ribus  unuin  mngnum  implentibus  intestinum,  vulgariter  fcbul1  e?= 

wurft."  Cgm.  649.  f.  568.b  „®u  mufit  vor  cfTcn  ein  IKöfeU 
w  u  r  ft."  S).  @acb«.  //2lm  beif.  2Öc»nad)ttag  aitt  porrion  von  Oi o  f e  n= 
vub  geeberwurft."  ©pelfejettel  bei  beil.  ©eiftfpltalö  von  QSiläbiburg 
a°.  1755.  Der  Oiofen^  ober  Oiofclfcbni^  (23.),  «ibfdjnitt  von 
einer  0i6felwurft.    „(2tne  2eberwurft,  ein  (Kofenfcbni*3,  btö  i$ 


136  SRof 

meine  Äo/t  in  ber  %xui>."  21.  SSucber*  f.  2B.  IV.  235.  „jjwen  rofen» 
f d)  n i $,  je$eif T*»te  tofenrourfl,"  Cbm.  2086.  f.  2. 82.  Cbm.  698.  f.  17. 
©cbroetlid)  nirb  biefeö  ©ort  etwa  im  »Segrlff  ber  $atbe  mtt  bem 
»ottgcn  jnfamraenbangen;  prgl.  bat  agf.  brp$l  abdomen,  arvina, 
adeps,  womit  bai  febweb.  rofen  f.  abdomen  jufammenbdngen  fann. 

tofelecbt  (refalat,  reflat),  adj.,  befonberrf  pon  ©eftebttffatbe.  „©djöne 
testete  Jarb  b«&en."  SEftr.  Sötr.  V.  113  ad  1580.  „Da  tofelobt, 
Da  tüjen»ar."  Cßaltbet  53.  38. 

,/toftg,"  (D?ebni$)  rofUg.  3d)  ftebe  an,  biet,  nad>  ®tamm.  678,  blo< 
gntfleHung  auS  rofHg  anjunebmen,  ba  bep  Äero  64  rofomo  aerugo 
fteljt,  meinem  bti  tofamo  robur  (rubor)  ber  gl.  a.  481  entfpredjen 
wirb.    SSrgL  Oiofem  nnb  tofen. 

D?t  JKofem,  4.  <$p.  Voc.  1429.  lentigo  in  facie.  {Ro$mun  lentigo 
(lentiginem?),  gl.  o.  166.  Die  Oiotfmngt'en  (Oiofm:mugf  en?), 
Sommer  fprofjen.    roSmngfet,  adj. 

OlofÖgCl,  (Voc.  p.  1618)  tpag  Dtaufcfegetb,  sandaraca  vera." 

tofen,  tofeln,  vrb.,  (Jpbn.  *pfnjg.)  bat  ©etreib  teinlgen,  ft'eben. 
gig.:  Im  @piel  perlferen.  ein  tyinjgauer  9J?äbcben,  btxi  feinen  2leb= 
baber  finbet,  mujj  na<b  tbtem  £obe  „auf*  Skugger  9J?ootf,  93ad?fdjciöct 
(2Sacff<belte)  tofeln  nnb  £abl)oljer  fän"  (faljen).  Jpbn.  23ef<brb.  »cn 
©aljb.  p-  689;  cfr.  rlfcln  unb  agf.  btpfan  coneutere,  iöi.  rufl 

quisquiliae. 

(Sin  OUfelein  (9  Resola),  (ftürnb.  2lnfp.)  ein  95f*cben,  ein  Hein 
ipenig.  Negativ:  kä"  Resala  (wobep  mit  b<x6  catalanif<be  no-res 
gtetdjbebent.  btm  ft.  ne-rien  einfallt).    Daä  alte  rofa,  gen.  rofun, 

gl.  i.  708.  733  crusta  (glaciei,    Georgic.  I.  310,  III.  360),    liegt 

entfernt.  93rgl.  tofen  (ft'eben)  ober  andj  Sftofem. 
£>aä  JKofd  (Rös;,  plur.  bie  mofö  (R6s)  unb  bie  Koffer  (ReOV), 
baö  Oiofäteln,  Oioffelein  (Refsl,  Reffo-l),  b*ö  «pferb  (meldet 
b*b.  2öott  tn  2lltb.  gemeine  geute  nntet  fieb,  niebt  leldjt  btaueben 
werben,  fo  wie  e$  anberwärt*  bnreb  @aul  erfe^t  wirb,  a.  @p. 
btoä,  agf.  perfekt  bor$,  ä.  @p.  roö  nnb  perfekt  orä,  6rf#; 
fei.  btofä  n.,  brpfft  n.  unb  btpffa  f.,  in  ber  fpeclellen  23eb. 
equa).  Otfrlb  IV.  4.  38  nennt  au*  ba*  £bier  p.  SRattb.  21  motf, 
wie  man  wol  noeb  kfjt  im  @pott  fagt  OTo fö  ©ottetf.  JÄoffl* 
fprtngen,  <pü  =  roffl=fpringen,  ein  ©piel,  wobep  ftcb  bie  £bell- 
nebmenben,  in  einer  (Entfernung  oon  5—6  ©dritten  einer  pom  anbern, 
in  eine  ölclbe  gellen,  unb  ber  U^te  immer  über  bie  äöpfe  ber 
SSorfcetenben  wegfpringt,  um  ftcb  »orne  wieber  anjuftellen.  Da* 
95ete  =  9iof$,  MB.  VII.  iü7.  168.  „^ur  peteroä  fecbjeben  pfunt 
ferner,"  (prgl.  S$et=  nnb  ©ültpferb).  Das  ^>anb=DiofS, 
1)  qpferb,  ba6  recb«  neben  bem  @attel=9? ofö  gebt.  2)  eitbftbt. 
^g.:  0ut,  welieiJ  ber  23eftl?er  nid)t  bewebnt,  fonbetn  nur  neben 
feinem  Jpauptgnt  bebaut.  2ubau  =  ©nt.  f.  Jpanb.  Die  üioi6- 
»rbeit,  l)  eig.,  2) füg.:  fcbwtte,  grobe,  grope  «rbelt.    Der  C?ofö= 


3fof  137 

barg,  DtofSbancb,  rot&c  Pflaume  (»ieflctcfet  ju  rof$,  nbrf.  rotblld) 
geborig).  Der  D?ofä:»ueb,  ^ferbejunge;  ba$  D?ofä  =  €ffen, 
J^uf=@ffen;  ba<  (Kof^Jpdr,  ^ferbebaar;  Olof öf nc<^t,  f.  Ritas. 
Der  Diof^Äopf/  i)elg.,  2)  Äopf  beä  roctbenben  $rof<be$,  $rofd?= 
quabbe.    Üioftf muafen,  ©ommerfprofien;  f.  Diofem.    DcrDiofS- 

@d)tttecfer,  mentha  sylvestris  L. ,  tt)0l  bie  toff  CO  JTlf  nj  a,  gl.  i. 

522;  f.  ©cbmecfer.  Die  Dlofäwacbt,  ber  Diofiäwddjter.  „Die 
9tacbpaurn  (ju  Diorbad))  mit  famt  ben  von  9t.  balten  jwen  Oiofös 
rodcbter,  bie  jne  allenedjtigf Hieben  von  @t.  Sorgen  Sag  bljj 
auf  ©t.  9)?artbfn$tag,  fo  terr  fp  wlber  b<*ben,  jre  tofö  auf  ber 
9?acbtroalb  blä  9florgen$,  ba  ainer  ainen  Pfenning  »on  ai= 
nem  ballet  ernennen  mag,  büeten  follen."  ee'baft  ber  DTofä= 
road>t  au  ötotbacb.  Cbm.  2157.  „Der  CÄof^roäd> ter  fot  bie  rof^ 
an  bie  roaebt  reiten,  unb  ft'e  beä  morgend  wlber  einrelten.//  ©d?elrer 
DfentfrDrb.  ».  1500.  Cgm.  698.  f.  54.  Der  Di  offer,  Oioffin= 
ger,  Ot6f fer,  Diüffer,  Dtofgler,  beffen  ©cfcbdft  ei  fit,  mit 
^ferben  umjugeben.  Unter  ben  Änccbten  einetf  Füllers  in  93?üncben 
bat  ber  Oi offer  bie  aum  Spin-  unb  £erf<baffen  beö  ®etretbe$  unb 
ÜKebleä  beftimmten  <pferbe  su  beforgen. 

Mei~  Schäz  is  a*  Röffinga',  fehiefct  mar  a~n  Gruas, 
Und  cac  häd  net  dac  Wal,  wal  a*  d*  Ros  füada'n  inuas, 

(Reut  Im  ößfnfel.  Der  2ltnröffer,  2llnruffer,  d.  ©p.,  ein; 
fpdnnfger.  Ar.  2bbl.  XI.  527.  2lv.  <2br.  11s.  @cm.  Dieg.  £br.  IV.  55. 
SBftr.  58tr.  V.  108— ho.  3eßt  1(1  ein  OltnrofSler  elnS3aner,  ber 
nnr  1  «Pferb  befißt.  „Der  DU  liier  ober  «Blerrmann,  melier  ben 
©cbiffreftern  (bep  ben  ©aljfcbltfen  auf  ber  9iab  unb  5>ltf)  auSbclfcn 
unb  bie  <pferbe  füttern  mu&."  2ßlltm.  132.  Dtöfiler  OBerbcnfeltf), 
<Pferbe=2jerle{bet  jum  Sßorfpann.  2e6en  =  röföler  (Lehha~-refria\ 
97?üncben),  9)fcrbe»erlelber,  £obn  =  ober  9)?letl)futfd)er.  r offen, 
verb.  (ll.S.)  von  ber  ©tute:  nad?  betn  Jpcngfle  verlangen.    (Gl.  a.  70 

i(t  bruffe  bitUJ,  cervus  emissus).  Die  a.  ©p.,  gl-  i.  349. 

799,  bat  aud)  ein  Adj.  rufftn  equinus. 

Der  öioämartn  (Rousmarr).  %ie  fmnbilbllcben  ©erodebfe  ber  93ot= 
weit:  9)?prtbe,  (Jppteffe,  Sorbeer,  *palme,  £ljrocfg,  @fd)enlaub, 
3Dfl|iel  Je.  baben,  wie  natütlld),  feine  95ebeutung  niebr  für  unfer 
SSolf,  bagegen  tfr  auffaßenb,  bafy  ei  einer  tyflanje,  bie  eben  fo 
wenig  alö  bie  tneiften  ben  eben  genannten,  bep  uns  elnbelmlfcb  ift, 
eine  foldjje  beilegen  fcbelnt.  ©ebon  In  einem  .ftrautetbueb  be6 
XIV.  3abrb.,  Cgm.  592.  fol.  45  ff.,  werben  bie  26  £ugent  biefeö 
vorjüglld)  ebeln  Arautc*  weitläufig  befebrieben.  58ep  Jpodj^eitcn  Ift 
ein  Oiosmarlnjwelg  ein  unerldfllcber  ©djmucf  an  ber  93ru(l  cincg 
ober  einer  jeben,  ber  ober  bie  bamit  In  Irgenb  einer  QSeibinbwng 
flebt.  Qluf  bürgerllcben  J?ocbjelten  tvlrb  bem  ©eiflllcbcn  unb  beu 
©dfteu  geroobnllcp  ein  ^roelg,  in  eine  zitrone  geficcEt,  jnm  ^)rdfent 
gemalt,    ©tlrbt  eine  ^erfon  nu»erebltd?t,  fo  wirb  ibre  Xeidje  mf£ 


138  SRof        9tuf        Oluef 

(Rosmarin  gejiert.  3m  £illertbal  tragen  bte  lebigen  93urf<be  an 
^efttagen  ganje  öioämarinftocfe,  peilen  ertolbertcr  Siebe,  auf  bem 
SpuU  Der  ©ecen&aum  wirb  (rcol  ironifd?)  3ungferu--CRo$marin 
genannt* 

rofen  (ben  gladjä),  fn  gdulung  bringen.  Dat*  Neutr.  rojen  faulen 
root  gl.  i.  703:  „girojeteg  mifteö  male  p'mguis  arenae,  »erbor-- 
benen  SRifteä?"  Gcorglc.  I.  105;  bei)  ftotf.  15.  10:  „min  lu&amo 
nc  fület  nol)  ne  lojjet;"  agf.  rotlan,  engl,  to  rot,  Ml  rotna 
putresecre.  (Sftacb  ben  partic.  praet.  engl,  rotten,  ML  rottnn, 
unb  ©talber*  Adj.  to 0  mürbe  burd>  Jdulung,  ifl  ein  2lblaut»erb  ju 
»ermutben ;  f .  r o | e n  unb  r 6 fr  e n).   5)tc  S?6f,  <Pfüf?e  jum  5tacr>^röfi;en. 

„rofeln,"  (b.  SB.)  röcheln.    93rgl.  radeln  unb  rufen. 

rufen,  (d.  @p.)  fd?nard)en,  (a.  ©p.  rujan).    <it  fcblleff,  bas 
er  ruffen  nurt.    Cgm.  270.  f.  559.b    cf.  raufen. 

Die  JRufel,  <2igcn=9iame  ehietf  SSergetf  im  b.  SS.  ©dmegrafa  „2Ban= 
berung  über  ble  CR  u  fei"  1824.  2iud)  meine  icf)  bat  2Bort  alä  *p- 
pellativam  gebort  ju  bäben,  wo  bann  bat  agf.  brufa  mom  prae- 
ruptus  (etwa  ju  Ijrcofan,  f.  r leren,  gebörlg)  ju  bebenfen  Edme. 

Der  {Ruf  (RulT),  a)  rote  b$b.  CRuffe  (Diut.  L  348  rujen,  gl.  o.  120 
tu  ja  unb  rujin  Rofci;  3n>etn  7584  je  Oiiujen,  tool  roie  man 
noefc  fagt:  Äaifer  aller  (Reufen).  b)  grober  SSengel,  Riegel,  ber 
gerne  aßeS  ju  ®runbe  richtet,  roomit  er  ju  tljun  befommf.    (Jtgur 

»Om  vorige«,  ober  gar  jum  UU  brotti  nequam,  homo  inusitatae 
vastitatis  geljorfg  ?  3m  Voc.  Melberi  sec.  XV.  fie&t  bluot= 
ruffig  crudelis,  blUOttUf figf ait  crudelitas,  faum  fr.  bluot: 
runfttg). 
Der  Ruasbdum,  (0.<pf.)  23alfen,  auf  roeldjem  bie  Derte  ber  ©tube 
rubt.  Wut  5RoO--b.  (f.  fRefr)  entfrelit?  Olbelungö  CR  ef  bäum  ift 
wol  baffelbe.     3m  altfdcfcjtfcben  .tpelianb  70.  23  tft  broft  tectum, 

laqucar. 

Den  o.pf.  Ru9sfned)t,  jerirofnen  spfannfudjen,  roeif  icfc  ufebt  ju 
»erbauen.  ©*roerlicb  CR  off-- f.,  eber  CR  oft*  f.  93ielleld)t  b«t  bte 
Qlugfpr.  Kniodl  (Änöbcl,  n>.  m.  f.)  ju  einer  fpaffjaften  33erroed)$lung 
mit  Kncad  (.Snecbt)  QJnlaf  gegeben. 
Der  CHuef  (Ruos,  o.pf.  Rous),  wie  l)d)b.  {Ruf  (a.  6p.  ruoj,  »0^ 
ju  bat  agf.,  Hl  föt,  l)oll.  foet  nur  md)t  im  2lnlaut  frimmt,  bod> 
gilt  in  Jylanbern  roct).  ruefig,  1)  rufig.  Der  ruefig*  ftreU 
tag,  ftreptag  »or  ftafnadjt,  an  bem  man  fieb  bie  unb  ba  mit  CRup 
ju  beftreieben  pflegt,  rcle  et  an  ben  ©aturnallen  ber  Sllten  gefebab- 
Die  Oi uef  igen  (in  Nürnberg),  «ERetallatbelter  in  fteuer.  2)  fig. : 
uiebt  tabelloä;  niebt  obne  gebier.  „2Bir  fepn  alle  ruffig."  2lo. 
&)t.  44.  150.  beruefen,  ruefigen,  mit  CRuf  bcfdjmufjen;  an 
ber  Cbre  bewerfen.  „0  beil.  3ungfrau  Qacilla  —  müfteft  bü  auf 
ber  erben  unter  biefen  £umpen  un  «D?uftfanten  berumgeben,  fo 
fdmeft  bu  faum  ungeruf  igt  baoon."   2. 58ud?erii  f.  2ö.  IV.  fl. 


[Ruef        SRafdfr        «Kaufd)  139 

©et  JKüef et  (RiafT-l),  tple  befeb.  {HüflTel;  »eräcbttlcb:  gjfunb.  ©atf 
tu  b  fei,  ©tut.  1. 106,  paßt  weniger  alä  ba$  agf.  »rot  promuscis, 
neben  »tötan,  nbtf.  n>  töten,  engl,  to  root,  ÜU  töta  roü&lcn, 
aufroüblen,  untet  roelcbem  23cgtiffaucb  M./  febweb.  tot,  engl,  root 
(2Bur$el)  gefaßt  ju  fepn  fcbelnt.  rüeßeln.  „9Jran  fol  aud)  ble 
©wein  rüeßlen  «nb  ringeln"  (bamit  fte  nlcbt  rou&len  fönnen). 
MB.  II.  106. 


taf<b,  wie  bebb.  unb  geroöbnllcb  blo*  Adv.  3er?  finbe  gl.  i-  426.  456 
rafco  vivaciter,  rafcor  ardentius  neben  ber  comparatipcn  Adj.- 
$orm  (i.  453)  refeiro  ferventiur,  worauf  id>  feb ließen  möcbte, 
baß  ftcb  baö  adv.  rafco  jum  adj.  refcl  (refcb)  wie  fafto  (f.  faft) 
ju  fejlt,  &  a  r  t  o  ju  berti  »erbalte,  ©aä  iäl.  r  ö  f  f  r  entfprittgt 
n>ol  aus  taffur,  t»a*  ebenfalls  auf  l)d)b.  rafeu,  fpdter  refet 
fübrt.  tafeben  (Jpfr.  unb  b.  2B.),  ftucbtlg  auflefen,  mit  ben 
glnge'rn  (als  mit  einem  Oiecben)  jufammenraffen.  Räfch-s  Rearat 
(t>&&  2lu<Eel)rlgt)  zfana  cini  e"  d-  Schwing.  SR.%.:  No~,  wens's 
net   glaubm    ( aqitivoC   mit   klaubm)    willft,    fo   häVs    räfch'n! 

3n  ber  a.  @p.  (gl.  i-  562.  700)  tft  rafcejjan,  agf.  rdfeettan, 

tafdan  vibrare,  stridere,  HU  taffa  Utlb  tuffa  strepere,  turbare. 

raufeben,  wie  l)d>b.  (d.  ©p.,  3.  35.  Jpelnricbä  £rlftan  791.  2191, 
ruf  eben,  a.  ©p.  rtljen  stridere,  ©tut.  II.  259.  339.  312).  „QU 
nett  außtolfpeln  unb  auß  rauf  eben"  (pcrlacben,  oerfpotten).  ©cbercr 
gegen  U^lnger  1589.  ©atf  ©erdufd)  (Dber=2ed)),  Äranfbelt  bei 
9iinb»feb$,  wobei)  Ibm  unter  ber  berübrenben  £anb  ble  J?aut  wie 
«Pergament  raufebt.  ©äranf  b.  9i.  ©er  Oiaufdjenbattfcb 
Cfturnb),  tyerfon,  ble  aüeö  mit  ©eldrmc  tbut;  (cfr.  nbrf.  9?ufe= 
bufe  SBirrroarr).  ©a$  Voc.  p.  161S  bat  aH  £artenfpicU£crmlnutf: 
,,ba&  ober  blat  im  rauf  eben  charu  gubernatrix,  index  charta." 
(Etwa  ©ubft.  unb  bem  ttbrf.  Otufe  Waffe  von  ©acben,  SBaufcb  unb 
«Bogen,  „9t  u  mm  et"  SSttfd),  93üfcbet  entfprecbenb?  33rgl.  b.  f.  unb 
3ngereufcb. 

25er  Otaufcb,    a)  Voc.  p.  1429:  impetus.     (fluminis)  impetus,    ber 

raufefe.  Cgm.  365.  f.  I79.b  „©arnacb  fwang  ftcb  mit  freiem  raufcb 
(impetu)  t><\$  bi  wlbcr  über  ftcb,"  Cgm.  .i-io.  r.  ns.b  ©aber  nod? 
ble  9t. fl. :  im  er  fte  n  9t  aufeb.  b)  ble  93ctrunfenl)clt  —  vom 
Jefuwita'-Räui'clil  bitf  jum  Rapaziua  '-Raufen ,  (nbtf.  tliff,  fat- 
rüff  "••>  f*web.  rüö  m.  temulcntia,  vlclleldjt  erft  autf  bem  ©eut= 
feben).  raufcblg  adj.,  betrunken.  ©p.2B.:  an  Raufchinga"  foll 
o"  Fuada'  Heu  ausweiche,  „9t  au  fd) lg  unb  bcfoffctt  fepttb  jwepcr-- 
lap,"  beißt  ei  In  einem  alten  (Jalenber  alö  Überfcbtlft  jur  ©efcbldjte 
be^  dambpfe«  unb  ^retafpc^. 
©er  9tanfcb,  ©tütfe  Pieper},  bie  bepm  3lbfonberu  »om  ©aimcp  unb 
roilben  ©eftein  butcb  ein  Sßafcbroerf  am  etilen  su  93oben  finfen. 
«ort  93rg9t. 


140     SKaufd?      SRefö      flffcifö      SReufc^      SKofö 

2)er  2ttb=  OJaufcfc/  2Üben  =  9*aufcb,  bie  2Upenrofe,  rhododendron 

birsutum  foTOOl,  fl(6  ferrugineum  L.     2)a$  nbrf.  raff,  engt,  tllff), 

agf.  rpfc  scyrpus,  juncus  roirb  ml  furjeö  u  baben,  aufierbem  pajjt 
au*  bte  Q3eb.  nicbt.  «Benpanbt  fdjetnt  ef>cr  bcr  erfte  £betl  im  b#b. 
Otaufcpbeere  vaccinium  uliginosum  L.,  unb  Qibelungä  niebcrb.  (?) 
{Äu$fe(ü?)  ruscus  L.  «SroX  b.  r>.  „2Bf(tn  ftparj  ferbcn,  ntm,  ju 
ainem  aimet  »affer,  (Kaufet?  VI  <pfb,  unb  laä  in  barin  fieben.  @o 
bu  nit  «Kauf d)  bafl,  fo  nim  .Strampttftauben."  Cgm.  821.  f.  115.116. 

refcb,  f.  rof<6. 

£>te  „iÄetfdyen,"  ber  tjaariofc  Sbeü  am  $?aul  beÄ  Oiinbeö,  «Pferbcö. 
„Jpab  bat  (ft'cb  baumenbe,  au^reiiienbe)  tpferb  nod)  bep  ber  9?afen= 
reifen  bertpifebt." 

„föetfeben,  Äorb,  roorin  man  erroaö  trägt."  Jpeumann  opusc.  700. 
3SrgU  Oieufen,  unb  in  einer  anbern  35eb.  Keiften. 

Sie  Üfenfcfcen,  f.  OJeufen. 

£a$  ©erenfeb,  Singercufcfc,  3ngereuf<b  (Graifch,  rgräifch), 
bai  Singeipefbe,  junadjft  von  £bieren.  3)«3  ©anägereufeb. 
2lugäb.  „3ngeretpfcb  aug  bem  vlfcb."  Cgm.  725.  f.  141.  „2HIe$ 
3ngererofcb."  £.£.  p.  1553.  f.  157.  „Derm,  ingrenfd),  lactes." 
iypenr.  ©ramm.  p.  1517.  „3ngereipfcb  ober  ingeroaibe,  intestina." 
Voc.  v.  1482.  „eingereifefe,  ©cbmeer,  Unfcbtitt  ic."  SBapreut. 
Jpof=3nftruction  ».  1722.  Unter  bem  23egriff  be$  büfcbel-  ober 
b  a u fd) förmigen  jMammcnbangenä  (prgt.  2Jaufcb,  lein)  vielleicht  ju 
JKaufcp  (f.  rauf  eben  unb  9Hb  =  r  an  feb)  gehörig.  3$I.  raff 
intestina  piscium  neben  tumultus ,  von  raffa,  f.  rafeb. 

röfd?  (reich,  fcbroäb.  räifch),  adj.  unb  adv.  i)  rafd>,  lebbaft,  heftig, 
a'  refcho'  Menfch,  a"  refch-s  Ros.  Gin  <pferb  refeb  ju  machen  jum 
kennen  um  ben  ©cbarlad),  gibt  Cgm.  964  allerlep  CRccepte.  Reiche 
Sanieren,  riefen  von  ber  35rtift  roeg  rebeu.  refch  fabren.  (2t  bar 
reich,  tft  gield)  aufgebraebt.  „$t  aQen  btngen  fult  ir  refdje  ffn." 
SSr.  SSerbt.  194.  Gin  rofcb  Schlagen  tbuen,  acriter  pugnare, 
d.  dbron.  „So  lief  pirnftenqcl  gar  refeb  pon  bantfj  ju  banft." 
2>iut.  II.  90.  2)  (Ocürnb.  J?6l.)  ferjr  abbängig,  gab.  (Sin  refebeä 
Dacb.  5)  unter  bem  Druct  niebt  naebgebenb,  fonbern  fprtngenb  ober 
fracbenb,  fpröbe,  b«rfcb.  ftrifebes  25acttperf,  S?rob  :c.  muf  refd) 
fepn.  „a  raf  feber  2Bera,"  „a  r  aifcb  2ßufc;e."  «ffietjmann  III. 
115.  114.  „@i  fnat  unb  bacbet  .fiiiecblacb,  nun  iü  mein  lieber  bruber, 
(I  fein  fo  refeb  unb  febon."  3ngolft.  {Reime  9. 1562.  @tart  gefrorner 
6*nee,  febr  bürreä  Jpeu,  Streb  unb  brgt.  ift  refeb.  Oiefebetf 
©etratb,  Oioggen  unb  ©aijen  (cfr.  hart),  „refd)  eborn  unb 
tingö  d/orn."  ÖBftr.  S5tr.  VI.  172.  „^roen  Wichen  refcb  efeomtf 
onö  üroen  WeBen  gcrilen  unb  jtvett  heften  babern."  9)fetcbelb.  <3br. 
5».  II.  85  ad  1390.    4)  (Sictfcebt)  betfer;  (orgi.  aüenfall^  1*1.  raffia 

sercare    cum    sonitu).  3Me    Refche,    Oiefcbcn,    1)  9iafd)l)eit 

alacritas,  vigor,  fervor  (gl.  i.  555.  455.  464  tefet).     2)  ©pröbig* 


SSufö        Ruefö        Sfafr  141 

feit,  »Ott  ^(ßC  Ober  Aalte  erjettgt.  De  Semaln  häbm  loa"  fchöne 
Refch'n.     d*  I1Y  hat  heut  a*  weni'  3"  Refch'n,    einen  Stnfaf} 

»on  QU.  3)  ©tellljeft,  Qlb&angfgfeft.  rofcfyett,  tofd)  mac&en. 
$ie  Aalte  röfd?t  ben  ©dmee.  2)le  Äocfefnn  rofcfet  ben  SBräten. 
3m  Voc.  Archon.  sec.  XV.  {fl  reffen  frigere  überhaupt/  Voc. 
Mclberi  rofd)pfanu  sartago.  2>aö  ©eröfd),  tva^  ©Smarten. 
„9)?ad)e  auö  @rbft'd)  =  ober  ®t.  3obanni*träublen  mit  Jpcnig  ober 
jjutfer,  juctjiem  brot  unb  butter  ein  ©djmärrlefn  ober  ©erofd?." 
Dr.  gjffnberer  .Sriea$araneibüd)lcn  ».  1620  p.  149.  Cf.  g?e$el,  u.  b.  f. 
23ep  ©talber  ro 6fd?,  ja  fogar  rofp  imb  roft.  Slud)  Voc.  Melbcr. 
bat  rofd)er  veiox.  93ep  ©rtmm  I.  748  ftebt  ein  ältere^  rofcfce 
asper.  „Unb  roerbent  tofdje  unb  eioer  fam  t>a&  falj,"  Cgm.89.f.54. 
9?otf.  %  28.  9  rofdje  veloces.  2juf  ber  anbern  ©eite  beißt  e£, 
3)iut.  II-  148,   ,,burcb  menge  rofdun  »uilbe"  (praecipitia  ober 

aspreta?  f£(.  Ijttüjtr  ober  toft?  cf.  ©.  73),  WOneben  ibid.  205.  217 

ein  nieberbeutfcbelnbeä  refd?  gleba,  cespes,  reffen  oespitaVfe 

(fei.  rafa).    2?rgl.  oben  rafd?. 
„Rusclii"  (®ramm.  92),  (b.  2B.)  ©peife  aus*  uerfcfclebenen  ^utbatcn, 

ali  .Kraut,  ©rbfen,  Oiollgerfte  ic.    «ßrgl.  b.  v.  unb  Öiütfdjer. 
2>le  Otufcb,  bie  Oitifter,  Ulme,  ulmus  campestris  L.     „ginben, 

Oiufcfcen  unb  Mafien."  ©aumgarten  ftftbt  a/3>.  p.  125.    „Wo= 

raftige  örter  fofleu  mit  gelbem  unb  Oiufdjen  beftecft  werben." 

©enerale.  o.  1762. 
ruefcben  (ruafchn),  mebr  al£  biaig  eilen,  übereilt,  unbefonnen  banbeln. 

Bifi.    drä"   vo'bey   gruafcht,    und    Iiäli   os  m*t  g'fegng!    Furt-, 

dabP-,  weg-,  'rumruoichn ,  rennen.  ein  ©efdjaft  überruefdun, 
überl)ubeln.  zlamruafclm,  jufammenraffen.  ruefdjenb  (ruafcto'd), 
partic.  ober  adj.,  alljU  eilfertig,  Uttbebacbtfam.    Des  is  a'  ruafchaMa' 

Ding.    ®er  Otuefdjer,  bie  Oiuefd),  bie  Diuefcfeen,  ber,  bie  QU- 
fertige,  Unbebacbtfame.     ©ollte  es  einmal  ein  2lblautoerb  rafcan, 
praet.  ruofc  gegeben  iiaben?  2lber  felbft  SKaufcb  u.  fft  bebeutung«" 
»ertvanbt. 


tftfpeln,  a)  raffeln  (unb  etwa  barauß  entfteüt).  „Smmerju  auf  ei- 
ner ©alten  rafpen."  ®cb.  ftranf.  b)  eine  5lrt  ju  feilen,  wie 
bcfcb.,  tjiclleidjt  unter  bem  ©egrlff  vellcre,  jupfen,  jufammenljangenb 
mit  b.  f. 

r  afp  ein,  raffen,  eilfertig  fammeln  (9iotf.  c  113.  116  bat  rafpon, 
bap  Voe.  Archon.  rafpen.  ,,©ie  rafpen,  bau  nie  jbr  1(1,  jn 
ibren  facf."  @eb.  $ranf).  Auf-,  zefam-  etc.  rafchp-ln.  „Wären 
uom  £orenfagen  aufr afpein."  2J»ent.  @(>r.  l.  „(gntfdjulblgungen 
jefametr afpein/'  Dr.  gcf.  Gl.  a.  215.  3G6  fommt  ein  Qlblautoerb 
fjrefpan,   brafp,  gahrofpan  colligcre,  veliere  vor,  ivomit 

eincrfeit^  baö  a.  girafpe  quiscpuiiiae,    gal)rcfp  (a.  2GÜ  praeda, 

wie  wol  fr.  praedia  ju  lefen,  t>v<i)  papt  awd?  biefe^),  anbrerfeiN  bat 


142    SKaufr      ateifr      Siify      CKufr      Sfaft 

d.  figürttc^e  bcvefpen  (vellere,  vellicare  aliquem,  Sgr*  35ert)t.  111), 
nbrb.  berlfpen  increpare,  pleüeldtf  aud)  ba$  a.  reff  an  jufaot: 
meuljangen  wirb.       Daä  Ofafpeletn,  f.  Diffpeletn. 

vdufpeln,  em,  rdufpem  (nbrf.  tüfpern).  Der  SKdufperer,  ein? 
mallgeö  Oi.  Da$  ©efdjwiir  gleng  auf  burcp  einen  „SKetfperer." 
«Benno  9J?irafel  1697. 

Der  Dielfpel  (0.2.) ,  Ofelferbüfcbelcben,  burd?  weldjeS  man  $lüfffg: 
feiten  felpet.  2)ag  a.  brfäpabl  (gl.  a.  566  vlrgulta)  wirb  x>lel= 
lelcfct  als  brffpctbt  ju  nebmen,  unb  mit  unferm  Ortsnamen 
Otelfpad»  an  ber  bapr.  SBttf  (cfr.  öttfpab  be»  9Ueb  72)  ein 
2öort  fepn.  Gl.  o.  S6  fteljt  9 1 r  e  b  f  p  c  l) l  quisquiliac,  als  g  1 1  e  f  p  e  b  l 
etyer  ju  bem  mit  unferm  relfpen  In  ber  35eb.  analogen  btc  fpan 
(f.  rafpeln)  geborig.  Da*  inhorruit  (aper  setas,  2lenelb.  X.  711) 
gibt  gl.  i.  S04  barer;  glrufplt,  m$  weber  ju  brefpan  noefe,  jum 
ä.  rlfpen  crispare  (orgl.  ®rlmm  II.  789)  pajjt.    ®.  b.  f. 

ttb^relfpen,  abjupfen,  abbrechen,  befonbertf  ble  »erjebrten  Sfcbelle 
eines  brennenben  @pane$,  einer  %a$el,  um  b<x$  glcpt  beller  ju 
madben.  o~n  Spa  ä'reifpm.  „«Brennenbe  Sorben  ober  $acfelu 
foCt  man  an  leld)t  geuer  fangenben  Orten  nldjt  afcreufpen." 
35urgbauf.  geuer=örb.  cf.  figürl. :  Du  folt  weber  In  leren  noeb, 
berffpen.  Stauler  1543.  fol.  309.a  Die  Relfpen,  bat  3lbge= 
jupfte,  SJibgebrorbene.  „Die  Relfpen  fott  man  ntebt  na*  ^Belleben 
fallen  laffen."  Jrepft'ng.  $euer=£>rb. p.  1719.  Die  @te!n  =  Üielfpen, 
©ternfdjnuppe,  ©tempufje-    @.  a.  reiften  u-  b.  f. 

Der  OUfpel  (Otorbfranfen),  ©ebdnge  oon  gwlebeln,  Mogeln,  Obft 
unb  brgl.  ÖBrgl.  DUlften  unb  ble  befcb.  JKlfpe,  panicula).  ®<x& 
OUfpeleln,  OUfpeleln  (Raspal,  Rispal,  «8.  ».  «OM  3lllert$al) 
liehen  islandicus  L. ,  ble  Itfldnblfcbe  glecbte.    23rgl.  b.  r>. 

Die  Oiufpen  (sing,  ober  plur.?),  9?ame  einer  2Balbung  unb  elnerf 
baran  llegenben  2ßellerS  bep  Sreufjen.  „Sluf  ble  (Eonfewatlon  ber 
Olufpen"  foll  ber  Sortier  feljen.  „Die  Olufpen  »erwalten." 
„Ol  ufpen= Verwaltung."  „Olufpen=Balbung."  «apreut.  ©entenj, 
ble  Gireujmer  ©otteSl)au$=Vetmogen$=21bminifrration  betr.  v.  1747. 


Die  Olafl,  l)  wie  I>cr)b.  (a.  ©p.  reftl,  reftln,  refia,  refllba, 
agf.  reft).  2)  (d.  ©p.)  eine  ©treefe  2öege$,  nad)  welcher  eine  Olafl 
notblg  unb  erlaubt  ift,  Station,  Ulpbftaä  gibt  H$  iitliov  h 
(5»attb.  V.  41)  burd)  „rafta  alna."  Gl.  o.  246  Ift  rafte  für 
leuga  gefefjt.  dln  Diplom  ».  815  (Eccard.  Fr.  or.  II.  118)  befagt 
,,leugae  duae  id  est  rafta  una,"  unb  fo  geben  bem  aigrlmenfor  ben 
Dufreöne  duae  leuccao  (fpan.  leguas,  franj.  lieues)  ober  tres 
milliarü  (cUfo  brep  unfrer  nad)  bem  Suf ganger  berechneten  @tun= 
ben)  auf  ble  Oiafta  ber  Deatfcben.  „Lunae  lacus  (Wonbfee)  XXX 
ferme  rastis  a  Ratisbona  distat.  Guntharius  montem  petiit 
quem  a  Coenobio  Altahcnsi  una  forme  taftff  distantem  idiowa 


tRaft        SKejt        «Reift  143 

theutiscum  Otancinga   jam  nominavit."     Canis.  antiq.  lect.  II. 

49.  144  ad  1030  circa.  „2)ie  ©djar  (Jpeufcbrecfen)  pvaitct  fid)  fo 
»aft,  baö  brfttbalber  raffe  fie  bctt  an  bcr  läng."  £ornetf.  „gaube 
bunbert  rafte  I>et  verbleuet  rool  fein  ftanbe."  spltrolf  1790.  cfr. 
9?lbel.  195i*  Ol od>  su  1320  f>ei#t  es  in  ©em.  SKeg.  (5t>r. :  9ilemanb 
al$  bfe  glfdjer  foll  innerhalb  ein?r  (Raft  auf  bag  SSaflfer  nad)  Sifdjen 
fabren.  3n  @onr.  ».  SWegenbergg  beutfcber  ©pbara  von  circa  1310 
(Cgm.  328.  fol.  I02b)  „madjent  125  fdjrttt  atn  raft,  16  raffe  ober 
r  e  ft  ein  teutfebe  mell."  3m  Cgm.  597.  f.  I09b  bagegen  madjen 
125  fdjritt  ein  Stadium,  8  stad.  ein  mell,  2  meff  ain  raffe.  @«t 
ffeebt  alfo  bet)  Gonrab  raffe  Ho*  für  Stadium.  3n  ber  ©d)U>efj  f ft 
nod)  ber  Oiaft  Arbeit,  foulet  alä  ein  9ied)t  jutn  Muäru&en  gibt 
(nad)  jvelcber  SSebentung  fogar  aud)  ba$  Sßcrb  r  a  ft  e  n  für  arbeiten 
felbft  gebraucht  roirb),  bann  eine  2Öeile  überhaupt.  3n  biefem 
©fnn  febetnt  aud)  58r.  23ei:l)tolt  214  ju  fagen:  „ftu  raffee  lachen," 
etnö  ladjen.  2)aä  be»  Jpeumann  opusc.  700  unertlärt  aufgeführte 
„r  a  fl  l  a  n  g  bauen"  wirb  eben  fo  ju  nebmeu  feptt.  OBrgl.  fK  u  e, 
*))oU,  @d)id)t).  (S3  t|t  auffallenb,  bap  bie  a.  @p.  blo*  in  bcr 
S3eb.  2)  bie  unabgeleitete  gorm  bebalten,  in  ber  58eb.  1)  aber  nur 
bie  mit  t  abgeleitete,  beumlautete  perroenbet  bat.  3m  3llt=9iorbifd)en 
fommt,  nad)  53jorn,  nur  rofr  in  ber  2*™  «Beb.  vor.  ©ottte  inbeffen 
btnnod)  ber  Urbeariff  uon  9vaf;t  in  einein,  beut  nod)  i$(.  rafa  labi,  cadere, 
ra£  lapsui,  oscitantia  entfpred^enben  Clement  vermutet  werben  biirfen, 
unb  btefe£  felbft  auf  irgenb  eine  nort)  unauäjumittetnbe  IDeife  mit  rtfan 
ferri  deorsum  el  suriam  (wie  tvirElid)  XatianS  lirrefti  rosurrectio  mit 
refti  quies)  jufanunentreiTen  ?     ©.  b.  f. 

rafien,  1)  tpie  i>ct?b.  (a.  ©p.  reftan,  b.  b.  refltan,  praet. 
raffea;  Hö  sprafenä  raftan  finbe  ld)  nur  gi.  i.  375.  541.  703/  agf. 
reftan,  nbtf.,  boll.  gar  ruften,  fdjnjeij.  ruften;  cfr.  i)*b.  ent- 
rüflen).  2)  2il$  ^»eiliger  auf  einem  Slltare  in  einer  Äirdje  fteben. 
„Jpie  raftet  ©t.  Martin,  St.  ®6rg  ic."  9)?etd)elb.  H.  Fr.  I.  II.  427. 
„3u  bem  ©ofjbaivtf,  bo  ber  lieb  Jj>err  ©anb  .£efnrid)  inue  tponent 
unb  raffeent  ift,"  ju  St.  Jpeinrid)  am  SSürmfee.  MB.  VI.  441  ad  1389. 
„T>a$  Sbloffeer  je  Fölling,  ba  bcr  bcillg  ©elft  raflet."  MB.  X.  80 
ad  1316.  ,,2)urd)  unfer  grauen  tplHen,  Uc  b&  (im  Oionnenfloffeer 
<s()femfee)  raftet."  MB.  II.  478  ad  1332.  ®ie  Srage,  ob  ®t. 
2Mom>fiug  in  ftranfreid)  ober  In  Siawcrn  (ju  ©t.  gmerant  In  töegen^ 
bürg)  rajte  —  entfefeieb  spabffe  £eo  in  leßterm  @inn.  SÄ»,  df)t.  402. 
„3u  2lutun  raftet  ber  Abgott  Qipollo."   ibid.  241.    @.  b.  f. 

Die  Oieffe,  (a.  ©p.)  bie  Oiaffe,  Oiube.  „3n  ©tilfe,  in  diu  unb  in 
(Reffe,"  MB.  XXIV.  im  ad  1355.  „Die  ©onne  gebt  ju  Oieft 
unb  ©naben/'  31».  (Jbr.  26.  ©.  b.  v. 
ftb^reiften,  reiftnen  (0.2.)  bie  £o£)len  vom  breunenben  Span, 
fie  abbreeben,  abfallen  madjen;  (f.  reifpen).  93c»  ©talber  ift 
reiffeen  ^olj  vom  aßerge  rutfd)en  laften;  ^eucr  f<feüren,    Ulpbilaö 


144  5Ret(*  Stift 

bat  af=&reUjan  fiir  excutere  aufrütteln  (UU,  formell  petföieben, 
brifta).  Spielt  gehört  tpol  i>a3  in  ber  Skbentung  .fioble  angeführte 
{Keiffen,  ba*  benn  au*  (Keiften  (cfr.  (Helfpen)  entließt  wäre, 
fad$  ntcrjt  etwa  gar  baS  Umgefebrte  anjunebmen.  „Txxt  ©etratb= 
fembl  »erbrlnet  auf  einer  fc^Icc^t  befleHten  SWaljborre  oft  jn  einer 
(Keiffen,  nnb  maebt  folgfam  ben  Struncf  ganß  bränblet  unb  übel 

gefdjmad)."    Cj&tingenfp.  de  jure  hofmarch.  231. 

2>le  Oi  elften  (Reift-n,  Reiff-n,  Reifch-n),  i)  33ufc^el  gebrochen 
Sla^fetf,  fo  »lel  man  auf  einmal  mit  beiben  Jpänben  burd)  ble  Jpecfcel 
gejogen,  Äaute,  Änocfe.  3n>anjlg  Keiften  machen  geroobnlld?  ein 
©djot,  breijsig  einen  ©djilling.  35a$  Voc.  Archon.  sec  XV. 
r/at  „stupa  r et) fit  ober  gunggetflad)*,"  ein  anbereä  ».  1445  „hispa 
reiften."  ,,%la\Jei  eine  riften."  2)iut.  I.  384,  tradula  rtfte, 
III.  150.  „*0?an  broert  fein  ©erolffen  bWroclleti  um  ein  SHetfl  £aar 
ein."  93u*er$  Äinberlebre  52.  r  e  t  ft  e  n  (reäfta") ,  adj.  aug  ge- 
bedjeltem  $laä>$  (föroeij.  AUS),  reiftene  Selnroanb.  2)  SBüfcfcel, 
©ebünbe  überhaupt.  &  Reiß-n  Zwifol.  35er  SJHorbbrenner  bat  „ain 
fd?  ab  reift  (©d)aub  =  Oleiften,  ©ebünbe  ©trob?)  anjintt." 
gfporoöf»  ©efd).  b.  b.  erfm.  =  9i.  p.  169.  SSrgl.  ffiifpet.  Sie 
reifte,  gen.  reiften,  fyelpt  im  Cgm.  75  (9?ürnb.  (Jalenber  r».  1475) 
lebe  ber  jrolfc&en  Linien  berablaufenben  (üolumnen  einer  Itabelle, 
glelcfefam  «elfte.       aufreiften  ben  $lad)$,  verb.   ©djelrer  2)lenfb 

Orb.  V.  1500.  f.  39. 

3>er  OUft,  1)  wie  b<fcb.,  b.  b.  ber  dürfen  bei  £ufie$  (agf.,  nbrf. 
»rift,  f*(.  rift).    einen  &ö&en  mtft  Gaben,  bOdjritfig  fenn. 

//3t  füejet  djlatn,  pogvtfte  &ot, 

ein  jelfel  i\<b  r-erborgen  n>ot 

l)let  unber  irem  rlfte."  ©udjeniolrt  aui  2Blgamur. 
©rimm  b.  Üt.2T.  83.  2)  ba$  OUft,  (ä.  @p.)  ber  ifiücfen  ber  Jpanb 
obne  ble  Singer,  carpus  (ober  blotf  jrolfdjen  ben  .Snocbetn?).  „Sin 
brltt  ®lpp  öeft  fiel)  an  an  bem  rifte,  baj  an  ben  arm  jtojjet." 
JMtb.  Ms.  v.  1332,  2B(tr.  93tr.  VII.  108.  cfr.  15s.  9?acr>  bem 
@dn»aben=@plegel  cap.  259  fou*  bei  febroorenben  3uben  „geredjtiu  bant 
In  bem  buodje  llgen  unß  an  baj  rifte"  (alias  ben  r t ft,  bep  Jpeum. 
opusc.  262  rool  falfd)  ©erlebt).  „<3Wlj  »on  beme  lengljtln  tingtre 
unj  an  baj  refti."  2>lut.  IL  292.  Riebet  geboren  rool  ble  alten: 
r  i  ft  e  1 1 U  tt,  r  t  ft  e  ü  0  (bod)  aucl)  „r  i  ft  e  l  e  n"),  dextralia,  dextrariola, 
5lrmbdnber,  ber  gl.  i.  220. 359. 1157.  ülber  mit  bem  djnioreft,  bat 
gl.  !.  1135  neben  buabitla  für  mantele  ftebt,  nnifite  i*  nlcfct* 
anzufangen. 

Tict  OUfter,  plur.  ble  (Klftern,  ($ranfen)  fflecfe,  roomtt  jeriijTenetf 
Oberleber  an  ©dmben,  ©ttefeln  u.  geflirft  rolrb.  Xai  til.  riftar-lebr 
COberlebcr)  Ift  beftlmmt  »on  rift  (^u^rücfcn).  riftern  einen  Scbucb, 
ibn  auf  bfefe  SSBeifc  fllcfen.  9iad)  bem  3$l.  rolrb  idoI  aai)  «Stalberö 
„OJieftet"  eigentlid)  Oilfter  fenn.    «rgl.  reiben  unb  %U-.xeli, 

m 


sRteft  SRoffc  145 

2>le  flUe fl er  (Riafta1),  ä)  bie  tyftogfterje.  „ötfefler,  Pflugfvoans, 
Btiva."    Voc.  ».  1429.     rioflra  (ad  Georgic.  I.   174),  gl.  i.  705, 

rfefla,  a.  533,  teotfa,  a.  578,  rtfl,  o*.  261,  stivaj  aber  reftera, 
a.  13,  rfefter,  a.  35,  rfoflar,  512,  rtefU,  553,  rieflra,  622, 
denrilia  (ber  boljerne  £alt  ber  <Pflugfd)ar,  ober  wa-S  stivae  alt?  dentes 
arairi?).    «8et>  ©talber  ift  ber  5>?icfler  baö  ©trefdjbrett  am  <pflug. 

Gl.  i.  199    ftel)t   gar:    „amussis    est   regula    fabrorum    quod   nos 

dieimus  tfeflar,"  womit  tie  (agf.)  gl-  »•  952:  „reftrag  tignarii 
qui  tigna  faciunt"  jufammenge&Äiten,  beinahe  auf  eine  Giompofitfon 
mit  bem  im  iß«»  8$.  ©.  453  eriüdbnten  ter  (Jpolj)  »erfallen  lief;?, 
n>enn  nid)t  audi  frer»  £»e  ba$  agf.  einfache  r  e  0  fl  dentale  »orfdme. 
b)  »erdcbtlicb:  bie  SBefne.    „Reck  .1-  Riaftör  a,  fpute  biet)/' 

2)er  Oioft,  rote  l)d)b. ,  atfo  fowobt  ferrugo,  aerugo  aW  rubigo  (a. 
@p.  rofl,  agf.  ruft).  9)?an  fef>e  bie  formen  $R~i\t  unb  rofig, 
bie  td)  mir  nietet  getraue,  etwa  nad)  ©ramm.  661,  678,  Heber  ju 
Rieben.  35lefe£  föoft  felber  aber  fonnte  tuol  au5  bem  alten  rojan 
(agf.  rottan,  f.  rofien,  rbften)  gebilbet  fetnt.  rollen,  roie 
l)d)b.  (a.  ©p.  roflen,  roiragen,  i.  346.  890).  r  6  jl  e  n  ben 
ftlacfeg,  wie  ^d)b.    @.  a.  rofjen  unb  roßen. 

£>er  91  Dfr  (Roult,  Raafcht),  n>fc  f)db-  (a.  ®p.  rofl  craticula,  arula, 
i.  221.  943).  2)lc  Oioft,  «portion  SKcbt  ,$um  einbrennen,  in  einer 
Pfanne  geroftet  (vteßeiebt  erft  metonomifdj  flatt  ber  Pfanne  felbft, 
ba  gl-  i.  943  rbfta,  gen.  roftuu  f.  für  sartago  fle&t).  ®a$ 
Fem.  t  0  fl  a  ,  catasta,  gl.  i.  543.  5t!'  (Prüden*.  Emeter.  V.  56, 
Roman.  465),  Idjjt  unentfebfeben,  ob  ruirflieb  ein  5&ratrojl,  ober  nur 
fonft  ein  er&abeneg  (SJerufl  ju  verfielen,   n>o  ben«  and)  fca$  adj. 

cömparat.  r  0  fl  i  1 0  editior,  gl.  i.  552   (Prud.  ßippoiyt.  224),  unb 

etrca  gar  ba*  agf.  brofl,  engl,  roofr,  flanb.  roeft  ©fange,  »vorauf 
bie  Jjmbner  fißen,  voie  and?  bat  altfdcbftfcbc  broft  rectum,  taquear, 
£elianb  70,  25  (cf.  Diu  3  bäum),  ju  bebenfen  fdme.  2>fefe3  alleä 
würbe  jtven  perfebiebene  ©ramme  vermutben  laffen.  rollen,  ruie 
l)d)b.  (gl.  ä:  5.  12.  657.  676),  tuflo  fVigo:  im  jil.  ftnbe  ich  bat 
bem  febrceb.  röfla  entfpr.  SÖort  nldrt;  a?J.  ro flau,  unb  barneben 
Öprflan  frigere  foiPObl  ZU  murmurare,  u)eld;e^  vielleicht  ber  erfle 
begriff  ifl  —  »rgl.  b reg  ein  unb  atf.  brfftlau  crepere  — ,  engl, 
to  rofl,  roman.,  bod)  niefct  fpan.,#rostire,  rotir.  llnferm  2Öort 
mürbe,  wenn  bem  agf.  fyprflan,  nU  einer  «Berfe^ung,  ein  btoftan 
cntfprocfcen  hatte,  br  roefentlid)  gewefen  fe»n.  ^it  bem  agf.  bpvfl au 
tft  andj  bat  bar  flau  (frigere  gl.  i.  221)  ju  »crglcidsen,  etwa  mit 
ÜÄofr  felbfl  i>a$  für  (5rböl)ung  ic.  »orfommeube  .^orft. 

I>er  OUfrer,  .terfdjen-,  ^roetfebgen  f)t.,  gefottene  .ftivfdH'n 

ober  «pflaumen,  mit  ©emmeff^httten  in  ©cbmat';,  gerofeet.    3Srgt. 

aueb  Ruas  -Änc*t,  ^KoBel  unb  IKutfcbcr. 

2>er9iofcer,  (Wilitdr)  bat   ^erjeid)ui^,   bie  2ijle.    Der  2B  a  d)  U 

(Hofler,  Sifle  über  bie  «Wannfcbaft,  bie  von  einer  Kompagnie  auf 

©djmeUcf*  55«i)fiifcfic«  SBovtevOu*.  III.  Zi).  Ä 


146  £Kuft  SRat 

bie  2ßacr>e  lammt.    @tw«  <*u$  Oi  c glft er  entließt,  wie  ba$  |(an>. 

reeftr'  m. 

ruften,   a)  v.  n.  Vorbereitungen  treffen,  »nftalt  matfeen  (a.  @p. 

[)rufran  unb  ()  ruften  expedire,  praeparare,  ornare,  exstruere). 

3um  ßfien  ruften,  anruften.  „2Öentf  bort  nickt*  tft,  fo  muep  lcf> 
batt  iä  anrüften,"  es  H  serfuefoen.  „Daj  n>ip  barotber  ruftet." 
Diut.  II.  136.  ruften,  gerüjten,  H4  @eruft  aufridjten  (ju  ei= 
nem  SBau).    b)  f £ c^  ruften,  rote  fteftb. 

Der  8?üft,  OFanr  0.2.)  ber  SSerfyeug,  baä  ®erdtbe.  (cfr.  otfr. 
V.  2.  11  riiftt  f.,  MM.  59  btuft).  Der  Oiü|t  »om  ©djueftcr, 
©cfcmib  2c.  Der  Dengetrüft,  Jr> au^  =  Di ü (1,  .ftucfcel^üft. 
SDatjer:  Oi  ü  ft  -  &  a  m  m  c  r ,  batf  @  e  r  ü  ft  tu  e  r  t  (©erumpel).    Daä 

©erüft,  JVte  l)d?b.  (a.  @p.  g  atKUftf  instrumenta,  machinae, 
tormenta  neben  ornamenta,  phaterae,  noct)  Dlut.  III.  74,  ja  fclbft 

«od)  fdnucijerffcb  tft  b a *  unb  ber  ®e ruft  tyuß,  ©obmuef.  ütueb 
ba$  agf.  verfemte  b  p  r  ft  subst. ,  b  »  r  ft  a  n  verb.  ijat  btefen  ©tun. 
3«  ben  7  Gommunf  fft  ruft  an  f  leiben,  ®«rujle  Äleibung).  3* 
nermutl)e 3ufamntcnöang  jrotfeben  bfefem  bruftan  ornare,  phalcrare 
unb  bro$,  broffetf. 
„Der  ötuftbaum  ulmus,"  Voc.  v>.  ici8,  befcb.  bte  Öiufter.  Jpöfer 
bat  ber  Oiuften  unb  bie  Otuffet. 


Sfteifye;     SRat,    ret,     :c. 

(Vrgl.   Oi ab,  reb,  Je.) 

raten  (rä'n,  rou'n),  t cb  rtet  unb  ratet,  bab  geraten,  unb 
bie  (£ompofita,  Im  ©anjen  rote  bd?b.  ratben  unb  bie  (Jompofita  in 
folgenben  juni  ^:f>ett  eittanber  ndberjtrebenben  £auptbebeutungen. 
(©.  unten  bie  >21nm.) 

0  geraten,  gelangen,  fommeu,  befonbers  von  obugefdbr,  lyyxfW' 
»erben.  Die  d.  ©p.  »envenbete  ba*  Verb  alrf  ein  2IurÜfare  jum  3n- 
finltip,  toie  ro  erben.  9iod)  im  Ulmer  „Vucb  ber  Steffen"  ».  1485: 
„bo  fle  geriet  bungern,"  alt  fte  bungerig  »würben,  (9?ad>  bem 
33enfcblaf)  geriet  fie  gr offen  (würbe  fefetpanger).  &ucb  batf  iii. 
v  d  b  a  wirb  fo  gebraucht.  Die  $rau  i  ft  geraten  (nemlld)  in* 
»Bocfcenbett),  Würnb.  ©erdten  au  einen,  angeraten  an  ei- 
nen ober  irgendwo  (befonber*  auf  ibm  uubeltebige,  fdjabenbrlngenbe 
«HJelfe,  iil.  tab<\i  i\).  Sin  ang  era  tiger  9)ienfcb,  ber  2tr.bern 
gern  ju  nabe  tritt.  Die  21  n  gerat  (Ä"g-red,  ü'grod,  »lellelctit 
elgentllrt?  plur.) ,  ©cbabenftlfrere»,  ■fticbtrfntifjigfeit.  Auf  alhr 
A "  g  r  e  d  ramge".  (cfr.  Otfribtf  a  n  a  r  a  t  i  n.)  Der  Unrat, 
u.  ©p.)  9?acbtbeii ,  ©tfeaten,  UubeÜ.  „Webrern  Unrat  b  un* 
unb  unfern  lanb  unb  (cuten  ju  fiirfommen."  &x.  ^bbl.  V.  H9.  122. 
Die  U  n  g  e  r  d  t  e  (Otfr.  u  n  g  i  r  d  t  f ) ,  Unbeii ,  Unglücf .    „9Be(cf>er 


Dlat  147 

fcanb  u  n  g  e  r  c  t  beinern  fcercjenlfeb  ju  banben  get."  Cgm.  714. 
f.  16.  2>a*  joafaratan  (bilis),  gl.  a.  206,  n>frb,  bem  bar- 
auf  folgenben  gapolgan  (ira)  entfptedjenb ,  bieber  geboren,  vleU 
letebt  aud?  345  ra tonte  (sontes,  nocentes).  Sdep  ötft.  unb  fpdtcr, 
j.  $8.  9fi&ct.  bat  rätan,  tdteu  an  einen  gern  ble  üble  58ebeu- 
tung  moliri,  machinari,  (?{nem  «aufteilen,  n>o  He  23eb.  5  unb  6 
vorflidjt.  „@n>er  an  baj  riebe  tatet/'  ein  9tetd)tft>ertdtbcr,  <Huge*b 
<5tbtb.  bep  ftrepberg  p.  68,  ein  Unternebmen  bat  geraten, 
eessit  foliciter;  ©etraibe,  Dbfit  us.  bat  geraten.  £>er  9??iff-- 
rdt,  SOWroadtf.  „25er  Wifrat  ober  fanget."  2orl33rg9u  f.  159, 
9)Uf8*tdtig,  miftfratllcb.  „Samft  man  in  mUrdtigen  Daten 
befto  mebr  Straibt  im  £anb  bab."  2.9?.  9.  1616  p.  502,  ganbtg.  x>.  1612 
P-  49.  9)Uf  Grätig  Nif.  SRanbat  v.  1715.  „«WUra  tung." 
tpr.  tyol.O.  ».  1605.  ®at>  ©erat,  (d.  6p.)  n>a*  ba  auf  bem  gelb, 
im  ©arten  geroaebfen  t(t.  „ftleifd?  unb  brob  unb  anber  ©erat, 
batf  ber  aefer  tragt."  MB.  II.  517.  „Obä,  Äraut,  Üiueben,  2lrbep, 
greifet  unb  bergleicben  geringe  üSictualia  ober  ©attenger  d  tb." 
S.Df.  ».  1616  i".  516.  5tu*  bat  einfache  (Kdt  fotnntt  in  ber  d.  ©p. 
in  biefem  (Sinne  r>or.  „®iben  idt  guotiu,  alleä  ratetf  polliu." 
Sfur.  III.  99.  3a  in  noch,  weiterer  ^ejiebung  auf  ba<?  fcbierreid): 
„bröt  unb  nnn,  bah  »lef fd)  mit  ben  plfcben  unb  manigen  anbern  rat." 
9<ibel.  3725.  @o  fagt  eine  fdjottlfcbe  53allabe: 
//3  Icft  pou  routb  o1  a(e  anb  breab, 
m»  bairnlee!  quail  for  bunger  anb  neeb." 
OHud)  bat  allgemeinere  SSor^tdt  tpirb  junddjft  auf  QSictuaUen  ger 
gangen  fe»n).  S)ie  ftortfüljrung  bei  ^Begriffe"  auf  topia,  facultas, 
opes  überbaupt  fcbelnt  jlemlfcb  natürlid?.  öl  dt  (ja  ben  ein  Ding 
(urfp.  t»ol  etnetf  Singe).  <£i  tfr  8idt  an  einem  "Ding.  „£*'  ffr  nod) 
diät  an  ber  $t\t,"  ©ofcbl.  £>fe  .fiaifetdmm.  fagt:  „ber  j*elt 
ift  nu  guot  rat. 

„SBerber  i|1  ein  finned)  man 

bem,  ber  in  erfennen  fan, 

banne  ein  man,  ber  allen  rat 

dne  ganje  ftnne  bat."    2ötgal.  p-  214. 

Gl.  a.  232  rdtbaft  locuples,  259  raat  facultas,  (cfr.  UU  Kabfc 
mabr,  rdbtffona,  taebt  dispensator,  dispensatrix,  dispensatio 
rei  oeconumieae).  r  <t  1 1 1  d)  (ratla,  radla,  3nn-®alj.),  reidjlid). 
,,Menfcha'  wenn  I  iatz  cnlia"  Taal  wollt  fägng, 
So  müdfst  I  >vol  ratio'  a"n  ganz'n  Tag  habm."  ©pott- 
tleb  über  bie  Wdbcben.  ,,Sibm  radla  guade  Jär  wer'n  kema\ 
Göd    häd    ruf    radla    aufjtemd*    laffn."    ©ofd)(.      93tgl.   inbcifen 

t  e  b  l  i d)  unb  g  e  r  a  b.  b  a  u  r  d  t i  g  (»on  ©rünben) ,  jum  ©ctreibbau 
taugllcb,  $$&.  666.  @o  roirb  au&  f d)if f  =  rd  tig,  fd?iffbat — 
„lein  ®eltetu-,  fonbetu  eiu  fcblfrätlg  ^auptflu^/'  fBegl.  jur  faljb. 
Oieplfc=$<j)r.  ».  1761  f.  34  —  »pol  nt$r  nad)  ^eb.  l)  in  bem  materiellen 

Ä  2 


148  TRat 

©inn  faljrbar-,  gangbar  für  ©cbiffe,  ju  uel/ttien,  unb  eber  lieber 
?u  ftellen  fe»n.  GrS  malmt  au  ba»  agf.  componlcrcnbe  Stäben 
(rfchaft,  =f)eft).    Sörgf.  au*  ralf.  Der  9t dt,  (4.  ©p.)  baä 

©erdtbr,  bie  ©erdtbfebaft.  „Rejfel,  Durd)fd)fog,  Söffet  unb  allen 
9? at  in  ber  ätuben."  „Der  ©eioatitmaifler  foll  ber  ©dfle  £a§  «nb 
91  at  aufbeben."  ©cbelrer  Dfenfr  =  Orb.  ».  1500  f.  12.  13.  9Sfgf. 
©erait. 

2)  beraten  Offnen,  ibn  »erfeljen  (mit  Mitteln  für  bfe  fommen^ 
ben  SSebürfnlffc),  begaben,  anblatten,  (cf¥.  gl.  a.  258  pfrdtan 
fartire,  fuleire).  „2Ble  ©ot  bfe  2Bltt»e  beriet."  2.9?.  Jpcum. 
opusc.  80.  einen  ©un,  eine  £od)ter  beraten,  fte  au$ftatten. 
„St"  »udr  ianbtvecbt,  bafj  alncn  unberatben  tflnb  fo  »11  erb$  unb 
gucrä  folt  werben,  alt  alncn  beratben  .ftfnb."  MB.  vi.  299  ad  1441. 
@ette=@omunl :  beraten  (boratan),  ßefraten.  J~">ler  fcblfefit  ffcb 
jundd)fc  au  ber  Jpei  =  rdt,  elgeutücb  ble  Siutffratfung  unb  ber  2lft 
barüber  (»erfebieben  »on  ber  @be)  unb  baö  etil  bar>on  abgeleitete 
«Berb  beitraten,  (urfprünglld))  jur  JpaugjTeuer,  -Jlutfftattung  geben. 
„Daä  Im  fein  »atter  bag  lelpgeblng  auf  ben  ©üctern  ??.  9?.  ge* 
beurat  bab  unb  ju  bewratb  geben  babe."  MB.  VI.  500  ad  1441. 
„Dap  leb  9cfclatf  ju  reebtem  reblkben  Beirat  fumen  bin  unb  ge? 
betrat  Ijab  §ti  bem  erbern  unb  weifen  3acob  *ßecf,  burger 
ju  Ti.,  ber  mir  bann  fein  e  liebe  £ocbter  3uncffrawen  Barbara  ju 
einer  eifdjen  bau^fraroen  gegeben,  unb  bat  mir  ju  tr  ju  reebtem 
reblieben  Jpelrat  «überlebt  unb  bejalt  XXXII  <pfb.  dn.  unb  barju 
ein  erbarlae  Fertigung."  Cgm.  706.  f.  140.  „Cn  »r$  »aterä  unb 
muetern  willen  fol  ber  lanb^fürft  faln  frawen  ober  juncefrauen  wer- 
fte» raten,  wo  etf  aber  »orber  aefdjeljen  unb  noeb  mit  ber  Qe  nlt 
beftdtt  wäre,  blefelben  beprat  follen  blcmlt  aueb  abgefebafft  fein." 
<5rel.  2.  greift,  ».  1508.  @ln  .ftfnb  »erheiraten,  austraten, 
H  auSfratten.  „Ob  unfer  erben  ffeb  bebelg traten."  2t«  ftrelbelt^ 
33tlef  ».  1322.  Ob  baS  agf.  b  f  -  r  e  b  gleiten  ©runbbegrlff  gebabt 
baben  wirb,  wclp  leb  nlebt.  ®.  Jpel^rdt  II.  Zt>.  @.  i5i.  Der 
©  ottr93er  dt,  ©et tö --35er dt,  Q>>abt  an  eine  .filrebe  ober  milbe 
Stiftung;  befonberg  gefHfteteö  beffereö  9ftabl  für  «pfrünbner,  »rgl. 
£rofi.  „Daj  man  ben  bürftlgcn  dlllu  lar  fol  gebn  fjwen  ©otberaut, 
leben  »mb  1  tyfb.  dn.,  alnen  am  mentag  nad)  pftngften,  ben  anbern 
auf  @t.  Wlcbelttag."  Cgm.  8.  f.  18.<>  2in  hui  ©pltal  „jwett  ©Ott- 
berdtt  geben,  unb  ju  »eglfebcn  ©ottberaut  fol  man  geben  ©upp, 
ftlaffeb,  Ärut  :c."  ©tlftungäbrlet  beä  ©pltal*  3.  beif.  ©elft  In  SlugSb. 
».  1415;  f.  a.  fflfcr.  «tr.  VI.  333.  343.  ein  anbere*  ©ott  =  33crdt 
fiel)  unter  4) ,  »rgl.  35  e  r  a  1 1.  Dae:  & i l  =  ®  e  t  ä  t  (Solgrad), 
legatum  ad  pias  causa«,  b.  b«  u)a^  »on  ber  Jpinterlaffenfdsaft  eitieö 
^erilorbencn  jum  Jäeft  feiner  ©cefe  (pro  remedio  animae,  3IM. 
III.  345)  einer  nclfUlcben  »iinilalt  (Aird?e,  Pfarre,  ^(ofter)  für  @eelen= 
ntffTen,  Sabrtdge  unb  brgl.  jufdllt,  ober  »ermaßt  fgefebafft)  tfl. 


9fort  149 

„@r  ift  immer  riebe, 

fiver  fincr  feie  f# äffet  rat, 

bie  nnl  er  np*  bie  fraft  bat/'  fagt  fepon  ber  £err  »Sater 
SSjölf  in  Der  JalcL  ©rimm  Di.  J.  355.  „>0?<m  fol  fcer  fei  ir  lati  geben, 
unb  barnacb  gffeid)  tatlen/'  Oluvt.  ».  per»'.  0?<*tb. ,  Sit  ».  Qth- 
febaften  (2Bftr-  33tr.  VII.  109.  115).  Die  meiften  9§eflfcungen  bei  einmali- 
gen £f  öfter  (^reiben  ficf>  ivoljl  au$  ber  3e»t  f)er,  wo  e»  fo  matu!;cr  gtonittu 
geratljen  fanb ,  einen  £of,  eine  «ZBiefe  ic.  ju  einem  ewigen  Scelgerat 
feiner  öeel  unb  burcl)  aller  feiner  SSorbern  Seef  willen  einem 
(5ottöl)auö  jujuwenbem  Tu  biefe  8e(gera'tl)e  fteuerfrep  »ucbeir,  fo 
gieng  barüber  ten  anbern  Untertanen  eine  größere  Saft  ju,  weswegen  fia) 
«°.  1545  bie  «Bürger  pon  Wunden  bep  Äaifer  «JubWig  befeuerten,  unb  ba3 
©ebot  erwirften,  bafj  alle  @ottöf)dufec  bie  fünftigfjin  pon  $0hind)»iern  per; 
machten  ©eetgera t f> e  binnen  3a&reöfr-tft  ben  'Bürgern  biefer  <3tabt  ju 
fnufen  geben  foütcn.  (<2Bftr.  >Btr.  VI.  169)-  Da»  ärtefte  E-.Ov  Ms.  (cfr. 
$emnann  opusc.  101)  fagt:  ,,Swefd)e»  tlofter  unb  gooijauö  fein»  fefger«^ 
in  nutsleia)  gewer  ffi-t  far  unb  tat  unb  fed)6  wo  dien  an  aue  red)t 
anfprad),  baj  fol  fücbaj  beweiben  fefgerai}  mit  rtt  fiucn  frcr-ieid)  por 
alter  anfprad;-'  Da»  «'anbred)t  p.  1  ^  1 1>  f.  576  beftimmt  bie  öeefgeratbe 
folgenbermafjen:  „Die  öeelgeraib  ober  Remedia  fein  aigentlid)  bie  pfarr- 
(id)e  5JJed?t  »on  einer  ieben  perftorbnen  «perfon,  waö  man  nemblidjen  bern 
«Pfarrer  außer  beö  anbern  Un  soften»,  fo  über  «Begrebnuf;, 
«Befingnuß  unb  D  reif  f igi  ften  gel)  et,  bejahten  mueß."  (?»  l;ar, 
nad)  einer  eben  bafelbft  porfominenben  (Jfafflfkation,  eine  «perfon  oon  21be( 
ju  geben  0  «pfb.  dn. ,  ein  permöglidjer  'Bürgersmann  5  «pfb.  dn. ,  ein  ge< 
mainer  «Bürger  unb  .<panbmerf»mann  12  fit.  dn. ,  ein  'laglöfjtier  5  fil.  dn.  :c. 
,,Dic  «pfarrer  auf  bem  £anbt  feilten  oon  einem  «Baiprn,  fo  ein  ganzen  $>o\ 
befugt .  12  fjf.  dn.  ,  von  einem  £ueber  ober  l'efjner  ö  jji.  dn. ,  bann  »on  einem 
'Sötbner  5  fit.  dn.  unb  niedrer»  nit  für  bie  Reinedia  nemmen."  Diefc  93e.- 
fttmmungen  fjattc  mofjf  Einer  meiner  Jreunbe  im  ?luge,  altf  er,  in  einem 
mir  gelieferten  »Beptrag  ron  «propincialifmen  ,  Definition  unb  Ptmnoloaic 
pereinenb,  fdjrieb :  „©eefgrab,  bie  .Klaffe  (ober  Gradus  solemnitatis). 
in  ber  iemanb  beerbiget  wirb."  Oiadj  obiger  £.Orb.  0.  J  t>  1 0  ,, gebührt  i>aö 
©eefgerätl)  adein  bem  «Pfarrer,  in  beffen  «pfarr  bie  perftorbue  «perfon 
jur  jeit  ii>reö  abflerben»  fjaußlid)  gewönnet,  uneradjt  btefelb  «perfon  ü?r  be; 
grebnup  in  einer  anbern  «pfarr  Ijette."  cfr.  lüeivcr  «iisseri.  p.  jk7  jur« 
funeralia.  «icagner  <5ammcrat:«Beamt.  @eet:9led>t.  311  iiv.  l'f)bi.  VII.  39s 
ad  1470  unb  XIII.  175  ad  1 5 u  1  ,  bann  Erg.  v.  1605  p.  I8i  tommt  bie 
erbaulidjc  Rlaqc  oor,  im$  bie  «Pfarrer  ju  Reiten  bie  Xobten  nicf?t  begraben 
wollten,  e»  waren  beim  bie  Jreunbe  besfelben  porfjin  mit  iljnen  um  bixi 
«Seefgeratl?  übereingekommen.  00  mußten  nod)  ju  2(nfang  bec-  XIX. 
3a(jrl)-  in  ber  -<paupt|rabt  öpanicnö  permögenloö  geilorbene  «perfonen,  aii 
£eid)en  offen tfid)  auögeitellt,  pon  beu  SSerüberge^enben  fo  Picl  jiifammci; 
betteln,  baß  fte  »on  ber  itferifep  begraben  werben  fonuten.  35te  Voce. 
».  1419  0.  1429  geben  ©elgerät  b.nt'0^  animatun»  «nb  excquialia; 


150  ?Rat 

citt  «Itbetee  bur<&  excquiae,  testamentum.      2>a£  2>ort  muß  Wo« 

ftüf)  uld?t  meljr  reebt  peritanben  tporben  fepn,  ba  cä  ffd>  bereit* 
MB.  XV.  2SO  ad  1323  nnb  fpdter  bduftg  in  ©elgetalt  umge; 
beutet  finbet,  rote  umgefebrt  ble  formen  @ er  alt,  altf  ©erat  ge-- 
ft^rfc^en,  vorfommen.  Cgm.  620  f.  114  fteftt  gar  ble  ©c tß er edj t 
(f.  ÖUebt).  ®erdt  Ift  rool  baä  gird tt  ber  a.  ®p.,  ba4  lieber, 
oXi  batf  einfache  9idt,  für  consilium  fiebt,  roo  man  audj  nacb  93eb.  4) 
an  consulere  animae  benfett  fann.  ©djon  In  bem  poetifefcen  @t. 
Utrlebö  geben  ani  bem  XII.  3aprp.  (Cgm.  94  fol.  66»)  fommt  unfet 
$Bort  per. 

„Scnte  Ultld)  je  auberre  gutdte 

*D?acbete,  je  fe  leget  dt  e, 

Utenbur  He  abbetete  (Ottenbeuren,  Ottobeuern) 

93rl  mit  prtüllcie, 

35aj  Utbelbern  je  leben  ipatf  gegeben, 

£>lc  nnle  er  roa$  In  beme  leben." 
„2BUtu  feig  er  et  fepaffen,  fo  rat  leb.  blr,  *>a$  ba  r-or  IjapfTeft  geben 
belnen  geltern  unb  btenern."  Cgm.  402.  f.  96.  Cgm.  507.  f.  398: 
„©elgetct  maefjen,  ober  ben  pfaffen  etwas  fcfcaffen  von  ber  fei 
nugen,  mag  atn  jetlfd?  menfep,  ber  fein  fpnn  ober  vernunfft  ge= 
praueben  mag/' 

5)  conjicere,  conjeetare  (roo  ble  9$eb.  l)  be$  jufdUlgen  (Gelangen*, 
Treffens  unwfenubat).  0v.5l- :  raten  role  Aucnj  In  ble  9?uf», 
b.  b.  bltnb,  grunblo*.  o.pf.  9?ürnb.  @alembourg  =  Üidtbfel:  Roud, 
wei  geits  Kaa'ri  äf?  roud!         £>a$  Oiatfcl  (Ratfl) ,  Voc.  p.  1445 

ratfal,  gl.  i.  665  rabUlf,  agf.  räbeltf  unb  rdbelfe,  engl. 
t  e  b  b  l  e. 

frage:     „Ei  da  mci~  liaba'  Nazi, 

YVoher  kumt  's  erfte  Razl? 

SinttPort:  Vo'n   Ratzn   frammt   das  Bätzl    her."     Galcm- 

bourg  eineg  ©olfediebetf.  3)ie,  ba^  (?)  öiaterfcb  aenigma,  Voo. 
t>.  1618.    „ein  Otdterfd)  erratpen."    „mt  mir  blfe  rdtfeben  ble/' 

Cgm.  577.  f.  117.«  Gl.  o.  257  rdtlfcpe,  a.  15.  50.  529.  654 
rritlfea,  i.  235  tdtifff,  a.  99,  i.  34.  152.  235.  290  tdtuffa, 
2at.  ratlffa,  i.  :'55  ratlnifca,  291  ratnuffa,  a.  654  reteb 
ntffe  —  neben  ratifcon,  rablffon  (a.  509,  i.  106.  566.  567. 

569.    678.    689)   comminisci  ,    conjicere    —    ptellelcbt   gat    unfetm 

grätfeben  (II.  ©.  125).  berrdten  (do'rä'n,  da'rou'n),  er= 
ratben  (a.  ©p.  Irr  dt  an). 

4)  consulere,  suadere  (ebenfalls  mit  ber  Jplnftcbt  auf  ein  noeb 
ungerolJTeS  Gelingen).  (Geraten  fein  einem,  d.  ©p.  Ibm  mit 
Oiatb  bepftebeH.  „25le  acbtjlg  gefroorn  foüen  bem  rat  bflflld)  unb 
geraten  fein."  Webcrcr  Sngolft.  94  ad  14U3.  2)er  JH dt  (Rad, 
Roud).  „3(p  frag  blcb  Oiatp  umb  biferf,  consulo  te.  Oiatb* 
gefragt,  consultus  (*.  ©p.  rdtftagon).    3*  rollö  baf  ju  dlatl) 


diät  151 

Werben,  amplim  deliberandum  censeo."  Voc.  t».  1618.  9?.2l.: 
2Benn  id)  bfr  (guet)  jnm  Ol  a t  bin,  wenn  bn  auf  ntefnen  CRcttl) 
mai  bältfr.  @in  25lng  (ä.  @p.  eine«  Dinget)  ift  9iät,  c«  fann 
umgangen/  »ermieben  werben.  „£aft  bn  bieb  nlcbt  voll  gefoffen," 
fragt  be»  ty.  Äfcrftt).  ber  93eid-/tt>ater.  „3a,  ba«  fann  nit  ratb 
fe»n,"  antwortet  leitet.  „Dabt  fad)  wol  £agene,  baj  ftn  nü)t 
waere  rät"  (bafc  e«  unvermef  blieb  wäre).  9itfref.  6335;  cfr.  Orfr.  II. 
6.  94,  III.  21.  51.  Öfter:  üiät,  guoten  rät  baben  eine« 
Dinge«,  e«  nid)t  notbfg  baben,  eö  taffen.  „3*  bän  ber  bnnbe  rät." 
9?lbel.  3741.  ,,3d)bänbc«  guoten  rät" (brauebec«nfebt).  aBtgaloff. 
„er  will  ntebt  b«ben  rät,  er  bring  e«  ju  alner  fune"  (roill  ci  bureb- 
au« i.  e.  ©.  bringen),  ©ubrun  1723.  „pe  febene  bet  id?  be«  niebt 
rät"  (mufte  ei  burebau«  feben).  tyttrolf  5924.  ,,©o  will  er  tr  je  wibe 
baben  rät"  (batwn  abflebcu,  ftc  jum  5öeib  ju  baben).  3wcin  4495. 
„ftucjoaßen«  eriat  mid?  bureb  got,  ber  creu  id)  gern  rat  ban." 
£anbarlo«  unb  ftlorbibel.  Cgm.  577.  fol.  215.  Oiät,  guoten  rät 
tuon  einem  eine«  Dinge«,  ibm  Slbbtlfe  oerfefcaffen.  3wetn  5422. 
©.  unten  geraten  5).  £cbb.:  toatb,  febaffen.  Dajn  (ä.  ©p. 
be«)  fann  JKatb  werben.  (3w.  soto.  Dint-  II.  81).  ©talbcr 
bat  „9t at  antuen  einem,"  ibn  pflegen,  „tbn  raten,  raben." 
„©ebuffen  im  alncn  barbierer,  ber  im  rät  tet"  (ll)n  rafierte).  Sircr. 
©onberbar  fiebt  bai  febwäb.  I  wäis  mei's  Hais  ltäi~  End,  roefü 
mir  ni*t  ju  Reifen.  Der  Wätgeb  (®em.  (Reg.  <äb,v.  II.  146  ad 
1367),  ber  (Jonfulent,  (<2lug«b.  ©tbtb.)  Oiatb«berr,  Senator  (agf. 
räbglfa).  „Die  ölomer  »ertrtbent  bo  ble  funig,  unb  crwcltcn 
ratgeben  unb  ©efefcmaeber."  <£bron.  t>.  1486.  (Gl.  a.  29  rätgebo, 
auricularius,  3flbor  IX.  d)irabo,  consiliarius j  ba«  cinfacbe  Ovatb 
in  blefcm  ©inu  muji  junger  fe»n.    „Der  Stifebratb  pärawitis, 

assecla  mensarum."  Voc.  ».  1618).         Üiätlauff?  „Oiab  lauf  f," 

93ebcnfjeft.  MB.  XXV.  ioo  Der  93 erat,  (ä.  ©p.)  «eratbung, 
0tücffprad?e,  93efebiufc;  Slnfdjlag.  MB.  XX.  470  nimmt  (l*  ber 
Siebter  „bei  SKccbten«  je  riebten  93erat,  öffnet  bann  (an  einem 
anbern  £ag)  ben  tyarteoen  feinen  9?crat."  „©leb  über  eine  ©ad>e 
einen  93  erat  ju  einem  nemen,"  fie  ad  referendum  nebmen. 
£orlgeeb=ft.  126.  Ar.  £&bl.  I.  59.  274,  III.  124.  „einen  falfcben 
93  erat  bintertrclben."  Sibtg.  ».  1514.  309.  Der  ©Ott  berat. 
„2Bcn  ainer  gfenu  auf  ben  ©ottberatt,  unb  funb  atn  gang  mit 
«rat."  egflj&alm.  33crgbrief  ».  1308.  £orl  93erg=0i.  f.  6.  (puratbc-- 
jlcbung  ©otte«  burd)  bie  bcrgmännifdjc  ffiünfcbelrutbe  ?)  ©.  unter 
93eb.  2)  ein  anbere«  ©otNbcrat.  Der  Vorrat,  bie  vorläufige 
9?cratbuug,  Suratbejiebung.  „Wiit  wolbebacbtem  9)?ute,  guter  @e- 
wi(;en  unb  jcltlgem  Vorräte  unfer  «ßormünbe."  MB.  XXV.  272. 
306.  358.  rättg,  bera'tfg  fein  ober  werben  eine«  Dinge«,  bar^ 
über  beratben.  ^tr.  £bbl.  IX.  552,  XII.  406.  „belftdnbig  unb  ratlid) 
fein  einem.   Ar.  2bbl.  III.  136.    benrattg  unb  bestätig  fenn 


152  9tat 

einem.  «ßlelleidjt  gc!>6rt  bleber  alö  fccptatig  baä  baradi', 
(b.  SS.  Adj.) ,  »«et  bag  ©einige  (in  bens2fugen  Ruberer,  me&r  alt  et 
Collte)  au  Otatöe  bdlt,  geijfg. 

5)  gerate«  eine*  2)fngee,  (iefjt  nad)  ©ramm.  728)  ein  25fng, 
»One  e$  feon,  ff*  (äffen,  entbehren,  bebb.  entratben.  Des  g-räd  I 
leicht,  häb  I  leicht  g'ra'n.  Wer  s  Liagng  gwot  is,  ka"s  nimac 
grä'n.  S  brau  Biar  tat  I  hart  g-rä'n.  „^erfonen,  ble  &xantt)dt 
Ijalber  ober  »on  9Jatur  feinen  "Bein  einnehmen  bnrfeu,  fönnen  betf 
2lbenbmabl£  ol)ne  9tad>t&ctt  gar  geratljcn,  unb  ftcb  an  baä 
SBort  unb  bte  geifittdje  Wejhtng  balten."  baoreut.  ^ir*--2lgenbe. 
„Der  253atb  geraten."  2.0.  ».  isss  f.  ux.  „£>e$  2Bod?enmarftg 
geraten.'7  Ä*.  ZtjbU  !■  233.  r/Dc&  man  afletf  rool  geraten  fnnbe." 
Soent.  £&r.  76.  „2}aj  wir  nnfer  »ogta»  geraten  unb  entbern 
n)oßen/'  —  „geraten  unb  mangeln  füllen."  „<Solt  ber  erb  feinet 
etblebend  geraten  unocrfcbulter  fadjen."  MB.  VI.  252.  294.  -156  ad 
1445-1346.  „Sil  ft  fein  nit  geraten  (toia  ffe  barauf  befteben)." 
„$)arum,  bafj  ber  atitn)crd?eleut  nieman  geraten  mad?."  2ß(tr.  $tr. 
VII.  117.  165  ad  1332.  „Sffiellcn  wir,  baj  tie  «Sogt  tretf  bienftß 
entbern  unb  geraten/'  MB.  VH.  163  ad  1329.  „<5i  füllen  ber 
Pfenninge  geraten,  bte  man  in  geben  folt."  MB.  XVIII.  58  ad  1309. 
2)te  §orm  Ifc  bemttad)  fdon  alt  genug,  unb  fid>er  feine  Crntftellung 
au6  entratben.  Slber  roie  ju  crfldten?  Qtm  nad)  35eb.  1)  roie 
fr.  sc  passer  de  q.  eh.,  obne  c*  fortfommen;  boeb  rodre  ber  blojje 
©enitio  biefür  faum  bimelcbenb.  aitfo  rool  jufammenbangenb  mit 
mat  babeu  eine«  2>inge<*  unter  2?eb.  4). 

6)  »errate«,  1)  wie  i)d)b.  (unbelcgltd?  aus  ber  a.  ©p.;  agf. 
for-raban  prodere  neben  male  consulere,  Ul.  for  =  rdba;  cfr. 
baö  forrefni  bfr  lex.  Fris.  II.  1).  2)  funb  tbun,  angeben,  mit 
tbellen  Überljaupt.  1  waas  -s  net,  was  do'  Herr  'predigt  liät,  I 
liunnt  da'  s  net  vo'rädn.  Kä~  ma'  s  neanid  vo'radn,  wo  a" 
Bädar  is,  der  mar  a"  TM i tt l  vo'rädat  für  mci~  Brankat? 

5(iim.  $d)  müßte  Diefc  üerfd)icbenen  <8ebeutungen  »on  raten  nicfyt 
natürlid)  auöeinanber  Oerjitfeiten  ;  unb  bod)  tautet  ba»  9Serb  in  atten  auf 
gteidje  Weife  ab.  £>ie  etnfadjfte  fdjeint  mir  immerhin  öte  erjle  ju  fek>n. 
3m  2(gf.  unb  5|f,  ftcf)t,  bod;  niä)t  für  atte  SBebb.,  raban,  rdba.  £a£ 
agf.  raban,  engt,  to  reab  legere,  neben  bem  tot.  raeba  loqui,  werben 
met  ati  rebau  (e  =  ö)  unb  cSba  (goto,  cobjan)  iu  faftn,  unb  nidjt 
t)ie<)ev  ju  jie(>en  fei;u.  'öerüf>rungen  obec  2Sermengungen  mit  betait, 
geratt,  m.  in.  f.,  finb  unverfeimbar.  Wh  m-gf.  aud)  gerab,  tebtid), 
r  ebe  n. 

®raf  =  Oi atb,  ©rafratb/  ein  baptiWer  ttaufnamc  nad)  bem 
inkvnbifd)en  ^eiligen  auö  bem  ©cfcblcdjt  ber  (Srafen  oon  Diepen  unb 
9(«b«N/  ber  atö  ein  JpcrosJ  ber  «üorieit  in  riefiger  @c|lalt  abgcbilbet 
'.ylb.  O/r  fd)tua,  mic  'Jlbfjieitter,  sBrunner,  'O^eidjetbecf  u.  2t.  auß  „An 
nale»  domestici-'  »vitfen ,  im  3.  94S  bie  Ungarn,  t>efud)te  mit  ^ubitt),  beö 


9tot  SRait  153 

$erjog£  ^einrieb  ©emab'in,  bas  ^eilige  £anb,  unb  flarb  al»  gMna)  in 
bem  oon  ii>m  errichteten  £d'fterrein  ©erb  an  bic  2Jromer,  bem  beutm- 
tagigen  2Daü"fabrt£ort  ©t.  Gira  fen  -3{atf).  £fefeö  JK  a  t  fdjeint,  wie 
Dtajjtt,  JRaffo,  eine  alte  23er(lütmne(tma  auä  9tat:poto  ju  fetjti, 
beffen  erfter  Xbeil  aueb  in  Onanien  nne  2)an  c(> ;  r  ci  t  (Xancreb),  £clf:rdr, 
agf.  2trf.-rCb,  ber  gtvtite  in  9legin;boto  (Äeimbot),  Sigiboto 
(©tfcoto)  k.  t>orfommr.  Srgf.  Xf).  I.  82.  „Anno  DCCCCLIIII  ftajjo 
comes  coenobium  5Derbe  ronstruxit  in  pnde  sui  castri  *R  a  jjen  b  e  rd>." 
Cgtn.    227-   f-    152. 

15er  Oiat,  Otaten,  0?ate(,  bat  Otatelforn,  Olatelfraut,  ber 
0?aben ,  agrostema  gitbago  L. ;  fcttfye  unb  llnftaut  überhaupt 
(a.  ®p.  neben  rabbo,  rat,  gl.  a.  44.  691  raban,  ratan,  rat  in, 
raten,  a.  :,71.  566.  665,/  i.  116.  478.  599,  o.  14.  16  zizania, 
lolium,  git,  nigella).  raten,  antraten,  verb.  von  Oiaben, 
ober  Untraut  überbauet  faubern  (ein  Äornfelb). 

„Oiat ei''  aia.ll,  JKablein?).  £>em  ^illcrtbaler  bebeutet  benm  febrift-- 
lieben  Oleomen  t>a&  beleben  O  einen  ©ulbeu,  ein  .Hrciö  mit  eingc= 
frbloffcnem  Ärcuj  looWulbcn  ober  „Oiateln."  Jpübner  sgaljb.  (£.733. 
@$  belfit  a.  a.  ö.  weiter,  ein  üucrilrid)  (— )  bebeute  so  fr.,  alfo 
wol  einen  l)alben  ©ulben,  X  bebeute  10  fl.,  A  50  ft  2tuf  «anj 
abnlicbe  28elfe  verfahren  bte  einmaligen  35eutfd?en  in  ben  @ette=£omuni. 
35alpojjo  p-  228 — Ml.    SJrgl.  raiten. 

25er  Oldttd)  (Radi'),  roie  bdjb.  Olcttig,  rapbauaus  (gl.  a.  53.  676 
nnb  Voc.  ».  4419  r a t i et?,  o.  96  raatift,  agf.  rdbic,  engt, 
rabifb/  Hh  rebiffa).  01.31.:  Sein  Radi'  kriogng,  einen  93cr= 
tveie  befommen,  au£gefd)olten  werben.       gar  97?er  =  rdtld>  (coch- 

learia  armoracia,  o.  180  ttl  et  t  =  r  a  t  i(t),  f.  Wer)  ifl  bat  ail£  bem 

iSlawifcben  flammenbc  Ären  (II.  387)  üblteber.  3m  Vor.  ».  iii9 
fteljt  bem  9)? er  =  retfcb  „raphanus  minor'4  ber  rub-retld>  „ra- 
l)hanus  major"  gegenüber;  im  Voc.  Archon.  bagegen  ifl  rueben= 

vettid)  r.   minor  uub  merrettid)  r.  major.     Gl.  a.  53,  o.  42(» 

beifjt  merrattd)  radigudium.  25er  Äo  i  =  9?ä  ti  d)  (Kol-radi, 
£).£.),  ber  Jtoblrabi  (brassica  oleracca  gongylodes).  Gl.  a.  676, 
o.  180,  Voc.  v.  1119  |lel?t  ratlcb  gcvabeju  für  radix,  »pomit  et 
ebne  Reifet  ein  23ort  ffr. 

„tatt,"  adv.  (sftötnb.),  „ratt  nfcfetä,"  ganj  unb  gar  ni*t^ 
„ratt  unb  glatt,"  ganj  uub  gar,  f<fcled)t  roeg.  33rgl.  ©.49  brabo. 

25fc  Olatte,  ali  mefjr  nieberbeutfebe  gorm  ben  unä  un»olf6üblld>,  rnib 
In  War?  »erboebbeutfebt. 

raiten  (raott-n),  i)  reebnen,  Oiecbnung  flcllen.  25er  SBlrtb,  ber 
2irat  2c.  tuet  flarf,  vll  raiten,  mad;t  flarfc  Diecbnungen.  „9)?it 
einem  raptben."  MB.  IV.  169.  „raiten,  raiten  feilen  fite 
bem  dürften"  (Oiec&nung  ablegen).  9?agelö  ^ürgeraufrubr  In  ganböl)Ut 
p.  70.  „ralttcu  mit  brn  d)ncd)ten.//  Cgm.  64.  f.  59.  „42Öle  fot 
id>  bir  gcraitten  berr  got  meiner,  wen  bn  djinnft  an  bem  geriebt. " 


154  SRait 

Cgm.  87.  fol.  82.  „<2Baj  bu  ju  «otbarft  von  bcm  beinen  nlmeft, 
baj  reit  für  getvin."  Cgm.  341.  (see.  XIV.)  fol.  25.b  „2Die  man 
umb  gelt  raiten  fol."  9)eün#n.  <5tbtb.  Cgm.  27.  $rtlfel  19.  3t>. 
„9U»)t  rolber  ÜOn  beinem  malrampt,"  redde  rationcm  villicationis 
tuae.  Cgm.  632.  f.  57.»  „Dajj  ber  2Bfrtl)  bev  einem  25ab  baffelbe 
fit  2lufnabme  bringe,  ift  «onnottje«,  b«f>  er  ein  9J?ann  fe»e  »on 
SBorten  unb  2Bettfcn,  reiten  unb  reben  fonne."  2lbelbolj. 
SBnbbefdjr.  ab-,  be  =  ,  an  =  ,  auf=,  aujj^,  jefamen;,  »er; 
raiten.  Der  SBeraiter,  «Serraiter  (Beraatta',  Vo'raatta'), 
(Salinen  =  2Balbungen)  OfedwungSführer  über  bie  Jpofaarbeften,  %t- 
roobnlid)  ein  3?auer.  <?r  l(r  bat  Jpaupt  einer  ober  mehrerer  (Jpolj; 
fnecb»  SWalfterfcfjaften.  9J?it  fbm  unterf)anbelt  bat  Jorjtamt. 
©alj=betaiter,  e&malfi  in  Wüncben.  Die  Statt  (Raatt),  bie 
Otaftung  (Raattang,  „Oialttumb,"  Raattam),  bie  Üiedmung. 
Die  25urger=0ialt  (faljb.,  QSerfen  Jjjübn.  346),  töedmung  über  bie 
einnahmen  unb  Sfurfgaben  ber  SBürgcrföafr.  „«B?it  rechter  raitung." 
«Hage*,  ^oll  v.  1282.  Cgm.  574.  fol.  21.  „Dürft  ber  matttumb 
reebt  geilen."  MB.  IV.  109  ad  1355.  „2lfnem  etwa*  an  bie 
Ütaltumb  legen."  eä  fbm  oerreecnen.  Ms.  1431.  „Qlincr  ralt- 
tumb  begeren."  ,,'Un  bcm  tag,  unb  man  raittumb  roett,  fol  man 
rattten."  „2ßer  bcm  anbern  raittumb  roett,  ber  fol  mit  im 
raitten  bee  felbcn  tag*,  unb  fol  sroen  erberg  man  ju  ber  r«ft= 
tumb  netnen."  9)?üncbtt.  ®rbtlv,  Cgm.  27.  >Mrt.  19.  öS,  Jpeum. 
opusc.   129.  150.  158,  £0t.  0.   1616  f.  262,  £anbtag  0.  1669  f.  171. 

«Brotraitung,  S3robt«e  (9türnb.  Jptft.)  Die  «ttbrait,  2lbral= 
tung,  bat  3lbraiten  (Ä'raatt,  ÄYaottam),  Slbredmung,  befonberg 
ber  Suhltag  ber  Jpodjjeitfofien  im  2£irtös?&autf,  bie  «Kacbbocfcjeft. 
cf.  £übn.  ©aljb.  200.  Daä  9Uft  =  2lmt,Qi.--93uecb  (registrum 
\  oc.  1419),  9t.  =  Jpolj  (Äerbbofj,  „dica,  apota;  ©eg enr alt bolj, 
antipota,"  Voce  1419.  1429),  5K.  Kammer,  Ov. Pfenning 
(Cgm.  739**,  7401  ift  bat,  in  älterer  3ett  üblidje  anfchaullcbere 
halten  mit  (Kai  tpfenntngen  bargefteüt,  orgl.  oben  Otatel), 
m.*m$,  bie  m.  =  £afef,  Ue  m.=3ettel  (Conto,  2ßflr.35tr.v.  206). 
2)  glauben,  eracfytcn,  mutlmiafjen.  I  raatt  ällawal,  hei'*  kimt 
no"  a~  Wedac.  „"Wen  mi'  denn  dac  Vada'  ho  da'  Hand  nimt,  und 
i'vgraffcht  *s,  das  I  'n  für  a'n  Narrn  ha':  fo  raatt  I,  ac  wird 
mi  ftäd  'n  Segng  ba  dac  Grips  nema~  und  brav  trifehakng." 
„ür  hat  ga  graal't,  mia'  fän'  Aüsfpehö'."  ©6fd)t  Genes.  27.  12; 
42.  50.  „Daö  Ift  von  Qlllter*  nie  berf&ommen,  auch,  wie  ju  rattben, 
ain  fennbere  Unbfllfgfbait."  ©raoamina  o.  1579.  jer alten 
(z'raatfn),  fojufagen,  bepnaÖC.  &B$  Öueden  vor  bem  Xlll.  3aprO. 
hjüfte  id)  bai  SBerb  fclbft  nidjt  nadjjumeiftu.  3^oc(?  \lef)t  gl.  «■  51 4.  55  5 
rettdjamara  emporium;  Dtfrib  fagt  V.  19.  99,  bag  2trme  unb  £Hti<i)t 
»oc  bem  SBeCtridjter  al  ebanreiti  (für  areid)  vitl  aeredjnet)  fei)cn.  95e« 
bentüctier   Jfl   ba6   t-erftf,    mit   njetdjem  in  einem  Gob.  auö  ©effobrunn 


Statt  155 

bie  Seite  anhebt,  <uif  rvthitet  bie,  in  MB.  VII.  575.  574,  3}hit.  II.  868 
abgebrurfien  9D7afje  »er;eid>net  ffnb.  ©t'efj  unten  berait,  beraiten, 
reo  Q3erüf>rung  mit  unferm  ODort  fatim  abjuroeifen  ff!.  3m  3^f-  bat 
reib«  aud)  bie  23ebeutung  ponder«re.  ©oUte  unfer  QEDort  aud)  nid>t  erft 
<iuö  ber  im  XIII. ,  XIV.  ^afjrf).  geioofmttdjeii  (Jontraction  reite,  gereit, 
bei  «Präteritum  ron  r  e  b  e  n  envadjfen  fevn ,  fo  fdjeint  e$  bod)  in  ©inn 
unb  5Prrn  genau  mit  biefem  SSerb,  unb  bem  gotfjifdjcn  ratfyian  jjäfjleii. 
rat&ip,  aaf.  flerab  (ratio)  jufammenjiifjanaen. 
2>fe  £cf--9Utt,  --Oialten,  »Otaltln,  --Kalti  (Tiütni.  Hufarat), 
ber  £ofraum  bcp  einem  tanbnUrtbfdjaftllcben  ©ebdube.  „Unfer  aigen 
be&aufung,  wie  unb  blc  mit  otern  unb  ganjer  bofralb  elngefangen 
Ift."  MB.  XVII.  2ß2.  „Qln  Hui  unb  bofralttn."  3nd?enl)ofer 
Wirafel  ».  1605.      „Der  l)ofr  alten"  (gen.  sing.)    MB.  XXII. 

636  ad  1500.     2)fe  l)ofralten  (plur.).    ibid.  392  ad  1407.     „l)U$, 

bofraltt  »nb  gefdii."  9??emmlnget  Urf.  p.  1421.  Cgm.  615.  „©t 
füllen  ft  in  Ir  Do  fr  altin  be&alten."  3lugöb.  ©tabtb.  „Unfer  I>of= 
rait,  baf?  ©.  mit  bau*,  mit  ftabel,  mit  fpfcfar,  mit  hofftet,  mit 
Munbcn."  MB.  XXII.  334  ad  1559.  „2ßle  einer  arbeit,  alfo  ftebt* 
um  fein  Jpofreit."  ©cb.  ftranf.  3n  ©lltmatftertf  SJmberg  6. 135 
fte&t:  „(f afern  mit  bem  babcp  befinbllcbcn  J>ofraltb."  33cr>  Gbr. 
©djmib  finbet  ft*  In  dbnlidjcm  @lnn  ein  alteä  $a\xnt<xite.  ©leb 
oben,  ©ettc  54,  reiben  2)  unb  unten  blc  Dil  et.  93rgl.  gl.  a.  70 
breltl-buoba  colonia. 
berait,  adj.  unb  adv. ,  i)  In  ber  allgemeinen  33eb.  betf  betjb.  bereit 
nldjt  eben  oolftfübltd),  unb,  n>o  eo"  »orfommt,  a(6  pfeaad  auÄgefptodjeii 
(fer/on  Im  Voc.  v.  1429  pbralt,  parate);  Im  O.t.  fommt  nod)  »or: 
allbcralt,  älbrap«;  blc  ä.  @p.  l)at  für  bereit  blc  ftorm  gerclr, 
gcrelte  (j.  93.  3n>.  3415.  4158.  4175.  4627.  4975,  2Bernl).  Waria 
150.  201);  agf.  gerdb  instruetus,  engl,  rcabp,  nbrf.  gereix 
beraltS,  adv.  (fdjnidb.),  balb.  (3».  3608,  SBetnft.  9)?aria  49.  50. 
61.  loi.  112  gereite).  2)  (d.  ©p.)  fpeclell:  geruftet,  autfgerufict 
(jum  Ärteg,  vrgl.  ralflg).  „$?lt  500  beratten  Wannen  mit 
bclmen."  Urf.  p.  1518.  ,,©t  fuln  aud)  unfern  Juten  geben,  bret 
unte  »in  ben  bereiten,  ben  anbem  pper  unb  brot."  llrf.  p.  1312. 
„9Daj  Ir  fgtlcber  mit  bauö  an  ber  balflat  fißen  fol  mit  einem  maiben, 
beraltcr  mit  barnafd)  je  faren."  Urf.  v.  1311  bcp  ßurj  öfterrefä? 
uHter  grtbr.  b.  ©cb.  ©.  420.  455.  468.  5)  »on  ©clbe:  baar,  nixt- 
lld)  oorb^anben,  peeunia  parata,  iöl.  retbipentngar.  „©inö 
bloj?  an  roel^  unb  faroarjen  Pfenningen  1121  ff.  in  ©otttifaften  be= 
r alt  gefunben  tuorben."  52llt.:£)tting.  SM-  »•  1698.  „Jpab  In  3at^ 
unb  Zag,  aufer  meinen  ©d)cln  unb  ben  Älrcbcnberaitjettl,  nl*t^ 
gfcbrleben,"  fagt  ben  21.  ».  33u*er  (f.  8».  IV.  243)  ber  ©cfruu 
melflcr,  ber  bep  bei  <pfarrer^  Srofingott  JjMnterlaflcnfcbafteper&anb: 
lung  Slctwariu^  fepu  foU.  9Srg(.  ®ott«  berat  (Äirdjengelb).  „Unfer 
*etatt$  eitmebmen,  betalt  bejahen."    Ät.  2ljbl.  VII.  116  ff. 


156  «Kalt 

„Umb  beralt  Pfennig  ober  je  pit,"  gegen  t>««te  23eja&lung  ober 
auf  Grebit.  5)?un*ner  SWaglftr.  =  Vererb.  o.  1570.  „2ln  beratet 
pfcnlng  flat."  MB.  II.  60.  „3$  fol  au*  ber  gelter  ben  gaft  nid>t 
pfant  anbringen,  ob  er  beratt  Pfenning  ball*ent  bab."  (Re*tbu* 
0.  1332.  SSftr.  c#tr<  VII.  143.  MB.  XIV.  p.  167  ad  aü.  1423  f*enft 
ber  2>e*ant  oon  jUmunfter  bem  Alofter  Unberöborf  feinen  alletltebften 
@*afe,  b.  I.  feine  ^el  unb  anbre  volumina  feiner  $8ü*er,  bamlt 
ll)m  bafnr  ein  erclvier  3al)rtag  begangen  werbe;  „be$  fept  Ir  baromb 
rool  f*u(big,"  f*relbt  er  bem  gibt  unb  Gonoent,  „roen  l*  ml* 
40  ber  alter  bucaten  letzter  »evmegen  (oerroegen)  l)let."  „?ßmb 
Lambert  ©ulbln  unb  omb  jroenbreliJig  ©ulbln,  ble  fp  mir  genfjll* 
beralt  baromb  beri*t  unb  bejalt  Oaunt."  MB.  VIII.  259;  cfr. 
I\1B.  V.  189.  2Bftr.  *tr.  I.  590.  „Congruam  eis  justitiam  faciat, 
paratam  vero  nullam  ab  eis  pro  hoc  exiget."  MB.  III.  321 
arl  an.  1157.  Ü3iellet*t  gebort  l)lcl)ct  bat  ofterr.  „93om  05 r alten 
(23 *r alten?)  leben/'  »om  Capital  jebren.  9fl)nif*e$  oermutbe 
t*  OOm  agf.  „räbe^taf Ol  commodum  tributarium,'1,  geben,  ba# 
baar  ©elb  ju  entarten  IM.  2)le  5ierattf*aft,  baareö  ©elb, 
Q3aarr*aft.  „95on  3öeraf  tf*aft,  btc  er  \m$  gcllben  bat."  ©amier 
f.  $prol  IV.  297  ad  1512.  „@lti  ®nt  mit  *eraitf*aft  löfen." 
ibid.  |>.  298-  „2Bo  bcraltf*aft  ober  anbet  gut  bep  alnem  über 
lant  njlrt  gefant."  9)?.  i5tarre*tbu*.  Ms.  o.  1453.  ©.  a.  beralt 
t  c  n  b). 

b eralten,  <o  tolc  b*b.  bereiten  —  allein  nfrf)t  febr  oolWmafug  — 
»lcl!ei*t  roell  eä  In  ber  gemeinen  >2ludfpra*e  mit  br alten  (braattn) 
jufammcnfallen  würbe  (agf.  rablan,  Hl.  relba,  nbrf.  re'ben  ju= 
red)tma*en,  außruften,  it.  aetedare).  £>a$  £ue*  beralten,  ibm 
bur*  ©*eeren  ble  &ollenbung  geben  (nbrf.  QBanb  ber  eben).  „3tem 
fdjuücn  ble  S*erä-  allen  lacuten  gute»  tu*  bereiten."  Oregentfb. 
fHatbeoerorb.  t>.  1259;  f.  üibclung  5tu*berelter.  auäberaiten. 
„2ßa6  fle  unter  bem  2luftnb  =  Jammer  am  Aeffelberg  auftreiben,  ei 
fco  ju  Aeffcln,  Pfannen  ober  allem  anbern  @ef*frr,  folleu  fie  nl*t 
antfberalten,  no*  au^atbaiten,  fonbern  bem  banbroer*  ber  &upfer= 
unb  Aa[tf*mib  überlaffcn."  £ori  5P.0i.  132.  beraltfam,  lel*t 
ju  bemten,  ju  baben.  Ar.  2bbl.  1.  227.  b)  bellen,  berl*tlgcn; 
r ntvi*tcn  (nbrf.  b  e  r  e  b  e  n).  ,,Qt  fülle  ber  amptman  feinen  öerrn 
bcraltn  umb  alleä  ba*  er  blnj  Im  je  oobern  bat."  ,/£>cr  paroman 
fol  au*  ben  berren  beralten  unb  bert*ten  feiner  ©ült,  fefng  ©e- 
tl*8  unb  felnö  ©uer«re*t."  „Der  berr  fol  ben  bauman  beralten." 
A.  Zubm.  Die*tb.  £eum.  opusc.  i5i.  162.  165.  „Die  2ßltroe  fol 
btc  erben  beralttcn,  wa$  exH  ba  fep."  SSBftr.  5ötr.  VII.  125. 
23rgl.  beratt  (Selb  unb  ralten. 

Sa*  ©erau,  (d*  6p.)  ber  ;3eug,  ble  (Rüilung  bei  SKanne^  unb 

beä   ^DfctbeÖ,  (agf.  rdbe  apparatus,   HL  relbl  n.  cpbippium,  m. 

postilena,  au*  Sautoerf,  neben  relba  praeparatio,  nbrf.  rebe 


Statt  Dtaut  157 

apparatui,  it  corredo,  arrcdo,  fr.  arroy).  ,,£urtteli^ ,  ©ted)-, 
2lrm=,  !8afii:@ratt"  1392.  Jyrelb.  ©<mtml.  II.  i«.  ,/9eratbe 
unter  bem  fattel  subtela,  vorbei- geratb  antela,  btnbergeratb 
ober  affterrapbe  posfel»."  Voc.  sec.  XV  ;  afttrreibe  id. 
gl.  o.  158.  „£  t  n  t  e  r  f  b  r  a  1 1  ober  Jptrtterjemj  von  iveipem  geber. 
39  £interft)ralt  famt  ben  ©telalebern."  «Bftr.  93tr.  V.  168.  169 
ad  1580.  „Der  fjengft  mit  bem  fattel  unb  gütben  g traft"  91». 
@br.  390.  „Daj  gereite  »on  aolbe."  3».  3163.  „©erelte 
phalcrac"  Gl.  o.  137.  „@lnb  geritten  in  aülbin  ©cratten  nnb 
in  aulbin  ^amen."  2ßflr.  »tr.  III.  132  ad  1 476.  „©tlmaetäb 
frontale."  Voc.  v.  1618.  „$Son  wegen  macfcung  etlid)  vergoltter 
fpangen  auf  QBagengeraib."    ibid.  79  ad  1367;  cfr.  gl.  o.  316 

,,UUagCnretbe  cylindrum." 

3naerait.  „On  ain  gen>eid>t  (ioroorat  fambt  frtnem  3uge-- 
ralbt  97?c&  jn  galten,"  fit  «erboten,  ©arper  Crbtnatlen  v.  1377. 
Cgm.  148.  fol.  39-b  ?(u£  ©erait  apuaratus  fcfjetnt  ftd)  unter  nieberb. 
(Jinffup  enttviefeft  ju  tjabeti  bä$  folqenbe  ©  e  r  a  t  f  d>  a  ft.  3>"  &■  Cfrai:- 
.9ted)t  f.  47  ml  1555  (jeißt  e*.-  ,,3Me  Staube  fotlen  fi'dj  bermapen  in  ©e; 
ra'tfdjaft  fc()icfen,  biif;  ffe  mit  if)rer  ftattieften  ftiffe  (ieben  *>(ugent>Iirf)  ju 
jiel)en  mögen."  Stfefeä  ©  e  r  ä  tf  clj  a  f  t  ftefjt  of)iie  3roeifcr  für  ein,  jum 
unter  berait  citierten  a.  Adj.  gereit  qefyörigeö  ©erei tfduift.  SSrflf. 
oben  fKa  t  (©erat()e). 

8n  tu.  IMe  ©runb  r  ^bee  a(l  biefer  Di  a  i  t-  formen  liegt  tvol  aud)  im 
a.  auftreibt,  antreiti,  antreita,  antreitiba  seriös,  ordo,  gl.  a. 
152.  608,  i.  77.  1195,  30.  V. ,  tfero,  tat  (OJotr.  95.  f,  antre&V?), 
3Mut.  HF-  55;  antrelton  digerere.  i.  1071  («oetf;.  de  cons.  IV.  prosa  ti). 
,,T>tv  ift  antreitente  (disponem)  füie  diofe  (sermonen»)  je  gofiö  urteile." 
?((te  5f?üncJ)n.  <prebii,ten.  ©oth.  qaraib  rerayfiipöv ,  garaibeinä 
<$iaTay>'j.  (tue.  5.  15,  ad  Roman,  ig.  o).  (sv,  ftefre  ^ufammenhattq  mit 
Di  eil),  Dvaiien  ordo,  series  nid)t  imfeenfbar. 

(Haltet,  rattetn,  f.  Watbel,  raibeln. 

9Utten  =  bued}/  halten- t)a*ta<b,  Hainen  e&mallgcr  £!6jter  unb 
ar/nlfd)e  von  anbern  Orten  (Cod.  Trad.  Enadorf  ivioriz  316.  362, 
%int  Repen.  Rav. ,  vir:.  III.  106,  VIII.  7)  febeinen  im  erften  <8e= 
ftanbt&etl  einen  alten  '^erfonnamen  »u  eutljaften,  von  uniefcem  nod> 
ber  öftere  vorfommenbe  ©efd)ferf)t(?'iMme  (Haft,  Ol  «ftlj  berftammen 
mod>te.  Oialtenbued)  ift  in  neuerer  ;5cir,  nad)  fatfcDer  Deutung 
ber  in  ©ramm.  §.  331  berührten  Mutffpracbe,  ju  Oiortenbud)  »e'r= 
öoebbeutfebt  roorben.    aSrgl.  oben  (Seite  50. 

2)er  diaut  ober  ber,  bte  bauten,  hie  Otaute  (a-  ©v.  ruta,  utt, 
agf.  rube).  Der  €be  trau  t  (©ebirg)/  senecio  incanus  L.  Der 
gruene  föaut,  Achillea  atrata  L. ,  eine  ber  3ierp(lau5cn  für  ben 
Jput  beö  ^ifplec^.  Die  3o*-9tauten,  @talw-9i«utcn,  Achilles 
Clavennae  L.      Die  50  el  l)  ^dl  au  t  e  n  (Wefrautu),    ruta  graveo- 

lens  L.,  ba$  porjügltcbtle  unter  bei»  Krautern,  ble  ju  geiviffen  fird?-- 


158  «Kaut  3fet 

lieben  fteftjelten  geweiht  werbe«.  „"ttimb  frlf^en  SÖelntauteu, 
unb  ftofe  jbne  In  einem  Sttorfer."  Dr.  gj?inberer  p.  75.  „©Über 
SRautten  l|t  guet  für  ble  Jjjarnwinben."    Cgm.  589.  f.  I57.b 

Da*,  au*  rool  ber  (Kaut,  (€>.£.)  »aä  föent,  w.  m.  f.  (auch,  in  ben 
@ette  =  @omuni  'j  9?aut,  pl.  be  OUute  —  auä  bem  altern  <pratertt. 
rüt  »on  riuten  gebllbet  —  »rgf.  betanren  auä  betiuren, 
tau*en  au«  tiuhen).  Dag  (Kaut  am  @ocfeelfee  be»  ©cblebborf. 
„Der  benannt  rawt."   MB.  X.  176  ad  1445. 

retten  (rett-n),  a)  (gincn,  wie  hcfcb.  (a.  @p,  retian,  rettan, 
agf.  fjrebban,  a=brebban,  nbrb.  r  e  b  b  c  n  emere ,  eripere. 

b)  etil) a$,  e$>  abwehren,  bagegen  Jpttfe  »erfcbaffen.  Den  33ranb, 
baö  Jeur  ic.  retten,  löfdjen.  23a»reut.  geuet  =  ürb.  ».  1752, 
gjfüncbnet».  1751  unb  1370,  2Bftr.  3$tr.  VI.  2C,  9)?elblnger$  JÜanbäbut 
59,  2Bagner@.  u.  G.  SBeamt.  IL  251.  gcut  =  ÖUttung$=3nfrrumente, 
Slofcbgerdtbfcbaften.  ,,<&ic  foUten  ba£  jämmerliche  9J?orb  retten." 
31».  @br.  277.  95e»  Otaufbänbeln  r  e  1 1  e  n ,  abretten,  abwehren. 
Cod.  Crijn.  ».  1751.  2lnm.  p.  60.  Oßgnr.  @.  u.  g.  35.  II.  44.  „«Bot 
bem  ftrajj  ber  £eufcbrecfen  bulff  fein  Letten."    21».  (2br.  356. 

c)  burcb  abwehren  befcbirmen,  fcbüf)en,  fiebern.  „üUr  Äaltett  grof 
bte  waicben  Jpänbleln  retten/'  Epithalm.  Marian.  ».  1659.  p.  403. 
„einen  be»  feinen  ütofoten  unb  §re»baiten  bebalten,  retten  unb 
fcbertvien."  MB.  tx.  512  ad  1529.  „(Sie  »or  £erjog  ©eorgen,  ber 
bie  fcanbttener  an  fie  begehrt,  retten."  Ar.  2bbl.  XII.  291.  „*anb 
unb  Seute  wiber  ben  $einb  retten"  (»ertheiblgen).   ^r.  £bbl.  XIV. 

678.  722,  XVI.  205,  XI.  224.  551,  XIII.  66,  VII.  5S4.     „gfoe  SBe- 

fafjung  retten,"  einer  ©arnifon  ©uccurg  bringen,  eine  Jeftung  ent^ 
fefjen.  Ar.  2bbl.  VII.  551  ff.  „eine  fefle  @tabt  retten,"  de  ent^ 
feßen.  21».  <5br.  74.  „?ur  SÖerettung  ober  Söefeßung  2Bien  unb 
Dfen."  53.  j?raitf--D?ecbt  f.  19.  „Sir  fullent  auch  für  übt  nicfet  haben, 
ob  bie  ^if*o»e  unb  anbcr  Pfaffen  mit  galftlfcb  ober  mit  weltlirter 
Süere  unb  rettigung  gegen  Un*  fe»enf."  s))?eld)elb.  Gbron.  Ben.  II. 
117  ad  1431.  „(Seinem  ®utrf  »or  bem  2ßllbpret  (Rettung  ober  93e= 
rettung  l)aben."  .<lr.  2bbl.  XIII.  171.  ber  retten,  erwehre». 
<§tcb  »or  junger,  Dürft  ic.  dacrettn,  fjd>  Jpungerä,  Durftet  :c. 
erwehren.  „@icb  beö  merern  (SUenbt*  s»  erreth  en."  frmbtag 
».  1669.  p.  141.  „@o  fan(t  bu  bfd)  beiner  »einbt  erretten." 
SwrbudjMs. ».  1591.  fltett  =  lo  (üu_ü!  Jpilfe!  OJettung!  Öiettlo 
fd)rc»en.  £>a$  a.  retian  iveifet  auf  ein  früfjereä  rat...,  ba6  aber, 
in  $infid)t  be-J  agf.  ftrebban,  nicf/t  mit  5K d t  iufammenfjanflen  wirb. 
3m  yoCn.  ifl  rfttoMwc  beffen  .  ffat». .  ruft",  rat"  j?rieg. 
„Qietlen,"  (Salab.  ©ittenorb.  ».  1736.  §.  9)  nad>t!icbev  «efucb  in 
tct  Md>c,  „&ucbel  =  £aimgarten."  $e»Jpübncr  ftütftenth.  ©aljb. 
e.  397  (cfr.  438)  helft  e3:  „5emer  unterhalt  fid)  bat  juuge  Usolf  mit 
Öiotbetn,  2Bettlaufen  cbet  fogeuanntem  Springen,  Jpoljtrtften, 
Stoffeln,  <p«r6ptfprtngen,  S3rücfenbaueu,  ^ofenrecten  unb  mebtetn 


Dielt  159 

fcenjidcfcen   f&rperltdjen  Ücbungen,"  roobe»   man  fafl   an 
@  e  r  a  b  2)  benfen  mochte. 
reiten  (reidn,  rei'n),  (d)  rettet  unb  ritt,  <L  @p.  talt,  bin  ge- 
ritten (gridn),  i)  wie  ö*b.  (a-  <5p.  rf tan,  reit,  tlti,  gatitan, 
aaf.  rf bau,  f*[.  rt ba). 

3n  ber  a.  S5p.  bi$  inö  16*«  3af>rft.,  tvo  vornehmere  «perfoncn  iore  Keifen, 
tvie  eö  ftd;  bev  ber  bamatigen  Sefdjaffenbeit  bei:  Juprtverte  unb  ber  iianb 
(trafen  tvol  een  feibft  verftanb,  nidit  ju  SBagen,  fonbern  ju  ^ferbe  machten, 
aud)  be»  feverlid)en  2(n  (äffen  nur  auf  bem  Xf>ier,  a  4U0  orunis  iiobilitas; 
erfd)ienen,  tvirb  bau  TOort  oft  auf  eine,  jeljt  11116  jvutfd)enf  apren  ben 
auffattenbe  2(rt  gebrannt.  Der  gute  2(ventin  fagt,  er  pabe  feiner  £iftorie 
tvegen  ganj  ©averfanb  burd)i*itten.  „Die  vom  2lbe(  be6  Janbeö  reiten 
nit  ju  öof,  bann  tver  Dienft  unb  6ofb  pat."  ,,Äird)farten  reiten.'' 
2(v.  ff&r.  I.  12.  51.  3n  einem  Scpreiben  an  bie  Janbfdjaft  v.  1439  ffagt 
£erjog  ßubtvig  b.  j.  von  3nao(ftabt,  tvie  bafj  er  „tili  ein  attsgeftofjner  armer 
ijerr  pabe  muffen  umreiten."  .ftr.  l'pb(.  I.  156.  Ibid.  VI.  p.  155  ad  1467 
ift  bie  Diebe  vom  Einreiten  unb  <Iß  t  e  b  e  r  a  u  ö  r  e  i  t  e  n  be»  £erjog6 
(Jpriftoup  aus  ber  ©tabt  Deggenborf  mit  feinen  9)?i  tr eitern.  £>ai?  ff. in* 
reiten  eineö  Surften  k.  ,  iva<>  jeljt  ff  inj  119.  Ibid.  VII.  214  ad  14  64 
peifjt  tö :  ,,Unferm  an-  £errn  jur  3e()rung  aeben,  a(6  er  am  "DJiittivod)  ju 
unfrer  an.  Srauen  nad)  ©urgpaufen  reitet  (im  original  fle^t  tvop(:  rait): 
8  qpfb.  dn."  Ibid.  X.  p.  299  ad  H90  tvtrb  gefagt,  baft  fid)  ^opannö  von 
Degenberg  pabe  entfdnttbigen  raffen,  auf  bie  3iifamtnentiinft  ber  l'ötvler  nad) 
(Fpam  ju  tommen ,  er  tonne  ßraiitpeit  pafber  nid)t  reiten,  tvorauf  ipm 
£erjog  Otto  jugefd)fieben  pabe,  tvenn  er  nid)t  reiten  tonne,  fo  fotte  er 
fahren,  aber  auf  ber  ©rette  fommen ;  tvornad)  er  bod)  geritten  anae: 
fommen  fet>  SSrgr.  ©ein.  9teg.  (fpron.  III.  141.  „3n  ber  <H3od)en,  ait 
tvir  von  9tom  verritten,"  fagt  ber  (Farbinaf  Otto  von  2tugeburg.  Hist. 
Fris.  II.  II.  5t7.  ,,A.°.  1368  ivif(  <8ifd).  GFpunrat  von  9fegen£b.  von  bem 
?anbe  gein  5Kom  ju  bem  fpabfl  reiten."    JKieb  904.  IGie  ber  bitter, 

fo  tonnte  atup  ber  »Beamte  feine  ©efdjäfte  über  i'anb  nta)t  fd)icfiid)er  a(a  ju 
9{oö  reitenb  abmacpeu.  ,,Der  ©eridjtfcpreiber  rettet  mit  bem  *Bued) 
ju  ben  9t  ed)  teil-"  21ften  v.  1442.  ,,2(uf  bie  Svän  reiten,"  ftreitigr 
©renjen  befidjtigen.  Ar.  ?f)br.  XI.  411.  2(uf  bie  2(nfait  reiten  (f 
21nfait).  Waß  ber  ?(nleiter  anfeitet  außer  ber  Stabt  (lürjbrg.),  baö  fott 
er  ju  9vo{3  unb  nid)t  ju  ?juÖ  tf)iitt.  tvrjb.  S.Qi.O.  v.  I6is  Die  9tent- 
mai|ler  fyatten  jvüf)t'(id)  itt  iprem  .Oventamt  11  m  j  u  r  c  i  t  e  n  ,  ben  reut; 
m  a  t  |"t  e  r  i  f  d)  e  n  Umritt  ju  fjatten  ,  b.  t;  bie  2(emter  ju  vifttiren 
<S.  oben  p.  11 4.  <8ev  ben  fürfttidjen  unb  floitertidteu  Availenaintern  gab  e£, 
um  ben  «efianb  ber  5rüd)te  unb  3eöenbeu  ju  bereiten  ober  ju  um; 
reiten,  b.  f).  ju  beftditigen  ,  audj  tvopt  2tu6ftänbe  einjutreibeu ,  eigene 
«Bereiter,  Ä  aften  j  Q3ere  i  ter ,  ,,'BDreiter"  Girngibl  sprob|1.  ^fpd). 
p.  ss.  107.  »Beut.  üb.  t'aub.  9J.  p.  20«.  aBftr.  *tr.  IX.  24-,.  £r.  g^f.  X.  76 
©aljbereiter  betjm  ©aijamt  töfj,  lOftr.  ©tr.  V.  287  (vrgf.  inbeffen 
©eraiter).      Gittern   einen  ^agbbejirE   etnreiten,    if;m  benfeibett  burd) 


160  fReit 

fev>erticf)e  Umreitung  tibergeben.  3irngibr  a.  a.  Ö.  p-  102.  10".  @ranj«n 
autfreiten.  Weberer  ^ngoffr.  p.  54.  Cfinen  ©tragen;,  5fur;,  befonbers 
ober  einen  Jorfi;  ober  3agb ;  <8ejir£  überreiten,  benfetben  beftcfjtigen. 
unter  feiner  Wuffirnt  oaben.  2?er  lieber  reite  r,  ber  unmittelbare  Auf; 
feljer  über  fofet)  einen  QSejirf.  Hist.  Frising  II.  II.  563.  tfr.  ?bbf.  f.  258. 
Um  ben  (ff*  reiten  (f.  Crfd))-  3n  sproceffion  „um  ben  Jfur  reiten." 
£er  $ (ur ritt  (roirb  nach  wirft.  Äircfyenorb.  ».  1695)  in  eine  <proceffion 
ju   Sug    »ertvanbeft.  ©egen    ben  Seinb    reiten,    a'.  @.  (a  potior!, 

nemrici)  tem  fren.'tmen  abertdjen  Xfjeil  i>e*  £eere^)  wie  mir  jeljt  fagen : 
marfct)ieven ,  jiefr  n.  Qa*  QBiber  reiten,  ber  feinbrief/e  Angriff.  (Sern. 
5Keg.  O'br.  II.  539  ad  mi;     ©.  unten  Leiter,    5)titter.  reit- 

ftetig,  reitftetffd),  ritt fle tt f d> ,  reititüfjifl/  adj.  t>om  tyfcrb, 
aud?  rool  »om  5)?enf<fcen:  roiberfpenfllg,  ftcr;  ftrdubenb,  eigentvillfg  fteßen 
fclelbenb.  „25ar  ein  erjreftftätiger  OXapp  ber  £engft,  aber  bem 
3«ben  öattö  nidjt  gfcfcabt,  wenn  er  and)  angeführt  roorben  war." 
%,  ».  93ucber$  f.  <Sd>.  IV.  251.  2>er  Hefter  (Reido*),  rote 

l)rt)b.  Apoftel-,  Brei~-,  ^ulT-Reida',  fdjled?ter  JK.,  bem  man  rool 
JUttt    ©pott    Brer,    Brei'!    Nfcff,    Nuff!    naefcraff.       Schef -reirlo' 

Stängl-Reidac,  berittener  Arbeiter  bc«  ben  ©cbitfen,  bie  »on  tyferben 
ftromaufroätt^  gejogen  roerben.  Strik- reido'  roerben  im  Spott  btc 
©cnbarmen  ju  <pfcrb  genannt,  junäd)|T  mit  2lnfpie(ung  auf  bie  T>x agoner- 
@dbnüre,  bie  \\z  alö  jefit  unnüße  Sterbe  am  Sicbfeltbeil  be*  öteefet? 
fubren.  9?acb  Sflr.  Gl.  biegen  bk  eömaltgen,  i745  aufgehellten/ 
@tricf  =  reiter  (»on  ben  £)iftricten)  eigentlich  Stricforeiter. 
*lßie  übrigen^  bie  oft  t'orfonnuenbe,  ;tvar  in  ber  bat)r.  2(u6fp.  mit  Reich' 
jiifammenfadenbe  Jorm  5Keu  ter,  fdjtveij.  .Ovüter,  l)ou".  (auö  bem  I^eut; 
fdjen .')  runter  (neben  rpbber),  fdiroeb.  rnttare  entfianben  feon  mag' 
2Son  beiben  ift  ivieber  bar-  ahberä  abgeleitete  3J  i  1 1  e  r  (a.  ©}).  r  i  t  ä  r  e, 
iöl.  ribbari,  fd)tveb.  ribbare,  f>o((.  ribber;  ben  £unb  St.«.  II.  in 
fommt  gar  „ein  bitter  in.  (Suta  t>.  IBetlbad)"  vor)  getrennt.  ©.  fKitt. 
<IBenn  r  unten  (fbrmeft  ünferm  re'uten  entfpredjenb)  im  £o(i.  fo  viel  be- 
ieutet  al6  einen  fXaub.jug  ti)un  ,  imb  aud)  in  öodibeutfdjlanb  bura)  baö 
i5tf  unb  1 6te  3abrf).  Keutereo,  reuterifd)  in  ahnlidjem  5inne  ge.- 
nommen  murbe.  fo  fd;einen  biefe  ?(uebrücfe  jiinadjft  nur  QEaifcfprüdie  beö 
bamaligen  '2(bet^  getuefen  ju  fepn,  ber  föfä)e  Eilige  unter  aeroiiTeu  tlmjlan: 
ben  nod>  für  nobe(  ivonte  gerten  raffen.  ,,/Serr  (ißilf)afm  t>.  Gutenecff)  gab 
ftd)  auff  bie  fXeuterep  unb  5)ianberei>."  ..^an?  3oad"'m  °-  <p*pven6aim 
bat  vil  fettfamer  gantet  unb  iKeutereo  getriflen."  ,,oat-  v-  'puediberg 
iin  reblicfter  Wan,  in  feiner  ^ugenb  SReitt'ereVj  gebraucht.  et(id>  er(id) 
3üg  getfian."  ,,9Iad)bem  aur  bem  Otorffjaiv  bie  Dteuttereii  unb  .^auberep 
fafi  überbanb  namb."  ,  0'f)riftoyf>  gj?arfa)afcf  v .  «pappen6aim,  ein  reutte; 
lifdjer,  truljiger  Wan.  ./lOilhelm  ».  SanbijeU  ein  reitterifdier  Wan" 
(urgt.  "II.  Xf>r.  &.  570).  .punbe  et.'C  I  2£,1.  375.  II.  16S.  171.  25T9.  278- 
9tod)  t^r  qjretiget  lieber  \J^t  1685:  ,.*Iüann  bu  auf  ein  «Karg  ein  gute 
reiterifd)e  Ofirfeigen  auffangft.''     ,,^a  man  all  fachen  vWedjt^^anbei) 

nad> 


3teit  161 

nad>  latfäem  unb  5)<euter:2Serftan&  »erridjtet."  Cgm.  920.  f.  21. 
„<HJiltu  reitterifcfy  S  e  b  e  r  ferben."  Cgm.  82 1 .  f.  255.  ($rgr,  öaö 
anberö  abgeleitete  a.  reita,  l)erire i ta,  log.  ftip.  LXVI.,  leg.  Baiuu. 
III.  s.  l.  expeditio  equestris,  turma  XLII.  clypeorum;  agf.  rab,  iöf. 
reib). 

2)  (O.Salja*)  vehi  überhaupt,  mit  nldjt  bloS  ob  be*  öioffe* 
(ob's  Ross)  reiten,  fonbern  au*  (auf  bem)  2Ba  per,  (in  ber) 
@utf*,  (auf  bem)  SBagen  reiten;  au*  fdjtvelj.  auf  bem  ößagen, 
6*lff  rita%  bofl.  te  »vagen  (bo*  nl*t  ju  SSaffer  ober  ju  ©*ijf> 
rijben.  «fiotf.  <pf.  39.  6  je  l)imile  riten  (wie  @lfa&),  67.  25  — 
„bie  (nubes)  fint  bin  reita  (currus),  uffen  bien  in  bifa  uuerlt  all« 
ir riten  öabeft."  cfr.  SJoetl).  66.  „<paurpleut,  bie  fonft  in  jrn 
algen  fa*en  nlt  ju  to#  repten,"  bcljit  ei  in  bei*  ©ertcUtf-Orb. 
v.  1520.  £.  12.  21.  3,  roo  ber  altf  notbroenbig  cratfctete  «Belfa^  an 
bat  bofl.  „te  peirb  rijben,  engl,  to  ribe  on  l)orfe  =  bacE"  er- 
innert; benn  aud)  im  Cnglifdjen  tvirb  to  eibe  (agf.  riban)  mit  vom 
JatyreR  gebraucht,  rieg  bebaute  t»ecmutl>fta)  bec  fuanj.  <3eitungöfd)reiber 
(Journ.  de  Pari»  \o.  j;h  u.  isi«)  nidjt,  ata  et  i-ad)  einer  englifdien 
Leitung  bie  Ocad)rid)t  gab,  bap  Die  7  5iai)rige  franfe  Äoniginn  von  (?ngtanD 
anbertfralb  ötunben  lang  fpajieren  geritten  fei>  ,,(fuer  l16eib  mujs  reiten," 
lautete  baö  JHecept  beö  berühmten  Dr.  <8oei'fyave  für  bie  Srau  eineö  dbel: 
ntannä  in  5ReHenburg.  (*r  fjatte  ti  auf  ftollanb.  2lrt  gemeint,  fte  «er 
(tanb  unb  tfyat  es»  auf  beutfd),  biö  fte  nidfct  mel)r  tonnte  unb  ftarb. 
Die  Oteltbenn,  (Sblemg.)  $orrl*tung  jum  ®tf>llttenfal)ten. 

5)  ferri  überhaupt,  befonberä  labi,  gleiten,  rutfeben.    as  reift 
iamal  a"  Baifan  aba'  (f.  SSalfen). 

Da  fieig  I  net  aufü  a*  d*  lläba'leitn, 
Ha"  hale  Schuolih  ä",  liunnt  äbi  reitn. 

ATei"  HausI  Ret  ubin  auf  da1  Lcitn, 

I  h'C  ja  net  iichac  dabei,  wo  *s  ma'  net  abac  tuat  reitn. 

„9?.  i(t  über  ein  ©telnfelfen  neun  unb  jroan^lg  ®cf>ue*  bo*  abge= 
ritten,  unb  im  Jaden  ein  Jucp  abgebrochen."    aiufftr*.  ?0?{raf. 

£o((.  rijben  oy'tii»,  in  glacic  ferri;  \&v  gitt  bat  abgeleitete  reiba 
für  ferri  unb  vibrare.  Cfben  fo  fd)eint  fid)  unfer  rait^fdjen,  tv.  m.  f., 
jum  fdjmeij.  rito"  fidj  wippen,,  frtjaufeln  (cfr.  gl.  «.  526.  572.  1:22  riti; 
fciipl)a  oscilla,  i.  40  r  i  t  eboum  a  calasta,  genus  lormenti)  ju  t>erf)ö(ten, 
3n  biefer  OSebeutung  fdjliejjen  \id)  an  bie  oben  unter  (Serait  aufgeführten, 
ber  a.  ^raterit.:Sorm  reit  unb  bem  ju  biefer  gehörigen  tytäftnß  reitan, 
gl.- a.  2  5  invehere,  ent|Vred)enben  reita,  reiti,  ge  reite  vehiculum, 
currus,  rheda,  bigae,  quadrigae  (OiotF.  ^}f.  67.  19  unb  ©.  2^9,  gl.  a. 
587.  582,  i.  8S.  106.  271.  5io.  1011.  H85),  agf.  rdb  —  engl,  roab 
in  ber  SBeb.  ©träfe,  -  i»l.  reib,  reituuaga»  currui  (a.  677,  o.  145. 
5  2  4.  1015.  104  7);  reitil,  reitrifttif,  reituuefo  auriga  (a.  50 5. 
545,   i.    159.    510.   761,   o.   145.  52  4)  i   reitirotf  curulis  equus  (i.  247. 

256);   reit  Hl?  curulis  (a.  74)  —  bann,   wie  mir  fdieint  figürlid),   aud) 
<Sct>mtütt'i  9ßai;etifd;eä  «ffiJrterbud).  III.  2^.  g 


162  Sfait 

p  r  <X  11  t :  r  C  i  t  Ct,  s-  •>.?£!,  ".  2'1't  andedi»  (ferruin  superponenilis  torribus. 
föfef.  <Bran>caite,  ßranVf.  löranbrebeO  unb  fc  afa.-rei  t  a,  T>h\t. 
If.   Sit;   glj  a.   RO't  ,    o.   15;;.  äSä  K.    :,toreuma"   (tabulatuiu  superponendis 

vasis). 

4)  2)er  Teufel,  bo.6  Ungtüct' ,  bic  Ottmutb,  9?ot&  reitet  mld?, 
fiftt  g(et<tf<tm  auf  mir  reine  au?  9<r.  1  fließenbe  $igur;  vral.  95otf>e 
jum  2B.  y.o.s  1 77 7ri'^fa»«t  in  beu  Cumeniben  bc£  3lefdwtu$  143;  ai\d) 
auf.  riban,  fßl.  rfba  Oaben  bte  S8?b.  liaorere,  insidere;.  Güten 
in*  Ungltkf,  in  Me  »dmlben  hinein  retten,  brlnaen.  Dagegeu 
tat»  Jpanä  @ad>g: 

„Sin  iegllcfar,  bieroeil  er  Übt, 

2ap  er  fein  Vernunft  melfter  fer-n, 

Unb  re»t  ffcf>  felb  im  3aum  «Kein." 
V)  in  3cm  fleratlK»  ober  femt  (Soff,  rijben).     @r  reift,  i\\ 

geritten.  Büw'j  den  derfft  net  vjl  macha",  der  reift  glei'  aus! 
Er  -\verd    bal'    rei'n ,    da'  Gaul    is    fchuT  glädlt,    fingt  an  bofe  JU 

werben,  einen  reitenb  (reida~d)  machen,  ibn  in  ;3ot'n  bringen 
(f)oß.  boen  rijben).  (Jigur  von  91t.  i,  wie  man  aud)  faren  auf 
dfmlld)C  SBcife  verwenbetV  —  ober  gar  sunt  agf.  vribl)an  indignari 
neben  torquere,  engl,  to  wrftfye/  wreatl)  a(g  Stammwort  von 
vrabl),  engl,  wrotl),  HL  reibr,  fdnveb.  vreb  iratus  gelwrenb'O 
SSrgl.  rittig,  ber--.  je=rtttcn. 
0)  reiten,  bre&en,  f.  reiben. 

25er  ©djiuarj-Üielter,  bat?  ©cfcwarjreita'l ,  ebler  ftffä,  befonbetS 
bei  ©t.  $artlwlomä:©ee'rf,  f.  JHotel. 

2>le  Dielt  er  unb  gleit?'»  (Reitto\  Reitto'n),  n)  b&t  Sieb  (a.  <Sp. 
ritra,  un,  a.  5ii,  i.  HL  933,  rttare,  o.  261  Ü-ibrum,  agf. 
I)  r  i  b  b  e  r  unb  t>  r  i  b  b  e  I).  ©eroolmlicf/  wirb  bie  Oi.  altf  eine  Vor- 
richtung gröberer  2lrt  vom  ©ib  alt  feinerer  unterfcbjeben.  o  Reitta'n 
und  d  Sib.  Sie  ©anbreiter n  jum  25urd)werfeu  unb  2lu6fd>elben 
IH  feinern  @anbc£.  fR.'H. :  ®le  ^Öaper^Öleltern  aufrlgeln  — 
tfcut  ber  (lebe  ®ott,  wenn  er  regnen  läjjt.  93ucber«!  ^paff.^ctlon  r.'9. 
((Et  fennte  Gluem  baben  batf  IU.  brfb  proeella,  nimhus  einfallen). 
„Durd)  bie  Oveiter  fallen,  repulsam  pati:   burdj  bie  iKelter 

werfen,  repulsam  alTerre."  ^  oc.  ».  H»1S.  (?in  aeivof)tifid>er  @va|i 
beiun  8d)roten  ber.  Weißen  Stäben  ju  foaenanutem  &(aineit  irraut 
bejlefrt  barin,  ba§  inan  eine  arafofe  iüngere  «perfon  beö  öaufe»  jn  einem 
einvertlanbnen  Oiad)barn  um  eine  jrrautreitem  fd)icft,  um  bat  Ära nt 
babiircb  511  fieben.  ©roß  ifi  bann  bae  @erii'i()ter,  irenn  1'1'd)  ber  bienfleifi'fae 
5lbgefanbte  ivieber  cinfteftt  feiuljenb  unter  ber  l'aft  eines?  n^or>[juaebunbnen 
&a<n$  mit  -  Steinen  b)'(D.3nn)  2irt  runben  Aorbetf  oon  2Beiben 
gepochten,    c)  «Borrldjtung  ju  einer  'Jlrt  ©lücföfpiele^,  fr.  roulette, 

f.  @(T;0lber.     (Gl.  i.  S7ti,  o.  224  ftel)t  rltera,  rlta  für  runcina  — 

Jpobel?— ).  reitern  (reitta'n),  bureb,  bie  9?.  fdjütteln,  fieben 

&  (öritaron,  rttron,  rtbiron,  gl.  a.  74,  i.  673.  674,  1017, 


SHeut  163 

9?0tf.  pf.  105.  20,   £at.  10G.  4,  agf.  (jribttait  cribrare;  —  gl.  i. 

6sü  rfberenbemo  trituranti,  sc.  bovi  — ).  @u.5B.  „gauter 
Darren  &  raupen  ntd?t  reftern."  etwas  QUtaloget*  wirb  and)  batf 
folgenbe  bereitem  fetm.  „Sic  Straubenbeer  follen  nad)  etwekf cn 
gellnbern  Äaltern  ober  greifen,  auf  ber  Äatter  ovbcntlfct?  bereitere 
mitbin  bie  fcraubeufämm  baburd)  ganjlld)  feparlert  werben/'  wlrjb. 
«ßrorb.  ».  1726.  3m  bdjb.  OUber  unb  rabern  fcfccint  unfer 
r eitern  mit  bem  m  feinem  Ort  »orfommenbcn  reben  vermengt, 
reuten  (rairn,  roii-n,  ruifn),  wie  t>dat>.  ta.  <Sp.  riu tan/  \iU 
robia),  vrgl.  ble  wot  urfyrüngltcbcre  Jorm  rieben. 

•Die  üteut,  iUeuti,  0  bat  Mitfreute».  „2Benn  in  Ärleaf 
iabren  ble  93augn'inb  mit  Jpolj  übern)ad)fen ,  bleibt  ble  Dteutte  unb 
Mbraumhmg  berfclben  mänlglid)  unverroebrt."  9)?anbat  v.  1G69, 
2)  ber  ausgeteutete  <pia&.    „?u  ber  Qferot."   MB.  XX  v.  iis. 

Daß  9ieut  (Raid,  Roit,  Ruit),  ber  ausgeredete  <pia$.  Diefes 
5Keut  («.  @p.  rlut,  nlt)  bat  In  bem  tarnen  vieler  Drtfdja.ften 
ben  löres  erften  ©riinbers  verewigt,  §.  58.  58a»reut&,  (a°.  H94: 
«BaierruteDat.,  MB.  XIII.  195,  a°.  1302:  spafrrcut,  a°.  1.58.1: 
<pe perreut,  MB.  xxv.  119.  iii-i)  ble  ©tabt,  verfdjleben  von  einem 

im  Cod.  trad.  Ensdorf,  Jrevb.  @amml.  IL   196.  254  ad  1126  vor- 

fommenben  Mansus  spatrrerot,  ber  um  1496  «pawrietb  geheißen 
baben  foll;  —  fcurfdjenreut  (£&.  I.  6.  458)  je.  u.  Oieut 

im  Sßlnfel  (füblld)  bei  ^blemfce1^),  In  ber  Umgegenb  blo$  Oicut, 
oft  aber  aud)  ganj  iviberftnnlg  gefdjrleben  unb  gefprod?en  9ieiter= 
winfel.  „Snner  föofb,  aujier  üiotb,"  nad?  bev  Wugfp.  ge- 
fdjrlebene  Ortsnamen  be»  Jpübner  ©aljb.  ©.  205.  20ft  Ortsnamen 
auf  Dient  tommeu  befonberö  in  ber  0.<pf.  unb  in  Jranfen  »or,  einige 
uht  flatt  beö  altern  911  at  mit  5){icl)t  (f.  ohe«  S:  37)  gefd)rieben.  3n 
2(03.  ift  bie  Sonn  9{ie&,  n\  nt.  f.,  aenn'&nlidjer.  3«  &*W  aefc(iict)tHc(ieu 
Ueberblicf  über  ben  9Mturarje()enb  unb  beiTen  8cbabiicr>feit  ?c  »..1802  nmb 
p.  3  3  jiviuten  5){  e  u  t  unb  5Xieb  bei:  Unferfrtjieb  behauptet,  i)<i\<  tffiti 
„einen  »um  f>oli  abftereuteten  OJrunb ,  ber  Moö  mit  ber  £aue  aefjaeft  unb 
nur  einmal  angebaut,  jobann  mieber  jum  £orjanfTug  ober  ?(nbau  liegen 
getaiTen  »werbe,"  biefe^  aber  einen  @runb  bebeute,  ,,ber  tvegen  ©tinfe  ober 
©leinen  ober  Steife  .  oftne  \pflug  iMdsl  mit  ber  fyciue  bearbeitet,  unb  fafi 
iäf)rrid)  bebauet  merbe."  'iSecgt.  ^ajii'f'  €>tati|l.  IV.  p.  226  (b.  833.),  »vo 
jene  erftere  »etrtebömeife  fowo^l  0011  dienten  alö  5Kiebern  üerftanben 
wirb.  Daö  «ereut,  Appell,  unb  pS-opr.     5Me  ©djreibung 

Äreut  (uod)  ungegrünbeter  Äreutb  cber  gar  Äraltb)  ift  auä 
@ramm.  622  ju  erklären.  r/@o  unb  foviel  tagweref  (Bereut*." 
Cgm.  154  passim.  2)aö  ©ercutmdb,  2^albwlefe.  «bid.  Der 
arme  .^einrieb  „tet  ftd?  ate  fmer  Hie  unj  an  ein  gerate  (bl$  auf 
einen  elnfamen  Waoerbof) ,  bar  flod)  er  ble  Iure."  Der  ®ereut= 
Waier  (Grerma";,  9? ante  utand)e4  gjauernbofcß /  befonber^  einjetn 
Uegenber.    (3m  faljb.  fiungau  ftebt  ber  Otcttilev  jwlfdien  bem  58e* 


164  SKeut  iKit 

ft'ßet  einer  jpalbbube  unb  bem  ÄlefnbduSler.  £bn.  504).  (®a$, 
bie?)5ürreift  (im  2ßalbe)  7  OBagenfeU  9tütnb.  258j  321. 325.338.556 
2>3$  9?eureut,  9ieuaereut,  novalc.  („ufurluten,  novalibus," 
gl.  i.  39,  „niurtote,  novales,"  2){ut.  II.  541,  ,,ein  nturoe  rlute," 
jW.  52S5).  ©.  a.  (Kaut-  X*a  &<r$  fef.  „r  «  b  i  a  weg"  firratWj  viam 
iternerp,  ifjn  burcf)  beuten,  .Ouütmien  gangbar,  fahrbar  macben  beijjt,  fo 
tonnte  Und)  ba$  (jewSljnWj  von  rupta  abgeleitete  fr.  roulc,  flj.  ruta  (iöf. 
rubbr  »egr,  via  sirata)  fyiefjer  geboren. 

Sie  beuten,  2(cferreuten,  au*:  {Heutet,  Oieuter,  Oieutern, 
ble  «Pflugreute ,  ein  (Stab,  welcher  bepm  pflügen  jum  ©duberu  bei 
*Pflugbrert*  von  ber  ft$  anbdngenbeu  Stbe  bleut,  nbrb.  {Hübe.  3)«* 
Voo.  Msc.  10  feljt  na*  buris  pflueggeftercj,  stiva  rewttn. 
Cf.  d.  ©p.  rluteltnc,  flclner  ©peer. 

3)er  Dtitt  (Rid),  wie  b*b.  98en  «popowitf*  beifit  au*  bie  $abrt  bei 
OJ?aulwurf£  unter  ber  <Erbobcrflad>e  von  einem  l'o*e  jum  anbern  ein 
{Hitf.  £>cr  2  ein  ritt  (>2lf*aff.),  ber  Seinpfab  am  Ufer  bei  Warnt. 
•Alle  Rul ,  fo  oft  man  et  barauf  anfommen  tdfit  (wie  man  au*  fagf, 
alle  Bo.l,  alle  Straahh),  jebetf  90?al,  jeben  Qlugcnblfcf.    SSermutbti* 

•  begebt  \id)  au*  batf  Hl.  anbeti  abgeleitete  rib  f.  (bann  falf*  brfb), 

jnomentum   temporis,    tcmpus    brcve ,    auf  bie  weitere  S3eb.  con- 

cur-sus,  praelium,  2lngritf  (HU  ebenfalls  rib).  einen  Oi  itt  ma*en 
mit' einem,  fi*  mit  ibm  in  2öettfampf  einladen.  2)a$  Voc.  ».  iöis 
gibt  {Httt  bnr*  „equitatus,  ber  ralfig  3eug,"  wober  no*  unfer 
OHttm  elfter.  „®ie  raifigen  Jpauptteut  ober  iHf  ttmatfter." 
Jfronfperger  1555.  f.  XXXVIII>  (Gl.  i.  77.  769.  794.  807.  844.  854. 
I04r. ,  i.  21  s  ftebt  für  glrlt  equitatus,  mlüei  na*  gl.  i.  165 
„caritte  mlnemu,"  wol  nl*t  glrit  fenn  wirb),  „©eritetf  unb 
urltugeä  tut  £unbf*aft  SucanuS."  Cgm.  717.  f.  107.  ®em.  {Heg. 
@br.  II.  121  ifr  ber  ©ertttene,  mi  jefct  ber  berittene. 
Der  Ölltter,  wie  b*b.  (f.  oben  Leiter).  2)a$  tat.  rlbbarl  gilt 
für  «Heiter  unb  OUtter.  mi  unfrer  a.  <Sp.  ift  mir  btoö  reltman, 
equester,  eques,  erinnerll*.  £>ai  mltteUf)*b.  rltaere  cntfpri*t 
bem  bamaligen  ®lnn  bei  Utein.  miles  (abell*er  ©trelter  ju  spferb). 
3m  Sedbu*  Cgm.  512.  f.  110  werben  äonlg  9irtu$,  Äonig  Oiotber, 
Srffiram  nnb  2an$Uet  a(6  bie  vier  rltter  „von  ber  tafelruin"  auf- 
geführt. „Der  {Ritter  felnb  vlererten,  fagt  »Big.  Jpunb  In  feinen 
blftor.  2lnmerfungen.  1)  bei  beitlgen  ®rab*  ble  würblgften, 
^)  @t.  t£att)arlnen  =  Q3erg$   unb  ftnftern  (Sterne  ble  tberoreften, 

3)  auf  ber  fcpberbrucfben  in  Krönung  elneä  {Rom.  Äaiferö  bie  beften, 

4)  in  ©türmen  unb  ©*la*ten  ble  geftr engeften.  2)le  fünften 
felnb,  wann  ein  romif*cr  Äonig  erwdblt  wirb,  ble  nennt  man 
{Ritter  one  SÄüel)-"     'illnf*ltblg  mitter,   gemeiner  JHitter, 

•  f.  ©*l(b.  ^»albritter,  J>alb  =  @belmann,  an^  unglci*er  dbe 
entfproffen.  cf.  j)ugo  p.  ilrlmberg  caP.  11.  3m  ist™  3abrö.  aber, 
unb  felbft  no*  Im  Sßegettu*  pon  ber  (Ritter f*aft  (de  re  militari) 


3ftt  165 

iäfagöb.  1-^29,  gilt  CRFttct  ganj  für  ba^  (at.  miles,  alfo  mi>  vorn 
©olbatcn  |u  $uf?  unb,  Hb.  IV.  cap.  32.  57.  45,  ju  ©duffe.  ritten 
lfd?,  ritterlicher  ©ang,  gvadus  militaris,  Warfcb  =  fdjrltt  be£ 
^ufjpot«,  I.  19»  Witteren,  Witter  f*aft,  militia,  I.  cap.  1.7. 
Die  Witter  (milites)  felbft  werben  (j. 93.  I.  27,  II.  ü)  inWeptter 
ober  Weutter  unb  $uej?fncd)te  (equites  et  pedites)  eingeteilt. 
„Miles  ritter,  eque$ter  reltter."  Vöc«  p.  1487.  „Centurio 
ein  bunbertrlttcr."  Voc.  Mclbcri.  3«  ben  qjafft'on^überfe&ungcn 
be$  XV. 3al)rl).  finb  e$  Witter,  bie  ben  Jf>crrn  verfpotten,  anfpmn, 
freujigen  ic.  Cgm.  64.  fol.  29.  52.  34,  59.  60.  Cgm.  73.  foL  (35. 
Cgm.  138.  f.  114.  127.  rtttem,  vrb.  n. ,  a)  (d.  ©p.  ©ucbeMP.) 
ritterlirf)  fdmpfen.  b)  benm  Äegel  =  unb  anbern  Spielen,  bep  ©cbei^ 
benfdjiefTen,  <pferberenncn  unb  brgl.  trifft  frei?  nld)t  feiten,  bafi  3ro^ 
ober  Webrere  biefelbc  «Unjabt  .fiegcl  ober  «pofutö  »werfen,  biefclbe 
Kummer  fcblcjjen,  in  bemfelbcn  Moment  bat  $kl  erreid?cn.  35er 
Äampf  nun,  ben  biefc  l'ares  nachträglich  unter  ftd)  aufteilen,  belpt 
bati  Wittern ;  ein  2lu$brud,  ber  »wie  bat  gleicbbebeutcnbc  nieber- 
fddjfifcfee  fdmpcn,  unb  bat  bodjbcutfcbc  flecben  auf  bie  einmaligen 
Witterfplele  iu  rorlfen  fd?clnt.  Die  Welfterftngcr  fugten  (um  ben 
<PreuO  ,,glefcfccn."  OBagenfeil  542.  544.  Der  unb  ber  mufj  mit 
bem  unb  bem  rittern.  ©aber:  ber  Witterjettel,  Witter 
fcfyufl  ic.  bep  ©ebetbeufduepen.  Der  Wittltng.  „©tuebten  ober 
Rotten,  fo  ju  gcraifigen  pferben,  Jpengftcn,  W 1 1 1  i  n  g  =  ober  ©ct)ü8en~ 
pferb  tauglich."   fc.Orb.  ».  1553.  f.  65,  won  low.  f.  5iu. 

rittig,  adj.  (93.  p.  «Woll),  von  Äüljen:  mit  einer  3irt  2öutf> 
beliaftet,  roobe»  fie  wie  ©ticre  brüllen,  im  ©falle  toben  unb  tont 
3lcifd>  fallen.  9?acfe  biefer  €rfldrung  root  utebt  jnm  aud)  l)d?b.  reiten, 
»on  Wtnbern:  fid)  begatten,  unb  eher  $u  reiten  5  geborig.  „Coleram, 
riten."  Gloss.  bibl.  ».  ins.  rittftetig,   f.  reftftetig. 

„Jpaft  bu  bfcb,   mit  einem  ri  tieftet  ig  en  Sprung  auf  bie  ©cltbcn 
gefcbnmngen."    ty.  ©analer  49. 

Der  Witt,  be$,  bem,  ben  Witten,  (ä.  ©p.)  h\&  Riebet  (a.  ©p. 
ritto,  =  ln,  i-  153.  162.  597.  »552.  757;  agf.  rtbcroljt  febris). 
„DenWtttcn  haben,  berWttt  fdjürt  mid>."  2lvent.(Jbr.7<s.  tSl.182. 
^»erjritt,  cardia.  Cgm.  649.  f.  580.  ©.  a.  Oiib.  Der  Urbcgrlff 
fann  im  Hl.  viba  tremere,  rib  vibratio  liegen;  Ototf.  inbeljen 
bat  pf.  2.  11  rtbon  tremere,  ipaä  neben  bem  Ul.  relba  vibraie 
auf  ein  urfpr.  Qiblautocrb  rtban  fübreu  wirb. 

Der  Witt  (in  #ebcrrltt,  f.  I.  Zt).  ®.  512)  nnrb  rool  b<x$  gleicbbefc. 
fd)afbauferffd?e  Witte  f. ,  anberipdrttf  in  ber  ©ebroeij  „Welt  e, 
Weiti"  Gnbclt)  feim;  (faum  bat  agf.  »rcobb/  ordbl)  ligamentum, 
redimiculum,  obfdjon  eine  5lbleit.  pon  vrigan,  vreon  tegere, 
induere  fddjlid)  gut  paffen  roürbe).  3n  einem  2lft  (£inj  1 5SJ8)  fommr, 
neben  „Eeinroabt,"  „Wöbt"  por.  (5(5  rämc  anf  btn  eigentli^en 
begriff  be^  alten  lagaiiba  eunabula,  gl.  161,  515.  902,  an,  um, 


166  !Kiet  Dlot 

roeau  et  \a  etwa  in  Uga  =  rlb  jerfeßt  roerben  barf,  ju  befUmmen, 
ob  ber  leßtere  23eftanbtl)elt  blcfyer  gefj&ren  fönne  ober  ttic^t. 

Die  Ox f et,  Jpofrf  et,  bet  .ftofraum.  „5Ber  oon  einer  verteilten  Jpub 
bie  Jpofrlet  befißt,  foll  im  einlofen  ber  baju  gehörigen  ©tücfe  betf 
SSorredjt  baben."  „Die  ©emelngrünbe  auf  bte  Raufet  unb  $*>{-. 
rletfyen  verteilen,  bte  ©cmelnfoften  auf  bte  Jpäufer  unb  Jpofc 
rietfyen  au*fd)lagen."  tvlrib.  «Brorb.  o.  1750  unb  1788.  9Srg(.  bie 
formen  j?  =  üieib  unb  JjjhSRtfft  für  blefelbe  <5a$e.  ©Inb  alle  dd?t, 
fo  ro'u^tc  ld)  rocnfgflcnö  ntd>t  bie  gegenwärtige  mit  ben  leßtern  formell 
unter  einen  Sput  31t  bringen.  ©oUte  fte  alä  (Raum,  freoer  <piaß  ju 
rieben,  to.  m.  f.,  geboren?  93lellelcbt  ift  nur  bat  aut  Jpofrait 
entflelltc  Huforot  fdn'lftlid,  alt  „Jpofriet"  aufgefaft. 

T)at  (Riet  (Riod),  role  l)#b.  (Rietb,  mit  ©cfcllf,  ©umpfgraS  beroaebfener 
©rnnb,  (gl.  a.  7.  G20  rieb,  agf.  bteob  carectum).  „(Rletacb. 
persicaria,"  Voc.  0.  1129,  beu  ©talber  nodj  ütlebadftt,  polygo- 

num    persicaria    L.      (Gl.    a.    531,    i.    278.    ilUi    l(t    tCOtadoa, 

ttetadj,  rletacbtl  saliunca,  gl.  o.  492  rletadjer  senecion, 

o.  93  rletad)el  celidonia  jninor). 

rot  (röüfl,  raod),  ivlc  f)d)b.  rotl)  (a.  @p.  rot,  agf.  reab,  itl  raubr). 
Sßff  bat  SufammcnfaHen  ber  Slusbrücfc  rot  unb  rat  (ratl)c)  In  ber 
o.pf.  3lu^'prad}e  grüntet  fid?  bte  SSerferfrage:  2ßle  get  't  Äorn 
auf?  roucl!  Otöter  $e\XQ,  93acf(telne  unb  $ka.el  jum  93auen 
(Jranfen).  Da$  Voc.  0.  iüi.s  &at  „rot  Qltrament"  für  «Bltrlol. 
Oiot  ift  na*  ber  5Mf$=  unb  altern  tyoeftc  bat  ©olb.  Dem  b.  SBalbler 
ll't  bat  Adj.  rotgulbcn  ein  (Jpltbetum  ber  Jpocbfcfedßung  unb  $äru 

lld)f  elu     Hfät    rou'gu'do~s  RirTl ,  m;i"  rou'gu'dano'  MÄ~,  o  du  rou"- 

^uMono*  Hergot!  (ßerrgot).  Der  (Rot,  bie  ©efeamrotbe  in  ber 

fii.Ol. :  ,,<£i  get  einem  ber  (Rot  aus,  man  treibt  einem  ben  (Rot 
autf."  Voc.  \\  1018.  (2Baltl).  0.  b.  93.  4.  50  fagt  aud?  ber  morgen^, 
abent^rot.  ©0  Dlut.  III.  171).  ein  Voc.  Monac.  (53)  l)at:  „in 
ber  morgen  rott,  aurorä."  3n  ber  a.  6p.  gab  et  ein  3Iasc. 
rotamo,  rotomo  rubor,  gl.  a.  550.  551,  i.  H3.       Die  Oiot-ber 

(Roupo',  Roppo',  Raapa'),  erbbeere,  fragaria  vesca  L.     „rotplr, 

fragmn."  Voc  iii9.  rotbrecb.tr  rotbrecbtfg,  oon  lebhafter 
©eftd>t6  färbe,  rubicundulus.  Voc.  p.  1G18.  „Die  £eute  oon  roelper 
@efid)t£farbe  finb  et)ct  »erfrorn  unb  forebtfam,  blöb  unb  fcbiuad),  al$ 
bte  rotftbrcdjtigen."  ©elbamer.  rotbrücblg,  l)  rolc  l)d>b., 
2)  ftg.  finnig  Im  ©efic^te.    Hat  JR  v  t  -  p  1 4 1 i  (e  ( n  (Roudplattl), 

0?Otl)l)änflhig,  linaria  rubra  minor  Rl.         £tet  OvOtfaf,  (^dölcln) 

©dnoelntfmagen  mit  93lut  unb  ©peef  gefüllt.  „Seilt  Jcbertourft  unb 
gro§  öiottfeef."  ^>.  <Sa$t.  (93rgl.  SMbelung^  Di  oben  m.,  boll. 
roobe  bovis  ventriculus) ,  Jcttmagcn,  unb  Oiofenrourft.  T>et 
f>i  0 1-  f* ab,  blc  rotbc  CRubr,  Voc.  0.  ir,is,  In  ber  ©cbrceij: 
rotier  ©djaten  neben  weitem  ©djaben.  „Do  fcbler  bie  jelt  ber 
©ebutt  fam,   bo  fiel  it  ein  meref lieber  ftcdjtag  51t,  mit  namen  ber 


£Kot  167 

rotftb  ab."   '■Qua)  ber  2ßctfen  v.  14S5.  f.  71.       3>e|  :7i  0  t  jt  c  r  3, 

ruticilla  (avisj,  Vor.  0.  1618,  (fdjlüeb.  röbftjcrt,  motaii IIa 
phoenicurus).  3>ic  Oiöt,  Oiöteit  (Rein),  a)  DlötljC.     !•»  I  .m 

gcr=£p.)  ba^  2Mut.  „(Jtttcbe  3ägcr  trinfen  bic  Oi  6 1  tmb  Jycljitc  fiu 
ben  @cbu>lnbel."  Weurerä  3agerfun|T.  3m  3tD«tl)al  brauet  man 
gctrocfnetc  &  am  Orot  in  35uttcr  gcfiictct  «16  SWlttet  ge/cn  brn 
Surcblauf  bcr  halber.  röten  (roim,  O-iJr  vom  :)iinbr>icb, 
rotr>  barnen,  *8lut  barnen.  3m  plllcrtbal  gUt  «16  Mittel  biegen  bie 
„üUt«ln>ur$,"  2Bnrjel  von  bcr  scabiosa  succisa  L.  (iß.  u.  OJcoll). 
<&rg(.  b«6  iÜ.  riOb«  cruemare).  2>er  Ötötet  (lu'l,  Rei'J, 

Rea'l),  l)  bcr  Oiötbel.  £>untel  in  bcr  j)i.>H.  :  (Sinem  ben  Oiotel 
ncntcit  ober  berabtuen,  ibm  Mc  Äraft  nebmen  (b.  23.  Jürcn. 
©ollte  an  ein  ?aubermittel,  fid?  nnvcrjvunbbar  ober  feft  su  macben 
bureb  Oiötbel  ober  gar  Ol  6t  (ißlut),  au  benfen  feimV  o.  unten  aueb 
Ototb  (>2lrt  ©cfceU.  2)a*  Oiötct^llj  (Keil-Ao,  o.<pfO,  b«6 
totbc  (OftcrO  Cro.  2)  OÜnb  von  rötblldjer  $«rbc.  5)  salmo  saJveliaus. 
„A°.  1505  bat  un*  ber  ($&jt)  von  Stcgcrnfee  gefeiert  LXV  Oi  6  1 1 1, 
alfo  bab  mir  bt)  blnauf  gen  2ßal<benfec  gefcblcft  in  See.  ©Ott  geb  un6 
(>Uucf  barjue."  5Äeicbclb.  Chr.  flcncilu-tobur.  I.  2U.  „Oiötbelcn, 
gemeine  ®ee  =  ober  fogenannte  ©djmarjiOt  ötbelen,  frlfdjc  ober 

geräudjCtte."  5)caut=£>rb.  V.  1705.  2Mefe  Sdjm  arjri'telen  tommen 
befonberS  im  &önigt>;  ober  ^artfuHomä  •  See  unter  fem  Ofamen  „Sdjwarj; 
reuter (,  Sri) \v arj reu t er"  »er,  liub  geboren,  geräuchert  unD  in  See; 
waffer  getoebt,  für  manchen  fentimentafen  ,9ieifenben  unter  bic  größten 
Otiiturfi1)önf>cilcii  uufer»  Obcrtanbcv.  Sd-,cn  vor  3alH'0imtcrten  waren  fic 
für  rucuuifdje  Jafeln  gefuebt  (i>.  ilod); "Stern f  93erd)te&g.  I.  70,  II.  2l). 
fHötctc  unjbla ,  rotte  rutilu» ,  rubcllus  bes  Voc.  v.  1618,  rcttling 
rubicubis  cineS  Voc.  scc.  XV.,  rote  rub^ta  vcl  tinus,  roto  ruLus  pisc. 
ber  gl.  o.  5t<7.  4  59  werben  mot,  wenn  and)  uiclit  bcrfelbe ,  bod)  Sifdje  oon 
rotfolictjer  Jarbe,  ctiva  (fpprinut'ai'ten,  fcmi.  \Sie(feid)t  gehört  aud)  ber  an 
(einem  Ort  untergebrachte  .9t  i  b  (  i  n  g  (aus  .9v  ö  1 1  i  n  g  entflelit.')  foicl)er. 
Dann  moirc  aber  faft  ö  fratt  ö  aujiiuefmien ,  mie  beim  in  ber  a.  €>p.  einige 
5Kot:APrmeu,  auf  ein  ?ib(autverb  beutenb,  0(11),  anoere  o  (jaben-  ScHmI 
baö  fcitfame  „.9ieutert"  mürbe  gcmiiTermaficu  jiun  agf.  rcob,  ist.  riobr 
rubieundus  ftimmen.  i)  Slrt  93oi)et.  SBenigftcn6  bctjit  bcr  Stallt: 
Ovibet,  w.  m.  f.,  and)  (ivol  bcjTcr)  ötain^rötcl;   unb  ber 

CR6tCl:geper    acciiMtcr    i'ringillarius    be6    Voi.    o.    KilS    (tVOl 

Lanius  colluriu,  gtntenbei^cr)  würbe  auf  einen  ftlnfcr  ratben  lafjcn. 

CA.  o.  111.  170  fref)t  rottita,  rotito,  rötet  pupuda,  cupius,  o.  209. 
cisi  robeffiuino  erodion,  o.  500  rubetinc  pitouius  (av<»s).  J»ie 
robamuö  o.  204  bagegeu  i|l  bie  agf.  f>rea&&eumä  Stcbermaiiv'.  2>iefe 
beißt  agf.  (gl.  o.  ^'04)  aud)  c«elbe;rebc  0011  cveib,  cüöfb,  ic-i. 
cpöllb  n. ,  fdm-'cb.  nv  all  (2lbenb),  einem  <ZDurtc,  ia6 ,  im  S?orbe»gel)ei! 
gefagt,  mot  aud)  in  bem  bev»  Occugart  9Jr.  195  ad  si7  citierteu  alamar : 
nifdjen  (S^uuirtiuuercb  (2lcbeit  am  »beiib  bei;  üidjt?    entfprecljenb   bem 


168  9lot 

tot.  i)»nl(b;t»a(a)  enthalten  tft ,  ja  nod>  l)eute  im  fajtveijerifdien  Äfft  »• 
(flott  jlutt,  Stalber  IMafeftolotjie  Q.  7  4)  unter  bet  fvecietten  «Beb.  einet 
©efdjäfrt'gung ,  3ufammenfunft  in  oet  2<benbjeit  ober  bevm  £td)t,  befonberö 
aber  *ine3  ^eftidjeö ,  ben  bet  begünftigte  Getier  bem  Siebten  in  ifjret 
Äammer  avflattet  (©tafbet  3biot.  H.   100),  fortjiifeben  fdjeint. 

„1R  o 1 h  ?"  „<Jr  bätt  bcflatibig  fein  Dtofenfranj  in  £änben;  cf>c  er  fein 
016 1^  fyelmllcb,  gebett,  rührete  er  vor  tvol  fein  Arbeit  an."  ©el&amer. 
€tw«  n>aä  tyffllter,  a(tf  eine  gerolffe  jtabl  von  sgatetunfern  unb 
iHvemarla'tf? 

Daä  Olotelu,  2lrt  (Sommer  =  95eluftigun8  beä  (tragen  SSolfeä  Im 
fafjb.  «pangdu.    £bn.  597.  138.    «Brgl.  91  etten. 

35le  9?  et  (Roud,  Raad),  «ng  ber  geroobnllcben  (Schreibung  Dl  Ott 
nacb,  ©ramm.  69i  p  feb, liefen,  eigentlich  ein  Adj.  ble  310  te  (sc. 
%  d>).  (So  helfen  verfebfebene  gluffe.  eine  öl  o  t  J.  95.  faßt  ber, 
„JRottj"  In  blc  jRebnlj,  vom  ©eblrgc  ber  fallt  eine  In  ble  Simmer, 
eine  anberc  In  ben  (Jblemfee;  eine  gebt  ben  3nber$borf  In  ble  ©Ion, 
eine  be»  Äfofter  „Stfott,"  unb  ble  betracbtlicbftc  unter  allen  blefen 
bev  ©Adrblng  In  ben  3"n-  @fe  bllbct  ba$  befannte  Olöt  =  tftal 
(Rouddah.  3n  blefem  Diottal  fcbelnt  ehmalä  eine  eigene  2lrt 
•Sdjlffc  für  ben  3«n  unb  ble  Donau  gebaut  roorben  ju  fepn,  ble  von 
lim:  ben  Warnen  Ratten.  3u  v.  Xangä  b.  3«l)fb\  ®.  275  Ijeljjt  e* : 
„<5ln  (Sdjiff  von  <5ld)enl)ota ,  Olottal  genannt,  tragt  24  Oiofä." 
©.  33uedjc  unb  vrgl.  Äelbamer  unb  Jpodjenau.  J)er  roalilftfdje 
Motten  Oclbel.  4990  ber  üiotten,  gl.  o.  118  Oiotan  neben 
bieten),  'Podar6s>  Rhodanus,  fr.  le  Rhone,  unb  barautf  falfcb 
unfer  ble  9lt)one,  ifl  tvol  ungermanifeb. 

3>er  Ol ott  (Ro'l,  nürnb.  Rut),  ber  SHoft  an  Wetatlen,  am  SBaljen; 

(gl.  ä.  625,  i.  467.  1115  rot  acrugo,  rubigo).  r  Ottig  (rbti\ 
ruti'),  roftlg  (2)lut.  H.  358  rotag),  a"  rodigo'  Waatz;  a~  rödigac 

Har,  $la<h$,  ber  auf  bem  Meter  abgeflanben  unb  In  Jdulnlfi  uber^ 
gegangen,  („rotig  werben,  aeruginare."  Voc.v.  1445).  rotten, 
rottnen,  errotten  (rödn,  rödna"),  roflen;  vom  $lacb$:  in  ber 
JKofte  faulen.  „Sie  Äucbenfnaben  feilen  pratfvlefj  unb  9loft  nlt  er- 
rotten lafien."   Scbelrer  IMenfbDrb.  v.  15<h».  f.  12.    Da'  Här  will 

net  recht  rodna",  häd  's  rechf  \\  eda'  net  dazua.      bet:,  ver^ 

rott't,  verrutrt,  verfault  (gl.  i.  390  Irr  0  tagen  neben 
irroftagen  aeruginare).  rotten  (reti-n)  ben  ftladjtf,  ll)n  In 
iBerwefung  bringen,  roflen.  583äte  fn'et  »viebet  ein  TOott,  in  wettern  fkt) 
baö  ftüfjere  t  (nbrf.  taten,  totten,  agf.  t  Ott  an,  engl,  to  rot,  Mi 
tot  na  putresecre)  tljcttß  otaanifd)  in  i)  (f.  rollen)  unb  fj  (f.  t  ö  fj  e  n) 
umaefei^t,  tfjett^  abet  ftd)  aanj  ctub  et^alten  f)ätte  (»tat.  gjjaut  unb 
Lud  ataen),  rbet  abet  liegt  üiefmef)t  tae  mit  tot  (ruber)  »ettvanbtc 
tot.  tob,  tobi,  tVb  rubor.  rubigo,  aaf.  tm  rubigo  ju  ©runbe? 

Die  Olott  (Rod,  vielleicht  auch,  beffer  fo  gefcfcrleben) ,  a)  Orbnung, 
JHelbc,  £our,  In  roelc^er  unter  9)?el)rern  von  3ebem  eine  «Berrld^tung, 


*Kot  169 

befonberä  unter  ben  (galj^ubrleuten  «nf  ben  ©aljftrajiert  ba£  labten, 
soriunebmen  ffr,  nbtb.  ©bebeurte,  *8eurt  (oon  gbebeuren, 
öebubren).  „(So  baben  bfe  oon  tWltterroalb  eine  Otott  gemacht, 
baß  feiner  nid>t  fabr,  bann  c$  fen  an  tönt.  2>afj  er  nid)t  fabr,  bann 
e*  fe»  bfe  fRott  an  ihm."  Ar.  2bbl.  I.  226  ad  1453.  Sa*  @alj 
rolrb  oon  (Station  ju  Station  bureb  3?oben,  fRobf arten,  £Rob= 
fueren  fpeblert.  tpr.  2.£>.  o.  1603.  2U6  fid)  ber  #anbct  mit  bem 
Orient  nod)  nid)t  um  baö  (Jap  ber  guten  Hoffnung  gejogen  fiatte,  mürben 
bie  von  2(ug£burg  narf)  Italien  unb  umgefefjrt  gebenben  ftaufmannSgüter 
foroof/f  i«  J?anbe  aU  ju  TBaffer  auf  ber  .91 0 1 1  ober  rottroeife  fortge; 
fdjafft.  QHne  .Tvottflrdf?  für  Dtottgüeter  gieng  von  2Uigfrburg  auf 
baorifdiem  ©oben  über  bie  .9xottftätte  (Stationen)  Staingaben,  ©djivau- 
gau  unb  Jüßen ,  ober  über  Sdjongau ,  2td)etc>bad) ,  ?(mmergau ,  (partenfiren, 
3J?ittermatb  nacf>  Jji'^brutf.  3"  Süßen  unb  (ädjongau,  reo  Webertagen 
maren  ,  bifbeten  bie  rKo  ttf  uerteute,  31  ottreute,  JRottfrö  fj ma  i  fter 
jufammen  bie  Dvottjunft  ober  bie  .9t  0  1 1  be»  Orteö.  £ori  CedjjfH.  160. 
171.    269.   275.    309.   SSO.    398.   415.    504.    537-    5*5.      „CR  0  b  i  t  U  t  l)." 

tor.  S.D.  tt.  1603.  robelroete,  per  tumum.  ©amml.  f.  SC.  I.  248. 
cf.  föoobpferb,  foobroeitf,  unb  ba£  53crb  abrooben  (tourtoelfe 
oornebmen)  ben  Stalber  II.  282. 

£)le  [Rott,  role  bebb.  (Rotte  (etroa  rote  Hi  vorige  elgentlid)  eine 
2lbtbeflung  «Bleier,  roie  ftc  In  Ibrem  £urnuä  «ufjutreten  unb  ju 
roirfen  bat?).  3n  mebrern  (Stdbten,  j.  93«  in  tanbtfbut,  waren  ble 
SSurgcr  (jum  JpUfelefften  bep  geuerebrunften  unb  brgl.)  In  Oiotten 
unter  ibrem  fRottmaifter  eingeteilt.  9tad)  Der  d.  £anbn>ebr= 
Orbnung  beftanb  eine  [Rott  unter  inrem  [Rottmatfter  autf  loo 
5Rann.  93eo  Jronfperger  v.  1555.  fol.  LV.  tvirb  „iebeö  fiänkin  i?ned)t  in 
Dtotten  getfteilt.  altroeg  in  £aafenfd)ui;,en  unb  einfad)  .ftnecfjt  in  ein 
£Rott,  beögfeidjen  and)  6  3>oppetfoibner  in  ein  Di  o  1 1.  £>iefelbigen  10 
ober  6  foffen  bann  ein  Diottmeifter  unber  il)nen  ermbf)len.  35icfer 
mirb  mit  feiner  ©efotbung  getyatten  tvie  ein  anberer  gemeiner  Äricgömann." 
3m  Sdnbcfcen  95er(ttee<gabcu  bllben  mebrere  „©notfdjaften"  ju^ 
fammen  eine  CR  Ott.  So  ftnb  in  einigen  faljb.  ganbgertebten  (£bn. 
292.  321.  331.  900  ble  £)rt|'(t)aften,  CRleben,  viertel,  Reiben,  Äeu^ 
tradjten  In  {Rotten  unter  ibrem  CRottmann  eingetbetlt.  üfjnttd? 
ftnb  ble  12  „[Rooben"  be^  ßantong  O/ppeniell,  bie  ft*  fpdtcr,  nacb 
ber  (Sonfeffton,  In  „inner  unb  aujjer"  jerfpalten  baVcn.  Die 
Innern  werben  feibft  roieber  in  Heinere  OToo ben  abgetbeüt.  ©taibcr 
II.  282.  rottiereu,  verfammeln  unb  eintbcKen,  orbnen.  „Sie 
Pfleger  folfen  bie  iPauerelcute  muftern  unb  rottieren."  Ar.  ZbbL 
VIII.  518,  XII.  186.  anrottteren  i^ptfeb),  anorbneu,  in  ©ang 
bringen.  (Jpteber  gebort  ettoa  baö  fcbiudb.  rottolo  adv.  orbentlid)). 
9J?ir  uniicrficinbrid)  f)eif;t  eö  in  einer  attern  5<mt&3nftruction  Ms.:  ,,^n 
@erid)tfd)reiber  fott  nid)t  gefiatten ,  baß  nad)  erijangeuem  2(bfd)ibt  ainidje 
©traff  rotiert,  »itmeniger  gar  tiad)gefef)en  merbe." 


170  £Rot  iRxit 

\sd)  fince  ivo(  ein  et  rotte,  pl.  e  (SNaßmann  3>enfm.  I.  145;  im  Xriftran 
6895,  9552  ftub  j,\vb  rotte  ai()t  yjiann),  aber  in  Cer  a.  <§?p.  feinen  U3e!eg 
für<$aö  <ißort.  2>a  es  aud)  in  ben  mebein  SMmeften  üorfommt,  nbrf.  (ofyne 
fcaö  bebenf[icf>e  igt.  rr.tr  n.  tmb  prot  m.  $u  jätyleu)  rot,  rott,  Ijüll.  rot, 
rotte,  roote,  engl,  rout  caicrva,  tunna,  fetbfl  im  ffam.  rota  Kompagnie 
©Ofbaten,  altfranj.  roule,  compagnie  de  100  gendarraes,  müßte  id)  mir  nur 
ju  fjerfen  mit  t>et  ?!nnal)me,  ba$  mibe  (Jntlcimung  fcc^  2iu»briicfö  nadj  bec 
einen  ober  anbern  Seite  ()in  flatt  gehabt,  wate  bei*  933ort  adjtb. ,  fo  mürbe 
id)  beu  (yebanfen  an  ein  ftgitr(icf)  aif-  spatium,  locus,  lempus,  ngendi  ger 
nonimene»  9tob  ober  .9t  üb  nid)t  burdjauö  läcpcrlid?  finben.  (oben©.  56.  S7)i 
25aö  Voc.  »?.  1429  überfefct  burd?  ain  rot  baö  lat.  conTallium;  unb  biefeä 
lagt  fid)  red)t  gut  atö  ein  gemeinfdjaftlidj  aiu?gereuteter  93ejirt  benfen. 
rotre'r,  routrei  (- u) ,  adv. ,  über  Jpalit4  unb  .ftopf,  tn  bic  2ßette. 
Routrci'!  fcfcrewen  bfe  jungen,  wenn  fic  anfangen  in  bic  2ßette  ju 
taufen.  'Buabm  tan'  routrei"  glorla\  Wia  <1"  Ermuado'  bey 
da'  HouV.at  Hüarhl  ausgwarftV  had,  da  is*s  an  3f  Roulrei-tappm 

gango  .     Wad)  bem  ßtetd?geltenbcn  r>au  =  breln,  tvol  rot  =  btcin. 

93rgl.  ©tatbero  auöruteten,  @clb  unter  bic  £eute  werfen, 
rottcnliaft  (rodnhaftj,  (ipcantÄ)  regfam,  rüfjrtg,  gefunb  oon  2tuö- 
fel)en.  2)er  alte  Sftann  ift  nod)  reeftt  rodnhaft.  3fl  bic  ©egamm 
»olfummen  unb  rotten  tyaft,  fo  fot  man  k  laf;en  gu  ber  '.übern, 
wer  \i  aber  ptef*  unb  pbifig...  Cgm.  öoj.  f.  I03.rf  (95rgl.  ba« 
fdjroeij.  fid)  roben,  fld)  regen,  rubren.    1  ha  tovil  g-eibT,  clia1  mi' 

fchiar  nimma'  roddo"). 

2>ie  Motten,   et)malf3  efne  2lrt  ©aitcn:3nftrumcnt  (a.  ©p.  rotta, 

Jyra,  cyiliara,  psalterium).      ,.In  \  igUia  nativitatis  beatae  Mariae 

beö  9)iarfgravcn  . ftrtetfct  von  33aben  mit  einer  (Hotten  geben  l  tyfb." 
Otfnbere  bergt«d)eu  ©efellen  probucieren  fi#  mit  „einer  fttblen," 
anbere  mit  üauten).  Oiedjn.  o.  18»?*  ^retb.  ©amml.  H.  118.  „%{i 
Der  2>aoib  fein  rotten  fpten,  roau  er  barauf  fyerpfen  roolt."   Cgm. 

121.  1.  88. a  „Nauplum ,  rott,  cliordas  liabens  ex  uti  a<jue  parte 
ligni  cavati."  Cgm.  619.  f.  5<}2.  „rott/  rubela  est  parva  figella." 
Voc.  1119.  The  rotC  a  sort  ol'  guitar,  tlie  strings  of  vvhich  were 
managcd  byaliind  of'whcel  (mcint2Batter  @C0tt  tm3»«nt)0eIV.  159), 

alfo  eine  ©reöleoer.  rotten  (d-  Sp.j,  barauf  fptelen  (roton 

psallcre,  ?)?orf.  <Pf.  91.  2).  „Der  iuit  tjarpfen,  bifer  roll  roten." 
Doc.  ^lisu.  II.  291.    „©atmrotten,  psallcmus."   2öinbb.  fpfait. 

(Cgm.   17.  fol.  51.b) 

Mottete.  ,,£affcn  l>crab  mit  rottete  (n)  cht  bruefen,  pontem  de 
superiore  parte  trochlcis  laxant/1    Vegctius  de  A.  M.  o»  1529. 

!\  •  21.    5>rgt.  b.  ». 

2)tC  OiOttCl,   f.   OlObel  (rotula). 

5Mc  iKutten,  aueb:  tu l = r u 1 1 e n ,  bie  *üalraupe,  <HaUD.uappe,  Gadus 
Lota  L.  @eft:nb  wia  ai.fitttt*ji,  rntfngfund.  ßtma  rote  Oiupp en 
oben  ©.  118  auö  bem  mitteital.  rubeta? 


«Kut         SKuet         SRatfcfy  171 

b  e  t  =  r  ü  1 1  e  ti ,  wer  =  tütten,  j  c  =  r  ü  1 1  c  n ,  1 )  tute  ftriib.  jerrütren 
(perwirren ,  l«  Unorbnur»g  bringen,  Petitoren).  Hast  ma'  d-  Här 
ganz  da'ritt-t.  „J£>afl  mir  meinen  ■äipcttt,  o  ©ort  'ßr.fer,  roücft 
peritf.".  SBucber  ei)«rfreit.^roceff.  löi.  ,,X>aj}  er  Der  Sanbfäaft 
jre  Sreppatt  unb  alteä  Jipcrföommen  j  er  ritte."  ©animier  f.  £mol 
II.  129  ad  1487.  „einen «Bertrag  ftete,  peflc  nnb  un  jurüf  te  galten." 
„Datf  folget'  eftrfd)  tmaufpcprod)en  nnb  unjurutt  Meißen  fol." 
MB.  XXV.  469.  485.  „Die  ©libcr  (betf  ©efreuiigten)  würben  alle 
jerrütt  mit  gäl)et  pein."  Cgm.63o.  f.  125. a  3crütt  »wen  <Ii3efb^ 
perfonen)  deflorata,  niefet  mefyr  3uugfrau.  Cgm.  652.  f.  4i.  2)  er= 
jiiwen,  entrüften.  Datf  Sing  bat  mfd?  ganj  d.M-itrt,  »rrituts 
„2öem  fott  ber  aiufaug  nit  jetftten, 
ba£  fliner  fd)t!t  auf  unfern  .fti'mfg  uauf?"  '•Bolftflicb. 
5)jentttet  (zritt)  fepn,  nid>t  b>»  ©innen,  perfranbctffrre,  »«{)«= 
finnig.  Die  cb.ldub.  jR-.flfii  ©ctrulb,  befonberg  Jpabcr  unb  öcrfto, 
indaritt  maen,  einfüercn  —  (in  ber  Unorbnung  wie  bic  Saline 
unter  ber  gewöbnlidien  ©enfe  fallen  unb  liegen,  unb  elme  \ie  in 
©arben  ju  binben)  —  wirb  wcl  niept  alt  in  ber  9iftt  au  crfldrcn 
fcpn;  (gl.  i.  155  ftel)t  ein  bunfletf  ritta,  culmis).  £>;»«  5Kütt= 
©tro,  SBfrrftrol),  au*  l)d)b.  .()iütt|trol).  Oiüttforu  („3  SKe&cn 
ütfttf.")?  in  einer  £oljer  Wuäfcbrcibung.  3n  ber  n.  ©p.  finbe  id> 
nid)t»  (*ntfpred)cnbeö  9ibrf.  t  o  ;  r  ü  b  c  u  ,  t  i> ;  r  ti  t  b  e  n  ;  hl.  rtibia 
disturbare,  aber  neben  rnbla  tumultuari  audj  ribta,  unb  rtbl  tumultus. 
SSrgt.  reuten,  aber  aud)  retten  s)  unb  rittt«. 
Die  öiuetcn  (Ruatt-n,  o.pf.  Routrn,  Rouhhfn),  wie  bd)b.  föutbe 
(a.  ©p.  ruota  virga,  gjotf.  <pf.  22.  4,  77.  55;  jegelruota 

autenna,   gl.  o.   I(i3;  mejtUOta  pertica,  o.   159,   •Dtut.   II.  547; 

agf.  rob  pmica  unb  eräkj  altf.  rttoba  örux;  aber  unflar  iii, 
warum,  nad>  ber  Lfe'fc.  Sax.  £tt.  II.  51  l,  ruoba  ,,dicitur  äpud 
Saxoncs  CXX  soli.li,"-  alfo  eine  ?al)l,  ein  Duobecfmal^fumbert, 
prgl.  oben  ®.  155  Oiatel.    9Hd)t  mhtber  bunfel  i|l  „roaba,  roata 

fictorj'1  gl.  a.  265.     Oirfll.  ®rimm  II.  in).     J»-  lloulihtn   föWägng 

(D.ff.)>  bie  SBunfdjclrutftc  «u  Olattjc  iiel)en.   „Wutacl),  vrrgi%lmm." 

Cem.  668.  f.   6. 


rätfdjen  (radl'chn),  1)  flappem  (nbrf.  rat  ein).  2lm  (!l)arftcptaa 
wirb  nid?t  mit  ©lotfcn  gelautet,  fonbem  gerdtfefet.  2)  ben  «mt  r 
nid)t  reebt  au^fpred?cn,  fdjuarren.  3)  perädjtlid):  fd)iuaßen,  plaubern. 
Die  2Beibet  tatfd)en  gem.  Die  i)idtfd)cn  (Badfchfl),  1)  bic 
£lmrm flapper,  welche  in  ber  (ü&anuodje  von  ber  3cit  ber  @raMegunge= 
<5eremcnien  bi^  ju  benen  ber  Shtfcrftcftung  flatt  ber  ©loctcu  gebraucht 
ju  werben  pflegt.  (^  \)  a  t  f  r  e  p  t  a  g  =  dl  d  t  f  d)  e  n.  2)  glad)öbre*e(. 
Voc.  ».  ]755.  5)  fd)waßl)afte  Werfen.  4)  c£itnFge|d)irr,  blfea, 
ligneum  vasis  genus  (juo  in  tabernis  et  coenobiis  jiolus  cireüm- 
fertur   ad   supplenda   exhausta  vascula.     Voc.  v.   1618,  1755  unb 


172     SKaitfdj      SRttfty      Dlotfdj      gRutfö      9ta> 

f.  Oid&en.     5)  fm  <S<bcty.   3e<fce,  fKedmung.    Mach  ms'  ncf  s 

rechte  Radfchn    ani !    fagt    bet  $ed)tt  JUttt    ftclbefütjrctlben  ffitttl). 

«Brgl.  Üf.alflenb«rt. 
rattf<t?en  (raatfchn),  Qtm)  fdjanfeln,  wiegen,   roacteln,  (2lftfaff.) 
rätfdKln  (^r-  retten  3). 

T)&$  Oll  tfd)grad,  1)  carex  dioica,  ©egge.     2)  poa  alpina  L. 

rotf#en,  vrb.,  (3m  Oifett  r>on  Äinbern)  „mit  f (einen  ftetnetnen 
Angeln  fptelen."    $Srgl.  r  liefe  In. 

rntfdjen,  vrb.  n.,  i)  wie  bcf>b.  (nbrf.  rutffen).  3rgenb  roobln 
rutfeben,  im  ©cfcerj:  fabreu.  2tn  ^enertagen  rutfdjt  baä  leb- 
füd>tige9}?ÜRcben  gerne  aufSSerlng  ober  tnöJpefellof).  58rettlein^ 
rutfcl)en  (bre'lrutfchn),  im  ©cberj:  ilerben,  weil  man  ben  ©arg 
f)te  unb  ba  noefc  jeßt  auf  einem  35rett  In*  ©rab  rutfeben  läjlt. 
2)  rutfeben,  rutfdjeln,  fcbaufeln.  Die  Olutfe&en,  bte  ©Raufet 
(cf.  ©efcupfen);  (ffierbenfelö)  bie  2Bfege.  Der  Dfutfcber,  Otutfeb, 
baö  einmalige  Oiutfcben;  ©tof.  Gib  eam  3~n  Rutfcha5!  (febroeij. 
Otuij).    rutfd)ig/  glatt,  fefelupftfg,  reo  man  leidjt  ausgleitet. 

Der  „OUitfct>er,"  ©erlebt  autf  (grbfen  unb  ©erfte,  ober  attf  etbfen 
unb  £tnfen  geroebt.    23rgt.  Rufchi,  9Ub«l,  mef?el. 


[Rett)e:     £Rafc,    tat),     $& 
(SBrgl.  Ptaf,  ref,  ic.) 

Die  Oi e » t e t  (Refiar  u-),  Me  Oteoterung  (Refiamm),  rote  hefcb. 
b«3  CReoier,  33ejirf,  ©egenb.  „Da  feblcfttf  fauber  feinen  con  euren 
Oiaunjen  in  bie  0?er>ler."  93ueber*  Äinberlebre  1781  p.  22.  Um  d- 
Revier,  in  ber  ©egenb,  in  ber  9?dbe;  fteurb.  r>.  1591 :  „Umb  bie 
Öterj.erung.-'  „Der  £aflbrunnen  ligt  in  bet  Diefier  jroijcben  ber 
3fer  unb  2opfa."  Jpallbr.  58abbefdjr.  „s3Son  Unglelcbljalt  ber  2anbfj= 
Qlrten  (f.  2lrt,  L  111)  unb  gtlfitn."  2.0.  v.  1555.  f.  104.  3* 
fjabe  tveilanb  t*on  «Sdjmeijern  im  fpanifdjen  2>ienft  ben  ftrancon  bet?  Xar: 
ragoua,  ben  Wanjanare«  bet)  OTabrib  nur  baö  9ie»ier  nennen  Dören, 
gattj  in  ber  QSebeutung  bee  franj.  rivicre ,  engt,  river ,  fjoü.  riviere, 
&tut<  II.  215.  224  t  i »  i  c  e  f.,  bie  fcf)on  im  <parcit>al  porfommt:  ,,<Stn 
lip  tvaö  fldr  unb  fier;  6t  bem  plan  an  ber  ttwter  trcuog  er  fiel)  alle 
morgen."  3»  t>c'1  rpmanifdjen  öprad)en  Meinen  ftd)  bie  2lbfeitungen  »on 
rivus  mit  benen  von  ripa  eermengt  ju  f)aben ,  anbrerfeits  ift  ber  «Begriff 
eines  ^lufTe»  mit  bem  einer  2lbgränjung,  2tngränjung  permanbt  genug, 
nne  fd)on  ba6  tat  rivalis,  rivinus  jeigt.  3Die  mögen  firf)  tvot  bie  Franci 
Ripuarii,  Ribuarii  in  ber  5Wutterfprad)e  genannt  f)aben  ?  rei»ier= 
tunblg,  In  ber  ganzen  ©egenb  befannt.  „Deffen  £od)ter,  rote  re= 
vlerfunbtg  ift,  jefcon  5  Ätnber  ohne  «Batet  bat."  „Welner  Iteben 
5Wart  Urf*el  rer-terlfd^bef anute  Späamtittit."  3Jud)er«  f.  2B. 
IV.  90»  294.       tepieren,  «0  (3äg.  =  ©p.)  roie  b,d)b.;  b)  berum= 


9fam>      2Kamv      CRuerc      rK\x\x>      3£a§      173 

fuchen,  fpfonferen.  Da  mnas  I  a~  Bifsl  rehVn.  c)  ben  Jpang  Sacbtf: 
wanbeln,  lufhvanbeln.  „SSerbrojien  ich  gleich  aupfpafelcrt,  hinab  an 
ber  *))egniß  reffert.*'  reoierig,  teoierifch,  ad;.,  tvobl 
orientiert,  «efcbeib  wiffcnb,  autfricbtfam,  gefchicft,  brav. 

.,F."n  rechtl'chaftno~  ßuabm  g'fallt  na  das  Dconl  wdl. 
'De  nutz  und  reviarig,  und  halt  li'  recht  toll."  £>.£.  üieb. 
„3)ie  tbor  mit  gueten  refierigen  leiten  befeßeu.  2)le  bapferjten 
anfecbllcrdften  onb  refletfgiften  SBurgcr  beflellen."  Qlnorb.  jur 
gronlelch.procefl".  ».  tWO;  Sßjta  »tr.  V.  91. 138.  cfr:  gbtg.  t>.  1605. 
P  358.  untefterlg,  waä:  unweit  lauf  lg,  b.  f).  blobftnnig, 
nicht  geeignet ,  (ich  felbfr  übcrlaffen  ju  werben. 


SRetfye:     SKarc,     rero,     :c. 
(&rgl.  Ofa,  ve  unb   föab,  Oieb,   ic.J 

tarn,  f.  roh  (@.  78). 

rauwejen,  rauweln,  f.  tauen  (<&*  l). 

IRueit,  ruewfg,  tueroen,  geruewen,  öiube,  ruhig,  ruhen, 

f.  öi  u  e  (@.  2). 
,, Diu  warb,  Oiubatt  ber  ©tauefchaft  Jpcnnlgau,   Oolianb,  ©elanb 

unb  bet  Jpcrrlichelt  $tlefllanb"  (Hannoniae,  Hollaudiae  et  Sclandiae 
Comitatuum  atque  Frisiae  Doiuinii    Gubernator)    betitelt   fich 

.£erjog  QUbredjt  I.  oon  58a»ern=Strattblng  al$  (Statthalter  ber  lieber 

lanbe.    MB.  XI.  4U3  ad  1 500  ;  XV.  481  ;  XII.  p.  453  ad  13(55,  p.  323  ; 

Xllli.330adi386.  „Jperaog5tlbred)toon33a»rnfö ogbart }u JpoUanb." 
Cgin.  393.  f.  5."  Otbrr.  .Otnvaert,  nach  beut  brem.  Oßvtbcl).  unter  bem 
ÜRannänamen  Kauert,  Ruardus  alt>  Svou  :  tu  an  rb  ,  Dluiiruarb,  <öe; 
wahrer  ber  ött'entticben  .stufte  crflvirt ;  id)  lami  inbeffen  bn-S  f»o(ii1tibifcf>e  bem 
nbrf.  3laue,  .Ocoun'e  (3vul;e)  ent(Vred)enbe  »fficu't  nid;t  finbeit.  ititian  fjat . 
Kouroaerb,  9toen>aerb,  fKetvaerb  atö  alt  flaubrifd)  für  gubernator 
provinciae,   r  0  uiuaerb  fd)  d  p   dioecesis  provinciae. 


SKeifye:     9^a§,    ref,     ic. 
(&rgL  fltäf,  re&,  ic.) 

Ser  iüah,  bei»  =  en,  l)  bte  Otatte,  Diaße,  ums  fattus  L.  (auf.  rät, 
nbrb.  rotte,  fäl.  rotta).  @el)t  gewöhnlich  wirb  blefeg  itbter,  jur 
Unterfchelbung  von  OtaB  2),  97fu.lr.alj  genannt.  3»i  öcherj:  ber 
ÄudjeUOiaB,  Äücheniunge.  ,,3d?  watb  ein  rofjlger  unb  fchmoßfger 
lucbelraß."  Ollbertlnö  ©uüman.  „<£«?  i(t  fein  X^auömagb  unb 
Äuchetraß  nlergenc,  \ie  will  ungeftraft  fein  unb  bte  watbeft  nit 
leiben."  Sit»,  (ihr.  ?.  2>er  ©cfcldfralj,  ^erfon  ik  otel  fchfaft. 
2)er  ©pU=*)Ufe,  lelbcnfcfaaftlidjei*  epleler,  ber  ba  fplelt  „wie  ein 


174  £Ra§        SRattj        3fo§ 

JHaß."  etma  gar  barf  bobmtfäe  i>rac  (r.itz)  ©pfetet?  taften, 
CJiürnb.)  riet,  feil  febtafen.  2)  bie  Otaupe,  cruca  (etwa  jufammen* 
l>augeub  mit  raßen  grassari  be»  Srfgcbanc  2D8)i  „£>ie  9Haiofafer 
unb  9i«f?en  banb  icb,  an  fiebern,  unb  mueften  mit  jur  bannb  flüegen 
ober  freffen;"  fagt  fcf?ou  25.  f.  ©ebroarj  von  Slugöburg  in  feinem 
Sracötbucb,  <niö  bem  16""  ^abrl).  «Hafte  In,  pL  (p.  35ell.  O.2.), 
bie<partlfeln  ciaet  auä  gefallenem  O.uarf  mit&ummet  bereiteten  ©peife. 
taßen,  abraßen  einen  23aum,  i()n  pon  iHaupcn  fänbern- 
©er  JHaj,  be£  =  en,  ®rU#e,  griecbjfcMatboltfcber  ©tarne  (Rascianus, 
fHaije,  ungar.  Ratz),  wie  fte  früher  mitunter  al3  Jrjanbettfleute  p 
«itö  (amen.  „3Me  p.  3)egenberg  fübren  im  ©d>ilbt  ein  SBruftbitb 
efnetf  OTdßen  ober  Stattern."  Jjmnbä  @t.$.  II.  55.  ©er  diajen 
(Radfclrn,  Rau rlich-ji) - 35 a rt,  (Schnurrbart.  3n  bem  bifd)i>frid)en 
9J?anbat  an  bic  Gfferifei)  beö  <8istl)umbi?  $rejfioj)  00m  16  9)?ärj  lhis 
ftcrßt  eö :  ,,21(^0  foüen  bie  ©eiftiidjen  aua)  feine  aupgefpannte  .Oiaifeen; 
pari,  afö  wie  bie  ©orbnten  ober  anbere  l'aiienperfonen ,  fonbern  abge: 
fürCt  tragen. "  —  *{5rgf:  ©einer  ganjen  fpt)»npgnoniie  gab  es  einen  eigenen 
2(uöbnicr,  bajj  et  ein  .Otäjef  war,  b.  I).  bafj  feine  Augenbrauen  über  ber 
Dtafe  iufammenftiegen ,  rvera)e6  bep  einem  fdumen  <£ieftd)te  immer  einen 
angenehmen  ftusbrutf  »on  2>innlid)teit  ftei-porbringt.  ©oetfoe  ,«2Cuj!  meinem 
"eben"  II.   551. 

Die  Oi  äßen,  (^orbfranfen)  grojje  QMcrfanne  »on  Jpolj,  unten  roett, 

oben  enge,  mit  einem  iHofjr.   et'-  oben  ®.  m  JHatfcben. 
raißen  (raatzn,  o.pf.  raitzn),  tote  bd)b.  teljen  (ttlu  an,  9«otf.  77. 58; 

gl.  i.  646  nbtb.  „taton"  irritare;  Hl.  r  f  f  t  Ä  carpere ,  vollere, 

initare;  na*  @ramm.  U56:  vi.  n>ol  ju  reiben  geborfg).  ©e» 
«.  Delling  iteftt  bie  $orm  „raßen."  Üblicher  attf  Mi  <primitfp  finb 
fnbejj  bie  (iompofita  anrafßen,  perraißen.  anraißtg,  »er= 
fübrerifd).  ©«$  befeb.  rei je nö  tpirb  a\x$  xBücbern  gelernt,  rapjunbe 
fraro,  im  Cgm.  638.  f.  110  m>d)  fe&r  eigentltci)  eine  jur  ©ünbe  ter- 
fübrenbe.  ®a$  Oiafßgelb  (a.  (Janjt.  =  @pr.>,  batf  Jpanbgetb  für 
geworbene  Solbaten  u.  ,,3r  fult  nf<i)t  etntf  ja  bem  anbern  gen,  uub 
fagen  bofe  bfng  unb  gereij je  unb  geioerre  macben."  ^t.  Serbt.  126. 
Gl.  o.  265  aereijf  concitatio,  seditio;  o.  c,2,  9iotf.  «7.  8  reiajari 

lacessitor,  arnaricar.s.      ,,i)iatjt  fic  mit  bem  l\aȧel  ber  lllintl  Pllb 

unfeufd)."    „©olebö  fuffeti  unb  Ralfen  ftnb  raiiei  ber  lieb."  Ogm. 

241.   f.  6?.b  93. '• 

3)er  «He'ßel,    i)  «ßren  anö  jerfodtfem  Ob  fte.  mit  Q5robfcbnitten  be= 

rettet.     Slpfelroßel,    mala   elixa   iiicoeti»  ]»ane.     Voc.  p.   1613. 

Roller  re"ßel,  au^  Jjpllanberbeeren.    .fter  f  tbc  n  =  OT.,  2ßelcb= 

fel^JH./     artopemiaa    oerasinuin  ,     duracinum.       \  oc.    ».    1618. 

3»etf^gen-^H.  2)  (ö.ü.)  8ttt  9Het)lfpeife,  bte  fonft  ©cbmarren 
belfjt.  @emmel--Oie'ßel,  ge|lo ebener  Oi-,  getraufter  ober 
Z  x  «  n  f  (Traf  -)  JH  e  ß  e  l ,  S  tu  n  r  r  Oie  ß  c  t ,  gequirlter  Oi.  ®ae 
OiCßeifcbmalj,  «öobenfaß,  ber  bleibt,  wenn  Oiutter  ju  ®*matj 


3ft§  %>£  175 

jerlatTen  wirb,  unb  weiter  jttr  93ereltung  be£  3wnt=9le&et$  bfent, 
„Wlä  oft  bfc  pawftaro  fmalß  antffafjt,  gibt  f»  ben  blernen  bat?  er|t 
abgefdjopff,  barauä  bic  bicruen  «In  ciTen  mad)en  mit  brot,  genant 
armen  man  ober  OUjel."  Cgm.  698.  f.  43  (©cbefrer  DienftCrb. 
».  1500).  (Srgl.  Softer,  Oiofäf  nedjt,  ^litfdjer,  ©eröfcb, 
OTufcbJ,  Oi obel). 
riß  eil,  l)  wie  bebb.  («.  ©p.  rfjjan);  2)  im  Jperbfte  nur  tjaib  pflügen, 
fo  baß  ein  2ßafeu  auf  ben  anbem  fommt;  bie  SBracbe  iimreifien; 
3)  fcbaufeln.    Voc.  t>.  175.0.    Tier  OUßer,  einmalige^  Oiißeu.    Der 

OUß,  bie  üHißen,  l)d)b.  Oi^e.  (tljjt  notae,  sulei,  lues,  gl.  a.  569, 
i.  515.  555). 

Die  Giften,  piur.,  (35.  ».  gyjoU  3iUertf>al)  .ftübc,  Uc  v>on  bnufelrotber 
ftarbe  «nb  nach  ber  &inge  be£  Unterleib*,  jtvlfcbeu  ben  JMnterfüf'cn 
bureb,  bitJ  an  ben  Oiucfgrat  hinauf  mit  einer  weifen  QMnbe  gezeichnet 
finb. 

„tl&eröt,"  (Slfd>aff.>  hlutrotl). 

„Der  föißling/'  junget*  <3lcgen  =  ober  ©fbaf-)  «Bieb,  bad  nicht  wacfcfen 
wiß,  fonbern  Hein  unb  mager  bleibt,  (b.9B.).  SDaö  tfißlingll.  ©.  ra7 
ift  ju  ftreic&en,  b«  id)  fallet)  Ä  für  98  gelefen.  li>ie!Ief*t  elgentiid) 
Ülußüng;  \>rgl.  b.  f. 

Der  9ioß  (Roy.),  wie  bd)b.  (gl.  a.  46  roj  mueus,  i.  jo  broj  iRUtma, 
o.  2u5  l>roj  mucca).  toßtg,  wie  l>tt?b.  rußig,  von  tyferbeu: 
mit  bem  Oioß  behaftet.  Datf  augenrlcitg  lippidus  beö  Voc.  p. 
1415  wirb  r>iclleid}t  altf  rußig  ober  rlejig  au  nehmen  feim;  f.  b.  f. 

roßen,  Sfcbränen  vergießen,  »weinen/  a)  mit  »erdditlldiem  9»eben= 
begriff.  Muast  d'  denn  ällawal  rotrn,  <ln  rotz©~de  Dingin!? 
b)  auch  ohne  verächtlichen  9iebcnbegrljf.  Dicfc  ftorm  fcbelnt  nach 
©ramm-  68*1  \  U.  jum  d.  «Iblautuerb  rfcjen,  a.  rlojan  (riuju, 
ti>h,  rujjun,  rojjan,  I.-u-rmiari)  ju  gehören,  wooon  ci  ein  roj 
(a.  362  hroi)  ploratüs,  roaag  lachrimabuiidus,  tristis  gab. 

roßen,  1)  (U.Donau)  abiehren,  weifen,  faulen,  verwefen.  2)  faulen 
madjen,  in  '»Berwefung  bringen.  J>ar  roßen,  SHac&ä  roflett/  welches 
entroeber  burch  SBer.fenfurig  bcflelben  in  b&ä  2öafiYr,  ober,  befonbers 
im  b.  Oberlanb,  bureb  3lu*brcltuug  befFelbcn  auf  liefen  unb  ©toppel- 
felber  jur  Gflnwirfung  bees  £baued  unb  2Bettertf  gefötf$r<  Die  Oioß, 
Jpar^üKoB,  ftlachöröfie.  „barroeß."  MB.  V.  451.  ©,  röfen 
unb  rotten. 


176 


0. 


(Über  bfe  UiM^fprad)  =  «ßerbaltnttTe  »tgl.  ©ramm,  638  —  667,  aud>  630). 


f,  $,  a)  am  @nbe,  verfnrjte  0iu3fprad>e  von  e|j  (vos),  f.  I.  ns;  von 
efi  (id),  f.  I.  H9;  »on  fte,  f.  b,  2ß.;  pon  baf  (ro)  unb  beä  (ioü), 
f.  ©ramm.  751.  b)  am  «Unfang r  (a.  ©p.j  fwer,  fto ie,  fwaj, 
fwetf,  fwem  tc.  froel [> er,  froeber,  fwanne,  fwenne,  frod  ic. 
perturjt  ani  fo  uuer  :c.  ber  a.  ©p.  @.  fo.  (Sinetf  attbertt,  pleU 
leidjt  im  ©tunbe  aueb  nur  pro$tl)etifcben  unb  au*  irgenb  einer  für 
ft'd>  bebeutenben  Jorm  perfurjten  f  (refp.  fer;)  wegen,  vrgl.  man 
Olrtffel  wie  fcblecf  en,  ftpmal,  fdjmd^en,  ftfymeljen,  Schmol- 
len, ©djnabel,  fd)nut(en,  fd)  weifen,  fpecren,  fpratfcten, 
fpraiten  u.  f.  w. 


gunf  unfc>    t>m)ßigjie    ober    @a*  & 
3f()ti)etiun^ 

$B6rter,   bereu  ©tammft;tbe  mit  ©  ofme  unmittelbar 
barauffolgenben  §onfonanten  auftüngt* 


SKeifye:     ©a,     fe,     :c» 
(3n  Deraleicpen  bie  Otett)en  @al),  ©ai  unb  @atp). 

fd,  (ä.  ®p.,  apocopiert  auä  bem  fdr  ber  a.  ©p.)  aWbalb,  foglefcp. 
Passim:  fd  je  l>ant,  fd  je  |tunt,  auf  ber  ©teile.  „@o  ift  ber 
man  fa  genefen."  „2>aj  wir  fd  erftnrben."  ®d  ft  niber  niete." 
2)iut.  HI.  58.  50.  51.  60.  sSot  bem  SSocal  l)at  bat  r  langer  gehaftet: 
fdr  ie,  2>iut.  III.  52.  49  <<t.  ©p.  far  io,  fdr  eo).  2>aä  umgefeprte 
tefd  OBaltber  60.  l,  altb.  ®.  III.  199.  2ui)  fefoeint  wenfgftentf  jum 
fcöefl  tm  o.pf.  uafa,  f.  I.  2:f).  121  (etwa  ur  =  fd?),  fortjulefcen.  3u 
tergleidjen  allenfalls  bat  fä  itt  ber  9)tnnterfetteu$otmcl,  hei-Ia, 
hei-fafa,  hopfafa!  (-u-),  womit  jufammenpangett  mag  bat  fcfcerj: 
fcafte  2lppeQath> :  ber  Safä  (u  -),  pon  ^ufmuuterung^mittein,  \vk  ©toef, 
©dbel,  <peitfd)e  unb  brgl.,  gebrauefojid?. 

Nemts 


@a  ©au  177 

Nemts  de  Idaa"  Geigng 

Und  de  Brädfclrngeigng, 

Va'gefsts  moc  net  'an  grols'n  Safa   (bie  93a|jgeige). 

3)et  Saitfetibfafa,  fd)erabafteg  ©cbeltwort  aud)  gegen  «perfonen. 

faen  (fä'n,  fä~,  fan,  o.pf.  feia"),  a)  wie  bd)b.  («.  ©p.  fdan, 
fdunan,  fdb/an,  i&  fdwufu,  ib,  fdta,  bim  gafdt  ober  gafdit, 
fäl.  fd,  ef  fdbt,  wdljrenb  bag  agf.  fdvan  noeb  in  feov,  wie  ba$ 
gotl).  fafan  in  fatfO,  ablautete;  big  ieftt  cntfpticbt  ein  engt,  qjatttc 
fown  bem  agf.  faven).  b)  in  allgemeinerer  S3cbeutung:  (treuen 
überhaupt,  vofa-n,  »erftreuen,  j.  33.  ©elb  an*  ber  jertiffenen  £afde. 
2)  e  n  2B  e  g  (vom  Jpaufe  eine*  9)?dbd)en$  ju  bem  feinet  entbeeften 
ober  treulofen  2lebbaber$,  um  fte  ober  il)n  jutn  «Dtdbrdjctt  ber  9tacfj= 
barn  jn  machen,  in  ber  9cad)t  mit  ©dgefpdnen  ober  ©pre«)  Pä-n, 
beftteuen.  J£d)(J.  ^wifeben  Illingen  unb  2auingen  foll  biefeä  2öeg- 
fden  jum  Jpaufe  einer  ©ebonen  in  ifyrcr  Q3raurnad)t  fogar  von 
©ette  i&rer  früher  abgewlefcnen  ftreper  felbft  gefebeben.  3e  mein* 
fotdjer  gutmütbig  gefäeten  >Bege,  fo  größer  bie  <5bre.  v.  Spe\]  ?>üt&-- 
fiüge  V.  @.  123.  Cinem  (seil,  @d)ldge,  £leb?)  auf-fä-n,  eiTa-n. 
2>et  @ä  =  9)?ann,  ben  übrigen^  ber  gem.  9)?amt  nur  autf  bem  Evan- 
gelium femtt,  beliJt  gl.  a.  337  faari,  i.  2S5  fabari,  a.  151  no* 
einfacher  faio.  Tier  ©demon  (£alenber  v.  1177),  ber  ©eptember. 
SSrgl.  ©d  =  t  unb  ©d-men.  2>le  3&entitdt  be£  lat.  se-ro,  sev-i, 
la-tum,  unb  felbft  fe-men  mit  unfern  formen  ift  unverkennbar. 

2)ie  ©au,  pl.  ©du  unb  <5a\\,  a)  roie  bebb.  (a.  ©p.  fn  scrofa, 

gen.,  dat.  sing.,  nom. ,  acc.  pl.  füt,   füttlti,  gl.   i-   53.  332 

welker  #orm  nu<b  ©ramm.  808  nod)  bai  beumlautete  e.pf."  ©du 
ber  (Sompoftta  entfprtdjt  —  „OKan  fol  ber  feu  fpufod)  vnb  eleu 
iufamenmacben,"  Cgm.  291.  f.  37.a  —  agf.  fügu,  ubrb.  foge). 
$a$  ©du  lein  (Säu-1,  Sauo-1),  gl.  a.  20,  o.  382.  41G  fiilli 
sucula.  Um  2lfd)affenburg  bei(?t  b&$  Äinberfpiel,  in  welchem  ein 
burd)  eine  ©d)welu0f"laue  (Sau-ldo)  reprdfentierte*  ©djwcincben  figu= 
riert,  unb  wöbet)  ber  ©prueb  vorfommt: 

Wir  wolla"  das  Säucha"  mäßo" 

Mit  lauter  Zwibel  vnd  Kalla"  —  unb  b<Xi  vom  Oiufe: 

Qi  fllngett!  au*  .fttingelorem  benamst  wirb  —  bat  Säubha*. 
SSep  <Pferbercnnen  ft'nbet  ftd)  in  früherer  £eit  al$  testet  <preh>  ge= 
roöbnllcb  eine  ©au  aufgefegt  (vrgl.  2  6$  II.  5oj.  302  unb  unten 
@.  99,  100  C?ennfau).    ©aber  fagt  b&$  \  oc.  ».  1618:  ,,V  ©am 

baOOntragen,  posteriores  ferre,  ex  infnnatibus  esse."     b)  bei)  ben 

@ct)ul)macbern  eine  am  ©amfiag  nid)t  fertig  geworbene  Arbeit,  bie 
für  bie  fünftige  2Bocfce  jur  5>ollenbung  übrig  bleibt,  c)  ba^  2lp  im 
Äartenfpiel.  ,,©o  fevnb  ja  in  ber  harten  vier  ©aü,  31  id)  elf  au, 
©djellenfau,  Jperjfau,  ©ra^fau,  unb  weilen  bie  ©aü  mebrer 
gelten  aW  ein  ^onfg,  fo  f ft  ja  H$  ein  faüij'd)  ©piel"  <p.  9lbrai). 
d)  ber  Sied*  in  ©efdjriebenem.       MW.,  in  weiden  bie  ^au 

®d)menev'$  Raytxmirt  miü(xbud).  III.  ty,  9ft 


178  ©au 

ibre  Oiolle  l)at:  o"  ©au  aufbeben,  (9(ürnb.)  a*  Sau  einlegen/ 
rolbet  Sßlllen  unb  2lbfid)t  etroag  Ungeeignete*,  Unanftdnblgeg,  8ln? 
ftofllgeä  begeben,  ober  wie  bat  Voc.  ».  1618  ctftdrt,  labi  impru- 
dentiä,  batf  ©egentbeil  von  ber  fö.$l.:  an  et  aufbeben.  SSe= 
rannt  ifc  bai*  ©eilbeimer  ©tücfleln,  wo  blefet  Sluäbruce  im  gtfunbe 
bei  Jperrn  23urgermelfrer£  ju  einer  fe&r  bebenflicfcen  Stvcvbeutigfeit 
wirb.  SOon  ber  Donau  fagt  <p.  Olbrab.  in  feiner  2irt,  SStfß  ju  machen, 
baf?  fte  nacb  iprem  ftattltcbcn  2auf  burd)  bie  ofterreicfcjföen  Staaten 
bod)  iufe^t  fccp  93elgrab  noeb  eine  ©an  aufbebe.  (Slncn,  beffen 
rücfftd)tlo6:3ubrlnglid)e$  33enebmen  man  abfdmeiben  ndll,  begrübt  man 
n)ol  mit  bem  ©ermerlen,  ba§  man  uod)  nie  mit  ibm  Sau  g-büart 
babe.  @ar  ju  fd)led)t  ©emaebteei,  ©efcbtlebeueg,  ©efagteä  ka"  kaa~ 
Sau  brauch  a~,  lef-n,  wifl'-n,  dacräd-n.  3m  b.  SS.  braucht  man, 
ehvag  SSerlorneg  fudjenb,  ble  mr>ftifd)c  Jormel.    Saubes',  tou's 

Gald  heo',  Saud  reis,  tou  d*  Hent  wek!  ©ie  erltdrt  fl'dj  vielleicht 

burd?  eine  anbre,  nad)  n>eld)er  von  einem  SSerftotbencn,  an  beffen 
©ellgfclt  man  jtveffeln  ju  muffen  glaubt,  gefagt  lvitb,  er  fei)  ber 
alten  ©au  in  ben  21—  gefahren.  Die  9?  er f au,  Urfau, 
Oiennfau,  f.  unter  9?er  II.  ©.  705  unb  kennen  III.  @.  99.  io. 
Der  ©au^ber,  f.  58er  I.  @.  190.    Der  ©aurJpammen,  f.  £. 

Die  ©au^£ad)en  (gl.  a.  529.  575  fu  =  Ud)a  porcaria,  porcaricia). 

Der  ©au-9cicfel,  ber  SSerlierenbe  in  einem  gciviffen  Äartenfpfel. 
Da$  @dn  =  £r  (Sai-OW,  9?rnbrg),  ©djroefnSobr.  Der  ©du  fad, 
(fturnfc. ,  £).<pf.)  ©djiveintfmagcn  mit  »tut  unb  ©pece  gefüllt.  Die 
!n  ber  D.tyf.  übliche  ©itte,  ftcb  nad)bar(td)  einanber  sunt  SSerjcbren 
bei  ©dufaefg  ju  laben,  wirb  fd>on  in  einer  9iotc  ju  ben  öleimen 
v.  1562  be»  ©clegenbeft  bei  bcbrdlfcfccn  ©djaffdmr-^anfetä  bemerft. 
Der  ©aufdjneiber,  ber  ©djroefne  cafiriert.  23lefe  fommen  mi 
bem  faljb.  ünngau,  befonbertf  bem  £anbg.  ©t.  Sttidjael,  in  meinem 
fafc  auf  jebem  ©ute  aud?  bk  Äunfr  bei  ©aufdmelbcng  unb  bai  2Sor= 
reebt,  ft'e  in  einem  von  ben  Junftgenoffen  ibm  überladenen  ©au  be$ 
l>eil.  r&nuTd&en  Dield?*  roanbernb  au^uubeu,  vom  SSater  avi^btix  ©ol)n 
forterbt.  ©auf  eng  er,  „Werobebrüber,  tvelcbe  25urfd>  man  ju^ 
vor  ©dnfenger  unb  Smnfnfcbneiber  geheißen."  Simpllciss. v.  1669. 
p.  431.  ©autanj,  f.  £anj.  Der  ©autreiber,  ©dutreiber, 
@d)iveinbdnbler  (vom  treiben  ganzer  beerben  jum  SSerfauf  au^cr 
£anbeö).  0i.2l.:  ©elb  Ijaben,  »nie  o"  ©autreiber,  b.  I).  viel. 
^k  Üt.3l.  allein  fdjon  bejeldjuct  bat  23ortl)eilb;afte,  roelcber  biefer 
Olctlv&anbei  für  bat  Sanb  bat,  ober  bod?  gehabt  bat.  Daji  er  fd)on 
alt  iil,  jelgt  eine  qjriamcl  bei  XV.  3al)rb,.  in  efebenburg^  Denf= 
malern  p.  11 7. 

,,%n  25aiern  jenebt  man  vll  ber  fcbtvei«/ 

ber  treibt  man  vll  binab  an  dein." 
„55eperlanb  ift  fo  voller  cvcfeeln  vnb  Ijoljop^,  bae!  fp  allen  nadjbauren 
vnb  5ln|t6ffern  ©aw  genug  jlcb,en  unb  mofien."  ©eb.  Jranf  QBeltbud) 


®e  179 

».  1534.  fol.  I5.h  £>et  ©aiirjanb  (S-zan'),  »erdcbtlicbe  ^Bcnen- 
nung  eiuetf  ©abeltf.  „2Bo  ift  euer  roftiacr  ©aujabn,  bamit  itjr 
bem  SWaldjo  ba^  £br  abgeöaeft."  2lbele.  (33e»m  Äegclfpfcl)  jcber 
ber  bepben  äuferfeen  ©eftenfegel. 
2)et  @e  (o.pf.  Sei,  febroab.  Sni,  Sea),  plur.  ©c,  2)tm.  ©eletn, 
wie  bdjb,  (a.  @p.  fe*o,  fe,  gen.  feuneS,  plur-  nom.,  acc.  fe'a, 

fe,  dat.  fennt,  feom,  feon,  stagnum,  lacus  unb  marc:  gl.  a. 
187.  201  jtd)t  fCUüi  mare,  539  inmltteitt  feiltltm  in  mediu  mare, 
alfO  Wol  nom.  unb  dat.  plur.,  ttJOJU  a.  272,  MM.  58  ein  Instr.  sing. 

feuuiu,  entfpredjenb  bem  tel.  fae=r,  gen.  faevar,  dat.  faevi  m., 

agf.  fae  f.,  gotl>.  f a f t>  =  ^  m.)    3m  Cgm.  152.  f.  ma  (53aumburger 

Siniiud)  scc.  XV.)  ftet>t  fol.  in':  „über  ben  ©ewn  fucren,"  mi 

auf  bie  25eclfn.  ber  ©ewe,  beö  ©ewen  beutete.    Der  (?i)fcmfe 

(Kedpfe,  a.  @p.  Wemtnfeo,  g.  93.  «Wett&elb.  H.  Fr.  I.  104), 

Segernfc  (a.  ©p.  Stegartnfeo,  ibid.  277.  5112.  515,  beibe  tvol 

nad)  tyerfonnamen  Gbiemo,  Segaro,  gen.  (£bfemfn,  Segarin, 

cfr.  Stegarfn  auua,  £egenp2(u,  Segarin  uuac  ic),  Sßürmfe 

(UUtrmfeo,  ibid.  I.  II.  205).    3m  Jpd>b.  i\t  btä  QBort  In  ber  ftti. 

mare,  n>fe  im  3igf.,  ein  Fem. ;  bagegen  fommt  ei  alä  Masc.  {n 

unferm  0.2.  aud>  für  iebei  ftebenbe  perennierenbc  2Baffer,  «venu  ei 

bei)  einiger  £fefe  aud)  nur  ben  Umfang  einer  Sacbc  ftat,  »or.    ©0 

j.  23.  verfdjiebene  ggel^fc,  ein  Delbfe,  Jpafelfe,  Jpoüenfc, 

Äoffcfe,  Sunno'-  (»uot  @unbcr=)  fc  u.  f.  f.    «Berfcbiebette  an,  in 

ober  jn)ifd)en  berglcfcfc>en  jcfjt  jttm  Stbeil  aufgetrockneten  2Öaiferu, 

©een,  @en>e«  (a.  @p.  ©eum,  ©com,  ©eun,  ©con),  ge= 

(egene  £rtfd)aften  fd?ei»eu  in  ibrem  tarnen  (nad?  ©ramm.  878.  258) 

jene  alte  Datfoform  iii  auf  unfre  Sage  berabgebraebt  ju  baben.    ©0 

ba$  ebmaligc  Äiofter  ©eon  (Otfeb  140  ad  1026  ©eo«,  MB.  II.  130 

in  ©cuum,  136  tf.  in  ©eroen,  Sein,  140  je  ©en>en,  Jpunb 

©t.93. 1.  543  ©opn,  in  gemeiner  2iu6fpv.  SoP),  ©eun  be»  -Äloiler 

@«rft,  Äircbfeon,  Djtcrfeon  im2.@.@beröberg.£asji©tat.ni.  410, 

©  0  i  e  n  sroifcben  jwep  fogenannten  ©een,  wovon  ber  eine  in  ben 

©taffelfee  abfliegt,  ©oien  bei)  ©ebongau,  Äaftenfojen  2.©.  Sbertfberg 

Spaui  ©tat. III.  449  (In bem  93etutomttafelbu<b ».  1097  ©.  157  Gailen- 

feon).  g«mUien@oier,®euer,@croer  von  ©ewen.  §reib.@ammt. 

III.  646.    25er  S3erner  öberlanber  fpriebt  nod?  ieljt  bie  Dttinamcn 

Unterfeen  (Inter  lacus)  Untorfcwon  aai.     T>ai  ©e=93latt,  bai 

febone  auf  bem  2öa(fcr  fd)wimmenbe  enrunbe  23latt  ber  Nymptaea, 

unb  biefe  fctbft.    „©ein  (bei  Älofterg  au  Segernfee)  Sßappen  jwei 

©eebletter  finb,  bie  (int  entfpringen  m$  ^ienufar,  bie  ba  bringt 

füflfen  fdjlaf  unb  ijt  verfteHen  bei  blutet  gang,  ben  mau  beipt  hac- 

morragiam."  5)?ünd)n.  Ms. ».  1470.  „©eecrenid},  feeplat,  feewurß 

nenufar."   gl.  o.  490  unb  Voc.  ».  1128.    35aö  aud)  im  ©panifdjen, 

Sranjoftfcben,  gngllfcbcn  übliebe  Nenufar  fdjeint  arablfdjen  Urfprung^. 

,/@epleter  fweben"  in^erwig<V'On@eianbe,/^ancn.'/  ©ubrun  5495. 

W  2 


180  <^e  @ei 

35a$  <Se*Veig3-l,  eine  Spielart  ber  2et>foie,  ble,  fcatt  betäubtet, 
grüne  9Bl4tter  l)at.  35er  ©eer,  (am  *Hartf)olomau$fee)  berede 
tfgtet  ©d?iffer  unb  giftet.       2)te  a.  @p.  öatte  ein  5>erb  feuuan, 

9f0tf.  106.  35  feuuaj«n,   gl.  i.  571  Prudent.  c.  Symm.  II.  921 
stagnare,  unter  2Ba(fer  fe&en. 
Se!  fe-dac!  nimm  f)ln,  re-r.oc,  nefmte  er,  fe-f-,  ne&me  fte,  fe-ts  ober 
fetto%  fettad,  ne&mt,  fe-nf-,  nehmen  ©le  l)ln!  (orgl.  ©ramm.  723). 
Se,  da  hättaV,  nimm  fein,  bA  fjabe  blr$!  Voc.  ».  ißis:  „fee&fn, 

accipe,  verbiim  pulsantis,  verberautis,"  frepltd)  aud).  S  e  Mofcbo-1, 
Lampa-1,  Heda-1  etc.  fe!  locft  man  bat  Äalb,  Samm,  ble  -3lege,  ln= 
bem  man  etmi  jum  9<afd)en  barbietet.  @o  ftetjit  ei  bep  2Baltl)er 
t>.  b.  9S.  90.  18: 

©o  wolt  id)  fdjrien:  fe,  gelticfe,  fe! 

©elücfe  baj  enboret  nll)t. 
Unb  10.  26:  fo  fpredje  Ir  öant  bem  armen  juo:  fe  baj  Ift  bfn!  Cf. 
©taufenberg  452.  1144.  „@e  f)ln  batf  ftngerlln,  fe  hin  min  trtiw 
je  pfanb."  Cgm.  568.  f.  266.  Cgm.  27.  Olrttfel  57.  „Ttun  fe, 
t)Ab  blr  ble  todjter  min."  Cgm.  568.  f.  245.  Unb  fo  lebt  blefe  3nter= 
iecttonäform  fo  wobl  In  ber  ©d)welj:  fe,  tiens!  feit,  fe-nd, 
tenez!  alä  In  ÜMefarllen,  wo,  nad)  3bre,  fd,  ad  plures  directo 

sermone,    fdtt,    formula  donantis  est.     2lud)  fd)0tt  in  ber  a.  ©p. 

unb  Im  ©otblfdjen  Ift  ble  $orm  fe,  fal,  unb  jwar  v>om  ijmperatfo 
fl&,  gotl).  fall)»  (fiel),  vide,  lot)  unterfdileben ,  mit  ber  95e= 
beutnng  ecce,  Ifou  vorfyanben.  3ftbor  III.  IV.  IX.  fee,  Äero 
87.  88  fe,  aj  plm  ecce,  adsum ;  £ar.  fe^nu,  fe^no  (neben 
fll^no,  fbno)  ecce;  Ulp&lla*  «Ware.  14.  41,  9)?attf).  8.  2, 
11.  8:  fal  Mov!  TOenage  fennt  foaar  ein  languebocfd)e$  fee,  voyez! 
©.  feben. 
fel^n  (feP,  o.pf.  fa),  fenn  (a.  ®p.  fmt).    97Hr,  fl  felnb  (mior, 

fi  fand,  fan'  unb  band,  han'),  ef  felt#  (es  feits,  fats  nnb  beits, 
häts).     Conj.    ld),    er   fep,   bn   fewfl  IC.     Partie,  praet.    fd)Wdb. 

gefetn  (gfei").  Sie  übrlaen  formen  ber  Konjugation  werben  auS 
ganj  anbern  ©tämmen  ergdnjt.  ©.  ©ramm.  951.  üßrtb.  II.  132  unb 
wefen.  nid)  t  fein,  nid?  t  en  fein,  a.  ©p.  cupbemiftlfd) : 
mit  »tobe  abgeben,  fterben.  „2ßcr  aud)  unber  Unä  ober  unfrrn  Tiad)- 
fommen  furba*  nlt  fol  fein,  wenn  bai  Ift  In  bemjar."  MB.xv.  463. 
93rgl.  I.  £1).  ©.  68.  nldjt  fcpn,  (d.  ©p.)  nldjt  an  fcem,  nld)t  ber 
Sali  fepn.  ©o  fagt  nod)  ber  ©djroeljer  bloö:  ei  l|l,  ober  e$  l|t  net 
(eg  l|t  wabr  ober  nldjt  reabr).  „Daö  ©eine  @nab  follte  ein  frembe^ 
5Solf  ln^  Sanb  gebracht  baben,  bat  wäre  nld)f."  „£>a§  alle  Älnbcr 
erbten,  bas  wäre  nld)t."  „S)a^  ein  $tirfr  nld)t  mebr  9)?ad)t  follte 
I)aben,  bann  ein  ebelmann  Im  geben,  wäre  uld)t."  5r.  gf)bl.  XIV. 
260.  266.  415.  ©rgl.  war.  „Dem  rel)te  i\1  alfo,"  mit  blefem 
fechte  verbdlt  ei  ffd)  alfo.  9tng^b.  ©tbtb.  bep  grelberg  p.  103. 107. 112. 
„2Bfe  l|l  blfem  maere?  3m  l|t  alfo/'  itrfflan  12495.  (cf.  bti  t)ü)b. 


@eu  <St  181 

2)em  ffl  alfo).  I  will  eppes  (sc.  a"  Spitzbua',  Liogar  etc.)  fei", 
wenn's  net  fo  is. 
feuen,  feureen,  flu  wen,  (a\  ®p.)  näben,  tat-  suere  (a.  @p. 
flu u an,  praet.  fluutta,  fuU).  „©am  man  du  gejattej  tuod> 
reibet  jefamine  fluree...  freie  reot  ej  roerbe  gebuojetr  ben  fiut 
(bte  9?al)t)  man  ba  djlufet  (bemerft)."  ©tut.  HL  53.  „®o  v-erfüt 
unb  buefet  fin  bofen  felb  atn  arme  man,  roatf  gat  baö  graf  engen  an/' 
Cgm.  717.  f.  105. 

2)le  ©  e  u  e  l ,  ©  e  u  l ,  ®lm.  ba*  ©  e  u  1 1  e  i  n  (Seils") ,  (*tta.äu, 
SSobenfee)  bte  Sl&le  (ff  Uta,  gl.  a.  19.  819,  i.  218.  662,  o.  83.  526 
subula,  oljne  Reifet  vom  Ä^cn  ftuuan,  ftuuuan  suere,  gerabe 
rete  felbft  baö  tat.Sßort,  altf  suvula,  üom23erbum  abgeleitet  fevn  retrb; 

vrgt.  mobiles  von  movere,  nobilis  von  novisse).     @.  a.  ©Utcr. 

1)  ff/  fuffüglert:  fö,  f-,  refe  l)*b.  fie,  b.  t).  a)  illa  f.,  a.  @p.  flu, 
ft,  gotft.  ft,  b)  illam,  a.  ©p-  fta,  c)  illi,  a.  @p.  fle,  dj  illae, 
illas,  a.  ©p.  fto,  e)  illa  n. ,  a.  @p.  flu.  9J?erfreürbfg  l)at  fid)  In 
fd)redblfd)er  «Eolf^fprac^e  nod)  ein,  nad)  ©ramm.  260/  ber  alten  $orm 
a)  entfpred)enbetf,  aber  aud)  für  b)  geltenbetf  sui  erhalten,  reomtt 
vtö  nad)  bem  @aljad)freläblatt  ».  1813  um  2Berfen  übliche  „fei" 
(reol  feu)  ju  vergleichen  fcim  retrb.  Um  Älfcbübel  nennen  bic  Dienst- 
boten efneä  53auernl)aufetf  ble  Jpautffrau  y.ca  tSoyji'  ble  @eu  (d-  Säi). 
2lud>  nod)  ©udjenrelrt  fe(?t  bem  nom.  fl  einen  acc.  feu,  fei  gegen; 
über,  ebenfo  l)dlt  ci  bat  5Ked)t$b.  Ms.  \>.  1455,  aud)  Cgm.  632. 
f.  41  ff.  Satf  MB.  IV.  p.  464.  465.  479.  481  vorfommenbc  fen 
für  fte  »erblent,  eb  ble  ^cptbelt  ber  2eäart  erprobt  Ift,  feine  9tud= 
fid)t.  ©onberbar  aber  foli  nad)  obiger  Autorität  um  2ßerfen  f&än 
(ften?)  für  tönen  vorfommen.  «nberredrtä  babe  ld)  bat  J>öf= 
UcbJelt^Sio  »on  Jpalbgcbllbetcn  alö  dat.  plur.  gebort,  obngcfdbr 
rete  man  In  ül.93.  umgefebrt  bat?  3 1)  n  e  n  alä  acc.  braudjt.  ©. 
©ramm.  719.  737.  3>iefeö  fonberbare  fpfurat .- ©  i  e  als  fjoffidjeö  ?<nrebc- 
ivort  an  eine  fperfon  (im  3>taleft  bectiniert:  $i,  Eono',  Eono",  Eono")  ivftb 
urfprünglid)  n>ol  nur  auf  ben  auöbrücftid)  gefegten  fytutal  ($\v.  ©na  ben 
SBejug  gehabt  ijaben,  unb  in  ber  $olge  aud)  unter  aitmäfyliger  iBegfaiTung 
biefetf  ©ubft.  fortgebraudjt  ivorben  fetni.  3m  ©'djreiben  eineö  «eamten 
v.  1667  (OJ?cid)ctt>.  Chr.  B.  II.  267)  an  ben  @l)urfürften  fjeiOt  eö:  ...,,fo 
0'.  ©naben  id)  l?ieinit  comnuinicieren  moüeu,  öamit<5»  hierauf  »er; 
ftegen  taffen."  Sie  ©naben  (f.  II.  680)  fliegen  nart)  unb  nad)  von 
ben  fürftrietjen  auf  bie  abelid)en  Sperfonen,  unb  enblid),  tvenigftenä  ettiptifd), 
auf  iebeö  ftabtifdje  Äteib  Ijerab.  Um  1700  muffen  fie,  ivenn  aud)  nidjt 
aui?gcfprod)cn,  nod)  be|1immt  mm  «pronom.  unb  5?erb.  plur.  gebadjt  ivor; 
f>en  fepn.  -^eutmtagc  aber  i|t  biefc  reservatio  mentalis  ganj  »erraud)t, 
unb  tuandjc  ©na ben  unb  (?vcetfenien  de  droit  fangen  an,  bat»  naefte 
^ic  tren  <5eite  Untergebener  ctivaö  a((m  taeonifd)  m  ftnben,  ein  ^eigef)en. 
ba»  nur  burd)  Opfer  eineö  mirflid)  granimatifd)en  G'imftfitctionötccfed : 
35er  £err   SJl..   finb,   fyaben  :c.   gefüfjnt  werben  fann.        $8epfplele 


182  <5t  ©0 

beg  fltfftgiert«!  fl.     Is  f-,  hat  f-?,  fan'  f-  obCt  bän    f-?,  bäbm  f- 

ober  liam  f •  ?  fft  fje,  ^at  fle ,  fmb  fte,  tjaien  fte?  H*  S-,  wia  S-, 
gol'  S-!    Ha'  nS",  wia  nS-,    gol'  nS'!    fa  fi',   fie  ffd>,    G  f-,   fte  fie. 

®.  ©ramm.  723.  727.  ©ebon  in  ber  a.  ©p.  geben  bie  »ergebenen 
formen  flu,  fia  jc.  a(*  ©uffira  in  tonlofe  fa,  fe  über,  Otfr.  l. 
20.  7;  i.  28.  20.  26.  32  k.  ©  l ,  fubftantlolerter  2tuöbr«cC  für 
ein  QBcfen  weiblichen,  wie  Sr  mdnnlldjen  ©efcblecb«.  ©ebon  Diut. 
III.  2ii.  27  ©i,  (5r.  örtolpb  fagt:  „Unter  bem  Äraut  (Aristologia, 
Jpolmur^)  ift  eine  fo,  ba$  anber  ere."  ©o  aueb  (üonr.  ».  «D?egen= 
berg  passim.  Der  SS-mar,  SimfcT,  baß  Si-maui,  fcberjbafte  93e= 

nennnng  fowobi  etneä  (Sbemanntf  ber  unter  bem  «Pantoffel  ftebt,  al$ 
and)  feiner  (Sljebdlfte.  S3etbe  jufammen  ftetten  St.  Simon  und  Er- 
wei'  (©fc  Sttann  ttnb  @r  2Belb)  r>or. 

„dt  belpt  ©im an,  ber  guete  ©fpan, 

©ie  tbuet  oft  mit  ibm  raufen."    din  neweä  ©fang,  1637. 

23rgt.  ©ramm.  ©.  521.  ,,TJxorem  quare  locupletem  ducere  nolim, 
quaeritis,  uxori  nubero  nolo  meae.     %$  roll  fain  ©ütnon  fiaben." 

Sloer.tin  ©ramm.  8ta  ©t.  ©fmon*  £ag  fott  ja  fein  Wann  feinem 
2Beib!citt  wlberfprecben.  Cin  Jppferlctter  beijlt  wol:  a  bughlots 
Simanl  (>2infpielung  auf  ©omon  von  Gprene  in  ber  spaffiontfgefebiebte). 
2>  fi  (?grcbt.  fc&Ö,  «Wleöbacb,  SBeU&elm),  e*.  ©i  U,  fi  ift,  ti  ift: 
Si  is  da1  Her,  eö  ift  ber  £err.  Si  rengk',  e$  regnet.  Si  wia'd 
fchoi\  e3  wirb  fdjon.    Si  kimp'  o~  YVeda',  t$  fommt  ein  SBetter. 

Si  gi'lt  inera'  guade  Leud,  was  fcblimme,  ei  gibt  tnel)t  gute  alt 

fcblimme  2eute.  Si  bedeut-t  nicks,  eö  bebeutet  niebtö,  bat  ntdjtä 
auf  fidj.  Miacb  frat  fi,  mtcb  freuet  eö.  ttmgefebrt  fagt  ber  Unter= 
lanber  is,  os  für  fi  (fte).  ©feb  L  2b.  ©.  121.  Slllgemefn:  fi  f-, 
ei  fte:   Wenn  fi  f*  friart,  wenn  ei  fie  friert,     fi  f-,  ei  e*:  lots 

tuat  \i  ['•.  Sa  fi',  ei  ftcb:  Da  bat  fa  fi'  g-ändact,  ba  bat  ei  ftcb, 
gednbert.  fota  k&  fa  fi'  bcfi'a'n,  je£t  fann  ei  ftcb.  beffern. 
fo  (fo,  l)ie  unb  ba  fou,  o.pf.  fua,  tonlos  fa),  wie  l)d)b.,  (a.  ©p.  fo, 
agf.  f»a,  1*1.  fod,  f»o,  fo,  gotb.  fva,  wornacb  fo  eine  (Jontraction 
febeint).  ©ewobnlicb  wirb  a  oorgefe^t,  welcbe^,  wenn  eö  niebt  etwa 
auö  einem  unbetonten  al  entfpringt,  febwer  ju  beuten  ift.  211$  »er= 
ftdrlenbe  Afformantia  werben  naebgefe^t:  -tl,  -dl,  .1;  -fl,  -fn.  — 
Uifl  blefeä  in  ber  58ebeutuug  sie,  ita.  Die  formen  folTl,  foffn  er= 
imtern  an  ba$-a.  fu<?  ita,  etwa  au$  fofo.  D«$  naebgefe^te  da 
unb  ba^  jdrtlicbere  dala  gibt  meift  ben  begriff:  fo  reebt,  fo  wol)l, 
afoda,  ofodalo.  2ßal>rfcbcinlicb  gebort  btefe  Sornt  ju  bem  alfob, 
fobleicb,  bat  im  lsten^abrb-  ganj  gewobnlicb  fft  ftatt  alfo,  foleieb 
(foleb).  ©.  fob.  fo,  alö  meift  übcrflüffige  Gonftructlontfpartlfel, 
wie  ber,  bicr  i>a6,  ba;  mancbmal  ftatt  aber.  Kaa'  Menfcii  fo  will 
mo*  üicks  gobm,  tolc  man  fonfe  aud)  fagt:  fein  90?enfcb,  bet  will 

tnlt  niebtt'  geben.  Vor  alln  und  fo  nierkts  auf  enk  salba'  fchö™ 
auf!    1  rrär  gern  aus'ganga',    fo  bät6  aba'   renga"  müalln.     Hat 


©0  185 

älls  auf  c3m  gwart-t,  no"  fo  is  or  abac  net  'kema\  „Die  ^ep= 
fcrtfcben  mepnten,  er  (ber  pon  ibnen  in  ber  Gngeldburg  fcclagerte 
^abft  (Kernen*)  fehlere  autf,  Selb  31t  fammeln  (bamlt  er  tönen  bat 
göfegelb  jablen  fönne),  fo  bewarb  et  fid)  umb  bulff  unb  fncgjjpolf." 
J£lit.  ber  pon  grunbäberg.        fo,  efö,,  obnebfn,  ebne  blefL    Aus 

diar  wird  afo  nicks.  Schlag  s  zfam,  as  is  a'fo  nicks  nutz. 
Ge  glei'  mit  miar,  I  ge  3  fo  den  nemlinga"  Weg.  Des  derf  mac 
net  liaftV,  ms"  kriagts  afo  gnua'.  fo,    ali  Oxelatioum  für  alle 

©enera  nnb  jiablen,  im  25ialert  unüblid),  unb  bureb  wo  erfcfjt.  fo, 
afo,  ali  Ijinweifenbctf  Adv.  ift  in  ber  lebenbigen  [Rebe  betf  gemeinen 
Wannet,  bem  fein  ©efül)l  fagt,  wo  er  bepm  Jporer  obnebin  biefelbe 
innere  2lnfchauung  porautffefjen  bürfe,  ein  furjer  prägnanter  0?eprd= 
fentant  für  23iele$,  tvaä  ber  ©ebilbetcre  burdj  eigene  beftimmte  2Borte 
unb  ©dfee  auefübren  ju  muffen  glaubt.  fo,  afo,  einem  Verb. 
Subst.  ober  Adj.  »orgefefjt,  nnb  mebr  betont  ali  biefeg,  aetdjnet  in 
gutem  ober  fd)limmem  ©fnne  autf.  k>a  häb  I  a  fo  glacht,  gwaa"t  etc., 

b.  b.  fO  febr.  Soä'  Menfch,  afo  a~  Spitzbuo',  pl. :  So  Leut, 
So   Spitzbuabm  ,    mit   So  Leuten  ete.     fo   guat,    afo   fehlecht. 

35le  «Bcrbinbung  fooil  (fof-1,  fcf-l)  nimmt  im  oftl.  D.£.  felbft  bie 
SBebeutung  blefe*  einfachen  fo  an.     Sof-1  guad,   fof-1  fehlecht, 

fof-1  grous,  fof-1  klaa\  $>rgt.  Pil.  fogetatl,  fotan  (fotta", 
fetta~,  fttla,  a~  fettana'),  ali  Adj.  für  foleb.  (23rgl.  L  £h.  445). 
©oTd),  ain  föleb  ainer,  e,  eji  (a~  ffl'ana",  a~  faVane,  a"  fala's  — 
a~  fe'chano',  o   fe'chane,  o"  fe'dtiTs),  ipie  b#b.  folch,  (a.  ©.  f0  =  ll'b/ 

fu-ltl),  UU  falit  -x,  fit  fr,  gotb.  fpa  =  teif  -i,  agf.  perfekt 
fp'ilc,  eHgl.  auf  bapr.  Lanier  mit  aufgeworfnem  l,  fud),  febott. 
fic,  aber  aud)  noeb  fa-lit;  prgl.  II.  £&.  ®.  427). 

2Ufo  (alfo,  äifo,  äifa),  wie  bd)i).,  f.  I.  £.  ©.  50.  ©onberbar 
aber,  bafi  in  ber  Jormel  alfo  ganjer,  alfo  toter  unb  brgl.  an 
pielen  Orten  a'fo,  in  ber  £>.*pf.  regelmäßig  aaTo  gebort  wirb,  wai 
er)ct  auf  anfo  benn  auf  alfo  fübrt.  2im  Oicgen  fagt  man  fogar 
nsTfo  ganza'.  gur  unfer  tili  (abgefurjteä  alfo)  bat  bie  a.  ©p. 
bloä  fo,  ober  fofo,  fofa,  fofe.  fo  ofto  fo,  fo  oftalS,  gl.  a.  478. 
fofo,  aU  (wie),  a.  159.  327  et  passim.  @o  uuer,  fo  uuaj, 
fo  uueä,  fo  uueme  ic,  fo  uueliber,  fo  uuebar,  fo  uuar, 
fo  uuanne  mit  unb  obne  nod?  barauf  folgenbetf  fo,  beijjt:  »per, 
wai,  wejfen  jc.  immer.  SMefeä  porgcfefjte  fo  in  f  verfürjt  gebt 
aud)  butd)  bic  mittlere  Bett  berab.  9to*  im  14t™,  fetbft  15ta|Sffci* 
fünben  fid)  bduftge  fwer,  fwaj,  fwie  jc.  ein  fo  (tvenn  ttiebt  fam, 
tv.  m.  f.)  fetjetnt  aucl)  einjuteiten  ben  altern  !8etl)eiirungft'piuc():  femiract, 
famiraot,  (emmirgot,  fammiraot!  (weteben  bei  baprifdje  frtrioa 
^einrtd)X,  ber  md)  U)\n  ißenauntc,  gerne  im  9J?unt>e  aefiii;rt  l;at)cu  muß). 
WIM  mödjte  fie  eradtijen:  fo  mir  90t  l)elfe;  Gl.  i.  244  ift  nad)  ben 
»erfd)iebnen  Quellen  bat  per  s«l»tem  tunm  (Reg.  II.  11.  n)  acaeben  bare!) 
„fo  l>e(fe  mit  bin  t;ufbi,    unb  bnrd?  fo  mir  bin  l)utbt,''   ^i<>  ba3  per 


184  <&ab  <&aub 

solutem  Pharaonis  (Gen.  42.  15)  burd)  „fetmir,  ftemmir,  fo  mir, 
fem  mir  beö  dmninge*  f)Mbi,"  245  baö  per  salutem  animae  tuae  (Reg. 
II.  14.  19)  tmrct)  „ftemmir  bin  rtp."  £üut.  III.  65  fjeifjt  es  „fetftir 
bin  lip,"  n>o  bie  eigentlichen  aseftanbtfjeitc  verftccft  genug  finb,  (fo  rieb 
mir,  bir?).  „So  mer  goß  ptut!  @o  mir  bie  fünf  «Zßunben1." 
SReimcfjrpn.  be»  HppenjeU.  Kriege*  8.  26.  „Smn  mir  got  enb  ber 
teivfef  f>  e  r  f ,  alfo  f>ab  id>  fein  nit  getan."  Cgm.  632.  f-  i4.b  „(?$  ift 
mar,  fammer  unfer  f)err  got."  Cgm.  7H26.  „@  a  m  mir  aber  ettiu 
miniu  erei"  beteuert  ber  £al)n  in  bec  $abel  2Utb.  IS.  III.  231.  „gam 
mir  baj  [)ei(ige  üeM."   ©rimrn  fK.2(.  279;  cf.  895  unb  Oramm.  III.  245. 


3^etl)e:     ©ab,    feb,    ic; 

25er  ©«bei  (Sabl),  a)  role  b<bb-  (ein  neuerer,  In  ber  d.  6p.  meinet 
2£lffen*  nld)t  porfommenber  tedjnlföer  3luäbrucf ,  fpan.  sablc,  fremj. 
sabre,  f(atp.  sabla,  ungar.  szablya,  unb  permutblicb  In  umgefebrtcr 
9?f<btung  bureb  Europa  getpanbert).  „Da  frieren  f  einem  ba$  Defret, 
bafl  man  Decbant  ift,  Metben  einem  be»m  ©abel  auf,  nlr  pon 
juribus  episcopalibus  ju  überleben."  <8uct/er  f.  2B-  IV.  249.  b)  Im 
©cberj:  53etrnnfenbeit,  Kauf*. 

S)er  ©aben,  (a.  ©p.)  2lrt  feiner  ungefärbter  Eeinroanb;  roeibllcbeg 
Älelbungäftüci  barau^.  „@r  perfnalt  ir  ben  faben,  baj  bembe  unb 
ten  battffein."    Aaifer  <£t)t.     Ol.  @p.  faban,  fabon,  fabun 

sindon,  byssus,  theristrum,  lintcolum  mit  bem  Adj.  faben  in 
byssinus  ben  £>tfr.  £at.  gl-  passim.  gotb-  faban,  oiw$<äi>.  2)fc 
fpanlfdje  säbana  (£eintucb,  2lltartucb)  mit  bem  25lm.  sabanilla  (je= 
bcö  flehte  ©tütf  Sinnen)  rolrb  n>ol  nld?t  fo  faft  ein  gotblfcbe*  Über= 
blelbfel  fepn,  al$  famt  ben  beutfeben  formen  ju  bem  Sabänum  einiger 
fputerer  Olomer  (f.  ©djeHer  h.  v.)  geboren,  tpetcbeä  ber  Ootbe  Sftbor 
felbft  für  ein  gricd)lf<beä  2Bort  bält.  3m  9teugr.  gilt  oaßapov  für 
SCobtenbemb.  -3u  weit  liegt  ab  ber  baprlfcbe  Schabac,  ro.  m.  f. 
abeln(Sawei" -u),  ©ablna.  £d)@.  OBrgl.  ©ramm.  262).  Olnber= 
rodrtö  ift  bie  2>erfurjung  Wina,  WinaJ  beliebt, 
über,  adj.,  a)  wie  bdjb.  (a.  ©p.  fübarl,  fübrl,  £at.  46.  155  — 
bat  negative  unfupar,  gl.  a.  554,  i.  412  —  nbrf.  füper,  agf. 
fr>fer,  febroeij.  füfer).    b)  (con  menfcbllcber  Selbeägeftalt)  rooblge-- 

btlbet,  bi'ibfd),  fd)6n.  a~  faubara'  Bua'.  0"  fauba's  Deanl,  & 
täuWs  Leut.  „2)le  fc  üb  er  lief)"  im  ©inne  pon  La  Belle  In  einem 
«Mnrielfcb  bei  Jperjogä  gubroig  pon  SSapern.  Cgm.  810.  f.  37.  2>a* 
oft  irenifeb  gebrauchte  Adj.  fauber  wirb  Im  ©cberj,  alg  ob  e^  au< 
©an  unb  58 er  (f.  b.  SB.)  jufammengefeßt  roärc,  auögefprocbeu. 
2Uä  Adv.  entfprl(b.t  e^  in  biefem  ©inn  ben  cbenfo  penpenbeten  nett 
I)übfd),    btap.     Da  wird  faubo'  nichs  draus.     Haft  mi'  fchcT 

fauba  Jitz-n  laffn.    „Sie  ift  baj  fo  aln  cluger  gefeHe,  n>le  b«t  " 


©eb  ©ib  185 

ben  fo  faub er  gelallt/'  Cgm.  525.  f.  207.  Sie  ©du  ber  e, 
©du  bem,  a)  bie  ©auberfeit,  b)  bic  förpcrltdie  ©djonbelt.  D- 
Säubare  tuat  iar  weidar  et  v;l,  fic  ijt  eben  nid)t  befonberd  fd)6n, 
(cfr.  gl.  i.  101  fuprf  venustas).     c)  bic  9?ttCt>geburt.     Gl.  a.  274. 

294  fter)t  auf  bem  Subst.  sordes  bie  blofe  ftorm  unfupar  (ftatt, 
roie  a.  HO/  i-  101,  unfubri).       fduberu,  a)  »ptc  b*b.  (gl.  i. 

454.'  fuparatl  tergere,  £at.:  fubtren  mundare),  b)  ftd)  f., 
pom  93fel) :  bie  Nachgeburt  ablegen;  eljm.  and)  pom  9J?eufd)en.  Cgm. 
592.  f.  35.b  Unfdubern,  («p.  dftr.  26 1)  perunrelntgen,  gl.  i.  42 
unfubran  fbedare.  ®er  ©duberer  i«  ber  9)?üble,  9irt  ©teb 
für  bte  .ftlepen,  bie  au$  bem  58eutel  in  ben  «Borfajten  fallen. 
®t.  ©ebalb,  e&maliger  Jpauptbeiliger  unb  Notbbetfer  ber  Nürnberger, 
beffen  2ßunbertl)aten  au$  einer  ntebt  fein'  alten  .öanbfcbrlft  ber  bortigen 
©ebatbtflrcbe,  in  welker  er  raftet,   abgebrueft  finb  in  3.  Q>l)ri|topr) 

ffiagenfeil*  Civitas  Norimbergensis  p.  1697  ®.  37  —  54.     gr  beijJt 

nad)  ber  gemeinen  örtlichen  Sluäfpracbe  Seiboi.  Xxnbex  baö  fcbcrjbaft? 
SBerb  feibaln,  in  gemein  nürnberg.  Sfliunbart  fprerf)en.  eine  2Bieber« 
berftellung  biefeö  permutbtid)  latinifierten  Namenä  ift  um  fo  mltflfdjer, 
&14  bie  Jpagiograpben  niebt  einmal  über  bat?  ^aterlanb  bei  2lpoftelä 
einig  (Inb.  Nad)  ber  Nürnb.  21u$fprad)e  fcbelnen  ju  bcrütfftd)tlgen 
ber  fonft  porfommenbe  Name  ©etbotb  („©eibeltftorf,"  ©ei= 
boltborf  rool  @tgebolte$borf,  in  ».  gangtf  Reg.  ad  1149)  ober 
autb  ber  alte  Name  ©tgi=n>alt,  UL  ®tg  =  palbi. 

©ebaftian,  gevoobnlicb  in  Waftl  umbeguemt,  febrodb.  Bafriau ,  Bn/ii. 
(£6  würben  in  Otegcnäburg  am  <$ab.  unb  ©ebaftian  tag  „8  Jtopf  neuen 
ftranfempein  ab  ©t.  ©ebaftianä  ^)fepl  getrunfeu."  ©em.  Dieg. 
Qi)t.  IV.  382  ad  1520.  „?(uö  93a'»erti  tverben  «pfeif  aefüDrt,  ia  beine 
£irnfd)af  mit  berüQrt;  Die  fold;e  Pfeiler  tragen,  a\ä)ti  nad)  ber  «pefte 
fragen."    QSanib.  ©efanab.  v.  1707,  Sieb  auf  ©t.  ©ebaftian. 

£>a$  ©ib,  roie  b*b.  ©ieb  (a.  @p.  fip,  agf.  fife,  nbrf.  fef,  fepe). 
di  i|t,  alä  fetner,  »on  ber  (Rettern,  n>.  m.  f.,  unterfebfeben.    3)a$ 

J?drftb,  gl.  a.  829,  o.   143,    tjarfepl),  o.  313,    „sedacium" 

(fpan.  cedazo),  „capisterium"  fommt  noeb  öfter  unter  ber  ftorm 
ödftb,  bafib,  \  oc.  p.  1419  t)dftb  por.  Der  ©iber,  ©tberer, 
©tbler,  tplrjb.  ©ibner,  ©lebmacber.  fiben  verb.,  gerne  burefc 
fden  unb  r eitern  erfei?t.  Ob  bat  allgdulfcbe  ftb^feltfam 
(duüerfr  unltttig,  unertrdgtid})  bfeber  ober  jum  pabttport  fiben  ge= 
bore,  fter)  icb  an. 

Sie  ©ib.- ber,  (3nn)  bie  Jf>eibelbeere;  ben  £ofer  @et  =  bcr. 

fiben  (übm,  limm),  adv. ,  roie  bd)b.  fiebert  (a.  @p.  ftbun,  gotlj. 
fibun,  agf.  feofon,  itil.  ffo).  Adj.  n.  ftbenc  (fime,  o.pf.  fimo, 
f.  ©ramm.  231).  9J.2I.:  Über  fiben  roerffen,  vomitare. 
„53ep  ben  ©afrerepen  fußen  fid)  bic  2:6d}ter  unb  jungfrdrplin  ber= 
ma^en  an,  bafj  fte  über  fiben  roerffen  (btä  beipt  aber  ein  jung. 
frarotrunceieln!)  unb  fambt  ber  Butter  auf  offner  ©äffen  unb  «pidijen 


186  ©arf> 

büfjblafj  »oll  &  e  t  u  m  ft  6  r  1 1  c  n."  «Ulbcrtinö  ©uemau  475.  „Sillei  übet 
ft bette  roetffen,  »vatf  im  £cib  Ift."  ©effetben  überfe^tet  Guevara. 
2>er  ©ibenf  (Sibmt,  Sibot),  ber  ft'cbente,  namentlld)  ber  fl  £ag 
nacb  ber  S3epfef?ung  einet  perftorbenen  tyerfon,  au  tpelcbem  ebmal* 
ber  jroetre  •©otteebienft  für  fle  gebalten  au  roerben  pflegte;  biefet 
aroefre  ©eelcngottetfbienft  uberbaupt,  ntenn  et  aud?  (wie  meiften*) 
nf*t  e*en  am  (iebenten  Xag  flatt  Ijat.  (93rgL  S)tct# tgft).  ,,©lben= 
bet  l)UOtt,  gerum."  Voc.  ».  1419.  2)et  ©ibnet  (Sibma*), 
a)  bie  ©ieben,  bat  Jablaeldjen.  b)  9ftunaftütf  pon  circa  a°.  1506, 
7  (febtpatie)  «Pfenninge  ober  2  (bamalige)  Äteujet  geltenb.  Ottan 
nannte  biefet  ©tuet:  aud?  ©rofc&leln.  Sott  93?ä.Oi.  L  112.  121. 
c)  (ßranf.)  bitter  bet  geroöbnltcb.  in  ber  Jabt  fteben  aufgehellten  ge= 
fdjroornen  ©adwetftanbiqen  in  33au--,  'Slut-,  ©tenj^  ic.  SBeftcbtigung^ 
gegenftanben  einet  ©emelnbe  „Die  ®cmeinb  =  ©ibnet  etneä  Dttä 
tjetftetntn  unb  matfen  bie  ©utet  ab."  Sßitjb.  23erorb.  ».  1753. 
«Brgl.  MB.  XXII.  548  ad  1367.  2)te  ©tbncrep,  bat  Kollegium 
bet  ©tbner,  j.  93.  in  ifteuftabt  an  bet  2lifö  (1745).  35er  ®ibner= 
gang,  jäbrlicbe  33eftd}tigun«  fämmtltd)er  «Warfen  einet  ftlur  burd)  bie 
©ibencr  in  corpore.  3m  b.  2B.  nennt  man  einen,  ber  ftd)  gat 
flug  bünft,  fibengefebeib  (fimglcbeid).  einen  übetfagen  mit 
fiben  obet  ibn  übetfibenen  (a.  9ied>ttfp.)  il)n  mit  (leben  Jeugen 
überreifen.  MB.  III.  212.  daboljbad).  &erorb.  ».  1438.  ©tben 
9?acbt,  (a.  ©p.)  role  mir  jc$t  fagen  adjt  Sag,  f.  Watit.  „©iben^ 
jeit/  lotus  sativn,  trifoliuin  odoratum."    Voc.  tf.  1618.     %n  einem 

«Dolf^llcb  (©djnitterlieb)  3n»brucf  1646  „bie  © ibc ng ei e tten, 

trifolium  orloratum."     Qi  {fr  baä  trifolium  inelitotus  cocrulca  L., 

tpeld)etf  in  ber  ©dnvefa  mit  jut  Sßereltung  bei  ©cbabaiget^  pettpenbet 
rolrb.  ftbenaeben(fiba^ze"hha').  Der  ©ibenaebner  (Sib^zena*), 
gj?ünaflütf  im  9?ennrucvtl)  pon  17  Äreujcrn,  pon  circa  a°.  1660  an 
übti*.  Sori9Hj.0i.in.  306.  3e$t  nur  mebr  atf  SRarttät  obet  <&d>afc 
gelb  potfommenb.  „Der  ©tebjeljnfujj"  (33.  p.  SHoll),  (Jtbptelfufj, 
Julus  terrestris  L.     ©ibenatg  (hbaz-g). 


Olet^e:    (Bad),    fedj,    :c. 

(SStgl.  ©ab,  feb,  k.) 

Die  ©ad),    pl.  ©ad)Cn  (Sachan,  Sacho",  o.pf.  Sacling),    Wie  t)<t)b. 

©acbe,  nemlid)  a)  causa,  Slngclcgcnbelt,  affairc,  Jfpanbel,  ©treltfad>e, 
Urfadje  (ein  mebr  auf  baö  Keben  unb  Denfen  gebenbet  53egrlff>. 
b)  res,  Ding  (in  allgemeinem  unb  materieller  foioobi  alg  geiftlger 
33eaiebung). 

"Die  93tbeutung  a),  ol)ue  3»pcifel  bie  frühere,  tfr  bie  gctpo&nlicbfre 
be*  alten  f a t) f>  a ,  pl.  fabba  (£>tft.,  1£<xt.,  gl.  pass.)  causa,  verbum 

(gl.  i.  274.  283.  284.  306.  308),  lis  ,   querela,    agf.  faen,    engl. 


©ad?  187 

f«fe,  itU  f6f,  fcbrceb.  faf,  nbrb.  fafe.  9cebcn  fal?&a  beilegt  In 
ber  a.  ©p.  eine  #orm  fecd?ca,  feebfrt,  fed?a  Ms,  rixa,  querela, 
»pfe  im  2tgf.  neben  (acu  lis  ein  fecce  rixa,  proeläam,  bellum. 
2)ie  J">ofmarr${?erren  mafUcn  fid>  an,  ju  rfcfcten  „umb  «l(  fad?, 
dn  umb  bte  brep  fad),  ble  an  ben  (eib  gen"  (Wotnunft,  9iaub  mit 
£obfd?lag).  „3d?  finb  fein  fad?  (®d?ulb)  an  blfem  menfdjcn,"  fagt 
yilatui.  Cgm.  138.  f.  08.  „<£t  finb  alnbleff  fad?  (Urfadjen),  bar-- 
umb  man  nid?t  (jur  Slber)  tajjen  fd?o&\"  Cgm.  si7.  f.  64.  „®6 
gefd?id?t  nid?t$  auf  ber  erb  an  fad?."  Cgm.  607.  fol.  174.  „23  on 
fad?  roeden,"  wie  bat  franj.  pour  cause.  Cgm.  1352.  f.  40. 
91.21.:  Des  hat  fei*  Sach ,  bat  I?at  feilte  «Befouberbclten,  Jpinber^ 
niffe,  ©cbtPierlgfeiten,  9Sortl?ef(e.  Des  hat  tat»*  Sach,  bat  fcinbert 
nid?t,  b«t  niebtö  auf  fid).  Des  is  o*  Sach,  bat  f ft  ein  verbrleplicber 
Umftanb,  Jpanbcl.  £ber  nod?  rue&r  crclamath»:  Is  des  y*  Sadi! 
San'  des  Sachon!  „£u  fad?&aftig  ©cd?,  obne  triftigen  ©runb." 
faljb.=bapr.  tytocetfär.  „%#  ©ad?/  bafj...  si,  quod  si."  atvent. 
©ramm.  Ilist.  Fris.  II.  II.  312.  Is  Sach,  das  d*  net  magft  (int 
ftalle,  ba$  b\x  nfd?t  l»tu*ft).  dt  fep  <Ba&i,  et  tvdr  benn  ©ad?, 
(b.  2B.)  efach,  me*-fach,  eS  fet)  benn,  et  ivdre  benn  ber  ftafl,  bafj . . . 
efach ,  er  ham  net  (im  $all  er  niebt  fdme).  2)a  i|'t  ntd?t  mel?r  ju 
l?elfeit/  me*-fach,  os  war  gle'  dar  Arm  ä'gnumma*  (außer,  et 
würbe  gleld?  ber  2lrm  abgenommen).  !£>ie  Urfad?,  causa,  wofür 
urfprüngltd?  bat  einfache  faf?b«  <*<tlt.  Slbperblalffd?  fagt  man: 
urfad?,  urfad?en,  baj?...,  urfad?  beffen,  weit...,  betfweaen, 
weil;  cfr.  engl,  „for  Ü)ii  fafc."  ©ollte  etwa  bat  Hot  alt  tyrdpo:- 
fitltm  ftebenbe  ur  (aut)  mit  fal?ba  jufammengcroadjfcn  fepu.  3>od) 
ftetjt  fd?on  MM.  45  urfad?  ah*  Subst.  urfadjen,  verb. ,  \?cr= 
anlaffen.  „23lr  baben  ft'e  aud?  baju  niebt  0  cur  fad?  et."  2)lc  enb= 
lid>e  tlrfad?e  i?6rte  nid?t  auf,  roiercobl  bie  urfacbenbe  ©ad?e  mochte 
aufboren."  Ar.  £l?M.  X.  214,  XI.  312. 
3n  ber  93eb.  b)  ftebt  fdjon  gl.  a.  308.  315  fa()f?a  res,  „fenul?t 

faböono"'    abundantia    reruni  j     cfr.   MM.    22.   43  —  45.    105. 

@o  ift  ja  aud?  bat  eben  fo  materielle  fpan.,  itab,  franj.  cosa, 
chosc  a\xt  causa  gcfloffcn.  3m  ©aljbttrgifd?en  nennt  man  jene 
Jpoljtbelle  in  ben  J?od?  =  unb  ®d?tparjrodlbern ,  roeldje  bttrd?  Vertrag 
»Ott  ben  an  93at?em  überlaffencn  ^Salbungen  ben  anllcaeubcit  3>'~ 
lanbetn  ju  ibrer  9(0tl)burft  jugctbetlt  finb  —  ^  off  ad?  en.  (Jpbtt.  929). 
MB.  IV.  888  ad  an.  n?75  unb  291  ad  1075  fontmr,  neben  curtis 
uttb  mansus,  boffad?a  cor.  XXIII.  25. 100. 108  ftebt  ,Mt,  bofftatt, 
I?  of  fad?e....  ftojjet  an  9t.  bet  ©d?uncri?  boffad?e."  (airgl. 
©rimm  9?.2l.  519  9Jote).  Werftvürblg  gilt  tu  *|.<8.  bei?m  gem.  Wann 
©ad),  rcenn  et  ©üter,  S?<xut  uttb  ^»of,  ©clb  unb  @ut  bejeldjnet, 

al^  Neutr.     Wenn  da'  Vada'  flirbt,  übo'nimt  da'  Su*  des  ganr. 

Sach.  35fefe$  Neutr.  fear  tnbejfcn  aud)  fonfl  ftatt,  n?o  e^  gerolffcr^ 
ma§en  beu  ©inn  eiltet  eollcctltmme'  etbdlt.    ibim  (raunte)  des  Sach 


188  ©ad> 

zfam,  des  da  aufm  Bod'n  lcit  (liegt).  Da  hält  dei"  Sach  (beinen 
Sttjetl),  las  ma[  des  mei\  I  bett  (bete),  arbat  (arbeite)  meP 
Sach  (fo  viel  mit  juftel)t),  lua  an  andara'  des  fei'!  SJJfatt  t)bxt 
(lud)  IDOl  des  Sachon,  des  Sacho~s.  3m  geuerbud)  Ms.  ».  1591 
l)eijjt  es:  „©o  ift  all  @ad)eu  vergebeng  —  ei  wäre  ban  ©ad)en/' 
roo  man  fid)  ©aefren  alfS  alten  Gen.,  gleid)fam  W  rerum,  benfen 
möd)te.  Sach  gnua'!  fyabcn  berlommlict;  bie  ^odjjeitgdfte  in  rufen 
auf  bie  Geremonienfragc  beö  9ßirtl>cö ,  ob  genug  ju  effen  unb  ju 
rrinlcn  aufgefegt  tvoroen  fep.  o"  ganz-s  Sach  ober  sC  ganze 
Sach!  (mit  bem  £on  auf  Sach)  eine  ganje  9)?enge.  on  ITfach, 
(2tllgdu)  eine  Äletnigfeit.  2>?  ©ad)  ift  bem  b.  Dbertänber,  nrie 
be  ©acha  bem  ^irtenvolf  ber  Sette-Comuni,  fein  23lel).  Oluf 
ähnliche  2ßelfe  beliit  ei  bem  ©cbipetjerhirten  2Baar,  bem  ©panier 
reß,  ganado.    23rgl.  a.  bai  agf.  ceap. 

fachen,  „causare,"  Voc.  p.  1115,  »pol  ali  causari  (ftreiten, 
flagen,  litigare)  jn  oerfreben,  (a.  ©p.  fabt)an,   praet.  fuob, 

partic.  gafadjatt  litigare,  objurgare ,  queri ,  increpare  ,  gl.  a. 
181.  189.  326.  406.  469,  i.  897.  943,  &ero  23,  agf.  facan  rixare, 
ÜU  fttfa  arguere,  gctl).  fafan,  praet.  fof,  partic.  fafan =6 
arguere,  increpare).  Der  ©  a  d)  e  r ,  ©  ä  d)  e  r ,  @elbfad)er, 
Hauptfächer  litigans,  befonberd  ber  @elbft  =  ober  Jpauptbetbeflfgte 
in  einem  ©treltbanbcl,  ben  Bürgen,  Slntpdlben,  sßorfprcchen  gegenüber. 
„2Bir,  bie  «Verbürgen  mit  fampt  bem  ©  e  d)  c  t."  MB.  XXV.  374. 
9tef.--®er..-0rb.  p.  1588.  Sri-.  IV.  Sit.  gftbl.  XI.  284.  „Die  Oiömer 
erwürgten  bie  J? aup t f a d> er"  (bie  Jpauptfcbulblgen,  He  {Kabelt 
fubrer).  2lo.  <2l)r.  166.  „Der  atmeebtig  got,  ali  er  ber  erfc  urfprung 
unb  f  a  d)  e  r  ift  aller  einfluije  in  bifer  roelt."  Cgm.  276.  fol.  66.a 
Der  SStberfacbcr,  2Biberfdd>er,  im  Voc.  Melber  unb  im  33uch 
ber  2ßeifen  v.  1485  nod):  ber  2ßi  ber  fach,  bei  ffilberfacben, 
ber  ©egner,  adversarius,  (MM.  56  uuibarfadjo,  cf.  in  ber  lex 
sal.  53  gafacblo,  gletdtfam  conlitigans).    Daju  gab  eä  ein  23erb 

uuibarfal)l)ait,  recusare,  officerc,  gl.  a.  135.  426.  179,  i.  872, 

unb  unfer  llturglfdjetf:  id)  tpfberfagc  bem  bofen  ^einb ,  ift 

n»ol  barauS  cntfteüt.  Dlefetbc  2lbrcnuntiatton  heipt  Dfut.  n.  281 : 
il>  f  er  fache  ben  ttufet,  in  ber  Üpünifcben  Formel  v.  713  (MM.  66): 
cc  forfad)o  btabolae,  von  bem  bep  Äero,  £tfr.,  Zax.,  gl.  a.  171. 
387  »orfommetiben  farfabban,  forfabban  (verldugnen,  ablauge 
nen),  gl-  >•  1112  „furifabbu  mil)  abrenuntio." 

befad)en,  (d.  ©p.)  unterhalten,  pflegen,  beforgen.  „9)?lt  bem 
halben  $)fb.  dn.  fol  ber  djufter  bah  liedjt  je  ©ant  Slfren  capell  b  e- 
facben."  MB.  XXII.  311  ad  1350.  ,,©id)  mit  (einem  ©ut)  be^ 
fachen  unb  beforgen."  MB.  XXIII.  185  ad  1556.  ,,©icb  (ben  ber 
©aljarbelt)  be  fachen,"  babev  ernähren,  fortbringen.  llrf.  0.  1314 
ben  ßurj  Cfterrefd)  unter  ft'ribtid)  b.  ©*.  464.  „Der  fein  Hui  «vol 
rcolle  befacben."   Cgm.  713.  f.  25.  158.    3n  ber  .ftalfeicbronlf  bis 


4250  frebt:  „fr  futt  cj  anber*  fad^en  (anorbnen,  disponere)  unb 
e(>ainen  &elrat  mad)en." 
fallen  (faacha",  o.pf.  faichng),  bettf  vol^ublldjere  3Q3ort  für  pfffen 

(gl.  a.  524.  569  fefd)0,  i.  657  felÖU  mingo,  i.  1162  feid)fnbcn 
mingentem  sc.  ad  parietem,  Reg.  I.  25).  3m  Ö.2.  f ft ^  ld)  Jtt)elfle, 
ob  in  55ejug  auf  tiefe  3Mbel|telIe ,  Saochor  ein  wcradbtlic^ct  Qlutfbrucf 
für  9)?anin1pcrfon  überbaupt,  wie,  allgemein,   Saabb-Tafclm  für 

2ßeib^perfon.  a""  lioufclifertiga'  Saacha',  o"  HouhMaaeha',  ein 
l)0d)mütl)igcr  9)?enfd).     Fei"  luftige  Tanz-,  fünft  faabb  I  cnls  nida'! 

ruft  bep  W.  ©türm  ein  übermütfjigfröblidter  'ianjer  ben  Wuft'canten 

JU.  $lg.!  os  faaebt,  hat  glaocbt,  C(J  regnet  ttt  ©troitmi.  faahn- 
näs,  tropfnaß.     s  Bluat  faaebt  raus,    is  raus  g  faaebt,  ftromt 

mit  Jpcftlgfeit  bervor.  $er  ©aid)  (Saohb),  bie  <pifl"e,  ber  Urin; 
fd)led)teg,  nid)t  I)intün0tfd>  frlfcbeö  @etranf.  „2Befd)Ct  fraiwen  ir  fhwb 
vergangen  i|t,  bic  fot  trinefen  ben  faid)  von  ainer  gaitf."  Cgm.  240. 
fol.  256.b  ®er  $alt  =  @ald),  dysuria,  Jparmvinbe.  Voc.  ».  1618, 
„Daß  netv  2}lcr  gern  .£>ariwtnbt  unb  falten  ©  a  i  d)  verurfadjt." 
Dr.  gtffnberer.  15er  ©au  =  ©ald>,  (fdjevjtvclfe)  gefdjldngelte  filnfe. 
2)a$  ®efald)ad),  Urin,  „Tihn  fpangrün  vnb  gefaldjad)." 
Cgm.  246.  f.  174.  2)atf  ©aiebet,  H%U  „Spaxm  ober  ©aldjet." 
Voc.  p.  1482.  Daä  @ald)  =  blüemteitt  (Saahh-Meaml),  leontodon 
taraxaeum.  ®ie  ©  a  i  d) =  Ä  a  d)  e  i ,  9(ad)ttopf.  faid)  =  n>atm, 
(von  ©etrdnfen)  fet)Icvt)aft  warm.  faidiclu  (feachaln),  nad)  <pi|Te 
rledjeu.  Der  93cttfaid>et,  a)  cig.,  1»)  bic  ©ecle  im  ^cberfief, 
c)  ivatf  von  ber  roetpen  (Hube  fammt  bem  Ätaut  ivcggefcfynftten  tvltb. 

Said),  (0.*pf.)  ©d)llf,  ©umpfgratf,  carex.  5Uif  Saahh  ober  ©djioten 
im  «ffielljer  baben  bie  @eier  ($?6»en)  ibre  9cefrer.  23rgl. ,  wenn  ja 
meine  3luffaffung  richtig  Ifr,  ©aber  unb  batf  agf.  feie,  gl.  i.  192, 
fonjt  fecg,  engl,  febge  carex,  gladiolus. 

fiel)  (li\  fe'),  tvlc  l)d)b.,  f.  ®r«mm.  73,s.  739.  Wellt  in  «Kerblnbung 
mit  ^eutralverben,  fagt  man  auf  ttal.  2Belfe  j.  Sß.:  Kärt-lt  fi' 
iiicks.>  wirb  niebt  .ftarte  gefplelt?  HePt  tanzt  fi'  nicks,  beute  rolrb 
nlcfet  getanjt.  Da  lireuzs't  fi'  niclis,  ba  »wirb  nid)t  nad)  Äreujem 
gebanbelt.  3«  ben  3»gol(h  keimen  v.  1562,  wie  in  früberu  Dld)- 
tungen  baben  bie  Verba  neutra  ebenfalls  gerne  bfef*>3  fid)  jum 
©efolge.  „(St  fprad)  fid),  fie  fiarb  fid),  er  antroort  fid),  er  eilet 
fid),  er  fam  fid)  u.  f.  f."  ©anj  entfpredienb  ift  baö  „geng  tmu, 
fat  imu"  ic.  im  saltfäd)fif^e«  biefem  „gleng  fid),  faf  fid)"  :c., 
roeldjeö  fid)  bemuad)  alö  Dat.  ju  faffen.    (©onberbar  Ift  itatianö 

fll)  =  UUet,  f  l  f>  =  It  W  C  «  IC. ;    fil)  =  UUaj  aliquis,  aliquid,    fU)= 

uuanne,  aliquand«.,  fib-nneliber,  fl&l)--iu  =  uuelll)er  irgenb 
cln(er).  Sürfid)  (-u),  l)  int  er  fid)  (-uu)  (fiirschT,  hintDcschi), 
üovnsdrtö ,  rudlüdrt^.  I  ge,  du  gelt,  er  get,  miar  f,enga~  etc. 
fürsche,    hintasche.     I   li.V's  Aa'malaa's  fiirsche  und  hintarsclie. 

itberfid),  unter  fid)  (üb^sche ,  untacscbe) ,  nad)  oben ,  nad) 


190  <&\<i)  ©tecfy 

unten  gefebrt.  „Die  Sieb  gebt  unbetffd)  (oon  Spbf>etn  $u  9lte 
bem),  nld)t  üb  er  ficb." 

Die  Siegel/  wie  b*b.  (a.  ©p.  f t öö if a#  gen.  un,  £af.  76,  agf. 
ficel).  Der  ©tdjeüing,  (Jpug.  t>.  Sfcrimberg)  fo  »tel  man  mit 
ber  ©Icbel  auf  einmal  abfebneibet,  gl.  o.  fidKltng  manipulus. 
5ßrgL  Spätling,  roelcfecö  nad)  btefer  Analogie  eber  alö  Gabelung 
von  9iäbel  ju  nehmen.  Die  ©idjelbenfe,  baö  ©idjelbenfenb, 
©cbmautf  nad)  vollenbcter  #rnte.  ,,©o  bet  mlfc  elngcfalgt  tfl,  fo 
»ettrinfen  ble  blern  bie  aabcl,  bcäglelcfoen  bic  ©td)el,  fo 
man  abgefdniitten  bat."  ©d)eirer  Dlenftorb,  w.  1 500.  (Cgm.  698.  f.  45). 

fted)  (Hoch,  o.pf.  feicli) ,  wie  l)d)b.,  b.  b.  mit  einet  langwierigen, 
unljellbaren  .Kränkelt  ober  Jtranllicbfeit  bebaftet  (a.  @p.  fiub/  fiob, 
agf.  feoc,  engl,  feef,  ist.  fluf,  fefeweb.  fiuf,  gotb.  ftufstf, 
franf  überbaupt).  bettfiach,  bettlägerig  (pettifiubber  paralyticus, 
£at.  22,  gl.  I  171).  felbffed)  unb  funberflccb,  d«  @p.  mit 
einem  unbellbaren,  ft'dt?  mittbeltenbcn  Übel  bebaftet,  unb  in  abge^ 
fonberten  Äranfenanftalten  Unterbalten,  (Voc.  ».  1618)  leprosus. 
Die  2USfled)en  in  ©em.  5Keg.  Sbr.  462  ad  1506  werben  wol  eben 
fo,  unb  ntd)t  als  aujser  ber  ©tabt  wo&nbafte  tfranfe  ju  nehmen  fepn, 

fallS  nid)t  bat  alte  üjfubtl,    gl.  i.  153.  588.  462  dysenteria,    ju 

bebenfe»  tft-  Deägleldten  bic  „armen  ganbfledjen"  ber  ipofredm. 
0.  1558  in  2üftr.  33tr.  III.  102.  ©0  batte  bie  a.  ©p.  ble  2lbjectl»a: 
manobflob,  lunaticus,  Xat.  22.  uuajjarffob,  bydropicus, 
£at.  110,  gl.  a.  41,  i.  494.  ftigürlid)  braucht  ©elbamer  Slbjectloe 
wie  btuetfled),  blutgierig,  erenffecb,  ambitiosus,  gallfted), 
gelbffecb,  fpilfled),  fonft  g.-,  %.-,  fp.-füd)tlg.  9<ad)  ©ramm. 
830.  834  wirb  ber  @led>,  mit  bem  Fem.  ble  ©iecfefnn,  aud)  ali 
Subst.  genommen.  „Die  9J?annen  =  ©ie<ben,  tle  ftrauen- 
@fed)en"  (männlidjen ,  weiblldjen  ©.).  Slmberg.  2lft.  ».  1380. 
©tatt:  ble  ©ledje  (a.  @p.  flub&l,  Dtfr.  L  457)  bat  ft'd>  bie  mebr 
b*b.  fiotm  @eud>e  erbalten.    3Srgl.  ©ramm.  921  y.  aud)  fo*en 

unb  @ud)t.     fteebig,  valetudinarius.    Voc.  ».  1618.     Der  ©ted): 

QJaßen,  (b.  *2ß.)  ©cblmpfbenennung  eines  Ätdnfllcben.  Da$  ©ted)- 
betr.  DaS  @ted?bau$,  ©ledjenbau*,  3ewol)nlld)er  Seprofenbautf, 
unb  fetjr  verfebieben  vom  Äranfen&auä  (ftbbug  nosocomium, 
gl.  o.  153).  Der  ©lecbfobel,  f.  n.  £b.  ©.  275.  Olud)  ju  @ttau= 
blng  ad  1392  »orfommenb.  greib.  ©amml.  II.  in.  HS.  Der  @tecb= 
ntaifter,  ©iecbprobfi,  2luffeber  einer  ©ieebenflube,  eines  ©ieeben: 
banfeS.  Der©ied)tag,  bcS  ©ied? tagen,  Aranfbeit.  „Den 
fallenben  ©leefotag  baben,  mit  bem  blnfalleubcn  @led)tag  be- 
baftet fepn.  9)?lrafelbüd}leln  »on  2Iufflrd)en,  3Ut--öttlng  unb  brgl. 
35eferung  bcS  ©ied) tagen,  orisis.  Voc.  ».  1429.  flecbtaglg, 
valetudinarius.  Voc.  ».  1618.  Der,  baS  ©leebtuem,  bie  ©Icd?- 
beit,  namentlid?  lepra.  \uc  j>.  1735.  „gln  wlp,  bl  beu  roten 
fiedjtum  («lutftaS)  bat  gebabt  awelf  iar."    Cgm.  64.  f.  50. 


<5\ed)        <5ofy        @uedj>  19 1 

fielen,  vrb.  n. ,  frdnf lid)  fepn ,  mtbin  (a.  ©p.  f  ht  D  f)  c  n, 

frftutj&en,  gl.  a.  547,  i.  539.  859.  1008,  Otft.  languere,  lan- 

guesccre);  üblldjer  fft  focben.  befielen,  (a.  ®p.)  franf  werben. 
„Da*  gibt  afn  foldjen  bofen  ungefunben  öiaud)  unb  Dunft,  batf  i:i 
9?icmanb#  erleiben  mag,  unb  in  wem  eö  f  bombt,  ber  muep  be= 
ft e t>t>en.>y  „3u  roem  bifer  gefttmafö  f  bombt,  ber  muep  befielen, 
»nnb  fijan  nimmer  genefen  olm  fdnverc   fbrannfbaltt."    Siorbud? 

Ms.  r>.  1591.  „Überfielen/  morbo  affligi,  morbo  luere  intem- 
perantiam."    Voc.  ».   1618.     „Der  fid)  Mft  t>erfled)t  b-'t,    UU& 

lang  lraud)cr  gelegen  wat."    ftrewb.  ©amml.  II.  123  ad  1392. 

fodjert,  vrb.  n.,  fi'ecf)  ober  rranftld)  fet)tt.  ,/ülfo  fod)t  er  immer 
mer,  unj  baj  er  fiarp."  Cgm.  99.  f.  36.  „3a  OaltV  ft  (bic-  Staut) 
prlunet  unb  übermalt  unb  foefct  cor  lieb."  Cgm.  817.  f.  215.  „(Stilcr; 
roerbent  ferben  unb  fod)cn  in  in  felbev  unb  flctbcnt."  „Die  naefct  ber 
djunlf  lag  mit  forgen,  mit  fodjung  plj  an  b'en  morgen."  Cgm.  11. 
fort-,  berumfoeben,  fld)  abfoeben.  Der  ©oeber,  Wenfd), 
ber  immer  frdnfelt.  ©prlcferoort :  ber  ©  0  d>  e  r  überlebt  ben 
Rottet,  ein  Äränfelnber,  ber  fid)  s«  galten  tveip",  lebt  oft  langer 
al$  9J?and)er,  ber  ftd)  auf  feine  fefte  ©efunbbcit  juidel  herausnimmt, 
fodjenb  (föchs"d),  Iranllfcb,  frdnlelnb;  laugfam.    r>u  biß  halt  o 

focba~döc  Ding,  bey  diar  get  nicks   fürfebi ! 

fod)crn.  „Slltctf  llnfdjllrt,  beflfen  giamme  nur  foebett."  €afjb. 
Rettung  ».  1830. 
fueeben  (luocha",  o.pf.  fouchng),  role  befeb.  fuefeen  (a.  @p.  fuobban, 
agf.  fecan,  engl,  feef,  itl  föffa,  fd)tveb.  fola,  gotb-  fufjan). 
SÜ.  ©p.  fuodjen  etroatf,  rote  lat.  petere,  adire.  „2ßun  unb  SBaib, 
2Baib  unb  QBajier  fueeben,"  (bat  Sßieb)  auf  bie  (®emeinO  2Bctbe 
treiben,  1V1B,  XIII.  432.  Ar.  £&bl.  VII.  504.  „%lni  tage*,  «in* 
redjten  fuodjen/'  vor  ©erlebt,  ju  einer  @erld)t?fi'feung  fommen. 
Jpcumann  opusc.  138.  157.  „Dia  cbirlbbun  fua&rjan,"  in  fcfe 
Älrcbe  geben.  MM.  20.  bc  fueeben  bat  Sllmofen  (uad)  3llmofen 
geben),  Ar.  gf)b(.  VIll.  393;  ben  93luemen  (bat  9Slc&  auf  bie 
2Beibe  treiben);  „ein  ©ebirg  mit  bem  Jpoljfeblag"  (barauf  Jpolj 
fefelagen);  bie  ganbftrafjcn  (barauf  «Bcrfebr  treiben);  ein  ^ifdjiva^er 
(barin  ftfdjen).  g.O?.  ».  1616.  Der  ©ued?,  gewobnlfcber:  95 e= 
fuecb,  ©efueeb,  baS  ©eben  nad)  einer  ©aebe,  um  fle  ju  nebmen, 
ju  fammeln  ober  ju  genießen;  bat  Oiedjt  bieju;  ber  tylafc,  wo  ju 
folgern  @nbe  bingegangen  n>ftb,  nameutlid)  eitt  2ßeib?plaf5.  „®e= 
fued)  ja  ben  büd)cru  einer  librei  baben."  MB.  XXI.  136.  „Der 
gefud)  ju  einem  prunnen."  MB.  XX.  44  ad  1387.  „2)aj  rofr 
Bürger  von  Kroftperd)  unb  bic  Bürger  »on  3lltenmarfbt  ten  ©efud) 
an  ber  Slwe,  bie  ba  lelt  enljalb  ber  £ranm,  mit  einanber  getailt." 
„Die  9<icd)elpenmt  fol  ligen  alfo  unüefribet  je  ainem  gemainem  ©e- 
fued)-"  MB.  IL  233  ad  1342.  ,,%a  (Jgolftnger  velb,  bauin  bie 
von  £autlng  w,  ir  <pfud)  l)aben./;  MB.  X.  173.    „2Bie  {^  jfe  irre 


192  (&\xtfy 

an  ibrem  SSefud),  baf?  ffe  ben  na*  ifjrer  9t0tbu«ft  nidjt  befugen 
mögen/'  &t.  £bbl.  E  230.  „Vitien  ©efuocb,  (©ratfplafc)  tttden  unb 
benen."  Jpelier^b.  119.  „Sie  SÖatfcungen  ft'nb  in  4  <8efud)e  (Dlcr 
viere)  .eingetbeilt."  Jpübn.  ©aljb-  170.  2)er  9?erlbefued),  b«^ 
©ammeln  ber  perlen  in  ben  sperlbdcben,  ein  ©taatäregat.  3nftruct. 
f.  b.  tburf.  Jpofcammcr  i64o.  $er  SBlucmbefued)  (Blaambfuacb), 
ber  ^siebtrieb,  itai  2Belbe =  3iecbt.  Ar.  2bbl.  XI.  457.  „Sie  wwb 
unb  blnemb  befnecfc  bei  wefterbolfc  befuedjen."  9fteicbelb.  Chron. 
B.  6.  IL  p.  217.  205.  189.  £cr  SB  a i  b  f%u  e  d).  £.üi.  ü.  1616. 
Der  ©efued?,  juwetlen  93efuecb,  (d.  ©p.)  ber  9?ufjen  ober  $int 
von  geliebeuem  ©etb.  Ötecbtb.  v.  1332,  2Btfr.  «Str.  VII.  87.  isc  ff. 
9iod)  ba*  reformierte  2«nb=9ied)t  ».  1588  fugt  Sit.  XXXIII.  airt.  8: 
„®l<b,  fol  «in  peber  an  ber  bejallung  be$  werbttf,  ben  er  bingeliben 
bat/  benüegen  laffen,  imb  nlemanb  von  bem  anbern  apnidjen  auff- 
fd>afj/  gefued)  ober  wueeber  nemen."  A°.  1445  mufi  bem  3uben 
©ellgmann,  wenn  eine  von  Ujm  entlcöute  Summe  nad)  einer  be= 
ftimmten  $rt|t  nld?t  jurüd  bejablt  ift,  „ade  woeben  rood)enlid)en  auf 
ainen  »eben  gulbcn  befnnber  ain  pfeuning  ju  g efuocb"  gegeben  wer; 
ben.  imb.  XXIV.  674.  eben  fo  ftebt  ber  3ubcnjin$  in  »mberger 
giften  ».  158 1.    @efuod),  usura.   Voc.  ».  1429.    „Set  feaj  ftnen 

nlbttC  gab  je  gefUOCbe/'  qui  peeuniam  suam  non  dedit  ad  usuram. 

tyfalt.  SSinbb.  ßafuarj,  commodum.  Gl.  a.  73.  „£)er  gefuocbrdr, 
usuvailus."  Cgm.  619.  fol.  353.  357.  eingefudjte  2B  e  r  f  e/ 
(roirjb.  ©tabtbau^ötb.  v.  1767)  au  bei  9cad)bar$  ganj  eigene  SWaucr 
wlberrevttlid)  angelegte  ©parren,  eingefefetc  SBogen  ic.  erfueefeen, 
(d.  ©p.)  a)  (fueben,  forbern,  eintreiben)  „eine  ©c&ulb  ben  bem  @elb= 
fdmlbncr  ober  feinen  ©üetetn."  2.0i.  v.  1616.  264  (gi.  a.  76  er= 
fuabban,  exigere);  b)  „bie  gu'jt  bei)  jbren  J?au*wo^nmtgen," 
§u  ben  Oirjten  inö  Jpauö  geben.  2.5K.  ».  1616.  588;  c)  (unterfud)en) 
,Mz  Sammern  ju  bem  gelbtgefcfcojj."  ftewrbucfe.  0. 1591.    (a.  @p.  ar  --, 

\t-,  ur  =  fUObb«n,  examinare,  scrutari,  probare;  f.  b.  folg.) 

balmfuecben,  a)  wie  bebb.  befmfueben,  b)  d.@p.cf.II.£b.p.i93. 
©wer  ben  anbern  &afmfuod)t  cor  feiner  bautftür  natfenr  benne 
fiben  fdjuod)  langf ,  b<x  er  wefenleicben  inne  tiT,  mit  Worten  ober  mit 
roereben,  ber  gelt  bem  ridjter  V  <pfb.  vnb  EX  dn.,  onb  bem,  ben  er 
gebaimfuoebt  bat,  aii  vil.  SRüncbner  SSerorb.  v.  1333.  Cgm.  284. 
fol.  57.b  Jpeuman  opusc.  mo.  ©rimm.  üiM.  639.  »erfnedjen, 
b.  2B.  (nad)  bem  gotbifeben  fofjan,  wie  t>ai  Ul  fof la,  agf.  fecan, 
beumlautet)  oerfuedjen  (vöTeicho^),  wie  b*b.  2)ie  ©ued)/ 
a)  wie  bd)b.  ©uebe,  ^dgevauöbrncf  für  ben  ©erueb,  bie  9?afe  be^ 
^nnbe?.  (Ob  auf  folebe  2öeife  txxi  alte  fuued),  ©uet^,  „fuoeb" 
odor,  gl.  a.  257,  umgebeutet  unb  entfteüt  fenn  fönnte?)  b)  Auf 
da  Suabh  feP,  etwaö  fticfaen,  im  ©ueben  begriffen  fcpn;  gefuebt 
werben,  nid)t  »orbanben  fepn.  ,,3d)  weij  baj  man  in  olnbet  fwer 
nlbt  ber  fuodje  erwinbet."  ulr.  ^riftan  2447.      gefüed)  (gfiahb, 

p.pf. 


<5ad)ö  <&ed)$  193 

o.pf.  gfeihh),  ad;.,  mi  flarf  gefugt  wirb,  rar,  feiten;  aud>  bet> 
©talber  gefüed),  gefüedjfg.  Huir  is  's  Obas  gfiahli.  Mit 
Leudn,  de  fchreibm  luinna",  da  is  's  gfiohli, 


2)aö  ®&<b$,  elgentlid)  ®«H  eulter,  semispathium  ber  a.  ©p„ 
(agf.  fear,  Wl.  far)  Ift  fo  alemllcfc  aH  bem  geben  »erfd)wunben. 
2)a$  mittetrr)cfn{fd?c  ©efel  (föebmeflfer)  wirb  InbeflTen  wot  nod)  bem 
febfelln,  fabfelfn  biduvium,  gl.  o.  82,  i.  1254,  entfpreeben. 
2lud)  ba*  a.  fc«ta  =  faM  novacula  bat  ft'd)  alä  ©djerfadM, 
@*  er  fad),  ©cbarfad)  HS  In*  15«  unb  lote  <$afy$,  crbaltcn. 
35af  fid)  unfer  9)?ej3er  autS  mejjt  =  fab$  jugefebttffen  babe,  1(1 
II.  632  »ermüdet.  £>afür  will  ld)  bler  nod)  bat  nbrb.  feb  erntet 
vel  fearf,  febaerf  novacula  (2)lut.  II.  225.  Äillan)  fpveefeen  taffen, 
wo  fit  bepben  formen  bat  f  ai  (ft.  fa  r)  tf,  wie  feS  fh  fei)*)  in 
ein  blojje*  S  aufammengejogen  ift.  3)ae  nbrb.  tnN  Eann  füglfd) 
au$  metrfag  entftanben,  unb  fetbfi:  In  mejt  verfeßt  lvorben  fepn. 
35ajj  ein  beutfdje*  «Bolf,  wie  bat  Slnnolleb  21  erjäblt,  von  einer  tl)m 
elgentbümlUben  2Baffe  burd)  bfe  Ableitung  ©abfo,  gen.  in  (woraus 
baä  Saxo,  Saiönis  ber  fpatern  Diomer)  babc  tonnen  benannt  wer- 
ben, auf.  ©cara,  gen.  an,  Ul.  ©arl,  gen.  a,  bleibt  ptaufibel 
genug;  unb  auä  ©ate  (orgl.  unten  fejj)  würbe  nie  <ln  nlcberbeut- 
fdjeä  ©äffe  entftanben  fenn.  Ob  bat  Älofter  2Balbf  äffen  von 
feinem  Stifter,  bem  a°.  1135  r>i>m  Webcrrbcln  gekommenen  ®erwlg 
».  2Bolmunb|teln  unb  feinen  ©efabrten,  alß  ©äffen,  btn  tarnen 
erbalten  babc,  welfj  ld)  nldjt;  ble  Mnwobncr  nennen  fcen  Ort  auf 
be*bentfdje  SBelfe  Sßatbfad)  f  en.  Ommcrbin  bleibt  Der  „pagus 
Uualtfajjl,"  MM.  57,  ju  erwägen).  Olnbere  Ortsnamen,  wie 
©ad)fenbatm,  ©aebfenfam  (jwar  Im  C*o<|.  \  irgilü  ani 
Stegernfee  fol.  33  ©afflnd)elm),  ©aebfenrieb,  ©adjfenfteten 
werben  wot  »on  elnjctnen  etwa  auS  ©aebfen  gefommenen  2lnft'ebtern 
benannt  fepn.  2)te  awanalgtaufenb  ©aebfen,  ble  nad)  <paul  $fac.  IL  6 
mit  ben  Songobarben  nacb  Stallen  gejogc«,  waren  (III.  5.  6)  burd> 
granfreld)  wleber  bclmgefcbrt. 

Sachf-n,    Taufad   Sachfn  !    Hall  -  Sachf-n  !    ein   für   unfd)Ufblg 

geltenber  2lueruf,  ft'cber  ein  «ertappte*  Sakra!,  wobei)  icbod)  Irgenb 
eine  bunfie  35ejlcbnng  auf  bat  vorige  ©  a  cb  S  benfbar  bleibt.  3m 
fc.  20.  bort  man:  Sachf-n  di'  hol  eine  ;V !  <8cn  Jpofer  beißt  c*: 
,,% 0 1 1  l)oN  ©ad) i."  üerfad)fnen,  (U.Son.)  verfdjwenbcu, 
burd)  luftige*  geben  burdjbrlngen  (.fein  ®elb  ic.)  3m  3*1-  wäre 
fara  fleln  bauen.  SSrgl.  b.  f. 
fed)ö  (iechs),  wie  l)<bb.  (a.  ©p.,  altf.  febä,  agf.  ff rV  Hl  f er, 
gotb^  falb^).  Seehze^uV,  fechz-g,  toie  bd)b.  fetbicftn  unb  fecbjfg, 
wo  bat  i  »on  ä)$  Ini  j  »er<To(Ten,  wäbrenb  btö  x  Im  ajjf.  flrteue, 
ftrtlg,  fertan,  fertpglr  unangftailet  bleiben  formte;  (orgl, 
{nbefen  a.  ©ed)ter).    S)cr  ©eebfer,  »)  ble  ©ed)fe,  btö  $al)U 

€d)mtütx'i  »atjerifdjtä  ^iß6vt«bu4).  III.  Zf>.  9? 


194  ©edjd  <5eä)i 

seldjeit.  b)  9ü?ünjitücf,  baS  r>  Äreujer  ausmacht,  fommt  fctw«  um 
1491  (Ar.  ibbl  XII.  527,  xill.  io.  34. 162)  »or.  „Stent  cht  ©erer, 
fren  btc  II  jungen  fürfrleln  auf"  darauf),  Cgm.  695*  f.  147  ad  1512. 
c)  bat  ©echferlefn,  jebcr  ber  G  flehten  aneinanber  gebaefenen 
JC  ü  e  d)  c  I  /  bie  in  9J?üncben  com  Äüccbelbad?er  jufammen  für 
einen  .flreujer  verfauft  werben.  2)er  ©echSlfng,  ber  feebste  £&ell 
ehteS  Cpaflauer)  ©chaffS;  alte  Snftruction  Ms.  5ifn  ©echjlfng 
eborn,  fcrling  wafß  ic,  g.  93.  MB.  XXI.  453  ad  1409. 
Wefner,  bei  meiner  Sechs  ober  Sichs!  SBet&eurungSformel,  ju  bereu 
(Jrflärung  frenlich  obfgeS  ©ach*  alt  Fem.  bequem  unb  altertümlich 
genug  wäre.    93rgl.  Sächf-n! 


fecfyteln,    f ec^tnen  (fechfln,    le'dln,    fe'ln,    fe'dna',  feW)  &fe 

2Baf<he,  (te  laugen,  beljje  Sauge  über  ffe  gießen  unb  abjtf?en  lafifen, 
(auch  7  gont.  festen).  2)fe  ©eebtet,  biefe  Arbeit  unb  bk  Vor- 
richtung baju,  namentlich  aus  einem  ©echteljuber  (ber  am  33oben 
eine  Öffnung  bat,  bie  bureb  einen  bis  über  ben  obern  H?anb  reichen; 
ben  Stab  ober  Rapfen  oerfcbloflfen  unb  geöffnet  werben  fann),  einer 
©edjtelbanf,  worauf  er  ftcf)t /  einem  ©  e  eft  t  e  l  =  ober  © e d) t- 
fejjel,  unter  bem  bat  ©edjtelfeuet  brennt,  unb  einem 
©ecbteltuech,  burch  welches  bat  befjje  SBafiTer  über  bie  aifcbe 
abgefeilt  wirb,  beftehenb.     Das  Voc  ».  igis  bat:  „©edjten, 

lixivium  vel  lixivia.     Cjin  ©ed)ten  5ßafd),    lavatio   lixivia." 

®at  fcbweljerifche  Verb  festen  fommt  fdjon  be»  <pfctorfu*  378 
vor.  „©auber  wafdjen  unb  fedjtnen,  auf echtnen."  „Von 
ainem  ©eebtenjuber  XXX  dn."  Cgm.  693.  f.  19.  39.  4i. 
„•Den  ©  ed)  t  elaf  eben  bat  man  verkauft  I  meßen  »ei  3  dn." 
Cgm.  697.  f.  196.  3m  £ol)ettlol)ifchen  fft  bk  ©echtelbobf ng 
eine  Äufe  mit  burcbfdntitrenem  33oben,  unb  burch  bie  ©edjtel- 
wanne  werben  bk  strauben  ausgetreten,  fo  bafj  l)ier  bat  2>urd>- 
laffen,  91  bf elften  ber  ßlüffigfeft  ein  wefentlidjer  begriff  gu  fetm 
fdjehtt.  Dae  nbrf.  ©  i  dj  t  e  r  (Vorrichtung  aus  föoblen ,  burch  bie 
unter  2Begen  baS  2Baflfer  abfliegen  fann)  bat  viele  ^bnlicbfeit,  wenn 
allenfalls  flehten,  febweb.  fietta  (fieben)  auf  ben  53egrfff  fei  ben 
unanwenbbar  fchelnen  follte.  ©clbfr  ber  in  35a»ern  gefebriebene 
Cgm.  592  bat  fol.  28. h  29.a  3#a  fechten  für  jtebett,  flehten,  tlnferm 
f  echt  ein  entfprfcbt  ein  fpanifcbcS  colar,  hacer  la  colada  (alfo 
feiben),  cht  ital.  far  Ja  bucata  (wol  ebenfalls  auf  bie  Surehlaflotbcr 
bezüglich),  womit  bat  franj.  buquer,  buer,  mtb  felbft  bat  l)cbb. 
beuchen,  nbrf.  büfen,  fcbwelj.  buchV  (gcwijj  nicht  twu  ber  23ucfaen- 
afdje)  gleiche  SBebeutung  bat.  Von  einem  (larfen  Itrfnfer  fagt  man, 
bab  er  gern  fedjtle.  Vrgl.  fdfteln. 
2)et  ©echter  (Secluo'),  (0.2.)  SBottchergefäl  flehtercr  «rt  mit  giner 
•fcanbhabe,  wabrenb  bat  Schaff  beren  jwep  f)at.  Der  9>? e l f = 
©echter  bient  be»m  Weifen.     (11.2.)  ^ottdjergefatl  mit  jweo 


(^eid)t        ©eudjt        ©idjt        @ud)t        195 

Jpanbtyaben,  wdbrenb  ba^  ©*aff  beren  eine  b«t.  „q)abf*äjfer 
ober  «pab  g  e  *  1 1  c  r."  ÜÖjtr.  93tr.  in.  144  ad  1176.  3lnbcrwdrt£, 
g.  93.  in  SranEen,  f ft  bet  ©e*ter  ein  beftlminteä  ttrocteumap, 
%9K«fl/  Vss Stattet.    Gl.  o.  190  febtarl,  sestar,  152  festere, 

sextarius,     i.    227    f  e  l)  t  r  ,    situla.       G£t    fdjctnt    bat    6    Mfye-. 

ffttfen,   ba  o.  152  aud?  fei» (lere,   Dtfo  2.  8.  62  fertart  für 

sextarius    (ital.   sostioro,    frang.    setior   alt    Slüffigfelt^uiaj?)   VOr- 

fommt. 
fel*t,  wie  b*b.  (d.  ©p.  ft&te).    3m  überfeftten  «Nutcrbe»  Hcit 

man:   „rofe  fel*t  (wenig)  feuf*  i|T  baä  @bebett,  wo..."    ©. 

feift,  unb  »tgl.  feig  ad}. 
®eu*t,  morbus,  lues,  „gmafne  ©eudjt."   VÖc.  v.  16/18*  f.  fied» 

nnb  ©u*t. 
©l*t,  ®efl*t,  ff*tlg  ic,  f.  unter  fefyen. 
Die  @u*t,   1)  obne  ndbere  93eftlmmung  bttr*  ein  vorgefeßtee  Adj. 

ober  Subst.,   a)  eine  »orübergebenbe,  fi*  gu  gleldier  Seit  mebreru 

3nblvfbuen  mfttbellenbe  franf^aftc  (Jrf*cfnunq. ,   wie  g.  93.  Qlugen- 

(fntgünbung,   Jpaltfweb  unb  ital     »s   got   o~  Sucht   Yum  unto'n 

Hindocn.    3n  biefem  ©inn  au*  bat  ®efü*t.    „%\xt-,  IjaiU-, 

büff;gefü*t,  podragra,  ehiragra,  sciatica."    Cgm.  649»  !'•  581. 

b)  eine  ft*  obnebfn  aat  ber  Oiebe  ergebenbe  beftimmte  9irt  von 
Ätanfbaftlgfeit.  2>er  #unb  b«t  ble  ©nebt.  „@o  ein  ftrau  jr 
©uebt  (ble  9)?enftruaiion)  gu  wenig  ober  gu  vit  bat,"  fai?t  Ortolpb- 
2)  mit  »orangebenber  ndbern  33eftimmuBg  wie  l)d)b.,  g.  33.  fallenbe 
©. ,  ®elb  =  ®. ,  9ßaiier  =  ®. ,  2Blnb^©.  3m  Sialeft  au*  : 
£aimfu*t  (J)elmweb),  ©terbfu*t  (tyejt),  2Bunbfu*t 
(blefbenbeä  Übel  von  einer  2öunbe)  unb  brgl.  fü*tfg,  adj.,  an- 
ftecfenb  (In  wel*em  ©Inn  ble  a.  ©p.  au*  fufytluoml  gebrau*te, 

gl.  i.  249.  28t>).     ©Übt,    gen.,    dat.    ful)tl,    pl-    ful)tl   (an^i 

fm  £>lal.  no*  mitunter  ®ü*t),  eine  f*ou  uralte  gu  fied),  w.  m.  f., 

gebörtfle  Ableitung,    galt   fOWOl  für  tabes,   pestis,    aor  rorruptus, 

alt,  wie  agf.  fubt,  gotb.  faubt  =  $,  \tl.  fort  f.,  f*web.  fot  m., 
für  Äranfbeit  überbaupt.  Unter  anbern  ^ufammenfeßungen  Bcrtte 
man  (Voc.  D.  1429)  au*  eine  bluotfubt  haemorrhois,  mlfel 
fttbt  morphea,  tobfubt  mania,  (gl.  a.  528,  i.  431)  fnogfuftt 
podagra,  (a.  528)  fltefubt  pleuresis,  (i.  588.  4f>2)  ugfllbt 
dysenteria.     ©tatt  fubt  ftnbet  ft*  gl.  a.  29.  55».  512.  tiS2  futty/ 

fotb  gef*rleben.  2)lefe$  möge  nun  blofied  33erfcben  feint  ober  nl*t, 
fo  f*eint  bo*  für  bat  unten  vorfommenbc  ©utten,  Sudn,  in 
nürnb.  o.pf.  2lu$fpra*e  ein  Sutt,  Sud  erwartet  werben  gu  bürfen 
(»rglN®ramm.  433,  unb  oben  ble  UU,  f*web.  ftonn  fött,  fot). 
©u*t,  al$  mora(lf*e  Äranfbelt,  befonber^  in  ^ufammenfcBitugen, 
wie  b*b,  unb  wol  mit  bem  vorigen  ein  giemeut.  ,$ß,  gftiger, 
btner  fu*ebe  (®u*te)  wil  nlemer  rat  werben  no*  buog."  93r. 
9ßerbto(t,    fu*ten,  fte*  fetnu    ^  fuclito^ds  Lebm.   b.  SB. 

«R  2 


196  @b*$t  ©acf 

Die  ©ucbt,  falfcfee  3luäfpract;e  »on  p'ttdjt,  w.  m.  f.  Des  is  o"  lladae- 
Jichc  Sucht  (tyaffau),  b.  &.  ein  l=e$  ©C3«d)r.  Die  £ebfud>t, 
gebensunter&alt,  bremli'd>  =  nfeberf.  lieftudjt,  l)oü\  lliftodjt. 


Der  ©atf  (Sah,  pl.  Seck,  Dlm.  Sächl),  jple  bd)b.  (a.  ©p.  fad>, 
pl.  f e c <^i>.  „Quidquid  dicatis,  j«  beutfd),  macfct  f^t  recbt*  ober 
linftf  um,  fo  b\ab  fd>  eu*  im  ©acf"  (bin  «Duellier  übet  eud». 
93ud)et  .Slnberlebr  23.    Di.2l.  :  Den  ©acf  geben  Einern,  afferre 

cui  repulsam ,  renunciarc  amicitiam.  3n  'n  ©acf  fchfeben 
Sinen,  irretire,  irnplicare.    Voc.  \).  1618.     Kaa~  laroc  Säk  ftet  net, 

a<tfd;aulld)er  @runb,  rcoburd)  man  fcfcerjljaft  jum  <2ffen  nnb  £rfnfen 
Aufmuntert.  25er  ©acf  mann,  (d.  ©p.)  iKduber.  „Du  rodreft  ein 
fad)  man,  ber  morb  unb  mafn  ftet  getan."  Cgm.  7 1 7 5 '*  v.  1347. 
Cgm.  577 lhS  facfbman  (fdjwerlicb,  nur  oerfdjrieben  fratt©d)ud)man). 
Dem  ®  a  et  m  a  n  n  rucfeu,  ober  bloä  ©  a  cf  m  a  n  n  m  a  dj  e  n, 
ruefen,  (d.  ©p.)  (J.  93.  ftreib.  ©antml.  I.  94.  164)  plünbern, 

itaf.  mrttere  a  saecomanno ,    saecornannarc.     23rgl.  l)0ll.  fflcfen 

nnb  pacten  (plünbern),  fpan.  saquear,  franj.  saccager,  raettre 
ä  sac.  Datf  einfache  fpau.  sacar  fyeifit  berautfnebmen,  unb  mabnt 
an  ba$  ital.  pigliare  neben  bem  franj.  piller.  Die  oon  ?0?üncben 
„rotonb  anf  2lugfpurger  gut  ben  Jpurlad)  faefrab  in  frtben"  1388. 
Cgm.  344.  f.  I30b  (©aefraub  retten?).  Der  ©aeftrager,  Qngol(t., 
9?ürnb.  ic.)  Olrt  jünftfger  Arbeiter  be»  ©etreibmdrften  ober  ©*ranne«. 

,,facf  en  ben  2ßeill,    saccis  vina  castrarc."    Voc.  ».  1618.     „b  C- 

facfenft'd),  collocupletare  sc."  ibid.  b  a  1)  e r  f  a  cf  e  n ,  fd)lapp, 
plump  clnbergeben.  einfachen,  feit  einflößen  in  einem  ©atf,  j.  33. 
(betreibe  ic.  anfdcfeln  (aTackln),  füllen  bie  £afd)e,  ben  93aud>. 
Sich  ä'-,  ePftckln,  volleren.  autffdcfeln,  leeren,  „auffdcfeln, 
evacuare,  exhaurire."    Voc.  ».  1618.     ©.  ©ectel. 

Der  ©aefer,  ©ecter,  <©cfcn>abcn  unb  ftranfen)  ein  üuantum  Wein- 
beeren, baö  auf  einmal  in  bie  .Seiter  gct&an.  unb  nad?  bem  2lu*- 
preifen  jum  ireflerflumpen  wirb.  Cf.  nad)  einer  fcfcrlftlidjen  «JJ?it= 
tfteilung  bai  „©acferl,  Uberreft."  Der  facdjdrf,  @d?elterl)aufen, 
ber  a.  ©p.  ift  tvobl  aud)  ein  (Mectioganjeä,  aber  faum  lieber  $u 
bannen. 

©actrament  (üuJ!  fel)r  gangbarer  Stutfruf  be*  Unwillen«,  porntf, 
aud)  rool  ber  23ern>nnberung  u.  f.  f.  93rgl.  Leichnam,  ital.  corpo 
di  Christo,  fpan.  cuerpo  de  Dios,  too  überall  beo  bem  jpellfgften 
bei  (Jultu*  betbeuert,  gefdworen,  gebrobt  wirb,  übrigen^  wirb  in 
ber  «prariij  auf  biefe  eigentlicije  a3ebeutttng  fo  gut  al^  nld)t  mel)r  ge= 
badjt,  unb  e$  gibt  neben  bem  Äreujr,  Fimmel-,  aud)  ein 
Jpell  =  ,  ein  £anfenb-,  ein  Renten-,  ein  3  e f u ip 1 1  e n=  u. 


<&ed        ©ttf        <&o&  197 

©aframcnt.  Um  bcm  2Bort  um  fo  neuerer  alle  funbllcbc  SBe-- 
Stebung  auf  bat  ^eilige  ju  bene&men,  wirb  ivdtflf*  bat  ment 
roeggelafTcn,  uub  blotf  ba$  im  Deutfcbcn  fmnlofe  Säckra,  Sickara, 
Sackardi  (vrgl.  ©arbfen  unb  franj".  sacre  dieu),  Sackrameck, 
Sackrawält  gebrandet.  Alle  Säckro  fchalfn,  rec^t  flurben. 
„Da  wirft  ma*  hält  (follt  ä'  not  fcP) 
Vn  Zorn  gär  oft  a"n  Sakra  drei*, 
Unds  Ment  wilcht  ä  mit  nc'r."  dauern  Oieu  unb  Mefb. 
(Der  Söefcbtvater  fragt):  „Jpaft  gfcbolteu  4?""«?"  —  //3a,  ©afr«, 
aber  ment  bab  td)  niebt  baju  gfagt."  —  „9)?ft  ment  ober  obne 
ment,  Sjani,  gfcbolten  ftf  gfcbolten.  3jfl  grab  altf  tvennfi  einem 
eine  2Öatfcben  gdb|l,  bättfi  aber  feinen  ^oßring."  33nd?cri>'  tffrifccrlcbr. 
,,(5tf  gtbt  eitern,  bie  Ibren  .ftlnbern  cb  1000  Sacra  vortragen/  «IS 
fic  ble  7  aut  bcm  beif.  (Satecbitfmo  erlernen."  ,,T*at  ©alanffiercn 
trtngt  bcm  Ärcujmadjen  roeft  vor,  unb  bort  man  oft  von  jungen 
J^errleiu  vil  burtfger  taufenb  ©acrament  alt  fleber."  ©clltamer. 
Der  ©aerro,  aueb,  tvol  ber  ©äeframent  —  alö  äppeffatfo  auf 
eine  tyerfon  ober  ©aefee  bejogen.  fatferifcb,  fäcffifdj,  taufenb; 
fätfrlfcb,  ffcrrifcb,  Adj.  unb  Adv.,  eben  fo  oft  in  ber  $>crivunberuriq, 
^civunberung ,  ali  im  Jörne  gebraucht,  Suvos. 

Du  fäckarifchs  Deanal,  hifr  l'ackarilcli  i'clio", 
KäTt  l'ackarilcli  tanx'n,  käTi  fäckarifch  ge". 
a"  BifTl  fickrifch,  a*  BifTl  fäckrifck,  a~  BifH  houhhg-fegng  muö' 

ma*  tao~, 
Baarifch'  Täla'  mua1  nia'-r- cana"  legng  lafln,  äfae  gebm  tnua* 

ina'-r-eana"  kaa"! 

Der  ©cefet  (Seckl),  n>ie  bebb.  (a.  ©p.  fecebil);  ieboeb  nlijt  eben 
volftfüblid*.  9?«dj  bem  2Berbenfelfer  Cbaftbud'l.  v.  1431  (Cbm.  1533] 
barf  ber  Siebter  feinen  2lngcfctTcuen  gefangen  fcftci*.  fiaim  biefer 
eine  93ufic  niebt  bcjablen,  fo  foll  man  ibm  beiten,  ober  „atnen 
©ectcl  an  ben  baltf  bengeu,  l>unß  bat  er  ft'c  berarbalr,"  inbem  er  von 
mbienten  3  dn.  immer  (!inen  in  ben  ©edel  legt.  Der  ©edler, 
.♦panbiverfer  ber  in  fretfftem  Hebet,  alt  ber  Iafd>ner  unb  fBcutlcr 
arbeitet/  Oianjcn,  gcllcifen,  (Söffet*  =  uub  ©tulH-Ubcr'ügc  unb  fcrgl- 
mad-t.  „©Cfler,  bursarius."  Voc.  v.  1429.  &ei)  Otfr.  IV.  2. 
53;  12.  94  ift  von  Subaö  alt  fefllari  (©ectetmeffter)  bie  OicDe. 
«Brgl.  ©acf. 

fetfieren,  eine«,  ibm  befd-iverlicb  fallen  buret)  bitten,  fragen, 
©päjje  2c,  ital.  seccare.  Die  ©cceatur.  25atf  italienifebc  malmt 
an  bat  altbeutfd*c  unter  ©ad?  envabnte  fecebia,  rixa. 

ftefen,  fictern,  (9?ürnb.  $41.)  nat  jirfen,   fauerUd-t  wetitn 
CiV.  fdnferlid)  unb  äänfciiidj. 

fietnen,  fidem,  (fdjrodb.)  fintern,  abrinnen,  auf.  ficcitan. 

foefen,  (vom  ©alj,  bepm  ©ieben  in  ber  ©aljpfanue)  ju  S9oben 
finfen. 


198       ©od      ©uc£      ®ab      ©aib      @eb 

Ser  ©otfel  (SecM) ,  bic  ©ode,  soecus  (gl.  i.  ii6.  45u  fodjlli, 
callicula).  „Sic  «priefler  trugen  ©ocfel  ober  «Pantoffel  unb  tyefl." 
lilo.  (i&r.  31.  Sie  a.  @p.  fagte,  bem  lat.  entfpreä)enber,  ber  ©oef, 
pl.  ©orte  (a.  ®p.  foeb.  soecus,  Slut.  III.  151/  focefoa  pl.,  gl.  a. 

656,    i.  696,    o.  75  ficoncs,    udones,    pedules).     „2Ule   l&t   JWen 

©öl&c."  MB.  XII.  167  ad  1525.       f  6  cf  ein,  an  f  6  rf  e  l  «i,  ble 

©trumpfe,  ©öden  an  fte  näl)en  ober  fhfdcn. 
©uef,  ©ud!  Otuf,  womit  man  bem  ©djwelne  lodt;  ©d)weln.    Sie 

©uetet,  ©uden,  suecula.    Satf  ©uda-l,  jungetf  ©cbwetn  uber= 

baupt.       fndcln,  (Cfa)|tbt.)  unrein,  fcftmugig  fepn;  Äletffe  madjen 

im  ©djreiben. 
lud  ein,  faugen  (agf.  fpean). 


©edten,  (JpbS.)  ©rillen,  ©onberbarfeften.    Des  fan  Sektn!  Er 

hat  älla'hand  Sektn. 


SKeifye:    <&ab,    feb,    :c> 
(93rgt.  ©at,  fet,  u. 

Sad,  ein  Subst.  m.,  autf  ben  norb-o.pf.  91.21.:  tm  (i*%)  Sad  fepn, 
jugegen  ober  vorbanben  fepn;  tn  ben  (i;'n)  Säd  kuma~,  aud)  f  d- 
Sä'  kum?r,  jum  23orfcftein  fommen  —  ieboeb  nid)t  ganj  ft'djer  —  ju 
f*licßen.    «Brgl.  ©ob. 

Set  ©aib  (Saad),  ba*  ©efatb  (Gfaad),  (wäcfetli*)  Ut  Dieben, 
bat  @ercbe,  (eine  35llbung  von  fagen  rote  ber  Sttaib,  ba$  ®t- 
U'aib  von  tragen,  f.  fagen).  Allvva' dar  äld  Saad,  a~  Saad, 
der  kaa~   Haamad    häd,    a~    Iangwali's   Gfaad.      a"n   Saad    va'- 

bringo",  bumm  it.  böbetreben. 

„febcln,  anfebnen,"  f.  fetbteln  (baüdjen). 

Ser  ©ebel  (Sedl,  Sc'l),  a)  in  ber  SBebeutung  ©ig,  sedes  üfrerßaupt 
veraltet.  Sa3  ©ebal  ber  a.  $p.  sedes,  thronus  war  ein  Neutr. 
Sag  Untergeben  ber  ©onne,  ber  ©terne  nannte  man  (gl.  i.  282. 
1214,  Siut.  III.  319)  in  fcbal  ge'n,  worauf  »fellelcbt  noeb,  ba* 
bialeftifcbe  ein  gen  (f.  I.  £b.  ©.  69.  70)  beru&t.  @.  weiter  unten 
f  e  b  e  in ,  9? a  a)  t  =  ©  e  b  c  l  unb  © i  b e  l.  b)  ©ig  auf  bem  2anbe, 
Sanbft'i?,  befonberd  einer  ebmalS  fogenannten  gefrepten  ober  abelfäen 

^etfen ;     „domus    et    babitatio    privilegiata   absque   territorio." 

Sßclrcr.  Scr  abelid>c  33eftfcer  eine*,  in  ble  £anbtafel  eingetragenen, 
gefreuten  ©ebeU  tjatte  ebmattf  „fo  weit  ber  Sacfetropfen  gleng" 
bfe  ©etfcbttfbarfcit,  war  ben  gewobnllcben  ©djarwerfen  ntdjt  unter= 
werfen,  unb  jaulte  leine  anbre,  alä  bic  fogenannte  Otitterftener. 
„Stfd  von  2Urer  ©ebel  jtnb,  bie  follt  tt>r  nid)t  fieuern,  welker 
aber  einen  ©ebel  baben  unb  madjen  wolle,  tai  bod?  von  Qllter 
fein  ©ebel  f|t,  ben  follt  it)t  itcueru."    3nftruct.  an  ble  ©teuere 


^eifr  199 

fammlet  V.  1455.     &r.  üfobt.  1.  246.     cfr.  XV 1.  247,    Ullb  X.   116. 

MB.  XVIII.  386.    ©efrcpte  ©ebct,  Mc  in  ben  25efiß  von  Uuabc= 
lieben  tarnen,  verloren  iljrc  23orrcd)te.    Ar.  üWI.  XVI.  151  ad  150$. 
Der  ©ebct  ju  Cr  lad).    «B?ebcrcr«t  3ngolft.  p-  68.    „Weinen 
©ebl  unb  ©iß  je  9Ku*plicning."    MB.  II.  56  ad  Hol.    cfr.  81. 
„jtoen  ©ebel  ju  £artpenning,  bre»  ©ebel  su  ©acbfenfalm,  atn 
Dalben  ©ebct  ju  Jpartpcnnlng."    MB.  VI.  560  jf.  ad  1358. 
Unfern  Dalben  ©cbet  jn  9$.   MB.  XIX.  55.    „Unfern  ©ebel 
nnb  unfern  paiv  je  Durgenoelbt."  9)?f  fcbclb.  $5eneb,b. U.6uadi52S. 
3n  neuerer  $dt,  j.  SB«  i«  ättenfngä  Stopograpbfa,  ftet)t  nad?  (Stamm. 
©.  1711  baä  tautologffcb-'crfldrenbc  „abelicber  ©iß  unb  ©ebel." 
Der  ©eb  clbof,   9}aucrnl)of,  ber  urfpruugücb  ein  abelicber  ©iß 
war,  ober  noeb  ifi.    „2ßie  benfelbcn  @cbell)of  jeß  Ulrtct.  ©eblmaur 
sä  Wffaltcrbacb  befißt,  unb  üeibreebt  barauf  bat."  MB.  \.  5S6  ad  1526. 
Der  ©  ebe  Ibau  r  ober  ©  ebelm  aie  r  (Sc'lmaor),  jjeit-,  geib- 
ober  (grbpddtfer  auf  einem  ©cbelbof,  viUicus.    ,,s&cv  ben  fiofternn, 
pfarrl)6fen,  jeljcnnbcrn  «nb  ©cblmairn."  2ß|tr.23tr. lM55adii75. 
(cfr.  2öftr.  23tr.  Ml.  523  ©olmair,  Salmä',  ivelcbetf  ju  ©etb  ge- 
boren roirb).       febelbaft,  febelbaft  ig,  fejibaft,  anfdjifg.    „Stuf 
ber  @oßbaurf  urbarn  febelbaft  werben  ober  fein."   MB.  IX.  145, 
XXII.  353.    „Da§  fie  febelbafft  werben  in  ber  ©tabt."  Sßagen- 
feilci  s?türnb.  320.    „©ölten  ft  jroen  priefter  barjue  febelbafft  lg 
gemaebt  baben."    MB.  XV.  55.       febcln,  befebeln,  a)  v.  a., 
fejibaft  mdeben.    stuf  3cmanb$  Urbar  befebclt  fe»n.  MB;  VII.  504. 
(f.  f  i  b  c  l  n ,  b  e  f  i  b  e  l  n).    (3n  ber  a.  ©p.  i|t  f  c  b  a  1 0  habitator, 
ainfebalo  coelebs,  umbifebatou  finitimi ,  gl.  a.  210.  265.  304). 
b)  (3iaertl)at  93.  r>.  9tf.)  v.  n.,  mit  ber  Sdjafbeerbe  auf  einem  <ptaß 
im  Irenen  übernachten,    c)  (ibid.)  v.  a. ,  einen  spiaß  febeln/  ab* 
febcln,  Um  bureb  bie  Jpecrbe  auf  obige  2ßeifc  büngen.    Die  23crg; 
mdbbcr  roerben  roecbfelwcife  gcfcbelt  unb  abgemdbt.    ein  ©tuet, 
bae*  beucr  jum  ©  c  b  e  l  p  l  a  ß  beftimmt  ift,  wirb  fo  abgefcbelt/ 
bafe  bie  beerbe  iebe  9tad)t  auf  einen  anbern  #lect  31t  (leben  fommt, 
nnb  2l(Ie$  glcicbförmig  gebüngt  wirb.    Dtefeo"  Sücrbum  rnl)t  augen- 
fcbeinlicb  junadjfi  auf  ©ebet/  SUcbtfebcl,  infoferu  btefetf  in  ber 
d.  ©p-  aud)  für  Jpcrberg,  Wacbtberbcrg,  ^acbtlager  (f.  s)iacbtfelbe) 
galt.    „Wabtfcbcl  nemeu."   EL  Fr.  II.  I.  129  ad  1318.    „0Rftt 
unb  bern  Strlftanbcd  uabtfebcl  roerbent  uinbert  gclicb/'  ttagt  ber 
»ertaffene  Äacbm  in  ,tpelnrid)ö  Strlftan  4851. 
Da«  ©eibtein  (Seidl,  Sci'l),  a)  bie  .fpdlftc  ber  lanbubliebcn  (®e= 
trdnf  =  unb  Jlufft'gfcfW  =)  $?djj.    ©tdbter  fagen  lieber  t)ie  Jpalbc. 
o"  Sci'l  Bior  und  um  ovn  Kreuzd'  Brod  ä'J   genügfamc  ^eftellnng 
manebeö  tdnblicbeu  ©aftciJ  bc»m  eintritt  in^  2ßirtti£iJjau«,  bie  man 
anbert*ir>o  gerne  alö  ©itte  unb  Dialcft  bejeicbucjibcö  s7;ecffpräd)tcfn 
gegen  Wtoty&tti  nberljaupt  auf^  Ziytt  bringt.    „®cr  feinen  Dürft 
mit  ©cf bem  labt,  fang'  lieber  gar  nidjt  an." 


200  ©eib  <Sib 

,,Las  uns  heur  'an  Brandwei    fchmechha% 

3    Sei  dl  is  a    Schluckh  —   das  waast  ja  von  e,"  fingen 

bie  loaltfafirtenben  sptnjgauer.  Sin  ©ettel,  dodrans,  dimidia 
mcnsura.  Voc.  ».  1618.    „(Sin  tttnfcn,  ein  fibltn."  2lug$b.  ©tbtb. 

,,Tn  liquidis  pharmacopolac  atque  villicae  fetblfl  vocant  com- 
mune™ mensuram."  2lo.  ©ramm.  0.  1517.  De  vino  carrad.  I. 
id  est  situ  las  XXX,  fteijjt  ti  ad  889  bep  Ötfeb.  35tefe  Situla 
rotrb  alfo  etn  gro&ereg  «D?af  geroefen  fe»n-  b)  (Ö.tyf.  $lurl)  «0?afc 
für  gtj.  2)a^  ülmberger  ©eibet  1(1  lang  2  ©d)ub.  5Vs  3o&*>  weit 
l  ©dju&  5Vc  goll,  tief  l  @d)u&  25/8  >3oIl;  batf  ju  33obenn>6t>t  tfl 
lang  2  ©d)u&  7%  3ott,  weit  l  ©djufr  10%  ^ott,  tief  l  @d)u&  57/s  3<>tf- 
2>a$  am  gicbtelberg  l)dlt  12  «Rapf  ober  bepnabe  6  Änblffcbub. 
c)  OTotbenburg  an  bet  Zauber,  Verrieben  unb  an  anbern  frdnftfcpen 
Orten)  ©etreibmaü,  geringer  alä  ber  WeBen  unb  baä  SStertel. 
®ag  Verriebener  6 ei b lein  (&orn)  ift  nad)  bem  ffieg.33latt  ».  1811 
©t.  XL.  gietob  0,529100  Wündjner  Weßen. 

augfetbetn,  bie  Wild),  f.  feifcen. 

Sie  ©eibe»  (Seidn,  Sei'n),  <Bdbe  (d.  ©p.  ftbe,  2>lut.  III.  151, 
gl.  o.  278.  262.  253,  sec  XII.)  35er  ©eibennater,  ©eibenabet 
(d.  ©p)  ©etbenftiefer.  ©le  bilbeten  ebmale  in  Wüncben  eine  eigne 
gunft.  3«  ber  §ronleidmam*proceffion  o.  1580  batten  bie  ©tafer 
(@tae<maler?),  Waler,  ©eibenaber  unb  93ltbf)auer  jufammen 
eine  Sigur  p  tragen.  2B(rr.  93tr.  v.  173.  cfr.  p.  105.  121.  2luf 
ber  JF)od>aett  beö  übnlft  Wattbtag  t>on  Ungarn  a°.  1476  baben  „aln 
maier  unb  ain  ©epbennattcr  (ritterlid))  geftodjen."  SBftr.  <8tr. 
111.  144.  '  3ur  Jpocbjelt  ©eorg  be*  JKeldfecn  in  ßanbäfjut  würben 
20  ©epbennatter  auf  6  2Dodjen  in  Slrbeit  genommen.  3br  £ob« 
betrug  398  rljein.  ©ulben,  ibre  Äofl  120  fl.  3m  9cibelungenlieb  rcirb 
foldje  Arbeit  „oon  fronen  orotpen"  getban,  bie  aud?  in  unfern  Sagen 
tbr  altes  ©efcbdft  größtenteils  roteber  übernommen  baoen.  2)er 
©eibenfptnnerlnn  Sag.  A°.  1591  „be*  (gttagtf  nad)  ber  @ei= 
bcnfpinnerlnn  Sag."  ©em.  {Heg.  (5t)r.  H.  277.  (gt  fiel ,  wie 
aug  ber  a.  ©teile  ergiebt,  nad)  spbttlppt  unb  3acobi,  unb  roar  ber 
2ßei&etag  ber  3ll)Eird?e  ju  Oiegenefburg.  ©emeiner  ratl)  (III.  400) 
auf  beu  ©opljlentag  im  War-.  2)er  ©eibenftrtefet  ober  £nopf= 
madjer. 

feib,  ftb  (ex  quo),  f.  fett,  fit  unb  fiut. 

2Me,  bat  ©ibel  (Sidl,  Si'l,  o.pf.  nad)  ©ramm.  440  Sigl),  a;  95anf, 
bie  jugleid)  ©iß.  unb  a3cbdltnijj  für  SBdfdje,  Äleiber,  $1«**  «•' 
unb  wenn  fie  meljr  in  leßterer  SSeiiebung  gemeint  tft ,  ©  i  b  e  U 
%  r  u  l)  e  n  genannt  rcirb.  „3n  bie  famer  füert  fie  in  ju  ainer 
fernen  fibeln  bin."  Cgm-  27n.  f.  289.  „ein  ftbet  fft  etn  baue," 
geigt  ti  3)fttt.  I.  315.  „©tbeln  unb  gaben,  bie  nidjt  angenagelt 
jiub."  Oiätl'.  V.s.  ».  1455.  £aefi  ff  bei,  O.g.  Ätile  ober  Sruljf/ 
bie  »or  einem  53ett  unb  brgl.  aW  ©cremet  bient.    b)  (d.  ©p.)  S3et- 


<3ib  ©ieb  201 

23anf  in  ber  Ältdjc.  „3n  ber  Spbl  im  &or,  ba.  bfc  brlcfter  innfrenb." 
gjiünd).  Urf.  ».  1495.  c)  (faljb.  £ung«u)  93elcbtftut)t.  d)  (ä.  Sp.) 
©i$,  2ßofmfi£,  SMufentijalt.  35aä  üC n f t b e  1.  „Unb  fjl  ein  Qlnffbel, 
bo  ber  SSatcr  auffajj,  unb  Idr  er  ainett  futi  befifjen  baj  anflbel." 
Oicfetb.  Ms.  ».  1453,  „g»lt  fainem  9c  «d)  t  fibel  0)cad)tl)erberge> 
auf  ba$  (Softer  fönten."  MB.  V.  134  ad  1559.  3n  biefem  Sinn 
roftb  aueb  batf  Stäbtdjen  QBun  fibel  (Wajffigl)  benannt  fepn. 
£a$  ®e  fibel  (Gfidl),  (3(3)  @f§.  Nemts  enk  0  Gü'l!  nebmt 
$la&!  3>tfll.  ftbel  tbalaraum,  gl.  bibl.  p.  1418,  ftbila  thoral, 
gl.  a.  535,  seggesta,  a.  570,  fibilla  setlilc,  o.  139  —  gifiblli 
sessio,  consessus,  i.  287.  963. 

35et  Sibel,  naefo.  ©ramm.  1051  icnooiert  Sfbler,  ber  ba 
wofmt,   anfd^fg  fft.    Der  3lf  nftbe  l  (Ao T.'l,  Aafigl),  ber€in= 

ftebler  (ctnftbilO  anachoreta,  gl.  o.  40,    cfr.  a.  344). 
au  Aa~fi'l,  an  Aa~fi'l,  des  get  ma'  riet  ei"  — 
Will  liaba%  fehefs  Schätzal,  a"  Zwaofi'l  fei". 
(3?le  in  ber  Regula  Bcncdicti  I.  gebrattbmat'ftcn  Sarabaitae  ()eif)en 
gl.  a.  166,   i.  1111  Aamarfibilun).    3)er  (Jrbfibel,   ber  mit 
<5rbrc*t  auf  einem  gefyengut  fifjt.   Cgi».  615.  fol.  84.    35er  2a  nb* 
fibel  (Sit.  2l)bl.  I.  212,  II.  17s),  (abetieber)  «aWw;  (gl-  a-  126. 

193,  i.  47.  543.  906.  1114  fibilo,  tantff  bf  U,  indigena,  in- 
quilinus,  colonus,  agricola).  flbcln,    a)  vrb.  n. ,  angefejfett 

fe»n;  #<fe  Uuüld)  ntcberlaffc«.  „Wit  einem  fibeln,  fteuem"  ic. 
Ar.  £f)bl.  I.  256.  umftbeln,  fieb.  anbertpärttf  nleberlafFen.  b)  vrb. 
act.,  anfdfiig  machen,  anfibeln  fieb  ober  anbete.  2)fe  2infib= 
lung,  Kolonie,  befibeln  ©inen  auf  ein  @ut,  Um  alg  «pachtet  bar= 
auf  fe$en.  MB.  II.  56,  VI.  596.  (fil)  ftbolon,  Ötfr.  I.  25.  47). 
23rgl.  oben  ©ebel. 
„Sibergrün,"  (35.  p.  «Dioll  ^HJerüjal)  Sinngrün,  vinca  minor  L. 
S.  Sin  =  griien. 

fieben  (fiadn,  fia'n,  o.pf.  fei'n),  U.2.  feuben  (foi'n,  fui'n),  Praet. 
fiebet*  unb  futt*  (furl),  partic.  praet.  gefotten  (gfo'n),  tple 
bebb.,  (a.  £>p.  fioban,  fob,  futun,  gifotan;  agf.  feobbau, 
HU  fto  ba).  «Bier,  AaffeA,  9)?et,  Sali  fiebert.  Set  JtVfffe 
fieb  er,  SJcetfleber,  ber  Ä.,  93?.  bereitet  unb  auöfdjenft.  2>le 
Siebtpurft  neben  ber  58rdtn>urft. 

Aa"  Knedl  foidt,  dar  ando'  fangt  '3  Siadn  a", 
Schaugt  aa*  Knedl  'an  ancla'n  a",  wio  ac  gräd  a  fo  (iadn  liä ~l 
Unter  einem  Silbe  pon  2lttmann,  eiaen  wotjluaterfefcten  Änobel  »on 
Äafcr  02llpcnl)lrten)  puiftclknb,  ber  in  Söetiadjtung  vertieft  vor  bem 
fodjenbeu  £opf  fifjt.  2»cr  fcefmflebcr,  a)  ei«  f)ie  unb  ba  unter 
bie  QBetpgerber  jdb.lenbec  ©eroerfctfmaun ,  b)  fig.  9)?enfd),  ber  mit 
nldjtö  fertig  roirb.  Saö  Sieben  (im  Sal^cfen),  Jeit,  fo  lauge 
auf  einmal  fortgefotten  wirb,  Sub;  a'ygefon&ene  (Sinrlctjtung  jum 
©aljfteben,  ©aljpfannljau^    „»Bon  einem  Sieben,  ba$  14  £age 


202  ©ob 

fortbaucrt,  werten  15  m  17  Dunbctt  friffc*  ju  5  3entucrn  gefaßen." 
$lutl  SÖefirbgi  b.  ©brg.  "iEier  von  ben  ©ubpfannen  in  9?eid?enbaü" 
Ijeffcn  baä  Gart  -.  £r)eobor$  =  © i e b c n ,  jroci)  ba*  üan  b  fieben. 
„3)a£  Maximilian-,  b«ö  2Bi(t)clmi=,  bag  gerbfnanbf  = ,  bat  ^itlbctti= 
»Sieben"  ju  £raun|Tein.  „Daä  ©feben,  genannt  bet  Jpodjburger 
fammt  SBdlbern,  ©aljbrumtantbeü  unb  tyfannbaug,  mcfjr  4  ©{eben, 
genannt  Xadjing,  gfyfet,  $um  ©dmaubcv  unb  im  £od)"  ic.  Ar.  £l)bl. 
XIV.  38u  ad  1505.  „Die  brep  (Sieben:  Sd)ref  berinn,  ^unentacrer 
unb  ©diinb"  tc.  ©cfottene  2öod)en  (£ori  93rg.Ot.  14),  SBodjen, 
in  welken  ©alj  gefottcu  »wirb.  <3Srgt.  ©ramm.  994).  ©efotten 
fenn  (im  pg-  ©d>era),  pbereitet,  befcbajfen,  moralffd)  biäponiert 
fe»n.  S6  bin  I  gfb'n.  Jitha*  bift  du  lo  gfö'n!?  ißrgl.  inbeffen 
fob  ftatt  fo.  «Berftebeu,  a.  @p.  fr.  fiebert.  „SSerfottenc 
Duener."  $?und).  Ijcit.  ©effifpftal^frunbregifter  Ms.  d.  1519  passim. 
2ßer  bureb  ben  ©ebraueb  elneä  enttoenbeten  3nftgel$  über  12  dn. 
gewinnt,  „ben  fol  man  »erfieben."  9?ecbtb.  r.  1332.  aiucb  nad> 
bem  üieacuäburgcr  peinlichen  fftcdjtc  würben  9)?unjfdlfcber  in  öl  ge- 
fotten. 2Bftr.  itftr.  vill.  88.  fiebig,  adj.  unb  adv.,  f<brodb. 
fervens,  ferveater;  febr.  ftebig  falt,  fiebig  lang.  Ser  ©iebig 
(ber  ^ngftfcbjDclfJ)  ge't  mir  ant.  o"  fiebige  9??aulfd)ellc.  3m  Voc. 
Mdber.  sec.  XV.  fiebenig  i)atjj,  fiebenige  liebe,  fervor. 

Der  ©ob  (O.pf.  Sad,  Saud),  arsura,  fervor  stomachi,  ardeur  de 
gorge.  „(£ö  brennt  mld)  ber  ©at,  vexat  nie  stomachi  rosio, 
plethora  dolet  mihi."  Voc.  p.  161S.  1735.  „2Ben  ber  fob  ober 
bat  ©tedjen  anfumpt."  Cgm.  584.  f.  48.  "£>&$  SäüdbrehnäP, 
©obbremten.    &rgl.  ©utt. 

„T>at  ©ob^brob,  33orl)6ml,  ceratium.**  #eum.  opusc.  694. 
gnua  gegen  bat  ©obbreunen  gut? 

2)er  @6b,  ©obbrunn,  bat  ©obtvafjer,  puteus,  aqua 
puteana,  Voc.  p.  i6is  unb  1753,  fonft  nidjt  eben  polfgüblfd) ;  agf. 
icabb,   cisterna,   puteus.     @tiua  »om   lebenbtgen  ^adMuellen, 

ebullitio,  fervor  aquae? 

„gefob,"  adj.  (fcer>  Jpenlfcb),  gut  ober  leid)t  ju  ftebe«.    „gefob 

Äofttnett,  coctivac  castaneae." 

©ob,  ber  O'afcn  (fommt  rool  bepm  ^ugtfburger  Stecbnlfet  SSod)  r>or, 
wirb  aber  boci)  ein  uieberb.  grcmbllng  fepn:  bolf.  fobe  f. ,  engl, 
fob,  altfrief.  fati^a).  93rg(.  ©ob  —  in  ©ob  fommen,  gietdjfam: 
auf  ben  ^lan  remmen?  2Bomit  aud)  ^bclttugei  M.ü.:  „!3Die  .^anbe 
mit  im  ©obe  (mit  im  ©pie(c)  haben, "  ftd)  einigermaßen  berübrt, 
bat  agf.  feob  saeculus  aber  »ocalifd)  nid)t  jufammenftimmt.  5Srgl. 
allenfffll^  aud)  bat  bunfle  bnm.^nicbcrfdcbft'fcbe  einem  up  ber  funb 
liegen,  van  ber  ©unb  bleiben. 

alfob,  fobleid),  föbleict?  (Cgm.  514  ».  1157;  54d  v.  1 168;  605 
»  I45i;  632  f.  10.  23.  31.  37;  858  faft  immer)  alfo,  fotdj.  cf.  ofoda, 
afodolo  unter  fo,  unb  fo  bin  I  gfodn  unter  fieben.       yibelung 


©üb        ©ttf        ©aif  203 

uttb  Jpaatf  (brutfct)  -  fr.  2Brtbd)J  Ijabcn  öle  iK.x'l. :  3n  feinem  ©ob 
aufroaebfen,  suivre  les  inclinations  naturelles.  Grtnen  in  feinem 
©Ob  Ober  @6bge»t  «Ufiua*fen  lafTeH,  abandonner  quclqu'un  a- 
lui-meme.     3«  feinem  eigenen  ©ob  bal)tnlebeu,  ne  suivre  que  sa 

fantaisie.    ©ollte  hier  fcaffclbe  ©ob,  unb  gar  altf  @ub|l.,  anjunefymen 

fepn,  glcfcbfam  batf  @o,  b&t  Esse? 
Der,  au*  reol  bic  ©üb,  wk  bebe.    3?rgl.  ©utt/  ©ütt. 
fubeln  (i'u'ln),  vrb.  n.,  a)  n>le  l)djb.    b>  fodjeu  (mei|T  In  »erad)tlldjem 

©tun).    Der  ©  üb  elf  od)  ober  ©übler,  ber  Äatbaunen,  SBurfte 

unb  bergt.  auslocbt,  ©arfcoeb. 

Gefta'n  bin  I  aufm  Heumarl<  bey'n  Su  tili  och  gl'efsn, 
Hab  I  zw^lf  Duzo~d  Siodwürfi.  zo'n  Fruaftuck  gf'rcfsn. 
„Die  ©übler  unb  ©ubierin,  fo  im  £agcr  todjen,  füllen  fief?  alle 
9J?onat  mit  bem  ^rofopen  vertragen''  (il)in  etroae  SScftfmmtes  ent= 
rieten).   $ronf»ergcr  v>.  1555.  f.  65.     9tad)  blefer  $5eb.  b)  fft  SBe= 
jtefjung  auf  @ub,  fieben  unabwetälicb.    c)  bcfubclt  (bfu'lt, 
£5.20,  wie  man  nad?  ©ramm.  994  and)  fagt  befebiffen,  be= 
trogen,  b.  t).  bettlegerifcfc.     Dl   get  s  bfudlt  her.    Er  is 
bi'udlt.    «Brgl.  a.  fulen  unb  futtcln. 
©üb,  bie  bd)b.  SBejefcbnung  ber  2Bettgegcnb,  in  2Utb.  niwolftüMfcb. 
Um  Slfcbaffenburg  bort  man  <S<nui>.    ®.  ©unb. 


sRetfje:     ©af,     fef,     tc* 

f  äffe  je«/  (b.  2B-)  von  uaiTem  3cbcn,   ieber  ic.  uuter  bem  stritt 
ober  Drud  auf  Ijorbarc  2Mfe  glüffigfelt  aufquellen  laflen.    ^Jioot- 

gruab  faffazt,    burd)Uapte  ©djulK  faffo//n;    fig.  tin  9)?enfdj  laffazt 

vor  Saulbeit.    <Z6  jdjetnt  ijlcr  nod)  iaö  alte  faf,  faff  et  u.  (f.  ©aft) 

ju  ©runbe  ju  liegen.    9iodj  ©ucbenroiit  bat  faff  ig  tfatt  fafttg. 

93rgl.  fappen. 
Der  ©  a  f  f  r  a  n  (Saftara~) ,  iwte  bebb.       f  a  f  f  e  r  n ,  mit  ©affran  bc= 

ftreuen.    gefaffert,  croceatus.   Voc.  v.  161«. 
Die  ©aiffen  (Saaffa),   bfe  ©eife  (gl.  a.  J8.  531.  «76  feiffa, 

feipt)a  Sabona,  Hl.  fdva). 
Der  ©atfer,  ©aiferer  (SaalV,  Saafaro),  ber  ©elfer,  epeitbcl, 

©d?aum  auö  bem  9.Tunb.    „©ein  ©aifer  lief  er  rinnen  über  ben 

ganjen  bart."   SRelme  ».  1562.    ©aiffer  sanics,  Sivcnt.  ©ramm.; 

faifer  oscedo,  Voc.  V.  1445;  gl.  i.  545.  989  feiuara  pl.  spumac. 

faifern,  a)  (Nürnberg)  langfam  herab--,  burd?--  unb  fliegen.  „(£6 
faifert  nur."  b)  geifert.  „Du  faifereft  mebr  altf  ein  Hit* 
bunb."  Dr.  Winberer  1628.  p.  57.  c)  verädjrlkb:  fprctbeii.  „2Btc 
ein  roilber  Düffel  allerlei  ©oMofiglcftcn  heraus  faff  fem.  fcugen; 
gefaiffer/'    Parnass.  boie.  II.  139,  IV.  37.     d)  nad?  2GacEUu*, 


204  @auf        ©ef        @euf 

ctferfüdjttg  fepn,  tbun.  3d)  babc  nur  im  ©d?erje  SaofVfucbt  für 
(giferfudjt  gebort. 
fauffen  (faufftf*  b.  ffi.  fäffif,  D.<pf.  fäffm,  Praet.  fauffet  unb 
fuff,  Partie,  gefoffen  unb  gefuffen).  1)  roie  bdjb.  mit  aller 
£drtc  ber  9?cbeutung.  3)ie  JKot=tl)aler  pflegen  einanber  psutrinfen 
mit  ben  Normalien:  gjfidbl,  Jjanä  ie.,  I  lauf  di'  a.  3)er  <prebiger 
©elbamer,  wie  ber  beutfdje  ©implfcifftmuö  1669.  f.  452,  nennt  im 
Unwillen  tttö  Sabafraucben  £abaf  f  a  u  f  e  n.  (&rgl.  t  r  t  n  f  e  n). 
ber=,  »e.t:f«ttffen,  erfaufen,  ertrinten.  3n  ber  a.  ©p.  beifit  ba« 
einfache  fit f an  foaar  »on  ©cbiffen  mergi,  untergeben  Otat.  19.  7)/ 
f ceffufte  naufragiuni,  gl.  o.  2ii5,  (f.  fdufen).  ©id)  perfauffen, 
fld)  über  bem  £rmtf  »erfpdten,  bai  2ßeggeöen  vergeifen.  „frdÄia. 
nnb  fä«  ff  ig/'  adj.  3i».  ei>r.  533.  2)  d.  @p.  feblürfen,  (a.  ©p. 
f üf an,  fouf,  fuffun,  gifoffan,  agf.  f  i"t  p  a  n ,   fäLfppa 

sorbillarc,    sorbere,    haurire) ,    in   Welkem  ©Inn   jeßt   bie  $Otm 

fupf en  üblfcfcer.  „fauffen,  sorberc."  2lu.  ©ramm.  2)er  2lrjt 
Drtolpt)  orblniert  „afn  ©aft  in  ainem  roaidjen  2lp  ju  fauffen; 
einer  (»filiu  Wild)  au  fauffen"  ttnb,brgl.  Wo*  unterfebetbet  ber 
ferner  £>berldnber  i>ai  förmliche  trtnf en  »om  bloßen  fauffen 
(fufV),  roeld)e$  tut  bera  Düffel  featt  l)at.  ©cfue  .ftub  tri 'hin, 
treihht  (ttinft),  er  felbft  lüft,  tjit  feine  Wild),  Motten, 
©«ppe  lc.  mit  bem  goffcl.  ,/ftiemant  felbanber  fauffen  fol  mit 
cfinem  loffel."  Ollte  £ifd)au*t,  Oiaud)  scr.  r.  \.  I.  198.  3n  biefem 
©inn  beißt  and?  im  b.  Ö.2.  iebc  ftlüfftgfeft  (9)?i(*,  <8rübe,  ©uppe), 
bie  iu  rrpifnett  ©peifen  (a-  $8.  Rubeln),  wenn  aud)  mit  bem  Söffet 
gegeffen  ivlrb,  bat  $3uefauffen,  ber  ^uefauf.  „Darumb  madjt 
man  fauffen  autf  ber  fiebern  mein?."  Cgm.  592.  f.  43.b  „2öein= 
farof,  vinum  et  panis."  Voc  t.  1419.  „'•EBclnfaufen  unb  pirn- 
faufen  mit  enern  gemadjt,  bab  mag  man  rool  effen."    Cgm.  722. 

f.  52.  ©iifen,  gl.  a.  675.  6S2,  i.  179,  o.  148.  318,  fufflt, 
pifuftlt,  a.  97,  i.  245.  609,  fftfmuoftti,  i.  245,  sorbitiuncula, 
sorbellum,  pulinenUim.     ©.  ©uppen. 

berfauffen  (»om  alten  «prät.ftng.  betf  oorigen),  erfdufen,  (a.  ©p. 

btfOUfan,  farfaufail  demergere,  feeffauffi  naufragus).     2)0d) 

ift  bertrenfen  volf^üHicber.  3a  biefer  aibl.^orm  gebort  übrigen* 
batf  alte  fouf  (gl.  i.  14)  jus,  tßl.  faup.    ©.  a.  bie  «.Ubl.  ©uff. 

Det  ©eff,  bei  ©effen,  (D.yl)  3ofcpl),  f.  Sepp. 

25er  ©efelbaum,  ©efler,  ber  ©dbeubaum,  juniperus  Sabina  L. 

(a.  ©p»    feuina,    leuin,    feuiaboum).      „Öibft    bu    bem    Öieb    }tt 

trinfen,  fo  leg  aercclbtc  ^alm^eljl  unb  ©epelbofj  in«  SJafJcr." 
?portiunc.--^itd)l. 
feufejen  (fuifaz-n),  feufjen  unb  feufagen,  wie  b*b.  feufjen; 
audj  im  «arlaam  34  fiuffijcn,  Ali  ^ibleit.  ju  bem  im  Voc. 
v.  1419  vorfommenben  fdwfe«  suspirarc,  agf.  fcvfian  ftimmenb  ~ 
miMi)  unfer  ffiott  ber  ^orm  m$  uld;t  gerabea«  ans  bem  fiuften, 


<Sif        @«f        @aft         ®etft  205 

fufto»  bet  d.  unb  a.  @p.  entftanben  wite.  35er  ©eufejet, 
©cufjget/  ©cufjer.  „ein  feuftje  baj  »ort  unbcrfHej,  baj 
er  in  furne  reben  licj."  2Utb.  2Bdlber  l.  6?,    ©.  feuften. 

fifern,  lifj'ln,  langfam,  bünn  burcfe=  ober  Derauäfttejjen;  ($ranf., 
0.<pf.,  b.  2B.)  fanft  regnen,  fein  regnen. 

35er  ©uff  (Suf).  a)  bei'  ©d?tülf,  baustus  ,  amystis;  Hl  fopl;  a" 
Hundsfuf,  Kual'uf,  kleinerer,  größerer  ©djlucf.    an  Suf  taa\ 

V  'n  Suf  kema".  Der  muas  alle  Tag  feiTn  Suf  liäbm.  b)  bet 
©aUfer.  Du  bilt  a~  rechta*  Suf,  du  Suf  du!  35et  ©üfliug, 
ber  ©dufer.  35a3  ©efuff  (Gfif)i  (cerdcbUid))  «etrdnf,  ©efdufe. 
35er  5  u e f u  f  wai  ^uefauf,  gewolmlfcb  aue:  Wolfen  befiebenb, 
fufeln,  fd)lürfen.  @.  faufen,  fupfen. 
®u  ff  en  |1ier.    3"  ^Balbeö  2ob  ber  Wägern  b/eifit  ei: 

„#reu  bl*,  freu  bfd),  bn  mageret  £l)ier, 

9J?an  wirbt  an  blr  nit  ücdjen, 

»Über  aber  bem  ©uffenflier 

35a  will  id)  nfcbttf  »erfpredjen. 

lat:  at  qui  torosus  integrum  —  distenditur  per  arvum 
iinmugiens  vclocius  —  raptatur  ad  macellum." 

cfr.  be»  ©talber,  SDfaleftoI.  219.  93.  25,  ©uffiftier,  9K«ftfolb, 
etwa  infofern  e$  mit  ©rtffen,  ©uffi/  VUdmolten,  gefüttert 
worbcnV 
füffeln.  „jdj  füffel  mit  meinen  puffen, "  fagt  im  Cgm.  461.  f.  212 
her  2Ute,  ber  über  feine  ©ebredjen  flagt  —  im  Cgm.  8n.  f.  66: 
//3*  f if fei  auf  ber  erben/'  „-3wen  groj  foffei  er  an  fjett,"  belfct 
e$  ©tut.  II.  81.    «örgl.  ferfeln. 


©er  ©aft  (Saft),  wie  l)*b.  (d.  ©p.  Hi  ©aft,  a.  6p.  baj  ©af, 
§en.  ©affetf  —  vrgl.  Jp  u  f  f  unb  ©ramm.  681  —  agf.  fdp,  m$ 
fieb,  mit  faufen,  wie  baö  alte  \eutr.  faug,  fou  mit  faugeu  be- 
rührt, Hl.  ©aft  f-  suecus  neben  ©afl  m.  intimus  et  tenerrimus 
cortex  pinus).  ®et  rt>t  ©aft,  (wegwerfend  bat  3Mut.  35a* 
©dftletn  (Säftl),  ßlnfub  von  $rüd)ten,  ©prup.  „9<lm  bat  gifafft 
»on  enbfoia."  Cgm.  in.  f.  6.?  faftig,  a)  wie  bebb.,  b)  berb, 
grob,  lafclv,  lieberll«?.  faftcln,  a)  Jeucbtigfcit  von  fi$  laflfen, 
*>)  (fdjerjl).)  gerne  trinfen.  Der  ©aftler,  ber  gerne  trlnft. 
©♦  faffejen. 

„35a  gnot  gratf  ober  fafftenl>ew(?)  hin  wdepfr."  Cgm.  340.  f.  i47.a 

feift,  adj.,  adv. ,  feid)t.     „©eiftC  Ort,    brevia,  vadum."    Voc. 

0.   1618.    35le  ©elften,  ©elcbtlgfclt,  Untiefe.    (3dj  Sarai  mm 

entleiben,  ob  feift  ober  f  e  i  d>  t  urfyrünflfidjer;  iebenfaiai  vettjätt  fi$ 
biefeii  jii  jenem,  wie  bad  inetjr  tibrb.  fachte  ju  foft  (\v.  m.  f.),  <JJ i ct> t c 
ju  Stifte!  unb  bie  ubrb-  £rart)t,  t'uctyt  2c  ju  tfraft,  i'uft  <So 
\<t)tlnt  umgefefjrt,  gl.  i-  647,  buö  tibrb.  Sufte  pestUuada  für  fuf)te, 
642  gefifte  risione  für  g e f l f> 1 0  ju  ft<I)en). 


206  @euft        ©oft        ©ag 

feuften,  entfern ften,  etfäroften,  Voc.  ».  ins  unb  1419/ 

Cgm.    64.   f.    55   ingemisecre,    suspirare,    7    (Jomunf   fauften, 
3».    fiuften,    gl.   a.    2S2.    605,    i.    15.   242,    Otft.    füfton. 

„2>er  fufte  lie  mlcb  nid?t  fpreeben."  Cgm.  107.  f.  10.  cf.  feufejen. 
füft,  adv.,  £im.  f6ftal9t,  (O.g.)  roobl,  bebaglicb,  leicht,  fanft 
(tporauö  jene  Jcrm,  wie  ba^  fcbrceijerlfcbe  fouft,  wie  Dioft  auä 
DianftK.  entfteHt  fft).  T)es  tuot  ms1  foft,  t&ut  mir  roobl- 
Iatz  tiits  (bem  Äranfen)  ganz  foftalot  (ctf  wäre  ibm  gauj  leicht, 
wofif),  wenn?  n.v  oTo  blib.    @.  famft  unb  fanft. 


Oletfie:    ©ag,    feg,    zc, 
(23rgl.  ©ab,  fe&,  :c) 

fagen  (fägng  —  I  fäg,  du  fagfr ,  faa'ft,  fe'ft,  er  fagt,  faa'd,  fe'd  — 
I   fägat  unb  fiog  —  I  ha'  gfögt,  gfaa'd,  gfed,  f.  @ramtn.  153.  945), 

wie  fyfyb.  (a.  ©p.  fagen  unb  feg  ian,  W.  fegf  a,  agf.  feegan 
au$  fegfan  —  nbrb.  feggen,  febroefj.  fegga%  febweb.  fäga,  bän. 
fige).  «Beliebte  efnleftungäformel:  Las  doc  fägng!  Lafsts  enk 
fägng!  Si,  lafih  S  eano"  fägng!  3m  erjdblenben  SBericbt  über 
©efprocfeenetf  wirb  bie  Ofebe  gerne  bureb  refeblicb  wfeberbolte  formen 

»Ott  frtgen  burcfeflod)ten.  Sag  I  zö'n  Hiasl,  was  das  d-  denn  nachtn 
ne't  keina"  bist?  Mei~.  fagt  oc,  I  ha'  foval  z-tao"  ghöd ,  fagt  o,  I  hed 
iTmügli  künna"  a'da'kema",  fagt  oc.  Gal',  fäg  I,  as  häd  di'  hält  et 
gfreut,  häb  I  gfagt.  Na",  fagt  ae,  gwis  Na'nl .  fagt  o%  »vennst  des 
glabst,  fo  bist  ä~gfüart,  häd  oc  gfagt.  Ge ,  häb  I  gfagt,  fäg  I,  I 
kenn  mi'  fcho*  aus.  I  fäg  glei',  f  ä  g  I ,  miar  zwaa  häbnvs  de'  lengst 
Zeit    mitananda'    ghabt.    häb    I    gfagt.     fäg   I    zo'n    gfcheidn    Hiasl. 

fagen,  (ä.  ©p.  »on  beugen)  auSfagen.  „2Bie  jungen  fagen  follen. 
@ie  follen  »on  ibrem  felbfteigcn  tvabren  2Öi(Ten,  unb  niebt  »on  frenu 
ben  Jporen  fagen."  Car.  poen.  ®{e  ©ag,  3eug enfag^  Wxi- 
fage  ber  Beugen,  Depositio.  „2Son  ainem  neben  $tüd?n  ju  »er= 
boren  unb  fein  @ag  auffjefcfereiben  XII  du."  „«Betreibung,  Er- 
öffnung ber  ^eugenfag."  2.0.  v.  1555.  f.  29.  „©wen  bl  gejfug 
ir  fag  gefagt  babent."  «Bfrr.  SBtr.  VII.  159.  „SSorauf  bie  ge= 
(leiten  beugen  ir  fag  getan."  MB.  VII.  307.  (©aga,  assertio, 
relatio,  gl.  i.  156.  413.  449).  abfagen  ober  entfagen  einem, 
(a.  ©p.)  ibm  formlich  burd)  einen  „Ebfagbrtef"  ben  ^rieben  ober 
bie  ftreunbfdjaft  auffünbigen,  il)m  ben  ^trieg  erflären,  romantfeb 

diffidare,  disfidarc,  sfulare,  defier.    cf.  £b.  I.  ©.  92.    Ar.  2l)bt. 

IV.  66.  64.  67,  X.  466.  470.  „Sie  betten  gleich  erft  abgefagt, 
fo  bie  beriefet  folt  ausgeben,"  Chron.  Cgm.  994.  f.  236,  im  gatein 

beg    3lrnpecf   col.   459:     „quia    cum    coneordia    debuit    componi, 

diffidabant  Duci."  <sfa  a b g e f a g t e r  $ e i n b ,  foroobl  wer 
Einem  bureb  einen  Jebbebrief  abgefagt  b«t,  «K  wem  alfo  abgefagt 


»orben  [\\.  „$e$  Stifte  ju  ©aljburg  «bgefagter  $  e  i  n b." 
Jpunb  ©t.33.  I.  373.  SfefeS  noble  eigenmächtige  Slbfagcn,  be^ 
fonberä  gegen  ^ütflcn  unb  £brfgfeften,  muß  manchmal  aueb  von 
3lnbern  al6  eben  ^belieben  betlebt  roorben  fepn.  3n  ber  £proler 
&D.  nod?  v.  1603  ift  eine  „©traflf  berer,  fo  bie  Slbfagcr,  tic  bem 
Sanbeäfürftcn  ober  anbern  fonbetn  <perfoncn  ober  ©erlebten  abgefagt 
f)«ben,  bebaufen,"  angefeßt-  Sßrgf.  austreten,  I.  £b.  ©.  3ii3. 
anfagen  einen,  (na*  einer  ©teile  im  alten  Oicdjtb.  bei)  £eumanu 
opusc.  71)  ibn  faifcbllcb  befcbulbigen.  autffagen  ft'cb,  (9(ümb.  Spil, 
0.«pf.  v.  ©trbr.)  vorn  jjugvleb:  beu  2>ienft  verfagen,  nicht  tnebr 
Sieben,  geben  tonnen  ober  wollen.  „9)?etn  spferb  ift  febon  lang  gan« 
matt  babergegangen,  am  53erg  bat  ei  fieb  entlief?  ganj  auSgefagt." 
„£>cr  £>$t  wirb  ft'cb  wobl  gar  autffagen."  ©ein  ©aul  bat  fid) 
au*gefagt,  ift  vor  Wattigfeit  liegen  geblieben.  SSermutblfcb  ift 
bfefe  33ebeutung  eine  figürliche  jivc»>te  von  einer  etwaigen  erfren  auf 
«perfonen  bejuglfd?cn.  (cfr.  ftdj  einem  entfagen,  bem  Jpieb 
beffelben  entjteben.  Sßigalol*).  b  efa  g  en  einen,  (ä.  ®p.)  tbn 
befebulblgen,  auflagen.  Voc.  v.  1 177.  „OBne  er  (ebrffhitf)  mit 
pll  falfdjer  seuefnuj?  befaget  ift."  Sftr.  23tr.  V.  71;  ,,©o 
ein  WifFetbäfer  feinen  Reifer  in  ber  ©efdngnijj  befagt...  fo  wäre 
bem  ©ager  folebe  ©ag  roiber  ben  93efagtcn  uiebt  ju  glauben." 
Carolina  poen.  befagen  fiel),  (d.  ©p.)  feine  älbbdfion  bezeugen.'' 
„Unb  beffen  jur  Urfunb  baben  2Bir  Unfer  3nfiegel  an  ben  «rief 
tbun  bangen,  un£  bamit  ju  befagen."  Ar.  itybl.  V.  i6i.  ic»2.  ir»4. 
erfagen,  (@anjl.=@p.)  eiroabnen,  benennen.  „erfagte  fünften," 
erivdbnte  fünfte.  e  t  n  f  a  g  e  n  (Einem  j  u  e  t  w  a  ö ,  ibn  laben, 
j-  95.  ju  einem  £efcbenbegängnfjj,  ju  einer  Jpanblung  vor  ©erlebt 
unb  brgl.  überfagen  efnen,  (ct.  ©p.)  it)«  überweffen  mit  Beugen, 
mit  eiben,  befonbertf  ilm  elblicb  ali  einen  „ßanb  unb  beuten  fdjäb- 
llcben  Wann"  erfldren.  ,,©o  füllen  wir  mit  fiben  überfaft  fein, 
alt  beä  ^anbj  red)t  ift."  WEEJ.  III.  212  ad  1362.  „®o  pln  icb  ain 
überfaitter  man."  MB.  X.  123.  „©0  fvticb  aln  vberfafter 
man  baf&en."  MB.  X.  2582  25-a.  2>ie  fonberbare  5trt,  wie  Ui 
Überfagen  mit@iben  ju  gefebeben  batte,  ift  angegeben  in 
einer  Urfuube  v.  i3-i».  ©.  J?unb$  biftcr.  2lnmcrf.  voce  ■.  >7üiffenb. 
(uberfegian,  confutare,  convincerc,  gl.  i.  2ii.  42i).  v er- 
fagen  einen,    benuncieren,   verfebrenen ,  verldumben.     Er   kh~ 

nindo't    mer    untoMiemo",    is    vfeid    und    braod    vo'fagt    (vet'- 

feferfen).  glitten  bep  bem  lanbfürfien  verfagen.  2btg.  p.  1669.  331. 
„TCon  verfagen  S  wegen  lief  er  bic  fraw  entbaupten."  Defeie  I 

305.    cfr.  $x.  ?l)bl.  XII.  2SU.  wiberfagen,    abrenuntiare. 

„3cb  wiberfage  bem  bofen  tfeinb  unb  aßen  feinen  Eingebungen, 
Otaty  uni  itbat."  ©.  wib er fa eben.  piefagen,  (5>om  ©e- 
febüß)  begeben,  bat  ©egentbeil  von  verfagen.  „2)amit  e$  gleid) 
jttefag  unb  auf  einanber  gannge/'    ^wrbd).  Ms.  p.  1591. 


208  $ag 

Ser  ©age,  bei  ©agen,  d.  ©p.  ber  ba  fagt,  anfagt,  an^fagt 
(Ptgl.  bag  fajo  ber  lex  Visigothor.  ©rimm.  b.  9t. 21.  765).  Ser 
Olnfage,  ber  ctroa^  juerft  gefagt  bat,  ©erodbrämann.  ©agt  ie= 
manb  »on  @inem  etrcag  dbrenrubrlgeg ,  „beg  fol  er  feinen  31  n* 
fagen  ftellen,  roet  img  gefatt  bab.  @j  fol  nleman  oon  bem  am 
bern  fagen,  et  bab  ben  guot  an fagen,  bt  img  gefalt  baben." 
9lupr.  ».  $&  QiedJtb.   2B|tr.  Str.  VII.  190.    Cfr.  e=fago  juridicus, 

gl.  a.  520.  629,  altfrtef.  a^fega;  forafagO  praedicator,  propheta, 

a-  475,  3ftb.,  Äero;  uuarfago,  uuarfegge  divinus,  o.  oi.  271. 
279.  283.  Sie  Sag,  wag  gefagt  roitb  ober  i|l.  ©.  oben  ©.  206 
gettgenfag.  9cacb  beg  Sßuedjg  @ag,  rote  bai  9ied)tbud)  GSSalfer 
Subrolgg)  lautet  (d.  9?ed)tgfpr.  passim).  „3$  Hb  funbern  ©efaHen 
in  beiner  Sag"  «Srjdblung).   Sua)  ber  2Betgl)elt.       Sag  ©cfag 

(Gia'),    (Dbrm.)  ®erebe.     Is  des  net  ällawäl  aT  Gfä',    und  waas 

niamd  nrfcs.       Sag  ©agen  (Sagng),  bag  (Heben,  bag  ©erebe. 

Da  nutzt  kao"  Sagng  nicks.  Wenn  I  na  des  S  ä  g  n  g  net 
ällawäl    hö'n    müa't  !       Mit    dei"n    Sagng,     dePn    laadinga'  ! 

«Brgl.  ©aib.    Sie  ©ag*9J?dr  (Sä'mä'),  sim.  bag  ©agmdrlein 

(Sä'ma'l),    bat  ©ertidjt,    5J?d^r^en.     Des  glab  I  net,    is  fched  a" 

Sä'mä*.  „©dmell  tarn  bie  ©agm  e  Ijr  in  alleg  Jpollanb."  @br. 
bei  greib.  I-  124.  Sag  ©afen  beg  bunfeln  <5ompojttum  ft a p f - 
fafen,  ftapfafen  im  Docretum  Thassilonis  fann  unfer  fagen 
fepn,  vielleicht  aber  fcbldgt  eg  atg  ibololatrifd)  in  bie  eben  niebt 
flarere  Sebeutung  bei  in  gl- 'a.  258.  159  »orfommenben  „tnfafem 
dclibor,  infafet>  plojtt,  litat"  ein.    ®.  ft«b  =  fagen. 

Sie  @ag  (Säg,  Sähh)  unb  ©eg  (S.'-g),  roie  bcb>  ©dge  (faga, 
gl.  i.  177.  200.  267,  fega,  o.  81,  i.  130,  agf.  faga,  {gl.  fog). 
©pann  =  fag  (SpäTäg) ,  Jpanbfdge,  bereit  Slatt  mittelg  eineg 
©trttfeg  in  einem  b6ljetnen  ©efielle  auggefpannt  ifr.  ©talnfag, 
©tein,  befonberg  Marmor,  ju  fagen-  Ser  ©agbdum  (Sä'bäm), 
Saum,  ber  ju  Srcttern  gefaxt  werben  fann  ober  fott.  ©agflofc, 
©dgeblocf.  Sie  ©ag^Äleiroen  (Sä'kleiwm),  ober  ©ag  =  ©d>aiten, 
©dgefpdne.  Ser  ©  a  g  f  d)  n  e  i  b  e  r ,  Arbeiter  an  einer  ©dgemüble 
(Sägmüi  ober  blog  Säg).  fdgen  (i'ägng),  geroo&nücber  fegen, 
fdgen  (a.  ©p.  fagon  unb  fegon).    Srgl.  ©rimm  II.  346. 

fage &  en,  roag  fa  ff  ejen- 

Ser  ©age r er,  ©agrer  (Sägara',  Sägro),  bie  ©afriiTep  (gl-  o. 
189.  263   fagardri,  fageraere,  Siut.  I.   307  fagtrere 

sacrarium,  gl.  bibl.  ».  1418  fagret  gazophylacium).     „(gg  f}aben 

bie  Som&errn  ein  Kapitel  in  bem  ©agerer  gebabt."  Ar.  S&M. 
X.  156  ad  1488.  „Sie  ©d)lü(Tel  ju  bem  ©ager."  ibid.  XI.  ih. 
„Sbe  bie  q)farr  Jpainfpad)  bem  ©agrdr-Slmt  k(£uftoberte)  su  @t. 
gmmeram  incorporirt  roorben.''  jJlrngibl  <probjt  ^ainfpa*  p.  159. 
,iSer  ©agerer."  MB. XXV. 485,  an  ber<pegnij  um  bteSägara.    3n 

©ibetl  gemma  gemmarum  ift  facrtA  sacrarium.     ©tgl.  figrtft. 

Set 


©rt$  ©aig  209 

Der  ©agra»,  <£por,  (importfrd?e  (?).  „5n  bcm  erfHu  fianb,  t>a 
man  tyeraufgeöt  bei  bem  Sagt  an  In  Der  Ätrdje  ju  §rer>ft'ng,  ba 
(iunb  ber  Jt6nig.>/  ,/6f.  ^ffaciu*  hinaufgetragen  in  ben  @öor  unb 
©agtan  ber  Atrdje  ju  jllmiinjter."  Shron.  iu  frepb.  ©amnü.  I. 
184.  189.    Der  ©agran^aifter.   ©djeirer  DienfcOrb.  o.  1500. 

fol.  14. 

Der  ©  a  g  e  r  e  r ,  ©euerer,  fiel)  3  e  er  e  r.    <  b.  §85ö  »>S  Zedlkraut 

»s  io  grous  ci  'gichnidn  wei  a~  Sägray-    wenn  e$  ,    b«tf  ©lUiet- 

fraut,  grob  gefdmltten.    ä>rgl.  allenfalls*  and)  ©cUter. 

„^aiß,  sagutn.'-  Vor.  #enlnger  i iS2.  Cf.  fait  unb  b&6  bort  mit 
angeführte  fei. 

Die  ©aig,  bie  Öüajjerfaig  ('Bergbau»,  ble  ©runbdäche  be<*  ©iolientf, 
worauf  ba*  SSaffpr  abfließt.  „Die  JpauptfioUeu  foüen ,  ber  regten 
»Bafferfaig  naefc,  geftaigt  werben.  Co»  ber  Bajlerfaig  üb>r  fid> 
b!$  in  bie  Sirft."  üert  ^erg=»t.  :><it;.  2iy.  ^n  ben  gl,  i.  s/.o.  5*s. 
55o  ju  Prudentius  Gammen  mefjrere  Sonnen  »d*  feig.,  »or:  Je  liqui- 
dulis  natalibu»  (ad  incens.  Jucern.  iä5)  uoinu  fe  ig  l  i  die  »  gi|uumfftin, 
mit  nib arfei g i u  ,  clivosa  (jeju/iant.  5.33  bie  talafeigun;  infestis 
(einbringenöeu  sc,  stimulis.  Hyppulit.  108)  a  u  ii  V *  i  g  i  n  ;  gl-  u  1 1 4 7  non 
traducem  na§tes>  feigania.  alle  au\  ein  Jitm  tHbtaunmb  ftgan  (f.  fei- 
gen) «ehurifleti  9>epib  feiga»  iveifeiib.  „Der  ©aiger,  alveus  Üuvii." 
Voc.  »».  1G18.  „faiger,  atli. ,  ober  verfällt,  pendulas,  pendulum 
sc.  vinum."  \  oc.  o.  i4iu.  1429.  Der  %8>in  wirt  feiger.  Dtut. 
II.  159.  aöalther  ».  b.  SB.  10fr.  23;  baju  gl,  i.  305  frfetgren, 
vrb.  n.,  irfeigreta/  elanguüt  (oleuro).  erfaigen,  erfaigern, 
verfugen  machen,  erfdwpfen,  verfchweuben.  ,.Tie  35«r«weBcft  nfaigt 
unb  uuauötragig  uunbeu.  Saljfk.  Sfenfö*  awu  95i  Big«  69;  2>a$  $J8&1(? 
eefaigeru.  e..}».  i\  ibis.  i.  ;»*.  ififti  7i&9.  „JMburd)  bgt  raiferiia)? 
©edel  aar  erfaigert  toorben."  „<5o  id)  ein  großen  tl)eit  meiner  iugenb, 
päterlid}s>  ffvfru,  aefunbfyeit  bee  feibiS  e  r  f  a  i  g  e  r  t.  "  '.'uv  (?'l)r.  I.  225 
,,3n  ma*  ei)Teri|le  er  fairer  u  na  unb  erfdjopfung  ber  flanbt  ber  iprelater; 
8«fe$t  worben."  l  jlanbi|"d)e  ©ravaniiiui  &.  is;y.  M».  ..^.^  iius*'  fotdjer 
freier  jtiraiTuna  be>.-  inedjfiiuüfr'  in  uni'erni  tauf  ein  aiercflicti  H  viaia'T"»ä 
rtootflt."  X'.O.  0.  1553.  lol.  60.  .,M(a  iebernunn  *n  bev  \;ranH>eit  ber 
^Blattern  ganj  erarnit  unb  erfaiaert  fen."  .Ur.  VDbl.  IX-  fcßS,  ad  isou. 
„Sern  ttn  armen  erfaiaerten  Baueryieuten.'  .^r.  l'bbl.  XVIII.  ^0 
,,X)ietvei(  bai>  reinifd)  C*iolb  ai(et<  auper  bem  i'ant-t  aefüert,  unb  !>infleaen 
ber  Wünfj  bejlomer  barein  aepi'ad»t,  unb  a(|"o  teutfdK  OJ.Uion  .m  reinifdjeu 
@mben  fo  aar  erfaigert'    ad  i-Vi5.    Saji  ^fcj^i  ntih.  Pfenning 

ober  9)?ünj  faigen,  c  v  f  a  i  a  e  n  ,  faigern,  erfaigern.  ,,Umt> 
pfennia  fa  i  a  e  n.  ^.^a.'  ßii'ba^  niemant  diainenn  p/en?ifl  »ueDer  alten 
nodj  netten,  nod)  d^aineria»  muryj  er  ja  tuen  noct)  erfudjen  fol. ",  •  Cgm. 
502.  f-  117.  "lUaiYerluirg.  ätabtredU.  „Taf-  inM'iuant  l;ailer.  üerprennen 
unb  auefaigen  fol  noa>  »vegen.  .  unb  lver  ba  Oaiier  onfc  anber  miinjj 
befdjneib,  ben  vevtigt  man  für  einen  »elfdjer.  «ud)  ^aben  bie  go(tfcb,mib 
€d)meUer*^  «Ba^eiifrfjeö  5eSv«ert>H*.  III.  Xft.  O 


210  ©aug  ©?g 

gefronns ,  ba$  19  bftain  mutig  faigeu  nod)  vrennen  füllen."  9)]iina)rter 
piHtfffÄÖ*.  Cgm.  ri 4 4 .  f.  sä.  ,,(yg  fo([  Fain  unfer  >B?ünfmiaifjfr  ober  anber 
niemaub,  wie  bei-  genannt  i|T,  Rufet  'Pfenning  aiuen  dt#  befl  anbeut  nid>t 
rucken  frort)  fa ig  ein,  eamit  imfer  (pfetttting  geerdjert  ober  gefiiiibeit  wer; 
tun.''  ad  fjseii  im  >Sli.:3>\-  I.  22.  ,,rie  neiv  Winifj  fofi  geleid)  gefla; 
gen  unb  qe^aint  werben,  baä  man  f  nft  e  r  f  a  i  g  e  r  n  müg."  ad  Hu6. 
ibid.  £  2*j.  ,,3>ajS  SJlpemartt)  fain  allte  >D?ünf3  atiftaufft,  auf  9J?at>nur.j. 
fctt  furter  in  OMnjj  ju  fürn ,  nod)  bie  erfaige  mit  gifcnelbag  nod) 
fünft  in  fain  BBeftfe?'  ad  Heo.  ibid.  f.  83.  ,,Ta$  bie  alt  guet  föwif 
jccptodpü  .  g  t  f  a  i  g  e  r  t ,  hirmroei^  »erfaufft .  unb  an  berfelben  ftat  ain 
ergere  9Rünf  gemacht  «vorbert  ift."  ad  iiss.  ibid.  f.  166.  ,,'$><i$  man 
feine  9{egenfpurger  auäfaigern  nod)  trennen  feit...  (js  foW  niemanb 
(gelb  auisfaigen  nod)  aupfudjen."  Wem.  JKegenfy.  <?fjr.  II.  i'79  5U. 
%a  fdieint  bicfee  €5aigem  ober  Cfrfaigern  ber^iinje,  mefcbeö, 
in  altern  3eiten,  mo  man  nod)  niAt  alle  ©tücfe  einer  OJtünjfnrte  am  @e 
Ijctit.  uoflfemmen  einanber  gleid)  ju  machen  mußte,  oon  ben  rKegierenben 
wieberfmlt  alfo  opne  (rrfelg  »erboten  morben  ift,  barin  beftanben  311  bai>tn, 
ba$  man  bie  an  Oeftalt  fceffern  ätütfe  einer  curfierenten  'TOümforre  mit 
ijilfe  ber  »Jöage  au«fudite  unb  bem  Umtauf  entmg,  moSurd)  bie  in  PurS 
tfeibente  gftaffe  au  fffiertfj  unb  £r«bit  verlor-  £r.  8^1  V-  71.  :fi.  VII. 
52.  35,  VIII.  51  i,  XVI.  281.  Sbtg.  0.  lsiti.  p.  493.  Oerjeg  i'ufcroig  ber 
cReidje  ift  *°.  U5  7  SDillenS,  ain  faigerte  buvdijegne  9)?ünj  ju 
fragen,  bie  i>a  gleid)  roaer,  ain  Pfenning  als  gunt  al$  ber  anter .  .  . 
darüber  fmb  feine  rKatfje  ber  -IFieiiuing ,  ,.fcaö  man  (jtvar)  ain  gefai: 
gerte  9flünfJ  flafjen  mug."  aber  fie  geben  ju  bebenfen,  .tas  r>eber  spfem 
ning  ju  brecen  ober  uieren  vftaten  geivegen  mufj  werben,  babnrd)  bie  Wlün% 
iti  ringer  fein,  man  »ilt  ceftting  barauf  geen  mürbe"  ibid.  I.  (#.  44. 
25er  r  ei  die  £err  wollte,  ftrjeint  e$,  biefen  3nbuftriejtveig  gleid)  auf  eigne 
Kedmung  oorgenommen  miffen.  5d)  feh,e  übrigen«  ntdit  ffar,  ob  unb 

tute  biefeä  erfaigern  mit  bem  bergmdnnifdjen ,  aud)  fidjb.  faigecn 
(feigem .  bnä  Silber  burd)  einen  gemiifen  Sdimeljproceß  t»om  Tupfer  reini; 
gen)  jufammen^angen  mag.  Gl.  «•  lf>59  fi'nbe  id)  ein  ber  Jorm  nach  frep: 
lief;  nid)t  fiieher  unb  eljer  jum  folgenben  faugen  paiTenbet'  ,,arfögan 
insprobare  (quasi  bonus  nummularius)."     SSrgl.  feigen. 

fauflen,  wie  rjct)b.  (a.  <Sp.  fiigan).  „evfaugen  exhaurire,  er- 
fognet  @tunt."  Voc.  ».  1613.  1)er  ©auger,  nod)  faugt'nbe« 
jangeö  ®d)«f.  ,Mn  Sauget  foff  aufö  l)6d)fle  9  ^)funb  ferner  fepn, 
fernerer/  rclrb  et  untet  b(e  S  d  m  m  e  t  gejdDlt."  'Btlrm.  565.  574. 
Det  Sogora',  ©dusjlhig.  i.  2B.  faugen,  tefe  r)d>b.  (a.  @p. 
fougan,  faugl)ian). 

©et  „«cgel,  «tgel,"  fO.<pf.,  3pf.  Ms.)  ©efc^muCfl ,  93eH(e,  ®e^ 
fdjroür. 

Der  ©egelfan  (Cgm.  572.  f.  58),  velnm.  ®er  Segelfrain/ 
magnes.  Voc.  d.  1618,  (M.  f e g  e l ft e t  n  =  n).  ©eboft  biel>cr : 
„3>ie  alten  roelb  plofen  tonb  ben  f{getftaln//  (blafen  ben  Wagnet?) 


<§<$  211 


unb  treiben  Äuppelep.    Cgm.  hu.  f.  49.    ©egel,  relhm,  ijt  n*d) 

in  einem  Voc.  von  circa  iöoo,  roie  ba$  alte  ©egal,  ein  Mnse. 
£>er  ©  e  g  e  n  =  ober  ©  e  g  c  l  =  SBaum ,   ber   ©dbenbaum  ,    funiperüs 

Sabina  h.    „Bie  oft  ifi  ber  (Sbftanb  ein  Balb,  in  welchem  aflec! 

Jpolj  roadjfet,  auiTer  ber  ©e  gen  bannt  tut."    <p.  2lbral). 
35er  ©egrn  (StfgVgy,  wie  bd)b.  (a.  ©p.  fegau,  fegln  beiMictio, 

dedicatio,  ;<t  gl.  i.  1S9,  Wie  flgf.   fegen,  liod)  signum,  nldjL  l'loö 

crucis,  fonbern  überhaupt,  nemlfd)  vcxillum,  iiisigne).  ftsou  bem 
©egen  (signum  cruris),  mir  ber  Wonjhanj  gegeben  .befd-.rieben), 
Öeipt  bernt  gemeinen  9)?ann  biefe  fcfbfl  ber  ©rgett.  .<3au*fegen, 
gebrtnftcr  Bettet  mit  beil.  g&c&idfl  unb  (Mcbctcn,  m  mandjer  ldnb= 
lieben  .^antftbür  ftdnbar.  Jener.',  ©äffen-,  Buttb^,  Bettcr-  k. 
©egen,  überall,  roo  et  nidjtbenfenbe  ÄatÖotffen  nnb  aueb  ssul  berle» 
$roteftanten  gSbr,  porfommenb.  1>em  Vor.  v.  löis  gilt  ©egen 
alt  tauberer;  B  nnb  fegen  gibt  e*  burd)  cannen  vulnerarium, 
'  unb  bßju  ble  SJKC:  Bunbfegen  auftbuen  nralcffciüta  ratter. 
verterp,  detegtfre  fraudem,  facta,  furta.  Cf.  I>r.  SOttubetev  1620. 
p.  14.  ©anet  3*>b«nneiJ  Segen,  f.  Winn. 
„*a(i  bie  jungen  ber  liebe  pflegen, 
Mnb  trinef  bu  OJUter!)  ©ant  3»&<tnne*  fegen 
$nb  ©ant  ^erbrüten  tnlutt."  Cgrh.  2701.  f.  68." 
fegnen,  gefegnen  (fJegnga*,  fenga',  gffetig^),  roie  lfdjb.  fegneu 
(a.  @p.  feganon,  Ul.  flgna,  agf.  fegnian,  febott.  to  fegn, 
jnnäcbft  Pacere  sign  um  crucis);  ble  ftorm  ge  fegen  er»  be»  ÜBalt&er 
».  b.  §ß.  115.  6,  Dtnt.  N-  295.  i.  Gfeng  God,  Gfeng  dacS  (enk-s, 
Eana'-s)  Gud!  (®ott  gebe  feinen  ©egen  baju.).  ä)?ft  biefern  ©prttd) 
ermibert  ber  ®eber  ben  $anf  (ba£  Balr»  GöH!)  oe*  gmpfdnger*, 
reicht  ber  Bitti)  bem  ($ajt,  ober  biefer  einem  äJefannten  ben  .firug 
bar.  .,T)tv  r>eir.  qsifdjpff  9)lavtlnu»  mar  be«  ber  Safel  be«!  Äawferr-  ai" 
ein  Heber  unb  tverffter  ©aft,  mau  reidit  i(>me  bar  einen  Sedier  mit  TOeiir 
ber  tapfer  aebadjt  gfeidmmt,  yj?drtitui5<  tverbe  i"o  foüffid)  femi ,  unb  ifmie 
ben  <Bed?er  jitftetleii ;  aber  ber  ijeit  Vifdmff  gibt  felben  feinem  (»apeUan : 
trnnfen,  @efeng  @ott!  barbnrd;  jii  jeigei* ,  t>\\b  ein  «priefter  einet*  fo 
Ijofjen  nnb  uornepinen  Staubt  fen,  bafi  er  und)  ben  Gecremten  Aäuptfrn 
fo«  forgeiogen  werben.''  <p.  ?(braf?.  „®feng  bir^  ®ott  in^  Jperj  bin- 
eln,    bibe  salutom   medullitus.     @feng    bfd)   @Ott,    benc    vale." 

Voc.  p.  1618.  „®ot  gefeng  bfcb/ valß.'-  *avent.  ©ramm.  Slber 
and)  bie  ©djabenfreube  bat  ll)t  ironifdje^:  GlVng  da'.-;,  eatn  s..  Göd! 

Des  gfeng  dac  da*  Teufel!     ®of)in  IVObl  jun4d)|l  bie  dh%.  gel)6rt: 

i  (Einem  e'r-gfenga\   et>  hinein  füllen  laffea.     „Watt  bat  im* 

gfeng  t/    mala  re  magna  multatus  est."     Voc.  p.  1618.         ftd) 

«ufge fegnen,  be»m  üluffteben  bat  ?eid)en  beö  Äreuje*  über  ftd; 
madben,  unb  ftd)  mit  QBelbwafJer  befprengen.  „ülm  $t<mtddmamdtag 
muef  ber  'jDireftor  (ber  55rocefft'on)  umb  balbe  atva»  auf*  lengfl  auf- 
fteen,  »nb  (»^  ruol  aufgt fegnen,  «ud;  anbed?tig  betten."    Bftt, 

0  2 


212  <5f0 

f8tr.  V.  141  ad  1580,  „auff  fernen,  cubitu  surgentibus  benedieere. 
nibergfegnen/  cubitum  euntibus  bene  preeari.'*    Voc.  p.  1618. 

elngefegnen  (ci -gi'engeT),  einfegnen,  j.  33.  ein  Brautpaar. 
Einern  ©terbenben  ,,d-  Sol  nusgfengov-  einen  lobten  (cor  bem 
forttragen  sum  SBegrateu)  ausgfengf,  ££  gefefciebt  geroöbnli*  in 
ber  glur  be*  Jpaufetf,  »tritt  er  geftotben.  b  er  fürge  fegn  en 
(fiira'gfengaj  eine  ©odmetin,  ble  nach  ooi'eneetcu  ©ecberpodu-n 
ium  crjlen  »Wal  roieber  3ur  Äircbe  fommr,  woben  (te  auf  J?cm  gtuibe 
ein  @tüd  von  einem  »Bacbäfrocf  mit  bareingeftedtem  <5ed)fer  über 
Zwölfer  auf  cen  Sütar  *u  legen  pflegt.  93?and?e  [äffen  fieb  nad)  8  ober 
14  itagen,  wenn  fie  au*  bem  Bimmer  geben  unb  ©efdjafte  Im  fpm« 
befergen  Wolfen,  ben  „jpauä  feg  c  u"  geben,  „pi^erperam  sacro 
carmine  lustrare."   V,oc,.p,  1618.     !?&$  Tr  'üracgfenga"d  ,    1)  ble  .5er; 

»orfegnung,  2j  bat  Opfer  ber  J>erv»otgefegneten.  i),t3  ©efegnet, 
(fdmjab.i  ber  Oiotblauf,  «risipela  (gupbemWnimS  roie  ba$  ©uer. 
biß  Ball n,  n».  m.  f.?;.  „rS°-  iö^f»  Jft  iKofin«  9?',  an  bem  ©e= 
fegnet  fo  faioerlld)  erlrantft,  ba^i  tbr  oberer  Selb  nit  anbera  ge- 
roefen,  ah*  ob  er  gebraten."  i'ec&felb.  9T(lrafe(.  „®o  ni*r  fdson 
etroaä  oon  ©lecbferor,  itfotblauff  ober  ©efegnet  »orftaabeu."  Dr. 
Ofllnberer  i620,  p.  200.  ,,26111  bu  bai  ©efegnet  aurf  afnem  alte« 
fefeaben  sieben."  M&ö.  see.  \V.  „2)a$  ©efegnet  fumpt  in  .Rin- 
bern,  fo  ble  natur  auftreibt  b*i  überbiqtg  plui."  Cgm.  6oi.  f.  112. 
3n  01.5Ö.  nennt  man  baffelbe  Übel  grob  roeg  bai  Ungefegnei 
vü~gfengt;.  .,.\Ij'  rauos  gichwollne  Glida'  trucko  li.'dtn,  damit 
däiTs  IT- gf  engt  net  dazup  liimt."  „Unb  ba  bat  ftd)  ble  Äinb; 
terterinn  crfaltigt,  unb  bat  ein  Ungfegntä  friegt."  (fipetbauer 
ißrlef.  Ogm.  72r<.  f.  Sjö5:  „ftiir  ben  affel  ober  rountfudjt  ober  baö 
'2serfegent." 
Die  gegen  (Segng),  £egen$  (Sengs),  grojje*  jiugiwij,  n>eld,v*  <tu$ 
stpen  jtarEen  2Öanben,  ei  baran  jn  sieben,  uub  einem  «ad '(38 ein) 
tn  ber  9)?itte  beftebt;  Ca.  ©p.  fegina,  sagena,  gl.  i.  1016,  o.  iüö. 
225);  bat  Ofecbt/  mit  einer  (Segen  jn  fifcben.  §ifdjer-@ered}tfame. 
/,5?aran  fetten  alle  olfcfeer  fain  geoaer  mit  btn  6engfen  uub 
2ttUter--9(C'jen  brausen."  Weidjelb.  Chron.  BenoH.  li.  p.  215  ad  1529. 
/r2ßer  (Im  ©ürmfee)  eiue  gan^e  ©egen  (ein  jiemlt*  foAbareö  ©e^ 
gatbe)  unb  ba*  Oiecbt  mit  einer  folgen  jn  fifeben  %at,  barf  bf$  100 
.Rrebfenröieife  ober  Äorbe  r>on  ©eorgi  U6  «alli  legen."  SBftr. 
2Bürmfee  p.  H5.  ,/iluf  bem  QSürmfee  mit  jroeoeit  'Segens  fabren." 
7\IB.  VIII.  .7,53  ad  1520.      ,,3us    Sagcne    super    lacu    Aterse." 

MB.  v.  165  ad  1276.  „©erecfetfgfaft  mit  aincr  ©egen  an  bem 
OBatbenfee."  MB.  V4I.  218  ad  1514.  MB.  VII.  248  ad  1341  »er= 
fauft  33erd)toib  0.  ©eefelb  „bie  @egen/'  ble  er  gebabt  „in  bem 
©taffelfee  mit  allen  btn  ^uBen,  öied'ten  «nb  ©entonbaft  unb  baju 
gebort  £olj  iBelb,  OBlf/  Older,  2B6rbt  unb  QBaper"  an  Äalfer 
Subtttig.     ^SpptC"1  Sege  (juod  retia  sunt  vel  piscatm  e  seeundum 


©e$  ©ei$  215 

yd:©ma  terrc  illius  in  piscina  Amirse.u  MB.  VIII.  185  ad  12-14. 
,. Inferiores  autcm  piseaturas,  que  simiüter  appeüantur  tractus 
Sagene  et  2ßurf  liabebunt  solummodo  pis'catercs  Ecclesie." 
MB.  XJ.  246  ad  l27i.  „2lin  nebe  J)  M)  feg  e  n  unb  £ a  f  *  fegen 
foff  brer,  fcfcfUing  (3X5'0  uub  jefoenWafrben  f)aben."  Pftjemfeefifd'orb. 
r>.  1507.  Die  Krautfegng  OBürmfee)  bient,  um  an  fefd)ten  ©teilen 
läng*  beg  Uferg  ju  fifdjen.  93rgf.  Stfr.  H.  ©.  399.  ©egenfffdber, 
bec  ba^  [Red?t  bat,  mit  ©egen  ju  fifebeu,  im  ©egenfafj  ber  .ftlatnr 
f if cfcer-  Sic  ftorm  ©cgeng  fdbeint  ang  >Bcrmengung  mit  bem 
f.  Segens  (fnlx)  bemrgegangen,  wie  am*  bag  nieberfd(bf.  ©efffe 
für  talx  foroot,  atg  au*  sagena  rorfommt. 

Der  ©egener,  ©egner,  (2er.  r>.  ©d?tvab.  I.  ?i?)  fleinere  91?t 
©(blffeg  auf  beut  ?8obenfcc.    cf.  bat  vorige. 

Dfe  ©egenfen  (SegiriT'n,  Sengfln),  Segens  (Se&iif,  Segnff, 
Smgff,  Scngft,  Senlr,  5-fff,  ©ramm.  5Sn.  6So),  bie  ©enfe  (a.  (5p. 
Uganfa,  fegenfa,  gl.  pasMiriij  rpol  wfePt  fegefna,  fcgifna, 
i.  696',  o.  82.  427,  tel.  mit  anberer  ölbleftferm  fig--bb,  agf.  ffbbe, 
rrot  aug  ffg  =  böe  —  nbrb.  feeffe,  feiffe,  »rgl.  eben  blc  ©egen, 
redete  $orm  im  Voc.  t>.  J 1 1 9  blnrofcber  für  fah  giln.  Dag  Voc. 
v.  1»>18  bat  ©ageifen,  rool  nur  eine  aud)  anberwdttg  mforomenbe 
etnmologffcbe  SSerbcntlfdjung  beg  an  fid)  buttfei  geworbenen  28orteg. 
,,?!?or  ttnb  nad)  ber  ©egenfen,"  vor  unb  ttad?  ber  .f>eumaJ)b. 
ittfe:  IX.  Joe;  XXII.  <j23.  9??ei#elb.  Chr.  B.  Etö  sVo.  2oviü!cd?--Ot.  161. 
Der  Sengftmaar,  (b.  >2ß. ►  ©enfenftab.  Der  ©cgeng  febmib,  MB. 
XXI.  297  (Segarff-Schmid).  Die  ©  e  g  e  n  g  --  2ß  a  r  b ,  ©cnfenfHel. 
Der  SaTi-nwet/.^,  fd?erjb.  ber  (alg  Ärenog  r-orgeftellte)  £ob.  SSrgl. 
©rfmm.  IE  .11«  unb  'ffiagenfun. 

Der  ©egerer,  wag  3ecfcr. 

feigen,  vrb.  n.  (ftnfcn),  bem  febr  gangbaren  ftgen,  feie,  figen, 
gefigen  ber  d.  unb  ftgatt  ber  a.  ©p.  entfpredbenb,  fft  mir  in 
ber  neuern  nldjt  aufgcfto&cn.  Wod?  Cgm.  775.  f.  i§3-:  „Die  crd)6men 
rrawt  ftoafg,  unb  faig  nfber  in  amad?t."  Dicfeg  dltere  ftgen  be- 
rührt ftd)  in  #orm  unb  $eb.  mit  ftljen  (unferm  feigen),  unb 
bleibt  ben  ben  rjfer  vorfommenben  verfcMcbenen  formen  ©afg,  feig, 
©effg  mit  in  Olnfcblag  ju  bringen.  Iftamentlfd)  würbe  ff*  bag  er^ 
faigern  ber  üDfunjc  alg  ein  ftnfen  mad?en  unb  aitglcfen  ber  fd?roe- 
rertt  ©tüde  aug  bem  alten  $<rcrffhj  feigen  leibli*  erfldren. 

fctg,  adj.  (iauent.  &)t.  136)  feidjt.  «gg  fdieint  bte  festere  jef?t 
gangbare  ^cm  nad)  ©ramm.  680  —  vrgf.  au*  ^uff  unb  «Saft  — 
aug  jener  envaabfen). 

Die  ©eigen  (Seign^),  »ertiefte  ©teile  auf  bem  Jelbe,  reo  (1* 
bag  Wcaenroaffer  §u  fammcln  unb  fpdter  alg  anbergn'o  ju  »erfiegen 
vftegt;  jebe  «Uertiefung  im  £crrdn.  „31nberb,alb  ^«gtuerd?  in 
ber  ©epgen."  Sbnmftaufer  ©albud)  v.  1385.  S9rgl.  8?ia  nnb 
@efig. 


214  ©etg  ©ig 

2)ae  s2lbgefeiger.  „2>amlt  alle*  <pier,  roie  aucb  julcßt  ba$ 
Ittbgcfetger  fCef^tg  iu  bei  ^errfd^aft  23aj?  gebracfct  roltK"  §l)lin= 
gendbetg  jus  hofm.  256. 

2)a»  <&cfig  (Gfig),  23ergrinnc,  »olji«  isie  ©erodffer  ablaufen. 
ÄocfrsStetnfelb  ©.  unb  &.  II.  364.  SSrgl.  gl.  i.  269.  736.  740 
gtftg  stagna,  palmles,  roeun  bicfe  Sorm  »td?t  ctroa  ali  gtftg  jo 
©eigen,  ro.  m.  f.,  gebort. 
25ft  ©ig,  rote  fcefeb.  ©leg  (a.  ©p.  figu,  figo,  agf.  fige,  unb  mit 
einet  2ifcleitung  flg^or,  1*1.  flg:ur,  fig  =  r).  2>as  ©tg^talb, 
©ig  =  opfer,  ©tg  =  jatcbcn,  Voc.  t>.  1618,  ben  alten  Gompofuen 
noeb,  entfpredpenber,  aii  ble  mebernen  ©iege£r.ftt.  ic.  eine  Sttenge 
alter  9)?annenamen  geboren  bleuet,  ©tgtbolt  (rool  unfer  ©ei- 
fcolb,  unb  etroa  aud?  ©cbalb),  ©igtbeo  (ttna  unfet  ©eibl), 
©fgifrlb  (unfet  ©eifrtb,  ©cfrtb),  ©igtmärt  (rool  febon 
U$  ©cgtmeruS  bet  Zadtnt,  rolrb  gl.  i.  642  nod?  appellatloe  für 
victur  gefegt),  ©igmunb  0;d)S.  2l»cnt.  clfjr-  52  Sigl),  »rgl. 
®rimm  II.  475.  5>cr  llnflg.  „Der  &6uig  von  ^ranfreiefc  f>ett  ober 
geroanti  grofen  Unfia"  (roar  unglücrli*  im  .Srieg).    £l)r.  ler>  Jreifc. 

I.  151.  2>a$  23erb  figen  minber  »olftfmäjHg,  ali  obfigen,  roo-- 
trojrbet  ßbffgcr,  obftgltd?,  Obftg;  (agf.  ftgrian,  HL  ftgra 

vincere). 

©igaun,  dltetet  iffieibername  (j.  23.  Jpunb  ©t.33.  I.  163.  175.  295, 

II.  58.  132,  ©em.  0?eg.  Gbr-  III-  561),  ifi  oermutbltd)  bie  ©igüne 
bet  alten  poettfeben  Oiomane  »on  <parcifal,  vorn  ©rat  :c.  (3>rgl. 
SSigatoiS,  3roain  ic.) 

©igoft,  älterer  gKanntfname  (}•  33.  J;nnb  II.  <j),  (©tgt^gaft?).  — 
SSrgl.  etroa  gar  ben  Xacltu^fcbcn  ©egeftc*,  33ater  be$  ©egt^ 
m  u  n  b  u  i. 

©igel,  Jpunbäftget,  3uftgel,  iinftgcl  (23crdjte^gabett  ».  ©ebranf), 
©lg  f  anbei  (2er.  ».  33.),  fla|jbne  mezereum  L.    ©elbclbaft. 

2>*$  ©igel,  Snfigel,  l)  batf  ©iegel  (d.  ©p.  in f igel,  a.  ©p. 
in f ig ili).  2)  aud)  bat,  roag  anberroärt*  ©tempel  (timbre) 
fyeipt,  roirb  in  23apern  ©igel  genannt.  ©igcl=^apier,  ®igel= 
Simt,  figeln  (©tempel=^)apicr,  3lmt,  roo  Rapiere  geftcmpelt  roer.- 
ben,  ftempetu).  f ig  eintägig,  adj.,  im  ©enufjfe  betf  in  Sßapern 
für  gcroiffe  Älaifen  fyerfömmlfcben,  jefjt  namentlich  auf  Slbelidje  unb 
23eamrc  mit  unb  über  bem  9iat!)ä  =  Orange  beiordneten  9Sorrcd>t$, 
93rc:e  unb  Snfttuntente,  bep  reeldjen  Slnbre  an  geriefet lldje  ober 
mnartfcie  Ausfertigung  gebunben  ft'nb,  mit  bloffcr  eigner  Unterfcfetift 
unb  untet  bloffcm  eignem  Siegel  rechtsgültig  ju  fertigen.  Unfiaer- 
mäßig,  ivac  unter  freien  teilten  urfprünalid)  wof)l  niemanb ,  atifi"ec  iver 
rten  in  tri'  Tf)Cit  teine  ci^en  3  »  fi  3  e  t  ^atte.  ,.(Jin  igteictj  man  (fogt 
3vutr.  i\  ?ii:  ü\td)ibud] ,  QSJjlr.  -Btr.  VII.  95),  faüe  ec  genant  tfl,  bat  woi 
au  3niiaet,  b«i  f;at  cl;r»i:t,  ftvo  er  es  antait  um  fein  fet&eö  fad>e  (tvo 
ec  ec-  in  eigner  ©adje  anteat."     (?<?  fonnte  (f.  a.  a.  0.)  ein  ieber,  ber  «in 


©ig  215 

©iget  Ijatte ,  ofine  eben  eine  @etid)tSperfon  ju  ftytj ,  beileibe  mit  auSbrücf: 
tidjer  SSerroafjrung ,  baß  e'ä  tfjm  unb  feinen  Crrben  r-fjne  Sdjabcn  fei? .  av. 
UrEunben  ynbrer  regen,  bie  feinet  befafjen  („cu'gens  infigcts  nit  enterten"), 
unb  ifm  in  ©egenmart  scn  jtveen  beugen  barum  baten.  3Diefe  ^cuaen  m 
«3 et  iim  bas  311  (iget  ober  ter  €>iael:t>et  mußten  aber  im  ^nfirument 
namentlich  angeführt  werben,  unb  es  ?am  juleot  auf  if)re  2di?fa«e  an, 
tvenn  gegen  bie  (Sürtigfeit  ber  lirfunbe  (?inmenbungen  gemalt  nutrben. 
cfr.  MB.  VI.  H97;  #eumann  opusc.  155;  £.£R.  0.  lbl6.  f.  215.  74.  75; 
3irngibl  £fpad)  U4.  46t.  £a6  £Hed)tbud)  Cgm.  5o7  fjat  einen  eignen 
2(rtiEel  über  3nftgef ,  ©ebraud)  unb  5Jii£braud)  betfelbeu.  3m  reform. 
£.3ld)t.  ».  151«.  iit-  V.  2ut.  6  ift  naa>  <Bemer£ungen  übet  bie  bekannten 
3nftgel  ber  *5täbte  unb  Warfte  unb  berer  «om  2tbfl  ober  5(mt  unb  QBürt£ 
bie  Diebe  pon  „fonbern  fd) redeten  petfonen,  bie  fpalinäffig 
fein.  Xerfctben  <3ige[  feilen  an  jcber  UrEunbe  jive^  feon,  bamit  einr> 
baö  anbere  beteilige.'  'DW-  f.  ^ie  rerfdn'ebenen  Q3eftimnuingen  hierüber  in 
ber  Sl.ß.  v.  1555.  2teS  33d).  £a  efjnnUö  bie  Beamten  artf  Pfleger  unb 
.9Üd)tet  foivoftt  bie  Verträge  unter  ben  Untertanen  je. ,  atö  aud)  bie  <Se- 
ridjte  an  bie  fjöftere  Dbrigfeit  unter  ifyrem  eignen  3nf>f9eI  ju  fertiger» 
fratten ,  fo  mürbe  von  ben  Janbflanben  für  fefjr  notf>mcnbig  erachtet ,  unb 
rjt  erinnert,  biefe  <SteUen  nur  mit  fotdjen  <perfonen  ju  befenen,  bie  ein 
angeborneö  ober  ein  t>om  Äaifer  ober  «pfaUgrafen  crtf)eiitc?  3nftgel  fjatten, 
f.  t).  oon  '.Kbet  ober  figeimdfjifl  wären.  £er  ©ebnuid)  eigner  »tnt»fieg«T 
faßt  oeurjutaae  nid?t  leidet  mef?r  eine  SBertegenfjeit  biefer  ?irf  ju.  3)rcp= 
flglet,  ÜSicrftgter.  „©ollen  unfre  £ud}mad?er  Äerntndjct  «nb 
'DreiM  unbSBierflegler  verfertigen ,  fo  muffen  fje  bobmtfäe 
2öoDe  tjaben;"  (roel  ton  einer  2lrt  «Stempel).  Verfall  beg  ?oben= 
banbeltf  p.  71.  „3tcm  «B?ed)Ufd)  (tuet?)  ba$  peft  nennt  man  t>on  ber 
toffn,  l)Jt  V  ffgel,  batf  letzter  IV  figel,  bag  ftedjt  III  figel, 
bat  in  (eng  XXX  eflu."  £egeuifm  Ms.  p.  1500.  («Prgt-  ,,%t>  fol 
ntemaut  bbatn  tud)  nit  fdjnepben,  ee*  fei  bßnn  g  ep  e  t  feb  af  t." 
Cgm.  544.  f.  54").         3m  Cgm.  2öS.  f.  45,  «ud)  514.  f.  156  fleljt 

ein  paar  Wal  f  ib  cl  für  flgel,  nnb  f ib ein  für  f  igeln,  cfr. 
@ramm.  §.  44p» 

2)cr  Sigor.J1,  bat  Singrün.-  vinca  major  et  minor.     (£inc  blo^C  Q.WU 

llellung  nu6  @iu--grucn?  (f.  fin). 
@igel,  6tgcl(lain,  f.  Ccgcl. 
Xn  „©  igt  ift  (Voc.   p.   16J8)   acnMtuns,"    fenft   ift  «W  e  f  11  c  r, 

w.  nt.   f.,   ü(?licb.     ®d?on  gl.  i.  678.  1219,   o.  39  figiriftc, 

figerfto  aeclituus,  snrctariu« —  neben  i.  586.  67S  ftginb?5, 
flgttlblr    soeretarius,    aedilis,     i.    CfJ7    figttari    sacrarium. 

'£>*&  Voc.  0.  1429  bat  fiurift,  sacristarms.    >»rq(.  oagerer. 


216  @af?  ©ety 

£Ret{?e :     ©af?,     fei?,    2C# 
(9Srgt.  ©acb,  fed?,  ic;    ®ag,  feg,  ic.) 

2>er  ©aber,  öfter  mit  bem  Umlaut  ©dber  (Säha\  Saga'),  con- 
tra&irt  @abr  (Sär),  coflectite:  ttc  fdjarfen  unb  fpifjen  93ldtter 
Sen?tffcr  ©umpfgrdfer  CCariccs),  rote  aucb  bei  üioggcnd  unb  2ßaisen$. 
2£enn  fcfefe  ©etteibarten,  eb  fie  in  bcn  Jpalm  fd)fe§en,  ju  üppig 
roadfeu,  tpirb  ber  ©aber  ajbgefdmlttcn  unb  alt  $lel)futter  per= 
brauet.  2Diefetf  Slbfcbneiben  belft  fdb  cm  (faha'n,  fägacn).  2>ag 
©ad?  er  ad),  ©a#crid)  (Sahara',  Sagora'),  (Jollectfpum.  „®a= 
gerig  ober  fauerg  Jpeu."  Jpajjl  ©tat.  H.  35.  Hfl.  „©cegrdfer, 
alt  $rimp-,  ©ad)rang  =  ,  9iobr  =  unb  .ftaBenjagel^Äraut."  9Kate* 

rlalien  P.   17.S2.  761      Sftan    fjert    aud>,    ber   Sahara'.     (Gl.    passim 

f«b«t  carcx,  fabarabi,  farabi,  carectum). 

fef)Ctt  (IVgng.  fehhef,  o.pf.  fea"  —  1  fihh,  du  figfi,  fihhft,  er  fihht, 
b.  2B.  du  1'egft,  er  legt,  o.pf.  I  'ia,  du  fiaft ,  er  fiat  —  Praet.  I 
fähh  ober  iVliliot—  liäb  gfegng,  gfehha%  o.pf.  gOa~)  unb  gefeben, 

a)  nie  t)$b.  febeu  («.  ®p.  feban,  agf.  gefeon  ft.  gefeoba«, 
\$L  ff a  ffc  fiba,  gotb.  falb» an  —  pon  »peldjcm  gotb.  b»  fld>  &«ä 
1),  bai  in  g  überfplclt  —  giegrig',  „ge fegen"  audj  Sßflr.  9?tr.  VII. 
8i  ad  1332,  agf.  gefegen  —  erbalten  bat,  mitunter  aber  aucb 
ßOfi)  bai  p  betPortatid)t  -  Wlttelfranfen  gaiawa",  «.  @p.  glfeuuan, 
agf.  gefeven).    b;  anjufeben  fepn,  auufeben. 

Schwarzhoplat  brau- augat ,   fchö"  röslat  i"'n  Glicht, 

Und  i>iei~n  Scliaz  kau  I  not  laflYi ,  wSl  »c  gä'  fo  fchrT  fihht. 

„feiner  l.  Sftuctter  (Geflaut,  ipic  fie  im  Slgofto  1542  gefeben 
&üf,  an  einer  &afcl,  bie  C-brifiopb  Slmberger  gemalt."  SBruber 
©djraarj  p.  5iug5b.  £rad?tbucb.  £>fc  ©ecb,  acics  (oculi),  Cgm. 
653.  f.  522,  a.  ©p.  feßa,  jnipilla.  fidjtlg,  adj.,  adv,,  d.  @p. 
(Icbtbar.  „ftebtiger  ©cbaben,  fidjtige  2ßunben,  fiebtiger 
@ebrcften."  «.CR.  p.  igiö.  Sit.  48.  MB.  XV.  472.  „$fe&  ift 
fidjtig  falfcb,  unb  ftreitet  miber  alle  @rfabrung."  OB  agner  (5fp.  unb 
«Pol.rSSeamt.  II.  292.  25te  halben,  bic  ^nb  wirb  fiebtig,  (sc.  bafi 
fie  trädjtig  fep),  (£>.£.).  an f eben  einen,  ibm  febefnen,  bat 
ilnfc&cn  baben,  porfommen.  ,,£$  ffdjt  mid?  für  9?ot,  für 
guet  jc  an."  su».  (5ür.  SDietr.  p.  <pr.  ilb.Dt.  p.  1616.  „%{$  nnt  J>ic 
e.?£c  anfiebt."  ^r.  2l)bl.  Xiv:  47.  „@d)riftlicber  2lbfd;icb, 
bfc  Mi  in  mebr  6tthfen  befcbwerlicb  anfidjt."  Ar.  £bbl.  XI.  28. 
,/Vhtfb  ba$  aueb  etlicbe  mltgefcbicft  »perben,  will  untf  niebt  unnotb 
anfeben."  ibid.  491.  „ffiill  uns  unfüglicb  anfeben,  binter 
ibnen  yinberung  fi'ir<unc!)mcn."  ibid.  493  ad  1497.  <utfcben, 
(ginen  mit  einer  6trdfc,  bamtt  belegen.  „2Mc  icidufcrtigc 
2Beib^pen"on  fofl  im  2Öicbcrbotung^fall  mit  boppclter,  @clb  -  unb 
©eigenftraff  an  gefeben  iperben."  kriminal -(Job.  t.  1751.  I.  5£b. 
4*e-  <2ap.  §.2.         anfetblid?,   adj.,    speetabilis,    Voc.  p.  1618, 


®e&  217 

anfetynlt*  (ujelcfeed  auö  aufebenltd)  jufammengejogcn).  „21  n- 
feefclfdK  gungfftauen  »om  2tbt  ober  ben  ©eftfcledrtcrn."  „...Die 
fcapfcreftett,  anfecbllcbifle:i  «nb  refterfgiflen  auf*  bri  2fu."  2lnorb. 
jur  ^onleldm.  =  9)roce!T.  tf.  1.180.       aufffcben,  suspicere.    gin 

?Tltff feöen  baten,  animurn  attendere.    Voc.t).  1618.         befeften, 

(a\  @p.)  befu*?n,  bffer^n,  pflegen,  warten,  (gl.  i.  362.  ßoo.  77G. 

785.  12JO,  Otfr.  V.  15.  41  et  alibi  pifeftan  tueri,  pascere,  colerc, 
tergere,  honorarc).  „Den  nafaten  ffrttbe«,  beit  franfcrt  wefedjeir, 
ben  toten  roegraben."  Cgm.  639J  f.  21.  „(Saun  bic  frau»uc  bfe  birn** 
beijet  efn  ejjen  madjen  unb  ffttt  befeb cn  ober  vlOe  "  4i5r.  Beritt-  tu. 
,,©t  (bie  Wagb)  fort  bae"  bau*  fd?en  baben  befeeben"  (beforgt). 
Cgm.  270.  f-  2<i7."  „<?j  tft  guot,  froer  ftt?  cnjtt  beffbt."  ©rfmm 
meinb.  346. 

„2Ban  ed  gar  leibenifeb  ju  leiben  ftat, 
5Bag  man  t>cr  beforget  »nb  befeben  \)at."  Cat<\ 
Cgm.  72.  f.  in.  „bat  ain  man  tfatt  effen  unb  trfuefen,  unb  bat 
aiu  bautffrawen  „„5  «,{n  ^ern,  bic  beffent  im  fein  bfng  befeben." 
©ebroabenfp.  c.  559  8d?iltev.  cfr.  IF.  £b-  p.  521.  Die  Unbefeben^ 
beit  (tTbiegiigö* ,  O.g.)/  «Sorglofjgfetf ,  Unacbtfamfeft.  Die 
58efeb  =  2lmm,  „<Befed)amm,  58  fedjnerinn,  <l\fennerlnn," 
$rau,  roelcfce  einer  2Böcbnerinn  benftebt,  unb  bie  erften  4  ober  6 
"Soeben  binbnrd)  bie  'Barte  be*  .<tf«betf  beforgt,  ,,od?oppertn*i." 
,,<Qefe&  er  innen  ber  .ftinblbettcrlnncn."  @em.  Oieg.  (Jbr.  Hl.  599 
ad  1177.  Cgm.  601.  föl.  98'.a  ?cfld)  ber  5.0.  V.  1553.  föl.  160  ge= 
bi'tbtt  „ainer  9?efccbammen  ju  ücn  ain  &alt  pfunb  Pfenning." 
Die  ^effebt,  a)  5?cftd)tlguitg ,  b)  2infit*r,  <8eforgung,  <pflcge. 
„Vlllt  genugfamer  93cfl<bt."  ,M(t  gueter,  feiger  Se'fttft" 
?ori  55rg.--0i.  25.  208.  ,/2>?it  getreroer  Jpuctc  unb  »effebte." 
tfurj  Ofterr.  v.  #r.  b.  @cb.  4*5.  464.  <•)  bic  pflegcnbe,  roartenbe 
"Jerfon  felbft,  b.  fj.  wai  ^efebetin.  Oiadb  einem  ©encrate  ».  1746 
gebübrt  einer  (©genannten  ©cbopperln  ober  58e(id)t  uebft  Äo(t 
unb  £runf  rcodjentlld}  24  —  31.1  $v.  gaupffct  Ms.  gibt  tu  biefem 
@fnn  al$  pajTauerifdb  bic  „'»ff  d)."  Die  Unbcficbt,  nad)  b)  (Borg; 
loftgfeft.  „9Sou  tlnbeftebt,"  per  ineuriam.  «ßjjlr.  93tt.  VII.  171. 
beflcbttg,  adj.,  forgfäliig,  aecurat.  trfn  befiebtiger  ©öjüb. 
Drtotpb.  Die  *B eff ft>  tigfait,  Seforgung,  ü>crroabrung,  Cinfvier 
tlgung.  „Wtlt  3^""cn  unb  mit  anberer  t8cf"i*tigfatt."  Oicgcneb. 
Urf.  ».  1366.  „Unbeficbtigfaft  (eorg(oftgfcit)  aiu^  mesnn^,  ber 
ba  l)ant  bat,  ift  uit  anberg,  bann  ain  frartfö  feror  in  bem  baroe, 
}>&$  ba  print  vub  nienunt  Icfrfjct."  Ms.  sec.  XV.  bc rfe&eu 
(dj'fegng).  n)  wie  Ijd)b.  crfebfn»  b)  fiefc,  (oon  ©ebroangern)  roie 
brbb.  fieb  verfeben  an  (Stiua^.  fürfeben,  prospicere.  „Dem 
gmainen  nuß  fürfeben.  @ctt  tfUW  fürfeben."  Vot'.  v.  1618. 
fürfebenltd),  u  n  f  ü  n  c  b  cn  tict,  torbergcebeii,  vorberjufeben 
ober  ntdjt.    „®ow  Jpauö  ju  ^ä««*  unfürfebenlicje  3n<inljitfoa 


218  $& 

nach  »crbottnen  Suecbem  baten."  9?canbat  ».  1580,  „fürfic&tig 
unb  wolweif,"  «•  CEoüttciftc  gegen  öiatböpetfonen  t>on  trabten 
uub  Warften,  gürftcbtlgiai t,  "Poifidjr.  f.  »erfefjen  unb  »or= 
(eben,  gefeben  (C.2.  gfehho-,  o.pf.  gfeo),  gerne  ftatt  be«  ein- 
fachen fei) e tu  gefebenb  (gfebbo\l,  gfea^d),  fcljenb,  b.  b.  niebt 
bllnb.  Sic  @effd?t,  (ä.  ©p.j  ba«  6el)en,  bie  Seficbtigung,  blc 
giitfftdjt,  (a.  <£p.  biu  glft&t;.  Jp*t  ein  5?abenber  „baj,  gewant  bet 
buetetinne  emp2)oU)en  je  her  gefiebt."  2Bftr.  Str.  VII.  75.  Sie 
®effd>t  (ber  Staut),  Srautfcban.  3iug«b.  Stbtb.  2)a«  öeftebt, 
wie  befcb.  2>a$  Gefichtl,  a)  ©eftdwbcn,  b)  £ar»e,  SRaüfe.  3t  uf 
mein,  bein  :c.  Cjeftd)t,  unter  m.,  b.  Manien;  auf  blojie  £reu 
unb  @tau,beu.  «uf«  @effd)t  ar  bauen  jc,  auf  ben  ©djein. 
„3ltmofen  geben  ju  tum  unb  jit  gefiebt."  Cgm.  713.  f.  21.  ge= 
flcbtig,  bloi*  anfdjeinenb,  htö  ©eft'cbt  fallcnb.  ,,23a«  ba  gefid)tig, 
aber  nlt  gewichtig."  ty.  3lbtal).  „®efid)t  bet  Singen"  (ab»er- 
bia(fter) ,  augcnblirtüd),  auf  fcer  ©teile,  ©eftebt«  ober  3lnge= 
ftd)t«  meinet,  bein  er  ic. ,  in  meiner,  beiner  ©egenwart.  31  ns 
gefid)t«  bife«  (Srlefe«  ic),  a  vista,  gleid),  fobalb  et  ju  @cftd)t 
fommt.  31  n  q  c  f  i  d?  1 «  feiner  3ugenb ,  in  Sinfebung  t  j.  2>a« 
„©eftljen,  ©efieben,"  Cgm.  721.  f.  181  vigus,  ©efubt  (cf.  ba« 
alte  gifiuni).  gleicbfebcn  einer  @ad)e,  ben  3tnfd>eln  ber= 
fflben  f/rtbeu.  I'tr,  fihht  s  ja  'an  Kirda'  fcho"  um  ad  um  gleich. 
Da  fihht  s  'an  Zgrundge  gleich,  betfeben,  an«fcbctt.  Das 
fihbt  lumpat  her.  Der  Mcnfcb  hat  iatz  i>  fcheuzfams  Her- 
fegng,    hat  fünft  l'o  guad  hergfegng.         I)  6d?  a  efeb  C  II,  adj., 

(Jß$@.)  ftolj,  boefrmurbig.  feben  in  eine  ©aefce,  ober  baretn 
feigen,  über  ein  (Sin  feben  baben,  tuen,  JÄücffidjt  nebmen, 
ftd)  al«  aScrmittlcr,  ©ebiebriebter  eine«  £anbel«  ober  einer  ©acbe 
annehmen,  Wüte!  f  (baffen.  ,,@«  bat  Dr.  $Rf  bie  £anbfd)aft  ermahnt, 
bamit  (ic  in  fcen  J?anbel  feben."  Ar.  2bbl.  XIV.  59.  „Darein 
wollten  nur  al«bantt  gnäbigüd)  feben."  a.  a.  £.  ix.  331.  „9iad> 
Sllligfcit  in  bie  ©adje  feben."  £.«»  »,  1616.  f.  41 1.  %%.: 
„Jpln  ein  feben  in  eine  tyerfon,  wie  in  einen  (Spiegel,"  (ie  über= 
au«  wcvtl)  halten,  liebe»,  überfeinen,  a)  wie  fcebb.  Die  Uber- 
febenbclt,  ba«  Überfebcn,  SScrfel>cn.  b)  b.  2B.,  burd)  3lnfdjanen 
bezaubern.  Sin  .R.inb,  ba«,  ob.ne  baj  man  erratben  fann,  warum, 
febr  fd)tcit ,  in ii  e  s  ü b  e  r  f  e  fi  e n  w o r  b e  n  f  c »  n.  93rgl.  übe  x- 
luegen.  übcrfid)tig,  forglo«,  naebläpig,  b.  2Bagcnfell  ^turnb.  558. 
uberfenig,  pactus ,  f.  nutcr  fcn.  verfeben,  a)  wie  bd)b. 
1>)  ttorfefoen,  für f el? e n.  (f.  I-  XI).  555).  „3n  SkyrrlanD  i\x  burd; 
ein  Dccrct  ».  Ij574  auebrüctlid)  verfebeu,  buf,  ipei  mit  einet 
Suren  im  2i5alb  betreten  wirb,  vor  einen  übtml  cnen  5Bilbfc^üBfn 
ju  halten."  (Eitel  pr.  a.  T.  ins.  9#lr  fft  verfemen  (»orlierbr^ 
fiimmt).  Die  scUicö  ^erfeljung  (2?ort>l>ung).  Drucü  ».  1485. 
eben  fo  i|t  wol  bai  auti)  &$&.  »erfel)en  (>inen  mit  etwa«,  pro- 


©eif?  219 

videre,  ju  neunte«.  9iamentlid>  !;ci#t  (Sine n  »er (eben,  fbm  He 
©terbfacramente  refeten.  c)  verfebeu  flcb  einetf  Dinget,  $u 
(Sinem,  a.  6p-  ed  beftimmt  oon  tbm  erwarten,  ftcb  beebalb  auf 
tön  »erlaffen.  Dabcr  Öf e  3u e t> er f ttfc t,  blc  Erwartung.  „Jpabcn 
uro  aller  ber  JSedjte,  «Sorbrnng,  2lnfpracb  unb  $\xvetHü)t,  bk 
wir  baran  betten,  »erjigen."  MB.  MI.  192.  „Unbe  »erleben 
fi<b  an  bt#,  et  sperent  in  te."  SBlnbb.  $f«lter.  3n  ber  altem 
(üanjleßforacbc  war  ftatt  guwerfidjt  aud)  bloä  2Serfcl)en  ge= 
brauebiieb.  „3m  gnäbigften  Verleben."  üerfe^cutltcb, 
adj.  unb  adv. ,  a.  ©p.  juoerftdtflicb ,  juucrläfftg/  allem  Slnfcbein  nadv 
»ermutbiieb.  „Denen  unfer  SScitcr  gefebtiben  bat,  ober  »erfcöcnt^ 
Lid)  nocb,  tljun  wirb."  „Dag,  aU  id?  aebte,  nun  »erfebenttld? 
aeid)eben  fepu  mag."  .%t.  £bbl.  IX.  577.  3S7.  „So  wäre  nlcbt 
un»erfebcntlidj,  baj?  bann  allrö  .  . .  fcpn  würbe."  ibid.  X.  201. 
,,<$.*  nimt  mld)  »erf  ebcnlidj,  id>  »ermutbc."  Eptf  &{$=$,  122. 

feiben  (feihW;,  praet.  geftben,  geflgcit  (gfihha  ,  ghgng),   1)  verb. 

act. ,  wie  bebb.  feiben,  gcfelbt  (fiban,  gl.  i.  99.  155.  656,  -tat.  141, 

gl.   i.  1021  f  t  ^  0  Jt ,    liquare,    colare,    agf.  feotl,    engl.  tO  fett), 

t«.  fta). 

'Ku3  de  wa  gmoicha",  d  Milch  de  wä"  gl'igng, 
Und  da  is  des  Ichri"  Rcfal  ei  9  Bett  eini  gftigng. 
„©efigen  rofboning,  melus  rosarum  cbfaii.  Cgm. 591.  f.  118.b 
Die  Wild)  aud  feiben,  wofür  aueb  autffeteeln  (oermutbllcb  ol)tt= 
gefabr  wie  febeln  ft.  fecbteln,  w.  m.  f.)  gebort  wirb.  2)  verb.  n., 
non  gtüffigicitcn :  abfintern,  burdfifjen;  d-  Milch  l'eihht  a\ 
durch  etc.  befcf i) eri  (bfeihh.v),  »erftegen,  vertroefnen  («.  ©p. 
biftban;   gl,  i.  571  plfeb,  aruit  sc.  ton*,   plflganero  sc. 

ab«/  sicco  sc.  flumine,  569  pifibbantu  sc.  puj,$a,  suecus  sc. 
puteus.  Do'  Bi  unno  bfei't,  is  bfi'o  .  Da'  Rua  bfeihbt,  bfei't 
d-  Milch,  is  d*  Milch  bfihlu  ,  Ober  metonpmifd) :  di  Rua  bfeihht, 
bfei't. 

Z"  Albm  hat  s  o~  Sphnewal  gfchniwni,  bfeihha  t  di  Rua, 
Dahaani  hat  da  Schau»'  g'fchlagng;  guat  gets  ma'  nia. 
Datf  93efei(blraut  (9J?onb$raute,  osmunda  lunaria)  ben  J;übner 
(@aljb.  959)  maebt  bat  «^elloieb,  wenn  e$  bie  obem  £beile  vom 
Stengel  blefer  «Pflanje  abreibet,  be feiben.  'Cht  Dialcftoerb  „be- 
fetdjen,"  basJ  icfc  für  betrügen  angegeben  fin.be,  weip  id)  blcr 
nid)t  gut  unterinbrlngcn.  ©eilte  tarin  noeb  bat  alte  »teJgebray.i/ie 
bifuid?an  fpufen?  @cl?werlicb.  35ielmebr  febeint  biefc  5orm  bloes 
bai  nart>  ber  5Ju<*fprad;c  —  ©ramm.  §.  525-525  —  aufgefaßte  br^ 
fäligen,  f.  unten  ©.  225.  224).  „?Son  bem  biut  Hfl  bu  erfigen," 
fügt  9)faria  äum  wm  StUüh  genommenen  ©obne.  Cgm.  56s.  f.  252. 
verfelbcn,  »erft^en,  oeriicgen,  oeitrednen.  „Der  ©cc  verfelbet 
nimer  mee."  Pgm.  714.  f.  4.  Der  Brunnen,  bat  aiid'getretcne 
SZßaiTer  n*  »erfeibt,  ift  »trfiöen.     „23anrifcb  Söffet  ifl  rod) 


220  ©al 

mcfct  »er ftgen."  2Bffr.  Briefe  bnpr.  £en?a.  unb  @.  1778.  „£bet 
im  ein  .^ub  werfet!)  en,  fo  tfeet  erg  afld  bie  Brufen  jetben." 

£.  @act)0.     (Gl.  i.  trfiuucintu  sc.  af?a,  vacuefactus  sc.  fluvius, 

3öf,  M-  Vi,  nctd>  reefeter  gorm,  um  ft'e  mit  tetn  Fartic.  ptftl)«n 
ju  Bereinigen,  auf  ein  frühere*  gc-fb.  fel&wan  imTBtfgcf&foffeit  wer- 
ben mufc).  Sic  ©eil)  (Seilih),  £.£.,  ber  ©elf)  er  (Seihha'), 
Ü.?.  /  Nie  b*b.  ©efbe  unb  @eiber  (a.  <gp.  f  f  6  a ,  gl.  a.  fc  54  ic. 
colum ,  colatorium).  35er  ©elb=J£>abern,  ffiefl)-9itbel, 
Etimpen  ober  93üfd)et  Jpciare,  webttrd)  üirmerc  bie  9)?il*  fetten- 
2Mc  ©ei  ben  (SeibÜsTi  Seigng),  Cjinfenfung ,  tiefere  Stelle  im 
£errdn,  roo  batf  2ßaffer  jufammenftfct,  ber  Dacber,  wo  wegen  $^- 
fammenflu§  bc*  2BajTer6  grojjere  £obljtegel  (B  t  i  I)  e  n  M  g  f  e  n, 
„€cucbenbägen,"  gl-  5»«nbat  v.  1769)  gebremst  werben.  2>tel> 
Jpot)ljtegc[  felber  Reffen  in  ber  6*efrer  3>fenfb£?rb.  ».  ISöd  f.  .16 
£  ei)  ben.  (jcb  ftnbe  gl.  ••  594  ein  ftd>,  stagoum,  im  "jM.  tin 
fift  n. .  «gf.  itd),  lacuna  aquosa ,  bie  bieder  geboren  fennen,  wenn 
tttebr  efwrt  H&  flrb«n,  sirlerc,  ber  gl.  a.  553  ein  ganj  anberer 
Stamm  tft).    6.  a.  ®afg,  feigen  unb  ©eflg. 


SRei^e:     @al,     fei,     ic. 


2*et  Säi,  Wie  I)d)b.  (§anl  <f  a  I  vel  aii^gefjn*  fern  (tarnen ,  menianum, 
Voc.  ö.  1'iD'j,  fal.  exsolium.  gl.  a.  79,  f  a  f  i  f)  11 «! ,  fefifju?,  atrimn, 
a.  175,  fal.  Komata,  coenacolum  ,  o.  ]5?.  25R,  )~a1,  templum,  Jiuf. 
IN.  12«.  15d  &t$  nsiitr. .  Q5?ernl).  9Jtaria  5#.  £f,  gl.  o.  vi9,  i»l.  fafir. 
atrium,  nftf-  feli  m.',  dorous ,  iveid'c  Pebeiitiitig  aud)  im  fei  ifiiodjan. 
falifundjan  ber  leg.  Bacuui  ftatt  boten  wirb.  Ta$  agf.  fal,  domus. 
aula,  fcrjclnt  ein  Neutr.,  im  Sdioft.  tft  \~a  l  and)  ein  <jMa(,0.  SStgl.  t».  $agen'ä 
Tlibcfungen  &■  566.  «eneefeö  <7C-iga(oi»  ©.  695.  3n  einem  £>rucf  t?.  HS5 
(•Bud)  Der  «ffieisb.  f.  26)  ftefjt  Oiaditjai  ffit  Dtad)  Verberge  —  tvefdM? 
al6  Otad)t:f<J  f  auf  einen  allgemeinem  SBtgtfW  ttne  auf  bcci  gelt)  fafjan 
(divertere,  einfefyren)  füf/ien  würbe.  £>rgl.  (5JefeIl  unb  Selben,  ^n 
ben  remanifeften  ©pradjen  ift  tai  abort  ein  Fcmin. ,  ivie  fdjün  in  ben  leg, 
Alan».  Xtt.  82  „domum  scu  et  salam,"  edicl.  Rolhar.  "5" it.  !,H  ,.de  s»lt 
propria"  exirc.  CO  bie  atten  MUöbVlKf«:  felefjpf,  curtis  (gl.  a.  54.  6S0>, 
felilant,  fcilant,  terra  sslica,  Irassilicu*,  WeirfjelO.  H.  Fr.  I.  2  H ',.  294, 
gl  i.  124.  572.  o.  54-1;  380.  *12.  '1 1 7 .  riut.  IH.  1 10 ,  ju  biefem  foi, 
feli,  mansio  fefr.  bejimmert),  ober  ju  fal,  traditio ,  felfan,  tradere, 
geijpren.  raffe  idj  Utifrerüljrt.  3,n  ^ort-  d'P'-  Ratisbon.  rnnmen  andi  servi 
salici  nub  ferainae  salir.ic  ppr.  ^ielleicfit  fjat  fclbfi  ba?  salici  fFranci) 
auf  ein  anb'AeS  af^  ein  prtli^el  ?>evf)äftnip  »Pejng.  ^tt  ber  lex  salica 
ireniaften^  ftnbe  id)  nirgenbö  ein  saJius,  fonbern  immer  (homo)  salicus, 
salccus,  (Francus)  salecus  etc.  2lnbern>art3  ftnb  Franci  nobiles  vt>n 
Fr.  feroces  unterfd)t'ebcn.    (cfr.  JianEen).     SSrfll.  auet)  fal  ig. 


<Sal  221 

IMe  @al,  fale,  fala,  falnuge,  falunga,  (a.  unb  a.  ©p.)  redW; 
fr4ftlgfermlldjc  ober  obria.feitlid)e  Üebergabe  elnetf  ©utetf,  delegatio 

(fati/  traditio,  MM.    H.  45,  cfr.   faia,   missa,  gl,,  a.  678.).     <B. 

unten  bad  23erb  feien,  feilen,  tradere.    ^  N.  „Tradidit  predium 

tuua»  ad  altare  .  .  .  >juod  postmoilo  confirinatione,  que  vulgo  fale  nun- 
cupatur.    in  taamiin  B. .   corniüs   de  0.   dclegavit."    MB.  XXII.  201.  205. 

,,(jm  guet  bem  91,  -37.  mit  fatmanä  f>anb  b.;tf  91.  %  auffallen,  an  ben  bo 
faf  »on  r>!d)t  gebärt."  MB.  XK\.  44p.  ,  jcl)  fol  audj  ben  Ferren  ju  ei: 
litin  falmanne  gel>en  £en  31.,  ob  ber  niait  iuer,  fo  futt  irf>  in  Die  falung 
mit  einem  anbern  freuen  Dercen  a,et>en."  MB.  HJ.  5;;.  Hujus  praedii 
delegator  fuit  nobilis  do  Hals,  qui  eandem  d?legntionem  nobis  resignavit, 
qucd  vulgariter  ,,3ii"  (wo!  @at)  \ocatur.  MB.  V.  s;29.  Cujus  pro- 
prietatem  vel  jui  quod  dicitur  vulgariter  fal  Conradus  R.  resignayit 
nostro  inonaslerio.  MB.  XT.  581.  „«IDir  91.  91.  t>erie!;en,  baj  wir  bt  fal, 
ti  roir  (jaben  uf  bem  f>i>f  1«  SE3. ,  ber  bes  sp.  ret^tfi  aigen  »aö ,  unb  ben 
er  nn  bem  8.  je  aiaen  gegeben  bat.  bem  >B.  aufgefant  unb  auf: 
gegeben  pabn,  unb  un^  b^rfelben  fal  ju  burd)fläf)t  verseiften  unb  »er; 
jigen  ftaben."  .Otiet  7 1  5  ad  1298.  ,,(fuonrat  falte  folift  eiain,  fo  er  je 
£afbe»ftuftn  hüte,  mit  («nie  lvibic  ftante,  ,e  Dugiftburd)  bar  je  niuuuin 
munefrere  gote  unbe  fco  -J)?auiirio  mibe  ben  bnioterin,  bie  in  bienont,  je 
pftruonte,  unbe  Uere  b.ij)  a  urflifte  ben  tifdjnffe  (Jmbrifoni  (f  io7;)  unbe 
ben  uogite  Oibelgojje  unten  prouifte  (Sinfeime)  unben  bv.tcberneu  ba  bionontin 
unbe  Ber  faie  iva&  lere  jfangfr  uone  IBinterbad)  unbe  fmt  urdjunbe.' 
Ctgpj  uon  öegirbuodi...."  MM.  iv>.  3)a^  Sttlbucd;,  -^erjeldmlij 
aller  an  eine  Korporation  ufmacfcreu  6cöanfungen  nnö  ber  baruu^ 
fliefjenben  Dienten.  ,,Iste  über  (ber  Coden  tradjtipnum)  be£  Flotten? 
©elfenfelb  renQyatus  est  et  conscriptu»  propter  inidoneilatem 
vetens  libri  dkti  falpuol)  a°.  D.  MCCLXXXI."    MB.  XIV.  179. 

Oiiefc  292.  ,,®all>ue4)  ober  trabitlonbued),"  bep  ^3unb  1.46. 
74.  94. 265. 287.    ®cr  eble  Doctor  fonute  noit)  ein  im  3.  H50  ober 

1160  fierd)rtebenetf,  bettt  lat.  Cod.  Falehensteinensis  ber  MB.  VII.  453 
entfpre#enbe£/  beutfdKb  oalbued)  benuljen,  baö  ftd>  im  fonfgl. 
9Jel<fc^ard?b  ntd)t  mcljr  finbet.  2)er  ©almann  (plur.  ©alleut), 
(a.  ©p.)  achtbarer,  (reper  ober  ubelta>er  Wlanxi,  ber  ald  britte  Jpanb 
ble  ginantivortunj  (®al,  ©alung)  elnetf  aef*enEten  ober  »erfauf- 
ren  ic.  ®ute^  au^  ber  ^anb  betf  <3cfox&  in  ble  be^  Empfänger» 
redjtgfräftiaunb  feperlivi)  poll^öt)/  delegatpr;  and)  ©eipa^rer,  vScfen^ 
t)?rr/  auetor,  conlirniator,  eonservator,  advoeatus.  ßln  ®Ui, 
„mtt  Balmani  l)ant"  übergeben/  fonnte  na*  3al)t  unb  £ag  bem 
Empfänger  niefet  mebr  beftrltten  werben.  T)ie  ®cinät)i*  be^  <5aU 
mannö  roar  jureid)enb,  cfr.  MB.  XII.  163  ad  i52ü.  XV.  402  ad 
1554.    V.   39  ad   1294.    III.   194  ad  ir.05,  178  ad   1291.    ^enman» 

opusc.  2S9.  Silier  @a*e  nuf}  unb  geroer  weifen  (betoeiien)  mit 
@alman  unb  anban  ^Bibevteuten.  MB.  IV.  491  ad  1410.  faU 
mannifd),  adj.,  mit  @«lm«nn^  Jpanb  eingeantiportet,  unb  unter 


$11  (Bai 

biefem  Sltel  beoorrecbtet.  falmatntifdj  afgeu.  MB.  IV.  138  ad 
J4H.  falmannifd)  t e f) e n.  MB.  IV.  snu  ad  liss.  „Daä  gut, 
ba«  von  Jperjog  jörgcn  fatmannfcb  atgen  ifr."  Ur!.  v.  1481. 
Cgm.  216.  f-  22.  fein«  unter  £erjog  £ainrkf)  U'i.1  von  (Tieren  unter, 
fdjriebenen  Sa t feuteu  (?(befirf)en,  'Bürgern  unb  (Bauern)  erfaffene  ,,jvunb.- 
f  <t>  a  f  t"  (abgebvucft  in  Steumann»  ?( n t tv o r t fd> r e i (>e n  au  <Sin.  v.  iSertomman 
p.  tk&S  befagt,  „fatmänifct)  fefjen  aigen  fei?  Clin  fofd)  auett,  öaö 
beffer  feü,  benn  anber£  freu?  aiaen,  iWri  man  bab6  vor  ne  tmb  he  qc- 
fart  tum  einem  pauren,  ber  ban  fafman  geroefen  fct)e  Mi  ju  ainer  be= 
fta'ttimg  ber  geroerfdjaft,  unb  Wan  ainer  ain  fatnVfl  nifd)  aigen  in  ber 
geroer  gehabt  I)ab  iar  unb  taq ,  onb  bas  mit  bem  f arm  au  erjeuqen  f>ab 
mögen ,  fo  f>ab  er  fein  getver  burcöfeffen,  »rib  iveber  anter  brieff  nod)  figiii 
barumb  beburft."  Der  ©alpfenning,  ©elb,  ba^  bei)  eines;  @at 
ober  v?alung,  ober  Übergabe  »on  ©efte  betf  empfanget $  bem  »ep 
mlttelnbea  Übergeber  (Sa  Im  an"'  unb  betTen  ffamflte  (jum  ülnbenfen?) 
gereift  würbe.  5Benigftetit?  atfo  MB.  IV.  441  <ul  12.35.  ©alae- 
tiebt,  ©alrfdjter,  &e*»ffd>of*  j« Bamberg.  MB. XXV. 292 ad  1469. 
«Bielletdjt  ju  „ber  ©al"  gehörig. 

fal/  fal,  adj.  (d.  ©p.).  „Ob  ein  man  fawfTet  an  fein  wifeen 
bewbigö  ober  rawbigä  gut/  unb  bat  btxi  in  faller  geroer  lenger  ban 
brew  iar."  Otecbtb.  Ms.  ».  115s,  „<S$  fein  aud)  fein  «ßorfarn  unb 
er  bei  guti  in  fdler  nußlisfcer  gewere  gefejjen  (enger  ban  2anbäred>t 
ift."  MB.  X.  if,2  ad  1453.  „T)a$  er  fein  ©ut  in  rechter  ©allere 
nuß  (im  Original:  faler  nufj?)  freftfee."  „Dafi  fie  iör  ©ut  in  redjter 
©alnulje  befallen."  ^frngibl,  Jöainfp.  y>.  4o  u.  175  ad  1424,  1430. 
„Die  91.  T(.  werbeu  fäfig  gefproeben  (quittiert).  Der  9?.  fprtdd 
ben  <8.  fdlig."  Ofcle  lt.  301.  307  «d  1414— 1427.  Dlefe  mir 
nod>  unflaren  formen  werben  n>ol  ju  ©al,  traditio,  confirmatio, 
geboren,  unb  bilben  »ielleicbt  ben  ^ebeutungÄubergang  ju  falig, 
rubig  beft&enb. 
fdlig  (fali1,  fain,  roie  l)d)b.  feiig  (a.  ©p.  fdlig,  nod?  Voc.  v.  1618 
„fdlig,  beatus,  ffeüi,"  uu  fahl,  ggf.  gefdlfg;  oiellelcbt  gebort 
awb  batf  agf.  fei,  bomis,  al»1  eigentlid)  fd'l,  wie  baä  gotl).  feM.. 
honus,  bieber).  Woent.  @br.  67.  lös.  112.  173.  190  »erbfnbet: 
„feiig  unb  relcb,  reid?  unb  feiig,  r ei* feiig,"  oXthog.  „Do 
tu«r$  manig  ebler  reid)  unb  fdlig"  (oon  ben  aufgelefenen  ©tücfen 
<5maragb^).  Cgm.  735.  f.  43.  „JHeicb  unb  fdlig  werben  (bureb 
®efcben!c).  Die  fdlig  Oteitbenato."  Slrer.  „einen  fellgen  unb  ge^ 
funben  Ort  auöroolen,  loci  salubritätem  eligere."  QSegetin^  x>- 1529. 
„QBarumb  ift  ber  f>e\\.  <paulu$  niebt  erbort  tvorben?  rceil  ctf  jme 
nicht  feiig  (bellfam)  war."  Silbertin*  ®ue»ara.  9?.  baj  falig 
finb,  felix  puer ,  ein  in  ftrepftnger  Unb  Wuncbner  lltfunben  feit  11 80 
oorfommenber  ^ame  von  ©liebern  einer  »lelleicbt  iübifdjen  Familie 
(orgl.  ©eligman,  ©üepfinb  unb  aßagenfeilö  Nürnberg  442, 
.^unb  III.  608).    „©dliger  menfeb,"  „fal igen  cbinb,"  rebet 


@al  223 

ber  'Drcblger  feine  jtabker  ober  jjii'oorethmen  an.  Cgm.  3dl  506  U.  632. 
„3r  filfgen,  fprecbt  mir  nach  ewt  offnere  fdwlb."    $reblgt  in 

Cgm.    1)90.    f.    275.     „©dl  lg  er    gebadjtnuff,    tY'lins    memoriac." 

\oc  v.  lftis.  3iber  aud>  elilptifd)  unb  fo,  bau  ba£  Adj.  auf  bie 
<pevfon  felbfj  belogen  fdjehtt.  Mef  Vädaf,  mef  "VIuad.V  fsügV, 
unb  f?li\  UUb  Hiei"  Vädö'  laug»',  meP  Muada'  l'ali'.  „Unf  er 
porooi  bem  fallger."  9J?eberer  3ng.  4  t.  „üDcr  alt  ^arr  falfger. 
ÜSte  <pärt  fällg.  ©ed  ftrugtf  fällg  en.  Sßdtt  <2onr(tt«5  fallge« 
roegtr,:.  &0  Strcberiu  fei  ige."  Mß-  XIX.  74.  84.  XXIII.  495. 
XXV.  312.    «Brgl.  ©ramm.  880. 

falig  fpvetfcen  (?fnen,  ihn  quittieren,  f.  oben  ®u  331  faj  aöj. 
©aß  ©  e  1 1  g  ,  (2upbemlämut$  ber  d.  @p.)  ble  -;u'pepierfc.  ,/£>atf 
Selig  bctt  in  gefdblagen  unb  getroffen."  3lo.  <i~br.  2*53.  2)le  SÖiit- 
ger  oerfälfdjten  bcn  £anfewein  auf  eine  fo  unlelbentlicbe  >Bel'e,  bfi 
mehrere  ?eute  bai>  Selige  berührt  hätte."  ®Hm  Weg.  <*br.  III.  54«: 
„Setf  ftraunbergertf  J;au?fraro  «enigua  Ift  a°.  1572  ju  Wundheit 
buid)  baf?  Selig,  ©ort  bclnit  untf  aüe,  unfürfcben  hingenommen." 
r)unb  6t.$.  II.  tö.  ©tfff.  baö"  ©net,  unb  ita(.  ü  benedetto. 
'ilud>  batf  Ad).  fd)dnt  snroetft»  per  a«tiphra»iij  genommen  worbea 
ja  femi.  „3di  bin  un&e  f>er  geroefen  ble  fmaetie  unt  faellcb  te," 
fagt  ber  ßfei,  ber  in  ber  Jyrembe  befferetf  iioeö  fud;en  usiil.  $lrb. 
2B.  in.  (89.  ),&t  ift  feiic,  bem  bes  gcf'edü*  id?r  wirf,  baj  fit» 
ftnt  fo  fehler  nebtrt."  Weimer  I7n8.  S.  b.  f.  befällgen.  faltge«, 
befall  gen  (bfalinga') ,  befellgen,  glüctllcb,  machen,  „fallgen, 
beare,"  \  nc.  p,  1445,  gl.  a.  506  fallgou,  beatitico.  QJlan 
braucht  baet  2öort  geroolmltd)  (tonlfdj  (f.  oben):  Da  häb  a'  mi  recht 
bfäli't  damit.  Dea'  !VIa  had  li'  bfali't,  is  Pßhtf  Co  äld,  und 
nimmt  no'  a'    fo    a"    Jungs  ^Yei'.         J)ie   S  «  l  b  e ,    (d.  ©p.)    Was 

Seligfeit,  salus,  bcatiiudo,  felititas,  «.  Sp.  fdlba,  iiifammen; 
gejogen  au6  fdltba,  f.Uit^a,  l«l.  einfacher  fala,  «gf.  fäl  unb 
gefälb^.  „3u  unfer  ©elen  hall  unb  falbe."  Weberer  3ng.  41. 
„■Dut*  ball  unb  falb  mein  wub  meiner  vobern  fei."  IVIR.  X.  385. 
XVIII.  250.  «Rieb  744.  ,,Vallis  felix  vel  ©ßelbentat  (monaste^ 
rium)  situm  prope  Landeslutt."    MB.  XV.  549,  fpdter  ©ellgen- 

tbal.  //Sffiie  feiten  oemanb  fein  arg  leben,  blcmefl  er  In  ©elben 
ftat,  enberet."  Druct  ».  HS5.  „2nt  tdmlfcpe  Unf i\l b!"  Schimpf 
»ort  be^  XV.  3ahrh.  ^gm.  r(32.  f  35.  „feelbar,"  adj.,  (jellfam 
(^p.  Abraham),  Mtm  e£  nid)t  a\\$  fdl^enbare  jufammengejogen- 
würbe  nod>  auf  ba^  ^3rlmltli)  oon  fdl  =  lg  roelfen.  „Dnfallcv, 
miser,"  35letr.  v.  <pilentngen ,  (batf  l)*b.  unfellg?).  „Oroel^erre, 
role  haft  bu  mief)  gar  fo  unf  et  ig  erfchaffen,  baj  bu  bem  fo  »U  glb|1, 
unb  mir  fo  wenig."  «ör.  58crl)t.  6S.  ^luffaüenb  Ifl  Inbeffen  bnrei) 
Betonung  unb  jjufammenjlebtjug  bai  febtodb.  ä  nie  Hg,  u  »fei  ig 
(na^fjli  -uu)  unb  bui  frdnf.  unflich,  u flieh,  unftlicli ,  erbarm: 
liefe,  fd)led?t.    3)ie  febrodb.  $otm  gilt  «ud>  fut  nsunberlicb,  unfinnig, 


224  <5at  @atf 

fo  nne  ber  Aui'el  für  Unmutl),  *>pm,  93ertplrrung.  („2Bem  wirb 
getrunfen  ppn  2abfcr>«ft^ - ,  von  Sdbmarpf?:,  ppn  »{infelig  f  ett, 
unb  nf d)t  ppn  Surft  wegen. "  9)?art.  Scbrptten  Sprwfc  von  bem  Sein». 
Gl.  i.  704  {fr  (>artfalig,  wie  agf.  Se«rbfällg,  infelix.    „lln&arbp 

i«  unfel»/'  Chaucer  the  reve's  talo  1102.  el\  agf.  fei,  honus, 
felra,  melior,  felejt,  optimus,  unb  b«$  gPtl).  fel'-6,  i<yi>.&6g, 
Ultfelä,  noViioCi,  unfdei,   nor^oia. 

Sie,  bfl*  - 1«  t  (ial,  fäl>,  bte  @nbfi>lbe  (nad)  ©rlmm  ü.  105  au« 
benaroepen:  if  =  a l  entüanben),  rofe  hd)b.  -fältg,  (-läir,  -fali'), 
adj".  Armfäli',  trüabfäli'  otr.  5Bcn  me&rern  Adj.  mit  blefer  €nbung 
Ifl  fdiipierfg  }u  entüfeeiben,  ob  ft'e  bleuer,  pber  ju  fallg  gehören. 

Fc-rdfali',  liablali',  Ipiitlali'  (l  i  u  t  I  e  l  l  Ü) ,  ac«.eptus  hominibus, 
Cgni.92.  f.  18).  „iUrbeitfeÜg,  miser.'-  mübfeltg.  2>rucfp.i485. 
„Den  tpbfdligen  petnt  lewlatljan."   Cü,m.  87.  fol.  117. 

faf,  adj.,  (fcbwab.)  ppn  absicfdipfiener  ftarbe,  matt,  fdnnußig,  fcfctparj, 
bunfel  (ä.  Sp.  fai,  ^en.  j'altpeS,  a.  6p.  falp,  gen.  faluue«). 
„2)er  Spiegel  glifc  voafi  worDen  fal."  Sudjenswirt.  „'Salbe  truegeu 
fp  an  nun  jrual  falwe  ftemebe."  @ubr.  4778.  „3&  bin  falp, 
nigra  suni,--  fagt  bie  5kaut  In  ©llleram*  b>l)em  ¥icb.  befaltgen, 
befä  lta.cn  (O.^f./  b.  >B.),  abfarbig  madjcn,  fcefdmiußen  (ii  Sp. 
felroeu,  a.  Sp.  falauuan,  gl.  i.  164.  887»  56s.).  3«  ber  9Se- 
beutuna  betrugen  fplelt  bat  5Bort  mit  bem  unter  fallg  angefüörten 
befaltgen  sufammeu.    $rgf.  pbeu  8.  219  „bcfeidun." 

Der  S  anvü  rd) ,  (ebmale.)  .Oanbtperfer,  ber  ^aujer  u.  verfertigte, 
■sieb  £  a  r  \v  i\  rd> .  wovcnu-  S  a  I  ■  w.  nach  Qiramm.  j.  tu 4  l'cfjon  fmf)  ent. 
fUUt  üfyetnt ,  wpju  autt)  üe»>qetraaen  f>al*en  fann ,  fcaj;  man  fidi  ttvoa  ben 
^>atii*r  f&aö  (iifenrinqbenib)  att>  fale,  faftve  (matte)  ttvtttit  im  Oeaen- 
fau  b«r  li  echten  (f>efm,  »<&Ub  jc.)  Dachte. 

Der  Salat  (Sälad,  Sälad,  fd>tPäb.,  O.^f.  Salaud),  wie  l)d?b. 

Der  Salnfter  (\oc  p.  1618),  affimlliert:   ©alilter  (fd)pn 

föl  geuetbud)  P.  1591),  sal  nitrum,  Salpeter  (*al  petrae).     „Sal- 

litter  Ift  geleutterter  Salbetter,"  pblge<  ^eurb.  2)er  Salll= 
tergraber,  @. -fieber,  *&alliieter,  ein  gefürd)teter  ©a|r  für 
ben  Sanbmann,  in  bellen  »Bpbnftube  er  ben  Sretterböben  aufrelpr, 
um  ,/fnr  ben  ianb^öerrn"  ble  barunter  beftnblUte  ^rbe  au<julaugen. 
fatittcrl'ücfetig,  adj.,  Salpeter  «nfeßenb  (role  dauern,  ©etpeibe). 

Salami onlac,  sal  ainmoniacus,  Voc.  p.  1618,  Salmlat. 

Xri  Sali  (Saal),  wie  Ixfeb.  Seil  (a.  Sp.  feil,  agf.  fal,  HU  feil  f.). 
2)a^  galtfalt,  „«Keffail?,  Scfelanberfall?"  Scijeprer  2)fen|T;= 
£xb.  p.  1500.  „Span^fall  (Späfaal),  farjer  Spannftricf,  2i?elbe= 
pleö  ju  lammen.  2)er  S allgang,  v2ßeg  am  Ufer  ber  ®pnau  für 
ble fd)iffjlel)enben  Ererbe,  üelnpfab.  „Satlganger,  funamhulus.'- 
Voc  p.  16I8.  „Über  bat  Sali  »werfen  ßlneu  (im  Äauf),  inn 
überppriljeilen."  Qlp.  <5l)r.  5 14.  Da«  Sallred^t,  £ol)n,  füt  bte 
«Beforgung  eine«  3agbb.unbe«,  »om  3(«9bbiener  angefprod?en.    Jreib. 

Samml. 


©auf  @cl  225 

&ammt.  II.  in  ad  1592.  fallen,  a)  mittel  bei  Bellet  vom 
Ufer  a\xi  lenfen;  einen  glofj,  ein  ©<blff  fort,  raus,  "rei"  laoln. 
„Jpanbroercb  falten/'  üßurfmafcbinen  aufriebten.  ©ubruit  5544. 
b)  feplen,  jugare.  Voc.  t>.  1455.  c)  auffallen  ginem  ctiuatf, 
eö  fbm  auf  ben  £al$  laben,  aufbiirben  (elnegaölung,  Arbeit,  über= 
baupt  etroaö  Unangenebmetf).    e^weriW)  in  «e^ua  auf  baö  arte  iradere 

per  funis  signum,  MB.  VIII. ig63  —  unb  ivie  t$  nod)  in  £iut.  II.  279  fteifit: 
„Sie  gebruobire  reifent  ir  erbe  etteiuienne  mit  f e  i  r  c  n-  &a  benne  baj 
f  e  i  r  f)ine  gioeUit,  ca  muöj  c,  ber  neniin."  Cfr.  ber.  biblifclje  l'imiculus 
haereditatis.      „£)ip  SJJ?Ctlf^    füll    fOlC^C  Wott) ,    folt    fotd)C    fltOfC  ^et« 

mit  feplcn  auf  ben  SpaU,"  fingt  Oplß  von  feiner  fpröben  ftlatua. 

Die  ©aulen,  ©eulen  (Sauin,  Saln),    feltner  ©aut,  ©eul, 

wie  bd)b.  ©äule  (a.  ©p.  fül,  gen.,  dat.  unb  pl.  f u  11,  agf«  fbl, 

Wl.  füla).     2Mc  Warterfaul,  pila,  stela  viatoria.   Voc.  v.  1618. 

2)le  Türfaln,  £bürpfofte ;  ble  Zaufaln,  ©tänber  im  3aun.  „3Me 
auffer  gelter  =  ©  e  u  l"  (©tdnbet  am  Jallt&or).  MB.  II.  99.  „2>et 
Ort  @ttlng  l(t  allein  jroifcben  benen  jroepen  ©aalen  Jpofmard?." 
2aubta-et.   cfr.  gtter. 

feilen,  ld)  falte,  tjtin  gefalt  unb  gefeit,  (d.  @p.)  reefet^formtiet? 
blngeben,  traäere,  (a.  ©p.  fcllan  fr.  felian,  unb  bleu  ftatt 
fallan,  Otfr.,  %*%.,  gl.  passiv.,  nod)  a.  196.  229  fallt,  fallent, 
tradit,  tradunt,  \i{.  felia,  firoeb.  fdlia,  agf.  felian,  engl,  to 
feil,  Eingeben,  befonbetä  bureb  Verlauf,  gotb.  fatjan).  ,,©o 
fcbulten  rolr  betreib  gut  unfern  grauen  (bat>>  5?orenpad)^  feien." 
MB.  IV.  166  ad  1315.  „2>a$  id>  mein  mül  baft  DbaI$I)aitfjen  ge- 
geben Ijan  bem  flofter  je  9tta!l)etftorf  unb  auf  ©anb  3obann$  altar, 
ber  berr  unb  ba^ßrotrt  bafelb  ift,  lauttertetcb  gefeit  unb  geopfert." 
MB.  XV.  387  ad  1557.  „2>a$  nur  bat  (®ut)  geaigent  unb  gefeit 
babent  auf  ©anb  3ol)anng  altar."  ibid.  402  ad  1551.  „2)aj  ®ut 
mi  untf  mit  ©almauö  ftant  auf  ©ant  <peterä  altar  gefeit.7' 
MB.  XII.  165  ad  1520.  „9Blr  baben  bem  ©oßbauS  btö  roWmat 
geaigent  unb  gefeit  mit  unferä  lieben  unb  genabigen  Jpetrcn  Gaffer 
2ubrofg$  von  üiome  bant."  MB.  XII.  184.  cfr.  III.  185. 186. 187. 193. 
„Jj>aben  oof  ©anb  ©atoatorS  alter  oufgefett  allen  ben  d>tteg  unb 
alle  bi  anfpracb,  bl  wir  beten  binj  bemfelben  goßbaug."  MB.  XXI. 
397  ad  1317.  3n  MB.  V.  179  ift  flatt  aufgefalt  ju  lefen  auf= 
gejallt.  Siefetf  Sserb  gebort  jur  Jorm  bie  ©al,  ©alung,  w. 
m.  f.;  v>rgt.  a.  ©tlmmg  ©ramm.  I.  869,  II.  54,  b.  OiecbWattettb.  555. 

3>et  ©elfnedjt,  (Im  cl)tn.  3Mtftbum  giugölmrg)  ber  «Umtdbfener,  ber 
bem  ©trafvogt  bep  Unterfucbung  ber  33erbred?en  an  bie  .*>anb  gleng. 
2)aä  ©eil eben,  ®ut,  b&i  bem  ©etfnecbt  für  feine  Sirbeit  jur 
9$enuftung  efngetban  roar.  ßrtcl  Prax.  aur.  I.  580.  Ob  ju  feilen 
ober  ju  ©et  gebörig?  9tm  roabrf*elntid;ften  3a  ©etb,  tv.  m.  f. 

®le  ee*l  (Sol,  SRiirub.,  o.pf.  Seil,  fd?ivdb.  Seol,  Sail),  a)  ivie  b*b. 
©eele  (a.  ©p.  feta,   feuta,   i^l.  fdl,   agf.  fdPl,   engl,  foul, 

CdjmeUft'*  SDavcrtfc^eö  SBBpvterfcuctj.  III.  Ifi.  ty 


226  (Bei 

gotl).  foiwala).    „ein  ccnun  unb  fein  weib,  jtpue  feie  —  jipu 

fei—  Hub  Cht  leib."    CgW.  270.8ü2  713.25     01.31. :  Kajf  Hund  und 

ka^  Sfl,  fein  lebenbetf  üBefen,  gar  ntemanb.  Gö  fl c t  mit  ble 
Sei  auf  ein  £lng,  Ich  roünfcbe  ei  febnllcbft  ju  befiBen.  iotz  häd 
«li  arm  Sal  o~  Ruo ,  je&t  Ift  enblicb  bat  fel>nlfcr>c  Verlangen  ge- 
ftfllt.     So!    das  di  arm  Sal  o    Ruo  häd!    nimm  bin,   Neil  bu  bld? 

einmal  nlrf>t  anberg  aufrieben  glbfh    Dem  nacMt  d-  Sal  fdbp*, 

henkt    d*    Sal    fcho"    'raus,    et   ift    bem  £obe   nabe.     Der  häd  d' 

S .7 1  nä'  da'  Zwcrhh  drin,  tpie  man  faejt ;  et  bat  ein  jdbcg  üeben. 
Schon  Im  Cgm.  809.  f.  42  heljit  eä  :  „3u  alnem  trunef  fprtd?t 
mantger:  Du  atme  feel,  buef  bld),  bu  mueft  fcbiplir.men." 
6.  £&.  I-  ©.  357.  Meinet  ©et,  mer  Sal!  «Betbeutung.  b)  bai 
3nnerfte  elne$  £>lng$  (eine  niebt  pöllig  butchgebaefene  9J?eblfpelfe  bat 
noch  eine  teigattige  Sei,  fft  fellg);  bai  tpatf  ben  .Stetn  elnetf  bar^ 
übet  ju  rolcfelnben  -ftnaulä  bilbet.  Kim  0'  Ifufsfchaln  aia-n-ara* 
S.d.  311  bet  Äücfce:  (Stfen  obet  J£>6ljcben,  bai  ein  2ocf>  bat,  ben 
23ratfplejj  aufjunebmen,  unb  In  ein  ©tücf  ©eflügel  geftedt  rcirb. 
(Jtipaö  ber i^trt  wirb  Sei  rool  auch  pöbelten  In:  „Sie  pefen  mugen 
pacben  preftn  pon  nacbmel  obet  pon  flaub  pmb  i  dn. ,  unb  ble  füllen 
bbaln  fei  baben.  @p  füllen  oben  einen  flechten  pogen  baben  an  ber 
fei  frat."  $ftüucb.  33dcier=:Orb.  Cgm.  544.  f.  44.b  Sie  ©eel  In 
fftueben,  nervi,  filamenta,  crines.  Yoc.  p,  1618.  „Hilus,  f  e b- 
berfele  obet  pbaff."  Cgm.  1149. 556  685.  Sie  Schnelberffl, 
(jJlHcrt&al,  33.  p.  gftoü")  Sdmmerungöoogel,  Sphynx  L.  Tiati 
©ramm.  808  bat  Sei  atä  erfler  £bell  von  3ufammenfeBungcn  nod> 
ble  ftotm  ©cl=,  unb  nlcbt,  tpie  im  Jpdjb.,  Seelen-.  Saä  Sel^ 
bab,  35ab,  batf  3emanb  jum  ^>ell  feinet  Seele,  für  ^tme  gefllftet, 
entspebet  ein  elnjelneö  am  3<*btetftag  feinet  £obe$  ju  beftteltenbeg, 
obet  eine  fortrodbrenbe  Slnflalt.  Diocfo  je$t  geben  elnfge  fünfte  in 
9J?üncben  ju  üuatember;  ober  anbern  Jetten  für  ble  Seelen  ibtet 
>2lbgefci)iebenen  folebe  33dber  jum  33eften.  „borgen  Idpt  bau  ebrfame 
Jpanbroerf  ber.  bürgerlichen  ^oberer  babler  benm  33abet  am  Otablfteg 
ein  Selb  ab  halten."  .ftitcbliche  33erfünbigung.  2)er  @el- 
Menft,  @e"lgotte^blen|1  für  einen  QSerftorbenen,  In  ©elmej 
ober  ©elambt  beftebenb.  dt  wirb  babep,  befonberö  am  fogenannr 
ten  35ret^lgft,  ble  unb  ba  ber  ©elnapf,  <Sd)ü|Tel  mit  9)?ebl 
unb  CjDern,  nebft  einem  33toblalb  al^  £>pfet  auf  ble  33al)te  gelegt, 
ju  Jpaufe  aueb  n>ol  ein  Seim  dl  gebalten.  felftumm,  adj. 
a~  falfrums  Ros,  lammftomme^  «pfetb.  3)ag  ©eh®  etat, 
legatum  (pro  remedio  animaej,  ad  pias  causas.    ©.  obfn  ®.  148. 

2>a$  ©clb«n^,  ^au*  obet  QBoljnung,  pon  3cmanb  in  remedium 
animae  suae  fut  dtmere  unveteblldjte  Tetl'oncn  be^  anbetn  ©e- 
f*le*teö  gefllftet,  bie,  untet  bem  tarnen  ©ehtuunen,  SeU 
fchroefletn,  ©eifrduen,  ©elroelber  In  ©emeinfebaft  baiin 
lebenb,  für  ble  Olbgefd)lebenen  ju  beten  hatten.    Jpeutjutage  pflffle« 


(Sei  227 

jfe  itt  ?D?ünc&en  bie  lobten  ju  reinigen  unb  anjufteiben,  bie  Seieben: 
begdngntffe  unb  ben  ©eelengottetfblenfl:  ju  beforgen.  23c»  cijlerem 
©efebäfte  matten  ft'e  früher  2infprncf>  auf  bat  23etttud>,  über  welkem 
ber  £obte  verfebfeben  war,  fo  wie  auf  ble  Otts  uub  Fingerringe, 
bie  er  anbattc.  60  gibt  ei  in  Nürnberg  ein  ebncrifäeiS,  ein 
Stucfecrtfdyeö  ic  ©elbautf,  cbmaltf  für  arme  anbdebtige  2Belbfc 
perfoneu  gefrfftet,  bie  ben  Sterbenben  vorjubeten,  ble  ©eelmeifen 
ju  befuebea  batten  nnb  brgl.  Jpeutjutage  näbren  (leb  ble  ??ürnb. 
©elnunnen  mit  weiblichen  iirbetten  unb  «Pflege  von  Äranfen,  nnb 
baben  in  ben  ©elbaufern  freue  QBobnung,  Jpoti  unb  2tcH-  9?opftfd> 
SBegwelf.  158.  60  werben  aueb  im  OiegenSb.  ©flbauS  alte  unb 
unvcrmoglfcbe  welbl.  tyerfonen  verforgt.  Sind?  ble  von  ben  ©cbju- 
betn,  JHiblem  unb  zutrieben  in  9)?üncben  ju  ibrem  unb  aller 
cbrtftgtaubtgen  ©eelen  Jpeü  gefttfteten  geblieben  ^nfiftute  würben, 
eb  fte  in  förmige  9ionncnfl6(ter  übergangen,  ©elbauf er,  unb 
ibre  g??itglleber  ©clfranen,  ©elfcbweftern  genannt.  MB. XIX. 
246.  558.  261.  376.  382,  XXI.  320.  Sorgt,  ©cm.  Oteg.  (2l)r.  I.  459, 
II.  186.  SD?cberertf  Sngofft.  75.  gBftr.  «Wuntfren  266.  296.  2.9?.  v. 
1616.  f.  577.  2>a$  ©elbäuälein,  ©elfdrfcrtein,  9Swge= 
baube  an  länblicben  ÄirdKn,  jur  Mufbewabrung  von  ©Rebeln  unb 
Änocben  Verdorbener  beftlmmr.  [iilbi,  a)  „inaniinus,"  Voc. 
v.  1618.  (4.  ®p.  unfetl,  urfeti).  b)  ruebtoä,  gottlob.  Dr.  gcr. 
91».  (5l)r.  @el=9ted)t,  f.  @eU®erdt.  iHuffattenb  weiebt  von 
ber  Oluäfpracbe  unfern  2Bortg  in  ben  bittet  angefübrten  (üompofitte 
ble  in  folgenben  ab,  tvo  nid?t  Sal,  fonbern  Solo  gebort  wirb.  Ob 
blefctf  a,  nacb  ©ramm.  585,  anomalifei)  einem  en  (©clen)  ent= 
fpredje,  ober  noeb  bat  e  ber  ä.  8p.  fep  (cf.  ©unnewenben), 
will  leb  unentfebieben  [äffen,  ©er  Soiot.ig,  ber  SWerfeetentag  nebfi 
bem  aller  ^eiligen.  „Sin  aller  feie  tag."  Cgm.  85.  f.  142.  „9111er 
gelauMgen  feie  tag."  MB.  XXIII.  391.  Cgm.  7(10.  f.  82.  9ln 
biefen  £agen  geben  drmere  grroaebfene  unb  befonbertf  ^inber,  bie 
fonft  niebt  betteln  —  bie  Sola -lern  —  an  ben  Jpaufmt  ber  SSobl- 
babenbern  ibrer  ©egenben  bernm,  wo  ibnen  von  eigene  auf  blefe 
Stage  gebaefenem  93robe  (Soiabroud,  Solo-Weclmg,  Solo-Zoitn) 
mitgetbcilt  wirb.  ®p.  20. :  Was  d*  Saioleüt  für  0"  YVedo'  häbm, 
kriogng  d-  SchlcnLlor  (f.  b.  2ß.)  «'•  aSejTercn  @toffe£  Ift  ber  ge- 
floebtene  Salaaöpf,  ben  Äinber  jdbrtld)  von  ibrem  ^atben  empfangen, 
unb,  im  0.2. ,  fobalb  ft'e  verbetratet  ftnb,  Ibrerfettä  bleiern  jufenben. 
9?ad?  MB.  XXIV.  177  werben  fromme  ©tiftungen  in  bei  Älofterg 
((Stt^borf)  ©etebueb  (wol  bleber  unb  ntebt  ju  feilen,  ©al  ge^ 
borig)  gefebrieben,  unb  XXV.  46  ift  von  einem  ©eleprlefier  ju 
©ünbelbacb  bie  Otebe.  SSrgt.  über  ben  Urbegriff  bei?  2Borte$  ©eele 
©rlmm.  II.  99.  260.  feien,   verl».,    animar«.     „©obatb  ble 

•J-rncbt  gefeit  fit,"  foll  fid)  eine  ©dnvangere  bU  <8epfi)tafö,  bei 
Xanjenö  k.  entbalten,    Cgm.  234.  &  ni;  525,  f.  228. 

y  2 


228  ©et 

felfg,  uufctfg,  f.  oben  untet  fal  ©.  222,  221. 

2>et  ©efell  (GiJll),  wie  l)d)b.  ©efetle  Ca-  ©p.  gtfello,  gl.  a.  52. 
621  contubernalis,  o.  61  sjnccllita,  alfo  fel)t  IDafyrfdjetnÜd) ,  ttacb 
©rimm  II.  756,  au$  früherem  gafalio  t>on  fal,  mansio,  doraus, 
wie  giftallo,  socius,  »ort  (tat  unb  »tele  aubre  berle»  Salbungen). 
3mO.£-  gilt  ©efell  für  5öurfd)c,  befonber*  für  ben  Sicbbaber  eines 
gftabcbentf ;  baö  Fem.  ©efelllnu  für  erroadM'enetf  9)?äbcben,  ©ellebte. 

an    ugkeite    Glellin ,     an    afftöre    Glellin ,    iwiberiuärtfgc   roci&Uöje 

*perfon.  2>iut.  Ul.  52  will  aibam  bie  „fulb  wellen  uf  fine  ©efellen" 
(bte  e»a).  35er  ©efcltberr,  (O.g.)  (ä.  ©p.  b(o*  ©efell,  j3ue= 
g efell,  «p f art gefetO  ©etftticber,  welcher  be»  einem  Pfarrer  alt 
beffen  ©ebjlfe  wobnt,  angeftcllt  ift.  „2ßatum  fd)telft  b«r  «ßenu^ 
fcfcwcfter,  »ielleicbt  gar  auf  ©eifUlcbe,  gar  auf  meinen  ©efetlberrn, 
gar  auf  mtd?."  SBudjer*  Älnbcrlcbre  17S1.  p.  18.  „einen  pfarrer 
unb  einen  ©e feilen."  Urf.  ».  1536.  „9i.  9?.  ©efell  ju  fanb 
«peter."  MB.  XXI.  50»  „25eä  gedjanlj  Kaplan,  bie  jwen  ©efellen 
nnb  ber  £ecbant  in  femb  tyctett  firdjen"  in  SRundjen.  Urf.  ».1418. 
9116  ©Treiber  be$  Cgm.  654  nennt  ftd)  9)?att)iag  gorfter,  tunc  temporis 
socius  in  Jpotjenwart.  „9)?einhart  ber  pfarraer  uon  ©taubing  un*> 
auch  gaptan,  2Bolffbart  ber  ©efelle,  UIrfd)  ber  ©cbulmeffier." 
MB.  Xlll.  591  ad  1528.  „Jper  9Jtici)el  ©reut,  ©efell  ber  pfar  ju 
9lben6perg."  MB.  XIII.  155  ad  1446.  „35er  lewtfge  <prlefter  9?.  9i., 
jefco  ©efell  ju  ötein."  MB-  XVI.  457.  „Unter  lieber  in  ©ort 
jjerr  Slnbre,  ©efell  ber  pfarr  je  25ürcrl)aufen."  MB.  X.  504  ad 
1447.  „3tem  Jperrn  Jpanfen  9c-  etroen  53icarl  ju  tyorfirdjen  unb 
jeßo  -Bugefclt  ju  2auff."  Six.  £t)bl.  VII.  212.  „Die  «pfarrge- 
feilen  uub  anbre  bienenb  ^riefter."  2btg.  ».  1,513;  p.  169.  35er 
föat  =  ©  efell,  (a.  ©p.)  DiatttfgenoiTc,  Oiatlj^berr.  „35le  »on  3n= 
golflabt  baben  gefeiert  ibren  Oi  attjgefcllen  ©örgen  $uW  Ar. 
£l)bl.  III.  260.  „©efellen,  Äammerer,  üttatb  unb  ©emeinbe  ber 
©tabt  ©cpärbing."  ibid.  272  ad  1447.  „35er  Äamrer  unb  bie 
Di  atg  efellen  9?.  unb  9?..."  ©em.  Oieg.  @l)r.  III.  81  ad  1437. 
35er  ©efellenftfct),  Jlfd),  ber  be»  einer  $lfd)ere»  r>on  bem  3n; 
Ijabcr  berfelben  ben  ©eifllidjcn,  ©cbulbebienten,  fterftfeuten  ic.  bei 
Ort*  ober  ber  9ie»ier  bcrrommlicb  gereift  wirb.  ©ef ellengelb, 
©efellenfreujer,  n><xt  ein  9J?aurer:  ober  Simmermeifter,  ivenn 
er  aud)  fclbft  nld)t  mit  arbeitet,  »om  Staglobn  eine*  jeben  feiner 
©efellen  bejiebt,  wofür  er  jcbod)  »erbunben  ift,  täglich,  töcnigftcneS 
jwenmal  nacbjufeben,  unb  ben  SBcrfjeug  ber  ©efellen  unb  Jpanblanger 
ju  beforgen.  9J?anb.  ».  1746  unb  1752.  „T>a$  bie  »Weifler  »on  beuen 
95aul)crren bat  ©efellengelb  eingeforbert,  ungeachtet  felbige  benen 
©efellen  weber  ®erf  nod?  SÄüfljeug  »erreichet."  SBiftm.  571.  35er 
©efellenbof,  ^itfittnmetibtnft  ju  ritterlichen  Spielen.  Jreiberg 
©amml.  IL  109.  110.. in  ad  1392.  «rgl.  11  157.  ®aö  ®e= 
feilen  ■  beeren ,  efjwaltger  l;och,nott)peinlid)er  ©eridjteterminu^ 


<&?{        (Beul        ©U  229 

f.  Ocecf.  ©o  gab  ber  räbernbe  @d>arfrfd>ter,  nad)  „2  Stoßen  auf 
jcbcit  Sinn,  bcn  C^efcIIenftov  auf  bui  JperjMatt."  ©al.}buvgcr 
2)rucf  v.  1665.  2)atf  ©cfellcnfcbtcfjcn.  „ftur  ju  öffentiid)  unb 
et>rlld)  angefüllten  ©efeltenfdjteüen  »erben  lange  piel  =  ober 
©cbefbenrobr  ju  tragen  erlaubt."  rolrjb.  2?erorb.  v>.  iG2n.  £>ie  @c= 
fcllfcßaft,  rote  l)d)b.  (a.  ®p.  gffellffcaf,  gtfellafcaft).  $n 
ber  ©efcfclcbte  ber  r>.  ftrunbüberg  belpt  et  nodj:  „Slnfrurcn  $u  »er; 
büten,  mufren  täglich  bre»  teutfdje  unb  bren  t?ifpanlfcf>e  Jpauptteut 
mit  jren  @ e  fcttfdjaf ten  in  ber  ©tatt  (Diom)  umbreiten.''  J£>eut-- 
jutaae  haben  alle  curopäifeben  .fieerc  in  biefem  «Sinne  bat  romanifdje 
(Jompagnfe,  Coropagoia,  angenommen.  .Oanbrocrfer  braueben  in 
if)rem  (Jercmonial  biefcö  (lollectiu  aueb  für  einjetne  ^erfonen  (prgl. 
Söurfd),  grauen  Jim  m  er  unb  ©ramm.  882),  Wio,  G-lVülchaft, 
bring  da's!  auf  bein  2Bobt,  Äamcrab!  S5ep  ®em.  Oieg.  <2t)r.  DI. 
tot  ad  1440  l\\  bte  fifbeme  ©efellfdjaft  ein  ftlbcrtier  SafeU 
•slliiffaß  abelictcr  ftamilien,  auf  roelcbem  ade  ©lieber  berfetten  in 
rlttermajjigem  (2oftum  mit  auf  iljre  ©dnlbe  emaillirtcn  Wappen  a^- 
gebildet  finb.  3n  St.  2l)bl.  X.  171  ad  1489  ftiftcr  ber  £5iulerbuub 
eine  foltfce  „©cfellfcfcaft,"  bte  um  ben  Jpaiü  ju  trafen,  unb  an 
roelcber,  wie  billig,  ber  fcome  eine  .Hauptfigur  ffr. 

feiler,  e,  eä,  jener,  e,  ct.  (Tum  Uo$  in  %l:b.,  fonbern  and)  in 
©ebroaben,  in  ber  ©d)ivelj  unb  in  ftranfen  bl$  ilfctajfenburg ,  unb 
rocl  noch  weiter,  roaä  faff  auf  mebr  altf  Hoffe  Gntjlellitng  au$ 
fclber,  e,  c£,  u).  m.  f.,  ratben  ließe). 

„f eilig,"  (Ober  =  ©d?wab.)  feljr  groji.  SBobt  eber  deiztixtii  ftatt 
folid),  folid),  fold)-,  att  bem  aaf.  feilte,  fillic  dl.  filblic, 
altf.  felblic,  gotl).  fllbaleiN,  f.  feit),  mlrabilis,  stunendus. 
ucrgleidcbar.    ©d)tvcij  folii  vll,  fel>r  viel  unb  bergt. 

£>te  ©eul,  (2ll)te)  fiel)  fc  uen. 

2>tt  ©11,  beg  ©Ken  ober  bat  ©ilt,  and)  blc  ©i(,  ©oft  irr  für 
pugtieb.  ,,©o  wenig  als  ein  junger  unb  alter  Od)6 ,  an  einem 
fnlen  jurammengeEoppclt,  sieben."  ©eb.  $tanh  „Sein  ©itlen 
tl)ut  fte  btr  jerreiffen."  Jr>an«  ©aebtf.  „tyferbc  mit  ©iln."  Ar. 
£l)bl.  VII.  77.  „«Bon  ainer  f  il."  ©d)ctrcr  Dienfiorb.  p.  1900.  ,,j}ug-- 
blätter,  Slftcrfitlen  (Jpintergefölrr?),  ©teigtecer  :c."  Oftanbat 
».  1754.  Dat>  ©itfait  (^ngftrang,  Keilriemen?).  „Unb  füllen  bic 
(sjftüU)  lau  ff  niebt  weiter  fein,  bann  bat,  ein  unger»ärti*$  nrug  ftrengtf 
©lltfatl  bajmifdjen  geen  mög.  sind)  foll  in  jebem  ©crid)t  ber 
©illfait  a'uit  fein."  Oiecbtb.  ».  1346,  1553,  1588,  16W.  53rgl. 
über  biefe  ^rote  ©rimm^  b.  Oiedjti?-^.  ©.  833.  ra^  ©itfebett. 
Jronfi-crger  v.  1555.  f.  15.  20.  35.  ^ju  Voc.  v.  1445  f>at  irahaic. 
fil,  bilö  ».  1419  riga,  ein  fif,  aber  aurtj :  „rcVla ,  ein  fit,  ein  |"!it. 
ein  CatCi"  gl-  o.  i/)2.  .=;  1  *S  i;t  Ir.ihmin.  rpircili«,  .■>.  ■',  1  f,.  655  6$scda 
rurd)  filo  »etbeutfdjt ,  unb  a;  S18  ft0t  6«vj  bbsUculis  uuit^a.rfiti, 
bei)  ©tCmm  I.  625.   68i  ifl  fifo  unb  bat  fpoitcre  fif  buref)  funis  erffjrt; 


230  ©U  ©ol 

im  3af.  fft  fili  m. .  »nsa  restis  gm  ©aumfatter,  bep  Stalbet  enblid)  fft 
t>  c  c  Seil  fotvol  Sattel  flrträ  «pferbegefet/irr ,  unb  fetten  fattetn  unb 
anfanrren.  2>a3  be»  Slciiitvalb  aufgeführte  tviriburgifdje  „Site,"  £ofen; 
'träger,  wirb  mol  alö  Sil  gleichfalls  f/ief)er  gehören.  23rgt. ,  nact)  Orimm 
II-  44 ,  aucl)  ©ail. 

Die  ®tlltd)  =  Ober  ©illittg:2Burj,  (©btg.)  liüum  martagon  L. 

fotlen,  ftic  b#b.  <fdjon  im  Xatian  fommt  fat  für  fear,  fulut  für 
fculut  vor;  unb  ber>  Dörfer  gilt  filtert  mit  ausgeworfenem  c  reget; 
mäDifl  tue  baö  ältere  feutan,  ba$  nod)  im  o.pf.  fd?  ollen,  ro.  m.  f., 
erüaiten  ift.  ',>lud?  ber  Spotte  fagt  0  fall,  tvo  ber  (JngliXnber  9  ff) alt, 
tci-  ptüähbet  tf  jal,  t»o  ber  oftlict)«re  Ocicberbeutfdje  i£  f et) all-  23rgl. 
a.  farf  ft.  fetjarf,  reic  beim  in  arten  Stoffen  mehrere  anbere  5Q3orter 
mit  anfangenbem  bioffen  f  ftatt  fc  ivenigftenö  gefdjrieben  uorfommen). 
„füllen  einem  etm&i,"  ei  ibm  fcbulben,  fcbulbig  fepn.  93?ündntct 
©t.Dicbtb.  Ms.  v.  1423.  „Die  Pfenninge  füllen  mir"  (man  ift  fte 
mit  fcbulbtg).  Oicbtb.  Ms.  o.  1453.  ,,3*  lie  bir  alleö  baj  gelt,  baö 
bu  mir  f o lt."  Cgm.  65.  f-  59.  „Der  ^ffiffen  JHeaifter  Ift  nur  fol 
mi(r),  (td))  fol  gebort  ben  SBaroren  ja."  ©eb.  gtanf;  @o  finbet 
ft*  in  ber  c.  ©p.  blc  ©ulb  fr.  ©cbulb.  (Dtttt.  HI.  52.  5\). 
£)a{5  bie  altere  $orm  »erfolt  (oerfcbulbet,  nerbtent:  ,,*2ßeHcf>  betre 
umb  mid?  ba%  verfolt..."  „baj  bet  er  rool  an  f»  »erfolt/"  Jporaecf, 
^Jitrolf)  bem  ©inn  nacb,  alä  »on  »erfoln,  bieber,  unb  niebt  ju 
oerfolben  gebore,  erbeut  ani  bem  eben  fo  »erroenbeten  »crfdioln. 

z/Soll  nid)t$,  hoc  mihi  cum  vanum  tum  delirum  esse  videtur, 
inutile  est."  „nid)tfollig  vcl  eitel."  Voe.  tu  1618.  „©0 
follenb  n>fr  prebiger  nüt  mee,  unb  fepttb  webet  $u  broten  noeb 
ju  (neben."  „SSenn  man  cht  3efuecnäblfn  in  feie  •ftonnenfloftet 
gibt,  Xitt  ei  fein  geferlein,  fo  fol  ei  nüt/'  ©eiler  v.'jlaifersberg. 
„3>veu  (iDcjtt)   fol  er  (ber  unfruchtbare  Saum)  auf  ber  erbe?" 

Cgm.  64.  p.  57. 
Der  ©oler  (Sola',  Solara',  Soldo'),  (0.2.)  offner  0ang  ober 
SMltane  um  bai  obere  «Stocftverf  einetf  SSauernbaufe* ;  «Eorptaß 
ober  Slur  im  obern  ©toriroerf,  befonber*  ber  Icinbücben  2ßirtb^ 
baufer,  roo  fte  geroojnUfcb  jum  5tanjplaße  btent,  unb  baber  jiemlid) 
geräumig  tfr. 

Mci*  Scliäz  is  a"  Jaga',  hat  auf  a"n  grea"n  Huatj 
Und  er  tanzt  üba*  'n  Sola',  das  's  Gald  fclieppa'n  tuat. 
„1561  lernet  id>  im  ©cbwert  feebten  auf  bei  Spannt  Söcbamö  2öirttö 
5t  an  Koler  vor  unfer  Jraroen  £bor."  ©.  (2onr.  ©djroarj  f.  flugfp. 
@.  2lbclungs!  ©oller  (d.  ©p.  folre,   a.  ©p.  folari,  Bolarhim, 
coenaculum,  £?tfr.,  5tat.,  gl.   i.  252.  676,  o.  25S). 

2>ie  „©olle,"  bep  ^übner  ©aljb.  979  alt  Äobler-  ober  Jpoljbauer- 
büfte  (ctroa  ©olle  ju  tefen,  unb  biefeö  2luffaffung  ber  gemeinen 
Qluöfpracbe  von  ©elbcn,  ro.  m.  f.),  bie  „.traut  =  ©olln,"  ibid. 
969  als  95ebdltnip  für  ©aueriraut  erflärt. 


©o(        ©ul        @aI6  231 

Sic  „®ol  =  <gt&en,"  (üiottm.)  rotljfanbi^c  @rbe.  folerbtg,  ndj., 
rotbfanbig,.    (cf.  oben  @.  224  baä  alte  falo,  fuscus). 

3Me  ©ölen  (S61n,  Soin),  nde  bd)b.  ©oljle  (a.  ®p.  fola,  gen.  foluit, 
solea,  plante,  basis,  gotfo.  fulja).  foleu,  folnen  ©ebube, 
Strümpfe,  ft'e  befohlen.  Die  ©ölen  am  spflug,  Pfluogföl'n,  Wäg- 
Poln,  CrifenfAiene,  womit  bie  untere  gldcbc  be$  Pfluge«?  beklagen, 
au*  rool  btc  <pflugfcbar  felbft.  (Ob  batnit  ba$  agf.  für  ftd>  einen 
<Pflug  bebeutenbe  füll),  ful  einen  näbern  ^ufammenbang  ftaben 
fonnteV).  23rgl.  SBagenfun.  Der  ©Ölbaum.  „1)er  9Äi(llcr 
feil  (im  50?üt)l»uaiTcr,  bamit  bie  $lfd)crep  be$  Äloftet$  9)?lc&elfclb 
feinen  ©djaben  leibe)  ben  mite  nid)t  verncroen,  fainen  ©olpaivm 
itnbterjit)fn  ned)  legen  on  rcipen  elnetf  prclaten.//  MB.  X\Y.  17-'. 
©cnfbaum,  ©djioetlbaum  ? 

©olenbofcn,  ©uolcnbofen  (Cgm.  213.  f.  189!>;  570.  f.  80), 
„Solonis  curia  vel  cella,';  ber  Junbort  be$  berodbrtefeen  9,V(tfe= 
rialtf  jur  Slutfübung  ber  »on  unferm  2llot)ö  ©enefeiber  erfunbenen 
.flunft  betf  ©ttinbrud'ä,  nad)  einem  Singelfacbfen  ©öla,  gen,  ©Ulan 
(eber  nad)  attb.  Staleft  ©uolo,  ©ualo,  gon.  ©uolin)  benannt, 
ber  um  858  mit  2B  Ü  i  b  a  l  b  unb  2B  u  n  t  b  « l  b  unb  bc6  erfiern 
@d>n>eiter  2Balbur.a  in  bie  ©cgenb  gefommen.    ©.  Canis»  am. 

lect.  IV.  541   ff.   U.    735. 

folen  ftd),  (vom  Jpltfd)  ic)  fid>  iur  Slbft'tblung  in  einer  X.a<&t  rcüljcu 
(«.  ©p.  folon,  folagon,  gl.  i.  31.  93.  392.  571).  befolge», 
«lefoedare.  Voc.  ».  1415.  Ob  ©ol,  Äotl)lad;e,  aud)  im  Üüaleft 
nue  bei  2lbelung,  ein  Femin.,  roeif;  id)  nfd?t;  in  ber  alren  ©pradje, 

gl.  «1.  53«.  582.  630.  735,  galt  fol,  gefol,  volutabrum,  als  \entr. 

t&vh  bagantna  fol,  baf,  grimen  fol"  in  ber  2Bfrjb.  SDfatlbefcfrreiö., 
MM.  35.  38,  tvirb  tvol  fo  £u  »ergeben  femt.  3m  Cgm.  289  ift  fol 
ein  Jteasc.  „2)u  folt  aueb  fueben  ju  bem  fol,  »nb  iwa  bu  ben  föl 
tuipcil:,  ba  ift  alletf  »vllb  gerne  blriian  vnb  binban."  fol.  I03.b 

3Me  <Snl,  ©aljbrulje,  (f.  ©ulcb). 

,,©ul,y/  (©aljb.  SScrfcn)  \!efm--@albet) ,  salvia  glutinosa  L. 


3Me  ©allen  (Sätbm),  i)  ©atbe  (a.  ©p.  ialba.  ,,©alm,  2i3agcn- 
falm."  ftreib.  ©amml.  II.  115.  117.  H9  ad  1392.  Jpanbfalb, 
©«fcmicralie.  Cgm.  7t5.':i  17").  2)  uer«d?tlf<^ :  ein  ©einenge  von 
@ad)en,  Oieben  :c.     (2>rgl.  bat  unflarc  fc  If  falba,   gl.  a.  45 

migma,    commixlum  vcl  mixtura).     falben,    fa  loenetl    (fälbm, 

EädbraäT),  falben,  furnieren  (a.  ©p.  falbon).  £>a$  @ef«lb,  ®(- 
fcbmiTc;  ©efcbiudft.  ^rgl.  falfcrn. 
£)et  ©dlbling  (Saibling,  Saibling,  „©aübling")/  Salroo  ßal- 
»  -linus  23lod),  Heine  iirt  ©almcj?  ber  baprifdjen  ©ceu  unb  ftlüfft. 
Tic  aue!  bem  ^Bartbolomd:  ober  jicnig^  =  ©ee  ivcrbcit,  joeu»  ft'e  ge- 
rai!(tcrt  fhtb,  ©Aivavjr euter  genannt/  unb  erfreuen  fid?  einer 
gropen  (Selebrildt.    fßn  bem  9)?cer  tiefer  20clt  glbru  ©älbüng, 


232  ©elb 

bie  &>ben  @elb  im  SDcaul,  Me  ©dlbllng  ftnb  ble  gefallen  Äonig 
unb  tpriefrer."  9p.  Olbrafc.  £)le  gorm  ©älbllng  frtetnt  gleltbfam 
aus  einem  erflarbarem  »Salmllng,  al$  roenn  blefei?,  roie  bat  Salbm 
betf  vorigen  Sirtifeltf,  emftellt  rodre,  »erbodjöeutfcbt.  Jpdngt  etsv«  au* 
ber  33e»fai}  Salvelinus  mit  bem  2)laleftn>orte  jufammen? 
felb  (fall,  febrodb.  feall),  a)  (tnbeclinabet)  jpse,  a,.um.  2iuct>  in 
foSgcnben  gormen:  felbt  (fallt,  fald,  b.  20.)  —  felber  (falba'),  — 
fclbert  (granfen.  „3r  felbert  frdube  maefc-en/'  Cgm.27o.f.  31),— 
felberft  („bie  purger  felberft,"  9#ün*ner  23erorb.,  Cgm.  514. 

f.  47.  49),  —  felbcn    (falbm.     I,    du,    er,    li  etc.  falbm  —  cf. 

bremtfd)  fulüen),  —  felb  es,  felb  3  (d.  @p.  befonber*  in  53er= 
blnbung  mit  einem  uorangcljenben  Spojfeffto^ronomen  unb  folgenbem 
Subst.  „9laf  mein  felbg  leib...  mit  it  felbä  pflüg...  in  fein 
felbtf  fcele...  mit  fein  fclbg  getrafb."  MB.  XII.  176.  2.0t.  v.  1588. 
„Slv-cnttn  in  feiner  fctbS  üerteutfdmng  ber  @r/ronirV"  jpunb  @t.S8. 
I.  136.  3m  SSerteuf  be*>  XV«.  3at)rb.  wirb  biefeä  fetbö,  nleberb. 
felftf,  fulf£,  ja  felhfc,  n^rf.  fulr-eft,  fulfit.  „3rer  felb fc 
«Berbamnup  ic."  Ollberttrtö  @uc»ara  II.  11.  147.  Unb  biefe*  felbft 
r-erbrdngt  in  ber  ©djriftfpracbe  gdnjllcb  bae  einfache  felb.  2>a$ 
Voc.  v.  1618  bat  nod>  „er,  fte,  e$  felb,"  aber  „bei),  r>on  im  felbd, 
auf  fid?  felb ö"  unb  bryd.).  I,  du,  er,  mier,  es,  11  fall'  ober  falbm, 
ob?r  l'oibo'  ober  fald.  feal'  tau",  feal'  hau  (fcbrcdb.),  roaö  man  fi'crj 
felb  fr  jugejogen,  mujj  man  aud)  felbfc  tragen. 

b)  (beclinabel)  in  ©d/roaben  öfter  nacb,  erfeer  £>eclin.=2irt  (feller, 
e,  es),  in  21.53.  lieber  na*  jroeiter  ;ber,  bte,  bat  fall,  den  f?lln, 
di  f.dln  etc.)  gebraucht,  fratt  tet  bmb.  jener,  e,  et,  roelcbci?  un= 
rolteübiid)  1fr.  (Jür  ber,  bie,  bat  fclbe  im  b*b.  ®tnn,  b.  b. 
1  im,  eadem,  idem,   brauefct  bie  9)?unbart  ber,  bte,  bat  nein; 

liefe e).     fallas   mal,  des  fall  mal,  failmais,  jenCÖ  Wal.     falla'  zeit, 

ju  jätet  peir.    'sfaliyt-häibm  ober  -wegng,  beeCjentgen)  wegen. 

c)  Adr.,  bort,  bamali.  Slud)  unter  ben  formen:  felben  (falbm) 
uub  fc ibt  (feit,  feld).  fall  bin  I  fall  fall  g\ve"n ,  bamalS  bin  id) 
felbfc  bort  geiuefen. 

lieber  bat  SSec&aften  beö  f erb  in  ber  ä.  unb  a.  @p.  cf.  ©rimmg  ©ramm. 
III.  647,  .Tieinftart  5.  p.  274,  93enecfe'»  3tvetn  ODrtb.  .^68.  (?»  ttirb  in 
ber  SReget  abiectivüfd)  bcf)anbetr.  3n  Dem  auf  ^Hurate  ober  auf  Seminine 
belogenen  felbeö,  iue*  fetbeö  (Ctfr.  ad  Sal.  24,  II.  17.  40,  V.  25.  504), 
ir  fefbe»  ift  es  ivot  atö  ©ufrfrantiü  genommen,  obfcfjon  fid)  biefeö  felbeö 
unb  ba$  fpatere  fetber  aud)  ttlä  garupatat'wt,  ivie  fetbr,  fetbert.  fetberit 
nad)  ©ramm.  p.  148.   258.   874  att  Siipertatioe  benfen  tiefen. 

fclb-anber  oberjelb^jroait  ober  f.jwaiter,  felb^brttt 
ober  f.britter  (Cgm.  44.  f.  74  felbe  b ritte,  er)  ic,  felbfc  als 
bersroeite,  britteic.  (rolegried).  tQiregavtus,  Thucid.bell.pel.III.3. 

'Eyio  d'  in    üpö'nag  ti,  ifjbol  Gvv  tßdu/uep,  Aescbyl.  Sept.  283,  ober 

rote  etf  in  ben  alten  ©efefjen  t?cif?t :  sibi  tertius,  sibi  septimus). 


1    <&db  233 

„Der  Sfueferg  foll  fjum  öcbiff)  fedtf  9)?aun  flauen,  unb  &tetd;uf  foll 
er  felbd  ber  fibenb  fein."  2ort  SrMR.  12.  „ein  Ding  bereiten 
mit  bretu  awben,  ober  fein  fcmb  felb  brüten)/'  ftatt:  feine  (fd)n>5= 
renbe)  fpanb  foli  bie  brittc  feon.  Jpeuman  apusc.  in.  112.  118.  125. 
Cgm.  27.  ülrtifel  71.  75  u.  HO.  „Der  fol  fein  unföulb  roenwifen 
mit  im  felb  britten  erbern  weifen  manne«,   suam  probet  in- 

nocentiam  semet  tercio  idoneorum  virorum."    (£r.fer  ©tbl'. -:)i. 

d.  I2t2.    „Daf?  bu  uns  Jpannfen  £alber  felb  achten  plmmerman 
fd)icEe|t."  &r.  Ebbt.  \  ü.  212.  243.    „-Bat  bat  nlt  ein  febrUidje  unb 
jämmerfiefcc  3Uag,   jd?  |tarb  au6  meutern  Jpauö  felb  brenjebenb 
auf  einen  S£«a.  1427."  ®r«bftetn  auf  Dein  6t.  Soft,  ©otte$d<fei  in 
9ciitnberg.     Periit    patcr    familias    cum    XIII    domestieiä    eadem 
die,  fagt  2Bctgcnfeil  p.  141;   feil  n>ol  Detjkn:  cum  XII  domesticis. 
„felbjroelffter  ft'net  man/'  et  mit  ii  feiner  Scannen.  tyitrclf  458. 
fc  ibmerb,  er  mit  mebrem  anbetn.    „Da  flatt  gebauten  Jpercjog 
(2rifioff  fetbmerb  tmb  ba  ftfarpf  gerenntt...    3tem  au  bir  t) 
bre»  funig  tag  batt  ber  funig  felbmcroer  gettnntt."   ÖBirr.  53tr. 
III.  123.  141  ad  1476.     Da;u  liefern  btc  Vocab.  ».  1419  m^   1  ■. 
fogar  bie  ftorm  „fetbainer,  felballatn,  metenusj  metronus," 
wie  felbanbcr,  taet  seeundus  etc.    2i5.i,5inan  HL  1 29  faßt  (•- 
gut»  fclbbaib.    „fealfroit  (ja  sroeoen)  i{t  Eotne«  Jperr  asiui,-' 

Der  ©clb^bdum,  (a.  @j>.)  93antnftamm;  von  ber  ciBaräet  an- 
bebenbe:  ^aunu-Hfb  jeber  pou  jiDcwen  ober  mebrern  Stammen  auf? 
giner  ffiurjel.  „flup  ber  nmrej  bei  banmteg  tvawffenb  triet  cjroe», 
ba$  baiffenb  fclbauni. . .  ber  erft  felbpaum,  pob  bem  maebfent 
brep  eft. . .  ber  pierbe  felbcpam. . ."  Cgm.  523.  f.  2111  unb  Cgm. 
531.  f.  91.     Gl.  a.  112,  i-  704.  1150  felppaui«,  stipes,  stirps. 

Daä  ©e  lb  =  c  n  b,  UPWami)  bat  >?ettel-<£nbe  an  ©eroeben  (ital. 
Torlo  naturale),  rcofüt  im  @d}tiftbeutfd)en  bie  cncftclltc  «nb  batum 
mtßperflanbcne  goim  ©aölbanb  übltd)  ifr,   nieberr.  fulf=eggr, 
bc!)  .Julian  fetf=enbc,  felfieggbe,    felfsfftnt,   extremit 
ora  lintei. 

Der  Solheo'n,   (3(j)  pon  felbfl   geronnene   ober  faticr  geworbene 
Wild),  ©cpiottctmilcr;.     Ob  in  ©el&scrn  ober  felb=bern  5a  jet 
legen,  yoü$  id)  niebt,  onb  biß  engt,  earning,  geronnene  uRild), 
rcol  »om  agf.  im  an  (t.  tinnan,  liegt  eti  tffet  1(1 

ber  aSeftanbtbetl  ©elb,  weltber  aud)  in  bem  au  ber  3i!j  geltenben 
giei^ebentenben  Sol'ftuz,  (oi'-g-rtandne  Wilcbvorfommt.  cf.jpofer^ 
©elborn  III.  137. 

Da*  ©elbgcfcbo^,  a.  ©p.  (gl.  a.  831,  i.  5G6.  506,  felbfcoj) 
balista.  ,,A°.  1595  bat  fid)  -)i.  mit  einem  ©el^efd-, o0  an  einem 
©cfcenfel  \>cilel?r,  «nb  bat  (Araber  mit  einem  $pfeU  entjweo  gefdjoffen." 
3inffird).  50?tr.  51,  ©0  nennt  bk  ti^r.  g.=0r«>.  0.  11503  £ü«?fen,  bie 
nt*t  mebr  nacb  dlterer  tt\t  mit  ber  2ante  algefeuert  sn  roerbca 
btaudben,  „fclbjünbenbc  ^iren." 


254         @etf>        <B'üb        ©alcfy        ©ekfy 

©elb^baft  ju  SBuaben  (J&efrpllafret?).,  Cgm*  7Si.  f.  42. 

ff  i6  =  t) err  (feai'her  fdnudb..),  eigenwillig  —  a~  fealherä*  9ftentd>  — 
permutölicb  und)  Subst.  „SBon  bifem  felb  beten  gematc  unb  willen." 
58r.  fSerbtclt  52«5.  „Unb  fol  aud)  nieimtn  felbberlld}  (proterve) 
mk  fmem  tibtc  ftriten."  Mss.    (bf.  bei)  ©talber  ©elb=Eopf>. 

3)W  ©elbfrtd)er,  (d.  @p.)  vperfon,  ivcldjc  felbft  gartet)  ift,  im 
©egenfaft  betf  Slmualtö  ober  5Sorfprcd?en. 

©elbfcbol,  ©clbfdjulb,  ©elbgelter,  ©elbft:©dbu?bner,  im 
©egenfaß  betf  Bürgen,  tcf.  £.9i.  f-  95.  ©elbfcbol,  ©elbfttbdter, 
ipse  reus.    v'lugfb.  ©tbtt. 

„Setbftcrcr."  „Die  felbft  er  er,  lebige  3<uifd)e,  ipelcbe  auf 
üjre  eigne  Sanft  in  J^etberge«  lebten  unb  arbeiteten,  würben  (a°.  1714 
in  58ercl)tefgübCR)  auf  immer  abgefebafft."  x>.  &ocb=©tef  ufclb  23crcbte«t:: 
gaben  IH.  48.  ©.  ©tor,  ©torer  —  cber  follte  @clb fixerer 
anzunehmen  fepn,  —  pbgleid)  bie  $orm  felbft  bem  2)ialeft  unge- 
läufig  ift? 

Tct  ©clbftuj,  f.  oben  ©clb  =  em. 

2)er  ©elbwafbel  bei?  Olugsb.  6tabtb. ,  n>ol  ©egetifaß  bei 
2ßafbelt*necbte$. 

feli'ipacbfen,  «dj.,  d.  ©p.  wie  ehpatf  oon  felbft  getpaebfen,  ge= 
worbeo:  ift,  forcobl  ungeiunftelt,  nativüs,  naif,  alg  aueb  rob,  unge= 
bilbet;  nbrf.  fulfwaffen. 

2>a6  ©elbroajjer,  (©ebirg)  *ad),  bfr  Pen  ftd)  felbft  fltej't,  im 
©egenfaft  ber  fünftllcben  Älauf>=tpaffer,  beten  man  fiel)  jum  Jpo(}= 
flnpen  befcient.   tprol.  2£alb--£>ib.  p.  1719. 

fclblid),  adj.  unb  adv.,  eigenmdd)tig.  „Wegen  ben  21  SSererb^ 
neten  dlö  felblid)  neuerl)ebten  unfüritlicben  öieuiment."  &r.  £t;bt. 
XV.  60.  61  ad  1505. 

fctbjt,  bem  gemeinen  9J?ann  in  &.Ü5.  nur  aut*  ber  SBucberfpracbe 
befannt*   ©.  oben  ©.  2.i2.       felbft  ig,  adj.,  felbftetgen,  eigen,  ntlrjb. 
üienrbb.  „gum  felbftigen  ©ebraueb  —  mitsBermetbung  felbftiger 
Slnftecfuncj  it." 
Sie  ©ilben  (Srtbm),  ©nlbe.    (cf.  ©tomm.  §.  576). 
„9)cein  ftlmencjal  bii  fein  beeb  wol  ^efeejet 
mit  filmen  reimen  alfo  gancj."    9Jiicb.  53cl)am.   Cgm.  291. 
f.   365. b  5HH.;| 


2)ie  @a  leben,  ©alben,  (S.Z.)  bie  ©abtreibe,  salix  caprea  L. 
(a.  ©p.  falaba,  falöa,  agf.  fealb,  feal,  engl,  fallen»,  fei. 
felia,  fdnpec.  folg,  alle  wol  m;t  bem  lat.  ibentifeb).  (Sin  ®al-- 
cb  e  n  b  a  u  m  (2ori  £ed/=9t.  5f4)  altf  ©tenamarfe.  ©<tf  ©  a  l  cb  a  cb, 
©albad),  ©alacb,  ©eibengebüfd; ;  9Jame  perfebiebtier  £rtllcb= 
fetten. 

feigen  (falcha"),  vrb.  n*  a<  troci'cn,  bi'irr  iverben.  autf--,  ein.-, 
Per-  U'.  fclibCU.     Da  meebt  ms*  glatt  vbMolha'  vo°  lauto"  HealPn. 


©otd?         <&uld)        <&i\lb        @elb         235 

3)«  sJÄCttfd)  i'.»lciit  faubar  aus,  is  ganz  ausgelebt.  „2Beif  er  bet* 
majjen  auäaefeld)t,  bag  fbne  bie  (trenge  Ä*ancfl)eft3n  einem  ©nrd>* 
leudjtfa  macber."  <p.  2Ibrab.  „A°.  1573  ift  im  ©«Isberg  Snrnberg 
6500  ©dml)  tief  im  ganjen  93crg  ein  Wann  9  (Spannen  lang  mit 
Jpaar,  23art  unb  .Slcibuna  ganj  uniK-rwefen,  iebod)  am  ffleifd)  gana 
gefclcbr,  aetb  unb  Ijart  wie  ein  Stotffifd),  angebaut  werben." 
•Du£Öer£  fafjfc.  gjjton.  263.  b)  vrb.  ac;.,  trotfen,  bürc  mad?en,  bc- 
fonberrf  ^leffd?,  $ifd>e,  2Bürftc  u.  brgl.  fm  SHaud? ;  raüd/em.  Gfalcbts 
Fleuch,  gfolchte  Schimlmg,  gfalcbte  Würft,  gfolchte Renlrag  etc  , 
(jerauebert  S-(ei'"d)  k.  ,,©efa tdjte jungen, tyadjen."  t»r.  2.Ö.  ».1603. 
„leiten  fidj  bie  tyatre*  matjtenä  mir  gefeilten  unb  gefällten 
»ifd^en  betragen."  2ßftr.  25tr.  VI.  343  ad  11327.  §teifd)  =  ©e(d)er 
fmb  in  Sten,  roae  in  daneben  bie  .Ä6d)c,  ff«  »erlaufen  2Biirfre 
unb  geräuchert  Jleifd).  „©cönee  feldjen,  mare  exurere."  ©utor 
v.  ÄaufbcMcnt.  ®fc  ©eid>,  Sftandjerung;  3lnftalt  baju.  ■•  Fleifcli 
eV  J*  SMeh  taa\  £>aii  Salch-Kämmal.  T>af  ba$  «ffiprt  fein  ein: 
gewanberteö  (etn\i ,  n>ie  ».  Jammer,  QBtenec  Sit  -3«itg.  1 8 1  ß.  otro.  82, 
auf  baö  tutfiftbe  Selchahna,  ^(eifabaiit,  nui>) ,  foubern  ad;t  beutfd)  fev>, 
bcrvcisSt  bie  über  passos  (racemos,  Georgic.  IVr.  ^69)  ftetyenbe  ÖfoiTc 
(i.    7  4  S">   atfefdjen   (n>Ol   faul«   Partie,    praet.). 

fu  leben,  fulben,  fulen,  vrb.  a.  unb  n. ,  in  ©aljwaffer  baljen 
ober  gebaijt  werben.  ^ t e t f a?  fuld)en.  2)a£  ^leifcb  fuldjt. 
2>fc  ©uld),  ©ulb,  ®üV,  ©äffet/  ba*  von  cingefa^nem  ftleifd), 
Äraut  unb  bral.  ;nfammenfi$t,  ©aljbrübe,  salsugo,  saumure,  @oI)te. 
a"  Flcifch  ei  d-  Sulch  legng  < c?  einfallen).  ©Ulfletfd). 
ftleffd),  ba$  gcfcldjt  (geranne«)  werben  foll,  wirb  vorher  etiicbe 
SBocben  in  bie  ©  u  l  *  gelegt.  ,,©ul,  &etingfnl,  vtfdiful, 
salsugo."    Voc.  v.  1482.    93rgl.  cur. 

ain  foldjer,  ain  foleber  (»  i','l V),  aiu  f6ld>  =  aiuer  (o"  fechanae, 
»  Chrono',  »rgl.  ©ramm.  831.  769),  wie  l)*b.  folä),  ein  foletjer  ic. 
(a.  ©p.  fo  =  ltl>,  fu  =  lib)/  f-  oben  @.  183  unter  fo. 

£>ie  ©alb,  fiel)  falig  ©.  223. 

„©albe,"  (Jpübner  faiab.  977,  53.  ».  SWott  jJitfeM&al)  .Ruh  mit  wage= 

red)t  liegenben  flacben  Römern. 
fehl,  adv. ,  a)  (b.  SSJ.)  felbir,  b)  (Otiirnb.)  bamald,  bort  —  fiel)  felb. 
3)ie  ©clb,  a)  (a.  @p.)  bie  (2inlel)r,  Verberge,  bie  man  nimmt  (d.  ©p. 

felbc,  «.  ©p.  fctlba,  felitba,  gotb«  falitfjpa,  mansio,  diver- 
sorium,  eine  Oibleiraug  pom  gotbifeben  unte^  bec  ©al  angefahrten 
faljan,  div'ertere).  2)le  9Jacb,tfelb,  k.^.  ginfebr  über  Wadit, 
9<ad)tberberge.  3m  Cgm.  697  v.  1506  fommen  öftere  9tÄcb tf elbcn 
bet  ®d)itfcr  unb  anbret  £eutc  im  Älofter  ailtenl)obenau,  bie  bafur 
begabten,  vor.  „3tan  ein  cbelman  bat  für  ein  P?ad)tfelben  geben 
L11I  dn."  „dt  gab  in  gar  gut  9(ad)fdU."  Cgm.  270.  f.  236. 
cf.  2üitr.  lötr.  H.  HS.  ©nbrmi  2215.  ^tbelmig.  2822.  5167.    33e= 


236  (Selb 

fbnbcrS  Hieb  Mefet  vüuöbruct  für  folebe  unentgeltliche  Okberberjungen, 
rcie  fte  Wc  dürften  mit  i&rent  ü£a$ä  ober  rai|igen  peug  in  Äloftern, 
unb  nad)  it?rem  9Bfüfplel  tnoi>l  aud)  tt)re  Beamten  (ttidjter,  ®d?rel= 
ber,  JE<MlmeC  mib  ©ebergeu)  bey  ben  Untcrtbaueit  ju  nehmen  pflegten; 
Vpaferiua  eine  ©elbabgabe  fratt  ber  23eftreitung  nnrtlicber  9}ad?t= 
quartiere  ber  3Ttt,  )us  fbdri  et  albergariae.  9?ad)tjlel  ÜVOl  au$ 
jenem  SÜBctt  cntftdlt).  MB.  IV.  467,  V.  22J,  XV.  483.  Weixer 
Diss.  VI.  P.  III.  cfr.  gbftl.  V.  528.  icf.  2.0.  V.  1518.  Sit,  1.  fltt.  7. 
3n  MB.  XV.  481  488  afd  15<  1  ftnbct  fid)  aud)  ned)  bag  vrb.  neutr. 
nad}tfelben,  übet  9?cid)t  einfebren.  „3a$  ir  auf  beö  goßbautf 
gut  W}t  betbergt  nod)  nacbtfclbct."  a.  ©p.  felibon,  gl.  i.  98), 
hospitari.  b)  bie  ©  e  t  b ,  $mbt)nÜd)Ct  bie  ©  e  i  b  e  n  (S?ld'n, 
unb  nacb  biefer  2lutf(prad?e,  ©ramm.  72.  526,  gefdn'lcben  „©olben, 
©olbe,"  ttud)  jufatnmengeiogtn  Solu,  Snin) ,  tautelogtfd)  ba6 
©  elbb  auf-  (Sälhaus,  „©  b  l  ba  u  s"),  2Bol)ngebaube  von  ber  ge= 
finalen  v2lrt  (in  ber  i.  ©p.  aurb  pon  ber  präü>rififten  —  „gilben 
felbe,"  spattaft  ber  Königin  jpiibe,  Wubrun  375a.  2.573;  a.  @p. 
faiiba,  feltöa,  gl.  passim,  aeluelhUld)  f);r  domicilium ,  inansio, 
habitatio,  Rat.  91.  104'/  rtiub  für  glitte).  &>ie  ©elbcn  (Saln, 
„©öllen")  für  bie  Arbeiter  in  ©ebirgiMMlbur.gen  ifi  mebr  nlcfcf, 
aiö  d'if  fyütti  aus  ^aurnftammen.  9«amcntluö  gilt  bie  ©elbeu 
al«s  ®oinit)autf  einet?  armern  gan.bmannefl ,  ber  baju  feinen  eber  nur 
wenig  ($runb  unb  7}opcn  befifct,  uno  fid?  in  gröjsem  93auernn?irtb= 
ftfcaften  a(6  £agl6l,mer  braueben  läfjr.  „Cum  seldis  curiae  adj;.- 
centibus."  MB.  I.  109  ad  1295.  „Sin  felben."  MB.  XXV.  446 
ad  1487.  „Scbcibof  famt  ben  btepen  fetben  barju  ge&örig." 
MB.  X.  586  ad  1526.  Urfpcünalid)  waren  tief«  Serben  ivpr  tfefe 
Verbergen ,  bie  ber  SBeftfcet  eines*  aröffertt  @ute^  auf  feinem  ©ranb  ttnö 
«pben  feinen  ?lrbeit?ieitten ,  Bie  er  fid)  barauf  »erheiraten  (offen  ivoftte, 
jur  SBtffyntihg  amvieö.  n^td)  unb  nadj  Eatn  in  tiefen  preeäten  ©eftfc  eine 
gendffe,  meniafrenä  ber  fceä  SeljentJerflärtniffeä  äfcniidjc,  Statigfcit,  peer  ei 
gieng  in  öptligeö  Criaent&utti  über;  >vo  ftd)  beim  j«  Dem  ofof.en  9£of)n(jaufe 
bafb  aud)  ein  @ärtd)en,  ein  Aecferdieu  u.  f.  f.  gefeilen  fonnte.  So  tvurbe 
tenn  inandje  anfangiidje  lare  €?eiceii  (»rat.  ftir  ö  ä  unfein)  affnid^id) 
jiir  gueten  ober  !Sa  u  .-Sei  ben  ,  beren  nad)  bem  e^madgeu  ^>of  fut  8 
nuf  ben  ganjen  *>of  gcrediuet  nuirben,  nnüftrenb  er  ber  erilcrn  )6  enthielt. 
5ö?an  unterfdjieö  iebod)  bie  raren  Selben  »on  ben  Vdr-bä uälein, 
beren  5  2  auf  ben  £of  giengen.  Weixer  Dissert.  XXXIX.  P.  II.  .f»utMi. 
©arjt).  64.  147.  Vlflein  biefer  SSer^ä'Itnif  f)«ttte  fo  menig  -r-reibenbeö  unb 
©efrfmmte? ,  Uli  ber  $offu$  fefb|1.  Ä°.  1 44S  (i?r.  ?fib(.  IV.  125)  gil-t 
eine  Serben  it  dn.  Steuer,  n>af)renb  ber  §of  9  flf.  dn.  gibt.  A°.  1501 
tStt  iibbi.  XI.  ök-:>  finbet  man  üpu  einer  Abgabe  auf  einen  £of  28,  auf 
eine  $ueb  15,  auf  eine  S  erb  er.  10  Äretijer  geregt.  3«  »Wen  f.  1595 
Wirb  ein  £of  mit  100,  ein  £ueb  mit  ^0,  ein  «Sorben  mit  25  fT.  be. 
fleuert     SdJPti  auf  bem  ßanbtag  v.  ieo5  Wirb  bemerkt:    „Ain  $of,   ain 


©eib  257 

£uef>,  ain  Soitt  i|1  bem  anbern  in  bitiem  l'anbt  $cmt}  ungreidi."  Jm 
5.  1682  gibt  ter  f>of  5  ft. ,  ber  ^o^e  5/  ter  SrittelShof  2  ff.  so  fr. ,  b&4 
Sef)en  ober  SSierteljSljoif  2  ff-,  ein  95aufötben,  babei  man  ettpaö  anbauen 
unb  SStd)  unterhalten  tann,  1  ff.  50  fr.,  ein  einfache  Sorten,  babep 
nidjto  atß  ein  War»  ober  aud)  foott  nit  ifl,  1  ff.  al$  SanbSbefenfton 
QSeytrag.  @I)lingenSberg  de  jure  hofmarch.  101  nennt  bie  'Serben  nad) 
ter  fatfdjen  Orthographie  Sötben,  praedia  mercenariaj  unb  ihre  S3eft(sec 
bie  „Sorbner,"  mercenarii.  95aufÖ(ben  ftnb  ihm  fo(d>e  „praedia, 
<juae  a^ris .  pratis  et  fundis,  sed  pauciorilms  quam  quartarius  (ter 
S5iertefhofbefi(3er)  sunt  inslructa.  ut  aliquibus  in  locis  s  'Bauförbcn, 
alibi  14  uni  integro  manso  ($of)  aequiparenl,  f  rf j  I  e  d)  t  e  Ober  läre 
«Sorben  aber,  fo  fain  'Fan  haben,  nnö  bereu  uimeiten  18,  jutveifet]  -jn. 
•.'4  einem  ganjen  £ofe  gteid)."  ITie  arte  vpoficetvOrb.  beftimnit  ba- 
aerätf)  für  ben  93eft'ljer  eines?  ganjen  &ofe3  auf  1?,  für  ben  einer  £ub 
auf  6,  unb  für  ben  einer  Sorben  auf  3  fif.  An.  Diacl)  berfefben  Orbn- 
barf  ein  §of  24,  eine  £ub  12,  eine  SB&ufölben  8,  ein  So  töner,  ter 
nid)tei  }U  bauen  hat,  nur  '1  ©tuet  Sdja/e  haften.  C?in  bleibenbereö  s)}terEmaI 
einer  'Bau.- Selben  bürfte  tvobr  biete-:-  fepn,  bafj  ir>r  58efi(jer  im  11. 'J.  in 
ter  9ieget  nur  ein  paar  Odjfeu,  im  0-8.  and)  moi  ein  ober  jwe»  <pferba)en 
(jat,  um  feinen  Jelbbau  ju  oerfeije.n.  efe  3irngib(.  £fpd).  245.  .'Vi-  3>ie 
(jeutjutägige  etivaö  freiere  sBen>eg(id)feit  be»  @runbbeft(se3  hat  biefein,  fo 
roie  mandjem  anbern  'Begriff  bie  ältere  93aft'6  entjogeu.  Tic  ältere,  ter 
Vermehrung  befibfofer  (population  abhoibe  öefergelning  hatte  wieberhott 
auf  ,,?(bfd)affung  ber  neuen  S  0 1  b  en  ha  u  fit  ober  Sngef)  aug"  (f.  unter 
fwufO  gebrungen.     2inber?  »erfährt  bie  neuere.  3)et  fpdtevn  "Ball; 

felbetr(bct)  reeller  ucmllcl)  einiger  ©runb  unb  SBoben  ift)  fd)cint 
tti  „©elbengüetlein,  unfer  eigen  fcltgüctleln,"  MB,  XXIV. 
516.  517  —  unb  b<x$  fellc&cn  („jiüan  feileren,  bi  in  benfellen 
Dof  geboren,"  iMH.  338.  356.  528)  ju  entfpreclijen.  93rg(.  ufafaettf 
bie  <&ai,  feilen  unb  gel. 

£)et  ©elb  ner  (S»ldnac,  Salna',  „©  6 1  b  n  er"),  ©  elbe  rer, 
©elbl) dualer  CSal'Jiä'uslo',  Salmä",  pl.  Sarieut),  ber  SBeTOO&ner, 
Sßefi^er  einer  ©elben,  ober  einer?  ®ed>jef>titete  -  bii  »tftfcl'eWftofetf. 
gdt  =  felbner,  58  auf  elb  11  et  „Solbncr  am  %itf"  (2.©.  2Bef(; 
l»eim),  5infiebler,  (iolonift  am  9)?oor.  ,,'2)en  ©offenem  unb  Stag: 
Ifcbnem  foll  fain  Ofop  unb  Sßtel)  51t  galten  »erftattet  fcpn."  ©anbat 
t>.  1660.  2Dftr.  («etraebtungen  über  ben  XVIII.  "33.  ber  MB.  p,  48) 
fpricr>t  »on  geibfolbnern  (»paebtern  auf  ieUniielt),  im  ©egenfaft 
ber  'JSaufolbner,  roelcije  na*  iljm  jdl)rlid)e  ty&fyttt  f«'t)w  fernsten/ 
ieboet)  ol>ne  «infübruna  urfunblldjcr  ©teile«.  ,,©rt)e(ci)er  arm  inau, 
auf  bem  lanbe  gefepen  i|T,  er  fe»  pasur  ober  fclbndr."  g.sTJcfct.  Ms. 
».  1455.  cap.  XII.  „%üe  geputn  unb  all  felbner  je  Erringen. 
4lln  felbcner  git  Ijalb  als  v!i  (aU  ein  gebär),  ain  Menenbet  fne*t 
l)«lb  aW  »il,  alö  ain  felbener."  MB.  XXTII.  227  ad  1578.  In- 
quilinus,  /;ber  eigen  \>M  ne  l)nUt,  «r.be  er  anberei*  mantted  feibare 


238  ©erb  (Soib 

ffr."  «Rotf.  HS.  19;  gl.  a.  166.  523  felibarl,  sarabaita,  man- 
sionarius.  ,,@olbner,  stipcndiarius,  agrestis  qui  praetor  casam 
et  equum  nihil  habet,"  fagt  nacb,  jener  beliebten  Orthographie  unb 
etpmclogle  baö  Voc.  ».  i6i8. 

„©clbner."?  grembe  unb  elnfyelmlfdje  knappen  burften  feine  ^Keffer 
tragen,  fonbern  nur  abgebrodme  ©eibner.  $ln?$  ©efdjfdjte  bei 
^IjbomamteJ  9iflbhirg  p.  115. 

©olb,  ©ofbner,  f.  ©cfb,  ©eibner. 

©olb  er,   f.  ©oler. 

$er  ©olb,  wie  r)d)b.  (a.  ©p.  folt/  folbetf  —  ;  ani  ber  a.  ©p.  ift 
mir  bai  2Öort  ufcfjt  erinnerlid),  waljrenb  eä  bod)  ble  romanlfcfrcn 
©pradten  fjaben,  wo  ei,  wcnigftentf  In  ber  ital,  fpan.  $orm  soldo, 
sueklo,  für  solidus  fowol,  at£>  für  £oljn  freist).  3>lut.  II.  279  f;el{jt 
eö;  *glne£  follcbjtt  Ijerrln  folbat  (baruber  fter;t  ton)  mugln  fine 
ellinbe  red)ln  (bc-rüber  ftef/t  milites)  gerne  inpfyabjn."  Ad  i49S 
Ar.  2l)bf.  Xlll.  31  wirb  ©olb  vom  goljn  ber  Q5auernfned)te  unb 
9J?cgbe  gebraust.  Um  isss  mar  ber  (monattidje)  ©otb  eineö  £anb& 
fnedjtö  4  ©uften  rOeinifd)  (f.  ©ufben).  XM'e  ISaibet,  Jüerer,  Su= 
eiere,  i.ronimeffd)ta'ger  unb  Pfeifer,  getbfcfyerer,  Trabanten,  GFapta'ne  tc. 
fjaf  ten  jcbf c  j  iv  e  e  n  <2  P  f  b  ober  £  0  p  p  e  f  f  0  r  b  ,  ber  ?0?ii(Tci-ffI>reiber  5, 
ber  Jetbmaibef  h  ,  ber  gänbrid)  ßi  j,cr  Hauptmann  eine»  ganfv'inö  in  @ötb 
'atfo  4o  ©ulben).  SBJan  pflegte  auf  jebeö  Jäntein  fünffnmbert  ©ötb  ju 
aeben,  barunter  pierfjunberf  .ftiiedjte  tauen ;  bie  übrigen  fninbert  <Sölb 
mürben  unter  bie  Remter,  roppefftttbner  unb  anbere  gute  ef>rtid)e 
©efelten  au^gettjeift.  £>er  (einfad)e)  ©otb  eineö  fpferbeö  (b.  1).  fKeiterö) 
mar  monattid)  I2@utben.  'OTit  jeber  gemonneneu  <Sd)tad)t  mar  ein  Sotb 
faftig ,  unb  fieng  ein  neuer  9)tonat  an.    ftronfperger. 

folbenen,  perfolbcn,  (a.©p.)befolben.  „2113  unfergef  olb  enter 
blener."  ®em.  Oieg.  @&r.  MI.  506.  „SHeiftge  unb  $ufjfne<fctc,  bie 
nickt  Sperren  l)abeu,  ble  ftc  vcrfpredmt  unb  verfolben."  Ar.  2bbl. 
IX.  15  ad  1490.  „3tem  ber  Pfarrer  ju  93urgl)aufen  foH  »erfolben 
2  ©erelftgc  unb  4  Trabanten."  2l)bl.  VII.  78  ad  1460.  <ftad>  ber 
Oklcfcäurbnung  v.  1500  ftatten  allweg  400  Untertanen  einen  #u{jfned)t 
ju  perfoiben,  b.  i.  50  ff.  rfjeln.  ju  geben,  ober  einen  9)?ann  ju 
febfefen.  £l)M.  IX.  463.  476.  „£>en  Statfrldjter  perfoiben." 
ibid.  413  ad  1474.  „:£a$  fyofgeftnbt,  weld)e*  afleö  per  folt." 
9Keld?elbece  Chr.  B.  II.  222  ad  1518.  ,,3d)  roelfj  plt  wol,  wie  id> 
ben  fjelb  r>en'olben  (belohnen)  fol."  tyltrolf  1366.  ©ollte  ali  @nt: 
(teüung  l)lcl)er  geboren  ble  Ironlfcbe  Ot.%.1  einen  verfollen, 
äönlid)  ber  0?.3f.:  €lnen  au*jal)len  (lf)n  ju  ©djaben  bringen)? 

2)et  ©  0  t  b  n  e  r ,  ©  6 1  b  n  e  r ,  Ca.  ©p.)  befofbeter  Äricgöfnccbt. 
9?orfj  por  ein  paar  Jabrj^cnben  waren  benm  ?0?tind)ner  9)?agfftrat 
4  Städf.iFn.v  angeilcllt.  ©le  erfddenen  bei»  ^roul.  ^roreffi'onen  In 
ber  eljmal.  ©tabtlipree,  fdjwarä  unb  gelb,  unb  waren  mit  JpcUeparten 
bewaffnet.    3>te  ©olbn  erep,  ble  ©olbatetfca,  befclbete  Gruppe. 


$alf      ®ulf     ©ahn      ©alf     <Batt      @dt      239 

„Dod?  muffe  et  feine  ©olbnerep  jerrrennen."  5tr.  gbbf.  XIV. 
5  ü  ail  15dl.  Doppelf6lbne  t,  (f.  oben).  „Die  Oibalftgen  unb 
25  o  p  p  e  l  f  6  l  b  t  n  e  r ,  bie  am  befren  mit  fjavntfd)  bewaffnet  ur.b 
bebedljet  fcfnbt."  ftwrbd?.  Ms.  p.  1591.  Jpauptleut  unb  Doppel: 
föliner.  „23iel  namhafter  (fbelleut  unb  DoppelfMbner."  £ffl. 
ber  p.  grunbeberg.  ,,-(?*  bat  weber  baubtmau  mad)t,  pnber  feine« 
©olbaten  bie  freuen  unb  hufften  ju  »crwetfejjlen,  alfw  bafj  et  <m$ 
einem  barjuc  tauglichen  Doppel  folbuer  einen  ©cfoüßcn,  ober 
auf  einem  ©cbüfeen  ein  Do  p  p  c  If  6  lb  n  er  macben  barff."  2btg. 
V.  1605.  p.  284.  „Sil.  gj,  würbe  autf  einem  ©cbrelner  cfn  Doppel- 
folbner."  95ogenberg.  5)iirafel  ».  1619.  „«Huf  700  Wann  ungefdbr 
21  Doppelfolbner."  £rud)fe)T.  p.  2Üalbburg.  @6ron.  p.  gang  b. 
Wefd?.  III.  291.  Gl.  o.  52  frebt  bei)  miles  gregarius  fcolbiner. 
2ßenn  biejj  nlcfct  petfcbrleben  f ft  ftatt  folbtuet  ober  ftatt  fcilbhier 
(elnfcilbfc  riter),  wäre  eine  9tä<fftd)t  auf  ben  Stamm  feiten 
fr.  fd>  ollen  (fcbulbig  fcpn)  juldfi'tg. 


falfern  (fälffa»,  fd>nelf,  unperüdnblid),  mit  2ludfptfften  besJ  ©pefd>el3 

fpreebeu.    Darf  ©efalfcr,  öefalf,  ©efdjwdß.    33rgl.  ©alben. 
fulfern,  (f*n>4b.)  feblürfen. 


Der    ©alm,    tüte  l)d)b.    (a.  @p.  falmo,    esox,   gamarus,   saimo). 

@.  ©dlbllng. 
25ie  ©almf,  (£udv©pr.)  9$rübe  ober  ©auce,  autf  im  ©aft  gebrate- 

nem  unb  bann  im  9#6rfcr  jerfro§ncm  ©erlüget,   befouberri  wllbem, 

mit  SBeln  autfgefotbt- 


Die  ©alfen,  eingelöster  ©aft  (falfn  Vpc  p.  1419,  falfa  Dr.  gif, 
falfe  3meiu  3279),  ital.  salsa;   f.  bie  ©aljen. 


Der  ©altner,  (tlrof.)  Selb-,  ©clnbergü,,  J;>olj  =  2Ödd>ter,  #lurfd)üf?, 
itaf.  saltaro,  brblat.  saltuarius.  ©umml.  f.  X.  P.  1807.  III.  9S. 
tlrol.  tyolic-Orb.  p.  1603.  p.  24. 

feiten,  tple  bd>b.,  a)  A<lv.  (agf.  felban,  UU  fiatban  —  merf- 
rpiirbig  ber  Comp,  feltanör,  gl.  i.  553,  agf.  felbnor  —  wdljrenb 
ju  einem  mir  unbeleglid)cn  Adv.  feltana  ein  Comp,  feltor,  wie 
ferror,  rumor,  fiber  ju  ferrana,  rftmana,  flbana,  erwartet 
werben  bürfte;  prgi.  ®rlmm  II.  651).    1>)  A<ij. 

feltfam,  a)  wie  befob  ,  b.  b.  auffallenb,  wuubcrl(cf).  ftbfeltfam, 
fd?wdb.  feb,r  wunberlfd),  uncitrdgllcb.  b)  feiten,  rarus.  Ei,  des  is  eppas 
foldfams,  das  Si  ä  a"  mal  bey  mior  eriter'n.  Die  ©eltfam^, 
©eltfamfeit.  j?ur  ©ettfame-  feajj  er  mld)  grüefH.  ZaW  Saldfame 
ifst  ms'  beyn-üns  a    Fleuch  (feiten).     3»  ber  d.  ©p.  belpt  blefeß 

componlerte  Adj.  feltfdne,  in  ber  a.  felbfaui,  feltfdni, 
Otfr.  gl.  i-  237.  450,  549.    <g*  m  bie  23eb.  a),  unb  gilt  au*  <x\$ 


V\0  @afo  ©alj 

Subst.  neutr.  (niiraculum).   darneben  fOBItttt  eilt  tuufiCÖ  feltfatoitf 

(i.  897  feltfalouffet,  rarus,  Äcro  VI.  2  feltfaluoffo,  raro, 

i.    1112    fettCloffo,    ramm,    i.475    f  e  1 1  C  l  a  f  e  r)  rarus  por. 

©ajj  ba6  fdwäbtfcbe  „feUta/'  ro.  in.  f.,  aaä  feltlld?,  entfpred>enb 
Dem  agf.  feüic,  felblfc,  gotb.  ftlbalelf,  gebilbet  fen,  be= 
S»P?ifle  fcl>. 


3)er  Satver,  ©alpercr,  bie  Salbe»,  Salvia  L. 
3)a<  6'ai-9-€'Jt  ( -•-),  ttat.  la  Baiüeaa,  bö^  Stellertud?.    S<bneuj: 
@«toet>  ©crmupftnd}.    $uggenberger  «proc.  14 1. 

Sftic  SalPCnl  (u-u),  salvä  venia.     "M it  Sälveni  z'  mald'n,  z'red'n... 
3Me  SälvDguardi,  itfil.,  fpatt.  salva  guardia,  fttMJ.  sauve-garde. 

3>aä  Salj,  wie  i)d?b:  (a.  ®p.  f«lj,  agf.  fealt,  igt.,  gotl).  fatt). 
airm  @.,  teld?  ©.,  f.  I  l«7;  !H.  16.  26n  =  S.,  f.  £b.  II.  474, 
gj?nefi  =  S.,  II.  636.  2U$  'n  Salj,  adv.,  tud?tig  —  einen  ab^ 
prügeln  unb  bvgl.  Qai  S  als  ad?.  ,,3u  ber  >3ritt  St.  Otuprecbten 
roarb  rotberumb  gefunben  baä  Sa  ls  ad?  (bie  Salzquelle)  ja  0?elct>cn- 
l?all."  &ttotk  in  p.  ftreibergö  Samml.  1. 14.  («Brgt.  act)  I.  2$.  S.  16). 
5c  Satjarfo,  ber  befannte  $tuf  Ca.  Sp.  ®al$  =  aba.  S.  I.  Jb. 
S.  16.  17).  Jpwfm.  ©alsb.  599.  Salzburg  (Salsburuc,  Salj- 
burc,  gl-  o.  127.  591),  Die  befannte  fd?one  <5tabt.  Saljburger 
Stier  tpafd?  er,  ein  Spott  =  @pftbeion.  (»ine  Stät  .Kegelfpiel  mit 
tren  in  einer  £tnie  weit  au^einanber  ftebenben  Regeln  r/effit  foipol?t 
Saljburger,  aftf  and?  Stier^Scbeibst  ober  Äegl^t.  35ie 
S als  bürg,  o^er  bie  93urg  ©als,  kty  9ieuftabt  a.  b.  Saale, 
f.  £er.  ».  gfßufen  V.  18.  ©cmeinfcbaftlicbetf  S  als  leeren,  **« 
5$erbruberungefwmbol  faijburgt!d?er  Sanbleute,  j.  33.  noeb  berjenigen, 
bie  im  3-  1751  beö  (glaubend  wegen  aufipanberten,  fo  wie  berer, 
bie  ins  3.  1525  ftd?  mit  ©erpalt  ber  Jpauptftabt  bemächtigten.  Oieife 
burd?  Dber=Seutfd)l.  I.  no.  £>er  Sals  =  9)?ater,  ebm.  ber  obeifre 
SBeamte  einer  bapr.  Saline;  f.  II.  21?.  536.  ©aljlabcr,  Salj= 
fenber,  bie  gcroiffe  SalS'pcbtttonSgefcfeäfte  beforgten.  33urgl?oljcr 
9)?ünd>en  100.  ginauer  QMtl.  II.  221.  S  al  j  fi  6  jj  le  r ,  ber  Salj 
im  kleinen  ju  pertaufen  berechtigt  tft.    S.  it&jjen. 

falscn  (I  fälzat,  häb  gfälz-n  unb  gfäkt),  rote  befcb.  (a.  Sp. 
falsan,  praet.  fialj,  pärtic.  gifaljan,  perfAiebcn  pon  falson, 
saltarc).  „Sa  ptict  £obiatf  ein  ftuefe  beö  pifd?e£,  ba$  anber  tail 
bai  fieljen  fp."  Cgm.  633.  f.  167.  Salsen  unb  fcbmalsen 
ein  Äittb  (im  ©<&«$),  ti  nad?  fa!I?ol.  f»ttu^  taufen,    (3>rgl.  ©rtmm* 

iR.ilt.  457).  Sp.2B. :  Jacobi  (25^  3uli)  tuefs  Obos  Ta  1  z  •  11, 
Hartlme  (24^e  2Iag.)  fchiaälzh  (mrtfbt  cö  vollcnb^  reff).  <£i  einem 
faljen,  einfaljen,  üerfaljen,  e^  ihm  fcfciper,  f«oet  msd?en. 
€inem  (Stretcbc)  anffalsen,  ibn  fcblagen,  prügeln,  gcfalsen, 
übertrieben  tbeuer.    OM  im  Scbottlfcpen  gilt  falt,  adj.,  (n  blefem 

Sinn). 


(Bali  ®»Ij  241 

©tnn).  ©efatjne  ober  ©alj^lfcber  (tu  9?ürnbeL-g),  «ßetraufer 
»on  .^dringen,  ©todfi'fdjea  unb  brat.  Der  „©al$cr,  be?  ctngc= 
falf?ne  fpetf  Perrauft."  Voc.  p.  1618.  befaljen  (einen  58ejtrf, 
ein  2anb),  mit  ©alj  oerfeben,  ©atj  babln  perfubren,  »erlaufen. 
„kapern  bat  früher  ganj  ©djroaben  unb  bte  ©djroelj  befaljen." 

2>le  ©aljen  (Sälen),  ©etjen  (Salzn),  ©aft  pon  oerfdjlebnen 
ffrücbten  jur  2)tcfe  etaeö  ©prupg  elngefotren,  Qiob.  9tueben  =  ober 
Äraut;©al jen,  pom  ©aft,  ber  bepm  .Slelnbacfen  (©Broten) 
ber wetzen  Diüben  abfliegt.  J?agebaftea:@clj  ober  Jpetfc&epetfdj= 
©atjen,  pon  Hagebutten.  Äran  =  ber:  ober  Kränow<Jtt-@aljea, 
pon  SBacbolberbceren.  Jfc)lmber  =  ©alien,  llolloc-@atsea  (pon 
JpoQunberbeeren),  3roctfdjcn=@ aljen^  B8te$  =  @alaeu,  9lttfc&= 

(Arclio")  ©atjen  IC.     „(5tn  fallje,   condimentum,  embamma." 

Voc.  p.  1618.   «firat.  ©alfea.    JR.21.:  f  rechte  Salz-n,  ein  regtet 
hoffen,    „e$  roere  eine  re$te  ©alfcea  für  cfcarpfata,  wenn..." 
9fad>barn  am  3far(tr.  V.  83. 
Dte  ©ulj,  a)  ©alabrübe,  ©aljfoole  (futja,  gl.  a.  54.  551.  577, 

i.  244.  326  ealsugo,  murium,  salina).     „9?u  fft  baj  met  ein  ©UlfJ, 

unb  baju  grunbloö."  Cgm.  719.  f.  48.  @fue  $8ergpfannen:©alj, 
im  Raffeln  ein  3bcalma£  für  foplct  ©oote,  a\i  In  einer  2üocbe  pcr= 
fotten  wirb.  £orl  93rg..-fö.  299.  591.  faljb.  ÖJept.s@d?r,  531g.  94. 
b)  ©aljlecfe  für  SOleb,  ffiltb.  ©djafe,  Staaben,  £lrfd>e,  ü?e&e  futjen, 
fte  bard)  geflreuteö  :c.  ©als  toefen  —  (bep  p.  gj?oQ  audj:  ©cr/afe  feljen). 
(Sollte  „ein  glfdnpaffct  befoljen"  —  In  dttern  ftrlebberg.  2tften  bep 
Jpeüeröberg  109  ebenfalls  bleber  ober  jn  c)  geboren?),  c)  (£ücben=©p.) 
aaltertarttaer  Slatffub  wi  t&lerlfcben  adelten,  ©altert;  tbletlfd;e£betle, 
ble  befonberd  geeignet  ftnb ,  mit  ober  jn  foldjer  ©allertbrütje  bereitet 
ju  werben.  „3br  ©elftlfdjea  fepb  ein  ©atj  ber  erben,  forldjt  ber 
•£err,  ein  ©alj,  fein  ©alj,  fein  fcbioetnene  gar  nlt."  <p.  Slbrab. 
„Darf  adjt  offen  (bep  £erjoa  2Ubred)t*  ©cbdcbtnlijfeper  a°.  1509)  roatf 
ein  bardjficbtia  bo&e  ©alf}  mit  olfc&en."  „gittert  Hi  £era  Im  Selb, 
alt  rote  ein  Jafinacf;t  =  ©  u  t  j  en."    <p.  ©analer,     ©ulcj,  exta, 

titillicus,  gelu,    Voc.  p.  1429,  1145  Unb  1550  (futja,  frigdneia, 

fridarium,  gl.  a.  40.  518).  „2)le  ©uljen,  alt  ba  fewnb  Äopf- 
fletf*,  ber  SBanft,  Jperj,  9)?uta,  gunaen,  2eber,  fteln  unb  grojie 
£>drm."  O.tpf.  £-£>rb.  o.  1657.  p.  543.  Die  ©utjer,  eöntatä  In 
Ulugsb.  roaä  jefct  Me  äuttlcr  unb  2ödmftter.  ty.  p.  ©retten 
Ä.:  unb  ®.=@efcb.  futjen,  vrb.  n.  unb  act.,  $ur  ©altert  frotfen, 
gerinnen;  jur  ©nlje  macben.  ein  ©efutate^,  Spelfe  ber  2trt- 
Sine  atofe  23nnbe  perfuljt  fldj,  roenn  fie  flct),  unter  «Mnfeßung 
galiertartlaen  jungen  filciidjtt,  febttc^t. 

2)er  ©ut$er,  (Otug^b.  ©t.rKd)t.   Cgm.  277."1  559*»s)  Jpütec 
ober  Sdrter  pon  ©efanaenen. 
J)le  ©ulj,   Stupfen  Im  9?orbgau,   bep  iRieb   9oq,    ©o  tan  ja. 
©uljbacfc,  ©uljbürg,  ©uljgau  (pagus  ©otanjgouuf, 

©*inefl<t'a  »«oerlfdjeö  «ffiSüftbucJ).  III.  ZK  Q. 


242  ©am 

Urf.  In  Kretin*  93e»tr.  IX.  1054  ff.,  ben  ©tamtnoater  bei  $aufri 
2Ölttel$ba<fc,  2iutpclt  ali  ®r<tfen  bed  ©olanjgau  betreffen». 


SReifye:     ©am,    fem,    :c. 

fam,  „fantb,"  indecl.,  a)  rofe,  ali,  ali  wie,  ali  ob,  al$  wenn 
(alfo  m$  bag  bcijb.,  nad?  ©ramm.  ©.  170  tautologifcbe:  gtelcbfam 
ali).  Sam  ac  n  riet  liennat,  ali  ob  et  lfm  nid)t  fcnitc.  Sani 
gefiacn,  al$  geftetn.  S  a  m  net  gfclieid,  l\)fe  nicfct  gefcbelb.  Der 
tout  a'  fo  l'am,  tf)Ut  bctfllelcfcen ,  (teilt  ft'd)  fo..,  fam  golo ,  fo 
fan  golo,  fo  ju  fagen,  (f.  febcn  II.  ©.  282).  „Die  erfte  Warla 
foll  fein  jfd)tlg  berelngccn,  nlt  oll  umbfcben,  unb  ble  benbt  aufgeben, 
fam  ft  bettet,  boefc  Feinen  <pater  nofter  baben."  3lnorb.  jur 
ftronlcldmam6  =  9)rocefT.  ».  158*0. 

„Wod?  roar  blc  Letten  alfo  leicht, 

bafj  ll)tt  in  feinem  ©Inn  gebellt, 

fam  werg  au$  lauter  Jpolj  unb  ©tto."  tatt>.  ©efang- 
6udj  v.  1660.  ,,©ld)  rolber  ben  31.  beflageu,  fambt  er  subreptiue 
bai  Officium  (mpetrirt  Ijatte."  SBefrcr  dissert.  IV.  22.  „3ulfanu$ 
tet  fam  er  ein  guter  Gbrlft  wer...,  fteHet  flrb  fam  wollt  er..., 
tet  fam  ob  er  nld)M  brum  wüßt."  31».  @br.  258.  393.  519.  „2lm 
erften  erjelgt  er  fid),  famb  wollt  er  fliegen,  barnacb  fprengt  er  in 
bfe  $elnb."  Gbr.  In  $repb.  ©amml.  I.  61.  „©lelcbfam  er  fallen 
wollt,"  f.  II.  425.  „©am  wole  ld>  fam  bu,"  forool  id)  ali  bu, 
£>lut.  III-  108.  ©ama  aeqüe,  gl.  i.  314;  fo  fama  (agf.  foa 
fame),  6imiliter,  itideni,  fama  fo,  quasi,  veluti,  a.  ©p.  pasfeim. 
«Itma  ein  abjcctlolfdie*  ba&  fama  wie  gotl).  t&ata  famo  jum 
3nbecllnablle  oerftelnt,  unb  folcbenfalli*  Sin  unb  baffelbc  2Bort  mit 
bem  folgenben  nur  mebr  In  ber  CEompoft'tlon  lebenben  abjectlolfcbeu 
=  fam).  b)  (o.pf.)  pwifdjcnwort,  weldjeä  fagen  will:  wie  verlautet, 
wie  man  fagt,  wie  man  l)ört  —  unb  vermutl)l(d)  a\xi  einem  gangen 
beriet?  ©aße  eülptlfd)  ttfrig  geblieben  fft.  Er  is  fam  read  Vn 
Iaient  drinna"  gfteclu,  er  Ift,  wie  verlautet,  redjt  im  (ilenb  gefteeft. 
ffirgl.  a.  oben  ©.  1S5.  184  ble  a3etl)curung$formel  fam  mir.... 

»fam,  adj.,  bei)  nur  mebr  In  ber  3"famtttcnfeftung,  wie  f»d)b. 
(a.  ©p.  =  fam,  lil.  audj  ali  felbftfranbtgetf  adj.  fam-r,  gotty.  f« 
fama,  fofamo,  tfyatafamo,  ganj  wie  ncd)  bag  engl.  tt>e 
fame,  idem,  eadem  —  rool,  wie  ber  ©djwcijcr  fagt,  ber,  ble, 
bai  gleiche,  wornacb  ble  (Jompofita  auf  fam  mit  benen  auf  lieb,  - 
f.  leid)  -  auf  einerlei)  ©runbbegrlffe  ruben).  grau  fam,  6  an  b  fam, 
mttfam,  ruefam,  fcbeujfam,  taugfam  u.  einige  foltfev 
Slbjectloe  lauten  fub|Tanth>lert  ber  =  fam,  role  t)d?b.;  mehrere  aber 
bie  jfame"  (a.  ©p.  =  famf,  =femi). 
fam,  famen,  fament,  famet,  famt,  fant,  ali  ^acfcfafc  ju 


6am  245 

bem  Ad},  aller,  e,  tl,  nodj  ben  alten  tyattiteln  fama,  faman, 
famant,  gotb.  fama,  famana,  famatb,  ftfl.  fam,  faman, 
agf.  fam  ob  entfpreebenb.  Der  ÖÖeln  allcrfaut,  Mc  Sftllcb  otle: 
fam,  baä  SSafler  airjjfam,  ble  2eut  allefam,  al-fam, 
-famen  ic.  beofam,  bepfamen,  rote  befcb.  bepfammen,  bodj 
mfnber  r>olf  tfübllcb ,  unb  burtf}  mltetnanber  erfeljt.  m  1 1  f  a  m, 
mitfamen,  adv. ,  miteinanber  (gl.  i.  601  mit  faman  fu, 
vobiscum,  alfo  <prdpof.),  mltfa^nt,  «prdpof.  mit.  jefam, 
jefamen  (z-fam,  z-fam,  z'fäma',  z'fema"),  jnfamtnen  (a.  Sp. 
j{ faman e,  jifemln.e).  jefatrufcblagen,  fallen  u.  jefatm 
ej?en,  »ollenbtf  aufeflTen.  jefamgen,  fig. :  abnehmen,  äll'fam 
«•fam,  alle  miteinanber.    S.  unten  famt. 

fdmen  (fämcf),  gufammentrageu,  lefen,  fäjopfen  :c,  bod)  nur 
in  getpfffen  tcdmlfcfeen  sueeptfonen.  S)ie  oom  (Schnittet  in  einet 
glnie  bingefegten  ©ctreibbüfdjel  famo",  auffärao",  fje  auflefen  unb  in 
©arben  blnben.  2)a$  fo  ju  fammelnbc  (betreib  beißt  in  granfen 
bleSammete,  in  Sdjipaben  ba£  Sammlet,  im  Voc.  1129 
ftebt  fam,  Cgm.  649.  fol.  5G5  fam  na  t,  manipulas.  ®en  Oxabm 
von,  ben  Stopfen  autf  ber  5l?il<b  famo\  Sämige  9)?il<b,  Me  Plel 
bergleid)en  anfefjf.  fämeln  (fämln),  ganj=  ober  balbfreptpWfge 
©abeu  efnfammeln,  (Joflecte  machen,  ein  »omebmereii  Olu^btudE  für: 
betteln.  *D?oncbe,  Alandner,  Älofter  =  (Janbibaten  ic.  betteln  nfcfct, 
fie  geben  nur  fameln.  93on  abgebrannten  (Mbbrdnblern)  unb 
^SerunglücEten  anberer  2lrt,  wenn  fte  auf  ben  ©runb  eine*  fdjrifc 
lieben  geugniffe*  milbtbätige  Söeptrdge  anfpre<ben,  wirb  ebenfalls 
(JCfagt,  bafj  (te  fameln.  „Wenn  8  S  am  e 1 11  nit  aufJtemo"  war, 
müa't  I  bedln."  „®a$  »etteln  unb  Sambiern"  2.9*. ».  1616. f.  684. 
„®art:  ober  berrentofer  Änecbt,  fo  bem  Samblen  ober  33ettlcn 
nacblaujft."  O.qjf.  g.Drb.  r>.  1657.  3n  einigen  ©egenben  fjt  e$  ber= 
fommllcb,  ba§  bk  Äaplane  in  ibrer  ^farrgemeinbe  %la%$  fameln. 
(cfr.  SBefelgelb,  ©rolletf  it.),  Jpdufig  genug  fjnb  bie  93efd)Wcr- 
ben,  roeldje  in  ben  altern  ganbtagäbanblungen  »orlommen,  gegen 
Sammeln  oon  fogenanntem  ©erlcfcttffutter  (alö  ©srben  Äorn, 
Jpaber,  gladtf,  55rein,  Äraut,  Sper,  Jpcu),  mit  njctcfjem  foroobl  tie 
lanbe^furftlicben  Pfleger,  Oitd?ter,  ©etidjtfcbretber,  tt&urner,  5tl)or= 
wartel,  ©eridjttfblener  unb  Änecbte,  3dger,  Überreiter,  als  aueb.  iik 
(Sbelteute  uub  <)3rdtaten  bie  armen  Unteubanen  beimjnfncbcn  niebt 
unter  ibrer  2Bürfce  gelten,  cjßat?  bnreb  ö«^  dltefle  ganbbucfc  befiimmt 
«erboten  worben  iuar,  »pu^te  man  in  ber  §olge  bennod?  §um  Sbeil 
in  ein  fogenannteä  Ofecbt  nmjiif^affcn.  cfr.  Ar.  2t>bt-  I.  16.4.  165. 
259,    V.  337,    VI.   59,    VII.  265.  2S4.  369.  406.  490,    XVI.  297. 

fl?ef.  2.9i*t.  v».  1518.  Zit.  i.  9lrt.  7.  SSemerf.  über  i:anbem.=Oiecbte 
in  95.  p.  196.  ©djarroert  in  <8.  p.  122.  -dajji  Statifl.  U.  804, 
III.  1169.  2)aä  Samelgelb,  ba*  im  ^itcbenbentel  gcfammelte 
®elb,  Samcl^ar,  rSefcmdlj  u.       befamlfd),  adv.  «nb  adj., 

Ü2 


244  ©am 

eingebogen,  ffttfam.  „2Bcil  er  bep  gelftltd)en  2euten  tft,  fol  et  ftd> 
befamllct/  gölten."  ©djelrer  Dtcn(t--Drb.  r>.  1500.  f.  15.  3n  bet 
4.  ®p.  bclpt  aud>  btefeö  fämeln  nur  famen,  j.  53.  £.0?.  r>.  1816.  450, 
unb  leitete  Jorm  ifi  fogar  f)le  unb  b<?  faumen  gefc&rleben  (©etreib 
auffaumen,  (Spring.  3er>cnb-0te(*t  188.  „®ld?  eit*  mlteinanber 
famen,  fdmen  unb  faumen,"  »erblnben,  33ergmann  134, 
MB.  IX.  261,  XVIII.  178),  n>o  bag  au  t>lelleld)t  nur,  na*  ©ramm. 
159.  171,  ein  falfa?  r>erbod)beutfd?te$  a  t(l.  @.  unten  ©am  f  auf, 
©amfoiT.  3n  ber  a.  ®p.  beißt  fammeln  famanon,  juroelten  aud) 
femlnon.  Qai  mm  ber  bd)b.  £orm  mag  aui  mn  (famnen  ft. 
famenen)  entftaneen  feim,  benn  aud>  gefammt  feljt  ein  ein; 
fadjes  famir.cn  fratt  fammeln  vorauf.  Die  ©amnung, 
©ammung,  d.  ©p.  herein,  Korporation  von  9)?ebrern  (a.  ®p. 
famanunga  neben  gifemini).  „ÜSie  gemainlcbleid)  ade  fdmmung 
bei  Spitals"  (ju  gjfüncfeen).  Urf.  ».  1418.  ©aiftlid?e  ©amnung, 
Äorperfdjaft  »on  Alojtergclftltdjen ,  Konvent.    3.  93.   MB.   II.   5, 

V.  482.  525. 

Der  ©am f auf,  .Sauf  ober  Sßerfauf  im  ©ropen,  ©anjen,  nid)t 
im  Detail.  3m  £.01.  ».  1555.  f.  140  fiebt  ©amfauf,  gjfündmer 
SÄed)tr>.  1553,  Cgm.  284.  f.  62»  fameitcbauf,  in  .ffr.  2&M.  I,  168. 
176  (2Jugäb.  <*tbt.33.  Je.)  ©ammtfauf,  anberroart*  aber  ©aunir, 
©aumbfauf,  »0  elgentlid)  ein  Raubet  nad)  bem  ©dum,  faum- 
roetfe,  ju  »erftebett  femt  rolrb.  93rgl.  a.  bad  eben  l)luter  fameln 
53emerfte. 

2>ie  ©amfotf,  ben  33crgfrauten:  bie  (von  fdtnmtlicben  ©eiverfen 
folibarlfd)  jü*  tragenben?)  2lußbeutung$  =  ober  Crrploltatlondfoften. 
„©croinn  über  bie  ©am t oft."  „Kln  ©ruben,  fp  trag  bie  ©amfoft 
ober  ntt."  2ori  93erg=ift.  p-  93.  (cfr.  92.  105).  »etfamfoften 
einen  Q3ergtbai(,  bie  3?aufoften  bafur  beftrelten  (f.  122).  „9iotbutf- 
tige  ©ambfoft  be$  ©aljeeV'  ba»r.  Dupl.  gegen  ®a(jb.  93epl.  79. 
3lud)  bier  belfit  ei:  „Mi  lang  er  be»  einem  33crgir>erf  bte  ©a  um- 
reiten bejablt."   tprol.  2.£.  0.  1603.  101. 

Der  ©am--tregel,  bie  KoUccte,  f.  I.  £&.  ©.  486.  3m  qjfrünben^ 
bud)  (Ms.  v.  1519)  bei  beil.  ©eiftfpltaltf  ju  9ttünd>en,  beljic  ei 
fol.  52b,  „in  ben  felrtagen  (ben  27f"n  gjjjap,  tynngftmontag)  gibt 
ber  fdjwalger  »on  JpefeUod)  gen  ^uladj  unb  gen  ©oleu  in  ieblfdjtf 
borf  ainen  ganjen  fnollen  fdjmalj  r-ott  ainem  rurat  unb  atuen  laib 
brot  ju  ainem  ©antttugl,  unb  gen  D  b  e  r  =  ©  e  n  1 1 1  n  g  alnen 
balben  puter  unb  ainen  balben  laib  prot  von  ber  roalb  wegen,  bie 
man  in  (ibnen)  abefjt." 
Der  ©amen,  ©am,  plur.  ©amen  (SamsT),  1)  roie  bd>b.  ©ame 
(a.  ©p.  famo,  gen.  famin).  Daä  Äorn,  ber  SS  als  ic.  bat  4, 
5  ic.  Sama'  gegeben,  b.  b.  ei  l|t  4,  5  k.  9)?al  fooiel  gedtntet  ali 
ou^gefdt  roorben.  2)  bie  ©aat,  b.  t).  bai  grüne  ©etreibe,  eb  ei 
nodj  In  £alme  gefcbojTen  fter  fam,  seges,  9U>,  ©r«mm.;  famtn, 


©am        ©aim        ©aum  245 

satione«,  gl.  i.  1179).  einem  ben  ©amen  abpüeten,  batf  93iep  in 
beffen  ©aatfetb  fommcn  laffen.  D-  Säma"  ftenV  fchü\  „©amen 
ober  2Bf  fen  fcpebfgen."  ©ammlcr  f.  £pr.  IV.  247.  £nrcp  ben  ®  d  m  e  n 
gen  ic. ,  bnrd)  ba^  ©aatfelb.  cf.  „einen  nf  ben  f  d  m  c  n  »eilen/' 
in  gScnccfcö  Otpcln  410.  2>atf  ©dm  eben  (im  {Kutfgau),  ber  Otcp*. 
SM  ©dmfelb,  angefdetetf  2?rad)felb  im  Jperbft,  bai  bann  int 
grüpjaljr  2Bluterfelb  pctjjt.  befamen  (bfamo~)  ft#  (oon  bet  ©aat), 
bl*t  aufgeben;  fig.  pou  Älnbern,  «tljierc«  ic,  fid>  »ermepren.  2)er 
<pioberfam  (bep  J>übaer  ©aljb.  394.  684),  ©toff  jum  ^laubern ? 
ülebfeligfeit,  93ercbfamfeitV  o~n  tyloberfam  paben,  z-famflanben, 
rieten  ic. 

„Hat  Dicnaj  in'n  ®ana 

Älaubt'n  tyloberfam  jfam, 

.£>at  o'  Äropfcrl  an'n  Jpattf, 

25rttm  plobcrt  ffc  aM."  cf.  a.  ©dum. 
Hat  ©efam  (Ginm),  a)  tpfe  pepb.,  b)  (0.2.)  aibfall  bepm  Oi  einigen 
beet  ©etreibc*  (Unfrautgefdme?).  3Der  ©amiin  g,  junget  au« 
bem  ©amen  gejoaenetf  33aumftdmmcpen. 
fdm  (säum  fdjivdb. ,  in  getpiffen  (Jompofttiö),  palb.  saum-trucko", 
palb  trotten.  „2)le  2ßafcp  ift  faunutruefen,"  Oturbacber.  OBra'. 
gl.  a.  339,  i.  ()iu  fami  =  pell,  debilis,  o.  451,  Zat.  128  famf  quer, 

semivivus,  a.  112   fami  UUtj,  subrufum,  inter  album  et  ruf  um. 

@o  gibt  et  im  2lgf.  ein  f  am  -  boren  seminatus,  abortivus,  fam= 

CUce  semivivus,  fattt*grenc  semiviridis,  fanupif«  semifapiens, 

insipiens  etc.  Ha  bfefetf  fami  ober  fam  ©egenfaß  bei  ful  poll, 
unb  sSluöbrucf  eineä  gjrangettf  ift  —  fo  fann  aud?  ber  alte  fddjftfcte, 
fcpipeb.  komparativ  fdmra,  fdmre,  deterior  (mfttelmdfHg)  bamit 
im  «Ber&dltniji  lieben  —  ipo  bann  felbft  bat  alte  adj.  fama--rart 
corrupte,  barbarice  loquens  Ötücfftcfyt  Perbicnt.     SSrgl.  b.  f. 

„fami"'  (»om  aSobcn),  naf?,  CÄolbetf).    23rgl.  b.  »orperg. 

„kleine  Kartoffeln  unb  gemeine**  @xai  geben  eine  gefcpmadflofe  aber 
fdpmige  Wild?."  3«golft.  Calcnber  für  1830.  2Bol  *lel  Oiapm 
anfeßenöe.    ©iep  oben  243. 

Hu  ©aim,  (£ouig=)  ©eim,  bep  2lbelung  biceiidje  S3rüpe,  ftlufffgfelt 
Überhaupt  (gl  a.  49.  525,  i.  140  feint  neetar,  i.  553  mit  feint- 
fuotigun  olun  flavis  oleis,  iH.  feim  =  r  duetile  quirl). 

laamat,  langfam,  unbepUflld).  Hai  Adj.  f ai m ld> t,  pon  ©aim, 
fig.  genommen?  Die  d.  @p.  fagte  Unc:  feint  fiatt  langfam. 
*Brgl.  auep  fain. 
fdumen  (fäma~),  »erfdumen,  JPie  &cpb.  (a.  ©p.  farfilman).  'Wia-r-a4 
daber  famt,  jpie  er  fo  langfam  baber  fommt!  ©icp  ober  Ginen 
fdumen.  ©leb  verfdumen,  ftd)  bep  cttvai  pcrfpdten.  fdumeln, 
l)  er  um  fdum  ein,  verb.,  jaubern.  fimfama*  (--u),  jaubern. 
©er  Sama*,  tet  Simfam,  ^auterer.  ©ollte  ^tet  mebr  a!tf  blopei 
3llliter«tion^fpiel,  unb  ein  fimö^faumen  nad?  bem  lil.  \ctnt 


246  ©aum 

tardatio,   femfa  tardare  aniuneftmen  feyu?    Die  ©aumung, 
ble  ©aamfal,  ©aumfalung,  ber  ©aumtag  (4.  ©p.)  93et= 
Tarnung,  söerfdutnnljj.    93rgl.  fa  in  unb  faunein. 
Der  ©cinm  (SAm),  tule  bdjb.    l)  genat)ter  nmgefötagener  ö?«nb  an 

©ercektt;  Oianb  Überhaupt  (foum  gl.  a.  43  lacinia,  ora  vcstimenti, 

72  crepido).  Der  g  ä  n  d  u  m  (Fürfam)  an  einem  iHcfer,  Üianb, 
ber  alö  sotbroenbiget  Spielraum  für  bai  Umfebren  bei  pftiigcuben 
©cfpanntf  entroeber  ju  ©rag  liegen  bleibt,  ober  jnm  ©cblufj  In  einer 
ben  eigentlichen  «Beeren  cntgegengefefjten  OMcbtung  umgepflügt  toirb ; 
aucr)  rcol  ein  mit  ben  SSeeten  parallel  lanfenber  ungepflügt  bleibenber 
Oianb.  „15  Spifang  fambt  alnem  langen  Jürfdjam  nnb  alnem 
nach,  ätuerd)."  Hist.  Fris.  IL  lt.  360.  fdumen,  etuf  du  m  en 
(fama"),  barer)  9?äbeu  mit  einen  ©aum  oerfer)en.  Der  Zimmermann 
iamt  ein  $3rett,  Inbem  er  ble  Äanten  beiTetben  nacr)  ber  ©cbnur  be- 
haut. 2)  a)  Saft,  befonberS  fcfoferae  jle  jum  gortfdjaffen  anf  bem 
dücfen  eirtc^  £r)lere$  eingerichtet,  <})ac?,  ©epärf  (gl.  »•  169  faum, 

sarcinula,  i.   240.  374  gifoumt  sarcina,  apparatus;  ftuolfouttl, 

s.  19  sagma,  feltrum).  b)  gropere  ®etoi^ti'  ober  an*  9)tafl=<5inr)eit. 
(litt  ©dum  eifen  fjt  auf  ben  (glfemuerfen  250  tyfunb.  ftlurlp.  124. 
Jpüf ner  ©af$T>.  4?8.  „sifettfcääreä  r.td-'t  In  minuto,  fonbern  In  grosso, 
b.$.  fam  =  ober  bufdpeiä  abgeben."  S8urgboljer9)?üncr;cn4S9  Der 
„Satö  9?dgel"  ifl  nad?  ®rojle  unb  üualltät  berlelben  nlcbt  bloö  in 
ber  ;Sal)l  ber  ©rücfe  (oou  2000  blä  50,000),  fonbern  aucb  im  ©erolcbt 
oerfcfyleben.  ©enerale  0. 1769.  9facb  einer  tprol.  Oiottorbnung  0. 1550 
roerben  5  Gentner  2anbgen)id)t  auf  einen  2Bagenfaum,  4  2ßagen= 
fdum  auf  eine  2Bagenfcpn>dr  gerechnet.  Der  ©aum  £ucbe$, 
nemlicr)  22  ©tütfc  ju  32  @Ueu.  „Das  geil  bbclnerle»  getuant  fuln 
»erlaufen  binber  einen  Dalben  ©aim,  auper  bunnetf  geroant,  bat 
nibt  faumef  ffh"  2Bftr.  <8tr.  VI.  im.  Äefn  2lu*ldnber  foü  (£ucb) 
nacr)  ber  @2e  autffdmel&en,  fonbern  allein  ©rücEroelä  unb  Im  ©aum b* 
f  auf  Eingeben.  2obenl)anblung  56.  „Dajj  |icb  bie  9)ie$ger  mit  ben 
3rl)ern ,  Äürjmerii  unb  2eeerern  feinet  ©  a  m  =  noeb  Sarfauffß  »er= 
gleiten  foHen."  £.£>.  0.  1553.  MO.  „9tac&  ©ammtfauf  ober  ju 
einzigen"  (ca  gros  ober  en  detail),  .ftr.  £bbl.  1. 168. 176.  <E$  fcbelnen 
fti)  bier  gönnen  unb  begriffe  ©dum,  fam,  fammt  vermengt  su 
Ijaben.  SSrgl.  a.  bat  bunftc  „3ucbert  faumeu"ln£r.  £bbl.  Xlll.  337. 
Die  ©dumfart.  „Zugang  x>on  Lebensmitteln  burd;  t leine  ©am= 
f arten,  baS  verfteljn  roir  über  OiucE  ober  auf  ©amroffen,  unb 
nlcbt  auf  SSägen  ober  ©dviffen."  Ar.  fybl  XV.  66  ad  1505.  Da$ 
©aumroftf  (Säinros),  <pacrpferb.  DaS  ©aumfalj,  ©amfalj. 
a)  ©alj,  baö  auf  spferben  verfenbet  rcirb;  orgl.  unten  ©«unter. 
1')  ©fllj/  bat,  auf  ber  ©aljad)  »om  ^»allein  fommenb,  roegen  ju 
großen  ober  ju  flelncn  SSaiierS  bep  ben  glitten  au  ©aljburg  aui'ge= 
laben  unb  jurüc!  gelaifen  werben  mu^.  Die  ©djlffe,  auf  roelcben 
man  felbeö  naebfübrt,   bellen  ©aumfdjiffe.    (2ori  Sergrecbt). 


(Gtroa  Infoferne  fic  da  fouffc  üblldjetf  5ortf«affen  su  uferte  etfeßen?). 
Der  ©dumfleig,  ©dum  weg,  nldjt  für  Subrivcrf,  fonbetn  nur 
für  tyatfpferbe  geeignet.  fd  unten,  fdumeln  (fama\  fämaln), 

vrb.  act. ,  bureb  lafUragenbe  altere  fortfdjaffen.  2ßcnn  In  früher« 
3abrbunbertcn  Otftter  unb  .Rnedjte,  Ferren  unb  Stauen,  ßürfien  tmb 
.Röntge  über  £anb  jogen,  fo  fa(ieu  ft'e  ntd)t  etwa  auf  2Bdgen,  foubern 
auf  t&ren  Ofoffen  unb  OKören,  unb  „liefen  ftd)  faünten  2Baffen  unb 
©eroanb."  Diefe  uralte,  in  efel  = ,  maultblet;  unb  fameclrelcbea 
gdnbem  noefc  iejt  fel)r  üblicfce  2irt  bcö  Dielfentf  unb  itrantfportlercng 
t)at  feit  ber  allgemeinem  Jperfteßung  breiter,  bequemer  $al)rtpege  mxb 
©trafen  bep  ung  auf  brm  fjUtdjen  £anbe  beut  erglblgem  2üagenfal)rcn 
meldten  muffen,  unb  bat  faft  nur  mebr  jrolfcben  ben  Dörfern  unb 
Iftten  9itpenn>lrtbfd>aften  fiatt.  3lm  langflcn  bauerte  i>a$  ©a'umcn 
»on  ©aljftörten  In  ble  orte  beä  ©ebir^,  nad>  Nürburg,  ftölj,  2llbllng, 
2üolfrat$baufen  u.  unb  bat  jtorücf  faumen  pon  ©etrelbe  unb  brgl. 
Der  ©dum  et  (Sama*),  Ufttrageubetf  £blcr  (blerjulanbc  <pferb, 
©ämrotf,  In  Stallen,  Ungarn  gfet,  fomaro,  fcamar,  cfr.  2Blcncr 
£'lttetat.  =  >>tg.  ».  1816.  N°.  82).  Dcxtrarius  (equus)  faiPmer. 
Voc.  v.  1445;  burdo  foumarl,  gl.  i.  252,  o.  6.  2)  <pcrfon,  ble 
ein  folcbetf  Stbfet  bdlt  unb  bamtt  arbeitet;  juivellen  rool)l  fclbft  betfen 
©teüe  »crtrltt.  „©drner  unb  Oiotten,"  JBcrgmcunS  ©efeb.  p. 
«Ofüncbn.  Urf.  N.  c.  p.  96.  „WS  ble  ©  d  m  e  r  allerlap  ©etralb 
allenthalben  Im  2anb  autiroecbfeln,  faufen  unb  verlaufen,  blcfelben 
wollen  tplr,  tole  bltfbcr,  bleiben  lafjen."  £.0.  p.  1553.  f.  58.  Die 
©ciperbänacbtomtnen  ber  e&malfgen  ®alj  =  ©dumer  (.ti  gibt  bereu 
befonberä  am  fogenannten  ©dumetfcetg  bep  Straunftcln)  führen 
nod)  ^eutiutage  unter  blefem  Hainen,  aber  auf  2ßdgen  unb  In  fogc= 
nannten  placken,  lf)r  ©alj  Im  Oberlanb  berum.  cfr.  2Bftr.  93tr.  V.  288. 
Ä0l)lbr.  Material  p.  1782.  p.  52.  23rgt.  nad)  ©rinini  II.  145  bat  arte 
2tbtautrerb  fiuuan  suero,  oben  S.  ist,  fenen.  Dad  unferm  ©dum 
eut|Vred)enbe  aaf.  6emti  gilt  für  »utura,  «accului  unb  sarcina,  unb  ba$ 
bem  ©dum  er  entfpredjcnbe  feamere  für  sartor ,  sutor  tmb  cquus 
onerarius,  burdo.  %<sL  (fl  faum.-r  sulura,  faiimari  sartor,  fepma 
consuere.  ^nbeffen  liegt  in  23eb.  2)  aud)  ba$  gried).  cctytxu  von  GtUit» 
naf>e  genug. 
Die   ©emel,    a)  (SSdcferfpr.)   rceljjcö   ffieljenmcbl,    ©cmmclmel)! 

(a.    ©p.    femala,    flmlla,    polcnta  ,    simila  ,    similago,    idf. 

fimllla).  „Daj  erft  brot  fol  ftn  luterln  ferne l."  9lug*b.  ©tbtb. 
„Der  freue  tlfd?,  baruf  ble  lebenbe  flmlle  (Oblate,  Jpoftle) 
gefenbet  roart  »pn  blmlle."  QUtb.  2Sdlber  11.  238.  femletn 
(ä.  ©p.),  femltn  (a.  ©p.),  adj.  pon  ©emmelmebl,  glelcbfam 
femetn.  „©emlcln  prot,  röcteln  prot."  5)fünd)n.  23erorb.  p.  1468. 
2B]1r.  93tr.  VI.  148.  „ein  fem  lein  prot."  MB.  XXIV.  677. 
,/8rd$en  b<xh  ble  reebt  femltn  ftn."  2lug«b.  ©t.$.  b)  (Um 
Nürnberg)  jebe^  tpelpe  »rob.   (cfr.  MB.  XXIV.  709).     „2luf  ble 


248  ©cm        ©im        ©um 

@cme(  foraett,  baju  fommen,  roenn  jemanb  j«  ®epatter  gebeten 
rolrb,  reell  man  ba  roelpetf  SBrob  oorfefct."  $$L  Der  24  2otc) 
rotegenbe  ©emelrocfben  beä  alten  qjajf.  ©tabtbudtf  wirb  n>ol 
aug  einem  ©emlfd)  von  2ßaljcn=  unb  IKocfenmebl  beftanben  baten, 
c)  (ble  gercoöntlcfcfte  33eb.)  Keines  roeifcö  93dcEerbrobcben.     ©djon 

Chron.  Ben.  II.  79  ad  1565  una  sirnula  panis  Valens  denarium. 

Die  6  e  m  e  t  e  (Semota) ,  (Hfdtaff.)  elnfacfceä  @erl$t  anä  50?ebl  ober 
geriebenen  Kartoffeln,  ble  mit  eWAt  SBaffer  ober  9D?lld>  unb  mit 
etroa£  «Butter  jur  §orm  t>on  Kugelten  geroftet.  9)?els®emete, 
.fiartoffel  =  ©eutete. 

Ds$  ©imejj,  ©imf»,  ©imefit,  ©trajit,  au*  rool  ble  ©Imjjen, 
©  I  m  fi  t  c  n ,  ber  ®lm$ ,  ba$  ©cjlmfe  (gl.  a.  645  f  i  m  e  j  basis), 
cf.  ©rlmnt  II;  264.  Der  ©Imfjenlaufe r  (fdjrodb.),  ©ebmeiebter. 
„Die  §enerroerfer  fommen  In  bat  Wobl^bautf,  ba  ble  Cpfel  auf  bem 
©tmbfen  gebraten  roerbeu"  (sc.  in  ble  Jpolle).   Cgm.  957.  f.  3. 

DaS  ©Immer,  ©Immern,  ©Imra,  f.  ©umber. 

f  Int  ulier  cn,  nadjbenren,  nacfcflnnen,  In  ©ebanfen  vertieft  fepn. 

fumltct»,  futttlefdj,  ad}.,  (d.  ©p.)  quidam,  aliquis,  nonnullus, 

(a.  ©p.  fumaltf),  fumelib,  fumtltb,  neben  bem  einfachen, 
aud)  agf. ,  Hl-',  «otb.  fnm,  bat  noeb  Im  SBerner  Oberlanb  fort= 
bauert,  engl.  (ome).  „2lu  fümltäen  tfeten"  (an  einigen  Orten). 
2t«  Srepf).  «Brief,  „©üntlld)  unfer  burger"  (einige  üon  unfern 
bürgern).  ®em.  flieg.  Sbron.  349.  „Je  ergeftung  fumletcfcer 
faumlcfcait,"  MB.  XV.  458.  „@umlel<$  mal|tcr,  fnm  leid? 
leut,  fumleld)  ging  (ctlldje  Jeugen),  f  um  letdjeu  pfant  (ge= 
roffle  qjfdnber)  n\"  2.0t.  t>.  1539.  öBfrr.  95tr.  VII.  19.  63.  69  u. 
„©  l  m  l  i  #.  fcfctugen  im  fein  poten  su  tob,  fimlid?  »iengen  fte." 
Cgm.  631.  f.  115.    Otfr.  IV.  29.  113,  gl.  a.  ins  fommt  baju  ein 

adv.  fismeneö   iuterdum  vor. 

Der  ©unter,  ©untmer  (Sumo'),  ber  ©ommer  (a.  ©p.  fumar, 
agf.  fumer,  Hl  fumar  n.).  Der  fumerlange  £ag.  Die 
@umerfrlfd)en  (0.2.) ,  Idnbllcber  ©ommeraufent&alt  proeul 
ntrgotüs.         ©um er   unb    SSlnter   fpilen   ober   fingen. 

Solvitur  ncris  liiems ,  milbe  ^rüf>rinaötüfte  tveljn ,  unb  alte  £erjen  werben 
mitter.  löiefe  Stimmung  ju  berufen ,  unb  1>a$  afferfreuttdje  (Jreignitj 
rcd;t  anfdjaiUid)  ju  fjiiern,  finben  fid)  \ve>l  f)ie  unb  >>a  ein  paar  arme 
Teufet  jufammen,  bie,  ber  eine  atö  SBinrer  in  «pefj  eingefjüUt,  ber  anbre 
al3  Sommer  einen  grünen  >3iveig  in  ber  £anb  füf)renb,  in  ben  Käufern 
ber  OSo'otfjabenben  [)erumge()en ,  einen  gereimten  CtBerrftreit  über  if>re  2Sor: 
jüge  abfingen,  unb  bamit  enben,  ba$  ber  Sommer  ben  SBinter  jur  X!)ür 
(jinau^iuirft,  tvofür  if)tn  bann,  natürfid),  eine  «eine  ©abe  nidjt  verfagr 
werben  barf-  cf.  JKofenfuntag.  ?(el)nfidje  bramarifdje  «rßertftreire  gab 
i§  früher  jtvifdjen  &  icb  unb  -5d)ön,  953a^er  unb  «HJein  :c.  SSrgt. 
93ufrt>in8^   irod;ent(.  9tft$ti$ttn    I.    185.    225,    III.  166.     Sebafl-  Jrancf 

■zuerttud)  p.  155. a       fumerlg,  adj.  unb  adv.    Kxxi  fnmerlg  %t\b, 


©um        ©amO        ©emb        ©um£>        249 

auf  bem  bie  ©ommerfriid)te  fte&cn.  @ln  fumertger  Steig,  ein 
fommerlidjer,  befonber«  In  rältcrer  3abr«ielt.  fumerig  «naejegen, 
gcfleibet  fepn.  fumern,  wie  l)cfcb.  fommern.  ©efebfagene«  J>olj 
f untern  ober  fumeraueu,  e«  in  33lptfcn  liegen  nub  beit  (Sommer 
burd)  au«troceucn  [äffen,  gort  93rg.Ot\  135.  Jorjt=£)rb.  ».  1616. 3lrt.  60. 
faljb.  SBalb^Orb.  ».  1524.  p.  8.  „Da«  fd)6ne  ©ewanb  fumern, 
fid)  barin  feben  taffen."  9?otata  be«  ».  Sobman  1709.  ©atets 
pflänjdjen  flimmern  (QBfräb.  Otelnwalu),  fic  verfefien.  „2Ölntet= 
Her  fofl  niefet  mit  bem  9)?erjenbler  eingefumert  werben."  2anb- 
unb  tyolfc.-Drb.  35er  «Sumerer/  im  jjfllertbal  unb  sptn^g.  einer 
ber  Änedjte  einer  S3auernwfrtbfd?aft,  non  gewtjTen  ©ommerbefcbafc 
tlgungen.  Der  Somal.ir  (Nilgau),  ©djmetterling. 
Da«  Summer,   f.  ©  u  m  b  e  r. 


Der  Samb,  Sambd  (31m),  ©anb.  feimbig,  fanbfg.  Dicfe  $orm, 
wäre  fte  nid?t  bloße  Cntftellung,  pajite  ju  ©rimm  II.  232,  III.  379, 
wo  ©anb,  alt  ©ant  «I*  au«  fam  =  at  entfranben  permutbet  wirb. 
Der  ©ambeffj,  ftlujibarfd)  (Jpübn.  faljb.),  wol  al«  ©aubbetp  ju 
nehmen,  Rubellen  t)eli?t  er  and)  2lnbeffi  unb  Slppeip.  ©teb 
©anb. 

Der  ©ambjJtag  (Sampita',  Samfta',  Sanfto',  Safta', 'Sanzlo'),    bei" 

©amftag  (Voc.  p.  1119  ©  ante}  tag;  Otieb  651,  Slugeb.  ©tbtb., 
2Bftr.  58tr,  VI.  154  ©amjtag,  ©ampfctag;  Ötfr.,  £at.  ©am= 
bajtag,  wo  mb  bem  bb  im  gotl).  fabbatobag^«  cntfprid)t.  Da« 
agf.  @atern  =  bag,  engl,  ©aturbap  fft  bas>  lat.  dies  Satumi, 
im  3«l.,  @d)wcb.,  Dan.  befft  biefer  Sag  laugurbag^r,  £6rbag, 
Soperbag,  b.  b.  23abetag  —  ungar. :  fzombat),  Der  fcr)ma(jfg 
©ambfitag  vor  üulnquageftma,  ber  3uba«^@.  por  Oftern,  bie 
brep  gulben  ©  a  m  b  fj  t  ä  g  nad)  gHidbaeli«.  Der  ©amb$tag= 
mantel  (b.  5B.),  langweiliger  Wand),  ber  alle«  auf  ben  ©amftag 
»evfpart.    fambfjtagmantetn  (Jpfr.) ,  müfifg  umbergeben. 

f  e  m  b  e  n ,  vide  f  e  n  f  w  e  n  unter  ©  c  n. 

Da«  ©um  ber,  ©Ümber  (Sumpa',  Summa',  Siimmar),  a)  .ftorb, 
befonber«  ein  bidjtcr  au«  ©tror)  geflochtener  (gl.  a.  516  fumber 
calathus,  a.  18  fumbir  riscus,  a.  531  fumber  rusca,  ba« 
franj.  ruebe  ?).  Da«  53  a  dj  =  (33acf  =) ,  53  r  0  b  -- ,  9)?  e  l  =  Sumpa*, 
bepm  SSrobbatfen  ju  gebraueben.  1)at  Bi~-  ober  Impfumpa",  Jranfen 
BPfümmeMo,  ber  SHenenforb.  b)  (C.<pf.,  Jranfen,  Schwab.)  ein 
gewiffe«  ©etreibmnj) ,  unb  gewöbnlid)  nad)  6rriid)er  2in«fpracr)e 
„Summer,  ©immer,  ©immern, "  hie  unb  t>a  aud)  „©imri, 
©imra"  gefcbrfebeu  (wcld)e«  leßtere  au«  ber  alten  gorm  ©umbert, 
©umberin,  fumbri,  i'umbrtn,  gl.  a.  507,  i.  283.  790,  o,  153.  259, 
entfallt  fcpn  wirb).    (23rgl.  ».  gang  b.  3at)rb.  370.    «nton  ®efd). 

b.  b.  SanfcW.  III.  226).  „I  Canistrum  id  est  I  ©Umpir 
frumenti    cujus    canistri   sunt   IUI  metrete."    MB.  XI.  44.     „Du 


250     ©emb     ©amf    ©einf    ®umf    <Samp    ©emp 

gebft  biuen  fauf  mit  maje,  ober  mit  s»age,  ob«  mit  ©pmmerln, 
ober  mit  ein,  baj  pal  allej  geroitf  unb  geroere  flu."  9?r.  93erbt. 
,,Grin  ©ummeren  £orn$  unb  ein  ©ummeren  Jpaberntf,  alleö 
v»?ürmbergermaj>."  MB.  XXV.  276  ad  1466.  „$u$  ein  Giertet  eintf 
©ömmerelntf  foll  ber  97?ülfer  risen  SWülmccjen  (beren  od?t  lu  ein 
geftrldjen  9)?cülein  geeu)  nnb  nlt  mer  nemen."  bapreutb.  97?üb>Drb. 
r.  1514.  „Madras  cptt  9)?utt  ober  ©ummerep."  Voc.  sec.  XV. 
„9<lemant  junt  ein  liebt  an,  urtb  fefeet  eä  unöer  einen  Summer" 
(suh  moflium).  Cgm.  58.  f.  195.  5)aö  33amberger  Summet 
tjilt  4  Verfing  ober  „9*efj,"  unb  ifk  in  hartem  betreib  (florn, 
Sßeijen  nnb  @er|Te)  üleicb  2  Sfteijeu  3%  9J?ä[)lein  «Wünctjncrifct;,  in 
Spähet  2  9J?e$en  35/6  9)?äplein  9}?.  9iitrnb.  Summet  ober  Simra 
bätt  ig  9)?eßen,  unb  ift  in  glarte:  gradjt  gleich  l  ©djaffel  3  gießen 
6*/5  ?0?apl  97?.;  in  rauber  $rncr/t  bält  eä  16  grofie  ober  52  f  leine 
Wegen,  unb  beträgt  2  ©dbäffel  1  Giertet  50?.  %a  ©ebneitaeb,  geben 
16  Sihnmcr  On  Äoru  unb  SBeijen)  147  97?unci)ner  97?ei?cn.  3" 
©itvaba*  beträgt  ba$  ©imra  (in  Äorn)  8,895835,  (in  £aber, 
(Werfte)  16,425786  S9?un*ner  9J?eßen.  iÄegi-581.  p.  I8ii.  ©t.  XL. 
Sßrgf.  2ertcon  ».  #ranfen  I.  190,  „©immer,  mensura  continens 
XXIV  libras."  Voc.  p.  1618.  c)  (b.  ÜB)  tfrug  mit  großem  3?aud). 
£)»ftcr  etrea  ber  ©umperer,  Oiaufd)  Qpf.  Ms.),  unb  fc^roerlid)  in 
Sufammenbang  mit  bem  Ut  fnmbl,  agf.  fpmbet  cornpotatio, 
fumbla  compotarc,  fumblaj  fia?  betrinken.  <1)  (ä.  ©p.)  ^)aufe. 
,,Tympanum,  funtppet."  Gl.  scc.  XV.  ,,$iobt  jit  mit  bem 
fnmber."  Cgm.  87.  f.  I9.b  Cgm.  156.  f.  165.  240.  ^falrn  119'.  ISO*. 
,,lY,rnacfe  ein  bolrblafer  fiuoc  einen  fumber  meifUrlid)  gennoc." 
ftrauenbfenft  fol.  57b.  „<?r  biej  im  blafen  grollt»  born,  unb  flaben 
bie  berfumber."  encuE?lCgm.  ji.  ful.  35.  fumbern,  fumpern 
(ä.  @p.)  panfei».  öoc.  Mise.  II.  294.  (b.  5EB.)  einen  bnmpfen  £ou 
von  ftcb  geben.  OTtod)  jeßt  gilt  um  Süp^en^efl  fomern  für  trommeln). 
2>tc  „Semb  bibtois,"  Vöa  r.  1419  (fenüba  papyrus  vcl  juneus, 
gl.  o.  95  —  baOPtt  i-  217.  545   fcmlbal)l  cariecs,  carectum.     Ob 

©empt,  ber  ^ame  eine*  £>rce£  unb  glujicbenS,   ettpa  biernacb, 

ju  erflären,  müjjte  )id)  anö  altern  Urfnnben  ergeben.    SSrgl.  ble 

®  e  n  b  e  n. 
famft,  fampft,  wie  &d?b.  fenft  (a.  ©p.  famfto  ndv.,  famfti, 

femfti  adj.,  agf.  fofte,  engl,  foft,  boli.  faft,  fuajt,  nbrb.  fagt; 

f.  a.  foft  unb  fanft). 
©er  ©  e  m  f  t ,  ©enf.    e.  ©  e  n  e  f. 
3)er  ©umft,  ©umpft,  ber  ©umpf  (Otfr.  V.  25.  219  fünft). 

fumftig  adj.,  fumpfig. 
2)ie  ©ampinn  QU  p.  u.  f.  35.,  J?bn.  faljb.),  garfeige  2Belb*perfon ; 

Siuxc. 
Der  Semper  (b. 2B.,  Cbrm.),  Änecbt  Otupreefet,  Äobolb.  2)er©emper 

fommt,  unb  fdjnei^ct  böienÄinbern  ben*-8an*  anf.  cfr. Otaud)nacb,t. 


©amg      ©tmf;      @awt      ©cm      @ain       251 

©amftag,   f.  ©ambflt  «g. 
®tnt^  f.  ©  l  m  e  iL 

famt,  fant,  a)  wie  bdjb.    b)  jufammen,  mltefnanbcr.    ©.  f a m. 
SUlfamt,  alle  jufammfn.    93afbf«m,  bat  bfamt,  alle  belbe. 
„2Blr  muffen  balbe  fampt  leiben."  Cgin-.7f4.-f.-247.  famtwanber, 
a)  felbanber,  b.  t).  nt't  noeb  einem,     b)  (voa  jwcpen)  mfteinanber. 
„Sic  rot&e  SKuör  unb  angertfebe  ÄraWelt  baben  fambtwanbet 
SWarlam  9?.  angeflogen."    ©ogenbeeg.  Wlrafef  272. 
„3ft  einer  drgee  alt*  ber  auber, 
©le  freujfgen  ml*  atle  famtwanbe r. 
2)r?»  ©toefwes-f  bauft  brein  aufelnanber, 
£>afj  &tef)  unb  9)?cnfcb  fann  wo&n'n  famtwanber." 
58M*er*  <Jbarfre»t.=*proceiT.  116.  144.    f« mtbritt,  famtbeftter, 
a)  fetbbrltt,   b.  b-  mit  nod)  swei)  nnbent.     „Da  fam  .$r.  ^rior 
famtbritt  na*  §."  jjfrngibf  Jpalnfpad)  107.    „<Bfn  jgm  fambt= 
brltter  entgegengerfttes?."   Qlbt  ».  ®t.  Seno  167-0.    b)  ju  brewen. 

Si  fan',     fi  drefclrn  l'a  m  t  tl  r  i  1 1  c  r.     ©0 :    f  a  Itt  t  »  t  e  r  t ,    famt 

»lerter  u.  f.  f.  Qi  febeint  biefe^  famt  na*  ©ramm.  681  biofsc 
<Ent|tellung  ai\$  fam,  infoferne  Mefetf  (wenn  au*  nt*t  bem  ffaio. 
fam,  ipso,  boef»  bem  ©fnn  ttacb>  utifetttt  fefb  (f.  oben  @.  232-^234) 
entfprl*t.  Ob  aber  batf  fonöerbare  famtwanber  na*  ©ramm.  409. 
4io  an&  famb  (fr.  fam)  anber  ober  aw£  fam  b'anbct  erflart 
werben  bürfe,  will  f*  nucmf*leben  (äffen.  (üSrgf.  ain  =  fam,  obne 
einen  anbem.  3m  ©*ottlf*en  Ifl  tbr  e  e  f  n  m  felbbritt.  jpelianb 
GS11  „bie  fabora  fum"  er  mit  wenigen  anbem.  Gaebmon.  48/  lo 
feovera  fum,  fclboierl.   ©rimrn  II.  951). 


SRctfye:    <5an,    feit,     ic. 

©anlfet  O.  ©*ranE  ißer*tcagaben),  Dentarria  enneaphyllos  L. 
(faljb.  Slbtcnau)  läfhjraeä  squamarca  L. ,  au*  saxifraga  rotundi- 
folia. 

®ef©anifU-*  (Älbf.  dberf.),  ®t.  ftlcofautf.    ©.  unten  fant. 

jD!e  Sän-1,  ©ufanna. 

fain  (faa~),  1)'  (Öttttn.)  tangfam,  fpät,  trage,  traurig,  frdnffl* 
(d.  ®p.  feine  adv. ,  9(lbe{.  3869.  4796,  (?)ubr.  4759,  «pitr.  1030, 
Ml  feinen,  f*wcb.  fen).  ,/ülu*  n>&$  ba  nl*f  faln  Jperr  Ott 
t>.  £le*tenftain."  „Der  wagen  (mit  bem  Ärattfen)  glcng  fanft  unb 
faln."  Jpornccf.  „3)aj  fte  fuoreu  feine."  fernher  9J?ar.  („fdnla, 
wereffoä  nnb  verbrief ff*."  Sruce  ».  1586).  «Brgt.  flnnll*  c). 
faln  fen  (fao~lo~),  fj*  träge  baf)erf*(eppen  (Ul  {einta  tarde- 
feere).  fainlen  (!>.o~ln),  fang  fam  fepn  Im  Sonn  nnb  ®pre*en. 
Die  ©alnel  (Saa~l),  unautfrf*tfame  Werfen.  fätn  je  In  (feazln), 
langfam  fepn  im  6pre*en.    £>er  Sco  zloe,  ble  Seo^/.l.    2)  3n  einigen 


252  ©cum  ©en 

altern  stellen  fd^fat  fain  gerabe  ba(?  ©e^entbcil  von  fengfam  — 
ncmll$  eifrig,  fre^terta  ja  bebenten. 

„3d>  main  aud)  bie  »on  .£6d)eurain, 
Die  aller  (Sbren  feinb  fain. 
Darju  bie  von  ©djonftetten, 

fein  ju  bem  furnier  Jetten."  furnier  =  Oieim  ber; 
£unb  ®tJB.  I.  5.  8.  ©oute  l?ier  blo$  bie  Negation  elllpftert  fe»n, 
unb  etwa  ein  3beenverbältnijj,  roie  sroifcfce«  lang  imb:  ei  be-  ober 
»erlangt  mlcb,  jroifcben  tard  mtb  il  mo  tardc  ftatt  baben?  Ober 
tft  23cru>ed)feiung  mit  bem  alten  f « u  (illico)  eingetreten?  %>aö  in 
JpenmannS  opusc.  435  erwähnte  setfeinen  fdjeint  bleber  ju  ge- 
boren. „9)?arbod)at  eine  bittre  reu  ber  t>  er  feinten."  .  ..„bcn 
»erfeinten  liefen."    SSrgl.  f  e  n  e  n. 

fauncln  (Tau  In,  faudln),  jogern  (bie  nnb  ba  ftatt  fain  ein,  prgl. 
a.  f  au  mein  nads  ©ramm.  §.  556.  557). 

fen  (f-n),  (öfti.  0.8)  Slffi'r  an  bcö  Demonflratfv  ber,  bie,  ba$, 
wenn  ei  in  ber  53ebentung  jener,  e,  erf  auf  etwai  Entfernteres 
roelfcn  foll.  Derfn,  dea'f-n,  3.  «£.  «Berg,  def-n,  j.  33.  SSrugf, 
däfl'-n,  j.  5*.  'Selb,  denfn,  jenem  ober  jenen.  „9kl  ber  fen 
ftaef,  ber  feofen."  Stfroter  .flirefetag  p.  46.  cf.  57.  Taxi  enclitlfcbe 
fun  ber  a.  ©p.  (In  !)uuarafun  quorsum,  berafun  huc, 
tbarafuu  iüue,  betmortfun  belmroärt«,  ujuucrtfun  autf^ 
roärttf)  bat  entfernte  ^önlicbfeit.  (Der  faljb.  Sungauer  fagt  fea  ft. 
eo,  ibnen.  3m  Äu  blanden  fommt  fen,  fn,  f  alt  Jüllpartifcl 
vor).    93rgl.  en  %l).  i.  68  unb  jen  II.  268. 

Der  ©enef  (Scnöff),  (0.2.)  ber  ©cnf  (gl.  i.  651  fcnapl),  686  finaf). 
©e&r  geiöoinui*  ift  bie  Crntftellmtg  in  ©enft,  6emft,  ©empfr. 

Über  =  fenig,  Uberfdnig,  (Voc.  ».  1618)  paetus,  lenitcr  decli- 
nafus  oculis;  lusciosus,  luscitiosus.     Yoc-  *>•  1429  ,,Ü  berf  Ü  niger, 

li.nus."  überfinnig.  Cgm.  558.  f.  183.  93rgl.  bai  alte  =  fluni g, 
a  r  fiun l e  prospieuus,  bur  b  flu  nlg  perspieuus,  ougflunic 
evirlcns  von  fluni,  einer  feltfamcn  Oibleltung  uon  fei)  an.  ©. 
a.  üb  er  f  <fcel  n  lg. 
Die  toeii,  ©  c  n  n ,  früber  ©  e  n  i  b  ober  (©ramm.  §.  486.  504) 
©enfg,  au£  i^em  feneroe  ber  d./  bem  feniuua,  fenauua 
ber  a.  ©pr.,  agf.  flnu,  Ul.  fin  (prgl.  ©rimm  II.  551)  bie 
©ebne,  nervus.  „Der  Jpanf  nmrbc  ju  ©enigen  für  bie  Pfeile 
gebrauebt,  unb  von  ben  ©dwbmacfeern  btejit  gefponnen."  ®em.  Öieg. 
€bron.  II.  249  ad  1588.  „©enlbe,"  3?ogenfcbne  be»  ©ud?emvlrt. 
„©enne,  nervus."  Voc.  o.  1618.  „&atbatfcr;ftrcfd>e  mit  ber 
©enne,  Od)fenfenne,"  itn^bad?.  ^udjtbau^Jnftruct.  ».  1763, 
and)  bat  til.  fin  gilt  für  bat  inembrum  genitale  maris  cujus- 
cumque    animantis.       £>ic    ©  e  n  =  .t  b  e  t ,    nervus.     Voc.  p.   1618. 

Dr.  «Winberet  1620.    fenoabra,  fenabra,  nervus,  gl.  i.  38. 
877.  908.  915,  arteria,  i.  617.     «Srgl.  21  b  C  r. 


@en  255 

feniroen,  fcniben,  femben,  fettigen,  fennen  (einen 
58ogen,  eine  airmbruft),  mit  ber  @cf)ne  begeben,  in  SBereitfcfcaft 
fef?en.  „©efembbero  (gefenibben)?)  armbruft"  ju  tragen  bc» 
auflaufen  ober  fteuerlarm,  in  97?üiuTner  sjftagiftrat^  23erorbnungcu 
v.  1370.  1429  (ffiftr.  <8tr.  VI.  95.  118)  fäwer  »erptat.  „jjroeo 
angefempte  2lrmbft  mit  einem  jugericbteten  pöcflcn  unb  100  elnr 
gefdmitten  pfeifen."  ®em.  Oieg.  Gt&r.  III.  i?4i  ad  1455.  A°.  1375 
tpurben  16)000  «pfeife  angefcbffft,  4000  geoibert  (ei  Hebt  geabert), 
bie  Slrmbrutfen  gefenigt  (ei  fte&t  gefettft),  Bürger,  <xu$  ben 
93üd>fen  ju  fdjfejjen,  »erorbnct.   ibid.  II.  166.    r,Qt  bat  feinen  bogen 

gefennet  Unb  gefpannett,//  nrcum  suum  teter.dif  et  paravit  illum. 

Cgm.  87.  f.  63.  53en  2fdmbt  ad  1462  fennbeu,  bie  Slrmbruft 
fpannen,  fig.  bat  2ßcttfd?te#cn  anfangen,  tucuon  ».oa?  jefjt  in  bct 
©cbivefj  «bfenben  (aufhören  auf  bie  €d)efbc  J«  f$lei?en,  ei  fe» 
mit  2ltmbruft  ober  Jeuergetpeftr}. 

f  e  u  n  e  n  (SBroper ,  Siflgaü) ,  M\e  bereiten.  55er  @cnn,  bcg  ©  e  nr 
ben,  geipöbnllAer:  ber  Senner,  Scnber,  (b;nr.  CA'.)  betjcntje 
•ftnedjt  einer  25auemn>ltt()fd>afr,  ber  auf  einer  Slfpemvclbe  b.-n  Sommer 
f)inbnrd)  bai  <&efäc.it  ber  Butter  *  unb  £ärebereinsna  verfiel)!,  weidet* 
inbefjen  in  einigen  ©egenbett,  bcfonbcrtf  jtvifcfcen  3far  unb  ©aljad?, 
obfcfcon  ei  ben  ber  iibgefdicbcubeft  vott  ber  unretit  2Belt  unb  iljreu 
Jpiilfcn  »iefe  ©elbilftdubigFclt  erforbert,  lieber  einer  i)irite  üfccnranen 
wirb,  bie  bann  ©ennfn,  'Ben  bin,  ©etmerin,  ©enberin 
fteifjt.  <gi  i|T.  ffar,  bafj  in  ben  Stebern  unb  Oiomaujen  ber  ©egenb, 
neben  ben  £ofjfned)ten,  2Dilbfd)üften  unb  Sägern/  bie  fdjt.uen  ©en* 
ne ritt  nett  (ei  werben  bereu,  ans  ©runbfaft,  genug  bäfjllcfcc  auf 
bie  SHfpen  gefetibet)  eine  Hauptrolle  fpiefen  muffen.  „35er  93  i  r  3= 
ferner  im  ©d>n>efjerfanb."  Dr.  9)?fuberertf  Ärlegtfarjtu».  Slugtfb. 
1620.  p.  54.  Die  ©enti-- Silben,  3*erg»peibe  ober  üllpe  für  9Äelf= 
»feb.  35ie  Senn  =  J?utten,  Hütte  bei)  einer  Slfpeinoeibe,  alä 
Stall  unb  Rndje  iur  .ftafebereftuug  bienenb.  2)aä  ©  e  n  n  -  93  i  e  l), 
bat  auf  bie  Qllpe  getrieben  wirb.  „^feljerctK  ©ennet,  ©ennte, 
pecuaria."  Voc.  \\.  1735.  3srgf.  ©talber  II.  571.  ^Utotlus  57u. 
Die  frühere  ftorm  unb  ©efdjläte  bei  >Bctte£  liegt  im  £unfelu. 
23leü*eid?t  l(t  ei  nur  eine  <2tttfte[lung  pou  f  i  n  n  e  n  in  bet  SBeb.  bei 
lil.  finita,  forgfättig  beljanbdn,  beforgen,  curare.  £aä  romanifdje 
(Q5ünbtnetifd)e)  segniun  i|1  n)ol  felbit  autf  bem  £>eutfd>en  genommen. 

fenen  \\&),  wie  befcb.  fernen  (fene,  marceo,  langueo,  gl.  o.  275). 
Alargng  fen  o  mi  haam,  morgen  bojfe  irf?  baijeim  ju  fenu-  (d.  ©p.) 
«Particlp:  fettb  e  für  f  enenbe.  fenbermuot,  einfenbe 
bethe,  fenbe  not  u.  fenlld),  feublid?  adj.  (in  bet  $uäfpr. 
meifi  linnla',  findf a') ,  fel)nfüd)ttg ,  (dmtacbtenb,  betrübt.  fSSrgt. 
finnlid)  unb  fünbltdj).  ,,9tad)  bein  'Ofacgtmal  gieng  ber  Jjxrr 
trautig  unb  betrübt  aaff  ben  olperg,  unb  rebt  uuttermegen  fenb^ 
lidje  ©ort  in  feinen  jungem  unb  fpraefe:   ^»cint  «uff  bp  nad)t  tpert 


254  ©en        ©ein  •      @in 

ir  all  pon  mit  flutfctig."  SBftr.  $tr.  V.  69  ad  1433,  „Unangcfeben 
id)  mid),  al£  f:e  cm  Sifdje  faffen,  gerate  gegen  ibnen  übet  «uff  einen 
Mocf  feftte  unb  i&nea  fünbltd)  jufcbarote."  2Übertln3  ©ufiman 
be  3llfarad)e  p-  50.  ,..Unber  anbetn  lag  ein  (ttbctne  ©dniffel  auf 
bet  Ctben,  bie  fabe  mid)  gat  fünbtlld)  an,  unb  bäte  mid)  glefdjs 
famb,  bap  td>  mid)  «bet  ffe  etbatmen  unb  fte  ju  mit  nehmen  wollte." 
ibid.  p.  61. 
SSrgl.    £ie  Sötaut  fffct  suvorberiT:  an, 

«Sie  fcbaut  mid)  ganj  fd)ulbig  unb  trautig  an...  (2lbban^ 
fprucb  ben  £o*jeiten  im  b.  23.  £ajji  ©tatfft.  IV.  267).  Jpfet  fft 
fcbulbig  bocfc  reol  nur  clte  gutmeinenbe  <5tfe$ung  be£  miüsetftanbenen 
fünblld)  (f en b liefe).  ,,©o  man  bem  anbetn  ein  vbel  juejeud)t 
mit  jawbtep,  ali  fo  man  einem  bie  ®enfud)t  tut,  bat  er  nit 
geflaffen  mag/'  „Die  bie  ©enfud)t  Gaben,  ben  enget  oft  it 
»ernüft."  „Set  ben  fteebtum  feat  von  bet  fenfud)te,  bet  fol 
teben  mit  ben,  bie  im  liep  (int,  unb  fcfcol  boten  fdjoneu  maete, 
ber  in  «elufte  je  boten."   Cgm.  63231.  "\  724129. 

„fennern"  (@aljb.  3outn.  v.  u.  f.  35.),  ben  ©peicbel  vom  «JJfunbe 
rinnen  laffciu  anfennetn  @inen,  ibn  mit  ©peiebel  bcfubeln. 
9StgI.  bsg  fdrninifcbe  fenbern,  ungeflüm  forbern.  Stroa  fi'gürlid), 
faüg  nfd)t  gar  jum  altern  Part,  fenb  für  fenenb  (ftd)  fclmenb) 
geborig. 

fein  (fei*,  o.pf.  fa),  Pronom.  rote  f)d)b.  (a.  ®p.  ftn).  Gen.  von 
er  ober  von  etf.    93rgl.  ©ramm.  §.  729.  742.    2Brtbd).  IL  ©.  674. 

„3*   tvaij)    fein    nid)t"  (je    n'en    sais   rien).     Cgm.  5831.  5845. 

2>cr  alte  ©pruefc:  „£r  i  tt  mid)  nid)t,  ld>  leib  fein  nfdjt" 
(id>  leib  eä  niebt)  ifl  in  bet  gjfündmer  ^ofgarten^oecilc  ju:  £.m.  n„ 
id)  leib*  fein  nld)t  mobernlfi'ert. 

fei  nein  (fei  In),  (0.«pf.)  fdnmtten,  einen  £aut  »tn  ftd)  geben  rote 
bie  Äapc,  wenn  fie  fid)  güttid)  tl)ut,  ober  fcfemeldjelnb  um  etwa« 
f)Ctum(lteid)t;  fdmeidjelr«,  caCvitv.  ©id)  fe'rin,  jt<fr  gütlidj  tf)un. 
Die  Se'fl,  bie  Äaße.  3m  Xftutel  fommt  fid)  geffnen  (sociare?) 
»or.    95rgl.  allenfalls  aud)  füenen  unb  ffnnlid). 

35ic  ®in-ftuot,  (a.  u.  d.  ®p.)  cataelysmus,  diluvium  universale. 
Chron.  U$  1250,    gl.  i.  354,    a.   653,    o.    117  2C,    Unb    nod)    bep 

Wldjacl  3?cbam  im  XVI.  3al)tf>.  ©atauö  entftellt,  gl.  bibl.  o.  1418, 
Vor.  p.  1445,  finflud)t.    Cf.  ©inbfluot,  ©ünbfluy. 

„©ingopel,  tinfinnabulum."  Jjjubnertf  Voc.  V.  1445.  Cgm. 
662.  f.  107.  ©fngoj,  tintinüabutum.  gl.  a.  580,  o..  414.  3n 
Soja  (einem  ber  7  (Jomunl)  ©ingoj,  campancllo.  „<2i  fcbuln 
aud)  nid)t  glofen  babeu  auf  ben  Ijoocn ,  jl  njeüen  banne  dplaine» 
finegojjel  baben  bo  man  bfe  prueber  mit  j*  bem  ejjen  labe." 
Süulenregcl  ^»ofrn.  ^uubgr.  T.  390.    cf.  gopetn,  II.  ZI)-  p-  76. 

3)aä  ©tn^g  r  Üen   (SPgrd,   Sigoro,    Sidagrco'),    semperviva, 

be^>  Ortolpb,  © tggrün. 


@itt  255 

finewcl,  finwell  (ffmwct,  flntbel,  fimpcl,  flmmel), 
(d.  €p.)  runb,  teres,  n>ai  fid)  wdtjen  Idpt.  „Gin  verglcft  finwdl 
triigelin  ober  ein  ntpffltn."  „(Ein  tavg  ber  flnwel  fei?  al$  ein 
fuger."  Sittbang  jum  »Oeactiitö  o.  1529.  „3wep  fenewel  ©tue? 
QBa*^."  SBsgenfetl  9?ürnb.  251.  „einen  fib  eilen  lalb  padben." 
Cgm.  511.  f.  4L1,  „©reer  ju  rochen  gelten  m!fd)et,  ber  fol  flnbelirf 
brot  padjen,  baj  man  ej  ercbcnt."  v.  @ntner  in  bcn  blft.  Slbl).  b.  s}lf. 
v.  1813  p-  486.  cfr.  fem  (ein.  „SS  folle  aud?  ber  j$nfcblaqer  »on 
einem  harten  Jpot*  nnb  rinlbet  fimweli  gemad>t  fein."  £orl  >8rg.Ö?. 
391  ad  1614.  „2lucb  wollen  21Ur  fUgen  taffeit  Rätter,  bie  füllen 
fimel  werben...  Die  Pfenning  unb  .(paller  werben  flmpet  fein  von 
(SrfennenS  wegen  ber  anbem  SDiim^."  2ori  Wj.Oi.  I-  33.  45  ad  1434. 
1457.  9?od)  im  93erncr  Oberlanb  fimel.  2Boj?  fTTctfe  p-  611.  Der 
©fnwel  =  £bnrn  (itb/urm  am  ffiefrnerrlior  in  Nürnberg,  ber,  »or 
ben  übrigen  Sbortburmen,  in  runber  ftorm  erbaut  werben  war)  beifst 
bem  gemeinen  9)?a«n  gewivcmtld)  ber  ©  l  m  p  e  l t  b  n  r  n.  9topitfd) 
SBegwcifer  161.  Der  ©inwehturn  bei)  ©dwangau.  Sori  2ecl?rain 
115.  129.  „©imbel  ©eulen.  Da£  @like  ift  flnbcl."  Qloent. 
@&r.  55.  73.  342,  „Darum  fo  wäre  bat  ©liicf  ffnwill."  Ar.  2bbf. 
XV.  97  ad  1505.  Qhx  frhmt  ffncwel  (volubilis)  an  faxet  ftaete 
(Streue).  SEöaltber  79.  „Da§  btefeS  jn  tbmx  finbcll  (fdjwer)  fei)." 
©em.  9?ca.  @l)r.  IV.  438  ad  1521.  (93rgl.  bie  9?.«.:  „bleu  ober 
ieneä  ift  mir  ju  runb)."  Die  am  2ibcnb  vcrfdjlofienc  öiofe 
nai  finwel  unb  finbol  fdr  ben  .fidfer,  ber  in  ihr  fa§.  Slltb. 
2ödlbet  p.  219.  XV.  Die  finewellin  r/otunditas,  (_sonvcvltdt. 
gl.  i.  612,  a.  551.  „«Bon  ber  finewellin  bco"  meres*."  Cgm. 
328.  f.  loi.i'     ftnauucllf,   globi.    gl.  i.  uns.  105?.     SBaltocr 

ü.  b.  93.  79.  30  bat  baet  Verb,  finewellCH,  volvi: 

„©wer  ml*  üf  bebt  in  baileg  mit, 
f  ine  well  id)  bem  in  ftnen  banben, 
baj  fol  j'uitflaete  nieman  an  mir  anben." 
©.  baS  efnfadsc  &erb  wellen.    Der  erfte  ^Befranbtljell  wirb  wol 
auä  bei*  3nteiiftoitdt^ -'ScbeiUung,  bie  baö  beutfd)C  flu  in  mebrem 
biet  uub  bct>  ©rimm  II.  554  aufgeführten  ^ompofilen  bat,  nnb  niebt 
er(l  antf  ©baw'rf  gaelifd)em  Gn  (ruiibj  pt  erfldrcu  fewn. 
finnen  ein  ffafj,   t&  olmteu,  »ijteten  (U.9Äaon).    „Die  ftafj  follen 
gefinnet  feun."   Jpauaufcijc  Oömgelb^-Orb.  ».    iohs.     Wud>  bei; 
©talber;   in  Mft=S8.  mmMldj.     cf.  allenfalls  gi.  •'•  354  flfinlf 

(mituni. 

finnen,  Condit.  fnnn  nnb  fdnn  unb  finnet,  Partie,  gefunnen 
unb  gefinnt,  a)  wfc  bd)b.  b)  fumen,  aefinnen  an  glnen, 
ctmaß  jn  tl>un  ober  ju  (äffen,  ibn  barutn  angeüeu  (v.ome&mer  alö 
bitten,  boflieber  alt  befehlen),  ,/üifo  gcfinncti  wir  an  Sud)../' 
©treiben  bc5  <5Durfürfieu  an  bie  ganbfd?aft  &°\  1669.  «ginem 
unb  an  einen  etwas  aeff «meu-  aßrjb.  «Cerorbnungen  p.  1685. 1693. 


256  @iü 

dincm  etwa*  anfinnen,  juefinaen.  SBc^orbcti  gleiten  9iange$ 
pflegen  an  elnanber  r.icht  bie  3Mtte  ober  ba3  «egefyren,  fonbern  bie 
SInfinnung,  bag  ainflnncn,  bat  ©eftnnen  j«  (teilen,  bau 
trgettb  etnja<?  g=tban  ober  gcUffen  tpetbe.  93rgl.  ftnnltdj.  c)  3n 
ber  53ebeutung  i\t  mit  bem  porigen  verwanbt  ber  d.  2lugbrutf:  ein 
Se(j>en  flnnen,  ti  fncfcen,  »erlangen,  petere  (cf,  mueten).  93rgb 
baö  »pa&rfcfceinllcb  mit  Sinn  animus  »erroanbte  alte  ftnnan  fowol 

ire,    proficisci    (Orf.  IL   2-s.  77S,    IN.    1412i,    IV.   4-,    Epil.  138), 

alt  taulere,  traefcren  (IV.  i247,  V.  8a3).  befunneu  fepn 
(»Ott  bef innen),  einen  (Einfall  baoeu,  gefaxt  feint.  Glei'  bin  I 
b'funna*  g^we'n,  und  häb  eam  fei"  Orfeigng  haamgebm.     Wenn 

I  nä%  glei'  fo  bfunna"  g-we'n  war  (wenn  td?  nur  glei*  an  baö  ge- 
baut bdtte).  unbefunn'en,  l)  Oäp.  §&r.  74)  ©egentl)eil  pon 
ftnnrela?.    2)  wie  t)d>i.  unbefennen.       „befihter  9Kenf#,  consi- 

deratus,  cordatus,  bef'ntlfd),  cogitatc,  perspicienter."    Voc. 

p.  1618,  „unbeffant  ligen"  (vom  23erfianb  gefommen,  tpabn- 
ft'nnfg  fepn).  2luffird?.  SWirafel  67.  „Jperjog  £ubroig  j«  Äel&afm 
erftodjen  »on  feinem  fprecfcer,  e^lld)  fefeen  von  einem  unbefinnten 
(waljnft'nnigen?)  unb  unerlaubten  man/'  <Sl)ron,  fn  ftrenb.  Samml. 
I.  51.  €id)  fetttter  flutten,  verrueft  werben  (befonberö  tot 
gjadjft'nnen,  Stubleren).  I) in ter finnig,  adj.  Perfinnen, 
(d.  Sp.)  bemerfen,  geiuatjt  werben.  „Do  er  bie  gute  baran  (am 
Sdnocrt)  perfan."  ^itrolf  2175.  Sidj  Perfinnen,  (d.  Sp.)  ffa 
bcft'nnen;  empfinbeit,  gewahr  werben. 

„Die  fraw  fid>  fdjier  beä  »erfan, 

baö  ei  nityt  wa3  i:  lieber  man."  Cgm.  270.  f.  275.b 
(f.  unten  &erfinnlfcbjcit).  uttöer  futtne  n,  (d.  Sp.)  be^ 
|mnung<5loä.  „Deä  fiel  er  (2uba>ig  ber  53aper  ben  93ruct)  u  n  p  e  r= 
faanen  von  tem  pferb."  Cgm.  big.  f.  51,  finnieren,  nao> 
benfen,  nadjjinnen. 

Der  Sinn  (Sin,  SP),  im  ®anjen  »wie  bd?b.,  a)  sensus.  3m 
Cgm.  478.  f.  io  ein  Femin.  „Die  erft  fin  fft  baa  feben,  bie 
anber  l)6rn  u."  „Die  «Sinne  t allen,"  aufmerffam  fepu.  Cgm. 
23412*.  523i09.  Jrjübn.  Saljb.  682.  Die  Sinn  antailen,  auf- 
merffam madjen.  b)  innerer  Sinn,  Söcrouptfep«,  (Erinnerung,  Ver- 
mögen beg  <Srfennetu>  unb  Sßegeljrenö ,  mem,  animus,  ital.  senno. 
„Do  pergleng  ir  ber  flu,"  ba$  «Betpuptfepn.    Cgm.  99.  f.  48.  67. 

Du    halt    kao'n  Sin    und  Juioglt  haa"n  Sin,    und  bleiblt  hält  & 

dumme  Gans,  So  blatte  3wcla  „beu  6 in  (Eerftanb)  perlorn." 
93erä  3399.  3406,  er  lief  mi  nadet  belber,  ber  fiune  »nb  ber 
cleiber,"  3359.  „@le  tVrteu  alle  jre  finn  an,  nie  jte..."  8l»enr. 
<5dr.  187.  51  u$  beut  6lnn  fingen,  b.  I)-  auß  bem  ©ebdd)tni^, 
auewenbig,  (tta(.  a  mente).  >23agenfeil  Norimberga  ssi.  3  m 
Sinn  Öftben,  in  animo  Labere,  3BtllenÖ  fepn.  I  häb  T'n  Sin, 
des   und   des   7/    taa".     I    ha'    des    und  des  i"n  Sin.     I  hä's  ftark 

T'n 


@in  257 

i"n   Sin.     Morgng    bäh    I    i~n  Sin   baam   (idj  bin  2Bl(Ien3  morgen 

beim  ju  geben),  einen  ©inn  baben  ju  etwaä,  eä  SBiUcnS  feun; 
ben  2lnfd?exn  baju  baben.  Der  Äaffee  $at  nod)  feinen  ©tun 
jum  ©feben.  etwa*  in  ben  Sinn  fafjen,  ncmen,  fid>  c$ 
vowebmcn,  worfeln.  e$  ligt  mir  in  bem  ©inn.  @$  fomt 
mir  in  ben  Sinn,  bai  unb  bat  ju  tbun.       3n  feinem  ©inn 

(T  fePm  Sin,  P  lamhn,  fämfing),  adv. ,  ß?.5i.  fop{?l  al$:  in  bcr 
Sibficfat.  Da  häd  aar  fan  Säk  afgmacht,  "F  famfen  a"  Traad 
für  fä~n  Efl  aul'sa'  z*nema\  Jpr^lm.  3um  ©inn  bringen,  auf 
gehörige  ffielfc  tbun,  ja  ©tanbe  bringen.  „Sollten  mit  Qtteffern 
an  ber  Wauer  abreißen  ein  93?arldbilb,  weil  \ie  aber  ber  Walerfunfr 
nlt  erfahren,  fonnten  \'ic  et  nicht  j  um  ©inn  brlnaen."  Jpfeberä 
spreblgten  176.  ^u  ©inn  gen,  uonftatten,  na*  SBunfcbe  gebn. 
z/Dte  gute  neuwe  weit  be£  alten  funigä  ©atarnl,  barbe»  alle  blng 
reebt  $u  finn  gangen."  9t».  @br.  250.  (ftnuö,  ju  flnn£, 
Unterjubeln:  reefet,  auf  geborige  2£elfe).  wiberffnntf,  2lt).  <2br. 
34.  45,  auf  verfebrte  Seife;  per  antiphrasim.  ,,2)a£felbfg  un- 
wirtbli*  9)?eer  warb  wiberflnnä  genannt  Pontus  Euxinus,  ba  gut 
Jpctbcrg  an  fep."  wtberfinS  ga*n,  riufroartd  geben.  5lltb.  SB. II.  55. 
<9  <uft  bet  Innern  ©Inntf,  (a.  ©p.)  sententia.  „'»Eon  fdjönen  ge- 
tfebten  »nb  I>ofjeri  fpnnen."  Cgm.  252.  f.  i65.»  „3n  bem  bu<b  ber 
t)  0  l) e tt  finn/'  in  libro  sententiarum.  Cgm.  265.  f.  118."  Stfeffter 
ber  ftnnen,  magister  sententiarum  (©t.@regorlu2).  Cgm. 271. f.  15.a 
9)?afjier  uon  boben  finnen,  magister  sententiamm  (betrug  £om= 
bavbutf,  33erfa|Ter  ber  IV  Hbri  sententiarum,  elrte^  ©piternä  ber 
'Ideologie).  Cgm.  46.  „<petru$  ber  97?aifter  Samparbug,  ber  ble 
fentenciaä  macbet,  bat  ijt  bat  pueb  »on  boeben  fnnnen  ju  teutfeb 
?venant."  Cgm.  213.  f.  194.  &wat  ganj  anberä  i\1  (Cgm.  276*, 
5682U,  702cä,  «öenecfcS  $?innelieber  p.  292)  je  ber  boben  ©in,  bie 
bobe  ©tene,  alta  Siena  (nomen  urbis).  d)  3bee,  2lnfct/lag, 
Äunftgriff,  2fft  im  böfen  wie  im  guten  ©tnne.  ,,2Iuf  einen  anbem, 
auf  einen  neuen  ©inn"  (j.  9?.  ein  3n|trnment  r>erfertlgen).  Cgm. 
739nq,  74o61.  dinen  ©fnn  fünben.  Die  funben  einen  finn. 
31».  dl)r.  87.  ,,©o  bat  er  nlcbt*  mer  ban  bat  lant  ber  graffebaft 
3;irol,  ba  finbet  man  etroo  ©inn,  baö  er  bawon  auch  fbumb." 
©amier  f.  Xvxol  FI.  255  ad  1487.  „hierüber  vant  iriftan  einen 
fin."    Xrlfian  unb  3folt  17407. 

^3ofepb  ber  fant  einen  fin, 

er  tränt  ein  bofen  r>on  bem  baln, 

ba  want  SWarla  ben  fnrfien  ein."  Cgm.  778.  f.  143, 
einen  ©inn  erbenfen. 

„eintfmal*  erbaut  er  im  ein  finn, 

Crr  gieng  ju  einem  dotier  l)ln . . . ." 

/,T»er  prior  bet  ein  fp  n  evbaebt . . ."  %t>lUL  p- 1 520  In 
»Jibelung^  Wagajln  II.  152. 153.    25o  tbeten  fp  ein^  unb  erbo*tenb 

ecfjmeU«'*  93ageTtfdje&  S6$tUTew$.  III.  Z$.  tR 


258  ßltl         @oil         (&M 

einen  fpnn,  anb  fHgen  uff  baj  racfe  (2uca$  V.  19).  ©eilet1 
t>.  Äaifertfb.  tyofHfle  93.  $ie  @tein^3nf*rift  o.  1485  auf  bem 
■ftcfielberg  be»  <2od)el  fagt  oom  Jperjog  2Ubred)t : 

„!T>ur<f;  ben  fcftperg  aifo  genant, 

bat  er  ben  beg  un  aud)  b»  ftrajm 

von  feiner  foftumb  macr-n  lafin. 

«Don  9)?on{d)n  bainrieb.  part  erbaut 

ben  ©in,  babureb  er  barb  (bft.  w,  tple  oben  beg)  gemadjt." 
$rgl.  <Bä)tai\U  balr.  JHeif.  p.  96. 

falfcbfinnig  (Wiedb.),  belmtücflfd).  geringfinnig  C$$C), 
lelcbtfinnfg.  recöt  finnig  Cito.  Gbr.  I.  28.  52.  67.  247),  »erßänbfg, 
vernünftig;  recbtfcbajfen.  riebt  finnig  (ricbtfenO,  redjtfdjaffen, 
ivaefer,  tü^tig/  POn  93ebeutung.  eppa'  richtfeniga',  neamt  richt- 
feniga', eine,  feine  ^erfon  oon  @bre,  r>on  Qiebeutung.  richtfenige 
Strickf-n,  tüchtige  Streike/  ©ct;täge.  Er  hat  uns  richtfeni'  (tüdjtlg) 
aufgwart-t.  unf  innig,  »errücft.  „T>ie  brep  un  finnigen  £ag 
(vor  ber  ftaften)."  2)er  un  finnig  Montag  (in  ber  gajmacbt). 
Sto.CE&r.  314.  ©.  ftranef  SSeltbucb  50b.    überfinnig,  f.  überfenig. 

jlüeifeifinnig,  ambiguus.    Voc.  ».   1445. 

finntiri?  (finli',  fmla1,  finflla'),  a)  in  ber  gero&bnlid&cn  b*b.  S3e= 
beutung  unBOtfäujHfö.  b)  finnlid)  brein  feben,  Crtnen  aufeben, 
b.  i.  fitß  unb  mit  ausbructi^oll  »etlangenbem  ober  fiagenbem  SBlicfe. 
c)  „ffiann  ei  ftitt  unb  finnlid),  lete  unb  langfam  ^ergebt." 
©elbamer.  35vg(.  fenen,  fenltcf).  Die  ©innllcbfeit,  ©efübb 
ßmpftnbung.  „2>ap  man  fein  einjige  ©innlid)feit  be»  jbme  mebr 
gefpurt,  von  mauiglfcb  gar  für  tobt  gehalten  tvorben."  ailt^Dttlug. 
Jplfjtorle.  „Oa  alle  93erfluniid)felt,"  obne  ©efül)l,  2Ba&rnel)mung. 
Srucf  o.  14S5.  „ 3Me  ißerunnft  bengt  ber  ©  l  n  b  l  i  d)  a  1 1  na*." 
,,©o  er  naebbengt  ber  ©inblicbatt  unb  lunfjt  in  bem  pet"  (im 
iefjigen  Sinn  be£  QBorteS).   Cgm.  r>32.  f.  24. 

»erfoneu,  f.  fuenen.  Dr.  9)?mbercr  (Äriegäarjne»  1620.  p.  190) 
fagt:  „2>«jj  niebt  etioan  Enterung  erfolge,  fonbern  bie  jarte  ^Kippen? 
felji  (pleurae)  rcieberumb  oerfobnet  unb  ergdnjt  werben."  efr.  ftn 
(ganj)  unb  gefunb. 

3)er  ©un  (Su',  pl.  Sir,  Simin.  Siri),  rote  bdjb.  @ol)n  (a.  ©p.  funu); 
aueb  ©ebroiegerfobn.  MB.  XIV.  335  ad  1422  nennt  ftcfo  3obann« 
(pfalnjgrafe  bep  {Rein,  berjog  in  QJenrn)  fun  ober  fon  »on  J?enlgan>, 

»On  JpOlfant  »Itb  ©elanf.     (Q3rg(.    lüs,    enfant  de  France,   infame 

de  Espaüa).  Sie  ©üntn,  ©ünerin  (Qittgdu),  M  (Soönö  ©attinn, 
bie  ©djnur. 

fun,  ^flueg:fun,  2Bagenfun  (in  ©ebmibreebnungen  mandjmai 
gefdjrleben  2Bagenfobn,  2ßagenfonne;  fette  (iommunt :  ber 
QBagbcnfon,  pl.  2ßagl)  en  f  6  ne),  <Pflugfd)ar,  vomer.  3n 
einer  Oiegentfb.  Oiecbnung  ».  1345  (2öflr.  38tr.  VIII.  129)  werben 
f,%  2ßagenfün"  (ba^  babe»  flebenbe  6  fflugfün  tft  tpot  nur 


@lffl  259 

$lw$lW$  (ixUatnw)  ju  22  fjf.  dn.  aufgeführt,  ©ramm.  ©.  272. 273. 
®.  2B «genfun. 
®a$  „©un^eu"  (JpübnerS  ©aljb.  £anb  p.  363),  Jpeu,  meiere*  im 
2Btnter  um  Ijeit.  5  .ftönfg  »on  ben  aBauern  al$  2lbgabe  ju  bem  crj= 
blfdjofllcbett  @c|1  utc  im  23lübenbad) -it&al  geliefert  werben  mufite, 
be»  roelcfcem  ftd)  aueb,  unb  »uot  oon  roeft  früherer  £5eit  ber,  ein  grofeg 
2Btlbf<fen>ein-  ober  Oiotl)n>llbpret=©el}ege  befanb.  ssieiteidjt 
»wirb  ein  Ort:  unb  €>ad)funbtger  »011  biefem  ?(itsbrucf  eine  gan;  nafje 
liegenbe  Crrffa"rung  finben,  9Rir  aber  fep  uerjieljen,  wenn  id)  babeij  bio  j» 
einem  uralten  germanifdjen,  fonfl  cttvaö  bunKem  933ort  auei)o(e,  nemtid) 
ju  bem  fon  in  ben  leges  Anglorum  Jit.  VIII.  §.  2  (scrofas  sex  cum  verre 
quod  dieunt  fon  — )  unb  ju  bem  funor,  funer  in  angetfdd)ftfcr>er  asibef; 
Ueberfe^ung  (Wattl).  8.  52,  Stic.  8.  52)  grex  procorum,  womit  ber  fc- 
norpair  verrcs  beä  longobarbifdjen  Edictum  Rotlwis  Xit.  CV.  $.  55 
nid)t  übet  ftimmt,  anberntfyeitö  aber  ju  ber  TOalberggfoife  (Leg.  s&lic. 
Xit.  LI.  ».  5,  admissarium  cum  grege)  f  0  n  i  fl  ^  a ,  unb  ju  bem  foneftt* 
(id  est  XII  equas  cum  admissario)  ber  Leg.  Rip.  Xit.  XVIII. .  \vetdje6 
gl.  i.  683  beflimmt  burd)  ft  u  a  t  (©eftüte)  erffärt  ivtrb,  unb,  rote  bat 
alte  euu:ift  Ojft'b.  92S,  j?ero  I.  21,  gl.  a.  69-  214,  i.  127.  895,  mandra, 
caula)  au&  au»(gcnit.  auni,  euui  ovis)  unb  i  ft ,  au£  fon  unb  i  ft  ge: 
bilbet  femi  fann.  £>aju  nod)  Olotferö  ($fatm  791')  „ber  einfutti  tvübe 
ber,  ber  mit  bem  fuane;  ringe  ne  gat,  singularis,"  fr.  le  sajiglier; 
eublid)  „fiuot  unbe  ftuohvaibe,  f  \v  a  n  e  r  unbe  ftvatge,"  in  bem  alten 
fdnvabifdjen  ijeiratßflerfomnifj  beö  '•ÖJündjn.  Cod.  lat.  2.  fol.  28b.  ©oKte 
ein  ftd)  fjierau»  etiva  ergebenbetf  alte&  f  u  0  u  fmnbolifd)  mit  bem  vorder: 
gefjenben  fuonian  conciliare,  pacisci  (cf,  icere  ioedus)  jufammenl)angen 
(twie  baö  iöf.  faub.-r  vervex,  ovis  mit  bem  gotl)ifd)en  faub  hostia, 
sacrificium) ':*  yiid)t  ju  errca'ftnen  ben  mirflidjen  fbar-oöltr  (oper 
piaculus)  be»  l)eibnifd)eu  Oiorbeni?,  ben  aus*  Jeig  aebaifenen  iule  galt 
(TOeifynadjtö s  (*bcr)  beS  djriftlidjen ,  ober  gar  ben  immer  tvteber  ganzen  unb 
bratbaren  <3af)rimnir,  C*ber,  ben  ftd)  bie  gerben  «ajarf;aUa'» ,  nadjbem 
ft'e  ftd)  ben  Tag  über  tveiblid)  befa'mpft,  »ertiutnbet  unb  getöbtet,  in  fertger 
(?intrad)t  fdjmecfen  taffen.  35as>  Voc.  0.  U82  gibt,  merftvürbig,  fun  mit 
burd)  pignus. 

3)ie  ©unnen  (Sunno",  Suno",  Sunn,  Sun),  mie  l)d)b.  ©onne  (ä.  Sp. 
funne,  gen.  funnen,  a.  @p.  funna,  gen.  funnun,  gotl).  funno 
fem.  «eben  funna  masc.  —  aud)  in  ber  d.  @p.  juroeücn  oXi  masc, 
j.  S8.  äkltber  v.  b.  25.  4r3is,  «ßr.  33erl)tolt  286.  288,  Cgm.  303. 
f.  22  —  25,  Wentelinif^e  23ibet  ».  1467).  „Saj  bie  waibel  eim 
iegli<fcem  man  mugen  für  gebieten  bi  ber  funnen  (fo  lang  bie 
"Sonne  am  Jpimmel),  fo  aber  bie  funne  je  refte  fomt,  fo  ftat  ir 
gebot  fain  fraft."  $ug$b.  ©tbt.Oi.  ^ufaß  ».  1388.  '.$onn  =  abenb, 
in  *MIt=?B.  unvolfdüblid).  3)er  Sunna'-baur,  bellen  ©runbe  auf 
fonuigen  2tbbangen  liegen  —  alfo  auf  fubwarttf  ftebenben,  »ua»  eine 
9Sertped)felung  be$  erften  5ßorttb,eile^  mit  bem  in  ber  Oiu^fpracfee 

Ol  2 


260  @urt 

ebenfalls  SunV,  Sunnoc  laatenben,  fi>nft  peraltenben  funbet  »et; 
mutljen  laßt.  (Der  rusticus  apricans,  baut  an  ber  fonnen, 
beS  Tat.  t>.  1618  luftb  rool  etroaä   fc&r  5))erf6nlfd)e$  ftgürltct?  it- 

ltOttmtCn  fepn).     Surinobrucl,  Sunnahani,  Sunnahof,  fiel)  Sunber* 

btugg,  $unber&afm,  Sunberbof.  funnenbalb,  funnfjalb, 
adv.,  ber  Sonne  jugeroenbet.  cf.  funberl)alb.  Der  ©unnen- 
ring  CO*®-)/  Regenbogen;  tragbare  Sonnenuhr.  Die  Sunnen= 
fetten/  ©unnfeft.cn/  ber  Sonne  sugeroenbete  Seite.  Der 
Sunntag  (Sunta\  a.  6p.  funnun^tag,  roornad)  man  lagen 
fottte  funnentag,  Sonnentag).  ü-s  Sunta's,  be*  Sonntags, 
b.  I).  am  Sonntag.  Der  53ocf  =  Suntag  (im  Scfcerj),  ber  aweite 
Sonntag  nad)  Oftern,  HS  aa  welcben  Sskbcnbode  bfe  öfterlfdje 
35efcbt  perfdiieben.  Der  $reuben  =  @nntag,  ber  roeifie  ober  erfte 
Sonntag  nad?  Oftern,  an  roeldjem  feit  gaänad?t  baä  erfte  Wal  rote^ 
ber  getankt  werben  barf,  unb  bte  33urfd)e  Ibre  Wdbdjen  jum  Sttetf) 
führen,  um  litten  „bfe  ©d)on  unb  bte  Sterf  ju  jalen." 
Der  50?  o  n  a  tfu  nn  tag  /  ber  erfte  ober  jwefte  u.  Sonntag  jebetf 
9)?onattf,  an  bem  gelftlldje  S3ruberfd)aftcn  ju  t&rer  befonberu  2in= 
bad)t  jufammenfommen,  wo  j.  '33.  aud)  bte  Wonat&aftfgen  autfge= 
tbetlt  werben.  Der  Weu^Sunntag  GUlertbal),  Sonntag  fm 
9<eumonb.  Der  euniitag  =  £ned)t  (Suntakneht,  Obrm.),  Slrbelt^ 
fdjeuer,  ftaulenjer.  Die  Suntag  =  Suppen,  9J?al)l  am  Sonntag 
nad>  ber  'jBermdftlung  bep  ben  eitern  ber  33raut  ober  beä  3Brdutfgam*. 
Darf  Sunnenwenb  (seil,  ^raut),  heliotropiom. 
Die  Sunne^wenben,  Sun  =  wenben,  Sun^roenb  (Sunna- 

wentn  —  cf.  Selotäg  — ,  Su'-wentn,  Sif-went,  Sü-went,  Simmot, 

mitunter  wol  gar  in  Summerwenb  umgebeutet),  wie  t)d>b.  Son- 
nenroenbe  (d.  Sp.,  aufier  bem  Kum.  sing.,  funneroenben;  fn 
ben  «fitfeel.  nur  tm  «Plural  oorfommenb).  #.  Sp.  Sant3ol)and 
tag  jen  funneroenben,  £ag  3<>bann$  bei  fcduferS,  ber  24.  3unt> 
(jum  Unterfd)teb  pon  ;,S.  3obanß  tag  jen  roetben  ndd)ten").  „®runbef- 
Sdngl  foHen  vor  St.  3ol)annätag  ju  Sun  ben  ben  nft  gefangen 
werben."  8.0.  v.  15öo.  f.  50.  Seit,  bU  auf,  ju  ben,  je'n 
Sunnroenbcn.  „Der  bat  ^rtfr  auf  bte  S  u  n  n  e  ro  e  n  b  c  n." 
9)?ünd)ner  Stbtb.  Ms.  p.  1455.  So  tpirb  tn  ber  dltern  Seit  mandje 
$dft  auf  ble  Sunuroenben  beffimmt.  3m  ^tbetungetieb  gewinnt 
Stfrib  je  einen  funneroenben  ritter*  namen ,  je  einen 
funneroenben  roerben  Stgfrfb  unb  @f)rfemf)Ub  nad)  QBorm*, 
bfe  Sßurgunben  ju  ben  Jpeunen  getaben.  „<H*t  tage  nad?  ber  funne^ 
wenben  bo  fot  baj  idrjflenben."  3weln  2941.  „£e  ned)|ten  funne? 
wen  ben."  ?|)ltrolf  4669.  Der  Sunnwenb  =  #benb,  St.  3obannttf= 
Qlbenb.   2Bftr.  93tr.  V.  203  ad  1468.     „Sin  bem  fubentabent." 

Cgm.  64. 

Da*  Sunnroenb--feur,  (b.  2B.  $urt)  Sunnroenb  =  tied?t,  Ui 
5e«er  fm  Srepen,  über  roeldjc*  an  Oo^ann  be*  fcdufer*  ilag  ge= 


©litt  261 

fprungcn  IVttb.  £«fj  biefe»  Jeuer  unb  tiefes?  ©pttngen  gerate  jur  3eit 
ber  Sommerfonnenwenbe  irgenb  einen  über  bie  beutfd):d)rifHid)e  »Seit  jurütff 
reidjenben  trabitionerfen  @runb  fiaben,  tmb  ben  eigenen  ©ebra'udjen  ber 
2Binterfonnenwenbe  (cf.  .9laud)nad)t,  üepeln,  .£  lö  p  fei  *  n  ad)  t)  ent- 
tpredjen  werbe,  fdjeint  fo  jiemlid)  einleudjtenb,  wenn  man  aud)  nid)t  eben 
auf  bie  alte  @prad)brüberfd)aft  ber  ^eutfdjett  mit  ben  ©onuc  unb  Jener 
»erefyrenten  (perfern  unt^nbiern  jurürfgefyen  Witt.  3Me  Zeremonie  bey©prinj 
genö  über  ein  Strohfeuer  gehörte  ja  aud)  ju  ber  altrömifdjen  ^afeö s  Jeper 
(cf.  ©djelter  voc.  Pales,  palilis),  tveldje  fdjon  Ovid.  (Fast.  IV.  775  sq.) 
auf  feine  QEeife  ju  erklären  unb  ju  beuten  fudjt.  ^flögen  bicfe  ©.  :Jeuev 
unter  ben  ©uperftitionen  unb  fpaganien  ber  fra'nf.  (Kapitularien  »cn  71? 
unb  743  mit  gemeint  fepn  ober  nid)t,  ft'djer  ift  e£,  tafs  fie  feit  3a&r 
fiunberten,  früher  als  und)rift(id) ,  in  neuefter  3eit  alS  feuergefabrlid)  ober 
al»  Doljtfergeutenb,  »erboten  werben  —  unb  nod)  immer,  wenn  aud;  nidjt 
mel)r  an  allen  Orten,  ju  il)rer  3elt  auftoben;.  3-*ür)cr  würbe  t>a$  Sunti; 
'meribfeur  felbft  im  Innern  größerer  Statte  aufgejünbet.  @o  tanjte, 
nad)  3>.  ©d)i((ing  p.  58,  auf  bem  .9vetd)t-taae  ju  £Kegens>burg  a°.  147] 
Äönifl  Jriebrid)  mit  fdjönen  grauen  um  ta«  auf  offenem  Warft  angejünbete 
Jeuer,  unb  in  fpaul  v.  ©tettenö  erläuterten  Äupfern  jur  Oefaj.  von  2iug;-: 
bürg  N°.  18  p.  87  ift  ergeljlid)  ju  fefjen  unb  ju  fefen  ,  ivie  im  3.  1496 
(prinj  (poilipp  (»on  wefdjem  bod)  al6  Äöntge  fein  Sftlnifter  Antonio  Q.'erej 
fagt:  Su  risa  no  distaba  uu  dedo  del  cuchillo)  im  gronljof  jll  2(ug»burg 
mit  ter  fdjönen  ©ufanna  9teibf)arbtin  um  ba.4  ©  t  me  t  tffeu  et  getanjt. 
9i0d)  turd)  tie  Sfftündmer  Jeuerorbnung  u.  17  51  Wirt  „Da6  fogenannte 
^ofjanneg;  oter  ©  0 m m erm enb f eu e r  in  tenen  £eufern  unt  auf 
tcnen  (9 äffen  ter  ©tatt"  ernftlid)  verboten.  ,,?(n  ©t.  3ol)an$  tag 
madjen  fie  (in  granten)  ein  ©inetfewer,  tragen  aud)  fonbere  franj  auf 
t»on  «Bepfujj  unb  (Fifenfraut  gcmad;t,  unt  l;at  fd)ier  ein  ieber  ein  Marc 
fraut,  .9titterfporn  genannt,  in  ber  £anb.  OBeldjer  fcarturd)  inö  Jcwr 
fiftef,  bem  tl)ut  ta$  ganj  3ar  fein  2iug  wel).  <IBer  t>om  gewer  fjcim  ju 
fraüfj  fjinweggeljen  wit,  ter  wirft  tifj  fein  fraut  in  bay  gewer,  fpredjent: 
(?ö  gef,e  hinweg  unt  wert  oerbrennt  mit  tifem  fraut  all  mein  Unglücf. 
Tat  bifdjöflid)  Ziofgefint  wirfft  auf  bifen  tag  bep  jren  greubenfewr  auff 
bem  berg  l)interm  fdjlojj  feurige  Äugeln  in  ben  gluß  5jjoganum,  fo  meifter: 
lid;  jtigerid)t,  als?  ob  eu  fticflcnbe  trafen  waren."  ©.  granf  IDeftbud)  p.  51. 
cf.  p.  154.  (?in  Nürnberg.  Verbot  v.  1653  befagt:  ,,I>emnacb  bi£f)ero 
bie  (5rfaf)rting  bejeugt,  bafj  alter  Oepbnifd;er  bofer  @ewo^nf)eit  nad)  iciOr.- 
lid)en  an  bem  ^ofjanncS  tag  auf  bem  Sanb,  fo  wol  in  ten  ©ta'bten  atö 
in  ben  ^orffern,  oon  iungen  ifeuten  (Selb  unb  £olj  gefammlet,  unb  bar# 
auf  ta6  fogenannt  Sonneufoenbt:  ober  jlJtmnfetg feilt  augejünbet, 
babep  gejed)t  unt  getrunten,  ihm  fold)  Jeuc  getaniet,  tarüber  gefprungen, 
mit  Vlnjüntung  gewitTer  trauter  unt  «Blumen  unb  ©terfuug  ter  QSrantt 
auö  fofdjrm  Jeur  in  tie  Seiter,    unt  fünften    in   oielerlcu  2Bceg   aller^ant 

aberglaubifdje   <H>erf   getrieben   Worten  —  alt'    f)at   ein  £.  (?.  .9uttf> " 

^tett.  lit.  ?Jnj.  II.  318.      Oiari)   DJepnijfd)   (über   Xruljfeii    p.    157)    würbe 


262  <Sim 

(wirb?)  in  frdnfifcbcn  Dörfern  beijm  erinfammeftt  bes  fyoitft  jum  ^oöanneg: 
feuer  »on  ben  jungen  unter  SSortragung  eines  geputten  93aumcö  gefangen: 
T>&  Eommkn  brep  getreu  gegangen 

sjftit  Spiegen  unb  mit  Stangen. 

Jlcrian ,  S^rian ,  glorian, 

3ünb  bem  9J?ab(e  ben  .Olorfen  an, 

£ajj  fte-  nimmer  fpinnen  fann  ! 
3ft  ein  guter  Jjerr  im  ^aus", 

Tang  ein  Sdjeitlein  £o(j  f)erau$ ! 
@»  bu  lieber  Sir, 

@ib  un£  fein  ein  bicf» ! 

(?9  bu  lieber  £an$, 

@ib  unö  fein  ein  längs" ! 

Cri;  bu  lieber  T&uma, 

üap  ein  Sdjeitlein  fumma' 

2Dir  f)ören  brei>  Sdjlüffelein  Hingen, 
'  Unb  un$  ein  Sdjeitlein  bringen, 

2f)ür  unb  Xf)ot  ift  aufgegangen.  :c. 
Waü)  empfangenem  £o(j  bebanfen  fte  fid)  mit  bem  SSerfpredjen :) 

SEenn  wir  ü'oeri  3a0t  ivieter  rumfingen, 

StBoUen  mir  ber  'Stau  ein  Cpefj  mitbringen. 
3n  2tltbai;ern  fingen  bie  jungen: 

Haliga'  fankt  Veit, 

Schick  uns  a"  Scheit, 

Haliga'  fankt  Wendl, 

Schick  uns  an  Bengl, 

Haligac   fankt  Floriä",  ^ 

Kent  uns  des  Fniar  ä~! 
J)aö  93üd)(ein  u.  1679  über  bie  Wiratet  ber  Butter  ©ottes'  uon  «Bogen 
erjdfjlt,  bajj  man  in  ter  ©egenb  ,,t>aa  Sonnenwenbijewer  nit  bdlber 
anjinbet,  unlj  fefbeö  auf  bem  93ogenberg  flammen  gefefjen  mirb,  wo  benn 
bie  gebenebdete  9J?uetter  ©ottes  t>on  ber  3l'8ent  mit  von  Sonnenwenb; 
gürtten  geflochtenen  ßrdnjen  gegrüefjet  wirb,  unb  ber  jungen  gnd'gblein 
(JI)or  unb  Jtor  eiler  Orten  umb  t>a$  Sonnen  femr  einen  .Oiepen  mit  ©e; 
fang  ober  Danij  fd)lieiiet."  Ueberbaupt  feit  e3  nad)  2Serfid?erung  eineö 
«ugenjeugen  ein  ganj  eigener  Slnblicf  fei;n,  ben  an  einem  Reitern  2(benb 
beö  2  4.  3unv  bie  unjäfjligm  Sonn  wen  bfeuer  ber  93erge  beö  banrifdjen 
SBalbes"  gemäßen.  £armlofe  greube,  jwar  nid)t  eben  burd)  bie  EHeligion 
beö  Sanbe&\  aber  gewifTermapen  burd)  bie  ber  Qä?ctt  unb  ein  unfürbenflidjeö 
iperEommen  geheiligt,  unoerabrebet  unb  ungeboten,  unb  barum  audj  alle 
engberjigen  Verbote  »on  freute  unb  morgen  überlebenb.  OTandje»  2tberglau; 
bifdje,  mau  mit  r-ortommt,  unb  nidjt  ernfter  genommen  wirb,  als  ta*  blos 
ü  u |1  i g e ,  j.  56.  bie  au^geftopfte  OTcnfdjenfigur  (simulacruni  de  pannis  factum 
beS  Gapitulare  ».  742,  wenn  man  etwa  wiü),  bie  babei;  funetioniert,  ber 
poffierfidje  Sprung  einer  2(1  teil   unb  brgl.,    biefeS  2(berglaubifdje,    wie  t>*6 


@im  ©uen  263 

Stecten  ber  nod>  grüf>enben  «Bra'nbe  in  ein  sradjitetb,  bie  Hoffnung,  bafj  brm 
ungefengten  «Springer  bat  3ar)r  f)inburd)  fein  lieber  bekommen  merbe  ic., 
ift  tvenigftenö  eben  fo  unfcbäblicr)  afö  f)imbert  anbre  2>inge,  bic  ber  gemeine 
Wann  j,u  glauben  r>at.  Oft  bcct>,  ganj  abgefeften  tum  fordern  3<:uer,  biefer 
fteUarifd^bebeutfame  Seitvunft  überhaupt,  unb  mie  es?  fcfjeint  ofjne  li3e; 
jiefumg  auf  ben  ßirdjenfjeitigen ,  bie  ©runifage  ju  einer  9J?enge  tum  nninber; 
famen  Meinungen  unb  Sagen  bc£  SSolfeö.  On  ber  St.  3o!>anni$nÄd)t 
öffnet  fict)  bie  pon  ©ort)  unb  (?beffteinen  ftroljenbe  £a((e  im  Sdjoofie  beö 
Dd)fen£opf6  am  fiirfjtergebirg  (£erfred)t  I.  7  9),  üterftiefjt  t>on  gebiegenem 
Oofbe  bie  filberne  Sdjale  auf  bem  sped)0orn  ber  Deuter :?irben  im  Satjj 
burgifdjen  (£übner  6  =13),  un>  cd  r)aben  trauter,  an  biefem  tage  gefefeu, 
tfjrc  ganj  befonbern  «ZBunberfra'fte  ((5ifengrein  <Beid)tburt)  63'»). 

£>er  @unnn)enb  =  gürtel,  fonfl  3ol)«nneögürtel,  QJepfui;, 
Artomisia  L.  ci°.  ©.  =  feuer.  2)atf  ©  u  n  n  iD  e  n  b  = p 6  g  c  l  c  i  n 
(Süwcnt veg.il,  0.i.)f  Hi  3of)«nne$fafcrd)cn  im  ©ommer,  ba  et? 
leud)tenb  umherfliegt;  im  ©patberbfr,  b«  e£  im  @raf;  leud)tet, 
»wirb  eä  ©unnivenbfefeiieln  (Süwentltcfäl)  genannt.  35er 
©unn»penb  =  tag  (Süwent-,  Sumots-,  Simots-T.),  ber  24  3unt>, 
ober  ^obannietag.  „©efdjeben  am  pfmjtag  vor  bem  belügen 
©unbentag"  a°.  1437.  MB.  II.  73.  „©eben  am  Crrdrtag  por 
bem  ©unan)entag"  isstj.  oberer  Sngolil.  75.  Der  Sun: 
n  c  n  »tf  i  n  b  (Älbcf.) ,  ©übtvinb  (permurblid)  aut*  ©  u  n  b  e  r  »t>  i  n  b 
entftanben,  f.  b.  SB.) 

f  ü  n  n  e  n ,  funnern,  verb. ,  »vie  l)d)b.  fonneu. 

funned)tlg,  fonnedjtig,   Vor.  tf,  1618/  fonnfg.        funnig, 
adj.,  wie  l)*b.  fonnig.    93.  2ß.  9ÜS.;  2laf  ber  funnigen  2Belt 
nid)t$,   ganj  unb  gar  nldjW  —  »vie  man  bafelbiT  aud)  fagt:   siuf 
ber  gottigen  2öelt  ntcijtS.       Ijtnt erf ünntg  ober  aud)  überr 
fitnnig  ift  (im  b.  2B-)  eine  ©tube  ober  eine  Seiten  Oöcrgfeitc), 
bie  feine  ©onnc  bat.    n  ad?  funnig  ift  (im  (Jbiemgau)  ein  Sßattf= 
bäum,  wenn  er  linfä  ober  nach,  bem  «SönrrenRluf,  splberfünnig, 
»oenn  er  red?tö  gcipunben  ift. 
Sie  Suhna"   (b.  2B.),   bie   gapltalfumme-      V,inf-n   zd    <1dc  Sunnä" 
fchlägng.    2ßot  blo$  aufteilt  au$  «Summe.  —    ©djon  gl.  a.  408 
wirb  compendiüm  bureb.  fummi  gegeben. 
fnenen,  fiienen,  funen,  fönen,  fonnen,  (a.  6p.)  »yfe  i>a$ 
glcicbfall^  veraltenbe  l)c^b.  fufcnen,    raorauö   btö  neuere  au<5 
fötynen,  perfobnen  (a.  @p.  (uanian,  fuonan,  juonnau, 

couciliarc,  reconciliarcj  juclicarc).     „Q$  fo  11  fitf)  feilt  VCrblJllbetfr 

£l)cU  frlbcn,  fe!?en  ober  fieneu  mit  bem  Jeiub,  oljne  beö  ftnberti 
SCillen."  l'Jt«  ^rewbrief.  „©i  follen  gen  bem  9i.  umb  alle  ju= 
fpruebe,  fd)äben  :c.  gani)  geridUe,  gefunte,  unb  »craint  fein  unb 
..bleiben."  MB.  IX.  280  ad  1452.  „®e$  ©nnttffltf  würben  »pir  oer= 
fuenbt  umb  abamä  miffetat."  Diedjtb.  p.  U53.  „©anfte  jürnen, 
ferc  füenen  bei^  ber  minne  reljt."   Sß^ltbcr  7ob.       Sie  ®uen, 


264  ©anb 

©uene,  ©uu,  ©one,  au*  wot  Sonne,  (d-  ©p.)  <&ük>üe,  3lu£= 
ffc^nuitg,  2lu£glefd?ung ,  grlcbe  (a.  ©p.  fuana,  fuona,  conci- 
liatioj  Judicium),  „ftrib  unb  fiten/'  MB.  XI.  481.  „Die  fune 
jetbrecben.  Die  fune  unb  perridjtunge."  ßefele  IL  105  ad  1287. 
^a  grib  unt>  fünn  geneigt  fepn,  bep  ftrib  unb  @un  (e£  ftebt 
©tnu)  bleiben.  Ar.  £l)M.  IIL  144.  213.  „llmb  $tfb  unb  fonnc 
ju  madjen."  soft«  $rcpbrfef.  Die  J?ol=fune  (gnfer  ©:btb.  p.  1212 
Je»  Äurj),  beimlicbe  iHugfllcicbung,  oeculta  compositio.  Die  Un= 
fune.  „Daj  wir  bie  Unfönnc,  fo  jwlfcfeen  9?.  unb  91.  gewefen 
ift,  gefonbt  &abcn."  mteb  513  ad  1269.  fuenlid),  adj. 
„©unlidjen  (e$  fieljt  feinlidjen)  tag  gen  9)?iinifcen  anfefjen" 
(^ufammenfunft  jur  Einigung,  Qlueföftnung).  Ar.  £f;bl.  IX.  44  ad  1490. 
Der  ©uentag,  ©untag  (d.  ©p.),  £ag  ber  ©übne;  bei  ©cricr/ttf, 
ber  iungfte  £ag;  ber  lefjte  £ag,  bai  (Jnbe.  Diefeö  5Bort  mit  ©unn-- 
£ag  (Dies  solis)  pern?ecbfelnb,  fagt  bai  Oieätb.  p.  1453:  „be$ 
funtagS  würben  wir  verfuenbt  nmb  abamä  mijfetat."  „3n  ber 
flbenten  weit  (aetas)  fol  Me  weit  (mundus)  gar  gergen,  unb  fol  ber 
funtag  fomen."  Oiupr.  p.  ftrepf.  föedrtb.  0. 1352.  2Bftr.  93tr.  VII.  52. 

(a.  ©p.  fUOnO  =  tagO/  gen.  f.;tägin,  dies  judicii). 

„Von  ir  (ber  £rdbe)  fdmen  fcf>  errefirac, 

2öan  bai  ba  nii)t  (leine*)  lac, 

©0  mar  ei  ir  fuontac"  (i()t  le^tei  gnbe).  ÖBaftber  95. 7. 
«Brgl.  ftuatago  im  Wufpilli  60. 


Der  ©anb,  wie  bebb. ;  (d.  ©p.,  Dr.  @cf,  Dietr.  p.  tyllcningen  — 
9?otfcr  p.  60  ba3  fanb).  »u uf  bem  ©anb,  Benennung  einer 
fanbtgen  ©egenb  jtoiföen  Nürnberg,  2Belfenburg  unb  »fteumarft. 
„9?eumarft  auf  bem  ©anb  bep  Nürnberg/'  Är.£ftW,VH.28adi458. 
Daj  ©anb,  (d.  ©p.)  ©efkbe.    cf.  ©rief. 

„tlnj  auf  föegenfyurger  fanb 

fein  boten  er  ba  für  fanb."  Ottocarp.  Jpornecf9icimcr>r.89. 
„2Burbe  genommen  ein  turnci  pon  ben  ofterl)erren  auf  baj  fant." 
28fga(oi$  844.  „3)0  trat  &.  Bleranber  au«  bem  OtaudjerO  ©lag 
in  bai  fant"  (an  bat  Ufer).  Cgm.  510.  f.  231.  Die  glfdjer  aie&en 
$ifcr>e  ,,\i  ftabe  iol)  jl  fant e."  Otfr.  Der  © a n b i> a *  (Sandhas), 
in  Nürnberg  eine  9lrt  ©cHmpfwort,  bat,  wenn  ei  nfcrjt  etwa  urfpr. 
ginen  au$  ber  ©egenb  Oiuf  bem  ©anb  bebenten  follte,  »ieUeidjt  mit 
b?m  Jclgenben  jufammcnbdngt.  Die  ©anbbofen  (im  ©cfcerj),  bie 
fi)imißgrauen  Sßelnflciber,  bie  unter  ber  Verwaltung  bei  ©rafen 
^Kumforb  jur  Ürbonnanj  bei  baprifeben  Wüitäti  geborten,  unb,  fo 
wohlfeil  unb  jweifmdfig  ftc  fon|t  fepn  mochten,  bod)  nicf?t  eben  ein 
elegante^  2lui!fel)cn  gaben.  Der  ©anb  mann,  ber  in  ber  etabt 
Jegfanb  perfauft.  Der  weife  ober  rote  ©anbmann,  je  tau- 
bem er  weifen  ober  nidjt  weifen  ©anb  fübrt.  Der  @anb  =  £Kigel, 
1)  ©trobwt!"*,  f.  OUgel.    2)  fteb  ©am^ttegel,  ©.  244.    fanb» 


©anb        ©enb        ©inb  265 

trucfen,  ganj  troden.  21t).  @br.  394«  fanbig,  adj.,  a)  wie 
&d)b.  b)  (pUlIertbal,  »on  fauern  Ädfcn)  unter  beut  9)?effer  In  Heine 
©täde  jerfaHenb.  „<&  a  n  2  t  j  c  1 l  bat  man  »or  3«fcn  gcfdjrlbeit 
©anblgen  3  eil,  wie  In  ben  alten  ©riefen  ju  ftnben."   Jpunb  II. 

274.  5.     „Arnoldus  de    fanblgCtl  Celle."    ad   1233.         »Ctfans 

ben,  uberfanben,  mit  ©anb  bebeefen.    ©.  SdtnK 

© anbei/  ©ufanna  (ftanfname). 

fenb/  fcnbllcb,  fiel)  fenen. 

Der  ©enb,  f.  Senn. 

Die  ©enb,  synodus,  f.  ©enf. 

fenben,  wie  bd)b.,  bod>  wenig  »offSübttd)  (a.  ©p.  fcublan,  cf. 
©eflnb).  3n  ©em.  Olea.  <3#r.  I.  p-  515  ad  1320  fcfcelnt  eß  ju 
bebenten:  verehren,  febenfen.  fenben,  a  1:  f  fe  ab  en  ein  2i&en. 
Diect/tb.  p.  1332.  2Bfvr.  35ir.  VII.  131.  135.  be  fenben  (Einen, 
nacb  Ibm  fenben,  ba|j  er  erfebeine.  Ar.  2l)bl.  I.  39.  45.  153.  Der 
©cnbl'ot.  Der  ©enb  b  rief,  ©antbrief,  ä.  ©p.  cpistola, 
littcrac  Der  ©  a  l  s  f  c  n  b  e  r ,  et)mal»5  ein  clgcncg  neben  beut 
ber  ©aljflöpet  befeebenbes  ©ewerte  31»  'vitfiincben,  ©aljfpcbitor. 
MB.  XX.  7  ad  1566.  9?ad)  bem  frbUeglnm >  bag  a°.  1332  bei 
©tabt  Sftüncben  pon  Äalfer  Subwig  et  tbertt  würbe,  burffe  bag  ©atj 
auf  ber  ganzen  ©ttede  »on  SanWönt  Mg  nacb  Sfcprol  nur  bep  blefer 
©tabt  übet  ble  3far  geben,  „unb  fweldje  (bclf;t  eg  batln)  bagfelb 
©alj  fauffent  $u  9)?ünd)en,  ei  fein  geil  ober  burger,  ble  mugen 
unb  füllen  e«  bann  futbag"  gen  ©d;ioaben  fürn  unb  fenben..  . ." 
„©enter  ober  ©dmer."  Sort  Sfrg.öl.  f.  8.  57.  ©.  audj  fennen. 
Die  ©aljfenbtner  blelten  jäbrlfcb  am  wcljjen  ©cnntag  auf  bem 
Oiatbbaute  eine  jtofammenfunft,  worauf  ein  5#abl  folgte,  um  ble 
Saften  mit  gutem  (?ffcn  unb  £rlnfen  anjufaugen.  >ü!te  9$.  ©rabt= 
fammerrecbKung.  Cos  1832,  p.  428,  „Ter  «Serfanbt  (9Set= 
fenbung)  meiner  engllfdien  ©lere  beginnt  Im  CtTcarj."  31.  Dletrld?, 
Trauer  ju  Donauwörth    äög.  petto.  p.  1832,  18.  'Sehr. 

Dag  ©enbel:@lfen  (©cbjffgbau,  Stfdjaff.),  fladjeg"  glfen,  bat  burd) 
dlnnictuug  feiner  beiben  Seitenflügel  als  eine  3ltt  Älammcr  bie 
ftugen  ber  ©djlffe  jufammenbdlt. 

Die  ©enben  (faljb.  J>bn.  979),  Jpatbefraut,  erica  carneä  rt  vul- 
garis. @g  roerben  Söffen  barau^  gemacht.  $8ep  ipöfcr  ift  5  cn  ocrld) 
2Bafferllnfe,  (Sntenttaut,  Lemna  L.    Sßrgll  ©emb. 

©Inbllcb,  f.  flnnllri?. 

Dag  ©eflnb,  a)  wie  bd/b.  ©cjtnbe,  nemlld)  Jpau^gcffnbe.  b)  (d.  ©p.) 
aus)  tu  anbetn  Se.,lebungen  üMid),  olpgcfabr  wie  man  jefjt  fai;t 
tyerfonaf.  Da^  Jammer;,  Mol-,  Baih-,  <8d)iffS--®cfino 
(2orl  5^rg.0f.),  fdmmtüdjc  ^)erfonen,  bie  bei)  einem  J^ammerwerf, 
bep  ben  .^oblenbrcnnercoen  clneg  SSerfe^,  einem  ©aljwerf,  auf  el= 
nem  ©d;tffe  iljre  angewlefenen  Sßetri<j>tungen  !)aben.  „J^anbwerf= 
unb  tf  nappen  =  @cfinb  so  Älfjpucbl."  Dnfbcr  faljb.  (Jbr.  240. 


266  ©inb  ©unb 

2)a$  9)?cff=®  eflnb,  «fftcfje  lefcnbc  tyerfonen.  (bapreut.  Äirdjen- 
2lgenbe).  Saö  £ef  el  =  (Keftl)  ®  c f i n b,  b.  20.  betumjiebenbeö 
©cftnbcl.  Jpier,  unb  »ullclcbt  aud)  im  »orl)erg.  ift  ©eftnb  im 
Übeln  Sinne  genommen,  roie  im  ©cgentbell  fren  £orf  23.9w  336  ad 
15S7  Ui  SSerggefinbel  im  guten,  ftatt  3*erggefinb. 

,,;<5btift)  lag  »or  ei'el  unb  vor  ocbfen, 

über  in  fo  nai  gebod)fen 

ba$  bcn)  »or  Altern  roinbe 

bemfclben  ftallgefinbe"  (StatfgenofTcnfcbaft). 
Cgm.  7U.  f-  200.  c)  einjelne  Werfen.  (3*)  „einö  treuen  dürften 
borg  eflnb."  £urnler--Oieim  ben  Jpunb  l.  „Dap  wir  ben  3lbt  9c. 
311  unferm  Gapeüan  uub  jpofgeftnbt  genommen."  £ori£ed)=9l.  93. 
„3)icn>ctl  ibrer  etliche  unfer  Jpofgcflnb  gcrocfen."  Ar.  £bbl.  X.  598. 
2>a«  3  ng  eflnb,  Jpau^geflnb  (Jngolfr.  Stbt.Di.  73,  Jpcumann 
opusc.  262),  ber  9#tetbn)ol)ner.  Cgm.  27.  Slrtifel  80.  cf.  ©eflnbe 
9tibclung.  £5.  b.  Sp.  1657.  5146.  J>iefe»  ®efinb  aii  etnjetne  fperfon 
fctjCie^t  fia)  junäd)ft  an  t>a$  alte  Masc.  I.  ber  gefint,  Diu*.  HI.  111, 
(ja f int  comes,  (Jjefäljrte  gl.  «•  74.  /, ü,  i.  55,  unb  Masc.  II.  gifinbo 
Ctfr.  4.  12.  84,  lvie  in  Der  geivcfontidjern  <8ebeutung  an  baö  atte  Cot; 
[ectiöum  gafinbi  comiutus,  osegfcitfdjaft,  ßicforae,  Anhang,  »on  f t n i> 
via,  iter,  »vojit  man  t>a$  Verb,  finbon  irc,  proficisci  —  oernuttfyiict) 
afleS  t>om  2(blaut»erb  finnan  tendere,  ire  —  ()atte.  £af)in  gehören  tvof 
aud)  bie  finbmanni,  tic  a°.  905  neben  ben  parfcatd)i  tmb  fjengifb 
fuotri  mit  cinec  Curtis  ju  Vcringa  Eingegeben  iverben.    Sfteidjetb.  H.  Fr. 

I.    151. 

Sinbel  (Sindo.l),  0?ofina  ober  (Fupbroftne. 

£>le  6  ü  n  b  (Sint) ,  plur.  ©unb  unb  <B  ü  n  b  e  n ,  ivle  &d)b.  @ünbe 
(a.  Sp.  fuffbla,  funtca,  funta,  plur.  ebenfo,  f.  ©ramm.  §.  7Qo). 
91.21. :  <£&  ift  ©unb  unb  ©et) ab  (etf  ift  febr  Scbabe).  <Bld> 
©ünben  forefcten,  al$  fünblmft  unb  ftrafbar  anfeben  unb  freuen, 

I  tat  mi'  Sinfn  ferchfn,  des  /.•  taa\  Firchft  di'  net  Sinfn,  a~ 
Sach  fo  tuio'  z-  biodn?  „5ßfe  barfftu  gefalbtcn  gotteg  mit  beiner 
fyanb  crfcblagen,  fircbftu  bir  beim  nldjt  fünben."  Dielmep.  1562. 
gt  forbte  (untonc,  2>fut.  III.  102,  woraus  erbeUt,  bajj  blefce! 
©ünben  uod>  ber  alte  Gen.  plur.  funtono  ifc.  fünb,.  adj. 
Öi  in  ber  9t".tf.:  £>a$  ifi,  ober  ift  ntdjt  fünb  ciu  Adj.  anju- 
ncbmenV  S^bcnfal!^  ftel)t  im  Scbwabenfpiegcl,  Cgm>  553.  f.  82b, 
n>o  von  gefct)led)tlict}en  Vergeben  mit  SMuttfvcrroancten  blc  Diebe  ift; 
„fo  pe  naber,  fo  »e  fünb  er  tmb  aueb  fcbantlicber."  fünben, 
peccare,  Voc.  v.  1415  (a.  Sp.  funton).  „SöaS  bie  berren 
fünben,  batf  bu^en  bie  'ürmer.."  Seb.  $ranf.  Sid)  »erfiinben, 
f.  DCrfünbt^en.  Vo'fint  dV  net  mit  dein  Scbolfn.  verfd)Utbe«. 
„9)ietn  »olet'  baö  bat  »erfunbet  grop  iaib."  ÜMicber  ifr,  n)le  im 
bd)b.,  fu  nb  igen  ((indinga)  —  rjol  tiid)t  erft  wm  Adj.  fünb  ig, 
fonbern  ncd)  vom  alten  funbion,  funtepn.  tvfe  rainigen  «ng 


©unb  267 

reinlau  unb  brgl.  2)er  6ünbflu§,  diluvium  ioi8.  ®.  <BlnU 
flut  unb  ©tn  =  flut.  Da*  ©ünbgetb,  auf  unbillige  2Bel>"e  er- 
roorbene$  ober  verlangtet.  Der  ;5ünben;macber,  llnetnlgfett^ 
Alfter,  fü» big,  fünblicb,  adj.,  wie  bdjb.  (»Begen  be$  (eßtern 
»rgl.  aud)  fenen,  fen  blieb). 
8  efunb,  adj.,  roie  J)#b.  (d.  unb  a.  6p.  niebt  MoS  sanus,  fonbern 
salvus,  incolumis,  sospes  überhaupt).  SUcündjtu  9x.2l. :  <5in  g  e= 
funber  (Halt,  eine  rüftige,  ftübfdje  9)?agb  (ni$t  otjne  fcfcera&aftc 
Slnfpielung  auf  ben  Jpaugoater,  bei)  bem  fte  bient).    Der  ©efunb 

00,20/  bie  @efunbl)ett.     'an  G-fund  vo'liorn. 

„Und  feit  I  bey  dir  b\~  g'legng, 

Hän  I  kasf-n  G-fund  .  . ." 
„Da*  ber  menfep  bei  feinem  ©efunb  beleib."  Ortolpf).  „Siltertf 
unb  ©efunb*  balb."  2.5K.  v.  1616.  f.  687.  „Dap  bc6  Surften 
unfern  gn.  £rn.  fnd>  gefunbt  feinä  leib*  forgli*  ftee."  £bfg. 
».  1514.  p.  320.  „2öa*  ii)r  Jperjog  Subrclg  gegeben  Ijdtte  bei;  feinem 
©efunb."  „Daß  fte  niert  tvl(Ten,  in  roa*  ©efunb  ibj  Jperr  fe»." 
Ar.  2l)bl.  III.  191.  238  ad  1147.  „6inen  ©efunt  verroureiben  " 
bat  geben  »envirfen.  6d)n)abcnfptegel.  „Der  ©efunt  be*  licfcamen." 
9?otf.  167.  35'1.  „3?i  be*  Innige»  ©efunte,"  per  salutem  regis. 
Diut.  III.  102.  „derlei*  uns  ben  eroigen  ©efunt  be*  leib* 
unb  bei  mutg."  Cgm.  156.  f.  21s.  Der  Ungefunb  (U'gfund), 
Äranfbcirgftoff;  bie  9?adbgcbnrt;  unreife  ©eburt,  abortus.  Si  bet 
o~n  U'gfund  gbett,  fte  Ijat  eine  5el)lgebutt  getban.  „6tepl>an* 
J?a.-öfraro  bie  Ht  ein  Ungefunb  tragen,  unb  bcrftalben  heftig 
franE  geivefen."  3nd)enl)üfer  9)?irafel  ».  1605: 
fu  n  ber,  fonber  /  1)  (ä.  6p.)  adv.  abgefonbert,  seorsum,  sepa- 
ratim,  (ct.  (2p.  funtar,  Dtf.  I.  20.  58,  III.  1.  5  ic.)  „3n  @e* 
main  ober  fonber."  iM.  ».  1616.  f.  406.  „Cr  faj  f unter, 
f unter  ftne  brubere."  Diut.  III.  107.  2)  (d.  6p.)  befonber*, 
vorjügltcfc,  adv.  5)  (d.  6p.)  (ütonjunctlen:  fonbern  (d.  6p.  mntar, 
Dtf.  I.  20.  58,  V.  4.  55,  gl.  i.  705,  f  Utltir,  Diut.  III.  156.  158). 
2.ÜI-  0.  1616.  f.  315.  457.  „fu  nber, 'verum,  sed."  Voc.  ».  1618. 
4)  (d.  6p.)  adj.  befonber,  peculiariä,  specialis.  „So  ber  Dlcb= 
fraljl  mit  fonberen  6perr  =  ober  5>rcd?jengen  gcfd)el)en  todre." 
Carolina  p.  „JJnjeen  gollnet  follen  eine  gemeine  Prüften  unb  baju 
ieber  einen  fonbern  6d)tüffel  hai-eü,  ba$  förer  einer  opne  bem 
anbern  bie  £rul;en  nld>t  auffrfjlicjjeu  möge."  Ar.  Sljbl.  V.  172  ad  1 166. 
„Daran  bejveifVt  tf)t  un*  fonbern  banrncljnügen  ©etilen."  ibid. 
242  ad  1467.  „«Ken  unferö  ©ofjl)au*  funber  9?ottutft  tsegen." 
Urf.  ».  1187.  (2rbvu  ba^  funtar  bep  Otfr.  IV.  15.  98,  V.  i.  20. 
23.  505  neigt  (fö  jum  Adj.        befunter,   1)  adv.  abgefonbert, 

befonberö,    seorsum.      Tuo's    bfnndo'.      Si    lignt    Mundo'.      2)  be^ 

fonbern,  »orjugli^,  adv.    5)  (d.  6p.)  Conj.  fonbern.    „£>p  (lim  ifc 
nit  Jörnen  von  meinen  wegen,  b  efunb  er  oou  eroen  rocgeu."   „9t  tt 


268  ©unb 

aüiin  je  f!rd<en,  befunber  au*  ju  tlfdj."  2Bftr.  53tr.  v.  60.  63. 
„Tdt  beeret  bic  Sftafen,  fo  anbre  welb  an  in  b«ben,  befunbet 
verhol  ble  bu  an  bir  &a|r."  23ud>  b.  2B.  t>.  1485. 72.  cf.  Cgm.  350.  f.  2a. 
4)  adj.  wie  b*b.  befonber.    9i.2t.:  „£lm  ein  53funber$  ma*en, 

traetare  aliquem  peculiariter,  singulariter."  „(2r  fyab  bit  eitl 
fcfunberS  gmadjt,  te  illi  unum  eximium  fuiase."    Voc.»,  1618. 

greift  ironifcb:  2Bart,  bir  wirb  man  toat  ober  ein  23efun= 
fcerS  macben!  befunbem,  befunbem,  verb.,  befonberö 
rbun,  abfonbem.  ,,9(ld)tg  bawn  befunbert  nod)  aufgenommen." 
MB.  XXV.  85.  Cgm.  544.  f.  41.  „£l)dte|t  biet)  »on  gemeiner  £anb= 
febaft  in  bem  unb  anbern  nldjt  befonbern."  Är.£bbl.IX.496adi501. 
titM» :  Wart,  dir  wird  ma's  bfünno'n!  Ironlfcb:  btt  wirb  man  be= 
fonbertf  aufwarten.  fttnberbar,  adv. ,  „an  elm  funbern  Ott, 
seorsum."  Voc.  t>.  1618.  „^ad)  lr  altere  fi  fd^en,  funterfc  dt 
ajjen,"  Stur.  III.  iu7;  particulariter,  befonberg,  twrjüglfd?.  9Son 
Stilen  gefallt  mir  fonberbar  ber  ba.  —  Adj.  abgefonbert,  parti- 
cularis,  eigen,  „©onberbaren  jKaud)  r)?ltcn. .  ^ur  93erbütung 
gemalner  unb  bei  bcfmarf6l)ctrn  fonberbar  er  ©efabr...  gubaa); 
ober  fonberbare  ©runb."  £.9?.  ».  1616.  V.  19.  298.  304.  306. 
„fttnberlid),  fonberlld),  adj.,  peculiaris."  Voc.  v.  1618.  Sin 
fu über  lieber,  «juidam  (ein  gewljTcr).  Voc.  Selber.  fnnber= 
Heb,  adv.,  befonbertf.  , /funberlid)  trag"  k.  Voc.  ».  1618. 
jjejjji  fafl  nur  mebr  lu  ber  Verneinung  übilcb.  fnnberfled), 
f  0  n  b  er  fle  d)/  (a.  @p.)  mit  einer  anfletfenben  ober  unheilbaren 
Äranfbcit,  namentlich  ber  üepra,  behaftet,  unb  ju  felne^gtclcben  In 
abgefonberte  Jpdufcr  »erwlefen.  3n  Oiubolfö  ».  Jj?obcn=®m3  Oieimcbron. 
(Cgm.  578.  fol.  106,  lc\)  ©ebuße  p-  40)  wirb  (In  33ejUg  auf  Numeri 

cap.  V.  sßerS  2)  gefagt: 

„^lu*  blc5  flot  funbern  twn  ber  fdjar 

ble  nilftlfud)tlgen  gar, 

alö  nod)  ber  an  blfc  frlfl 

ber  fit  wol  bebalten  ifr, 

baj  man  von  ben  gefanbeu 

\i  funbert  je  allen  Ounben." 
gur  ble  $9?ündmer  ©unberfieeben  gab  ctf  eine  folebe  2lnftalt 
auf  bem  ®  a  jtag  unb  je  ©wdbingen  (Urf.  v.  1425),  weltfcc 
jeJjt  unter  bun  tarnen  Seprofenbdufer  befannter  finb.  9iod)  ju  €nbe 
bei  iSten  ^abrb.  fab  man  in  ^?und)cn  an  ben  Qnatcmbern  bie  <Bnn- 
bcn'tecben  In  fdjroaricn  Mänteln  unb  fpißeu  .£>üten  iHtmofen  fam- 
meln,  labern  ftc  mit  einem  boljernen  Äldppercbcn  flapperten  unb  In 
ftugeubem  "Hon  Ibren  gewöhnlichen  ©prud)  fagten:    Gebts,  gebts! 

weilts  lebts!  wennts  nimnia'  lebts,  ltünnls  nimma'  gebm —  gebts, 

gebts,  weilts  lebts.  3n  bem  93üd)leln  über  bie  Wfrafel  bei  Q3ogen- 
berge^  ».  1679  Ijei^t  eö  @.  33:  „2)ie  ©nnberfletbcn  baben  in 
btefem  ©otWftauö  il)t  Junft  nnb  93ruebcrfcbaft,  In  welcber  alle,  fo 


6unb  269 

in  gänj  23aprn  fepub,  cfuücrteibet;  baöero  gewlffe  ang  offen  vfet 
Ö?ent-2lmbtern  in  Ootava  Corporis  Christi  auf  bem  9?ogenbcra  mit 
ibren  Rannen  unb  (Stangen  bep  ber  «proccffion  erfdjelnen  muffen." 
3n  Nürnberg  nennt  man  ©onberflecben  ble  alten,  gebred>ltd?en 
Seute,  ble  In  ben  der  ©lecöföbeln  vor  ber  ©rabt  aufgenommen 
ft'nb,  well  blefe  urfprünglld)  für  .JlnfJfdfjtge  geftlftet  waren.  ,,©l  Ift 
lalber  funberHe*,  ft  l(t  laiber  malaß  worben."  Cgm.  270.  f.  I6ia. 
®unber-,  In  altera  ^ufammenfef^ungen  bem  9forber-,  rufe  0\i ex- 
tern 2Befter  =  entaegenffebenb,  aber,  wie  biete,  ber  gemeinen 
©pradje  fremb  geworben,  nnb  in  dltern  tarnen,  wo  ei  ffcb  erbalten 
nat,  gewo&nlld?  alä  Sunno"  genommen,  womit  et?  bitrcb  ble  'Jim' 
fpracbe  (SunV,  Sunnoc),  unb  jum  Zfjtit  bureb  ben  Sinn  jufammen= 
trifft.  ©unber  balb  (Sunnoch;'(  [') ,  fubrcdrtä  (f  u  n  b  a  r  - 1)  a  l  b  a 
pars  australis,  gl.  a.  392,  i.  882),  f.  ©unncnbalb.  Der 
©unberwtnb  (SunnDwind),  ©übrolnb  (fnnbar-  nnlnt  africus, 
gl.  a.  ti5,  Eurus  o.  114)/  f.  ©unnenwinb.  £ntt^amcn:  ©un- 
ber =9?eut,  ©unber  -  £{[cplng,  ©unber  -  2ölecb6  (neben 
9?orberwte<6fl)  In  JpajU  ©tetlft.  I.  216.  217,  III.  180.  187. 
©unber  =  2öeicb$,  Meichelb.  II.  Fr.  II.  II.  .130.  95on  ben  jwep 
©etwaigen  beä  eljm.  .filoflerö  Dlctram^jell  bcljjt  ble  fübllcbe  Sunnohof, 
ble  norbllrte  NoMa'hof.  unb  fo  wirb  Sunnoliam  im  2.®.  2tfolfrat£= 
häufen  In  altern  Urfimben  ait  ©unber baim  3«  fndjen  fcpn.  SKudj 
ble  ©unber^Sld),  ein  ^lufjdien  mblid?  von  3nöolflabt,  wellanb  ein 
9lrtn  ber  Donau,  ja  vlelleldtt  Ihr  Jpauptrlnnfal,  üfeet  lvefdjei«  bie  wol 
ebenfalls  aug  @unber=brugf  entjtanbene  Sunnabrugg  (fcbrifflld) 
©onnenbrutfe)  fu&rt,  wirb  wol  von  blefem  ©unbcrr,  unb 
fdnverlldj  von  ©unber  (separaten)  ober  ©unbem  (sepafrare) 
ben  tarnen  tyaben-  J?erjog  .Oehutcb  ton  Sanbeljut  übernahm  ,,be» 
3ngel|latt  bep  ber  ©  u  n  b  er  br  ücf  en"  ben  gefangenen  Jperjog 
gubwig  ben  ©ebarteten.  vjiveut.  £br.  5241».  „©tift  nnb  Sapellen 
unferei  Ferren  leldmamb  („ju  llnferm  Jjjerrn")  gelegen  iu  bem 
prugg--werb  (affo  3«fel  nwlfcbew  Donauarmcu  nnb  bereu  Brüden) 
jwifdjen  unfer  ftatt  jw  3noWaft  nadjeut  bep  ber  ©unberprugg 
ber  groffen  £unaw  bofelfrtf."  llrf.  v.  1376.  9)?ebcrcrö  ;tngoi|l:. 
14.  43.  (55.  Dlefe  ©unberbrugf  fuljrt  In  unb  anf  ben  alten 
von  ber  Donau  bU  In  bie  'illpen  reidjenben  ©unberg an,  ja  wel- 
chen ble  blftor.  Belege  (sec.  IX.  — XIII.)  gefammclt  fteben  in  ^.'.11= 
baufeuö  9?ad)trag  jur  Urgefcf  lebte  ber  95.  ©.  293.  305.  Der  9iame, 
vlellefcbt  ur'prünglld)  ein  Qollcctivgegenfafj  jum  ^orbgau,  w. m.  f., 
fommt,  jebodj,  wie  ei  fcfcelnt,  gerate  wie  biefer,  mit  clngefcfcrdnf= 
terer  5£ebeutung,  nod)  fpdter  vor,  j.  18.  MB.  VI.  348  ad  1358. 
„Die  Jperjogen  In  obern  23a«ren  babent  jn  leben  (vom  Mv\1ct 
£cgernfee)  ben  wfltpan  In  bem  ©unbergau."  3"  einer  Wündjner 
^lopleutorb.  (Cgm.  544.  f.  48)  b\ei$t  ei:  ,,©ir  verbveten  aurij  allen 
unfern  purgern,  ble  gen  ©unbergd  varen,  bat  bbalnec  mer  fauff 


270  (Sanf  ©anö 

bann  VI  fjol&er  »nb  bie  fecvab  füren  »nb  fp  bin  geben,  »nb  bann 
aber  VI  bolfter. .  Sßer  unier  ben  flofileioten  gen  ©unbergd  (blä 
9)?itten»»alb)  get,  ber  fol  nur  ainen  gefeilen  baben,  ber  bat  f)ant= 
roereb  felbö  mit  ber  ijanb  nsurden  fan,  unb  ber  fol  »on  ber  frat 
fein....  2Ber  fpelten  ober  pom  in  bie  flat  tret,  ber  fp  nldjt  »on 
©unberga  gefürt  l)at,  ber  geit  bem  ridjter.  .♦  2Bie  ber  fcobem 
oben  in  bem  ©unberga  mitt  angeflagen,  alfo  fol  man  in  öle 
taufen. ."  cf.  ©utner  in  ben  l)fft.  Olbbanbl.  b.  Slfab.  1S13.  IL  95.  492. 
Die  a.  ©p.  bat  in  ber  ;3ufammenfefcung  aufier  fnnbar  aud)  fun= 
bront  unb  tat  einfachere  fnnb  (»rgl.  ben  elfafj.  ©unbgau). 
©onft  bebeutet:  ib,r  funbar  nad?  ©üben,  fuuban  von  ©üben. 
9iur  bep  Dtotf.  p.  26ia  ftnbe  i$  bat  unbeflelbcte  Substant.  („je 
funbe").  £>at  agf.  fub  (engl,  foutp),  fo  wie  bat  itU  Neutr. 
fubr  neben  funnr,  obfebon  alle  felbft  rool  au$  funb,  ftrabar 
entfteilt,  finb  bie  SScranlaffung  unfern  neuen  ©üb,  franj.  sud. 


fanft  (0.2.  faft,  Taft),  i»ie  btib.  cf.  famft.  fanfter  (Compar.), 
a)  wie  &cbb.  b)  leistet,  roobter.  „©»Hfl  bld?  fanfter  (lieber, 
el)er)  tn  ben  Ringer  beipen,  al$  einen  ärgerlichen  ©ebanfen  fdjopfen." 
91.  «ueberg  f.  SB.  IV.  67.  „£f>et  in  ber  Überfluß  arter  9?otburft 
fanfter  benn  ber  ©türm."  ä».  (Sör.  63.  fdnftig  (ffffti'), 
adj.  unb  adv.,  facb^,  gemad?,  tangfam.  Sicbtfenftefeit  03?t. 
»er&tolt  422),  ©ellnbigfeit,  9la*ft*t. 

©a«  ®efang  (Gfang)*  plur.  ®efdng  unb  ©efdnger  (Gfango'), 
n>ie  bebb.  ber  ©efang.  (3n  ber  a  ©p.  ift  felbft  ba$  einfädle  fang 
ein  Keutr.  <£a£  «lufg  efang,  3lbgefang  finb*  meifterfmgerffebe 
Äunjtau^brüde.  2lltb.  SHufenm  I.  93.  OBagenfeU  9tärnb.  521).  Da« 
@e  fang  lein  (Gfangl),  vieb  überhaupt,  »orjüglicb  aber  ein  fürjereä 
ber  2irt,  bk  man  aud?  ©tücUetn,  ©djnitterb,  üpflein  unb 
brgl.  nennt.  £>er  ©dnger,  aut  ber  93üd)erfprad)e  in  einigen  fallen 
für  bat  »olKmdjjigere  «Singer  gebraudjt  (a.  @p.  fangari).  ©leb 
fingen. 

fdngeln  (fangin),  OSaur  U.2.)  2if)ren  lefen.  Si  hat  iar  fcho"  zwe" 
Metz-n  docfänglt.  ©er  ©dngchbüfcbel,  Oiprenbüfcbel  aifo  ju= 
fammengelefen-  I  \>if  \m\t  fclicT  'on  vierfn  Sänglbüfchl  fiorti'. 
3m  ©d?ottifd3cn  ift  nacb  3amiefon  „a  finglc  a  banbful  of  glcaneb 
com"  (!'d>i»erlicb  »om  lat.  s'mgulus).  2>iefe«  2?etb  ift  augenfebein-- 
lid)  abgeleitet  au«  bem  altern  Subst.  fem.  ©ange  manipulus, 

gl.    o.    514    ^gelLma."      „fangen    (manipulum)    jjrimitiarum." 

gl.  bibl.  v.  n im.  „■»Bulle  Brufen  unb  ©angeu,"  nbrf.  ©ratet« 
SJragur  2.  *&.  24.  27,  tootnad)  ©ange  ein  «öüfd>cl,  nidjt  blo«  »on 
yiDren,  fontcfit  aud?  ron  aMumcn  unb  beftlelten  .ftirfd^en,  @rb-- 
becren  :c.  fe»n  fann.  jn  ben  Oieimen  ».  1562  wirb  fogar,  »er= 
mntb,  lid)  in  93ejug  auf  bat  b(blffd;e  Oioften  unb  «Walen  foldjer  üibren 


@an#        (§et\$        (Sing  111 

(Levit.  2.  14),  H$  Polenta  ber  ©teile  Reg.  I.  25.  IS,  bmti)  gribn 
fanden,  ba^  ».  Reg.  II.  n.  28  burd)  roaifeen  fangen  gegeben, 
„fangen  tostae  spicae."  Gemma  geinm.  49;  9toc&  Sutfter  brauefet 
btö  2Bort,  9Jlofe$  III.  2.  14 ;  25.  14,  Jof.  5.  11/  OiutD  2.  14. 
Die  ©angen,  ©dnglefn  (<!'  Sängl,  d-  Sängl,  „Züngel"),  plur. 
junge,  no#  Heine  gingen  genufTer  Sitten,  ®rüt)e.  „Der  gemain 
9J?an,  fo  fattt  %if.tet  ift,  mag  bie  $ruet  unb  ©an gl  ber  SBdrbl 
nit  rool  unber  efnanber  erfennen."  S.D.  p.  1555.  f.  148.  ...„mag 
bie  ©angl  ber  Farben  nid>t  erfennen."  Ar.  Sbbl.  VIII.  400. 
„@angl=  färben  unb  bebemlfcbe  ©angel  follen  bepm  ©d>er? 
ten  in  ber  Donau  nfebt  gefangen  werben."  S.OT.  p.  1616.  f.  643. 
Ar.  Stybl.  XIII.  14 j.  @runbel  =  ©dngl  follen  »er  ©t.  3oi)««n^tag 
ju  ©unbenben  nie  gefangen  werben.  2.0-  v.  155:;.  f.  50.  „?Ditt 
JHencfl)eu:©angen  unb  anberer  flainer  2*rut  bie  Jotcllcn  fpeifen. 
Die  Ol encr  en  fangen  für  bie  ©du  fdnttten."  9)?etd)elb.  @br. 
Bened.  II.  215  —  215.    cf.  ffiftr.  <Scfd>r.  be$  QSürmfeetf  152.  136. 

„©engten  fundulus,  piscicnlus."    Voc.  p.   161S. 

fdugerlicb  OTtürnb.,  (Srtangeu) ,  fdueilid),  j.  33.  ton  Wild),  ©leb. 
aud>  jängerlicb. 

f engen,  roie  bdb.  befengen  etroatf,  ti  fengen,  anbrennen  (a.  ©p. 
bifengan,  praet.  blfancta),  ft'd»  befengen,  fidj  bie  Jpaarc 
perbrennen.  23*p  Jj>eppe  fagt  ber  »poljlrebcnbe  Saget  J  „Die  «Böget 
baben  fictj  p er f enget/'  permaufet.  „9)?erobebtuber,  lucldje  55urfd) 
man  juoor  ©dufenger  unb  3mmenfd)nelber  gc&etjjen."  Simpliciss. 

P.   1669.  p.  431. 

Die  ©engfen,  ft'eb  ©egen  unb  ©egenfen. 

fing,  fing!  i'oefruf  an  junge  Jpübncr.  Datf  ©in  gel  ein  (Singo-I, 
Singa],  Singai),  ,Süd)e(cben,  fo  lange  ei  nod)  mit  ber  3$rutl)enne 
lauft.  3d>  fann  mid)  bier  etneg  flüdtigen  ^ufammenbenfen^  bie\ei 
2Öorteg  mit  ©ange  junget  Jlfdjgen,  unb  ©ange  Sibrenbüfcbel 
(alle  mit  ber  begriff  einer  ©ammlung)  unter  bat  gotbifdje  fingan 
(„flggpan"),  legere,  niebt  erroebren.    SSrgl.  ©rimm  II.  36. 

fingen  (Condit.  3$  fang,  fang  unb  ilngot,  Partie,  gefungen), 
a)  soie  t)dnb.  (a.  ©p.  fingen,  praet.  ind.  id)  fang,  iPir  fungen, 
conj.  {*  funge).     2ßic   bie  Sitten  fungen,   fo  jipitfcljern  tlc 

Jungen    (d.  ©p.  23.).     Der  Vogl    fingt    i'    mewi  Holz,    bajU  IjabC 

id)  Jpoffnung.  „Daf?  fj  d)om  bie  meffe  geftant  ein  fitriu  mit,  fo 
ft'fcen  fi  allen  tag,  bat  ft  ainen  plenben  ober  amen  (eirer  ain  lugen^ 
lfd)g  mer  fagen  ober  fingen  borent."  Cgm.  631.  f.  108.  „3* 
bab  lieber  gebort  funtlfd)  unb  cptcl  bing,  aU  (nemtid))  fingen 
unb  fagen,  bann  gottll*  bing/7  »cUftformel  Cgm.  638.  f.  69. 
„Unb  peteten  alle  bie  jungen,  bie  «e  gefagten  ober  gefungen, 
bie  getoenbten  nimer  mein  dag."  Cgm.  714.  f.  1 18.  „SSon  ber 
menfcfcwerbung  fingt  unb  fagt  man:  Levate  capita  vestra." 
Cgm.  749.  f.  1.    lim  ben  Jpuet  fingen  ober  blo£  J>uctfingen, 


272  ©ittg 

2lrt  (Spiel,  roobep  ei  barauf  anfotnmt,  in  Keimen,   bte  au$  bem 
©tegrelf  gemalt  tmb  gefungen  roctbeo,  ein  £bema  ju  berü&ren, 
auf  beffen  (grratbung  ein  $ut  alt  tyteli  ausgefegt  ift.    (p.  Aropf 
in  33u4ner$  ^cuen  «Beoträgcn  ».  1852.  I.  33.  @.  253).    ©4 leget 
fingen,  f.  ©ramm.  ©.  526  unb  ©4 lege!,    fingen,  b)  (ä.  ©p.) 
namentli4:   bzi  epangelium,  bie  WejTe  fingen,  feierlichen  <§>ottc4' 
btenft  galten,  im  ©egenfafc  ber  ililtea  go?cffe.    „2Ban  bai  ©ingen 
gemainlli*  verflogen  ift,"    jur  jMt  eineg   fir4.il4.en  ^nterblctä. 
Cgm.  258i  f.  151.    „Qluf  bem  ntigften  @r4tag  nad>  bem  ©ontag 
fo  man  finget:  Domino  ne  lon«e.."  b.  b.  na.fr  bem  '»paltnfontag. 
lltf.  p.  1585.    „Unb  waren  au4  barumb  fönten  In  offen  p<m  unb 
in  unfern  lanb  roarb  ber  @of?bfenft  unb  bai  ©ingen  perpoten." 
\ifichelb.  Chr.  B.  II.  p.  117  ad  1451.    „$<*$  SSerfünben  fott  bur4 
ben  ßronboten  gefdjeöe«  an  brepen  ©onntagen  unter  ©ingen  por 
ber  ÄrrÄmantag  in  ber  <pfarre."   Ar.  2&bl.  XII.  88  ad  1487.    „Qlm 
Jrewtag  »ullen  bie  ftif4er  nit  Jpaingarten  fyaben,  iii  man  gefingt." 
©4eircr  2)ienftorb.  p.  170ö.     25ie  ©Ingjeit  (Sin'zeit,  .fjrtflm.), 
bie  5eit  bei  fe»erli4en,  pfarrli4en  ©ottceblenfieS.    Unta*  da'  Sin'- 
zeit gäma~  (roä&renb  bei  ©ottegbienfieS  bat  JpauS  l)üten).     2>ie 
9)?un4ner  Sluanftfner  fceurfunben  1447  (MB.  XVIII.  450)  eine  Stif- 
tung, termcg  roelcber  fic  „iärü4   an  bei  t).   3oban  @o.  Sag  je 
rrtntfen  geben  fulen  ©t.  3o&an*n>ein  allen  ben  menfeben,  bie  untb 
f ingjeit  ir  got^bamö  l)aim'u4cnt  unb  au6  anbaut  bei  pon  in 
begerent."    „Wer  fo  b,abea  bie  Ferren  pon  (*Korba4)  auf  ber  spfarr 
ju  (ffiaal)    bie  gerc4tigf&ait,   bat?  ain  peber  pfatrer  bafelbfc  am 
pfingftag  in  ber  Äirn)o4en,  ben  man  nennt  ben  9lnb(e^tag,  jum 
fruemat  na4  ber  ©ingjeit  ben  Ferren  p.  öt-,   au4  jren  S?a\xi- 
fraroen  u.  bat  Wal  geben  fallen."   9iorba4er  @&ebaft.    Cbm.  2)57. 
„^rueftuefen  an  bem  feittag  por  fingen^  jett"  ati  ©üitbr.  Cgm. 
652.  f.  57.     „Unter  ©ingcnöjeft  foll  niemanb  im  5Birtb£t)au$ 
fepn."   2lmberg.  ©r.SR.  32.     anfingen  einen,  tbm  ju  Sbren, 
ober  um  eine  mllbe  ©abe  ju  erbalten,  ibm  etroaö  vorfingen.    di 
«er4iebt  btc'c^  nodj  bie  unb  ba  auf  bem  Sanbe,  befonberö  in  ber 
2lbocntjeit,  am  beil.  3  fiönfgtag  u.  f.  f.,  »po  ärmere  <perfonen  ali 
©inger,  Slnfingcr  ober  binnen  „in«  ülnftngen"  geben,  b.  b. 
pur  ben  Jpaufern  jisep-  unb  mcbrfllmmig  geifhi4e  lieber  fingen, 
befonberä  aber  bat  9?eujabr  anfingen.    ©4on  bur4  ben  2lrt.  5. 
bei  6.  23.  ber  &S.  p.  1555  roirb  verboten  „bie  leut  anjeff  ngen," 
weil  ei  gero&önll*  „mit  fol4er  lei4tfertlgfait  unb  ungef4iclten  groben 
reimen  unb  gfättgen  gf4i4t,  ba<?  mer  ergernu£  unb  gefpott,  bann 
©otteä  cb,r  bsrau§  eruolgt."    2>o4  werben  pon  btc'em  Verbot  „bie 
jenen ,  fo  erbar  unergerli4nnbntemanbperleßll4e9)?at- 
fiergfang  fingen,"  au^genomsien.    3n  ben  Wünmner  ^olicep= 
perorbnungen  wi  bem  15t*"  3al)r&.  (»Bftr.  95tr.  VI.  154)  beipt  ei, 
ba^  roeber  „pb.cncfne4tt,  meäucr,  omrer,  unberfaefl,  paber,  no4  ir 

polcfO, 


ttoltfb,  nod)  »ronboten ,  niempt  uicfettf  anwerbet»  nocii  anfingen 
follen  roeber  je  welnnadtfen  noeb  je  fanb  i«cob^tag-/y  A°.  1392  gibt 
Jperjog  2llbred)t  ju  Straubing  an  2Beibnad)tcn  ben  ©cbulen  ju  21  n= 
fingen  XII  dn.,  in  baö  ©pital  bett  31  n fingern  codn. ,  ben  gc- 
mainen  grau  lein  ju  anfingen  12  dn.  ^re»b.  «Samml.  IT. 
107. 132.  »Eon  biefem  Öebraud?  Hftejj  (naö)  Spiet;  ard>.  Slri^SI.  II.  90) 
aud}  ber  2lb»cnt  bie  ©tngjcit  (orgt.  oben).  3»  ©cbottlanb  betsi: 
ber  9?euial)rabenb  fingin  =  een.  ©eöerjb.  5R.9tJ:  Otiten  anfingen 
um,  wegen,  von  ctiua»,  ibn  barum  aufpreeben,  erfuefeett;  ihn  bar= 
übet  fpreeben.  $cpm  SEaty  Jingt  ao~  Kuo"  den  andvj*  £,  fingt 
2iebd)en  auf  ibn,  bie  biefer  geborig  ju  etwiebern  bat,  wenn  er  nidt 
abgefungen,  jur  SBeluftigung  ber  Jporenben  mit  ©pottliebcben 
überbduft  werben  will,  ßbiemgau.  bc  fingen  einen  2lltar, 
(d.  ©p.)  9)?etTe  barauf  balten.  MB;  Y\  -  169  ad  1357.  McicheJfc. 
H.  Fr.  II.  II.  171.  befingen  einen  'QSerftotbeBen  ober  bie 
SSeftngnujj  balten  für  einen  SSerftorbenen ,  nemltd)  a)  bie 
£)bfeguierung  praesente  cädavtero  („ob  Arbeit,  ob  ©rab," 
©eibamer  I.  20s)  unb  93eftattung  jut  tfrbc  unter  €boralpfalme«/ 
b)  bie  Begebung  betf  @rabe£  ober  ütrauergerüjtetf  unter*, Slfeffagung 
bei  Liln-ra  nad?  »ollcnbetem  ©ottcßbicnir.    ,,33efingnujj  b alten, 

justa  cxequiarum  faecre."     \  oc.  ».   1618.     2>urcJj    bie    £anb  =    Unb 

?polic.:Orb.  33ud)  3.  ZU.  9.  2Jrt.  7  fft  beftimmt,  wie  viel  bem  Pfarrer 
unb  bem  ©efellprieftcr  für  bie  öefingnup,  bann  für  „ben 
©fbenten"  unb  für  ,,kcn  1)rc»ffigfrcn"  gegeben  werben  uiü'Te.  „*2t= 
lieb  bitten  bie  bre»  tag  befingfnuj;  auf  cinaneer,  wie  aud)  be» 
un6  ijl  ber  gebraueb  inn  befingfnujj  ber  Sifdjoue,  ctlidj  fiben  tag 
«neinanber,  etlid)  befingt  man  neun  tag  aneinanber,  wie  bn$  ge- 
fd)i<bt  bem  *8abft  unb  ben  tiarbinalen"  ic.  Dr.  (Jet  <l)rebtgt  am  aller 
©eelentag  1555.  2>er@inger,  bie  Si  ng  crinn,  3lnffnger, 
9D?aifterfinger,  ©djlegelfingcr,  2>orftnger  tc.  ©ingetiu, 
9iame  einer  (lanonc  ;>°.  1552.  ©olff.  7n4.  2krfd)lebnc  Äunfcaut"- 
brüde  ber  alten  iWaifterfingcr,  3.  $8. :  §repfingen,  .öaupt- 
ftngen,  -ftrausfingen,  überfingen,  verfingen  :c,  fteb  in 
ößageufelW  Korimbewga,  3.  örimm  über  SÄeijtergefawg; 
©ingolb,  alter  Wann^namc.  2>al)er  (naep  2:1).  h  ©.  öl)  ©ingolb^ing 
(Singlding),  9tame  eine*  2ßcllert'  bep  (Jrbing,  belannt  bureb  einen 
am  5t«n  ©onntag  im  Sluguft  gebaltenen  iGiebmarft  unb  5>eu  txxi(v> 
ftattbabenben  ^irntetanj,  welcher  gew3btuid>  blo6  ber  ©ingclblnger 
genannt  wirb. 


fenfen,  wie  bd)b.  2>er  ©enr^baum,  SBalfen,  guer  über  einen  gtujj 
elngefentt,  um  t>&$  20afl"cr  jum  SlblajTen  in  einen  9(ebenrinnfal  ober 
ÜÄüblbad)  aufjufrauen.  «Brgl.  ©Ölbaum.  Der  ©  e  n  f  e  l  für 
Giemen/  i|t  in  31.58.  unerbött.  <£&  frebt  aber  febon  in  einem  Voc. 
p.  1419:  ein  fenfl  ober  bofneitl,  liga. 

iPOimeU«'*  SBaiiftifrfjfö  gBortevfcuO).  III.  Ztf,  © 


274        ©in!        ©anf        ©unft        @ant 

flufen  (Pract.  cond.  ld>  fünf  unb  f i n f et),  wie  l)<t>b.    Sie  ©inten, 
©Inf,  ©unf,  Vertiefung  In  einer  ^läc&e,  befonberö  fm  £errän. 


Sie  &4»f>;  ©anft  (S.r/t),  Senfe.  „Sani  falx."  Voc.  p.  1419. 
„SKlt  jroaln  ©aenfen."  a.l  13321  2Bftr.  23tr.  VII.  80.  Vrgl. 
©egenfen.    25er  ©änftmautel  (^pf. Ms.),  f.  ©ambätag^g)?.  p.249. 

fünft,  fünft,  fünften,  fünften,  a)  wie  bdjb.  fonft.  h)  (tf.  ©p.)  fo. 
Siltr^tting.  £>lftorie  III.  1S4.  „©unft  fint  alle  funn  von  bifem 
Kämmen."  Sancelot  vom  fe.  „90? an  fol  iveber  fünft  nod)  fo  nlcfct 
fpreäen,  benn  alfo:  3d?  taujfe  bld)"  JC.  Cgm.  632.  f.  77|.  „ffillbu 
fünft",  fo  roil  id)  fo,"  fagt  bie  janflfd>e  JraHjum  ?0?anne.  Cgm.  757. 
f.  s.    ©.  fufr. 


©ant,  ©anb,  vor  jpelligennamen  in  ber  a.  ©p.  tvaö  in  ber  iefifgen 
ba$  niebt  leldjt  of)ne  fein  c  ober  f  ausgefprodjene  ©anet.  Q6  fdjeint 
in  jener  fogar,  tute  nie  in  ber  jefclgcn,  mit  aii  Subst.  gegolten  ju 
baben.  „Von  bem  ^eiligen  ©annb  Äaifer  Jpelnrid)."  MB.  XXV.  40. 
,,.£ere  {tat»  3an  Q5aptifte,  Ijelid)  fant."  niebcrl.  ©ebetb.  Cgm.  135. 
f.  38.  3ie»)  .ftllian:  fanten  cnbc  fant  innen,  saneti  et  sanetae. 
3a  fefcon  bcv>  Öffr.  II.  4.  ~u  mod)te  id)  in  „rbo  ni  uuarb  imo 
(diabolo)  tber  fanb  (seil.  Christus)"  biefetf  Subst.  finben,  roo  man 
bann  veu  lera  fdiehibar  fo  «aöc  liegenden  lateinifdjen  sanetus  gar 
auf  3bentträt  untere  Lottes  mit  bem  fdnveb.  fanb,  tcl.  fann  =  r, 
agf.  fett;  (verus)  verfallen  fbnnte,  rooju  e,l.  i.  859  batf  Verb  fanbon 

(testari)  vorfommt.  Sie  Segrijfe  testari,  sancire,  sanetus,  certus. 
verus  liegen  ftd)  ual)e  genug.  Vrgl.  ballig  MI.  £b.  169.  5luö 
©ant  «Karlen  d>irri;en  (MB.  X\  i.  ni.  142  ad  1205)  Ift  burd) 
3ufammenjicbung  ©amaricnf'trdjen  (Jpunb  ©t.9B.  I.  250.  256), 
©amareuifird)  (&iucf),  unb  enblld),  mit  gdnjlidjem  SWieverfreften 
ber  erften  93eftanbtbeiie,  ©emer  öftreren  geworben,  di  l)at  ftd) 
l)lnn>leber  man&mal  b(o$  fca»  t  von  fant  ober  fanet  bem  mit  einem 
Vocal  begtrtnenben  heiligen:  tarnen,  alä  wäre  ei  ein  SBeftanbtbeil 
beffelben,  angehängt  (vrgl.  ©ramm.  545.  610.  636).  Tanna~bnnm 
ft.  @t.  ainnen^vunn.  ,,-Jln  fant  Durban*  tag."  3IB.  XXIII. 
159  ad  1515.  Uf  ©anb  Dp  llgew  O l g c m,  (rglblen)tag,  31 H.  XX.  14 
(fo  beißt  In  $afel  blc  Vorftabt  ©  t.  21 1  b  a  n  fd>led?tbln  bie  TalbcT- 
vorfiadt).  (Tinii  einem  feinem  ©cfül)lc  erlaubt  bie  fpanlfdje  ©pradje, 
um  äbnltdjc  Verunreinigungen  ju  vermelöen,  bie  fonft  vor  Jpelligeiv 
9iameu  üblidje  Verfürjung  fan  vor  bax  mit  to  ober  do  aufangenben 

Tomas,  Domingo,  Toribio  nid)t  —  unb  fagt  fcler  aUbbrÜcflld}  lanto 
Tomas,  lanto  Domingo,  fanto  Toribio). 

fant  flatt  famt,  ro.  m.  f.  ©ebon  In  ber  ä.  ©p.  fant  mit  (mecum). 
SSaltber  5o';''.  „©In  gotljelt  blu  ift  fant  unb  le  mer  ungefdjeiben." 
2Blgaiot$  8197.  „2Ber(lu  fant  jivelf  in  barnafd)  flarcf.  2)o  rltenf 
i)ln  fantroanber"(ber  vater  mltbent  fun).  Sreebener  Cod.N°.  103. 


©ant      @ent      (&'mt      ©ainj      @ap      275 

©antrüget,  f.  ©  a  m  =  t  r  ü  g  c  I ,  unb  £  t  e  g  e  l  I.  £b.  ©.  486. 
?©el)6rt  baju  (auä  bem  Oienncr  4915.  4927).  „©antrotfe  ift 
ber  {auf  genant/  ber  immer  roaere  billlcb  unerfant  aßen  crijten. 
...©antracfe,  gefud),  otirfauf."  (cf.  5215  „furfauf,  faljung  unb 
gefud)").    ©anterling,  f.  ©auterling,  unb  prgt.  jjenterlfng. 

Der  ©antbrlef  (Mit.  XXV.  215),  ©enbbrief,  f.  fenben. 
3n  einer  llrf.  v.  Hol  bcp  pirnglbl  (tyrobfrep  Jpainfpad)  p.  4f>5)  nrirb 
aufgeführt  a\ä  Vermittler  ober  Stafbinger:  (grbarb  ber  SKauäbafmer 
ju  9)?auöl)atm,  b.  $.  ©ant  9t i d> t er  su  Äitd)berg. 

Santi,  Santl,  @br»lantl)u$  OXaufname). 

2)ie  ©ent  (gl.  o.  synodus,  fenctl)  idem  a.  678,  feneb  idem  a.  534, 

fenet  senatus  a.  816)  Ift  jtpar  in  bapr.  Urfunben  mir  nidjt  Por= 
gefommen.    3nbeffen  b«t  Jpübnerö  Voc.  »,  1415  ©entgefell 

collega. 

fint,  feint,  («.  ©p.)  fpdterbln,  postea  (fcfyottffd)  fenb).  „©int 
bem  mal,  feint  bem  mal,  feit  bem  mal,  ex  quo."  Voc.p.ms.. 
feinb  lanl  bat  (quando  quidem,  ftntemalen  i>&$).  ME.  XXV.  210. 
finter,  (Jranfcn)  fpdter,  feitber,  feit.  2)iefe$  fint,  nidjt  unge= 
tvobnlfd)  in  ©Triften  betf  XIV.,  XIII.  3abrb.,  ift  ei  jebod)  in  frübern. 
Ob  bie  agf.  formen  ftö,  fitbor,  fibban  ur.b  bfe  W.  ftb,  fibar, 
fiban  nad)  fonfiiger  Siegel  auf  ein  frübercä  finb  äutücfjufübrcn, 
wirb  feljr  jroeifelbaft  bureb  baä  gotb.  adj.  n.  ober  adv.  feit  Du  sero, 
jn  roeldjem  bat  ueuere  feit,  feiber  (ip.  m.  f.)  unb,  obglefa)  weniger, 
ia$  für  ben  b.  IDialeft  auffallenbe  fit,  fiber  (ip.  m.  f.)  ftimmt. 

2>le  „©intflut,"  (d.  @p.  unb  fd?ou  9<otfer  101.  25)  ipa3  ©in flu t, 
n).  m.  f.,  b.  I).  diluvium,  unb  bie  ndcfe|Te  Quelle  bei  jcfjigen  @ünb= 
flttt,  ©Ünbflup.     Cgm.  269.  ibl.  23a,  Cgm.  520.  f.  10  babent  bie 

fintflu^.    Cgm.  509  fintfluebt. 
fd in  je  In  (feo>/ln),  langfam  unb  babe»  unperftdnblid?  fpreeben,  f.  fain, 


£Kei()e:     ©ap,     fep,     ic. 

fappen,  a)  mit  einem  getviffei:  ?aut  in  ©d?muf;  btrumgreif'en,  l)tt- 
umtreten,  fd?n>erfdllig  geben;  fdjcrjbaft  ober  perdcbtlid):  geben  über= 

ftaupt.     „3m  ÄOtb  umbfappen,  lapsare  per  lutum."  Voc.p.  1618. 

„?«fit  ben  jungen  im  fot  ber  fappen." 

„3ur  ?eit  bie  ©cbergen  in  erfdmappen, 
Darnad)  mit  im  gen  loa)  efnfappen." 
„@p  lieber  la&  mieb  beimbin  fappen,"   £.  ©a<M.     b)  erbafa)en, 
ergreifen.    „S&U  bat  er  (ber  $ud)$)  fie  (bie  Odnfe)  gancj  Pol  n>a» 
fappen."  9J?id?.  Steint.   Cgm.  291.  f.  35.    „£)en  fcbilt  tbet  3lfung 
ju  im  fappen."  cf.  foppen,  fapfen,  faipfen. 
Sie  Säppi  (u-),  2>im.  Ui  Sappal  (-u),  (0.2.)  ©pi^baefe  an  einem 
langen  ©ttele,  mit  weiter  ber  £rlft  =  ober  5lo£bolJ=2lrbelter  in  bie 

©  2 


276         (§äp        @ep       ©tp       @op       ©up 

aj!6cf<  eingreift,  bie  er  im  OüajTer  fortfcfeaffen  will.    Tb  ir&drt  ift  im 

9tcugr.  ein  ©rabf&ett,  la  zappa  ftaf.  eine  Jpaue,  au*  ©cfcaufel. 
Sappra,  Sapprdmeat,  Sappramaudi !  verfapptc  formen  für  ba$  93e- 

tbeurung&port  ©acramcnt. 
Der  Sepp,  bct  Seppen,  3ofep&,  Dim.  ber  unb  ble  Seppal,  ber,  He 

unb  bat  Seppa-1,  3ofepI)  unb  3ofept)a.   cf.  Seff.     Die  alte  ®p. 

fagte  »pol  30  f  e  p  b,   aber  in  cas.  obliq.  3ofebe$,   Sofebe, 

Sofeben.    Xat.,  Diur.  III.  95  :c. 
Die©ipp,  ©ippt,  ©ippfdjaft,  ©ipptfdjaft,  ®effptf*aft, 

SBerrpaubtfdiaft  im  tveitejren  ©inn  (ä.  ©p.  flppe,  a.  ©p.  fibba, 

fibbfa,  junadjft  Srcunbfdjaft,  grtebe,  Zeit-:  far  in  fibbu,  vade  in 

pace,  übba  ]\  iu,  pax  vobis).     ,,9?ad)  fipp  pnb  fclnt."  MB.II.16S. 

einem  mit  fipp  unb  frcunbfdjaft  getpont  fein,  lf>m  per; 

roanbt  fenn.    2Bflr.  93fr.  II.  109.    „@tpp  =  ober  ©cötpagcrfcbaff, 

aftinitas."  Voc.  p.  1735.  @  e  f  i  p  t  f  d>  a  f  t.  \  oc.  p.  1618.  Die 
©ippt.  Cgm.  151.  f.  1.  \!.D?.  P.  1568.  f.  151  (i*l.  flft).  „Die 
reid>freit  pon  beinern  <9c  flppe"  falfo  bat  ©effppe).  Cgm.  31 2.  f.  44. 
gefippt,  adj.,  pcrtpanbt.  „Affines,  ©djipdgeren  ober  ©efippte." 
Vor.  p.  1755.  1618.  3n  ber  d.  unb  a.  ©p.  galt  bat  einfache  fibe, 
fippe,  fibbl,  fipbi  alt  Adi.,  pon  welcfcem  ipol  erft  bat  Subst. 
abgeleitet.    „üDie  fibe  imo  bai  null  wäre."  Dtut.  III.  72.  (cf.  frf>ot= 

tifd)  ftb  cognatus).     ©tpper  adfmis  a.   64,  consanguineus  a.  72. 

9)?it  fippemo  buorc,  infeestu.  MM.  94.  @fn  unfippfu  magt. 
3tP.  6576.  cf.  2 7« »1  -  UU  fipbi  uulp,  subintroduetam  mulierem, 
i.  578.  55?ln  nabfippa,  proxhna  mca.  9tOtf.  47.  10.  ©iflbbo, 
©efibbO,  subst.,  consanguineus,  u.  22,  £)tf.  V.  20.  89,  itU  fifi. 
Die©ippjaf/  ©iptjat,  ©ippfal,  Qiufjäbluna  ber  Q3rnoanbtfd>aft 
ober  iljrer  ©lieber,  ®enealO;jle.  „Deu  erfre  $fppe  l)eft  ftdj  an  b:n 
acfcfeln  an,  baj  ft'nt  gefipifrrelt,  beu  anber  fippe  i(t  au  fcem  ellenpogen, 
bj}  fint  geftotftreftffnb"  :c,  f.  I.  £f).  p. 84.615.  2.9?.  p.  1553.  f. 51. 55, 
p.  1588.  f.  151,  p.  1616.  ZU.  12.  ©rimm  b.  ffi.31.  467.  „Igt  feil  bepber 
(erben  ipollctibcn)  tyartcpcit  ©ipfal  redjtlid)  gehört  werben."  £pr. 
2.0.  P.  16(15.  f  87. 

foppen,  fcbleppenb  etnbergeljeu.    6.  fap pen. 

Die  Suppen  (Stfppm),  Dlm.  bag  ©üppleln  (Süppl),  a)  tple  l)d)b. 
(ober  pielmcl)r  niebcrbeutfdj)  ©uppe,  (benn  bem  nfeberb-  foppe, 
engl,  fop,  fdjiveb.  foppa,  ital.,  fpan. ,  franj.  soppa,  sopa,  soupe 
roürte  alt  bocpbeutfd)  gemäßer  fepn  blc  ftonn  ©auf,  'Suf  ober 
©upfe  —  f.  faufeu  unb  fupfen  —  ivic  benn  bie  a.  ©p.  in  blefem 
©inne  nur  fouf,  fuf,  fufili  bietet.  Do*  f)at  bereite  bat  Voc. 
p.  1419  „brodium,  ein  fupp  ober  brüe ,"  bat  P.  1429  „ipa,  jpafs 
ferfupp,"  bat  P.  1145  „sorbicium,  fuppen).  SWinber  geroöljnlltte 
©uppen  =  9iamcn  pon  ber  2Irt  ber  «Bereitung:  93renu=f.,  S8rutt=f., 
$arfel  =  f.,  £olj  =  f.  (mit  gefoefcten  Milien),  £rauf=f.,  2ßa0er=f., 
Bunirf-f.  k.    „Slwer  in  ber  wftea  fmeefent  ot  p«$  ban  ein  geölte 


©up  277 

fuppen."  Cgm.  632.  i'.  57.  f.  £1).  I.  @.  571.  „Aarptfen,  forden, 
ficdjt  unb  tuppen,  bie  ip  id>  lieber  benn  6 1  fuppen."  Cgm.  711. 
b)  rüiö  bei)  untf  notbwenblgeä  caput  et  prineipium  jebc3  £D?al)le(t 
wttb  ©uppc  für  (warme)  9)?abljctt  überhaupt  genommen.  ©prid)= 
wörtlldjer  Galembourg  (ba  .ftum  fowobl  Aümmel  al<*  fomm  bc= 
beutet):  e"  Suppm  und  brav  Küm  drauf,  eine  gute  9)?abljclt. 
3«  blefem  ©inne  &«t  bet  Sanbmann  feine  ^otgciu,  «OT 1 1 1  a  ß- 
unb  9ca<pt fuppen,  wovon  aud)  ble  erftere  nldjt  immer  eine  blojjc 
©uppe  ift.  9?amentlid)  wirb  über  ble  Wl o  r  gen  f  upp  en,  ble  im 
•£aufe  einer  «ßraut  unb  bem  be$  ^Bräutigame  bevm  abbolen  berfelben 
jur  Stauung  eingenommen  wirb,  fd)on  bnrd)  ein  9)?anbat  ».  1587 
geflagt,  bat)  ft$  bep  itjr  ble  JPiocbjettgdfte  alfo  gütltd)  tljun,  „bajj  fp 
toller  unb  voller  2BeijJ  wol  erft  umb  citf  ober  jwelff  Ul)r  mit  polbcrn 
unb  fdjrepen  unb  anber  ungepür  In  ble  Äftlrdje  dornen,  unb,  wie 
laiber  au$  übermäßigem  Struncr  almalen  befäfd)t,  ble  ft)ird)ctt  un= 
cforcu."  £>er  9?ame  97?or  g  e  nfupp  en,  9ftorgenfüpplcin  ijt 
übrigen*  aud)  in  ben  ober»  ©täuben  erft  in  neuer  $cit  burd)  ben 
materiellem  „ft  r  u  c  ft  u  er"  »erbrangt.  „Umb  adjt  Übt  ift  ble  pdt 
ein  W orgenfuppl  je  nemen."  ^rlnjcn  =  3nftruct.  p.  1584.  Die 
©unt«g-@uppcn  ll-ü-,  wat  Im  0.?.  ble  nuwg^ocbjelf.  f.  11.51b. 
@.  269.  2)ic  £utcn=fuppen,  £obtcumat)l,  iveldjetf  nact)  bem 
®otte$bicnft  für  einen  SSerftorbenen  gehalten  wirb.  Jplc  unb  ba, 
j.  23.  im  2.®.  2öa(Terburg,  hatten  ble  Hinterbliebenen  nad)  bem 
Sttauergottedbienit  aUe  unb  jebe,  ble  lt>m  bcvgewofjnt,  Im  2Blrt()tf- 
baurf  lü  traetferen.  ©uppflctfd).  „pum  Untern  gcbüljrt  ben 
©knittern  ein  ©appflctfd)  unb  9)?ü(ld)."  @d)cirer  Sienft-Crb. 
v.  lödü.  f.  46.  2>atf  ©uppen- fd)tiittlcln  ober  ifcrjniijleln, 
SJrobpartifel,  wie  fic  In  ble  ©uppc  gefd)nlttcn  wirb.  ©uppen= 
fd)ni^lcin: Jreunbfd)aft  (©djwab.),  weitläufige  >ISerwanbtfd)aft. 
2)er  ©uppen^tanj,  tu  ben  j?od)jeiten  glcld)  nad)  bem  Gintritt 
intf  2Btttl)el)au$  unb  vor  bem  auftragen  ber  ©appc  libild)  ift. 
(H. 21*21. :  einem  bte  ©uppen  »et fallen,  ober  cllipt.:  com  i- 
vo'fal/.-n,  it)m  ©djlimmetf  bereiten,  ba  wo  tri  eben  nid)t  befergt. 
£)ie  ©uppen  verfebütten,  collectam  gratiam  effundere. 
Voc.  v.  1618.  gllipt.:  Der  liät  p  bey  mir  yerfchiitt'.t,  er  l)öt 
meine  @unft  »ctfdjerjt.  I  bi~  ä'  net  auf  da'  WaJTo'fuppm  daher 
g-i'chwummo~,  id)  bin  nld«t  gar  fo  f«i)t  ju  verad^ten.  58renn- 
fu ppen=2cu j,  9)?enfd),  ber  fd)led)t,  aber  viel  Ipr.  ©uppeu- 
£alli,  pcräd)tlld)er,  Eraftlefer  «Dcenf*.  fuppig,  fuppi',  fuppot, 
adj.,  biinn  wie  ©uppe,  33ru!)c;  fig.  von  9)?enfd)cn  »Ijnc  Je  fr  ig  feit, 
fd)wäd?licb.    Ge  Suppigo'! 

2)ie  ©upplicatlon,  QMttfcbttft,  ©upplit".    \or.  v.  161S. 

25er  ©uppreffe,  bet  bep  bem  doUegiatftift  fcittmontng  fta tt  bcö  biutcit 
3ncuratcanontcu$,  ber  feit  17 78  unerfefct  (suppressus)  ju  bleiben 
pflegt,  in  bet  ©eelfotge  unb  Äfrdje  au^belfenbe  ©eijlU^c.  J;^n.  81. 


278        ©aipf        ©upf        ©at        ©aut 

f«ipfen,  faipfcjen,  »paä  faffejCJt.    Nafle  Schuahh  faapfcT. 

Mosbod-n  faapfazt. 
Tapfen,    fnpfeln,    fupfejcn,    fdjlütfen,  sorbere,  sorbillare. 

„Wd;  ba$,  »nb  fnpfe  bfe  arejnep."  Cgm.  443.  f.  104.    ©ie& 

faaffen,  füfeln  nnb  ©appea. 


jRetfye:     @ar,     fcr,     :c. 

©et  ©ar  (9cürnh  Jpäl.),  breitblättrfge*  ©ra$,  Ut  auf  fumpfügen 
2Biefen  rodelt.  ffiermut&Ud)  au6  ©aber,  ro.  m.  f.,  jufammengejogen. 
(©d?on  gl.  i.  751  liefet  ©ara&i  carice).  „SBlnfcn,  ÄannenEraut, 
©afcr,  ©djüf"  :r.   ©imon  ©traf  p-  489. 

,®ar:brtam,populus,arbor,"  Voc.v.i6is;n>ol©taiber<©arrbaam, 

©atbatiH',  populus  nigra  L. 

®er  ©arroard),  ©alrourd),  „©albardj,"  ©alioürcfcer,  ebmalä 
eine  2lrt  bcr  Äaltfdjmiebe,  bie,  rote  b(e  <ptattcnfd>lat)et  ober  <piattner, 
Zueile  ber  bamaiigen  SRüftung  »erfertigten,  unb  n>ol)t  aud?  mit  blefet 
in  Abgang  gekommen  finb.  „1392  bem  Jperjog  Sllbr.  ja  Straubing 
für  VI  ipfb.  ein  ganger  fauft  »on  bem  ©arburcfcen  ju  Äclbeint." 
greib.  ©ammi.  Ii-  i4o.  „Jjtetn  betn  Äatuj  ©alburd)  »mb  panjtr, 
bat  er  meinem  gn.  ftern  gemad>t,  Villi  gib.  r&.  XXXlldn."  föedjnung 
».  1468.  SBftr.  SMr.  V.  204.  ©d>on  a°.  1477  f>ortc  in  «JKündjen  bie 
jjunft  ber  ©aln>urd)en  auf,  für  ft$  gu  befielen,  unb  rourbe  ben 
^afnern  nnb  ^inngieücrn  jugetftellt.  vi  ©utnertf  ©ewerb*  =  $olfjep 
»cn  SÄundjen  p.  481.  530.  544.  ©alroürcfe  fommt  übrigen*  nod>  alt 
Familienname  vor.  ©aro  (gen.  faruue*),  gifaruui,  geferroe, 
a.  ©p.  Jpavnlfcfe,  <panjer.  Daber  ©ar  =  balg,  (eberner  23ebaltet  für 
ben  sparnifd),  ©ar  =  tlng,  spanjerring,  ®ar='rod>,  @ar  =  n>at, 
^anjerflelb.  ßlatö  ber  ©dseirer  fcferiftiötK  ».  1500  gebübrt  bem 
©djneiber  »on  einem  ©artoef  jn  maefeen  III  dn.  tiefer  i|t  obne 
Sroelfei  ganj  anberä  ju  beuten).    SSrgt.  @al  =  roürdj. 

25er  Sarais  -u  (im  ©d?er$),  &cgen,  ©abel.  ©.  au$  ber  Stbelung 
©araf;. 

faur  (iauo',  ä.  unb  a.  ©p.  für),  a)  roie  b#b.  fauer,  b)  faljfg,  ge= 
faijen.  &tM.i  dt  get  einem  faur  über  fuejj,  ti  ftoüe»  ibm 
bk  ©peifen  tut  bem  9ftagea  auf.  2?on  jemanb,  ber  fünfter ,  fauer 
bat  ein  fiefet,  fagt  man  n>ol  feberjent:  Der  kunnt  d-  Milch  faua' 
riiächaT.  frensfaur,  Elrr^faar,  Eitt^faar,  fe&r  fauer.  c)  feudjt, 
aafj.  faurer  2$oben,  ber  an  9?af?gallen  ober  „^ibtmaffern" 
leibet,  fumpji'ger.  faure^  ©ratf,  faure  ^uetterep,  auf  ©umpf= 
beben  geroadjfcn.  cf.  fütig.  faareg  Jp 0 13.  <plnjg.  ^»übner  977. 
fararaagig  (£übu.  Voc.  x>.  1445),  ßppiäuV.  „3ft  vnt  bie  roarbait 
no*  tn>be,  fo  ifi  on^  ber  (atern  notbnrft,  alt  bem  faoravEea  for 
bat  liebt/'  Mss.Doccn.B.a.47o.  „faaraagc  leate."  0xennctni7i. 


(Beut  279 

Sf.  ©p.  für  =  OKgf/  Hppus,  fc^web.  f » t  =  6{jb.  cfr.  ©rtmnt  II.  655. 
Der  ©aur,  ©auten,  ©auern  OBlIr.),  Wolfen  t>on  fanret  Wild); 
Sauerteig,  &.  @p.  ©aur=93tot>,  Srob  mit  v£auerrci;;  gebarten, 
©djivarjbrob.  „2£er  fuft  von  purgern  faror  prot  padjt."  Wündjnct 
9Wagiftr.  =  93erorb.  v.  1445.  2£tfr.  93tr.  VI.  149.  „(J&ataetia»  ptot, 
roeber  faur*  nod)  fuejj."  Cgm.  544.  f.  44.a  Der  ©aur^be  er, 
ein  folefcer,  ber  faur  53t ob  buf,  im  ©egenfafe  be£  ©lief;  beeren, 
ber  93rob  mit  Jpefen,  SBefübrob,  bereitete.  „Dt  fa  n>rpecff)cn 
futn  aln  lafp  nit  teiurcr  packen  ben  r>mb  2  dh.  „Daj  f«öti  peef, 
ivebr  farorpectb,  nod)  fujjpctfb,  t>or  pfarrmettn  riidtf  unterteilten 
M/t  SRäncbnet  Wag.=2Serorb.  ».  1427.  ©|lr.  33tr.  VI.  147.  9Jocr> 
jeßt  nennt  ber  35dceer  bie  Jptße  beg  41t  ©d)t»arjbrob  geheißten  DfenS 
bie  ©aurfciß.  Datf  ©aurfebmaij  ober  bat!  ©aurc,  juaö  bepm 
©cbmeljen  ber  23utter  aii  ttnrefnfgfelt  (©(fcmal  jbr  cet)  ju  toben 
ftnft.  Die  ©dur,  Sau  er,  ©euer  (Saio\  Soio',  Suio'),  bie 
©äure;  O.g.  ©auermolfen,  b.  b.  alte  fauie  Wolfen,  welche  bienen, 
ben  ©Rotten  pon  ber  Wolfe  abjufonbern;  ©auerteig  (a.  @p.  fiure). 
f auern,  fauer  machen,  4.  33.  eine  33rübe.  („Ran  min  frotpc  fuejc 
fluten."  "Baltbcr  69,  19).  anfduern,  mit  ©auettefg  verfemen. 
einfduern,  in  Gfft'g  leaen,  wie  5.  58.  ©urten.  bcrfauer.i,  per= 
fauetn,  von  ©ratf,  ©cirelb  unb  brgl.,  bureb  S)U\li  beä  gelbe*  leiben, 
betfduem,  »erfduem,  berfgl.  unb  and)  rranfttto.  faurdiHa, 
(faui-aiF),  roiber lieb  fauer;  aud?  ftg.    fdurlen,  fdu r einen  (laia'ln, 

fairci~n),  ein  Wenig  lauer  feiM.     laio'la'd,  fäircina"d,  part.  ober  adj. 

Der  ©durling  (D.<pf),  Sauerbrunnen,  ©auenvapet,  rcfc  j.  33.  ju 
2ölcfau,  Äonbrau,  Ceflatfgrün.  ©aurllng,  aeidula,  aeidus  fons. 
Voc.  v.   1618.        Der  ©aurad),   ©auerbetu,  33crbcrlsftaube«. 

,,@aurad)/    crispinus,   frutex  nobilis,   Spina  appendix  Plinii."' 

Voc.  ü.  1618.     „©auraueb  ober  (JrbiuV    Dr.  Winberer  1620. 

p.  115. 
Da<5  ©eurlctn  (Soi'J,  Sui'l,  Soio'l,  Suio'l,  t'ibt»«i&.  Suirle),  £f§s 
blasen,  Citerbldtfdmt  auf  ber  Jpaut.  „©eurle  teredo,  beiffenbe 
bletterle."  Voc*  \>.  1618.  Da  is  mar  a"  Suia'l  aufg-fa'n.  «Jftinbet 
üb(id)  ifr  jep  bat  einfache:  bie  ©eur,  h  ©p.  fiure,  rcobuid)  ges 
wolmlfd)  eine  2lrt  OTllbc,  .ftrdftmtibe,  fd?t»eij.,  nicberfddjf.  ©are, 
franj.  ciron,  »erftanben  wirb,  bie  man  in  vielen  5-^cn  für  bie  Ur= 
fad)e  biefer  93ldtterd)cn  t>dlt.  „Oiauben,  Ontfen,  SSeifien,  ©euren... 
3utfcn,  ^eificn,  ©«rer«/'  23cfd)relbungbe^'3ibeU)olicr  ^abet?  p.is.ül. 
„Ärdßen,  aiuöfaß,  ©pr."  93efd)reibung  beä  Jpailbrunncr33abe$p.-1636. 
p.  77.  „^ißann  man  an  ben  Jpdnben  ©epern  ober  Oieibiiefci*  (öiett- 
laufe?)  tjat,  foll  man  biefelbcn  ausgraben."  Dr.  2lgricola  Ambergcnsls. 
„Dem  bie  f dürren  in  ben  äugen  fein,  ber  fol  nemen  gunbictcn." 
Cgm.  592.  f.  40.*  ,/©p  I)abent  ettlicfce  rotte  ferner  alÄ  bfe  fuiren 
pnbet  bem  antlütt.'1  Cgm.  328.  f.  I50.b  ,,^aft  bu  ferorn  an  ben 
fyenben,  fo  ftreid?  baran  mpncjenfaft  ober  ivaifefter  nuj  faft,  fo  jterben 


280  ©er        ©ir        ©or 

fp."    Ms.  p.   1455.     Surio,- feptin,   cirilus,  {)  attbf  et>titU    Voc 

Arcii.  f.  5!.    Gl.  o.  105.  305  fte&t  futra,  fvirra,  fiurta  surigo, 

o.  421  filltO  surio,  i.  111  fiuro  saturassis,  £)lut.  III.  144  flure 
cantareda.  Äilian  1)«  fiere  acarus.  2im  @nbe  t ft  unfer  2ßort 
eben  tutf  biet  atö  lat.  gebrauste  surio,  surigo.  feurlid?t  (soia'lot, 
Buio'loi),  adj.,  »oll  jpißbldtterdjen. 
fer  (fer,  o.pf.  fe»oc,  fdjtsdb.  Ccir),  adj.,  a)  von  einet  rounben  ©teile: 
fdmterabaft,  empfinblicb  —  d.  ©p.  nmnb  überftaupt.  „2)a  Plaucb 
get  wiber  ger,  N  wart  manid)  belt  fer."  Oieimcbron.  bl«  1250. 
h)  aufgebraßt,  vetbrüjilicfc.  ,,©ebr  fepn."  ©djongau  :c.  ©ebranf 
b.  3i.  147.  c)  wie  l)*b.  als  3ntenü'on^abv<ecb ,  boeb  mebr  Im  o.pf. 
als  im  baptifeben  2)ialcft,  welcher  lieber  fein  gar,  red)t  ic.  »er= 

loenbet.  (Otfr.  HL  1.  78,  III.  24.44,  V.  7.  55  feto  vehementer,  valde). 
2)lefeß  Aüv.  »uarb  in  ber  d.  ©p.  aufy  im  Comparat.  unb  Superl.  ge- 
braust. „Solcbeg  petbrojj  noci)  fel)rer  bie  3uben."  21».  Gbr.  185. 
„2)o  erfßracf  er  noeb.  »it  fercr  unb  merer."  Cgm.  525.  f.  259. 
Um  Slfcbßffenb.  ferner.  „£>es  icb  aller  fereft  ger."  2ßaltbcr 
p.  b.  33«  117-°.  2)as  ©er,  aueb  bie  ©ere  unb  ber  ©er,  d.  <£p. 
bas  ©el),  ber  ©armerj,  ber  ©ebaben  am  Selb.  „£>aj  fer  (mit  bem 
*Pf(after)  feef(a$en,"  §gro.  592.  f.  s.a  „$>on  ber  fere  morpbea...  leg 
es  auf  bie  fere  ber  äugen...  »on  ber  nafen  fere."  Cgm.  517.  f.  2.  5. 
„2>a  foltu  unfer  fratucn  pitten  burdj  ben  fere,  bo  ir  berej  mit 
»erfeit  was,  bo  f.e  ir  lint  an  bem  frufj  fad)."  Cgm.  so.  f.  60.b 
feren,  d.  ©p.  perwunben;  »erteßen,  aflligere.  ftd)  abferen  (ä'fea'n, 
abifeo'n),  fiel)  bureb  ©orgea  unb  .Summer  ju  ®runbe  rieten  (orgl. 
inbeil'cn  ferwen).  bcfc'ren  (Voc.  ».  1487),  pejorare.  »erfeten, 
wie  bdjb.  Perfcbrcn.  fer  ig  (d.  ©pj,  wunb,  fd)merj»oH,  leibenb, 
traurig,  „jjl  ber  menftb  fer  ig  auf  bem  baubt  (bat  ei  au5ge= 
broeben  ffu."  Drtolpfc.  ,/fcreg  fan,"  dolorem  habere.  «ftotf.  12.  3. 
©•  firig. 

firig  (iu-i',  fiari'j,  (juot  nur  bat  »oraußgcljenbe  ältere  fe'rig), 
*)  (o.pf.)  fömcrjbafr,  ermpfmblkb,  fd)Wiirig.  „2>te  baut  i|T  fit  ig,  fratt 
unb  firig,  perlest  unb  firig."  Dr.  5Mnberet  1620.  p.  115. 125. 152. 
b)  son  ®emütbsatt:  empfinblicb,  aufgebraßt,  unwillig,  firig  fein, 
werben,  einen  f.  macben.  „©0  finb  bie  laüff,  als  @w.  ®n.  wiflfen, 
jei*t  atfenrljalbeu  a!fo  gefebieft,  foüte  fieb  etwa«  erbeben,  fo  ift  bet 
gemaine  9Kann  fptig."  Ar.  2&bl.  X.  172  ad  1489.  aipel--firig, 
adj.,  etnpfinblid)  wie  ein  &  iß  (eine  Eiterbeule),  iet>t  empfinblicb, 
eigenrl.  unb  \\$.  c)  bsftig,  begierig,  ©irig  fepn  auf  etivaö,  mit 
SSegierbe  barnad)  traecten.  9iürnb.  2)er  Sirowit/.,  bae  Sira^itzl' 
(£)brm.),  letdji  auf^abringenber,  aornmütbigrr  Wenfß. 

T>a  ©iropel  (DrtolpE)),  ©irup. 

fören,  pertreefnen,  bütr  werben.  fören,act.  ,,^m  ^ungertud) 
muß  nagen,  liegt  au^gefoljrt  auf  blofer  erb."  Salbe'*  £ob 
ber  Magern,    „©obrboli/  ©tämme,  welcbe  ft(b  unter  anbre  2)äume 


©ur        <S?arb        ©erb  281 

eingipfein  unb  enblid)  abbeeren/'  ,,©or)r,  @oi?rung,"  toetfu  et« 
5Öaum  anfangt  bürr  ju  ruerben,  unb  eine  Saufe  »on  oben  herein  bc- 
femmt."  Jpeppe  roel)ir.  3fi!*er.  ©oljrroaffer  (Dr.  9fpe&  SJenjraot 
am  Äutm  pi  86),  D.ueUiiniffcr,  bau  abn>ect)felnb  fließt  unb  rertroefaet. 
ein  foldjeä  ifl  roorjl  auri)  bafS  tu  btc  £föi9efni&  faücnbc  ©aljrbädjlein. 
Jpelfredjt^efcfyreib.  b.  igid)trlt;eb.ll.82.  Gl. i.954 «rforet fcotarcescit, 
a.  Cü5  anfaorentlici)  iminarcescibilis,  rtgf.  fearian  arefacerej 
ustulare,  (engl-  to  fear),  forfearian  arescere,  nieöcrfddif.  foor, 
bürr,  trocten,  foren,  pertrodnen.    astgi  Staltet  II.  372. 

Die  ©ur,  a)  ©aljruaffer,  ©aljbrübe,  ©aljlafe.  ,.M».na,  cht  &ur, 
garum."  2loent.  ©ramm.  „6ur,  sal.sura.*k  vj)rafd>.  iftamenrltd): 
bie  Jluffi^ctt,  bie  aus  etngefaijenent  .ttruut,  $.iifä  unb  brql.  ju= 
fammenfiljt,  ober  oielvr.eljr  mütcU  Q?cf4npcrun>i  biui»  Öerotctrcr  oar^ 
au6  gepreßt  wirb.  S'?af)cr:  Araut,  gleifd)  w.  in  bie  öur  tc^en, 
ober  ein  =  füren  (vib.  att.)  ©urfleifd?,  ehigcfafjcHCß  gleifd). 
3«  ben  ©aljnterfen  ju  jpäüctn,  ö  erdete?  gaben,  ju  J)all  im  Stprol 
bie  ©oole,  nemltd)  (üßefr  üßaiTer,  »uetdjeö  burd)  Slcitung  in  .Kammern 
ton  faljrjalttgen  Xl)onlager»  mit  ©alj  gefd>n>ängert  ivotben.  <S  a  l  a= 
für,  ©ur  =  58ereitung,  ©urieiruinf.  ©.  ©ammre*  f.  ivrellJI. 
2U7.  208.  220.  ©djranfg  unb  g.  5ÄoW  iur.:i)ifr.  93  r.  i.  252.  2>uffcen> 
fal£b.  @br.  12.  b)  (Waller)  Sjjlftmaffet,  ^ur.g-a'afjcr;  jebe  aubre 
fcljr  unreine  giüifigfeit;  (uadj  bem  ©ammlcr  für  Zwroi  III.  34)  aus- 
gepreßter ©aft.  füren,  a)  in  ©aljtuaiTer  lege»;  b)  gjRijfnmfer 
auf  bat  2an0  bringen,    &rgl.  ©ul,  futd). 

für  ig  (93<ur),  vom  93oben:  fait  unb  n'qj}.  cf.  nlüef. :  baä  ®cfiui#, 
Quellen  im  93oben.    33rgi.  faur  *•),  fit  ig  unö  ©ur. 

furren,  fummen,  faufen,  fdjnnrren.  £>er  Äriitftl  furrt.  2>te  fliege, 
ber  Ääfer,  bie  gUntenfagel  furrt  oorüur.  <i$  furtt  nitt  ber  fiopf 
pon  einer  3Katii!d)clIc,  »or  ©d)mer,j.  (So  furrt  mir  im  Ül?r.  pa- 
fdllig  trifft  überein  ba?  fcrjtpebtfdje  furfa  fr.  f© irr«,  fasvirren.  2)er 
©urrer,  bat  einmalige  ©aufen,  ©umfen.  2>aö  ®cfurr,  btä  @e= 
fumfe,  ofrer:  ba$  öefurm.    ©.  furmen. 


2)ie  ©ärb  (Sarb,  Sar),  eoileettp  für  ine  fdjarfen,  fptBen  MHiurer 
bei  jungen  ©etreibetf,  ceö  ©d)Ufc6  unb  brgl.  (engl,  sorrage).  färben 
(farbm,  Jarina ),  bie  stattet  betf  ned)  tucntg  betjalmten  @et£ei&&  &e= 
fonbertf  be?  ißatient^,  ju  35icb,futtcr  abfeftneiben,  beu  ©ä)mib  bin t eh'.. 
25rg(.  ©aftcr,  ©ar. 
„J5)üencr^©erben,  »erpUIum^  ©djnittcrfko  Snöhoö  1640- 
l'erben  (ferbm),  iunerlid)  abneSmeu,  ctUcben,  entkräftet  werben, 
baöimpetfen  (ä.  unb  a.  ©p.  ferroen,   terauuen,  tabesce^re, 

elangucscerc,  marcere).    Er  tuat  glatt  ofo  nähh  und  nahu  a Tcr'.>ni. 

@p.v2ö. :  >2I uf  i  ©erben  fumt  6  ©terben.  Qiwe  ferbenbe 
Äranfbait  (ferwode  Krankat).  ,,Bic  l)at  eine  foldje  Ärauföcit 
gebebt,  baß  ft'e  am  a«»icn2etb  abgeferbt."  2tuffird?.?0iiraceiP.  1597. 


282  ©ara)  ©urd)  ©erb  ©erf  ©urf  ©arg  ©ercj  ©ora, 

„(gliid)  iuerbent  1  erben  unb  fo*en  in  jn  felfcer."  Cgm.  „©  e= 
fertbt  b-Jt  mein  fei  In  beim  l)aj?l/'  clefecit  anima  mea  in  salutare 
tuurn.     Psalm.   HS.  81.    Cgm.  111.  f.  31. 

2)te  unb  ber  ©ard),  aud)  ©arg  unb  ©arf,  a)  bie  ginfaffung, 
j.  *B.  an  einer  Trommel,  einem  «Sieb,  einem  Sifcpgeftell.  „Da$ 
Jpofo  tnad)e  jdljrltd)  jwet)  Oitnge,  jjlrfel  »bei  ©areben,  einen  bennt 
2lufj!e*gcn  vin'o  einen  rennt  purücfrreten  tts  Söaumfaftetf."  Jpeppe. 
Sic  Oiegenfard)  (ober  -faref),  @lfterne.  Ärämerä  9iomeneiator. 
„T)jj  |in  felfclt  (diaiben oon  bem  farcr?  ft'ntf  berfeen."  Cgm.  i38.f.i74. 
Ob  rool  bie  tigern"  für  ©töler  unb  33ud?btnber  (Jpaj*i  ©ratift.  IV.  154, 
wenn  fein  CDrutffebter)  atö  banne  J^oljlamellen  bieder  geboren?  23rgl. 
«ud)  poreb.  b)  ber  ©arg  (a.  ©p.  fard),  farub,  loculus,  sarco- 
phagüs,  plur.  ferebt).  ,/3#an  lege  ben  .^eiligen  in  eine  'itebten- 
fars  e."  $*rä*He.=&Ä*fc  Äoblbrcnncr  Material ».  1782.  f.  26. 28.  29. 
3lc. G.t)t.  297.    „£cn  ferper  »erfarfen  tu  «inen  ftafn."  Cgm. 717. 

f,  52, 
Set  ©ütd),  ?0?obicrii;r£fef  ©org=graä,  Holcus  L.,   sorgum  Haie 
beasc  unb  Caffrorumj  ital.  sorgo,  nieberlänb.  Äflfun  forgl)  =  facb. 
„Steifen,  ®erüen,  Süudpt,  ftantd)/  £irf*  ober  <pret>."    tnrol.  2.0. 

"6.  1607>.  p.   143.     VII   Comuni :    ©ürf.      jnt    Cod.  Faickenstein. 

Uii.  Vit.,  in  weltfern  aücrbings  and)  r>on  milium  btc  Siebe,  bclpt 
c£  p.  427:  (luo  jugera  qui  vocanmr  @  e  r  g  i  u  d>.  (©etg^tud? 
c?cr  ©er  =  3 In*  ober  <.\c<t  Srucffeblcr?). 

fetben,  f.  ferten. 

f  er  fein  (farfin,  ferfin),  geben,  inbem  mau  bie  $u(;e  niebt  geborig 
aufbebt  ober  bte  ©dmbe,  Jamal  bie  Pantoffel  auf  bem  SJoben  fort= 
fcblcifr-  Des  ©crfling,  alter  Pantoffel,  btnten  abgetretener  ©d)ul>. 
cf.  fuffein. 

farfen,  fürpfen,  furfcvu,  furpfetn,  fdjlttrfen,  sorherc. 

33ie,  bei'  ©ar^,  f.  ©ar*. 

„@et*g,  stragiilum,  storea,  au(i  btnjen."    Voc».  1018.    cf.  @«rd). 

©org  (holcus  sorgum),  f.  ©ürd). 

2)iC  ©org  (Sarg,  Saarg,  Sorg,  Sunrg,  Sar,  Saor',  Suar'),  tote 
bebb.  ©orge  (a.  €p.  foraga,  forga,  Ott'.,  Zat.  fuorga).  3d) 
bab  ©org  (I  ha'  Sar'),  td)  beforge/  b.  b.  fürchte,  aa&  rool:  td) 
Uermutbf/  td)  bofff.  I  ha'. Sar',  du  vo'liarß  os.  Margng  is  Steuac- 
täg,   lian  I  Sttorg.     UePt,  hau  1  Sar',  hria'  mar  3*  fchö's  W*edo\ 

Hab  ober  häfi  haa"  Sar',  fii)  unbe-orgt.    ,©org  baben  auf  ein 

£)bg,    angi  futuris,    sollicitusn   esse,   praeinctuerc.     2)Cr   auf    b 

@far  forg  bat."  Voc.  ».  1 6 iS.  „Jpatt  ©org  auf  bie  teuften 
tropfen.  J)at©org  auf  ein  grope  tuaff."  2io.Sl)r. 258.368.417.488. 
,,Ä.  SO?»  bdtt  ©org  auf  bie  ©ebweijfr."  &x.  £t)bl.  XV.  41.  „Ob 
bie  pefen  auf  bie  pnj  nit  forg  rooiten  baben."  Cgm.  544.  f  41. 
Auf  des  Ding  hau  I  recht  Sar',  t$  i\[  mir  red)t  banöc  barauf.  Jpab 
©  o  r  g  I  @ib  aebt ,  fiel)  ttd)  por.    Oi.^. :  &er  flecEt  in  ©orgen 


©ur6        ©utm        ©errt        ©ert         285 

»fe  ber  Jpunb  in  ftlöpen  Oft  über  bie  5J?afen  befummelt,  dngfUld)). 
forgcn,  wie  bd)b.  (a.  6p.  forgen,  fuorgen).  Oi.li.:  £ajj  ben 
Jj?  u  n  b  forgen,  ber  brauet  »ier  ?c^uefe  (£toft  im 
©tnn  von  SJcattl).  Vf.  25.  26).  Der  gemeine  9)f«nn  braudit  gerne: 
ff$  fotgen.  Sorg  di'  net,  fe»  unbeforgt.  I  lorg  mi'  feho  ins 
Bett  (Ijabe  fd>on  SUngft  vor  betn  n>a$  mir  im  ?8ett  begegnen  nurö). 
tir.  Älrdjtag  45.  @ld>  ab forgen  (abifaorgng),  ftd)  ab&dtmett. 
„Die  93aubtem  mup  im  Sinter  bic  £eute  jut  arbeit  werfen  unb 
auf  forgen."  (>3iliertl)al  SS.  ».  9Xi'olI).  „3tem  von  b?^  ©pieü? 
wegen,  wie  baö  vor  verboten  ift  gewefen  unb  mit  Strafe  verfsrgt', 
(verpönt?).  tfr.  2bbf.  I.  las  ad  1444.  „Damit  er  fiel)  nid?t  ver= 
forgen  bebdrfe"  (beforgt  femi?).  Ar.  2l)bl.  I.  146;  forgfditlg, 
a)wie  &d)b.;  b)  beftimnjett,  beforgt;  bebenfild?,  gefd'ortl*.  „Beider 
unruwfg  unb  forgfdltlg  ift,  jeitlid?  gut  unb  gelt  ju  befommen.'' 
Cjifengrefn  93d?rb.  682.  SM*  forg faltig,  fa«  oogites.  Dietr. 
v.  tylieningen.  Sorgfältige  Hantel,  f<fcwere  unb  fergfdltigr 
£dufe  (S3egcbcnbeiten).  Äf.  2l)bl.  V.  275,  IX.  öS.  Die  ©org; 
fdttfgfeft,  bebenftUber  Vorfall.  Mt.  2bbl.  XIV.  54.  forgli*, 
fefewierig,  bcbenflld),  gefdbrlid?.  ©orglid>c  SBcltldufe,  fetten. 
„Sfnen  forg lieben  9)?ann  im  (Sefängnifi  bewuijren."  60 r n i i ä> c 
Ößaffen.  9»lt  unforgliajen  Dingen  (auf  nl$t  gcfaörltrt)t*  SBetfe). 
Caroüna  poen.  „pitbern  unb  etf  ber  $üt  für  ben  2ßalb  ju  reite« 
f  0  r  g  1 1  d>  ift."  Ar.  2&bli  X.  206.  Der  ©  6  r  g  l  e  r  (0.% ,  Jpf.), 
lungfamer  acer  flcf^i^.er  .ftopf.  3«  bet  Sätocij  l)6rt  man  com- 

paratlvifd) :  forget  (Gaben),  metjr  ©orge  (ijaben);  w<t)  De?  betn 
Weberldnbcr  Ätlian  fietjt  ein  Adj.  forig!),  curiosus,  molestus, 
dolosus,  ma$  freolid)  jundcfefl  auö  fooren  verb.  ulccrare,  dolere, 
bat  foort  mv,  unb  auf  ta$  engl,  fore  weifet  —  vergl.  fer  unb 
fdjweren  ulcerare,  mit  Oiutfficbt  auf  bie  alte  ftorm  fuorga 
ft.  forga. 

furfeln,  flerffen,  fajledrt  fd)rciben.   cf.  6 »er. 

furmen,  f.  für  reit.  Datf  ©efurm,  Wffumfe.  9)?an  I>6rt  nid)t# 
vor  lauter  ©efsirm.  Der  ©urmer  <23.  v.  9£oll  ^lücrtpal),  bie 
5Wauerfd)tt)albe,  hirundo  apus  L. 

„Sern,"  für  ©ibler  unb  53udoblnbet,  Jpajjji  ©tatlfr.  IV.  t5*;  bumte 
JpoUbÜtfcr?    cf.  @ard?. 

ferten  (pract.  fart,  part.  geforren).  3m  alte«  öi?d)tbudj,  um  1532 
gefammelt  von  bem  S'ürfpreaieu  Oiuprecöt  von  grevi'mg  (Scßenredrt 
5.  99,  nad)  SSeflenricber^  SHu^dbe  ^enträge  VII.  p.  isy  —  Cgm.  236. 
fol.  75;  26o,  foi.  40;  320,  fol.  182;  51.^,  f.  319),  wo  vom  ©gelten 
«u^  ber  Sbrijtenbeit  ober  viel)Ud)en  ©aieltivottcn  bie  0?eOc  ift,  freier 
„©wer  ben  anfcern  einen  äobenfim  b^ijjet,  oeer  er  tjab  einen 
ftunt  geforten  (aeforttenn,  gefaitter«),  o^er  ein  ro^  ober 
ein  fue,  ober  er  fei)  einet  fuefortin  (alner  fuefertertnn,  ctu 
djufertlnne)  ftm..."    Det  aUerbing^  beilialifc^c  ©inn  t??$  einen 


284  ©ert 

:  (XoCi  fd)eitlt  ttuf  ein  inire,  sluprarc  canem,  equam,  vaccani  ju 
gel>cn.  Unb  tiürtlid)  fommt  für  inire  im  2in.?elfdct)f.  ferban,  im 
3*länb.  unb  ftltfdjweb.  ferba  al£  'ilblautocrb  vor.  9iialflfaga  p.  15 
unb  ©loffar  bajn  voce  jorbir.    3af  fat)  at  maber  farbi)  t ^ t E 

vidi  quod  vir  tecum  rem  habuerit.  ÖÖeftgOtl).  ®Cfeß  üi&ttL  ß-c.  lü. 
cf.   ÜBicm    fetba    unb    farbrt  polire,  contreetare  (scilicet  cutem 

viilosani,  fperb,  Sd)roarte).  3n  bemfelbeu  33citcff  fagt  ba$  etwaö 
fpatete  Oiecbtbud)  datier  J.'ubwig*  (Jpcumann  opusc.  p.  70;  Sfclttl  V. 
Cgixi.  15.  f.  15;  225,  f.  316;  240,  f.  12;  245,  fi  10;  284,  f.  14;  304, 

f.  10;  5i4,  i".  15;  525,  f.  24;  535,  f.  22j:  „fptiept  einer  ben  anbetn 
an,  er  bab  in  gebaitfen  einen  fufertinn  (f  u  ef  er  ter  in,  einer 
ejjucfertin)  fun  ober  einen  buntfertinne  (punrferterin)  fua 
ober  eliien  me^coenfan  ober  roatf  fogcrancr  oicd)leid)cr  fdjeltwott  i(t. .." 
2)ieftb  bunrfertin,  fuefertiu,  ja  fo>',ar  Verrinne  unb  fertcrln 
tft  weniger  erfidrlids  2>te  'ünnabme,  bajj  ti  ein  fetjoa  im  XIV.  3aörb. 
tiiajt  mdjr  »aftanoencr  unb  alfo  cntrteUfer  alter  Gm.  fettin  etwa 
van  einem  3Iasc.  ferbo,  ferto  stupra^or  ftp,  tonnte  pieUeidjt  bep 
einem,  rcie  c£  f*eint,  fo  altbetcommitdjen  £d)impfwort  entpDulbigt 
ivetben.  „jpor,  pruber  pi:ciic$,  bu  fiimpft  mit  nie  in  meinen  |d)Üß 
mit  beinen  {troffen  roorien;  baoon  fo  lajj  miß  ungeforten."  Cgm.714. 
f.  32H.  3u  einem  ©cfenwil  bee  £an£  üicfenplut  (2)er  Juiccfct  im  ©arten. 
Ogm.  715.  f.  i25a)  bewerft  ?in  lofer  Cogel  ber  Cfftefrau  etneß  ittnbem, 
bie  itjm  buvd)  fflböne  ©orte  ju  Tillen  geworben:  ,, cj>  wäre  feine  fo 
famr,  baii  mau  fic  nitfit  überfüm  mit  Sßortcn,"  unb  feijt  bep:  ,M- 
miS  warft  bu  mit  mir  per f orten."  „£m  tiigcfc  bu  oerfarten 
'übte,  ftpig  uub  toji  bin  faifcbc  före."  'Der  anber  OJ?orcif  858.  „3n 
«bernmt  unö  bod,part  fein  f»  (bie  Pfaffen)  ganj  entroidjt,  fnöb,  üppig 
unb  per  forte»."  9)iitp.  iflebam.  Cgm.  291.  f.  172.  öfter  fommt 
p  c  r  f  a  r  t  e  n ,  anf  r  d  t  c  n  (r  a  u  1 1  e  n)  reimenb ,  oot  in  ber  öleim= 
d)tcnit  pom  ^ppenjeiierfrlcg  (in  weichet  fonft,  p.  76.  150,  aud) 
»Porten  auf  raten  reimt).  3.  33.  p.  4u :  25o  tp  u  r  b  e  n  fp  gar 
oerfattte»  (»or  Sreube),  p.  7.  26.  87:  2ßir  fpen  »oft  perfart= 
ten,  (p  warben  oafc  perfartten,  ü  waren  paft  verfauten 
(por  Selb,  3lngft),  3d>  wei^  nidjt,  ob  biet  einer  ber  fcerbfigürlidjen 
•^uebrücre  ber  Usoüörebe  «n.uinebmen  fepn  wirb,  auf  wel*e  aud)  im 
II.  £h.  5.  !32  angefpiett  ift.    3m  C-m.  Sil.  f.  42  ift  jn  lefen: 

,,3ctt  man  madjt  tüter  on  patt, 

vnb  ptüet  fub  f a  1 1, 

uub  pfaffen  ongeiart, 

feibet  Ijat  ftd)  bie  weit  faft  petfatt,"  womit  ju  »er= 
ü'ciäKn  au*  Äeb.  S5rani);:  ,/®ijt  biutte  matbiin  würben  wert."  3n 
obijiet  «ippena?lier  Sßr.  p.  10  ö^i^t  ei  im  Otcim  auf  iöart,  „fp 
getbt  omb  npenu?:  nit  ein  fartt"  (niefct  baö  s))?inbejle,  ne  vilis- 
siniuin  quidetnj.  ^ubtid),  um  ju  ber  @efd:id?te  aud)  biefeu  alten, 
trcB  feinet  ^ebeatung,  al<J  Qlbiaut^crb  tntcreiTanten  üöorte?  möglid?|t 


©etw  <bag  285 

beizutragen,  fübve  id)  no$  eitte  buntle@lo|Te  fefrtta  an,  tue  auf  einer 
J?ra.  <ptof.  5Bembarb'3tarf  gehörigen  9)?emtrane  be6  iX.^abrb.,  weldjc 
SRarculftf  formet  einer  „Cartola  hereditoria"  (iSignon  ~S°.  XLVI. 
p.  275)  enthalt,  in  beitt  <£a't  .,in  ancilla  mea  tibi  ingencraui'1 
über  bent  legten  SSorrc  ficht.  .Julian  hat  „gbefoort  foctura, 
genimen."     Cf.  Äreitmanr  Slnttl.  J«m  Cod.  crim.  d.  1751.  p.  118. 

f  er  wen,  f.  ferben. 


(Q3ei>  fcen  formen  @ap,  f c 0  :c.  auet?  bte  Oieihe  ©as,  fei  jc.  ja 
\)era[eld)en). 

Die  Sau  (3dger=@p.),  bat?  2ager  i>c$  Jpafeu.  ©fdj  faikut,  ftd?  lagern, 
nieberthun ;  im  ©cfyerj  auch  pom  Wenfden.  3»  ber  a.  @p.  waren 
tpol  beibe  formen  von  allgemeinerer  ?8ebeutuiig.  „Untrtu^e  ift  in 
ber  fäjc,  gciualt  t>ert  uf  ber  tfrd$c,"  fast  ^2i>alt[>ei-  u.  b.  SK  8.  24. 
Daher  viellcicfct  aud)  ber  \>iame  betf  ehm.  9Jutnb.  Dorfes  £>bcnf o 9 
(?Otune$faj  ber»  öiieb  56  ad  903).  «Srgl.  bffaj  mansus, 
gl.  a.  13;  849  (tvol  l)  t  n>  =  f  d  *).  „'Bot  aln  froiu  ftfrbct,  ble  fot 
geben  ir  aller  beftx*  gciuannb,  tft  bat  f»  nir  leibet*  erben  laut,  unb 
i|t  baj  f»  befonnber  gefa&ef  (ipobni)aft,  (Wfäjiig)  ift."  MB.  XXIII. 
263  ad  1387. 

Sag  ©efajj,  l)  (d.  ep.)  2ßol)ufiß,  QBpfonbauä,  re&identia.  „3n 
meinem  buö  unb  ©cfdjj  an  beut  SBcinmarft  gelegen."  iüugdb.  ©tbtb. 
„Jpaf,  bofraiti  unb  ©efdfj."  Urf.  0. 143.1  i  Cgm,  615.  „Jpofftatt  famt 
garten  unb  aüer  gjtgeftörbe,  bag  ju  tem  ©efd&e  gebort,  bat  Spxlrri) 
Donmalr  inne  gehabt."  Wefchelbedö  Cliron.  Uened.  II.  no  ad  1425. 
„©efdfie  ber  tytafoten,  Gbelleute  unb  ehrbaren  Bürger."  Ar.  2bbl. 
XVI.  130  ad  1507.  2btg.  p.  1605.  p.  552.  „Daj?  unftr  jebem  ein 
furftllcberf  ©efdi?  gegeben  mit  famt  ber  öbrigreit  würbe/'  Ar.  2htl. 
IX.  203  ad  1105.  „Da«  ©efdO  ju  »üttc  ob  "Jcewenmavdbt."  ©ammler 
f.  Siuol  II.  266.  linier  üanbfdjjen  mögen  il>r  öl  bei)  ihren  ©efdffen 
»erlaufen.  2.0J-  ö.  1616,  f.  523.  cf.  $v.  £br.  159.  516.  521.  „Saft 
unfer  amptlcut  auf  ben  fürreuten  Eeinerle«  ©efe&  nod)  hofraith 
haben,  noeb  bauen  follcn."  Urf.t)vl332  (2ßagettfeilNorimbefga  321). 
©efdjje,  sedes.  gfatf.  46.  9;  77.  5;  77.  51.  „3n  feim  ©efdjje 
beä  palaftf,  in  consistorio  palatii."  (gfäil  V.  Cgm.  52C.  f.  25y, 
unb  521.  f.  140.  2)  2llpcmveibep(afj  mit  £bbad)  für  9)ienfd;en  unb 
93ieh  —  (in  ber  gebroeij  @d{j  — ).  J3öcr;gefdfj,  £o*alpe.  (gtne 
beftimmte  2Jlpe  bei)  ©chroangau  heipt:  Hi  Sorgefdf;.  (SäranE 
b.  Oi.  154).  «Brgl.  ©talber^  «otfa^  gsorfa^,  gtuhiinanbergroeibe. 
3)  »vie  l)d)b.  ber  £heil,  auf,  ober  beffer,  mit  bem  man  fitjt.  „i5cn 
bei  ©efdjjetf  abern."  Cgm.  317.  f.  71.  (cf.  gl.a.  95  fejiun,  nates). 
©efäfsMfen  (Gfafs-hofn  O.g.).     ,,©efd  tJbofcn,    femorale," 


286  <&<x$        ©auf        <&e$ 

Voc.  v.  1618.  „Statten  £ofen  oftne  @efäp,  bunben  fotdje  an  bie 
Jpember."  spaullini  seitf.  2ufr  IL  678.*  ®.  J^ofen.  4)  ble  9Be: 
fleibang  jcneö  S$eUe&  's  ßfäff  zreifln,  fliclto'.  „gitn  famete* 
©efäfj."   ©ignalcment  v.  1593.     ©cfcon  ber  9iomenclatot  P.  153U 

«nterfd)Ctbet  tibialia  bofen  VOR  femoralia  ©efefi. 

2)er  =  i a p ,  -fajj,  in  meutern  dompofttid,  fteb  fcp,  fnbem  befbe 
formen  neben  unb  für  einanber  vorfommen.  S8ei>  ©udjenroitt  ift 
bet  ©ajjc  ein  2Henfcman$!. 

faufen,  rote  f)d?b.  (a.  @p.  fit  f  an,  Stridore).  2>er  ©a«^.  Gin 
grofi'cr  üüint  unb  ©na^.  Cgm.  753.  f.  125.  „2>o  bort  er  ein 
iamerltdjen  fauftf  ber  böfen  geift  unb  natteru  roifpeln.  Cgm.  619. 
f.  37o.  Der  ©aufer,  ©dtfemmer.  Der  ©ufer  (5Jobenfec), 
gäbrenber  Sßeinmoft.   cf.  Stalber  fufen,  gdbren. 

-\z% ,  f  a  jj ,  f  d  {; ,  gen.  =  f  e  jj  e  n ,  adj.  unb  subst. ,  f  n  »erfcbjebnen 
<5ompofiti$ :  feöbafr,  roolmbaft,  inquilinus.  (@.  oben  f du,  fdf). 
altfes,  adi-i  fdjott  lange  fe&baff.  ,vSWft  altfejen  erbern  lautren." 
«SMctoelb.  Chr. B. II.  64 ad  1541.  Ser  53urgfef,  «öurgfdj,  Gaftellan. 
(jputibä  @tb.  II.  102. 107).  OTatftero«  &Cr  @rfer  nennt  fid?  MB.  XXI. 
p.  453  (ad  HOS)  b»  Jett  piitfcbbutet,  P-  469  (ad  1123)  b»  jeit 
pnrfcbfds?  jr>  ©ttetfbacfc.  Ar.  2l)bl.  IV.  p.  no  ad  1443  fommt 
alö  SBurgfej;  (ju  SSurgbaufe«)  ein  Stattenbecf  unb  Slnbere  t)or. 
„einfefj,  inqui!inu<;.'t  Voc.  Archonium ,  (nieberbeutfeb :  infete, 
contrabiert  infte).  Der  Jtepfefl,  $ret)fd{j,  grenfaf,  ä. ©p. 
$ret>fdjje,  a)  taeola  precarius,  ber  auf  eines  Slnbern  ©ut  fißf, 
von  roclct?em  biefer  von  $ü$  ju  $ü\\  bie  ftrepfyeit  bat,  ilm  ju  ent= 
fernen,  „Srcnftifter."  Jpeum.  opusc.  91.  212.   MB.  IV.  487,  X.  519, 

XI.  53  (nd  1257),  XIII.  373  (ad  1277),  XV.  578.    Ar.  2&bl.  VII.  460. 

2.0x.  t».  1516.  f.  268.  b)  einaobner  einer  ©tabt  ober  eine?  «0?arfte$, 
ber  nid)t  nur  niefct  93nrger,  fonbern  aucij  von  ben,  bem  bloßen  3n= 
fafien  (?<id)tburgcr)  obliegenben  ©djufcgebübren  fren  ift.  2Iuf  bem 
ßanbtag  v.  1612  (p.  381)  wollte  ben  ©ericfctäprocuratoren  nid)t  %t- 
ftattet  werben,  grenfejien  ju  fepn.  b  au  äfefi,  adj.  „.Sein 
leblger  Änecfct,  ber  nicht  bautffefj  utib  betveibt  fen."  Ar.  2bbl.  IX.  31 
nd  1491.  blnterfep,  fcinterfap,  adj.  unb  subst.,  hinter, 
b.  x).  unter  einem  3lnbern,  3.  iy.  unter  einem  @nt$bmn  al^  beifen 
©runbbclb  (3elt=,  £eib=  ober  erbpdefeter),  ober  unter  eiuem  SBauem 
<x\i  bciTen  fcaglolnter  anfdpig;  (um  9iürnb.)  bep  einem  dauern  jur 
gjfietöe  i\)o!)nenb.  f.  Ar.  8b.M.  XII.  si-i  jf.  cf.  II.  219.  J)inber 
Einern  ftBen.  ad  1490.  Cbm.  Kl.  345.  p.  70.  ,,(£i  mag  in 
aintm  »eben  borff  ain  ^of  jroen  Mnbterf äffen  unb  aln  öueb 
ainen  hinbterfdffen  baben."  Oief.  2.M.».  1588.  fol.  125.  infe$, 
infaf,  f.  einfep.  lanbfcf,  lanbfa^,  adj.  unb  subst.,  im 
2anbe  aufdpig  (nieberb.  lanbfete,  contrablert  lanfee,  wie  brofte 
aui  brotfete,  .$olfiean0.&oltrete,  infte  auö  infete, 
©urfte  au^  ©urfete).    „Cb  iemanbö  frembe*,  bet  nic^t  Unbfe % 


(Öcg  287 


tofc,  im  ^anbe  featteu  ober  fereife«  wollt."  Ar.  £l)bl.  V.  190  ad  1466. 
„Sed)jeben  von  2lbel,  feefcä  unb  jroalnjfg  burger  nisb  fedbfyig  ber 
eitiftcn  unb  pcflcn  lanbfäfien  auä  ber  paurfefcaft."  Äunbfaaft 
».  1442.  (cf.  ©alman).  Später  legten  fiü)  int  tyrdbicat  £anb= 
fcpeti/  Sanbfafjen  auäfdjliejjenb  bfe  im  2anb  begüterten  Slbelfdjen 
ju,  mancherlei)  bett  dürften  unb  ba£  ÜJolE  beeitier.be  3tnfpru$c  baran 
fnüpfenb.  $ur  „vollen  Swnbfeffetef"  woilte  aud)  bie  Siutfübung 
ber  nlcbern  (Setidtäbarfeit  geregnet  werben,  «f.  fibta,.  ».  1060.  f.  184. 
Umfefc,  Umfdjj,  adj.  unb  subst. ,  umfdfjiq,  adj;,  in  berfelben 
@egenb,  berum  anfdffg.  „9tad>  ber  umbfejjen  dat."  MB.  X. 
4iJ9  ad  1543.  2.9t  r>.  1616.  f.  Gin.  417.  770.  3m  •Serbenfclftfdjcn 
würben  ebmald  W  beu  Jjauptorten  ©armifd),  farrenfud)  unb  Witr 
tenwalb  jugetl)ellten  Dörfer,  heiler  unb  Ginoben  Umf  äffen  «es 
nannt.    £l)(r. 

Der  33cfcf/  possessio,  f.  beftßeu.  Daß  syefcjl/  obsldhun 
(5rer>b.  ©amml.  IL  tSi.  144),  fiel)  befißen,  öbsirlef*.  35efeji, 
53 c »> f ä 0 ,  3$tfej,  sterilitas  annonac,  9)itöwad)tf,  fiel)  befißen, 
sterilem  esse.  Der  2>erfejj,  Otütffranb  in  Gradationen,  fiel) 
verftßen. 

Die  ©eftf,  aaf  %lm fdjiff*« /  We  boljerne  .Oanbfdfcaufei,  mit  welcher 
ba£  SDajfer  aiiö  lern  üiaum  gefebopft  wirb,  fcfcweij.  ©äffe,  ital. 
sessola.  gorf  35.9t.  314.  Si7.  „S3on  ber  f  e  f  ö  beö  fcfecfftf,  bamit 
man  ba3  waffer  au^würfr."  Ce^i.  46.  f.  s.  Der  ©effrall  (uer* 
mutl)lid>  ©efä  =  ftall  —  fiel)  ft  alt  —  fdnuerlid)  ©efä-tait,  unb 
nod)  unwabrfd)elnlid)er  Seftf  =  tal),  mfttelfte,  breitefte  unb  bltf  auf 
ben  5Men  f?fnab  offen  geladene  ©teile  bee  @d>iffetf,  mo  bat  elnge- 
brungene  Süajfcr  au£gefd)6pft  wirb.  „Da*  Jpi>beriau  =  ober  J?aupt- 
ficfcfjf  bew  einem  ©aljjug  ift  vom  .ftrdnjl  au3  burd>  ben  ©ejjtball 
bii  ju  ber  ©teuer  24  Klafter  lang."  „2i3enn  bie  pülln  im  ©efitbat 
10  ©cfcuf)  weit,  fo  ift  fie  mit  U  ferfonen  ju  befeßen."  2ori  2).9i. 
500.  322.  598.  Der  ©efcfraller,  ©ceftaler,  ©etftater,  ©*lff= 
mann,  ber  auf  ber  9)?tttc  bed  ©Aiffeä  fretyt  unb  e$  regiert.  Der 
©  e  fj  it  a  1 1  e  r  auf  bem  .Oauptfcfetff  einetf  ©aljjugcii!  befestigt  ben 
«anjen  %ua.  „Sie  ©  c  e  t  a  1 1  e  r  müifen  bfe  ©ctijf  regieren  unb 
nauefern,  aud)  biefeibcn  fallen  unb  abjahlcn."  govi  95rg.9t  f.  495. 
520.  517.  „.Kein  ©*ijffned)t,  er  fco  Sefftalcr,  ©teurer,  3?or- 
reüter,  ©avltrager  ober  wie  er  geuent  wirbet."  S.Orb.  \>.  1555. 
fol.  86,  p.  1616.  f.  540.  „DJiarrcn  Oluer  r>.  feuern,  von  fcap  er 
auf  ber  3far  für  ainen  ©ejjtalcr  gebraust  werben  8  \i." 
.<?i>f=ötf<fcn.  ».  I59it.    2Bftr.  SBtr.  in.  joi. 

Da«<  @ef<  (ä.  ©p.),  le  six,  ba^  ©c«i«J  (im  ©ürfelftiel).  „GW, 
T>wW,  Dreo,  auatucr,  3incf,  @ef<."  ©ebaft.  Jranf  199.  „Daj 
fe^."    2Baltl)er  0.  b.  25.  80.  3. 

Der  @ef  el  (Seffl,  Setz]),  a)  gepolfterter  ©ifj  mit  müdeaz,  aud? 
WPl  .^anblelme,  unb  al^  porneb,mere^  «Wobei  bem  ungepolflerten 


288       ©u$       (Sueg       <gejt       <Sujl       (Bat 

©tu öl  ali  gemeinerem  enrgegengefefct.    Lao'fcfl'l,  Sclilafieffl  etc. 
h)  ©epel,  Xragfcjjel,  «Sänfte;    ©eiielttäget/  ©änftenträger. 

Ol.  ©p.  f  e  .».  i  a  l  r  cathedra,  sponda. 
fug,  adv.,  (4.  unb  a.  ©p.)  fo,  ita,  sie.    <£.  f  u  fi  unb  furtfr. 
f  ü c #  (fiafi,  o.pf.  feifs),  tute  fjcfcb.  füp  (d.  ©p.  fuejc,  a.  @p.  fuoif, 

fuuojffi).    f  ü  e  p  SBtoö ,  ^egenfaß  uort  f  nur  3Jrob.    ©.  faur. 

juben  =  füep  (pom  $<rcbe),  nldjt  genug  gefäuert.    met--füejj,  feör  fu§. 

$ie  Siie^t,   ©  u  e  p  e  n ,  ©nebelt,    autffuefien  (von  SKIlcrjger 

fepirren,    bie  faure  5KÜd>  eatbtelten),   lit  bet  guft  unb  ©onne  au£- 

troernen,  act.  unb  neutr.    fiiejjelu,  (grattfen)  f uff c l«,  fufeln, 

fujjlla)  fdwiecfen.     fiiaflala^d,  part.  obet  adj. 


2)er©efr?r,  modius,  sesquimodius.   Voc.  p.  1618.    93rgl.  ©ed) ter. 

fuft,   föfl,   1)  fünft,     umfuft,  UVUfuft  (ummolufclit,  ummafchüfelit), 

umfoafr  (d.  ©p.  umbefuft).  2)  (d.  ©p.)  fo  (wofür  fi*  in  ber  a.  ©p., 
unb  fd)on  bep  3fibor,  b4<«  einfachere  fu*  finbet).  „SJebet  fuftno* 
fo,"  n>fber  fo  no*  fo,  b.  ?>.  auf  Feine  löelfe.  MB.  XVIII.  133  ad  1535. 
„©»vie  er  mo&tc,  fud  unb  fo."  ,,©u*  unb  fo  wart  von  in  getrutet 
Dil."  graücnblenfl  Ggm.  u.  f.  ioof.  113!.  >,®i  roll  iud>  fu$  ivan 
(fonfi)  gern  feijen."   ibid.  74.    cf.  funfr. 


iReify:     ©at,     fet,     i& 
MSrgf.   ©a'Ü;   feb,  :c.) 

Sie  ©dt,  rote  bd;b.  ©aat  (a.  ©p.  fdt,  plur.  fdti  unb  feti).  2>a£ 
Voe.  o.  lftis  fagt  ber  ©aat,  sementes,  seges.  £>ei  gemeine 
9)?ann  btaud>t  aud)  in  biefem  ©Inne  lieber  ber  ©amen.  2)er 
©dt  =  Jpan.  3n  bet  ©d>e!rer  3)ienft  =  £rö.  v.  1500.  Cgm.  698.  f.  45 
bctjjt  ei :  ,,©o  man  gefdet  bat  ben  traib,  fom  unb  fefen,  fo  gibt  man 
ben  fned)ten  vnb  blernen  ben  ©atban,  r>e  pieren  ain  gantf  unb 
pebem  ain  trinefen  wein  lelljamet  au£  gnaben."  Uvfprungiicb.  mupte 
tpabrfcbeiniicb  ein  Jpaiui  aufgetifdjt  werben,  ^eutjutage  laben  bie 
9D?un*tter  53rauer  il)rc  Jpauptcunbcn  auf  ben  ®atl)an,  b.  I).  jum 
fefclkben  •jßertrinfen  bei  leinen  mictei  Dom  jdbrigen  ^orratb  ein. 

fatt,  adj.,  i)  roie  bd;b. ,  b.  I).  gefdttlgt;  2)  fdttigenb,  ergiebig,  ge? 
biegen.  ,,fatt,  solidus.  fatt  reben,  diecre  presse,  obn  Über- 
fluß, fa  tte,  bicfe,  POlle  garb,  saturatior  color."  \  oc.  p.  1618. 
fatpiaro  ober  iloi  fat,  bem  liebtplatv  ober  blot*  lledjt  ent- 
gegengefefet  in  ber  Oiedjn.  p.  1992,  greib.  ©amml.  iL  127  ff.  ,,fat* 
unb  Utitt  \  HI  eilen,  „(Stipaö  su  reiffen  unb  fatten  Oiatb  jiei)eu." 
Sorg,  p.  1612.  p.  4.  „Webt  meglfd),  bat;  man  fo  ein  freiff  unb  fatt 
©eiaß  madie,  bat  obn  Grception  ju  allen  Jd'ien  blen."  (5ci>.  granf. 
Qlud)  bai  engl,  f ab  fommt  bep  (ibaucer  für  feft,  solidus,  gravis 
por,  tuoraufi  tt\1  bie  jeBige  »ebentung  (traurig)  gefloffen  fepn  rolrb. 

2)er 


(Bat  ®ait  289 

35et  ©attbaU,  ©Itfbal»1/  £«ltf  nttt  angefcbwollenem  Zellgewebe, 
bet  lelcbt  in  einen  ätopf  ausartet.  „Der  ben  Oiecruten  plfttletenbe 
ffiunbatjt  foQ  feben,  ob  et  feinen  gtofien  @obt) alö  babe,  weiset 
wegen  Stagen  einet  £al$blnbe  blnbetn  tonnte."  2ölt*b.  23erorb. 
».1793.  fdttfg,  adj.,  wie  fatt  2).  unfdttlg,  adv.  («pinjg. 
£bn.  982),  febr. 

©et  «Sattel  (Sädl,  Sä'l),  l)  wie  bebb,  (a.  ®p.  fatul,  fatal/  fatll). 
2)  »etgrüeEen.  fatteln  (fa'ln),  vrb.  /rgj?it  Überfluf  unb  Über: 
fattlung  bet  bep  2abfcbaften  erlaubten  20  ®ettd)te  obet  ©pelfen 
fall  faln  ©efabt  gebtanebt  wetben."  2.m.  0.  16 1 6.  f.  573.  SSleUeicbt 
2lnfplelung  auf  bat  \Mi  foufl  ein  (bureb  baraufgelegte  üßütfte  :c) 
gefattelte$  ©emüfe  beljit. 

931  fat/  SBlfet  (MB.  XVIII.  220,  XIX.  106.  108.  137,  XX.  29.  119) 
flatt  Joffes,  93lfe&,  «JJHSroacbtf.  f.  untet  beflße«.  3iuf 
glelebe  SSelfc  btauebte  bte  d.  ®p.  leb,  fatte,  leb  t)än  gefat  flatt 
leb  faßte  (fefjte),  gefaxt  (gefegt),  alt  ob  noeb,  ebne  (gntftellung 
bet  t  In  j,  auä  bet  utfpr.  5orm  fetlan  berrübrenb.  „@r  fatte 
elnj  bet,  baj  anber  bar."  Ulr.  fcrlft.  3549.  „T>o  ©atomon  an  fein 
flat  ein  tegletcb  blng  b,et  gefat."  Ggm.  578.  f.  218.  284.  „Unfetlu 
gefa-tten  mdte."  „$>aj  nleman  fterben  fol  wan  je  ft'nem  gefatten 
all."  Ult.  fcrlft.  2178. 2509.  „Daj  )i  It  ftete  un  It  flat  wltfllcben  beten 
befat."  ®otf.  Stift.  12586.    „3cb  ban  petfat  ein  llebej  pfant." 

Ult.  fctlfl.  1002.     JotagafatentO,  praemissa.    Doc.  A.  b.  98. 

„@atln,  cilicium."   Voc.  p.  1618.    93tgt.  bat  folgenbe  (Satt. 

„Ibai  ©atlt,  ©etlt  (Sampbetö,  Mtfenlcum^  ic),  b.  b.  aln  «Blertall 
obet  aln  Üulntat."  Slnbang  jum  SSegetlu*  Mugäb.  1529.  «Btgl. 
©attijn,  ©etttn,  bei?  Älllan,  ein  balb  gotb,  drachmae  duae. 
3m  Saumintetbucb  Cgm.  821.  f.  19-28  fommt  abwecbfelnb  fettin, 
fettit,  fettf*,  fetllng,  feebtl*  por.  „Sie  Pfenning  füllen  alfo 
welj  fein,  baj  »on  bet  matcb  nlcbt  enge  wann  ein  fetln.  Äeln  berre 
bat  gewalt,  baj  et  ble  Pfenninge  an  bet  weljje  lebt  anbete  macben 
füll,  wan  ba*  ein  fetln  pon  ber  mareb  gee,  fo  man  ft  je  filber 
brennet."   ©ebwab.-@p.  Cgm.  553.  f.  89. 

Det  obet  bat  ©alt  (d.  ©p.),  eine  Qlrt  ©ewebea  obet  j?euge3  —  \>et- 
mutblleb  wat  In  neuerer  ^elt  ©apet,  b.  b.  bunnet,  lelcbtet  2Bollen- 
jeug.  (Mattetet  ofon.  gftagajin  I.  522.  MB.  III.  187  ad  1302  gibt 
ber  ülbt  pon  Oialtenba^laeb  btet)  Unftgelmdßlgen  (alfo  wol  dauern) 
bepm  2lbfd)tufi  einer  ©cbanfung  unb  ©übnung  „brep  faltt  r&eeb." 
(SGtal.  allenfalls  fatt).  3m  QGBiaaroiö  («erS  1425.  cf.  p.  7,01)  freier 
ti  von  einem  ©arjun  CSußbcten ,  knappen)  be6  Äunigeö  von  23riranie: 
„Deö  roten  feiteö  »on  ber  gran  truc  er  einen  vof  an."  3111  3»vein 
(2>erö  3454«  cf.  p.  555)  werben  beut  naett  an  &er  Sanoflraße  riegenben 
SRitter  „orifdjiu  Heiber,  feit  von  ©ran  unb  deine  tinivat,  jwei,  fd)Uof)e 
unb  ^ofen  von  fei,"  in  lanbavios  unb  Srorbibef  (Cgm.  577.  f-  J15)  „jtvo 
^ofen  »on  fe4n"  —  vrgr.  grifcf>  II.  145  faian  —  ge&radjt.  3n  ber 
6<t)mtütx'6  Baijertfcfie*  SBirletbud;.  III.  2$.  X 


290  (Satt        (Baut        ©et        ®ett 

Srrafiburger  £.@.  ber  £errab  »on  Sanbfperg  6.  185  beifit  ti:  „Saga 
cilicint. .  de  pilis  capraruui  facta...  de  quibus  et  cilicia  filmt...,  unde 
et  quosdam  pannos  aspcros  sagiai  (beutfrf)e  (SfofTe :  faiat)  dicimus." 
Gl.  o.  2  54.  9Iad>  einer  litt  ».  1246  (®rimm  5H.2T.  5  79,  <E3ebet  de  Feud. 
ludicr.  p.  57)  fcefeJjnt  @.  ».  £.  ben  Otto  93ogenäre  mit  einer  Area  ju 
2(ugeburg  pro  censu  annuo  duabus  caligis  videlicet  de  s  a  g  e  t  o.  (Jö  ift 
waf)r\'d)tinli<t)  biefe»  sagetum  tint$tf)tili  mit  bem  itaf.  sajetta,  alt:franj. 
saiette.  anbrerfeitei  mit  obigem  faiat,  fait,  fett  bajTetbe  SOBort.  £em 
IMminuti»  saietta ,  saiette  entfprtdjt  ber  <poftti»  itaf.  saia ,  fpan.  «aya, 
franj.  saie,  tvetdje  burd)  sargia,  »arge,  (garfdje  erfta'rt  werben,  unb  »ieC 
teidjt  mit  bem  fei  in  ber  obigen  auS  %\vtin  angeführten  Stelle  überein: 
fommen  (cf.  ©  a  i  g).  UebrigenS  geften  bie  romanifcfyen  QBörter  in  masc. 
Jorm  itaf.  sajo,  sajetto,  fpan.  "go,  sayuelo,  aft;franj.  «aie  für  ein  ge; 
mad)tt$  j?reib  (bieten  kantet,  Süod)  fetbft  25rgf.  t>a$  tat.  sagum,  wtldjtZ 
in  arten  2>ocabufarien ,  auS  beren  einem  bie  Jungfrau  £errab  ir>re  9Wen 
jufammengetragen  f)aben  mufj ,  tvenn  beutfd)e  ©reffen  babfy  fteßen,  j.  95. 
gl.  a.  551.  681,  o.  254,  geivoljnricb  burd)  fitj  »erbeutfd)t  tvirb.  C?in 
buntte*  saga  peta  ftnbet  ftrf)  gl-  «•  551,  577  burefy  uifjuntfe,  fitjfulfe 
gegeben.  ,9iücffid)t  »erbient  aud>  t>a6  auö  bem  Voc.  u.  1618  angejogene 
fettfame  ©atin,  cilicium.  ((friva  abieeri».  faiatin,  b.  f>.  »on  ©aiat, 
>vie  eben  bafefbft  nod)  gutbin,  t)  a  c  i  n.  35a»  ebenfalls  nod)  unerttarte 
franj.  satin  tvirb  ber  @acfie  nad)  faum  bamit  ju  vereinbaren  fetm).  3m 
£erme£  ».  1826  p.  5  28  werben  au6  $?.  £uri'6  eftr.  £anbef$gefa>  @.  512, 
bie  mit  fetbft  eben  nidjt  jur  £anb  ift,  angeführt  „bie  fatfdjen  ©ait," 
»vetdje  in  bie  3etige  ju  iwirfcn  »erboten  getvefen  fei*. 

3)te  ©alten  (Saam),  bie  ©alte/  2>arrafalte  (ä.  unb  a.  ©p.  feite, 
felta  fem.,  neben  feite,  felto  masc.)  „S?e$  meld)  ein  fuejer 
fette,  bet  Hinget  bur*  ben  blmel."  «8t.  a3erd)tolb  85.  „<£$ 
enroart  nie  faln  faltte  fo  fujje,  ber  In  rtd>tet  auf  ein  bürrej  föclf, 
er  erflumbet."  Cgm.  746.  f.  129.  2)er  ©alttiug  (Saatlin),  fetn- 
bäutlger  jur  ©alte  brauchbarer  23arm,  befonber*  uom  ©cb6p$;  aneb 
rool  jeber  gereinigte  unb  getrotfnete  Darm,  ber  ju  SSürften  aufbe= 
roabrt  rotrb.  „9?a*  £6li  famen  blep  3«br  (1776)  bie  ©altllnae 
für  bie  übdje  aui  bem  ©afjbutafföen."  SBftr.  Str.  V.  283. 

3>er  ©auterllng,  nad)  ber  ©d^elrer  SMenftorb.  ».  I5oo,  Cgm.  698. 
f.  45  aebübrt  bem  ©cbergen  an  bem  bell.  «pfünafUaa  „aln  Renten 
a^r  ju  alnem  ©auterllng."    ©ollte  ju  lefen  fenn  ©antetllng? 

Setta,  Settolo  («pegnij),  eilfabettj. 

©etlt,  f.  ©atlt. 

®le  Selten  (Seim),  »ule  b*b.  ©elte  (i.  ©f.  fite,  gen.  fiten, 
a.  ®p.  ftta,  gen.  ftta  unb  fttun).  üi.%.:  (2lne  «perfon,  ein 
Xbler,  eine  ©a*e  Ift  »on  ob^r  auf  ber  frummen,  raren,  faulen, 
magern,  falftben,  muntern,  grüenen  u.  u.  Selten,  b.  b-  Ift 
fromm/  »ortrefflld?/  faul  ic.  3lufble©elten  (auf  d-  Seim), 
bepfelte,  weg  (geben,  legen,  fte-fen  ^.).    reebter,  Itnf  er  Selten, 


@ett  (Sit  291 

xeä)U,  ÜnU.  ab  Selten  (meiner,  belner  ic),  von  Seite.  35le 
Olbfeiteua)  (Ä'feitn),  abgelegener  Ort,  secessus;  franj.  ecart; 
auf  dar  Ä'feitn,  abgelegen ,  elnfam  adv. ,  ä  l'ecart.  Wart,  I  da'- 
wifch  di'  fcho"  amäl  au'  dar  Ä'feitn!    abfeftlg,  abfeltllcb,  adj. 

„2ln  ab  feit  tgen  Orten."  Cod.  crim.v.  i75i.p.  11.    „abfelttldje 

3urammenrottung  unb  conventicula."     abfeltlldK  inquisitiones." 

2btg.  v).  1669.  f.  106.  331.  abfeltä  (meiner,  belner  :c),  absente 
me,  te  etc.;  aud>:  roeg  »on  mir,  blr  k.  abfclts,  bepfeltc,  weg 
(j.  93.  geben,  befonber*  elneä  naturalen  SSebürfnlflTeä  wegen).  25te 
Äbfelten  b),  absis,  absldis,  äipi;,  äxptdog.  „35le  flutet  werben 
jugtelcb  einer  abfeiten  (ad  similitudinem  absidis)  gemadjt." 
SSegetfu*  IV.  15.  2)rutf  r>.  1529.  ®ang  ober  ^ebenfdjljf  einer  .Slrdje 
Sur  ©elte  be*  Jpauptfcblff*.  „3n  ber  Hufen  21  b  feiten  bei  <?bor* 
i\x  Söelbenftepban."  Jfcunb  @t.23.  II.  70.  „«Ultar  In  bem  got$bau$ 
ju  QBel&enfreüen  In  ber  »üb fetten  ber  geregten  bant."  MB.  IX.  517 
ad  1405.    „3n  unfer  frawen  pfarr  In  ber  91  b feiten."  MB.  XX.  63. 

gl.  a.  556,  i.  384  abflba,  abflta  exedra,  o.  43  abfltUtt  exedras. 

atnfettet  (aaTeitot),  auf  ber  einen  ©elte  nlebrlger  ali  auf  ber 
anbern.  Mari  AaTeit-n  (in  fdjerjb.  2lnfplelung  auf  Ataxia  Olln- 
flbeln),  tyerfon,  weldjer  ble  eine  ©cfatlter  r>6t)cr  ftebt.  2lmttf= 
feit*,  gerf<bt$fett$  ((Janjl.=®p.) ,  von  ©elte  bei  Oltnteä  ic. 
be»felt#  (meiner,  belner  ic),  presento  me,  te  etc.  befelttf 
(tyuterbep),  bepfeite,  abgefonbert,  weg.  befeltlgen,  vrb. ,  ben 
©elte,  weg  legen,  tljun.  b et) fettigen  (a.  @anjt.=@p.),  übergeben, 
weglaffen.  Jptmmelfelten!  unfdjulblger  glucbaugruf.  f c i t= 
&alb,  fett&alben,  adv.,  feltwdr«.  35er  ©ettltng  (Cgm.  ist. 
f.  ib),  ©eltenüerwanbter;  (bep  Jpfcfer:  cancer  pulex).    felttlngen 

(Voc.  r).  1618),  oblique,  obliquus. 

fett  (feid),  Praep.  unb  adv.,  wie  Ijcr/b.    „feit  ba§,  fett  bem 
mal,  fetttenmat,  fcltmal,  ex  quo;  quando  quidem.    felber, 

«Prdpof.  feit,  dafeida',  leid.Vher,  adv.,  feltl)er,  fpaterf)ln.  'Be»" 
lUpf)tta6  fommt  feitf)u,  adj.  neutr.  ober  «dv. ,  für  feto  vav.  (cf.  gl.a.  89 
fito,  laxe).  Q3et)  Mottet  80.  6  gut  ber  Comp,  fibero,  wie  im  "Jßr. 
flbfjart  neben  Superl.  ftbafhr,  agf.  ftbra  neben  Superl.  ftbeft  Mi 
Adj.  für  serior,  posterior.  £(ernaa)  ift  fei b er,  bei;  Otfr.  IV.  5.  132, 
V.  12.  125.  126  fibor,  agf.  fibor,  iöf.  fibac  n>oi  alt  Comp.  adv.  für 
scrius,  posterius  ju  nefjmen.  tiefer  Comp.  adv.  ivirb  fdjon  bep  Dtfrib, 
IV.  16.  4,  wie  II.  14.  1,  II.  15.  2-  5  ba&  einfache  fib,  mit  als>  qprä; 
voft'tton  oertvenbet,  unb  geftattet  bie  3Sermutl)ung,  bafj  eben  aud)  jeneö 
einfache  fib  nur,  wie  baj  melius,  et  prius,  leng  diutius,  min  minus 
<cf.  ()aft,  fya(bo),  eine  apocopierte  CFornparatipform  fep.  (95ep  ©ritum 
III.  590.  591.  594  finbet  ffd>,  wa$  für  nud)  nur  '■Bermurftung  getvefen, 
n»ot  ganj  arö  factum  nadjgetviefen).     SSrgl.  fit  unb  flnt. 

fit  (fid),  flbet  (fido'),  adv.  unb  praep.,  wai  feit,  felber,  w.m.  f. 
©tb  ober   ftber  'n  Stanjofenfrleg.     C,@tber  be^  Ärlegtf." 

X  2 


292  ©it  6öt 

Ar.  £&bl.  VII.  171).  ©iber  fru.  2lltb.  Qüdlber  n.  57.  da'fida', 
rfida*,  ff  ber  ber,  fcttljer,  feftbem  (au*  afoenr.  (Jljr.  63.  66).  £a6 
biiö  i  ftatt  ei  als  nad)  ©ramm.  244  ard>aifd>  forterftarteneö  t  ju  nehmen, 
ober,  aar  baß  fid ,  fider  nad)  Oranim.  547  afö  G"t,  fPder  jum  ärtern 
f in t  ge&öre,  wirb  iwetfeifjaft  burcl)  baö  auf  niber  retmenbe,  affo  fein  1 
fü&renbe  fiber.  (<H>iaatoi$  9172.  9iil>er.  Sadjm.  1269.  Srauenbienft 
Cgm.  44.  f.  7  6).    «Brut,  fett  unb  fint. 

Set  Sitten  ober  ber  ©itt,  berf,  bem,  ben  ©itten  (Im  XVI.  3af)rl).), 
bie  (Sitte.  ,,9?ad)  beinern  ftetten  gebraut  unb  beinern  alten  ©it= 
ten...  ®i  baben  au*  mit  £auber  ainen  bofen  fttten."  Otetme 
».  1562.  „j?u  berfelben  3elt  babent  unfer  «Boralten  ben  frle*if*en 
fiten  geübt...  2)«  lebt  ain  ieber  feinem  fiten  na*."  2)letr. 
».  «pileningen.  3m  XV.  3abrl).,  j.  35.  bep  @u*enroirt,  galt  no* 
ber,  bem,  ben  fit,  plur.  bie  fit  ftatt  beö  frühem  ber,  bem, 
ben  fite,  plur.  bie  fite,  n>el*e  $otm  auf!  ber  alten:  ber,  bemo, 
ben  fltu,  plur.  bfa  fiti  entftanben  war.  £bige  altere  bialeft. 
$orm  verhält  ff*  jur  achten  alten  $orm,  wie  $rib,  ftriben  tum 
alten  fribu.  Daö  je&lge  beutf*e  Fem.  ©ftte  f*elnt  ber  e&malfge 
na*  unb  na*  alt  Sing,  genommene  Plur.  fite  (mores)  ju  fenn. 
SBrgl.  ©ramm.  §.  832.  fittig,  adj.  unb  adv.,  unübereilt,  lang= 
fam,  fa*te.  „ffttigc  betra*tung.//  3>nitf  ».  1455.  „ffttf*, 
gema*,  civilis."  Voc.  ».  1618.  flttli*,  adv.  unb  adj.  (Jranfen), 
gern«*,  na*  unb  na*,  fa*te,  gemäßigt,  „ftttlt*,  moderate." 
Voc.  0.  1618.  „fit  II*,  paulatim."  Gl.  bibl.  ».  1418.  „Unb 
barna*  »abenb  an  je  lefeub  fitli*en  onb  nlt  je  ofl."  Stauler  an 
9)?arg.  ßbnerlnn.  fittli*  fo*en  unb  brgl.  «Begetlu*  ».  1529. 
„fittlf*  umrüeren..  in  ainer  fittlf*  warmen  ©tuben."  Jeuerbn* 
v.  159!.  „Der  33abft  Jpilbebranb  f*ribe  allen  £eutf*en  ganj  fittr 
II*."  3lo.  <5f)r.  427.  fittfam,  a)  wie  p*b.;  b)  fa*te.  „«Kofi 
ti  fein  ftttfamb  auf  aincm  ftttfamen  fbolfeuer."   fteuerbu*. 

Der  ©itti*  (d.  ©p.),  ber  «papagew,  psittacus.  „£>{e  «preiftng  »on 
SBolnja*  fuhren  im  ®*ilbt  einen  ©ittf*."  Jpunb  11.  246. 
cf.  ©emeiner  Oteg.  <5f)r.  HI,  95.  (Gl.  o.  iu8.  170  pfffte*, 
pfttf*,  fiti*).  fitti*grüen,  papagepgrün.  2Bflr.  95tr.  V. 
170  ad  1580. 

„£>a$  ©ot  (ben  ülbfub?)  von  SKotfol  fol  man  ofte  rtlnfen."   Cgm. 

722.  f.  21. 

„©Ott,  orexis,  fottung,  oreiia  ober  fpepung."  Voc.  v.  1182. 
«Brgl.  ©Ob,  ©utt  unb  ©utten. 

2)a$  ©efott  (Giod,  Glö'),  ©cfbtt  (Gled),  ©efütt  (Gfid), 
a)  (Ö.<pf.,  Jranren)  jum  Olbfieben,  «Ubbrüben  (um  ali  Butter  für 
bai  95lcb  ju  bienen)  befitmmter  2lbfaH  »on  autlgcbrof*ncm  unb  ge= 
reinigten  ©etrelbe,  ©preu.    „@efot,  fprewer,  paleac."  31».  ©ramm. 

@&be,  palca,    furfur.    Voc.  p.  1452  (Cgm.  685).     „2>en   «0?alj= 

Raufen  rühren,  U$  bem  9)?alß  nit  alle  Gräften  genommen  «nb  e$  j« 


®ot  Gak  295 

einem  ©efott  ober  lehren  palg  wirb.''  e&llngenfperg  £ofmardj.  235. 
b)  (in  21.23.)  gewöhnlicher:  ju  bemfelben  jBwetf  auf  bem  ©efottftuel 
mit  bem©efottmei?et  Etetnaefcr>nlttene«  autfgebrofcfcene*  ©trob, 
befeb.  Jpdtffet,  Jpdcterlfng  —  o.pf.,  ftranfen  Jpdlm.  @.  ©ütt. 
/,25er  ©efottljacfet,"  ©cfcefrer  Sicnftorb.  v.  1500.  f.  29,  wornad? 
fcamal*  ble  ©dmcibmaf*tne  no*  nld)t  übllcfe,  gewefen  fefeeint.  2)er 
©efottbabem  (Gfö'häba'n),  gtm:  abgebrübte  ffiafien-  unb 
{Roggcnfower,  geborrt  unb  au  ©ruße  genialen.  G-fodwafso'  trägng, 
ein  verblümter  Sludbruce  be*  weiblichen  ©efcblecbtetf  im  (Jblemgau 
für  ba$  vo<\&  na*  ©ferne  ble  Crngldnberlnnen  etwa*  jartcr:  to  plutf 
»our  rofe  nennen.  ©efötten,  gefiitten,  angefütten,  ©efott 
für  bat*  «Biet)  anbrüten,  ober  aud?  fdjon  angebrüllte*  unb  von  ftuttcr* 
jelt  ju  $utterjelt  in  einer  <8renten  aufbewa&rfes  bem  23leb  vorgeben. 
„2Bdrbl  gefltt  bem  53ied>,  fd)  bin  franef."  Grlmfnatverborv.  1523. 
„2>em  53tb  g  e  f  ü  1 1  e  n  foll  ble  ©lern."  ©d>ef  rer  Dlcnftorb. v.  1 500.  f.  40. 
„Da*  2Bajfer  baut  mir  U  23aud>  gfltt  (gefüttet,  angefd>wemmt?), 
d*  funb  d  ©an*  brin  babd."  Cbm.  i2i»ti.  f.  15.  (Jomöble  v.  1687. 
9Jrgl.  ©utt. 

fottern,  f.  futtern  b). 

3Me  ©utt  ober  ©utten  (Würnbevu),  ble  2ad)e;  <pfü§e.  o"  Suivn 
Bloud,  eine  Sfad?e  23lute*.  (3ftlftfote,  £bürlngcn).  93rg(.  ©ob, 
fnbeln,  ©ott,  fütten  unb  futtern. 

„©utt."  „2»enicbcl  nimmt  bem  Wagen  fein  2Bülen,  fein  ©utt.y/ 
Ortolpt).    53rg(.  ©ob  unb  ©ott. 

2)le  ©ütt  (Süd,  Sid),  (Jranfen)  jum  Slbft'eben  ober  2lbbrüf)en 
al*  QSlebfutter  geeigneter  ©etreibeabfall  ober  ©preu,  wa*  anbetnjdrt* 
©efott,  ©efütt.  „SBa*  td^lfd)  au*gebrofd?en,  bavon  an  hörnern, 
©trobe, ^(fterig  unb  ©üb  aufgeboben  worben."  ®lrib.9Serorb.v.i746. 
„Da*  Sifterig  unb  ©leb."  3lnfp.23crorb.v.i70ß.  Dlefe*  Fem.  ©ütt 
fcbelnt  mit  bem  alten  ©utl  In  faljfutl,  saliriae,  gl.  i.  244.  283. 296. 
326. 1694,  eine,  ju  fiebert  geborige,  ftorm  ju  fa>n.  überfüttig 
(ibo'iidi'),  adj.,  von  ©dMncljbutter,  bfe  ju  lange  am  ftcuer  gc|1anbeu 

unb  JU  braun  geworben,  on  iba'fidi's  Schmälz  taugt  net  zö'n 
Kiacholbacho". 

futtern,  fottern,  a)  (Untcr:9J?ami)  im  $od?cit  wallen  unb  über; 
fiteren,  b)  (0.<pf.,  ^ranfeu)  ftgürlid):  mit  fd?(eri?t  verbtffenem  lln= 
willen  reben,  brummen,  felfen.  c)  (fdjwdb.)  au*  einem  engbalfigcn 
©efdfi  (angfam  unb  mit  einem  gesvitTen  ©erdufd)  au*fUefien.  35er 
©utterfrueg,  cngbalfiger  ftelnemer  Arn«,  d)  figürlld):  „Sangfamc 
£anb,  fo  H  trueft  unb  fottert"  (nur  ungern  unb  wenig  gibt), 
©eb.  granf.  ^ai  ©utterid},  ©ütterid)  (Sidaro*),  (Haiti)  ba# 
©allertartigc  (©uliige)  von  elngefottenem  ober  gebratnem  ftlelfd); 
(Slllgdu)  warf  beom  ©djineljcn  ber  Butter  ju  33obcn  fällt  (©dimafjbreci). 
Die  @utten=ftuben,  ober  Mo*:  ble  ©utten  (Sud-n),  bie  Äranfen= 
jtubc  im  ©pltal  ä«  2lmberg,  fo  wie  ju  Nürnberg.    „Den  «pfrlcnbnern 


294  ©Ut 

in  ber  @uben=  10,  unb  benen  in  ber  @efunbenj©tuben  5  fl." 
,,©o  muffen  aud)  bie  £au$  =  unb  ©  u  b  e  n  =  focblnnen  blc  ©efunb; 
unb  ©ubenftuben  baijen."  SBlltmaifter  Olmberg.  @bron.  592. 
Die  ©utten:  obec  Äcanfenftube  beö  (im  3.  1487)  neuen  ©pitalö  jum 
f)ti(.  @eifi  in  Diücnbecg  tvirb  fd)on  im  tatein.  ©tiftungöbcief  „Sutta  (seu 
infirmorum  stuba)u  genannt.  2)ec  (Seiftfidje ,  bec  ben  itcanfen  in  biefem 
@pita(  ju  pcebigen  »erpftidntet  ift,  l)eifjt  ipcebigec  in  ber  ©utten  obec 
©uttenpcebigcr.  5ßaö  SEßagenfeil  (de  Norimbergae  reb.  not.  p.  95), 
unb  anber^tpo  £dölein  juc  Crcflärung  be£  2Dorteö  pon  bec  nad)  ©üben  ge* 
fteitten  Äanjel  obec  »on  einec  einmaligen  2Uifftt)cift  S.  V.  D.  (Sancto  Vito 
ilicatum)  poebringen,  aud)  8rifd)'ö  SSecmutftung,  bau  ba$  «Spital  jum  S()eil 
in  eine  ponnalige  «pfü^e  (S  u  1 1  e  n)  gebaut,  tvirb  n>ol  auf  fid)  becuf>en 
müijen.  Sßenigftenö  Eommt  bie  futen  im  Keim  auf  futen  (itutte)  alö 
ein  Ort,  wo  gcpcebigt  nücb,  fd;on  in  einec  Säbel  Wut)-  93el)am'ö,  eine» 
91ücnbecgec  2>id)terä  beö  XV.  %af)tf)-,  Cgm.  291.  fol.  35a  öoc,  wo  eom 
hungrigen  Ju^ö,  bec  al»  frommer  «prebiger  ba3  gute  5ebert>ol£  ju  erbauen 
gebenft,  gefagt  tvicb :  „Sag  ec  bie  futen  flauffet  an,  unb  gie  fyinban  ju 
einec  futen,  ba  ec  pil  genö  »nb  enten  roift,  bie  ivarn  ba  gan."  2Benn 
frier  bec  SMdjter  eben  aud)  foldj  eine  «etftube  bec  jveanfen  etneö  Spitaleö 
im  5luge  geftabt  fraben  follte,  fo  n>are  frepfid)  bec  QSegriff  fitanf  obec 
.ftranffyeit  jiemlid)  naije  gelegt,  jumal  ba  nad)  ©ramm.  <j.  435  Su't  ftatt 
@ud)t  bem  T)ia(efte  nidjt  ganj  ungemdjj  ift,  unb  bie  in  bet  a.  ®p.  oft 
genug  »ortommenbe  ©djreibung  futl)  ftatt  fuot  »iefleidjt  nidjt  bloS  lapsui 
pennae,  fonbecn  ebenfalls  fdjon  in  bec  2lußfpcad?e  begeünbet  fepn  fonnte. 
SSrgl.  Sutljt.  Uebrigenö  fommt  1525  aud)  ju  Bamberg  eine  €>  u  1 1  e 
untec  <3t.  Xfjeobor  (ßlofter  bet  Garmeliten)  »oc.  93amb.  Gfalenber  18  53. 
■Der  ©  ü  t  e  r  (d.  ©p.  unb  in  ber  je^tgen  nnr  mebr  atö  ®ef<blecbt$ 
name  ©euter,  Sautet,  ardjatfc^:  ©uter,  ©utter,  ©uttner 
porlommenb),  ber  ©ebubmacber  (gl.  i-  696  futati,  o.  57  futare, 
o.  547  futere  sartor,  sutor,  unb  role  biefetf  »on  euere,  fo,  nad) 
ünaicijle  von  9?dter  auä  ndben,  ndban,  vom  alten  23erb  fiuuan 
(suere),  praet.  fluulta,  futa  gebildet  unb  debt  beutfd).  ©ieb 
oben  ©.  l^i  feuen  unb  ©euel.  Da@utdre  bemnaefe  eigentlich 
Tifcct  bebeutete,  fo  t>ei#t  bep  S3r.  «erbtolb  (39.  61.  68.  91),  3ac. 
p.  Äcnig^bofen  (504.  305)  unb  2tnbern  ber  ©cbu&macber  beftlmmtei! 
©d)uobfutdre,  ©ebubfutere,  ©ebubfuter,  roelcbeä  fi*  admäblig 
äu  ©cbuobitdre,  bereits  in  einer  Urf.  v.  1297  OBergmanä  9Äün: 
cljeu  8),  @d)uecj)ftere,  ©djuccbfter,  ©ebuefier,  bebb.  ©cbnfler 
»eriürjt  bat.  ©.  ©ebueb  unb  prgl.  oben  unter  =fc^  ©.  286  baä 
nieberf./  Mi  fetc  entflanbene  fte.  S)er  Ciintfuter,  Otuntfuter 
(ebmaltf  ju  ©trafbura),  bep  jac.  p.  Äönig^boffn  Ed.  ©Filter  p.  272. 

289.  404,  Cgm.  337.  f.  170.  255,  Cgm.  569.  f.  163.  171,  ift  t»Ol 

fcbwerUd)  als  OUnbtf-biitcr  Oiinbtibäuter,  b.  I).  @erber  ju  nebmen, 
ba  im  SiugSb.  ©rabtbud?  au*  KlntfcbubAer  poriommt;  f.  Oilnb. 


@an?        ©a§        ©e|  295 

£Reitye:     ©an?,    fern,    :c. 
(©fei)  ©a,   fe,  :c.) 


SRetfye:    ©aß,    fe§,    ic. 

(9Srgf.  bfe  formen  @«fc/  fef,  k.  in  ber  Hietye  ©ag,  f c«t ,  ic.) 

Der  Satzel,  ©er»atfu$  (iaufname). 

25er  ©aß  (Säz,  plur.  Satz  unb  Setz),  im  Slllgem.  wie  l)d?b.,  unb 
ben  vetfdjfebencn  SBebeutungen  von  feßen  cntfpredjenb,  welche  na<$= 
jöfe&en.  ©er  ©aß,  Urfaß  (a.  ©p.),  bie  Jpppotftef,  baS  ltnter= 
pfanb.  ©aß  ablofen.  (Mein).  „Die  ba  leAent  auf  faß  al* 
auf  hetpfer,  agfer  u."  Cgm.  t532.  f.  IG.  Der  ©aßbrief,  ©c^ulb- 
brfef.   Ar.  £bb(.  i.  22u.  221.    ©.  »er  feßen. 

Der  Air*  faß,  .ftfrdKnfaß,  bie  Äfrdjuogtei),  bat  Jus  patronatus, 
Airdjle&en.  „QÖann  ein  Pfleger  in  einer  ftofmard)  von  altera  fyer 
ben  .fiirdjfaß  Ht,  fo  wollen  fie  aldban  gtefd?  weiter  greifen/  unb 
bie  <preljen  vor  ben  jttrefeen  auffeßen."  15*«*  Qibel^gravamcn  am  £btg. 
v.  1605.  31H.  VIT.  159. 184,  VIII.  91.  226  wirb  ba$  2Bort  pon  ge- 
wl|Ten  liegenbcn  ©ütern  unb  Gefallen  gebraudn.  Darf  „cfeirldpfajja 
(plur.?)  ©aneti  Äillaneä"  neben  „frono  fol)  fuero  ftrancono  erbl" 
in  ber  wfrjb.  «Warf betreib.  MM.  38  fdjeint  ebenfalls  (iegenbe  SXx- 
cr-rngüter  ju  bebeuten. 

Der  £rud?fäß  (Trucifäu),  mi  £rud)fäp.    I.  £&.  ©.  471. 

Da*  @ef<tß  (Gfaz,  Gfäz),  a)  b«<5  ©efeß.  «.«. :  Gfaz  Gfaz 
lei'  lafl'-n.  Ilud  taa"  Gi'a/.,  nad?  belieben.  9?öt  t)U  fain  ©efaß. 
b)  unb  gewobnlfd)  im  Dlmlnutf»  ©cfaßlefn  (Gfatzl,  Gfetzl), 
iJtbfaß  in  @efd>rfebenem  ober  ©ebrueftem,  Alinea;  ©tropbe  eines 
QbeUüUt  ober  ©efange*;  jebe  ber  5-6  2lbtt)eilungen  jn  10  flelnew 
Oiihgeldjen  im  OJofenfranj  (^3aterno|ler);  füg.  ä"  Gfatzl  lefn,  lingtf, 
befn,  fchlaffar,  trinka%  waavn  etc.,  wk  man  fagt:  <5fn0  lefen, 
fcfcfafen,  trinfen  ic. 

1)ie  @eß  (a.  ©p.),  3lrt  ober  Wafj  eine*  ©vunbflücfeö  (?).  „LXXX 
reg.  <ln.  lärücbS  geltet  unb  jwei  buncr  au$  einer  feß,  gelegen  »or 
betf  9?.  Weingarten.  h%  dn.  iäxlidrf  geltS  auS  einer  feß,  bie  Ißt 
f nnl)at  ber  <pefd>."  Dileb  p.  949.  95o  ad  an.  1598.  Qtmaö  ganj 
anbertf  wirb  fenn  bie  >  inea  quae  vocatur  5tinfeß,  ibid.  p.  514; 
unb  alles  biefe*  triebet  verfdjieben  po»  Sin  feß,  wel<t>c*t  man  unten 
fel?r. 

Der  ©eßel  (^cgnij  sc),  \ui  ©efjcl. 

Der  ©eßling,  a)  wie  l)cfeb.,  b)  träger  ober  b,aisf..trriger  ober  au^ 
gern  bepitt  58ierfrug  ft'ßenbcr  9)?cnfd?.    (cf.  ©eßer). 

feßen  (Cond.  iefe  feßet,  Hb  gefeßt—  L  ©p.  Traut,  idj  faßte, 
\)  a  u  g  e f  a  ß  t),  im  Zögern,  wie  ^djb.      Der  ©djneiber,  ©d}upmac^cr  :c. 


296  ©ef 

feßt  fo  unb  fo  viel  ®cfetten  (fteHt  flc  an).       Äloftet  fallen  In 
i^ten  federn  feinen  2Beln  ausgeben  unb  9}?ann$  =  ober  2Öelb$perfonen 
bartnnen  feßen.    „2>te  2Birti)e  follen  auf  et  bet  ettaubten  jjett  feine 
jjeäleut,  £tinfer  obet  Spieler  feßen  nod)  bebalten."  2.D. ».  1553. 
f.  95.  182,  ».  1616.  f.  50.  538.  548.  698.       ©arben  ablaben  unb 
feßen  (im  ©etrefbftoce).    „Cinem  ©ettatbfeßet  &agtobn  5  fr." 
2Bftr.  93tr.  IX.  512.       „Urfjab  feßen,"  b.  2B.  anbefeln,  ©anet= 
tetg  bereiten.       2)te  Dieben,  bie  SüejT  feßen,  affeettert  fprechen, 
geijen.     Satz,  affectierte  ©ebätben,   $ktexey.        feßen,  einem 
2ßirt  :c.  baä  93ter,   ben  SBein  ic.  befttmmen,  tote  tjoef)  et  fte  r>er= 
faufen  bürfe,  tarieren.    25er  ©eßet,  a)  fcarator,  b)  »ermutbllcr; 
in  naturltctjer  Qonfequenj  bei  Dielen  SSerfoftenö:  ©äufer.    „<£i  fol 
fain  rclrt  fain  £rincfen  febenefen,  noeb  auftun,   man  b«b  \mi  bann 
gefegt..."    ,MÜ  oft  bie  feßer  »erfaromen  ainen  febenfen  unb  im 
fein  trlncten  nit  feßen."  MB.  XXIV.  235.  S.Oi.o.  1616.  f.  551.544. 
2Öelfd>  Oielcberttfbofen  206.    35er  ©aß,  fejtgefefjter  «preH,  1£arif. 
«Bterfaß,  93robfaß,  $latfcf>faß.     Des  hat  fchd"  fei~n  Sa«, 
ba  rolrb  ntebt  roeitet  gemarftet.    25le  ©  aß  ung,  Datierung.    ,,©o 
auefe  butd)  euetn  ©aßmelfier  unb  euer?  bie  gemelbte  ©aßung 
begriffen  l|t,   fcblcft  un*  beren  eine  (Jopte"  ^r.  gftbt.  V.  78.     Sie 
©aßunger,  bie  23r.  Söerbtolb  123  neben  ben  2Bucberern  unb  $ür= 
feufern  apoftropbiett,  laffen  glauben,  ba$  jtoift&enbänbler  febon  ba^ 
mala,   r>ot)c  tönen  pi>rt&ell&afte  «pteife  ju  veranlagen,   fid)  mitein: 
anber  »erjtanben.       Jpelnt  feßt  i  Öiegen,  ©ebne,  2Blnb  tc. 
(mit  ober  obne  93epfaß:   im  (üalenber).    <ii  feßt  ©cfeleg. 
«Huf  Mittag  feßtöÄiiecbel  it.,  ei  rotrb  Oiegen,  ©ebläge,  Äucben  tc. 
geben.    3n  btefer  Gebeut,   audj:   abfeßen.    „25u  fplleft  alt  auf 
einer  Orgel,  ei  feßt  feinen  falfcben  Otlff  ab."  93ogenberg.  97?itafet 
115.  150.       fid)  feßen  auf  ettoaS,  ober  ben,  feinen  Äopf 
auffeßen,   battnäcftg  auf  feiner  Weinung  ober  feinem  Gntfcttlujj 
barubet  bebatren,  obstinare  sc.     „3*  mag  mieb  bit  ainigen  nic&t 
ge  feßen,  non  possum  opponerc  me  tibi."    Cgm.  690.     feßig, 

adj.,  balöftdrtig,  oerftoeft.    35er  ©eßlfng,  ©eßfopf.       „3* 

Will  il)n  feßen,  maetabo,  traetabo  ut  meruit."  „Muff  Ginen 
feßen,  unum  peiere,  in  unum  conspirare."  Voc.  v.  1618. 
an  feßen  ©inen,  il)n  ju  etivaä  verfetten  unb  bann  im  ©ergaben  ober 
in  ter  SSerlegcnbeit  fißen  laffen,  betrugen,  bintergeben.  Aba'  fetz 
mi'  net  a",  I  lag  dacs!  ,,@td)  vor  unreblicben  ©cbulbenmacben  unb 
«Unfeßen  ber  2eut  büten.*  g.Ö.  ».  1553.  f.  114.  „di  fott  fatn 
frömber  jaroer  t)ie  bürget  roetben  nod)  fein,  et  verpörg  bann  r>or  bem 
rat,  ee  er  burger  ober  jaroer  toirt,  VI  «pft>  pfenfg  barumb,  baj  bt 
lerot  von  im  lebt  gelaicht  ober  angefeejt  roerben."  «BTüncbner 
spolicep=Drb.  v.  1450  circa.  >2ßftr.  33tr.  VI.  lfcoi  „2ln  Gtnen  feßen 
mit  einer  ßotbetung,  unb  mit  ©ant  unb  pfant  toibet  tbn  oerfaten." 
2btg.  o.  1669.  f.  376.  cf.  unten  ju  einem  feßen.    ©teft  an  feßen, 


©e|  297 

ftd>  beffeipen  (Äleln).  „Äaufleut,  5tnfeßer  (9?egoctanten  ?)  unb 
©cbwelntretber."  t»r,  2.D.  ».  1603.  f.  35.       aufffeßen  einen, 

irritare.         „Der   ftd)    batt>    auffegen   lajjt,    irritabilis."    Voc. 

p.  1618.  auffeßen  einem  etmi  Otürnb.  £«(.),  e«$  fbm  weffj 
madjen.  2luffaß  (d.  @p.),  a)  Ijfitterliftige  «erebung,  SBetrug. 
„Da«  ging  alle*  mit  2luf  fdßen  ju."  $re»berg  @.  I).  @#r.  1. 129. 172. 
„©te  fein  gar  leß  auf  boä  auffefi."  9)il<bel  23ebam.  Cgm.  291.  f.  33.b 
„Ungewonlld)  d>auff ,  ble  mit  auffdßen  gefd>ebent  ju  unrebllcbcr 
jelt  unb  fn  truntfenbalt."  Jngolft.  «Berorb.  v.  139ü.  Cgm.  210.  f.  70. 
„2Beld)er  bo^lfjltalitfc  unb  mit  auf f faß  ju  einer  3lufrl)ue  Urfad) 
gibt."  £»rol.  £.0. 0.  I6d3.  f.  28.  „mt  »ortellfgem  Siufffaß  guter 
wort  mit  einem  foanbeln."  53u<b  ber  Sßeläbelt ».  1485.  f.  98. 129. 185. 
b)  Jpafj,  ©roll,  c)  Empörung.  Dletr.  ».  «pilentngen.  auffefjig, 
a>  tfftfg,  fdjlau.  „vernünftig  »nb  auffecjlg."  Drucf  t>.  1485.  f.  110. 
„astutus,  auf feejiger."  Voc.  Melber.  b)  (auffäzi')  im*  auf: 
fdfifg,  felnbllcfe  gefinnt.  eim  aufffeßlg  fein,  adversari,  insidiari. 
Voc.  t>.  1618.       autffeßen  (seil,  batf  Vcnerabile  in  fatl)ollf<ben 

Jtlrd)en),  Cffentlld)  au^fteUen.  Bey  UnfV  Frau  wird  für  Sa  ied-n 
Slerba^d-n  ausgfetzt,  wenn  ma*  *s  vaMangt  und  a~n  Ausfetz. Zedl 
lebreibm  lafst.  93ew  ber  Äunbe  von  ben  ^artfer  OuUu^taqcn  1830 
füll  ber  In  folgen  Singen  anjugebenbe  Redner  ber  «Wüncbner  Wetro= 
polltanftrcbe  von  einem  Mauvais  plaisant  bureb  batf  SBegebren  be« 
Slutffeßen«  für  Dame  Kongregation  (in  ber  ©tanbeoerfammlung 
p.  1831  weiter  befproefcen)  mpftlficlcrt  Worten  fenn.  auöfefeen 
einen,  beffen  ©teile  pertreren.  „autfgefeßt  bei,"  au«ge= 
nommen  batf.  Mmberg.  2lct.  v.  1579.  autffeßen  etwa«  an 
einem,  wie  bd)b.  Der  2luäfaß  (DM'd).),  fcabel.  I  hä  ka~n 
Ausfatz  an  In.  Der  2lu«feßel  (d.  ®p.),  ber  aiuäfdßlge. 
SSjlr.  55tr.  VII.  185.  Der  Ujfefje.  Cgm.  44.  f.  74.  flutffeßel, 
ble  Scpra  fetbft.  Cgm.  592.  f.  n.b  Da«  «befeß  (Bfetz,  Bfetzat, 
plur.  Bl'etzato'),  ©trajjeupflafter;  ginfaffang  eine*  Äleibeei,  uament= 
llct?  bei  Jpembeä  am  S)M-  unb  Jpanbtl)efl;  angenagte  Unterlage  be= 
fonbertf  am  ©cr>ul).  9?. 41.;  Vo"  n  Huod  bis  aufs  Bfetz.  ,$}.  gj. 
t|t  lange  jjeit  feiner  ©Inne  entfeßt  (aujier  ftcb)  gewefen." 
3nd>enl)of.  Wlrafcl  1605.  OBrgl.  fl<b  entfeßen  unb  bat  alte 
antflaan).  etnfeßen,  ein  @ut,  e£  übergeben,  abtreten 
(Slllgäu  ©ebranf,  b.  ffi.).  Die  einfe£  (Erfetz,  plur.  ebenfo), 
«Wap  r-on  §elbern  uuo  ®runbflücfen:  Dalben  Siagwerf,  ^albcß  3uaart, 
ein  borgen,  20,000  b.  QScfeube  foaltenb.  eigentlich  wol  fcolcl  In 
einem  «Bormlttag  ober  ^acfcmtttag  ober  in  einer  einfpann  (fall« 
man  früber  neben  voMeßeii  ft.  »orfpannen,  aud>  elnfeßen  für 
elnfpannen  gefagt)  mit  elafin  paar  ötbfen  gepflüat  werben  mag. 
Derfelbe  ©Inn  ergib:  ftd>  aud>,  wen«  m  n  einteß  lieber  altf  mi- 
fpannen,  einfeßen  bc«  ©cfpann*  in  ben  Stall  nehmen  wollte. 
(3Srgl.  (Rajl,  Ötue).    2Birllict?  fagt  ber  ^rebiger  @elb,amer;  b)  ,,33e» 


298  ©etj  ©if 

ber  Srunfenljeit  baben  alle  anbete  £aftct  il)r  einie&r,  ibt  9?iberlag, 
ibr  einfeß.  c)  «Behaltet  für  gefangene  gtfdje;  SSciber,  in  welcben 
gifc^c  gefeßt  werben;  33ebdltntjj  für  ©attengcwddjfe  im  2Btnter. 
fürfeßen,  »orfeßen,  a)  »orfc^en,  b)  (Söerbenfelö)  vorfpannen 
$ferbe  ju  benen,  bie  fd?on  eingefpannt  |mb.  Die  SSorfeß,  93or= 
fpann.  (cfr.  einfeß  unb  im  brem.  nfbvf.  2Bortb.  4  95.  ©.  758 
,Mt  peerb  »or  ben  wagen  fetten").  baimfeßen  einem  etwa*, 
e$  feinet  2Billrur  übertafifen,  beimftetten.  Voc.  o.  1618.  ^  { n- 
feßen  (b.  2B.  von  gieren),  abortieren.  'Kou,  d-  Lous  kad 
hPgfetzt.  überfeßen.  ,,©f  (bie  eiotferfrauen)  füllen  mieb, 
(bie  ^pfrnnbnerin)  in  bem  benanten  genta*  (2ogi*)  mit  niemant 
überfeßen,  nod)  bareltt  lafjen  aun  mein  gunfr  unb  willen." 
MB.  XVIII.  495.  497.  527.  »erfeßen  einen  Jjpau,  einen  ©tld> 
(d.  $ed?tfunft),  ibm  einen  abwebrenben  entgegenfeßen.  23 er  faßung. 
Cgm.  55b.  fol.  i29.b  „®er  newr  »etfeßet,  mit  allen  fünften 
Wirt  er  geleßet."  £edüdwer  Cgm.  582.  f.  l.  Sie  «erfeßerlnn, 
ttnterbänblerin  in  2elbbau$gefd)dften.  Set  «erfaß  (VaTaz),  bat 
fipfanb,  Unterpfanb,  bie  Jjmpotbet'.  etwatf  in  «erfaß  geben, 
nemen/  l)aben.  £)aä  «erfaßbautf,  fieibbauä,  monte  pio.  „Unb 
bat  aud>  im  barju  gefaßt  je  Urfaße  fein  gut..."  MB.  XXIV.  364 
ad  1324.  ©prueb,  &Ug  feßen  ju  einem,  ibn  gerlcbtlid) 
belangen,  „«rcessere,  aecusare.'1  0(».  ©ramm.  „©  c  ß  t  fein 
flag  ju  bem  benanten  Jpannfen."  MB.  III.  579.  ©arau*  »er= 
mutbli*  eUipttfd)  bat  neuere:  einem  juefeßen.  2>er  Sueian 
Qillet'tbal),  ^ugemüfe.  2>ie  $ücßtl,  auxilia,  auxiliares  (copiae). 
25.  23egetlu$  ».  1529.  «Bon  ben  ftreitenben  spartewen  gewdblter  58eo? 
jtßer  einetf  freiwilligen  @d)febgerld>te«:,  tnfofern  beren  »on  jeber 
«parte»)  eine  gleicbe  $a\}l  jum  gemef.nfcbaftlicb  ernannten  Obmann  ge= 
feßt  würbe.  Ar.  £l)bl.  L  p-  184.  185  ad  1446.  „9J.  9?.  erffedtet 
Dbmann  unb  8  aufäße."  ibid.  IX.  437.  438  ad  1495.  Meichelb. 
Chron.  Bened.  IL  188  ad  1498. 

©eij  (a.  @p.)/  ®Uo>  »ol  entfteHt  au$  ©fgfrib  ober  ©igbart 
ober  ©igbert  unb  brgl.  cf.  £f).  I.  ©.  82.  „©eijen  unb  «eiten 
ben  £orringern."  Ar.  2b,bl.  IX.  488  ad  1500.  ©elj  ©tbwarjmapr 
»on  Jpopfenau.  liri.  ».  1467.  ©eiß  97?arfd?alf  t»on  Dbcrnborf. 
MB.  XXIII.  315  ad  1409. 

fißen,  Condit.  pracr.  flßat  unb  fäjj  unb  faß,  praet.  gefefien 
unb  gefeßen,  im  >Mgem.  wie  bd)b.  (d.©p.  ftßen,  faj,  wir  fdjen, 
gefejen).  3lm  Untcrmapn  bort  man  fetzo",  bin  gefot/.j\  Jur 
weilen  wirb  fißen  reclprof  gebraust,  befonberS  in  trafen,  wie: 

fitz  di'  nidoc,  Jitz  di1  zu  mio'  her.         Ob  o'Oet  auf  etwa«  fißen, 

barauf  bringen.  „2>a|j  bu  bar  ob  fißeft,  baf  bem  Gib  genug 
gefebebe."  $t.  tybU IV-,104.  „OTfan  fißt  auf  mid),  invidia 
premor,  infestor."  Voc.  v.  1618.  (SSrgl.  auffißen  Qinem, 
einem  auf  faH8  fepn;.    Ol  u  f  ild)  fclber  fißen,  „ob  j  b,  m 


@t|  299 

fctb  ff$en,  laborc  et  cura  canescerc  hominum  vestigia  vitons." 
Voc.  p.  1618.  Ge  Alta'l,  fitz  net  fo  auf  dir  felba1,  ge  unta'  d» 
Leut,  trink  a  MäffI  Biar!  fagt  IPol  bie  perftdnbigc  Jpautfmutter 
jum  atlju  trübfinntgen  ©emabl.  ginc^  ©ute*  bep  Wuß.  unb 
©eroer  flfcen,  tn  pottem  rectjtlid?  anerfanntem  93efiß.  beflfelben  fepn. 
„..gebenmann,  bet  betf  fiebengutrf  bep  nuß  unb  geroer  gefeffen 
ijt.."  „ffier  umb  2itgenleüt  angefprocfcen  »plrt.  bet  er  bep  nu| 
nnb  geroet  flljt.."  (Ref.  2.0W)t.  p.  1588.  f.  90  u.  126.  eine* 
<9ntetf  9?uß.  unb  ©eroer  etftßen  ober  burd)fi$en,  fo 'lange 
in  rolrflldjem  unangefochtenem  23efiß.  beflfelben  fepn,  ba(j  et  einem 
pon  9ted)t*roegen  nlcbt  mel)t  entzogen  werben  fann.  „Uns  fp  nuß 
unb  geroet  beö  obgemellten  fauffä  butcbfejjen  baben."  MB.  X. 
573  ad  1490.  £et  ©t$,  J?au$,  Jpof,  @d)lo&  eined  abelldjen 

Sanbfejjen.  £.Di.  P.  1616.  f.  756.  SSfele  bermalfge  blope  93aueruböfe, 
befonber*  an  ber  9311$  unb  (Kott,  fommen  in  altern  Arten  al$ 
berglefd>en  @l£e  pur.  „ein  ©  i  ß  l  e  i  n  ,  genant  fcetntfroangf." 
MB.  XXV.  77.    ©et  ©ifjer,  baä  ©iß  er  lein  (Sitza'l),  (Jj>b<?.) 

©tubl    („^Otferlein").      ,,T>CZ    ©ifjttng,    sedentarius    homo," 

Voc.  p.  1618;  befonberg  ein  folcber,  ber  gerne  im  SBlrtb^baufe  fißen 
bleibt.  2>a$  ©ißjau*  (d.  ©pr.),  ber  Abtritt.  Cgm.  69o.  f.  85.* 
£>le  ©ißjpeil  (Sizwäl),  bie  Abenbjett,  »po  man  fid>  pon  ben  Arbeiten 
in  $elb,  <?tall  unb  ©cbeune  ju  Arbeiten  obet  Unterbaltungen  bepm 
©tubenllcbt  jurürfilfbt.  Der  fauft  in  Aanae  Sitzwal  feine  fechs 
Mafsln,  roie  man  fonft  and)  faat  auf  Ao"n  Sitz.  anfißen,  ju 
©djiff  filjen,  ftd)  etnfepiffen.  2iP.  €l)f.  286.  Det  Anft£,  2Bol)n: 
ft'$,  bet'onbetö  ein  abelidjet,  Oteftbenj.  „Die  ©dmrfdetfen  baben 
il)rn  Anftß  umb  ben  Ampen'ee."  Jpnnb  I.  331.  „3n  ber  n>eltbe= 
rübmten  f  opfert.  Anfißft  ab  t  2Bten."  «fieiner'ö  £anbcimatft  p.  i734. 
35er  Anflfjet,  Anroobner.    *.fö.  p.  1616.  f.  540.  756.    aufftfjen, 

a)  d.  ©p.  (oon  ben  Untertanen,  bie  ju  <pferb  ober  ju  ffiagen  Jtriegä= 
btenfie  ju  tbun  batten),  fieb  ruften.    Der  2anbauffiß.,  biete  Oiüftuntf. 

b)  ftd)  pom  ©lß.e  erbeben,  bamit  biefer  für  einen  Augenblid  frep 
werbe.  Sitz  &  weng  auf!  c)  (Allgdu,  pom  2Blnbe)  (id>  lenen. 
„enblfcb  iffc  ber  ®inb  au  f  f  g  e  f  e  jj  e  n."  d)  einem  aufflljen, 
l)  fjdj  burd)  bejTen  2ßone  (wie  ein  ÜSogel  auf  ber  getmrutbc)  fangen 
laflfen,  ibm  In  bie  Jalle  geben.  2)  ibn  i?art,  feinbfelig  bcbanbeln. 
einem  auffäjig,  auffe^ig  fepn.  2)ie  91  u ^ f i ^ f  r  i  ft,  ba«? 
idbtllcbe  ju  bejablen  aufgefegte  Saturn  pon  einer  ©munte,  bie  ftd> 
bep  einem  ad  onus  successorum  gefübrten  55au  erlaufen.  ^>at  ein 
Succesior  ben  «Baufcbilltng  abgelöst,  fo  fißt  er  feine  jdl)rlld>e  ^rlfi 
ab,  ipo  niefct,  fo  bejablt  er  fte  jdbrlid)  an  iit  betreffenbe  23el)6rbe. 
befißen  eine  ©aefce,  auf,  bep,  ju,  an,  über  :c.  einer  ©acbe  fißeu. 
,,«ep  fctt'cb  bat  be(te  Ort  befiß.en/'  «p.  Abral).  „Da«  @eti*t, 
ba<  beimlid)  Walefij--Ote(bt  :c.  befißen."  «anb -- (Hebt.  p.  1616. 
„Abeltd^e,  benen  et  auiomt,  follen  Ht  peInlid)  ©ctid?t  alt  liebtet 


300  ©tf 

unb  UttöeUer  In  eigner  ?perfon  befifjen."  Carolina  poenalis. 
Die  ®antbeft$en,  bei)  einer  ©antKrljanblung  fffeen.  ©antorb. 
v.  1571.  „iHu$  pdbftltcbem  ©eroalt  befaji  er  b&$  @rjplftumb  ju 
©aljburg."  öfele  f.  b.  S.  I.  5S4.  Der  23efef,  23eftfc.  einer 
©acbe  «ujjer  «efef  fcmmen.  Sir.  £bbl.  IX.  115.  „SBo  er  ber 
©ad)  im  QSefef  bltben  rodr."  tOi.  ».  1588.  f.  85.  ptfej, 
possessio.  SRoit-  105.  24;  104.  45.  glnen  geinb,  eine  93urg, 
©tat  befifjen  (ä.  ©p.),  ibn,  fte  belagern.  93on  iemanb  befeffen 
iperben.  £ori  Secfcöi.  113.  „Unb  roarb  jSamri  befeffen  pon  3lmrl." 
Reg.  III.  25.  Dr.  dcf.  Der  Befafc  (£o'i  gecb=Oi.  114),  fonfl  ge= 
n»ct>nitä) :  bat  QSefejj  (d.  ©p.),  ble  ^Belagerung.  „Daji  Jperjog 
gubrotg  ba$  befaji  für  Weuburg  geldngert."  Ar.  £bbl.  III.  50 ad  1439. 
„3luf  aln  felb  ober  In  afn  S3efep  jlecben."  MB.  XIV.  ad  1392. 
«Brief  gegeben  (oon  Ä.  Subrolg  I3i6j  an  bem  „pftnfctag  x>ox  bem 
palmtag  in  bem  befej  je  jparrnr."  MB.  XV.  457.  „jSogen  ble 
Ungern  «u£  bem  <p dp c#  2Jug£burg  bem  Äonlg  entgegen."  ftrepberg 
@.  Ijift.  ©cfcr.  I.  31.  „2Ber  beltgerö  unb  bcfeffe*  roartenb  tfr." 
»nbang  jum  93egettc^  1529.    „Daj  blfejje."  93r.  Berbtolt  411. 

befijjen,  bifijjen,  a.  @p.  (»om  Soben),  unergiebig,  unfruchtbar 
fepn,  nachäffen,  subsidere.  „Do  befaj  ciu  crba  (beijit  e*  in  ber 
poettfcben  Searbelt.  ber  ©eneftä,  einer  Wiener  Jp.©.  beö  XU  3at)rt)., 
Cod.  D.  I.  157,  Dlut.  Hl.  ®.  63),  ba  ne  roolt  nlcbt  ane  werben, 
2lbral)cm  buancb  ber  bunger,  bo  fuobt  er  fiat  anbere."  Unb  ®.  101: 
wSu  furerounfo  bei  (7)  guten  idr,  bu  btfaj  blu  erbe,  ba  ne  roolte 
nicbt  ane  roert<en."  Oluf  abnltcbe  2üeife  belfct  ei  In  Jpofm.  gunbgr. 
I.  193:  „5o  befißet  bto  erbe,  bane  fol  nib  ane  werben. " 
Gl.  i-  46  wirb  occumberet,  i.  805  subsedit  bütdb  plfaj  gegeben. 

©aber:  «Bifeaje,  SMfej,  23lfaj,  <8if e t,  <Bif a t,  931  fe§, 
SBifajj,  SÖcfdj;,  Bepfdjj  (d.  ©p.),  9J?l$road)$,  ber  nebft  anberm 
ebaften  ©cbaben,  befonberö  Jjpagelfcblag,  bann  ^rieg,  QSranb  ic. 
alä  Pon  jdbrlicben  tyrdftatlonen  entblnbcnb  ober  nlcbt  entblnbenb,  In 
Urfunfcen  bdufig  bebungen  roirb.  3n  einigen  Sollen  mag  aud)  ble 
SSebeutung  Belagerung  ober  ftclblagerung  überhaupt  ju  nebmen  fepn, 
rote  benn  batf  SSorr,  dbnllcp  manchem  anbern  foUfcer  Aeben  blelbenben 
gormein,  au*  ben  verfctsiebnen  (jntftellungen  ju  fehlleiten,  fcbon  früher 
nlcbt  mebr  recbt  fcbetnt  r-erftanben   roorben  ju  fern.     „Annuatim 

persolvant  modium  fem,  modium  siguli,  modium  hordei,  ni3i 
sterilitas  terrae  quae  dicitur  plftce,  vcl  grandinis  incom- 
modilas  hoc  intervertere  videatur."  MB.  VIII.  ad  125S.  (cf.  ,,Si 
grando,  sterilitas,  rapinae  vel  incendia  villam  aut  provin- 
ciam  vastaverint."  MB.  VII.  12S  ad  1255.  ,,Si  autem  praeno- 
minata  curia  aliquo  grandine,  sive  annorum  vel  terrarum 
sterili  täte  depravabitur."  MB.  XIII.  3/1  ad  1267).  „Deä 
gttlgen  (5ßucfcerer^)  gcrolnnc  gent  alle  jtt  für  fid),  fo  frum  fo  flcbt, 
ej  rolttet  übel  ober  rool,  ej  ft  befeäje  ober  r.lbt,  fo  get  flu  pflüg 


(2>t§  501 

bod)  alle  jtt  geltV  «8t.  «Ber&tolt  (f  1272)  p.  273.  „<H  fdtfage 
ban  fdjaror  ober  pifef."  MB.  XVIII.  26  ad  1297,  XVI.  31a  ad 
1303,  XII.  495  ad  1460.  „@j  rodr  banne,  bai  föawet  vnb  ptfeä 
ober  lanfc  urleug  rodr."  IL  225  ad  1328.  „©rodcb*  lar  fdjaur  f ft 
ober  pffejj  auf  ben  brlen  guten  ober  offene  urlug  "  ix.  166  ad 
1531.  „93lfaji,  bagel  ober  lanfjnot."  XXIII.  136  ad  1345. 
„«Bon  fdjaur,  von  plfaj,  von  urleug."  II,  292  ad  1353.  „©djaroer, 
ppfeU  ober  gemafner  lantpreiV  V.  485  ad  1355.  „2*on  frfcgtf, 
unfrlbetf,  fd?ött>cr,  ppfeg  unb  übriger  ©aftung  roegen."  III.  371 
ad  1373.  „©djatver,  plfetf,  utlerog  unb  lantabreften."  V.  190 
ad  1380.    „©cfeuroer,  plfej,  lantpre'fr  ober  ebaftlger  fdjab."   X.  283 

ad  1380.  „<Sd)Cim  Ober  ptfet."  XVIII.  220  ad  1381,  XX.  29  ad 
1385.  „©cbaror  unb  pifet  bulben  unb  leiben."  XX.  119  ad  1407. 
„@d?aror,  ptfeü,  urleug,  prant."  XIII.  435  ad  1418.  „«Bebet 
fdjaror  «od?  ptfet  nod)  bfjalnerla»  geroalt."  XIX.  106.  108  ad  1420. 
,,<pifc ö  unb  fdjaror."  XVIII.  395  ad  1134.  „©djaror,  biß,  pffat." 
XIX.  137  ad  1439.  „©djaucr,  ptfetf,  prant ,  urleug,  frleg." 
Otteb  1014  ad  1440.  „«löeber  fdjaroer  nod)  piff."  MB.  XIII.  446 
ad  1441.  „®d>ur,  bagel  ober  ppfajj-"  XXIII.  445  ad  1443. 
,,©d?aror,  «JHfatf  u."  viil.  348  ad  1459.  „©djaror,  l)agel, 
b»fa$."  Cgm.  v.  1499.  f.  51.  „2Bo  burd)  «Befdj}  ober  In  anber 
roeg  ber  Stralb  ©djabcn  genomcn."  gbtg.  v.  1545.  p.  119.  „«Beldjetf 
3«l)r<  ein  «JBaroman  geprcften  lenbt  von  33epfd{?  ober  aubem  foldjen 
®«d)en  unb  gcpreften."  £prol.  2.0. v.  16'03.  p.  143.       e Infixen, 

in  fraudem  incedcre.     „2)afi   fd)   nld)t   etnffß,   ne  res  mihi  sit 

fraudi."  Voc.  v.  1618.  ©.  oben  ttuffl^en.  entftfjen 
(tt.  ©p.),  fürdjten,  befürchten.  3roeln  5010.    „Su*  ber  unfufcbcr 

goteö    tad)    entfd(i."     Cgm.  630  f.  67.      tnftjjan,    metuere. 

gl.  i.  285.  erftljen,  bdgl.  3n  ber  $orcbt  erfeffen,  metu 
perculsus.  Jiletr.  o.  «JHten.  vcrflßen,  a)  Im  ©Ißen  etnnebmen, 
jum  ©Ißen  In  «43efd)tag  nehmen  (einen  «piafc).  Is  der  Plaz  fein/ 
vacfeff-n?    Wfitz    ma'    n»ei"n   Plaz    net.     „2öar    ftüe£    fdjon   V  e  r= 

feffen  bepm  2Bltt&."  «J)ortiunculabüd)l.  70.  b)  fißen,  roo  unb 
roann  man  nfdjt  follte.  „O  roc,  role  ft'n  rolr  verfemen  a»»lfd)cn 
frolben  nlber  an  blc  iamerlldjen  ftar."  «löalther  v.  b.  ,&><  13.  19. 
„«parfperg  verftßt  feiten,  roo  man  fcurnterb&f  t&ut  melben." 
Dielm  bep  f?nnb.  verfilmen  ein  «Bot  (auf  eine  gltatlon  nldjt 
erfdjelnen,  ble  Srlft  verfttelcben  laifen),  MB.  II.  105,  einen 
£ienft,  3fn$,  eine  @ütt,  ©tlft  ic,  fie  nicht  jur  ge= 
Vorigen  Jelt  abtragen,  bainlt  Im  Qlugtfanb  bleiben.  Ser  «ßerfep, 
ber  'Jlu^ftanb.  Ar.  ghbl.  XVIII.  249  ad  1509.  v  e  r  f  l  $  c  n  l  a  9  e  n 
eine  «Jied)tgfad>e  an  fid)  felber,  fte  nldjt  oornel)men,  fte  liegen  laffen, 
bl*  fie  fi'd)  etwa  von  felbft  erlebigt.  rotberflßen  einem 
(a.  ©p.),  0d>  ll)tn  rolberfe^er.  „2ßlr  vernebmen,  role  bu  un^  In 
unferm  «mgelb  rolb erfeffen  fepe|t  unb  un*  ben  nfd?t  folgen 


302  ©u|        ©dja        &d)a\x 

laffen  rooHefh"    Ar.  2bbf.  I.  142  ad  1442.     rotberfejjfg,  ad}. 

„Die  Sffifberfeüfgen  pfanben/'    ibid.  los  ad  1488.     wtbet-- 

ftfjen  Slnen  (d.  @p.),  fbn  fdjeuen,  fürchten. 
©le  ©u$  (D.tyf.),  ba$  «Jttutterf*n>efn. 
fuljeln,  faugen.    Der,  ble  ©u$el,  ©fng,  woran  man  fangt/  (in 

ber  ©pr.  bcr  Äinber)  ©dmuller,  £abafpfetfe;  Ärduter,  blc  fte  auf= 

fucben,  um  baratt  ju  faugeu/  j.  SB.  SBocfibart,  ©albe»,  Stanbneffel. 


@ca,   #♦,    fiel?   ©d)a,   ic. 


@ecfy$  unfc  bre^ftgfle  öfter  ©cfya*  & 

$B6rter,  beten  ©tammfnlbe  mit  fcfy  ofme  unmittelbar 
barauffolgenben  €onfonanten  anfangt. 


(SBrgl.  <Stiab,  f#eb,  u. ,  ©cbaro,  ftbero,  ic.) 

gfcbä!  «Aufruf  bepm  «Berfd)eud>en  »ort  ©efliigel,  au*  tuot  »on  ^Ifegen. 
Grtroa  jum  fAwdfc.  «Berb  fd)dcben,  fugare,  „flu igen  fcfed<ben, 
flabellare"  bei  Voc.  t>.  1449  geborig.    «Brgt.  a.  fcbeuben. 

flauen  (fchaua',  fchau,  fchau  n),  wie  i)i)b.  0>cd)  alt  Mt  bei  Wiütni 
vom  mef)r  paffluen  feljen  im  ©iareft  eben  fo  getrennt  gehalten,  al»  «6 
im  (9ried)ifd)en  d-aae&ai,  »on  IdtW ,  OQtiv ,  t'm  Satein.  tucri  »on  yidere, 
im  3tdt. ,   Span,   mirare,  mirar  von  vedere,  Yer,   im  Jranj.  regarder  oon 

voir,  im  (?nar.  to  foof  »on  to  fee  ift,  a.  ®p.  fcauuon,  fcouuen, 
d.  ©p.  fcfoouroen,  roomlt  na*  ©ramm.  §§.  486.  504.  686  b{e  jefjlge 
biateftlfdje  gorm  fcbaugen  ficptlf*  jufammenbdngt,  UU,  fdjrceb. 
mit  roteber  einem  anbern  Qlflonanren  ffoba).  I  fchau  ällavräl 
und  fibh  d6'  nichs  (role  man  au*  bordjen  fann  obne  ju  boren). 
Schau,  fchau!  (-u),  aud>  «01)1 :  Da  fchau  her!  da  fchau  mac 
her!  da  fchauts  her!  3lu$rufe  ber  SBeWJUnberung.  Gros  und  blas" 
fchauo',    gromächti'   fchauo~,    ftc&   febr  »ewunbern.     Da    is    leicht 

gfchaut  (seil,  um  SJlbbülfe),  ba  Ift  leidet  aebolfetu  ©leb  um  etwa»1 
fdjauen,  e$  ftcb  ju  »erfebaffen  futben,  fid)  barnaefe  umfeben.    Den 

mag  I  nima',  I  fchau  mar  iatz.  um  Qn  ando'n.         tfflit  bem  reef- 

profen  Pronomen  fommt  f «bauen  in  berfelben  faetfrfoen  SBebeutung 
»or,  bie  bai  agf.  feeapfan  im  engltf(ben  fbc»  unb  fbofP  erbalte» 


&d)an  503 

\><xt,  nemticb:  flauen  laffen,  geigen.  S'  Traad  fcliaut  fi?  guod  huia\ 
tai  ©etreib  Idjjt  ftrf>  heuer  gut  an,  verbriefet  eine  gute  Üirnte.  as 
f'chaut  fi'  bäl'  o  fo,  e$  bat  ben  »Hnfcbein  baju.  ©ich  fdjon  flauen 
be»  einem,  ftcb  ihm  von  ber  guten  ©eite  aeigen,  heucheln.  3n 
©em.  «Heg.  <£f)tr.  I.  52t  helft  e$  (in  eben  biefem  factltioen  ©inn): 
„Wentanb  fot  feine  juugfrau  gefebauen  (jut  ©chau  ftellen?)  mit 
flelnoben  ober  fonften-"  £)er  ©(hau.  'an  Schau  Jiäbm,  begafft 
werben.  2)ie  ©d>au,  ©efebau,  mit  gewlffen  ftormllcbfelten 
vorgenommene  ©eftebtigung.  23aufcbau  (bie  Bräutigam  ober  «Braut 
Im  Slnwefen  vornimmt,  bat  erheiratet  wirb),  $clbfcbau,  £orn= 
ftfeau  ic.  fcbaumdfiigetf  £ued),  95ler,  SSrob  ic,  be»  obrlgfelt- 
llchet  QJeftchtlgung  richtig  erfunben.  anfehauen.  iHM.:  Da 
muas  ma  s~  p;'ir  Gülda-ln  net  äTchaun,  fte  ftcb  ntcfct  reuen  f  äffen. 
Bua',  des  wird  di'  afchaun,  barf  wirb  bir  febwer,  fauer  vorfommen. 
Ao^n  um  eppas  afehawa",  eö  Ihm  jutrauen,  Innerlich  gelben.  I  las 
mi  drum  äTchaun,  Ich  fage,  ti)ue  et  Ohne  ©cheu.     Schau  msT  den 

ä"!  ep,  wai  ber  ftcb  elnbübet,  herausnimmt!       auffebauen,  Sicht 

haben.     Aufglchaut!     Scbauts    auf!    franj.   garde   ä    vous !     a  U  f = 

fchauen  auf  ©inen,  ©orge  tragen  für  ihn;  ihn  erroarten,  hoffen, 
bafj  er  fomme.  au« fchauen  fleh  etwatf,  fleh  au^erfehen,  aufc> 
lefen.  Ausfchaua"-  wia  a~  brinnada'  Lew,  ober  wia  a~  fuiriga" 
Mä\  im  ©efl'cfete  febr  roti)  fetm.  Ausfchaua-  wia  's  Mudl  untacn 
Schwaaf,  ober  noch  berber:  wia  a*  glpibms  Epflmuas,  fehr  blaj} 
fepn.  bef cbauen.  2>ie  25  efebau  (Bfchau),  «Beft'cbtfgung,  be= 
fonber*  cbrlgfettllcbe.  23ier--,  2Bein  =  ,  Äeller  =  $8efcbau. 
Slelfcb=,  Stuecb^efcbau,  $eur  =  5ßefd)au  (obrlgfeltlldje  f?aui= 
beftebtigung  In  Slbft'cbt  auf  ftcuerdgefabr).  Sine  53  e  f  cb  a  u  halten. 
93efcbaur2eute,  Q3efcbaur©uet,  93efcbau  =  ermd{!iguna.  jc. 
35a*  93efcfeau  =  ejjen,  an  einigen  orten  ftatt  93efd)aib--efjen. 
befdjaumdjjig,  *4ji»  »robebaltlg.  fleh  berfehauen,  ft'ch  mit 
©chauen  anfirengen,  angreifen,  faum  genug  fchauen  fönnen.    Bua', 

der    muas    fi'    da'fchaun.     I    faä!    mi'    fcliiar    do'ichaut.  e  l  tt- 

fchauen,  brein  fchauen  (a.  ©p.),  9Sorforge  treffen.  „Da 
wollen  ew.  ©nab  felb  ein  fchauen."  2lft  v.  1480.  „'Sic  Oiomer 
haben  flcljjfg  bar  ein  gefdjauwet,  wie  fie  baä  9ßol<f  ber>  gueter 
©efunbbelt  behatten..."  „£>cr  fcürcf  wirb  auch  noch  welter  fommen, 
fchauwet  man  nicht  anber$  brein..."  m.  @br.  75.  143.  Grous 
und  hlaa~  äroHfchaun,  fehr  verwunbert  fenn.  drei~fchau*n  wia 
o~  Denglhama',  wia  a"  ä'gftochana'  Gaasbok,  wia  d'  Schaf  untac 
Mittag,  b.  h»  ftier ,  gebanfenlotf,  wia  's  Stoffais  Gaas,  b.  h.  ver= 
wirrt.  hineinfehauen  In  einen  ober  eine,  mit  ober  ohne  ben 
93ehfaß:  wia  in  a~n  Spiagl ,  glelcbfam  wie  In  ein  anbereS  ©elbfr, 
b.  h-  für  lön,  fte  fehr  eingenommen  fenn.  ge  fchauen,  a)  oft 
ftatt  be^  einfachen  9Serbä;  b)  sßerlauf^gegenftdnbe  obrfgfcltllch  be^ 
(ichtigen,  «nterfuchen.    £.0i.  v.  lüis.  f.  621.  6 13.     3)le  «nb  U& 


304  <&fy\x  <Sd)ab 

®ef*au,  a)  bat  stutffeben,  bfe  «fttlene.  ©et  Äert  bat  a*  wlibtf 
®f*au.  („91*  frouwe,  bfn  f*ouroe  gcltcfcet  bet  röfen  im 
touwe."  Ulr.  o.  2Ölnter|tetten).  b)  bte  93efi*tigung.  Sag  ®e= 
f*0,u  baben,  friegen,  ®egen|tanb  bet  33egajfung,  93ewunbe: 
rung,  9*e»gierbe  fepn.    Des  Mädl  hat  s  Gfchau.    „3t uf  ble  ®e= 

f*att)   f  Ü  t)r  Ctl/    constituere  ante  oculos."     Voc.  t>.  1618.      2)le 

33augef*au,  $elbgcf*au,  roa«  93.*,  5.  =  ©*au,  (d.  ®p.) 
Jparnaf*gef*au  CDfluftcrung).  2luf  ble  @ef*au  (auf  Gfchau) 
arbeiten,  b.  b«  obne  Stellung,  blo$  für  au^roä&lenbe  Käufer,  ober 
aber  inbem  man  mebr  ben  «ufern  ©*eln  <xii  bte  innere  ®üte  be= 
jroeett.  umf*auen.  Braucht  net  umfehaun,  baö  i(t  au$ge= 
ma*t,  obne  allen  Reifet.  fi*  r>erf*auen  (voTchaun),  im 
@*auen  irre  werben;  bur*  ©(bauen  aujier  fi*  fommen,  unb  ent= 
webet  gar  nt*t  mebr,  ober  feben  wie  Slner,  roeUber  stupet  ob- 

tutuque  haeret  defixus  in  uno.  Bus',  des  wenn  st  fahhft,  da 
wur'ft    di'    vacfchau~n!     I    ha    mi'    fchiar    va'fchaut.     ©0    gebort 

au(b  bat  tatein.  mirari  jur  $orm  mirare ,  ble  in  ben  romanif(ben 
©pra*en  flauen  bebeutet,  wie  bat  grie*.  &«&,  &aoficti  bepbe  93e= 
beutungen  (flauen  unb  oernwnbem)  umfaßt.  35a$  Pfalter.  Windb. 
Ms.  saec  XI.  uberfefet  au*  bau  lat.  despicis  mit  bu  »erfcowetf. 
jefamen flauen,  aufammenpaffen;  mit  elnanber  oerftanben  fetw, 
ein  beimll*ed  Slebedoerfianbnij?  unterbauen. 
f*enen,  f.  f*euben. 


SReifye:    <&<$)ab,    fd)eb,    :c* 
(QSrgi.  @*af,   fäef,  :c,  unb  @*«p,   f*ep  ic.) 

fdjaben  (fchäbm,  I  fchäbat,  ha'  g'fchäbm,  unb  lt)Ot  au*  g'fchabt), 

roie  bd)b.  (a.  unb  a.  ©p.  f*aben,  f*uob,  gel* oben;  feaban, 
feuob,  gifeaban).  „Sin  abgef*aben  tafel,  tabula  rasa." 
Cgm.  601.  f.  116.  „@*inben  unb  f*aben,"  fnltfetlf*  roirtb-- 
f*aften.  8t. 21.,  b.  2B.:  Kä'ft  mi'  fchäbm!  f*  frage  nf*t$  na*  bir. 
2)er  ©*aber,  a)  ®cfjbal*  (©*abbal3  im  b.  Simplicissimus), 
(©rabfelb)  ©*inber.  b)  2Bcrfaeug  sum  @*aben.  c)  baä  ®ef*abte. 
Ruabm-fchäbac,  wa$  auä  einer  füllen  QBeljJrübe  jum  offen  gef*abt 
worben.  35a$  ©*abet  (b<\i  ®ef*abte,  ©*abfet).  »®ib  im 
bai  ©*abet  (»on  Sueben)  in  ben  munb."  Dr.  Stfftnberer  1620. 
cf.  @*eben/  ®*uebet  unb  ©*ucppen.  2tbf*ab.  „Recipe 
14  lot  abf*ab  oom  n>e*alterpaum."   Cgm.  821.  f.  114.    ,,%>&* 

2lbgef*aben,  ramentum."    Voc.  ».  1618.         f*ab  ab  (fchäw  ä' 

u-i-)!  fo  rufen  in  gellenbem  <2oncert  bfe  Waureriungen  unb  93au; 
banblanger,  wenn  blc  ©locfe  bat  Snbe  ibrer  iJirbcltdjelt  antunblgt. 
03ieUei*t  foll  biefer  Otuf  nt*t$  anberS  fepn,  ali  eine  2tufforberung, 
bie  9J?auerf  eilen  abjuf*aben  unb  bet)  ©eite  ju  legen,    (cf.  ©rimm 

&eln&. 


<&d)äb  ©djaub  305 

(Kelnb.  285).  b)  aU  Adv.  ftgürllcb :  am  <2nbe,  au  (Snbe,  ju  ©runbe. 
„Gin  £uecr>  in«  ©rab,  bamit  f#ab  ab."  „3br  liegt  im  ©rab, 
unb  fepb  fdjab  ab."   gfiündmer  Äirdjenfieb  t>.  1660.    <S$  get  fdjab 

ab   mit   (Sinem.     c)  alt  Nomen.     „Da*  ©cbabab,   peripsema." 

Voc  ö.  1518.  9?acb  Oloent.  (5&r.  f.  54  Qlcblfletffraut,  na*  58aur  im 
0.2.  bie  Euphrasia  officinalis  L.,  ben  beren  93Idt£>e  ei  mit  bcm 
©ommer  fdjon   fdjabab   ju  geben  pflegt;    anberrotlrtS  Adonis 

autumnalis  L.  Die  @d)ab  =  Sftueben,  ©tectrübe,  brassica  napus. 
(f.  JäälelnsJKueben).    @ie  roirb  jutn  Äodjen  gefcbabt. 

(dibbeln  (9?ürnb.),  roleberbolt  fraßen,  befonber*  auf  bem  Äopf« 
cf.  ©d)lppel. 

fdjabepen  (Worbfranfen),  auf  bem  (Slfe  ftebenb  fortglitfd>en.  cfr. 
Dfut.  in.  50.    „ftnen  n>ed>  fdjaben,"  jtd)  fortmachen/  trollen. 

Die  ©Tabellen  (ülfcbaffenb.),  ber  ©cbemel ,  scabellum. 

Der  ©cfoaben  (Schäbm),  Olm)  Äucben  r>on  SBrobtalg,  ber,  mit  Stopfen, 
jerbröcfelten  Äartoffeln  unb  brgl.  betreut,  auf  bem  2anbe  mit  bem 
SSrobe  im  SÖucfofen  ober  aW  $f  ann  f  djaben  in  ber  «Pfanne  az-- 
bacEen  roirb.  Ob  bie  ©djabenb  latter  bei  b.  2öalbe$  bjc&er 
geboren ?  „Wild) ,  Srbdpfel ...,  ©cfoabenblatterunb  23rob." 
JpajSi  @tatl(t.  IV.  221.   Sieb  a.  ©djalbetubldtter  unb  ©cbaben. 

Die  ©cfoaben  (Schäbm),  wie  bcbo.  ©cbabe.  „3ft  aucb  baj  *fn  (be* 
ÖtoSmarln*)  plumen  gelegt  werben  in  ain  fprein  ober  anberäroar,  ba 
tucfoer  ober  pucber  inn  ligent,  ben  mugent  bie  f  cbaben  uicfct  gefcbaben." 
Cgm.  592.  f.  45.  sec.  XIV.    25et>  Jpofer  ber  © cfoab. 

Der  ©djaber  (Schäwa1),  £ncfo,  geroofonlld)  »on  roeipet  2einn>anb,  bat 
bie  Äodtfnn,  ber  Äocb,  ber  ÄeUer,  bie  Äeflerinn,  ber  bautet  ir. 
jur  Arbeit,  um  bie  Älelber  ju  fcfoonen,  alt  ©cfourje  um  ftcfo  binber, 
(fd^wefj.  ber  ©cfodbert,  ©cfodppert,  fcfcfoappert). 

„Dac  fchneweifse  Schäbac,  der  hat  mi'  vo'füa'f, 
Sunft  häd  I  mei"  Lebta'  kaa*  Kollarin  gliobt." 

@.  unten  ©cfodpper. 
Der  Schäbas ,  ©abbatb  ber  3uben.        Schäbasdechel  (im  ©cfoetj), 

ber  J?ut. 
Der  ©cbdub,  plur.  ©djaub  (Schab,  Schi'),  ber  SSunb  ober  SBünbel, 

SSÜfdjel  ©trofo  (a.  @p.  fcoub,  nbrf.  fcuf).     9"  roghana',  a"  waatzena* 

Schab,     o   Schoba'  waazane  Schab.     „Datf  ©d)fiub  =  banb  (Schä'- 

band),  ©trobbanb."  @cbdub=bOj}en,  in  unaufgebunbnen  ©arben 
bebrefcbcn;  füg.:  mläbanbeln.  „©cfodbe  |u  bem  ©unroenbfeur"  in 
«JJfüncfoen  1402.  @o$  1832.  p.  560.  Da$5  @cfoäub:bacb,  Dacfo  ani 
©trol)  (:©cbdu&en),  ©ttobbacfo.  „3n  ber  aujern  (tat  («Wuncfoen)  fol 
man  furbaj  roeber  barofer  nod)  ftdbel  mit  fdjdben  becten."  Cgm.  27* 
fol.  49.  einfdjäubeln  bie  jagten,  bie  bafenformigen  Dadjjiegel 
mit  ©trob  unterlegen.  Der  ©cbdubbuet  (Schä'huad),  ©trobbut. 
Der  18annfd}aub  (f.  Vfanbfdjaub).  //3*  gelaub  an  ainen  pon^ 
fdjaub  unb  an  ainen  arbateroifdj."  grepelbafte«  Srebo  bei  XV.  3abr&. 

e^meU«'«  «BapcrtfOjfd  ®5rtnb«0),  III.  K^.  II 


506  <5<i)aub  <&d)tb 

Cgm.  652.  f.  i5.  2)er  «pfatibfdjdub,  ©trobbüfdsel  als  ein  tet^ 
Bictenbe^  ober  roamenbeS  5etd?cn  aufgefteeft.  2luf  3al)t=  ober  2Bod)en* 
märften  war  eS,  *ad>  ber  q&ollceporb.  ».  1616.  93.  II.  £lt.  V.  airt.  l, 
auswärtigen  unb  ÄuSlänbern  erfc  nad)  Sibwerfung  beS  ©  cb,  a  u  b  5 
vergönnt  ein guf aufen.  verfdjauben  (9?ürnb.  .#$10 ,  bntd)  2luf« 
flettung  eines  <pfanbfcbaubS  verbieten.    93rg(.  ©djübel. 

2>le,  au*  ber  «Stauben  (Schaubm) .  (®ofcr>l,  Jpübner  358)  JKocf 
ober  fogenannter  mittel  ber  SSBelbSpcrfonen,  gewofmlld)  von  fdjroarger 
2BotIe.  OIuö  einer  elugeflelbeten  9?ürnbergerlnn  „fwarjen  arlaffen 
fdjawben,  fcie  mit  weit?  $eb  unterfutert  unb  mit  ©amet  verpremt  ge= 
wefen,"  lofeu  ble  Tonnen  gu  2Utenbol)enau  4  fl.  r&eln.  iKedw.  0. 1520. 
Cgm.  697.  f.  205.  © djaub,  palla,  stola.  Voc.  v.  161S.  „grauen; 
fdjaub  ober  langer  @brenrocr,  robba."  ÄrdmerS  Ocomenctator  1679. 
b)  tk  ©djauben  («.  ©p.),  eine  2ftt  Überrief  b  ber  9)?annSperfonen, 
befonberS  ein  £alar,  tunica  talaris,  ober  an*  ein  mit  CRaudjwerf 
gefütterter  unb  verbrämter  Äaftan.  ©0  nannte  man  ble  moorenen 
Jpablte  ber  Senatoren  In  Nürnberg  nod)  bis  auf  bit  neuefle  Seit 
©Rauben,  unb  ble  $inbelfna'oen  trugen  bafelbfc  bep  <proceffionen 
totbe  ©djauben,  ble  bis  an  ble  Werfen  reiften,  fcrutfeubrob p. 402, 
;/(5in  fpferb  am  parn,  gut  jöbleu  fdjaub n, 
fteinot,  ftlbergfdjlr  unb  marbre  l)«ubu."  Jj>.  @ad)S. 
„(üafpat  Sp.  Äürfner  bat  meinem  gn.  Ijerrn  jbo  fücbffen  fdjauben 
gemalt."  Jpofredmung  0.  1468.  2ßftr.  S5tr.  V.  2ü4.  „3tem  fotrueg 
ber  prelttgam  (Jpcrjog  36rlg  von  *«nbSf)ut)  ein  fofHtd)  fllbrcine 
©d) «toben  an."  Sßfhr.  53tr.  II.  142  ad  1475.  „3r  (ber  Äonlgfn 
von  Ungarn)  wagenfnecr/t  batt  augebabt  ein  famateine  fdjawben." 
2Dflr.  SStr.  IBf.  122  ad  1476.  „®ie  man  bem  .Rinblein  3efu  ain 
purperfdjdubleln  fol  machen,"  Cgm.  855.  f.  370.  9?a<b  oben 
benannter  ^omenclatui:  (9?ürnb.  1679.  p.  58)  tft  la  giubba  ein 
türflfdjer  langer  SKo ct.  tyej  in  Script,  aust.  fagt:  persicum 
habitum  quam  vocant  ©cfyubam.  ©lefeS  @d?uba,  giubba,  franj. 
juppe  Ifl  obne  ^weifet  ber  nddjile  ®runb  unfrer  ©  d)  a  u  b  e.  2)«* 
®imlnut.  giubbonc ,  franj.  jupon  ftlmmt  ju  unferm  ©  d?  a"  p  p  e  l, 
®  d?  e  p  p  e  l  unb  gu  unfrer  poppen. 

tfa  ©  (beben  (Schebm),  a)  bie  Dvdube.  fdubig  (fchebi'),  adj., 
taubig,  bep  Koffer  77.  49  fd?ebebig;  armfellg,  fd)led?t,  melfl  mit 
bem  9?ebenbegrlff  fcfcmufjlger  Änanferep.  b)  wie  befab.  @d)dbe,  iHb= 
fall  bepm  ^lacfc^bredjen,  nleberf.  ©djeve.    ®ieb  fd>aben. 

fdjebern,  fdjeppctn,  fd^lottern,  flappern,  tonen  n»te  ©telndjen, 
ble  in  einem  ©efä^  gerüttelt  werben,  n»le  aerfprungeneS  Xopferr 
gefdjlrr  unb  brgl.  ,,^>err,  fcpnb  mir  bod)  belne  ®efd)ltr,  unb  roann 
bn  an  uns  flopfil,  rooHen  wir  nlt  fdjeppern,  fonbern  nn  guten 
Älang  geben/'  <p.  2Ibra&.  Set  ©  dj  cb  er  =  2lp  f  e  l,  beffen  Äerne 
fd;lottern,  @d)lotterapfel,  calville  coussinotte.  55er  ©djeberer, 
einmaliges  ©eraufd;  ber  «ort.    2>a*  ©*eberUin,  ©(öepperUfn 


©cfyeib  307 

(Scheba'l),  Äinberflapper.  „®*epperlma*er  unb  Dreier" 
in  95er*teSgabcn.  ®J  a.  f*ebeln  unb  Kappeln. 
1)  f*elben,  f*  (Reibet  unb  f*fb,  bab  gef*fben.  l)  fortrotten 
ma*en,  namentll*  blc  ©plelfugel  auf  bie  (als  3lel  auSgeftellten) 
&  e  g  e  l ,  eDlpt.  Ä  e  g  e  l  f  *  e  i  b  e  n ,  b*b.  (mit  einem  übrigens  un- 
vernjanbten  2Bort)  Äegel  f*ieben.  „3  n  bie  .Regel  f  *  e  i  b  e  n." 
Cgm.  632.  fol.  2U-  anf*elben,  juerft  Treiben;  auSf*eiben, 
bur*  ein  Äegelfptel  auSfplelen;  einf*efben,  bie  Äugel  na*  bem 
©tanbort  ber  Spieler  jurücf  rotten ;  umf*etben,  bur*  bie  rottenbe 

ÄUgCl   umwerfen.     JH.*ä. :    Es    hat    da'  lefst  nef  net  gfchibm ,    b&i 

©plel  i|r  no*  ni*t  anS,  eS  fann  no*  ©uteS  ober  @*HmmeS  er- 
folgen.  2Ber  Äegel  f*elben  will,  ntuef  auffegen  au*. 
2Ber  mit  3lnbern  fpafien  roltt,  muf  au*  felnerfeftS  ©paj?  vergeben. 
DaS  Äegelf*efben  ober  bloS  baS  ®  *  e  t  b  e  n ,  @  *  e  i  b  e  n  b 
(Scheibad),  Äegelfplel.  DaS  @tierf*eiben,  auf  bloS  brep  in 
einer  Otet&e  unb  weit  oon  einanber  fre&enbe  Äegel.  <S.  ©aljburger 
Die  @d>eib  =  Äugel,  Äegelfuget.  2öobl  oon  ber  #bnll*feft 
iplrb  au*  Ut  etSf*te£en  (f.  I.  2b-  ©.  120)  <glSf*eiben 
genannt.  3n  bem  Sieb  oon  lauter  Unm&gll*feften,  ©ramm.  ®.  557, 
bclfjt  es :  fo  mufk  bn  mir  jebentaufenb  Ȁpfe(  um  ben  JXbeln  'num 
f*  ei  ben. 

„Der  b«t  wirben  mer, 
ber  turnleren,  ftedjen  treibt, 
benn  ber  »irfft  unb  f*elbt,"  fagt  ber  Steldmer. 
Ad  1578  ifl  (©emelner  Öfeg.  <5bron.)  bie  {Hebe  von  „bojjen  ober 
f*eiben  mit  ben  *ugeln."    „Der  elnllft  roll  f*elben  unb  bojjen." 
föenner  10260.    DaS  „f*elben  ju  einem  all"  lebenblg  gemalt  eben- 
bafelbft  11360  ff.  3l»ent.  ©ramm-:  volvere  f*eiben;  Voc.p.1482: 
febeiben,  fugein,  rotare. 

„Do  oanb  i*  ein  jerpro*en  ftb, 

baj  befft  t*  sn  mit  einer  nat 

unb  f*ef  bt  ej  »on  mir  auf  ein  rolS."  @u*enroirtXLIII.8. 
„SKlt  roffen  gar  jerfüren  biej  man  ir  (ber  Wärtprer)  pH,  etil* 
vla*t  man  in  ain  rat  unb  He  fi  f*iben  bin  je  tal  ab  boben 
bergen  in  biu  tal."  Cgm.  717.  f.  17.  2)  breben,  roenben;  febren 
überbaupt,  elgentl.  unb  fig,  „DaS  ©lüctSrab  rolrbS  rool  f*  ei  ben, 
bafj  eS  wirb  alles  gut."  £leb  p.  1525.  „Die  <piatt  (®*uffel)  er 
auf  bem  £lf*  umbf*eibt,  bamlt  baS  be(l  fomm  oor  bin  bar." 
9*arrenf*fff  390.  „DaS  «*roefn,  baS  fld)  im  Äot  u m bf* ei bU" 
Cgm.  312.  f.  150.  ginen  «Sagen  fdjeiben  (nmroenben),  na* 
@&r.  ®*mlb  im  ®*roarjroalb.  ,,«9?an  fol  bem  flnb  blc  füfi  ju  bem 
baupt  f*eiben."  Cgm.  eoi.  f.  97.  „ein  flnb  (In  Mutterleib) 
f*eiben."  „®o  baS  flnb  gef*iben  fei  ober  nit."  Cgm.  728. 
f.  150.  i5i.  „@r  bett  bie  f*lff  perfenft  unb  fo  pertriben,  getPorffen 
unb  gef*fbfn  bin  pon  ben  leuten."  Wi*.  95ebam  Cgm.  291. 

U  2 


308  <&d)eib 

„2öenn  ld>  ber  untren?  enpftnbe, 

fo  fd)ib  id)  ben  mantel  aueb.  gen  bem  winbe."  Cgm.  1020. 
f.  48.  „2ßcnn  er  ba$  (hinter  ftd)  getribene)  retfct  roiber  für  fieb 
fdjeibt."  Cgm.  713.  f.  27.  176.  „2)atf  batf  gotdbug  u$  ber  freien 
ba«t  nit  rourt  gefdjiben."  „SStr  wellen  ud)  bilff  baju  febtben." 
„Jpett  er  an  jtt  baju  gefd)iben  jroen  ober  btp  blberman."  2lpenjell. 
§t)t.  e.  29.  37.  „Sie  53egeinen  finb  ber  barfupen  fettnerln,  fj 
fd?eibenb  in  ju,  voat  (I  wenb."  Cgm.  568.  f.  203.  „2öer  bat 
gefpidjt  war,  bat  fieb  ber  gen  mir  fdjaib"  (ficb  mir  näbette). 
Cgm.  27u.  f.  93.  „@fd)  2»  einem  fdjpbcn  nnb  mit  im  gemein; 
fdjaft  baben."  tyictoriu*.  „Daä  laf?  id)  ie£  alba  beleiben,  unb  rotl 
miefo.  ju  anberem  fdjeiben."  Cgm.  sos.  f.  17.  „3r  fainer  gern 
ftd)t  noeb  bort  wat  ficb  ju  gutbait  fdjelbt."  Cgm.  291.  f.  174. 
„Sr  moebt  fünft  ju  po*balt  febeiben."  Cgm.  sos.  f.  18.  „Qat 
fp  Eanfd)  bp  im  bellb,  unb  bat  imt  got  jum  beften  fd)ib."  Cgm. 
568.  f.  266.  „93on  bem  roil  id)  mld)  rocnfcen  unb  au<b  febeiben." 
Cgm.  291.  f.  25.  „«in  iegltd)  narr,  fo  er  baran  gebäcbt,  roaj  im  roe 
folte  tun,  er  febib  fid)bocb  atn  flain  bap  on."  3obef,Cgm.568.f.S54. 
„er  baebt,  icb  vAl  bie  nit  me  beltben, 
alfo  gunb  er  fid)  baoon  fd)iben."  ibid.  267. 
,,1>ii  zi  bat»  blib  unb  fid?  nieman  bavon  fd)ib."  2lppenjell.  e&r.  23. 
„£)u  warft  aber  alfo  alber  unb  meineft  nit,  bat  bifcä  roeib  fid)  raol 
fönte  fd)eib,  bat  ft  iren  man  betörte."  Cgm.  713.  f.  62.  „Sfb 
et  fid?  bat  alfo  gefdjfben,  fo  roll  id)  unerfant  beliben."    Cgm. 

568.  f.  254. 

„Ob  ft  froibc  mir  befcbtbe  (juwenbete,  bereitete), 
Unb  bie  ftoere  mir  oertribe 

gj?it  ir  liedjten  münbcl  rot."    Ulridj  ».  2ßtnterftetten. 
2>ie  gewalt  er  aUejeit  jutraib,  unb  btd)  mit  ler  bennoebt  furfdjaib 

(promovit).     Cgm.  353.  f-  203.     £)a$  Voc.  0.  1618  gibt  fdjeiben 

febr  allgemein  burd)  permovere.       35er  ©<&fb  im  ^egelfpiel,  ber 
Otft  bet  fortwerfend  ber  Äugel.    r>es  is  er  guada*  Schib  gwe'n. 

Auf  den  Schib  will  I  fetz'n. 

£>ie  ©cbeiben  (Sclieibm),  i)wie  bd)b.  ©cbeibe,  unter  bem  93e* 
griff  einer  runben  $läd)e  mit  nur  geringer  ober  felbft  ob,ne  alle  for^ 
perlicbe  ©Itfe.  ®  d)icp  fd?eib  en.  @d>etbenrur,  58tid)fe  jum 
@d)eibenfcblefien.  Üi^U-  l  P*  Scheibm,  de  ganz  Scheibm  va'faln, 
jtd>  irren,  fid?  fel)r  irren,  eine  ©djeiben  einfefjen  ^9  einem 
(©etbamer),  ibm  einen  ®efaHen  tbun  (rool  oen  bem  ©ebraud?,  bem 
%lAti)bat  ober  93erroanbten,  ber  ein  neueö  J£au$  baut,  eine  Jenfler« 
fd?elbe  sunt  «eften  ju  geben),  ©cbeiben  treiben,  «übfdjnitte 
»on  böijernen  SSrunnrobren,  bie  man  glüb.enb  gemad)t,  mittel 
©teden  in  bie  fiuft  febteubern;  ein  @pa&,  roelcber  auf  ben  Sergen 
von  Sßerbenfelä  in  ben  Djtetnddjten  von  jungen  geuten  vorgenommen 
wirb  unter  bem  ©prüdplein: 


<&d)tih  309 

„8lfe  «Reiben 

n>ttt  id>  treiben"  35em  unb  2>em  ober  Der  unb  Def. 
3m  Cgm.  311.  f.  34b  werben  bie  runben  {»oljernen  Warfen  („Steine''') 
im  99rettfpiet  ©(betvblacb  (Scberobtein  plur. ,  ©ramm.  §.  802) 
genannt.  2)fe  ©Reiben  Jpeu,  Jpaufe,  ber  jnm  aiuffaben  aufam* 
mengefebiagen  ffr.  2>ie  Äotf Reiben,  Jpof  um  ben  9ttonb,  halo. 
2Me  Satj;S*efben,  a)  compacte  ©afjmafTe  in  $orm  einer 
©ehetbe,  für  ba$  baran  leefenbe  «Biefc  aufgeljeingt;  b)  (a.@p.)  größere 
©aljmaJTe  von  obngefäbr  anbertbalb  Zentnern  ©etoiebtes,  roelcbeä  butd) 
Sinftofen  in  eine  epfinbrifebe  böfjerne  Sfnfaffung  bte  compacte  $orm 
einer  mehr  ober  minber  bfefen,  refp.  boben  Scheibe  erbalten  (cfr. 
$ueber);  c)  metonpmffcb:  ble  (Sinfaflung,  tut  ®efav,  b<&  bieju 
btente,  unb  fammt  bem  3nbalt  »erfuhrt  würbe.  ,,Do  cuppa,  quae 
dicitur  ©c&efbe."  £orf  93.01-  XIV.  ad  1296.  „(Schaffe?  unb 
©cbeibenmacber."  93ndwer  Gbarfr.^roc.  25.  „Ob  atner  falfi 
berfürt  umb  Ion  nnb  er  bem  ein  fcherobn  ober  mer  serbreeb." 
gtecbtb.  Jpeuman  opusc.  p.  16I.  „$unf  febeiben  für  ain  yutfdjen." 
Cgm.  544.  f.  56.*  „<Hln  pfunb  febeiben"  240  ©tücfc.  Cgm.  511. 
f.  55.b  3n  ber  ©cbifferfpracbe  fagte  man  flatt  l,  2,  3  ic.  temfeub 
©djeiben,  bloä  l,  2,  5  ©ebeiben,  mo^tt  ftd?  baß  £aufenb  von 
feibfl  oerfiunb.  (Sin  §ug  ©atj  hielt  11  ©Reiben,  b.  b.-iiooo  ©tiefe 
oon  obngefäbr  16800  Zentnern  @eroid}te$.  Die  ©cbefbfart  (tf.Sp.), 
©aljtrangport  ober  Üuantum  „von  231  ©tuet  ober  6  ©chillina.  unb 
17  Äuffen."  ©cbefbler,  ftubrleute,  bie  bai  ©alj  in  ©cbetben 
aufführten,  gori  35.0?.  „£ran>  nlemaiib,  bu  ftabfr  benn  ein  ®alj= 
febeiben  mit  ihm  geffen."  ®eb.  finnl.    V  den  Dia'ft  oder  Häuft 

wirft  du  a  kaa"  Sahfeheibm  efTn,  b.  b.  nid)t  lange  bleiben.  3n 
ber  a.  ®p.  ift  neben  flachen  ober  ctHtnbrifcben  Scheiben,  9tab  febeiben, 
auch  oon  fpbärifd)en  ober  Äugel febeiben  bie  Oxebe.  „T>ifer  jeft 
nat  ain  lunig  in  JpifpanU  mir  namen  Sitlatf,  ber  beä  ©eftfrntf  lauff 
erfunben,  au*  bie  2öercbjeug  ju  fotlicber  ©ad)  beugltcb  am  erften 
getbräet  bat,  altf  ein  Äuglfcbef  ben,  Öi  dblfcbeibl,  fo  grieebif* 
©fera,  Mftrotabion,  (üpltnbrog  batffen."  9lsent.<5br.Ms.Tom.I.f.  I34.b 
Drucr  ».  1566.  f.  38.  73.  3n  a.  Gl.,  3.  93.  i.  27.  155  ftebt  feiba  für 
sphaera,  i.  9.  80.  435  für  globus ;  a.  35S.  490  Wirb  troclms  burd? 

fetpa,  rabfeipa  gegeben.  2lber  gl.  i.  565.  293  fju  WtHcrt.  I.  4.  57 
unb  (Jjecbiel  27.  16)  freht  feibun  auch  für  scutula,  unb  feipohtiu 
gotauuepoi  ober  feibilotb  uueppi  für  »cutulata,  bat  etwa  ein 
rauten  ormlg  oeriierte^  ©emebe  bebeuten  fod.  #ucb  bat  unten  oor^ 
fommenbe  gefeberobt  obliquus  berührt  einigermapen  bie  Sebeatung 
»Penben,  fehten.  £>ie  ©cbetb^ruhen  (U.  3nn),  ©ebubs 
rarren  —  von  Scheibe  (cf.  9?äblein=  Truhen)  ober  vom  SSeri 
febeiben.  f#efb,  febeib^,  gefebeibroei^,  gfebeib  (gfcbcP), 
tunbfebeib,  rabfeheib,  adv.,  runb,  ringt«,  febeib  um,  ge= 
febeib  umbet  (gfchei*  uma*),  ring^berum.    „^r«nf  rpili  fein  gj?enf* 


310  <&d)eib  <&d)tvb 

ityn,  aber  attegto  foll*  immer  ge&n,  bubfd)  fd>eibbfnum,  f«^ctb= 
betum."  93ucbet$  Äinberlebre  29.    HePt  thüats  widar  ällwal  um 

d*  Arbot  gfchei'  ummac  ge~,  ferchts  gwis,  as  beifst  enk!  fagt  ber 

93auer  ju  ben  trägen  2>ien(tboten ,  bie  nidjt  redjt  jugrelfen  wollen. 
„3n  bem  Oeror  tn  bem  (Kinffee  OKUgfee?)  gar  fdjeibumb." 
MB.  VIII.  280  ad  U4i.  A°.  1583  ben  23  Olpril  „W  fonberlid)  au 
j^all  im  3ntbatt  bie  ©onn  am  9ttorgenä  grue  gar  üiott  aufgangen 
unb  mit  ©tramen  Umbgeben,  bernad?  ein  guet  »»eil  febeib  umb 
unb  nmb  gloffen."  2Bflr.  53tr.  L  150.  „(Sin  br»fadje  Äron 
fd)eib<  berum  mit  einem  runten  $ltlt>l  gejiert."  a.  a.  ß.v.  165. 
,/mabf^eib  umb  tat  2?fermof."  a.  a.  0.  VII.  327.  „€r  »er: 
berbt  fdjeibg  &  er  umb  bie  frudjt  ber  aefber."  @bron.  in  ftrepb. 
(Samml.  I.  44.  „Srftoreten  alleä  ba$  fd?eibumb  toa*."  ibid.  45. 
„kommen  bie  ©djiff  in  einen  SBirbel,  geben  gefd) eibmeii  ber= 
umb."  21».  @br- 396.  fdjeibig,  febeibeebt  (fcheibat,  gfchei- 
bat),  f<beiblid?,  fdjeibledn  (fcheiblat),  adj.,  tunb,  flatb-  unb 
cplinbrifcbrunb  forcobl  alö  fugelruub.  Scbeibi'  Ruabm,  (runbe) 
roeifje  Ötüben.  „Teres,  fdjerobtid),  jlmbel."  Voc.  p.  1445. 
„@in  fcbeublfgä  »ä&lin."  2lnber.  Qb,t.  „fdjäroblot  madjen, 
rotundarc."  Voc.  ».1419.  r  a  b  f  d)  e  ib  l 1  d?.  2l»ent.  CEbron.  73. 
tunbfäetbat. 

febeiben  (partic.  gefd>eibt)  unb  fdjeibeln,  in  runbe,  fdjefben: 
<Sbnlid)e  Jorm  bringen.  €in  ©ail  fdjelben,  ei  rotten,  frelöformfg 
in  fid)  felbft  jufammenlegen.  @fd)  fd)eiben,  jtd>  rünben.  Da' 
Seberg  fcheibt  ü'  weid,  jiebt  jtd)  weit  in  ber  SKunbe  berum. 
93a»rifd)  ^ell.  gefdjetbt,  gerunbet,  ruub.  Gfcheibte  Ruabm, 
runbe  Oiüben,  im  ©egenfa^  ber  langen.  'Kichaln  fan'  braad,  d' 
Ärbefs  fan'  gfcheibt  (lugeltunb).  „2llä  bie  fbugel  boeb,  lang  »nb 
gefdjeibet  ifl."  geuerb.  Ms.  ».  1591.  p.  347.  2)a$  Voc.  ».  1445 
gibt  aud)  obliquus  bureb  gefd)erobt.  cf.  oben  fdjefben  2),  unb 
f.  ©djeuben  unb  fdjief. 

2)  f Reiben  (td>  bab  gefdjeibt),  (ffieiäen&ad)  fpaiten,  Hieben  (ba$ 
Jpolj),  Hl,  fdjroeb.  f f if a,  ffif»a.  @*eibb!  ol},  £olj  Ui  ge-> 
fpaiten  werben  foU.  £ori  58  Ot.  137.  SSrgl.  ©Reiben  (infoferne 
ei  eine  2ameUe  bebeutet),  aud)  ©cbef  feiein  unb  @d)ifer. 

JDie  ©cbeuben  ftatt  ©Reiben  —  J.  95.  ©alj  fdjeuben  in 
anfpact).  unb  roirjb.  53erotbnungen  ».  1769.  1777  —  ja  aud)  fdjon 
in  jum  £betl  unter  f Reiben  angefübrten  ©teilen  bei  XV.  unb 
XIV.  3abtb.  3ft  biet)  blti  ortbcgrapbifdje  3nconfequeuj,  ober  beutet 
es  auf  eine  SSerübrung  unb  «Bermengung  ber  3lblaut»etbe  fdjeiben 
unb  fd)ieben? 

©cbeublein.  2)ie  3uben  mußten  um  a°.  1452  in  Ovegendburg 
an  tbren  Kleibern,  «J}?dntelp  uub  OiöcEen  gelbe  ®d?eublein  tragen. 
®em.  Üieg.  ßbr.  III.  206.  Obne  3i»eifct  Önb  aud?  Wt  ©tfciblein 
ju  »erfteben. 


©cfjeub        <&d)ib        <&d)ieb  311 

Der  ©d)tb,  f.  fdjeiben. 

fdjeuben  (fchoibm,  fchuibm),  f.  fdjieben  (nad)  ©ramm.  §.  931-035). 

Die  Schiblpfefffen,  f.  ©djwegel.    «Blelleldjt  @d)übleln=pf-. 

fC^tcbCtt  (fchiabm,  opf.  fchcibm,  I  fchiob,  fdjeub,  fchoib,  fchuib; 

Condit.  I  fcbiabat  unb  fdjub,  partic.  gefdjobcn,  f.  ©ramm. 
§.  926.  VII.  931  —  942),  im  2Wgem.  wie  &d)b.  (a.  @p.  f  Ei  ob  an, 
id)  ffiubn,  td)  fcoup,  uuir  feubun,  gffcoban).  folgen  elaige 
bialeftffdje  ober  veraltete  25ebeutungen  unb  Umleitungen,  a)  einen 
fdHeben,  a«d>:  einem  fd)  leben,  (d.  @p.)  tbn  beimlfd)  bc= 
günftlgen,  lf)ra  93orfd)ub  tbun.  „Der  ©cfcarwerd)  falben  werben  wir 
aud)  berietet,  baji  ble  gar  ungleich  angelegt,  unb  einer  für  ben 
anbern  barinn  gefdjont  unb  gefer/oben. . ."  .  .„Daj?  bie  Amtleute 
unb  Obleute  einem  fd>übcn  unb  bem  anbern  ©djatwerd)  bieten." 
Ar.  £bbl.  VII.  407.  490.  „Daj}  bie  ©djergen  jemanb  ber  2lrbelt 
frepen,  ober  einen  für  ben  anbern  vor  ©unft  Olsergunft),  9)?ietl)  ober 
©abe  willen  umgeben  unb  f Rieben.."  Ar.  2bbl.  XVIII.  339. 
2.9t.  1616.  f.  426.  93crbred)er,  ganbetffelnbe  k.  fdjieben, 
t)infd)leben,  ftitf d) leben.  .  .„2Öo  man  and)  erfübre,  H§ 
fotd)e  in  bem  ganbe  gefdjoben,  gebau&t,  geboft,  gedfjc  ober  ge= 
tranft  würben...  bie  fie  alfo  baju  tvtflcntttd)  unb  gefabrtid)  fesie^ 
ben  (fdjüben),  b«uften,  dfeten  unb  rrdnften,  follen  barum  geftraft 
werben."  Ar.  2&bl.  I.  173,  cfr.  II.  98.  121,  X.  416,  XVII.  270. 
£.£>rb.  v.  1553.  fol.  193.  „Daf;  fie  unä  barin  getreulich,  nad;= 
fd)  leben  unb  bebolfen  fein  follen."  £orl  2ed)  =  9i.  92.  Der 
©d)ub,  bie  Jplnfdjiebung,  ftürfepiebung,  <£orfd)ub,  f)eim= 
liebe  3Següufllgung.  „einem  föäuber,  5)?orbbrenner  B&jWb  t&un. 
Ar.  2l)bl.  II.  35.  n«d)fd)übig  fepu  einem,  tönt  J?ilfe  unb  9?a<$= 
fdjub  teilten.  (?D?üud)en  ©t.  ?|)etcr  Urf.  P.  1449).  b)  etwa  3 
(einen  augenfdjeinticbcn  ilmftanb,  ein  förperlld?eS  Indicium  delicti) 
auf  einen  fd)icben  (d.  ©p.),  if)tt  bamit  gerldjtlid)  überweifen. 
„2Ber  jmp  (tflt,  werbent  bie  nid)t  in  feiner  gewalt  begriffen  unfj 
baj  er  ft  auäprid)t,  man  mag  bie  pepfar  wol  auf  in  fdjicb  en,  ba 
bie  imp  inn  gewefen  fint."  Der  ©efeub,  S3cweitf  burd)  ben  Slugen* 
fd)ctn,  burd)  ein  forperlfd)eä  Indicium  delicti.  „3ft  \><xi  er  (ber 
Zauber)  fein  (U)  lauget,  man  foQ  jn  beä  raubtf  pberdjcmcn  mit 
bem  ©d)ub;  Ijat  man  bei  ©d?ub$  nlcfct,  man  fol  jn  oberseugen 
mit  Pen  mannen."  2B(tr.  93tr.  VII.  P.  61.  ütupr-  o.  grepf.  DteAtb. 
eben  bafelbft  fommen  mehrere  9?.5l.  por:  „Umb  \>cub  unb  raub 
©d)ub  febieben,  bep  bem  ®d)ub  bleiben,  bem  ©djub  ent= 
tveldjen,  ben  @d)ub  füren,  ben  2Ölberfd)ub  verforgen." 
Oßftr.  5Btr.  VII.  p.  61.  62.  63.  74.  87.  3m  Slugöfc.  ©tbtb.  (greiberg 
p.  60.  61)  fd)eint  ©d)ub  fogar  bie  tyerfonen  felbft  anpbeuten,  an 
roeldje,  aW  jeweilige  93cft!Jer  elnetf  entwenbeten  ©tuef  «Biel)cö  ber 
SSeflolenc  ftd>  bdlt,  Ui  er,  pon  einem  jum  anbern,  auf  ben  eigene 
lldjen  Dieb  fommt.     c)  f Rieben,  perfdjleben,  jurücffdjleben. 


312  ®d)wb 

Mathä   fchiebt   'n   N-a*  Kirda\    tpenn   ber   Sttattbäuatag   auf   ben 

©onntag  fällt,  fo  fcfcfebt  et  ba^  Äfrcbn)eil)fe(t  ju  9?.  auf  ben  folgenben 
Sonntag  jurücE.  „3*  fdjeub  bie  urteil  fecb*  Soeben."  Cgm.  714, 
f.  533.  See  SSuepfcbicbcr,  «ßerfebieber  be$  SBujJetlmnö.  ©elbamer. 
einen  ©ebubmacben,  elneSaebe  t>er  febieben.  ®em.0?eg.£br.n.354. 
2>er  ©efeub,  Sluffebub,  gerlebtlfebe  Jriftoerldngerung.  „einem,  bet 
?eugen  füeret,  foüen  nit  mer,  bann  brep  aiuffv^öb  »erbengt,  abet 
ber  »iert  febub  foll  im  nit  geben  »erben."  Oief.  2.9?.  £it.  9. 2lrt.  5. 
MB.  XXV.  197. 198.  245.  „2)a  Hb  bai  Oiedjt  jwifeben  9?.  unb  9?. 
afnen  ©4)  üb  gewonnen."  MB.  IX.  287.  ,,«B?an  febol  bifem  regten 
ein  febub  geben.'7  Cgm.  714.  f.  335.  d)  (d.  ©p.)  einen  «Berbreeber 
ober  eine  ©etiebtdfacbe  »on  einer  facompetenten  ober  untern  obrig- 
fettlieben  ©teile  »or  eine  anbre  competente  ober  bö&ere  febieben. 
. .  „2Ba*  man  in  ber  ©tlfft  in  bet  SBllbföonaroe  nidjt  getieften  unb 
ju  enb  pringen  mag,  bat  foli  man  f hieben  gen  Oiatfelben . ." 
„3tem  n>aä  man  ju  Oiatfelben  niebt  gerieten  mag,  ba*  febeubt  (ieb, 

Ijeitt  2legg . ."    MB.  II.  164-166.    2.0?.  1616.  f.  416.    MB.XXII.561. 

cfr.  Ar.  2bbl.  II.  29.  „ein  Diedjt  (einen  (Keebttfbanbel)  von  einem 
(bioffen)  2)orf=  ober  Jpofmarfgerlebt  auf  ble  2anbfebrannen  f Rieben" 
(b.  Ij«  wr  bat  Sanbgertcbt).  Brenner  2anb--,  £ofm.r  unb  Dotfge- 
riebte  I.  p.  72  ad  1467.  ©ebubg  erlebte  ft'nb  in  fcprol  foldje, 
roetetoe  roobl  spolfcepübertretungen  ju  unrerfueben  unb  ju  betrafen, 
bei)  9Serbre*en  aber  nur  ble  «Berbaftung  unb  ein  fummarlfebee  «Der* 
b&r  »orjunebmen  unb  bann  ben  93erbreeber  an  b&i  iuftdnbige  (Jrt= 
mlnaigerubt  ausliefern  (ju  febieben  ober  »er  febieben)  böben. 
©ammler  f.  £prel  I.  III.  p.  257. 261.  Jpteju  bep  Jpeumann  opusc.  702 
b&&  ©ebubamt  unb  ber  ©ebubfebretber,  eipeditor  appellatic- 
num  in  regimine.  2)er  ©ebub,  ble  2leferung  ber  Delinquenten 
ron  einer  ©erlebttfftelle  jur  anbern,  roelebe*  geroobnlt*  ju  2öagen 
gefcblebt;  befonfeerd  nennt  man  beutjutage  alfo  ble  tyollcepfubr,  auf 
roelcbcr  oerbäcbtlge  ober  berufelofe  2eute  in  ibre  Jpefmatb  ober  auüer 
£anbe*  gefdjafft  werben.  2)er  ©ebubllng,  <perfon,  welebe  berge; 
ftalt  weiter  gefebafft  wirb.  Sie  ©ebub  in  2lbele^  @eriebt$b.  I.  320 
flnb  wol  ble  appellierenden  qjartepen  felbft.  e)  febieben  etwa* 
ia$  9J?aul.  2)er  ©ebub,  btä  ©ebub  lein,  nai  mit  einem  9)?al 
in  ben  üWunb  genommen  wirb,  2öffeloolI,  ©abelooll.  „5Unn  feinen 
baljjen  ©ebub  ©uppen  leiben."  Dr.  gjflnberer  p-  Hl«  //3n  alm 
febub,  uno  haustu."  Voc.  ».  1618.  „2ÖIII  ein  Oilefeter  fein  «pflldjt 
red)t  in  Olcbt  nebmen,  fo  fann  er  für  ©orgen  oft  feinen  ©ebub 
©uppen  mit  Otobe  effen."  ©elbamer.  Jig.:  o  ganz»*  Schub 
Leute  etc.,  ein  ganjer  Raufen.  93rgl.  ba^  oorberige  ®<bub  unb 
audj  ©*übel.  febieben  etmaö  in  ben  ©aef,  in  ble  £afd>en, 
ober  blo^:  ei  ein  febieben,  e*  etnfteefen.  eine  ©robbelt,  eine 
SSeleibigung  einf*ieben,  fte  gebmblg  binnebmen.  gig.:  bep 
2)if?utationen  einen  in  ben  ©aef  fo) leben,   ober  blotf;   ib» 


<Bä)oh  315 

fcbieben,  U)n  confuticreu,  confunbieren.  21.  p.  58ud)netf.  2B.  III.  12. 
„(Sornuö  ein  altet  «pbllofopbu*  bat  ftcb  gut  3u  £ob  gefcbämbt,  ba  et 
öffentlich  b&ren  taufte,  rpfe  fbn  ein  junger  unbatteter  grtfcbling  in 
©aef  gefeboben,  bajj  et  webet  vor  fid*  noeb  binber  ftd)  tonnt." 
©elbamer.  „®4  rofrb  (bep  gelebrten  Deputationen)  freplfcfo  nfebt* 
auägemacfet,  wie  id)i  au*  bem  nlcbt  ratben  wollte,  ber  ft*  fcble= 
ben  lief."   ©tepbantfpreblgt  Verlebt  p.  41. 

//®ott  ©obn  bat  auf  ber  Äanjel  btoben, 

2Bar  räum  jw&if  3d&rla  alt, 

Die  altften  «profefforetf  gfeboben, 

«JÄlecb  Ibnen  warm  unb  falt."  £leb:  bat  9?eue  fceftament. 
3n  EecEüdpner'ö  p.  Nürnberg  Jetfetfunfc  Cgm.  582.  f.  90-92  wirb 
ein  foiUlcbe*  ©tuet  (ber  Ungenanbt)  bargeftellt  unb  befebrieben, 
burd?  weldjeä  ein  fteepter  feinen  Oegner  formlld)  In  einen  ©aa*  febiebr. 
eingefeboben  (ei~gfchbbm) ,  im  ©cber  j :  eingebogen ,  ftttfam, 
mobejt.  f)  2Blber  tjalmfcbfeben  einem  eine  ©cbmad)  (»Berbal= 
tnjurle),  jte  auf  Um  retorquleren.  2.0T.  p.  I6i6.  f.  396.  g)  per» 
fcbieben  (ein  £od),  ble  Öftren  ic),  perftopfen,  obturarc.  23or 
weltllcber  rcoHuftifelt  ble  oren  petfebieben.  Cgm.  514.  f.  140. 
„2Ber  ben  bimel  per feb leben  mit,  bat  ei  «Imer  regnen  folr, 
ber  muft  gar  pH  japfen  baben."  Cgm.  579.  f.  6.  ferfeiuben. 
9?otf.  57.  5.  93rgl-  fcbwelj.:  befd>euben  (bfcbüba~),  ber  58 e- 
febeubet  (Blchübar),  pfropf,  perfd) leben  etwaö,  e*  perfteefen, 
perbergen.  h)  Der  ©d)  leb  er,  Ding,  bat  porr,  jus,  eln  =  ic. 
gefebohen  wirb,  «ßorriebtung,  etnat  btneln  ju  fcbieben,  Olrt  gutreral; 
Eranfbafte  2aune  elneä  ^ferbed,  permö«e  ber  et  jur  unreebteu  jjcit 
aug  2eUe<frdften  por;  ober  rütfwdrtä  febiebt;  (£>b.3far)  ©ebubfarren. 
Der  ®d)ub,  Ding,  bat  auf:  unb  jugefeboben  werben  fann.  Der 
©ebuber,  QSorridjtung ,  In  welcpe  etwaä  gefeboben  wirb,  2lrt 
gutterol.  i)  Der  ©djübling  («obenfee),  2lrt  SEurfl  au*  ge= 
baeftem  Otlnb*  unb  ©cproelneflelfcb,  (roolpom  ©cbieben  in  ben  Dann). 
y*  Gl.  a.  42,  i.  150.  147,  o.  308.  440  fcubtltnc  induetilis  —  aber 
a.  521  fcipllinga  inductiles;  Cgm.  649.  fol.  568  „hilla  fd?ÜbeU 
wurfl,  salsucium  fd)übling  vel  pratrourft ;"  Voc.  Arch.  44 
fcbibllttg  hilla,  salsucium.     (cf.  fdjuber  fartago.    Voc.   1429). 

Die  ©cbtibetpfelffen,  f.  ©cbwegel.    h)  fcbieben  —  alt  Neutr. 
(Im  perddjtlldjen  ©djerj,  unb  permotbllcb  mit  'ünfpielung  auf  ben 

elngejocbten  £>d)fen),  geben.     Wo  fchiabft  denn  widar  äni?  Er  is 

ober  hat  weg  ober  fürt  gfchobm,  Ift  fortgegangen. 
Der  ©ebober,  plur.  ©ebober,  ©cbäber,  ber  Jpaufen  (congeries, 
cf.  ftbieben),  a~  Koud-Schöbo',  Äotbbaufen  «5ld?ftdbt).  „S55o 
ganje  ©ebober  £eut  bepfammen  (leben."  ©elbamer.  „fco ber,  buffe, 
acervus.14  gl.  m.  $>at  ^>eu,  ©etrelbe  unb  brgl.  In  ®<b6ber  bringen 
(In  Jpaufen  ober  ^»dufeben  sufammenredjen  ober  legen).  De  minore 
vero  (mita)  quod  fcopar  appellant«.    Lex  Baiuu.  Jtlt.  X.  c.  2. 


314  @d?ub 

(2)a$  Jpeu)  „an  ben  ©  cb  o  b  e  t  c  n  geleld)."  MB.  IX.  268.  DaS 
&reuj  =  ©cböberleln,  ©etrelbebaufen  an  etnem  foaenannten 
Jpüfel  (ro.  m.  f.)  aufgerichtet.  3n  einer  Äämtnifcben  5^^nt>ort). 
o.  1577  roirb  ber  ^e!b  =  @cfeobet  oon  bem  3al  =  ®cbober  untere 
febieben.  . .  „2B««a  ein  SBaumanit  einen  BcEer  abjufcbnelben  an= 
fat>ct  foll  er  ben  £ra»b  In  groffe  ^elbfcbüber  oon  ber  ©idjet  ber 
fcblagen...  an  roelcben  Crten  aber  bte  ^  c  l  b  fefe  ober  ju  ma*en 
tttebt  gebräudjllcb,  fonbern  ba$  ©etraob  In  $ablfcbober  gelegt  unb 
gefebobert  roirb,  feilen  cXi  oft  In  ein  £ablfcbober  fecbjlg 
©arben  gefebobert  werben."  2Som  ^tüertbal  bemerft  25.  o.  9*011: 
„2>fe  ©ebober  baben  ^ier  feine  beftlmmte  *S«H  oon  ©arben,  fonbern 
ftnb  balb  großer  balb   t leiner."    ailfo  5  e  t b  fer)  6  b  c  r ?    ©a  ber 

(S  *  0  b  e  r  fd)On  im  Codex  Falchenstein.  (MB.  VII.  434)  alt  be= 
fllmmte*  SDfaf  oorfommt  („XI  Scoberes  avene,"  belft  ei  bafelbft), 
fo  roar  eg  roobt  febon  bamalg  gero&bnllcb,  Raufen  oon  gerabe  60  ©arben 
ju  machen,  Jpeutjutage  bejelebnet  ber  QiutfbrucE  ©ebober  eine  gatf 
oon  6ü  25ufcfee(n  ober  33ünbeln,  aueb  obne  alle  Oiücf  liefet  auf  baö  35e»= 
fammenfepn  berfelben  In  einem  Jpaufen.  ein  ©efeober  93  ue  eben* 
roelten  (60  OielftgbünbeQ.  „2ln  unauggebrofefenem  ©etrelbe  machen 
60  ©arben,  an  au^gebrofebnem  60  ©cbütten,  roooon  jebe  peroobnllcfe 
anbert^alb  ©arben  fajjt,  einen  ©  efe  o  b  e  r."  2ßagnerö  (5iolt  =  unb 
£am.  =  53eamt.  I.  217.  3n  ben  öfelmen  0.  1562  feetüt  e$:  „gt 
OZlbfalon)  trug  auff  feinem  Raubte  aln  gropen  fcfeober  bar"  OBüfcfeel). 
35a$  ©efeo  ber  lein  (Schewa'l),  a)  t  leiner  ©ebober,  In  Nürnberg  ber 
fecr?ötc  a:betl  00m  ©efeober  (®trob),  alfo  10  SSüfefeel.  b)  Äücben=©p.) 
ein  ©ebäcfe  oon  9)?e&l  ober  ©emmeln,  Butter  unb  gpern.  ,,©upp 
mit  einem  ©cboberl."  £eumann  gibt  (opusc.  701)  bai  oftr.  @p.2B.: 
„Jp  e  b  b  i  efe  ©  efe  0  b  e  r  l ,  P  a  er  b  f  efe  ©  efe  m  a  r  n ,  duae  eiborum 

species,  quae  in  adagium  contemtum  innuens  abierc."     ©o  VOltb 

jebe$  ber  Erwartung  nfefet  entfpreefeenbe  Ding  »crdefetlfcr?  ar  Schewa'l 
genannt,  (cf.  ©ebmarren).  fcfeobern,  fcfeobern,  fefeubern, 
fefeubern,  vrb.  n.  unb  rec,  feänfen,  aufkaufen.  2)a$  Jpeu,  @e; 
tralb  feböbern.  (6übn.  755).  „T>a$Ql,  bat  an$  ben  33ru|tfeelnen 
ber  beilfgen  Jungfrau  Sßalpurga  tropft,  roirb  in  einer  golbnen  ©cbalc 
aufgefangen,  unb  läuft  In  cerfelben  nie  über,  fonbern  ti  fcfeofeert 
ffefe."  OBerficberung  eineö  eferllcfeen  (Slcbftdtterä).  gefebobert, 
gefefeubert,  gebauft,  gfchöba't  voll.  „3t  roart  beö  cumerä  fueber 
gefebubert  unb  gebarofft."  Jpornecf.  'Srndit  febobern  (^illertbal), 
©etrelbe  In  boben  Raufen  an  ber  2uft  ttoefnen. 

©ebub,  ©cbübling,  f.  unter  febieben  ble  oerfcblcbenen  Sßebeu: 
tungen. 

Der  ©cbübel,  »üfcbel  (^>aare,  QSoUe,  ^eu,  ©trob  unb  brgl.);  ffg. 

^»anfen,  Wenge.  »n  ganz-n  Schübl  Här  hat  9£  mar  ausgriffn. 
Wart,  I  nim  di'  bey'n  Schübl!  Da  ftet  nö~  a"  ganza*  Schübl 
Gras,     a    ganza'  Schübl  Leut,  OchPn,  Küa...     f(bübeln  Sinen, 


©cfyueb  ^aä)  515 

ibn  am  $aat  sieben,  reffe«.  Wart,  I  fchübl  di'  glci'!  (9?rgl. 
fefeieben,  @d)dub,  @c^ober,  unb  ficf>  unten  ©Düppel). 
2)le  ©djuebet,  ©djuepet  (ö.:@d)tpab.),  b<x&  2lngebadene  pon 
©petfen,  ba*  man  al$  befonber*  fdjmatffjaft  pom  fctegel,  pon  bet 
Pfanne  fd>abt,  HU  ffofir.  ®.  febaben.  „Sibet  $  Äraut  tffc  tf 
räreft  greafia,  roenn'ä  a  readjte  ©djuepet  tyot,"  fagt  (bet)  2Belj= 
mann  III.  iso)  Äönig  ^erobetf. 


(93rgl.   ©djacc,   fd)ed  ic,   nnb   @d)ab,  febeb,   ic.) 

3)er  ®*a(fe  (a.  ®p.),  Olaub  (feal),  praeda,  latrocinium,  gl.  a. 
101,  i.  14,  plur.  fc  ad)CLf  latrocinia,  a.  90,  i.  856.  „Ceteri 
omnes  de  furto  et  fdjaco,  Longobardus  de  solo  fdjaco  juret." 
Leges  Ottonis  II).     „9)?prtf(feacfe,  homieidium."    Voc.  v.  1455. 

@d)dd)branb.   öfele  Script.  IL  119.    ©cbadjmann  (Zauber). 

Cgm.  577.  fol.  168.     @d)dd)raub  aU  latrocinium  im  Voc.  p.  1429 

unterfd)teben  pon  (t  r  d  j  r  a  u  b ,  rapina.  „©wer  umbe  ben  n  <s  l)  t= 
fefead)  in  bie  abte  turnt"  2lugöb.  ©tbt.SH.  grepberg  i>.  64.  25er 
@d)dd)er,  ©efeddjerer  (Schachoro\> ,  [Räuber,  bod?,  auf  er  ber 
2lnipenbung  auf  bfe  belben  mit  (übrfft.  gefreujfgten,  veraltet  (d.  @p. 
fd)dd>aere,  «.  ®P-  feabbari,  barb.  (at.  fefeacator,  latro). 

®d?aud}er.  Cgm.  140.  XV.  „l)aUtffd)ad)Cr,  praedo."  Voc. 
P.  1428.     „mortfefcact/er,  bomieida."    Voc.  ».  1455.     ..„£am 

in  einen  großen  roalb,  unb  raurb  eineä  fd>acberä  fnedjt."  Cgm. 
514.  f.  155.  „1>n  gefeil  bei  f dt) a d?er ö ,  ber  bem  Ijerrn  an  ber 
tennefenn  feltten  bjeng."  Cgm.  71.  f.  9.  9UU.:  DreP  fchaugng 
wia  da'  tenk"  ober  link-  Schacharor  a*  'n  Kreuz.     „3)a$  ift  roun^ 

berlfcb,  ba$  ©ott  erft  3  tag  nacb  feinem  abftetben  bie  altpetter  aui 
ber  porfy&U  erleffet,  jum  fcbdfyer  aber  am  X$  gefagt:  hodie  mecum 
eris  in  paradiso,  bal)er  bif  ber  erft  b«Uigc  im  bimel,  unb  fbne  bie 
agonizantes  anrueffen."  9totata  be$  Jrepb.  p.  93obmann  Ms.  p.  1709. 

2)er  ©djdcbjabel,  @d)d#jagel  (<*♦  ®P»),  bat  ©ebaebbrett,  bat 
©cbadtfplel.  „Den  @*ad)jagel  jieben."  2B(ir.  93tr.  VI.  181 
ad  1433.  „ein  bubfdjen  ©cbacbjagla«  machen."  Äodjbud)  ».  iseo. 
Cgm.  997.  f.  48.  „2)aö  adpt  (Sjfen  roatf  ain  ©djacfesagl  »on  manbl= 
mild)  pranm  unb  roefjj,  bi  9io#  unb  all  fialn  roaren  Pon  juefer." 
SSJflr.  95tr.  in.  139  ad  1476.    ©.  a.  ©äafjagel. 

2>er@d>a<ben  (Sfchaehd'*),  ba&  @d)dd)lein,  @d)ad>elein  (Sclidcha-1), 
©tütf  2Batbe$,  bat  einzeln  flebt,  2Balbrefl.  93uecfo  =  fd)acben, 
§8ud>n>dlbd)en.  gelb=  ober  J?afm=fd)acfecn  (@aljb.  Jpbn.  372. 436), 
©ebölj  immer  93anb  unb  ©teden,  umringt  von  ben  gelbem  be$  9>e- 
(i&ertf.  „@ie  foHen  bie  ©tamb  ober  ©djdcben,  lpeldje  in  irem 
ampefen,  unferm  boljljapen  furjatgen."  «erdjtber^gabner  2Balborb. 


316     <&d)a<i}     ®d)eucfy     ©cfyodj     ©$ud?f     ©djadjt 

Cbm.  Kl.  196.  p.  28.  ©cbacbcnMU  «Sitpftätt),  Jpolj,  ba<  an 
bie  5orftred)tler  abgegeben  ju  werben  pflegte,  »ermut&lfct;  »on  ben 
ju  biefem  ^roeefe  etnget&etlten  SBalbpartlen  ober  @cpa<ben.  ?D?eict^ 
$orftjeltfcfc;r.  3n  ber  ©cbweij  werben  ganbjungen  ober  Sluen  unb  9We= 
berungen  am  2Baifer,  ob  mit  ©ebolj  bejtanben  ober  nid>t,  ©ebaefeen 
genannt.    SUpenrofen  t>.  1817.  p.  314.     ©ca&bo  ift  gl.  a.  529 

Promontorium,  fea  1)1)0  ttl  e  r  C  g  i.  268.  13  lingua  maris.     93er= 

mutblf*  gebort  ^te^er  au*  ber  Ortsname  @d>äd)d  (Sch4cha~). 

Spahii  ©tatift.  Hl.b  491.  519.    @.  a.  ©djaebt. 
febdeben  (fcbwdb.),  »erjagen,  verfebeudjen;  f.  g-fchä. 
fepeud),  f<beucpen,  fdjfecb,  6d)«e*;  f.  f*eu&,  f<&feb, 

©  cfcucb- 
2)er  ©<po<ben  (um  ftüfien),  Jpaufe  SBalbben*  Im  $repen  aufgef<bid)tet, 

um  im  SBlnter  auf  ©glitten  heimgeführt  ju  werben,   cf.  ©  *  o  ü\ 


2>ie  @<bud>fel,  a)  (9?ürnb.)  ©cbüffei.  93rgl.  ©ramm.  §.  434. 
b)  flatterhaft  gefcbdftigeä  Dttdbcben.  fcbucfefeln,  verb.  a)  Du 
Schuctfl,  du  fchucliflft  'an  ganz'n  Tag  o~  fo  Vum.  b)  mit  ber 
2lcbfel  juden. 

2)cr  ©djuebfen,  au*  ©d)ud)ten,  a)  idnglicbter  jungenförmtger  in 
6cbmalj  gebadener,  bof)l  aufgetriebener  Äucben  auö  Roggens  ober 
SBaijen :  Steig.  „2(n  bem  fambfjtag  cor  Ferren  »afmaebt,  ben  man 
nent  ben  fmalßigen  fambßtag,  paebt  man  ben  (galten  elnjognew 
groffew  fücbel,  genennt  fcbud)ffen,  »nb  gibt  pebem  ehalten  XXI. 
3)a»on  eflfent  fp  b»  »a&nad)t,  »nb  werben  gepaepen  ani  meinen  fmal§, 
fcp  tuüen  fp  am  famr^tag  niebt  eflFen,  aber  am  ©untag,  3)?ontag, 
(gricfctag."  ©cbeirer  SMenfiorbnung  ».  1500.  fol.  45.  b)  «perfon,  bie 
ff*  in  allem  übereilt,  ®erf. 


25er  ©cbadjt,  bag  ©cbdcbtlein  (o.pf.  Scheatla)  Jpol*  —  ein  ©tücf 
SSalbetf.  „Jplnber  jebem  ©(plag  gegen  ^Übergang  ber  ©onnen  foH 
man  ein  ©cbäcptel  Jpolj  fiepen  laffen."  ftorfUDrb. ».  1616.  2lrt.  19. 
2ori  93.0i.  539.  „2iinen  ©djaebten  an  bem  Qi(cbad>."  MB.  XIII. 
432  ad  1418.    93rgl.  ber  ©*<bacpen. 

©epaept  im  33ergwerf,  wie  bd?b.  3n  (gntfcpelbnngen  bei  3glauer 
SBerggericptä  ».  1500  petfit  ei:  „®o  ftnt  bp  felben  febeppen  furpajj 
gefaren  an  bem  ftoün  ort,  pnb  baben  gemefien  VII  totpter  r  t  <b  t= 
fd>ad)teg  »nb  ein  Pierteil."  „Satf  berfelbe  ftollen  6«t  XXIHI 
locfctern  »nb  ein  plertell  ein*  locbterä  ridjtfcpacpten."  Cgm.  561. 
fol.  s.  io.  Die  ©  *  a  cp  t  ■  r  i  cp  t  ifi  im  ^allein  was*  anberroärt* 
@<paft  =  rfd)t.    ©.  ©djaft. 

Tb\t  ©Cpacptel,  a)  n>ie  &d)b.  b)  Jptrfd?Cut>.  »*  Schachtl  is-s,  kaa~ 
Houna'.      „©djadjtl,   cerva."    Voc.  ».  1618.      c)    (im    ©d)erj) 

magere  Äub;  ältere  SBeibgpetfon. 


&ä)ad)t      ®d)id)t      <5ä)ud)t      ©tfjacl      317 

fd)atbteln,  a)  (9?ürnb.  £rucfbr.)  abreiben/  glatten;  berb  auöfiljen. 
b)  (Ob.  ©dnuaben)  unterlaufen.  £>fc  ©  ä>  a  <b  t  e  l -  ober  ©  <b  a  f= 
tclbälmp,  plur.  pon  cquisetum  hyemale  L. 

25et  ©cbdcbterling  (fdjroäb.),  lautet  Stufladjen,  cachinnus. 

Die  ©  d)  f  *  t ,  nrie  bebb.  in  ber  geroobnlicben  fowobl  al*  In  ber  berg? 
mdnnlfdjen  93ebeutung  —  unb  in  beiben  tvol  (ilnct  ©tammeö  mit 
fd>lcfen,  ordinäre,  disponerc.  2)er  SSergfnapp,  Jpürten--,  ©alinen- 
arbeiter,   Jpoljfnecbt  in  ben  ©alfnenroalbungen,   au*  tvobl  ber  ge= 

»p6bnlid?e  Maurer  unb  brgt.     get  auf  d*  Schicht,  macht  fei'  Schicht. 

(23rgl.  tyoii).  Aa~,  r,wue,  drey  etc.  Schicht  (geroobnlid)  »on 
8  ©tunben).  gort  9S.9v.  108.  260.  3n  ber  O.qjf.  wirb  ©  dj  i  cb  t 
macben  aud)  ftaürlid)  gebraust  für  Drbnung  macben,  öiube  ber= 
(teilen.  35er  «ßater  m  a  d)  t  ©  cb  i  cb  t  unter  ben  Äfnbern.  ©djiebt 
läjien  ober  mad>en,  aufräumen,  fertig  macben,  aufboren  ju  arbei- 
ten. (J&bn.  ©aljb.)  „£)aj  ir  fetiveber  ainen  9)?{et  =  fd)fd)ter 
an  feiner  ftat  unb  für  ftcb  felber  in  bem  tyerd)  baben  mag  unb  fol." 
Urf.  ».  1340  bep  Äurj  £>ftr.  unb  gtib.  b.  ©cb.  p.  464.  28ol  n>a* 
2lrner  p.  154,  Arbeiter  um  2o&n. /  3Mc  «linfdjicbt  (b.  2B.),  ble 
ginjelbelt/  Sinfamfeft,  solitudo.  Af  dar  AaTchicht,  abgefonbert, 
einjetn,  einfam  llegenb,  fiebenb.  alufcbicbtfg,  einzeln,  on  as"- 
l'chichtigar  Oclis,  Händfcha',  Stumpf.  Si  fand  aofchichti'  'gango, 
ntd)t  paarrcel*  ober  ju  mebrern.  Sin  abelidjer  ©runb;  unb  @erfd)t^ 
berr  nannte  früberbin  «infcblcbtlg  blejcnigen  ibm  angeb&rfgen 
©üter,  bie  niebt  in  feiner  eignen  Jpofmard),  fonbern  in  anbrer 
Jperren  ©ebieten  jerftreut  lagen.  3)ie  (nlebere)  ©ericbtdbarfeit  über 
foldje  ainfebiebtige  ©üter,  beren  »orjüglicb  ber  geringe  Qlbel  olele 
befaj?,  würbe  erft  im  3abr  1557  burd)  ben  6oft"  fttewbefrtbrief  juge- 
tfanben.  2)iefe  Jrepbcit  ber  Sbelleute  (b.  I).  biefeä  9Sorred)t  por 
niebtabelicben  9)?itbürgeru)  nannten  fie  bie  Sbelmann^frepbeit 

35|e  ©efdjfcbt,  f.  gefdjeben. 

f<bu<bteln,  übereilt  »erfahren.    s>fc  ©<bud)tel,  übereilte  tyerfon. 
Der  ©cbudjten  (©c&robenbanfen),  roa*  ©eijuebfen. 


SRetfye:    <5d)ad,   fd^ec£,  zc*  (untev  wetäjen  aud)  bie 
allenfaUftgen  <&d)a$t,  fdi)eg£,  :c.  aufgefüllt  fmb)* 
(«Brgl.  aueb  ©ebaeb,  fefeech,  :c.  unb  ©cbab,   f  d?  c  f>,  ic.) 

„®d>acf"  (9tütnb.),  „alte*,  fcblecbte*  S8u$."    3luf  bem  J£arj  1(1 

©cbafe  ein  alter  ©ebub- 
©ebaef,  f.  ©ebeefen. 
fchack,  adj.  (3nn)  (von  SButter  unb  brgl.),  ranjig.    (2öol  auö  fcblacf, 

n»le  fched  au*  fcblecbt  entftellt,  unb  fdm>etlf<b.  perivanbt  bem  agf. 

fce«c,  fcbipeij.  tfebaagg  piger). 


318  Sdfcd       ©c^aucf        <5ty& 

fc&atfferen.  „»  er  fd)agglm,  permutare,  distrabere."  Voc  . 
».  1618. 

fd>  acte  In. 

„©oldje  S0?dbd?en  gibt*  nlefct  »U, 
2Ble  id)  gerne  haben  will, 
Die  nid)t  bdggetn,  wenn  ft'e  geben, 
Ober  fcbacfeln,  reo  fte  flehen." 
Cf.  febletfen,  fdjocfen  ober  etwa  bai  fc&fiWj;  tfcfcaggen. 

Der  ©efeauefen  (Ob. -3far),  Jporft  »on  blcbter  ftebenbem  @ra*, 
©ebtlf  unb  brgl.    cfr.  ©d)ocf. 

Der  @d)ed,  eigentlich  ©cbeg  e,  ber  @d>  egf  el,  a)  spferb,  Ötfnb, 
2Bilbfcbt»ein  unb  brgl.,  weiset  auf  farbigem  ©rnnbe  t»el(je  ftletfen, 
ober  auf  roelfjem  ©runbe  farbige  $lecfen  t>at,  na*  Mbelung  ble 
©ebeefe.  b)  im  ©cberj:  ein  ©reden  sunt  3lbprügeln.  c)  (gjürnb. 
J?*l.)  „ble  ©cbecfel,  ble  Äa$e."  gefebegfet  (gfchegkat) ,  adj., 
fd)etflg.  „gefdjegget  .Slelb,  versicolor  eultus."  Voc.  ».  1618. 
Ä.9C.:  ©leb  je  gefebegfet  lachen,  übermäßig  lachen.  „9ttlt  ben 
gefebeefeten  ©cbafen,  ob  welchen  ftcJ>  ber  Jacob  }n  gefebeefet 
gelacht."  5p.  Qlbrah.  Die  ©cbegfenblaicb  OBurgboljer*  «JJrun= 
chen  p.  553),  auf  welcher  bai  Sßeljjblelbenbe  bebruefter  Äattunjeuge 
(tyerfe)  gebleicht  wirb,  <per*blelcbe.  gefebdecert  (Hfcbaff.),  geffeeft 
„9Son  »»eifern,  fcbroarägefjfcbdlfertem  Jearoerf,  i»le  ble  Änr- 
fürften  ju  tragen  pflegen."  „tfror.e  mit  ebeln  ©feinen  burdjr 
t f cb d f l e r t."  „Sacob*  bunt g  e  $  f  d?  d  f  f  e  1 1  e  ©tdbe."  «p&fllpp 
».  gefen. 

Die  ©djeefen,  ©cbegfen,  plur.  ,,©ie  all  (ble  ©ebroaben,  ©ats 
maten  unb  ©otbldnbet  :c.)  flirten  lange  fplejj,  fetten  all  lang 
febegfen  »nb  llbere  tyanjer  an,  waren  »on  fcfcueppen  au*  glatten 
baren  gemacht  unb  In  elnanber  geflochten  role  ble  febern."  2luent. 
<?&r.  Ms.  2te3S8ud),  2tetg5anb,  fol.  173.  3n  ben  2lu*gaben  (1566. 
f.  256,  1580.  f.  233,  1622.  f.  463)  ftebt  Schaden.    Da*  Satettr. 

bet  Annal.  (Edit.  1615.  f.  113)  Ift:  Arma  bis  omnibus  erant  hastae 
longiores ,  lorica  ex  cornibus  rasis  et  levigatis  plumarum  in 
speciem  linteis  innexis.  3n  3acob*  ».  £onlg*bofen  Sbtonif  fommt 
unter  bem  I03.tcn  hälfet  um*  3a&r  1365  ein  (Eapitel  umb  lang 
fd> eggen  »or.  „Der  engellenber  fletber,  beißt  e*,  roorent  lang 
»nb  foftber,  unb  bettenb  guten  barnefd)  unb  beingeroant,  baoon  fam 
ber  (ttte  u*  ju  ftro*burg,  ba$  man  lange  flelbcr  »nb  febefen  »nb 
belngeroant  »nb  fpl£e  buben  geriet  machen."  Edit.  Scbilter  cap.  II. 
p.  137;  Cgm.  330.  f.  198  lang  ftfc  eggen;  337.  f.  90  fdjelen 
367.  f.  141  febegen;  568.  f.  101  fdjeggen;  569.  f.  88  febefen. 
Wad)  ©cbilter  fbentlfcb  mit  ber  altfranjoft'fdjen  jacque  —  (petite 
casaque  que  les  cavaliers  portoient  autrefois  sur  leurs  arme9 
et  cuirasses,  faite  de  coton  ou  de  soie  contrepointee  entre 
deux  etoffes  legeres.    Furetiere).    ßfa  Älelb,   ba*  |)lef  3cgff# 


<Bd)e\x&  @<f)i<f  319 

gemalt  von  bopplem  33ar#ent  mit  QBaumrootten  gefüllt  uitb  burd^ 
fteppt,  fe&t  bfee,  bat  nfd>t  tefcfjt  ein  <pfeil  burd)fd>fefjen  fonnte  —  • 
ebmal*  ja  Äreujburg  an  ber  2ßerra  üblld).   spaulini  jeltf.  2ui"ir.  II.  679. 

fdjeuefen,  f.  fd)eul). 

fcfcjcfen,  roie  ftcfcb.  mit  bem  noeb,  beutlidj  öer»orfleI>enben  ©runbbe= 
griff:  machen,  bajj  etmaä  gefdjelK,  werbe,  fomme  :c„  alfo  anorbnen, 
»erfügen  (i*l.,  fdjrocb.  ffiefa,  ordinäre),  unb  au*  tlmn,  machen. 
„Diu  x>axt  wat  roct  gefdjidjet."  SBtgalof*  8857.  „2ßan  rolr*  nur 
Junten  ge flirten,  bat  itttä  nid)«  böfe*  gefebed?."  Oieime».  1582. 
„Der  £erjog  mag  barübet  f  d?icfen"  (barüber  »erfügen,  SBefeble 
geben).  Ar.  2&bt.  I.  198.  „SSeldjeS  ju  ©Ott  fte&et,  ju  unfer  feelen 
feligfait  ju  fdjicfen."  Hist.  Fris.  II.  II.  535.  na*  fd)f  efen, 
in  @emäfjl)eit  verfahren,  Rubeln.  Cgm.  929.  f.  52.  Einern,  ober 
ju  einem  etroa*  f Riefen,  H  i'om  »ermadjen,  legieren.  „3tem  fo 
fc&icE  id>  ju  ben  @artbeufern  mein  peft*  budp."  2Ba*  iefe  vor 
nid?t  »erfriert  ban,  b«i  füllen  meine  gefroiftreib  gleich,  taflen. 
MB.  XXV.  61.  74  ad  1450.  2HI  ju  f d? i ce e n  geroinnen, 
viel  so  t&un  befommen.  Ar.  S&bl.  1.80.  93?  It  einer  au  frieren 
Gaben,  roie:  mit  e.  jn  tl)un  Gaben,  coirc.  gioent.  (übron.  187. 
Cgm.  592.  f.  57.  anfebitfeu  ein  Ding,  ti  anorbnen.  os  get 
fchoT,  wen  ma"  's  ä-zfchiclo"  waas.  Des  Täppa-1  waas  nicks 
ä"zfchicka\  Der  21  n  f  d)  i  et  e  r  (9Jümb.) ,  S0?itglieb  bei  e&maltgen 
SSauamteä,  baä  nebfi  bem  SBaumeifler  bie  bie  unb  ba  ju  treffenben 
Verfügungen  in*  2ßerf  fefjte.  befd)icfen  (bfehieka)  einen,  tbn 
fommen  laffen.  Die  ganbfdjaft  befdjitfen,  bie  2anbftänbe 
einberufen.  Ar.  2&bl.  I.  149.  entftbfcfen,  au*  ber  Raffung,  föube 
bringen.  „Da  roarb  fein  antlut  bavon  entfd)ttfet,  unb  fteng  an 
je  roainen."  95ud)  ber  ®ei*l)eft  Drutf  p.  1485.  f.  73.  a  i  n  f  *  t  cf, 
adj. ,    einjeln.      on    aaTcbicks    Haus,    an    aaTchickar   Ochs.      Je 

atnfcbftfer  (sc.  2Bet*),  ober  blo*  je  atnfcbjcf  (/.•  aa'fchick), 
adv.,  etnjelroeife,  singulatim.  „Die  3linf*ttf,  solitudo."  Voc. 
r-.  1474.  Cgm.  689.  f.  188.  189.  cf.  9Unf*id?t.  Der@cfcitf, 
ber  ©efd)icf,  l)  (d.  ®p.)  ba*  SÖene&men,  £&un  unb  gaffen. 
„Daf  man  in  @täbten  aufmerfen  fyabe,  ob  jemanb  argroonfger  bat: 
ein  tarne,  ben  ju  banbbaben,  bi*  man  erfahrt,  roie  fein  ©efdjtct 
fte&c  ober  U&  man  lieb  feine*  SSefen*  erfunbet."  Sit.  2&M.  XVII. 
142.  143.  2)  ©elegenfjelt  in  Äauf  ober  «ßerfauf.  Sin  gueter  @*tcf. 
3)  Lanier,   ®d)icflfd>feit,  @efd)icflid)feit.     Alls  was  or  ä-greift, 

häd  a~n  Gfchig  und  a'n  Furm.  Des  käd  kaa~n  Gfchig.  Er  häd 
kaa'n  Gfchig  dazua.  Der  „Unfd)icf,  infacetiae.  Sin  Unfd)icf 
begeben,  turpiter  oflfendere,  labi  imprudentia."  Voc.  p.  1618. 
„Von  ungefdjftfen,  ab  importunis."    Cgm.  689.  f.  191.         ge= 

fdjicft,  adj.,  a)  roie  &ct,b.;  Salembourg:  Du  biß  gfchickt,  bärit 

bod-nweis   geß.      b)   bereit,    fettig.      B»ft  gfchickt,    fo  ge"   ma'. 

anejef^feft,  a)  wie  ijdjb,     üi.%,:  Spat  bid)  btx  Ungefc^icft 


320  ©cfyietf  @djod! 

grüe&en  liSpen?  baft  bu  eine  Ungefcbldlfcbfeit  begangen,  b)  (ä.  ©p.) 
nnfcbidlicb,  ungebürlicb.  „@inb  bießneebt  erjürnt  unb  ganj  unge> 
febidt  worben."  Jpift.  b.  ».  gtunbfp.  „Sieb  einem  Slnbern  brolieb 
nnb  faft  unge  febidt  galten."  9tef.  2.9td)t.  Sit.  34.  2lrt.  13.  gbtg. 
p.  1515.  p.  no  Nagt  bie  Jperjogln  ©abina  pon  2Bürtemberg  übet 
„®r.  Sieb"  ibreö  ©emablS  Jperjog  Ulricb*  ungefcbldteS  SSJefen, 
ungefcbldte  2Belä,  graufame  ungefebidte  Jpanblung  (JBebanb; 
lung),  bie  2Bir,  fagt  ft'e,  aus  fraulicher  guebt  biejimalS  uneröffnet 
wollen  laffen,  nnb  bie  groifeben  (Sbgetnabeln  unb  fonberlid)  fürftl. 
^erfonen  unerhört  tfh 
frieden/  clgentlicb  fliegten  (l'chiagga'),  fcbiegfeln,  a)  mit 
febiefen,  einwärts  ober  aniwitti  gefegten  $ü{jen  gebeu,  varicari; 
(tjcrac^tlic^)  geben  über&aupt-  /,25er  ©ebtegfujj,  valgus.  Voc. 
».  1618.  b)  mit  febiefem,  feitipärts  ßebrebtem  2luge  bliden,  (fielen; 
»on  färben:  fcbtllern.  fcbfegjonb,  fcblegflenb  (fchiaggat, 
fchiagklat) ,  adj.  in  beiben  93ebeutungen.  Der  Schiaggltaffad, 
©cbldertaft.  DaS  einfacbe  Adj.  febfegf,  entfprecbenb  bem  nieberf. 
febüf,  wirb  feltner  gebort-  Damit  febefnt  febief  in  gufammen: 
^ang.  Cf.  engl,  ffue,  äffet»;  ttl.  ff  ad  obliquus,  fledia 
obliquare.  Die  formen  „fcbeugeln"  fcbillern  unb  „febienjetn" 
fielen,  bie  oflerreicblfd)  fepn  follen,  geboren  wol  gleichfalls  bleber. 
feboden,  a)  in  febwingenber  Bewegung  fepn;  ben  fogenannten  Dreber 
tanjen. 

„@ie  (ik  95auern)  gonben  frolieb  feboden. 

5Sor  ben  borfboden 

Die  er$  man  in  fer  wagen  fad?."  belpt  e$  febon  Dlut. 
II.  87.  (fcoega,  oscillae,  gl.  i.  203;  feboef,  oscillum;  feboden, 
oscillare,    ossa  movere.    Voc.  p.  1419).     b)  (2öirjb.)  mit  furjem 

©cbwunge  werfen.  @.  febuden.  fcbodeln  (fcbwdb.),  febwingenb 
bewegen;  OTiurnb.)  unporfiebtig  laufen,  übereilt  banbeln;  (b.  0.2.) 
actum  venereum  exercere.    (9Srgl.  fei.  ffeifa,  vacillare,  nutare). 

©er,  bie  (?)  ©cbodel  (9?ürnb.),  übereilt  perfabrenbe  «petfon. 
(f.  febuden  unb  feb  ade  In). 
DaS  ©ebod,  ®d>ud,  ©efebod.  ©efebud  (sranf.,  O.ty.),  1)  wie 
bebb.  ©ebod  —  PteQeicbt  urfprünglicb  Pon  Sftünjen  gebraud)t  unb  mit 
bem  unten  folgenben  ©  d)  u  d  (2Burf)  ibentlfd) ,  alfo  ©ebuj?  bepm 
Darjäblen.  Docb  rnoebte  bie  £5abl  »on  60  ©tüden  für  biefe  Deutung 
ju  groj?  fepn,  unb  N°.  2  ben  fr  übern  begriff  entbalten.  „500  ©ebod 
großer  ^rager  Pfenning."  adi4i5.  8oo©cbod  bergleicben.  adi380. 
£unb  @t.S8.  I.  87,  II.  120.  12,000  @d) od  bergleicben.  ad  1353. 
®em.  meg.  <5br.  IL  71.  „ein  ©efebod  Olpr."  MB.  XXV.  521. 
(«ttürnb.  a"  Gfchuck).  „@ln  ®cb  0  d  Dacblatten."  2lnfp.  «Berorb. 
«namentlicb  i|t  Ö.Vf.  U$  ©ebod,  ©efebod,  roaS  in  2llt=«.  ber 
©ebober  (pon  ©arben,  60  ©tüde).  Sin  ©efdjod  ©trob, 
©eilen  ic,  jpirjb.  ?5erorbb.    2)  Raufen,  Wenge  überbaupt.    „25ep 

Sofep^o 


(gcfjocl      ©d&utf      <&d)tö      ®d&atb        321 

3ofepl)0  fi'nbet  man  ain  fcboef  iet  bingS"  (viel  brgl.)  Dr.  (See  1542. 
„£0  ber  rittcr  <mi  bem  ©#oce  (Raufen  ber  ötftt.er)  rant."  Jpornect 
cap.  276.  febou?wet$,  baufenweife.  3»«  ©ebwebifdjen  ifr  fioera 
fig,  ftcb  in  Raufen  fammeln,  roie  be»  Jpornecrj  g c f <^ o cE t  gebduft. 
cf.  ©ebaueeen  unb  ©eboeben. 
©er  Schochanagcl,  itapciierer^dgelcben. 

(ebneten,  mit  furjem  ©cbwunge  in  Bewegung  U¥^f  werfen, 
(cf.  fei)  o  et  c  n).  Päta'ln  fchuckng  (b.  2ß.),  @Ia«f ügcld>en  in  ein 
©rübeben  werfen  (.fimberfpiel).  „febotfen,  inS  ©rüblein  fplllen." 
Voc.  u.  1735.  ©ie  ijiebfel  febueeen,  ft'e  juefen.  „©  Oieuter,  bte 
banb  gfebuft  unb  gfd)leglat."  S&efjmanu  III.  67.  fcbucccln, 
meffl  wie  tat  vorige  unb  fer)ocEeln.  ©er  ©ebueeeler  (febrodb.), 
SBagabunb;  SSorfdufler.  febudem  (U.Sttamt).  Qt  febuefert 
mieb,  et  überlauft  mtd)  ein  ©ebauber.  ©et  ©ebuef  (U.9)?arm),  ber 
©ebwung,  Surf.    cf.  oben  ©ebeef. 


fReifyt    ©cfyab,    fcfyeb,    ic» 

(«Orgl.   ©cbat,  febet,  w.) 

©er  ©cbab  (Schäd)  —  wie  ftebb.  ©epabe  (d.  ©p.  f ci>  a  &  e ,  gonit. 
febaben,  a.  @p.  feabo,  genit.  feabtn)  —  in  Ot.'M.  wie  »s  is 

Schäd,  ober  3S  is  riet  Schäd,  leao"  Schäd  um  eppos,  für  eppes. 
Des   is    dir  Schäd,    net  Schäd,    et    fd)abet   bfr,    febabet  bir  niebt. 

„'»Bon  blfen  furfien  tun  ieb  bir  funt,  bah  fi  bir  febabc  wellent  ftn." 
SSfgatofä  KU04.  ©onft  ift  nacb  ©ramm.  §.  839  bic  ftorm  ber 
@  eb  a  b  e  n  »orljerrfcbcnb.  9t.9I. :  Aus  o~n  Scbidl  (iielnem  Übel) 
wird  o"  Schädn  (grofietf).  9t\5i. :  %e  ©d)dben  gen,  fomrnen, 
(z-  Schä'n  ge%  kerna*),  ju  ©ebaben  fommen.  93rgl.  @d)Ulb. 
„f  et)  a  b  (  0  t,  sospes,  ©ebablo  f  e,  indemnitas."  Voc.  p.  1618. 
febdbigen  (fchadinga",  lchedinga"),  aud)  gefebdbigen,  befd)dbfgcn. 
febabbaft,  nie  bebb-  „©af;  niemant  febabbaft  werb  (in  ©ebaben 
gebracht,  betrogen  werbe)  von  ben  ebduffeln."  9)?uncbn.  ©t-9?.   Cgm. 

302.  f.  117. 

©ebaben.  ©er  Wag  =  f  ebaben  (Jpübn.  731.  734),  ©emmelfebnltte 
in  Wild)  gefoebt,  mit  Jponlg  ubergoffen  unb  mit  9)?obnfamen  betreut, 
©ine  dbnllebe  33ebeutung  mufl  aud>  in  folgenbem  (Sompofitum  ftatt 
baben:  ,,©u  (Wunbbecf)  baft  gewip  »or  lauter  ©ebaben^bettlen 
(^lettlen?)  batben  nlt  Seit  gebabt,  inbeme  bu  ein  ganje  Soeben 
fein  fauber  »erfartet  baft."  f.  ©analer  Hl.  SSrgl.  ©cbaiten- 
blättlein  unb  ©ebaben. 

©er  ©ebaben,  f.  ©ebatten. 

febßiben  (fchaodn,  o.pf.  fcliäidn),  Praet.  Cöndit.  id)  fdwibet  Uttb 
fd)ieb  (fchiad,  O.pf.  fcheid),    Partie,  gefebaiben  (gfchaodn), 

gewobnlieber  gefcbalbet  (gfchaodt),  wie  bd)b.  febeiben,  welcfee^  in 
©cfomfUei'ä  fBaycrifdjcd  TOtttetbu^.  III.  2f).  36 


522  ©efyaib 

#ofge  ber  bat  al  (ei)  mit  bem  ci  (i)  permengenben  2luöfpracbe  nad) 
unb  nad?  bafyln  gelangt  i|tr  role  melben  conjuglert  ju  werben,  unb 
bctTen  fatfdjeS  Praei.  fdjlb  unb  Part,  gefdjtben  aud>  mit  in  ble 
93ol?£fprad)e  geflofien  finb  (d.  <Sp.  fdjelben,  ld)  fegtet,  f)dn  ge. 
fcbelbcn,  a.  @p.  fcelban,  fetab,  fcleb,  glfcetban  neben 

efnem  abgeleiteten  feeibon).  De  zwao  häbm  A  fchaa'n  lafln  — 
fi  fan'  fcho"  üboc  s  Jär  gfehao'n  ober  gfchaadt.     „2ßo  ein  JratP  POtl 

jfjrem  @b>wfrt&  mit  bem  Oiccbten  gefcbalben  wirb."  2.0?. ».  1616. 
f.  204.  „936$  g e f 4  a  t b  tf  (fd)led>t  gef*f  ebene«)  £r$t."  £ori  35.0i.  262. 
gefdjaiben  für  befdjafben,  discretus.  „(ginen  mit  bofen 
nngefdjafben  iportten  erjürnen."  sjflündm«  ö?-2l.  ».  1453.  Der 
8djalb,  ©efeair,  ble  Entfdjelbung.  litt.  v.  1240  bep  ^repberg. 
MB.  VII.  151.  Chr.  Bcncd.  II.  48.  2lug*b.  «Stbtb.  bep  $repb.  p.  114. 
abfepatben,  discedere,  decedere.  Da«  2Ibfd)alben,  ber  2Jb: 
fd>aib,  Slbfdtfeb.  2.0*.  ».  I6t6.  f.  657.  „Wdjatb  ber  feelpnb  leib." 
Voc.  p.  1618.  auäfebaiben.  ,,®eperb  unb  argllft  gencjlld)  au«= 
gefdjalben."  Urf.  befcbalben,  im  2iUgem.  wie  l)d)b.  befcf/elben. 
„Sil«  bir  mit  Worten  befdjaiben"  (gefagt)  l(r.  b. 2.CK.  £euman  @. 59. 
ginen  befdjaiben  für  ©erlebt,  fürbefcfcalben  (färbfchaa'n), 
pot  ©eridjt  eitleren.  25er  ftürbefcbalb,  blc  Gitatlon.  „«Muf  unfern 
5ürbefd?alb."  MB.  X.  564.  p  etb  ef  d>  alben  (vo'bfchaa'n, 
D.<pf.  vo'bfchäi'n),  burd)  rlcfcterlicben  2lu«fprud)  erlebigen,  befdjllefjen, 
beenben;  ein  9)erfon,  eine  @ad)c,  ein  @efd)äft  abfertigen. 
,,<fi$är«  nlcbt  für  manche  ble  bdrtefte  speln, 
Oieljenbe  53llde  per bf falben  mit  nein!"  (Äreill). 
befd)alben  (part.  pass.)  d.  @p.,  discretus,  pemünftfg.  „rasonevole 
befdjalben."    Voc.  veneziano-todesco  p.  1424.    Ms.  f.  22.     „3u 

feinen  befAafbenen  3ären  fommen,"  münblg,  majorenn  werben. 
Ar.  2l)bl.  I.  118.  123.  „Die  alte  Eonigln  33run&llb  ein  llftlg  be* 
fdjelben  welb."  21p.  dfcr.  3lu.  „<H$le  fol  ein  unbefdjelben  man 
befcbelben  bei  er  nl&t  enfan."  2Balt&et  p.  b.  93.  S3. 18.  „Der  erbat 
unb  befdjalben??.  9?."  Die  93efd)alben.  a)  „(?wr  «Befcb jlben" 
iperben  93ürgermelfrer  unb  OJatb  ja  9iegen«burg  von  ben  9?ürnbergern 
Im  kontert  angerebet.  @em.  Oieg.  (ül)r.  II.  81  ad  1351.  b)  föütfftcbt-- 
na&me,  93eblngung.  „2llfo  mit  ber  befdjalben,  bajj.."  Urf.».  1336. 
„Die  93efd)«lben  »olle  man  jm  jebod)  tljun,  bajj..."  ©em.  Oieg. 
@br.  iL  315.  Die  93efd)albent)elt,  wie  ba$  vorige  a)  unb  b). 
„Älnber  unter  14  3at>ren  fofl  man  anberft  nlt  peinlldj  fragen,  bann 
burd)  bte  muetb.en  mit  »cfcijalbenftelt."  Opf.  g??alefi>Ü.  p.  1657. 
(C  @p.)  «ßerflanb,  «ßeritänblgfelt,  rldjtlge^  Urtb^eU,  Discernement. 
„9ttan  ftet>t  oft,  bat  ein  man  fein  befcbalbenftalt  rcrleuil,  toenn  et 
geraunt  ober  t>art  geflagen  »vlrt  uorn  an  bai  ftaubt."  (üonr.  p.  9)?egen: 
berg  3te3  gapltcl.  QSrtbanfe^  Söefd) eibent)eit  1fr  ber  fcltel  efne^ 
poetlf*  elngef  letbeten  @»ftem$  pon  Erfahrungen,  2lnfld)ten  unb  (Kegeln 
be$  Sebenö,  an  bem  fid>  fd)on  ba$  l3te  3a^r&.  erbaute,  unb  beffen 


®d&atb  523 

2Bettt>  Mi  bem  Umftanb  ju  ermeflFen  fft,  bafi  ei  Pon  SB.  ©rfmm, 
bem  perblenftpotlen  Herausgeber,  für  ein  2Berf  «SaUber1*  pon  bcr 
tOogeltveibe  gehalten  wirb.  35er  23ef$atb,  »te  bebb.  Söefcbelb. 
25aä  33ef(baib=@fiett  (Bfchaadefsn),  n>a^  pon  einem  für  batf  Jpau* 
gefd)la<bteten  ©cbwelne  unb  brgl.  ben  9cad)bam,  bamlt  {Te  glelcbfam 
SBefdjelb  t&un,  jugefd)ltft  wirb,  ober  rca^  ble  ©äfre  bep  einem  Jpocbäelt-, 
Ätrdjweib-  unb  brgl.  ©Smaufe  üblicher  Mafien  von  tbren  Portionen 
bep  ©efte  legen,  unb  In  einem  Äorb,  auf  einem  Steiler  :c.  ju  bem= 
felben  3wecf  ben  Striaen  na*  Jpaufe  fd)lden  ober  bringen.  „Der 
rotbe  goro  ober  rel*e  SBergfnapp  Ift  weit  befannt,  oXi  welcber  ble 
l)ol)e  ®d)ul  ju  tyrag  fod  erbaut  fcaben,  unb  feinem  Äontg  ein  ganjc 
Üonnen  ©elb  gelPben,  unb  nacbmaW  ben  ©djutbbrlef  In  einer  per= 
beeften  gulbenen  ©Süffel  bem  Äonlg  für  ein  S8efd)albeffen  auf- 
gefegt unb  lim  bamlt  pere&ret."  <p.  2lbra&.  „Jpctjog  Subwfg  ebret 
feine  2lmbtleut  unb  priefler  offt  mit  befS alberen  unb  wlUpretb." 
diix.  In  Jrelb.  ©amml.  I.  149.  35le  33efd)alb$punften,  plur., 
ble  pon  einer  obern  einer  untern  93eborbe  jur  Verantwortung  jurücf; 
gefSloffcnen  JBemerfungen  ju  einem  elngefenbeten  amtlichen  sprobuet. 
befdjafb,  adj.,  f.  befcbelb,  neben  unb  mit  welSem  ei  porfommt. 
entfd><ttben,  „dijudicare."  35a$  böfe  unb  gute  oon  elnanber  ent- 
fSalben."  L>r.  Stflnberer  p- 120.  $Jwep  einer  Irrung  entfSatben, 
@d)ieb<rld)ter  über  fie  fepn.  jpunb  @t.93. 1-  7.  (<ii  flcftt  fd>on:  tfe 
würben  entf Sieben).   35er  gntfdjaib.  üief.2.9?.2;ft.xiv.airt.3ff. 

Unter  fd)alben,  intersepire,  discernere.    Voc.  p.  1618.     35er 

Unterhalb,  differentia.  „35afl  bu  und  unberfSalb  (OieSen= 
fdjaft)  gebeft,  warum  bu  ble  (grobe,  unbillige)  reb  getrau  babeft" 
<lt)t.  in  ftrelb.  ©amml.  I.  91.  perfSalben,  derben;  (a\  @p.)  ei- 
nen Jpanbel  perfa)./  dirimere  caussam,  entfSelben.  „2Ba£  ble 
fSergen  verfdjaiben,  ba*  bat  nlSt  Srajft."  9Künd).  @t.5K.  Cgm. 
543.  f.  143.  Cgm.  302.  f.  104.  „Olfn  fad),  bie  perrld)t  unb  per^ 
fdjalben  l|V'  (res  iudicata).  Cgm.  27.  f.  2.  p  er  f  Salben,  adj. 
(elgentl.  partic.  pass.),  perfSUben.  ffiiltmalfter  ©etraibrebuctlon, 
«ßorrebe.  unperfS«ibentltS/  a)  indivisum,  b)  o&ne  UnterfSleb. 
2.JR.  ZiUl.  Olrt.  10.  (5rtl  pr.  a.  242.  35le  JpalbfSaib,  Jpdlfte. 
35le  SBJegfSalb,  ber  ©Seibeweg,  wo  jwep  ober  mebr  2öege  mi- 
einanber  laufen,  ftS  freujen.  „2ßegfSalb,  compitum."  Voc. 
».1419.  „©egefceibele,  bivium."  gl.  o.  342.  „®en  man  bln- 
für  ent&aupten  will,  ben  fol  man  enthaupten  auf  ber  wegfSafb 
(al.  wegfSaiben),  ba  man  ble  erfcblagenen  bin  begrebt."  3lug«b. 
©tbtb,  2Bald)  p.  119.  25er  @d)aibmann,  arbiter,  ©sieb^- 
riebter.   Voc.  ».  1618.    35a^  ©Salbwafer,  ©Selbewaffer. 

35a«  ©efdjalb  (3ager=@pr.)r  a)  eingewelbe  bei  2ßllbetf.  b)  gnbe 
am  Jplrfd>gewef&.  „Qi  foll  für  einen  iagbam  ^IrfS  gebalten  werben, 
ber  an  bem  ©ewlcbt  ad)t  ©ef^aiben  &«t-"  ©eiatb«:örb.  p,  1616. 
3t««  €ap.   c)  (Wb.cin)  «Waf  pon  V«  Walter, 


324        @djaib       ©djaub       (&d)ei>       ©djetb 

Xet  ©dnüb,  ber  @cbatben,  ©cfcalbftfcb  (U.jDonau\  t>ebb.  Sdjelbe, 
2j3el$,  QBaHer,  Silurus  Glanis  L.  „S^afb,  gramarus."  Voc. 
V.  1145.  Gl.  a.  28.  642,  i.  13G,  o.  86.  196  fft  fcetba  asella. 
(üalembourg,  mit  Slnfptdung  auf  f Laiben  (ftd)  trennen):  <£ Laiben 
ift  faln  gueter,  ober  Ijt  ein  grätiger  #ffd).  Unb  mit  2ln= 
fpielung  auf  ®d?aib  (thcca)  fagt  2lbcle  feltf.  @er.£.  II.  580: 
„2BeU  bte  haften  unä  eine  anbere  9)?afcarabf,  nemlier?  «Briefen  ofme 
33rucfen,  tiefe  33rdrcn  ofjne  [Rucfen  unb  ©Laiben  obne  Keffer 
vorweifet." 

Die  ©ctjaib  unb  bic  ©cbafben,  wfe  bd)b.  Sc&elbe  (a.  6p.  fcetba, 
genit.  un).  „Die  2Belber  führen  6  @d?werb  im  9Kaul,  werben 
brum  auf  b"  ©djafb  gfcblagen."    ©.  Jranf. 

fcfeaubeln  (fc&roäb.),  übereilt  verfahren. 

febaubem,  wie  befeb.  (cf.  fcfcubern,  fdjuttern).  „De$  93rantweln* 
fannft  bu  blQ  bebienen  ju  ber  Aalte  ber  ftaefet  unb  bep  f  d)  a  u  b  e  r  d  err 
tem  borgen."   Dr.  ©Unterer  .ftricggarjnepf.  1620..  p.  26. 

fched,  fiel)  fd?led)t,  adv. 

„fd)ebertPenfet,  obliquu?."  „Est  in  convieiis."  ^rafet/.  (Heum. 
opusc.  687).     SSrgl.  fd)ied)t$,  adv. 

„b'fdjebern,  beübeln."  ^-rafd?.  Heum.  opusc  675.   cf.  fdjlebern. 

febeiben,  fd)  fefeib,  bab  ober  bin  gefd)lben,  wie  l)d)b.,  unb  erft 
vom  I4ten  3al)rl).  an  aud  bem  2tblautoerb  fcftelben  (fcfcaiben) 
wol  nidyt  ol)ne  9)?itwirfuug  einer  febon  alten  unabtautenSen  §ornt 
fetbon  (9MI-  <pf.  17.  12,  nid)t  fetbon)  entwickelt.  Cfr.  ©cfcait 
unb  @cr>ett.  „@t  werben  bann  mit  einanbet  verfdjfben." 
Cgm.  27.  fol.  5.  (v.  1396).  „@ad?,  bk  vertiefet  vnb  verfdjlben  ifh" 
Cgm.  431.  v.  i39o.  f.  6.  „entfcbjben  ober  verfdjfben  fad)" 
(causa  judicata).  (Ref.  2.5Ä.  £ft.  14.  3Irt.  3  ff.  „Der  9<.  fam  auf 
ben  famfplafj,  wfe  ti  jl)m  verfet/iben  (angefagt)  mi."  (Jöron. 
in  Jrevb.  ©amml.  I.  160.  verfefeiben,  (fcfewdb.)  jerfdjiben, 
diversus.  Die  niefc t  partidpialen  formen  ©cblfcung,  ©d?ib: 
mann,  f  cfr  i  b  l  i  d?  fieö  unten. 

befefe  etb,  adj.,  bep  <p.  2lbral)am  mi  gefebefb,  w.  m.  f. 
„befd?eib  unb  weitfllcfc."  „Sin  bcfcfceibed  unb  befcfcafbneS 
Überfeben  ftebt  ben  (Ebemdnnern  oft  nit  übel  an."  „(Sie  bat  aber 
gar  balb  befefeaib  unb  befefeeib  geantwortet,  wie  bafj  ei?  ungc= 
reimet  fcbelue,  bep  folcber  geft  ein  SDcanndbllb  in  bat  Spaui  s» 
laffen."  „befdjepbe  ober  liftig,  astutus."  Voc.  p.  1477.  93  t- 
fdjetbigfeit,  Älugbelt.    S3ud?  ber  2Bei^beit  v.  1485. 

gefebeib  (gfcheid,  gfchei'),  adj.  unb  adv.,  gefunben  OTenfdjen: 
verftanb  babenb  (mi  im  gemeinen  Seben  9torbbeutfd)lanb<  f  l  u  g), 
bem  gefangen  Stfenfcf/enverftanb  entfprecfcenb ;  befonbertf  vcrftdnbig; 
vortrefflid) ;  febr  (fcfewelj.  gfchid,  gefefeiber,  versutus.    Voc 

V.  1429).     SiM.l  I  b'f  ma'  nimraa'  gfcheid  gnua',  welfi  mir  tlid)t 

mefer  ju  rattyen  unb  ju  feelfen.    Des  is  gfcheid,  ba^  verfrebt  fi'dj; 


©d)ib  525 

natürlid)!  Bift  gfcheid!?  Mft  fcu  bep  XrotT:  ?  Ge,  fei  gfcheid! 
Wia  net  gfcheid  häd  a'  gfchrian,  gfluacht,  is  ac  gloifa",  gl'älln  etc. 
(feftt  ftarf).  Du  bift,  du  warft  gär  gfcheid!  (mit  bem  £on  auf 
gär),  oft  mit  bem  23epfaß:  Bift  gwis  hePt  Nacht  bei'n  Gögkl 
glegng;  ironifdje  Abfertigung  «uf  eine  naferoeife  Oiebe  ober  3Ur 

mutljung.     Bift  net  gfcheid!    fey  gfcheid!    n>ag  bu  fagft,    fatl'tt  td) 

faum  glauben.  Er  is  net  recht  gfcheid,  etroatf  »errikft  im  $opf. 
Gfcheido*  Weis,  auf  vernünftige  QIrt,  im  Smfl.  Was  gei'ft  denn, 
gfchei',  her?  im  (Srnfl,  tt>ie  »iel  gib(t  bu?  o"  gfcheids  Bior,  o' 
gfcheide  Orfeigng,  a~  gfcheids  Feuoc,  ein  gtOße^,  tüd)tigc£.  Häd 
net  a"mäl  mer  a"  gfcheids  Ilemat  zu'n   ä'legng.     f  iben-gefcbc  tb 

(fibmgfcheid)  (b.  2B.),  überaus  flug,  überflug.  gefd)etb  =  lo3 
(gfcheid-lous  9türnb.),  badf.  ungefdjeib,  unflug,  unvernünftig; 
über  bie  «Üfaüen.  2)a£S  ©efd)  eibelein,  irontfd):  ^erfon,  bie  \ut> 
gar  Elug  bünft.  letz  fchau  ma'  wida'  des  Gfcheido. 1  a" !  3n  ber 
©d)roefj  bat  man  baö  SSerb  etroat  »ergefd)efbeln  (vorgfehidolo*), 
et  aai  lauter  Älugbcft,  gelnliclt  fd>tc<fct  madjen.  gefd)elblg,  adj. 
«Puchberffiei^beitt».  1185.  f.  in.  2>fe  ©efepeibbeit,  ©efepeibig; 
&alt.  ,,"211$  ncd)  mdnfg  fran)  tuet  fan  auffreben  ain  ainfaltlgen  man 
mit  mangerlap  banb  gfepeibi  fair."  ,,2)aS  bat  finb  fd)alftid)  fau 
gebaren,  ba<  e£  ift  g  f  cb  ei  b  fa  f  1 1  vcll."  Cgm.  270.  f.  364.*  371.8 
„Wir  gefebeibigfeit  »nb  orbnung  tut  ein  man  i>a$  ber  anser  mit 
ftertf  nit  getan  mag."   Stock,  ber  SBeitfbeft  ».  1485. 

fcbtblfd)  (fchidla',  2lHgdu),  »crtrdgllcb,  friebfertfg,  billig.  „Wit  ber 
©efellfcbaft  friblid)  unb  febiblid)  leben."  StagenfeU  de  Norimb.  547. 
fcbiblldje  ddtbe  (beorbert  jur  2tutffd)cioung  unb  53ertbellung  einer 
$!3crlaffenfd)aft).  &x.  £l)bl.  XVII.  226.  227.  Scr  ©cptbtnann,  bie 
©  ä)  i  b  l  e  u  t ,  ©cplebrlcbtrr.  Unter  ©  cb  i  b  l  c  u  t  gen,  ä.  @p. 
2>er  ©epibjaun.  Cbm.  323S.  f.  29.  Sie  ©cbibung,  a)  (a.  @p.) 
fd)iebtid)tetltd)C  Cntfcbcibung.  Gin  bhtg  an  (in  fcblbung  [äffen,  e$  ipr 
unterteilen.  2lutf  ber  fdjibung  gen,  fid)  bem  3luöfprud)  niebt  unter- 
werfen. MB.  IX.  215.  2.3i.t.l453.  Cgm.  302.  f.  101.  Cgm.  543.  f.  145. 
Die  ©cbibung  (Schidum)  lauten,  bie  «Sterbeglocfe  läuten;  au:l) 
baö  fett  1418  eingeführte  i'äuten  am  greptag  um  11  Ubr  (in  9ciirnb. 
nad)  S?$l.  um  9  lll)r)  Worgen^  sur  Erinnerung  an  ,Me  ©tbtbung" 
dbriftl,  roobep  ein  ©cbet  gefproeben  roirr,  ivelcbeg  anfangt:  Tenebrae 
faetae  sunt,  nad)  einer  alten  Überfettung:  „(5$  finb  Jinfternufl 
worben."  „3n  ber  eren  unfer  lieben  fraroen  febibung  alt  \x> 
gen  bpmel  gefarn  ifi."  2Iltc  Gttater  @bronlf".  ,/2Im  mittmoeben  nad) 
unfer  lieben  frauentag  irer  ©cbibung,"  b.  t.  9J?arü  ^immolr 
fabrt.  Ar.  Ebbl.  V.  66.  b)  S)a^  Jplnfcbetben.  „Ob  tat  ©elgerat 
auf  ben  iad)  unfer  ©djibunge  begangen  nidjt  moebte  werben." 
MB.  VII.  169  ad  1354-  2)er  l2Ib  f  d)ib  (Apfchid),  tr-ic  l)d)b.  2ib- 
fd)leb.  Der  Slbfcbtber,  »ercbfdjicbeter  ©olbat.  Saö  ^bfd)tbgelb, 
ber  2lbf  djibwein,  ben  Beamten  unb  flmttfbfcnern  ju  reiebeu. 


526        <5<$)kb       ©<$ob       ©cfyub       @<^af 

2.9?.  ».  1616.  f.  444.  »erabf*fbcn  eine  ©a*e,  einen  9le*t$: 
banbel.  35le  23  ef*lbung,  ba$  2egat.  2Blrjb.  SBerorb.  o.  1618. 
2>er  <5ntf*tb,  ble  @ntf*elbung.  (Ref.  2.0*.  £ft.  14.  2lrt.  3. 
Sffiagenfell  Norimberg.  3H.  2)er  „$elbf*leber,  @*lebfteln." 
Sßlrjb.  93erorb.  ».  1761.  2)er  Unter  f*tb,  role  b*b.  untere 
f*lblt*,  a)  diversus,  b)  fpecificlert.  „9?lt  Im  buf*,  fonber 
unberf*f  bll*."  2-9?.  ».1616.  f.  65.  2)le  ©üter  nnter-- 
fdjtebltd)  bef*relben.  ©ute  unter f*febll*e  9ie*nung  t&un. 
SSlrjb.  2.©.0rb.  V.  1618.         Gl.  a.  653   unter f*lb   distinetio, 

unterf*fbunga  difFcrentia,  untirff Ibunga,  2>lut.  III.  132 
obne  groelfel  mit  fnrjem  l,  role  untatfclbon  discernere  gl.  i.  814 
Unb  „fclbon"  separare  «ftotf.  42.  12,  fo  ba$  aJ  ble  bler  auf: 
gefübrten  @*lb  =  formen  eine  ältere  üueUe  alt  ble  bed  abnormen 
2lblautoerb£  f*elben  (f*fb,  gef*tben)  baben  fonnen. 

2)er  ©*ieb,  a)  ein  ${f*,  fieb.  @*tet  unb  @*tetllng.  b)  In 
Cgm.  585.  f.  99b  fprl*t  ein  Somberr  ja  $relfing  um  1479  »on  ei- 
nem «Böget  ©*leb. 

Schodcr,  f.  ©*olber. 

fchudern,   f.  f*uttem. 


Xat  ©  d)  af  f  (Schaf ),  2)lm.®*  ä  ff  lein  (SchäffI,  Schäffal),  ©*dffel, 
a)  ©efeiji  »on  53ott*erarbelt,  na*  oben  offen,  für  roel*e<  na*  Unu 
ftdnben  unb  ©egenben  au*  ble  Benennungen  @e*ter,  ;?uber, 
©tanbe,  S3ottl*  unb  brgl.  oorfommen  (feaf  tina,  J)lut.  III.  149). 
„(Sin  f*aff  mit  roajjer."  Cgm.  632.  f.  94.  „Srofj  unb  spiunber, 
@*aff  unb  @ef*lrr."  2Io.  @&r.  39.  „33abf*dffer  ober  33ab= 
fester."  „93or  ber  Grebenj  fein  geftanben  VI  protf*aff,  neben 
ben  protfebeffern  aln  fllbrelnö  glegbecfb."  2Öftr.  33tr.  III.  144 
ad  1476.  3m  b.  $la*lanb,  wo  ©*aff  mlnber  üblld)  alt  Im  0.8. 
unb  In  ber  O.W.,  i|t  bafür  bat  2)lminutl»  SchafFl  um  fo  gebrauch 
ll*er.  Bädlchäffl,  FuasfchafFl,  Sudlfchäffl,  WaflVfchaffl  etc. 
„gln  fd)äffl,  diota,  scaphinum."  Voc. ».  1618.  b)  ©etrelbmajj. 
3ln  einigen  Orten  ift  bat  ©*aff,  an  anbern,  j.  93.  9J?ün*en, 
Slugäburg,  25onaurcörtb,  <pfaffenbofen  bat  ©*äffel  übli*.  Do* 
fit  gefehlt*  Im  ganjen  2anbe  bat  9)?un*ner  @*äffel  eingeführt, 
roel*e<  6  «p?ün*ner  9ftef?en,  jeben  ju  2  vierteln  ober  ©tri* 
ober  8  ©e*jebnteln  (gj?d^leln),  entbält.  ©elt  bem  3al)t  1810 
ift  aud)  bat  9J?afi  für  ben  Jpaber  bem  ber  übrigen  ©etrelbforten  glel*r 
geftellt,  ba  lit  babjn  bat  £aberf*äffel  7  9J?efjen,  alfo  Vi  mebr 
alt  bat  SSetjen-,  Äorn--  unb  @erftenf*äffel  blelt.  9?a*  2Bftr. 
53ef*relb.  oon  SQ?ün*cn  p-  115.  120  Ift  ber  fublf*e  3nbalt  eine* 
5)?ün*ner=©*äffet$  208V2  bat>tlf*en  ©etränfmafen  glel*,  unb 


<5$af  327 

entölt  6V2  2>ecimalfuc-iff<r?ube  unb  2%0  bergleidjen  GubifioHe  nad> 
bem  Pied  du  Roi.  £>le  f)d)b.  Jorm  ber  Steffel,  ber  man  ixx$  b. 
Neutr.  ©crjdffleln  burd?  ble  ©djreibwelfe  ©djdffcl  (In  ber  9Iuö= 
fpracbe  Immer  Schäffl,  nie  Scheffl)  gendbert  bat,  beftebt  übrfgeitö 
feinerfett^  febon  über  taufenb  3a^re,  benn  bereite  In  gl.  a.  537  wirb 

(sata)  dimidium  modium  tenens  gegeben  burd)  „b  a  I  p  muttt 
ebO    feefil   fol."     3«  ber  Lex  Saxonum  £ftel  XVIII.  (additio 

bep  Sfnbenbrog)  werben  an  Joggen  fcefffla  XXX,  nad)  bem 
(üapitulare  t>.  794  aber,  in  nod)  reinfdd)fifd)cr  $orm,  feapilotf  XL 
auf  einen  fdd)ftfcben  ©d)illlng  (solidus  Saxonum)  angefangen.  2)aft 
bte  baptifebe  Jorm  baä  ©cbdffel  (Schäffl)  niebttf  anbertf  fepn 
»erbe,  altf  bat  3Mmlnutfo  von  ©djaff,  fft  fd)on  barauö  wabr^ 
febeinücb,  bajj,  wie  »erfebieben  aud)  ber  Snbalt  beä  ©cbaffeä  an 
verfddebnen  Orten  fep,  bat  ©cbdffel  immer  nur  ein  größerer  ober 
flelnerer  % b eil  beffelben  f(t.  „5J?an  foi  bem  meiJer  (Äornmeffer) 
»cn  ainem  m  u  1 1  $u  Ion  sehen  lt  in.,  von  ainem  fdjaff  l  dn., 
von  ainem  fd)dflein  1  baller."  Cgm.  544.  f.  50.  ©0  j.  95.  bdlt 
bat  3ngolfidbter,  Oiegenöbur^er,  ©traubinger  ©cbaff  (Äorn)  über 
2  Otfündjner  ©d)dffcl>  bat  2lbentf  berger,  Aelbelmer,  23obburger, 
©elfenfetber  ©cbaff  bdlt  beren  über  :>,  bat  tyaffauer  über  5,  baä 
©cbdrblnger  über  7.  Übrigen^  finbet  fid)  bat  ©cbaff  uacb  ben  »er- 
fdjlebnen  Orten  aud)  in  9,  16,  20,  21,  28,  12  unb  mebr  gießen 
abgctbeilt.  93rgt.  2Bagner$  (ülpfl  =  unb  (Jameralbcamte  I.  p.  194  ff. 
2Bftr.  93fd)r.  ».  9J?ünd)en  p.  114  ff.  «JHuncbner  Jpanbcalenber  auf  1S03 
p.  57  ff.  @.  a.  Wut r,  gießen,  97?  d j?  11.  XI).  @.  625.  653.  662. 
Viertel  I.  8$.  @.  633.  ©  tr  id).  c)  £>urd)  bie  alte  2anb=  unb 
$pollc.=£>rb.  33d?.  4,  Sit.  9,  Olrt.  2  finb  ben  ftifebern  ble  2egfd)dffel 
verboten,  cfr.  Ar.  mi  I.  222,  VII.  459,  XIII.  1-11.  „sjRtt  £rtb= 
fdjeffen  unb  OUrfdjeffcn  vifeben."  MB.  VIII.  280  (wol  feine 
©cbiffe).  (©d?a  ff  gebort  überbaupt  wol  jum  alten  feaffan, 
feeffan,  liaurire,  febaffen,  ©cbapfen,  ©djuefen  unb  ferjopfen). 
®er  ©cbdffler  (Schaffte1),  ber  2?öttd)er  ober  $aijt>fnber,  Cbavra- 
rius,  MB.  XI.  14.  saec.  Xlll.  2)cr  @  d)  d  f  f  l  e r  t a  na,  fcanjfplel, 
weldjetf  ble  ü)?ünd)ner  SBöttcbergefellen  im  erfien  üvegierang?iabre  etneö 
neu  angetretenen  Sanbctffürftcn  unb  bann  alle  7  3al)re  in  ber  JafU 
nadjtjeit  cor  ben  Jpdufern  gewlffer  Jperrfcbaften  unb  por  betten  fljrer 
Jpauptfunben,  ber  Trauer,  SBfer=  unb  Äaffeewlrtbc,  unb  $war,  per» 
möge  elne3  raiferlicpen  tyrioilegiumä,  in  ber  ebmaligen  Xradjt  ber 
(Jbelfnaben,  nad)  ber  9J?elobie  eines  eignen  2febe$,  welcbeg  anfangt: 
Gredl  in  dac  Buttn  etc.,  aufzufüllen  pflegen.  dt  fft  bieß  eine 
9lrt  Sontretanj,  ber  grofle  bebtet  genannt,  wobei)  fie  grojje  mit 
93ud)$  unb  SSdnbcrn  gejlerte  ÜJclfe  in  ben  ^»dnben  balten  unb  bantit 
»erfdjiebne  S'snren  bilben.  «Bor  bem  feperlicben  Öefunbbeittrinfen 
werben  bie  »ollen  ©Idfer,  womit  für;  vor  jebem  Jpaufc  ber  auftritt 
fdjltept,  auf  bte  innere  Jldcfce  fcer  JHeifbogen  gebellt,  mit  biefen  im 


328  ©cfyaf 

Greife  berumgefcbroungen.  cfr.  SSurgbotjer  23efd>r.  \>.  Wunden  p.  118. 
Sßftr.  93efd?r<  p.  287.  2lud>  In  ©aljburg  Pflegen  b{e  Äüfer  unb  Älcujer 
alle  fiebert  3abre  Ibren  övalffleintanj  jum  Söeftea  ju  geben.  2>er 
©djdffler,  alberner  $?enfcb.  @.  unter  fdjaffen. 
2)aä  @d)d  ff  (Schaf;  D.tyf.,  fcbtpdb.  Schäuf,  sing,  unb  plur.),  role 
befcb.  ©d)af  («.  ©p.  3fibot  nod)  feaap,  fonft  fcäf).  35er  Schafbök, 
«HMbber;  ©djäfrbaur,  @cb"f=bof,  reo  eine  ©djafbeerbe  %z- 
galten  rolrb.  ©d)dff  =  berg,  boljerer  Sera,  beffen  Qllpenroeibe 
nur  für  ©cbafe  u.  juganallcfc.  2)er  ©d)  äff  er  (SchäftV,  Schaflfara*, 
ScbäfFala',  ScbafTla'),  ©cbafer.    „©Raffer."  ®e&ffnete  3lrd)foe  I. 

370.  574. 

„Es  trib  ein  guot  Schäffalor  über  den  Se, 

Seine  Schä'flein  wurden  weifser  als  der  Sehne; 

Do'  Schaffalar  houd  a"  Hüatala-r-auf, 

Um  taufend  Guido"  Bandala"  drauf."     @id)frettlfd)e$  £anj= 

llebdjen  mit  eigener  3)?elobfe.  febaffen  (fchäffa",  fdjdfin,  Voc. 
r.  1618,  d.  ©p.  fdjeffein,  a.  ©p.  fcdftn),  adj.,  ovinus,  ovillus. 
a  fchaffa's,  fchäffaras  Bra'l  (©djaftfbraten),  ^  fchäffana',  fchaffara* 
Schwaas  (©djafSMut). 
T>ai  ©cbafestlld,  eine  SIrt  Crule,  im  Cgm.  312.  f.  39a  mit  blefer 
23epfd)rlft  abgebübet,  bep  Qibelung  ©djufur,  ©ccaufaut,  franj. 

la  chouette,  gl.  a.  832  fcöofut,  bubo. 

fcfcaffopfen,  vrb.  (b.  2B.),  21rt  harten  ju  fplelen. 

fd)  äffen  (fchaftV,    D.^Jf.   fcliaffm,    Condit.    1  fchaffat,    ijat    $t- 
f  d)  äfft;    U.  ©p.    feaffon,    disponere,    condere    formare,    ffo 

feaffota,   partic.  gifeaffot),   In  formen  unb  33ebeutungen 

.  vermengt  mir  bem  Im  SMaleft  melfl  nur  mebr  <nW  Qircbaltfmuä  vor= 

fommenben  2lblaut»erb  febaffen,  ld)  fd)uef  (Condit.  fchüof), 

J)ab   gCfd)  äffen  (a.  ©p.  feaffan,    haurire,    creare,    condere, 

feuof,  gf feaffan  —  „unetfebaffen,  inexhaus'us,"  Cgm.  17, 
f.  102),  im  Qlllgem.  n>le  bd?b.  folgen  einige  mebr  blaleft.  ober 
peraltete  SInivenbungen:  1)  „Mit  a"n  Guld-n  fchaf  1  fcn©y*  mit 
einem  Oulben  fomm  ld)  febon  jure*t,  fomme  id)  au*.  (JpbGr.)  „2)« 
g fd? äfft  man  mit  faln  @mcn,"  ba  rldjtet  man  mit  3«9»lel)  nid)t$ 
ßU$.  ,, Schaf  's  wol,  plur.  fchafts  -s  wol!  lebe  tt)0l)l,  lebt  roobl!" 
©aljacbjreiöfrlatt  p.  1814.  Jpübncr  682.  einen  muejilg  febaffen, 
ibn  lebig,  frep  macben.  £r.  2&M.  VII.  149.  2)  gefefcaffen,  l« 
einigen  dompof.  nod)  iloi  fd) äffen,  partic.  ober  adj.,  befdjaffen, 
geftaltet,  engl,  f&apen.  „Xlt  ©a*  ifl  gefdjaffen  wie  ld?  an= 
gezeigt  bab."    QlP.  (Ebr.  45.     „3*  null  prtefter  rcerben,  Ift  ti  mir 

gefäjaffcn,    si   fata    concedunt."    Cgm.  69ü.  f.  41.     ©lef)   b  e= 

fdjaffen.  altgef d? a f f en,  adj.  (9cprfd>.),  dltlld),  bejabrt. 
junggefebaffen,  jugenblid).  Ol».  £1)t.  25.  redjtgefdjaffcn, 
geredjtgefdjaffen,  tedjtfdjaffen,  gered)tfd>affen,  adj. 
(r'cchtfchaffo*),  tvle  &*:&.  rcd)tfd)«ffen;  redjt,  richtig,  tüdjtig  (nbrf. 


©cfyaf  329 

recfctfcfcapeu).  „ein  red>tgef<feaffner  gürfh"  2lo.  @br.  174. 
.  .„2>amtt  bte  53eld)t  fleifjiger  unb  red;tgefd?affner  »erriet 
werbe  .  ."  53eid)tbucr;  t>.  1529.  „etlid>e  fromme  ^prebtger  unb 
reefctgefefeaffne  fcbeologt . . ."  <J)utl)erbet)  ».  «ßerbot  ber  SSücrjct 
f.  S7.  „5Bcnn  man  ba£  eifen  auf  bem  2lmbo§  nft  roaefer  fntlt,  fo 
wirb  nfcbtö  refttfdpaffeneg  brau*."  «).  sibraf).  .  .„£l)olen  gar 
woil  fl)lain  geftofen,  gemennget  unb  redjtgefcbaffen  gearbaitt . ." 
Jewerbud)  Ms.  v.  1591.  „9ied)tgfcf;affen,  egregie,  fortiter." 
Voc  p.  1618.  ungefdjaffen,  ungeftalt,  l)ä{3lld?.  „gflargaretl) 
Oflauftafd),  barumb  alfo  genannt,  baf;  jüe  alfo  ein  ungefebaffen 
wefb  war."  „9ft.,  b»  man  »on  irer  Unbe fd) äffen Ij e 1 1  wegen 
^efft  9)?aultafct;."  e&r.  fn  gretb.  ©amml.  I.  113,  II.  437.  „Subrcig 
Ijf e#  ber  bucfl)let  ber^og,  wann  er  war  ein  ungefebaffen  menfd)." 
ibid.  141.  „£ea  mt  alter,  ungefebaffener,  bett  ein  b66  ©e= 
fid>t."   21».  e&r.  36.     J?eut{ut«gc  mebr  fn  figurlldjer  Olntvenbung. 

ITgfchaffane  Rerln.     Kaon  u'gfchaffo's  Wärtl   hän   I  eam  'gebm. 

De  häd  on  u gfdiaflVs  Mal.  w  o  lg  efeba  f  f  en,  woblgcftalt  (engl. 
weüfbapen).  „efn  fo  feboner  unb  wolgefcbaffner  Jperr." 
<p.  Qlbraft.  53aur  geben«  fogar  einer,  wie  eS  fdjelnt  ganj  mebernen, 
23flbung  buttlfcbaffen,  adv.,  nad)  2lrt  einer  Glitte  ({.25.  etroa^ 
tragen).  2)le  ©  e  fd)  af  f  en  b  ei t,  33ef£&affenl)elt.  Voc».  1618. 
3)  ®ie.  @efd)Cfb,  ®efd)efft  («.  <Sp.),  creatura.  4)  2)ie, 
i>&$  ©efd)dfft  (d.  8p.),  membrum  genitale.  „<£o  bem  manne 
ba&  gefdjdfft  tre  tu,  bai  U  baljet  ber  jagel."  Cgm.  92.  f.  5; 
591.  f.  242.  „9J?ft  abgefdmfttenn  gefdjefft,"  amputato  veretro. 
Deuteron.  23.  i.  Cgm.  502.  f.  81.  „2)a{  er  fid)  l)ieje  befnibin  an 
ftner  geftbdft."  Gl.  Winncr-].  „@o  ain  fraw  je  lang  ein  man 
fft . . .  b&i  fr  bie  abern  all  bont  unter  bem  antlfß  unb  gefeilt  ir 
baj  gefebdft."  Cgm.  720.  f.  85;  821.  f.  57.  „Dul)  geftpltlet  ir 
btn  gefd)dft."  Cgm.  92.  f.  3.  cf.  ©cbaff.  5)  Daö  ©efcbdfft 
(G-fchäft,  Gfchöfr),  negotium.  2)ae  W  eßgergefebdf t,  Idfrlge  @c= 
fdjdftigfeft,  ©cfdüigfcit.  ©er  ©  efebdf  ftlelnb  ueber  (Gfchäfftl- 
huobo'),  ©cfcbdfftleinmacber,  ber  Oct>  in  fleinlldjen,  nn= 
nüßen  @efd)dften  gefällt,  fid)  baben  anbern  aufbringt.  gefdjdfftfg 
(gfchäffti') ,  umtöucrifd),  emft'g.  o  gfcnäftigc  Martha.  £atf 
Gfchäffta-lj  lebhafte,  umtl)uerlfd)e  tyerfon,  befonberä  .fiinb.  Des  is 
äbar  o"  netts,  i>"  däntfchi's  Gfchäffta-1!  6)  a)  fdjaffen  f  c  f = 
nen  SBiltcn  mit  einem,  b)  cllipt.  fchaffen  mit  einem, 
früber  ivol  ein  umfd)reibcnber  glimpflicher  öiuebrucf,  bann  c)  nod) 
fui{er  unb  berber,  bloö:  fdjaffen  Cinem,  ibm  befehlen,  gebieten. 
a)  „©djaff  mit  mir  beinen  2ßillen,  gebiete  mir.''  Sbnd?  ber 
8Bei3f)elt,  2>rucE  o.  1485.  fol.  115.  „60  mugt  ir  reol  mit  mir 
fd?affcn  eioern  willen,"  fagt  bie  fäone  üubmiöa  ».  Sßogen  ju 
Jper^cg  JJubtvig.   Cgm.  45.  fol.  285.    b)  „Qitfo  fdjuff  mein  l;crr 

mit    mit  »nb  gepot  mir."     Chron.  Bonedictob.  II.  8U  ad  1372. 


330  ©d&af 

„Olrnolf  gab  bk  QOttroott:  <Sr  bette  geroobnt,  mit  anbern  Seuten 
ju  fdjaffen,  nfdjt,  unbet  anbern  ju  fepn.."  21».  @br.  366.  „Den 
2Befbern  roofft  id>  ratljeu,  bafj  fic  ft'd)  feinSroegS  uitterfleön  follen, 
mit  jren  Bannern  ju  fdjaffcn,  »iel  weniger/  ba%  bie  «SÄdnnet 
ftcfe,  von  ben  2Belbern  follen  pufeen  unb  meiftem  laffen."  anbettln'* 
©ueoara.  „Sa  f/at  man  gefdjafft  mit  einem  ©djnljer,  mit 
einem  Füller"  (man  bat  fte  aufgeboten,  Ibnen  Auftrag  gegeben). 
@br.  in  $ie»b.  ©amml.  I.  1?9.  „3r  babt  baS  mit  mir  gefcbafft, 
illud  me  jussistis."  Cgm.  690.  f.  35a.  „3*  fdjueff  mit  meiner 
biern,  bat  fi  ba&ahn  bellb."  Cgm.  632.  f.  i3a.  ,,3)aj}  mit  uns 
gefcbafft  Ift,  ju  fteuern"  (bafj  roir  aufgeboten  ftnb  ju  fteuern). 
Ar.  £i)bl.  I.  245.  „9)?it  ber  ganbfcbaft  ju  fd> äffen,  ba$  fte.." 
ibid.  IV.  182.  „Silfo  fd)  äffen  roir  mit  bit,  ba$  bu.."  ibid. 
VII.  io5.  106.  „SaS  baben  roir  mit  ben  Unfern  »on  9J?ün*en 
gefcbafft."  ibid.  ii4.  „Webt  bafj  td)  cueb  ernenne,  baß  il)t 
mit  mir  ju  fdjaffen  nod?  ju  bieten  babt."  ibid.  XI.  143. 
Qiud)  »er  f#  äffen  fommt  in  foldjet  Slnmenbung  vor.  „9Kft 
^erjog  Oiuprecbten  »erfdjaffen,  beS  £anbeS  abzutreten." 
Ar.  £l)bl.  IV.  182.  „@f  folten  tbun  roaS  er  mit  jnen  »erfebuff." 
21».  @br.  440.    9?od>  bort  man  bic  ©antbarfeite  =  unb  JpofltcbfcitS-- 

formei!    I  dank  da'  gär  fchiT,  fchafT  mit  mior  ä'  3~mäl !    SchalLT 

S-  mit  meinoc  Wenikeit!  Unb  baß  meift  unrofllfge :  @tn>aS  ober 
nlcbtS  gu  fd>affen  baben  mit  einem,  c)  „©cbaff,  bajj  . . . 
@t  fdjueff  ju  fallen.  2)aj  fdjueff  er."  grewb.  Samml.  1. 12. 13. 
„2Blr  befehlen  @ud>  febaffenb,  bafcibt..."  Är.«l)M.V.3i2,VI.i35. 
Was  fchaffo-  s?  roaS  befehlen  ©fe?  2Ber  bat  bir  bat  gefcbafft? 
er  l)at  mir  gefcbafft,  bafj  fd>...  „9tit  bitten,  nur  febaffen, 
(lebt  alleä  ju  Sienflcn!"   ty.  Olbrar).    2>u  fja]t  ben  Bettelleuten 

JU    f d) äffen,    Ober  Du  häft  ?.'  fckaflV-r-,  und  I  ha'  z"  taan  und 

z-  lair-n,  «ßerivabrung,  bk  man  gegen  einen  unbefugten  9Sefel)l  ein; 
legt,  einem  an  2lrbclt  febaffen,  im  berben  ©djerj:  ibn  auf 
Lex  mihi  Mars  »enoelfen.  Der  ©djaffer,  berjenige  2lngeftellte, 
rcelcfcer  über  ein  untergeorbneteg  tyerfonal  jundebfi  ju  befebligen  unb 
Anordnungen  ju  treffen  bat.  ©o  bk  ©cbaff  et  bei)  bem  tyetfonal 
eines  JputteniverfeS  ic.  3n  Nürnberg  beißen  ©cbaff  er  bk  dltefien 
Dlaconl  ber  bfpben  ^auptflrdjcn,  roeldje  alle  gotteSbienfUicbcn  93cr= 
ridjtungen  anjuorbnen  baben.  —  Die  ©djaffer  in  ben  benben 
^a»6lfbrüber=Äl6(lern  ba'elbfi-.  —  Der  ©djaffer  im  Jrauen=©pital 
ju  SKegen^burg.  ©em.  @br.  II.  106. adi558.  ©cbaffdr,  negatiator. 
Voc.  p.  1419.  Jpieber  gebort  aud)  bai  befanntere  ©djaffner 
(f.  ibelung).  „©djaffner,  architriclinus."  Voc.  Arch.  2>aS 
®efd)afft  (d.  ©p.),  ber  93efe&l,  bk  Slnorbnung.  ..„2Bann  bie 
«Bejahung  auf  bes  9iid)tcrS  ©efdjaft  inner  Dierjcl/en  ^dgen  nid)t 
gefd)ld)t.."  ©untmar.  ^)roce^  Stit.  11.  iürt.  5.  „Xiae  1(1  gennglicb  ir 
fürfil.  gnaben  Jpaiijen  unnb  gefdjefft."    2B(lr.  58tr,  VI.  i9o. 


©c^af  531 

„Daju  ift  fonnberli*  unnfer  emftlid)  gcfcbeft  unnb  beoelicb,  bafL.." 
ibid.  V.  183.  „Sin  ®cfd)äfft  tbun,"  einen  93efebl  geben. 
Ar.  2t&lb.  III.  262.  „Ttacb  ©efcbäfft  bei  ffientmeifiereV' 
auf  58efel)l  be*  (R.  ibid.  279.  „2lu£  ©efdjafft  M  Äelfcrt." 
9t»ent.  @br.  /,2Iuf  gcfcfcdf ft  unfer  fraroen."  Cgm.308.  tlrf". ».  1456. 
Der  @efd?äffte'brfef,  fdjrlftlldjer  »cfcbj,  Crbre.  Är.2&M.l.  210. 
£ie  ju  £atf  a°.  1487  r-erfammelte  Xi;roter  2ant\^aft  füf)rt  .ftlage,  „«$ 
feijen  auö  beö  Surften  (Jannjrei  (Seid) äfft  auögangen,  bat  nicmanbt  »ort 
feiner  GJnaben  Kegimenbt,  nod)  »on  benen,  bie  baö  Olegimenbt  fiern  unb 
»ermatlren,  unb  umb  fein  0nab  monenb  fein,  gar  nid)t>3  reben  forr,  beö 
flcf)  bau  ain  Sann&rfdjaft  f>ocf>  bcfdjtvert  fjat,  angefe!)en,  bafj  fottidjeö  bej 
oodjen  unb  fd)ti\üren  ungnaben  »erboten  ift,  über  bat,  t>n$  foUidjeö  auf 
(frben  nimmer  erhört  ift,  mann  bod)  ber  a((med)tig  öott,  «pabfl,  ivam'er. 
Surften  unb  £errn  i>a$  guet  unb  ba£  pofj  »on  Jnen  paben  reben  raffen." 
©animier  f.  T*>rot  II.  223.  lieber  bergteidjen  ©efcf/äfte  tvunbert  man  fid) 
f/eutjutage  in  mandjem  üanbe  meniger,  al»  eö  bamatö  bei)  ben  guten 
lororem  ber  Sau*  mar.  „2Benig  53?cßen  =  @cfcf)afft  bat  man 
gern/'  mit  wenig  ©efaf?  regiert  man  wobt.  ©.  Jranf.  Cfr.  gtfefjgers 
gefdjdft.    gef cbd f f tf g,  adj.,  befeblerffdj,  anmafsenb.    Du  bift 

nams  gär  gfchaiTti'!     Der  macht  fi'   gar   gfchatTti'!         fd)  äffen 

einen  vor  ©eridjt,  i()n  eitleren,  forfcem.  Der  ©djaffbafjcn, 
bie  2?or(abung£gebübr.  ®.  unten  ab--,  an  =  ,  au^=,  ein=  unb 
ver  =  fd>affen.  7)  f* äffen  einem  etroatf,  e*  tbm  be= 
ftlmmen,  mittel  einer  Urfunbc  auffdjern,  bureb  £eftament  »ermacben. 
.  .„örbnen,  febaffen  unb  macbeu  roir  berfelbcn  unfrer  Softer  ju 
reebter  @befieuer  32,ooo  fl.  rbein. . ."  'Ar.  2l)bt.  XIV.  «9.  . .  „Dle= 
felbe  bofftat  biet  er  an  feinem  £otpet  bem  ©oßbauä  je  fturflennelt 
gefebaffet.."  MB. IX.  197 ad  1303.  „©tuet  ©ete  rat  fdjaffen." 
®.  Oidt.  Das"  ©efebäft  (L  ®p.),  baö  Sermäcbtniv',  fceflamcnt, 
Stfanbat.  „Da*  rcolt  er  betreffen,  als"  er  folt  ein  £0  tgefeba  ef  t 
fceroeifen  nad)  mcln^  Jperm  ^ueb»5  ®ag."  MB.  IX.  197  ad  150s. 
„Sil  ber  vater  an  gefebaeft  (obne  Stefiament)  tot,  baj  er  nidjt 
gefebaft  bat  von  bem  »arenben  gut."  3B|tr.  55tr.  VII.  iu9  ad  1520. 
„Die  Selber  mögen  aueb  nit  beugen  fein  in  leiten  ©efebäften, 
U6  ift..  in  Steftamentcn . ."  Ovef.  2.8?d>r.  Sit.  9.  2lrt.  8.  „©tfrbt 
jemanb,  unb  »erlajfet  feinet  lefiten  2ßillcn  ©efcbdfft." 
2.0id)t.  £lt.  44.  2lrf.  1.  ein  ©cfdjefft  tbun,  ein  fceftament 
maäen.  2lo.dbr.24.    Da»5  neuro  ©efeb äfft,  NovumTestamentum. 

2lO.  ei)r.  169.  2)er  ©efd>efftberr,  testamentarius,  executor 
testamenti.     Cgm.  632.  f.  46.    MB.  XXIII.  574.     „Die  erjbifcboffc 

roaren  @e f*«f tt) errc n,  unb  muffen  \><\$  ©efebäft  au«rtcbten." 
3lv.  eijr.  338.  ,,@n>cld)  Einb  gefebaftberren  enpboiben  raerbent 
mit  ©efebdf tb riefen."  ©em.  Oieg.  Sbr.  n.  83  ad  1355.  Der 
©cfdjafftiger,  idem.  g.o?.  stft.  44.  (Daber  au*  im  «obmifeben: 
hfTafft  tot*  Äeftament).    8)  fd? äffen,  verb.  n.  (fd}n>db.)r  arbeiten, 


552  ©djaf 

ftd)  befcbdftigen.  fd>affcln,  gefd)dffetn  (von  .Sinbern),  fpfelen. 
35er  @d)  äfft  er  (Wüncben),  tronifdje  Benennung  eine«  albernen, 
ungefd)lc?ten  9J?enfd)en.  Si  Scbafflac  Si,  was  häbm  S  denn  da 
■widoc  'thä"?    ©ei)6rt  ml  faum  sn  @d)dffler  (9öottcber). 

ßomvoftta  »Ott  f (baffen  in  ben  uerfdnebenett  33efccutungett 

abfebaffen  (ä'fchaffa") ,  fcurd)  einen  58efel)l  aufboren  machen, 
fd)lle{?en.  3m  Jafjr  1772  unb  wleberbolt  Im  3abr  1802  würben  ble 
überflüfffgen  5et)ertage  abgefdjafft,  aber  nod)  Immer  wirb  an  blefen 
abgefebafftenjenertagen  auf  bemganbe  in  ber  Oiegel  wenig  gearbeitet. 
Sie  «patroniQe  febafft  9ibenb$  in  ben  2Blrtl)6bdufern  ab,  fünblgt 
ben  pedjern  an,  'oa%  eS  gelt  fep,  na*  £aufe  ju  geben,  unb  wen  ft'e 
nad)  ber  *poltcci)|tunbe  nod)  barlnn  finbet,  führt  ft'e  auf  ble  J?au»t= 
wache.  „2)a|5  man  ntemanben  fein  D?ed)t  abfdjaffe,  fonbern 
einem  jeglichen  öteebt  ergeben  unb  wlbetfabren  taffe  nach  £anb6recbt 
nnb  bc*  93ucb$  @ag."  Ar.  2l)bl.  V.  326.  anfebaffen  (ä*fchaftV), 
anorbr.en,  SBcfebl  geben,  befehlen,  befteßen.  ATchaftV-r-is  leichtar 
als    Taa\     D-   Frau   häds   ä'glchafft.     Habm    S'   fehef   ä'gfchafft  ? 

fragt  wol  ble  aufwartenbe  tyerfon  Im  2Blrtb$baufe  ben  nod)  unbe: 
bleuten  ©afc.  2)er  Sttnfcbaffer;  f.  oben  ©(baffer.  0?.2l.:  a~  guadar 
A  fcliaffar  is  beffor  als  a"  fchlechtor  Arbata'.     2lnfd)affer,    blC- 

jenigen  bawrlfcben  Beamten  Im  Jpällcln,  welche  ju  2Balb,  su  SSerg, 
ju  <pfann,  auf  ben  tyftfel-  unb  ©tofjftdtten  nacbjufeben,  ürbnung  jn 
tl)un  unb  bat  ©alj  non  35at)em  wegen  ju  übernehmen  hatten.  Dbet; 
anfepaffer,  Obc;ranfd)affer  =  2lmt,  9tebenanfä)affer.  gort 
93rg.9?.  Jpübncr  305.  Die  2Ufd)affung,  Olnorbnung,  «efebl,  bc» 
2orl  (?.0v.)  ble  tfnfcbaff,  bat  2lngefd)dff,  2lnorbnung,  S3efef)l 
be$  OberanfdjafferS  Im  ^allein,  in  welchen  Jpdufern  ble  Gebens 
anfebaffer  ©afj  werfen  laffen  feilten.  auSfcbaffen  einen,  lf)m 
befehlen,  .-<uä  bem  Jpaufe,  au$  ber  ©tabt,  au$  bem  ifanb  ju  geben. 
£boma$  ifiofncrtf  2Barnung,  2ebr  unb  £roft  an  ble  autfgefebafften 
unb  vertriebenen  <£i;rlften  be3  J^eraogthumä  SPanern.  1571.  b  e= 
f  d)a  ff  en,  a)  (d.  ©».),  erraffen,  creare.  ,,3d)  gelaub  an  ®ct 
vater  «[mächtigen,  ber  l)lmet  unb  erben  befdjaffen  l)at."  Cgm.  755. 
f.  117.  „®ot  ber  alle  blng  befd?  äffen  l)at."  95r.  33erl)tolt  69. 
„un  beschaffen  ift  (®ot)  ber  vater.."  Cgm.  156.  f.  37.  „211$ 
man  jdlt  von  befdjaffung  ber  weit  taufenb  :c.  jar."  3lo-  @ör.  15. 
3n  ben  Oteimen  d.  1562  betet  ble  unfruchtbare  ilnna  ju  Sott: 
„Du  bait  mit  beiner  gnaben  befdjaf fen  auf  ber  erben 
2cut,  ble  geroinnen  flnfccr,  mod)t  td)  aueb  alfo  werben." 
„'iBon  @ot  unferm  befdjaffer."  HIB.  XX.  569  ad  1462*  b)  (00m 
©ctidfal)  ooraufbeillmmen.  befcöaffen,  fatatum.  \"oc.  x>-  1429. 
„@ln  furrolljlg^  9J?enfd),  welche  furjumb  wiffen  wollt,  mni  Oft  für 
ein  Wann  bef Raffen  fev,   bat  fld)  am  £l)oma$abenb  in  ihre 


(Scfyaf  335 

Kammer  ganj  obne  Äleibung,  bod?  juiücEiöetW  au^efetet,  f ft  ibr  ber 
Teufel  erfcbtcnen  wie  ein  ©«bmlbt."  ty.  «abrafj.  I  denk  ms1  hält, 
\>al  Is  net  hriagt  ha',  as  is  mo'  net  bfchaflV  gwe'n.  Kreuz  und 
Vot,  fünft  ift  für  mi'  niclis  bfchaftV. 

„Zwaa  fchneweille  Täubäln  lliagngt  übac  mcP  Haus, 
Der  Schatz,  der  mo'  bfchaffo'-r-is,  bleibt  mac  net  aus." 
„Da  beiptä  immer,  2)er,  SDic  ift  mir  befcb äffen."  ©elbamer.  „98 e- 
feb äffen  ©lutf  ift  unoerfaumt-"  ©eb.  granf.  „@elnb  ibr  wot  etiler? 
Jpeurat  angetragen  worben,  aber  vllleicbt  feiner  befcb  äffen  gc- 
wefen."  Jpunb  ©t.93-  GG.  „3|t  jme  bat  Sirtumb  von  ©Ott  ber 
fcfcaffen."  ad  1597.  „9tow  iö  me  fb«pe  to  bwell  in  bell." 
£baucer  tbe  ■ftnfgbt'S  tale  1230.       berf* äffen  (da'fchaffV),  er^ 

fcbajfen.  TVia  'n  unfoc  Hergod  daTchaftV  häd,  b.  I).  »OÜffl  naeft. 
Mit  älla'  Müa  hän  I  nichs  doTchaflV.r-  und  dd'macha~,  etwltfen/ 
ju  ©tanbe  bringen.  einfefeaffen,  bureb  einen  3*efebl  juweifen, 
elnrocifen.  ©inen  C1)alfen  einfebaffe«  lajjen,  ibm  r>on  £>brigfeftä= 
wegen  befehlen  taffen,  in  ben  unbefugt  aufgegebenen  2)ienft  juruef: 
julebren.  „Die  Obrigfelten  follen,  auf  @rfud>en  ber  £ucbmacber, 
alle  mutige  unb  bettelnbe  Seute  auffueben  unb  jur  Arbeit  ein f cb äf- 
fen laifen."  ©en.  «JKanbat  ».  29lfengiug.  i,>89.  „ftürei  funfaebenbt 
finbt  lieber  ben  £leftem  von  bof  auf)  folieb  perfonen  in  bte  pfrlennbt 

unnb  unberbaltunng  elngefc&afft  worben,   bie 2Blerb*t 

unnbertbenig  gebetenn  bie  (Heffter  fortbin  mit  cinf Raffung  ber 
pfrienbt  genebigtlcb  juoorfebonnen-"  ©ravamina  ».  l 379.  Jpeimatiofe, 
arbeitsunfähige  perfonen,  bie  von  Cbrfgfeitäwegcn  ber  ©emelnbe,  in 
ber  fte  geboren  finb,  jur  2lbndbrung  augeroiefen  worben,  finb  babin 
auf  bte  Sinfebaff  gefommen,  leben  bafelbfr  auf  ber  Gfinfcbaff 
ober  glnfcbaffung  (Erfchaff,  EiTchaffam).  unterfebaffen, 
vrb.  act. ,  unterfagen,  verbieten.  .  .„3)ap  fclcbeä  unterfebafft 
werbe/'  Ar.  gtgtbl.  II.  77.  »erfebaffen,  miöfebaffen,  ver* 
säubern.  „Die  Riffen  finb  v et fdjaf fette  9J?enfeben."  »erfebaffen 
mit  einem,  tljm  befeblcn;  f.  oben  febaffen  6).  »erfcb äffen 
etwa*,  ei  anorbnen,  befehlen.  „Xai  foll  burd)  bie  Dbrigfeft  obn 
«ßerjug  »er  f  efe  äfft  werben."  2M.  ».  1616.  f.  29c  ver- 
febaffen  (Slnem  etwa*,  et  ibm  jutbetlen,  beftlmmen,  be- 
fonberä  alt  2egat.  „Sie  lomlfcbcn  Äaifer  pflegten  ber  Siebe  ic,f 
unb  »erfebuffen  anbern  Seuten  bie  ©efebäfft."  Olv.  (2ijr.  Si  hat 
vjl  voTchafft  ei*  'Kircha~-r-  und  für  di  Arma\     Gel'  du  va'fchaffft 

mar  eppas,  bäl'ft  ftirbft?  „$iir  blefclben  pfenning  »er febaffen 
wir  jm  unb  finen  erben  bie  purd*  je  2Bilbenrob."  MB.  IX.  124 
ad  1311.  „$D?ein  ©ilbergefeblrr  bat  mag  icb  per  febaffen  nad* 
meiner  ©eel  bei!  wem  mid*  üerlufr."  MB.  II.  97  ad  1475.  3>er 
«ßerf cbaffer,  ber  2egator,  Itefttercr.  2.9i.  Sit.  44.  2trt.  3.  8. 
»erfebaffen  etnen,  ibn  citiren,  »or  ©eriebt  laben,  einen 
Delinquenten  v er f Raffen,  ibn  burd?  ein  „^ompafi  ober 


554  ©djaf  ©djauf 

9Serfc^aff=©*rctbett/y  ober  burcfe  einen  OlmtSaettcl  por  @e; 
riefet  laben;  ober  aueb  benfelben  an  eine  anbere  raefer  competente 
©ericbtSftelle,  befonberS  ad  locum  delicti,  ausliefern  (remittcre). 
einen  ©ericbtSuntergebencn  in  bie  (t>on  einem  anbern  ©erlebt  bictiette) 
(Strafe  perfefeaffen.  2.91.  o.  1616.  f.  773.  Die  «Berfcbaffung 
eines  Delinquenten,  Remissio,  Stellung,  2luSlieferung.  Der  Oifcfeter, 
von  »pclcfeem  ble  SSerfcbaffung  eines  Delinquenten  mit  Oiecfet  be= 
gebtt  werben  fann,  foll  „bie  SSerfcbaffung  tbun."  Der  SBer? 
febaffbaßen  ößaur),  SSorlabungSgebubr. 

2>ie  Wnfcbaff,  fea$  Mnaeft^äff.  &ie  dinfdjaff;  fte^  an.-, 
einfebaffen-  W\t  biefen  Jormen  t>rar.  gl.  a.  241  cafeaf,  editio, 
J27  fifeaf,  alimentum,  545  unfeaf,  Superstitio,  bie  alte  dnbfprbe 
sfeaf  (fiel)  febaft)  unb  ba$  Adj.  aeftbeffia,  gefebäftig.  tf)ätig  t>«p 
93c  23erf)tor&   47- 

Die  Schäfan  (Schäfan ?) ,  ©teUbrett,  gut  Slufberoabtung  von  2Bcrf= 
jeugen  unb  brgl.,  aueb  ipol  oon  93ücfeem,  in  ber  Jpobe  pon  5  —  6 
©ebuben  an  einer  2Banb  ber  länblicben  ©tube  angebraebt.  3«  ber 
©cbroelj  ifr  bie  ©cbafrettf  ein  .Siucbenfcferanf.  3n  ben  gl.  a.  a. 
504.  541,  i.  138.  207.  1248  beffit  feafraiba,  feafratta,  fcafa= 

relta,    feafreiti,  torcuma  (Prudentius  psychom.  bem  fulcrum 

parallel),  armatria  (fr.  armoire?),  o.  133  „feanc  vel  feafreiba, 

toreuma,  unb  o.  322,  nieberb.  „feapreiba,  incitella,  quasi 
tabulatum    quoddam    superponendis    utensilibus    aptatum    quod 

quidam  appellant  feapfe."  geltere  SBefcbreibung  ftlmmt  jiemlicto 
ju  bem  n>aS  unfer  SSort  bebeutet.  2öie  ein  nlcfet  mebr  »erfianbeneS 
raiteu,  als  unbetontes  2lnbangfel,  ju  radn,  enblid;  acn  featte  »per* 
ben  fonnen,  ipirb  auS  ©ramm  §.  122.  156.  208.  377.  384  :c.  einigem 
maflen  begreiflieb. 

Der  ©cbafjagel,  ©cbafjafgel,  baS  ©cfeafjaiflelgefpll  (b.  U.2., 
9?urnb.),  baS  9J?üblenfplel.  fcbafjageln  (fchafzaagln,  fchäfzäln), 
eS  fpielen.  3n  biefem  2Bort  tft  fo  gorm  wie  93ebeutung  feltfam 
perfefeoben.  DaS  alte  niebt  mebr  flare  @cbacb=jabel  (scaecorum 
tabula ,  ©efeaebbrett)  i\t  in  ©cbaf  =  §agel,  =  $  a  f  g  e  l  umgebeutet, 
unb  auS  bem  ebeln  ©cbad):  ba$  gemeinere  Wüblenfpiel  entftanben. 
„Die  gorm  fcbafjagl  febon  im  Voc.  p.  1419  für  scacabulum, 
ludus  tessalorum.  «Bon  bem  QiegenSburgifcben  QSerbot  ber  ©plele 
de  a°.  1393  roat  baS  ©cbafjaln  unb  Spielbrett  ausgenommen." 
©em.  §br.  II.  301.  3lucb  im  febroeb.  ffafttafel  fft  ber  erfte  93e- 
ftanbtbeil  auf  biefclbe  3lrt  entfallt.    ©.  ©cbacb. 

Die  ©cbaufel,  baS  ©cbäuflein,  ©cbdufelein  (Schäifa.l), 
a)  rcle  befeb.  (a.  ©p.  feufala,  fcüvela,  fcüfla,  pala).  DaS 
©cbaufel  =  9UfS,  (Siebe  ju  ©cbaufel»  am  2öa(ferrabe  bienlicb  ober 
tefUmmtC?).  SSaumgartner  ^eujt.  75.  76.  DaS  ©efcbäufel,  bie 
©cbaufeln  am  SBafTerrab.  mit.  «JKüblorb.  DaS  £af$enfcb<iufelefn, 
f.  £a$enbuttlefm  I.  £b.  ©.  465.   b)  flg.;  ®ie  guef  fcbanfel/ 


©cfywf        ©d&ef        ©#f  335 

planta  pcdis,  bei*  Unterfuii.  ©ofcbl.  Da*  ©cb  du  feiein  (9?ürnb., 
erlangen)  /  Saferen  au*  Slpotbefermaterlallen :  J?  u  e  ft  c  n  -  ©  d)., 
^)feffcrmünj=  @d>.,  3uder  =  ©d).  ©.  a.  ©djlfflein. 
fcfcdufeln,  t)d)b.  fcbaufeln.  ftfg. :  „Daj  gefterf  vnb  gefcbeuffel" 
bet*  ©cbteppflelber.  Wieb.  «Bebam  Cgm.  291.  f.  72.  Der  ©djduffler 
(febivdb.),  bet  auf  ©aumpferben  Jpanbel  treibt. 

Da*  £rttt--fcbdufetefn,  a)  2:t>ürfd}n>cUc ;  f.  I.  £&.  ©.416. 
©rlmm  III.  431.    b)  (ftptfd?.)  öer  Stritt  am  2ffcb,  fctfcbfcbemel. 

Der  Steffel/  in  Site®.  unvolf*übllcb.    ©.  ba*  ©cbaff. 

©cbeftln,  2öappen  =  fd)cflln  OJlv.  <5f)r.  33),  permutbtlcb  ble 
franj.  javeline,  {m  $euerbud&  v.  1591  ©cbeftlln.  „Dn  füfjrft  ein 
frepeö  ©cbefel,  be*  bab  leb  ein  SSevbrfefi."   Jpefelober. 

Die  ©ebefen  (febrodb.),  a)  ble  ©ebote,  Jpulfe  von  SSobnen,  (grbfen 
unb  brgl.;  b)  blefe  ^ulfenfrucbt  felbft,  befonber*  ^udererbfe.  SK.21.: 
Einern  In  ble  ©cbefen  gen,  Ibm  in*  ©ebege  fommen.  fchefa-ln, 
ausfcbefa-ln  (b.  20.),  entbulfen.    3*  fünbe  in  ber  a.  ©p.  blo*  bat 

d&nlldje  cfceva,  siliqua,  gl.  a.  20,  i.  978,  (bepa  vel  l)Ulfe,  o.  219. 

23rgl.  flfen  II.  XI).  @.  285  unb  ©cbelfen. 

(Reffen,   haurire,    nod»  Im  Voc.  Archonic.  v.  1487.  f.  69  (a.  ®p. 

feeffan,  feuof,  glfcaffan).  ©.  febaffen,  ©cbaff,  ©ebuefen 
unb  fdjepfen. 
Da^  ©cbeff  (Schef,  Schef,  sing,  unb  plur.),  wie  l)d)b.  ©cblff 
(d.  @p.  fdjef,  a.  @p.  feef).  Die  gemeine  ©pracbe  f>alt  neben 
©cblff  Immer  nod)  ble  altere  $orm  feft,  ble  übrigen*  felbft  au* 
einem  noeb  altern  gotb-/  1*1.  fflp  entffrsnben  Ift,  bejfen  i  In  ben 
Salbungen  @d>lffleln,  fcbtffen  :c.  ivleber  bervortaudt.  Daana- 
Schef,  Sälz-Schef.  etc.  Da*  „@en> a nb f d) 6f f,  @lfenf<boff, 
2Belnf(b6ff,  Db*fd)6ff,  ©tainfeboff  k."  3llte  ©tanfifefee  9Jcaut= 
tabelle.  „SBep  bem  großen  ©cbeff  bat  man  flalne  Icnnbtfcbeffteln." 
Dr.  3ob.  p.  (Ect.    „©cbeff  ber  Oieiv."  Cgm.  46.    „®roj  febeff, 

phaselus,  claln  f d? e f f r  barca."  Voc.  v>  1445.  Die  „@cb&f= 
fart"  (©d)lff*labung)  £>|Tenpeln*  auf  ber  Donau  unb  3nn.  Ar.  £b&l. 
V.  in.  38.  Da*(?)  ©cbefgrlbt  (MB.  XI.  44),  ®cbfffer=3lu*rü(hmg 
unb  9iatlon(?).  Da*  ©cbeffbdu*letn,  „@*efberofel."  Dr.  gd. 
Der  ©efeeffmann,  nauclerus.  Voc.  v.  1445.  „Qßdre,  baö  aln 
©cbefman  aln  ©djef  überlücbe."  Oief.  £.0i.  Sit.  42.  2lrt.  6. 

Da*  ©cblff  (Schif),  a)  wie  f)d)b.,  f.  ©cbeff,  wovon  gleich 
fall*  Ui  Dimlnutlvum  gerc&bnllcb  ©cblff lein  (Schiffl,  Scbiffa-1) 
lautet,  b)  Da*  ©cblffle  (fcbrcdb.),  fupferne*  In  ber  Dfen= 
roanb  angebrachte*  ©efdfj,  2ßaflfer  ju  foeben  unb  warm  ju  balten. 
Olucb  ein  ftrcbllcbe*  ffielbraucbgefafj  befjjt  von  ber  £orm  ba*  ©d)lff= 
lein,  c)  Da*  ©cblfftetn,  ©cblffelcln,  Heiner  2ebr"u*en, 
qjfeffcrfficben ,  von  ettva  einem  üuabratjoll,  ivle  man  ft'e  getv&bnllcb 
jum  9)?etb  l^t.  Olucb  <purglcrfucben  In  foleber  Sonn.  fcbtffen, 
ttU*  »Pol  fdjtfften  (®em.  Ü^eg.  <Sbr.  III.  234  ad  1455),  navigarc. 


336  @#f  @d>of 

£>le  ©  d?  t  f  f  u  ng,  @#ifftung,  ©cfejff,  infofern  auf  eine  it- 
ftfmmte  2lrt  ober  ©r6pe  gefe&en  wirb.  .  .,/Dfe  ©Popper  in  gaufen 
finb  alle  neue  unb  alte  ©djiffungen  nad)  bem  gefeßten  9J?aiJ  reefat 
unb  gewerltd)  ju  madjen  oerbunben.."  gorl  23rg.9id)t.  188.  Die 
©djifftfnaael  werben  nad)  bem  "iBerljalt  ber  unterfdjiebllcfeen  ©d)iff= 
tun  gen  ju  8,  9,  10,  11  ussb  mel)r  3oH  burd)  bie  ©Popper  unb 
©djiffmüdjer  bep  benen  ©d?lofl*ern,  Jpammer:  unb  9?agelfd)mlbten 
befleilt."  2Bagner$  (Jioil--  unb  Gameratbeamter  II.  184.  „bleibt  bie 
®d)ifft»ng  ungelaben."  „23urgcr,  bie  ban  alle  ©efeifftung 
parn  unb  baj  waper  pawen."  JKegcnöb.  Jpantfbud)  ».  1125.  ©eöjfn. 
9ird)ip.  I.  220.    „Unb  waj  nur  Jpaimbnrger  ©djiffung  je  2Bien«e 

eftaufen."    Urf.  P-  155 1.    Senckenb.  vision.  p.  282. 

35aö  ©efdjiff  unb  ©efdjirr,  fonit  aud)  ©#iff  unb  ©efälrr, 
©djeff  unb  ©efcbjrr,  ©djaff  unb  ©efdnrr,  alle  jur  ganbwlrtl)- 
fdw't  ober  irgenb  einem  ©ewerbe  erforbertid?en  Sßerfmittel  unb  ©e- 
ratljfdjaften.  £>er  Olus-brucE  wirb  fdjwerlid)  er(l  »on  ber  ©djljffafyrt 
hergenommen  fern;  er  fcfcefnt  piclmefjr  nod)  beutlid?  auf  ben  35e- 
nennungägrunb  bei  ©d>effe$,  ©c&iffetf  felbft  jurücfyuwetfen, 
alä  uemlid),  mittel-?  agf.  fclpan,  HU  ffepia,  ffipa,  ordinäre, 
parare,  auf  biß  Jpauptgerätöe  eineö  feefal)t'cnbett  93olfe$,  baß  'Satix- 
jeug.  93rgl.  a.  feb äffen,  ©tfeaff  ic. 
35er  ©cbffern,  ©djifer  (S.cbifan,  Schifa'),  a)  ber  ©ptitter  oon 
«Stein,  befonöertf  aber  pon  Jpolj.  (cf.  gl.  i.  561  fclpero).  „(iß 
fann  ein  ©tcinljauer  in  feinem  Jpofplaf?  wofyl  Steine  ausbauen,  bo&> 
fo,  ba$  bie  ©cbjfern  nid)t  einem  anbern  in  feinen  ©runb  fpringen." 
Pegius  de  servitutibus  95.  „gln  d)  e  x>  e r  faj  uf  einem  fieln= 
fd>ever."  3Utb.  2B-  III.  224.  „Die  fd)efte  brachen  fte  2u  jtuefen 
vnb  ju  fdjifern."  (Eonr.  v.  SSirjb.  „©oll  unß  baß  Seiben  3efu 
(Ebrlftf  nit  fdjamrotf)  madjen,  wann  jpir  wollen  fo  Ijaicflfd?  fenn,  unb 
fogar  nit  ben  gerlngften  ©djifer  tragen  »on  feinem  fefeweren  ^reuj= 
bäum?"  <p.  «Hbrab,.  ®id)  einen  ©Eifern  einjfeljen  ober 
eintreten,  ber  gewobntid?  er(t  burd)  Slutffdjwaren  Ijeilt.    „Ne 

ira  crescat  et  trabem  faciat  de  festuca,    bamit   anß    ainem   clairt 

fu,ffert  nit  ain  ganß.  fdjeit  werbe."  Cgm.  148.  ».  1577.  fol.  34. 
b)  $tg. :  innerer  Unwille,  Jpajj,  ©roll,  einen  ©cfelfer  Gaben 
auf  einen.  Der  ©djifer  fHdjt  mi#,  ber  £af}  will  loöbredjen. 
@l*  auf fd>if ern,  in  ©plttter  iert&eflen,  ablofen.    fdjiferig, 

adj.,  a)  poller  ©plittet*  (ffiparobt,  scaber,  gl.  i.  545,  Prudent. 
peristepli.  446).     b)  reijbar,    unmutl)ig.     HePt  biß  gär  fchifari'. 

a"  fchifari's  Ros.    Der  @d)ifer  =  9Hceel,  ©djifer^SSaflel,  un^ 

mutbiger  9)?cnfd). 
febief  (icliiof),  roie  l)d)b.  (Hl.  ffeifr).    3Srgf.  fdjepp  unb  fd)ied>. 
fdjofel,  adj.  (befonber^  pon  Älcibung^fioffen),  perwerflid?,  verlegen, 

unbrau*bar.    abf*6feln,  perfdjofeln,  unnüß  werben,  perlfegen. 
Der  @d}6ff,  scabinus,  f.  @d?epf. 


©cfyuef     <&d)tft     @tf>tft     <&d)au$     &fyx$      337 

Die  ©djuefen  ($ranfen),  ©(bopfgette  an  efoem  langen  ©tlele, 
Cgm.  649.  fol.545  „fdjuff,  alveolus,"  in  »Itbapew  ble  ©(bapfen. 
(©tlmmt  jum  alten  tyräterlt  feuof  »on  feaffan,  haurire). 

Der  ©cfcaft,  wie  b$b.  In  ben  »etföf ebnen  58ebeutungen  (a.  @p.  feaft, 

pl.  feeftt,  ntelft  hasta,  hastile,  telum,   u.  ©p.  aud?  penis  etc.). 

fdjeften,  (Elften  ein  Seuergeroe&r,  einen  ©tiefet.  Iangf(b4ftfg, 
lang f giftig  (pom  Jpauäoleb  wie  vom  2Bllb),  einen  langen,  fölanfen 
Äorper  babenb.    93tgt.  f Raffen. 

Die  =  fd>aft,  €nbfplbe,  wie  &d>b.  (a.  ©p.  feaf/  plur.  feaffl,  fceffl; 
allmdblld):  feaft).  Die  93r4utfd)aft,  »rautftanb;  2abf(baft, 
©afterep.  llnb  fo  mehrere  eigene  9lnroenbungen  blefer  gnbfplbe, 
pon  benen  l*  bfer  nur  nod)  anführen  will  ble  3rlfcbaft.  „@fe 
befielt  In  gewlfien  atnföl«fetlgen  Untertanen,  fo  tbell*  In  bem  Dorf 
3t l  an  ber  (Hott,  tbell*  In  unterfdjfeblldjen  Ottern  berum  Im  @es 
riefet  9?eumarEt  entlegen  ftnb,  unb  intfgefammt  eine  ©emelnbe  obet 
(ütorpu*  auämacben,  fo  ble  3*lf#aft  genennt,  unb  ali  eine  utalte 
Oiegendburg.  bomcapltellfcbe  tyropftel  conftberlert  wirb."  tyrocetfacten 
p.  1733,  »eptage  ju  9J?gr.  9<eumanna  aintwottfcbr.  an  $tel&.  t>.  £er= 
fomman  p.  221.    SSrgl.  ®tlmm  II.  520. 

Die  ©(baftrldjt  OBerdtfeögaben),  „eine  unten  etwa*  breite  ©tretfe 
in  ben  ©aljbergen,  roorinn  »on  bem  ©tollen  }u  einem  ©Infwerf,  obet 
von  einem  ©Infwerf  jum  anbern  mit  .Starren  fann  gefahren  werben/' 

„ünam   ®(baftrld)t   excolemus."     2orl  «rg.JH.   644  «nb  XVII. 

ad  1271.    3m  JpaUeln  ©(badjtrldjt,  f.  ©(baebt. 
Da*  ®efd>äfft,  fieb  6.  329  unter  f (baffen  3.  4.  5.  6.  7. 
©cfotften,  f.  oben  ©*aft,  f.  aueb,  f(biffen  ©.  335.    Da*  Voc 

p.  1618  perweitft  unter  ©cblfftung  auf  falfcb  J^aat,  coma 

adoptiva. 


fd>  au  gen  (fchaugng),  f.  f  (bauen,  wofür  blefe  form,  aujjet  ben 
fubftantlplfdjen,  In  allen  SSllbungen  febr  gewöbnltd)  fft.    I  fchaug, 

du  fchaugft,  er  fchaugt,  mier  fchaugng,  es  ichaugts,  ii  fchaugngt, 
I  fchaugat,  ha1  gfchaugt. 

..etilen  fronen  klugen, 

ble  fteunblld?  anfeb äugen!"  £rlnffpru#  p.  1709. 
,,©<t>aug,  bat  ble  taumbnabel  nlt  fdjeld?  fep.  ©djaug  umb  aln 
bannblannger."  Jeurbud?  p.  1591.  SKucb  VII  Com.  fd?augben, 
53rgl.  ba*  fublänblfdje  fchucka\ 

®*agf,  ©cbegf  IC/  fte&  <5ü)a<Z,  ©*ed% 


edimrtn't  »«rjertffy»  SB&rtwb«*,  III.  i$. 


338  <&d)et>  ©cfymty 

3fai(?e:     <&d)afy,    fcfyef;,     zc. 
(9Srgl.   ©djacb,  fdjed?,  ic.) 

gefd)ebcn  (gfchehha",  gfchegng —  as  gfchihht,  gfchiat,  gfchiagt — 
Condit.  os  gfchahh  unb  gfchehhat  —  Partie,  gfchehba~,  gfchegng), 

role  f)d)b.  («.  @p.  fiifccfian-  bep  ^otf.  tyf.  9.  2  gefce&en, 
36.  20  baj  8 e feieret),  as  gfchihht  nicks!  efllpt.  fratt:  <g$  g.  blt 
nldjtä  ju  Selbe,  fep  unbeforgt!  <5S  gefdjidjt  mit  (blef?  unb  ieneO 
ju  tbun,  ä.  ©p.  eä  begegnet  mir,  leb  fomme  In  ben  fall,  ei  ju  tbun. 
„2)a$  Im  ju  fterben  gefd>ad>."  Cgm.  714.  f.  154.  befielen 
(a.  @p.),  roa$  gefäeben.  „Ju  ipeldjem  mal  fca*  befebad)." 
tlrf.  &  1425  u.  passim.  „Unlangft  befd>  ebene  5J?u(lerung  ber 
lanblerlfdjen  «Bauern."  1704.  £)le  ©efd)ld)t,  sing,  a)  SBe= 
gebenfjelt,  @relgnf{}.  ,,Eventus,  jufetllg  blng,  ein  gefd)l<bt." 
Voc  Melber.  gs o n  gefdjl ebt,  ober  audj  von  ungefcfctdjt, 
a.  ©p.  jufdülger  SEelfe,  »on  ungefaßt.  MB.  YI1I.  228.  „9Sone  ge= 
fcblite,  forte."  Cgm.  17.  f.  H9.a  frage:  „©efebtefct  fd$  »on  ges 
fd?ld>t?  SHntro.:  9ft$$  nlcbt,  funber  alle  blng  gefebeebent  »on  ber 
orbnung  gotte$."  Cgm.  607.  f.  174.  b)  3n  ber  altern  Öied)t$fprad)e 
bat  $actüm,  ber  Stbatbeftanb.  g.fö. ».  1616.  f.  28. 37. 60. 723.  „2Benn 
ein  £egat  auf  ein  ©eblng  ober  ©efcbltbt,  bte  In  einer  benannten 
Jelt  »ollbracbt  ober  erfüllt  werben  foll,  gerietet  Ifh"  «Zßirjb.  2.@.0. 
».  1618.  c)  £le  ©acbe,  ba$  Ding  überhaupt,  felbfl:  ein  ganj 
materieller  ©egenftanb ,  ben  man  nlcbt  naber  ju  bejeldmen  für  notfylg 
bjlt.  d)  historia,  role  bd)b.  ©efebfebte.  2>lefe  bdjb.  gotm  »er* 
bdlt  ficb  übrigen«*  ju  ©efdjlcbt  (fo  fcbrelbt  nodj  2)enl*  In  feiner 
S8ü<berfunbe)  gerabe  rote  (nad?  ©ramm.  §.  808  p.  244)  ©tätte  ju 
©tatt,  $4btte  sn  $a&tt  :c;  ffe  i(l  nemltcb  ble  altere  $otm 

be£  Genit. ,  Dat.  sing,  unb  be$  Nom. ,  Acc.  plur.  gefd>ll}te, 
gtfclbtl  »om  alten  Nom.  sing.     gefdjt&t,    glfclbt,    eventus. 

9ild)t  unroabrfcbemlld)  Ifc  @ef<b  lebte  In  blefem  ®lnn  —  nemlfcb 
acta,  gesta  —  rolrflldj  ber  altere,  nacb  unb  nad)  al$  Sing,  genom; 
mene  Plur.  betf  SSorteö.  2)em  lateln.  Gesta  Ifl  baifelbe  begegnet. 
£>le  a.  @p.  ^atte  and)  ble  Ableitung  glfclbfba,  casus,  gl.  i.  965- 
unb  anbere,  3.  93.  plfclbt  taretf,  circulus  anni,  a.  71,  anafcl&t, 

eventus,  a.  253,  nlufclbt,  prodigium.    «ftotf.  104,  5. 
fdjeub    (fcheihb,    fchei',    fchoihh,    fchuihh  —  trgl.    fdjleb,    a^h 

a)  rote  bd?b.  fdjeu.     b)  mitunter  au*  furdjtbar,  bdjjlfd),  garfllg. 

„febeud)  au^feben,"  adspectu  formidabili  esse.    Voc.  p.  1618. 

ab f eben,   adj. ,  fdjeu.    „eine  tyerfon  abfebeu  madjen."   «btg. 

».  1543.  f.  135. 

f d)eu ben  (fcheihha%  fchoihha",  fchuihha",  fcheigng,  fchoigng, 

l'chuigng  —  Praet.  cond.  fcheihbat,  aber  nad)  ©ramm.  950  aud) 
rdiich  —  Partie,  gfcbeiblit,  gen)6bnlld)er  gfchihho',  prgl.  fd)leb)/ 
n?le  bebb.  fdeuen  unb  f*e«d)fn  («.  ©p.  fcluben  elnetf  blnge^. 


©cfyiefj  339 

fdufelt«,  veritus  est,  gtfciufett,  territus,  «fiotf.  fctefeen). 
«fflan  bort  &a*  «Betb  »te  in  bn  a.  ®p.  nocfe  juwellen  alä  unreclptofe* 
Neutrum.    2)a$  £Ko#  fefeeuefet  —  e*  ifr,  wirb  fefeeu.    3cfe  fefeeud) 

(befürefete),  do'  Vädac  lebt  nimma*  lang.    I  ha  fcho*  lang  gfchihha", 

as  get  afo.  Qlutfe:  <5i  fefeeuebt  mir,  I)at  mir  gefefeoeben  an 
einer  «perfon  ober  ©aefee.  ©eroofenliefeer  aber  actlt)  ober  reclprof: 
„5*  fürefete  mir  »or  bem  £ob,  ben  tcb  mein  gebtag  nie  feab  ge* 
febfefeen."  «JJ.  2lbra&.  De*  2)lng,  ben  «JKenfcfeen  febeuefe  lefe, 
febeu  lefe.  ©efeeuefeenpflug  (b.  i>.  ®<feeu  ben  «Pflug),  ein  $amlllen= 
name  wie  anberwärt*  J^affenpflug.  „abfefeeuefeen,  abhorrere 
ab  aliquo.«'  Voc.  p.  1618.  25er  ©efeeufeel,  ®d?euel,  ©djaul, 
ber  »bfcfeeu,  ®rau$. 

„Wein  freab  unb  luft  perferet  warb  in  großen  fcfeaul, 
25er  ruffen  m$  ir  faul."    Wild).  SSefeam  Cgm.  291.  f.  i8o.« 

25er  ®  (fe  e  U  fe  e  n ,  Stbfcfeeufeen  (Scheihha*,  Apfcheihha' ,  »et* 
mutfelld)  au$  früfeerem  ©efeeuefeem),  wie  befeb.  bie  ©efeeu,  ber 

9lbfdjeu.      I    ha    a~n   Scheihha*   'ltriagt.      afefcfeeufelg,    a)  fefeeu. 

„Jpat  bie  ffiltwen  ffefe  anbetweib  jn  verheiraten  abfefeeufeig  ge» 
maebt."  Slmberg.  ©tat.  45.  2ort  SB.tö.  455.  b)  abfdjrecfenb.  „Sin 
a b  f  d)  e u fe  i g  Krempel."  «ö?anbat  r-.  1580.  abfcfeeublicfe,  ab* 
fefeeu  Hefe  (apfcheili1) ,  n>le  feefeb.  abfcfeeullcfe;  abfdjrecfenb.  „21  fe= 
fcfeeulidKtf  Stempel  für  anbete."  9lnm.  j.  Sob.  Srlm.p.  1756.  p.  17. 
25le  ©efeeufeen  (Scheihha'),  ©efeeuefee  für  «Böget  ober  anbere 
fcfefcre.    25er  ©(feenfeer  (Scheihha*),   a)  baflelbe.    Verlumpt  wia 

an  äldac  BreiTcheihha*.     b)  3n  ©emein.  föeg.  @fer.  HI«  527.  616 

eine  9trt  ftelb-  ober  ^orftbüter.  fd?eufeejen,  fcfeeudjjen, 
gewofenlicfe  fefeeuaen  einem,  ibm  grauen,  tbm  bange  fe»n,  werben. 
S$  fcfeeujt  mir  por  etwa*;  bat  mir  bapor  gefdjeujt.  „3<fe 
wän,  bem  wlnter  fcfeewfj  bie  feeillge  paft."  9J?r.  Jpann*  p.  ©atjburg 
Cgm.  628.  f.  252.  25er  ©efeeuj,  ©(beulen,  ©efeeujer,  Qlbfefeeu, 
SJel.  Mi'  is  a'  Scheuz-n  ä"kcma\  „25u  wirft  ein  fpeljj  ber  wurm 
»nb  ein  fefeeufe  ben  menf<feen."  2Bftr. 58tr.  V. 63adi438.  fcfeeujlg, 
fd)eu$ Hefe,  fdjeusfam,  a)  fefeeu,  furefetfam.  „93ücfeer  unb  Jebern 
matfeen  nur  faule  f<feenjlicfee  ©tubenflenfer."  3l»ent.  <2f>r.  307. 
„Sin  unfcfeeuHid)  (ficulofeä),  unnatütllcb  leben."  ibid.  305. 
b)  ©<feeu/  Slbfcfeeu,  Jurefet  etregenb,  feafrfefe,  fefeeuf liefe.  „SUter 
fcfeeujtget  onb  petf<fell(mef  roef."   Voc.  ».  1618.    fdjaw^ig, 

horrorosus.      Voc.  p.   1419.       „Quisquis    amat    ranam ,     ranam 

putat  esse  Dianam,  man  ftnbt  fein  fcbeuljlicfee  bulfcfeaft:  ti 
gebt  mebr  lieb*  gen  ftrefeen  benn  fcfeon*."  @.  ^ranf.       „fefeeufen, 
fefereefen.     2)aö   j'cfeeuft  ml.     txxi  (Ro^   bat    ft   gfefeenft. 
fcfeenfli,  adj.,  feaf liefe,  febreeffeaft."    ».  25efllng. 
fefeiefe  (fchiahh,  o.pf.  fcheihh),  adj.,   1)  fcfeeu,  ft'cfe  fütefetenb, 

bange.  Thua  net  gär  afo  fchiabh  !  Is  ma*  weidac  net  fchiahh, 
i(l  mit  gat  nitfet  bange.    Si   is  fcheihh  va'n  KinVwärtn,   ff?  Hebt 

g)  2 


340  <&d)\iei) 

nlöot  tfinber  ju  warten.  I  bin  fcheihh  vaf,n  Schaua*,  fdj  flitzte 
mld)  vor  bem  Jpagel,  befürdjte  J£«gel.  fopffdMeb/  fdwinblfdjt. 
Msrgl.  bfe  $rau  foll  tut  Immer  fcbelten,  „fonft  wirb  bat  @e|mb 
bauptfcbeube,  unb  acbtet  fein  nlr."  @eb.  gtanf).  2)  gefafg. 
53ermutblUb,  wie  man  au*  fagt  fdjmufjfg,  jur  folgenben  SBebeutung 
geborig.     3)  (0.2.)  unfebon,  garfilg.    a*  fchiahhs  Weda',  b<i{jlt<b 

ÖBetter.     Schiahhe  Händl,  gatflige  Jpanbel.     o"  fchiahhs  Menfch. 
Häd  aanar  a~  fchöne,  fo  häd  a'  dra"  a*  Freud, 
Häd  aanar  a*  fchiahhe,  fo  häd  ac  f*  one  Neid, 
a  u  f  (b  i  e  b ,  febr  btflf«.       f  *  i  c  b  l  f  *  (fchia'li',  fchiaV) ,  adj. 
(U.2.),  garfUg,  bafHid)  —  Wie  febfeb  3).  ^iefeö  fcbie&.   t>er; 

frört  fiel)  jum  feeunbarern  fcfyeul),  fcfyeu'  »vie  tief  ju  teuf  (©ramm. 
i.  29  4  ff.  9  21)  —  unb  auö  bem  Praeterit.  td)  fchohh,  fchuhh,  Partie, 
gfcholiha"  räpt  ficft  »ielieidjt  audj  auf  ein  frübereö  Wbfauteerb  fd)iel)en 
fd)(iefien,  ju  roeldjem  ftd)  bei»  jefct  übftdje  fdjeuften,  fdjeuen  tvie 
beugen  ju  biegen  perbaften  würbe. 
2)er  ®d)Ueb  (Schuahh,  opf.  Schouhh),  ©Imfnut.  Schüahha-1, 
Schüahhal,  wie  bd)b.  ®d)u()  (a.  ©p.  feuob).  2>en  ©cbuel) 
bergen,  ober  blotf  fchuabhbergng,  ©efellfcbaftäfplel,  befonber* 
länblicber  ®unfel  =  ober  Oiocfenftuben,  wöbet)  bie  im  Äreife  flfjenben 
^erfonen  einen  ®d>ub  unter  ben  $ü{jen  berumgeben,  welchen,  wo  er 
neefenb  emporgeboben  wirb/  ju  bafeben,  bie  Aufgabe  einer  außer 
bem  Greife  tfebenben  ifr.  2>en  ©cbuel)  werfen,  in  ber  <2t)rifl-, 
&boma$s  ober  5  Äcmfgnacbt  einen  ©ebub  rücfwärtä  über  ben  Äopf 
werfen,  um  an*  ber  Sage,  in  bie  er  auffaßt,  auf  gewfffe  2>inge  in 
ber  Sufunft  ju  fcbliejjen:  einer  ber  aberglaubifcben  ©ebrauebe,  bie 
in  ben  fogenannten  Oiau<bnacbten  ftatt  baben,  febon  im  Cgm. 

632.  f.  8a  gerügt.  SK.5I.  I  as  falt  um  a~n  ganzn  Baua'nfchuahh, 
(i  ijt  Weit,   as  fält  um  kaa'n  Baua'nfchuahh,   ($  ift  nid)t  viel  ge= 

feblt.  Er  d-  Schuahh  hema%  beifit  ber>  oberldnbifcben  Sanbmäbcben 
bie  SWenfjtrua  befommen,  in  welcbem  jftfanb  fie  ftcb  büten  barfuß 
ju  geben,  wk  fte  *$  wobl  fonft  s«  tbun  pflegen,  93rgl.  unten 
©ebuebfter.  Ei"  d-  Schuahh  fte*  einem,  in  ben  2)ienft,  in  bie 
Functionen  treten,  ben,  bie  er  verläft.  Ei*  d*  Schuahh  fcheiff-n 
einem,  no<b  vor  beflen  «austritt  aXi  ftacbfolger  in*  Jpautf  fommen. 
fdjüebig^  adj.,  einen  ©d>ub  meffenb,  halb-,  zwaa-,  drey-  etc. 
fchüahhi'.  ®er  SSnnbfcbueb/  fiel)  I.  ZI).  ®.  181.  3<b  will  bieb 
befebüben,  fagt  2l»ent.  in  f.  (Jbron.  f.  437,  fen  be»  ben  ^oebbeutfeben 
ein  noeb  vom  alten  Jelbjetcben ,  bem  93unbfcbub/  berfommenbe* 
©priebwort,  unb  bebeute,  id?  will  bir  treuwllcb  93ep(lanb  tbun. 

„30  trug  enge  vnb  fpifse  febueb  an, 

Unb  ißunb  mu*  i(b  gro<  buntfebueb  ban,"  riagt  ber 3llte 
Cgm. 461.  f.  212.    „Pero,  bunb:  ober  baurnfebueb."  Voc».  1618. 

„Amentatae  soleae,  bunbf (bud)."  ibid.  $n  früherer  3eit  fdjeint 
eö  ein  übfidier  ©djerj  aetvefen  iu  fet>n,    ftatt  Et  cetera   ju   fagen:    Etc. 


@dt)uef>  341 


puntfdjudj;  iveniflflenö  nnbet  Ha)  biefec  wunberfidje  «8ct)fatj  öfters?  form: 
lief;  auöaefdjrieben  in  ben  Cgm.  254.  (fol.  5b),  512  patina,  517.  (f.  i4ob), 
745.  (f.  61)  v.  1597,  811.  (f.  53),  579.  (f.  27.  172a),  an  te^terin  £rte 
mit  ber  JKeimjut&at:  QUter  tvelber  finb  fünft  aetuia.  Jilifcpueb. 
3ronff4>e  9i.2l. .'  I  hör  di'  fcho"  ge\  häfl  Filzfchuahh  ä~,  td)  mei'fe, 

wo  bn  blnaat*  roWft,  roie  teffe  bu  aud)  auftreteft.  2)atf  ©efepueb 
(a.  @p.  gffcuo&i,  caJccamentum).  Qai  Jplntergefd)üel),  ber 
Wintere,  bat  Ubergefcpü  ep,  ber  obere  Sfc&cll  am  Seoul),  bar" 
Oberleber,  „aluta  calcei."  Voc.  ».  1618.  Der  Jpanbfdju  cp 
(Hamfcha'),  f.  II.  £p.  ©.  207.  Änlefcpud)  »werben  uacb  bei* 
®d)elret  ©lenft.-Orb.  r>.  1500.  f.  18.  22.  24.  32  bem  Werter,  bem 
Jpaudfnecpt  :c.  r-erabreidjr.  ®fe  Foften  tute  b(e  ©ttual  X  du., 
roäprenb  ble  9Hberfd)udj  nur  IV  dn.  <$fiad)cxtil)n  foften.  9?od> 
müijen  ble  oben  rceld)  anllegenben  (Stiefel  unfrer  fianbk-utc  nament= 
II*  ble  Ante  mit  nmfafiVn.  „(?ln  par  gefebnürter  9Mber  fepueb." 
Cgm.  550.  f.  65.  ©.  oben  Änlefcpud).  «pepfepud?  (MB.  VIII. 
267  ad  1399),  beren  ffd)  ein  «pfrunbuer  nebfl  anbern  Älelbung^ftücfen 
jdprltd)  jroep  tyaar  autffeebfngt,  rennten  allenfalls  mttUefen  fcpn, 
ftatt  sprepfepuep,  b.  p.  ^reH:,  93rf$  =  ober  ©cpnürfujupe, 
„sotular  ein  prepfepuep."    Voc.  ».  1419.    Cf.  I.  515. 

Der  ©cpue öfter,  ©epueepfter,  ©cpuefter,  a)  rolc  l)d>b. 
©dmfter.  Da'  gea^d  Schua/la1,  ber  eroige  Sube.  3le  ber  g.  @d?., 
unft4t,  raftlotf.  „9ttlt  ben  f  cpu  epftaern."  9)?ünd}tt.  Urf.  \>.  1297 
bep  SBergmann  p.  8.  ©cpudjjter  MB.  XIX.  5.">,  XXII.  229. 
b)  Die  $0?enftruatlon.  Den  @d).  paben,  ben  ®d).  auf  ber 
©tör  paben.  23rgf.  oben  ble  Oi.2l-:  In  ble  ©cpuep  fernen. 
58ep   4ltern  2ßelbSperfonen   macht  da'  Schuafto'  's  Ladl  scua.     Der 

Jpanbfcpucbfter,  a*.  ©p.  Jpanbfcbupmacper  (?).  MB.  XIX.  135.  531, 
XXI.  475.  55i.  Der  Olinbfcpupfter,  2lug$b.  ©tabtb.  (naep  <p. 
\).  ©retten)  Oiotpgerber.  cf.  tnbeffen  SUnbfutcr  unter  ©uter. 
©.  294.  T>a$  @d)uef)fter  auö  ©d)uol):futer,  voetdjeS  bet>  <6r.  a5erf)tuir 
»ortommt  (f.  ©uter),  jufamnunaejogen  fe« ,  ift  meßr  ale>  n>af>rfd)einltd;. 
(SSrar:  oben  ©.  286  nieberb.  fte  auö  fete;.  3n  einem  alten  SSoea&ufar, 
ju  3ngofftabt  aefcfjrieben ,  fnibe  id>  für  sutor  audj  ©djntvert,  in  einem 
anbem  ©  d)  u  d)  m  ü  r  i  nnb  ©  d)  u  cß  t  e  r.  Der  ©  d>  u  e  ft  e  r  -  ]t «  e  l, 
Im  Äegelfplel  ber  »orberfte  fammt  ben  jwenen  »or  bem  blnterflen 
Äegel.  Die  ®d)ueftcm>eü,  bat  balbe  ©tünbebeu,  n)efd)eS  ber 
@d)ubmad)er  unb  anbre  Jpanbroerfer,  wenn  fte  auf  bev  ©tör  fmb, 
ausüben,  fobalb  bat  ?£ageölld)t  s«  Ibrer  9lrbelt  «lebt  ntebr  r)tn= 
relcbt,  bis  2fd)t  In  ble  ©tube  gebraept  wirb.  Hi»ta'  doc  Schuotta'wäl, 
irclfcpen  £lcptielten,  In  ber  Dämmerung.  \)crfd)ueftem,  fcplcdjt 
mad?en,  roaä  man  gut  maepen  wollte. 


342  ©c&Ctl 

3tet{je:    ©djal,    fcfyel,    :c* 

(Wandte  fdjall,  \$ eil  u.  mögen  Slntffpracbe  »on  fdjalb,  f<belb  — 
fcbalt,  fdyelt  fepn,  weswegen  au*  blefe  Selben  ju  berücf (tätigen). 

fcfcal,  adj.,   wie  ^tfcb.;  bod)  in  21.95.  unpolMübllcb.    fd)dle  9)?ll# 
(2lfd)aff.)/  roelcbe  biet  geworben/  obne  iebod)  ffiabm  abjufdjciben. 

0L21.:  „©cfcal  anUuffen,  ineurrere,  offendere."   Voc.  p.  1618. 
(cf.  feb  eilen,  til.  ff  eil  a,  impingi). 
fcbalbaufen  (faljb.  3ourn.  »on  unb  für  D.),  falmaufen. 
fdjalanjen,  fcfealta^cn,  fcblenbern,  muffig  geben;  „vagari  liberius," 

Stffö. 

„®o  gebt  er  beut  fdjallafcen  pmb, 
2Ba$  mit  ld),  wo  er  no*  umbftreunt."    Jp.  ©adtf. 
Der  ©cballare  (fdjmdb.),  ?D?enfd>  mit  fdjlenbernbem  @ang;  ®pafj= 
mad>er.    3m  23rem.--nbrf.  2Borterbud>  Ift  ber  <5d>ale,  ®d>aler, 
fdjaller,  fdjaloen  ein  58dnfelfdnger,  unb  rolrb  mit  bem  norbtfeben 
ffdllb,  poeta,  »ergllcben.    3ft  »ermutblid)  von  Allianz  ©cberlupn, 
®d)«rln»n,  seuvra,  nur  In  ber  aiutffpracbe  »erfcbleben.    93rgU 
®<fcolber. 
Dle(?)  ®d>alaun  (SBettgeroanb - 93erjelcbniii  bed  Äloiter$  Fölling  auf 
einer  tabula  cerata  ».  1432  —  jefjt  In  ber  Ottündm.  93lbllotbef), 
feinere,  letztere  tüollene  98ettbecfe  (etwa  ton  ®d>  aliin,  bep  Wctortuä, 
Chalons,  ali  urfpr.  ftabrlfort).    „3n  ber  gaftfamer  auf  bem  mujjbaroä 
III  pett,  III  polfter,  VII  fuff,  M  rarod)  betf,   X  fdjalaun... 
Item  auf  bem  torbantf  I  pett,  II  rolrdjanero  leplad),  I  rarod)  beef, 

I  f(balaun."     ,,And  in  his  own  chambir  he  made  a  bedd  with 
scetis  and   with   shalons   faire  yspredd."     Cbaucer,   the  reve'» 

tale,  n>o  ein  Ms.  Chalounis  bat.  2lud)  in  nleberfdcbftfdjen  58ettgeroanb= 
«DerjelcbniiTen  fommt  ble  ©djalune,  ©cbalanne  por.  ©rlmm 
SX.3J.  p-  579.  Slbelung  bat  ble  ©cbalaune  ali  furjen  SWantel  ber 
©djüler  ber  dürften  fd)  nie  In  SQ?eljJen  au$  Scholana  (vestis)  erftdrt. 
3m  ©panifdjen  l(t  chalon  ein  bem  Oiafd)  dbnllcber  SBoHenjeug. 
Die  ©djalen  (Schäln,  Schäin,  Dlm.  Schäla-1),  a)  role  l)d)i).  @d)ale 
(a.  @p.  feala).  „Olln  fc&at  bler,"  al$  beftlmmteS  9J?ap  In  ber 
©cbelrer  DlenfbDrb.  ».  1500.  f.  44.  $iir  2ipfel-,  93lrn  =  ic.  fcbale 
Ift  übrigen*  ble  ©cbel,  ©cbelen,  n>.  m.  f.,  weit  übllcber.  Dod) 
bort  man  Im  D-2.  9?uf  fdjalen,  plur.  Schälna",  unb  bai  Verb, 
auöfcbalnen,  au^bülfen.  b)  (sJKef?ger=®pr.)  Die  £üft--@c&alen, 
®d>roaif=©<balen,  ein  gen)iffer  ^leffcbtbeil  an  ben  Ruften,  am 
<£d)n>eif.  Die  Öberfcbalen  am  £alb$fd)ldgel.  „gj  fdwllen  b» 
flaifdj'oafdjer  bp  gaerbfcbal,  bl  mltterfdjal  unb  ben  furflag  mit 
einanber  bin^eben,  baj  anber  fol  er  al|  pfenroert  geben."  £raun= 
fteiner  ©tbt.Orb.  ».  1375.  c)  @lnfa{fung  t»on  93rettern  unb  brgl. 
Die  95arm  =  f(bal  (3ad?nau),  nlebere  ©cbelberoanb  jrolfdjen  ber 
Drefd)tenne  unb  bem  ©etretbelager.    Üblitber:  t>a$  SBefdjdl  ober 


©efdjdl  (Bfchal,  Gfchal).  Da$  S8runnett  =  ®cfd?dl.  Das* 
Ofens®efd>dl,  ©tangenwerf  um  ben  ldnbll*en  Ofen.  2>a$  ®c- 
fd)dl,  barein  ber  asobenflaln  (In  ber  SKüble)  elngefapt.  d)  Sirt 
©d)lff  ober  ^4&te.  ©.  ©djalten.  f$a  len  ein  Dad),  e$  mit 
SBrettem  bebecfen,  auf  reelle  ble  ©d)lnbeln  genagelt  werben.  eln= 
fäkalen  ein  Dad),  fogenannte  Dadjfpdne  unter  ble  $iwl  legen, 
bamlt  ber  2Ölnb  ben  ötegeu  ober  ©dmee  nldjt  bajwifdjen  Ijlneln-- 
weben  fönne.  verftfalcn  eine  2Öanb,  fte  mit  SSrettern  benageln. 
Da3  ©djalbtett,  95rett  jum  Dad?f(balen.  £>b  woblUlpb.2uc.5.i9 
burd>  bat  2öort  ffalioä  Riegel,  ober  aber  folcfce  SSrettes  bejefebnen 
will?  «Brgl.  fd) eilen  2)  unb  ®efd>dr. 

„Der  ©djalbart,  faciale,  gemadtf  2lntlf$."  Voc.  v.  Weiber.  QSrgl. 
baä  torige  unb  @d)em;bart. 

f^almeufeln,  fdjarmünfeln  (fdnvdb.),  liebäugeln,  fcbalf&aft 
bilden,  (fielen.  93rgl.  baä  vorige  unb  ©Verneigen  (Sarve,  bc» 
2lltenftalg). 

(galten,  wie  Hb.;  (Bunten)  berumplaubern,  auäplaubern;  d.  ©p. 
fingen,  muffcleren.    Der  ©  (ball,  rote  ö*b.    Sanbfcball,  ötumor — 
v.  2ang  nad)  einem  eicbfh  Diplom  o.  1112. 
„©0  wfrt  blu  fct/6n  3fot  überal 
ber  Hute  muntfdjal."    Jpelnrld)*  Slrlftan  2734. 
„@o  werbe  wir  alle 

je  fpotte  vnb  je  fd)alle."    ©otfr.  2;rlft.  12632. 
®.  fd>ellen. 

fdKleu,  fdjelleti  (ich?lln,  a.  ©p.  fcellan,  fcellta,  glfcellt, 
gl.  a.  79.  427.  591,  £at.  68.  l,  wol  betlvlert  von  einem  primitiven 
iHblautoerb,  ju  welkem  felbft  aud)  ©djale,  ba$  ju  Strcnnenbe,  ge- 
hört —  prgl.  ©rlmm  II.  54  — ),  von  ber  @d>ale,  Jpaut  trennen, 
fcbdlen,  fdlnben,  Im  ©djerj:  entllelben.  „feb  eilen,  glubere." 
«pfctorluö.  «ßrgl.  ©djalen,  ©cbelen,  ©djetfen  unb  ©(beim. 

Die  ©cbel  unb  ©(freien,  ©gelten  (Schal ,  Schaln ,  plur. 
Schalna"),  Überzug  von  Gipfeln,  Slrnen,  Pflaumen,  9?uben,  evernic, 
©djale,  J£aut,  £ülfe,  engl,  tbe  fbell»;  welkere  Oilnbr  von  tyflan- 
jen  unb  SPaumdflen.  „®d)el,  (Klnbe,  cortex."  2lvent.  ©ramm. 
Da$  3ipfel  =  @d)eleUln  (-Schals-l,  Schaläi  öb..-3far),  getrotf* 
nete*  2lpfelfpdltd>en.  „D  ber  gulbene  Oield^apfel,  wa*  für  ein 
Mttet&dtbe  @d)oleu  bat  er.y/  «preblgt  ».  1678.  „Die  jwelffce 
?0?arla  foll..  ju  jelten  redjt  walnen,  bo  ©9  aber  nlt  walnen  tban, 
aufä  wenlglft  ble  äugen  ein  wenig  reiben  ober  mit  einer  pomeranjen.- 
fdjell  fprljen,  baö  @t>  fed)  aW  ob  @»  walnte."  Slnorb.  jur  $ron* 
teldjn.^roccffion  v.  1580.  2ö(lr.  93tr.  V.  123.  Die,  bai  Schalot, 
Gfchalat,  Schala',  Gfchala',  b&$  2lbgef(fcälte,  putamina. 

bcfd)elen,  befd?dlen,  befd)ellen  (bfcbäln,  bfchaln),  role  bebb. 
(inire  equam).  Der  5Befd)el,  S5e fidlerer  (Blchalaroc),  S8c= 
fdjellljenglt  (L<B^.  ©(bei,  a.  ©p.  fcelO,  admissarius.     ,,Emissarius 


344  <5<$)d 

©  d?  e l  vel  lauffer."  Cgm.  649.  f.  581).  ,,©o  »oBen  2Blr  aui  ®naben 
ttuff  unferc  clofter  etlfd)  93fd)6l  »erorbnen  laffen."  2.0. ».  1555.  f.  66; 

tt.  1616.  f.  511. 

1)  fdjellen  (ld>  fdjill,  fd)  f^att,  wir  fdjullen,  id)  bin,  bab  ge= 
fd)  ollen,  a.  @p.),  ertönen/  erfcbaQen,  sonare,  resonare  (a.  ©p. 
fcellan,  il(.  ffella,  quati).  „2Ble  man  in  ben  SSBalb  fd)telt,  fo 
fdjillt  ti  rofber  berauf. "  @eb.  granf.    „&  fdjllt  uf,  ift  nf= 

gefcb  ollen,  baj...  fama  volat .  . ."    Voc.  Melber. 

2)  fdjellen  (leb  fdjelle,  fd»  fdjalte,  bab  gefdjalt),  a)  (4.  @p.) 
ertönen  madjen  (a.  ©p.  fcelllan,  fealta,  gffealt).  „£r  er= 
f*dlt  fein  Jporn."  Dr.  <£i  1542.  „angell  fealton  baj  born." 
„ffetlent  feiten,  psallite."  «flotf.  46. 6;  56.  9.  $ur  fdjellen  (an 
ber  £bürglocfe  jleben,  flingeln)  fffc  lauten  »olf$üblld)er.  b)  (ber  Hl 
unb  cermutblld)  urfprünglldjern  33ebeutung  beö  «blautserbä,  nemlld) 

bem  quati,  impingi,   entfpredjenb)  quatere,    impingere,    fd)lagen, 

anfragen,  »errücfen,  trennen,  bredjen.  Olidjeln  »om  58aum 
ftbellen,  abfragen.  Ultner  2anbpollcep  »•  1731.  (cf.  b&i  In  bat 
lelt  nlberfd) alt.  .Slage4249).  er f (bellen  eine  9J?auer  mit  Äanonem 
fugein  (Jeuerb.  ».  1591),  fte  jerfdjetlen,  fpalten.    cf.  „Den  beim  er 

Ime  fcbalte."    Fragm.  de  hello  sarac.  bei)  ©(blltct,  3Ser*  5116. 

»erfdjellen  bai  93e*ln,  ble  kippen  (itffdjaffenb.),  fte  prellen, 

»errenfen.      Cfr.    „frfcattetf,    attoniti    (cerebri)."     Prudent. 

Hamartig.  125.  gl.  i.  564.  „9S e r  f  d)  e 1 1  en  unb  verfemen  ben 
roaffergraben ,  bat  bat  »aller  feinen  gang  nld)t  baben  muge." 
MB.  XXIII.  609  ad  1482.    «Brgt.  fdjalen  ©.  343  unb  fd) alten. 

2)le  ©(bellen  (Schaln,  plur.  Scbalno",  Stntinut.  Sohalla-1), 
l)  roie  bebb.  ©(belle  (gl.  a.  48,  o.  44  ftella,  nola,  a.  117,  i.  22. 
439  f c  e 1 1 1 1 1,  tintinabulum).  „Der  @  d)  e 1 11 r a  n i ,  @djlltten= 
geläute,"  b<xt  ben  spferben  umgebängt  wirb.  25er  ©(bellenrüeret 
(Jpb<£.)/  ber  mit  ©(bellen  bebängte  jSugfübter  bepm  ^«»fnadjtlaufen. 
b)  $(gut  In  ber  polnlfdjen  (beutfdjen)  ©plelfarte,  bem  carreau, 
(Schein  ber  franjoftfdjen  entfpredjenb  (In  Danjfg  ©d)  ollen). 
ffi.2l.:  Sauden  role  ber  ©cbellenfünlg,  flelf,  affectlert.  (R.M.: 
Glnen  über  ben  @d)ellenfünig  loben,  erbeben,  b.b.  ganj  ge= 
roattig,  überaus,  c)  @{fenbanb,  b<x$  einem  ©efangenen  um  ben 
3lrm  ober  bti  Sein  gelegt  rclrb,  »ermntbli*  infoferne  ebmal*  biefe 
SÖanbe  für  bie  ju  öffentlldjen  arbeiten,  ©trajjenfebren  ic,  ange= 
baltenen  mit  ©(bellen  bebängt  waren,  Jpanb  fd) eilen,  $xxt§- 
f  cbellen.  Der  ©(belle  nbueb  (ftürnb.  2Bagenfell  137),  ju 
offentlieber  2lrbelt  ober  @d)ellenn>erf  oerbammter  junger  SWenfd). 
d)  (Diürnb.)  ?D?attIfcr>elIc  (meldjer  2lu^brucf  nod)  fpredjenb  genug  auf 
ble  Söebeutung  f (bellen  b)  reifet). 

fd) eilig  (0.2.) ,  l)  nlcbt  iufammenbangenb,  unglatt,  uneben  — 
In  ber  ^ufammenfe^ung  grlejftbclllg  (»on  ijicfern),  jtelnlebt, 
grtefubt.    2)  aufgebradjt,  jornlg,  toll,  unfinnig.    „6$  et  ig  fepn 


®£&H  345 

über  einen."   ©el&amer.    „SM  ift  bet  fd) eilig,  aotnig  natr"' 

£.  ©ad)*. 

/,Äom  td)  j«m  roeib  &eim  von  bem  roefn, 

®o  ift  f  »om  wafer  »U  f Zeitiger  reom."    idem. 

„Sa*  bie  tnenrof  nlt  f*6llta  (»Üb)  »erbe«."  ©cteirer  Slenftorb. 

S.  1500.  f.  31.     bietfdKÜtg,  „cerevisiä  appotus."    Yoc.  t>.  1618. 

„SSetfoffenet/  n>ein  =  unb  bierfäelliget  SJÄorber."  ©elbamer. 
Mrbftfjellig,  &irnfd)elllg.  2)a*  @cf*eUe,  Uneinige 
fett,  qjattepwutö ,  bei)  Äonigdljofen  (Cgm.  330.  f.  2i5.a) 
2)et  ®d)Ultng  («.  ©p.  fcllling,  ffilleng),  t«  allen  germanlfdjen 
©ptadjen  unb  fdjon  fn  ben  beiben  gotl)lfd)en  Urfunben  »orfommenb, 
bem  lateinlfdjen  solidus,  alfo  bem  soldo,  sueldo,  sol,  sou  ber 
romanlfdjen  Sblome  entfpredjenb,  unb  (wie  blefer  bem  denarius, 

denaro,  dinero ,  denier)  bem  Pfenning  (a.  ®p.  tyfenbtng, 
pantljing)  alt  aliquotem  Stelle  entgegenftefyenb.  Sag  biefet  !tu«> 
brucf  urfprüngtia)  eine  Hingenbe  9J<ünje  angedeutet  tyabe  (cf.  fabelten), 
gefjt  fajon  auö  tet  alten  2Uliteration6formel  fcat  enbe  fcifling,  fceat 
enbe  fei  Hing,  Caedmon  p.  47.  33er6  2159,  feaj  unbe  fa)  illind) 
(Cod.  lat.  Monac.  2.  fol.  38b,  ergf.  ©djafp  fjereor.  Bit  tonnte  golben 
fetm  („aureos  sex,  feillinga  fefjfl,"  gl.  a.  550)  ober  tfon  Silber.  Set 
solidus  ju  40  denarii  bet  Lex  Salica  2(rt.  1.  unb  bet  ber  Leges  Francicae 
Hb.  IV.  cap.  CVI.  fdjeint,  al6  aureus,  »on  bem  fonft  in  bem  frcmfifojen 
unb  alamannifcQen  ©efelj  »orfommenben  ju  12  denarii,  al6  einem  argenteus, 
4ii  unterfdjeiben.  tiefem  letztem  entfptidjt  nod)  tut  ital.  soldo  ju  12  danari, 
bet  eatalanifdje  sueldo  (sou)  $u  12  dineros  (dine's) ,  itt  ftanjöfifdje  *ol  ju 
12  deniers.  2luf  bie  libra,  lira ,  livre  geljen  20  solidi,  soldi,  sueldos, 
soll.  (Saö  2tf>£ürjungöjeid)en  für  ben  beutfdjen  Slusbrucf  ©  cf)  i  1 1  i  n  g 
felbft,  nemlid)  fäl. ,  ift  cf)ne  Zweifel  Dom  ratein.  solidus  entlehnt.  SSrgl. 
Pfenning).  Unb  fo  läßt  ftd)  benn  allerbingö  a)  aucb,  ein  Schilling 
ju  12  Pfenningen  biö  auf  bie  neuefte  3eit  Ijerab  naajroeifen;  aber 
fdjon  fef)c  frülje  fummt  nebenbei)  b)  einet  ju  50  «Pfenningen  00t.  Set 
Wnlafj  Ijieju  ift  n>ol  nut  in  bet  tfuömünjung  eon  fd)led)tern  fdjtvarjen 
«Pfenningen  (ttug^burgern ,  TOündjnern,  «B'enern  tc.)  ju  fudjen,  beren  2ln? 
fangö  so  auf  12,  b.  f).  beren  5  auf  2  bet  früljer  allein  üblichen  beffern 
Dlegenöburget  «Pfenninge  giengen.  Set  «Schilling  ju  12  «pf.  modjte  infofetne 
»on  bem  ju  50  «pf.  utfptünglid)  an  «ZBertb.  nidjt  »erfdjieben  getvefen  fe»;n, 
bod)  in  bet  Jolge  mag  ffd)  bieg  anberö  geftaltet  fjaben,  unb  man  finbet 
jenen  oft  auöbrücflid)  aU  einen  futjen,  biefen  alö  einen  langen  be< 
jeidjnet.  2lud)  ift  bem  «Borte  Schilling  in  bem  einen  Jade  c)  ber  93e> 
griff  einet  3af)l  »on  12,  tvie  in  bem  anbern  d)  bet  einet  3a&[  °0"  30 
unb  mit  bem  «pfunb  bet  einet  -3af)l  eon  24 0  imvofjnenb  gemorben. 

a)  @d)illtna  ju  12  «Pfenningen,  obet  furzet  Shilling,  20  auf 
1  «pfunb.  ,,«pei  ftuem  man  »alfaje  pljening  etnbet,  bet  nid)t  ein  nuinjjaec 
ift,  ift  t>ex  übet  fünf  fdjilling  bet  djurjen,  unb  ift  nia)t  guter  pfjening 
batunbet,  fo  fol  man  jn  fpafjen."  Sidjtb.  M».  ».  1352.   «JDftt.  5Btr.  VII.  96. 


346  ©cfytf 

2tuf  bem  gjjünajner  Sanbtag  ».  1424  (Defefc  IL  20s)  ftnb  5  «pfb.  ju  60  ff., 
atfo  t»ot  ebenfattö  furjen  geregnet.  3n  3gtauer  Statuten  ».  1500. 
Cgm.  561.  fol.  5  (cf.  20.  36.  69)  wirb  ein  fleiner  gret>er  mit  7  2  gellem, 
ein  grofser  mit  60  fd)ttring  ber  forden  tterbüjjt.  311  ben  ©t.  Utridjifdjen 
Urfunben  ber  MB.  XXII.  unb  XXIII.  ftnb,  wie  bie  23eredmung  ergiefct, 
unter  @d)it  ringen,  roo  fie  ntdjt  au^brücftid)  al$  tange  bejeicftnet  ftnb, 
unb  obfcfyon  nur  einmal,  XXII.  p.  251  ad  1523,  ,,af)t  fdjitting  ber 
djurt^en  augfpurger  Pfenning"  ftefjt,  gewöfmlid)  ©d?Utinge  ju  12  dn.  ober 
£aü"em,  b.  fj.  für  je  gemeint.  3.03.  XXII.  p.  126  (ad  annum  1225), 
589  ad  1456,  466  ad  1437,  471.  483,  XXIII.  p.  44.  148.  506.  319.  666. 
Obfdjon  im  2(ug6b.  ©tbtbud)  0.  1276  (gret>berg  p.  7  3)  ber  ©dn'tiing  auös 
brücflid)  ju  30  Pfenningen  beftimmt  wirb,  fo  fcf>eint  er  in  einigen  JaUen 
bennod)  ju  12  dn.  gemeint  ju  feun.  3u  ber  ©rette  (Sreöberg  p.  58),  wo 
*on  einem  £>iebftaf)t  über  60  «Pfenning  wertf)  bie  JKebe  ift,  madjt  im 
Cgm.  559.  fol.  45  eine  £anb  beö  XVI.  3a(jrtj.  bie  Stnmerfung:  „2tlf)ie  »er.- 
mercf  ben  uneerftanbt  beö  ftatredjtfeijerS  mit  ben  fed)jig  Pfenningen.  «ffiar 
ift,  baö  60  dn.  fünf  fd)itring  auömadjen,  »nb  fo  im  rel)enred)t  de  pace 
tuenda  $.  51  quinque  solidos  gefdjriben  ftat,  l)at  erö  für  att  Hugöburger 
Shilling  »erftanben,  ber  jemat  12  dn.  ain  fdjitting  get&an  fjaben,  fo 
bod)  solidus  in  JKedjten  nit  fdjitfing  dn. ,  fonber  Bolidus  mad)t  ain  atten 
©otbgufben,  ber  etwan  LXXII  bis  in  LXXV  auf  ein  «pfunb,  in  Satein 
libra  auri  gangen  fein  :c"  Crine  5tnmerf. ,  beren  Dvidjtigfeit,  n>aö  ben 
©djtufj  betrifft,  id)  baf)in  geftetit  raffe.  25rgt.  ffjitring  ©rerting  ju 
12  ptnte  (b.  f).  penntet).  ©  d)  i  1 1 1  n  g  »lämifd)  ju  1 2  @  r  0  0 1. 
©cbjtfing  lübifd)  ju  12  «Pfenning,  ©djttring  fdnvebifd)  ju  12  Dere. 
©djilling  jürd)ifd)  ju  12  Rätter,  ©d)irring  würtemberg.  ju  12  fairer, 
©djitting  9?ürn(>ergifd) ,  2tnfpadjtfdj  (ober  Äaifergrofd))  ju  12  «pfen= 
ntngen.  „©djirting,  solidus,  ein  grofd)."  Voc.  ».  1618.  ©ief)  unten 
©  d)  i  t  ( i  n  g  e  r. 

b)  ©djitttng  ju  so  «Pfenningen  ober  langer  ©djirting,  8  auf 
baö  «pfunb  dn.  ^n  einer  bidjtertfdjen  «Bearbeitung  beö  atten  Xeftamentö 
au8  bem  12*en  ^afcrf).  (£iut.  III.  p.  lll)  tvirb  bie  ©telte  (Genesis  45.  22): 
Benjamin  vero  dedit  (Josephus)  trecentos  argenteos  gegeben  burdj:  ,,«8en; 
iamin  gab  er  jefjen  fH  [ringe,  ftlberin  ft  waren..."  arfo  wor  fdjon 
©d)i(Iinge  ju  30  dn.  „Duodecim  solidos  quorum  summa  facit  talentum  et 
dimidium."  MB.  V.  35*  ad  1160.  „Tres  solidos  longos  et  sex  nummos." 
MB.  XXV.  112  ad  1227.  MB.  XXIV.  328  ad  1231  I)at  ber  solidus  30  dn. 
,,II  porcos  valentes  IX  sol.  longos  et  XVIII  dn."  Sori  Sedjrain  p.  20 
ad  1275.  3m  Äugöb.  ©tabtb.  e.  1276  (gretjberg  p.  73)  „ift  ie  be» 
fd)  Illingen  brtjjif  Pfenninge."  „Unb  fo(  bie  beuff  fein  fed)ö 
fdjilling  ber  rangen."  £.  Otto  elfter  grei;f).brief  v.  1311.  Tres 
solidos  longorum  cum  dimidio  denariorum  Ratisponensium.  MB. 
XXIV.  555  ad  1521.  £rei  fd)illing  ber  langen  5JtünO)er  Pfenning. 
MB.   XX.    248    ad    1525,     266   ad    1330,     316  ad    1351.       9JMt    brenn 

fdjtlltngen  Maliern   ber  langen  unb  mit  ai$  »il  (b.  f).  90)  a^ren. 


©dfrtt 


347 


MB.  XXIV.  442  ad  1568.  Jünf  f^itfing  (ju  30  dn.)  MB.  XXIV. 
126«  127  ad  1374.  I>rei  fd)irüng  ber  langen  »nb  »iet  Pfenning 
aUej  Äegenfp.  pf.  MB.  XXIV.  156.  465  ad  1380  unb  137  7.  Jünf 
fdjirring  ber  rangen  «Jftünidjer  »nb  ad)tjef)en  sjflünidjer.  MB.  XXI. 
43  ad  1388,  60  ad  1407,  63  ad  1409;  XXII.  367  ad  1391.  3e  breifftg 
Pfenning  für  ain  fa)il(ing.  MB.  XXV.  i?6  ad  i4io,  244  ad  1451, 
277  ad  1466,  306  ad  1469;  XXIII.  596  ad  1479.  3m  «Kündmec  ®tM: 
büd)  Cgm.  27  2lrt.  127  fteljt  auf  JKaufen  unb  ©fragen  bie  «Buße  »on 
jeajen  fdjitring  Pfenning  bet  fangen  an  ben  Kläger,  unb  eben  fo 
»ier  an  bai  @erid)t.  (cf.  £eumann  opuic.  p.  98).  Anno  1356  triginta 
denarios  valuisse  unum  fd)itling  et  octo  fdjiriing  confecisse  unam 
libram  dtnariorum  ex  calculo  coaevo  patet.  MB.  II.  11.  ,,XXX  denarii 
faciunt  solidum  qui  usuali  sermone  longus  appellatur."  MB.  XII.  91. 
sec.  XIV.  „©0  ift  XXX  dn.  ein  «Biener  fdjitring  Pfenning."  Cgm. 
524.  fol.  67  ad  1481.  3m  Xljeurung6jaf)E  1491  „f)at  man  baö  forn  geben 
ein  «Ucündjer  fcfjeffet  emb  VI  gulben,  t>e  ftben  fdjiuing  für  ein  gurben  »nb 
ftnb  XXX  dn.  «in  fd)irring."  Cgm.  27.  f.  54.b  Unter  £erjog  «rbrecfjt 
a°.  1506  werben  in  fttberner  «jflünje  Pfenninge  gefdjragen,  beren  7  ©d)Ü: 
ringe,  unb  -f>aUer,  beren  14  ©djirringe  (arfo  ränge  ober  ju  so  ©tücfen) 
auf  ben  rfjeinifdjen  ©urben  gefjen.  Ar.  5.f)bi.  XV.  405.  £iernad)  wirb  f)eut 
jutage  bei)  Remtern  ber  ©djirring  Pfenning  fdpvarjer  «JJiünje 
älterer  Dokumente  ju  8  ßreujer  2%  tyf-,  ber  @d)  irrin  g  9tegenfp 
«Pfenninge  ju  21  Äreujer  1 5/7  «pf.  beregnet.  ©-Pfenning.  £ie 
unb  ba,  namentrieb,  im  ©ar^burgifdjen ,  »erfleht  man  unter  einem  ©d)ir> 
ring  Pfenning  30  gegenwärtige  «Pfenninge  ober  7V2  •äreuj«.  ©0  ber 
?l  u  f  r  u  e  r  f  rtj  i  [  1  1  11  g  t>et>  £übner  419.  2Jud)  in  Oberofterreid)  Reißen 
50  «Pfenninge  bem  SBorfe  (nad)  £öfer)  ein  6d)Üling,  8  ©djirringe  ein 
<pfunb  ober  ©urben  »on  60  Äreujern  ober  »40  «Pfenningen.  ,,<5in  mandjer 
©djirring  (f.  ©djirring  weiter  unten)  ift  met)r  wertp  arö  ad)tl)arbe 
j?reuj«r."  «p.  2lbra&.  3m  Cgm.  759.  f.  12  fiept:  „12  fjaUer  ift 
1  6cb.it ring,"    unb  greia)  barauf  „50  dn.  ift  i  fdjirring." 

c)  ©djirring  ali  gatyl  »on  12.  ,,©d)irring  significat  duodenam 
rei  cujusque;  dyodecas  vel  dodecas  ovorum  etc.'4  „(Jinen  ©cfyiiring 
geben,  virgis  caedere."  Voc.  ».  1618.  stimmt  man  JKücffidjt  auf  einen 
©af^  bei  fa)wäbifd)en  £anbred)tef3,  bat,  wie  befannt,  nidjt  gerabe  nur  in 
©cfymaben  galt,  wetdjer  (bei)  ©djilter  cap.  179,  be>)  ©enefenberg  cap.  i§4 
unb  cap.  157)  rautet:  „Weman  for  ftnem  lerdjtnbe  mer  frege  tuon,  banne 
jwetfe  »nb  äne  ge»erbe,"  fo  wirb  man  fo  gndbig  femi,  für  biefen  in 
ber  ßinberwelt  fo  berüd)tigten  ©djirring  eine  3atyr  »on  f>6dj|lenö  12  9iu; 
tftenftreidjen  gerten  ju  raffen.  «BaS  für  bie  $ab]l  »on  50  aufgebracht  wer 
ben  fann,  fiel)  weiter  unten. 

d)  ©djirring,  3af>r  »on  30.  3m  Cgm.  58.  (sec  XIV.)  fol.  ioib  ju 
(Jnbe  ber  barin  enthaltenen  Cr»angerien  ftel)t:  £ie  fjant  ein  enbe  eüi»  bei' 
emangeria,  bep  man  iifet  »ber  at  baj  tar,  unb  ber  ift  an  ber  jar  VII  fd)ir; 
ring  ber  rangen.     Eeögteidjen  fjeißt  ei  im  Cgm.  66.  fol.  61 :  Expliciunt 


348  &äß 

ctt Angelin  per  circulum  anni.  Summa  ewangeliorum  VII  aol.  long,  et 
IUI  evangcli«.  Da  brewcjefjen  fjunbert  jar  fjiet  Erift  unb  audj  bre*>  fdjiaing 
an  brei)  jar  (brei  ©djiulng  weniger  bret>,  arfo  87?).  £ofm.  Junbgr.  I.  537. 
Dretj  f c^  irr i n ö  £Keinan?en  (90  KenEen).  Cgm.  152.  f.  9.b  55»  ic. 
©edjö  fdjirring  Bördjen  (180  JoreUen).  Chron.  Benedictob.  II.  215. 
Gin  fdjirring  Äfjrebö.  .ftoljrbrenner  Materialien  e.  1782.  p.  84. 
Gin  fdjirring  2t  t>  e  r  (o*  Schillin'  Aar).  MB.  XXIV.  115  ad  1562. 
Gin  ©djitring  «prüger,  50  einzelne  £orjbrötfe,  bie  geflößt  werben.  >5u 
einer  Ijarben  Xrift  au$  bem  törjifdjen  Oebirg  werben  26662/s  ©djirting 
ober  80,000  ©tütfe  Jtrafterprüger  unb  80  2(rbeiter  %  Safjr  rang  erforbert. 
so  ©djitring  $idjtenprüget  geben  4  5  itrafter,  woju  t>om  Q3udjenfjofj 
88*/s  ©djitring  nötljig  finb.  «HJflr.  95tr.  V.  272.  Gin  ©djirting 
Äo^rrjorj  nadj  ber  farjämtetifdjen  ffflä$ttev>  fjat  30  .91  ad) en  ju  18  Daumern, 
unb  ift  ber  8^  Ifjeit  eineö  <pfunbe6."  jrurr  ©fdjr.  b.  GJeb.  p.  141.  „Gin 
©djirting  <Kaufjljorj  ober  fogenannte  ©tufjbürbt"  (30  .9ieiferbünbeD. 
«Xumforb.  ©uppenanftatt  für  ©eerforger  p.  144.  Gin  ©  dj  t  r  r  i  n  g  2  et  n 
(«nümb.),  so  csüfdjer.  Gin  ©  dj  i  r  r  i  n  g  ©arj,  so  Jueber  (f.  b.  $03.) 
Gin  ©  dj  i  t  r  i  n  g  ©djin  (50  Gtfenfdjienen).  £r.  2btg6tjbr.  II.  228.  Gin 
©d)irring  Q3ifang,  ober  fdjredjtweg:  ein  ©djirting  $elb,  so  Meter: 
beete.  MB.  XVIII.  472  ad  1 455.  3irngibt  £ainfpadj  p.  219.  54y.  Cfßagner 
Gioir*  unb  Gam.;©eamt.  I.  283.  285.  Gin  ©djitring  Mafien  im  Jifdjnef}. 
Codjetfee.  „G3  for  ain  pebe  ©djepfen  in  ber  ©unnen  »iertfjatben  ©djitring 
gftafdjen  unb  ain  pebe  ^od)fegen  brei;  ©djirring  unb  jefjn  9J?äfdjen  fjaben." 
Gfjiemfee:3ifdjorb.  ».  1507.  Der  ©djirring  Gf(en  ober  btoö  ber  ©djirring 
ßoben  (so  Gfren  groben  Judjeö).  £ift.  2tbl).  b.  Wab.  v.  1813.  II.  p.  494. 
,,Da6  £auptfdjifffait  bevj  einem  ©arjjug  ifl  22,  ber  groben  unb  baö  2(uf; 
ftrieffair  ift  8  ©djirring  (fo  oft  mar  30  Jäben?)  bief."  »aumgartnerö 
«portceijüberftdjt  v.  SDtündjen.  Der  ©djitring,  9vutfjenftreidje  auf  ent; 
brühten  £intertfjeir,  über  öeren  <Kormarja&r  idj  nirgenbö  eine  autfjentifdje 
Dectaration  ftnbe.  ©ie  mag  urfprüngridj  jwffdjen  12  unb  3o  inne  gefran^ 
ben  ftaben.  Wn  jene  $af)l  ift  »teUeidjt  bie  ftrafenbe  sprbatfjanb  beö  Gn 
älefjerS ,  Sefjrerö ,  sprineipafö  ar$  an  ein  SOfarimum  gebunben  gewefen. 
©.  oben  ©djirring  c).  ,&$  rjat  mtr&  audj  mein  fprä'ceptor  nit  erraiben 
fünben,  fjab  offt  ein  ©djirring  barumb  müfien  etnnemben."  sputfjerbetj 
».  1581.  „Gin  mandjer  ©djitling  ift  mefjr  wertfj  atö  adjtfjalbe  j?reuder," 
fagt  ?p.  ?(bra^am  ju  ariju,ja'rtridjen  Gftern.  hingegen  jur  grünem  3af>t 
fdjeint  fid)  ber  »veifanb  »on  Slmt^wegen  mitunter  biftirte  öeridjtö, 
Marft;,  ©tabt-'  it.  ©djitring  geneigt  ju  fiaben.  Gr  mupte  tvotjr,  ba 
4.  83.  in  @uggenbergerö  «proceijen  p.  100.  226  eon  ganzen  unb  Ijarben 
berfe»  ©dji Hingen  bie  Kebe  ift,  eine  beftimmte  commenfurabte  @röße 
feijn.  „Dieroeir  bergreidjen  «Beuterfdjneibern  i&;r  Jacit  mit  rauter  Statt-. 
fdjirring  mug  gen>ed)fTet  werben."  f}).  GJanörer  14.  „Gtnem  einen  ©tabt- 
fdjirring  ju  geben,"  bafür  gebüljrte  bem  Wmtöfnedjt  jn?e»j  ©djiaing  <pfen; 
ninge.  Oüagner  Qio.  t  unb  Gam.;S3eamter  I.  1 70.  Otadj  bem  ssettrer.-  unb 
Sanbftreidjen  *  Manbat    u.    1726    würbe   ben    amtleuten    ,,»on    2Serfei?ung 


<Bd)il        ©d&tel        <&§ol  349 

5o  Carbatfd)frraid)en  ain  f djirting  fpfenning,  unb  eon  me[)r  arö  50  ©trab 
djen  t  fd)irring  «Pfenning  pafflcrt."  ,,£u  foKeft  Ujn  mit  einem i@tocf: 
fdjiriinge  beregen  unb  24  ©treibe  jujäf>r<n."  93at)reut&.  Kefcript  t>.  1717. 
2>er  £od>fd>irring,  ju  Nürnberg  im  S'odjgefängnifj  gegeben,  war  bafefbft 
infamierenb. 

£er  ©djirringer,  efjmar.  2{nfpad)ifd)e$  9ttünjftücf  «  12  dn.  ober  5  j?r., 
jefet  nocf)  ju  11  «pfenn.  turfterenb.  91ad)  <?r.  ©aaberö  Steifen  II.  157  war 
a°.  1792  in  Jranfen  ber  ©djifringer  6  dn.  ober  ber  5te  Xfjeir  beö  fpfunbe^, 
unb  7  ©cfjillinger  matten  einen  Ortögurben-  A°.  1 765  werben  in 
QBürjburg  alle  auf  5  tf reujer  im  gemeinen  ßatif  geftanbenen  ©d)ininger 
auf  5  £>ret>er,  b.  x).  9  spfenn.  berabgefeftt.  „Um  16  ©d)i  Hinge  r  unb 
nirfjt  böfjer  foUen  bie  ©orbfd)tniebe  baö  ßotf)  ©Über  nehmen."  QBirjb.  SBerorb. 
v.  157  2.  2>er  wirjb.  93ifd)of  2<borp0  v-  (?l)renberg  ragt  um  162?:,  ettva 
»on  feinem  QBappen  fogenannte,  ÄnacfeniSdjirringer  fragen.  9lod) 
ie(jt  fo(I  in  Weinungen  ein  i? nacfenfdjirring  ju  4%  dn.  vorkommen. 
Um  1500  fommt  in  85.  ein  fnSnfifdjer  unb  oberpfärjifdjer  ©  d)  i  r  t  i  n  g  e  r 
ju  10  dn.,  ber  Hain  ©djirringer  ju  5  dn.  vor.  £er  große  gjfeicbfner 
ober  ©a)recfenberger  ©  07 1  r  l  i  n  g  e  r  girt  »°.  1507  in  93.  29  dn.  Sori 
gRunj:.<X.  I.  98.  142.  126.  cf.  2(t>ent.  dfjr.  fol.  6  5,  wo  ber  rtfmifdje  £enar 
einem  Weidjfner  6  d)  i  r  r  i  n  g  ober  50  Pfenningen  ober  8  Jtreujern  »er.- 
glidjen  wirb.  Siefe  ©  d)  i  1 1  i  n  g  e  r  ftnb  arfo  urfpr.  arö  ©  dj  i  t  f  i  n  g  e, 
tfjeitö  ju  12,  tf)eirö  ju  50  Pfenningen,  gemünjt.  „Quadruplator  qui 
defert  aliquem  ut  quarta  bonorum  ejus  parte  potiri  queat,  fed)fSfd)il: 
ring  er  vocant."  Voc.  v.  1618  roce  rafften.  SSrgr.  unten  fdjolbern. 
15er  ©djfel,  e{n  Jlfcb,  perca  lucioperea.     cf.  ©cbfet. 

®er  Stielen,  ©cbfel  (Scbialn,  Schial),  bie  ©cbolle,  ber 
Älumpen.    (Sf$fd>ielen  (WcboHe),  Äotfcbielen  (Grbfcbolle). 

Da   bäd    9    Wildfau  ganze  Schialn  Koud   au'gwarffa".     „2öo    an 

atnem  ftueber  (compactem  ©aljftocf)  ain  ©cbfel  afegleng,  fo  foll 
berfelbfg  wtberum  crftatt  werben."  ©aljaften.  „«Bon  be$  febwerte* 
ort  wart  bie  ftatnä  roant  burebbort;  nn  lie  ftdj  ain  f  cbfel  berban." 
Cgm.  719.  f.  48.  „2>ie  ÄnoHen  ober  ©cbillen,  fo  ton  ben 
gubern,  e&  man*  auf  bie  ©tofjftatt  bringet,  fallen."  gorf  93rg.0r\ 
299.    «ßrgl.  ©cb ollen. 

$er  ©cbollen,  ©cfeoll,  bie  ©ebotfe  (a.  ©p.  fcollo  nnb  fcolla,  gleba, 
scrobs).  Qluf  ben  «Pfnjg.  Qllpen  rolrb  ber  Jünger  in  ©cbollen 
($orm  von  «aef  (leinen)  gebracht,  unb  mittete  ©eblitten  auf  bie  gelber 
berabgefübrt,  xoat  man  ©cbollenjie&en  nennt,  ^bn.  666.  ,,®t-- 
frorner  fdjoll,  stiria."  Voc.  Arcb.  3m  £ot)enlof)tfcben  fagt  man ; 
ber  Waulrourf  fcbollt  (»oirft  auf),    ©rgl.  ®*iel. 

fcbollen  Hd)  fcboll,  fefe.  f*oUt,  fcbollt,  Oab  gefcbollt 
nnb  t)ab  fcbollen,  D.«pfalj  noeb  treu  bem  alten  feulan, 
fcolan,  ib  feal,  uuir  feulun,  ib  fcolta),  wa^  anber- 
n>drW  unb  bcb&.  f ollen,  ».  m.  f.  3nbe(fen  fomraen  felbft  in 
altbaprifeben  Urfnnben  uoeb  be$  XIV.  %at)tt).  nicfe,t  eben  feiten  bie 


350  ©cfyol 

formen  fcbol,  feboll,  f$uln,  f^nllen  k.  für  fol,  fuln, 
füllen  por  —  j.  58-  im  b.  2anbre<bt  (Jpeuman  79):  al«  pH  et  im 
fein«  Ion«  fd>ot  (fdjulblg  tfl).  2>er  ©ebol,  ©efdjot,  ©djolman, 
a.  @p.  ber  ©cbulbner.  „@r  war  it  rechter  fdjol."  2ori2ecbSK.  138 
ad  1435.  ,,2)e«  fol  ber  richtet  bei  goijbau«  gefdjol  fein.''  MB.  VI. 
577  ad  1380.  „Äumbt  atn  man  feinen  gefebol  an."  «JJaiT.  ©tbt.9?. 
„£tnj  feinem  fcbolman  ober  bfnj  feinem  porgen."  SDfündm.  ©tbt.Ot. 
Cgm.  27  2lrt.  91.  Jpeumannp.  160.  2)er  ©elbfcbol,  ©elbgefcbol, 
©elbftfebulbner.  ,,@«  fol  nieman  falnen  anbern  gewern  fteHen  ban 
ben  regten  felbfdjoln.  b.  2.9t.  Jpeumanup.  155.  cf.  MB.  II.  60, 
V.  258.  perfcboln,  (a.  ©p.)  »etbfenen,  im  guten  «Sinne:  »er= 
Bulben.  „(3efu)  bilf  mir,  baj  i*  baj  oerfebol,  baj  mir  gefebebe 
al«  bem  junger  bein."  Cgm.  73.  f.  55.    ®.  »erfoln  unter  follen. 

J)le  @<bulb,  wie  b#b.  (ä.  @p.  fc&ulb,  plur.  fculbe,  a.  ®p. 
fculb,  plur.  fcnlbi).  3luf  bem  2anbe  beten  ungeföulte  «JJerfonen 
no<&  immer:  ©ergib  un«  unfer  ©cbulb  (Cgm.  101.  f.  22:  unfer 
fcbulbe,  fcatlan:  unfura  fculbi).  ©.  ©ramm.  808.  $u 
©Bulben  fommen,  d.  ©p.  flatt  öaben,  ber  Satt  fepn.  „Ob  ej 
je  fcfeulben  fumpt,"  wenn  e«  baju  fommen  follte.  „311«  oft  baj 
ju  »allen  ober  au  f*ulben  fompt."    MB.  xxm.  223.  473 

ad  1377.     „211«  Oft  e«  fdjulben  fommet."    MB.  XX.  346  ad  1446. 

„Ob  baj  je  f  Bulben  ebom."  b.  S.Oiedjt.  Jpeumann  opusc.  94. 
„©0  fann  au*,  roa$  fe<b«ten«  tfl  angezogen  worben,  nfefet  wobl  bier 
ju  ©cbulben  fommen....  SBenn  bie  ©acbe  felbft,  welcbe 
man  erbanbelt,  unb,  wie  bep  bem  ©Über  ju  ©Bulben  fommt, 
einen  valorem  intrinsecum  &at."  2orl3Kj.{Ä.  III.  91.  324.  JpMefn 
in  feinem  banbfärlftl.  Sbioticon  fagt:  „torfein,  verb.,  taumeln, 
wie  ei  vor  einem  §aH  unb  bep  betrunfenen  «perfonen  ju  fa)ulben 
f  o  m  m  t."  „51  n  w  a  n  b  e ,  ber  äufietfte  £beit  eine«,  $elb« ,  beifen 
Snrdjen  uberawer<&  laufen.  @«  fommt  j  u  f  cb  u  l  b  e  n ,  wo  ber 
gelbbeftfcer  bie  SBefugniü  niefet  bat,  auf  feine«  9?ad?barn  baran- 
flofenbe«  $elb  au  wenben  ic."  $ü  ®d)aben  fommen  (©emeln. 
0iegen«b.  <2br.  DL  326),  flatt:  ju  ©Bulben  fommen,  ift  olel= 
lelcfct  ein  £>rucffe&ler.  ©on  ©cbulben,  4.  ©p.  mit  Öieebt. 
9?otf.  be  fculben,  3Jtb.  II  fculbim,  merito.  „@olt  er  bann 
nmb  unf  cbulben  leiben  alble  ben  tobt."  (Keime  p.  1562. 
pi  unfculbin,  indebite.  gl.  i.  463.  2anbfd>ulb,  f.  2;b.  II. 
©.  477.  fcbulben,  fdjulblg  fepn  (a.  ©p.  fculb on,  mereri, 
exigere).  ®er  ©elbfcbulb,  ©elbftfebulbner  (im  ©egenfalj  be« 
«Bürgen).  MB.  XXV.  319.  357.  377.    befcbulb en,  p er fcbulben, 

a)  perblenen  (etwa«  ©ute«,  2obn,  £anf  jc.)  2öagenfeil9(ürnb.23i. 

b)  €twa«  gegen  einem  ober  um  einen  freunblicb  bef<bnlben, 
e«  ibm  pergelten,  ibm  bafür  erfenntltcb  fepn.  Chron.  Benedictob.  II. 
220.  236.  «B(tr.  95tr.  II.  112.  „Da«  ifl  blentffrcunblUfe.  unb  na*bar^ 
lieb  ^inwiber  an  perfcbulben."  ^o*jeftfptiii/J&«ajt©tattfl,  1.416, 


<5d)ol  351 

„<gr  wolle  bat  um  ibn  unb  feine  Älnber  gern  verfaul b  en." 
©ammler  f.  fcprol  IV.  270.  gg  ftebt  ju  verfebutben  (ju  vers 
gelten),  ©djulbfgen  einen  eineg  25fngg,  (<*•  ©p.)  befcbulbigen. 
Sin  2Jerb  fcbulbfgen  (fcbulbfg  fepn)  müfite  gebaut  werben,  um 
bat  ©ubftantlv  ©djulbiger,  debitor,  im  «Baterunfer  ju  erflaren, 
wenn  bfefe*  nfdjt  na*  ©ramm.  828  ju  beurteilen. 

25er  ©(fculbbaifi  (Schultheifs,    Schultas,   Schults,   Schul»)» 

(in  2Ut  =  23.  unvolfgüblld? ;  im  ebm.  Weuburgiföen  aber,  rote  in 
Sranfen)  «Borfte&er  einer  25orftgemeinbe,  örtövorfteber  (in  3Ut=93. 
Stierer,  L  651,  anbertvärt*  SSaurmeffter,  55urgermeifter). 
©leb  :  Unterrfcbt  für  25  0  r  f  -  ©  dj  n  l  b  b  e  i  ü  e  n  von  ®.  3.  ©rein, 
«anbaut  1801.  (ginen  ©^ulbbci^en  füren  (rollen).  2ölrjb. 
«Berorb.  v.  1797.  25le  SlmtSfcbulbbetiJen,  25orffd)ulbbeffien 
ftnb  von  ber  %8a<bt,  93otengeben  mtb  Jpanbfrobn  befrept.  QBirib. 
«Berorb.  v.  1746.  „Sentfcbulbbeifien  unb  jSentfcbopfen."  2Blrjb. 
«Berorb.  v.  1794.  25er  £of  fcbulbb  ef&,  ber  Dberfdjulbbeff? 
ju  ffiirjburg.  2Birjb.  «Berorbb.  v.  1648.  1761.  25er  Otegiment^ 
fdjulbbaif,  ötegimcntSfcbuU,  {Keglmenttfanbftor.   3lrtifclbrief 

ber  Oiei^VOlfer  V.  1672  9lrt.  95.  96.  Simpliciss.  p.  1683.  p.  396. 
®d)Ulbl)<tfjJ   (im  Ätieg^roefen),    praefectus  rerum   capitalium. 

Voc.  p.  1618.  ftronfperger  v.  1555.  f.  59.  73.  «fiacb.  Ar.  2l)bl.  VIII. 
514,  X.  353  fommen  in  ber  ©tabt  Diegentfburg  ©djultbeffien 
in  ber  Äategorle  von  OUcbtern  unb  «Pflegern  vor,  unb  big  auf  ble 
neuefre  ?elt  gab  et  bafelbft  einen  ©tabtfcbulbbeffien.  3n  ber 
o.pf.  ©tabt  Weumarft  beftanb  ein  9?eid)*fcbulbbeijj,  roeldjer  «ur 
Öieicbdpogtep  in  Nürnberg  geipljfe  ©efaße  ein  juliefern,, übrigeng  aber 
über  ©runb  unb  93oben  feine  ©eriebtäbarfeft  batte.  „9?.  9?.  ©cfeult* 
befjj  unb  ble  fäepfen  ber  (tat  je  9(üremberg."  MB. XXV.  15 ad  1402. 
„9)?ar<buuarbu$  fcultbefjjC/  cum  judieibus  (fcepp&en)." 
MB.  XXII.  61.  „Grfanfrfb  ©cutbbaf  jo."  Meichelb.  H.  Fr.  I.  II. 
591.394.  9J.9J.  ®(bUltbalaJSU<2bam(1377).  MB. XXVI.  195. 203. 
3n  ben  ©loffen  a.  106,  i.  75.  217.  408,  o.  198.  260.  356  ftebt  fcult= 
betjeo,  fCUltljeijO  für  exaetor,  procurator,  tribunus,  quin- 
quagenarius,  bep  ötfrlb  für  centurio,  im  fcatfan  cap.  108  für 
villicus  (guc.  XVI.  1.  3).     SBepttt  Eongobarben  Paul.  Diacon.  6.  24 

wirb  ein  rector  loci  ©culbbaU  genannt  —  alfo  rool  jumeijl  unb 
urfpr.  ein  «Uuffeber,  ber  jur  «pfifft  anbält,  ble  ©cbulbtgfelt  ju  leifien 

l)elfjt.     Gl.  a.  77,  i.  488  fommt  für  creditor,  exaetor  fculbfuobbo 

vor.  25a$  ©cbuljenfpfel  ober  Räufeln  alt  Jpajarbfpiel  auf 
bem  Sanbe  verboten  bur*  eine  roirjb.  93erorb.  v.  1782. 
25er  ©cboller,  (Sranfen)  SBorricbtung  unb  SBeranftaltung  ju  ©lücftf* 
fplelen.  ©.  ©polier,  ©cbollfer  unter  Stoiber,  fcbollern, 
(Sranfen)  mit  Püffen  ober  ©teinen  fplelen;  Äegelfpielen.  «Brgl. 
fc&olbern  unb  f<baltanjen.  ®<r)oUerbott,  veredarius. 
Voc.  v.  1429.    cf.  @cr/olberroagem 


352     ®3>uel     (Sfylb     <&d)dd)    (Bfyty     <$dr)Ub 

Z)fe  ©cbuel  (Schusl,  p.pf.  Schal),  bie  ©dmle  (a.  @p.  fcnola). 
«Brgl.  I.  8.  133,  n.  1.  405.  690.  691.  @bmald  iebe  ber  6  Ätaffcn, 
in  ble  ein  ©pmnaftnm  eingeteilt  war.  2>te  etfte,  jwaitezc. 
6d>uel  (<princlpi,  Ovubitnent,  ©rammatif,  ©pntar,  <poefte,  föbetorff  — 
jufammen  aW  untere  ©djuelen  ben  obern  anf  ber  bo&en  ©cbuel 
(Unfoerfitdt)  ober  bem  2»ceum  gegenüber  ftebenb).  <gr  bat  2,  3  ic. 
©cr-uelen  ftubfert.  2)er  ©djueler,  (0.3far)  roaö  anberwdrt« 
©djuelbueb,  ©djulfnab,  nemltcr»  (Sanier  einer  beutfäen 
©dmle,  benn  bte  ber  latelnlfcpen,  »on  ber  unterften  Älaffe  an,  wer= 
ben  insgemein  ©tubenten  genannt,  reeller  £itel  baber  natürlich 
von  ©tubferenben  ber  Unioerft'tdt  verfdwidbt  wirb.  ©ot<t>e  nennen 
jtefc.  aifabemifet. 

fd?elb,  adj.,  „limus,  obliquus,  tortus,  fdjdlb."  ^fetoriu«.  „2auter 
binfenbe  Glaubiani,  lauter  fdjelbe  unb  einäugige  €dclltl."  geller 
3lug$b.  1773.  ©.  296.    «Brgl,  fdjeld?. 

Tiaif  ber  ©djelcb,  (granfen)  Slufifabrieug,  &a&n.    ©.  ©djalticfc. 

unter  (galten, 
fielet-,  fdjelb.  (fchalhh),  febfef,  nfdjt  gerabe  (a.  @p.  fcelap, 

fceleb,  obliquus,  «trabu»);  fig.:  argliftfg,  betrügerffd):  a~  fcbalhbe 

Lini,    a    fchalhha'  Fuas.     Schalhh  daherge~,   (ginen  fcfceld?  Ober 

fdKld)S  anfepauen.  winbfcbelcfr.  2Btnbfd)elcpe  Jüef. 
cf.  Sßinb.  f<t;eld}  =  bugflet,  f*eldjs$d<&fet,  f*eldj- 
maulet,  einen  frummen,  Riefen  Öiucfen,  9)?unb,  frumme  SBeine 

^abenb.     D*    Menfcha'    fan'    fchalhh-drät    und    efti1    wia'    s 

Unberga'  Holz  (b.  f>.  »etbrept,  argliflig).  Oberl.  2ieb.  fäeldjen, 
f*lef,  frumm  elnbergeben.  abfaulten  (ble  ©d?ube,  ©tiefet)/ 
fle  bureb.  einen  folgen  ©ang  frumm  treten,  ©idj  elnfdjelcben, 
pornjuguleb,  ftd)  burd)  einen  Üuerttltt  im  ©trief  verwtcfeln.  SBrgl. 
fcr-elfet. 

f*il*en  (fchilliha^),  fielen.  2)er  ©cbildjer,  ba  ba  fcfcielt; 
d.  ©p.  2lrt  geugeö  (©  filiert  äff  t?).  A°.  1478  gilt  bie  (Ellen 
©d?ild>er  ain  Ott  alne*  gulben.    f*ll*enb  (fchtlhhad),  fdjielenb. 

Voc.  ».  1419  fdjildjen  lippare,  fd)il*er  lippus ,  gl.  a.  533 
fd)il<$er  strabus,  i.  824  fclleb.  strabo,  o.  55  fcflebenter  strabus. 

Cln  Äinb  bai  fc&ielt  „fol  oft  fetben  in  ein  flegeln  fpicgel  aüt  einer 
capucl,  auf  bie  unfcbildjenben  feiten  gerfdjt,  bai  e$  nit  anber* 
feien  müge  ban  in  ben  fpfegel."    Cgm.  coi.  f.  I07.b 

2>er  ©cbilb,  wie  b<bb.  Der  ©efjfcfejlb.  Äaijmalr  (Cgm.  929.  f.  53) 
erjdblt,  wie  man  im  3. 1403  ben  26.  $ebr.  ben  9)?üncbnern  bep  einem 
9Ju«fall,  ben  fte  madjten,  „vier  gemalt  ©e^fd^ilt"  au«  ben  fcboren 
genommen.  *ep  ©djmib  fawdb.  SBttb.  p.  493  wirb  von  93epf<fclag  fo 
ein  ©d?ilb  als  ein  größerer  au«  «Brettern  jufammengefügter/  mit  €ifen= 
bledj  unb  gebet  überjogenet  erfldrt,  ber  wie  ein  ©djanjforb  gebraucht 

WPt* 


<5d)\lb  355 

WOrben  (et).  „2>er  ftutmfdjilt,  el  pavesc."  Voc.  veneziano- 
totlesco  Ms.  ».  1424.  f.  26.  „25et  @  d)  1 1  b  b  U  e  b  ,  acut  grruluä, 
armiger,  fcrofibueb."  Voc.  ».  1618.  (@*ilö fn t$t,  cliens,  ewt 
servus  nobilis.  Voc.  v.  1419).  2)et  @d)tlb&an,  (0.2.)  @plef= 
&af)U,  tetrao  tetrix  L.     Scbildhä'-fedd'n  und  ö'n  GamfT-bart  flecf t 

ber  ©ebirgSidger  ober  SBravo  auf  feinen  Jput.  f  *i  Ibroa  d>  e  n, 
(d.  @p.)  urfpr.  rool  mit  bem  @d)llbe,  alfo  »ollftdnblg  gerüftet, 
wadjen,  wdfyrenb  bie  Übrigen  tt)n  abgelegt  I)aben  unb  ru&en.  2)atf 
exeubitum  faciant  bc«  QSegetiuS  III.  8  ifc  in  ber  SSerfion  ».  1529  ge- 
geben burd):  müejjcn  (bic  nad)t  »ier  reuttcr  unb  vier  fuefifnedjte)  ftbjlts 
wadjen.   3m  grcfjen  OTofengarten  ,^on  ber  Jpagen  cap.  8)  Ijeift  ei: 

„Der  tag  uant  ein  enbe,  bie  nad)t  ben  0g  gewatt, 

bo  roaffent  fiep  fo  friere  ©igfrap  ber  iunge  man ; 

ben  f*ilt  begunt  er  uajen,  ben  beim  er  ufgebant, 

ein  fper  groj  al$  ein  arm  nam  er  in  bie  bant . . . 

3r  jelt  unb  ir  bütten  waren  rounneclicb,  gemacht. 

©igtfap  ber  iunge  pflag  bo  ber  fdjtltroacbt. 

2llfo  ©fgßap  ber  iunge  ab  ber  warte  fam." 
„250  nam  it  letwebere  (jpagene  unb  Wolter)  ben  fcpilb  an  finc 
bant,   unbe  giengen  ftj  bem  fjfife  fut  bic  tut  (hin,   bO  p&ldgen  ft 
ber  gefte." 

//3*  fiOc  ben  »ibelaere  an  ber  fd)iltn>ad)e  ftdn."  Vilbel. 
@tropbe  1770  unb  1778.  ©djilbeäOUnb,  f.  fR  anb  @.  106. 
35er  ©  d)  i  l  b  ro  i  r  1 b ,  öffentlich,  berechtigter  ©aflwlrtb.  2>le  fleten 
ober  ©cbilbroirt&e  ftnb  ben  Jpectenwirtben  entgegen  gefegt, 
«ßrorb.  v.  1784.  3m  cgm-  702.  f.  U5  lietft  man:  „So  ber  berre 
ju  ^ofe  waren  roll,  fo  fenbet  er  ainen  botten  für ,  in  bie  Verberge, 
unb  tut  im  ainen  |d?llt  malen  (Idjjt  fiel)  einen  ©cfcflb  malen). 
@o  benne  bie  anbern  Ferren  ba  für  »arent,  fa  feljent  ft  bei  Ferren 
fcfcilt,  mb  varent  für  ffdj  in  ain  anber  berberge."  2ßol  faum  rodre 
bfenadj  ber  Urfprung  ber  ©djilbe  an  ©aftbdufern  überhaupt  ju  er* 
fldren.  2)et  atnfdjilbig  Üiitter,  miles  gregariusj?  gh  i.  52, 
2)iut.  III.  145,  b.  b.  wot  ein  gemeiner  (Sbelmann  ober  bitter. 
©Eiltet  ju  3ac.  o.  ßonlgdbofen  p.  201.  2u8.  262.  Cgm.  567.  f.  186. 
Cgm.  569.  f.  124.  £«.  ».  ^tanfen  IV.  2ln&.  p.  15.  fdjtlbern, 
a)  wacben,  warten,  in  35ereitfd?aft  ober  auf  ber  «paffe  fteben.  2>et 
@d)  Über  er  (Würnb.  Jpäl.),  berjenige  pon  ben  (£anjle»beamt.n, 
an  bem  eben  bie  üieibe  ijt,  fid>  für  alle  SSorfornmenbeitcn  bereit 
unb  verfügbar  au  galten.  ®a6  @d>llbergl6cfletn.  „3n  bm 
Teilungen  2ßerfen  unb  .^oben:  Salzburg,  ba  t>orber  nur  2Bd<fctet 
geivefen,  roeldje  bie  9(a*tflunben  au^gefdjrien ,  b"t  ßtib.  2ßolf 
©letri*  @d?itbcrgl6crl  »erorbnet."  Ducföer  faljb.  <Sl)r.  168. 
2)aö  ©«bilberbduölciii  (Schjlta'haisl).  b)  rcie  b<bb.,  b.  I),  mit 
lebhaften  Jarben  malen  (nur  meljt  jtgürlicb,^  urfpr.  n>ol  Sßappens 
ftbllbe  illuminieren,  malen. 

©cfjmtU«'*  93flt)erifct?f5  «K&rtfriiidj,  III.  IE^.  3 


554  @<f>olb 


2) er  (mltüüttr  «u*  bte)  <S  d>otb  er'CScholto',  Sehod«>c,  ftrar.Fett 
@d>  oller),  23orrtd?runa.  unb  53er«nfcaltung  §u  ®Iucf^=  ober  Jpa8arb= 
fptelcn ;  Ertrag  a\x$  bcrfcJben;  Oiedtf  ju  berfelben;  ba$  Spielen  felbfh 
„<?$  fcl(  aua)  ber  -S d> o r t> e t  arg  mit  atrerret)  «IDütfffen,  in  ben 
^•renbten  unb  Xrad)ter,  item  Trab  Ten  unb  brgr.  auf  baö  Worte 
©ft'icf  geftetrten  ©vif  abgefietrt  unb  »ertöten  feion."  ,,@reidu'aflö  foff  auf 
ben  jtirdjtägen  unb  Safjrmä'rEten  unfern  2(mt>tteuten  (@erid>tvtienern)  unb 
ma'nigrid) ,  öffne  fpra'O  jtim  ©pir  jti  Ratten  unb  barumb  ben  Stoiber 
einjunefjmen  unb  ju  »erraffen,  »erboten,  boa)  fjierunber  bie 
Äuaerprä(j  nidjt  gemaint  fepn."  S.O.  ».  1616.  fol.  570.  698.  S.O. 
v.  1555.  VI.  95ud)  ?trt.  7.  <ffieirec  (H.  dissert.  2)  fü&ri  ti  al»  t>a6 
5  5^  Sorrectt  ber  £ofmarft!f)erren  auf,  einen  ©djorber  garten  unb 
iviigerfta  tt  aufridjren  ju  raffen.  „Tee  Embtmann  »on  5)?enid)ing  Dar, 
augerfjarb  ber  ©timmer  £urb ,  auf  atren  tfirdjtagen  ben  ©d)Olber, 
unb  mag  jn  »erraffen  ars  l)od)  er  Witt."  tfBerfd)  KeidKrt£f)ofen  p.  1 81. 186. 
<IBirjt>.  SSerorb.  ».  1774:  wie  rang  ber  ©d>orrer  bauern  fo(T.  ,,Tie 
offentridien  unb  ben  ©  dj  0  r  r  e  r  abwerfe  nben  ©piere  fotren  nid>t 
länger  alt  vom  Sonntag  vor  bU  ju  bem  nad)  ber  jvircfnveif)  bauern." 

,,<F>erd)er  prtefrer  fid)  fceS  »ermäfj, 

ber  ain  jar  ob  bem  f d> 0 r r e r  fäf».  .."     Cgm.  7  13.  f.  20.  165. 

,,©0  wir  id)  ain  fpirplalj  fjaben 

unb  baju  eiter  willefefnaben, 

ben  »vif  id>  regen  würffer  unb   fairen, 

unb  reblid)  auf  fcfn  fcfyorber  warten."  Cgm.  714.  f.  383. 
fdjOlbef  tt  Cfdjon  »om  9?ieberrunber  Äirian  im  Dietionarium  teutonico-lat. 
».  1588  f rf(ärt) ,  ludum  aleatorium  exercere  :  aleatoribus  et  lusoribus 
ludendi  copiam  dare  instrumentaque  suppeditare  certa  inercedc  aut  parte 
lucri.  ©d>orberer,  exercitor  alearum ,  suseeptor  aleatorum.  „^eber 
(Spiero  Tifd)  fratte  einen  ©diotberer;  biefer  2Tmt  war,  bat?  fie  JRidjter 
fepn  unb  »uferen  foUten,  bafj  feinem  Unrecht  gefd)ef>e,  unb  r»u§ten  be$: 
wegen  if)r@ebüf)r  vom(9ewinn  einjuneljmen."  Simpiicissimus ».  1 669.  p.  235. 
ijeutjutage  wirb  fdjotbern  aud?  »om  itegerfpieren ,  befonberS  »om  Letten 
auf  eine  3af)t  ju  mad)enber  Äeger  »erftanben.  3n  Jranfcn  unb  ©djwaben 
nennt  man  ©djolberer  ben,  ber  bie  i?eger  auffegt,  in  Xiror  ben  90?arqueur 
t>ep  bem  fogenannten  Jfreinob ,  einer  2(rt  2Dürferfpier  auf  ivirdjweiOen  unb 
SRä'rften.  ©djolberer,  sortilcgus.  Voc.  Archon.  ,,©d)orber,  quadru- 
plator,  fdjorberer,  apparitor  ludentium."  Voc».  1618.  „©djolberer, 
quadruplator,  j?artljan$,  SSerfdjwa'ljer,  barmit  »nb  im  ber  »ierteit  beö  »er; 
faUnen  gutS  werbe."  Jriftuö  p.  506.  921.  cf.  ©ed)6fd)irri  nger  unter 
@d)trring  ©•  3*9-  ,,©d?orber,  ©djergen,  quadruplatores ,  carnifices, 
tortores."  «picroriuS.  3m  3-  143  5  erwirfren  bi«  «Bürger  »on  5)?ünd)eu, 
bajj  ben  4  3vid)teröfnedjten  unb  bem  3üd)tiger  (©djarfridjter)  eine  beftimmte 
•Befolbung  gegeben  würbe,  ftatt  be6  biö  bafjin  affein  genoffenen  2Sorred)tö, 
in  ber  ©tabt  ©pU;  unb  ©djorberprafje  ju  fjarten ,  nad)bem  ben 
^er^ogen  Cfrnft  unb  üDir^arm   anö  |>erj   gelegt   worben,    waö   bura)   fordje 


,,fpi(  unb  fcfjolberep"  unb  puberei)  bet  ,,^annbtrpfr«r ,  Sdjotberer 
unb  Sotter"  füc  geifhid)efi  unb  leiblidjeö  Unljeil  ju  entfielen  pflege.  SDftr. 
33tr.  VI.  178.  „(fttlid)  Co.  2lbel)  »«Mengen  aud)  eon  jeitlidjö  nui.s  tvegen 
mantgerla»  übelö  in  iren  tafern,  al£  fpitR,  tanljen ,  fa)  olbern."  Cgm. 
514.  f.  17.  v.  1457.  „Wien  furfeuffern,  allen  fpilern,  fd)  olbrarn." 
Cgm.  475. fol.  3i.b  „Sd)orbrar,  plaqmaifter."  Cgm.  77 1.  f.  22.  cf.I.340. 
3n  ber  9vecenfton  be3  alten  smündjner  ©tabtbudjeö ,  in  werter  bie  ver 
fdjiebnen  'ävtitel  nad)  bem  9)hifter  be£  £anbred)te6  unter  26  Xitet  redigiert 
finb,  Ijeijjt  eö  unter  bem  Titulus  ludentium  (Cgm.  22.  9trt.  342,  Cgm.  290. 
2(rt.  341,  Cgm.  544.  2(rt.  358,  Cgm.  546.  Slrt.  559):  ,,<2$$er  fdjolber 
teidjt  auf  porgen,  auf  Pfant  ober  auf  pit,  ober  aelidjen  Ijat,  ber  geit  bem 
ridjter  LX  dn. ,  ber  flat  ain  Ijalb  «pfb.,  afö  oft  er  baj  getan  Ijat,  »nb 
wer  bariiber  fiir  ben  rat  je  cbjag  djümpt,  fo  muj  ber  ©djolbrer  t>a's  pfant 
roibergeben  »nb  bie  puj."  Cgm.  546  liest  man  fd?  oller  ftatt  fdjolber 
unb  fdjotbrer.  21ud)  in  anbern  jum  t&eil  altern  ungeorbneten  Sarai«: 
lungen  ber  6tabtrea)t:2(rtifer,  j.  ?8.  (nad)  ifjrem  2llter  ».  1596  biö  1470 
fOfgenb)  Cgm.  27.  Mrt.  545,  Cgm.  514.  9(rt.  136,  Cgm.  551.  2(rt.  159, 
Cgm.  525.  2(rt.  156,  Cgm.  550.  2lrt.  156,  Cgm.  302.  2«rt.  205,  Cgm.  223. 
Brt.  206,  Cgm.  549.  2lrt.  209,  Cgm.  543.  flrt.  145,  Cgm.  216.  ?lrt.  135, 
Cgm.  504.  2(rt.  133,  Cgm.  50.  ?(rt.  13^,  fteljt  anftatt  fdjotber  blo£ 
fdjolier,  fd)0lir,  fdjoller,  unb  ftatt  fd>oIbrer  liest  man  fdjor 
(irä'r,  fdjolierer,  fdjotirer,  fcfyolrär,  fdjolrer,  fdjolterer  - 
unb  nur  Cgm.  550  fdjollber  unb  frfjollbrär.  cfr.  <njflr.  <8tr.  VI.  10«. 
£ienaa>  fdjeint  nidjt  Stoiber,  fonbern  fd)0lier  ober  fd)  Olli  er  bie 
frühere  ädjtere ,  jualeia)  aber  auf  nirfjt  beutfdjen  Urfprung  meifenbe  5cm. 
tiefer  will  fid)  inbeffen  tveber  im  pkarbifcfjen  cheoller,  choller  (Me'nag« 
dict.  etym. ,  cheollare  fcer>  Lanabertus  Ardensis  p.  14  2)  'Ballon  fpielen, 
nod)  im  ftanbrifdjen  souller,  ober  jeu  de  I«  solle  ou  souletie  (.ftugel,  bie 
mit  bem  3"P  geflogen  ivirb),  nod)  im  ital.  giullaro  (>poiTenreii3er,  aua> 
lafdjenfpielerart,  giulle,  2Crt  Äartettfpiel)  red?t  frnben  laffen.  £aö  poln. 
szuler,  ber  Spieler,  Doppler,  szulerstwo,  «gpielerfjanbiverf  wirb  (JincS 
Urfprungö  ferm.  5(m  liebten  mödjte  id),  in  Crrtvagung  be3  Xfyunä  unb 
XreibenS  ber  ef)maligen  faljrenben  <5d)üler,  bermt  nieberlänbifd)en  fdjolier 
(scholaris)  fte()en  bleiben,  obgleid)  bereit»  ivilian  fd)Olberen  fdjreibt. 
(?r  Ijat  baä  2Cort,  tvie  er  bei;  ©djolberer  für  ©djarfridjter  (f.  oben) 
felbft  gefleht,  rool  erft  auö  bem  Jp)0d)beutfd)en  genommen  Woentin  fagt 
einmal  (Ctyron.  p.  isa):  ,,%ir  fa>ofbern,  polbern,  fcrucfen,  fdjinben 
bie  Mrmen."  I>er  ©djolbermagen  (fdjma'b.),  ber  Belagen  eineö  fa^r 
renben  «Boten,     cfr.  ©d)  oller  ©.  55 1. 

©d)ttlb,  ikt)  fd)olIen. 

3)et  Schulda1,  (3a#n«u)  Satfe.    cf.  ©c^alf  @.  357. 


£fe  @d>clfen  (Sch3lf^,  Scholfan),  bie  Nötige  «Schale  »on  ^ülfcns 
fruchten,  »on  OH  it.,  &nä)  root  bte  Dtinte  von  ^oij.  „Sxxt  bereite 
etngettocfnctf  unt>  \>on  &en  @*clfen  entbtofte  g5rcnnf»oli,"  Sßtr^ 

32 


356  &d)<xlt)  <5d)äit 

SSerorb.  ».  1740.  fce  liua,  fceluia,  siliqua.  gl.  i.  55.  534. 
(VII  Com.  fcberfa,  »rgl.  ©dKfen  unb  @d)ell).  ©I*  fcbelfen, 
ftd)  abfallen.  ,,«ljj  bai?  ftd)  ble  jungen  feuchtet  unb  fd)6lfen  n>iü." 
Dr.  Sföinberer  p.  118. 


©rtatt;,  fcbeltj,   f.  fd?ald),  fc&etd). 

l)  Der  ©cbalf,  ©calc,  ©cald)  (a.  @p.),  be»  3ftbor,  ötfr., 
Statian,  "Dtotfer  ic.  bcm  lat.  servus  entfprecfcenb.  ftod)  in  einem 
@ebtd?t  be$  I2fc«3a&r&.  (Diut.  III.  62)  bei£t  e$  »on  9?oe  (Genes. 
IX.  25-27):  „er  f)lej  ü  fcaldje  ftn,  Metten  finen  bruoberen.  9Sone 
Q'qamci  fculbe  würben  aller  ertft  fealdje,  e  waren  ft  alle  eben  tri 
mibe  ebele."  3a  aud)  in  Denfmdlern  beg  XIII.  3aört).  silt  mitunter 
nod>  btefe  SBebeutung  beä  einfachen  2Öortetf.  „2116  ain  gekaufter 
aigner  fdjall  arebaiten."  Cgm.  578.  f.  56.  3m  3talienlfd)en  ift 
scalco  bt$  Ijeute  ein  Jpau*  =  ober  ©pelfemeffter.  Unb  in  ©djroaben 
roirb,  fifyt  nod)  von  blefer  SBebeutung,  ber  tyfanncnfnedjt  ober  ber 
fteuerbunb  @cr?alf  genannt.  3tn  cgm-  "19.  f.  52.  54  iie  Jpof- 
fdjelf  in  ©efell'djaft  ber  qjuoben  nnb  ©d)tntfeffel.  ©djelcbin, 
ancilla.  SDiut.  III.  156.  fcalcbf  an,  maneipare,  jum  .Snedjt  maefcen. 
Gl.  i.  1215.  Die  alte  gute  «öebeutung  von  ©d)a  If  nod)  in  r>er= 
febiebnen  Gompofittä,  tbetltf  $erfon*  unb  Ortsnamen:  §.  33.  ßritgel- 
fdjalf,  Sngelftfalftng,  ©ottfdjalf,  ©unbefdjalf, 
Obefdjalf.  ©cfcalfborf,  @d)alf&am,  ©cfealfbofen  :e.;  tt>citö 
in  mebr  ober  minber  bunfet  geworbenen  QlppeUattoen :  93arf<fealf, 

f.  I.  £r>.  ©.  184  (orgl.  Parservus  MB.  XXVIII.  1.  246);  Jp  i  1 1  i= 

f  calci) ,  f.  H.  So.  @.  189;  «JJUrfd)  alf,  entfallt  9)?arfd>all, 
f.  II.  £&.  ©.  617;  tk  »ollere  gorm  nod)  im  2.9t.  ».  1616.  f.  726. 
Der  J  e  l  b  m  a  r  fd)  a  l  f  /  im  Voc.  ».  1618  praefectus  equitum, 
rolrb  im  fteuerbud)  ».  1591  nad)  bem  Jelb&erm  (bem  frlegfubren= 
ben  ©ouoerain)  aufgeführt.  Der  Jpofmarfdjalf,  praefectus 
aulae.    ibid.     „Wl at f d) alf  ober  J?ofrtd)ter."  Ar.  2bbl.  VII.  433, 

XIII.    159.       9J?arfd)alct    ber    »erfleut/    praefectus    fabrorum. 

«Begctlu*  ».  1529.  II.  h.  @rblid>e  9Karfd)dlt"e  („Warfdjelcf") 
von  3?ocffperg,  Obernborf,  ?«ppenb.eim  u.  3.«.  MB.  XXIII.  311-313. 
Ar.  2bbl.  XII.  470. 

2)  Der  ©*alF,  a)  roie  bdjb.;  b)  SerfteUung ,  ©d)eln.  „<$tmi 
auf  ben  ©djalef  tbun."  Enterbe»  OTünc&en  1581.  fol.  28.  fdjalfen, 
Ijetmlld),  l)interli|lfg  Ijanbeln,  bfntergeben.  ^olifcfeatfitrig,  3oH- 
befraubation.  2lnfp.  93erorb.  o.  1696. 1759.  @rtel  Prax.  aurea  I.  44. 
49.  205.  befd)alfen.  ,,©eft  ber  efcl  ben  lernen  tvll  befdjallen." 
«Widj.  «ebam.  9>rgl.  ©  d)  a  1 1  l).  u  b  e  r  f  d)  a  l  f  e  n  einen.  93r. 
»crdjtolb  88  (sec.  XIII).  »erfcbalft.  „@r  na&me  95ogen  unb 
«Pfeil ,  unb  roujjte  fette  fo  »erfdjalft  unter  bem  Älelb  ju  \>eu 
bergen,  baji  e^  lein  9J?fnfd)  fogleid)  fonnte  toatyrnebmen."  £ang  unb 


Gtydl      <&ä)tö      ®d)<M      <Bä)cim       357 

Elonbeau  &fff.  <tta<pr.  1. 192.    35fe  ©cpalfpaft  (Schallod),  hinter* 
tlft;  btnterttftfgcr  ©trefcp.    einem  s"  Schalkad  antbun. 

5)  2)er  ©Cpalf  (Schäik,  Schäig),  plur.  ©  d)  (S  l  t  (Schalk), 
2Mtäi.  ©djdlf lein  (Schäikäl,  Schäiggai),  furje*  Äamffof,  ba«  von 
9)?ann$pcrfonen  unter  bem  Oiocf  getragen  tvtrb.  2lucp  bai  mibüdie 
©efcpletpt  pat  feinen  ©cpalf  ober  fein  ©cpäl  fleht,  ©cfcarladj: 
rotpe  ©cpälfe  tragen  um  £egcrnfec  jum  ©onntagöftaat  bie  iBuben, 
fetbene  ©cpälfe  unb  Jpalgtucpet  um  SUcfegbacp  bk  «ffldbcpcn.  J>ajjl 
©tatlfh  Üb  ©cpalf  l,  2,  3  urfprünglfcp  <£in  ®ort  unb  blog 
ftfgurcn  von  etnanber  fcoen  ober  nicpt,  vermag  icfc  ntcpt  3U  le* 
fllmmen.  ©.  a.  ©cpdrfl  unb  vrgl.  bep  2)  ba*  fofgenbe  fcbelfet. 
©djattjär  ftnbet  fiep  öftere  (j.  ».  Cgm.  517.  fol.  93b)  gefcprtebett 
©cpalfiar,  rote  benn  «pictorfu*  fogar  fcpclfm  für  fcpeltcn  pat. 
©.  b.  folg. 

fcpalfen  (JppC),  in  ©cpalfen  (©cpeite)  bauen;  fiep  fcpalfen,  in 
©cpalfen  fpringen,  entjtvepgcben.    ©.  f* alten  unb  vrgl.  ©(per f. 

fchelkat  OTtürnb.)/  fd?icf,  verbogen.    «JSrgl.  fcpelcp. 

fcpalmeuf  ein,  f.  fdjal-  ©.  343.    gtma  fd?etm  =  äugcieln. 

Der  ©cpelm,  bem,  ben  ©djelm,  3ujpei(cn  aud)  noeb  betf,  bem, 
ben  ©cpelm  en,  a)  gefallene^  ©tücf  23icp,  2iaä  überhaupt  — 
(vtefleiept  mit  urfpr.  föucffidjt  auf  bat  Qlbjfepen  ber  Jpaut,  eine 
S5tlbung  von  bem  Mblautverb,  ju  ipelcpem  auep  fcpelten  2),  10.  m.  f., 
gebort),  „©cpelmen  autfjlepcn."  Dr.  (JcF.  „55cm  55iecp  auf 
bem  Selbe  reiß  icp  bei»  ©cpelm  geben,"  fagt  2>avtb  ju  ©oliatl)  in 
ben  Oieimen  v.  15G2.  „SScrpranten  bie  fcpelmen"  (bie  in  ber 
®d)(acpt  ©ftobteten).  Cgm.  570.  f.  138.  M.:  b.  2B.,  feprepen 
Wie  ein  93  lep  =  ©  cpelm  (wei  a"  Veifchalm).  fcpelmen,  fd)tn= 
ben,  deglubere,  figürlicp  bep  ftrifep.  b)  2)lc  ©cuepe,  $>tepfeud?e 
(ä.  ©p.  fepetme,  a.  ©p.  fcclmo,  fealmo,  pcstilcntia).  J)er 
53luet  =  ©cpclm,  9)?  i  l  d) ;  ©  cp  e  l  m  u.  „Ogn.  Oiieberbuber  2lb* 
panblung  vom  (Selben  ©cpelm  (sJÄlljbranb)."  9)?ün<fcen  1790. 
„©cfclacptete  ber  ?0?cfjger  ben  ©  cp  e  l  m  am  QSfcf)/  weg,  Ijf rfj  ti, 
auf  ben  ©d)tnbanger!"  «fiageltf  »jlbfcpni8eln  a.  b.  2.  c.  ©cp.  (®ott), 
,,bn  ba(t  ein  gemainen  fcpelmen  lvlbcrrnft."  Cgm.  14».  f.  98. 
„To  feplug  ber  fdielm  alrf  0"n  vecp."  Cgm.  568.  f.  24S.  ,,3m  anbern 
3ar  fam  ber  ©d)clm  unter  buö  Cfel),  unb  fearben  IU  Äue  in  aller 
2ßelt."  Gft^borfcr  gpronlf.  6'fele  I.  585.  „A°.  1576  fam  ein  grojltt 
fd?elm  unter  bau  tvtlb  überall  in  bem  lanb  . .  bat  gar  vll  rollb  tob 
lag."  Öfefc  T.  257.  „©roalj  vt*$  an  bem  ©ebelm  flirbt"  5Bfrr. 
©tr.  VI.  105.  „di  ful  aud)  fpain  flelfd)l)afber  viep  faivffen  in  fijü- 
rem  borff,  barinn  ber  ©cpelm  i(t."  ibid.  1.02.  „ff.  ^ribriep  ein 
verteiblicper  fcpelm  bet?  funigrei*^  ©feilie."  Cgm.  213.  f.  2onJ> 
fctelmtg,    adj.  ,    pcsrilens,    pestiferus.      „fcpelmtjjÄ    fetäff, 

fcpclmig  lufft,  fdjelmig  lere."  Voc  Meibcr,    c)  »frtoigfnel 


358  <&d)aln  ©djatt 

forperlldje*  ©ebrecben  ober  Übel,  er  f)at  einen  alten  ©cfeelm. 
$tg. :  er  f>at  einen  ©*elm  im  2eib,  ^elmlicr;e  tücflfcbe  2lbftd)t. 
d)  t»ie  bdjb.  9tad)  ben  alten  gtfllitarreglementen,  j.  SB.  für  blc 
5Äefcfc*t>olfer  1672,  bleji:  einen  jum  ©Helmen  machen  ober 
verurt bellen,  i&n  für  unebrllcb  unb  melft  äuglet*  au*  für 
»ogelfre»  erflären.  e*  bebnrfte  einer  eigenen  im  SSlrjb.  Dlenf> 
reglement  ».  1772  betriebenen  mllltärlf*cn  (Zeremonie,  namentlich 
be*  ®*ürfen*  mit  ber  ga&nftange,  um  f°  einen  «rrnen  ®*elm 
wle&er  ebrlf*  su  ma*en.  c)  (ftürnb.,  £?.<pf. ,  b.  2ß.)  einem  per= 
führten  gj?äb*en  gegenüber,  ber  QSerfübrer,  ©*wa'ngerer.  ©fe 
fu*t  Ibten  ®*etm  ju  fcefommen,  ba{j  er  fie  (al*  ebmann) 
wleber  ju  ebren  bringe.  ,,2Blr  (früher  f*on  entjungferte)  wollen 
ctjwan  einen  f*elm  effen,  berfelb  mnfj  f*anbcnbecfer  fein." 
Cgm.  713.  fol.  245.  ®*elmen:2lp,  @*elmenlue*, 
©djelmenpflfferling  (na*  <popowltf*  um  0*egen*burg),  ©l*t= 
mor*et,  Jplrfd>br«nfc,  ein  ftlnfenber,  na*bem  er  fi*  au*  bem  ep 
erboben,  pbaUu*f6rmtger  @*wamm.  Sflan  glaubt,  er  wa*fe  au* 
©amen,  ber  bem  £lrf*  entfallen,  unb  gibt  ibn  ben  ^üben  ein, 
bamit  fie  brünftig  werben.  Da*  ©*elmentlebleln  (f*wäb.), 
f.  ©*nltterl)üpfleln.  f*elmcn  (®brg.),  bepm  Kaufen  nn= 
erlaubte  ^unflgrlffe  braueben,  al*  SBeifien,  jSwlcfen,  2lugenfle*en. 
glnen  f*elmen,  ibn  jum  ©*elm  erflären.  Du  käTt  mi'  net 
fchalma*!  Du  blft  gar  ber  SUttnn  nl*t,  ber  ml*  einen  ©*elm 
nennen  bürfte.  @l*  f*elmen  (2Bürjb.),  fi*  perf*llmmern. 
f*  einten,  f*lnben  (»ieu*el*t  ble  urfpr.  Sebeutung,  f.  oben  a). 


f*alnen  (J4ger-©p.),  von  ber  Jptrf*fu&:  f*rei;en,  l^ten  jungen 
rufen.    9ta*  Jjeppe  au*  f*alten,  f*elten. 

fdjalten    (fchaltn,    fchalda~,    fchaln  ,    fchalo~j    d.  ©p.    praeterit. 

f*lelt,  gef* alten),  OBerb,  belfen  urfpr.  finnü*e  23ebeutung 
nl*t  eben  iebr  fiar  ju  £agc  liegt.  $D?ebrere  ©«t*  fprecfcen  für 
fpalten,  f*etben).  Jpolj  f*  alten,  e*  fpalten  (ble  oben  angeführte 
gorm  f cbalfcn  ifl  rool  nur  entfleHuna  barau*,  wie  ©*alfjdr 
au*  ©*altjabr,  f (belfen  au*  f*elten).  ©.  unten  ble 
©*  alten  a),  »rgt.  ble  fcalb  =  el*e,  ilex,  gl.  o.  356,  etwa 
reell  fie  fi*  lelcbt  ju  ffierfbolj  fpalten  lagt,  ©le  bel&t  gl.  i.  276 
«uereb^eib,.  £>.<pf.:  „Der  <pflueg  mueji  ble  erben  au*= 
atnanber  f*alten."  elnf*alten  etroa*  In  ein  Ding,  fnbem 
biefe*  getrennt,  bur*f*nltten  wirb.  Da*  ©cbaltjdr.  1)a6  ©cblff 
f*altet  (fchal't),  e*  bur*f*nelbet  ben  ©trom,  aufipdrt*,  gerabc 
imö  f*neü.  (Untermapn,  «Prof.  bittet),  fcbalten  (fchalla*),  gegen 
ben  ©trom  fabren.  Sranfitl»:  (Ein  ©*lff  f*alten,  e*  gegen  ben 
©trom  fübren,  fortflofen,  mittel*  be*  ©cbaltbaum*  (Scharbom), 
ber  ©cfealtAange  ober  ber  ©djalten,  f.  unten;  ein  ©cbljf  führen; 
bliigieren,  blfpcnleren  überbauet?  f  *  alten  unb  walten,    „«mit 


<Sd)alt  559 


einem  öfle  fd)felt  er  in  über  baj  breite  tvajjer  bin."  SBlgatpl^  6531. 
„Den  gore<«  minnc  rnober  ab  bem  tobenben  feive  fcbielt."  Jpug.  v.  ian- 
genfeein,  Diut.  H.  165.  „fealt  baj  ffef  in  tiuft,  duc  navem  in 
altum."  £at.  19.  6.  apa  fd?leltun,  detrudunt  (navem).  gl.  i.  751. 
Aeneid.  I.  149.  anafealtan,  deducere,  solvero  (navem),  i.  816 
(Gcorgic  I.  255),  i.  1051,  bep  «ptctotiu^  anfcbalten  vom  £anb  froren. 
„©ie  fcbieltett  ufeit  bib,  bia  leib,"  declinaverunt  in  te  mala.  9iOtf.  20. 
12.     „Du  fCttlteft  fie  je  Wffe,"  poncs  eos  deorsum.    Wott.  20.  15. 

„Jone  got  er  i ft  unferftfaiten,"  von  ©ott  nidjt  verflogen,  "Diotf.56. 
35;  bep  ©eiler  v.  Äaifertfb.,  einen  von  ft'cb,  (galten,  ibn  von  fid)  ent= 
fernen.  „*W  blberb  teut  tvenb  fi  ver Tratten.  5Äan  fol  gut  i)optiut 
nit  vergalten."  9?elm*ronlf  be$2ippenjelTer.S\rieg*5S.  125.  „@ot 
motte  bat  uuodjcr  (ben  Slpfel  ber  tlnflcrblidjfeit)  uffealten,  je 
bejjereme  jite  gebalten."   Diut.  HI.  55. 

a)  Die  ©cfratten,  bat  ©efeeit,  befonber*  ein  fofdjeev  tvelcbe* 
bem  QJottdjer  Ali  ©erfbolj  bfent,  unb  flauer,  bünner,  unb  meift 
aud?  langer  ift,  alt  bat  58rcnnl)oljf*eit.  „Jpolj  ju  ©halten  ober 
©djeiter  aufgehoben  ober  gcfdmlttene^  2ßerfl)olj  —  von  jebein  ©cfcul) 
ber  ©d)  alten  länge."  9)?aut&  =  £>rb.  v.  1765.  Die  $eiber  obne 
©pifjen  ober  ©d?  alten  ju  verjäunen  ift  erlaubt,  mit  ©plftea  aber 
verboten.  Oinfp.  Sorjr  =  2>erorb.  v.  1645.  ©.  ®  d>  «  l  f  e  n.  Die 
2J am-- ©galten  (ßä'nfchärn),  bie  2  —  3  ©djut)  bobe  £olj»vacb, 
bie  bie  Drefdjtenne  von  bem  übrigen  Oiaum  ber  ©treuer  trennt, 
unb  bepm  Drefcfcen  fein  Äorn  wegbringen  lagt,  b)  Die  ©galten 
(Sclial'n),  aud)  ber  ©-t  alt  bäum  (Scharbom),  Mc  ©öjalt^ 
(lange,  ©tange,  mit  jveldjer  ber  ©d)lffer  auf  ben  ©runb  greift, 
um  fein  gabrjeug  fortjuftofjen,  ju  lenfen,  fcfrjubalten,  ober  um  bie 
fciefe  bef  2öa(fer$  jit  meiTen  unb  brgl.  Die  £i?aid?fd>aiten  (ober 
©tanbfchal'n),  ©tange  mit  barauf  verjcicfcnetcn  Warben  jum 
WfiTen  betf  SalntvajTer*,  >veld)e  auf  ber  ©aljadj  ber  'Diauferg  jnm 
2BaiTcrfel)en  gebraucht,  ober  mit  ruelcber  auf  ber  Dcr.au  ber  fo* 
genannte  Stanglreido'  einem  ©aljjug  vorreitet.  ©  e  0  1 1)  a  !  e  r« 
©d?  alten  i£  /,©ifrlt  bo  balbe  eine  fd)a  Iten  getvan,  von  ftabe 
er  fdiiebcn  vafle  began."  SPdbcl.  ©tr.  368.  „©taeebit  unb 
@dj  alten."  MB.  XI.  44  ad  1200  circa.  „fealta,  trudes, 
contus."  gl.  a.  510,  i.  772,  o.  402.  fcelbel,  repagulum,  o.  132. 
fdjelbed),  vectis.  Jpofm.  Junbgr.  .'SS.  c)  Die  ©stalten,  ba.i 
Jabrjcug,  ber  .fiabn  lelb|t  —  rvenn  nemllcb  ©cöalle  bep  .filein  unb 
©cfcatc  in  .firdmerä  ital.  9<omcnclator  v.  1679  Jdl)ic,  glätte, 
tragheito,  altf  ,2lutffpra<tc  von  ©djalte  ju  nebmen,  «vorauf  aud) 
gl.  o.  161   fcaltf$lf,   fcelbel,   pontonium,  navigium  fluminale, 

bruter.    ©.  bat  folgenbe. 

Der  unb  bcJ  ©d>ältfd)  (Schcldich,  Scherich,  ©cbellid), 
©d)eld),  am  97?apn),  ber  Äabn,  9?ad;en,  ber  baxd)  ein  unbe- 
fefilgteö  ©teuerruber  regiert  wirb;  glu&fabr^eug  »berljaupt.    51  n fers 


560  <&d>att        (Bd)elt        @$ult 

f  che  Ich,  J^ümpelfcbel^,  9Ucfctfd)clcb,guebetftfcelcfe, 
©trefcbfcbelcb,  2Balbfd}el<b'    Gl.  o.  fcalttcb,  dromones. 

£er  ©tbalter,  b&6  ©tbdlterlefn,  £hihcben  jum  SJerfcbllefen 
einer  Sßanbojfnung,  bureb  tpelcbe,  mit  £anb  unb  9)?unb  »erfe^rt, 
gegeben,  genommen,  gefragt,  geantwortet  rofrb.  ©ehaltet  auf 
ber  tBriefpojt,  ©Gatter  jroifcben  Äucbe  unb  ©peifejimmer.  „3cb 
nahm  eine  ©palte  getpabr,  bic  bat  äucbenfcbdltcrleln  Gatte." 
Simplicis».  p.  1669.  p.  214.  2>er  ©datier  (©robian  2i6b,  erroa 
Sluffpracfce  ftatt  ©falber,  ©cb  älter),  Dilegel  (rool  ber  urfpr. 
SPeprljf).    Cfr.  oben  fcelbel,  gl.  o.  152,  repagulum,  fcbelbecb, 

vectis. 

freiten  (leb  fcbilt,  bu  fd»f ttft,  er  fcbilt,  Condit.  fcbult  unb 
fcbeltet,  partic.  gefcbolten).  a)  role  bebb.  (a.  @p.  fceltan, 
ib  fetttu,  ib  fealt,  uulr  fcultun,  gifcoltan).  b)  nennen, 
declarare,  ©inen  einen  Jpcrrn  :c.  fcbelten,  if)m  biefeä  ober  fonfl 
ein  forcobl  ehrenhafte^  altf  une&rcnbafteg  tyräbicat  beilegen.  „Sßen 
man  einen  oberlang  »nb  gro§  roolt  freiten,  fpracb  man:  ber 
bunbfebueb  Sttarimlni."  2lo.  £t)r.  218.  Daji  fcbelten,  roenn  e$ 
otjne  QSeplegung  eines  befiimmtcn  ^»rdbicatö  gebraust  rolrb,  nur  ein 
fcblimmeä  oorau^feßt,  rodre  bief;  aui  ber  innern  9?aturgefcblcbte  bcö 
tD?enfd)en  ju  erklären,  ober  feilte  ei  rolrflicb,  wie  frepllcb  bie  alte 
©pracbe  oermuthen  läfit,  im  2Bort  felbft  liegen?  (SSrgl.  gl.  a.  220 
„fealbo,  fgalto,  sacer,"  feljlerbaft  für  acer.  c)  3n  93apern  gilt 
febetten  (na*  einet  (SUlpfe  ftatt  ©ott  freiten)  »orjugfjroeife 

für  fluchen.  „Blaspbemare,  ©ot  fdjelten,  ei  attribucre  quod 
non  est  in  eo,  vel  auferre  ei  quod  est  in  eo."  Voc.  Mclbcr. 
„gtroen  nent  man  bie  geltber  gotteä  barjue,  alt  poebö  leb  er, 
p 0 d> f ^  grint,  ober  fein  leiben,  alä  poebtf  jamer."  Cgm.  652. 
f.  14.  55.  „©unbfgcn  mit  ©otfcbelten."  ©ünbenreglfter  ».  1495. 
gOtfcelta,  blasphemia,  gOtfceltO,  blasphemus.  9?otf.  X.  6, 
XXXIV.  11.  's  Scholfn  lernt  ma"-r-iatz  früarar  als  's  Betfn. 
ä"  felileehtor  Ofliziar,    der  net  fchalfn  ka\    Slriottt  a\XÖ  ber  mi(l= 

tdr:f*fn  «prügeijeit.  Daö  m&cbt  einen  .ftapujinct  fcbeltenb 
machen,  ober  ba"  m&cbt  ein  -Sapujtner  fcbeltenb  »»erben, 
ba«  l|t  bed)  gar  su  ärgerlich.  „®a  möcht  ich  gleich  Jpalbba&en  fluchen 
unb  ©rofd)en  fcbelten."  33ucbcra  97?6nctäbrtefe  221.  2lUe  Sakra 
f  dielten.  2>urcbaiitf  fcbelten,  jum  Säkrj  auch  o&6  ?dcnt  n{$t 
fe.-lrn  l.fien.  @.  oben  ©.  197. 
$ie  Gehälter  ober  Schultern  (Schuldo',  Sehulrlo'n,  Schulten), 
a)  role  befcb.  u.  ©p.  fculrirra,  fculterra,  fcultarra,  fcultra, 
fculdra).  b)  (d.  @p.)  Schulter  vom  geräucherten  ©*roein  (polnifcb 
S/oldra).  „«auch  glitet  ber  hof  \'<<t)t  fcbultern."  MB.  VII.  168 
»d  1531.  „Unfer  taferner  fol  geben  oon  ainem  froeln  atn  fcbultern, 
Me  von  yain  unb  flof**  gut  fei."  MB.  X.  369.  Gl.  i.  115  ftebt 
..Coptdium,   intern«  viac.-ra  animalium  rel  fculteffö/' 


<5d)\xU  <5d)atn  36 1 

D«$  ©cbuttetiein.  ein  Zi)t[{  bet  ehmaligen  »epanjcrung.  *e» 
fccr  Wnftctung  ».  1507  follte  iebec  junt  Äriegäbfenft  2Iuggefd)offene 
mit  cltiftn  Jput  unb  furjen  Oioct  In  gleicher  Jarbe  betreibet  fe»n, 
«ucb  einen  .Stre'ri,  ein  ©cbulterl,  «Hrmfcbtn,  ©oller  unb  ein  gutes 
formlicbeg  JF>lrnl)dubel  haben.  Ar.  Sfobl.  XVIII.  433. 
Der  ©cbultbefjj,  ©cbuta,  ftcö  ®d>ulblj«l{*  unter  ftfollen. 


Oleifye:     @d)am,    fd^em,     :c. 

Die  ©djarn  (Schamm),  rolc  &d)b.  («.  ©p.  feama).  Die  ®4am« 
£em,  ©cbam:2Bunben,  entftellenbe  2dl)mung,  2Bunbe.  93a»>reutlj. 
Snjwb.  p.  15S6  (cf.  fcfeemllcb).  ©id)  fd)amen  unb  fd)dmen 
(fchamma"  unb  fchämmaf),  wie  hefcb.  febdmen  (a.  ©p.  ffl)  fearnen). 
©leb  fd>amcn  ivie  efn  93ettbrunjer;  fid>  in  fein  £erj 
hinein  febamen,  ft'cij  red)t  feftr  fdjdmen.  ©ich  in  bie  2lugen 
hinein  f  (harnen,  roirb  genommen  fiir:  fieb  niebt  frhdmen.  I  fchäm 
mi*  hält  ei"  d1  Augng,  get  fei"  net  vjl  'nei\  ©id)  au£fd)antcu, 
aufhören  ft*  ju  febdmen.  De  hat  ß'  fehei"  ausgfehamt,  is  an  aus- 
gfchamte  Perfcho\    unverfebamt,  imr>erfd?dmf.    gefd?dmig 

(gl'cbami),  roie  betb. 

„ÜÖann  rem  bein  herj  I)at  aujfentleunr, 

fo  fcboltu  bl*  alntf  priefierä  vemen, 

unb  ganj  unb  gar  «er  im  verfebemen"  (bieb  nid)t  vor 
ibm  febdmen).  Cgm.  714.  f.  258.  febambar,  „fdjamper," 
adj.,  a)  perfdbdmt,  febambaft.  ,/D«f  cer  ©ünber  in  unjücbtiaen 
©acben  jücbtig  unb  febambar  rebe..'.  Dafj  bie  gebaimen  unb 
unfebambaren  lauter  nicht  foüen  in  bie  gemotn  gebrecht  »ven 
brn."  3ngotftdbtcr  Q?eid)tbucj)  v>.  1579.  207.  i.2.  unfefeampare 
Sügen.  ülcent.  @br.  115.  b)  ©cbam  erroetfenb,  unjüdjtU.  „T>alü 
an  ben  bo**jeitbaltun*en  t>il  Unjucbt  mit  febamparen  (Reben, 
gefebrao ,  fingen  :c.  getriben  n<erbe."  S.Drb.  r>.  1553.  f.  loo, 
1616.  f.  566. 

„35er  in  ben  ^irdjen  tfout  twaampper, 

Uno  vor  Oungffrauen  rebt  gefebaroper"  Cgm.  713. 
f.  26.  154.  «BrgL  batf  nieberb-  fetttnp.  ©rimm  Oi  inn.  275. 
//febampperen,    exprobrare."     Voc.  Melber.  Die    fcfceiuö, 

weibliche  ©cbam.  Cgm.  592.  f.  56  et  passim. 
Der  ©cbamelot,  ©cbamlot,  @amelot.  Dag  ^!nb  3'fu^  hg 
,,bebectit  nil)t  mit  buggeram  nvcb  mit  befetnem  f  cbam  IIa  t." 
Diur.  II.  150. 
Der  ©cfrflmel,  ©cfcdmel  (Schammol,  Schämmal,  Dlmtnuf. 
Öcharnir a'l) ,  nie  I)d)b.  (a.  ©p.  fcamcU)-  Bettfchämmol ,  Fuos- 
fchammd.  £ct  D  r  t  =  f  dj  tt  m  e  l ,  jcber  mit  brep  $ufitrittcn  am 
2ßetftubie  geaurfte  p?ug.    Der  günff tarnet,  am  SßolieuACag, 


362       ©cfyaim      ©djaum      <Bd)em      ©cfyeim 

25er  25rlfci)fd>amet,  25rifd>fd>eimel  (b.  25.)/  Stbürfdjroeffe, 
«ritt  am  fcifcö  ic.    6.  L  £&.  ©.  416. 

25er  ©djafm,  f.  ©djaum. 

25er  ©djaum  (Schäm),  n>fe  J)d)b.  (a.  ©p.  fcüm);  bod)  f ft  $atm 
iselt  mefer  »olftfüblid).  25ie  Voc.  o.  1419  unb  1429  Ijaben  ©dja  im 
unb  f d)«lmcn  für  fdjaumen.  „2>er  llnterfod)  foll  batf  $lalf# 
»er fd) atmen."    ©djetrer  25fenftorb.  0.  1500.  f.  11. 

25fe  ©d)em,  ©duma,  feema  (ä.  unb  «.  @p.),  SWadfc,  £an>e. 
„©djlem  ober  puß  ober  ©cfreudje,  larva."   Voc.  u.  1482.    Quia 

homincs  ejus  claritatem  ferrc  non  poterant,  sub  larva  (©djaeme 
vcl  fyagebart)  apparuir.  gl.  Herrad  189.  „Mentitumque  gravis 
personae  (feemun)  iuducere  pondus.  gl.  i.  570.  1261.  Ut  tra- 
gicus  cantor  ligno  tegit  ora  cavato"  (quod  vulgo  fcettia,  fd)Cttia 
dicitur).  Prudent.  contr.  Symmach.  II.  645.  646.  gl.  i.  722.  Oraquc 
cortieibus  sumunt  horrenda  cavätis  (feemun).    Gcorgic.  II.  387. 

Der  @  d?  e  m  =  b  a  r  t,  ©  d)  e  m  b  e  r  t,  (0>ümb.)  bie  ©f ft'cbtö ■  Xaroe, 
Stfadfe.  „©djonpart."  Voc.  o.  1618.  Sfcr.  ®tr.  L  151,  V.  164. 
„©d)5mpart,  un  masque,  £ar»e  »vlber  ble  ©onne."  Menuidicr 
nomend.  1667.  „©djemper."  (©eil)amer).  ©cfcembart  lauffen 
(d.  ©».),  larvatum  incedere,  ^apnad)tfpeffcn  trelten.  cf.  ffiagenfell 
de  Norimb.  162.  Gbm.  2062.  2082.  2083.  SDai  ©  et) C m  =  t)  vi  up  t. 
„Die  alten  ffietb  ftnb  garfen  unb  fdjcmljanjpt  geleid>,  ba  ftd)  ber 
terofel  onber  birgt t."  Cgm.  269.  f  25.  cf.  ©äalbart,  ©djimmel. 

Der  ©cfcemen,  ©eblem  (i.  ©p.),  eine  2irt  tfugenubel.  „2Blber 
ben  fd)cmen  ber  äugen  fot  man  nemen  bai,  fajf  oon  venefcel  tmb 
rofen  alfo  oll  unb  rauien  onb  ble  gallen  »on  bttn  geir."  „Sßnb  wenn 
bu  ble  froa In  allererft  gefdubefr,  fo  feit  bu  fpredjen:  id)  pltte  bid? 
froale,  b<xb  mir  me ne  augen  npmer  tue  tun,  nod)  idjt  fdjemen 
ober  ld)t  ftarren."  Cgm.  592.  f.  9.  10.  12.  34.a  „Jür  ben  fd)lem 
»or  ben  augen.  Wm  ainer  frauen  gefpun,  unb  tf)ue  bai?  in  bp  äugen. 
25a*  nimt  b?n  fd>iem,  unb  jertallt  ba$  plut  oou  ben  augen.  Dem 
bp  augen  fit  lern  lg  fein."    C^m.  72o.  f.  45.    cf.  ©cfyeim. 

„©cöernmet"  OlrafeE  p.  4S),  Colchicum  autumnale,  Jperbftjeitlofe, 
au*  nnckote  Huer  genannt.    @tioa  ju  fd)ämen? 

„fcbenUid>."  eine  „fcbcmlidje  Äuö"  gefauft  au  l)aben,  fam  ein 
Weßgrr  In  ble  ©träfe."  ©emeiner  Olegenfb.  @or.  II.  235  ad  1387. 
3m  Cgm.  210.  f.  96  ftel)t  unter  Wlrafeln:  „ein  fcfcdmler  roart 
g:futih."  ?8en  Eccard.  script.  in.  ae.  II.  col.  1471  fommt  vor:  „ein 
fc1,  emier  ber  lam  ifc  vnb  crump."   cf.  otfam-lem  unb  ©cbelm. 

Der  ©«beim.  Dlefe  gorm  würbe  bem  fd)im  betf  2£inbb.  <pfalter<S 
(beg  manen  fd>im,  5f/«onbfchcitt,  fo!.  3),  funr.cfcfoim,  ©onnen= 
fd)ein,  gl.  i.  249,  fo  »uic  bem  fetmo  ber  a.  ©p.  (baö  juroellen 
audb  für  ©cfcatten  ftebt,  j.  i».  gl.  <>.  4  25)  gemdy  ff»n.  ©ie  ift  mir 
aber  nod)  nixi  oorgefommcn,  unb  mag  fict>  nad)  @rr,mm.  556  —  558 
in  ble  ftorm  ©d^etn  mit  pe«loven  Ijaben.    cf.  ©djem. 


©d)tm     ©cfyum     ©cfyamp    <&d)invp    ©djump     365 

Der  ©Fimmel  (rseiM  <pferb) r  role  l)4b.  01.21.:  2Ber  roal{j,  roem 
ber  23ater  fccti  Stimmet  fd>enft,  man  Fann  uicfet  ro!|Ten,  roer'ö 
©lüce  baben  roerbe.  2ln  ben  ^a^nad?ttageu  reitet  ein  SBurfcpe  auf 
einet  audgeftopften  Jfgur,  bfe  einen  @d)lmmel  vorftellt,  ober  einem 
blofien  ©teefenpferb  mit  mel)rem  Aameraben  vermummt  vor  ble 
länblfdjen  2Bobnbdufcr,  roo  ft'c  bann  In  furjetx  ©cenen  allerlei)  lacfcer; 
liebe  93egebenbetten,  ble  f?'cr>  b<x$  3<*ör  bfnburefo.  an  bem  Orte  juge; 
tragen  Gaben,  vorjuftellcn  fncf)en.  Den  Jpauptacteut  blefer  (Üomoble 
(ble  ein  roaljreS  xa/idfri?  ift)  nennen  fie  ben  gajinad>tfd)immel. 
„Der  $apnad)tfd>lmmel  ift  eud)  ja  aueb  befannt.  2llle  roijst  ibr, 
ba^  er  roobl  ein  9J«rt,  aber  Fein  ©djlmmel,  ja  nld)t  einmal  ein 
€fel  fet>."  21.  v.  23ud>cr*  f.  2B.  IV.  100.  ?tf?cgllcb,  bau  ©ebem^bart 
(f.  oben)  In  2Bott  unb  23orflelIung  nad)  unb  nad?  ja  ©cblmmel  ge= 
roorben  roäre.       @d?immel,  mueor,  f.  ©djlmpel. 

Daö  Schimolo  (58aj?reutb)  /  9)?a&  für  glüffigfciten,  VI-,  ©cibcl. 

befdjimeren.  „. .  QSermainet  jr  fdjöne  23rentfgam  ber  fird>en,  jr 
feit  barumben  5u  ben  blftumben  berueffr,  bajj  jur  einer  ^raut  be= 
fcbjmeret  unb  runjcllcbt  macbet."   «puterbcv  Wüncben  1581.  f.  62. 

Die  ©cbummel  (verddjtllcb),  2Belb<*perfon.  (>Brg(.  ©d)umpel). 
Daä  Schumo1!,  pl.  ble  Sclmmo'ln,  ble  ivelMl*en  Prüfte.  (?pf. 
Ms.  um  <pajTau).  fd)  ummein,  neutr.  (verdcbtlid)),  bin  unb  i?er 
laufen. 

,,D#  Senrlinna'  fan'  lauta'  Trümma', 
Wers  net  gfcgng  liarl ,   der  glabts  nimma\ 
V  'n  Schattn  fitz'n  und  maullrummeln, 
Aft  bey'n  Buabman  umm.i'  fchumnieln.." 
febummeln  einen,  il)n  antreiben,  ja^cn,  plagen;  (Einen  fort;, 
weg:,  l)lnau£fd)ummeln.    befcbummeln,  betrügen,  »erfinden. 
SSJenn  in  ber  ö.tyf.  ein  vermogtiebea  «paar  £o<bjeit  l)ält,   fo  pfl-at 
ei  in  einem   benachbarten  Jpaufc  bei)  frewem  XrunE  unb  £anj  aud) 
ben  nid)t  jur  eiaentlicben  ^otfjelt  gelabencn  £bell  ber  Ubentflufttucn 
©emelnbeglleber  am  Jefie  £bell  nebmen  ju  (äffen.    Dicfetf  «ftrbenfejt, 
fo  tvle  ble  @tu*e,  rootinn  e$  flatt  bat,  f»l>rc  ben  tarnen  ©djunu 
mclftuben. 

fdjamper,  f.  fdjam^bar  unb  fdsanbbar. 

Der  ©Almpel,  ©cblmmel,  role  befcb.  ©cblmmct,  mueor  (a.  ©p. 
fcimbal).  fd)  Impeln,  fcblmmeln  (a.  ©p.  feim  palon),  9  c- 
fd)lmpelt.  „Dort  fcbjmpelt  ble  üieblldjfeit.  (&>  afcfilmpelte, 
tt  betagte  ©djetmen.  2Ute£  0).Jtetted  mit  ge|d)lmpelter  SSarocfa." 
<p.  2lbral). 

Die  ©diumpel,  a)  feminal,  b)  (verddjtlfd))  2Belb^perfon.  55rjj(. 
oben  ©Rummel. 


364  ©cfytmpf 

£er  ©cbimpf,  a)  ipte  &cfcb.,  b)  (d.  ©p.)  «Scberj,  <£pag.  Scbimpf 
unb  ernft,  <?rnft  «nb  <£cberj.  ,,3«  Crnft  aufnemmeu,  ba^  in 
©djlmpf  gcrebt.  Siujjrn  cmft  einn  fdjimpff  matten.  3n 
©cbirnpf,  joco.  £>r)n  allen  fcblmpf,  abjectis  nugis."  Voc. 
p.  1618.  „Senn  bcr  ©djimpf  am  beften  ift,  fo  foll  man  auf= 
&6ren."  @.  Jranf.  „So  war  eö  gar  au^  bcm  ©cbimpf"  (ba 
roar$  fein  ©cfcerj).  J^ornetf  c.  532.  ,,T>ai  Ebnoüen  tyutfer  ift,  ipo 
man  efroaä  aufrichten  foll,  am  nußlfcfcften,  aber  aucm  ©djfmpf 
nnnb  $enuerroctfl)enn  ift  ba$  gefdebe  tyulfer  guett  genueg."  2lrttU 
leriebud)  Ms.  b.  1591.  „gelcfctfertige  feßerlfclje  Dieben,  n>eld)e  mefyr 
an*  ©cbimpf  alä  grnft  audgcftojjcn  werben,  ft'nb  mit  roÜIfürlfcber 
©traf?  aniufebn."  <2rtm.  =  @ober  ».  1751  I.  21).  7.  cap.  §.  5.  2e6 
ateno.  <parig  tnb  r>ector  in  einen  frapjj,  r>nb  fcbirmten  mit  einanber 
in  fcr)impfn>elfj,  bo  trtben  fp  ei  lang,  p!6  ain  ernfl  baraufi  roart." 
Cgm.  570.  f.  99:*  j3u  einem  Sburnfer  unb  ritterlichem  @d)impff 
Ifot  ber  bapr.  Slbel  nad)  3ngolftabt  ein  a°.  14S3.  Jpunb  ©tammtud). 
5tornapfcbimpf,  tomeamentum.  Voc.  p.  1428.  „<Bo  bin  ii) 
«in  jung  2)iern,  »nb  t)«b  nicfct  (gefallen  in  ber  2llten  Scbfmpff." 
Cgm.  241.  f.  8.  „©  a  f  c  nn  a  d)  t  =  f  d)  i  m  p  p."  $?ünd)  p.  ©aljb. 
Cgm.  62S.  f.  252. »  <B  d)  i  m  p  f  f  ir.  a  d)  C  r,  histrio.  Voc.  p.  1618. 
gl.  o.  59  ffimpbare,  histrio.  fcbimpffig,  jocosus,  facetus. 
©ar  Ober  faft  fcbimpffig,  ludicrus,  salsus.  Voc.  p.  1618. 
fd)  impf  lieb  (d.  @p.),  fchcrj&aft ,  fpafj&aft.  „3tcm  Jperjog 
2l.brecbt  (TU.)  tft  gcwefen  gar  ein  fcbtmp f lid) er  furjiveiltger 
Jperr.    3tem  er  roaä  aud)  gar  ein  emftl!d>er  betr"  (alfo  roie  Gato  97N 

b?P  <plutard)  ifi/.oG/.couucov  xai  rcvcr^oog,  «noq&ey uttr i/.og  y.cd  ctyio- 
vigii/.6<;\  2ß|1r.  95tr.  IV.  208.  Facetus,  fefeimpf  f  lld),  facetiae, 
f  d)  t  in  p  f  r  e  b.  Voc.  Arch.  n  n  f  d)  i  m  p  f  f  l  i  d),  infacetus.  Voc. 
p.  161J.  febimpffen,  a)  roie  bebb-,  b)  (d.  6p.)  fpielen, 
feberjen,  ,,focari,  ludere,  alludere  cui."  Voc.  p.  1618.  ,,£anjen, 
t'i?n,  frringen,  fcbinpbeu  mit  bem  balle."  Doc.  Mise,  ad  1250. 
MB.  III.  360  ad  1296  Idfjt  ber  «prxbft  v>on  Dian?bofen  ein  ©cbimpfbu* 
bauen.  fd)impfeln  roitb  in  Cb.@d>roaben  nodj  jeßt  »om  ©pfelen 
fcer  Äin  er  gebr^dt.  „3m  2Dibrr  ift  gut  rr ir  jSraraen  feb impfen 
tmb  baben."  Gaienbero.  1483.  Cgm.  120.  f.  16.  17.  18.  (ftoeb  gilt 
im  nhbl.  ftranfen  fd)  impfen  für  galant  tbun  mit  9J?d*d>en  unb 
2Beibern  —  Schimpfer  für  ©alau,  ©cb  impf  er  in  für  fflplhltr). 
e.nen  febimpfen  mit  (Jt;ua^,  ihn  bamit  jum  leiten  baben,  auf= 
Rieben.  <p.  2lbrab-  ,,©rob  mi;  eim  febimpffen,  asperis  facetus 
illudere  cui."  Voc.  0.  1618.  i£d:on  bep  I^rtan  b*"'^  cö  in  eluec 
bfr   beurigen  ndcrftfonimenben  ülnroenbunq  fflmpbitun   tnan, 

deridebant  exim,  in  ift  glfcinfit.  iliudelnr.  £uC.  VIII.  53, 
XU.  14,  XVIII.  32.  feto  t  mpfcnbe,  illudentes.  gl.  o.  250. 
fcbtmpflcren,  noeb  et>pa^  mllfccr  at.«  (ba?  jeßige)  febimpfen. 
Pfrfdj(mpfew.    „Qrlm'cbe  ?ewt  perfebimpfen  «nb  petfleinem." 


(Bd)impf    ©d)umpf    ©d&amf    ©c^ain    @d)em     365 

^uterbcp  p.  1581.  „Jpat  bet  Äönfg  einem  iefcen  ben  95art  balbens 
tl>att  laffen  abfefceten,  unb  alfo  »  e  r  fd>  tmp  ftcr  tolber  3urucf= 
gefebkeet."   ^.  Qlbraö. 

Die  ©cbfmpfcntur.   „SRitiPatf  falf*  unb  lug  unb  f  dampfen  tut 
ber  £öri|tenl)ait  et  ba$  tbue."   Dr.  @c£.    ©dfimpfenteur  (bep 

Jporned),  Unfall,  scornfuura. 

fdjum  pf  ter  en,  jurcellen  ftatt  fd)tm  pf  i  eren.   (cf.  jtums 
pf leten  unb  (l Immen). 
®at>  Schämfo-l  (b.  23.),  3unge,  ber  müßig  herumlauft,  ummc.*- 

fchämfa-lt. 


Sfteifye:     ©c^an,     ftfjen,     :<:♦ 

erfd>ainen  (d.  6p.),  (^actitio  von  feb  einen)  geigen,  bartbun, 
erflären,  auflegen,  „einem  «Inen  Sraum  erfdjatnen.  €t? 
febainer  ber  Sreum,"  Sraumbeuter.  Such  ber  SBeiöbcit  p.  1485. 
31.  ®p.  feetnan,  btfeeinan,  itfeetnan,  fcelnba,  gifeeinit. 
9c0cp  beißt  in  ben  VII  Qommuni  fdjainen  (fchaonen,  fchönan) 
In  ber  .filelbutig  ble  Trauer  um  einen  3>erjtorbenen  geigen, 

fd)  einen  (ichei'n  unb  i'cheina'),  Praet.  cond.  fefein  UH& 
fdjeinet»  Partie.  gcfd)inen  unb  gefebetnt,  n>le  bd)b.  (d.  €p. 
fdnnen,  cj  fd?ein,  fd?aln,  fl  fdjinen,  gefcbjnen,  a.  @p. 
fcinan,  Ij  feefn,  fi  fclnun,  gifclnan;  gl.  i.  560  fcfnta, 

refulserat).     D*   Sunns"    häd   glchina"   ober   gfchePt.      Sßon   einem 

blajjgelben  ©cficfct  fagt  man:  ei  fd>eint;  f.  unten  fd)in=gelb. 
abfcbelnen  (von  ber  %e\t),  »ergeben.  „3m  erft  abgefdjelnten 
Jpornnngämonat."  Sfargefellfcbaft  p.  1704.  befd)tlnen,  a)  rofe 
l)<t)b.,  b)  bartbun,  ettvetfen.  „@o  ber  23egüd)tlate  feine  Unfdwlb 
nlcbt  befdjtnen  pdtte."  SBlrjb.  £b*gerld;t*=D.b.  ».  1618.  per= 
fd)  einen  (»on  ber  -3elt),  »ergeben.  „9Ser  fd>ln  enet  Sagen, 
»erf#lnet  Sag,  petfdjlnet  3a r,  perfdjlner  ;}elt." 
MB.  IX.  324.  SKflr.  *rr.  VII.  258.  febeln,  adj.,  offenbar, 
fiefetbar,  Kar.  „dt  ift  »Pol  fdjeln,  b<x$..."  <p.  Slbrab.  &  @p. 
fd)in  ftn,  fd?tn  »Perben,  fdjin  tuen,  offenbar  fepn,  werben, 
m«d)en. 

„9J?enfd>  rollbu  gaifcllcb  fein, 

(So  tue  ei  mit  ben  n»erd?en  fcfcein."  Cgm.  63S.  f.  119. 
„38a  eilen  unt  abel  entfament  ftn,  ba  tut  baj  abel  felben  febin 
mit  rumtporten  ftne  tat."  J?cinrtd)g  fctlftan  2158.  fein,  mani- 
festus.  Stfr.  I.  17.  36,  III.  20.  24 ,  IV.  2.  16,  V.  15.  71.  — 
cf.  baä  folg. 

2)er  ©djeln  (Seher),  wie  jj^t».  (d.  @p.  fd)ut;  --  ob  fein  bep 
Ötfr.  I.  18.  54,    II.  6.  65,    IV.  1.  92,    IV.   3i.  66   ein    ©ubft.  ?) 

Es  häd  o~n  Schei",  et  tjat  ben  Slnfdjefn,  e$  fdjclnt.    $ut  Sttonb 


566  <Bty'm 

wirb  gerne  gefagt:  fcer  MaTfcheP,  ManadfcheP,  obet  blotf  bet 
®<bein  (orgt.  ro  (fsyyägt  ber  9Zeugrfed)en.  ©rtmm  III:  39i). 
„9J?er  ain  blljen  »erftlberten  f0?onnfd)ein  an  ainer  Stangen." 
SBftr.  ®tr.  V.  185  ad  15S0.  2>er  neue,  alte,  »olle  ©djeln, 
ber  jne=  obet  abnemenbe  ©djein;  befonber$  b&$  Novilunium 
jebetf  9)?onatg. 

Bey'n  LalPn  giang  fünft  's  Raafn  ä\ 

Mav  fchauat  auf  'n  Seh  ei". 

35a$  MiffchePgücht  (im  ©d>erj),  runbe$,  oolletf  ©effebt.  £>er 
©cbeln  um  einen  abgebflbeten  Jpeilfgenfopf.  „Jtem  ben  ©cbeiu 
»on  ber  beillgen  Barbara  ju  »ergolbeit."    ©pottfprüdjlein :  Der,  de 

is  fchd"  hali',  get  eam,  iar  nicl;s  ä',  als  da'  ScheP.     25et  @<beln, 

batf  Mugenltcfet,  bte  ©eljefrafr.  Set  ©cbein  (d.  @p.),  2lugenfd>ein, 
95eft'd?ttgung.  @tn»a$  bezeugen  „mit  plicfenbem  ©cbein."  Cgm. 
475.  f.  4.  ($&i ttt:g er idjt).  Cgm.  713.  f.  59.  167  ifl  Die  (Hebe 
t>on  einem  ©egen  „für  ben  ^ulfcen  unb  bat  J?  au  btgef  cbein." 
f*  ein  bar,  in  bie  Siugen  fallenb,  offenbar.  „Scheinbare 
2ßunberjeid)en."  @em.  (Heg.  <5&r.  IV.  383.  25er  ©d>  einbor, 
beooUmdcbtfgter  ©telloertreter,  «D?«?nbatar  (jefeige  unb  ältere  Otecbtä: 
fpradje,  roo  man  a«6  faate:  gerotffer  bot).  „3ft  Crlnem  ein 
Sag  angefefct,  I)inbert  ibn  aber,  folgern  nacbjufommen,  ebebafte 
STioti),  fo  foll  er  einen  ©djeinboten  febiefen."  ©eridjtfcDrb. 
Sit.  III.  2ttt.  17.  „Sine  e&afte  9iot  »etfd> einboten."  MB. 
XXV.  566.  „3(1  mit  btfe  ©*rift  burd>  <2n>.  ©ebeinbotfebaft 
alber  gen  Oiunting  jugefommen  . . .  9?ep  eigener  unb  ©  e  t  b  jt  b  o  t; 
febaft  Slntroort  rciffen  laffen . . ."  Ar.  2bbl.  XI.  427.  477.  Sie 
©  cb  e  i  n  jt  a  1 1,  Ort  unb  ©teile,  auf  beren  25eaugenfd?e(nfgung  t$ 
anfommt.  MB.  XXV.  443.  5.  6.  2luf  ber  fdjeinjtatt,  in  loco 
controverso.  SBagenfeil  de  Norimb.  379.  feb  einig,  int  ©e^ 
fiefct  fallenb,  anfebnlfd).  „QBaffer  sum  QBalfen  mufj  etwag  faul  unb 
matt  feim,  reo  bann  ble  £üd)er  »lel  bicrer,  greifüger  unb  febeiniger 
roerben."  fabenfebeinig  (von  Südjern),  abgerieben,  fo  bap  ber 
blofje  $aben  jum  ^orfebein  fommt.  offenfdjeinig,  öffentlich 
Dffenfcb  einige  SSuefc.  MB.  vii.  238.  ü  ber  f*  ein  ig, 
nur  mit  aufwärts  gerichteten  Slugen  gut  fefyenb.  Kindan  muas 
ma"-r-obacs  Kopfs  niclis  auffitaa%  was  f'  gern  ä~fchaugng,  das  f* 
net  üba'fcheini'  wer'n.  fdjeinlid)  (d.  @p.) ,  a)  fld)tbar, 
augenfdjeinlid).  „2lHe*  ©eborte  gieng  ibm  jefto  oiel  fd)  ein  liebet 
ju  Jperjen."  £>rud  ».  1697.  b)  fdjeinbar,  mebr  febon  ali  gut. 
„ffier  fid)  auff*  5D?eer  begibt,  foll  fld)  gute  ftarefe  roebrbajftige  unb 
niebt  f  cbein  liebe  Äleiber  macben  lajfen."  21lbertlnö  ©ueoara. 
„Sine  lange  Tfiebe  mit  fd)  ein  lieben  unb  gejierten  2ßorten." 
Ar.  £bM.  XIV.  262.  oerfd>etnlid>,  »abrfdjelnlicb.  „...Unb 
\\T  ver  febeinlid),  fobalb  fein  ©nab  fomme,  ba§  bann  viele 
Surften  unb  Jperren  aureiten  werben."    är.  StbbU  I.  80. 


©cfyeim  ©<f)m  367 

2)fe  ©dieuttC/   in  Qnt=5*.  untJolfSüblid)  —  gTi  o.  57ö  fcuginna, 
436fcugln,  scuria,  <J.  @p.  fd)i une,  ©rlmm  &'einl).  296  fdjuben. 

f ttj i n  =  g e tb  (fclii'gal') ,  adj.,  von  ©cftcijt^fatbe  atfs  anbetn  £>inaea, 
'Oic  nldtfi?  ©elbetf  fcabeu  fönten.    9Srgl.   f feinen  nacö  ©ramm. 
§.  244.    fd)ln  =  &arfg  (fchi'häri'),  adj.  (r>on  «pferben  :c),   bünn- 
tcljuatt,  fo  brtp  ble  Jpaat  burd)fd?elnt.    a~  fchrhäri's  Luoda'! 
„2öle  ift  bellt  fcfcwanfc  fo  mager, 
bürr,  fcbjnberig,  fdjcnjfg  unb  f)ager./'    Sp.  ©ach*. 
93rgl.  fd)efneu  unb   aud)   fcftlnb  Mtig-     Der  (Sc^fKfjuet 
(SchPhuad) ,  ©troljfyut  —  gc^en  ben  ©onnenfdjeln. 

Sie  ©d)ln  (SchP,  plur.  Schi",  Schina\  Schien),  ble  ©d)iene, 
bünne  unb  fcbmale  ganulfe,  wie  fie  ber  Äorbmacfrer,  ©lebmadjrr  ic. 
burd)  ©palten  feineä  SBerfboljeg  sunt  §ledit:n  ber  .Sorbe,  ©lebe  jc. 
bereitet;  @lfenrfd?ln,  Ü?abfd>in;  ©cfclnnagel.  tf.  gjagel. 
Sie  ©djfn  (9I»ent.  ©ramm.),  cortex.  (cf.  @d)lnben). 
©d)tn  (2ori  95ergred?t),  «BetmeiTung  ber  SJergwerftfgruben  — 
etwa  »on  einem  babe»  gebrauchten  2Betfjeug  —  ©dtfene?  3roifd?en 
jwepen,  ble  um  ble  ©ranje  ftreiten,  „mit  9)?ina  unb  ©ebtn 
hanbeln  —  OTlnn  unb  «5#in  tfyan."  p-  202.  210.  256.  fcfctnen 
(gort  «Bergrecht),  marffebeiben.  p.  13.  61.  202.  212.  gfttt  einem 
fd)tnen,  ble  3$erggranjcn  mit  ibm  berichtigen,  ©deiner  ober 
©cbjnm  elfter,  58ergfd)iner,  Warf febeiber ,  @d)in  =  3ünger, 
geforllng  ber  SWarffcbelbefunft,  ©cbfn^ug,  ©rufcen^Qlbrlf*.  p.  464. 
3«  einer  Jpofredmung  t>.  1581  (2Bflr.  «tr.  ÖL  89)  befjjt  e«*:  „©örgen 
eftert  maier  von  Oiofenfyaimb  »on  wegen,  bafi  er  in  ber  böbmlfdien 
©renljbefd?au  aU  ©cbjn^r  gebraust  werben,  an  bie  260  fl. ,  <peter 
Butten  »on  ©aljburg  beögleldjen  ali  ©  d)  l  n  c  r  ju  blefen  ©rdnjen 
gebraust."  3n  58erd?tei?gaben  nennt  man  jebetf  geomctrlfdje  4Jßer= 
mefien   febinieren,    abfdjinferen,    woju  wol  baä   frembe 

Infchiniara'    (Ingenieur,    Genie)    mit   2ln(ajj    fyätte    geben    fönnen. 

Sine  ju  fd) einen,  ©djeln  (inspertio  ocularis)  gehörige  2lb- 
leltang  Ift  faum  annehmbar. 

Satf  @cbin  =  bain  (Schrbaa"),  ©ebienbefn,  gl.  o.  392  fclena, 
tibia,  203  feena,  crus.  Cgm.  720.  f.  66  fcbinfbaln.  T>ai 
Schi'baa'l  (grbing),  ©emmelbrobdjen  twn  ldnglld>t  gekrümmter 
§orm. 

2)er  ©d?inbed)er.  „9tenn  filberne  gtofe  ©djinbedjer  oben 
3ul)6d)ft  reifweife  sergolbet,  beren  einer  eine  9}?a(i  ungefariid)  bält." 
Ar.  2t)bl.  XV.  372.  Qiud)  unter  Renting  9<ad?la^  ftnbct  fiefo  (doi 
v.  1819  23e»lagc  N°.  26)  ein  ©d>tnped>cr  »erjeidmet.  ütu^fteuer 
v.  1490:  „aln  ftlbemer  Äopf,  ain  fd}inped)er  unb  Ijalber  bautfrat." 
Cbm.  Hl.  1. 

2)er  ©d)tn&ammer  (jum  einfd}lagen  „ber  ©cfcin^ndgel  in  bie 
«Habf*tnen?)"  . . . „2Öatfmaf?en  ble  ?8au«leutl),  wan  fie  über 
2ßnb  gel)en,  gemeiniglid?  gar  gro^e  ©tecten,  lange  Keffer  unb 


368  <5d)in  <&ä)6n 

©dplnubamber  bc»  ftd)  tragen/  fo  feyttb  fctbe  abgefcbafft." 
Wanbate  r>.  1655  biä  1668.  2)er  ©d)lnnagel,  im  tylnjgau  einer 
ber  geringem  Änecbte  in  einer  SBauernwlrtbfcfcaft.    Jöbn.  670. 

3)er  @d)lnatfel,  9?ad>in,  fdjlecbter  Äßljn;  21  In  bäum. 

fd?utt  (fchö";  3nn  =  @aljad?,  fcbroä&.r  O.pf.  fchäu),  a)  adv.,  belle, 
rite,  pure,  bene,  WOl  (d.  ©p.  fd)one,   «.  ©p.  fcono).     @$  Per» 

bdlt  ftd)  fcbon,  fcono  adv.  jn  fdjon,  a.  ©p.  fcOnl  adj.  role  fafc 
a.  ©p.  faftc  adv.  ju  fe^,  a.  ©p.  feftt  adj.,  role  barto  adv.  ja 
bertl  adj.,  fpato  adv.  ju  fpatl  adj.  ic.).  fdjon  tuen  (fchö' 
tao'),  b.  2B.,  fcbon  tbun,  jdjonenb  »erfahren,  „fcbon  galten,  libe- 
ralster ,  amanter  tractare."  Voc.  ».  1618.  ©.  unten  fd)ontn. 
Grüafs  di',  dank  da'  gäc  fei"la  fchaiT  (3mt  =  ©aljad)) ,  id)  grüjie 
bld?,  banfe  blr  gar  febr  fd)6n.  Vilbel.  452  fo  rebte  fcone.  Dtfr. 
I.  ll.  85  „fcono  nan  infucblta."  21m  übllcbflen  Ijt  fd)un  al$ 
2>erft'd)erung$:  ober  @oncef|tontfpartlfel.  Sind)  fdjön  (ä'  fchö",  -u), 
Goncefftonäformel  Im  ®efprdd),  mclfr  etwas  furj  angebnnben.  ncf 
fchoT  (-u),  fd)on  nod?/  nod)  wol)l.  2Iud)  alä  «Berft'djerungäpartlfel  ber» 
gew&bnlld)  vorauägefefeter  SSernelnung  ober  SBejwelfelang  Ift  fd)Dn 
metft  etwaä  fräftlger  alt  wol.  2)a*  ift  fcr?Dn  roar.  ®aö  Ift  fcbon 
ein  red?ter  ©pi^bueb.  @S  wirb  fd)Dn  werben.  2Blr  wollen 
fcbon  fel)en.     (C'est  bien  vrai,    cela  se  fera  bien,   nous  ver 

rons  bien).  —  )cf.  £>tfr.  V.  6.  60  tljaj  berja  lubeono  gUoubtt  frtfte 
fcono).  Ob  fcfyon,  wenn  fd>on...  VII  Comm.  blo$  fcbon, 
scbbenc.  2116  9Serjtd)erung  von  ©efcbebenem  bat  fd)on  ble  93er 
beutung  bet  Iu,  glu  ber  alten  ©pradje,  lat.  jam,  franj.  dejä  er= 
galten.  33e»  ©eller  ».  Äatfer^b.  fd)On  uub  gar,  ganj  utib  gar, 
womit  In  ber  %bee  bat  nteberf.  al,  engl,  alreabp,  unfer  a IIb e= 
reit*,  bereite  jufammenitlmmt.  2lugöb.  ©tabtb.  o.  1276  (5re»b. 
p.  los).  „Jjcb  enlaugen  bet  nll)t,  er  enpbulbe  mir  baj  gut,  baj 
ban  td)  im  fdjone  wlber  geben"  b)  alt  Adj.  fommt  fdjön  nod) 
bit  Ina  ftebjeftnte  3abrb.,  aber  wol  Immer  nur  aujjer  «Berblnbung 
mit  bem  ©ubftant.,  ober,  bet  üieimt  wegen,  bemfelben  gar  nad?ge 
fe§t  vor,  oermutbltd)  eine  ard)alfd?e  (Erinnerung  an  bat  alte  ab= 
bdnglg  ober  febwad)  becllnlerte  fcono,  masc,  feena,  fem.  neutr. 

„5)?arla  fcbon,  bu  &aft  ble  Gron 

3n  Qmiateit  empfangen." 

„gjfarla  bu  eble  jungffraw  fdjon, 

SSltt  bld),  bu  woilefl  nlt  »erlo« 

Unt  funber  vnb  fnnberln." 

„2>atf  Ocbeleln  Itep  fein  2ltbem  gon 

2Öol  auf  bat  eble  Älnbleln  febon."  9)?und)ner  ®efangb. 
o.  1660.  1685.  jjivelfelbaft  f ft ,  ob  l?iel)er  gebore:  ©0on-rlpp, 
roelcbeö  man  welter  unten  febe. 

febonen,   a)  (©cbwelj:   fdjon,  b.  ß.  bell,  fd>6n  werben,   oom 
2Better;  a.  ©p.  fd>6n  macben,  jteren?.    b)  nat  fefcon  b«nbeln: 

faubet 


6$0rt  369 

faubet  balten,  forgfam  beljanbeln.    OK3far:  s  Gwand  l'ehaun  ober 

fchauna~,  fchaana".     c)  fd)onen  (@lnc$),  percere  ignoscere  (illi). 

„Jperre  febön  mein."  «reolcr  ».  1498.  „Der  tob  ntemant$ 
febont."  „3*  will  ber  frawen  nlmet  gefebonen,  ba$  fi  ml* 
ttlfo  betrogen  bat."  Gbton.  bep  grepb.  I.  34.  d)  (d.  @p.)  waä  fefcon 
tuen  einem /  Ibm  fcfemelcbetn,  nachgeben,  folgen.  „2ewe  no«b  cin= 
burne  fcone  finemo  jorne"  (weber  £owe  noeb  (Sfnborn  ta(fc  feinem 
3orne  frepen  gauf).  2>lut.  Hl.  47.  @o  1(1  wol  au*  jn  nebmen  bie 
Setfart  Wbetung.  2000  „er  fd>6ntc  ffner  jubte"  (tfjat  m$  ibm  fein 
(gbelftnn  gebot),  wo  eine  anbre  na*  2acbmann:  ftner  Hute,  be= 
fdjonen,  delinire,  excusarc,  fucare.  Yoc.  Melber.  »erf<b6nen 
(voTchau'n,  06.3f«t),  a)  TOfc  ^d>b.  fronen.  Du  tuaft  deine  Hendt 
ganz  fei~za  vo'fchaun,  bu  greift  itld)t  febr  ju  bc»m  zirkelten. 
b)  revereri,  freuen.  D*  Jugod  vo'fcliaun,  in  ©egenroart  junger 
qjerfonen  ntcfct  unjüd)tfge  Dieben  fübren.  ,,©0  b«bt  Ibr  etllcbe  Änecfete 
ber  $rau  ».  ftreoberg  am  5ronleid?n«m£tag  »on  bem  boebw.  ©acra= 
ment  au$  ber  «pfarrflrdjen  obne  alle$  SSerfcbonen  beffelbfgen 
boebw.  ©acramentä  gewattlld)  nebmen  laftcn."  Ar.  £bbl.  IX.  36. 
»erfebonen  <2lne$,  Ibn  fronen.  „55er  Äalfer  war  noeb  jung, 
man  müjjt  fein  v  er  fdj  onen."  ülocnt.  @br.  408.  417.  \>ex- 
fronen  einem.  „Sserfcbon  ibm."  ©elbamer.  „gr  wolle 
in  Allegationibus  blfem  meinem  Compendio  » e  r  f  d?  0  n  e  n." 
Äbrafffer  SSorrebe. 

Sie  ©cfcon,  a)  (00m  9Sleb)  bie  9?acbgeburt  uSdubern).  b)  ble 
©cbonbelt  (a.  ©p.  ©eboene,  &.<Sv-  feunt),  au<b  bep  neuern  Siebtem 
wieber:  bie  ©ebone. 

„O  Deonal,  deP  Sehe* 

De  werd  ;i'  bäl'  va'geV 
51m  welken  ©onntag  (bem  er(ten  nacb  Oflern)  pflegen  ble  SVarfcbe 
ibre  9)?dbcben  jum  SWetb  ju  fübren,  bamlt  fte  ba$  3abr  über  fdjön 
unb  (larf  bleiben,  ©le  nennen  biefe  ©alanterfe:  D-  Sehe"  und  d- 
Sterk  zäln.  sie  ©<bon  unb  b-  ©tärl  1(1  aueb  ein  gewlifer  Stbcll 
ber  eingewelbe  einer  ®an$.  (©0  wie  species,  speciosus  mit  spiecre, 
fo  mag  fcönl  mit  fcouuon,  febauen,  jufammenbangen). 

febon  (fchea%  3nn«@«lj.  fcharf",  Db.3far  fchoi\  £>.$f.  fcheT), 
adj.  nnb  adv.,  wie  bebb.  (ä.  ®p.  febon  e,  a.  ©p.  fcönl,  gl.  a.  391. 
440  fcaonl,  3fib.  feuont,  f.  oben  fcfeön).  Oft  jundeblt  rein, 
fauber.  „£l)u  fronen  lauttern  Sffig  In  einen  febonen  Äeffel. 
9Mmm  ein  febonetf  ©cbaff."  93egetluäv.  1529.  @ld)  febon  macben, 
jücb  entfcbulblgen,  ©icb  febon  flauen,  ben  2Boblbiener,  ben  ©ebehu 
belllgen  fplelen.  Der  ©ebönbart,  fiel)  ©ebem^batt..  „©ebone 
£eut,  woblgeflelbete,  Honoratioren.    ©d>on  mel,  amolum,  farina 

subtilissiina.      ©  (b  6  n  Ö    leb  C  t,    Sorbuan,    „aluta."     Cgm.  649. 

fol.  567.  569.    25aö  ©d) 6 n  =  tblerlcin  (SchoiYia'l),  (9?ürnb.)  's 
Schei'  Dingla,  ia$  SBiefel.    (Sic  feltfame  Benennung  fchclnt  irgenö 

<Bd)mtütx^  %aw\Wti  «übxtfxbv.d).  III.  %f>.  51  <X 


370  (Bd)on  ©cfymb 


einen  aberglaublfd)en  @runb  31»  fyaben);  f.  ffilfcl.    unfd)6n,  un= 

geiicilienb.     Kaa"  ufchea~s  W.irtl  häb  I  iar  'gebin. 

SMe  Scho"ripp  (@d)0U:tipp  ober  ®d)ot  =  rtpp  :c.?),  jener 
£hell  ber  Ocippen  fammt  bem  baran  befünbllchett  Steift/  meiner  »on 
jeber  Jpätftc  eines  am  öiütfgrat  autfelnanber  gefyacften  (Xlnbeg  übrig 
bleibt,  naefcbem  ber  porbere  aufei  SBruftbcln  julaufenbe  Stielt  ber? 
felben  (ble  3roerd)rlppen)  tPeggebauen  werben,  cfr.  3?lcb  =  ftwcf 
©.  8.  Qtwat  anber*  tft  n>ot,  n>ad  bei)  Jpofer  ©cbjemrtppe,  Im 
bremisch  =  nbrf.  2Borterbud)  ©djamrlbbe  bclüt. 


®le  ©cfoanb  (Scham),  n>le  &$b.  («.  ©p.  f  ca  ti  ba,  fc an ta).    3ti 
ben  Oietmen  p.  1502  iflj  @d>anb  fo  plel  altf  ©djam. 

„gr  llcjj  jn  aud)  abfdjnelben  jr  langet  f*6n  geipanbt, 
5Bol  hinten  über  aU,  unb  fornen  pber  b  fdjanbt." 
@o  2)tut.  III.  65: 

„Stbram  lerte  In  ilc  ftte, 

bat  er  ftlj  an  finer  feante  befnlte." 

3m  Cgm.  619.  f.  557;  655.  f.  556;  655.  f.  547  {ft  meretrix,  scortum 

bur  vel  fdjant.  ©djanb  falben,  ober  ©cfcanben  I) alber  et= 
mi  tbun  ober  faifen,  b.  ft.  blog  well  man  fleh  foufc  gar  ju  fel>t 
fdjdmen  müßte,  nldjt  ani  innerm  antrieb.  2luf  äf>nltc^e  ®elfe  fagt 
man:  Wllt  bunbsfdjanben,  bafi  er  mid)  gegrüefit  fc.  9ttlt 
©djanben,  je  ©djanben  (zfchantn),  tple  l)d)b.,  fefcott  bei)  9Jotf. 
VIII.  3,  XXI.  6  je  feanton,  alfo  rcol  Dat.  plur. ,  nldjt  sing., 

ObfcfcOlt  ibid.  IV.  10  üüt  fcäntUtt  popnlus  Babyloniae ,  i.  e. 
confusionis.     „(?g   t ft   Ctn    ©djanb   JU   reben,    dictu   pudenda." 

„din  ©d>aub  haben,  turbare.  2Bag  t)<xH$  für  et»  ©<fcanb?, 
quae  illicturba  est."  Voc.  p.  1618.  fobanbbar,  fcfyampar, 
adj.,  fdjdnbllch.    cf.  fdjambar. 

fdjdnben,  febenben  (fchentn),  wie  l)d)b.  (a.  ©p.  feenban, 
feanta,  gifeant  ober  feant,  confundere).    oft  Im  mübem 

©inne  blO$  fO  Plel  dtt  fdjelten.  Da'  Vada'  hat  gfehendt,  hat  mi' 
gfchendt,  ausgfehendt  (aud)  IPOl  nod)  gefebant).  an  Ausfchendats, 
ein  SBerroetö.  "ftürnb.  5a  fogar  fratt  nennen,  betiteln.  Da'  Herr 
Landrichta'  la/Tt  fr*  Iar  Gnaden  fchent'n.  D'  Solda'n  muas  ma~ 
Herrn  fchenfn.  23rgb  fdjelten.  fcbanbtleten,  fdjentteren, 
fcblmpfen,  fdjelten.  „fefeanttieten  unb  lfebertld?e  <j)ofien  treiben." 
SBawreutlj.  Jpof=Örb.  w.  1693.       befcbdnbcln,  perfcbdnbeln 

(bfchäntln,  vö'fchäntln),  befd)dmen ;  »ernntlalten.  Si  bfchänfln 
mi',  @le  befd)dmen  ml*.     War  o"  fche"8  Deanl,  äba'  Suma'mio'ln 

bfchant-lns.  gefdjdnblg  (gfchanti1),  tpd&lerlfd),  unperfdjdmt  Im 
©ege^ren,  efel,  melfterlo*.  <prafd>  gibt  baben  atö  elegantere  %om 
gefront  an,  rool  barf  glel^bebentenbe  gefebanbt  bep  ©talber. 
gottfd) anbiß,  adj.  unb  adv.,  überaus  fdjdnbllcb,  fd)led?t,  befe  ic. 
©,  ©Ott  ©.  83. 


©djinb  571 

fd}fnbett(fchintn,  I  fchindat,  aud)  t»ol  fclmnf,  fchant,  hab  gfchunfn), 

rote  b#b.  (a.  @p.  fetnban,  id)  feunb,  uult  feunbun,  gifeunban). 
Die  «dum*  fdjinben  (0.2.)/  vou  ben  gefällten  «Bäumen  jur  ge= 
eigneten  jjeit  bie  Oitnbe  fdjdlen.  «Bon  einem  ^nlcfer  fagt  man :  See 
fcfclnbt  b*  2au$  um  ben  53alg.  ©djfnben  unb  fdjaben,  fnfcftt'it. 
„Strajanu*  feint  OHdjter  ble  Jpaut  abfdjanbr."  SBagcnfett  de 
Norimb.  113.  „Sßfe  9)?orolf  einen  3«ben  febanb,  vnb  in  bie  baut 
fid)  roanb."  Cgm.  270.  f.  S5.b  Der  3lu*f  d)in  b  11  ng  (üibele 
f.  ©er.=J>.  I.  614),  ber  äug  Mutterleib  @efd)nittene,  Caesar.  Der 
„®  d)tnben&engft,  aquilo,  boreas."  Voc.  ».  1618.  Die 
©djfnben,  @d)fnb,  ba$  @d)inblefn  (Schintl),  (b.  SB.),  bie 
£aut,  gütige  ©djate  von  müben,  kirnen  unb  brgl.  „fcMnt,  teita." 
Voc.  ».  1445,  cf.  ©cbin,  cortei,  31».  ©ramm,  fcbtnbeln 
(fcbintln,  ä'fchintln,  b.  SB.),  fcbdlen,  «bfdjdten.  ©er  ©djunb 
(etgentl.  Slbfall  bevm  ©djfnben,  @d?dlcn),  Ding,  ba$  man  verwirft, 
sjJMjt,  res  nauci.  fcbunbfg,  farg,  fnfcrerifd),  abgenufct,  fdjmu&lg, 
etbdrntlid).  autf  fd)un  bei n  (3lugäb.),  au&vüblen.  (SSrgl.  inbejj 
fd) uti ben).  Der  ©  cbin  ber  (Scliintac),  i»le  bäjb.  Der  f t i c= 
genbe  ©  cbin  ber,  la  gouttc  voläntc.  Der  ©djinbfefiel 
(d.  ©p.),  Srofcbube,  Mterbube.  „J?efUo£  Jpetit,  faul  $rejjling, 
arge  ®  cbtnbf  ef  fei,  bie  iveber  ®otc  «od)  bei  'ü3elt  nuß  fefnb." 
31».  <£(jt.  52. 

„SBer  Eauft  von  ben  roebern  gam  vnb  fndul, 
Unb  von  ben  fdjfnbfcffeln  gereift'g  jeug... 
Die  bing  mögen  tvol  alle  gciTolen  fein."  tyriamel  in  <H#en= 
burgä  '*jenfm.  422.  „Die  bleuer  ber  eroarfen  vnb  bie  fcbintfeffel." 
Cgm.  826.  f.  160,  d.  <pafffonggefcbld)tc.  „Die  ©cbintfejjet  »nb 
bie  puben  fengent  bie  vafjten  bunfl,  bie  burd)  ir  niberl)embel  flfebent." 
@onr.  v.  9J?egenberg  (von  bem  fcivr  in  ben  lüften).  „Otftvalt  fd)lug 
ainem  fcbintfeffel  ju  ben  orn.  tyuoben  unb  f  d>intf  e  ffcl. 
©djtntfeffel  unb  cbamrer."   Cgm.  717.  f.  52.  53.    „Li  regazi, 

bie  fcbfntf effel."     Vocab.  veneziano-thodesco  V.  1424.  f.  45. 

fcbinbbdrig,  febfntberfg.  „Der  fd)  in  tb  er  ige  ejjfrg'efj. 
fd)inbtl)6riger  SBudjer.  Um  ein  febfntbetigen  Jpalbba&en. 
Du   fcbtnberfgg   Oteflfcbelr."    ©elbamer.      febf  nber  bar  ig 

(b.  SB.),    fd)inbermd§ig.     Is    hält   des   a"   zäfricliti's   fchinda'häri's 

Veihh  —  (»on  abgemagertem  SSieb).  SSrgl.  fdjin  =  b«rig  unb  aueb. 
J?ar  II.  226. 

Die  ©cbin  bei  (Scliintl),  wie  b#b.  (a.  ©p.  fcfnbata, 
feintita),  fiegfdjfnbel,  «ttuetfcbf  nbcl,  ®d?arfd)inbcl  :c. 
JH.3J.:  @*  finb  ©djlnbeln  aufm  Dacb,  c£  finb  ggiite  ju= 
gegen,  bie  bad  mxi  gerebet  wirb  nldjt  boren,  ober  boeb  nid)t  ver= 
(tebcn  foHen.  „SBenn  ber  tyreblger  von  bei'  Ut?5ud)t  refcen  ivitt,  mu§ 
eri*  verblümeln  wegen  ben  @d)i  nb  ein,  bie  auf  ber»  Dacbe  jmb." 
3T.  v.  S3ucber«  «Woncb^bricfe  220.    fdjinbeltar,  fcbinbelbellig, 

31«   2 


372       <3tf)tnb      (^rfjunb      <^d)cm£      ©cf)cnf 

fcf?r  attägebungert  unb  leer.     3>er  ©djinbler,  ©d)inbelmad)er. 

Cbm.  Kl.  560.  p.  99. 

fdjinbem,  fd>innem  (£fr.  £brm.),  glänjen;  Hingen  wie  SWetall, 
flirre« ,  rauften,  @d)inb  erg  o  Ib,  9*aufd?golb.  „gfter  an  einer 
fangen  alu  Sonnen  von  ©djinbergolb  auf  Jpolj  gemalt." 
3ßftt.  58tr.  V.  165  ad  1580.  Die  ©<binberldtfd)en  (Db.^nn), 
Rhododendron,  cf.  2Ub  =  raufd)  III.  140.  2>er  ©djtnberling, 
geringe  2lrt  Pfenninge,  ble  a°.  1457  Äaifer  Jrleberid)  fcfelagen  ließ, 
fo  baji  ibm  babep  ber  7te  £l)ril  ju  «ftußen  fam.  Die  58ifd)6fe  unb 
Kurilen  bequemten  fid)  gerne,  ftatt  ber  frübern  nnb  beiTern  febwarjen 
ebenfalls  fd)led)tere  wel£e  SWünjen  ju  fdjlagen.  Jperjog  Subroig  In 
Sanböbut  nabm  gar  ben  5"«  %$e\X  ju  ©ewinn.  Dfefe  @d)inber: 
llnge  fielen  fo  gering  auä,  ba$  man  balb  ityrer  6  für  einen  alten 
Pfenning  gab,  unb  enblicb  ibrer  12  nldjt  für  einen  foleben  nebmeu 
wollte.  2Ü*  J?erjog  £ubwlg  feine  bo&mlfdjcn  ©ölbner  mit  feinen 
©d)inberlfngen  bejablte,  warfen  fte  fte  vor  feinen  Slugen  inö 
Jeuer.  A°.  1469  waren  ble  ©djtnberlinge  wieber  aufier  @ur* 
gefegt.  51».  <ll)t.  529.  Sufber  faljb.  gfcr.  207.  Sori  0)?j.9i.  L  85. 
87.  97.  ®em.  Oieg.  <2br.  III.  288.  9iod)  jefst  bort  man  wol  bie  9t.3l.: 
3)aS  i|t  falnen  ©djinberling  wert. 
©<bnnb,   f.  fd)  in  ben. 

fd)ünben  (fd?wäb.),  antreiben  (a.  ©p.  feunban,  feuntan,  feunton, 
incitare,  instigare). 

„2a  bidj  ben  tioel  nlcbt  febunben, 

$3u  fuä  getanen  funben."    Cgm.  57.  f.  5. 
„(Katen  unb  fd)ünben."    ibid.  652.  f.  95. 

„<Sm  mief)  nn  bab  gejogen  niber 

ber  laft  meiner  fünben, 

t>a  gerud)  mld)  wlber  je  fdjünben, 

bai  id)  baroou  djere 

onb  tu  ej  nimer  mere."    ©ebet  im  Cgm.  75.  f.  55. 


2>er  ©c&anfer  (b.  20.),  roa*  3anfer,  3oppe,  3acfe. 

Der  ©djanf  (9)?a»n,  m^ein),  ber  ©ebranf.  2Blrjb.  «Berorb.  t>.  169 1. 
„Spintrum,  ein  fdjanf."  Voc.  ».  1419. 1482.  feanc  vel  feafreiba, 
toreuma.  gl.  o.  133.  9Sfellet<bt  urfpr.  aur  Qlufbewabrung  »on  ©e- 
fd)lrr  beftimmt.    @.  b.  folg. 

Der  ©<banf,  2lu$fd)anf,  «Bcrfauf  in  Keinen  Mafien;  Ort  baju. 
SMerfcbanf,  2Beinfd)anf,  ©aljfdjanf,  „ein  SBefnfcbanf, 
popina."  Voc.  ».  1419.  2)a$  ©djanfmdl,  OTabl,  be»  bem  bie 
@4fte  febenfen.  Ar.  g&bl.XllI.  328.  £>le  ©*anfung  (Schankum), 
ba$  ©efc&enf.    ©.  fr.  folg. 

fd)  enfen  (fchengga%  fche'hha'%  fchenlmg  —  3<b  fdjenfet, 
bab  gefcbenlt),  wie  b#b.  (a.  ©p.  feenban,  fcanbta,  gtfcanbt, 
nur  erft  in  ber  93ebeut«ng:  infundere,  miscere,  propiliare),  QU 


<5d)ent        <5<Z)h\t        ©djunft  373 

tiem   etivaä    z*    lchengga*    gebm,    etVXlö    z"    fcheng'go"  kriogng, 

jum  ©efcbenf  gebe»,  befommen.    gfchenlua\  adv. ,  alsJ  ©efd;enf. 

Des  mecht  I  net  gfchenkta'.     gtWaÖ    l)  e  tf  d)  en  fen,    Wcgüfccnfcn, 

verfdjenren.  25le  Butter  f <^ en f t  i&r  Ainb,  gibt  Hjtti  bat  ©c? 
f d|> e n f /  faugt  ti,  9i.s2l. :  eine  sperfon  ober  ©adie  fdjcnr't  ber 
anbern  nid)t  vtl  (an  ©rojjc,  2lltcr,  2Bertl),  i5d)6nbeit  :c),  b.  I). 
gibt  ll;r  nicfjt  viel  nad>.  5J3e»  Jpocr/jeltmablen,  Älnbtaufcn  unb  brgl. 
baben  blc  @äfte  ju  febenfen;  —  bafj  nldjt  ju  viel  gefdjenft  werbe, 
t|t  oft  burd)  ältere  >Berorbnungcn  vorgefeben  werben,  (et.  $r.  2&bl. 
XIII.  328).  25le  €lnfd>cnfung,  erfte,  jwelte,  &c&  ber  Weife. 
,/3ft  ble  erft  (Slnfcbenfung  vorbei)  gewefen."  Sßudpcrg  Älnberlcbr 
p.  50.  25er  ©djenf,  beä  ©djenfen,  Nie  Hb.  (a.  ©p.  feentyo, 
pincema.)  33ler  =  ,  Äajfee  - ,  93?etft-,  Sein  -  ©  d)  e  n  f.  Die 
©djenfe,  Im  t)d)b.  ©fnn  als  caupona,  2Blrt&tf&autf,  in  2lttb.  mu 
volftfüblld).  25ocfc.  wirb  In  blerbrauenben  ©djlDlfem  unb  ben  ebmallgcn 
Äloftern  ble  ©tube,  n>o  bat  93lcr  majhvelfe  in  f)«ben,  blc  ©djenf 
genannt,  and?  fdjrelbt  unb  fprlcr/t  man  In  W.  von  einer  realen  ic. 
Äaffee--,  93?et&  =  ,  2Bef  n  =  ®  djen  f.  25le  ©djeuf,  baö 
©djenfmafj.  „9(uf  blc  9)?aj?  Sanbweln,  barnad)  aud)  anbere  9J?ajj, 
Ali  ©djenf,  Aöpjf  :c.  jn  beregnen,  6  Pfenning  ©ewlnn  ben 
2Blrtben."  2anb  =  unb  <pollc.=£>rb.  3. 58.  1.  £lr.  5.  tirt.  „OTan  fol 
über  ein  «fl?a(i,  Aopff  ober  balbtf  viertel,  wie  ble  @d?enf  jebeS 
Orte*  gebräudjlg,  nlt  auffegen."  g.£).  ».  1616.  fol.  569.  25le 
@d)cnf,  ©djmaujj  ober  SOTabl,  barf  te»  gcivlffen  iKnläiTcn  gehalten 
wirb,  unb  wobei)  ble  ®ä(te  3u  fdjenfen  pflegen,  namentlld): 
.£cfrat--©d)cnf,  SBcvlobungtfmabl,    f.   ©tuelfeft,   stumpf. 

ö?.9l. :  Vor  da1  Schenk  d-  Houzad  Iiäbm,  \>ot  ber  @l)C  33ct)lager 

galten.  25le  Atnb^--@d)enf,  9)?al)l  nad)  ber  £aufe  eine*  ^inbet5. 
(«Rüru&O 
25er  ©djenfcl,  ©d)  In  fei  (Schrhhal),  rcle  bd>b.  ©d)enfel  (gl.  o. 
292  fein  fei,  ems),  fig.  jebe  ber  belben  Oielljcn,  in  »veldje  bai 
©etreibc  jum  25refcijen  aufgeflreut  wirb.  (o.pf.  ©  d>  w  c  n  f  e  l). 
barfdjlnfel,  barfdjenftet,  adj.,  Hoü--fd;enfel{d),  barfüßig. 
„25le  2Bagenfned)t  betten  rueffig  tyelft  an,  unb  ettlid)  (waren)  par* 
f*lntfel."  2ö|tr.  fdtt-  DI.  121. 

25er  @*lnfen,   @d)Unfen  (Schingga*,  Schungga",  Schi'Lha", 

Schuhha"),  a)  verädjtlld) :  ber  @d)enfel,  baö  «Sein,  b)  (g}?el}gcr= 
unb  Aüdjenfpradje)  wie  l)d)b.  ©*lnfen.  (Sie  a.  ®p.  baue  als? 
Fem.  fclnca/  fclnba,  basis,  crus,  tibia).  25er  2ß ab fd)tnfe  11 
ober  5B  ab  fd)  In  fei,  ber  untere  £l)elf  »om  53eln  elneö  OJlnbc^, 
Unterfdjenfel. 


fchtinft,  fckünft,  fchift,  fiel)  fünft,  fuft  (fontf).    ©d?on  MB.  X.  191 
ad  1472.    „Unb  fol  fd)un(l  t:ld)tt*  barau^  predjen." 


574  ©cfy*tt$ 

£>ie  ©d^«ttj,    a)  Wie  t)d}b.  <Sd?rttlJC  (vallum,  munitio).     b)  (fdjwdb.) 
©teßbrett    (itai.    scancia,   scansia.    cf.   ©  d)  a  tt  t).     c)  ©fange  auf 

jeber  ©eite  beö  SBageng,  bie  von  einem  Äipfboii  jum  anbem  gebt, 
uub  jam  ^e^öalten  ber  £afien  bient.  2Bftr.  93tr.  II.  4io.  ©er 
©djanawagen  ber  gubrteute,  SStauer,  g0?ütlct  :c.  («JKan  moc&te 
babcp  auf  bie  Äanjwagcn  im  9iibc?.=£icb  578.  4502  unb  Striftan  9219 
bettfen).  ©.  SS^agen.  Set  ©cbaujforb  (Schanzkar'),  ßorb  ober 
©efledjt  für  einen  folgen  «Sagen;  f.  gucrfrefcen,  2öagenfled)te. 
<])  (^orbfranten)  ©rob  geflochtener  2ßeli>enforb,  erbe,  Steine  u. 
äu  tragen.  „3n  Sßlrjb.  JpoI$gegenben  werben  verfertigt  Sßefen, 
Äorbe,  ©cbaujen,  2Burffd>aufe(n ,  Äocbloffet."  2ßirjb.  SSerorb. 
v.  1793.  £>er  GcbanäenfaS,  fdtfcc&ter  3?äfe,  ber  in  folien  Äorben 
vetfäuft  wirb,  (tfm  9ifcberrl)etn  gilt  ©djanje  für  Ofeifetbünbel). 
fdjanjen,  (Jrbxatfe  aufwerfen  it.,  wie  bdjb.  $fg.  ftreng  arbeiten 
(in  ©traPura:  Äin&ern  ^Privatunterricht  geben,  bie  ©cbana,  <J)rfoat= 
tection).  2)er  ©cbanjmaifter  batte  vorfommenben  §all$  bat  ®e- 
fcbüij  unb  bie  93ud)fenmaifter  ju  befdjanjeu  unb  ju  beforgen. 
gronfperger  1555.  f.  XXIX.  Unter  tßm  (an  400)  ©djanabauem, 
wie  anberc  Äricg^fnecbte  gebatten  unb  „befölbt." 
2)ie  ©efeana  (ä.  ©p.),   SSttrf  mit  SBürfeln,  franj.  Ja  chance 

(von  cheoir,  caderc),  ©tücfßfafl;  93ortbeÜ.  Cgm.  312.  fol.  150. 
,/rtJiuf  fein    fdjanB    feben/'    rem    suam    agere.     Voc.   V.    1618. 

„<$.$  febauwet  jeber  nur  auf  fein  ©d)anj..  @ie  faben  unb  warteten 
jrer  ©cbanj,  lugten  nur  wa$  jnen  9?u$  unb  gut  war.  @$  webre 
ein  jegücber  £>d)S  feiner  Jpaut,  fd)aun>  ein  jeber  auf  fein  ©cfcana 
gar  eben."  91».  @br.  50.  369.  108.  „ob  im  bie  fdjanlj  vercett, 
baS  er  fidb  verftelt"  (wenn  er  ungcftalt  wirb).    Cgm.  714.  fol.  9. 

3U  b'  @d)ani}  fd)(agen  fein  gut  unb  btut,  periculum  fortunarum 
et    capitis   negligerc,    eS    auf 3    ©viel  fefecn.    Voc.  v.  1618.     „Ott 

muea  ba  biete  bdgen,  vnb  fölbe  feanje  wagen/'  sparcifal  4473. 
//Statt/  fi  fudjent  pubenfdjanj,  in  ift  ie  mit  lafter  wol." 
gunbgr.  I.  535.    „9}?ummfdjanj  fdjlagen,  personatum  aleatorios 

nummos  ponere,  iis  positis  lacessere  collusorem."   Voc.  V.  1618. 

„^erjog  2Ubred)t  von  2*.  bat  1557  am  ^afmadttabenb  um  9  Ubr  ben 
grjbifcbof  vermummt  befücbt,  unb  ein  5D?ummfd)anj  gefcblagen." 
S)ufdjer  fatjb.  @bron.  260.  ©elbamer  in  einer  feiner  tyrebigten  fagt: 
,,9cßd)  ber  Sfcafet  gleng  ba$  ©pilen,  bat  Umf  cbanafdjlag  en, 
bat  Sanjen  unb  Springen  attentbalben  an."  ,,<*$  fepen  einem  ber 
Vermummten  im  U  m  f  dj  a  n  j  f  $  l  a  g  c  n  bie  SSiirfel  entfaKen." 
2)ie  gjfummenfdjanj/  bureb  J^anö  v.  ©cbwelnicben  I.  216  einer 
ültbtifftn  gebraebt,  war  eine  blo^c  einfacbe  «SÄa^ferabe.  Txxi  eng= 
Ufd)e  mum- chance!  ift  eine  Snterjection /  tiefet  ©tillfcbweigen 
ju  gebiete?  fcöanjen  (a.  ©p.)/  mit  SSürfeln  fpielen/  J^ajarb 
fpielcn.  Cgm.  511.  f.  38  —  45.  Jpfeber  wot  bie  m.iH. :  einem 
etwas  juefebanjen,  glet<bfam:  eö  ibm  |u=  ober  in  bie  J^4nbe 


<5d)ay  575 


fplcfen.    3er  ©cfeanjer,  a)  ©d^n^arbcitci,  b)  (djies&ter  ©cpuupf- 
tabaf. 


*Reit)e:     ©d?äp,     Wey,     ic. 
riBrgl.  ©cHb,  fd)cb,   jc.    unb   ©djaf,   fd)cf,   u.) 

Da*  ©djappel  (SBapn,  !)if)ein),  äranj  von  $?in't&en  ober  Slamci», 
mit  ©olbfifttern  bur4'|lod>ten,  ber  be»  SpodßeiuW,  Äinbtaufcn  unb 
anbern  firdjlid)-  feierlichen  (Gelegenheiten  »on  Idublfcben  Jungfrauen 
5ur  ilugielcbnung  auf  bem  klopfe  getragen  wirb,  ©leb.  &  dp p  lein 
II.  Stl).  515  unb  Äronlcin  ©.  388.  „!«$  ju  igroaben  in  feinem 
(bes  ©üfen)  taut  au  eiligen  (Ictert  geroontjeit  ift  an  tem  eingenben  jar, 
fo  gant  bie  jimgring  auj  be£  nac&fceö  in  umviffcnfjeit  tmb  bitte nt  beö 
gemetten,  taj  ift  ft'e  fingent  liebet  unb  fpredjent  fdnuie  getieft,  unb 
bringen  t  cj  jn  wie  fa  mugent  mit  f/öfrid;er  weis,  baj  jn  irem  fiep 
fcfyapelin  gebeut.''  €>ufoä  i'cben  cap.  IX.  (X).  Cgm.  819-  fol.  21. 
Dfefer  jungfrdulidje  JlopfpuJj  war  tlnnalt  bem  weiblichen  ©ebenbe 
(f.  I.  XI).  ©.  180),  rote  jcjt  ber  Rauben  entgcgengefePt.  übrigens 
muffen  Ärdnje  ber  2lrt  vor  peiten  aud)  von  verheirateten  grauen 
unb  von  9)iännern  getragen  werben  fetm.  Cht  fefnem  ftrennbc  Jidbin 
vom  2Binb  al-gewebtcS  Sdjapel  fdjlagt  ju  Jfcrlfwnä  unb  3foted 
«Berberben  au*.  3m  SlugSb.  ©tabtred)t  (Cgm.  277.  f.  9u!>)  feelfit  ctf : 
,,<!Der  aiu  fdjapcl  uftrait  von  ©alba?,  von  raufen  ober  von  pfüen  ober 
von  bott;,  unb  ber  fclb  nit  garten  fjat ,  ia  er»  innen  ^icd),  e-S  fei  mirt 
ober  (jatiöfraw  ober  cQart....,  baS  fot  ber  uogt  ober  fein  boten 
bredjen,  wo  \ie  c6  vhibcn  »nb  fußen  V  fdnUing  ju  gertnuffc  nemen  »on 
bem  ber  cö  ba  traegt."  23e»  Delling:  Der  ©djapcl,  Qiofcnfranj, 
b.  1).  tyaternofter,  franj.  chapclct. 

,,@d>appelcr(?)  unb  QBotfcIcr (?)  unb  bte  btc  fangen  mcfTer  ffafteu 
unb  ®efd)ü$c  madjen,"  ft'ub  be»  Sßr.  2*erd?tolt  311  unter  ben  uiu 
regten  uub  verbammtfd?cn  Ämtern  aufgeführt. 

fdjappetn,  fdjeppeln,  f.  fduppern.  „2>aö  Ätablcfo  fcfcappelt 
am  33eutcl  »off  ®elb."    2fcb:  2>ic  Gell.  5  .fienfge. 

fäappcltt  (3lnfp.),  auf  bem  Äopf  fragen-    cf.  f*abcn,  Sieben. 

'&<xil  Schapo'l  (u-u),  btc  (Sinfafjfung  von  ©pißen  am  93niftfd)lfß  eine* 
ftdbtifdjcn  DTranntffjcmbce',  5*ufcnfraufe,  vom  franj.  lc  jabot,  eigent- 
lich .Sropf  ^c^  Jebeinlclje^. 

%)A$  (?)  6d)appler,  fdjcpplcr,  d.  ©p.  scapularc,  ©capütUr/ 
„armoclusa,"  ber  9)icnd?e  unb  Dionncn.  Seaman  o]>usc.  592.  46?4 
asrgl,  b.  fi>Ig. 

Der  ©djaper  (roae'  ©*aprdn?  ober  tvaö  ©cbapler?),  fWönd?) 
„truegen  an  fd)n>arj  9)?dnte(,  baruntcr  njeijj  redt)  unb  fd?röarj  ©djaper 
mit  einem  creuj  am  fjer.ien."  Sftrort.  in  greib.  ©ammf.  I.  84. 
„«Oiiin^  bie  fünft  niett  vif  geiftlfd)*  an  fid)  traben /  aii  ben  SÄotf, 
aW  baö  ©djdperf."  ©el^mcr.    ,,©d;dpperU  für  bie  Äiuber, 


576         <5d)ay      ©djaup      <&tyy      <5<f)oy 

fascia,  fasciola  pectoralis."  Voc.  p.  1618.  3m  üikt  f|T  bad 
Sdiiipperle  ein  £ud),  b&ä  man  Ätnbern  be»m  @<fen  umbinbet. 
Db«e  pweifel  gebort  (troß  beö  b,  elgenttld)  w  in  ber  3ludfpra<be) 
b'teber  aud)  bcr  attb.  ©c&aber,  ®.  305.    93tgt.  a.  ©Nepper. 

3er  ©cbaprdn  (a.  ©p-)/  ©tiitf  beö  SKöncfcd&ablted,  franj.  le  ckaperon. 
MB.  xvih.  98.  150.  162.  „£o  bcr  Zarterer  <petrud  (ein  «JHon*) 
nit  mer  rebn  modjt,  bo  gralff  er  mit  bem  Ptnger  in  fein  ptüt,  »nb 
fdjrclb  ben  glauben  an  ben  fdjapran."  Cgm.  531.  f.  92  ad  1420. 
®.  b.  porf). 

2)er  ©cbanpen  (C.tyf.),  ©ebopf,  blcpter  93ufd)  wn  paaren,  ©rad, 

©d)ttf  unb  brgl.     fdjaupeefet,  adj.     a~  fchaupa'ta'  Bufchn,  blcbt 

Belaubter  23ufd).    a~  gfcfcäupte  Taubm,  £aube  mit  einem  ©d?opf. 

Sie  ©Raupen,  f.  Scbauben  03lrt  Ütotf). 

f cr>epp/  fdjeppd,  adv.  (Untermann,  sftutnb.),  fd?tef.  „2)n  fdjepper 
S^cilV'    „3)u  febepp  Dod."    fcbep  =  belnig,  fcbep  =  bälffg  ic. 

£cr  ©djepper,  a)  (febroab.)  ©d)afd=gllep,  vellus  (a.  @p.  feapart). 
„2)fe  SBolle  fdjepper^wefd  jufammenblnben."  SBlrjb.  «Berorbn. 
i\  1749.  b)  (tfugdb.)  2lrt  Äletbungditutf,  mittel,  3anfer.  33aucb= 
febepper,  SSJefTe,  @llet.    (cf.  Voc.  u.  1419:  ©cbepp,  joppa). 

febepp  er  n,  f.  fiebern. 

Stet?)  ©Goppel  (granfen),  lelcbtftnnigc  2Belbdperron.  Sorgt. 
©  djüppe  t. 

floppen,  ftetfen  (etwad  SSultffged,  SBetcbed)  -  j.  93.  2ßoCe  tn'd  £>br. 
SKetonpm. :  Poppen,  ©tutftefn  (Äapauncn,  Inblan.  Jpübncr) 
floppen,  lb»en  jwr  9)iaft  fingerlange  £etgnubeln  In  ben  Äragen 
ftetfen.  (Sin  Sdjfff  floppen,  ble  gugen  jwlfcben  ben  Jpoljern 
roafFerbldjt  madjes.  ®.  unten  ©Popper,  ©djwemmbotj  tm  SfiBaffer, 
eine  bablnjiebcnfce  9J?enge  9J?enfcben  ic.  feboppt  flcb  b«,  wo  eine 
Snge,  ein  Jplnbernlü  Im  2Beae  jrebt.  gfg.:  ble  Qtrbeft  feboppt  fieb, 
bduft  ftd?  an.  gefeboppt  »oll,  blcbt  angefüllt,  gepfropft  wll. 
anfeboppen  (Stnen  wanjenpoll,  Ibn  mit  ©pclfe  poüftopfen. 

au£f<boppen  tobte  2j6gel  IC.  an  ausg-fchoppfs  Herz,  aus- 
gfchoppte  Wää-ln.  »erfdjoppen,  juefeboppen  ein  2od>.  „£>fe 
verföjoppet  ©uept  ber  grauen,  suffocatio  matricis."  Cgm.  317. 
f.  52.  2)er  ©ebopper  (ton  ber  wtd?tlgen  2Irbelt  bei  ©eboppend), 
ber  ©cbtffdjtmmermann,  ©cblffmadjer.  „2ßle  jene  ©cbtffmacber  ju 
©aljbarg,  fo  con  grübe  an  bip  auf  ble  9?acbt  alljelt  fd?oppen,  nnb 
bärumt  b!e  ©Popper  genennt  werben."  sp.  2ibral).  .  .„X>er 
©poppet  follen  In  ber  ©tabt  kaufen  fed?d  ^elfter  fepn../y 
Sori  Srg.iR.  188.  „Rillen:© Popper"  fn  Otegen^burg.  «parltlu* 
96.  134.  ©ad  ©djopperbols,  Jpoti  jum  ©cbfffbaw.  2)le  ©djop: 
pcrflatt/  <plaf$  ober  ©tdtte,  reo  ©djijfe  gebaut  werben.  ,,Qk 
3lel)lcn  ober  ©cfclffe  werben  (nad)  Diofenbelm)  and  bem  £»rol  ge= 
fdjrodtit,  well  ble  Innlänblfdjen  ©ebopperfläbte  beonabe  alle  ein* 
gegangen  ft'nb."  ».  $ml  Statt jr.  p.  335,       3m  qjlnjgau  i(t  (nad; 


<&d)oy     ©rfmp      ©djuep      ©cfyapf      ©cfyepf      577 

93.>  r>.  9J?oIt)  bei"  ©  djopper  berjenlge  93auernfned)t,  ber  bep  ber 
Jpeudrnte  ba$  Jpeu  auf  bem  £euboben  nieberjutreten  bat,  bamit  ei, 
wie  man  bort  fagt,  abbrennen  tonne.  2)er  2Banbf djopper 
(fatjb.),  SWauerfpedjt,  Certhia  murar.  L.  35ie  ©djoppertnn, 
a)  9J?agb,  welker  bat  giften  be$  ©eflugel*  obliegt,  b)  2Beib, 
ntldjd  einer  Sodjnerinn  abwartet,  „einer  fogenannten  ©  Pop- 
per inn  ober  93  f{ d> t  gebüfort  nebft  ber  Äoft  unb  £runf  wodjentlfd) 
24  bi^  30  fr.  ju  gobn."  ((Generale  ber  [Regierung  »on  93urg6aufcn 
de  20.  2iug.  1746).  £eutjutage  erljdlt  ft'e  in  Wunden  l  fl.  „einer 
@  d>  o  p  p  e  r  =  ober  ^ranfenwdrterinn  bie  2Bocbe  »on  24  in  56  fr." 
„einer  Ärancfenwdrtberin  hingegen  nur  12  in  14  fr."  @l)alten=Drb. 
berOJegierungv.  Straubing  v.  15.  X6er  1654.  9J?anbato.  i6.«JWa»  1666. 
3m  %  1796  gab  cö  in  9J?ünd?en  15  ©ebopperinnen  unb  Äranfcn^ 
Wärterinnen  aujTer  ben  ©pifdlem  unb  Äranfenbdufern.  (93urgboljer 
114).  ©er  2tu<brucf  ift  vermutbiid)  von  einer  befonbern  93errid)tung 
btefer  SEeiber  hergenommen,  womit  wol  aueb.  bie  fogenannten  @d)opp= 
babern  jufammenbangen. 

2>et  ©djoppen  CD.tyf.),  SSJuIft,  Jporfl,  bidjter  93ufd)  von  gj?oor- 
grad  ober  ©cbflf  im  (Sumpf,    cf.  ©Raupen. 
35er  ©eboppen,  bai  ©ebopptefn  (O.2.),  2lrt  55efteibung  bei  öbtu 
letbtf  beiber  ®efd)(ecf;ter,  3ade,  3anfcr,  3">ppe/  Gamlfol,  Gorfet, 

jupe,  jupon. 

25er  ©Düppel,  a)  m$  ©  djiib  el,  ro.  m.  f. ,  b)  ucrdcbtlfdicS 
2lppellatb  für  tyerfenen.    ©r tnb  =  f ctjüppet,  £ugenfd)üppei. 

25ie  @d)  tippen  (Schipper),  (öibein,  «üHapn)  bie  ©djaufei,  @rab, 
5D? i fl  =  @ cr>. ;  im  Äartenfpiel  m$  anberwdrtö  £aub,  ®ra£. 

25ie  ©d?u eppen  (Schuappm,  pl.  Schücppm),  a)  bie  ©djuppe 
(gl.  j-  feuobb«,  squama).  b)  25ie  furfures  am  Äopf.  fdjueppen, 
febtieppen,  vrb.,  <nl-,  entpuppen,  fchuoppot,  gfchuappat, 
gfchüappat,  adj.,  fcbuppid)t. 


fdjapfen,  fdjopfen  (befonbern  wenn  ei  mit  ber  folgenben  ©djapffen 
gefcbie()t).  35a*  QZbfd) apf at,  bai  2Ibgefd)6pfte.  aupfebapfen, 
j.  93-  bai  SBaffer  aut  bem  ©*iff.  25er  unb  bie  ©cbapffen 
(Schapfa"),  ©cb6pfgefdfi  von  93&ttdjerarbclt,  gewobnlid)  an  einem 
langen  ©tiele  befefligt,  anberwdrt$  ©djueffen.  ,,.£>at  f\<t>  ein 
foldjer  vpia^reng  erbebt,  ali  ber  mit  fdjapfen  gufj."  2ßjlr.  Wit. 
V.  156.    „23er  mit  fdjapffen  preist."   MR.  X.  371. 

febepfen,  fd)6pfen  (fchepfa*),  a)  wie  l)isb.  fdjopfen  (6  flatt  e 
wie  in  febraoreu,  j^Stfe,  wölben,  jroolf,  Sowc  ic.  —  a.  €p.  fcepbfan, 
f  c  e  ff  an,  pracr.  feafta,  gifeaft,  ali  Weitung  von  fcajfan, 
f.  oben  feb  äffen).  25aö  Qlbgefcbepf  ober  Ä'gfcbepfet,  bat  ah 
gefdjopfte  Sett  :c.  „211$  oft  bk  pawfraw  fmalij  «u^lajit,  gibt  fp 
ben  biernen  b<xi  ctft  abgef^opff,  barauö  bie  blcrnen  ain  eifen 
machen,  genant  armen  man  ober  reljei."  ©cbfirer  Dienft:£)rb.  p.  1500. 


378  @d)epf 

b)  (»cn  ^ffattsen,  ober  v>iclmel)t  bereu  Sölütöet&clten)  befruchtet 

ttJetben,  Jrudjt  anfeße«.  Bey  den  fchiTn  Wed»'  hä~s  Traod  guad 
ichepfo".     I  glab  riet,    das  huior  an  aa~zige  Apt'elblüo'  'gfchepft 

Häd.  C/öbc  naö  tbemo  bluotbe  tbaj  roodjer  ftb  gefc  apfte." 
SStHetam  Jpojfm.  66).  ginfebepfen  (gefdjrodngert  werben)  wirb 
im  ©djerj  aueb  »ort  loctbUcben  perforiert  unb  »»ol  bloö  fügiirllcb  ge= 
braudjr.  c)  einen  3m&en  febepfen,  einen  ßbgcftojmcn  23ienen= 
fd}!varm  in  einen  .Korb  fdjütteln.  d)  3emanben  einen  Unterbau, 
eine  gßefolbung  fdjopfcn,  befHmmen,  juerfennen.  2Blrjb.  SSerorb. 
p.  1618.  „eine  Slntroott  f  d)  opfern"  Ar.  2bbl.  XIV.  95.  diu 
litt  alt  fdjopfen.  passim.  „qjeinlicbe  Jaüe  an  ben  Jpoftatb  cln= 
berieten,  unb  allbort  ik  ©traff  febopfen  lafjen."  2Bagner 
<£.  --  unb  <L  =  Sfteamt.  It.  9. 

35er  ©cbepf,  ©ebopf,  tyebb.  (naefe,  bem  nieberf4d)ft'fd)en)  ©djöppe, 
b.  t).  bepftßenber  Urtöellfprecber  (f.  oben  Urtail  febepfen)  —  fcbelnt 
in  $t&nttn  unb  anberrodrtä  minber  aU  In  2Utb.  verfcboüen  jn  feyn. 
3.  23.  ©erlcbtäfcboppen  in  gürtl).  Serie.  0.  granfen  II.  251. 
jjentfcfeopfen  in  fpdtern  roirjb.  23erorbb.  „3*  9?.  9t.  rfc&ter  unb 
roir  ble  fdjopffen  beä  rechten  ju  ©enabenberg  (D.<Pf.).  Oiat  unb 
febopffen  ber  frat  9fen>marcft."  I480f  MB.  XXV.  76.  „Sftan 
fol  cen  feboppfen  ber  lefren  urtail  fragen..  Qi  fol  aud)  ber 
fdjöpff  niebt  afgen   fein,    er   fol  frep  fepn."    Oiupr.  ».  fixetf. 

2Bftr.  S8tr.  VII.  182.  ,,N.  X.  et  alii  nobiles  viri,  feefen  scilicet 
et  b'ncllute."  MB.  VII.  434  ad  1180.  „Audientibus  viris  qui 
dieunlur  febeffen."  ibid.  471.  ,,Praesentibus  judieibus  illius 
comitatus    qui    vulgo    fcepbfjen    vocantur."     MB.    XXII.    61. 

35a$  frühere  9tomlr.atio  roar  rool  ©cbeffen.    Gl.  a.  4U3  ftebt 

fceffln,  quaestor,  judex,  408  fccpl)ln,  concionator,  b^ix  iOÜrbe 
ftinimen   ber   plur.    feefftna,    i.  585   judices,    a.  324  arbitros; 

cuua-fceffina  (97cattl).  23"*  @nblicber),  scribac.  «über  roleber 
dlter  mag  fepn  ber  9tomlnatfo  feeffino  o.  51,  feeffeno  356, 
fdjefno  683,  scabinus  (toelcbctf  lat.  2Bort  rool  felbft  entfprungen 
aus  bem  nieberf.  feepeno,  i.  646,  judex),  acc.  pl.  feepbenen, 

scabinios,  i.  820.b  6.  ©rlmm  b.  Oi.QJ.  775.  „<23o  fdjöpfen  ffnb, 
bi  füllen  urte^r  fpredjen  emb  ein  iieglid)  binaf,  snb  meinen  anberö.  3>te 
ridjter  »nb  bic  fdjöpfen  füllen  iveber  Rauben  nod)  Out  auf  (jaben,  nod) 
tappen  ncd)  f)antfdHif)e  an  f)aOeti-  Kanter  füllen  fi;  auf  ber  ad)feln  [)aben. 
Dn  raffen  füllen  fi>  fein.  Urteil  füllen  fp  paftenbc  ft'nben  übet  »;eglid)e$ 
menfdjen  teip."  Cgm.  555.  f.  33.  „2Me  feft  opfert  füllen  Oaben  funber 
benefe,  ta  fy  auf  ftgent,  r>nb  füllen  ft(/enbe  urteiil  ftnben,  v»nb  flenbe 
oern'erffen."    Cgm.  553.  f.  6  4.b     SSrat.  5Hed)tfpred)er,  ©dj rannen. 

Die  @d)epf>  ©cbepfen,  a)  (0.3far)  roatf  ©ebapffen.  b)  gine 
giope  iirt  $ifctnci}c4;  baö  glfdjen  mit  bemfelbcn.  „G£t  foll  aln 
pcbe  ©djepfen  in  ber  ©uner  (in  ber  Sunno',  im  Siebten)  »icrt= 
bdl'c«  ecbllling  (öVu  9)?al  so)  Waffen  baten."    „2Blr  rocUen  Ibain 


@$epf        ©cfyopf        ©cfyupf  379 

3ar  übet  bre»  ©ebepfen  auf  bem  ©ec  nit  geen  latTe»?."  „2ßtr 
wellen  felbö  mit  unfern  ©dKPfen  ^acbtail  baben,  biß  ber  ©ec 
wieberumben  ju  einem  Slufncmeu  beä  «Bifcbwercbä  fbombt."  „®o 
man  bie  ©ebepfen  ht  trueben  SBaiTer  jeuebt."  „Der  ©cbepfen 
fcalbcn,  fo  ff*  unfer  33robfl  im  Äbiemfec  braueben  will,  ift  unfet 
Rainung,  baj?  er  barumben  jaig,  bann  wo  fein  wäre  UrfDunbt  »cr= 
banben,  fo  foff  3me  ber  f  ebepfen  nit  mer  geftatt,  war  aber  bejj-- 
balb  ain  anjaigen  »orbanben,  fo  foll  boeb  ©ebepfen  bai  fbünfftig 
3ar  ruen."  «Blfdjorbn.  am  Äbtemfee  ».  1507.  @.  Materialien  ».  1782 
p.  80.  2luf  bem  SSürmfee  nennt  man  „in  bie  © <b 6 p f  ober 
<p«njenfd)opf  fahren"  eine  2lrt  ju  ftfdjen,  bep  welcber  auä 
jwepen  ©cbtffen  burd)  »ler  <perfonen  Me  ©egen  ausgeworfen  unb  ge- 
jogen  werben.   2Bflr.  SBfebr.  136. 

25a*  ©efdjcpf,  ©cfebbpf  (Gfchepf),  a)  wie  Hb.  ©efdjopf  -  - 
(Cgm.  140  meifr  gefeböpft,  cf.  febaffen).  b)  „5ilfo  »erließ 
3lbrabam  au*  S8efel)l  unb  @ef  ebopf  (2lnorbnung,  cf.  febaffen) 
©ottetf  feine  Heimat."  21».  Qi)t.  26.  c)  „Sie  auf  bem  2Öafler  fabren, 
büncFt,  bai  (Srbtreld)  lauf,  unb  baä  ©efebopf  (ftabtjcug?  cf.  ©ebeff) 
ftebe  (HU."   31».  €br.  55. 

f  ebopf  fen,  mitunter  für  feboppen  (fteefen)«  gefebopfft  »oll, 
gefteeft  »oll. 

35er  ©  d)  o  p  f ,  $  ü  r  f  d)  o  p  f ,  bebeefter  ©ang ,  pergula ,  porticus, 
ambulacrum.  Voc.  ».  1618.  2Bettevbaeb ,  Oiemtfe  für  ©erdtl)- 
febaften  ic.,  "bep  5ibelnng  ber  ©eboppen  (leg.  Baiuu.  X.  2  fcopb, 
fcof).    ©djopf^bdcblein,  projeetum,  ^orbad).    ©.  ©ebupfc. 

25er  ©ebopf,  wie  i)d)b.',  $aumgruppe  auf  einem  frepen  <piaf5.    „dt 

I)at   einen    fdjopf,    beue   potus    domum    rediit."     Voc.  ».  1618. 

Die  ©ebopfb  au  ben  (im  9)?unb  bc$  üanbmannä  unb  etwatf  »erdebt- 
lieb)  Jpaube  über  einen  frffterten  25amentopf ;  ©tabtbame.  febopfen 
einen,  ibn  bepm  ©ebopf,  bep  ben  Jpaarcn  faffen,  sieben. 

,,Rc"gct%  reng3~  Tropfe", 
\Buabmo~  mua'  mo"  fchopfo~!" 

Gfchopfst,  adj.,   einen  ©ebopf  babenb.    »"  Gfchopfotö,  frtftcrtc 
©tabtbame.    „Jparfebppfel,  tricae."   2fr.  ©ramm, 
fdiopfen,  f.  febepfen.    „25a*  ©ebopffbret,  assula  sutoria,  in 

qua  corium  coneiditur."    Voc.  ».  1618. 

fdjupfen,  mit  einem  turjen  ©cbwung  am  bem  ©leiebgewiebt  unb  tu 
Bewegung  bringen,    ©tcb  f ebupfc n,  fcr>auf ein.    25fe  Dtutfebupfen, 

©Cbaufel.    Voc».  1618.     rltfcbupf,  oscillum.     Cgm.  690.  f.  111. 

ritifcupba  a.  572,  ritafcopba  i.  722,  osciila.  febupfen  einen 
auf  bie  ©eften,  weg  ic.  einen  »on  ber  ^rucE  inö  2Baf?er  febupfen. 
aJäcfer,  bie  ft'eb  in  iljrcm  ©ewerb  gegen  bie  ©emeinbe  »ergangen, 
pflegte  man  jnr  ©träfe  $u  febupfen,  b.  b.  »on  einem  eignen  @e= 
ruft,  bie  ©Rupfen  genannt,  in^  2Baffer  ju  fel/leubcrn.  2lnd> 
Otuffiane  würben  in  Otcgentfburg  „ab  ber  ©ebupfen  geworfen  in 


380  (Sd&upf  @^g 

ble  fpafjenbüuV'  ©em.  «Heg.  d&r.  375  ad  1306,  519  ad  1320.  „Set 
felb  (ftraffdlllge)  meffer  ift  bem  oogt  fdjulblg  einen  fcfjWlng  Pfenning, 
«16  biet  er  e$  tut/  tmb  aud)  i>«^  man  in  ali  bid  fdjupfe  in  ber 
fdjupfen."    2iug*b.  ©tbtb.    Cgm.  559.  f.  2o|.   2Bald>  p.  81.   $repb. 

p.  121.  „fdjupfen,  praecipitare."  Voc.  p.  1445.  „Jpaben  im 
2Baffer  bat  .Snäblefn  an  ben  puffen  ergriffen  unb  über  ft'd)  gefdjupfft 
uub  bep  ben  paaren  l)etauiSgejogen."  2ed?felb.  WixaM  93.  einen 
vom  £c&engut  fdjupfen.  3«  ©djwabcn  feelfit  ein  ©ut,  bat  ber 
Sftußnlejjet  nur  auf  feinen  2elb  (feine  £eben#jeit)  beftfjt,  unb  von 
reellem  feine  erben  gefd}upfft  (entfernt)  werben,  wenn  nld)t 
einer  berfelbcn  e6  roieberum  auf  geben^eit  fauft  —  ein  ©  cb.  u  p  f= 
te  r)  en.  einen  Slenftboten ,  einen  Beamten  :c.  fc&upfe»  (sc  aug 
fcem  Sienfl,  00m  2lmt)  entfernen,  abbanfen.  (Sa&er  plelleldjt  n>er= 
ben  in  Nürnberg  (jerrnlofc  53acferfned)te  grepfefeupper  genannt), 
einen  unterfeupben,  a.  @p.,  supplantare,  iftn  mit  £lft  oerbrängen, 
an  beffen  <pia&  treten.  „3acob,  ba&  d)lut  untetfcup&are,  baj  ifl 
ber  ben  anberen  über  boubet  wlrfet.  <S\'<xu  fprad),  er  fyat  mld)  nu 
be  bem  anberen  male  unber  feup  b  c  t."  Cgm.  17.  f.  H7.b 
©  Rupfen  einen  (fdjroäb.,  9(ümb.),  l&n  sunt  33eften  Ijaben, 
Um  übertölpeln,  ©ebupfen  einen,  Ibn  anflogen,  In  Bewegung 
feßen,  anrefjen,  instigare.  23r.  23erl)t.  210.  211.213.  Sic  2ld)fcl 
fdjupfen,  bie  21.  juefen.  ,,©ie  febupfen  ble  Sldjfel  unb  beugen 
ble  Seiften."  ty.  ©analer  224.  „Sie  e&eleut  muffen  gute  2ld)feln 
l)aben,  benn  (te  muffen  blefelben  oft  über  ein  <Bado  fdjupfen." 
ty.  2lbral).    $rlfd)e  QBurflc  fcfeüpfen,  fie  brüten.   Käufer.  ges 

fdjupft,  verfdjupft,  a)  (pom  SSrob)  burd)  ju  große  SBacfbJfte  auf: 
gebunfen,  unter  ber  obern  JKlnbc  l)ol)l  geworben,    b)  Jlg. :  (pon 

<Perfonen)  albern,  fatuus.  Des  is  iatz  a"  gfchupfta'  Ding,  a" 
gfchupfte  Dingin!    a~  gfchupfte  Red.     „eine  oerfd)UpfftC  2Ult= 

»ort."   ©elbamer.    „Su  blffc  ein  wenig  petfebupfft,  non  tibi 

sanum  est  sineiput."    Voc.  o.  1618.     Ser  ©d)Upf,  ber  ©djupfer, 

baö  ©cbüpferletn,  Moment  be$  ©djupfentf.  Gib  eam  a~n 
Schupfa',  das  a'  dani  fällt.  „Sie  brep  lefjten  ©cljüpfferl"  (elnctf 
©terbenben).  93enno  9J?lrafel.  Sie  ©djupfnubel  (fd?wdb.),  woju 
»et  2eig  mit  ben  Jpdnben  tänglid?trunb  gematat  wirb,  m$  in  2Utb. 
53  audntedKrleltt. 
Sie  ©djupfen,  Q&etterbad),  Okmlfe  für  2Bagen=  unb  2lcEergerdtt): 
fdjaften  :c;  f.  oben  ber  ©djopf.  „^Bcy  bifem  ©d)tpcmmteld)  war 
ein  ©ebdu  mit  fünf  porticu^  ober  ©djupfen."  «p.  2lbral).  „Unfer 
berr  geborn  in  ainer  gemainen  fdjnoben  oberfdjupf  ober  ftall." 

Cgm.   515.  fol.  15H. 

Ser  ®*6pf,  a)  wie  bd?b.  ®d?6ppö.  ©laroifd)  fkopiti,  caflrieren, 
riiopctz,  eaflrat  überhaupt,  b)  eine  2lrt  ^adjblcr,  Soocnt, 
£  a  l  n  3  e  l. 


iRetfje:     ©d)ar,     fcfyet,     :c. 

l)  a)  £>{c  ®*ar,  plur.  @*aren,  mitunter  no*  @*at,  ©  t, 
bie  2Ibtbeflung.  (»Orgt.  2)  f*eren).  (C  mtb  a.  ©p.)  Spectti- 
abtbcilung,  Jpeerbaafe,  £rupp;  fcara,  sing,  unb  plur.  cohors, 

lcgio,  phalanx,  agmen,  acics,  gl.  i.  178.  240.  572.  719.  733.  794. 

•1242  ic.  ,/£ic  f*ar  suofamen  ff*  ba  tvurren."  „j>roo  f*ar." 
Cgm.  579.  f.  46.  fcurnei  von  «ßantficwj  124.  o~  @*ar  SSogel, 
hinten/  ®anf  :c,  ein  £tupp,  Raufen.  35e»  jeber  ber  9ief*en= 
l)alllf*en  ©aljpfannen  ffnb  50  ?D?ann  angeflellr,  n>el*c  in  brev  @*dr 
ober  ©ubpartepen  abgetbcflt  ffnb,  bie  ff*  einanber  ablofen.  £ori93.9i. 
(^tvelnjec  ©*ar  (@änfc)  ffnb  in  ber  gäbet  bep  ©rimm  Oicini). 
©.  518.  373  gerabe  jroe»bunbert).  Sie  £rift  =  ober  JpotifB$fne*te 
ffnb  fn  ©*dr  von  12-24  Wann  eingeteilt.    SSrgl.  @*arler. 

b)  Sie  @*at  (Oiottljal),  bie  Dlciöe,  jSeilc.    „Hordeum  hexastichon, 

fe*$f*drigc  ©erflen,  weil  bie  Äörner  in  fc*ö  glef*langcn  gellen 
ober  @*aren  n>a*fen."  Jpofec  I.  286, 

c)  Die  @*ar,  bie  JKeibe  ober,  mit  einem  beutf*:franjofif*en  5lu^- 
bruef,  bfe  £our  (le  to,ur),  na*  ivel*er  9J?el)tere,  ff*  einanber  abs 
lofenb,  irgenb  etroa^  vornebuten  (cfr.  @*i*t),  im  Sberlanb  nament= 
II*  bie  Stanjtour,  ber  Oiaiöcn.  a*  ©*ar,  jrou,  brep  ic.  @*ar 
tanjeu.    »"  ©*ar  aufma*en,  ju  einer  5tanjtour  auffpieten.    G» 

gilt  bafefbft  bie  frfjöne  ©itte,  baö  be\)  jeber  ©d>ar,  nadjbem  fie  an  bie 
9Kuftfanten  (geivü&nlid)  ju  12  Er.)  bejaht  ift,  in  ber  SKcget  nidjt  über  »ier 
<paare  tanjett  bürfen.  3(t  bie  @  d)  a  c  ju  (fnbe,  fo  jaulen  unb  tanjen 
anbre  »ter  ober  au*  nur  brei) ,  jtvev ,  ein  Kardien.  Unb  fo  mögen  bie 
genügfamen  länjer  alle  nadj  einanber  an  bie  9\etf)e  fommen.  Jür  Um 
genügfamc,  in  tverdjen  iebe  «Scfyar  nur  neue  i'uft  nad)  einer  greid)  na*: 
folgenben  jtvepten,  britten  u.  f.  f.  entjünbet,  ijl,  unb  jwar  mit  9ie*t, 
l>ev  ft  ei  gen  ber  laxe  ba$  ^a*ja^ren  3ved?ten6.  2(uf  fofdje  2(rt  re*t 
viele  @a)ar,  mäfjrenb  mefdjen  2lnbre  bie  ungebtilbigen  neibifd;en  3ufd)auer 
fpielen  müiTen,  mit  feinem  Dconal  allein  iu  tanken,  gehört  mit  unter  bie 
!)eftig(ten  <ZCünf*e  be»  lanblidjen  (J^rgeijeö.  Was  a  steiftV  Bua'  i$, 
fchwingt  fei'  Beuda-1  \~  da'  Luft,  und  fchnellt  o  par  Viara'zwaanzga'l, 
wenn  'S  a'  Talac  wa'n,  unto'  de'  durstinga"  (jeigac,  das  s  a  Freud  i». 
£>ann  beginnt  ba$  :£ref)en  unb  Xafttrcten ,  ^»anbeflatfdjen  unb  3au*jen 
unb  ©ingen,  das  d-  Leud  iv  viorze'"  Tägng  no"  z*  vo'ze'lln  habm,  wia 
doc  Krei'l  fi  au'gfiiart  häd  a'ra  Gmundac  Kir'da'! 

<1)  3Die  ©*ar,  5Serri*tung  ober  Arbeit,  ju  roel*cr,  unter  We&mn, 
jeber  na*  feiner  £our  oerbunben  ifl  (nur  no*  in  gufammenfefjungen). 

Angaria  (Id  est  in  equis  vel  in  aliis  servitiis),  fear«,  gl.  ••  430 
(Constitutio  Zachariae).  fearam  facerc,  fcaraitt  cum  pedibus 
facerc.  MB.  VII.  86.  Caesarius  Hcisterbac.  669.  686.  „Nee  pro 
unaeta    nee    de    feara    nee    de    UUarba."     Leges  Caroli  M.  bep 

©eorgif*  CXXVIII.    „®a^  J^afelba*er  £el)en  I;at  ben  von  We^en= 


382  (&fyat 

Raufen  eine  2£elnfd)aar  ober  fiabrt  2Beln  auf  3  9)?ell  2ßeg*  Ictflea 
muffen.  1650."  Jfrorftmann  Ms.  cf.  „featam  facit  ad  vinum 
ilücendum."  MB.  vil.  86.  (Sie  Ijarmfcara  ber  a.  ®p.  etwa  als 
eine  jur  ©träfe  ober  93efd)ämung  auferlegte  9Serrld)tung,  tylage  ju 
erflaren.      Cf.  Cod.  Wessobrunn.   fol.  58b:    „Actum   quadrafum 

(»on  120  9D?al  120  Üuöbratfdm&en)  Boetici  Jprlnblrarae,  arapentem 

©caratnej  dieunt,   ab  arando  scilicet")-     3)le  ©  d)ar  =  2lrbalt 

(Schär-Arwot),  Jro&n-airbelt.  MB.  XX.  375,  33aumgartner  9teu= 
flabt  p.  176.  2)er  ©d)at=35fenft,  grolmbienfr.  «ort  £ec^=«H.  522. 
2>er  2anbberr  „bietet  umb  oert,  »mb  fcfearbf  cnft  In  eine  bofmarefc" 
ad  1442.  Brenner  2anb=,  J?ofm.=  unb  Sorfgerld&te  I.  64.  2>le  ©  d)  a  r= 
2Öad)t,  In  älterer  jjelt  Don  ben  ©urgent  ber  Öiel&e  nad)  ju  t&un. 
cf.  ^frfen,  2Bad)ten.  „Übergült,  (teuer..,  fdjatbad),  gefellen- 
blenfr,  maut  ic."  Qlvenr.  @br.  272.  „Sag  tnan  burd)  ble  ganfj  ftatt 
Stom  fdjarroaebt  galten  folt."  idem  127.  „2)le  <ptle(ter  burften 
roeber  raifen  nod)  fteuern,  tveber  njadjen  nod)  fdjarroadjen.'"  ibid. 
30.  35.  £>a$  ©d)at  =  roerd),  plur.  bie  ©djarroerd)  (d.  ©p.), 
unb  baber,  nad)  ©ramm.  882,  enblicfe  aud)  ber  jefjlge  ©fngular  btc 
©djatroerf  (Schärwo",  Schä'wo"),  »erglcldjbar  bem  lat.,  ital. 

Fcmin.  opera   (operas  tres  In  ben  Leges  Liutprandi  LIX.  2.  3), 

Jro&narbeiN  „Otiten)  fdjarberef)  (plur.  neutr.)  unb  all  »ert..y/ 
MB.  XVIII.  p.  351  ad  1418.  „®  l  e  fdjattverd),  ble  mein* 
Jpetren  gnaben  juge borte n."  MB.  XIII.  449  ad  1444.  „2ln 
unfern  fdjarberdjen,  ferten  unb  anber  ©bertalt."  MB.  VII.  301 
ad  1476.  „Äalner  fd»arwerd)  vmb  ble  obgemelten  fdjarroerd) 
anmuten,  autfgenomen  ble  gemainen  fdjarro  er  d)."  MB.  VI.  317, 
IX.  301, -X.  565  ad  1482.  „2) er  fdjarroerd)*  falben."  Urf. 
p.  1480.  „9)?lt  ber  fd)arroerd)."  MB.  XV.  226  ad  1499. 
„SBegen  einer  febanoerd)."  MB.  V.  571  ad  1661.  „@3  b«ben 
aud)  beute  früf)  ble.  Defterrefcber  In  U.  2.  $.  ®tlft$flrd)e  um  l&re  33e= 
jablung  ein  Jpodjamt  ju  balten  legc&rt,  roeldje*  au®  gefd)el)en  l|t. 
211$  man  Slbenbä  fragen  lieg,  wer  eä  bejable,  erhielt  man  feine 
Antwort.  2luf  blefe  3lrt  mufste  alfo  ba$  Jpodjamt  eine  @d)arr= 
ro  e  r  cb   femt."    (Relation  über  ble  Sßegebenbclten  bei  jroepten  oftr. 

(Slnfalltf  Im  3«  1742.  p.  51.     Ei"   d-    SchäSva"  biadn,    eiTägng, 

jur  Jrolme  aufbieten.    5llnem  d-  Scb.  b.,  tljm  bai  21-l-n  an= 

tragen.     Ei"    d*  Scharwa'   ePfpanna*,   färn  etc.     1"  doc  Schä'wa" 

(frobmoelfe),  j.  95.  2Beg  mad)en,  Jpolj,  ©alj,  SWlft  füljren,  mdben, 
fdjnelben,  brefdjen,  topfen  jopfen,  %Ud>i  bredjen,  fplnnen,  Jpolj 
fyaefen,  Abtritt  räumen,  bem  gndblgen  j?erm  bat  55511b  In  ben  ©djujj 
lagen,  unb  nad)  tyfeffel  —  cnblld)  aud)  Im  Jplmmel  nod)  allerunter= 
tbdnigil  bonnern.  einem  je  ©cbarroetd)  ftfjen,  l&m  ft'e  ju  Iclflen 
fd)ulblg  fern.  MB.  X.  560  ad  1476.  «Bon  fctbft  erflaren  fi*  ble 
Sufammenfcßuugen:  ble  Jpanbfcijariocrf,  g?tenat-©d)am)err, 
3agbfd)artoerf,  ©erid)t^fd)arn>erf,  ble  fd)  bem,  ber  übet 


<&d)ax  383 

übet  mtd)  ®ettd>l^f)ctr  rj*>  leijlen  mu(?,  ber  © dxmue vf baut, 
bat  <5d)dtm  et  fgetb  (b«<  itatt  ber  ju  lelfcenben  §rol)nbfenfte 
bejaljlt  wirb),  ©djanuerfbolj  :c.  ic.  fcfearroercfeen,  fd)ar= 
wetten,  frolmen.  „Die  3uben  in  üig»pten  mußten  oil  fd>ar= 
bergen"  (üoentln  €^ö>«.  38);  mitunter  roiflen  and)  gute  <Jbrf|tcn 
bawn  ju  fugen.  Dnrd?  bte  ba»r.  «BetfaflfungßutfunbJ!  ift  elnftnjcllen 
benn  bod>  geboten,  ba^  alle  ungemcffene  ©caatroerf  in  ge- 
rn effene  umgeroanbelt  werben  foCf.  cf.  ©d)erg.  3m  JpaU 
berfiäbtifcben  fommt  fdjaar  warfen  nacf)  3af>"  f»  &w  Ijarmtofen 
«JScbeutung:  „mit  viel  unnüfccn  ©erauf*  uub  ©etofe  arbeiten"  »or. 

Die  Überfdjar  in  «Bergwerfen,  roaä  jwffdjen  jwci)  ftunbgtuben, 
bie  mit  cinanber  rainen,  übrig  bleibt,  unb  ir)re  ;3wifd)enwanb  bflbct. 
grifd).  £ori  SBrg.SK.  210.  21 1.  „«8?a$  ba  jwifdjen  ben  gemeiTcn  pergen 
überbleibt,  baS  teilewfr  ju  einet  überfdjar."   Cgm.  561.  f.  14. 

Die  2ßat  =  f*ar,  Qlntbeil  an  einem  ©runbftücf.  ©.  «Bat. 
2)  Die  ©djar  (Schär,  Scliä'),  aneinanber  gefügte,  mit  ©d)inbeln 
benagelte  Bretter,  bie  ben  untern  Oianb  ober  «JSorfd^uj?  etneö  ^fegeU 
bauet  bilben;  biefer  «Borfdjut?  überhaupt,  and)  wenn  er,  nad)  neuerer 
«Bauart,  aue  tfupferbled?  befrebt;  Dachtraufe.  „9)?lt  ©cbjnbeln  ju 
beeren  ift  burdjauö  unb  felbft  bei)  ben  «£orfd)ü(fen  ber  Ddcber  ober 
ben  fogenannten  ©d>arren  verboten. "  Wündw.  geuer=Dtb.  p.  1819. 
„Dach  mit  fupferner  @<fc>ar."  2>le  ©cbat  get,  bie  Dadjtraufe 
geb,t. 

,,Wia  brumaln  de  Gluclmg,  wia  tropfa't  de  Schä'n  ! 
os  juhhazt  da'  Btia1  zo  da'  Hiitfn  herzua." 
OBrgl.  mit  biefer  unb  ben  folgenben  Sonnen  bai  IM.  flava,  asseres 

reeiproce    coaptare,    ffor,    f» j    commissura   asserum   reeiproea 

(in  navicula),  tf$  =  fför,  ßiäranb  am  Ufer,  ffar  =  nagli,  elavüi 
tabulati  naviculae). 

Der  ©cbarboben  (b.  2ö.),  tv&t  anberwdrtS  ©cfjrötboben, 
SBretter,  ju  einer  Qlrt  SBeödlter  sufaminengefügt,  in  welchem  Oiüben 
flein  gefd?roten  werben.    OSrgl.  a.  fdrarben). 

Datf  ©cr/ar^Da*,  Dad?,  racldjeS  ganj  mit  ©d>arfd)fnbeln 
benagelt  ift,  unterfdneben  v>on  bem  im  Oberlanbe  gew&lmlicbern 
gegbadj,  beffen  gröbere  ©djtnbeln  bloS  burd)  barüber  gelegte  ©tan= 
-  gen,  «Bretter  unb  Steine  befefligt  ft'nb,  unb  weldjeS  barum  minber 
abfcbüfflg  fewn  fanu.  „©pißig  ©djattad),  tectum  pectinatum 
displuviatum."  Voc.  ».  1618.  „Die  mul  ju  «pngenbaufen  (bei) 
Sftündjen)  beforgen  mit  ainem  fdjarbadj,  unb  bie  fagmul  mit 
ainem  legbad?."  MB.  XVIII.  401  ad  1437.  „«Hin  bülcjln  fd)ar- 
bad)  gefeßt."  «paffan  1459.  Cgm.  308,  «Borfd?u§blatt.  Der 
@d>arnagel,  9iagel  $u  ©d)lnbeln.  Der  ©d>arnagel  foll  2  3°ß 
lang  fC!Mt,  ber  ©am  jmep  Saget,  jcbeS  Sägel  25,coo  ©tuet,  unb  ein 
@eivfd)t  »on  51  «pfunb  balten.  «Berovb.  w.  1769.  „©djarndgl 
clavi  tegularii."    Voc.  p.  1618.         Die   ©djat-® djinbel,   <5d), 


384  (Bfyat 

au  einer  <Sd)<\t  benimmt,  unb,  info ferne  man  fte  mit  hageln, 
©djarndgeln  bcfeftlgt,  von  ber  maffivern  2c gfcb inbet,  reelle 
nld)t  angenagelt  wirb,  untcrfd?leben.  „Die  furj  (erebene  ober  ferdjene 
©djinbel  ftaben  in  ber  gange  11-15  $oil,  ble  lang  feuefctene  ©d)ar= 
fd>tnbel  Collen  befte&en  in  l  @d>ub.  6  3oll."  »Bagner  (Jlv.  =  unb 
@am.=23eamt.  U.  182.  ©ie  ©djar^traupfen  (Schärträpfm, 
Schärtrapf),  bat  vom  Oianb  be$  £>adKS  abfallenbe  Otegenroafier, 
eS  möge  in  eine  ©d>ar  =  9Unnen  (©abrinne)  geben  ober  nld)t. 
3m  le^tern,  auf  bem  2anbe  geiv&lmllcfyften  5aße  tvirb  eS  burd)  ben 
um  bat  ©ebdube  gezogenen  @d)ar  =  graben  aufgenommen  unb  ab- 
geleitet, im  etilem  manchmal,  befonberS  an  Orten,  wo  eS  an  Ctuefl: 
brunnen  fel)lt,  in  fogenannte  ©djarbrunnen  ((ülfternen)  geführt. 

S)le  ©efdjdr.  „9?.  SSI.  ifl  in  einem  ©tabel  von  ber  obern  ®c- 
febdr  herabgefallen, "  3n*enbofer  «JKlrafel  v.  1605  —  (tvol  ber 
oberfte  23tetterboben  In  ber  ©cfceune). 

2)aS  ©efebar  (Gfcbär,  Gfcha*),  b,6ljerne  (Jinfaffung,  in  blc 
eine  £&üre,  ein  genjter  eingefe^t  roirb,  bzi  SBobenfrelnS  In  ber 
9)?üble,  eines  ©runnenS,  einer  SSraupfanne  it.  „®er  mit  «Stein 
ausgefeilte  Jlebbrunnen  mit  £oljgefd)dr."  @erld)tl.  «HuSfdjrelbung. 
,,Margo,  gfdjer  vmb  ein  blng,  baS  aufien  umbber  get,  ut  in 
puteis."  üivent.  ©ramm.  (cf.  „®  efdjer  tnag  el,  clavus  lacu- 
naris." Voc  v.  1618).  cf.  III.  343  ®efd)«l.  Sie  ©efdjdre, 
in  welchen  baS  auS  bem  ©eblrg  fommenbe  £rlftl)ols,  rool  an  bic 
taufenb  Älaftet  auf  einmal/  burd)  ben  3lmmerfee  geflubert 
wirb,  um  auf  ber  2lmmer  voHenbS  bis  Dadjau  gefl&fct  ju  werben, 
begeben  aus  jtve»  ober  vier  in  einigem  2lbftanb  von  einanber 
parallel  gebenben  93aumunterlagen,  auf  tvel&e  baS  Jpoli  gefd)lld)tet 
rolrb,  unb  an  beren  ßnben  5l6(;e  mit  OTaften  unb  ©egeln  be= 
feftigt  finb.  T>ai  ©anje  fdjliefit  ein  langes  Bafiervieretf  ein,  unb 
treibt  bep  gcb&vigem  Blnbe  role  ein  ungeheures  £lnlenfd?lff  babln. 
SMurl  TOr.  b.  b.  ©eb.  p.  50.   SSI.  pl)ilof.  Olbb.  b.  3lfab.  VI.  p.  181. 

befdjdrcn  (bfchäm)  einen  Brunnen,  Um  mit  einer  bolaewen 
(Stnfajfung  verfe&en. 

uberfebdren,  überfdjütten,  überbeden?  „3|t  ber  $ubrmann 
von  bem  ganjen  (umfallenben)  gueber  (Jlegel)  überfdjdrt  roor= 
ben."  ty.  Slbrab.  ©agaga  p.  122. 
5)  £>le  @d>ar,  Vfluegfdjar,  tvle  b*b.,  bod>  meiftenS  burd)  2öa= 
genfen  erfefjt  (a.  ©p.  fear  unb  fearo,  vomer).  „(gin  fdjar 
ober  ein  wef,  euneus."   Voc.  v.  1419.    QSrgl.  ©djorr. 

Sie  ©d)ar  (Schar),  ivie  bd?b.  @d)eere.  (@cdrf,  foreipes,  forpices, 
gl.  a.  518,  o.  380.  405,  novacula,  i.  iu,  fdjelnt  plur.  von  einem 
sing,  fear,  fo  bafj  aitd)  unfer  jefjfgcS  Bort  ein  utfpr.  Plural  fcpn 
bütfte,  wie  ble  gleid)bebeutcnbcn  franj.,  ital.,  fpan.,  engl.,  iSl. 
MuSbrüde.  —  glne  anbre  ^exm  fedra,  forpex,  forf«,  fommt 
vor  gl.  a.  518,  i.  697.  117i,  o.  83.  402,  fdjera,  forfices,  o.  81, 

fntben 


©djar  385 

fni'bett  dne  fdjerc,  2>iut.  II.  122,  epfenfcbar,  ferripex,  Voc. 
».  1429).     Schneide    leihh    ma'   d-   Schar,    eine  Ülrt  (^Cfeüfcfcaftö- 

fpiel.    einem  d-  Schar  auf  Geben,  einem  ©dnieiber,  unb  füg. 

jebem  anbem  Jpanbraerfer  bie  Slueübung  be£  ®ewerbe£  unterfagen, 

'£ie  Bettfchar,  SBorrfcbtuno.  am  3?ett,  ba$  herausfallen  veröinberrtb. 

SDi«  Putzfchär,  SldjtpKBe,  ticr/tpuijfdjeere.    Die  Schar  am  ©glitten, 

ber  bergab  fd&rt,  93orrid>tuug,  tb«  $u  hemmen. 
4)  Die  ©djarCf).    Den  ©iedjen  an 'ber  ©cfcar  im  tiatöartnenfpital 

würbe  b&$  "JlbenbeiTen  an  ben  <J)finjtagen  um  4  dn.  gebelfert,    ©ew. 

iKeg.  d&t.  II.  449  ad  1425    Cf.  @d)ar  =  tued)  ©.  ."586. 
55er  „©cbarbaum  ober  ©cfcermbaum,  ben  man  fielen  laßt,  bamit 

bte  ©djtdgc  unb  gftajje  benfammen  bleiben  unb  iunaev  QBalb  waäfeu 

tonne."  «ori  Serg-Di. 
25a^  ©chatblatt  (9<opitfd),,  Jpunattl*. 
„©cfearlad),  2öunbfd>ar  lad?/'  wol  ftatt  ©djieriing,  SSut-- 

fc&terting.    „9ttmb  ain  t&afflf  yilfenfbrautt,   ain  tbailT  » u n b t- 

fcfoarlad),  »eglfcbeS  mit  SBurfcel  unb  all/'  $eurb.  p.  1591.     Der 

Sterling,  cicuta,  befpt  in  ber  a.  ©p.  feeriling  unb  feerning, 

alfo  iefjt  richtiger  ®cf)erlinq.    „^uti'cburfing,  ebemu,  herba." 

Voc.  ».  1419. 

Der  ©cbdrlet  (Schä'lo'),  girt  £agl6f>ner  bev  ber  Salafd)liff«Ört  unb 
©atjarbeit.  „Die  ©djdrter  follen  ben  ©enofien  ba£  ©*iff  öelfe» 
Juristen,  ju  morgen^,  fobalb  nur  bat  Zijcx  geöffnet  wirb,  ben  bem 
©cfcef  fenn,  ein  ©Aalten  mit  ft'd>  bringen,  bie  fyladjen  an  bat  ©cbef 
tragen,  unb  wanu  ft'c  jum  ^»allein  aufommen,  bag  ©efdürr  ju  J;auS 
tragen  unb  bat  ©djef  airtwafdjen,  aud)  bii  gen  taufen  an  bie  Senb 
l)elfen  naujfeben,  auäwdffern,  unb  alle*  baö  tbun,  wa£  Ibnen  »on 
ben  ©eeftallern,  ©teurer  ober  ©cnotTen  gebeten  wirb."  gort  baiu'. 
58rg.öied)t  317.  393.  496.  :>05.  645.  Die  ©tarier  von  Saufen 
pflegten  in  Jetten,  wo  bie  ©(t/tfffa&rt  nüet  gebt,  in  ©aljburg  unb 
auf  bem  Sanbe  (lomöblen  aufjufü&ren.    55rgl.  ©d>ar  I)  a). 

25er  ©d)drltng  (Schalin')  (Ö.2.),  Heracleum  sphondylium  L.. 
25drentlau.  fölfä'lm - waabb ,  febr  meid?.  Der  2üetn--©d>drling 
(WciTcha'iiri',    WeiTehaTui') ,    berberis,    SSerberij  =  ©trauet;    unb 

SBeere.  9Srgl.  ©d) arten,  wornad)  bie  richtige  §orm  ©djdrtling 
jn  fcr)reiben  wäre.  Dod)  ift  auch  fd?  ariein,  gl.  o.  491  scariola, 
o.  489  borrago,  fo  wie  fcaraleia,  o.  ISO.  210.  435  slareia, 
eupatorium  etc.  5U  erwdgeu. 
fcbarmitnfeln  (fer-wdb.),  fcbalfbaft  Miefen,  fcbieleti.  ®.  fdjaU 
m  e  u  f  e  l  n  ©.  343.  357. 
Der,  baö  ©d>arfad>,  ©cbermeffer,  novacula,  eulter  tonsoriu», 

Voc.  ».1618;  ,,el  rasoro,  ber  fdjarfad)/'  Voc.  veneaiano-todesco 

Ms.  v,  1424.  f.  14;  a.  ©p.  fearafab^,  fearfabtf,  fcberfaM; 
jleb  ©ad)^  unb  fdjereu. 

©cSjmfUcv'*  »fli?«tlfa;f»  «JJttntMd;,  III.  Sf-.  S3  b 


586  ^d?av  ©cijaut 

Ds£  ©  d)  a  r -  tu  cdj.  „Slin  {oben  grabg  fcbat-tued)"  (jum  $fai= 
tpeileu  «n  atme  £eute).  MB.  XX.  427  ad  1455.  (£tm,  roenigjtenS 
bem  23encnuung#grunb  naeb,  ju  vergleichen  mit  beit  rofttidbern  feat- 
ladjen,  gl.  o.  75   raäilis,  ©cfcarladi?     6-  feberen,  rarlcre. 

25er  Sch.iriw.iri,  $D?enfcb,  buntfdjecffg  in  .ftfeibung  unb  ©eftnnung, 
©prlnglaefelb  --  rcol  mit  bem  franj.  charivari  jufammenbaagenb. 
Schärhvaribofen,  langet,  biß  an  ble  Änocbel  relcbenbetS  iBeinfleib, 
«Pentalong  3«  93ud>er*  9)?öncb$brfefen  13S-M6  fft  gefdjllbert  bie 
geregte  (Entrüfcung  eine*  ©eminar^Qtcgenten  über  bit  lange,  graue 
6cfe ariiwartl)ofen,  in  ber  ein  ©eminatlil  vor  it>m  ju  er|'d?einen 
gewagt.    3m  3llt>rlf^en  finb  Scharawari  ©djijfergofen. 

Der  ©cbarwenjel,  ©d)erwen$el/  a)  9}?enfd),  ber  fieb;,  feine* 
«ßortfjefl^  wegen,  ja  Klient  ^ergibt,  SJllerwelt^bfener.  b)  Der  Untere 
im  Kartenspiel,  c)  3n  ben  Kartenfpiclen:  £tffc?acfen  unb  Bärbeln, 
m&&  ©cberer.  fd)arw  enjeln,  fidj  ju  3Wem  gebrauchen  lajfen, 
balb  bar  balb  bort  gefdjäftfg  fevn. 

febarren,    a)  wie  &d>b.  (f.  fdjer reji).    Sueben  febarren,   fte 
febaben.    ©trau,  £oljml(t  febarren,  redjen,  fcarfen.    <peö>  fd>ar; 
ten  von  ben  S3dnmen.    *>)  (a.  6p.)  febnareben  (a.  ®p.  feeron). 
„©efearren  al$  ein  vcll  vajj 

vieng  ber  iam  wtber  an."  ©alomon  u.  50?arculf  Cgm. 
579.  f.  17."  Der  ©djarrer,  ber  ba  fdjarrt,  j.  58.  <ped>=©d)arrer ; 
womit  man  fdjarrt;  ba$  ©efebarrte,  bureb.  ©cbarren  gefammelte 
(Diuebcnfdjarrer  eyen);  baö  einmalige  ©d?arren.  Da*  Gfcharrat, 
bat  ©efcb.arrte,  burd)  ©cbarren  erlangte,  gefammelte.  Qaä  Zfam- 
gfcharrat  (im  Scljerj),  bat  lefete  .ftinb  eine*  altern  tyaaxei.  febar- 
rese«'  wieberbolt  fdjatren,  fraßen,  wefcen,  3.  35.  mit  bem  gup  auf 
bem  53oben. 

,,Häd  dac  Sclilüfl'el  gfcharrozt, 
Häd  das  Türl  'garrazt." 
Der  ®cbarreje*>  bai  einmalige  ©cbarren,  2Bc§en  mit  bem  $uf 
auf  bem  93oben;  &ra$fu£.     Der  ©cbarrfueü,   ber  Scbarras, 
Äraijfup,  domplrmci.t.    Schärras  macha",  (Jomplimente,  Umftdnbe 
mad)en. 

Der  ©d>aur  (Schauo'),  ber  Jpagel,  nie,  wie  im  Jpdjb.,  aueb,  ein 

blopei'  Dtcgenfdjauer  (a.  ©p.  fcür,  tempestas  unb  grando,  „grando 

l)agel,  fdjlur."  Cgm.  17.  f.  2Sa).  „Wir  bat  ber  f*»r  erf lagen 
ben  Jeflen  bu,  ben  id)  &an."  3roeln  2852.  „©djour  ober  plfej" 
(Jpagelfcblag  ober  Wlimdrf).  MB.  X.  65  ad  1298.  ,,©d>aur  vert" 
(jpagel  im  votigen  3abr).  MB.  VIII.  565.  £onr.  v.  9)?egenberg 
becliniert:  bti,  bem,  ben  ©djaurn.  „A°.  1432  gie  ein  fdjawr 
vber  Grcblng  bie  ftat,  ba  warn  ftefn  unter  ali  b\>e  poedjugel,  vnb  ein 
ei^ebnoß  viel  au*  ben  wolden,  ber  wa*  al*  groj  al*  ein  febeiben 

fal^."  Cgm.  259.  f.  126. a  -,A.°.  1240  ift  ju  G'icmona  in  &em  eiofler 
öeö  fieir.  ©abrief  ein  genauer  gefaden  mit  einem  Greuj,  «vorauf  fcaö  2(n: 


<5d?aut  387 


iiJildjt  Ctyrifti  fambt  bem  Flamen  3.  9?ajatenug.  SBie  man  mit  bem  <H3affer 
biefe$  sergangenen  ©djauerS  baö  ©eftdjt  eine»  «tinbcn  beftridjen ,  ljat  er 
atfobatben  Hat  gefeljen."  Spater  -2(bi'4l)am.  8fn  einem  anbern  Ort  erjagt 
er,  wie  ber  Schauer  »on  Zauberern  unb  böfen  ?U?enfd)en  gewad)t  werbe, 
inbem  ft'e  eine  £anb»otf  ?(rbe$  auS  einem  frfjwarjen  f>afen  auSftra'fjen  ober 
Steint  »on  einer  gewiffen  9)?aur  in  bie  öbl)e  werfen ,  unb  wie  fie  ,,be  n 
©djaur  in  körben,  im  3ecfer,  in  ©acfen,  im  TBa'nbt  unb  anbern  @e. 
flirren  fül)ren,  auöftrafjen  ,"  unb  wie  SSöget  vor  ben  ©djaut' wettern 
Verfliegen.  Weljrere  fofdje  Heute .  welche  i>erbtenterniaßen  im  Jeu«  auf 
geopfert  worben,  l)aben  fefbft  befannt .  taf  fie  ben  «0.  1688  füe  bas 
öerjogtfjum  ©teuer  fo  erfdjrecf (idjen  ©  d)  rt  u  r  g  e  m  a  d)  t.  ase«  fo  be 
wanbten  Umfia'nben  war  bt$  SVetten'Benebieiren  bcr  Ferren  sp.<p.  unb  tte 
<}Betterr2(nfd)ie(ien  mit  gewetztem  spufoci:  aUerbing»  an  feinem  sptafc.  (£ier 
auf  bejie()t  ftct>  bie  Exhibitio  VII.  unb  VIIL  ».  SBudjerS  fpaffton&SSötfpiel. 
cfr.  aud)  beffen  fammtf.  ©djriften  II.  S62">.  „9Son  unfjolben,  wie  ba£  bie 
mad)en  reiff  unb  fne,  fdjauer  unb  regen*  gieyen .  wie  \eu  mit  porfteu 
fdüepen  unb  ben  teilten  ir  mitd?  uerftefn."  ?D?id).  93el>am.  C«m.  291.  f-  1A1. 
,, Unter  v>erfd)iebenen  «HJetter  fegen ,  bie  in  £.©€>.  iwrgefd)rieben  werben, 
fagt  einer  aus?  Cgm.  75^.  f.  208 :  ,,3d)  peiit  bir  ftafolt,  t>a\)  bu  bas- 
IBetter  verfüerft  mir  unb  meinen  Otadjpauren  Sn  fdiaben."  2(nben3wo, 
Cod.  Tcg.  572  See.  XI.— XII.  fol.  ultimo,  Eomint  SRtrmeut  im  tatein 
f/ontert  at»  *JUme  fotd)  eine$  tlnf>Plö^  vor.  .,A<ijuro  te  Mermeut  cum 
»ociis   tuis,   <pii   posilus  es  super  temppsi«tcai.>-     ©dp   ©  d)  d  U  T  =  s2l ttt b  t/ 

©djaueramt,  gefangene  Weffe  mit  bcr  SMtte  um  2lbwenbung  oon 
Hagelwetter.  „Die  ftell.  ®t.  Sttargretb  breitet  Ujren  Diclfvoct  ani, 
35a«!  ©djaueramt  tbut  awer»  per  fc  ioa$  bev  SBrlef  oermag." 
«uefoer  f.  2B.  iv.  39.  Dcr©d>aur  =  $re»tag,  Sreotag  na*  €brfftt 
jplmmelfaljrt,  ju  <proceff!oncn  burd)  bie  ftlur  unb  93lrte  um  2lbn>en= 
buag  beä  Jpagel*  beftlmmt.  Die  ©djauerfersen,  f.  Cfrerfer$eii. 
Datf  ©ebaurfreuj,  böljerne»',  auf  gelbem  errichtete*  &reuj/ 
alfl  frommer  jpagclablelter.  i'd)  a  u  r  f  d»  l  d  d)  1 1  g ,  vom  £agel  jer= 
febjageu.  @d>aur,  füg.  calamitas.  „(Jatlgula  tft  ein  ©  du  uro  er 
geroefen  ber  gftenfdjen."  „Da$  ®clb ,  wetd)e*  ju  mennlglld)* 
©d^auroer  unb   «ßerberben  Ifl."   9lo-  Qtiv.  172.  52.r).     0'  bö8's 

Wei'   is   0"  Schauar  Tn  Hauff.     «:fr.  ^arclfal  67822.     fdjauren, 

fdjaueru,  fd)euern,  Ngetn. 

„5Benn  bie  tyumpermetten  leitevt, 

©laufet  ber  93auer  fd;on  e*  fd)euert."  21.  Pagets  ^teb: 
bie  ©totgebü^ren.  „Der  fdjaurenb  vnb  2Better  fd?lagenb  bauffen/' 
2lo.  @I)r.  206.  «Brgl.  fd?curen,  frieren. 
2>er  ©d>aur,  ©djauer,  öbbacb,  bebeefter  Ort,  ©dju^  unb  ©djlrm 
oor  2ölnb  unb  SBetter,  In  21.«.  unootfe'ublfd},  Set.  v.  ^ranfen  II.  144; 
nleberf.  ®d)UUr.  Gl.  i.  60  ffur^guta  Lares,  feur«  horreum. 
„fd>uren  unb  fdjlrmcn."  @em.  Oieg.  (ilron.  III.  176  ad  1449, 
3srgl.  fd^ euren. 

m  2 


588  <&fyt 

0  fffeeren  (t$  f$er,  fdjetat,  btö  gefdjert  —  feite«  ho*:  iä 
fd?ir,  wir  fcberen,  id)  fdjur,  t><xb  gefdjoren),  n?ie  fc^b.  (n.  &p. 
fceran,  ib,  fcfru,  uulr  fcerun,  ib.  fear,  uutr  feurun  unb 
fearun,  gif co tan,  tondere).  „£)cr  abt  be*  nld)t  verbar,  at$ 
alnen  mand)  er  in  befebar."  Cgm.  251.  f.  211.  ©eit  wie  lange 
welü  i(^  nld)t,  fdjwcrlfd?  nod)  vom  altbefungeaen  -öerjog  2lbelger  ber 
(„Unb  fwelidj  baj  »erbdren,  baj  ft  baj  t)<\t  fl)t  vor  uj  fcfcdren,  bi 
btet.ni  alle  ben  leip  verloren."  Äaifercbron.  Cgm.  37.  f.  3.  Cod. 
palar.  361.  f.  59)  fdjeten  unfre  93auern  bie  Jpaare  am  ganzen 
•Sopf,  mit  itfußuabme  einer  bunnen  ©djiebt,  bie  in  mäßiger  £ange 
hinten  über  ben  Otaefen  ju  fallen  fommt,  nfr.  2ßol  auf  eine  vor« 
nebmere  eftm.  Jpaarmobe  bejaglid},  beljjt  bocbgefcfyorn  im  Vor. 
v.  1618  (cf.  9?anenfci?iff  f.  i7o)  superbiä  elatus.      „Über  'ii 

Äampl   abfdjeren,    attondere  strictim."    ibid.         2)«g  @d)Ct= 

vieb,  ©cbafe.  gär  feieren  ben  23art  ift  je&t  üblidjer  balbieren. 
„Dem  baber,  fo  er  iaht  unb  fspirt."  ©cbeirer  DlenfbOrb. v.  1500. 
©djetbeefen,  ©djernne&er,  ©cberftaben,  ©djertned)  :c. 
QSon  f^eren  mit  ber  ©tcfcel  ober  ©enfe  ift  nod)  üblfd):  Dag  gln- 
fdjerletn  (EPfcberl,  U.2.),  ©raäjttcf  am  2lcfer  jum  (gfngrafcn  mit 
ber  ©idjef.  @,  @d;uv. 
2)  fdjeren,  at3  ein  3u  ©d)ar  (#bt&eilnng,  disilje)  ge&origeä  Oibleit-- 
verb  mit  ber  Q3ebeutung:  tbeilen,  verteilen,  discernere,  separare, 
ift  wol  anjanebmen  in  befeueren,  jut&ellen,  ja  St&eil  werben  lajfen. 

(31.  ©p.    fcerlan    deputare,    recensere,    numerare   —   cf.   U{, 

ffora,  woju  bat  engl,  a  fcorc  certus  numerus  _;  aber  bifeerian 

Wie  biteiUn  privare,  fraudare,  frustrare),     befd)  Ctt,  fatatus. 

Voc.  v.  1429.  „Sin  SSeib  ift  eitel  befeuert  blng,  connubia  sunt 
fataüa."  ©.  granf.  2>er  Jpolldnbcr  fagt  and?  iu  biefem  ©inn  be= 
froren  für  befdjert.  „St  rit  in  (ilüs)  mit  gewalt  bin,  aber 
ft  febereten  in"  (bolteit  il)n  ein,  ober  amringten  tbn?  v.  ©d?ar?). 
„(2inen  umbfdjdten,"  umringen.  Äaijmair  Cgm.  929.  f.  51. 
Cgm.  994.  f.  197.  Cf.  „So  ft'd)  begonbe  bie  fdjar  werten,  gradieren 
unbe  fdjerrfn/'  9)?afm.  2>enfm.  I.  145.  23erfd>lebne  anbre  an* 
§d)b.  Slnwenbungen  von  fcberen  werben  wol  tanm  blofje  fttguren 
von  fdjeren  tondere,  rädere  fe^n,  wenn  gleich  bti  SBort  and)  in 
Hefen  2lnwenbungen  iefit  alfo  abgelautet  werben  follte.  $.  33.  ©ld> 
ntd;t$  fdjeren  um  ein  Ding,  (id)  nid)t  barum  beftimmern  (nid?t 

Xt)C\l  baran  neljmen).    1  mag  mi'  net  fchecn  mit  dir,  du  biß  ma' 

z-  fchlecht.  ©id)  feberen  unb  foten,  ftd?  abmühen.  SSrgl. 
f  d?  e  e  r  e  n  (ben  Jrlfdj  stuprare  unb  g  e  ()  e  i  e  n).  (ginen  f  dj  e  r  e  n 
(d.  ®p.),  abfonbern,  au^fd)liej]en.  ©idj  fdjeren,  baoongeben  u. 
(cf.  uu  ffiar-r,  fagax-  @rimm  Oteint).  2S3).  ©.  unten  ©d?nr 
unb  fdjerren. 
Der  ©d)  er  er  ober  ©cbetroenjel  im  gMeln,  einer  3lrtÄartenfpiele<: 
bie  VII,  Vlll,  IX  «nb  X  jufammen  ber  üa^  Scbcrac,  Unter,  Ober, 


(Sdjet  389 

ÄOtlig  Uttb  #jj  jUffltnmcn  bet  grofs  Schere.  Da'  hlad"  Scbery' 
Rieht    n   grouff-n   Schero".     3«   weldjet  93ebeutUttg   »OB   f*etcn? 

6.  ©cbarroenjel. 
3>a«t  ©efefeer  (Gfcher),  ©efebren,  2arm.    <ga  gibt  In  tcr  «.*6p.  eiit 

3?Ctb  feeron,  voeiferare,  laseivire. 

feberren  (id?  feberret,  ^ab  gefeberrt),  febaben,  febarren,  ttafyn. 
(3T.  @v.  feerran,  Otf.  V.  24.  75,-Äcro  64;  abfautenb:  febtrrit 

radit.  gl.  i.  9,  fest  rasi,  a.  237.42",  affcurri  craserit,  i.  510, 
f ifee rrtnf  rasura,  a.  108.  „Qt  fdjar  Ut  untalvAUit  mit  dnetn 
fdjerben."  JMob.  II.  8.  gl.  p.  ms.  cf.  feerra,  strigilis).  „25et 
Sucfcg  »erfdjerret  feinen  barm  mit  fant."  @onr.  p.  gtfegenberg. 
@inen  ©erpeg  feierten,  einen  Äraftfup  macben.  SBefjman  III.  95. 
£>ag  gfatfj&ett  (ber  3far)  feberren,  bic  allju  fetebten  ©teilen  jum 
33el)uf  ber  glo&fa&tt  mittele  einer  ton  <pfcrben  gejogenen  SSorrfdj* 
tung  —  ber  .Sfg  feberren  —  bureb  welche  ber  .flieg  bei>  ccite  ge? 
fdjatTt  tPirb,  vertiefen. 

f Ferren,  vrb.  n.,  eine  2trt  jn  fifc^en.  ,,<$$  foll  3»$  fürbaß 
bem  gemainen  9)?an  in  ber  2unatp  }e  feberren  nit  mer  gefratt 
werben,  auf  utfacben  baö  ber  gemain  Wan,  fo  fain  SSifeber  ift/  bic 
tfltut  unb  ©ängl  ber  tyarM  nit  wol  unberainanber  ercenucn,  baraug 
ban  «in  grope  erobung  beg  ffatnen  23ifcbn>:rcbg  bisher  croolgt  ffr, 
aber  bic  2>lfd»et  mögen  n>ol  feberren.'"  S.Crb.  p.  1555. 5. 35.  2. Olrt. 
p.  161(5.  f.  643.  cfr.  ^r.  UM.  VIII.  p.  40ü,  XIII.  143.  2£agnerg 
Gfp.=  nnb  (2am.^55eamte  II.  268.  Saju  bient  etwa  ber  gifebjeug,  ge- 
nannt 3aun  =  ®cber.  „3tem  paunfdjern  follen  nit  fcifgct  bann 
pon  gtebtmejj  big  auf  ©t.  3'>«entag  gebraucht  werben."  2.0.  ö.  1555. 
5.  93.  2.  2irr.  Sanb--  unb  qjolicsO.  4.  j».  9.  Sit.  2.  airf.  Ar.  «W- 
VIII.  598,  XIII.  141  fest,  wol  unri*rig,  ^aanfeberm,  gasn? 
febirm.  Glnen  2lpfel  feberren,  eine  Diübe  augfeberren.  3Mc 
gefoebten  2)ampfnubcln  augfeberren,  fie  mit  bem  ©<bcrrer, 
9c  üb  elfeb  er  r  er  aug  ber  Pfanne  beben.  Sie  @eb er r  =  uneben, 
bic  fonfl  foaenannte  baprifebe  üiütc  (brassica  napus),  jpeit  ft'c  jum 
25erfocben  nur  abpefebabt  wirb.  2)«g  unb  bie  Scherror.  Gfeherrat, 
wag  pon  einem  2(pfct,  aug  einer  Oiübe  unb  brgl.  ober  aug  einem 
©efebirr,  an  wedfceg  fid)  benm  Äocben  ttvtai  von  ber  ©peifc  angefeilt 
bat,  gefdiabt  ober  gefebarrt  roirb.  3m  ©eberj  wirb  bat  leßrc  .fiiub 
eines  fein  weiterem  boffenben  Sbcpaarcg  bas  Zfamgfchcrrat  genannt. 
9SrgI.  febarren  unb  fdieren. 
3>er  Btbrt,  beg  ©cöt-ren  (Scher,  Scher),  and)  bic  @d)crmau#, 
ber  yjiaiümm  (a.  ©p.  feero,  ralpa);  S?er  ©cb  erb  aßen,  ©Acr-- 
baufen,  ©d)er eil fd) r oppen,  ^aiiinunföbügcl.  2)aes  @djer= 
öifen,  flJiauüvurfefalic.  2)er  ©eberenfanger,  ?7?auaourr>fduger. 
2)ag  ©*  e  r  cnf  d)  i»  ai  f  t  e  in  (Schernfchwäaffl,  £?-3f.),  phleum 
montanum  L.     Scherl-glatt,   fcherl  hal,  aili.,  pon  bc?  J^ÄHt  !POb(= 

genabrten  SCtet?eö. 


590  ©d?er  ©djetv 

„©djerbanb."  „Ligaminibus  faciendis,  für  ©cbeerbdnber  mad)Ctt." 
2S|Tr.  SBtr.  VIII.  ist.  (g$  ftnb  ©troö=  ober  ®d?aub:  (Scha'-)  bänber 
gemeint,  unb  vielleicht  falfd)  »erbod)beutfd>t;  etf  müpte  benn  fdjeren 
(auffpunnen  ober  aufrieben,  wie  ber  2Beber  ble  $äben)  gemeint  fern. 

Der  © $  er lj  am mer.  Waä>  bem  2.9i.  o.  1616.  f.  692,  unb  ber 
altern  2a»b=  unb  tyoHc.sO.  93ud>  V,  Xit.  6,  #rt.  5  i|l  ben  »anetfr 
teuten  »erboten,  unjiemit^e  •  gße&ren  nnb  SSaffen,  al$  93üd)fen, 
lange  ©pfe£,  ^etmparten,  ©cberbammer,  2Burfbacfen  ic.  anf 
£ocbjeiten,  Äircbroeiben ,  3at)tmärften  ic.  ju  tragen,  cf.  ©c&ltu 
Jammer  unb  ©ebetgen  bammer.  £aa$  (beutfd)-fr.  2Brtb.) 
gibt  ©djferbammcr  burd)  marteau  a  unir.  2)a^  ift  aber  rool 
feine  OBaffe. 

Die  ©eberanj  (Jpmtb  b.  ®t.33.  U.  328),  Scarantia,  f.  ©ebarnifi, 
n>o  aud)  ©cbetennulb  ermahnt  wirb. 

febeir,  febeier,  unter  biefer  2lutffprad)form  muffe,  wenn  ei  In 
Jpotfbeutfdjlanb  nid)t  au^geftorben  1(1,  ba6  altere  Olbjectfo  fdnr 
(lauter,  refn,  bell,  glatt,  gldnjenb)  »orfommen.  „Sin  Dracbe  »on 
fairem  golbe."  Äonig  Ototber  225.  „er  if  fo  febnr,  ij  Ift  ein 
ebele  fapbir."  Slleranber  beö  93r.  £ampred)t  (»on  9iegen$burg)  in 
SÖrapmann*  ScnEm.  I.  73,  9Se«  6707.  3m  Olltfdd)f.,  Slngelfddjf., 
3«länbifd)en  ff  fr.  3)a$  fdjiren  (genau  betrauten,  unterfebetben, 
mufietn)  bei  brcm.=nbrf.  ®rtb<W.  rctrb  »ermutblld)  ju  biefem  fd)ir 
geboren.  25a«  bort  angeführte  vetfebiren  (burd)  ben  SBllcE  be; 
jaubern)  fommt  aud)  Diut.  II.  214  alfo  vor.  fei  er  i  lucidus, 
gl.  i.  647/  (lebt  rool  für  feirt. 

©  d)  c  i  r  e  n  (Scheia'n) ,  „@d)eirn,  ©  d)  e  i  e  t  n ,  ©djeurn, 
©cbeuern"  (fo  fogar  auf  ber  nenen  grofen  topograpbifdjen  Äartc 
miäfcbrieben),  Ortsname,   im  XIII.  unb  XII.  3a&rl).  @d)t>ren; 

MB.  X.  p.  592  raons  et  castrum  ©  d) « r  C  n ;  p-  597  ad  1140 
Comes  Ekltardus  de  ©d)»ren;  Clm-  Schyr.  f.  11  Villa  9J?itter= 

febpren;  MB.  X.  p.  46U  ad  1206  @d)»rere  53orjt  (©cbetrer 
$orjt);  im  XI.  unb  X.  3al>rr).  9<agel  Notitiae  p.  21 :  ad  ©d)irun; 

p.  51  @d)irtn.  2(noenommen  mit  Conrad.  Schyrcns.,  2iyent.,  £unb  »c. 
öiiü  bie  Q3ura  ©cbetern  erft  um  958  r-on  2(rnulf,  bem  @of)n,  ober  ron 
Hrnuff,  bem  <?r,Fet  beä  'Diarfgrafen  Siutport,  &iefc&  enveietid)  ärteflcn  2l^n; 
berrn  beö  baprifdjen  Diegeitrenbaufeö ,  erbaut  fe»  („Arnulphus  montem 
Schyrensem  moenibus  clausit") ,  fo  entftebt  bit  Jrage:  batte,  tvie  jtt 
»ermüden,  ber  Ort  üorfjer  fetjon  asen^o^ner  unb  tarnen,  »ierrei^t  »ort 
f)tftorifcr;  ganj  gfeid>gürtigen  fingen  ober  (perforier!  entter>nt,  ober  aber  (lebt 
ber  SRame  mit  Siutpottä  Samifie  felbft  in  näherer  a'fterer  ©ejiefjung?  Wart 
bat  unter  annähme  be3  tei:-tcrn  Söttet  biä  auf  bie  Scyri  be6  ^oruanbcö 
cpp.  46.  50  —  55,  spauf.  7}\a.c.  cap.  2o.  54,  bie  Z/.Umoi  bcö  sprocopiiiö 
@otf).  l  ,  tay  f)ei$r  fcr>r  in6  «taue,  junirfiüfiert.  einer  ber  geiftreicfcften  2>ar- 
lleder  ba^eriftber  ©efcb.id)ten  gtaubt  beibe  JaCe  }ü  »creinen,  inbem  er  L  2 49 
bie  ü.'iutrolbtngcn  nad)  ir)rcm  6tamirtf/aufe  im  ^uofigau  ©d)»uen  aenannt 


©c^eit 


391 


werbe«  ragt,  un&  fo  ju  ber  feitbem  audj  iura  '»intern  be^fäüt^  angenom; 
menen,  fiattfid)  unb  aitcrtf)ümrid)  fautenben  Sonn:  bei-  ©  rtM?  r  e ,  bess 
©d)»ren,  ben  2tnflo0  gegeben  fjat.  ?lü"ein  biefe  Sonn  fe/jt  bennod)  Ho* 
ben  jmeiten  gaff  «orauö,  beim  im  erfien  mürbe  ein  äftcre»  Bd)iti\tc, 
ici;t  ©djeirer,  regelmäßig  fei;n ,  wie  Zttentin  in  ben  Annales  Schyrcnsis 
ad  ann.  508  fogar  bie  Sciri  nennt.  2l(ferbingS  fann  ber  .Ort  nadi  einem 
erften  2fnftebfer,  ber  ©aro,  ober  mef/rem  feine?  <3efd)fed)t!? ,  bic  ©cirun 
fjiefjen,  ji  tl)em  ©et ein,  jt  tf>en  ©ctron,  ©cfrun,  f.  öramw. 
854.  878,  genannt  Worten  fepn ;  bajj  aber  Siutpoft  felbft  ju  biefem  <St< 
fd)fecfjt  gehört  fiabe,  ift  »weiter  nidjtS,  ali  mögrid),  wie  efjrenfjaft  unb 
paffenb  aud»  ba$  Denominativ  t f> er  \c fro  (lucidus,  purus,  ber  fauterc, 
aufridjtigc)  erfdjcinen  möchte.  93e»  Dvieb  p.  S04  f-ommt  nd  i:\:  ein  £>rt 
@d)ör  im  Unterfanbe  uor,  vieffeicr/t  berfefbe,  ber  frür>er  (Pez.  thes.  I.  III. 
67.  88.  94.  97.  98.  HO)  ©ciri,  batwifd)  ©cirtn  (jeifjt,  unb  perrmttf); 
lief)  baö  jefeige  bei;  2(ben6berg  (iegenbe  ©d) eiern  ober  ©dienern.  *6eu 
«intern,  fo  wie  in  ben  Ortsnamen  ©et)  ein  na,  ©riieuring,  bic  um 
»weit  £anböberg,  5Dingoifing  unb  «paffaii  »orfommen,  bann  in  ©djener; 
berg,  ©d>eueregg  b.iebe  ju  ermitteln,  ob  ir/neti  in  ber  a.  ©p.  nid)t 
vielmehr  ff  iura  (horrcum)  atö  biefeö  unfer  ©ffr  ober  Ia6  aflenfaliftge 
Nora.  pr.  ©ftro  (cf.  I.  %f).  p.  8i)  ju  GJrmibe  riegt.  3n  93c.jug  auf  bie 
©rafen  »on  ©djeiern,  bie  ©raffefjaft  ©djeiern  fjaben  (Jinige  baS 
angelfäd)fifd)e  feire  (©efdjäft,  Verwaltung,  Verwaftungöbejirf,  terrilorium, 
dioecesis,  comitatus),  ino  aud)  fwdjbeutfd)  gemefeu  fe»n  nuijj  CfciiM  fjabat 
procurat,  gl.  a.  190,  feirono  negotiorum,  a.  5  65,  cf.  fiel)  fd)  ereil, 
curare,  bcEümmern\  mit  in  Steige  gebracht;  affein,  abgefefjen  bauon,  bafi 
bas*  i  in  biefem  IBort  waf)rfä)ein(i.d)  ein  Eurjes,  nidjt  bem  neuern  ei  eiit: 
fpredjenbeö  mar,  fo  (ja'tte  ein  eiiijefner  Ort,  wenn  aud)  £auprort,  nur 
burd)  einen  feltfamen  Xropuö  ben  Flamen  einer  Veriv-aftung  ober  eineö 
ganzen  permaltcten  23ejirfeö  erfüllten  firnnen.  Vrgf.  IL  1f).  p.  io4  ben 
2frtifet  ©raffdjaft,  wo  bem  ju  feidjt  abgefertigten  grafia  nod)  eine  be; 
beutfame  ©teffe  auü  ben  formulae  vetercs,  unb  iwat  ber  7tcn  nad)  ceneu 
bes  ©artuff  be»  Q3ianon  bettjufc^en  14I :  „Ula  terra  quac  est  in  pugo  illo, 
in  grai'ia  illa  ,  in  loco  qui  vocatur  ille,  (grafia  alo  Vermafttutgylüiter« 
abtfjeifung  eineu  ©atieö,  affo  of)ngefäf)r  wat  @raffd)aft).  3m  3>if?r  1108 
räumten  bie  Girafen  t>on  ©d)eiern  bem  t»on  i()ren  Vorfahren  im  3.  1079 
juerft  naef?  ber  (f>attrtfct)en)  3eff  gegifteten,  bann  nads  gifdjbadjau, 
hierauf  nad)  Ufenfjofcn  gejogenen  iBenebictineröerein  enbfid;  tfjr  »quia 
niultfl  conlra  Deum  mala  commiserant"  pon  ben  frommen  'oifd)öfen  Uobaf: 
ridi  unb  asolfgang  of)nei)in  mit  bem  gei|tfid)en  asann  belegtet  eigene^ 
©tanm«fcf)fo't3  ein,  inbem  ft'e  anbere  ifjrer  Burgen,  nament(ict)  SDadjau  unb 
bie  auf  eiiur  .^> 0 f> e  am  5Di ti lineibad)  neu  erbaute  jiim  ?(ufentija(t 
wä'orren.  Ponrab  »on  35ad)au,  ^erjrg  ju  3>almat;en,  wuf'te  im  3-  if>6 
»im  einem  .peracliti!>S  fpatriardjen  ju  3enifafem  ein  ©tücf  $ofj  »on  bem 
Av'reuje  fjfjrifti  ju  erwerben,  womit  er  bem  ©ottesljauö  ju  ©feiern  ein 
Öefdient  machte,     lieber  biefeö  ©djeircr  fireu^   unb   feine  2'innbcr  fjat 


392  <Bä)e\xt 


3ac  ©retferus  einen  Hortus  Crucis  Schirensis,  unb  £ont.  £emme(mü4)t 
fein  „Cfreuj  im  Cteu$"  gefdjrieben.  Um  and)  entfernte  Stemme  feinet  9Bun- 
berfraft,  befonberS  gegen  QSlife  unb  £age(,  tf)eil(i>aftig  jtt  machen,  wutben  in 
bct  5orm  ber  <partifermonftranje,  nemlid)  ber  eineö  jtreiijeö  mit  jwei)  über- 
einanbetftefjenbcn  ungfeid)  Tangen  ^uerbatfen  Heine  ©d;eirer .  jvteujfein 
von  gjfefftng  unb  ©ifbet  gegoiTen ,  nnb  nad)  gehöriger  93etüf)tung  mit  tem 
Ctiginat.  wie  <p.  2>emmermaiir  fagt ,  mandieS  3a[)r  ju  meftr  afö  4  0,000 
©tücfen  auf  bem  <sanbef3wege  au«gefenbet  übet  alle  üanbe.  2(m  j?reuj: 
8tti*Ö  ^e*  ivlöjlerS,  beffen  'Bauart  fonft  auf  neuete  >?eit  lveifet,  tefleftt  nod) 
eine  Äapetfe  in  weit  ätterm  ©tr>(,  &ie  fogenannte  Otto;(5ape(re,  untet  beten 
erftfid)  bie  ©ebcine  r>on  '9J?ef)rern  be£  fo  groß  unb  berühmt  geworbenen  @e; 
fdj(ed)te»  ruf)cn  fofien.  Jd)  erinnere  midj  auS  ben  Tagen,  wo  e£  mit  t»on 
9ftartin,  bem  reljten  ber  liebte,  fjiet  mein  mensa  unb  amo  ju  rernen  i>et; 
gönnt  war,  oft  mit  beirigem  ©djauer,  bie  Stufen  foinangeftiegen  ju  fepn 
ju  biefem  artertfn'tmlidjen  ©ewötbe,  beffen  (?rr>altung  ebne  >3meifet  a((en 
feitfterige:»  *prir>atbeftf.'em  Set  einmaligen  .ftfoftergebihibe  im  ^ntereffe  £om: 
menber  Oenerationen  jitr  «pffidjt  gemadit  Worten  ift.  3e  me!)r  bie  Nation 
erftarft  fepn  wirb  in  ad>ter,  alle  5?crr>ättni)Tc  burcbbringenber  5reuf)eit  unb 
Bifbung,  befro  ungefjeudjerter  wirb  fte  Zfftil  nehmen  an  5(Uem ,  waö  bau 
®efd)feri)t  betrifft ,  an  beffen  £at;b  \'ie  a\\i-  ber  Itnmünbigfcit  finftercr  ^.»br 
rv.inbertc  wirb  atbfj  gebogen  worbeu  femi.  Unb  biefeö  ©djeiern  mit  feinen 
weitläufigen  zäunten  febiene  barum  wof  vor  anbetn  geeignet,  wiebet  ein 
öffentlich ,  i ei; igen  93ebürfni)Ten  bet  @efeu"fd)aft  cntfprecfyenbeS,  jtig(eid) 
erimiernbe3  unb  nülsenbee  J)enfmat  ju  wetben. 

freuten,  fdjeuern,  fegen,  reiben,  pnljen  —  an  9il)efn  unb  97?ami, 
nf&t  aber  in  %.<$.  r>t>lf£nMid)  —  £ambura  froren/  «Bremen 
fdjnren.    $mi  froren,  polteren. 

£er,  He  ©cbeur,  ©teuren,  ©cfcerorn,  ©tftetrn  (a.  @p.),  <pofaf, 
95ed?cr,  nicberfädjf.  «Stauer,  ©cfcnuroer.    ,,Emit  «bbas  «jonrab  v. 

i'On  Xegernfee)  vas  ar^enteum  deauratum  cum  pede  et  operculo  proprio 
a  i  n  ©et)  euren."  55.  <pej.  I.  p.  ?>47.  „Calix,  ©  d)  e  i  r  n  ,  pedjer." 
^rentin.  ©ramm.  93ep  ber  £pcf/jeit  ©eorg  be»  Dl.  ».  «anbaut  a».  1475 
bcfhinben  bie  ©djanfungen  an  bie  polnifdjen  begleitet  ber  Braut  in  fiJ: 
bernen  unb  vergotteten  t^eifö  ,,©cfoerorn,"  tf)eir<?  „j?öpffen,"  t()ei[ö 
,,<ped)etn.;'  935ftr.  «Btt.  I.  199.  200.  A°.  1541  fd)enfen  bie  mürn: 
be: ■  !cr  bem  Alaifer  „einen  gutben  ©d)  euren."  Wagonscil  de  Norimb.  85. 
..Xk  l'anbi'Outer  oerebren  ber  Q3raut  be$  ^erjog  ^ftifipp  fon  arnberg  eine 
rpr.->Pibete  (einen  vergorbeten?)  Srijeuer."  Ser.  ».  !8.  I.  547.  £M'e  a°.  155, 
,u  ^rag  au^gefdwffene  ,,uergultc  ©djeurn"  abgebilbet  im  Cgm.  944.  f.  23. 
.,©0  ber  breutigam  be<5  nacfit»  eberid)  beigc(egen  ift,  fo  mag  er  ober  jemanb 
anberö  eon  feintwegen  be3  morgetiö  bie  93 taut  begaben  mit  einer  }WifCtd)en 
nlbern  oergüibten  Sri)ei:ern  rtcr  anbern  cleinaten"  Olürnb.  .^odijeitrOrb. 
tf.  156  7.  Ms.  f.  4-1' 

Dtc  ©teuren,  ©feuern,  n>te  b,c^b.  ©^cuer,  bod)  mit  mhtber 
nMfcb,  als  ©tabel  (a.  ©p.  fetitr«  nnb  feüra).    /,€{n  narr  npmbt 


ein  ()erofcl)en)tn  für  ein  pure/."  Cgm.  579.  f.  51.  SSftjl.  ®d?eune. 
,,©cbeurenmair,  horrearius."  Vöc.  t.  1618. 
Üb  erfreu  rang,  „©an  ain  uberfebeurung  auf  unferm  «0?ofJ  n>ucbfe, 
unb  roür  mit  unferm  ^Blcö>,  0?oiTen,  Äbuen  unb  anbern  niebt  abeften 
motten..."  Sangen  :<pret>ftnger  €baft.  3Bftr.  J8tr.  VII.  324.  cfr. 
©ebur  (2lb3ufcberenbctf  ober  2Ibjunidbenbei9. 
2)ae!  ©efebirr  (Gfchir,  Gfehior),  n>ie  b<bb.  (a.  ©p.  gifeitri), 
©efdfje,  ©erdtbfebaffen  jeber  2lrt  —  felbfl  2Bagen  unb  2Bajferfabr*eug. 
„2altergefcbirr,  3?cfcpfcf  2c."  ©cbeirer  2>ienft-Orb.  t>.  1500.  f.  20. 
S0?ft  Oiofj  unb  ©efebirr  »erfeben  fenn.  i.D.  ».  1553.  f.  59.  ©ab- 
wägen ober  ©aljgefebirr  auf  ber  Sanbftrap  haben.  MB.  IX.  518. 
//3cber  ^infer  foll  auf  ein  £«g  nur  ein  $ueber  sioli  fuhren  unb  mit 
einem  ©efebirr  fabren."  $orft=£)rb.  ».  161G.  ilrt.  15.  ©rofte 
3lrt  gabrjeug  auf  bem  Wann,  ba$  von  spferben  gejonen  wirb.  0 
Gfchiräl,  Gfchi'äl,  Gfchidäl  gftflrb  CO.?.)/  deiner  2öeitflng  ober 
Ztpf  »od  9)?ild\  9)?e$ergefd>frr,  SJccfFer  unb  ©abel  —  «tö  2:ffch= 
fleug.  3m  25ueb  ber  2ßef^fjett  3)ruce  v.  1485  wirb  ba$  ?0?cmbrum 
betf  2Iffen  fein  ©efeMrr  genannt.  Cf.  „Jpabt  j'rrlffnc  «med) 
unb  beebt  eueb  bau  ©efebtr  barbureb."  Cgm.  810.  f-  170.  ben= 
g  efebirr  ig,  f.  I.  £&.  ©.164.  Der  ©efebirr  er  ($rcpb.  @amw(. 
II.  131  ad  1392),  rr>o(  ein  QlppeKati».  2>er  ©e  f  d)ir  rm  aift  e  r, 
£>fficicr  über  bae>  Qlrtilleriefubwefen.   Jronfperger  1555.  f.  XXXII. 

©efebirr,  in  einigen  altern  9?.  21.,  roo  ti  fcbroerlfcb  mit  bem 
»orangebenben  Sfni?  ifr.  21  uö  bem  ©efd)irr  feb tagen,  au$  bn 
2lrt  fcblagen.  „2öle  ibre  tffnbcr  a.  b.  ©.  febtagen,  »nb  nur  flu 
©pott  unb  ©cfcanb  ber  ftreunbfcbaft  erusaebfen."  ©elbamer.  ©uet 
©efebirr  macben  einem,  ibn  roobt  beroirt&en.  üluf  bem  XiteU 
tlatt  jum  II.  Zi).  bei  »etbeutfebten  ©ueoara  ».  1607  fagt  2Ieglb. 
2Ubertln : 

„Jpicmtt  fombt  ber  cnber  Xi>cU, 

SBirbt  jeberman  ju  tauften  feil, 

9SÜ  gut  ©efebirr  tbut  er  un$  macben 

v£on  gei|llicb  unb  tt>cttlld)en  ©acben." 
„9)?an  foll  bie  ©efangenen  wobt  öaltcn,  ibnen  gut  ©efebirr 
macben.'7  Jronfpcrg  r>.  &tleg$s9t.  „@d)lampampen  unb  gut  ©e= 
febfrr  Di  (i  d)  c  n."  Simplicisshnus  ».  1669.  p.  251.  „£>et  »mc 
groß  tfebier  onb  freuber."  ^ontutf  unb  ©ibonia.  Cc^m.  577.  fol.  98. 
2tbnlid)  ifr  bat  altflämffcbe  „goebe  eiere  maeefen,  curare  cutem, 
genio  carpere  dulcia,"  Äilian,  permutblid)  entfprecbenb  bem  franj. 
faire  grand'  cliere  ober  bonnc  obere,  en^f!  be»  (Jbaucer:  to 
maJe  fefl  anb  cbere,  in  gleichem  ©innc.  1)Uic$  engl.,  franfl. 
diere  unb  f(dm.  eiere  an  fid}  aber  galt  für:  ©eftebt,  Wiene,  2iu^= 

fel)en,   ivcrin  lieber  iiti$  iUL  ciera,    fpan.  cara,    fcifcjt  polH.  cera 

lümmt.     „Sin  jlnbcnt  wolt  prebigen,   fotefcö  tbct  im  fcblecbt  »on 
fratten  gebn,  urt  mari)t  &at  roanberlid)  ©efebirr."  SSragur  III.  344. 


394  (Sedier  ©djov 

2)a$  heutige  engt.  ri)cet  t)äU  unter  anberm  «gelufligung.  Ob  etit« 
ba$  im  I.  XI)-  6.  161  unb  502  berübjte:  padfebirrig,  patfc^frlid? 
(pofiterUcfc)  lieber  gebort?  „ßrciTer,  eaujfer,  ©pielcr,  @<bt»e&er, 
«P  a  cC  f  d?  irret  unb  (Sötcnfcbdnber."  SUbertfnS  ©necara  II.  209. 
2)aä  @prid)tr>ort :  „(£nt  rotber  SSatt  febteebtet  2itt"  roirb  bei  3lbele 
(feltf.  @er.=J?dnbct  II.  326)  ein  patffcbiertgeS  genannt.  5ßrgf.' 
©talbertf  (l.  ©.  142)  batfdjietig. 

Die  ,,@  d>  i  c ry/  (na*  £6fer,  in  25a»ern),  ©d)ar.  (Eine  @d)icr 
®dnfe. 

Sie  Schiar  (@cber,  8d)ir,  ©d)ür?)  (0.<pf.),  Jpaarc  am  .Kamm  beä 
^pferbe^/  9)?dbne;  .^aarbüfdjei  am  Äopf  beä  ©tieretf.    Schneid  mor 

a~  Här  vo~  doe  Scbior  'raus, 
febier  (fchiar,  o.pf.  feheia'),  friere,  adv.,  1)  (<L  @p.)  balb 
(a.  ©p.  feioro,  ffiero,  cito,  ocius,  fiaro.  fkoro).  ,,Cito, 
üiico  f d? t er,  quam  cito  n>ie  f d? ter."  üioenf.  ©ramm.  „SZBlr 
furzten  unä  fo  febr  bawr,  ba$  mit  ntdtf  febier  roiffen  iuo  au£." 
fif,  20M.  IX.  394. 

„$u  richten  nurb  er  fomen  febier, 

SWif  großer  9)Uä)t  unb  böcbfter  ^ier."    Jplmmetfaloert 

».    '685. 

„9Karia  btif  mir  febier, 

2)a6  icb  fum  3U  bir!"  Cgm.  622. 
„3<fe  wtl  biet)  f d? Jer  fceraing  feben,"  ego  tc  propediem  videbo. 
Cgm.  69ü.  f.  öl.  „3cb  fpracfo,  e6  war  nodj  ju  fester."  Cgm.  714. 
f.  22.  ,,%üf  fdjtcrtfccn  Srcbtag"  (auf  b?n  nad;ftfommenben 
©fenfrag).  2btg.  ».  1516.  f.  5 it.  „$*  fd? tertflen  SBettertagen," 
in  ben  ndd>flen  Sagen,  roo  ei  bat  2ßetter  juiair.  Ar.  2bbl.  IX.  20. 
©ufeber  <5&r.  250.  2lUerfd)ierift  (nod>  jeßt  älla'fahiarifl},  fobalb 
alö  mogltd}.    2)  I)eutjistage:  balb,  in  ber  ;3ebentHng:  fafr,  bepnafte, 

fere,  ferme.  I  bi~  fchisr  vo'hungo't.  I  waos  ma1  fchiar 
nimmac  z-  balfa".  I  bä'  mi'  fchiar  vaTchaugt.  Oft  mit  tautO= 
logifeb  beliefertem  balb.  »s  is  fchiar  bäl' a'fö.  Scbiar  gar.  3» 
ber  a.  @p.  fäeint  ein  SSerb  (daran,  feieran,  parare,  expedire, 
cxsenui,  befianben  31t  baben.  Oif.  I.  23.  43:  „tbia  berifiraja  in 
ffiere,"  \iam  Ulis  poret.  IV.  12.  88:  Sfcfyai  tlya  in  muate  fuarie, 
fitamo  fo  gifeiarij  —  quod  facere  vis,  f'ae  ocius.  (g'mc  anbre 
iform  febeint  ba$  alte  Adj.  feerf,  sagax,  acer  ad  investigandum, 
gl.  a.  538,  ffeerc,  argudum  (argutum?;,  o.  192.     £od)  \it{jt  a.  244 

feero,  ocior. 
„fehleren,"  f.  febüveu. 
Der  „©«  iening,"  eigentlich  ©djcrlini],  cic.uta,  fte!)  ©d?ar  =  la(b. 

2}rr  „©cbierlittg,"  Htt  gbi«nfee=ftW.    95rgl.  ®d)ief. 
fd)oren  (O.g.  J'cboun),   1)  (0.2.)  mit  ber  ecbaufel,   b  m  Spaten 

arbeiten,  3.  58.  um  einen  Seg  bureb  ben  Sd)nce  ju  bahnen.    „Den 

WIR  im  ^of  jamfeboren."  5«ib«  ©aminl,  II.  109  ad  1592.    2)ieB 


©cfyor  395 

i\t  »ot  nat  eine  serielle  33ebeutung  t>ou  ber  in  $ranfen  unb  weite? 
binab  gemelnüptfdjen  2)  bei  (graben* ,  Umgrabend  mit  bem  ©paten. 
©c^orfetb  (Selb,  bai  umgegraben,  niebt  gepflügt  wirb?).  „(Ein 
Nebenbau*  mir  ®ratfgdrtleln,  eine  ©ebener  nebjt  2  ©tücf  @(feor= 
felb  unb  10  ötutben.-''  «Jluäfcbrcib.  r>.  üfottjenburg  a.  £.  @(bor= 
g  d  r  1 1  e  t  n-  „Jpan* ,  ©cbeuet ,  ©eborrgdrtlein,  <peunt." 
>ilnf*baeber  Slugfcbreib.  Der  ©eboren  (wivjb.  Oieinw.),  ber  ©paten, 
btc  ©cbaufet.  „2lrferpftug  nebft  ©efeort,  ©age  unb  Äarren." 
2lugöb.  Slutffebretb.  3ft  biet  ein  bieber  gehörige*  ©(bot  ober  etwa 
«pflugfebar  ju  »erftebeu?  Cgm.  649.  f.  555  fossorium,  feborr, 
gl.  a.  23.  850.  690,  o.  S2  fcora,  febora,  wanga  (b.  i.  Jpaue, 
«Sebaufel).  3n  einem  Wündmer  Ms.  p.  1500.  CbmC.  22.  fol.  205  au»« 
gegernfee  ftebt  ble  OJegci:  „^aro  bag  iorn  in  bie  ®d)orn  unb  in  bie 
molten,  un$  ben  waiften  in  bai  tot,  fo  belfen  fp  bir  au*  not."  3n 
ber  ©ebweij  gilt  feboren,  pom  SSegfdjaffen  bei  Dünger*.  ü>teUefcbt 
ift  aueb  ba*  uieberb.  feboren,  lacerare,  gl.  a.  858,  i*t.  ffora, 
ferben,  nfebt  unuerroanbt. 

feboren  (in  ben  Nabetfabrifeti  ju  ©cbwabaeb  ic),  polteren.  Sie 
©d?or=  (ober  «polier 0  9)?üble  mit  11  ©eborbdnfen  ju  ©ebrcabacb. 
QSrgl.  feb  euren. 

Die  @d)or=ripp,  fiel)  Schefripp  unter  ©ebon.  @.  370. 

2>er  ©cborilein,  ©cbornfteln  (©peffart  Schürnfiä'),  in  91.93.  niebt 
r>olf*üblfeb,  unb  bureb  Oiaud)fang,  .ftamfn,  Aemicb,  c.pf.  ©ebtut 
erfeßt.  Jjene*  2ßort  fcfceint,  au*  bem  9ticberbeutf<ben  in»  .f>od)beutfepe 
gefommen,  bie  urfpr.  SScbeutung  perdnbert  ju  b,aten.  S3cp  Äilian  ift 
feboor=fteen,  feboorcn  =  ftcen,  contramurus  fori.  Qt  erfldvt  c* 
aber  au*  feboore  fulcrum,  febooren  fuleire,  al*  fulcrum  sive 

sustentaculum  ollarum,  lapidea  struetura  sive  ferrca  lamina  fori, 

Jperbplattc.  2>fefe  Ableitung,  wornscb  bai  i*l.  fforbuftelnar, 
lapides  proceres,  ©trebefteine,  r>on  fforba  fulcrum,  ju  vergleichen 
tarne,  babjngefcellt,  bleibt  wabrfcbeinlicb ,  ba§  ber  @d) orflein  at* 
Unterlage  für  bat  $euer  ober  el*  ©ebuß  ber  (böljernen)  Sffiaub  gegen 
baflelbe  jecenfal!*  bem  ®d;otftein  at*  ülbtciter  bei  JHaucte*  poran^ 
geganaen  fepn  wirb.  9tod)  jeßt  unb  feftft  in  ©übbeutfd/lanb  finben 
fieb  lanblicbe  SSÖobnödufer  oline  «Hauetfang.  C*  ftbelßt  bcmnsd)  bai 
ift.  ffata,  bxi  mit  unfetm  febüren  dbnticbc  SBcbcutung  unb  piel- 
lelebt  aud)  einen  WMautftamm  bat,  ju  ©runbe  su  liegen,  8llt= 
fcbwebiicb  tjfefj  bie  Jpcrbptatte  ©Nrften  (glcicbfam  ©cbürfteln;». 
fetorren  d.  ©p. /  fcorren  a.  ©p.  (befonber^  pon  fepreffen  Seifen), 
ragen,  empor,  betoorragen,  gl.  i.  8ü5  fcorret  prodit  (rupes), 
226  fcorretuu  nascebantur  (e  calamis),  i.  16.  85.  218  IC. 
fcorrenbi  (partic.)  prominens,  praeruptus,  praccisus.  Subst. 
feorro  obet  fCOtra,  pracruptum  montis,  scopulus.    gl.  a.   115, 

i.  609.  dtmö  ber  Strt  meint  jpoI  ber  Nürnberger  Mietetet  93ebam, 
wenn  er  pon  Nonpegen  fagt: 


396  ©d)or  <Sdjut 

„£i  t|t  ganj  alles  fant, 

©uft  nll)t  ivau  ftcinijemorrc, 

$3on  fclfen  fcfcroffc«  fdjorre, 

£od)  berg  vnb  tiefe  tat."  38.  b.  £agcn  (Samml.  f.  <rftb. 
2.  I.  59. 
b -fchöras  machen  ft'd)  ctsvae,  e$  auf  mdjt  ganj  cl)rlld)e  2Beife  für  ftd> 
behalten,  wie  3.  $8.  ber  ©dmeiber  ein  ©tuet  vom  Sud),  batf  er  -m 
»erarbeiten  bekommen.  @tiva6  b-fchoras  baben,  eä  für  fid>,  in  ge- 
heim, alt  ©cbeimnfjj  tieften*  De  zwao  habmt  ällwa  eppas  b-fchöras 
uiitananrl.  3n  biefen  JÄ.Ä.  fci)eint  b«6  SJort  ein  Adv.  ($$  fommt 
aber  aud)  aud)  Subst.:  ber  Bfchoras,  vor.  3n  ber  rotn>elfd)en 
©rammattf  %xtf.  1755  wirb  bfefcora  mad)en  (einen  SScrgleid)  fttf= 
ten)  al$  jübifd)  aufgeführt.  3n  Cberfacbfen  Deijjt  bufdjfur  madjen, 
einen  beimlidjen  unb  unerlaubten  ©eivlnnft  macben. 
2)ie  @d)ur,  9)?Ultdrtermlnu£,  feltfam  verbeutfd)t  au$  bem  franjofifdjen : 

du  jour.     3)cr  öfftjier  K.  von  ber  @d)Ur,  l'officier  etc.  du  jour. 

2>ie  @d?ur  baben,  ctre  (officler  etc.)  du  jour,  b.  t).  nad)  bera 
£urnu$  an  irgenb  einem  Sage  ben  2)ienft  baben.  SSrgl.  unten  ©rfjur, 
©cberete»,  tylage. 

Die  ©ebur,  a)  tvie  &#b.  ba^  ©djerett;  ©dhiffcbur.  —  ItnfcHrlg 
(toenn  unfd)irig  nad)  ©ramm.  §.  372  fo  ju  nel)met»,  Oibein,  9)?a»)n 
von  Knaben  unb  9}?dbd)en),  impubis.  b)  £>a$  Slbmaben  eine*  ©raö; 
plafteö  unb  tvaä  abgemäbt  wirb,  „einen  Jfjolägruub  auf  @lne  ©djur 
reuten.  2Me  @d)ur  verfaufen."  ©aljb.  2ßalbr£rb.  23.  29.  90. 
Sit n  =  ,  ijroair,  brei)fd)ürige  2Bl£mdber.  c)  2)ie  ©djur,  2ib- 
fd)ur,  Slbttieb  eincä  2öalbe6  unb  bat  babei)  gewonnene  Jpolj.  Jpajji 
©tat.  II.  95.  2.  Slbtb.  p.  18.  „2lin  febur  J)olß."  MB.  XXIV.  701. 
d)  kirnte  jeber  2lrr,  et  fei)  an  ©rat*  ober  ©ettetbe,  Jpolj  :c.  „einen 
l)of  mit  fdjnr,  ranten  vtib  fanten,  gulten  :c.  verlaufen."  MB.  XVIII. 
619  ad  1-188.  e)  (fafeb.)  ölbtbeilung  einer  ©emefnbeflur,  £elge.  2)le 
f4mmttid?en  gelber  einer  ©orfflur  finb  in  mehrere  ©dutren  getbeilr, 
ivelcbe  abivccbülunr^roeife  mit  2Bi«ter=  ober  ©ommcrfrücbtcn  bebaut 
ober  ju  ©rag  liegen  getanen  werten«  £übner  144.  (iBrgl.  aud)  ©d?ut 
unb  ©äjter).  f)  <piage,  ©djereren.  dt  febeint  iebod)  in  blefer  53e= 
Deutung  eine  urfp.  anbere  §orm  anaunebmen.  3»  Wbctft  l>.  Utricb 
Cgm.  91.  scc.  XII.  fol  52a  beifit  et<:  //©et  jvttterid)  ia  »ur  ülugefpurc 
fuer,  mit  roube  ret  grojen  febuer,"  alfo  ein  Masc.  2iud)  in  SEftä= 
ringen  fagt  man,  nad)  SScrftcberuug  eine*  jungen  greitube^,  Dr.  emll 
9Sra»n.  ber  ©djur,  €inem  einen  ©ebur  antbun,  ibm  jum 
©cfjur  leben. 

2>ais  ©ä)ürling  =  fell,  ©cbaffeH,  bat  nad)  ber  ©djur  nod)  feine 
rechte  ©olle  lyxt.  (Jrtfd)).  „5)em  jlürfner  von  ainem  fcbnrling: 
unb  jidmifdjen  $ett  ju  nmteben  LV  dn."  ©(beircr  ©fenjlsört.  v.  iöüo. 

S)er  @d)urtiä  (©emeiner  Oiegenfp.  (5()r.  IV.  167  ad  iöiü).  ,,2Öeibcr= 
gamtfot  von  ©(fcaffyetV    ©curlij,  gl.  o.  47.  254,  subueula, 


<&d)\\t  Sdjatb  597 

feortej,  o.  55?,  paludamentum.  vgep  SptctorluS:  „3)er  ©djurtefe, 
«Barmet  unb  aüe$  fo  bautmtmflin  ift."  ulut  öem  ,,©d>urcjlic  j" 
einer  bei)  Urnen  eingecleibeten  9?ürnbergerinn  lofen  bte  Tonnen  ju 
ailtenljoöeuau  XVIII  tfrcujer.   Cgm.  697.  f.  205  ad  1520. 

fdjuren  (2lmmer=2ed?),  fäaulehv 

2>er  ©«urfmurl,  gdt)  «uffafyrenbe  <pcrfcm,  ,,turbulentus,  homo 

inquics,  turbator."    Voc.  ».  1618.     „©djurittturt  bat  2eufj  tili 

Seif?."  0i.2i.  be»  2Baceiu$.    cf.  ©falber*  froren,  fprubeln. 
fcfoüren  (fchicn,  fchio'n),  tute  bd?b.    9t2l.:  (Einem  ein  SSrdnbleiu 
fd)üren,  iöm  Unbeil  bereiten,  fä&on  Cgm.  652.  f.  55.    T>a$  Voc. 

tf.  1429  b,at  „ÜCd)t  fd)Üren,  mungere,  ©d)ur»fen,  munctorius." 
Cgm.  649.  f.  556  „cmunctorium  fciuirDfen,"     «K  =  ,  ein:,  ttäd%-, 

§ne=:c.  fdniren.  Sie  @d)ür,  @fnfd)nr,  ber  tyla§,  »en  roeldjem 
autf  ein  Öfen  gebeijt  unb  b)&  geuer  gef&ürt  rofrb,  (Kaum  cor  bem 
Ofenlod);  @d)urlo#.  ®er  SchüriganUo-1,  im  ©cberj:  ber  Xeufel. 
2)er  ©cbür-lxtgfet,  ©cbürbafen,  fig.:  fcvfon,  bie  burcä)  efnjluftc- 
tungen  £«jj  unb  §einbfd>aft  ju  nabren  fudjf.  au#fd)üren,  auc'- 
ftoüen,  »erwerfen,  auäfdjeiben,  autfmcrjeu.  „Sie  Sergbauer  fallen 
alle*  k-Jirjt  jum  fiuberften  machen,  'Sannt,  fieli»  unb  Setten  fleißig 
au^fcbferen  unb  nfcbt  tarunter  bauen."  2ori  98.0?.  558.  „SBepm 
JpolJbleb  ba<5  9<ufst)oia  (9to$I>ol§?)  bcfonber*  «u$fud)en,  reirb  au»  g< 
nennt  auöljalten  ober  aa*fd)ieren  bat  Jpelj."  Jpeppc  rcoblveb. 
Säger  48.  3m  Sergroefen  ifi  au  äfdjüren,  bie  ®d)la<fen  <ui*  bcm 
Ofen  werfen.  £>er  altefte  33ereg  für  bis  gönn  fdjüren,  ben  id)  fenne, 
ift  ».  1340  fdjürn  (£ofm.  gunbgr.  I.  589),  allein  ]'ie  felbft  ift  n>o(  nicLur 
anbereö  atß  baö  fcurgan  (|Tatt  fcurian),  trudere,  impingere,  im 
pellere,  propellere,  ber  a.  @p.,  um  fO  IUCf)r  alö  taö  furcifer  in  Prudent. 
Peristeph.  Hyran.  II.  »5er  ß  518,  nad)  einer  ©foffe  be»  3fo:  succensor 
ignis,  3Mut.  H.  520  burd)  fuirfcurig-i  (gl.  i.  548  ivot  minber  gut 
firfeurgo)  gegeben  1(1,  unb  für  farffurgiöa,  a.  Uo,  i.  899,  aud) 
farfcuriba,  i.  909.  938,  tsorfommt.  ©.  fdjürgen.  9J?tfgficb,  baß 
aud)  baö  ißf.  ffara,  focum  administrarc,  eraungere  lumen,  mit  unferm 
QBort  in  irgenb  einem  frühem  Wörautüer^altnfß  ftcfje.    55rgl.  @d)orjlein. 


2)er   „©d)«rb,   eatarractes,   carbo   aquaticus,    mergus  maguus.tb 

Voc.  v.  1618.  31.  <Sp.  fcarbo  unb  fcarba,  fcaruo  unb  fcarua, 
fcariba;  gl.  o.  2u4  agf.  fcreb,  mergus,  merga,  ibis;  ()db.  jbie 
©d?«rbe,  pelecanus  carbo  L.  ©er  SSafferucgel,  ber  ©d?erb. 
Cgm.  312.  f.  45.  uo.    ©d)erbi>ogel  im  2ßappen  ber  ».  ötaming. 

fd)drben  (fchärbm,   fcharbmo'),    l)  tvfe  t)d;b.,    b.  t).  30ttid)t  Uclü 

fdjneiben.  „©9  fa^  jum  berb  unb  fd>arbet  rüb."  9)?eld).  ^otcf 
ad  1455.  Cgm.  568.  f.  246.  „Ärawt  f# ar ben."  &$eltzt  3)fen|h 
örb.  v.  1500.  f.  47.  „Sßeil  bie  fünf  «in  fd)iiit  frarat  Oacfcn,  fol  ber 
fedjfl  atne  fd?«rben."    CbmC.  22.  fol.  265.     2>a$  ©efdjarb. 


598  <&d)exb        (Sdjnrb        (Scharf 

„9tfmb  am  gefd&arb  pon  pfem  unb  opff!»"  Cgm.  349.  f.  H8. 
„25er  £eufei  n>ltb  bir  b«^  ©efdjdrbtetn  gefegncn."  *p.  ülbrab,. 
.ffrautfcbarb,  culter  holitorius.   @U>er  ©emma  94.     cf.  ÄUtan 

,/fc^en»Cn,  concidere  minutatirn."    gl.  i.  252  fcarbon,  concidere 

(Reg.  IV.  24.  13).  cf.  @d)erben.  35er  nsjdbrige  £an$  fcrenbetf 
fagt  m  2Bfcr.  blft.  (Salenber  t).  1787.  p.  285 : 

„3$  n>a$  bübfd)  unb  roolgefarb, 

tefct  geb  tcr?  an  bie  tobten  fdjarb"  (rodeber  2lu$bruct, 
faW  et  ad)t  ift,  ju  33ebeut.  l  ober  2  geboren  mag).  2)  (b.  2B.)  baä 
iunge  noefe,  md)t  fn  £alme  gefeboflfene  ©etreib  befdjneiben  Cef.  färben?. 
e#m  Mjein  beipt  fd) erben  bag  überflüfft'gc  Unb  unb  }}ebengerodd)$ 
ber  2Beinreben  au3bred)en).  3)  (£>.3fat)  einfdmeiben,  einbauen,  ei= 
nen  Stnfdmltt,  eine  .Sterbe  mßdjen,  j.  3*.  in  ein  §lo£  =  ober  33auf)ol$. 
25ie  ©cfcdrb,  bie  .Serbe  im  $lopbaum,  roeldje  ben  »erbinbenben 
üuerbaum  (bie  ©?ange)  aufnimmt.  „©efdllte  SSdume  follen  o&ne 
ben  ©cfoarm,  mitbin  aU  ganje^  Jpolj,  fo  unb  fo  lang  fe»n." 
2ßaguer  §fo.s  unb  €am.=33camt.  II»  181.  Sipoipgfi  Urgefd?.  p.  SD?ünr 
rijen  58S.  (2ßoi  ei^entlidj  ber  ©Farben,  unb  fo  piel  Q.W  ©djrot, 
©djranj,  ro.  m.  f.)  „d$  follen  bie  ©djdrmftocfb.  an  ainem  Slojj 
über  jween  ©efeued)  nit  lang  fetm."  OKündnt.  £enb=Orb.  i>.  1727.  §.  17. 
Cbm.  Kl.  167.  p.  15. 
35er  ©djerben  (Scherbm,  Schärbm),  i)  n>ie  f)d?b.  bfe  ©c&erbe; 
fig.  aufgearbeitete,  gebredjlidje  @ad?e  ober  ^erfon.  an  älda'  Scherbm 
(Sub,  2öeib*perfon).  2)  irbeneä  ©efdp  f<ble#terer  Olrt.  nr  Kout- 
fcherbm  (b.  5B.),  £&pfergefcr>(rr.  35er  ©arten=@cbetben,  95 lue; 
men=@d)erben,  ©arten:  ober  Blumentopf.  (Der  gluetf<berb, 
SDiut.  II.  90.  Sa^fcberb,  angistrum.  Voc.  p.  1429).  25er  £tecfct= 
fdjerben,  £ampe.  „2luf  einem  ©tabtt&or  au  ©rufe  ift  bepm  einjug 
ber  baprifd?en  33raut  bei  <£rj&.  Sari  a°.  1571  ein  gfedjtfd)  erben 
gemalt  getpeft,  batuntet  gefranben:  nescit  mori."  gtfcfyr.  f.  33. 
1816.  IV.  57.  SO?  i  l  d>  ■  ©  d)  e  r  b  e  n,  fonft  2£  e  i  1 1  i  n  g.  9?  a  d)  t= 
@d?erben,  9?ad)ttopf.  gerfefeerben,  jertrummern,  brechen. 
„35ie  eble  irbin  gefdjtr,  bie  man  auö  %nbia  gebracht,  bsben  bie 
beutfefeen  ^tieg6fned)t  in  Sftom  a°.  1526  auf  bie  erben  geworfen  unb 
jerfdjerbet."  J£fft.  ber  p.  $runb*berg.    ©.  b.  f. 

©cfcjrbel,  catilhis.  Voc.  p.  1618.  ©cfcirben,  testula,  gl.  a.  687, 
fdjirbe,  o.  259,  feirbi,  feirpi,  i.  139.  272.  316.  557,  testa, 
testula.    25aju  geborig  rool  ba$  5Serb  farffirbiuon,  discrepare, 

gl.  a.  195. 

fitarf,  fdjarpf,  a)  wie  txbb.  (a.  8p.  fearf,  unb  roeit  öfter  farO. 
b)  fd)6n,  prddjtig,  foftbar.  @d?arfe  Ätaiber.  ®d?arf  bauen. 
®id)  fd^arf  auffüeren,  fd)6n  gef(eibet  fenn,  ein  foftbare*  geben 
füljren.  35ie  @d?erff,  ©djerpf,  ©djerpfen  (ScherfF,  Sdiiorft', 
Schiarpf),  bie  ©djdrfe.    ^rgt.  fdjürpfen,    25ie  ©djarpfmefien 


<Sd)erf      @ct)urf      ©d)cm$      @djet'#        399 

(ttal.  mazzicana),  größte  9lrt  bec>  ntauerBtcd)eitbett  ®efd)ü$e$,  eine 

$3entnerfugel  fdjiepenb.   £ronfperger  1555.  f.  XII. 
fcberfeln  (b.  ©.),  im  ©eben  ble  'Jüjje  auf  bem  5Soben  fortgeben, 

fdjarren.  Der  ©djerfling,  fpantoffef.  ©.  ferfeln  unb  feburpfen. 
^atf  ©d)  er  für,  ein  ©tüd  ber  Altern  OTüfhmg,  b&$  ber  Rauben* 

fdjmib  »erfertigt  für  XII  fji.  ober  für  l  <pfb.   Cledmung  v.  1392  in 

ftrepb.  ©amml.  II-  121.  144. 
feburffen,  fdjurffen,  fcfctirpffen,  fdjerpffen,  rißen,  von  ber 

Oberhaut  ober  Oberfläche  entblößen.    Sie  Jpenne  fdnirpft  ba<?  <gp, 

wenn  ft'e  e3  legt,  cf?  nod>  bte  Dberfiaut  &«rt  geworben.    SÄ.gt.:  Unu 

geben  mit  (Smcrn  wia  mit  a"n  gfchürpffrn  Aar,  b.  Ij,  sdrtlicfc,  forg- 

fam.     ©fd?  fcöerpffen,   summam  cutis  slringcre.    Voc.  p.  1618. 

T>te  Spant  auf fd>urpfcn.  ®en  ^aadf  auffdjurpfen,  auffdmel- 
ben.  „Schürf  ©dnoalben  auf,  fo  vtnbeftu  barhme  ein  roten  ttafn." 
Cgm.  82-1.  f.  39.  „üDajj  fte  einer  ble  ©d?ienbeln  anfgefdutrft, 
unb  mit  ber  hartes  60  ff.  abgenötigt."  Str.  Sbbl.  X.  3(5.-.  Slrif  Grj 
fcfcürfeu.  2)cr  fleiptge  2öalbler  grabt  ©tode,  fd)ürft  ©teine  au$. 
Spa^i  ©tat.  25er  ©d)ttrfting/  unseitig  gebornetf  ober  au^gefd)nit= 
tene$  Äatb  —  aud)  tt» ot  Äinb;  bic  Jpaut  von  einem  unjeltfgen  £alb. 
3n  ber  a.  ©p.  ift  feurfan,  fcurpöan,  rescindere,  cxtnterare, 
evisecrare,  fiur  fCUt'fan,  exeudere  scintillas.  2)a3  ©d/Urf: 
eifen  im  Sföappen  einer  b.  Mamille  oiefe^  Ramend  (Jpunb  I.  331) 
ifl  ein  ©talil  jum  fteuerfd>lagett.  &rgl.  VII  Ci'om.  fd?riffe:ftoan, 
etwa  ftatt  fd)ürfe;ftain. 


„febdrgen,"  (gebort  vielleicht  su  fc&orgen,  fd)6rgen,  ip.  m.  f.) 
„Qai  »obenbolj  (ju  ben  ©aljfaflTern)  fdjärgen  ober  *u  ber  Jptmb 
baden."  2ori  ».JH.  396.    Sorgt.  ©*erf. 

3)er  ©djerg  (Scherg,  Schirg,  Schiorg,  Scher'),  ber  ©ericptöbienev, 
auf  bem  platten  Sanbe  jum  StfleU  noeb  mit  niebt  ganj  fo  gcljdffigen 
Sftebcnbegriffen,  aU  ft'cb  biefem  ^uäbrud  fonfl  bepgefedt  baben.  Sie 
ärtcfle  Jon«  feario  (b.  f).  fearjo,  genit.  fcarjin,  fcarghi,  feera-in) 
ift  gl.  a.  185  gefeljt  für  taö  Ult.  dispensalor,  o.  198  für  centurius  (cen 
turio),  tvirb  affb  eine  2(t>Ieitimg  von  feara  (f.  oben  ©djar  1.  ",  b,  c,  d) 
fepn.  Sapon  ratiniftrt:  scario,  secrio,  scerioni«.  >^od)  ift  im  übrigens 
mmanifd)  rebenben  tirotifcljen  Sfeimfertbat  Scario  tu-  ja()f(idj  vom  ganjen 
'S.fjCil  ge»väf;rte  @emeinbeuoiflef)er.  ©ammf.  f.  Xir  1807.  III.  96.  ,,Diut 
episcopus  ad  ostiarium  (Imissier)  vcl  scarionem  suum.''  Do  gestis 
Caroli  M.  in  Canisii  anl.  lect.  I.  3  7  6.  ,,Non  habftbit  advocatus  exaeto 
rem  vel  nad)»oit,  sed  v  i  1 1  i c i  et  sceriones  episcopi  et  fralruu» 
exigent  ei  jus  suum  et  indicent  placitum.  Si  für  extraneus  in  villa 
captus  fuerit  scerioni  comitis  tradetur  extra  viüam  sicut  cingulo  tenut 
vestitus  est.'-  MB.  V.  133.  136,  XII.  546.  547  ad  U72.  „8d)erirt  fjyobe, 
praeconali  rnanso,1'  ijari&erger  3d)nogr.  lu4  od  1014 ,  ('Sterin  al& 
@enittv>?).    „T>er  feerge  btu  lageö,    praeco  diei."    ^n  attb.  sprengten 


400  <Bd)ev&  i 


beö  XII.  3a()rf).  roirb  3of;ann  ber  Xäufer  „ein  fdjerige  be$  Seifigen  CrifH^' 
(Sortäufer,  Slnfünbiger)  genannt.  „D  mie  vit  ijt,  bie  ben  ©djerigen  für 
ben  Dodjen  funig  nemen."  Cgm.  775.  f.  172.  «Zßogegen  e$  nid)t  vier 
fpäter,  auf  eine  anbre  gunction  beutenb,  im  «parcifal  SSerö  13277  f)t\$t: 
„t>äh  er  fü>  ane  fcergen  ^tcndj."  ®er  tpoteftat  „vnb  fine  fa)ergen'' 
tvotfen  3fvt  verbrennen,  £einrid)$  Iriftan  5285.  3307.  3>er  ©ajtvabenfpieget 
c.  95  fagt:  „Der  rifjter  fot  ein  ribter  fin  unb  nibt  ein  fojerig."  3n  Ä. 
Subtvigö  fKedjtbud)  fommt  im  Xiret  XX.  de  officiis  praeconis,  2trti£et  i 
(Heum.  opusc.  p.  122)  ©djerg  neben  grunbOT,  unb,  n>ie  e$  fdjeint. 
ate  biefem  unrergeorbnet  vor,  in  anbern  2(rtifctn,  j.  «.  pag.  88.  98.  99. 
122.  123.  124  tiefet  (unrerfdjeibenb?)  bto3  ©djerg,  p.  89.  90  btoö 
grOnbot.  MB.  XI.  392  ad  1552  finbet  ftcfj  unter  ben  beugen  ein 
,,£einreid)  ber  lantfd>erg."  2tuf  bem  gftiincfmer  l'anbtag  v.  1468  würbe 
beantragt,  „bap  bie  (Seridjte  mit  frommen  geteumben  ©(bergen,  unb  j»ar 
nad)  Diatf)  ber  2<etteften  unb  2?efter<  ber  @erid)t3reure  befei^t  werben  mußten, 
unb  baji  ber  gürfr  Fein  ©djergenamt  um  (Selb  vertaffen  woUe." 
8v.  Sfobt.  V.  327.  ,,3a)  finbe,  fagt  2tventin  ($f)t.  24  (vermutend;  in  ben 
bep  ©dritter  gloss.  p.  713  voce  ©djärigc  citierten  5uel(en),  bap  unfre 
Söorfabren  ire  (Seiftlicbe  Schergen  fjabeit  geneunt,  unb  ©cfjerg  i|1  vor 
3eiteu  ein  ebrtid)er  3?ame  ((5(>rentiteO  gemefen ,  unb  man  Ijat  baju  nur 
ei?rbare,  reidje,  tvopfgefeiTene  Üeut  erwejjft."  Dabei;  beruft  er  ftd;  auf  bie 
von  ber  bai>r.  Svitterfdjaft  27  3ai)re  vorder  an  £er$og  ©eorg  j.i  £anb»but 
überreidjten  ranbflanbifdjen  (Sravamina.  2luf  bem  Sanbtag  v.  147  4  wirb 
nur  bem  SÜdjter  unb  bem  Cbriften  ©djergen  bau  gutterfammeln  ju: 
geitanben.  Ar.  Sfybf.  VII.  406.  £iefe6  gutterfammeln  bei;  ben  Untertanen 
unb  anbere  eigenmächtige  Grxactionen  (cf.  bammeln,  33robbaur,  unb  MB. 
XV.  488)  mot  mel)r,  a(6  ibre  eigentlidje  ffierridjtung,  macbte  bie  ©ajergen 
verf>aft.  3m  3.  1712  wirb  bie  bamatige  tffierreicljifdje  2lbminiftration  in 
53.  bevollmächtigt,  ,,bie  berumgeljenben  @erid)t»biener,  ©cfyörgen  unb 
Dergleidjen  Seut  e  I)  r  f  i  d)  ju  madjen."  Cbm.  Kl.  169.  p.  378.  3»  &*" 
©iebjiger  Jahren  erfaßten  eine  eigene  SSerorbnung  gegen  ben  itreiberfuiuiS 
berfelben,  unb  burd)  ein  (generale  v.  1779  enbtiaj  mürben  \it  alte  biö  auf 
bie  fogenanuten  93  tuet;  ober  9)talefijs@d)eraen  Quc  peinlid)en  grage 
unb  (Jrecution  von  SDMefijverfonen  benimmt  unb  für  unebrlid;  gehalten) 
abgebanft,  unb  ifjie  tyfüü)tcn  unb  @efd)ä'fte  bcu  2>orfö.-5Bierern  (,,güb; 
rem"),  merdje  ben  tarnen  Obmänner  erf)iertcn,  übertragen.  (5ine  25er 
fügung  inbeffen,  bie  fdjon  im  3-  1784  jurücfgenommen  »vurbe,  3n  biefe 
jjanfdjenjeit  ffittt  vermut^lid)  t>a$  ©djergentieb,  »vefdjeö  anfängt; 

„I  tat  gern  aa^s  fingaT  und  tat  gern  aa*s  fagng, 

Was  d'  Viaror   und  d-   Schiargng  für  on  UntoTchid  liabm. 

D'  Schiargng  de   faV  ränti'  und  d'   Vijro'  fan'  itölz; 

Za-n  a*n  Holzfchleg-1  braucht  ma"  folt^n  0"  guads  Holz." 
©.  a.  «udjerö  Äinberlefjre  1781.  p.  58.      @acffd)crg.     SälJ'cliiarg, 
Säkfchiarg!  vuft  man  im  ©döevi  ober  im  llnmiüctt  <Eluem  ju,  ber  nn$ 
tm  6cberi  tötx  dtnft  bie  £afcfoe  burc^fii^t»    ©bergen --^ä^leln. 


&d)ex$  ©cfyorg  <&<fyatt  <&d)ext  ©djatf  ©cfyrcm    401 

mM.:  Vo"  n  Schiargngfairi,  vom  belfern  ©etrdnf.  ©er  ©cbergen* 
dummer,  (ef.  ©djetbammer).  „2öie  ibme  a°.  1614  von  59)?ann$= 
petfonen  fein  Äopf  bcrmajjen  mit  SiJwjlcn  unb  einem  @d)orgen: 
fyammer  ierfd)lagen  lvorben,  ba$  er  8  sjftonat  nid)t$  boren  unb 
reben  rönnen."  SBenno  Wirafel.  Die  ©ebergenfruben,  bad  @dv 
ftübUln,  a)  ©tube  be*  ©efdngnljmieffterä.  9?ad)  ber  9)?aleftj^roc.» 
£>rb.  p.  1616  fott  einem  ©efolterten  ober  53erurtbeflten  fein  SBefennt 
nij?  normal  in  ber  ©cbergenftuben  »orgelefen  werben.  2.DL 
f.  813.  820.  h)  t)eut3utagc  ift  bie  ©cbergenftuben  ju  9J?üncben 
baS  ©efängnli)  für  bic  «Bürger  ber  (Stobt,    cf.  Cgm.  27.  fol.  30. 

febergen,  auffebergen  eine tyerfon- ober ©a*e  (b.  2B.  veräcbtlid?), 
f!e  anjeigen,  anflagen,  verftagen,  „Der  ©cbergant,  lictor." 
©iber  gemma.  „gtibifdje  ©cberganten  unb  ^cnfer^fnedjte." 
<p.  9lbra&.  „©  d>a  er  l a en  t,  satellcs."  Äilian.  Dfefe  $orm,  an 
welche  fid)  getvlffermaüen  aud)  bie  gemeine  2Iu$fprad)e  ®d)erfd>ant 

für  ben  mititdtlfd)en  Sergeant  (ital.  scrgcnlo,   fpan.  sargento)  an» 

lebnt,  fprfd^t  für  bie  Olmtabme,  bafi  aud)  batf  d.  romanifd)e  Sariandus 
nid)t  etwa  pon  servirc ,  fonbem  au$  beutfeber  üuelle  abjuleiten  few. 
fdjorgen,  fd)6rgcn,  fd)itrgen,  fdjürgen  (fchargng,  Pchurgng), 
febfeben,  ftojktt  (a.  ©p.  feurgan,  trudere,  impingere,  impellere). 
Den  9)?ift  mit  ber  ©d)  org  =  fr  uce  (Scbar'fcrucli)  a\x$'-,  fort- 
feborgen.  Datf  ©cborgtdjt  (Scliargad),  jufammengefebobenet 
Dünger.  Der  ©cbürger  (in  ©aljfteberepen),  ®el)ülfe  beä  SBerer* 
(f.  I.  Zf}.  ©.  187).  Qluf  ber  Oib&n  bel&t  ©Bürger  (Schürhbar) 
berjenige,  ber  bev  Bereitung  ber  2id)tfpdne  ben  Jpobcl,  ben  Qlnbre 
pon  vorne  ber  jleben,  vou  bfnten  nad)fd)iebt.  gev. v.  ftranfenlV.  509. 
23rgl.  fdjdrgen.  @.  aueb  fdjüren,  n>el<be$  von  biefem  fdjütgen 
nur,  wie  g.  93.  verberen  von  verbergen  (f.  II.  Stl).  ©.229.237), 
barin  verfdjfeben  fd)elnt,  baj?  in  ber  einen  ftorm  batf  Wbleltung$  =  i 
ober  j  aufgefallen,  in  ber  anbern  in  ö  verbietet  ift.  3a  in  ber 
©cbtveij  wirb  fchürgga"  felbft  nod)  für  febüren  gebraucht. 


„©djärfl."    „®cprämte  Otötf  unb  ©cbdrcfl  ber  ^auernweiber." 

Äteiber--Drb.  ».  1626.   SSftr.  $tr.  IX.  293.  294.    2öot  nur  unriebtig 

gebortet  ober  ortbograpbferteä  ©djäinefn. 
„©eberef."    „pivlcfct,  Äeit  unb  ©c&erceen  ju  ©aljfdfTern."  2ori 

58.0?.  301.   SBavr.  Dupl.  gegen  ©aljb.  SSerlage  47.    33rg(.  fd)  argen 

unb  feborgen;  a.  fcbalfen. 


©cbartad),  f.  ©cfear=Ucb.     ©cbärler,  f.  ©cbär^ler.     ©cbjrllng, 
f.  ©cbdr^ling.     ©cburlij,  f.  ©cbur--ll$. 


Der  ©djarm  an  gefällten  Säumen  —  f.  @d)ärben  ©.  398. 
[djarmünfeln,  f.  fdbar^münfeln  ©.  385. 

e<&ima«'*9B<ii>ertföf&5Bertev&u<f).  III.  Sfi.  g  C 


402  <Bd)<XT\\\        (Bfycxm        ©djtrm 

35et  ©djatmÜBel,   wie  l>d)b. ,   {tat.  scaramuccia  unb  schermuccio, 

engl,  ffirmlfb,  f.  febermen.    35a$  Voc.  «.  1129  gibt  feltfamet 

%&elfe:  anterium  vcl  anteurbium  burd)  @d)armüfcel.     „35«  t)Ueb 

ft'd)  ain  fcbarmüfjen."   Jpefelo^ct  1470. 
25a$  ©djarmüglein  (Schärmizl),  ($ranfen)  bte  spapierbüte,  <p«pfer= 
roße  für  ©elb. 

„@r  fanb  in  manchem  fcbarmüfjel, 
Oft  bre»  ober  »ler  roürff  gu  lüfeet."    Jp.  @ad?$. 
©.  a.  baö  ridjtigerc  ©djarnüßteln,  ttal.  scarnuzzo. 
35er  ©cberm  unb  ©d)lrm,  n>ie  &d)b.  ©cbjrm  (a.  @p.  fcltm  unb 
feerm,  gunddjft  clypeus).    @d?uf?  por  ber  SöUterung,  Dbbacr/.    r  'n 

Seherin,   i~  'n  Scherma",   ä  l'abri,   unter  35ad).     3Sfe^ftalI  auf  ber 

2Upe.  £olfd?erm,  öbbad),  ©djuppe  für  Äoblen.  £ori  <8.0i.  630. 
©<r?erm  für  ble  ©djü£en  auf  Sreibjagben,  eine  2lrt  Saube  au$ 
Oielferroerf.  Der  ©  d)  e  r  m  ober  ©  efe  l  r  m  oberldnbifcber  2egbdd)er 
befielt  ant  ben  93rettern,  roelcbe,  gum  ©djufi  ber  ©djlnbel  »or  bem 
QBlnbe,  ben  Oianb  ber  belben  fcälefen  ßjnben  bllben,  unb  oben,  roo  fie 
gufammenjtopen,  al«  35racbenfopfe  ic.  gehaltet  emporragen,  ©djerm, 
ein  ©tücE  beä  altern  Äriegöapparattf.  „3u  93üd>fen,  ^ulfer,  ©teln, 
©d)erm,  j>anbroerd)?n  unb  anbern  ?cua  loo  2Bagen."  Ar.  2bbbl. 
IUI.  35  ad  1434.  „-Hrbeiter,  bte  fid)  gu  29üd)fen  unb  ®d)erm  »er= 
ließen."  Ar.  2t)M.  VII.  243  ad  1468.  35er  ©<fc?irm  (a.  Oiedjtöfpr.), 
23ertl)ciblgung,  ©egenberocltf.  ©djirmartlfel.  ©elbamer  fagt 
pon  einer  t&orld)ten  2Öeibtfperfon :  „35a  bat  bifer  ©cblrm  ein 
Jpautfflrdjel  aufgerlcbt."  dtvta  gum  unten  folgenben  f djirmen, 
vagari,  geborig,  ober  gar  nur  2luäfprad)e  oon  ©djerben,  n>. m.  f.? 
„35er  ©d)erm=  ober  ©djfrmbau,  ber  ©djermgang  in  93ergroerfen, 
fo  neben  ber  ftunbgrube  pflegt  »erliefen  ju  werben."  gort  93rg.Öi.  645. 
35aö  ©djermfell,  2lrbeft$fd)ürgc  t>on  2cbcr,  ©djurjfeö. 

f ob  ernten,  fdjirmen,  a)  wie  bd)b.  febirmen  (a.  ©p.  f  c  i  r= 
mlan,  tucri,  protegere).  b)  (d.  ©p.)  mit  bem  @<bllbe  bte  Jplebe 
beä  ©egnerä  auffangen,  parieren,  festen,  „feb  ernten  unber 
fd)llben."  ©ubrun  1415.  1424.  1429.  febirmen  in  fcblmpfroel*, 
hut  Äurgroell  feebten.  „35er  ©cbjrmmalfter  9)?.  tyauluä  batte  mit 
feinem  ©efellen  9)?.  Jpantf  auf  bem  9fatl)bau$  gur  Äurgwell  g  t- 
fdjirmt."  ©em.  5Keg.  @&r.  in.  280  ad  1458.  ©u'orun  1439. 
©cbirmfnabe.  ©ubrun  1446.  9?od)  bef^t  imSobm.  bei' Jccbtmeifter 

fsermjr,  fpr.  fchermir.  Cfr.  {tat.  fotPol  schermare,  schermire 
ttltf  b&$  verfemte  scrimiare,    fpatt.  esgrimar,    fr.  escrimer  festen. 

engl,  ferimer,  agf.  ferlmbre,  Jedjter.  ©elbft  gl.  i.  364  ftebt 
biferiman,  unb  cbenfo  b«t  ©d)i(ter  bep  £>tfr.  I.  25.  92,  bennodj, 
roie  eö  nad?  ©raff  ben  2lnfd)ein  bat,  unrld)tlg  gelefen. 

fd)lrmen,    „berumbfd)lrmen,     vagari,     errare    licentius." 

Voc.  p.  1618.  2Babrfd)elnlld)  von  ben  $ed)tern  bergenommen,  unb 
gum  porigen  geborig.    93rgl.  festen  I-  509. 


©cfyarn  ©d)ertt  ©djetp  <&d)Qtp  @djarpf  ©djurpf  403 

2)te    ©  d}  amter  (Schanlor),    la  charniere,    bat  ©ewinbe.     Jfg.: 

2Iu*  ber  ©cbarnter  fepn,  fommen,  gebraut  werben,  b.  &.  au*  bet 
örbnung,  Olube,  5<MTung. 
Die  ©ebarnifj,  ber  befannte  33ergpafj  an  ber  Dber=3far;  einer  ber 
93fer  2Bälb,  aber  welche  bfnau*  gewöbnti*  bic  b.  2>erbannung*= 

«rtftetle  lauteten.  ©.  2Balb.  „In  descensu  regalis  saltus,  qui 
Scharniza  dicitur."  MB.  VII.  365  ad  1176.  Desertum,  solitudo 
Scarantiae,   Scaritiae,   locus   Scaraza.     MB.  IX.  7  —  11 

ad  763-772.  Scaranto  ijt  in  ben  ital.  Dialeften  ber  penebffcben 
tllpen  ein  2ippeHatfo  für  nacften  #el*  =  ober  anbern  unfruchtbaren 
93oben.  Die  ©cberanj.  Jpunb  b.  ©t.S3.  II.  328.  Da*  unter  Jperjog 
fcbaffilo  a°.  763  in  ber  ©djarnlfj  gestiftete  JUofter  im  3.  772  nadj 
@d)lebborf  »erpflanjt.  MB.  IX.  7-11.  3n  ben  «Borreben  ber  MB. 
VII.  225,  IX.  3  wirb  bie  ganje  ©eblrg*walb::©egenb  an  ber  £)ber=3f«r 

«nb   Simmer   sylva   Scherorum,   ncmus  Scyrorum   genannt.     Da* 

Ulmer  Serie,  p.  95.  fagt:  Der  ©cberenlaf*,  sylva  Scherica,  fangt 
am  §ujj  be*  Äofel*  auf  ber  6(t(id)en  ©eftc  an,  unb  verbreitet  ficb, 
gegen  ben  ®ra*wang.  2luf  bem  £btg.  v.  1612.  p.  361  beiflt  e*: 
„£raib  umb  Slfdjau  unb  ben  Snben  burcb  ben  ©djcrnwalbt  in* 
£prol  fcblaicben." 
Da*  ©cbarnu^letn  (Scuämizl,  Stä'nizl,  Scharmüzl),  <papierbiite 
ober  9IoHc,  ital.  scamuzzo.  „Waäic  ain  flain  guett*  ©cbfefipulfer  in 
woHgebeebe  ©cbarnüfjetein  ober  9?&agettleitt."  fteuro.  Ms.  p.  1591. 
„<Paplerne  fc&amüfjl,  cucullus,  involucrum  chartaceum."  Voc. 
P.  1618. 

tfcfyemen  (b.  2ß.),  roa*  fcblerfeln,  fcbleppenb  einbergeben. 

Der  ©cberper.  „Den  ©djerpern,  ©cbmiben  unb  Olnbern,  welcbe 
ficb.  be*  Äolen*  gebraueben,  fott  bat  Jpolj  um  ein  gebiirlicfcen  Pfenning 
Abgegeben  werben. "  #or(t=£>rb.  p.  1616.  2lrt.  53.  f.  757.  Die  2tn*s 
gäbe  p.  1568.  f.  32  bat  @c&erper  =  fd>mf  b  (im  ©eriebt  Nürburg). 
Da*  @i)e()aftbucb  be*  ©erlebt*  Nürburg  p.  1653.  Cbm.  Kl.  332.  f.  135: 
„2Baffen=  unb  ©djerpenfebmib." 

Der  ©eborp,  be*  ©eborpen  (a.  ©p.),  ©corpfon.   Cgm.  32.  f.  17. 18. 

Cgm.  249.  f.  120.  254. 

ftbarpf,  f.  fdjarf. 

Die  ©Karpfen  (ScharpfV),  wie  l^cbb.  ©ebdrpe,  ital  schiarpa,  fr. 
echarpe,  nbrf.  ©djerf. 

^ai  ©cbarpfentin  ober  bie  33ocP*büd)fen  (im  XVI.  3a&rb.), 
2irt  «einem  ^elbgefcbüfce*  auf  Oiäbern,  ein  batb  <pfunb  331ep  s« 
fließen.   £.  gronfperger  1555.  f.  xill.b  XVI.*    (Serpentin?). 

fdjurpfen,  f.  frburfen. 

„feburpffen  mit  ben  ftüeiicn,  alt  wann  man  auf  born  gieng," 

pedibus  terram  potius  attingere  quam  calcare  (ut  atta)."    Voc. 

p.  1018.    cf.  fd)erfetn  u.  b.  ». 

" ~"~~         $C    'i 


404  ©djart  <Bd)ett 

55er,  ba$  ©djart  (9iurnb.  Sptl),  fupfetner  ^fcgct  auf  ftufjen  mit 
einem  Setfel,  roelcbcr  mit  ©lut  belegt  nnrb,  um  „©ogelbopfen," 
hafteten  :c.  baiinn  ju  bacfen.  „®d)art/  frixorium."  Voc. ».  1482. 
Cf.  Gl.  i.  323,   o.  83  feart:  tfarn,  fcart  =  ifan,  clibanus, 

craticula. 

Die  ©cbart,  ©eart  (d.  @p.),  btc  233«d?c  (»ermut&lfd?  baö  ftaf.  scorta, 
franj.  escorte  »Ott  scortare,  scorgere).  „<2attgula  blieb  bie  9?a*t 
unter  ber  ©cart  ber  Änecbt.  Äatfer  ©alba  erlaubt  unb  jertrennt 
ber  •teutfeben  ©cart  (ßelbroacbe).  SSadjt  unb  ©cart  galten,  ex. 
cubias  agere;  fteur  unb  ©cbart  galten  im  2ager;  auf  ber  ©cbart 
unb  funbfdaft  fe»n."  31».  @l)r.  173.  189.  253.  357.  389.  483.  „2>fe 
©croappneten  bielten  unter  beä  $ud)$fteinerg  jenftern  ©cartt." 
®em.  Oieg.  G&r.  III.  689  ad  1485.  (23ep  @brf|T.  ©cbmib  ©cbgart, 
(Start  unb  ©tatgt;  gronfperger ».  1555.  fol.  39b  ©tarrbt).  %d) 
meine,  ©cbart  aud)  für  ©cbar,  £our  Im  £anjen,  gebort  ju  baben. 

3)fe  ©cbarten  (Schart-n,  D.2.  Schouscht-n),  n>ie  I)d)b.  ©cbarte. 
©efearfe  Vertiefung  in  einem  53ergrüc?en,  unb  nad?  biefem  ©inn  im 
tarnen  cinjelner  Söerge  »orfommenb.  J.  93.  „bie  ©cb  arten"  auf 
ben  ©erfperger  üllpen."  MB.  (Gbiemfee)  II.  42  ad  1385.  £er 
©cbartenfopf  (Schousclit-nlf  opf )  ic.  Die  © d) a r t e n,  J? a f e n- 
fdjarten,  Heracleum  sphondylium  L.  cf.  ©djdrltng.  fd?art»t, 
gefcb, artet,  adj.,  fdjarttrt-  <?ine  ^orndbre  mit  »leiert  Surfen  ift 
gfchartot.  3n  ber  d.  unb  a.  ©p.  Ift  feart,  f  cbart  ein  Adj.  für 
unganj,  »erleßt,  »erftümmelt,  lil.  flerb^r,  diminutus.  „3r  liecbten 
fcbllbe  preit  von  ben  fdnverten  waren  febart.  @ie  fuerten  burcbel 
fdjflbe  febart."  <pitrolf  997. 1149.  liba^fcart,  murcus.  gl.  i.  415. 
1027. 1198.  feartlibt  ben  9totf.  944  alä  circumeisio  ber  fanjlibl 
praeputium  entaegenge<tellt.  £>a»on  fearti  <x\i  Subst.  otfcarbf, 
2lbl)auung  M  falben  £>l)Xe#.  Lex  Alamann.  LXI.  §.  3.  3n  ber  Lex 
Baiuu.  IV.  14  allgemeiner  libifearti.  aranfearti,  Leg.  Baiuu. 
XIII.  8,  ber  fogenannte  3)urcr>fd)n!tt  im  ©etreibe.  cf.  51  rn  unb 
23llt»tj  I.  3:1).  108.  168.  2)aju  ba*  a.  9Serb  feertan,  feberten, 
verfeuerten,  fdjartfg  machen,  flg.:  »erleften,  »erberben,  HL  fferba 
unb  ffarba,  minuere.  „glfcartft  uuetben,  laceramur." 
gl.  i.  559. 

„ein  bofdj  ber  bran,  . . . 

beleip  ft'u  glanj  »on  fiure6  flamme  unverfdjatt." 
2ßaltber  ».  b.  SS.  4.  19.     „35a*  »afennaebt  febimpp  untf  nit  »er? 
f*art."    9J?r.  Jpantf  ».  ©aljburg  Cgm.  628.  f.  252.a 

25le  ©charterten  (»erdcbllfd)),  23u<b,  ©djrlft.  sn  aide  Scharteckng. 
25aö  ©cart edel,  fummartfeber  Oiecbnnnggautfjug  ober  (Jonfpect.  ,,<£i 
foUen  über  alle  Üiedmungen  bie  orbentllcbe  ©carteel  unb  <prot&ocolIa 
gehalten  werben."  J?ofcammcr=£rb.  v.  1640.  „©carteel"  ber  d)ur= 
fürfUtcben  2anbfd)relbere»  9?euburg.   A°.  1789. 

25er  ©cberter,  f.  ©ebdtter. 


©d?er3  @d)ur$  405 

•Der  ©djerj,  fdjerjen,  wie  bd)b.,  ital  schcrzo,  scherzare,  böbm., 
nfdjt  aber  In  ben  übrigen  flaro.  Siateften,  zerr  (fprid)  schert),  zerty. 
3n  ber  a.  ©p.  fcfceint  baö  2Sort  ju  feblcn.  (Eine  QMtbung  am«  feeton, 
i.  307  lascivire,  i\\  unroabrfcbeinlid).  3^3^-  bebeutet  fftitMeg=r, 
f Eri tf n  =  n  jocosus.  ffrit  =  r>rbi,  ffritnt  facetiac.  3d)  mod)te 
Hebet  barauf,  oXi  etroa  gar  auf  bat  gr.  g/.iqtüv  jurütffcben.  2ßcnigfceni$ 
tjat  Cgm.  299.  f.  2ia  fefereejen  jtatt  fc^erje«,  fpieien.  (&rgf. 
schermarc  unb  scrimiare  unter  fdjirmen).  ,,©t  grinent  fam  bie 
ftunben,  unb  fd)erjcnt  (blöfenY)  fam  bie  fetber."  93r.  33erl)tcft  253. 
2Iu*  ben  Stimm  Di.  §.  385.  387  &eij;t  e*  ftbrewen  svie  ber  diei,  roterem 
rote  bat  <pferb.  (£onrab  p.  9J?egcnberg  unter  ©aüina  fugt  a°.  1349: 
„Die  benn  arbait  paft  in  bem  apr  fefien,  vub  fingt  büd)  nad?  ber  gc= 
purt,  alfo  na*  bem  fmerßen  get  bie  fratu  fcbcrßen."  ,,2>at  icb  cffent= 
tid)  mit  meiner  bantffraroen  gefd)crl?t  (mit.  babitrd)  in  ben  3ufd^auen= 
ben  fcefe  93egierbeu  erregt)  bab."  Söcicbtform.  Cgm.  1338.  f.  71*. 
gefd^erjig,  adj.,  ludibundus.  Voc.p.  1618.  o"  fchlechte  Kallarin, 
de  net  gfcherzi'  is. 

2)er  ©djerjelgeiger,  ber  um  fcfclecbteu  2obn  ober  SUmofen  auffplclt. 
„9)?an  foll  ntrgenbä  »pcber  ©d)eralgetger  nod>  £aufiercr  leiben." 
2ßftr.  95tr.  VIII.  3 ig  ad  ir,95.  „2ßic  moicit  ifl  c£,  einem  ©pÜI= 
mann  jujulofen,  ber  faiu  ©aiten  ju  ber  anberen  ftimbt.  (Sin  folebeä 
©djarijen  tbuet  einem  nidjt  nur  tn  ben  obren,  fonber  aüti)  im 
Jpcrjen  »pebe,  einem  folgen  ©djcrßelgefgcr  jeiget  man  balb  ben 
2Beg."    3tlte  sprebfgt. 

2)cr  ©djerj,  bat  ©d)er$lefn,  a)  ©rütf  Srob,  befonbertf  bat  pom 
2aib  auerjl  abgcfd?nittcnc  unb  baö  juleßt  übrig  bleibenbe.  's  erft 
Scherzi  von  o'n  Laoh,  wo  m<i"  net  's  Kreuz  drüba'  gmacht, 
Jvimt  aa'n  net  z-  Nutz-n.  „£()oma6  2lguina£  bat  ©djcrßt  53rob 
tu  Diofen  petfebrt."  „9tid)t  nur  allein  rourben  ppn  ben  fünf  ©erften= 
brpbcn  jtpolf  Äorb  poII  ©cberjl  geübrigt,  fonbern  bie  meftrftcn 
9)?änner  nabmen  ein  ©tud  33rob  mit  fid>  in  ©acf."  <p.  2ibrab. 
0?.2t. :  ©id)  o"  Scherzi  SSrob  perbienen,  einem  auf  bie  Jcrfe 
treten,  b)  (£>.$)f.)  ein  ©tuet  2Degcei,  eine  2Öeiie  pcir.  1  mou'  mar 
o'n  Scherz  geP,  id)  mufj  ein  @tudd)en  porautf  geben.  Dei  haud 
oro'  o\-i  Scher/,  'ganga",  bie  ifl  febon  ein  ©tiuf  porau^.  (2Srg(.  engf. 
to  baue,  to  get  tlje  frart  cf  onc).  o"n  Scherz  aslau'o",  ein  äßeitefcen 
atUifen  (oon  ber  Arbeit).    2?rgt.  b.  folg.  unb  fd^ürjen. 

Sie  „Sehers?  (o.fcbiväb.),  rotber  Sied  am  Körper."  S)a^ 

©cber^iein  (?0?ünd)ncr  9)?e;5ger  =  ©pv.),  ein  gcipiiTer  St&eU  pom 
edroeifftud  cinetf  Oiinbe^.  «Brgl.  bat  vorberg.  „©eometria,  ber 
erben  brufertn,  fdjerejerin  unb  mefferin."  Cgm.  579.  f.  50»  (bc^ 
»Ißittroerö  Älage).    (Stjpa  nur  ilatt  fd)  ei?  er  in  verfebrieben? 

Der  ©djurj,  bat  ©*üi'iletn,  a)  mle  l)d)b.  bie  ©djürje;  übltdjer 
i|t  jebod)  tn  51.33.  bat  Jürtued).  (»Srgt.  ^urftetf,  ^eßen). 
b)  (9(ürnb.  .f>ßl.)  SßJetberrod,  stola  cingulo  adsuta  dependens  usque 


406  ©djur$        ©d)af        ©djaig 

ad  pedes.  „ljuppenfcburj,  lineum  indusium  quo  superinduunt 
se  feminae  ad  talos  usque  demissum."    Voc.  p.  1618.     2U3  grauen 

fleibunggftticre  fommen  vor:  ©(burjlij,  ft'eb  @.  396.  397,  ®cbürj= 
bembe.  Cgm.  714.  f.  146.  £>aä  ©{bürjtefn  be$  meffelefenben 
9)rie(terä  umfältejjt  tu  £orm  efneä  2ßeiberrocfe$  bfe  untere,  roie 
ba^  Gbotbembe  ble  obere  Jpalftc  betS  £6r»erg.  c)  (na*  2lbelung  {n 
Jranfen)  35auernflttel.    „2)er  ©tburjfletf,  ventrale,  supparus. 

2)a$  ©cbu? jt uedj,  semicinctium,  succinctorium."    Voc.  ».  1618. 

25er  ©cburjgeren  (ftranfen),  jufammengefajste  ©cbürae.    II.  Stö. 

©.  62.  (23rg(.  bat?  alte  Adj.  fcut'j,  curtus,  brevis,  gl.  a.  225, 
fCUrjtU  fßUUati,  curta  vestimenta,  .ßetO  55,  unb  etttja  aud)  b&t 

UU  fft>rta,  engl,  ff  fr  t  anb  fbirt). 

fdjürjen,  f^erjen  (9?orbfranfen),  oon  Änecbten  unb  Sttägben: 
Mi  bem  2>len(t  abgeben,  in  ».?».  fcblenfeln  — .  (Cf.  a.  @p. 
ftbürjen,  auffebürjen,  nleberf.  (Porten,  f)ofl.  febotffen,  ab"« 
laffen  r>on  ber  Arbeit  cber  ft'e  »erfebieben).  23rgl.  bat  obige  alte 
Adj.  fcu.rj  brevis,  gl.  a.  225,  agf.  feeort,  engl,  fbort.  „2)le 
Öiebe  feburjen,"  abfürjen.   25fut.  II.  158.  144. 

fd)ürjen,  auSlefen,  abfonbern.  „15le  Äoter  follcn  «He*  Jpol|, 
ipte  eö  ibnen  vrrtvlefen,  gutetf  «nb  bofeg,  obne  au$gef<bür$t, 
aufarbeiten  unb  abfolen."  9teuburg.  $or(t=£rb.  ».  1690.  93rgl.  bet> 
5lbelung  @<burj  2.  ©.  a.  frören,  auäfdjüren.  Um  ©*af- 
baufen  fft  fdjoraen  auöjdten. 


SReifye:  ©d?aö,  fd?e$,  ic«    ©djag,  fd)e$,  :c* 
(23rgl.  ©<baß,  f<beß,  jc.) 

ftbaffen,  fd)äffcn,  fdjasffen  einen,  f&n  fortjagen,  berb  abfertigen. 

23ertnutl)licb  bat  fr.  chasser. 
2)er  ©cbaijj  (Schaas,  5K^ein.  Schcs),  crepitus  ventris.     a"n  Schaas 
tao.    „2er  Ferren  ©cbalp  flinft  nfebt."  ©eb.  $ranf. 

„<Hin  Jifdicr  onb  ain  Jerg, 

Sllu  Suttel  unb  ain  ©d?erg, 

2lin  ^Ig  unb  ain  ®aijj, 

2lin  $lft  »nb  ain  ©cbaifi, 

%U\  £d)$  onb  ain  Oiinb, 

Sie  jinb  all  ®efc&n>ffterHnb." 

„€  ber  bunt  gefcbtffet  einen  fdjeif, 

fo  bat  ber  roolf  in  bem  büße  bie  gelf?."  ?0?orclf  81. 
3n  ©rofsarl  belfjt  aud)  ein  93t'td>fenfdnt(i  in  ber  Gbriftnadjt  ,,WeU 
tenfeboafi."  £öbner  ©afjb.  387.  fdjaijjeln  (fcbaaffln),  uacb 
giften  rieeben.  umberfebaifjetn  (oerädjtlftb),  untergeben,  um= 
bertreten,  gefebaftia  fetm  (obne  jSroetf  unb  (Srfolg).  2>a$  ©efcbaiüel 
(»eracbtli*),  ©efdjäftlgfeit;   M   «Prafd?  Äurjroell.     Die  ©<baff* 


©cfyetfj         ©d&euß         ©cfyieg  407 

(SchäiflS  b.  SS.)/  cacatio?  Oi.3l.:  einen«  e"  d-  Scliaiff  treiben, 
ihn  in  bie  enge  tr.,  angftfgen.    ©.  ba$  f.  nach  ©ramm.  1057.  VI. 

fcbelfien,  Cond.  fd)i&  unb  fdjelpet,  Partie.  gefci)ij?en, 
d\  ©p.  fd?  f  ac  n,  Praet.  t  d>   febafj,  fdjefj,  wir  f  cl)  t  i  j  c  tt, 

Partie.  gefd)tjScn'  a-  @p.  fCljan,  cacare;  crepitum  ventris 
edere.  S3on  ben  t)tclcn  gemeinen  0t.2J.,  bie  auf  biefe  9?atürlld)feit 
weifen,  nur  ein  <prcbdjen.  3n  ben  SBacb  fd).,  «ugf#.,  auege^ 
fcfelffen  fyaben  bei)  einem,  fein  SSertrauen,  feine  @unft  verlieren. 
Iatz  habmor  ausgfehifr-n ,  nun  iftc  vorbei),  id)  will  ntd)t  welter 
baoon  frören.  Iatz  ftet  Seh.  P'n  Calenda',  t>a$  ftnb  fd)limme 
Olfpfcten,  nun  flct>t  ti  fdjllmm.  35er,  bie  ©djeif?,  cacatio.  2>et 
LeTchcis,  f.  £en.    Die  ©ebenen,  cacatio;  ber  Durtfcfall.    Auf 

d-  Seh.  ge~,  auf  d«)'  Seh.  fei*;  d*  Seh.  häbni.  2)le  ®d)eijjet  b£gt. 
„9~on  ber  fd)tffet,"  Cgm.  591.  f.  156;  fcijjata,  proluvies,  gl.  i. 
fd)cf  j?erlfd),  cacaturiens.  35er  ©djcijjer,  unanfefjnllcfjer,  fraft= 
lofcr  $?enfdh  Da$  Scheiffd'l,  Heiner  <))etf6nd)en  ober  3)lng.  Der 
@*ijj.  Sliegenfdjijj  ic.  Die  Dlenftboten  auf  bem  Sanbe  nennen 
bk  1-5  Sage,  weldje  fte  im  Jpaufe,  b&$  fie  ju  verladen  gebenden, 
nod)  über  ben  Termin  2ld)tmeffen,  gleid}fam  um  bie  burd)  ©d).  ver= 
lorne  ^clt  fterefnjubringen,  bleiben  muffen  —  bic  ©d)eff5tage  ober 
ben  Schis.  3)er  ©d>tffer  Oibein),  wae>  ©<fcei£er.  befleißen, 
a)  d.  ©p.  befdjmußen.  „Muffen  febön  unb  innen  fc ef djtffen." 
Cgm.  713.  f.  13.  161.  S3efd)iffcne  (mit  ©Flamin  überzogene) 
SSiefcn  (9iürnb.).  3n  ber  ©d)wetj  fommt  wol  nod)  ein  bfchiffonar 
TeHör  etc.  por.  pifcljjan,  oblitus.  gl.  i.  548.  b)  3eljt  ge= 
wolmlid^er  füg.  al$  milberer  SUtebrud  für  betrügen.  „Die  romifdjen 
Jpauptleut  befebiffen  jrc  Änecbt  bübfdjltcb  mit  ftfnanjcn."  Sloent. 
Gi>r.  272.  ein  befd)iffener  Wenfcb,  ber  gerne  betrugt.  Qtä 
58ef<fteli?erlein  (RfcheiuVi,  £edj),  2*orl)embd)en  ber  SJanbmäbdjcn. 
Der  23efd)ifj,  «Betrug.  ,,5Bcfd?i#  tregt  ntebt  für."  ©tb.  ftranf. 
21  uf  ben  23efd?lfj  (au'm  Bfchis),  um  ju  tdufd)en,  l»ctrügerifd?er 
ööeife.  Um  Slfcbaffenburg  nennt  man  einen  Üiegen  unter  ©onnen= 
fcbcln  einen  93efd)iiJregen,  93efd)ij;  aber  bie  von  folgern  Olegen 
eiUftcbenben  aufgeworfenen  93ranbftellcn  an  93aumblatteru  unb  Ue 
barin  »orfommenben  3nfeften,  53lattldufe  ic.  Der  ajcfdjtffcr 
(ebenbaf.),  SBettüger. 
fd)eu()en  (fchoiflT-n,  fchuifT-n),  f.  fdjfefien.  „fcftcwffen,  sagittarc." 
Voc.  ».  1419. 

fd)ießeti  (fchiaff-n,  opf.  fcheifln),  id>  fd)ie^,  fdjerif  (fchois, 
fchuis),  Cond.  id)  iäiU^  (fchull)  unb  fd? Ic #  et,  Partie.  gefd)0§en, 
alt  Verb.  act.  unb  ueutr.  mit  l)d)b.  (<?.  ®p.  feiojan,  il)  fc iuju, 
Pract.  i^>  feej,  uuir  fcujjun,  Partie,  gifcojjan).  i>i.  ©j>. 
je'm  blatt  (auf  bie  ©cfceibe?)  fdjiejen.  lllridjö  Sriftan  550. 
1)at>  Voc.  p.  1618  fagt:  platten  f^iefen,  peteru  scopüm 
jaciemlis  lapidibus.    ©.  I.  %i),  @.  538.    poppen  fdiie^en,  Un- 


408  ^cfyteg 

maljtrt  porbruigeu.  „2B«$  ber  »erlogen  Jplftorlfcbrelbcr  für  SB  o  p  p  e  n 
gefd)  offen."  Dr.  @tf  über  2enb.  .Safer.  <£i$  fcf?  { c  #  e  n,  auf 
ber  Qiibafm  fogenannte  £l$flo<fe  nad)  einem  3lele  gleiten  macben. 
©♦  1.21).  @.  120.  Jpols  fcfcjefcn  (©eblrg),  Jpolj  von  ben  jjoben 
in  SBergbädje  ober  auf  fahrbare  2Bege  berabgleiten  laden,  um  e$ 
bann  »oüenb*  berauejufebaffen.  35en  Dilgel  fdjteflen,  f ü t= 
febief  en,  ben  Siegel  t>orfd)leben.  §lg. :  ein  Jlplnbernlfj  bereiten. 
„2):n  tlgel  f<bo$  fte  »afte  für."  Ciolocj  256.  ©anb  fd)le<;en, 
b.  1).  titrer)  eine  5lrt  »on  ©leb  werfen,  fo  ba$  bat  ©röbere  baoon  jurütf: 
bleibt.  Sie  Crrfce  jum  glegelbrennen  fei)  teilen  ober  befdjlefsen. 
©ftr.  SBtr.  vi.  144.  ©djelrer  2)lenf>0rb.  ».  iöoo.  f.  29.  ©dmell= 
fügeldjen  f (biegen,  fie  werfen,  bamit  fplclen.  ©.  @d>  feiler, 
©ebufier.       fd) i eilen  mit  ber  ftlbernen  S8üd)tf,  befted?en.  ©.$ranf. 

„fdjteflenb  ©ftebt,  faciles  oculi,  emissitii  oculi."  Voc.  ».  1618. 
d$  fd?lejlt  mir  toai  in  ben  £elb.  SBrgl.  unten  ©ebufl,  ©efd)of. 
Ow$l.  I   Da  kufit  Aan  o"  Glück  i~  d-  Haut  fchiafT'n!    ironifcb  l  b&& 

wäre  ein  ©lud.  £«6  ©cbiejlenb  (Schiafivd,  Schiaflat),  U$ 
2Bett  =  @<bief  en  nacb  bem  j?lele.  2)er  ©cbie fjgraben,  baju 
bejtimmt,  wie  In  2Iuggburg,  Nürnberg  (2Bagcnfell  161)  ic.  25le 
©cfeleilftatt,  9J?ünd)en.  Sabfcbrelben  auf  ©onntag  nad)  ©t.  3ob. 
^u  ©unwenben  1401  |u  einem  @d)lej?en  nad)  .Sclbelm,  abgebrudt 
in  ben  b.  2lnnalen  ».  1835.  ©.  415.  „3n  bem  jar  1425  fdjofj  man 
bie  ju  augfpurg  umb  ain  aubenture:  £>d)$,  fcbal,  jroa»  atm- 
broft,  «in  p«r  bofen,  t>nb  ain  ring."  Cgm.  213.  f.  252.  9cod> 
iefjt  fünbet  bat  alte  ©d)iejjen  mit  bem  Olrmbruft,  ©tabelfcbiefien 
feine  glebbaber.  ©er  ©cbfeper,  a)  ber  ba  fcblefit,  gewöbnllcber: 
©djüß.  ©djlejjer,  sagittarius.  Cgm.  32.  f.  18.  b)  ©djiejler, 
©cbeuflcr  (SchiailV,  SchoiflV,  SchuiflV),  wai  ©ebuffer,  @d)tiell= 
fügelcben.  SchoiflV  rick-ln,  mit  ©dmjfern  fplelen.  <0  ©cbiejler, 
5Bede*fd>lej?er,  ber  erjle  58ätferfned)t,  ber  bat  (rtnfd)iejlen  be$ 
SBrobeä  ju  beforgen  bat.  an $fd)tefien,  wie  t)d)b.,  «.  ©P-  ium 
Äriegäbienft  autfwäl)ten.  Wad)  ber  Snftruction  für  bie  -OTufterung  unb 
.<Kuftung  beS  £anbtfprfö  t.  1512  fratten  bie  l)ieju  Serorbneten  in  jcbem 
Bewirf  „ben  jmanjigften  Wann  a  uöjufdHefien  unb  ju  mväf)Un,"  utib 
„f8  ber  21ugfd)uf?  (bie  2Ui6waf)D  gemalt,"  von  ben  2lu$gefd)ofjenen 
cber  Qtw&t)ttet\  allnea  unter  jefjn  Wann  fünf  mit  langen  6pief,en,  jtveen 
mit  'Büdjfen  unb  brep  mit  iSermparren  ju  yerfeljen.  Oefcer  2(u^gcfd)of  ene 
mupte  feinen  ^egen  cber  tangeö  WeiTer  felb|l  ()aben.  2>ann  feilten  fie  mit 
b2t  3eit  mit  einem  £üt  unb  furjen  3iod  in  gleicher  garb  betreibet  merben, 
aud)  tf>rer  ieber  einen  j?reb£,  ein  ©djultert,  5Irmfd)inen,  ein  ©oder  unb 
ein  gutes  fcrmrtcfjeS  £irn&aut>et  fjaben,  über  t&rer  jefjn  foUte  ein  3e6ner, 
über  I)unbcrt  ein  3to  tt  meiner  unb  über  taufenb  ein  Hauptmann  ge= 
Ut}t  werben.  .Rr.  £ti)br.  XVIII.  428  ff.  XVI.  in 5.  ^urd>  ein  gjianbat 
»  166S  tvurben  bem  fianbauöfdjufj  serfdjiebne  fprieilegien  erteilt, 
j,.  ©.  bau  i)  ein  «u^ge»va>[ter  ober  au$gefd)oßnet  »ürger  (auger  be5 


©d)teg  409 


2Beinl)anberö  unb  ber  SBtrtlSfdjaft)  auf  eigne  Sauft  aUe  anbrc  offnen  Q)e: 
reerbc  treiben  bürfe,  in  atten  <pfemvertl)en,  bie  er  jitr  £aus>notf)burft  braudjr, 
gegen  3nnj  unb  Slusränbec  ben  Crinfranb  f)abc,  unb  oor  anbern  'Bürgern 
in  ben  Diatt)  ju  sieben  fer>.  ein  au«gefd)Ofjener  «Bauer  burfte,  nad) 
biefem  ^fianbat,  cor  unb  nad)  aufgeworfenem  ©ri^aub  ben  ^nlanbern  »er; 
taufen,  er  Jonnte  ju  feiner  unb  feiner  Äinber  £od)jeit  biö  auf  100  «perfoneu 
faben,  Jjatte  biö  in  ben  fünften  @rab  ben  (Sinftaub  in  liegenben  ©tüden, 
unb,  af$  besagter  ®d)ii(bner,  einen  8  lag  langem  Secmtn  jur  Bejahung  :c. 
SBeij  xoiriüdjtm  Äriegsbienft,  ben  er  mad)te,  fofften,  nad)  ber  Snftruction 
».  1512,  feine  9)?itgemciner  feine  £au£:  unb  JetbivirtOfdjaft,  wie  if)re  eigne, 
beforgen.  3n  ber  Ifyat  eine  QBeljrDerfaffung,  nidjt  minber  beut\d)  unb  tya&C; 
f)a\t  national,  a(6  bie  frühere  ®erid)t$uerfaiTung.  (?£  mußten  äivei;  peinliche 
jaf)rf>unbertc  franjöftfdjer  unb  preujüfdjer  @orbatere\)  unb  tbmifdjec  3urijreret) 
bajroifdjentreten ,  um  mieber  einigermaßen  auf  ben  ©ebanfen  an  t>a$  2Utc, 
2>eutfd)e  jurüdjufommen.  befc&Ußcn,  ergiebig  feou,  I)tnrctct)Clt. 
Sanb,  erben  b efd>te#en,  ftd)ten;  f.  oben  fdneßeu.  befeboßen 
(gelaben,  gefaßt,  gcrüflet,  fertig)  fe»n  mit  etn>aä,  auf  etroatf.  „2)a 
war  leb  gefdjnnnbt  mit  einer  anbern  2ugen  bef  hoffen."  2Hbertin$ 
©ueman  p.  152.  befcbleßen,  elnbcfcfefepen,  einfließen 
ein  ©etüeftt,  ei  burd)  <probefd)üife  femten  lernen.  (@d)on  Cgm.  600« 
f.  ij.  s«;c.  XV}).  clnbefcbojjen  ur.b  elngefd?o{jen  fepn  in  einem 
©efdjdft,  etf  rennen,  barin  orientiert  unb  geübt  feim.  ber  fließen 
(da'fchiofl'-n),  a)  erfdjleßen,  b)  In  ©Bretten  gerafften.  I  bi"  ganz, 
daTchoir-n.  c)  juldnglld)  fcpn.  @.  b.  f.  er  f  ducken,  ju= 
reiben ,  5urcld?enbc  2ßlrlung  Gaben ,  ju  ©tatten  ober  3u  Jpilfe 
fommen,  nüfjen.  „6o  öat  bod)  foldjeä  Verbieten  u.  nit  erfdjlcjlcn 
rcoden."  2.=£>rt>.  ».  1553.  f.  70.  „9)?lt  btttlfcbcr  Anrufung,  iljm  bef= 
ftalben  an  erfdjleßen"  (beljUflfd)  au  feijn).  Ar.  2öb{.  IX.  313.  „Or 
fonb  mir  mit  ahn  gclr  er  fd)  teilen."  «ER.  jjobel  Cgm.  568.  f.  255. 
„2ßcffen  Süßtr  unfer»  Stbeilä  an  bemfelben  gcblencn  ober  cr= 
fcfcleven  (bebllftld)  fe»n)  t b nuten."  &t.  2bM.  IX.  517.  „Slber 
Ibre  Söett  bdtte  nld>r  mögen  er  fließen."  ibid.  XI.  5u8.  „®ie 
folldjö  ,*u  v\i  guten  erfeboffen  ifr."  itibtg.  o.  15H.  p.  125.  „®ioie 
übel  biu  gdfce  erfolcae."  Stur.  II.  -154.  erfdjlejjlid),  adj., 
erfledlid),  roirfTam.  „Sine  tapfere  unb  erfd)lc§lid)e  2anfjfieuer.„ 
Ar.  2l)bl.  X\  III.  25.  „s23tc  am  fid-rfeen  unb  ctfd)lefjü*ftc«  bei; 
gegen  füräuneftmen  fen."  ibid.  X.  202.  erfcfclefcen  bie  SBolTeC?). 
//Unb  bie  lobc^  von  ber  äfften  well  fol  man  rourdjen  uuerfcb offen. . 
di  fol  au*  fallt  lebrer  nod?  faiu  3rd)cr  bDain  »voll  nld)t  erfcbjcßen/' 
^)affau.  ©tbt.^ecfcibud}  :ds.  „vberfdjie^en  roie  ein  ivaffer,  fo  ge- 
freurt,  concrescere."  Qai  überfließen  ober  blueten  ber  9?afen, 
profluvium  narium.  Xtö  Überfließen  tnb  Un'.yiileu,  redundatio 
stomaclii."  Voc  ».  1618.  »erf^leßen  firi),  aliin  SßorratI)  »on 
«Pfeilen  ober  »on  qjuloet*  unb  23lei  vetbrauc;cn.  verfcbiefjen  fidj 
au?  Übereilung  vom  reefcten  2Beg  abfommen,  fieb  verirren,  cig.  unb 


410  (Schief?  ©cfyoß 

flg.;  ffd)  perfekteren  in  eine  tyerfon,  in  fte  verlieben.  ftd>  »er; 
fduefien  etnetf  DingS  (d.  @p.),  barauf  »ersten.  „Jpan  aufgeben 
mein  gutletn  ju  9i.,  unb  üerfdjeufe  mtd)  beä  mit  bant  unb  fyalm." 
MB.  XXIV.  558  ad  1111.  cf.  ©rimm  9ttT.  125.  vcrfdjtej?  en,  »er= 
tiefen,    perfdjojjen,  exolctus.   Qto.  ©ramm. 

Der  ©d>fep  (Schlos),  aud)  ber  ©djicfien,  bei'  ©d)iejjer,  bie 
©cftiejjen,  ba$  ©efcfefeij  unb  ber  ©d)u|j,  ©elte  eine*  ©ebdubcä, 
bie  »om  ©runb  bi*>  jur  girfte  eine  ftdtfge  fenfredjte,  ein  SSterecf  mit 
barauf  gcfe&tem  Drepecf  oorftellenbe  Jtddje  Hibet,  ©tebelfelte  ate 

©eßenfaß  bet  Dad)feite  (gl.  i.  552  fctoj  frons,  absida  subadversa. 

Prudent.  Peristeph.  225).  ,,T><\  fiel  ber  fdjtep  barntber,  unb  et- 
flug  wol  XXIV  man."  „SSifdjof  Jpefnrid?  ju  2lagsb.  »etnüvoet  unfet 
lieben  fraroen  firdjcn  pafr,  vnb  machet  bie  fcfcönen  porten  ober  gefcbjej? 
ob  ber  fitcfccn  eingang."  2lugäb.  @lnon.  Cgm.  215.  f.  174.  251. 
Cgin.  570.  f.  74.  „Der  umbgcenbe  or^aiger*  ben  mit  vorn  an  ben 
f* teilen  (ber  WrUWffrcfce  ?u  Olugtfb.)  gemacbt."  MB.  XXIII.  527 
ad  1159.  „Der  Äirdjentf/urn  ju  ©anban  fci>  im  ©runb  gefunden, 
unb  Serfelb  t>on  oben  herabgefallen,  ber  »orber  ©Steffen  jumal 
bamit  etngangeu  —  müeffe  man  einen  neuen  ©cfefeffen  aufmauren, 
unb  oben  im  ©ipffel  beg  ©cfeieffentf  ain  f()lain  £f>ürelein  auffüren." 
Meichelb.  Chron.  Ben.  IL  242.  „©tcinene  Silber  am  ©ctylejjcr 
ber  Domfirdje  ja  ©atjburg."  Ducf&et  Gör.  276.  ©ftteübretter, 
an  einem  SSauernbaufe  foldje  Bretter,  burd)  roeldje  bie  untern  ge= 
mauerten  ober  gezimmerten  SÖdnöe  am  ©djief  biö  ju  ben  [Riefen 
Dad>rdnbern  fertgefeftt  werben. 

Der,  ba$  ©cbofi,  »brf.  ©d)ot,  ccnsus,  tributum  —  jefjt  in 
21.93.  unüblid?.  93rgl.  inbefien  ©djupjettel.  iüud)  Ijat  ba$  Voc. 
t).  1419  befcboffcn  cxactionare,  fd>offer  exactor.  Sßrgl.  oben 
v  c  r  f tf>  i  c  #  c n  ftd)  efneS  Dingo. 

Der  ©hoffet  Optnjg.  Jpbn.  G69),  Med>t,  meldet  auf  ber  OJIpe 
ben  Dünger  beforgt.  Die  ©cfrofibim,  nsd)  Jpbn.  67i  Vertreterin 
beS  ©djofferg;  nacr>  0.  9#oll,  ®el)Uftn  beö  Weifet,  unb  im 
2Binter  Qlnffeberm  über  bie  ©cfcafe. 

Der  ©d)oii,  d.  ®p.  ©efcboj?  (a.  ©p.  fcoj,  telum,  jaculum). 
,,illpfd)OJi  beleninites,  lapis  cinereus  aut  cai.dicans,  figura 
sagittae."    Voc.  fl.  161S-     SS'.icffdjOJJ,  fuimen,  Donnerteil.     „Gin 

«Hii£fd)Oii  in  je  jungffr  ftug."  Cgm.  273.  f.  85.  geurfdjoj, 
Jeuergeföojj,  Jeuerpfell.  „©aulpcter  ju  ben  fuir  f  djoajen." 
9lug?b.  Oied)u.  v.  1572  in  ©fettend  .ftunftgefd?.  108.  Der  9t  0 1  fd)  0  jj 
(£ecr),  ftg. :  teufet;,  ber  immer  antreibt,  cf.  II.  £{j.  ©.  717. 
©ctbfdjofl,    d.  ©p.  Balista,  catapulta,  a.  ©p.  felbfcoj.     „Umb 

{titien  btwbauni  zu  ben  fclbfdjofen,  v>mb  brn  fenen  an  bie  fclbfoDoj, 
»rnb  1000  cfafter  öerinet  fail  ju  ben  felbfcfeüjicn."  2lug^b.  JKedm. 
».1572.      „@  ter  n  f  cf?  0  %,    Stella    volans."    Voc.  ».  1428.      Die 

@<tio&nater,  Cgm.  54.  f.  15,  f.  ©ci?ufndter.    Da*  ©cfcojjtcr, 


<&d)Q$  <&d)\\$  411 

Cgm.  569.  f.  179,  f.  ©cbupgatter.       £>a$  ©efcbofj,  a)  wie  bcbb. 

b)  (Sine  2Jrt  befolgen  ÄopfroebS,  bag  befonberg  an  ber  ©Beitel  feinen 
®l£  l)at.  2)et  Sanbmann  »ertreibt  ei,  inbem  er  ein  mit  SBaffer  ge= 
fußtet  Irbene*  ©efcblrr  auf  ben  Äopf  nimmt,  unb  eine  gesoffene 
33lepfugel  gefebmoljen  barein  gle&t.  Jpie  unb  bei  wirb  ein  heftiger 
fernen  fommenber  unb  oergebenber  Unfall  von  ^«bniveb  fo  genannt. 

c)  3n  9curnb.  Ift  bat  ©efebup"  eine  Äran^elt  bei*  .Saßen,  In  roekber 
fie  rolc  toll  unb  jum  Äcpfeinrennen  bin  unb  ber  fdnepen.  „2Bem 
bt>  äugen  feboffen...  gut  fiir  ben  augenfcbupV'  Cgm. 753. f.  114. 
(Cf.  „2Bem  bte  großen  ©cbüff  geenb  unber  ble  2lugen  ober  unber 
bic  34n.  2Bem  ble  2lugen  trott)  fepnb,  unb  ibm  bie  ©djuff  In  ble 
Slugen  geenb,  ber  b«b  ble  2lugen  In  falteä  2öajTer,  fo  geligent  im 
ble  ©ebuff."  Crtolpb).  „2Bem  ble  großen  fdjüjje  In  ble  äugen 
gen."  Cgm.  824.  f.  36.  „2Bcr  bp  gropen  ©d)üjj  In  ben  jenben  bab." 
Cgm.  720.  f.  51.  „2BÜt  bu  &a$  ©efebo*  (tut  einem  ©djaben?) 
vertreiben."   Cgm.  303.  f.  233. 

„3*  fan  unter  bat  ©fcbroell  @tm  graben, 
3)ap  er  barnacb  bai  ©febop  mu6  b«bcn..." 
„..ble  ©fd)0J5  fan  leb  fegnen  unb  bellen."    J?.  ©aM. 
Sie  ©cbo&et,  ©efcbofcel  (Gfchöfl,  Gfchufl),  a)  allju  lebhafte 
unb  babei)  gebantenlofe  ^erfon.    b)  's  Gfchösl,  ble  ivelblldjen  Stelle, 
Je  chose.    fcbojjeln  (fchosln,  fchusln),  gebanfenloä  bin  unb  ber 
rennen. 

£)aä  ©cbofileln,  ©eboffet,  ber  Hänfling,  linaria:  canapcllus. 
OEon  feiner  2lrt  fcbufwelfc  ju  fliegen  V). 

,,©lng  ©ricnllng,  @d)6ffel,  (Smmerllng, 
Gltrlnct  frollcb  fing."    ©er  alte  ©cbüfc,  Sieb  ».  1644. 
3)le  ©d)öjj  (Scbous,  SchoufT-,  £ed)  Schaas),  ber  ©eboop  (a.  ©p. 

fCCj,    fcaoj   Fem.    unb    fCOjja>    feao^a    sinus,    gremium.     (^ 

fcbelnt  ber  2ülnfcl  gemeint,  ben  ber  fisenbe  Äorpcr  maebt;  brtfcoj, 

feotfCüj   l)eipt   triangulavis,    quadrangularis).      Muado',    \  ;u!j  , 

nim  mi'  au'  d-  Schoufr-,  bittet  bai  Äittb.  „.tfalfer  gubroig  IV  ver- 
fcblb  In  einer  ©ebof?  clnetf  pauren."  (!(;ron.  fnftrepb.  ©amm(.  1. 112. 
„£att  ein  llefneä  9)fl|lir>iolln  auff  ber  f  d)  0  ö."  flvent.  (Jbr.  359. 
,,jobanne£,  ber  auf  unfern  b^ten  ftbaltf  enfcblief."  Cgm.  631.  f.  9|. 
Tai  ©cbojjlcin  (SdielTl),  breiter,  faltig  vom  Selb  ab(tebenbcr 
©aum  uuten  um  ein  Sclbercorfet,  bebb.  ber  ©ebop  (a.  ©p.  fcojja 
lacinia).    fdjoiieln,  Im  ©eben  biefe  ©cböfFc  in  ^Bewegung  feken. 

2>er  ©ebuf?,  ivle  bcbb.  (a.  @p.  feuj,  plur.  fcujjl,  Jactus  unb 
jaculum).  „Sones  unb  aud)  pllljfcb  in  f."  Cgm.  213.  f.  198. 
©.  ©<bof;.  „einem  in  ben  @d)uf  reben,"  fein  Sorbabeu  sereitctB. 
©elbamer  I.  91.  £>cr  Srelbenfcbu^,  Äreujfcbuj},  ©ignatfebuf;. 
cf.  H.  JCb«  ©•  582.  2)er  ©ebu^^öartet,  aud)  jvoI  blo^  ©d)u§, 
lebbafter  übereilt  banbclnber^TJenfcb.  93rgl.  ©«bof^leln  unb©cbu^el. 
Die  6cbu£  =  #betn,   a)  jaculus,  f.  oben  ©cbojlnatter;  b^  ftg. : 


412  <5&)\\%        <Sd)ujl        ©djuef* 

lebhafte,  übereilt  »erfaftrenbe  Werfen.  Da$  ©cbufjgatter,  ©ebleufie, 
Cataracta;  J-allgatter  über  einem  2f)or;  cf.  ©ebofitor.  J)a^@(feuf= 
gebet,  ©tojjgebet.  Die  ©d>ufc  =  Öiinnen,  (Kinne,  bureb,  bie  Hi 
Überwaffer  auö  einem  £eicb  abfliegt.  ©c^«#jettel,  woburd)  unter 
ben  ßtnwobnern  beö  @erid)t$  Nürburg  nad)  bem  «Dermogen  etneö  jeben 
bat  «Ber^attnty  beö  ganzen  ©tfuerguantumä  »erteilt,  unb  fo  Don  ben 
Jpauptleuten  unb  OluSfcbüffen  $u  ©erltft  eingebracht  wirb,  o.  Jpa^jt 
©tatlfr.  p-  198.  3>rgl.  oben  ©djojj,  tributum.  Der  2tugfd)u|j, 
wie  i)d)b.  Der  2anb  =  2luäfd)ufj  (ebmalä  in  Bauern,  firanfen  ic), 
bie  Sanbwebr,  2anbmilij.  ©er  Qluöf  d)üiie*r ,  £anbwel)rmann. 
33rgl.  eben  auäfdjieiJen  3m  b.  £).£.,  ©aljb.  :c  nannte  man 
«Uueäfd)ujj,  pl.  2Iu$fd)üffe  bie  gewählten  Dorf=  ober  @emeinbe= 
Beamten,  fowobt  im  ©anjen  atö  jeben  für  fieb.  „@ln  Bürgcrmcifter 
unb  6  2lu$fd)üffe  ober  Didtbe."  jpübner  900.  «ßrgl.  «Borftanb. 
Siujjfdrajj,  Jürfdjujj  an  einem  ©ebdube,  ein  grfer.       „Nullus 

aedificialignea  domorum,  vuigariter  Uberfd)Uf5,  fabricare  debet." 
Hund  Metrop.  S.  1620.  II.  p.  452.  Der  23orfd)uii,  wie  bebb-; 
ber  erfle  Branntwein,  bai  erfre  9)?cl)l  be»  ber  Bereitung,  «Borlauf; 
«Borftofc  am  Äleib  :c.  Die  ©dju^cl  (Schuf  1,  Gfchufl),  übereilt 
banbetnbe  tyerfon.  ©.  ©djofcel.  fdjuf  ig,  fd>u<j  lig,  voreilig; 
übereilt,  fürfdjü&ig,  fürgcfd?upig,  worgefd)ü£ig,  »oreilfg, 
unüberlegt.  Der  S«pu^,  junget  SBdumdjen.  „12  dn.  für  einen 
SSagen  ©cfcüiJ  »on  14  bftf  17  ©dwbe  lang."  2Birjb.  93erjoliung 
beä  £olldnberl)olie»  »,  1784.  Der  ©djufjltng,  ©cbüfjling,  ber 
©d)opling;  fig.:  junger  Wenfd).    „Wli  ber  fcujjelliic  »ur  ftcb 

fciusjit  Unb  fld}  nid}t  cfcrumbet,  quomodo  surculus  recte  crescit/' 

»Iltb.  ^rebigten.  „Seil  nieman  mit  einem  febufling,  ber  fn 
einem  3ar  grwaefofen  Ift,  ben  menfeben  wol  je  tot  gef laben  macb." 

Oiupr.    0.    $r.    OvedjtbU*.       ©d?Ullng,     adultus,     adolescens. 

2ivent.  ©ramm. 

Der  ©ebufjer,  ©cbneaiügclcben;  f.  @d?iet;er.  fd)ufjern,  ia- 
mit  fielen.  ©cfeufer  =  Wüt,  wo  brgl.  gemacht  werben,  j.  SB.  am 
Unter^bcrg. 

febuflen  bie  SHc&fel  (fdjwab.),  w&$  febufjen,  w.  m.  f.  9?.QI. : 
bie  2ld)ffl  lägt  ba$  ©ebufien  niebt. 

Die  ©cbüpel,  a)  wie  l)d?b.  («.  ©p.  fcujjtU).  „W.uff  b 
©d)Üfil   fd)lagen,   liberius  traetarc.1'    Voc.  p.   1(318.     b)  2ÖCrE= 

5eug,  womit  ber  BdcEer  U&  Sörob  in  ben  Dfcn  fcbtcjjt  (a.  ©p.  fcujil, 
opeufeujü,  pala,  exes,  misellus).  „Dajj  reber  peef  ju  2Beilbetm, 
ber  mit  ber  weuffen  ©cfeüffel  fcbeujl,  bem  riebter  alle  jar  je  pan 

fot  gelcn  XXIV  dn."    ad  1524.    Cgm.  27.  f.  54. 


fdjufc,  febüfr,  frei?  fufl  ©.  288. 
©djuefter,  f.  ©cfcueb,  ©.  341. 


©djat  <Bdjaxt  413 

Oxeifye:     ©cfyat,    f  cp  et,     zc* 

(9Srgl.   ©cbab,   f*cb,  w.) 

©et  ©cfcatt  (Schad),   (d    @p.   fdjate,    genit.  fd?«te$,    Cgm.  89. 

f.  127  fam  ein  f&ataroe,  sicut  umbra,  a.  @p.  feato,  genit. 
feataroeä,  featuroetf),  ber©d)atten,  nod>  l)fe  unb  ba  in  ber^u* 
fammenfeßung:  fdjattf>alb  (fcliädhäl'),  adv.,  auf  ber  ©Ratten- 
fette,     fcfeattlaudjen,   abroecbfelnb  fonnlg  nnb  umroolft  feon. 

fchädlauchod,    adj.,    b.  2B.      o"    IchädlauchadV    Tag.      „fd)att- 

ledbtig."  föogcnterg  p.  2.52.  ,,©e$  ©rateS  ©djab."  ealenbev 
v>.  1175.  Cgm.  75.  „So  roeit  ber  fd)ab  (fdjabroe?)  bawon  geet." 
MB.  XIII.  357.  SSeit  gctvo&nlldH't  1(1  bie  aud)  im  .fttfb-  elngetfffene 
ftorm,  n>eld>e  in  ber  ©ialeftautffpradjc  ganj  mit  ©d?aben  jufammen= 
fallt,  unb  baber  oft  ju  2öortfplelen  Qlnlajj  gibt.  Der  Bam  macht 
an  Scha'n  i"  nieTn  Gart  n.    0  Vihh  one  Hüot3c  gt;t  gecn  i"n  Scha'n. 

2Ötrb  ein  ©pilman  ober  giner,  ber  @ut  für  Cröre  nimmt,  belefbigt, 

fo  foll  er  ju  feiner  ©enugtbuung  beö  93elefbiger$  „fdjaben  an  ber 

roent  an  ben  baltf  flauen."    Dic^tb.  Ms.  p.  1455.       fdjettigen, 

flattieren.    Cgm.  821.  f.  29,  30. 
©catt.    3«  'n  ©catt  legen,  franj.  mettre  ä  l'ecart  (ital.  scarto 

von  scartare,  eearter  im  Äartenfpiel) ,  bcfeltigcn,  verbunlcln,  af- 

banfen,  <|uie£cleren. 
Sie  ©catel  (d.  ©p.),  ital.  Ia  scatola.    ,,©ie  ©catl,  batinn  bic 

grepbalt  llgen.."  Sbtg.  ».  1514.  p.  7.     ©emetne  5tu^fprad)formen 

bieoon  finb:  Gftattl  unb  Gfpattl,  n>.  m.  f. 

©er  ©efedtter,  ©epetter,  ©telf fdutter,  locfere,  unbiefete  Miu 
roanb,  role  bie,  wetdje  burd)  Überleben  mit  2elm  ober  Älelfter  ftelf 
gemacht  rclrb,  ital.  bucheratne  (pon  bucherare,  burdH&djcrn?),  franj. 
bougran.  „©dKttertud?  ober  fogenanntc  ©iebleimuanb."  9J?autl)= 
£)rb.  0.  1763.  „2fln  weijje  von  fd)äter  leimba*  gemalte  pünben." 
SBftr.  23tr.  V.  167  ad  1580.  „9io tfd?dtcr,  rubilinum."  Jpbn. 
Voc  p.  1445.  (©d)U>ei$ :  ber  ©  cp  e  r  t  e  l  unb  ©Werter.  „@ln 
SKocP  gefüttert  mit  ftnen,  rc»(Fcn,  jarten  ©Retter."  ©elter 
p.  Äalferfperg).  „?eubal,  balblftn,  (*fd)dtr."  Slugöb.  ©tabtb. 
cf.  fdjftter. 

fdjdttem  (fchäda'n),  laut  auf  ladjen,  febdfem,  fdjwa&en,  fdjrepen 
wie  bie  elfter;  Hingen  role  ein  gefpaltener  Stopf,    „fdjettetn, 

olla  sonat  vitium."     Voc.  t>.  1618.      ©a£  Gfchädo',   lautet/   \>eX~ 

rcorreneS  ©efdwdfj.    ,,©le  @d)dtter  =  l)d^  ober  Wer,  pica." 
<p.  ©analer  214.  215. 
©er(?)  ©d)ait  (Schaad),  (@&iemgau)  Äeil  jum  £ofjfp«tten.    SSrgl. 
bie  folgenben  formen,  wie  aud)  ©Reit  unb  freiten  neben  fdj«f- 
ben  unb  fdjelben. 


414  @d)ait  ©cfjeit 

3)ie  ©galtet  (Schaadl,  Schaa'I),  £drf  chattet,  wie  bebb.  ©djeltet 
(a.  ©p.  feeittta,  vertex).    fdjatteln  (fchaa'ln),  reie  l)d>b.  fc^et= 

tetn.     (jtfceititOU,  discriminare.    gl.  i.   514). 

Die  ©Ratten  (Schaattn),  ber  ©pan  ober  2lbfaH  bct>m  Jpauen, 
Jpobeta,  au*  wobt  ©«gen  be£  Jpoljetf.  3n  Wunden  werben  bie  2lb= 
falle  »on  glmmeröolj  von  ben  @chaften  =  23eibem  büfcbelweife  in 
bie  Käufer  oerfauft,  wo  man  biefe$  leicht  entjünblicbe  Material  jum 
Reisen  ber  Öfen  unb  sum  .Soeben  benußt.  „Der  feiige  gribericuö  ju 
JHegenfpurg  t>at  ba£  33rob  in  jpotjfcbaitten  verfehlt/'  sp.  2lbral). 
„Jpew,  ©trob,  ©chatten  unb  brgt.  foHen  fo  weit  aW  mügltcb,  »on 
ben  gewrftdtten  binbangelegt  werben/'  S.Otb.  ».  1616.  f.  592. 
„9(tmb  bann  bürr  ©  ch  a  i  1 1  e  n  ober  ©pdnn  ali  bie  «pinber  ober 
©chdjfler  haben."  geurbuch  ».  1591.  „Wan  fot  furbaj  bbain  hang 
in  ber  innern  ftat  mit  fchalttetn  beefen,  noch  pejjern  fwaj  ifjunt 
mit  fchaiten  gebedt  ift,  aber  mit  fdjfnbeln  mag  »eberman  beefen, 
ob  er  will."  9J?ünd).  ©t.9?.  Ms.  ».  1423.  f.  102.  9B(tr.  «8tr.  VI.  104. 
„Äatfer  Jpainrfcb.  gteng  für  ain  simerman,  als  er  arbait,  »nb  bo  wai 
bei  im  ain  finbleln,  bai  fpftt  mit  ben  fchaitten  onb  legt  mit  ben= 

fclben  fc^ttitten  bifen  Wtil  Dominabor  a  mari  usque  ad  mare." 

Cgm.  43.  fol.  268.  Sp adfdjatten,  bie  unter  ber  J^ola=  ober  3im- 
mermanngart  entfielje«.  Jpobelfcbaiten,  1)  Olbfall  unterm  Jpobel, 
2)  2lrt  sjKeblfpctfe.  ©ag  fchaiten  (Sägfchaattn,  £biemgau),  ®dg= 
fpdne,  fonft  ©agfletwen.  5K.51.:  Wo  ma"  Holz  haclu,  gibts 
Schaottn.    jjefuttifebe  2uftlinge  halten  ftd)  lieber  ju  »erbefratbeten 

ali    JU    lebigen    <Perfonen,    bamlt  d-  Schaattn  bey'n  Stok  bleibm. 

an  Drek  au  zwaa  Schaatfn!  berbe  9Serweigerung$formel.  Auf 
an  Schaattl  geben,  friegen  (in  fpdrlicber  Portion).  //Wußten  (ftatt 
bei  «Sielen/  nai  ibnen  gehülste)  einä  auf  einem  ©cbeitltn 
nemen"  (ft'd)  mit  Unbebeutenbcm  abjünben  laffen).  Qluent.  (Jbron.  339. 

Hai  ©Cfeaitenbldttlefn  (Schaattnbla'l,    Schaa'nbla'l,   «Blatt 

ungefduerten  £aige$,  nach  bem  Slbbacfen  bei  SSrobeS  gebacken,  um, 
jerbrüdt,  in  ber  ©uppe  gegeffen  ju  werben  (Straubing,  b.  20.). 
>Brgt.  «B?ag  =  @djaben.    Sie  ©cbaltenfraiö.    (R.W.:  Da  mecht 

aanac  glei'  d'  Schaattnfraos  lu-iagng,  bai  ift  erbärmlich,  nicht  mit 

anjufefyen.  Hai  ©chaltcnbdubtetn  (Schaa'nhaibl) ,  b.  SB., 
Jpaubc  mit  Sappen,  bie  über  bie  Obren  herabhängen.  2Benn  ei  in 
einer  wirjb.  «Oerorb.  p.  1789  beipt:  „®le  Sluäfubr  bei  58rennl)olaeö 
in  ©chatten  ift  »erboten/7  fo  ift  hier  wol  ju  lefen  ©cbelten.    £>ii 

Voc.  ».  1482  hat  fdjapt,  fpon  carpenta,  gl.  1.  142.  572  fc^elta 
sarmenta,    o.  S6  fpan  vel  feeiba  astula. 

Hai  ©ebett  (Scheid),  plur.  ©Reiter  (Scheidac),  SMmiti.  @cbeit= 
lein  (ScheH),  1)  jebe$  ber  ©tüde,  in  bie  ein  93aumflo$  gefpalten 
ift  _  vom  ©pan  =  ©djeitlcin  (Spafcheri),  wetcheö  no*  weiter 
in  ©pdne  gefpalten  wirb,  an  bitf  aum  a3ach  =  ©d)eit,  mit  welchem 
ber  »aefofen  geljeijt  wirb  (fdjwelj.  ©d)it).    2)  (9?ptfc^0  cottectb  für 


i&d&ett       <&d)\t      @^tct       ®d&ot  415 

gefpfiltene»  93rcnnI>ots  überhaupt.  Jperrenfcbeit,  berrfdjaftHcbe* 
S3efolbung$bol|-  Jp c r r c a f d> c i t  fahren.  5)  ©tuet  Jpoli,  ju  irgend 
einem  lit  ber  Sßortcompoft'tfon  näber  bezeichneten  3  wecle  bienenb. 
malteUfdjeit,  jum  Otatteln  bienenb.  Oi tcr;tf djett,  Sineal  ber 
®erflcute.  35a$  Dielbfcbclt,  2Öägf*elt,  ^ i e I>  =  f d? e i 1 1 e i n 
(ZiTchei'l),  beweglich  ©tuet  Jpctj,  wie  ein  fold)e$  ju  beiben  ©eiten 
ber  2öage  eineö  $al)tmxH  mit  ben  gugftrangen  eingehängt  wirb, 
©ilfdjeit.  gronfperget  ».  1555.  f.  15.  20»  55.  „jjugfebeft,  eln= 
fpännige  2Bage."  Oiottm.  Dr.  9)?inberer  Cftrleg$*arjnep  ».  1620.  p.  27) 
nennt  bie  Sttutftcte  ©cbnoltfcbefbt  (f.  fd>n  eilen).    3m  Voc.  Arch. 

1(1  brum  =  fd)eit  monochordium,  im  Voc.  ».  1429  ©d)  lad5=  fcbel  t 

ober  33er fd?et t,  cylindrus.  4)  ein  ©cbeit,  ein  paar  ©Leiter 
©torffifeb.  33u*er'$  f.  2ß.  III.  69.  81.  Sie  @*elter  =  befg  (Sc*), 
©cbelterbaufen.  25er  ©cbeiterbaufeu,  1)  wie  bd)b.,  2)  2trt  (Sper= 
fpeife  mit  aufelnanber  gefebiebteten  ©emmelf*nitten.  35ie  ©cbelter= 
läng,  gefeßllcbe  Sänge  bee  ^rcnnboljfcbelte?,  in  Wüncben  hxf~.  ©*ub. 
25er  ©cbeiterling  (Jjpbnr.  Sungau),  paun  auö  Jpotj. 

fabelten,  fpalten.  Jpolj  fd)  eiten.  Voc.  p.  1618.  2lmberg. 
©tbtb.  20.  (6*wäb.  ©pr.2ö.)  „3ft  ein  gueter  9Kenfd),  läpt  Jpotz 
auf  fieb  febeiten."    farfebiton  coneidere,  gl.  i.  641.    gefeiton 

caederc  (taedas),  i.  1256.     Prud.  c.  Sjram.  I.  265. 

f cbitter  (fchido'),  adj.,  bünn,  lurfcn&aft,  nfctjt  bld)t  ober  gebrängt 
genug,  befonberä  von  Selnwanb  unb  anbern  Mengen,  aber  au*  von 
Jpaar,  ©etreib,  ©eboljen.  „25a  mu(5  b<x&  Spaat  febitter  fepn,  wie 
batf  Strapb  ber  armen  Seutben."  ,31$  er  nun  befagfen  flehten  SSatb 
unb  fcbutteret>  Jpolj  erreicht."  Sp.  Olbrab.  „«Bor  3al)ten,  als  no* 
ble  Jpoljwaren  be»  weltten  fo  febitter  nit  gewefen."  Jpofcammer= 
£>rb.  ».  1640.  9Son  ben  In  ben  gebrängten  Jelnb  fallenben  mittern 
„ej  in  ber  enge  wart  fd/iter,  rcAt  alt  in  clm  pflur  tut  ein  jtarc 
ungewiter,  fu$  wart  ber  beibentnm  pon  in  bef*ouret."   Sobengrin 

p.  116. 
25er  ©cbiet,  SIrt  ftifcb,  Kappe,  Dlaubalet/  cyprinus  rapax  L.  „3n 
ber  febietten  unb  präven  lald)  In  ber  2immer."  MB.  VIII.  279 
ad  i44i.  „©ebltt"  in  ber  SlUmübl.  Serie.  t>.  granEen  I.  62.  3m 
@blemfee  fommen  glfcbe  unter  ber  Benennung  „SKotbfcblebeln, 
JHobrfcbiebeln"  vor.  9Srgl.  a.  ©diferllng  unb  ben  bep  <popo= 
witf*  unb  Jpofer  angefüöt'ten  ©cbiel  (Schfodl.,  Schio'l?),  perca 

lucioperca  L. 

©er  ©d) ott,  mie  bd)b.  ©djotte,  namcntlicb  l)  S)?6nd)  einei  ©ebot- 
tenft öftere,  toie  eö  beren  bltf  auf  ble  neuejie  ^eit  In  öiegeneburg, 
2öürjburg,  früber  aud)  ju  (Sicbfiätt,  Nürnberg  ic.  gegeben.  25ajj  ber 
Ttamc  ©Rotten,  ©djottlanb  urfprünglicb  auf  3tl«nb  gegangen, 
l|t  befannt.  ©cottono  lanb,  Hibernia.  gl.  o.  589.  9cod)  «Hüentfn 
in  f.  (Ebr.  unterfcbelbet  ble  2ßilbf*otteit,  b.  &.  3«n  ober  3r[onber, 
pon  wel*en  ble  immet  no*  gaelif*  rebenben  Jjpocbfdjotten  flammen, 


416  ©<f)Ot 

»on  ben  jcfct  fogenannten  (englffcb  rebenben)  ©Rotten.  ©cbot^ 
t  e  n  f  1 6  fl  e  r ,  »on  fcbottifcben  (b.  I).  rool  meift  frifcben)  93enebfcti= 
nern  vom  12**"  Sabrb.  an  mit  al$  Verbergen  für  ibre  na*  bcm 
beil.  Sanbc  roallenben  ganb&ente  erratet,  (rote  benn  bfe  frübern 
«Dtfffionäre  ©aHu6,  ßilian,  Kolumban  w.  ebenfalls  ©ebotten,  b.  b. 
Stldnber,  geroefen) ,  gab  etf  a°.  I2i;>  in  Deutfcblanb  nfdjt  roenfget 
ali  15,  ble  eine  Kongregation  bilbeten,  »on  roelcber  ber  jeweilige 
Olbt  be$  9iegen$burgffcben  &fo\ta$  fprafeä  roar.  „Scotti"  I)aben  fid> 
alä  <pfeubobifd)6fe  nacb  ber  Ä'dditia  III.  §.  r,5  ju  ben  Kapitularien 
bei  2lnfegifn6  im  VIII.  unb  IX.  Safcrb.  auf  bem  Kontinent  berunt; 
getrieben.  2)  (d.  ©p.)  berumjleljenber  Ärdmer  (aus  ©cbottlanb  ?). 
3n  tKegen^burg  burfte  1501  fein  ©ebott  me&r  „ju  bürgern"  auf; 
genommen  roerben,  frembe  ©ebotten  burften  niebt  be»  eingebür- 
gerten «Schotten  abfleigen.  ©ie  mujjten  ju  anbern  QBirtben  unb 
©aftgebern  unb  niebt  ju  ben  ©ebotten  cinjleben  unb  il)r  ©elb 
jebren.  ®em.  9?eg.  Kbr.  IV.  57.  520.  3n  ber  Sanb^Orb.  ».  1553. 
£it.  V.  3irt.  2  roerben  von  einem  Verbot  gegen  „Sanbfarcr,  Kramer 
unb  Jpaufterer"  aufgenommen  „bie  ©ebotn,  aud>  anber,  bie  mit 
guter  unb  geregter  rcbar,  "ftemlfcben  ©olb,  ©Über,  ©amat  unb 
©enben  bie  Klofter  unb  Kbtmanjjfift  befugen."  „©ebotten,  2Bal^ 
Ionen  unb  bergleicbcn  jpauft'erer."  »Kunftbler  ©tabtreebt  ».  1668. 
3m  £nrol  beipt  man  (nacb  9ticotat^  oftr.  3biot)  noeb  beutjutag 
jeben  Jpaufterer  einen  ©Motten.  3n  tyreufien  fagt  man  „roarte 
blä  bfe  ©ebotten  fommen,"  b.  I).  biä  eä  ©elegenbeit  gibt, 
cfr.  bat  febroeb.  ffottbag. 
Der  ©ebotten,  Cluarf,  ber  au$  ben  Wolfen  »on  füjjer  9J?f(cb  (auä 
ber  3«tcn)  abgefonbert  unb  erbalten  roirb,  in  ©egenbalt  bei 
Qjmti  arxt  faurer  Wllcb,  welcher  itopfen  bcf{jt.  9?a<b  93.  0.  Woll 
ift  im  j>iHertbal  ber  au  ff  er  (obere)  ©ebotten  jener,  ber  benm 
gibjteben  bc$  Ädferoafferä  aufwärts  fieigt  unb  fü§  ift,  33oben^ 
fdjotten  aber  ber  bahey  §u  33oben  faHenbe  faure.  3lu£  beiben 
jufammen  roirb  ber  ©cbottenjtger  ober  eigentliche  @auer= 
fc&otten  bereitet,  @troa$  anberS  i\\  bie  fcfcroeijertfcbe  Schotta~, 
worunter  bie  vom  gfger  abgefonberten  rodfferfgen  Steile  ober  ble 
9tacbmolfen  verftanben  roerben.  Dabin  vielleicht  aueb:  „Der  ©ebot- 
ten maebt  im  in  felm  paueb  gerumpel  grofj."  Cgm.  714.  f.  290. 
Gl.  a.  öki,  i.  120.  1082:  „fcotto  vel  flegilmelo,  fnegitmel, 

battudo."  Diut.  III.  151  fcotte,  barbuta. 
Daö  ©cbottelein  ober  ©cb  Ott  er  lein  (Schetta-1),  (tfücbenr 
®pr.)  qnarfdbnlicbe  Waffe,  tU  au^  jerfebnittnem  93rateu,  serfto^nen 
j\rebfen  ic.  mit  bengefeftten  Knern  :c.  gefönt  roirb.  53  r  d  t  e  n=, 
Rennen-,  Sitebi;,  £eber^,  ©pfnat=  :c.  ©cbotterleln. 
55rgl.  ©ebotten,  ©cbött,  ©ebotter.  <£$  jeigt  \id)  übrigen* 
eine  feltfame  ^ufammenftimmung  in  ber  23ebentung  bureb  bie 
formen  ©djober,  ©djoef  unb  ©d)6tt,  nnb  fo  mabnt  felbft 

biefe* 


©d&ot  @^ut  417 

bietet  ©djottelein  an  ©djoberlein.  fiottig  (Jpübn.  418. 979), 
abgefdjmacrt.  Cf.  Der  2Belnfd?enf  „foll  fainen  fd>otten(?)  2ßefn 
anflehen,  weil  er  ungefunb  unb  man  baoon  ben  raifenben  ftain 
gewinnt."  Cgm.  714.  f.  280. 
3>a$,  bie  @d>ott  (Sched,  Schied,  b.  ob.  Scheid),  »anbei  gladtf, 
Im  il.2.  unb  bapr.  2ö.  gcwolmlid)  üo,  anberrfwo  auefe  weniger,  unb 
n>ol  nur  24,  20,  12  Jpanbuoll  (Sföjjcn,  Reiften,  bauten,  ÄnocEen) 
fjaltenb.  „Win  fdjot  fcorb*."  MB.  XXI.  453  ad  1409.  „5lin  fdjot 
tiatbet."  Meichelb.  H.  F.  IL  II.  224  ad  1418.  „Jpaar  JWal  fc^ott 
ober  bafür  ad)tjig  dn."  ibid.  310.341  ad  1530.  ,,Lini  septem  scoti." 
Gl.  o.  224  V.  1023.  ,,C.  scotas  lini  non  purgati."  MB.  I.  41 
circa  1166.  „II.  scotae  foeni."  MB.  XXII.  15  ad  1126.  93rgl. 
©  d)  Ü  1 1. 

an f* ottein  (jffcheidln,  b.  2BJ,  in  „@d?otte"  binben. 
fd)  ottein  (fchodln,  fcho'In),   1)  fd)ütteln,  bin  unb  6er  bewegen, 

coneutcre,  cjuatere.  'Köchin  muas  's  liaafs'  Schmälz  a~  dac  Plann 
fleifsi'  fchöttln,  das  'Brandnudln  riet  ä~brenna\     3n  ber  9J?«nejT» 

©.  II.  57  fagt  ber  ©oell:  „"Den  acbfelrotten  cfcan  er  wol  je  prlfe, 
melfterlid)  ben  boubetfdjotten"  ('2lrt  vonfcdnjcn  oberXanjweifen?). 
2)  gefcfcüttelt,  crfcfcütfert  werben,  jid)  fein  unb  ber  bewegen.  Da 
fchöttlt    eppas    o"    dac    Schachll,    os    muos  net  feit  'packt  fey\ 

3luf  bolperidjtem  2ßege  fcbottelt  ba$  guljrwerf  unb  wer  barauf  fifcr. 
er  ladjt,  bajj  im  ber  93aud?  fd?ottelt.  „25er  lewe  fürd)t  ber 
reber  fdjot  ein  an  bem  wagen."  Cgm.  38.  f.  64b.  ©Mottle nb 
(fchottla~d) ,  partic,  adj.,  beweglfdj,  locfer.  „©cbottlenb  rof?, 
bat  bod}  unb  tjart  trabt,  cquus  suceüssatör."   Voc.  v.  1618. 

fd) ottern,  »rgl.  b.  »orlge.  ,,2ßic  mufj  fbm  b<x$  Speti  gefdjottert 
tyaben"  (oor  2lngfi).    ©elbamer. 

35er  ©djotter  (Schödo*),  Gollecrio^ame  für  fcatf  mebr  ober 
weniger  jerbroceelte  ober  serriebene  ©eftein,  welcfeeS  ft'dj  am  Ufer 
von  »ergbädjen  unb  gluffen  abgefefjt  fünbet:  ©rletf,  ©rant,  Met, 
glarea,  xegug;  (Dbrm.)  ©djutt.  „einzelne  auf  ebenem  ftelb  »or= 
tommenbe  ©ranitblocEe  (5  ü  n  b  l  i  n  g  e)  |"tel)t  #lurt  (^cfdjrb.  ber 
©brg.  p-  211)  für  ©efcfcjebe  »on  aujierorbentlfcber  ©rojje  an,  bie  ju 
jener  jlutjeit ,  bie  unfer  balbeg  «ßaterlanb  mit  ©  d?  0 1 1  e  r  be= 
beute,  unter  bem  übrigen  ©teiugewüble  mit  fortgetragen,  unb  erfl 
in  jenen  nieberen  ©egenben  abgefefjt  worben  ft'nb. 

25fe  ©d)ütt  (Schid,  sing,  unb  plur.),  »ünbel  autfgebrofdmen, 
nidjt  jerrütteten  ©trobetf,  auf  weisen  in  ber  (Kegel  anbertbalb 
©arben  Dorn  ungebrofdjenen  ©etreibe  geben.  OBagnet  Sio.  -  unb 
Gam.^eamt.  I.  p.  217).  2)aö  Sc'hüd-  o^cr  Schüder-|trO  wirb 
aU  langetf  vom  2B  i  r  t  =  ober  9i  ü  1 1  -  ober  ÄrumnirftrD 
unterfcbjebcn.    93rgf.  ©  d)  0 1 1. 

fc&ütten  (fchidn,  fchi'n,  ö.tyf.),  a)  xni  ba*  im  £d)b.  in  blefem 
©tnn  üblichere  abgeleitete  fdjütteln  (a.  @p.  feutfan,  feuttan, 

ecfymdler'&IBfliKrlfdjeaSKovttrtntd).  III.  Zt).  35  b 


418  &d)ut 

quaterc,  concutere).  Den  Äopf,  einen  93aum,  33lrn,  §pfet  fd)iit= 
ten.  (£«  fd) üttet  (fchitt)  mld)  »or  ftroff.  ,,®d)tittenbe«  gteber/' 
©egenfaß  be«  fn&tgctt,  *? toftcnb en.  Dr.  gjflnberer  162ü.  f.  158.  Der 
©Mütter,  einmalige«  ©dnitteln.  Gin  53annjaun  mufi  fo  feft  fern, 
„bafj  wenn  ber  Amtmann  auf  bemfet&en  ftcet  unb  bre»  @d)iitter 
tönt,  im  betreib  Sannjaun  olme  alle  Wfrtel  erhalten  möge."  QBllb«-- 
fcutet  <£öc&aft.  Cbm.  5238.  f.  7.  123.  entfd) litten  ff*  ober 
einen  anbetu  eine«  Ding«,  d.  @p.  ft'd)  ober  l&n  baoon  lo«  machen, 
befreien,    glcld)fam  e«   abfdjiitteln.     „QBUl  feljen,    wie  id> 

Jttld)  beffett  cntfd)litte,  extricabor  aliqua."  „Der  fd)ulb 
cntfdjüttet  werben,  eximi  noxa."  Voc.  v.  1618.  „Dar: 
um,  fo  fömitcn.ft'e  fid)  afcrmal  «fc&t  entfd)ütten,  fie  rodren 
gefallen  in  ble  <pon  bc«  3el)njdt)rlgen  ^rieben«."  „Daf?  ®egen= 
t&elt  fiefe  ol)nc  ©runb  ju  befd)6nen  unb  entfd)  litten  »ermeint." 
Ar.  £l)bl.  XI.  p.  iS6.  570.  „Dap  einer  foüte  fepn  unter  einem 
Surften ,  unb  mann  bcmfclben  dürften  9(0tl)  angfenge ,  ba§  et 
nldjt  fiulblg  feint  follte,  ll)n  ju  en  tf  d)ü  tt  en."  Ar.  2t&M. 
XI.  348.  „Die  Bürger  In  ber  ©tatt  wußten  fein  hülff  nod>  (Snt-- 
fd)  li  ttung."  Qloent.  (Jöron.  392.  „©eorg  ».  £ld)tenfteln,  ber 
juoor  tyreffa  entfdjüttct  unb  erlcblgt  batte."  „Seinen  ©obn 
dafpat  uub  anbete,  ble  ju  <pafia  umbldgcrt  waren,  ju  entfd)üt= 
ten."    Jpiftor.  ber  ».  ^runb^fcerg. 

b)  3n  SSeraegung  fcken  nldjt  blo«  trodne  In  lljren  £f)ellen  be- 
tweglldje  Waffen,  fonbern  and)  jebc  2lrt  »on  gliifft'gfelten,  unb  »om 
gemeinen  @prad)ge&raud)  bduftgft  ftatt  g  l  e  &  e  n  »erwenbet.  Q.  « 
fd)üttct  (fdiitt),  regnet  flatf.  Der  ©djütter  (Schieb1), 
ftarfer  Oiegengup.  Gib  acht,  das  d-  net  fchidft,  bafy  bn  riebt« 
verfdjüttcft.  Qi  »  e  r  f  d)  ü  1 1  e  n ,  ober :  ble  (Suppen  »er: 
fd?  litten  bc\)  Gin  cm,  beffen  ®unft  ober  Zutrauen  verfefeerjen. 
„2Begcn  feine«  (taten  Steffen«  bat  ber  reiche  ^raffet  bei)  unferm 
Jperrn  ble  ©uppen  »e  rfd)ütt."  ty.  2lbra&.  Die  Otnfdjütt, 
2lufbet»af)rung«ort  für  ©etrelbc,  wo  e«  nemlld)  an=,  aufgefdjüttet 
wirb.  £.0i.  ».  1610.  f.  505.  Die  (2infd)ütt  (EPfchid),  Ort, 
j»o  Unratl)  unb  brgl.  In«  ©affer  gefd?üttet  ju  werben  pflegt,  @o 
heipt  ein  tylafc  in  ®?und)en :  31  u  f  ber  @fnfd)ütt.  Die  (?) 
Jpfrtenfd>utt  (©rabfelb),  *Jeit,  wo  ber  Jplrt  feinen  £ol)n  an  ®e= 
treibe  etl)d(t. 

c)  (»on  StüiTcn)  fd?üttcn,  anfd)ütten,  Crbrcld)  «nfd)t»emmen, 
auffd)i»emmen.  „SSo  aber  bai  2Baffer  jemanb  In  grtepwel«  gibt 
unnb  anfdjüt,  fold)c«  foll  bem  e«  geben  unnb  angefdjütt 
W,  suflcen."  £.Drb.  ».  1555.  fol.  CXX.  „@i»a  baj  Sföajjer 
fd)ütt  »beraa  in  »nferm  lanb  mitten  in  bem  2ßajjer  ober  auf 
eine«  anbern  gingen,  blfelb  ©  d)  ü  t  ifl  »on  Otedjt  unfer.  9in 
tat  bl  fcunatv  gefd)ütt  mitten  in  beut  Sßajjer  ein  2öerb." 
MB.  XIII.  252  ad  1535.      Cfr.  MB.  VIII.  280  Ob  aud?  ble  SMber 


(gcfmt  419 

verrcr   in   ber   «Schütten   (nfber   fdjütten?)   toutb  .  .  . 

Cfr.  MB.  XII.  202. 

<i)  Grbreld?  anhäufen,  aufkaufen  überhaupt,  elnbainmen,  a\xf- 
bammen.  „Dß  burd)  ©djüttuug  unb  9J?a»mig  bet  neuen  CBener 
biöroeilen  ben  anfio)Jcnbcu  großer  ©d)ai?e  erfolgt,  fo  fott  nlemanb 
obne  (Srlaubnlfi  einigen  2öer>er  fcjntten  ober  madjen  laden. 
„?ten>e  2Öe»crf?dtt  fänttten."  Ö.Spf.  S-Örfc.  v.  1657.  p:  494.  „Da£ 
id;  einen  anfangt  einen*  nmjeri*  unb  ein  tbamm  gemacht  unb  babe 
fd)utten  lafjen.  Weinen  2öet>et  am  üieieben  ?O?o0  fambt  einem 
»envadbfen  ungefdnttten  morgen,  bober;  gelegen.,  ben  id? 
für  neron  morgen  fambt  bem  ungefd).  »tten  morgen  »erjinft 
babe."  MB.  XXV.  403,  468.    „Valium  epn  «ufgefdjltte  »ete." 

Voc.  Arch.  25. 

e)  ftg.  umbammen,  bewahren,  fdjuljeti.  „Der  Jpofmeiftet  voolt 
feine  Wiener  febütten."  Slöent.  (Sbron.  4i5.  „Smpbaben  eud) 
in  unfern  fepirmen  unb  b  e  fd?  ü  t  u  n  g."  MB.  XXIL  311  ad 
1549.  „Do  befdjutten  ine  bie  ftaen."  SanbatioS  Cgm.  577. 
f.    254.>> 

Sie  @d>utt,  i)  (fttancen)  bet  ©dnitt.  „Sie  Sßauberrn  fallen 
bie  ©cbütt  »on  ber  ©aflfen  rceafd)  äffen."  SBapreitt!).  8euer=£>rb. 
r£>cx  ©  d?  ü  1 1  =  E  n  e  d)  t  (&3irjb.). 

2)  Die  ©cbütt  (Schid),  sinfebittt  (A^ichid) ,  grbrcld?, 
5>«ö  ein  $lu|;  innerljalb  be£  5Saf[er6  ober  am  Ufer  angefebroemmt 
unb  aufgekauft  bat :  §-lu£  =  3nfcl  ober  2öerb ;  2lnfd)n>emmung, 
alluvio.  „©djütt  ober  &3erb."  MB.  XI.  305.  „^nfdjutt 
ober  ®tlc$."  l\ü.  Sanböbut  ü.  I5u9  (bar>r.  .^auöeöl)ot)eit  über 
bie  jperrfdjaft  Donauftauf).  „2B  e  r  t  b  unb  21  n  f  d)  ü  1 1  e  n." 
Ar.  2bbl.  II.  215.  Die  ©d?ütt  jwlfcben  jwep  ^»ijarmen  in 
Nürnberg. 

„einen  fee  bei  ©gern  id?  ba  fanb, 
barnad>  rolrt  Stcgemfee  genant. 
£egernfee  bie  rolrbig  fllft 
auf  einen  feltf  gebauet  ijl, 
ber  felä  bat  oben  einen  fcfcut, 
er  felbtf  unter  bem  roaffer  i%"     ©prui  von  £egernfee 
Cgm.  858.  fol.  121. 

3)  ÄünfUidjer  Srbroall.    „Den  3eug  mit  pafkwen,   graben  unb 

f  d)  Ü  1 1  C  n  I?efcblfcf!Ctt,  aggere,  fossa  valloque  circumdarc  exer- 
citum."  ^eget.  v.  1529.  „£in  flutten  mad)cn,  aggerem 
facere."  III.  io.  „33ru|tro6rc  unb  fdjutten  baben."  IV.  6. 
„Da{i  bie  geroorffne  Wimt  ocrpoüreerft  unb  mit  ©cbütten  r>er= 
pauet  war."  „Daj;  er  in  QU  webet  ©cbütten  nod)  ©dbanj- 
graben  fomit  macben."    .f>iftorfc  ber  ».  grunböbevg. 

Der,  bie,  t>a$  33  ef  cbütt  (JJfchid),  a)  ber  @c&utt.  33  e= 
f  cbütt  fücren.    Ä  33efcl)ütt  auffüllen,    b)  „Agger, 

Db  2 


420  @c^a| 

Befaßt."  2lvent.  ©ramm.  anbefd>ütten  (ä~bfchi'n),  mit 
•Schutt,  ©anb  ic.  anfüllen,  aufbefdjütten  (au'bfchi'n) ,  burd> 
©dmtt  ic.  crfto&en. 
febütteln  (fchidln,  fchi'Jn),  rote  bd)b.  (a.  ©p.  fcutilon).  25er 
©djüttler,  ba$  falte  Jieber,  aivent.  ©ramm.:  ©cbtttel, 
b.  I).  ©  d>  u  1 1  e  I.  ©  #u  1 1  e  l  f  6  p  f  (ÄaflFenburg) ,  2irt  Älo£e 
im  ©auerfraut  gefoebt. 

fcfcuttem  (fchudo'n),  a)  ht  Sßeroegung  feßen,  antreiben,  froren. 
Er  fchudo't  feiac,  er  treibt  fel)r  an.  O.tyf.  einen  äTchuda'n,  an= 
reiben,  heften.  (Einen  w%-,  aufli-  etc.  fchuda'n,  mt$-/  l)lnau$=  :c. 
ftofen,  treiben,  b)  fid)  fd)üttetn,  fdjaubern.  Es  fchudact  ma'  d- 
Haud. 


£ReiI;c :     ©tf>a§,    fcfyef,     *c. 

(«rat.   ©cbaf,    fd?e&,  u.) 
®er  ©d>aß  (Schäz),  wie  t)<i>b.  (a.  ©p.  feaj  ©elb,  beftimmterf  ©clb= 

ftücf,  as,  quadrans,  denarius  —  feaj  unbe  fcilltnd),  f.  <&d)iU 
li n a  —  vielleicht,  nad)  Analogie  von  peeunia  unb  fll)u,  mit  bem 
frief.  ffet,  flau),  skot  93leb  jufammenbangenb).  Ä  auffraß, 
d.  ©p-  (3lug£b.  ©t.25.  17)  ®aare,  .fiaufmannggut.  Wabclfcbaß, 
9)?alfd)aß,  arrha  bei)  Sbeverlobniffen.  2Öirjb.  SSerorbn.  ©ebtag-- 
febaß,  ä.  ©p.  ®en)tnn|l=9Jate  beä  9)?ünjc  febjagenben.    Der  Über= 

febaß,  d.  ©p.  9)?el)rn>ertl) /  supertaxatio.  Voc.  V-  1429.  Meichelb. 
Cliron.  Ben.  II.   19G.      35er  Schäz,    bat  Schäza-1,    Schäzal,   ber, 

bie  ©ellebte,  bat  2tebd>en.  ©er  Schäzhaufo'  (im  ©cberj),  btfgl. 
2)er  SchäzhauftV  (in  etiva6  fpottenbem  ©d?er$  mit  2lnfptehntg  auf 
©elb),  btfgt. 

fdjdßcn  (rduitz-n),  a)  wie  f)*b.,  b.  b.  ju  ©elb  anfragen, 
tarieren.  auäfcfeaßen  (Einen,  fein  J?ab  unb  ©ut  gericfetltct) 
verftelgern,  verganten;  füg.:  936fe$  von  fl)tn  reben.  3Me  2iuö= 
fd>aß.ung. 

b)  fdjaß^en  <5trca£,  e£  ju  ©elb  machen,  ©etb  bafüt  gewinnen; 
metonvmifd? :  ©elb  fd)äßen,  ©elb  lofen.  (£at.  cap.  150, 
gl.  i.  590.  ms9  fcaäjon,  lucrari).  ,,'g  jj>au$  voll  SDienftbotcit 
ftat  ber  93auer,  unb  Eann  bod)  ßicfeW  autffdjaijen!  b.  20. 
„Ulrid)  ©d)tvarj  («urgermelfter  ju  2lugeb.)  bet  vil  unainigfaft  ge= 
maebt,  barauö  er  gre*  gelt  fcbdßt."  Cgm.  567.  f.  215.  „2Bie  bie 
gebunbene  jjeit  (bie  7o  5tage  auf  ©eptuagefima,  an  meieren  feine 
Jpocbjeit  gctjalten  werben  foü)  erbaut  roorben  fe»,  um  ben  «8rduti= 
gamen  bag  ©elb  abjufcbaßen."  ©emein.  Oteg.  @bron.  IV.  407. 
febaßen,  fd)äßen,  befeba^en  einen  um  fo  unb  fo  vi! 
©elb  (ä.  ©p.)/  il)m  fo  unb  fo  viel  al*  Kontribution,  £6fcgelb  jc. 
auferlegen.    Wan  machte  in  ber  golbnen  j5eft  be$  ritterlichen  8auft= 


©d?a§      <5d)m$      ©rf>o|      ©d&u§        421 

red?t$  28cl)rb«ftc  nnb  «HJefjrfofe  ja  (gefangenen,  bauptfacfclfcb  in  ber 
2Ibfid)t,  fte  ju  fraßen,  ju  befebaßeu.  (?tocb  fagt  man  in  4bn= 
liebem  (Sinne  ©inen  b  r  a  n  b  f  d)  aß  e  n).  Slanbtag  p.  1516.  p.  5SG. 
$repb.  &ffr.  ©amml.  T.  100.  2)ie  ©cfyaßung  (Jranfen),  auferlegte 
Abgabe,  ©cba^ung  unb  ©teuer.  p er  fraßen  fein  ©eiverbe  ;c, 
Auflagen  bapon  entrichten. 

c)  fraßen  (füg.),  bafür  balten,  meinen.  Slbperblale  gtotmel: 
Schatz  wol  (u-),  bat  glaub  id),  baö  will  i*  meinen,  frenücb, 
allcrbfngg.  ©icb  ober  einem  anbern  etwas  fdjäfjen, 
c$  für  fid>  ober  für  ilm  boffen,  erwarten.    Huio'  febäut  mo'  IV 

vo"    'n    Kou'n    fimf    Saids".      I    häb    eams    (bem    Äranfflt)    nimo' 

gfchatzt,  das  oc  benV  wur'.  verfräßen  dtnai,  eö  für  vrrs 
loren  geben. 

d)  fräßen  fommt  im  Gbiemgau  aueb  für:  reben,  fpreeben 
vor  —  unb  ifl  in  biefer  SPebcutung  uielleicbt  mebr  aU  blotf  reifere 
ftigur  be$  porigen. 

abfebäß,  adj.  a)  „T>w  bie  «Salbungen  niebt  leßcr  unb  nid)t 
abfebäß  werben."  ©aljb.  föepliffcbr.  gegen  SBawcrn  Sepf.  f-  45. 
b)  äTchatz  (.ftfßb.),  pergcjjllcfc.  bod)fd)üßig,  ringf<bd$fg. 
„Ovlngfcbdß.  iger  bmtfeber  2Beln  . ."  Sanbroeln  gar  feiten  wol)l 
geratben,  gut,  nod)  bodjfcbdßig..    2btg.  ».  1543.  61.  77. 

©cbaßclpfen  ning  (2orl  9?g.9t.),  Solin,  ber  pom  ©aljfubr: 
mann  bem  5kfd?lager  für  2lufbrennung  beS  3cfd?enä  auf  bie  ©csclbc 
bejablt  wirb. 

©cbaßficuer  (©t.  pon  .Raufmann^gut?).  „SDlerjeljn  Jag 
naefcbem  Me  ©cbaßficuer  in  Qtcgendburg  au^gcfcbrtcbcn  war, 
mujjte  Obermann  p  e  r  f*  a  ß.  fl  c  u  c  r  n,  ober  er  burfte  feine  ©es 
wfnnung  in  ber  grabt  mrbr  baben.  5H£  U:  ©teuer  bejabtt  war, 
war  ta$  Vermögen   ber  ©tabt  Untcrpfanb."    ©em.  @br.  IL  102 

ad  1357. 

fdjeujen,    cf.  febeub  ©.  338.  339. 
3)cr  ©cböß  (Schez,  U.2-;  Schü/.,  Schiz,  Schioz,  £\<pf.,  gr«nfen), 
»erfcfcnlttener  ©ebafboef  —  permutbtieb,   wie  ®d)6pjj,   vom  flaw. 
l'kopetz,  nur  mebr  entftellt  —  febon  Cgm.  659.  f.  265  muto  fd)of?. 
febojen  (feiiezo',  fchizo",  fchiozo'),  adj.     a~  fchiozifs  Flaifch. 

2)cr  ©efeuß,  febüßen,  nie  b*b.  („©ifcußte  in  mit  bem  fwerte." 
J?clnrid;c>  £rijtan  62  75.  2!ue  ber  a.  ©p.  weijj  Idj  für  biefe  ©cbeiu 
tung  feinen  33eleg  —  »tgl.  oben  ©cbütten  unb  unten  fd)ußen, 
umbämmen,  bewabren).  Der  ©cbußbalter  (ä.  8p.),  93orfte()et 
einer  gecbtfcbale. 

£>er  ©ebuß.  (fcfiwäb.),  ber  ©ebuf;  (a.  ©p.  fc  uj,  jaetns  —  cf. 
febiefcen).  ,,yft*n  fagt  pil  pon  ben  perjTcivcIten  buben,  bie  brep 
©cbüß  tban  b^ben  (auf  ein  druetfn-),  bat?  \\e  barnacb  nie  fdlen 
funben:  wie  ber  3«  neb  er  von  Rorbccr)  vor  ?cnbcr»bru-a  tr)an  \)<\i, 


422  ©cfyuf 

ha  ^)fa(jgrafF  Äubivtg  im  Htt  bj  gerounnen  bat  1124."   Dr.  ßcf  1542. 
3)er  ©äußer  (ibid.),  ber  ©djüß. 

£>er  <Bd)üü,  wie.  I)cb>  (a.  <£p.  f c u 5 j 0 ,  sagittarius) ,  im 
£).£.  gilt  ba$  einfache  2öort  für  2ßilbfd)u£.  „@a>tiß  ju  Oioff, 
iiippotoiota."  Voc.  v.  1618.  „£>fe  @  d?  ü  6  e  n  ober  berittenen 
©clöner."  @em.  Qieg.  @br.  III,  117  ad  1441.  Oluö  ©ebußen 
2)cppelfölbner,  unb  umgcteljrt,  madjen.  2anbtag  t>.  1605.  f.  284. 
„£te-4.if.Aft ton  Cunb  £anb«ned>t)/"  Ar.  £&bl.  XIV.  662  (fdjeU 
neu  Sd).  mit  5euergen>er)ren).  „<Sd)üBenpfert,  @d?üf?en= 
reut  er  ober  Gor  bin  er,  »veldje  fdwarj  roudene  ©ametoerpremte 
Seibrofö  mit  langen  ermlen  unb  fcfcürseH  angaben,  aud)  jre  lange 
Oior  unb  jre  ©eitenrooljrea  an  praiten  über  bie  arten  angelangten 
©irtlen  fiteren."  cf.  £.3?.  0.  1616.  f.  510.  3n  bem  Slutffdjrelben  su 
bem  giugäburglfdjert  ©djiepen  ».  1470  werben  biejenigen,  bie  in 
bie  %Bette  laufen,  fp ringen  unb  <Btein  flofen,  gemein 
@d)Uijen  genannt,    ©cm.  Oieg.  @l)t.  III.  475. 

2>er  ©djüß  (Nürnberg),  ^oltcepauffeber;  n>a$  anbenvärtä  2Jmtö= 
Inttör.ßütttl,  Jpafdjer.  (9iürnb.  ©p.2B.)  „din  ©djufc  unb  ein 
©enannter  (b.  ij.  ein  Jpoljer  unb  ein  lieberer)  ißt  einer  rcie  ber 
anber."  „(Sin  hinge  Jpitt,  im  2Utcr  ein  ©d)uf)."  Cgm.  715.  f.  14. 
©d)üf?eui)  0  f,  SBajfnwt  ber  SBüttel.  cf.  §lurf$ufe.  „£er 
fiiumormeifier,  ©c&ufcen&auptman.n,  il  barigello."  .Sramerg 
Stfornenclator.    -3u  fdjüfcen  (i)üten,  betoaefcen)? 

2)er  2lb  c  =  @d)ü  (5,  fpottenbe  Benennung  für  Jtinber,  bic  «n= 
fangen,  lefen  ju  lernen.  ABC- Schütz,  gelt  r  d-  Schuol  und 
Icrnft  nicks!  ©cHfecn  biegen  pr  3eit  ^t  faörenben  ©djulct  bic 
Jüngern,  welche  v-on  ben  altern  (ben  Sadjanten)  unterrichtet  rourben. 
3u  einem  Ms.,  btblifd)er  ©löffelt  ».  1418  ftef>t:  tjroncs,  fdjüßen. 
©ollte  man  fid?  ba$  alrla'einifeje  tjro  bitrd)  ba$  romanifd)e  tirarc, 
tircr  ju  erfldren  gefugt  ijaben  ?  J?afcnfd)üßen  (£1).  9J?ir),  bie 
Seftcen  in  einer  ©djule.  (©djoffen  »ielleldtf  bie  alten  Jpafen  feto  Ilmen- 
au* iljren  Jpafenbüdjfen  geroolmlid)  aut>  ber  rcelteften  Entfernung 
auf  ben  geinb?).  £cr  pürier  =  fd)ü6,  beutjutage  ein  ©olbat,  ber 
einem  öfftefcer  sur  perforieren  ÖBeblenung  jugegeben  ift.  So  ber  6. 
grifanter'ife.'Drbnung  v.  1754  Oeifjt  e£  nod):  3Me  5  0  unier:^  ri)  üfcen, 
bereit  jn>et;  bei;  jeber  gompagnie  fcynö ,  muffen  alle  gute  <Sd)ül;en  femt, 
Derctveiien  bie  Sägerburfd)  bie  t>efle  abgeben ;  fi'e  muffen  banebenö  Seferijä 
unb  6d)«i&en$  fünbig,  muntere,  getiefte  unb  auäridjtfame  Smtc  feiui. 
teilen  fie  meifrenö  bei)  unb  um  ben  Cffkie'ren  fei;nb,  unb  baburd)  uicl 
rernen  unb  erfahren,  viltqen  fie  bie  befre  Unterofft'cierö  abzugeben,  unb 
fennb  befonberß  tveit  b;ijer  ivie  bie  ©efrepreu  ju  Crbennanjen  bei;  ben 
etviabgofricieren  gefdjicEt.  3^re  Verrichtung  ift  eineatfoeii»,  bem  ^aupt: 
mann  in  aiieiu  \va$  einem  ©olbateti  jufle&t  ju  S'ienftcn  ju  fetjn;  bero.- 
Wegen  üt  fiel)  ju  feiner  unanftän&iflen  2lrbeit,  nod)  ju  i'aouapcn,  2>ienfl 
$et  2Ceibcr  ober  Äinter  gebrauten  («ffen,  nert)  hinter  l^nen  f>ergp^en  feiten, 


©c&u§ 


423 


unb  im  Salt  fie  c«  fremviKig  träten,  fepnb  ffe  oom  gommanbanten  be$ 
.9icgimcntö  jii  ftrarTen  ober  abjufefcen.  Bit  trafen  nictjt  anfcerö  äiö  $erren« 
Kontur,  unb,  wann  fie  auf  örbonanj  femib,  Segen.  MnberelTtfjettd  fccflefjt 
if>rc  2>errid)tung  barinnen,  bajj  ft'c  mit  ben  Jouriery  auf  b'eii  Wardjcu 
Quartier  madjen,  im  Selb  öaö  £ager  abftecfeti,  Srob,  Journal  unb  brgf. 
empfangen  fjelfen,  unb  in  allem  ben  Jouriecö  unb  bem  StesimentSquärs 
tiermeiflec  iut  £anb  aeljen.  3Mcß  aucl)  ein  jüngere;?  »Eem'picf  im  ^feinen, 
mie  fef)r  bie  3>inge  fid)  anbern  tonnen,  ivi'l)renb  bie  Oiamen  bleiben:  SStgt. 
Xurb  I.  366,  I)  i  e  r  n  I.  597,  @  r  ä  f  H-  105,  £  n  e  d)  t  IT.  569, 
Sittagb   II.    558. 

2>a$  ®efd)ü$  (4.  ©p.),  iebetf  ©dnefiwcft'jcug,  S3ogen  unb 
«Pfeir.     Cgm.  578.  f.  34. 

fd?uBen,  burd)  einen  ©djwung  ober  ©tofi  in  fdjnette,  fnrje  Bewegung/ 
be*onbcr$  nad)  oben,  feBen,  werfen,  fdjleubem  —  ein  Ontenftv  von 
fd)tejjen  —  cf.  farfCUJjan  pellere  (cymbae  impositos  in  altom 
mare,  Prurlenr.  Pcristepli.  70)  gl.  i.  519.  £)cn  £uct,  Me  Wappen, 
bepm  Stanjcn  's  Dcano-1  V  d*  Hehh  fchutz-n.  £urd)  eine  SBerorb. 
t>.  1760  werben  bie  „waljcnben  unb  fd)uBenben  steine"  auf  bem  2aub 
»erboten.  ©ld>  auf  tf  9ioff  f*uBcn.  9Jub:l  fcbuBeu,  vom  Steige, 
ben  man  ju  einer  ftngcrbicfen  Oioßc  gcwalgt,  mit  ber  flauen  Jpanb 
Heine  ©tiicfdjen  brebenb  abfdjitocn,  roeldje  bann  <ic\ $uBte  ober 
©cbuBnubeln,  aud)  gebräbte  Rubeln  Reifen. 

„@oll$  fepn,  fo  fc»$,  wie  mein  (Sott  will, 

Cr  madjtf  nad)  feinem  gfallcn, 

<*&  gilt  mir  glcid),  wie  et  mfrf)  trf IT, 

Unb  fdjuB.  mld)  wie  cln'n  Saßen."    57?ünd?ncr  gcifUfdjetf 
?lcb  ».  1657. 

,,X>cn  geinb  getrußt,  in  n  $lujj  fid)  gfdjnßf, 
@d)wlmmcttb  fein  ©d)n>crt  auejogen."  SSalbe. 
„Da*  SReer  fdjußet  blc  ®*lff  balb  bod)  bolb  niber."  «p.  2lbral). 
58  e  den  fdjußcn,  eice  aitc  ^Police»  (träfe,  tvelcbe  barlnn  beftanb/ 
bau  man  ben  ftrafbarcu  23dcrer,  weiter  iia$  publicum  betrogen  batte, 
an  einem  halfen  mit  einem  ttorrcld'Cnbcn  £lucrl)c(j  in  bie  -0 ö I? c  jog, 
unb  fo  fntf  üöaffer  fcfyfeuberte,  auö  wetiem  er  aber  gteid)  wieber 
gebogen  unb  nad)  Jpaufe  gebrad)t  würbe.  £lpow£fl  (Urgefd)fd)te  von 
SWiincben  ]>•  515)  glaubt,  bajj  biefe  ©träfe  ben  üiömern  abgelernt 
fer>,  inbem  bei.  bcnfelbcn  bie  übüc  (el)mali  fe»en  ft'c  bie  SBacfet 
pistores  gewefen) ,  wenn  fie  jn  fd)fcd)tc$  SBrob  gebaefeu  barten,  in 
einem  Äorb  In  einen  Brunnen  gebangen  werben  fewen.  3>cn  Sägfet 
fd)uB.en,  f.  II.  £l).  ©.266.  2>en  2lenel  fcbuBen,  f.  IL  £t.  ©.473. 
Tiodi  In  einer  £ofrcd)nung  ».  1592  (2Bilr.  Str.  III.  108)  beifit  e?: 
„3tem  ben  ©alllergefellen,  weldje  ben  gienM  in  ber  gaftnad)t  in 
ber  neuen  9ßöfi  gefebußt  unb  «llcrlai  narret^  ©prlngeu  unb  bupffen 
verbracht,  l  p."  „QBcr  fvembber  bafelbft  blnfflm,  ben  fdjuBet  man 
Auf  «iner  ®ern&««t  f;od)  guf  in  bi?  hb'i?,"    Cgm.  991.  foL  225,'» 


424  ©d&uf 

©{<&  über  einen  anbern  febufeen,  fcbußcln,  fcbaufeln.  Die 
@d)Ul?en,  ©kaufet,  ©inen  febußen,  febufjeln,  ifm  jum  SSejten 
Ijabcn,  aufgeben  mit  ©cberj  ober  @att>re,  ludificare.  Voc.  ».  i6is. 
Sie  Sldjfel  f  «büßen  (feferodb.  fcbujjen),  fte  surfen,  einen  in  95er* 
rounberung  fcfjutjen.  „2Baö  mlcb  aber  in  2$.  febußef"  6tc  95enno: 
tyreblgt  »■  1725.  „2)le  ®ebott  ©otteg  fiter'*  3)a#  fdjußen, 
ald  roann  fie  für  nlcfctS  wären."  <p.  Sßrocopiatf.  für*  ober  vor= 
febußen,  b<*)b.  »orfebfißen.  Qlucb  i>aö  ©djfißlein,  ble  ©cbüße 
ber  2ßeber  f&nnte  bleber  geboren. 

2)cr  @d?u^  (fdwdb.),  2>amm,  3>eld).  febußen,  auffebußen 
ein  fllefienbeä  SBafFer,  e$  in  feinem  Sauf  bemmen,  aufjlauen 
(Ddjb.  fd)üßcn  [cf.  engl,  to  fbut,  agf.  fepttan  obserare,  fcpttcl 
obex]).  MB.  XXV.  491.  ffirf*ußen,  juefebußen  ein  9)?ul)U, 
ein  Jpammernierf,  bcmfelben  bureb  Qlufftauung  baö  SSafier  entjle&en. 

MB.  XXV.  406.  451.  471. 

febußen  (Jranfen,  o.pf.),  ergibig  fetm,  ergeben,  ausgeben,  mär- 
Galten,  anbauern.  (Cfr.  er  f <^ i c f  en,  bef  <bfe  jj  en).  febußig 
(9lptfc&.  @*llr.)/  relcbli*,  anbaltfg,  ergibig/  f*neß  junebmenb,  ge* 
beibenb.  unfd?üßfg,  triebt  ergibig,  nfdjt  bauerbaft;  »erföroenberffö. 
unfebfißfg  umgeben  mit  bem  Jpolj.  2Blrjb.  «Berorb. 
langsgeft&üljlg,  arlj.  Oom&tcb)/  einen  langen  Selb  b«benb.  (S5aur). 


®%ta  <&d)h\\   <&fya\)   ®fye   ©*let  ©tfjlaicfj    425 

(gtekn  u\\b  fctei){Hgfte  ober  ©cfyla*  :c. 
2{btf)etlun^ 

Die  ©djtd  (d.  ©p.),  Säbrte,  ©pur,  vestigium.  ,,©o  ir  bod)  nlenbert 
auf  ber  @d)la  feit,  ble  bfc  »alfebe  treibt."  Cgm.  714.  f.  89.  3m 
sparclf.,  £rifh,  Sroefn  :c.  flä.  SSollftdnbfgere  $orm  ift  ivol  flage 
(tyarc.  379-°,  £tf|r.  18800).  ©•  ©d)lag  h)  unb  fd)  tagen  k), 
irc,  ferri,  fadä  nfd)t  etroa  gar,  bem  flage  in  2ßotfram*  £ituret 
©tr.  95  gemdjj,  ein  von  (Ziagen  roefter  abliegenbeä  2ßort  anju= 
nehmen.    93rgt.  aud)  ©d)tag  i)  u.  b.  f. 

Die  ©eblau.  IBon  einer  @d)lau,  ©cblaro  ift  mebrmalä  bfe  diebe 
in  einer  3a3bgrenjberi*tigung  an>tfd>en  @d)ivabecf  unb  Singelberg 
v.  1562  in  Sori'tf  Ztdy.ül.  357.  „Die  @d)tan>  ober  TOmdber 
3roifd)en  bem  <j)ergerf)o(3  unb  spaftbüc&el.*"  „2Sie  ber  alt  SSeeg  »on 
ber  ©cf)tan)  burd)  baö  ffieoerbolj  geet."  $rüber,  um  1351,  MB. 
XXIII.  174  fyeift  ba$  2öort  flaroe  (sing,  unb  plur.).  ,,Ti.  bette 
inn  jiuo  flaroe,  b;r  ainlu  gelegen  tfl  oberhalb  bei  borfftf  je 
SBerdjafn  unb  bat  ad)t  tagroeref);  fo  floatet  biu  anber  flaroe  uf 
5lnnl)ufer  roeg,  ber  ftnt  jioat  tagiverd).  Sifelbcn  jroo  flawe  fotten 
an  bem  britten  iar  gemalniu  »itjewaib  jm."  2ltfo  D  foviel  alt  VRab, 
SBUmab  (II-  55u);  unb  augenfcbeinlid)  entfprtcbt  biefem  9J?db  (alt 
©djivaben,  3al)n)  2)  aud)  ba$  in  ©cfcmlbg  fdjwdb.  2B6rterbu*  464 
(jroar  M  masc.)  aufgeführte  ©eblau,  @d)lof>  „Raufen  (Oieilje) 
abgehauenen  nod)  nfd)t  in  SMifdjct  gebunbenen  DM$l)oljc$."  «ßrgl. 
@d)lag  i)  u-  b.  ». 

fdjlau,  adj.,  f.  fcblauf). 

35er  ©d)tau  =  brad).  9t2I.:  freien  roie  ein  @d)tau-bra#,  *>♦  &. 
unerfdttlfd).  etwa  eigentlich  ®d>laud)  =  Dr.?  £>aä  a.  flül)  galt 
namentlich  aud;  für  bie  Jpaut  ber  ©eblange.  Dfut.  II.  134.  ©.  a. 
©djlaug. 

©c&Uper,  f-  ©cblaijer. 

fd)te  =  baud)cn  (»on  Saferen  unb  9)?enfd)en),  nad)  ftatfem  Sauf  ober 
fonfiiger  2tnftrengung  mit  ftcbtbaret  Skivegung  beS  Unterleibs  Sltbem 
Ijolen,  fpan.  hijadear.  ©djlertnttd)  (9(0rbfranfcn),  25utteimitd>, 
fcblemillici),  oxyalium.   Voc.  ».  1419.    cf.  unten  @d)Icg  = 

Der  ©leie?  Wad)  einer  Oiegentfb.  Sutfcötbn.  t>.  1259  in  @em.  QijU 
I.  381  foll  „bebein  flaber  (2Bollfd)ldger)  bebein  rtnbetl)ar  unb  bebein 
ftreid):l)«r  unb  bebein  lualcbbar  unb  betjein  fdjerbar  t>nb  bbeinen 
fielen  flauen,"  aud)  fein  Saibfärber  il)n  färben. 

Der  ©  d)  l  e  i  e  n  (§lfd)),  f.  ©  d?  I  c  i  i  e  n. 


fdjlaidjen  (fchlaacho*,  febmäb.  fchläicha",  praeterit.  gefd)laid)t, 

mi)  @r«nnn.  §.  956  tranfitioe  Jorm  vom  giblautverb  fcblel^en), 


426  ©cfyleicfy        &fy\d)        &d)lad)t 

auf  fc^lctc^enbc,  beimtlcbe  2ßelfe  (ctroaö  Irgenbiuc-bin)  tbun,  bringen, 
geben  ic. 

„Daj  fwert  begunb  et  ff e  i  d>  e  n 

Unber  ffnem  fcbllbe  l)ln."    Oßfgatoitf. 

„Änecbt  fdbaro,  fofcatb  icf>  blt  t&u  winden, 

®o  fcblcld)  jm  b'  Jpanbjroet  «mb  ben  Jpattf."  Jj>.  <5&d)t. 
«Berbotne  2ßaaren  über  bte  ©räntfj  fd?  tateben,  fte  burd)fd)lald)en, 
antf=,  einfebtateben.  9)?anbat  ».  1598,  1640.  ganbtag  ».  1612, 
p.  361.  383,  t>.  1669,  p.  335.  @ld>  et  n  f  d)  l  aid)  e  n.  2.0t.  ».  1616. 
f.  564.  679.  684.  (Jtnem  etwas  barfdjtalcben,  juefcblatcben, 
es  ibm  belmlid)  auftecreu.  „@o  man  im  (bem  Jperjog  ^einrieb  »on 
Sanbtfbut)  bann  ®elt  barfd)latd)et,  fo  namb  ezi  unb  lief*  tn  ben 
€rbet  fallen."  Cgm.  994.  f.  176.  @bron.  in  Jrepb.  ©amml.  I.  146. 
Ä'o*:@ternf.  ©aljb.  unb  93etd)te$g.  II.  370.  „ein  frembeö  Äinb 
unberfcblatcben,"  untertrieben.  2.0*.  ».  1616.  f.  801.  @tn>a* 
»erfd)tald)en,  verbergen  (OilcÄ).  „einen  Sucfcftaben  Im  2Bang 
»erfcblalcfcen,"  tvic  man  lagt  verfeinden.   2lv.  @br.  4.    „ftulinguu 

tttgtftell)taj,  subintroduetam.  gl.  i.  598.  U  n  t  a  t  f  t  el  f)  1 1  $, 
subeisivi  (quid)."    gl.  i.  417.  1027.     3«  bet  a.  @$>.  gilt  flaid?en 

aud)  für  palparc,  blandiri,  fdjroeb.  flefa.  cf.  febteden.  @.  baä 
«ud?  im  Cfonfonanten  verftdrfte  fluiden  unb  bat  folgenbe  sprf= 
tnitiv  fd)letd)en. 

fd)lcld?en  (Praet.  fcbteicfcet  unb  fd)ttcb>  d.  @».  flaicb,  Partie 
gefeilten),  wie  l)d?b.  (a.  @p.  flibt)an,  praet.  il)  fleid),  uuir 
fli&bun,  partic.  gf  fübban).  „Sin  rceier  befdHeicbt  vnb  über- 
get  ein  tvitfmab,  r>at  etf  befebtf  eben."  MB.  XXIII.  503  ad  1456. 
bcrfdjtef  d?en  ober  jefd)tetd)cn  (daTchlcicha-,  z-i"ehlcicho~), 
jerflle^en,  jergeben,  febmefaen.  «utter,  @d>malj  k.  in  ber 
«Pfannen,  £uder  im  SJcaul  jcf*leld)cn  tdpen.  Da  häb  I 
an  ganz  neubacha^n  Profell'o'  (fagt  ble  jjnderbacfertnn  in  G.  füllet!* 
3acoblbnlt  p.  IS),  der  z-fchleicht  Earuf-r-  T'n  Mal.     „Do  JClfein 

unb  aerfteieb  baj  gla$."   2tttb.  «HJälber  II.  92. 
Der  ©cbjeid?  OHfcbatf.)/  jarter  2eld?fd)tamm  (gl.  a.  803  flic, 

fyOlldnb.  flljcE,  coenum). 

Die  ©cbtcicb.cn.    A°.  1517  »erfaufen  ble  Tonnen  ju  Qtttenboljenan 
„ein  aötc  ropmutcr  ober   @  d)  leiten  um   VI  ff."    Cgm.  697. 

fol.  179.b 

Der  ©eblid),  lapsus  serpentum.  Voc.  v.  1618.  Der  fllcb, 
ba$  Dablnrlefeln  ber  -Üueüe.  £tl(t.  17164.  „Der  giftigen  ©udjtcn 
balmlldjen  etnfebltd)  verroebren."   Dr.  ?)?lnberer  1620.  P.  76. 


i)  Die  @d)tad?t,  Subat.  von  fd)  tagen,  w.  m.  f.,  (a.  ©p.  Nom. 
ftabt,  genit.  ftabtl,  flebtl,  cueb  Nom.  fla&ta,  gen.  f(at)t?). 
a)  n)lc  l)d)b.  (cf.  bataille  von  battre),  in  bet  d.  ©p.  lieber  ba* 
©cbUgen.    b)  ä.  ©j>.  occisio.    9ftanfd?lad?t  (Wenfcbenmorb)/ 


<&d)laä)t  427 

fcobfd)la*t,  «Bfe&fcftUchtflJWanbat».  1760),  ober,  na*  ©ramm. 
§.  808,  blc  @d)ldd)t  (Schlacht).  „Sie  9)fe$ger  fd)lad)ten  auf  afn 
fd)ldct;t  XII  — XIV  ®a»v."  „jiu  ber  anbern  unb  brieten  ©cfcldcbt." 
„Sin  @t.  9carciffentag  l)at  man  ain  Ä  u  c  f  *  t  ä  d)  t."  „Die  ©  a  «s 
fdjtdcfet  fyat  man  na*  bem  neuen  iar."  Cgm.  2086.  f.  65.  81. 
manfdjldcbtig,  adj.,  eine*  StobfdHagS  fdmlbig.  Der  £obfcbldd)ter, 
ber  einen  £obfd)tag  begangen.  9tef.  2.01. £ft.  19. 20.  Die  ©  d?  I  a  cfc 
tung,  ä.  @p.  Juaö  ®d)lad)t  l),  ®d?tdgere» ,  bataille;  mai 
©d)lacfat  2),  £obfd)lag.  „3tcm,  ob  ft'd)  jSroeptradjt,  Auflauf  ober 
®d)lad)tung  in  ber  ©tabt  ober  in  (Sine*  Jpaufe*  madjen  würben." 
5)?ünd)berg.  <ptivllegg.  v.  1527.  „@o  einer  in  einer  Slufrufyr  ober 
©djladjtung  entleibt  würbe."  23apreutl).  reform,  pclnl.  Jpalfcö.örb. 
fd)lad)ten,  wie  ftdjb.  (a.  ©p.  flaljton).  fcfeldcfoteln  (ichlächfln), 
@d)lad)tvicl)  JUtn  J?au£gcbraud)  tobten.  Bei'n  N.  fchlächtin  fmargng: 
li  fchlägng  o~  liuo  und  fr.ech.3~-r-  3~  Sau  etc.  „Der  Äircfeenprobft 
Ift  aber  ba  gelegen  aufm  Oiüffel,  wie  en  Qt,  ben  man  auf  b*  Äird)we(I) 
fd?lad)tclt."  <Porttuncula=95üd)l.  77.  c)  Uferbefcftigung,  2Baffer= 
bamm,  aa*>  ^fäblen  gebaut,  bie  mit  £ülfe  ber  ütamme  ober  be$ 
•3ugfd)ldgel$  cfngefcfoiagcn  werben.  „<2in  ©d?lad)t  tun,"  eine  2üaffcr= 
webt  bauen,  ©aljb.  Oiepl.^cbrlft  0. 4761.  „311  ben  SBajferwcrctoen, 
©d)lad)ten  unbSircben  feil  fein  gefd)lad)teg'Jpolj  verbraucht  werben.'' 
§orfl=Otb.  v.  1616.  „SBaffers  unb  @d)tad)tgepeu."  £btg.  v>.  1612. 
p.  399.  „Da*  ©aljfchtff/  welche*  au  SBurgbaufen  an  ber  @d)  lacht 
au*gelaben  wirb,  {>ei#t  ba*  ©d)la'd)tfd)iff."  2ori  23erg=9i.  315. 
Dat  »efcbläcbt  (Bfchlacht,  pl.  Bfchlächto1).  „Da*  93.  um  ben 
©cfclojhveiher."  gfrnglbl  Jpainfp.  99.  Die  ©drtner  nennen  ihr  mit 
Brettern  verfcblagene*  9)?tftbett  ein  23efd;ldcbt.  <g*  Ijeipt  wol  aud) 
iebeö  33cfd>ldge  überhaupt  o  Bfchlacht.  befrachten,  mit  pfählen 
vcrbdmmen,  mit  Dielen  einfallen.  Da*  ©efd?ldd)t  um  etnen 
Göttinnen,  beljerne  Sfnfaffnng. 

,,2lu*fd)  ldd)t  be*  Älnn^/  mentagra,  morbus  ovium."  Voc. 
0.  1618. 

Die  Durchfracht.  91.31.  ber  d.  unb  a.  ©pr.:  ji  tburuljflabtf, 
je  burchftaljte,  je  bmcbflecbte,  omnino,  obne2lu*nal)tne,  ourd)= 
«u*,  gang  unb  gar.  3n  Verlauf*;  unb  Übergabt  Formeln  fpdter,er 
peit  ftnbet  ft'd)  ber  «bverbial  gebrauchte  anomale  ©enitlv  burd)= 
fd)l achte*,  blt:cbfcblcd)t£v  MB.XXII.  334  ad  1359,  VIII.  87  ad  4415, 
JU  burcbfcbledjtf,  MB.  XXV.  55adl447,  Är,2bbl.VIH.496adl485, 
burd)fd)led?t,  Meichclb.  Chr.  B.  199  ad  1521. 

Da*  3ngefd)tdü?t,  @ingefd)ldd)t  (fdnvdb.),  bie  (Singeweibe  von 
©eflüacl  nebfc  .fiopf  unb  ©lieomajjen,  vrgl.  bat  3unge  II.  £b.  ©.  269. 
„(5*  finbiemvbeu  alle  jngcfd) lacht  von  allen  Stieren  on^ünerlebern 
unb  J^anenflolln."  ®tefnl)6n>el  Regim.  pestilentiae*    Snfla&ti, 

lnglflal)ti,  minutal.    gl.  a.  521,  o.  406. 
Die  Untevf*tad)t,  §ad)  in  einer  &!|tc,  loculus.  Voc.  p,  1618. 


428  <&d)lad)t 

•DfeUrfcbtdcbt,  geroobnllcbertmplur.  urfcbldcfcten(Urfchlachrn, 
oft  mit  anllebenbem  Slrtifel  D-urfchlächtn),  a)  bte  Älnbtfmafern, 
Oiotbeln,  tyurpeln,  variolae.  „UtfU&t,  urflabti,  varix." 
gl.  i.  133. 1132.  „93erpel  ober  bp  rotin  ober  bp  urflacbt,  Variola." 
Voc  p.  1482.  b)  2)le  tyoefen,  .fiinberbtattern.  „^u  2lrta  frei  gart  VIII 
pon  granfrefc^  tu  bie  Äranfbeit,  fo  man  Äinb^blattern  unb  ll  rfet)  led>= 
ten  nennt.''  Jrunbfp.  Jpifiorle.  93rgl.  1. £b.  @.  loo.  jju  bemerfen, 
baf?  eä  fefcon  bep  Dr.  SBart&ol.  97?etünger  p.  3Iug^&.  um  1470  bel§t: 
„Die  Surcbfcblecbten  unb  ptatern."   Cgm.  601. fol.  i04.a  115. a 

2)  Die  geblaßt,  flaute  a.  @p.,  fla I) ta  a.  @p.,  genus,  generatio, 
©attung,  2lrt,  ital.  schiatta.  9}?aniger,  aller  flabte,  mancber= 
lep,  allerlei).  „Sie  f>.  meffe  finget  man  in  piet  flaute  ber  fpracb." 
Cgm.  632.  f.  79.  „sjRtt  Rainer  fla 6t  fad?."  MB.  XXIII.  lfiu. 
Äetner  fcblacbt  roeU,  auf  feinertep  2Beife.  MB.  VII.  303.  504  ad 
1488.  ©ogar  mit  lai  perbnnben:  „mit  {"einerlei)  flacht  puntnuji." 
MB.  V.  506  ad  1451.  3«  ben  roenbifeben,  bofem.  unb  ben  polnifcben 
2>iafeft  be£  ©laroifeben  fft  f ta l) ta  mit  ber  33ebeutung  genus  zai' 
Qoyüv,  b.  I).  nobile,  nobilitas,  übernommen  roorben,  (pol.  fzlachta, 
böbm.  ITledita,  unb  bapon  poln.  fzlachcicj  bobm.  ITlechtic  (gbelmann). 
©iel)  weiter  unten  bat  ©efd)ldd)t,  unb  orgl.  ©eblag  e). 

gefd}tad)t,  adj.,  tote  l)d)b.  (a.  ®p.  gif  Iaht,  congencr,  homogeneus), 
»on  berfelben  (namentlich  guten)  2lrt,  gleichartig,  gerabe,  glatt,  fein, 
artig,  ©efeb  lachtet  tpullen  ©eioanb  (d.  <£p.),  feinet  gutetf 
2ßollentucb  im  ©egenfaß  oon  £oben  ober  grobem,  jottlcbten  £ucbe. 
„2>er  ebunig  oon  gngellanb  ifc  ber  allerreicfceft/  rcann  bic  tvoll  ju  allem 
gefebtaebten  geroanb  ebompt  aus  feinem  Ianb."  Cgm.  570, fol.  jo'l.* 
©er  @efd)lad)t:geivanbner,  ©cblacbt^genjanter,  $eintucb=roebcr. 
@utner  ©en>.  p.  9)?.  519.  Ar.  2i>bl.  XVI.  105  ad  1507.  2Bftr.  93tr.  V. 
173  ad  1580.  <8enno=9)?trafet  0.  1697.  Ob  bie  ©etvanbfcblacbtcr 
in  ©em.  9ieg.  @br.  IV.  229  ad  1515  ebenfalls  für  2£eber  ober  etipa 
bloä  für  appretieret  ju  nehmen  fepen,  loeip  ich  nlcbt.  cf.  ©ejpanb. 
ungefcblacbt  (a.  @p.  ungiftal)t,  degencr,  „ju  bebeinem  uns 
geflabten  reibe,"  ju  feinem  SSeibe  pon  anberm©efd>lecbr,  ©enef.281, 
2Mut.  HI-  75). 

£a*@cfcb  lacht  (Gfclilacht),  »ofcöcrb.  ©efddecbtd.  ©p.  gfflabtf, 
genus,    progenies,    generatio,    steinma,    geiOÖl)UÜd?er   War   jcbcd) 

ebunnf,  f.  II.  2b.  ©.  308).  MB.  XXII.  503  ad  1446  perfauft  U. 
pon  d.  „ir  aigen  lüt  an  mannen  unb  an  froiuen,  mit  namen  ain  ©C; 
fcblacfct,  genant  Ulrich.  Jürn,  Sorenj  pürn,  2lnna  pürnin  lt.,  item 
aber  ein  ©efcblacbt  mit  namen  9?.  9?.  9?.  ©utbin"  :c.  „£aj  ge= 
flabte,  biu  gef labte."  Cgm.  57s  passim.  „Sin  geflabt  ber 
SBanere,  bi  djomen  pon  Slrmenpc,"  Cgm.  37.  f.  3.  dlM.:  3"  «in 
©efeb  lacht  feben,  ein  gendjfcä  5amilie«r®eprdge  in  feinen  Jügcn 
tragen,  ©eboren,  unb  pon  irjcnb  einem  2lbel  (f.  I.  SU).  <5.  26), 
iraenb  einem  ©efebteeftt  ivaren  «nb  werben  tvol  a!!e  9)?enfcbenfinber 


&<£)lad)t  (Bd)teä)t  429 

fe»n;  aber  nltfet  alle  baben  ft'd>  auf  foldjeä  SSerbfeuft  glefd)  »tel  j« 
gute  ju  t&un.  Dabcr  hat  In  ftüfcerer  Jett  baö  einfache  tyrdbicat 
geboren  *«r  lyoynv  fo  viel  bebeutet  alä:  »Ott  »ornebmen  beuten  ber= 
fommenb,  urtb  fft  ein  dl)ulld)etf  «Privilegium  ber  33ebcutung  aud?  bem 
QJuöbrucE  ©efd)le<bt,  plur.  ©efd)led)t  unb  ©efd)led)ter  suae= 
n>a.d)fcn,  Inbem  man  lfm  auöfcbllepungäroelfe  für  ble  vornebmern  In 
einer  ©tabt  »erbürgerten  ober  «Patrlcler  Mamillen  in  2lnfprud>  ge= 
notumen  bat.  „Die  von  ben  @efd)lcd)tem  In  ben  Jpauptftdtten, 
ble  beö  ©efcblecbtä  ber  vier  Jpauptftdtten"  unb  iljre  grauen  ge= 
»offen  nad)  bem  2.91.  ».  1616.  f.  208.  216.  217.  563.  573.  703.  704 
mancherlei)  «Bortbelle.  @lne  einzelne  qjerfon,  fo  elneö  ®efd)led)t$ 
par  excellence  f)le{j  ber  ®ef cpled) tcr,  ble  ©efdjledjterlnn  — 
namentlich  \\\  Ofegenöburg,  Nürnberg,  Slug^burg.  3n  einem  jlemlld) 
entgeaenaefefjten  Sinn  fagt  man  fcbeltenb:  „Du  ©fcbled)t  bu,  bu 
ntcbt$nu£tgg!"  (v.  Dell.)  „SBepni  Süirtl)  fauf«  «Brantroeln  role 
Sobannesfegen,  nidjt  roabr,  itjr  ©djelmengfcfelacbter,  ebe  i^r 
fyerfommt."   33ti#er*  .Slnbertebr  1781.  p.  18. 

=  f d) l ad) t lg  (fchlächti1),  abjectlolfdjeö  pufammenfe^ung^roort  von 
mclft  übler  93ebeutung:  bunnerfcfclddjtlg,  »om  2311$  getroffen  ober 
ju  treffen.  Des  dando'fchlächtr  Guad!  iüudruf  bei  llnrolllcni*. 
Aone  xo~  de  neu  dundalchrächtiga",  eine  überaus  liftige  ^erfon. 
faulfcbjd  tl-j  (vonJpola),  von  gdulnljj  angegriffen.  2orl2ed)=9i.  417. 
f)erjfd)ldd)tig,  a)  von  tyferben,  rote  befeb.,  b)  pon  5)?enfd)en  (Im 
©cberj),  ber  Cbnmadjt  nal)c,  ftd)  übel  befinbenb.  Mir  wird  herr.- 
fchlachti'.  ,,l)  e  r  1 1  f  d)  l  e  d)  1 1  g  (rojj)."  Cgm.  289.  f.  132.  133 
„t)artfd)lcd)ttg,  l)erjfd)led)ttg,  baud)fd)led)tlg  ober  attmld), 
blfe  vier  Äranfbelten  Ifl  aU  ein  bing,  roalfd)  pulsivo."  Cgm.  964. 
f.  15.  mannfd)läd)tlg,  ma>mäfüd)tfg.  fd?aurfd)lad)ttg,  »om 
Jpaget  getroffen  ober  Ibm  autfgefeßt.  fd)clmenfd)ldd)tlg,  fd)e(mlfd). 
tdufd)ldd)ttge  (©pur),  Im  £bau  ju  erfennen.  U)afjerfd?ldd)ttg, 
nad)  SßajTer  rlecbenb  ober  fdjmedenb.  toetterfd)ldd)tlg,  »om  2Better 
pereorben  (j.  93.  53eeren). 
fd)lcd)t,  gefd)led)t  (fchlecht,  gfchlecht,  fchled,  o.pf.  fchleo'd), 
adj.,  a)  In  berjüngffenabgeivürblgtftenSebeatung:  »erdcbtlldj;  nld)t$= 

njertl),  nlebettrdd)tlg/  vilis,  n)le  l)d)b.      Schlechta'  Kerl,  fchlechts 

Menfch  etc.  fiuo  tniuri&fe  Sluebrücfe.    einen  fd)led)t  mad)en,  Ibn 

fterabfeßen.  Du  kaTt  Aa~n  net  fchlecht  macho",  bift  fal' 
fchlecht   gnua',    du   Peitfch'n,    du   fchlecht e!      o"   fchlechts 

Stuck,  0"  Schlechtiloit.  b)  unauiigcjelcbuet,  ntdjt  »ornebm,  ge= 
roognlld),  gemein,  fdjllcbt.  Die  fcblecbten,  gefdjlecbten  geut, 
gemeine  £eute,  ber  gemeine  Wann.  Die  fd)ted)te  Dlern,  ble 
nodj  reeber  Ober»  nod)  9)?itt erblern  ifl.  Weixor  diss.  p.  115. 
Sin  fdjlecbtcr  burger  (d.  ©p.),  im  ©egenfaß  bei  gewappneten 
23urger*.  ein  fd)led)ter  ebelmann,  ein  fd)led)ter  Änedjt. 
Ar.  2bbl.  Xiii.  iS4.    „©onbere  fdjlcdjte  <perfoneu,  bic  ff gcl= 


450  6cfyferf)t 


mdfig  fein/'  ütef.  2.0*.  Sit.  V.  3ttt.  5.  &n  fd>tec^tct  ©raf 
(ber  nicbt  Wart ;,- Unb-  ic.  ©raf),  ei«  fc&lecbter  enget  (ber 
nicbt  (Srjengel  ic.  ift).  Cgm.  523.  f.  212.  Qln  f* testet  «Schaben, 
fem  großer.  Sin  fd> lecrjter  Feiertag,  »on  bet  2lrt  berjenigen,  bie 
in  neuerer  $eit  aufgehoben  roorben  ft'nb.    „23on  flebten  arjeneben," 

de    medicinis    simplieibus.    Cgm.  415.  f.  98.      9)?it   fcblccbten 

2Borten  (d.  @p.),  nudis  verbis,  b.  b.  oljne  elblicbe  ober  anbere  5Bcr 
Kräftigung.  „Wan  fot  iren  flecbten  (Mojjen)  «Sorten  gelauben." 
MB.  XXV.  214.  9lmb.  Slften  ».  1332.  Ar.  £l)bl.  XVII.  299.  Meid). 
Chr.  B.  II.  so.  95.  „Jpannibal  ffr  fcblecbt  bafyergangen"  (olme 
Kleiber:  :c.  ^runf).  Stt».  Gbr.  @<hleri)t  unb  red)t.  „®ute 
fcblecbte  greunbfebaft"  einer  Urfebe  v.  1548  wirb  febon  be»)  Jpunb 
II.  119  burd)  „gute  aufrichtige"  erfldrt.  (SSrgl.  c).  „2)fe 
fdnvarje  2Bagenfcbmler,  fo  »on  ben  9?äbern  fallt,  gibt  in  ^eit  bet 
9(0tb  aud)  ein  gute  2Sunbfalben,  ifl  atlain  um  ibrer  ©cbldchtig- 
Eeit  willen  veraltet."  Dr.  Ruberer  1620.  p.  183.  c)  d.  @p.  ge= 
rabe,  eben,  glatt.  Wen  ms'  gred  und  g fehle 'd  is  (feine  gc= 
raben  ©lieber  bat),  kä"  m^  fane  Weg  und  Steg  ge\  b.  2ß. 
„@led)tcr  barm,  intestinum  rectum.  Cgm.  649.  f.  532.  „Per 
vias  reetas,  burd)  bte  fd)l eckten  2Bege."  Voc.  Melber.  „Unfern 
Öerren  t'edjt  ift  fleckt,"  justitiac  domini  reetae.  Cgm.  156.  f.  150. 
„Planus,  flet)t./y  Voc.». 1445.  „@(ecbt  maccen,  l)Ob?ln,  laevigare." 

Voc.  o.  1419.  S)er  fd>  t  ed?te  Äulm  bei)  üfteuffa&t)  ber  uttbcpalbete 
in  ©egenfafj  beS  rarl^n  ober  benialbctcn.  2lpcl'$  9?euftabt  p.  98. 
2orl  gTJunj^Oi.  L  146  ad  1511.  „'Der  ein  roctf  ruft,  ber  anber  flebt" 
(oon  @fau  unb  Jacob).  S5iut.  III.  71.  „2öar  ber  magen  flel)t  unb 
glat."  @onr.  p.  Otfegenb.  glg.:  red)t,  ausgeglichen,  gefcbllcbtet. 
„Unrebt  ftel)t  mad)en."  £>lut.  II.  161.  „Slblgall  maebt  mit  irer 
iveiäbait  all  it  facben  fcblecbt."  Oietme  v.  1562.  „@d).led)t  ju 
machen  bie  irrungen  jwffcfcen  9t.  unb  9t."  Ar.  2l)öl.  V.  6.  „58t* 
biefelb  faefc  ganj  fcblecbt  roitb."  Ar.  2l)bf.  11.58.  „©lveä  bte  atn= 
trächtig  würben,  baj  fol  flel)t  fein."   @utner  ©ero.  ».  9)?.  p-  526. 

d)  a.  @p.  flebt,  lenis  ,  blandus ,  tranquillus. 

fehlest  (icbiehht,  fchle'd),  adv. ,  a)  gerabe,  gerabeju.    Schle'd 

fürt,  fchle'd  auffi,  äbi ,  eini,  aui'ii,  äni ,  ummi  etc.     „@cblccbt 

obne  Anfang"  (ganj  obne  Eingang  ober  Präambel).  Är.2bbt.  XI.  2.  So. 
„2)er$8apft  nam  ft'e  fcblecbt  alle  &n"  (obne  Slnftanb).  Ol».  S&t.  226. 
„Dabe»  (in  ber  "Schlacht  bei)  2Ölen  1685)  tft  d  gtpofn  i>a  pullatfbifdje 
Äini,  ta  bat  fcblet  bret  gbaeft,  0«  wenn  d  rod  rotnf."  ©ebruette* 
glelcbjeitige*  23auernlieb.  @d)nurfd)led)t,  febnurgerabe.  b)fd)l echt- 
bin, bloö,  nur.  „©ebteebt  burd?  bie  fttmm,"  voce  sola.  «Begetiu^ 
tt.  1529.  „@cblet  eine  JÖoce^baut  rour  fein  Älelb."  95albe«  £ob  ber 
9)?ageni.  „2)ie  2Biebertauffer  batten  jtc  ^ermanungen  fcblecbt  in 
einer  ©tuben,  t>a  ft'e  gu  effen  pflegen."  Srbarb  p.  7.  3n  biefeu 
beiben  aboerbialifcb,en  95cbeutungen  fommt  au*  bie  SUu$fprad)forra 


<&d)üd)t  431 

fched  por.  Sched  o~  wcnhal,  HUt  CtU  toentg.  Sched  ao"s, 
Hut    Ctnetf.      I    hä's   fched    ä~grüart,    fo    is's   umgfalln.      Sched 

gnuo'  (u-),  gerabe  genug,  fo  viel  man  nur  tuünfcften  mag.  Scbed 
is  oc  da  gwc'n,  gerabe  ift  er  ba  geroefen  (9?ffbrfr.).  Sched  hör 
äf!  gleid)  l)6rc  auf!  (Straubing).  Sched  an  iadoc  Bauoc  niuas  d1 
Speis  käfiV  (flagte  mau  im  (Sommer  1817).  2)tefe  fefton  beo  <})rafcft 
(jpeuman  opusc.  686)  angemerkte,  ang  ftalienlfcfce  schietto  maftnenbc 
*Hu£fpra*form  ift  namentlich,  vom  Secft  an  beiben  ©eften  ber  Donau 
blnab  btö  in  ben  bapr.  2BaIb  ju  Jpaufe,  unb  man  pflegt  anbertudrtä  ju 
einem,  in  beffett  Otebe  ft'e  auffallt,  mit  fcfterjbäfter  s2lnfp{elung  auf 
einen  anbern  3bfotltfmu6  biefer  @cgenb  ju  fagen:  Biß  du  vd"  Sched, 
fo  biftu  vo"  Dä-l  ä'.  53rgl.  f  d) ä et  autf  f  eft  l a cf .  f d) l e eft t $ 
(o.pf.  fchleo'ds),  adv, ,  jvtc  fcftlecbt,  adv. ,  a)  gerabe;  gerabeju, 
fcblecftrerblngtf.  „2>aä  £olj  fd)te<ftt£,  nid)t  troerftetf  in  bie 
©cblff  legen."  @em.  Oieg.  (Jljr.  ad  1320.  „®a§  ber  ganfc  Jpauff 
fcblecfttä  hat  wollen  behalt  fetu."  Srunbfperg  Jplfroric.  „(£  roolbe 
ich  perliefen  flecftteä  allej  baj  ich  ^an."  ftitbart  XXIV.  4.  I  hä 
ichlcads  greino*  mei'n,  id>  ()abe  gcrabeju  iveinen  muffen,  ^ptfeh. 
b)  bloä,  nur.  fchleo'ds  des,  nur  biefeö.  „35ap  ich  jfjunb  fpreefte 
nicht  fcbledH^  ju  einem  ©olon,  foubern  ju  einem  ©alomon  felbften." 
<pi)il.  P.  >Mett-  c)  3m  fceutldjen  ißcgetluS  p.  1529  lieät  man  lib.  IV.  3C  : 
„bo  blc  fonne  fcftlecbts  fleet,"  cum  sol  obliquus...  «ßrgl. 
fehederwenhet.  fd)l echt  lieft  (fchledjo),  adv.  ((Jbiemgau),  gc= 
tabe,  genau,  nur.    „©etretvllcft  unb  ftecfttlicb  (aufriefttfg)  unb  altf 

Ott  geterbC."  MB.  XVII.  64  ad  1404.  Hist.  Fris.  II.  II.  228. 
gefcblecftt  (g-fchlecht,  gfchlehliad,  g-fchle'd),  l)  adj.,  wie  fcfclecfct. 
a)  „Unb  mier,  mier  folltea  g  f  eft  l  echter  fepn  alä  unfre  brauen 
3llten."  fcprolertieb  p.  1796.  b)  „gefebjeeftte,  rittermdjjfgc  2eut." 
3llte  @fir.  c)  „£>le  gcrabeften  unb  gefcftlecftteiten  OMfter." 
9teuburg.  ftorfbOrb.  p.  1690.  p.  IV.  2)  adv.,  fchnuorgfchlchhod, 
fchnuDrgfchled  fürt,  gfchlcd  ummi.     gfchleads,  gfchledla.     ÜSrgl. 

gefeft  leben. 

fcblicftten,  jpie  hefcb.  (unb  fteft  au  fd)led?t  (c.  d)  gerabe  fo  wie 
richten  ju  reeftt  »erbaltenb;   a.  ®p.  fllhtan,  Praet.  fttftta, 

muleere,  blandiri,  polire,  rectum  reddere).      ,,©laÖ  biegen  unb 

reibet  fcblicftten  ipie  93lep."  21».  <£hr.  169.  „@uete  geainte  gc= 
rid)te  pnb  gefeft  lichte  freunbe."  MB.  XXI.  2U6.  „Siebe  9)?uter 
(Waria),  un$  mit  im  ((Jbriflo)  perflicfcte"  (folme  au^)i  gj?ai|ler 
Jpanö  p.  ©aljturg.  Cgm.  628.  fol.  250.  Der  dltcfren  gebeut,  von 
fcftlecftt  d)  entfprid)t  nod)  t>a$  fcftlid)tc»  (fdjmieren)  bei  2ßcbere«. 
3n  Slamorganö  2Bolföjagb  Ijeipt  eö:  „2öte  man  ben  üßolff  lubern 
ober  wie  erlieft  3äger  au^  93epern  bavon  reben,  fdjliecftten, 
anatmen  foll."  Diefei  fchliecftten  (rool  fcftlid)ten)  fefteint  noeft 
bie  alte  93ebeutung  locfen  ju  ftaben.  2)ie  ©djlicftt,  a)  ©eftmiere 
(be$  ffieberö);  fcftiperlicft  gebort  l)ic&er  aud)  ttnfd)litt,  ba  ei  mir 


432      <5fyud)t      ©cfyacf       <&fylaid      (&d)kd 

in  ber  a.  @p.  nur  gl.  i.  129  <xli  unflibt,  fonft  immer  a\i  unflit 
vorkommt,  fcblfcbtig,  adj.,  fopmicrig.  Die  Rubeln  füllen  nidjt 
fc&licbtig  werben  —  (vrgl.  fleljt  d).  b)  Die  fliöte,  d.  Sp. 
©erabbett,  @bene  (a.  6p.  fCtf) tl  planities,  uparflibti  superficies). 
„91W  er  bie  fl töte  ringen  fa*."  Cgm.  63.£5.  ^fdjl t rf> ttg,  adj. 
unb  adv.,  recte  atque  ordine."  Voc.  p.  1618.  c)  Die  ,£ol äfcbjldjt, 
vpiaft  wo  Jpotj  aufgefcblicfetet  wirb,  d)  Die  ©*  liebten,  fclc  beibcti 
Scfcamfelten,  Seiften,  2Bei*en  am  menfcöllcbcn  2eibe.  Dr.  «JJHnberer 
1620.  p.  81.  96.  2Inm.  f d> ttd? t  alt  adj.  ftatt  fcbtecbt  ifi  im 
Dialeft  unb  aud>  in  ber  ä.  @p.  fo  wenig  ublicp,  al$  riebt  ftatt  recbt. 
QBol  gilt  im  «ßiebcrfäcfefiföen  fügt  ftatt  fcblecbt,  unb  barau*  fcbeint 
au*  baö  feä>b.  f*  licet,  äff  feit  fcblecbt  jwepbeuttg  geworben  ift, 
aufgenommen  au  fepn.  Da$  ©tnfen  be$  urfpr.  t  vor  f)  in  c  ift  f*on 
im  gotbffcben  flalbtä  entfebieben. 
Die  ©ebtuebt,  a)  (na*  Jpöfer)  iübjugögraben,  wot  mit  bem  &*b.  2B. 
ein  unb  baffelbe.  Der  Ort  bep  2lmberg,  wel*er  früher  (©eoffn. 
Olr*ive  L  10)  ©lubt  btefj,  wirb  nun  ©*ti*t  (etwa  na*  ©ramm. 
§.  808.  372  eigentlich  @*lii*t)  genannt.  Denfetben  tarnen  füljrt 
(Jpajjt  ©tatift.  III.  556)  eine  ©umpfgegenb  bep  SSafferburg.  SBrgt- 
a.  bie  ©*lf*t  um  bat  ©*lo§  £alnfpa*  Glntgibl  Jpalnfp.  p.  99). 
b)  Die  ©*lud)t,  bie  ©*lu*tin,  unreiulübe,  faule  fßerfon. 
f*lü*tif*,  adj.  „@t  iff  f*tu*tif*,  faul  unb  trag."  £.  @a*$. 
„2Ble  ba%  H  ftaltfl  fo  f*lfe*tif*  Jpairt."  J?an*  «Dtopr.  «Brgl. 
©*tutt. 

f*tacf,  adj.,  a)  (ö.tyf.)  f*laff,  nadjldpig,  trage  (a.  ©p.  fla*, 
iil  flaf=r,  agf.  fleac,  engl,  flacf,  laxus,  remissus).  Der,  bie 
®*tatf,  trage  «perfon.  f*  laden,  verb.  b)  fcklägk  (©ammter 
f.  £prot  III.  53  von  @*malj),  ranjfg,  bitter.  2lm  3nn  bort  man 
bie  (Sntftellung  fcbägk;  »rgt.  fched-auö  f*le*t. 

Der  Schläkora  !  Schlakora-maudi,  Schl.-michl,  Schl.-mia'l,  Sclil.- 
vväld,    Schl.-wurft,    Tau'fendfchläckaro ,   uufd)UlbigC,    itt  Unwillen, 

5Serwunberung  ic.  ausgeflogene  ^Benennung  einer  Werfen  ober  ©a*e. 

Bey'm,  zum  Schi.!     Qtma  ein  Verfapptetf  Sakra? 

f*tatcfen  (fchlaocka^),  (perfldrfte  Jorm  von  f*tat*en,  w.  m.  f.,  wie 
blatcfen  von  blaicben,  wateten  von  waieben),  f*lei*enb  be= 
wegen  ft*  ober  gttvaä,  f*leppen  (vrgl.  feftteiefen  bep  ©talber). 
Der,  bie@*taicf,  langfame,  unreinll*e  ^erfon.  Die  @*laicfcn, 
©*litten,  @*teife,  etwaä  barauf  fortjujteben  (gl.  i.  704  flef*a). 
93rgl.  b.  f. 

f*lecfen  (fchlecka'),  i)  nafeben,  2)  leefen  (i^l.  fteiüa  lambere, 
febweb.  ftefa  neben  fliefa,  atfo  mit  bem  ä.  flai*en,  wie  ot)n= 
gefäbr  fcbleppen  mit  fd)laipfcn,  nldjt  minber,  aU  mit  bem  febein; 
bar  ndbem  lecten  felbft  ju  vergleichen),  abfcblccfen,  auö-, 
j*fam=  k.  fctjlccfen.    G-fcbleckt,  z-iamgfchleckt  (im  ©cberj), 

fanber, 


@tf)ütf        ®d?tucE        ©ertaub  433 

fauber,  gepuftt.  fchleclt,  fchlecle!  ruft  ber,  weiftet  (Stnen  träften 
(I.  5ü4)  rolll,  inbem  et  ben  Zeigefinger  ber  einen  Jpanb  mit  bem 
ber  anbern  fttelftt  ober  „ein  ötucblcfn  fdjabt."  fchleclwt, 
gfcblccliot,  gfchledü',  adj. ,  nafc&baft,  lecfert)aft.  25er  ©djlecf, 
M  ©efdjlcce,  Secfcrbiffen.  Muaß  all-n  Schi.'-  häbm!?  Sa« 
Schlecko-1,  f  leiner  ^cbfud)en.  Ser  ©cbjeefbljjcn,  ©ebleef  f  oer?, 
©ebleefmar  fr.  25at$  ©rf)leef  =  ober  ©efdjteefmaui.  fd)leef= 
maulen,  verb.  fdjlecf;  ober  gfd?leehnaulct,  adj.  Xct  9)?uetf- 
fcblecfer  (Im  ©eberj),  ber  Zeigefinger,  al$  roomlt  bU  Idnblldje 
9J?utter  bem  Ätnbe  batf  S8lue$  etnflretdjt. 

fcbjfcfen,  effenb  ober  trlnfenb  In  bfe  ©r;etfetol)re  aüfnebmen,  febluefeu, 
fefelfngen  (a.  ©p.  ebenfalls  f liefen).  „@o  er  je  gcltleld?  lf;t  uub 
flldjt*  In  ftd>."  Cgm.  632.  f.  37.  „2)o  Sibam  unb  Qu  baj  obj 
ajen  burd)  be£  f langen  rat/  bomlt  fllften  fjfc  allej  fcaj  elter  baj  In 
bem  flangen  roatf."  ,,©o  Ir  uerftict) fet  unb  freifet  alleg  bat  Ir 
babet."  93r.  QJet&toIt  51.  Cgm.  632.  f.  89.  „Sei  »ollen  eljer  »er= 
f  Heften  blu  flachen."  SMut.  fit  98.  ©enef.  41.  24.  „Seit  2^er= 
brujj  UCrfd) liefen,  sorbere  odia."  Voc.  v.  1618.  „95 er ftldjte, 
devoravit."  Cgm.  17.  f.  209. b  Gl.  o.  62  fllcfc,  fllc,  gluto, 
ambro.  2Me@d)llcf,  sl?er|tnterung?grube.  fdjllef,  fftUdl 
2ocf=ruf  an  ble  gnten.  2)a<  @d)llefeleln  (Schliclia-1,  Scblickäl), 
ble  @nte.  25er  Schlickawitzo'  (U.2.),  Söranttueln,  ©dmapp$  — 
eigentlich  wol  eine  bcppelbeitttge  Straoefticrting  betf  In  £>|terrefdj 
gangbaren  ©Um o iv  Iß  er,  gmetfägtnlt&nifflln,  v?om  flan)lfd)cn  Mwa, 
Zroetfcfcge. 

2>er  @d)llef  (f*t\)äb.),  Zopf  Jpaaretf,  «Büfcbef  $(aebfei*. 

fcbluefen,  rote  bd)b.  unb  «cbft  fd)  liefen  ü blieb..  „@rod  übric  ricfeeit 
jubte  fluefet."  Slöattber  »;  b.  33.  81.  28.  ©la&bo,  flufc,  con- 
sumptor.    Gl.  a.  245.     ©djerjl).  9l.3l. :  Des  is  o~  guada'  Schluck»*, 

häd  Haus  und  Hof  'nunto'  'bracht,  von  (Einern,  bi'r  fein  93ermogen 
verfcbroclgt  ijuf. 


fcfelaubem  unb  fd)läubem,  a)  rote  T;d)b.  fd)leubcrn.  b)  (von 
2)lngen,  bic  fefl  fepu  follten),  lofe  bin  unb  ^er  fahren,  c)  (von 
iperfonen) ,  am»  Übereilung  ober  9cadjla,&ffjfeit  nickt  gehörig  verfahren. 
2)er  ©eblauberer,  fcblauberf  f*,  bfe  ©djlaubere»  (prgl. 
»ueberf.  flubberen,  fluren).  d)  unter  bem  greife  weggeben  ober 
verfaufen.  53erfd?laubern  ctrouev  |Td)  bejfen  unvorfi'rbtig  entduyeru. 
e)  (eine  flauet)  hatft  Qlnfer  ober  ©trebeftoljer  befeftlgeti.  „2)a« 
1(1  aue^  jum  (ginfallen  l)ergerid?tet,  1(1  febon  auf  allen  ©elten  ge- 
böljt  unb  gefd)laubcrt/'  blejj  ee^  ju  5D?unct-cn  Im  5?rul)iabr  isso, 
al^  elne^  ber  rodfyrenb  bec?  flrengen  2Blnter^  gebauten  J>0.ufer  mehrere 
Arbeiter  lebenblg  begraben  fyatte,  von  utandjer  ber  bumatigtri  jal.il- 
relcben  Neubauten.  @infd)laubern,  einfcbleubcru,  burd)  elfernc 
Rapfen  ober  Äelle  In  ber  SOtaucr  befedigen.  „2)iefe  bret>  .^elme  finb 
<?rf)met(fv'e  «8(ii)«ifcfjfö  «ffiörterbuc^.  III.  2f>.  (|  e 


434       ©djleb      <&d)lot>      Bfyfob     ©rftfaf     <&d)la\f 

fo  feil  etnflcfcfcleutert,  alrf  wolle  fid)  bie  ©tabt  2anb$but  no«  am 
jungten  Sag  biemit  au^rüflen."  iftageltf 93ürgcraufrubr  »on5anbäb,ut 
p.  99.  Die  ©«taubem,  ©«lauber,  a)  qjerfon,  tvel«e  übereilt 
«erfährt,  f«l«ubert,  b)  tsfe  I)i;b.  ©«leuber,  funda.  c)  grofetf 
Jpanbrab  jum  Sollefplnnen.  (ißaur).  d)  loder  geöafpelter  $abeu. 
(93aur).  e)  (b.  2B.)  eine  2lrt  ©umpfpfianje.  Vtgl.  ©«loten, 
f)  (In  ber  23aufunft)  ©trebebofj,  ©«UeOc,  ©«llejjanfer,  pignon 
ancr.';,  9)?auerftange,  Wauerbanb,  üjorpaffe.  „Der  baufällige  fcurn 
ju  58infofen  fo  unbterf«lbll«  mit  ©erlaube vu  jufammengefaffet." 
SBogenbergmirafel  1079.  p.  248.  . .  „Da3  tie  eifene  ©tanugen  am 
anbevn  Ortt  ain  Sod)  l)abe,  bat  man  ben(?)  ©«lauber  barefn 
f«lagt  ober  beu  ÄI?eld . . .  ©«lag  ain  ©«leuber  ober  epfenen 
.filjefll  bur«  bie  epfene  ©tanngen."  geurbu«  ».  1591.  iHucfe  bie 
ungeheuren,  Im  Da«|Tui?l  be$  großen  Beaten*  ju  9)(und)en  von 
einer  Hauptmauer  jur  anbern  roagrc«t  liegenben  23dnber,  au£  mebrem 
bur«  @mf«nitte  Ineinanber  gefugten  uub  mit  frarfen  ctfernen  ©d>rau- 
ben  »erbuttbeneu  halfen  betfcöenb,  Ijabe  id)  ©«lauber  u  nennen 
fceren.  „2lr«$:mgen  ober  Jpoljf  «laubern"  (Im  Uferbau).  Sori 
2e«=ft\  4ii.  35er  @«laubcr  =  @trlcf,  furjer,  etwa  flafter- 
langer  im  Jpaue  =  unb  $ul;riperen  $u  man«erleo  ©ebrau«  vor* 
tdtblger  ©trid. 

f«leberu,  im  Söaficr  bin  unb  (jer  f«;oenlen,   al$  ©dfdje.    ©icl) 
f«lottem  ©»'460.  461. 
f«loberu,  f.  f« lottern. 

„«tter'iji  f«llmpf«lampf«lobi, 

bod)  ift  eä  na«  ber  $?obl."    9ieiner3  fcanbdmarft  242. 

Der  ©«luber  (o.  Delling),  ©«utt,  ©«lamm.    ©.  ©cMotter. 

f«l  übe  m,  a)  übereilt  ober  na«ldffig  arbeiten.  ©.  fdjfaubern. 
b)  («lottern. 

f«laff,  adj.,  im  Dialekt  unübll«  —  unb  lieber  bur«  f«lapp 
gegeben  (a.  @p.  flaf,  flapb  —  mit  bem  Verb  flafen,  igrpere}. 

f«ldffen  (fcldaftV,  o.pf.  fchlauffiin,  f«ipib.  fcMäffa",  fchlauffa"; 
du  fdilati'ü  ,  er  fclilail't;   Condit.  lchliaff  unb  fcblaftat),  tvle  l)«b. 

f«l«fen  (a.  ©p.  fldfan,  ftiaf,  glflafan).  «Mein  ©Aid  ff 
fagt  ber  ©olbat  für;  mein  ©cttßenofle;  —  in  ber  d.  unb  a.  ©pr. 
r;«tfger  geflaff,  Voc.  p.  1419  —  gefldfe,  gifldfo.  Die 
©«Idfrfr  du,  ba*  ©  «  l  d  f  f  --n>  c  ib  (d.  ©p.),  2$e»f«läferin, 
&.  35.  ©enr.  Oicg.  £l)r.  Hl.  11. 
f«laiffen  (fchlaoffa) ,  (Jactltivum  oou  f«lelfen,  labi),  gleiten 
madjen,  gleiten  (äffen,  mit  gleltenber  Bewegung  irgenbivobin  tbnn, 
bringen.  „Der  fpar  flalfft  fein  fcaubt  unber  fela  fettig"  (fledt 
ti  unter  bie  glügel).  iöud)  ber  2öei«l).  p-  181.  „3*  fleiffen  ml« 
In  bie  (ra&etringe  mm."  Gonr.  p.  Oßirjb.  ©«»panenrftter  828. 
(©.  f*Uttffcn  unb  elnfd?laipffen).    Verurteilte  lief  man 


iDctfanb  mftutttct  auf  einer  &ntjl)aut  jur  9tld)tjratt  fdjlaiffen. 
Den  «ptlueg  fcblaiffeu.  abfc^laEffcn  ein  2anbgtit,  ein  ^(eib  ic., 
ei  abnuften,  ja  ©rttabe  ridjtcn.  verfdjtaiffen  ein  ©ebdube,  eine 
©tabt,  serfcoren,  fdjfelfen.  „5ä»f  bem  v>crfd?laifften  Stempel  ju 
3erufalem."  <J)reMgt.  Die  ©djlalffcn  (SchlaofKf),  a)  93or= 
rldjtung,  etwas  barauf  fortgteiteu  ju  macUn,  öirt  ©glitten.  Die 
^)  flu  eö  =  ©  d)  lalf fett  für  He  „vomerem  inversum  boves  collo 
tralicntos."  „Den  pftug  fd)  Ulfen  unb  fein  Sßicl)  ber  fd) Ulfen 
nacfetrelben."  ©rlmm  b.  R.tf.  '.18.  MB.  xxv.  288  ftnbet  fid)  bie 
gerlcbttldjc  $RM.:  ber  flenffen  naebfaren,  fid)  bep  clnets  2ln- 
fprud)  an  ble  bem  @ra£e  nad)  je  nddjftc  tyerfon  ober  ©adje  galten. 
iUrgt.  In  ©rimmä  b.  üi.%  368  ber  flcufln  nachfolgen,  ©iefi 
ebenbaf.  @.  517,  wo  flelfc  eigentltd)  unb  otö  ©pur  su  verftefte» 
febelut.    b)  ©djlelfe,  ©klinge.    3™  @ld)ftdbrlfd)en  ft'nb  nad)  gftajer'tf 

.  porfrjtfdjr.  ble  6d)lalffen  ober  ©d)lauffen  namentlld)  ©d)llngen 
wn  qpferbebaaren  unb  aufgeglühtem  Dra'ot.  c)  [ieberlld/e  2öeibf?r 
perfon,  salopc.  Der  &bfd?talff,  AbnuSung.  Der  2luffd)laiff. 
„«procejjweltldufigfelt  burd)  ber  mebreften  Beamten  um  lljreä  ©por- 
tufor  =  Snterejfe  willen  verl)dngenbe  21  u  f  fd)  leif  e."  SSawrcutl). 
«Berorb.  ».  1745.  Da«  ©efcblalff  (9Ue*<),  ©efd)lcpp  uon  sperfonen, 
»e&eitimg,  ©efellftyaft.  Der  Untcrfd)talff,  rote  §*&.  U.fcbletf. 
©leb.  fdjlafpfen  unb  Hi  primitiv  fd? Ulfen,  unb,  ba  blefoS  mit 
feb  liefen  unb  beffen  Ableitungen  ©d)lauf,  ©d?luf,  ©c^lupf 
nid)t  feiten  vermengt  wirb,  aud)  tiefe  leßtetn. 

fd)laiff,  adj.,  (fdbwdb.,  «Rorbfranf.),  von  $leifd>:  ber  Sdulnfi?,  23er- 
wefung  n«be;  U\.  fleip--r,  lubricus. 

fd?lduffen,  ftoufen  (d.  ©p.),  fd)liefen  macben,  bringen,  töun  in 
etroaö.  „Jpetc  erbe  mibe  feafi  in  ben  munt  geflouffet,  ebmedit." 
©cnefa  51.  15.  Diur.  tJJ.  81. 

,/Dantad)  bur  er  im  bat  f)al$&crg, 
barein  fd) l a uff te  fid)  ber  werbe. "  ^)arcifat  c.  9. 
,,©fd)  aup  einem  battbel  fd)louffen,"  expedire  so  <lc  re  aliqaa. 
tyicrorlui*.  anfd?lduffen  ein  ÄlelbungöiTarf  (d.  ©p.),  ei  anjlcljcn, 
antl)ttn,  Induerc.  „anefloufe  induc,  aneflouftc  iriduft." 
Cgm.  17.  f.  163.  189.  „Dag  er  bic  tuten  bo  fUffet  (nad) 
©ramm.  171  wol  ftatt  flduffet)  an."  «BHd>.  25e&«m.  Cgm.  291. 
f.  33,*  „3r  babt  (ein  fielt)  an  lud)  geffouft."  ffialrber  0.  b.  95. 
f-2.  57.  „93or  lalb  ft'e  bsi  bar  auSrawfft  unb  fle  «In  bembe  an- 
fd)lalfft  (auf*  tauf  fr)."  Cgm.  74.  f.  mi.  „#[$  einen  nnutä) 
er  in  befdjar,  unb  [lau^t  In  fa  in  mtutd)C^  clait/'  Cgm.  251.  f.  211.« 
©.  a.  anfd)lcfen.  Der  3d)lviuff,  worein  man  fd)licft,  wa^ 
man  antbut.  Der  ein  fd)  lauf  f  (fdjwdb.),  ber  vitt^ug  (a.  @p. 
infUuf,  indumcntuni.  gl.  a.  i82'j  an  a  flo  u  f,  üb  er  flo  ufe; 
urflouf,  c.xuviae,  i.  756.  761).  ,,%{i  man  He  erwi^  brifd)et 
au^  balmen  pnb  aug   fdjtouffen"   (6d)oten).    aiturel.     Der 

(Se  2 


456  (Sd>(ef  @$fcif 

Unterfd)tduff,  ©djlupfrolnfel,  ^uflac^t^ort.  (cf.  a.  293  fifloof, 
lustra  ferarurn). 

fcbleffen,  an-,  aui-,  be^fdjleffcn  OHIIgau),  ft'd)  ober  einen 
2lnbern  an-,  au$--,  be--flelben.  „3Me  waren  naefet,  ble  befd?leffet 
icb  von  fuj?  auf."  öfele  sc.  r.  b.  I.  254.  $aßg  biet  nlcbt,  na* 
©ramm.  177,  e  für  du,  ober  etwa  für  6,  alfo  nad)  ©ramm.  956.  VII. 
fchlauffen  vom  alten  Praet.  flouf,  ober  fcbloffen  vom  Partie. 
gefd)loffen  be$  SSerb  fcblleffen  «njunebmen,  fo  fft  batf  agf. 
flepan  on  unb  flefan,  induerc,  ju  erwägen.  33rgl.  a.  fcblleffen, 
®4Uuff,  ©d)tuff. 

®er  @d)lefev  unb  ©liefern  OD.tyf.,  53.)/  ©erlebt  von  weisen 
Oiüben,  ble  gefoefct  unb  mit  bem  Äocbtoflfrl  jerrüt.rt  worben.  Crtwa 
gar  nod)  eine  o.pf.  Erinnerung  an  ble  nieberfädjfifcbe  ©leef, 
großen  fernen  Äocblöffel,  febweb.  flef,  ff(.  fleif.  93rgl.  a. 
@  d>  l  ü  f  e  r. 

fdjletffen  (fchieiffa~,  Cond.  ld>  fd>lelffet  unb  fdjllff,  Praet. 
gcfcbllffcn),  a)  gleiten,  labi  '(a.  @p.  fltfan,  flfpban,  fliffan, 
Praet.  flalf,  fleif;  glfllfan).  2>te  ä.  @p.  »erwenbete  ba$  5ßcrt 
in  bem  ©Inn  einer  gleltenben  Bewegung  auf  fruditbare  2Be(fe.  „gafj 
ben  Sampber  niebt  gäbling  In  ben  wein  fallen,  fonbern  nur  gemad)- 
famb  binclnfcfclelffen."  l>r.  9ftinbercr  p.  79.  „Die  boume  ie- 
gnnben  breiten,  bo  ber  wurm  bin  fiel  f."  23lgalole.  „2Ban  ir  ble 
ftant  je  tat  flalf."  Docen.  Mise.  II.  170.  „2Bar  ber  magen  flebt 
vnb  glat,  fo  fllff  baj  ejjen  e  ber  jeit  je  tat 'unb  bellb  ungcd;od)t." 
ßonr.  v.  3}?egcnberg.  ©ett  fügte  ben  Jpebammen,  ,,bo  fie  fin  muoter 
griffen,  baj  |"ie  niberfllffen  je  ber  erbe  für  tot."  2ßernber<$  Waria 
P-  180.  „35er  fcblmpf  fft  mir  entfcbllffen,"  ber  ©pajj  ifr  mir 
»ergangen.  Cgm.  714.  f.  233.  „Slj  Im  ma$  gar  entfflffcn  biu 
fwaere  von  bem  berjen  fm."  2ßlgalol*.  „©oft  well  baj  ber  felnbe 
matft  müef  vor  (5u*  jerflelffen  alS  an  iH'ifler  funn  ber  velffen." 
Ulr.  Jöetrer.  Cgm.  247.  f.  isi.b  Hm  ecfcwabcn  fagt  man  nod)  aufc 
fcbleiffcn  für  ausgleiten,  ausglitten.  Slucb  eine  2lrt  ju  Mujen 
beifit  fcbleiffen.  „$IS  fie  (JpetobtaS  vor  aerobe*)  gcfd>liffen 
tanjt',  batö  Ibm  ans  J?erj  gegriffen."  SBudmer  dbarfr.^roce ff.  40. 
Jpauprfacblld)  aber  gilt  fäleiffen  vom  ©litfcben  (glaubern,  fafcbeln, 
fllbbern  2c.)  auf  bem  elfc.  einen  fofnfdjlef  ffen»  weiter  glltfcben 
als  tiefer,  einen  elnfcblelffen,  ibm  nacbglftfdjenb  jrolfeben  Me 
Steine  fabren,  bamit  er  ju  $aß  fommc.  b)  wie  l>&t>.  glatt,  eben, 
(unb  babuvä)  fduteibenbe  üüerf jeuge)  fiarf  macben,  wefjen.  „Lapsare 
fcbleiffen  vel  wefien."  Vor.  v.  1429.  Rauben  (Jpelme)  flelf- 
fen  (polleren).  $reib.  (Samml.  II.  144.  üt.W.;  fdjlelffcn  gJn, 
ju  ©runbe  gebn  (ob  ja  a  ober  b?).  ü*  Leut  meebt-n  älls  netta 
gfc'biiffa"  häbm,  moebten  afleS  genau  nad)  Ibrem  ©hm  b«ben. 
2)le  ©cblelffen,  ©Iftftbbabn.  25er  ©cblclffer,  a)  2lrt  fcanje*. 
fdlleifferif d)    tanjen.     Gers,    rnachts   mar   a~n    fcbleiffa- 


©d&ltf  ©erlief  437 

rifch-n  auf!  ©  d)  t  e  i  f  er  Ue  b  lef  n ,  f.  ®d) n f 1 t et H p f i etn. 
b)  ber  SSJerfjcuge  fd>lelft.  .<?entmjicl)cnbc  @d)leif  f  etieut. 
fdnifejen,  gtitfeben,  gleiten.  ©.  fdjlfpfen. 
£cr®cfcliff,  a)(geucrb. ».  1591)  fd)arfgefcblfffene©piße,©#netbe. 
b)  (£dt.).5acftte  »on  ©Idfern  nab  Suroelen.  c)  Set  an  ber  ge- 
fdjttffcnen  ©efeneibe  bepm  ©d)(cifen  entftanbene  gaben,  d)  C3a$  ft'd) 
be»)tn  ©ctrand)  tont  ©dylelffhia  abtvcßt.  £aä  ©efdUtff,  „@fd)lüf" 
(Jpallcin  £oti  53rg.0U,  6bc  33crgmaiTe  elme  Crjgcbatt,  ©dilamm  ober 
Äorb,  fo  burd)  baö  2ßaffcr  von  ben  gcfaljncn  Sßdnben  jc.  ju  soeben 
gefenft  wirb,  e)  fpecflg,  feil  unb  glatt  aufgefallene  ©teile  tn  WleljU 
fpelfen  ober  ©ebäcfen.  febliffig,  gefdjltffig,  adj.,  glatt,  fälüpfrig. 
(c£  ©<frlüfer).  £cr  ©cbltfffrafn  (Schlifftaa),  ©djlcffftein, 
roeldaen  ba&  Voc  v.  1429  lapsorium  Oon  lapsus,  labi  ober  ton 
lapis  0  nennt.  Wüd)  fdMlff  lapsidium  wirb  bafelbft  in  biefem 
©tnn  von  fcbleiffen  genommen  fetw.  cfr.  fdjjalfeu,  fcblaipfen 
unb  f  d)  I  e  p  p  e  n. 

2)er  ©Düffel,  f.  ©cblüffel. 

fdjlieffen  (fchliaffif,  fchloiftV,  fchluiftV,  o.pf.  fchleiffm)  —  Cond. 
id>  fd)[uff  unb  f*  lief  f  et,  Partie.  gefd)loffen,  wie  b*b. 
fcfeliefcn  (a.  ©p.  flioffan,  fl)  flittffu,  pract.  il>  flouf,  uutr 
flufun,  Cond.  iö  fluffi,  praet.  giflof f« «).  3m  ipoibeutfehen 
ffl  ftatt  btefe*  «primitiv  üblldjcr  tsati  3ntenftoum  fd)  lupfen  (naefo 
bem  Sialeft  fchlupffa").  3)a  aber  baä  3ntcafnntm  roefentlid)  bew  3?e= 
griff  ber  ®d)ncUigfeit  mit  bem  ber  frlecbenben  Bewegung  »erbiubet, 
roeldie  bureb  bat  einfädle  feb  liefen  überhaupt  angebeutet  wirb,  fo 
tbut  bie  ©cbrlftfpracbc  fi<fe  felbft  Olbbrucb,  wenn  jte  ben  leßtern 
2Iu*bruc!  att  gemein  unb  unebel  »ermeibet.  ,,Tiü  ging  er  juo  bem 
febober  fter,  unb  fliuf  bann!  fpra*  er.''  jfabel:  2>er  Sfßolf  unb 
ber  ©ebfirc.    3m  'OTüncftner  ©tabtbud)  Cgm.  50.  f.  104,  216.  f.  72, 

304.  f.  66,  514.  f.  75,  525.  f.  65,  543.  f.  146,  511.  f.  51,  551).  f.  64, 

551.  f.  20  belfjt  ei:  „@a  fol  ntcmittt  bawe  (£eu)  »allen  noeö  fatöfen 
vor  bem  tor,  ober  bem  rlcbter  LX  dn.,  ber  (rat  ein  fialb  pfunt  (jur 
©träfe  geben),  unb  burd>  fwclfte*  fuber  baweg  ein  djnccbt 
gef  lief  fett  mag,  baj  fol  man  prennen"  Verbrennen).  3ft  etwa 
ein  ju  locfer  gefa&tctf  guber  gemeint?  fcblfeffen  in  ein,  aui 
einem  Älatb,  elnfcblleffen,  au<fd)lieffen,  ei  anjtebcit, 
autfjiefcen;  fäwdb.  aud)  wol  ffcb  ober  einen  21  n  bem  ei  tu, 
autf  =  fd>tieffen,  ft'cb  ober  iljn  an--,  aueaieöe«.    r  n  Rök,  i"  d- 

Hof-n  l'chliaftV.     I  hau    mi'  ei'gfcliloffj\     „31t  ein  futett  mufl  btt 

flieffen."  Cgm.  252.  f.  I34.b  „®ie  flouf  in  roiplid)  geroant.'7 
tllr.  arfft.  312.  „@ie  flouf  in  ein  ftemebe."  Cod.  palat.  361. 
f-  94.«  „gr  fürt  in  an  bie  fiafftat,  bo  er  in  auSflieffen  bat/' 
«Parcif.  c.  10.  „«Befloffen  unb  enbiffen  roatf  bk  frauwe"  (ft'e  war 
angefieibet  unb  hatte  gefrü&fiüdt).  ibid.  cap.  2.  ®,  fdjlduffen, 
fdjleffen  (f$Uffen?)  unb  fdjjupfen. 


458  (Schief  &d;(uf 

abf  datierten  ($iöjg.),  abgeben  vom  ©cblaffdmmercbcn  ber  ®e^ 

IfebtCtt,  Ofcitt*  Cjljört  Werben  }U  fep.  Heil  bin  I  's  erfi  iikiI  T  mci  n 
Buabma'vgWaridr<lä,  S/ipproments-Weibo'lcut,  fch  I  i  a  f  I  lieft 
wol  ä1  no'  .V>  auäfd)  lief  f  e  u  wie  bag  ßücbelcben  auö  bem 
gl),  wie  bic  Oiofe  au3  bet  Änoäpe.  ©id)  v erfeb  lief  f  cn,  wer; 
frieden,  verbergen.  £>er  6 erlief: 2Binfcl,  ©djlnpfwlrifel.  3>er 
©«btleffet  (SchliaflV).  ber  9ttutr,  in  ben  man  mit  ben  Jpdnben 
.idiliofft,"  um  ft'e  wsrrn  su  galten. 

•Der  ®d)luff,  ^lct(?  jumSurd?f*(iefen;  jpanblung  bee?  erliefen«*; 
SKttffz  ^irael,  »verein  man  fdjUeft.  2>er  Jr>cnncnfd)luf,  burd) 
welcben  bic  £übner  an  ber  ©tefge  am-  nnb  eintrieben.  2)cr  llntcr= 
febluff  (intoTchluf),  Unterfdjleif,  fixerer  unb  geheimer  Mufentbalt. 
Siebcrlidjen  2euten  einen  Unterfcbluf  geben.  „S)ap  wir  unferm 
alten  SBurgermeifser  cnMicb  wfeber  einen  Unterfcbtuf  unb  einen 
warmen  SMffen  gönnen."  9tagel0"  SBfirgeraufru&r  ju  2anb3l)ut  27.  3n 
Der  ©djweij  fft  ber  ©tfiluff  ein  überfteib,  Mittel,  cf.  ©djlauff, 
fc&ii'ffen,  ©d)lnpf. 

Ser  ©djlüffel  (Schliff!),  feljr  beliebter  Sluebruct  ber  ©eriujv 
fcbdfcung  von  übrigen»  eben  fo  unfdjulblger  alt*  unbeftimmter  33ebeu- 
tung,  mit  wclcbcm  befonberä  altere  $erfoncn  junge  £cntc  ju  belegen 
pflegen,  olmgefärjr  ivaö  ©Klingel.  3n  ber  OTeget  wirb  baburd)  weniger 
ein  bummer,  träger,  fcbldfrfger,  al$  dn  fdbjger,  aufgeweetter  aber 
ft'd)  auf  uunußen  ober  gar  belmllcbcn  unb  nidjt  gan$  erlaubten  2Begcn 
berumtrelbenber  junger  9)?enfd)  verftanben.  Sen  @runbbegriff  biefetf 
Stugbrutfö  aufjuftnben,  ijl  um  fo  weniger  letdjt,  als"  bie  Siutifpracbe, 
nad)  ©ramm.  372,  fogar  unentfdnc'oen  lapr,  ob  ber  ^Soaü  ber  ©tamm= 
fylbc  wirf  lieb  ü  ober  Mos"  x,  ob  bemnad)  etwa  auf  fd?  liefen,  Sdjtuff, 
ober  aber  auf  fcbleiffen,  @d)llff  jurücfsugebeu  fei\  SWebr  für  ü 
fprfcbt  übrigen^  aueb  bas"  dbnlicb-bebeutenbe  nieberrl)cinifd}C  ©djlüffel 
unb  fd?weijcrifd?e  ©eblufff.  2>a$  Aoc.  p.  1618  bat  ©cbllffel, 
liomo  nauci,  do'rmitatbr,  mureidus  homo.  ,,Q,&  gibt  nirgenbä  roebr 
©cbliffeln  m  auf  boben  ©djulen,"  fagt  ber  <prcbiger  ©clbamer 
v.  169-1.  „Unb  b(c§  mid)  einer  einen  ©cbliffl  — au&er  per  railleric 
einen  geifUicben  ©cbliffl,  weil  id)  immer  für  ben  beil.  Drben  Ht 
Sanb  umtf  beil.  Sllmofeu  außfcbtiffeln  mujj  —  fo  letbete  id)  e*  aud) 
nid)!.''  3}ud)crs"  (ifearfr.  =  <proceff-  154.  3n  beffelben  9)?6ttd)$brlefen 
]>.  221  unb  Äfafcerlebrc  1781.  p.  9  tft  tk  föebe  von  einem  fogenann= 
ten  ©djllffcU  ober  ffieife:2Srcvier.  Sic  ©cbiüfflerev.  ,»t>a 
riecht  o"  Schlifflarey  da'hinta'  (gebeime,  bofe  2lbftd)t,  lofer  ©treld)). 
fdjlüffcfn,  berumfeblüffetn,  ft'd)  berumtreiben,  obne  plauftbeln 
^weci;  ab-  a\x*:r  burd}:fd)lüffeln  bat  Jpanß',  3)orf,  2anb  unb  brgf., 
inbem  man  barin  berumlduft,  fudjt,  ftobert.  (53cv  ©tatber  wirb 
fcblnffen,  fcblüffeln  erfldrt  bureb:  gebanfenloö  in  ben  £ag  bin-- 
einleben,  fieb  unaebtfam,  fdjldfrig  benebmen.  ©iefclbe  25ebeutung 
wirb  bem  nlebetfddjftfcben  verb.  fluffen/  ftuffern  unb  bem 


©cfyluf  &ctya$  459 

adj.  fluf  bengelegt).  3n  ble  cble  ißerroanbtfdiaft  fr.tntc  f*iagen 
fraä  alte  flopbarf,  flopöcjarl,  »ofcur*  gl.  i.  *tJ.  f«6 
circumccllio  (berumfcbivdrmcnbcr  9)?6nd))  jic^cben  wirb. 

„6 * ! üfer"  föftnti.  9}{coIat  Ob.),  ©djtcim.  f  cb t ü ftf g,  fd)lclmlg, 
unflätig.    SSrgl.  ©djtöfer. 

f  Alu  fem  (»ol  na<b  ©ramm.  652  blog  Slugfpracbe  jlatt  f<bl«r= 
fein),  Warfen.  Der  ScMaförär,  einmalig  SAlürfen.  SSrgl. 
©  d)  t  f  p  f  e  l  c  l  n. 


fd?  tagen  (fchlagog,  [chiahbjö?,  o.pf.  IchlaV  —  I  fchlägj  Icbläbh, 
fulilä';  du  fchfegft,  l'.;lil«V/i,  l'chlaa'/i,  IcMclibft,  fclile'fi :  er  IVlilagt, 
fcblaa'ri,  icbl«blit,  iVhle'd  __  Cond.  I  fehlägaul,  l'dilahliad  Uilb 
gfehiuag,  Ichliiag  _  Partie-  gcfcblagcn),  m\c  bd?b.  (d.  ©p.  flaben, 
flad?en,  flau,  a.  ©p.  flal?an,  praet.  flirte,  fluecb,  parti' c. 
giflagan.  Darneben  bcjlattb  aud?  ein  abgeleitetes?  93et!&  flagj&ö, 
pract.  j'lagota,  part.  glflagof).  £ier  von  ben  jaljtteidjen  We- 
iterungen unb  ßormctx  biefee  »Bortet  nur  einige,  bfc  ber  ©djvift- 
fpracbe  plellefcbt  mlubcr  geläufig  ft'nb. 

a  Dag  ©d)  lagen  (a.  @p.),  pugna,  proelium.  „dt  warb  ein 
©d?  lagen  bavain',  rei  ad  pugnam  vfeniebarit."  Voc.  v.  1648. 
/,©«  roarb  ela  töfd?  ©d?lagen."  „Der  tyfaljgraf  £Rupred?t  beljucb 
an  ben  J^erjog  p.  ©adfci'cn  an  einem  £ug  Juki?  ©*  lagen."  £i)rou. 
tu  ftrenb.  ©amml-  I.  70,  so.  2h>.  passfcm.  Biet)  @d)lad>t  ©.  426. 
b)  fd?  lagen  ein  OHnb  —  eg  fd)lad?tcn.  Hci~t  read  da'  "Wirt 
fchlägng.  3n  ber  ©d?etrer  Dienft.-Orb.  ».  15üo  werten  aud)  Gdjsvelne 
gefd?lagen  —  nld>t  geftod?en.  „So  man  fiveln  flcdjt."  »Siel) 
©d>lad?t  @.  427.  c)  fdjlagen  33lef>,  cö  treiben,  namentlt*  auf 
ble  2ßctbe.  „Die  JKofJ  für  ben  rmeter  ober  n>dcr>ter  f laben,  unb  batf 
$ht)  für  ben  better."  Wundjn.  Vererb.  ».  i37o.  2Bftr.  23tr.  VI.  io5. 
£eri  £ed?  =  9i.  349.  „üöle  wll  $5td?g  einer  auff  ble  gemafn  2ßaib 
fd) lagen  mog?  ©o  tut  er  über  2ölntcr  »on  feinem  ®uct  füeren 
(füttern)  fann."  fcSt  ».  Kiiii.  ®$mlnt  an  b;n  £ed?ct  (ble 
2£albma(t)  fd?  lagen,  elltpt. :  fte  an  fd?  lagen.  Jorft-Crb.  3lrt.  9. 
,,9J?att  fo!l  lalnen  ungcpleuten  eber  uttgefd}nürten  (uucailrtcrten) 
©tlcr  In  ble  Ollbmen  a u f fd? lagen."  ©aebranger  2ilben--Crb.  p.  1558. 
ÜSlel?  an^fd) tagen,  auftreiben.  „Diu  rotf  lleffen  lebed)  ia;  alt 
ein  flut  (©eilüte)  naexe  tiigeflagcu."  aBtgftttir.  Der  4lu^fd)lag. 
befd? lagen  mit  Sßiei)  eine  ©aibe,  mit  iSituieinen  bic  iöalbmaii 
(Ht  ^creram,  ©edet er,  ben  Scd'el).  b e r-  f d? I a g e n.  Der  53 e n  |'d) l a g. 
fd)  tagen  bt&  9Sie|  in  bic  2öatb,  aSJ«lbm#/  ober  in  bic  abgedrnteten 
$elbw,  eülpt.:  c^  ein feb lagen.  Ar.  £bbl.  V.  200.  üi.üi.  p.  1616. 
Der  €lnfcf;tag.  „(rlnfd?lag  auf  bag  $?ctf,  3nfdilag  in  ben 
itnger."  MB. L 307. 50%  §ür  ben  Berber  fcbUgcn,  fürfcfclagett. 
(5lneDorf^;€b,aft  ppnOlorbad?  an  ber^lm,  Cbm.  2157.  soc.  XVI.,  \%*. 


440  <&ä)la& 

ftimmt:  ,,(*$  foU  fainer  blr.tcn  ober  neben  «uö  feinet  berberg  unb 
Oofraitl)  lainen  trtb  ober  fartl)  baben,  fonber  ain  »eber  fein  viel) 
ben  I>üctcrn  au§  feiner  innaw  (gl-  ••  1078  innouua  habitaculum) 
vorn  beraub  auf  freue  ftraffen  fürfd) lagen."  f plagen  batf  «Biet) 
in  Jpanfcn  ober  ju  ber  Jperbc,  cä  juefd)  tagen.  Ar.  £l)bl.  I.  161. 
(sljmaftf  pflegten  ik  ®erid)t*l)crren  nnb  iljrc  Wiener  auf  bem  Sanbe 
2?iet)  5ti  leiten,  infcem  jtc  etf  ben  llntertbanen  juefcbluegcn.  2>jcfctf 
wirb  n>ieber?;o:t  verbeten  Ar.  2bbl.  XIII.  208.  29?;  S.Oi.  v.  161G. 
ilbcrfd) lagen  eine  »Batbc,  eine  2ilpe,  jn  viel  »Blei)  barauf  treiben. 
d)  o~  gefdilagene  ©tunb,  gefdjlagene  ?cad)t,  a  gcfdjlagcner 
Sag,  völlig/  voll.    „®id>  fdjlagen  bftf  in  bie  gefd) lagen  nad)t." 

QlV.  @b*.   Ü4.     e)   nQ$  fd/led)t   ntd)t    lar,    »on  abest  quin.," 

Voc.  v.  1018.  0  fd>  lagen  i<x$  Klavier,  bie  üi'gel,  Karpfen, 
(üfrljer,  gauten.  (if.  leobflabo,  bardus,  gl.  a.  2UG).  g)  5iuf 
ben  9)farftr'orb  fd>la;Kn  in  »Jttündjcn  ble9)?dgbe,  iverm  fte,  für  batf 
(Slngcfanftc,  ber  ^ertfdjafr  mebr,  ali  ber  2Ba^rl>eit  gemdp  fft,  vcr= 
reebnen.  „0  itjr  ju  jiebulbige  gjTarftforbe,  bw  il>r  fo  oft  auf  cud) 
f* lagen  Utflt.  Jjn  feurigen  glammen  werbet  ii)t  elnft  umgeben 
muffen,  bis  it)t  auf  ba6  5)?oop  biuauö  verfebworen  werbet.  T<x 
werben  in  end)  braten  ganj  bejabitc  Ädlber,  wovon  tbr  nur  fin 
»Biertf)ell  nad)  Jpaufe  gebracht  liaU;  ba  »erben  in  cud)  fieben  lauter 
tobte  §ifdC/  bie  man  für  lebcnbige  blutt-beucr  eingefebrieben  l)at  jc." 
gaftcncvenipel-  3n  dljnlidjem  Sinn  fd)  lagen  Stattet  auf  ifjre 
?it>aare,  Jpanbwerfer  auf  iljre  2lrbclf.  b)  fd?  lagen,  vrb.  n.  mit 
femi,  ben  Ott  dnbern,  (entweber  wlllfürlld)),  fid»  begeben,  (ober  un= 
roillfürlid)) ,  geratben.  l)crumfd)lagen,  verdd?tli*:  fterumlaufen, 
bcrumjfebcn,  ber  2teberlld;feft  nad?gel)en.  (Tic  ©  d)  lagerinn, 
»prieftevinn  ber  Vulgivaga).  «Hut?  bem  Qßeg  fcfclagcn  (Ar.  gfjbt- 
I.  257),  ben  2Beg  vcrlaffen.  .ftievon  ift  ein  uctbwenMger  ©egenfaB 
btc  DiVJU :  in  ben  2ö  e  g  fdjlagcn,  wober  unfre  metonvmif*c 
»})f)rafc:  einen  2ßeg  einfd)lagen.  €Gou  (Einem  an  (Einen  ober 
ju  einem  fd)lagen,  von  Einern  ober  bcjTen  Partei?  ju  einet 
anbern  übertreten.  Ar.  £l)bl.  I.  152.  ©aber  al£  vrb.  reeipr.  fid) 
ju  (Sinem  fd)  lagen,  um  fd)  lagen,  vom  2Bllb:  fdmell  umfebren; 
ftg.:  von  einer  ©eirc  auf  bie  anbre,  bcfc-nbcrS  vom  ©uten  jum 
€?d)ümn:cn  fid)  wenben.  SBtgl.  ©eblag  h,  i).  Die  93ebeutu»g 
geratben,  werben  tritt  mivcrfennbar  bemr  in  »ilu^brücren  wie 
au«tfcbUgen  (von  SSdumen);  anfd)lagen;  fcblfd)lagcn;  dU 
nem  nad)fd) lagen  (dbnücb  tverben);  au*  ber  »21  rt  fdjlagcn  jc. 
9Srgl.  ©eblag,  <&d)la<i)t  2)  unb  ©efd)ldd?t. 

abfcblagcn,  burd)  einen  ©djlag  tobten,  j.  53.  einen  ^Ifcb ;  übcr= 
ftaupt  tobten  ein  ©tücE  »2sieb,  ba$  franf  ober  nid)t  weiter  ju  brandjen 
ifi.  abfd)  lagen  „bem  Jeinb  Proviant,  commeatum  inimicis 
intcrcludere."    Voc.  V.  1618.     abfltttjcn   (ginem    etwaö   (d.  ®p.), 

ti  ibm  erfiatten,  erfeljenf  perguten.    „Jpat  er  jm  an  idjte  gefdjabr, 


<5d)la$  441 

brtj  fol  er  im  abflauen  jtvlfpilt."  Ms.  ,,©o  vo\ü  leb  bir  abfinden 
ben  pan."  Cgm.  714.  f.  214.  ©anj  «bgefcfejagenc  ©lft>cr  (fig.), 
matte  unb  fraftfofe.  aufd)  lagen,  a)  an  bie  @!ocfe  fcfclauen, 
ober  fo  lauten,  &ap  bec  ©djroengel  immer  nur  bic  eine  2ßanb  ber^ 
fclben  berührt  —  ben  Jeucräbrünften  unb  anbern  ©efaljren  üblich. 
©.  Henfen.  tfr.  2t)bl.  XVIII.  399  ad  1512.  b)  be»m  £>refd)cn 
ben  erflcrt  ©treid)  führen,  c)  bai  gemdbte  In  (Schlagen  Hegenbe 
©ra&  auseinacber|heu:;t.  ®.  ©chlag  i).  d)  ein  JUaib  anfd) lagen, 
eä  anmeffen,  aptarc  corpori.  Voc.  v.  1618.  c)  anfcblagen  alncn 
bobem,  Jpoljftdmmc  jn  einem  Jiof  jufammettfügen  (f.  oben  @.  270 
unb  113  SlnfcMag).  f)  fiel)  oben  unter  fd)  lagen  c).  auf; 
fd> lagen  ein  i)icd)t  (d.  ©p.),  eine  DiechWocrbanbiung,  ©eriefct^ 
fiBung  »erfdjlebcn,  »ertagen.  Ar.  2bb(.  VII.  3 tu.  454.  502.  ,,tet 
tfaüfer  erwarb  aufffcb  laben  ober  anftall  bei  geriete  jcbm  tag." 
Cgm.  215.  fol.  169. a     ufflag-)n,  dilt'errc,   gl.  i.  299.  649.  806.  979', 

9Wf.  87.  15.  giufflagota,  retulit,  i.  805.  «?ich  auffchlagen, 
fiel)  oben  ©.439.  Jpeu  au ffd? lagen  (fd) lagen?),  auffd)la= 
genen  (f.  ©d)lag  >).  befchlagen,  ä)  d.  6p.  oecupare,  elg. 
unb  ftg.  „23ir  |lnb  ungcnoeifelt,  <Sn>.  2teb  fen  grünbüch  bericht  ber 
SBlberwlUeu  unb  JpanMung,  barin  rolr  ge*en  Sud)  befa? lagen  unb 
»ertiefft  ftnb."  ^r.  fibbl.  IX.  49  ad  ii9o.  b)  »«fe&en,  einrichten 
mit  bem  9Iotl)igen,  befi  eilen,  betreiben,  befiretten.  „Die  Sämmet* 
trift  wirb  ganj  von  ettallfd)em  Jpolj  befchlagen."  J>ajji ©tat.  II. 93. 
©uet,  übel  befd)lagen  fenn,  n>oi)l,  übel  oerfeben,  gerüftet  fepn. 
,,Vat  Slelfd),  fo  er  ju  Sc  fd)  lagung  feiner  ÖDirthfcbaft  bebütftig 
ift,  fann  ber  2BUtl)  fclbfc  fdjladjten."  23agnertf  Gio.=  unb  Gam.= 
23eamt.  II.  p.  44.  „ftragnet  ic.  feilen  mehr  nicht,  altf  51t  33 e- 
jcblaguug  tbre^  S!aben$  vounetben  ift,  »orfaufen."  ibid.  p,  33. 
.  .„©djmalj,  bciTcn  einer  ju  eigner  Jpctutfnotbburft  unb  23cfd)la= 
gung  feineß  ©ctvcrbä  benotbiget . ."  ibid.  p.  30.  „©cbiffmeijier 
unw  gubrlcutc,  n)eld)c  ju  23  efch  lagung  beren  ©(grauen  ftd)  rootlen 
gcbraud)en  laden."  ibid.  p.  17.  „35er  jn  93efcblagung  eine« 
©utä  erforberlid)c  SSiebflanb."  23emerf.  über  Säubern. -M.  in  23.  78. 
@ld)  befd) lagen,  ftcb  bcbelfen,  begnügen.  I  bfchläg  mi  mit 
an  Leichfn.     AYenn  I  auf  Mittag  a    par  llnedl  ha',   bin  I  fcho" 

bfchlagng.  „(Ha  gut«  «patfeper  mufj  ftd)  mit  einem  vom  MadjtU 
mcnfdjen  jufammengefubeltem  ©cbmarn  befchlagen."  <J)ortiuncula= 
büd)l  79.  ,,©id)  la  ffen  b  efd)  lag  cn  mit  eim  fd)l  echten, 
parvo  contentum  esse."  Voc.  ».  1618.  „(?ln  Od)6  IdiJt  fid)  mit 
roeuiger  2ßaib  befd) lagen."  23albc  im  Agathjrsus  cp.  oo.  „2Bell 
ftd)  bte  ©olbaten  unb  beren  öffi'ilerö  mit  einem  wenigen  nid?t  be- 
fd)lagcn  nod)  begnügen  l äffen."  93at)r.  2lltertbümer  p.  I80. 
. .  „Deroroegen  ft*  bic  2Btttib  mit  tem  britten  itljeil  bei  3Bertl)g 
befd) lagen  lafjen  toill."  Weixer  dissertat.  XIII.  partis  II. 
befcblagencö  ©uet,  ©al*  in  ^ufen,  ©Reiben  ober  %i (fern. 


442  ©djjfag 

gort  93rg.-9?.  £er  33efcblagcr  öacft  unb  legt  In  btc  voUgcflopcncn 
©aljfufen  ben  obern  ^oben  flu.  ibid.  bef*  lagen  mit  33feb, 
f.  oben  $.  439.  ber  feb  lagen  (do%felägng) ,  crfdjlagen,  jcr= 
fcblagen.  cntfcblagcn  ff c^  eines  ©utetf  (batf  man  in  93e^ 
fd}fag  genommen),  ober  baffelbe  bem  Ql gen t bümer,  cd  wfeber 
fre»  geben.   Ar.  £&bl.  I.  146>  XI.  42.  43.  45.  4G.     „<5ntfeblad>, 

brtef,  litterac  relaxationis."  Voc.  Archon.  Cgm.  (519.  fol.  .574. 
einklagen.  2>ie  Treiber  follen  $u  ben  r®al&utt*)  ©ebffFcn  reiten 
!inb  ein  feb  lagen  (cinfpannen).  £orl  fB.%  -197.  Cf.  oben  unter 
f& lagen  c).  „c r f plagen  ober  verjaat  feyn,  lVacto  tmftno 
esse."  Vor.  v.  1018.  bal^flagcn  <a.  ©p.),  IjalSflagon  (fl.  ©p.), 
colaphizare.  „@l  baltfflagtcn  in  an  b<\4  Cr."  „SSerfpeft  unb 
»erbaltfflagct  bifr."  Cgm.  64  unb  110.  ©0  fagte  man  auch, 
wangflagen.  —  „©an  bu  toanggeflaget  würbe."  Cgm.  101. 
f.  25.  ftintcrfcblagen,  unterfd)lagc-n.  bettügdeb.  uorentbalten, 
defraudare.  „Den  $lcifd)auffeblag  I>  i  n  te  r  f*  lagen."  5J?anbat 
r>.  1760.  umfdjlagen,  in  allen  ©äffen  blc  £tommcl  fcblagen, 
befonberä  bamlt  ba*  Ätfegtoolf  j't'cb  fammte,  battre  la  generale, 
conclamare  vasa.  Voc.  0.  1618.  „©Ott  ijr  unfer  .Sricgtfobcrftcr, 
jur  Seit  ber  Äranfbelt  rüret  er  btc  Srummcl,  fliegt  umb  jur 
WuiTeruna. . ."    tyrebigt. 

„Rumpati  pum  pum, 

doe  KailV  fchlagt  um...."  ©.  ©ramm.  ©.  5*4. 
»etf<blagcn,  a)  (febrodb.)  erfragen,  jerfcblagcn;  —  b)  spfen= 
«Inge  0 er f laben,  fie  unreif  ober  abjicbtlicb  anbertf  prägen,  um» 
prägen  (2lug£b.  ©tbtb.,  5repb.  12.  15,  Cgm.  507.  f.  324,  ©amml.  f. 
altb.  £it.  I.  46.  Cgm.  291.  f.  158);  c)  »er  fd>  tagen  (fcbroäbj,  was 
fonft  über f(b lagen  (leibttcb  lau  werben)  lapen;   d)  bie  ©cblüfjct 

Verfd)  lagen,    elaves    per    errorern    includere,    clandere    clave 

intus  rclieta."  Voc.  ».  1618;  e)  »crftblagen  (d.  ©p.),  fperren, 
uerfagen,  unterfagen.  £.W.  1010.  f.  322.  ©em.  Oteg.  @br.  IL  117, 
III.  45.  352.  „5Bann  baä  ©fngen  gemafnflid)  ocrflagen  ift  (jur 
^eit  eine*  fircfelUtcn  3nterbf<m"  Cgm.  258.  f.  151.  ©Ingen« 
Sserftacbung,   intenlictum.    Voc  d.  1429.     23er  ?' cbtadJbrle  f, 

littcrae  interdicti.    Voc.  Archon.    Cgm.  619.  fol.  574.    ©.  ©fngen. 

0  ber  2Babrnebmung  entjfeben,  oerfteefen,  verbergen,  „ptoolf  ftdnlein 
Änccbt  »erfcblugen  ftdj  verfielen  unber  bem  *crg.."  „£)omltianuä 
verfeblug  fieb  unter  ben  Pfaffen  bermaften,  ba$  ibn  ntemanb  webet 
(puren  noeb  ft'nben  fnnbt,  roa  er  binfemmen  war."  „£u  ijl  ben 
granefen  ein  ©Üben,  blc  SSaccru  vcrfd>lagen  im  SBang  batf  e, 
Cficrreidjer  u,  ift  unä  gleicbfam  ein  ©ilbcn  eueb,  e»cb,  otrt." 
9lv.  @br.  4.  105.  190.  («ßrgl.  verfcblafcbcn).  jucgefdjlagen 
(00m  Jj>imtncl),  umwolft,  fonnenlo^,  trüb,  v  /.uagi'chlägnga'  Tag. 
jefammf<blagcn  (seil,  btc  ©locfen,  ober  mit  ben  ©locten),  ba* 
le^te  Jetten  mit  mebrern  ©locfca  jugleid)  geben. 


<&<k)U\$  443 

„Do*  famcn  jdjlcblcnt  genug, 
bo  man  bie  glotfe«  jufamenflug."    Diut.  II-  90. 
„Die  Nerven  £utr>crancr  baben  vlellclcbt  läuten  unb  iebod>  nfefot 
jufambfcfcUgeu  gebort"  (wiffen  wol  ctipatf,  aber  nfebt  «Hlled  ober 
nlcbt  batf  Otccbtc).  9?«<&b«rti  am  Sfarftrom  IV.  17.   „Die  bret  fteefung 
jefammenfcblagen."    cf.  oben  ©.  41. 

Der  ©ebtag,  Dlm.  ba£  ©cbläglefn  (Schlag!),  plur.  ©ebleg 
ScLleg,  Sdile'),  n)  fm  Sllfgem.  mie  bebb.  (a.  ©v.  flac,  plur.  flcgt>. 
Schleg  liriogng,  ©cfclägc  befommen,  aucf>  von  Armeen:  gcfcblagen 
werben,  b)  «Born  ©cblag,  (öftertf)  Schlag!,  getroffen  »erben. 
»)  „Wcßger,  an  welcbem  ber  ©cblag  (bie  D?cU>c  ju  fcblacbtcn)  ift." 
^anrcntl).  Scroti).  0.  1752.  ©.  unten  ©Flegel,  d)  Nuf  ben  cöllnf-- 
feben  n\  ©cblag,  b.  I).  (SKünjfcfclag,  ©cvräge);  —  ftgürlicb  e)  auf 
ben  ©cblag,  auf  biefc  9)?anier  ober  3Irt  unb  2ßelfe.  Auf  ao'n 
Schlag,  auf  einerlei  Lanier.  Sorgt,  ©eblaebt  2).  f)  £fcfe  bei 
v3)crgctf,  in  wclcber  ber  Crlfenwirfer  arbeitet,  ober  bat  Ort  fn  ben 
©aljterggrubcn.  gj  (gewrbueb  v.  1591)  fptßeö  ctfernei*,  mit  spulvet 
unb  iMenfugclu  gclabeneä  9?6brd?cn,  beren  mehrere  an  eine  größere 
3«nb '-.  ober  2Surffugcl  befeftlgt  werben,  li)  Die  $ä&rtc,  ©pur, 
vesügium.  ©.  ©äumfcblag,  $äu  =  fcblag  (aud)  t>cf?b.  Jpuffcblag). 
©iet)  f klagen  li)  unb  bat  gleicb  folgenbe.  i)  üteil)e,  in  welcbe  bat' 
©rad  unter  ber  Senfe  hinfällt,  unb  fpatet  wicberbclt  jufammengerecbfc 
wirb,  bdjb.  ©cbwaben,  3<»bn.  25a  bat  '»Kerb,  wobureb  biefeg  pu- 
faaimcnrecbcn  auflgebrütft  wirb,  in  ber  Slnöfpracfce,  neben  ("cltläßng, 
auffchlägln,  beftlmmt  aueb  ichlougngo'  lautet,  fo  ift  bicr  vielleicht 
eine  gorm  ©cbjäg,  (klagen,  fcblägcnen  anjancljmen.  23rgf. 
ba$  HL  flaegia,  pra'tuni,  demessa  parsprati,  fdjroeb.  flag, 
unb  baju  oben  ©.  425  bie  ©et; lau  unb  bie  ©ebla,  womit  benn 
aud)  batf  bort  crroäf)nte  alte  Fem.  fläge  unb  unfer  5Bort  in  ber 
vorigen  SBeb.  h),  in  ber  ei  vielleicbt  wirflf$  autf  einem  Fem.  ©cbiag 
cntftellt  ifr,  jufanimcnbängen  mag. 

,,Der  21  b f cb lag  an  eim  bübet,  recessus  collis."  Aue.  ».  16 18. 
Der  91  nf  cblag  (ÄTehläg,  pl.  ÄTehläg,  3far),  <pia$  am  Ufer  be* 
Sluflfetf,  wo  bat  £olj  jnm  SSerflöpen  jugeriebtet,  in  ftlojje  jufainmen= 
gefügt  wirb.  5rn  ©afjburgifebcn  tbeilen  ftcb  bie  in  öiottcn  ober 
Oiügate  abgeteilten  ü^anbgemeinben  wieber  in  Qinfdjläge  ober 
fßltrteltäti.  £übnet  p.  9üi.  iöoo.  Der  3lu  ff  cblag  (betf  @e- 
xW$) ,  ^erfebiebung  auf  einen  fpätern  -termin.  Sircr  p.  78. 
©.  auffcblagen  ©.  111.  Der  Sluffcblag,  mai  von  £>brigfeit6 
wegen  jur  ®eilreitun^  von  ©taattf  -  ober  ©emeinbebebürfniffen  auf 
ben  natürlichen  <prri^  gewiiTer  gcben^mittel  gefcblagen  wirb,  aitclfe. 
Sleifdjauffcblag  feit  1634.  Der  $fer  =  2luffd?lag,  beutjutage, 
bi\  er  vom  9)?af5  erhoben  wirb,  aueb  SÄaljauffdjlag  genannt, 
2ßein=,  S5rauntwein=  unb  9Jtetbauffd>lag  erifiiren  in  3?avern 
feit  1545,  wo  auf  bem  Zwbtty  ein  „gemainer  Otuf föt? tag"  auf 


444  ©rf)(ag 

alleg  ©etrdnf  --  unter  anberm  auf  beu  eimer  23ier  2Ärcujer  — 
bewilligt  würbe,  unb  jwar  fcfö  eine  brucüeube  Sanbfcpulb  »on  6011,000  fl. 
tftein.  abbezahlt  fcim  würbe;  ©.  56ffw  JretfijelW&rfef.  3>a  aber  bic 
<S<pulben  nie  abnahmen  unb  fiep  immer  lieber  oermebrten,  fo  borte 
auet)  ber  2luff<plag  nfept  auf,  fonbem  flieg  immerbar,  fo  ba%  beut= 
jutaae  3.  23.  »om  58ier  iebe  5Äd§  1  Äreujet  bejablr.  veraufc 
fcblagcn  etwas,  ben  aiitffeplag  baiwn  bcjal)len  ober  einnebmen. 
93lel)  (lücf  =  ober  yfunbwete  »erauffcblagen.  Der  Sluffdjldger, 
Sber^,  Unter  auf  feb  läge  r,  Beamter,  ber  bie  Crinuabme  bes 
9luffcblag*  $u  beforgen  bat.  Der  Drifcblag,  f.  I.  2:1).  6.  412. 
Der  einfepUg,  a)  gntbar,  um  3Mer,  2Beln  ju  beffern,  sulphu- 
ratus  peniculus  vino  comniendando  vcl  emendando.    Voc.  r>.  1618. 

b)  „fturdje,   lange  ©rube,  2öei«reöen  ober  Saume  ju  pflanjen." 

Voc.  p,  1618.    c)  ,,catap!asma  funarium  eijuorum  ungulis  curandis." 

Voc.  ».  1618.  d)  matl),  giuSfunfWmftrrt.  Der  gürfeblag, 
a)  SBorfepIag,  b)  Äalfer  SBtarlmiiitm  feprclbt  »om  Hauptquartier  Miau 
an  bie  »on  Oiegenäburg,  er  fe»  wlllentf,  einen  Jürfefclag  ju  tl)un 
unb  l)abe  an  Üio£bütien  9)?a«gel;  man  follc  ibm  jur  i£tunbe  feepä 
bergleieben  nacbfd)itfen.  ©cm.  (Reg.  Gl;r.  IV.  84  ad  1501.  Der 
®  et  er  feb.  lag,  f.  II.  £&.  3.  65.  Der  Jp  int  er  f*  lag,  ble 
Unterfd)lagung,  defraudatio.  ©djerjb.  9?. 51.:  2lu£  bem  53orf4l«g 
ift  ein  Jpinterfeplag  wotben,  bie  <Sa<£)t  i\:  »erfebrt  ober  anberg 
aufgefallen,  al$  man  erwartete.  Der  ©dumfeptag  (0.  Sang 

b.  3abrb.  550),  ©aumpfab.  Der  £du  =  fd)lag,  @pur,  Jäbrtc  im 
£i)au.  ginen  jpirfeben  t  a  u  feplacb  t  ig  baben,  bejfcn  ftdbrtc, 
©efebledjt,  Qllter  im  £bau  ernennen,  cf,  fcbjddjtig  unb  oren  @.  445 
©eblag  h).  Der  Umfeplag  (£ebe.),  Umfaß,  2ßleberoerfauf. 
3>icl)  ic.  auf  ben  Umfeplag  f au fen-  3«  Kleber faebfen  wirb 
blefcr  Slu^brucJ  aueb  für  Jpanbcl,  3al)vmarft  gebraucht.  Umfturj, 
„Dafj  unfre  Äafiner  barob  fegen,  bamlt  all  unfer  ©etreib  auf  ben 
Ädften,  ifjncn  von  unä  tefotjlen,  bei)  cinauber  fc»,  wann  mir  »on 
einem  jeben  Um  fd) lag  begebren  unb  baben  wollen,  bat?  wir  altfbann 
unfern  £reib  in  ganjer  2injal)l  bei)  ibnen  ftnben."  Ar.  tybl  VII.  24s. 
Der  2>erfcblag,  wie  btpb. ;  filjle  aug  rauben  Brettern  obne  ©djlop 
(ißaur).  Der  SSorfeplag  (U.S.),  baö  Drtfaelt  am  2Bagen.  cfr. 
Drittel.  Der  3 u efd? lag,  ^uioacbe  an  vperfoueu  ober  <5acben. 
„2Bann  aueb  frembe  jperrfebaft,  beren  ©efanbten  ober  fonften  ein 
>3uf<plag  vorbanben,  fcajj  man  auf  mebrere  2ifebc  al£>  fonften  an-- 
rfebten  muftc . . ."  SSapreutb.  ^of-Orb.  ».  1698.  etwa  »om  jue= 
fd) lagen  (auf  bie  Sßaib)  @.  lio  öcrgenommenV 

Der  @d)lag^ittid),  @d)la'f ittlcb  (öieinmalb  ^orbfranfen, 
^enneb.).  einen  bepm  ®d)laflttiep  friegen,  wie  (2llt--35.)  ibn 
am  Slüget  erwifeben.  ganger  ©ebooö  ober  Gipfel  »on  Kleibern. 
3Srgl.  gl.  a.  179  flagifebberom,  pinnatis,  o.  448  flegtfebera, 
pinna.    «ßrgl.  f <b l e g  =  b« u <b e n ,  ©d)leg:brd  u. 


©cfytaua  <&d)UQ  445 

©le  Ableitungen  ©d)Ucf)t,  fd)  l  ad)  ten  fieb,  oben  ©.  426. 
(@d>laug),  fo  müßte  rool  jeSt  ber  crfte  53eftanbtl)ell  be<  im  I.  £1). 
@.  269  bcfprodjcnen  alten  flouc  =  prato  lauten.    3d>  fcfre  l)ler 

ttOd)   bei):     Gl.    o.    147    „flOPbratO    vel    fcubltlnc,    inductilis;" 

Gl.  o.  308  „florbrabc  (flop  ober  floc?),  farcilio;"  be»  Milan 

,,©l00  =  brabe,    faliscus  ventcr,   vcntriculus  fartus"  (JlelfdnPUrft;, 

mit  ©d.tvelnfüllfel  gefropfter  $bicrmagen).  Alfo  flouc^prato  fo 
viel  aß  2ßurftflelfd>,  2Butftbrar?  Aljnlidjfelt  l)at  baö  angelf.  flog, 
engl,  flougl?,  ©Aland),  f)c()le  Jpaut,  bte  bte  Solange  abftteifr. 
3nbeffen  füljrt  jjrtfd)  II.  188  „porci  schlagbradalcs"  auf. 
fd)  leg  =  bauten,  fdjlc'fcauc&cn,  l)eftig  atbjnen,  fo  bafj  ber  93aud> 
fcblegelt,  jueft.  ©ie  ©d)leg:fcrä,  flegebra,  flelbra, 
flegibrattua,  flagfbrauua,  ä.  unb  a.  ©pr. ,  palpebra. 
(SSroJ.  ©d>lag  =  &-ittld)).  ©djlegbrat  vel  lenbbvat,  lumbus. 
Cgm.  655.  f.  327.  ©le  © d) l e g ^9)?{l d),  ©djle'mild),  33utter^ 
mild).  ©.  @d)lcgelmil#.  ©er  @d)lcg  =  5Kegen,  <piaftregen. 
Cgm.  138.  f.  35.  ©a£  @ efc^teg,  tpleberljolte*  ©klagen,  3utfen; 
®d)ldgerep. 

©er  ©djlcgel  (Schlögl),  a)  wie  l)d;b.  ©dUdget  (a.  @p.  flegll). 
felbeuer,  fdjäffenet  ©djlcgcl,  .ftalbS-,  Jpammelfeute. 
Jpolifd)legel.  ©d)l.  jum  Ginrammen  ber  spfdftle,  ber  an  einem 
§lafd)en$ug  bewegt  tolrb,  3ugfd)tegel.  ®d)le{jel  =  9velme, 
©  d)  leg  el  =  f  Ingen,  ivoburd)  ben  Arbeitern  bai  Sempo  jum  3Iuf= 
jlebctt  angegeben  wirb,  f.  Jpriferi  SfcÖ.  II.  ©.  128;  ®ramm.  ©.  526; 
®t&tft'ß  SSragur  3.*.  ©.  215.  ©le  @d)legeltpalj  ober  @d)l.-- 
todljl,  ber  ®rat  einer  5Öalbl)i>l)e,  00a  roeldjem  au*  ein  ©d)lagel 
linfä  ober  re#ttf  nleberrollt,  <xH  «Batbgrenje.  £orl  SJed)  S)u  112.  256. 
306.  322.  -U6.  556.  93rgl.  Ä  u  a,  e  l  n>  ä  l  j  f.  b)  (0.?.)  2Öerfjeug, 
Jladbtf  »orjubredjcn  (cf-  Wollen),  „©djlegel,  paVicula,  malleus 
stupariusi"  Voc.'p.  16 is.  c)  d.  @p.  ößcrfjeug  ober  Ort  jum 
®d)faditen,  „percussoriümj  fd)lad)l)fif$ ,  fcfclegel."  Vor.  y.  1429. 
,,®fbt  ble  Aul)  fein  Wild)  mcljr,  er  verfauft  f*  unter  ben  @cf)legel." 
©eb.  Jranf.  „<Bfd>  geht  Augfpurg  an  ben  fd)lcgel  füeren." 
gort  2ed)=0i.  20».  ,,93fd)  jum  ©d>legel  faufen  ober  treiben." 
£.0.  P.  1553.  f.  61.  65.  2.0?.  0.  1616.  f.  505.  5ü8.  Ar.  g()b(.  MI.  498. 
JMer  fdielnt  ein  ältere»*  in  ben  (Jompofttlö  flegl.-rlnb,  gl.  i.  603, 
fledjmefjtg,  adj.,  Cgm.  514.  f.  47,  ©talbcn*  ©d)leg  =  fuc  ent= 
l)«ltcuc£  einfacherem  fleg  ju  ®runbe  j«  liegen.  «Brgl.  ©cbjegelmll*. 
d)  ©efangentvärter.  „(Slfenmclfter,  ©  d?  I  e  g  e  1  ober  ©djerg." 
2.9t.  v.  1616.  f.  8112.  ©tocfmelfcer  ober  ©djlegel.  Voc.  p.  1618. 
„Äerfermeljter,  @d)lögl  ober  @tfenfd)6rg."  Weiser  dissert.  p.  501. 
c)  (<prafd))  „®cl)legl,  95 or  nfdjlcg  el,  9?ad?tfonlg,  Abbetfer." 
55ieflcld)t  liegt  be»>  d.  e  nad)  I.  £&.  @.  62.  63,  ©ramm.  ©.  121. 122 
bat  alte  flago,  fleffo,  percussor,  ju  ©runbe.  f)  umäufcblagen^ 
ber  föanb,  Umfc^lag,  befonber«  am  ^Intert^efl  einer  gewliTen  Art 


446      ©cftfeg      <Sä)lal)      ®d)lauf)      <&d)UX) 

»Ott  tWanntfbauben,  welcfce  bapon  ©djlegel&aufcen  ober  ebenfalls 
bloi  ©cblegcl  benannt  werben.  Die  ©elftllcben  tragen  fdjwarje 
@  d)  l  e  g  e  l.  „Der  Oluguftlnermönd}  rüttelte  feinen  «  d)  l  e  g  e  l." 
ofterlld?e  Belebt,  p.  21.  Der  ©ammetfcblegel  war  ein  cbaraftc- 
rlillfcber  Äopfpuij  ber  rcglerenben  Benebfctlner^ralaten.  «Briefe  über 
ble  fcobrebe  auf  6t.  beneblet,  p.  58.  Unter  SBlrtben,  33rdufned)ten  ic. 
ift  eg  Jperfommen,  grünfammtene  ©d)legelbauben  ju  tragen, 
g)  (®aljb.)  wa&  anberwdrt*  ©ogetbopf  (f.  II.  St).  @.  22),  wol 
ebenfalls  auf  ble  ©efialt  beg  vorigen  anfpielenb.    li)  feölerbaft  biete 

flüffiae  ©pelfe.     D-  Suppm  is  0"  lautoro'  Sc  hie  gl,   is  fehle  gl- 

dicli.  (b.  2ö.)  @.  ©cblcgclmllcf/.  j)  fotbig  geworbener  SR^nb 
am  CRoce  ober  Älelb.  Sij  (Lew  ©elbamet  ftg.)  ©ebredjen,  £a(ter, 
©dmtad),  @d?anbe. 

Die  ©d>  legelmild)  (d.  ©p.),  Buttermilch  „Dtuetmllcb  ober 
©legelmild)"  (al*  ©egenfaft  von  fußet).  Cgm.  698.  f.  43. 
Cbm.  2086.  f.  21.  ©d)legelmlld),  balbuca.  Voc.  p.  1429. 
©legllmllo,  battudo.  Gl.  i.  120.  Darneben  Fotnmt  flu  efn- 
fadjereg  ©leglmelo  (gl,  a.  644,  S17),  bep  ©falber  ©d)legmild), 
Voc.  0.  1419  ©lemlllld),  oxyalium,  9torbfr.  ©djlemlld)  vor. 
Da*  ©djlegelfap,  Dtü&rfubel. 

fd)  leg  ein,  ffcb  fcbnell  bin  unb  ber  bewegen,  jappcln,  Juden, 

pod)CH.  I  bi~  gloflV,  das  ms'  s  Herz  fchleglt  wia-r-n" 
Kalba'lctwepfo].  OJJit  Jpdnbeu  unb  Jüejjen  fd)  leg  ein.  (ödt 
labmgefd}ofJner  Jpirfd»  fd)legelt,  unb  ein  3dger  bat  flarf  (je* 
fd)legelt,  wenn  er  fiel?  febr  verfehlt  bat.  Jpeppe).  fcblegelmüeb, 
aufierft  ermattet.    (3>rgl.  fd)leg  =  baudjen). 


fd)  laben,   f.  f  d>  lag  en  ®.  439. 

fcfclaui)  (CehlaubJi,  fcblauch),  aj  wie  t)d)b.  fölau  (aug  ber  a.  €p. 
mir  unerlnnerlicb;  In  ber  Bebeutung  fllmmt  bag  nleberfdd)fi'fd;e  flou, 
bdn.  flu,  fcfeweD.  flug,  Ul.  flaeg-r.  Um  ©aarwerben  gilt  fd>lau 
fiir  fälef.  53rgi.  fcbllmm).  b)  fronlfd):  von  «perfonen  ober  ©acben, 
ble  Ibrcm  tarnen  ober  bem,  n><\$  ft'e  »orfrellen  ober  hifleit  foüen, 
nld)t  fonberlfd)  entfpredjen.  o~  fchlaühha'  Student,  0*  fchläuhhc 
Köchin,  a~  fchlauhhs  MellV,  o"  fchlauhhs  Bier  etc.,  ph»lleid)t  In 
Bejug  auf  ble  Di.21. :  Des  is  moc  %•  fchlauhh,  bai  begreife  ld)  nld)t. 
Da^  Schläuhlul,  fdjlaueg  sperföndjen.  iluf  dbnllcbe  SfBetfe  nennt 
ber  9ileberfad)fe  ein  ttelnetf,  verfcbmiStetf  9)?dbd)cn  ene  lütje 
©  1 0  u  1 1.    £crr  von  ©  d)  l  a  u  d)  b  c  l  m.   Sftuucbner  ®d)erjtltcl. 

fdjleb,  adj.  (J>ofer),  ftumpf.  „Die  jjdfme  werben  fd)leb."  „fledv 
tabidus."  Voc.  ».  1445.  Dlefe  ftorm  fd)elnt  nad)  @ramm.  §.  5oi 
jum  alten  fle  (genit.  fleuueg),  hebes,  te\)  Älllan  fleeuw, 
obtusus,  ju  geboten. 

Die  ©d)leb  (Schlehh,   sing,  unb  plur.j    aud)  Schlehho',    sing,  unb 

plur.),  wie  bd;b.  ©eblebe  (d,  ©p.  fledj,  a.  ©p.  fle'ba,  einmal 


<&d)Ul)        ©cfytaij         ©cfytetj  A47 

aud)  flebD«    Schlelih  bröclur,  ©d)le()en  lefcn.    Die  Dornfd>le& 

VOll  ber  Prunus  spinosa;    Jpa  b  e  r  fd)  U;  f)  »Ott   bei'  Prunus  insititia 

mit  faurer  3rud)t.  2)  r  eff?  ig  fl  =  @d)Ie  b,  f.  I  £b-  6.  4H. 
Die  @  <M  e  b  =  b  l  ü  c ,  ®  d>  l  e  I)  e  u  =  b  l  u  e.  f  d>  l  e  =  b  l  ü  e  =  w  e  i  j», 
fehle  :blüa-L-n>etfj,  fel>r  weifj.  Der  @d>lel)  =  ober  ©djlel)  en- 
trannt wein,  born  fliegen,  a<lj. ,  »on  ©cblelH'nbolj. 
g'fculcha",  e;fchleii3io~  (äitf  ob  ei  Particip.  praeter,  von  einem  uad> 
fefyen  ober  gefebebeu  conjugferenben  Wautoerb  wäre),  aäv., 
gerabe.    (©.  f  cb  l  c  cb  t  unb  vrgl.  oben  ©.  15  alä  dbnlfdjc  ftorm 

gTl'llllO"). 

Der  ©djlalier,  ©d)lafr  (Sclilaar),  wie  &cbb.  ©djlenct  (d.  ®p.  ber 
fleiger,  ba,5  flclr,   nbtf.  floger,  f  l  ig  er,  (liier,   be»  Äiltan 

fiUfler   foWol   rica,    peplum    altf    loramentum ,    ligamen,    fd))VCb. 

floga,  cf.  i$i.  flva).    De*  SBauer«  *D?avculf  bdjjlfdje  jrtttt  rannte 
nid?t 

„ber  redeten  fd?6nen  ftaiWn  punbt, 

ben  bie  werben  fraroen  pinben 

mit  jrn  fd) tat rn  vornen  unb  blnben; 

ain  banbtud)  wa£  ir  punbt."  Cgm.  579.  f.  2. 
„Siin  mautel,  ain  pfaitteu  unb  ain  flair."  Cgm.  652.  f.  8G. 
„2öfe  bie  ermel  wol  geflcnt  ober  ber  fleiger  ober  baj  gebenbe." 
S§V.  35erl)to!t  359.  „^on  bodjvart  ber  Uoir,  bie  bie  fransen 
gflbent  unb  verbeut."  Cgm.  765.  f.  82.  „gidj  mir  ber  ben  flovgir 
bin."  Cgm.  411.  f.  2is.  „Die  bennen  baben  ain  fold?e  frewbait; 
bie  päutin  foll  grlttlicb  auf  ben  ft'rft  be*  ftabelbacb*  fteen,  unb  ain 
a»  in  ainen  fcblapr  legen,  benfelben  binber  ftd)  burdj  bie  bain 
binau^werjfen;  fo  weit  fid?  ba$  wirft,  alfo  weit  baben  bie  bennen 
8u  geen  red)t."  2B!lbrfl>uter  @l)aft  v.  1614  im  Cbm.  325s.  f.  145. 
cf.  14  unb  128.  Wad)  ber  ®d)elrer  Dienfbörb.  v.  l5Öp.  Cgm.  698. 
fol.  57-41  erbatten  alle  weiblichen  Dicnftboten  ober  Dirnen  @d)lair, 
bie  53  a  u  f  r  a  u  (-Borfteberln  berfelbcn)  aber  ainen  j  ro  i  f  a  d)  e  n 
fdjlair  ober  HI  eilen  fd?latrtue<b.    „Selber  Jpo#jeit  =  fd)U(r, 

linteum  tegmen  quo   novae   nuptae   velabantur."     Voc.  v.   1618. 

cf.  gelb.  Die  ®  d>  laier  tein  -  (5  v  (Schlaai-Ef),  im  ©cberj: 
ungefcblcfte  2ßef  btfperfon.  Die  ©  d)  l  a  i  r  - 1)  a  u  b  e  n  «Jod  v.  1 823. 
N°.  9),  wa^  dli g  c I b  a  u  b  e n,  w.  m.  f.  f d)  l  a i r  e  n  (fclilaora"), 
adj.,  von  igdjlewertucb,  Äammertucb  (feinficr  3lrt  £innen).  A°.  1502 
foll  man  in  Üiegen^burg  nid)t  „juvil  Öd^laperinnen  unb 
9iabterinnen  aufuebnien,  bamit  man  Dlrn  unb  9)?alb  befomme." 
©cm.  <£br.  IV,  G2. 
Der  ©ebleiien,  «Stielen,  *Sd}lei'n  (Schleio",  Schlei',  f.  ©ramm. 
§.  859),  bie  ©eblepe  (d.  @p.  ber  fite,  fltge,  b  e  cc  fligen, 

tt.   ®p.    t^er    fltO,    t  ^  C  ^    fllin/    fllgllt,    cyprinus    tinca). 

©leb  oben  ®.  425. 


448      ©d)(am     @d)tem     (Scfyfeim     "Sdjteum 

35er  unb  U$  ©cb  (am  äf  fei,  bfe  ©<f>läm  äffen,  bofer,  »et= 
brfeislid)cr  Jpanbel  ober  jjuftattb,  in  ben  man  gerdtb,   wot  iai  ital. 

schiamazzo  »on  scliiamarc  mi  exclamare  mit  s2infpielung  auf  b.  f. 

Da  lig  I  iatz  e"  doc  S  cli  1  a  m  äf  f*  n. 
£>er    ©djlamm,     a)   wie    l)d?b.  ,     b)    Yoc.    v.    161S  r    comessatio. 

@.  ©djlamp  unb  ©djlemnt. 
Die  ©eblemm  OBaprcutfo),  ©djmauferep  bep  fifnb&etten  unb  äpnlf^en 

ainldjfen.    Staf  bic  ©d)lemm  gelten.    (Julian  bat  flem,  flcmp, 

comessatio  ,    f.    ©  d?  l  a  m  p  ,    wotani   bie   gottnen    @  dj  l  a  m  m, 

©  d>  l  e  m  m ,   fdjlemmen  t>etf ürjt  fdjeinen). 
©dilemm  (©dslamm?),  „Sodjer  (im  felfigen  5I«P9?unb)  mit  @d)lemm 

unb  97?oog  angefüllt."   2er.  v.  Sranfcn  I.  58. 
£>lc  „©djlemrfg  l elt  (baS  ©d)lelmigte?;  von  lefnfainen,  von 

einem  gerceicfctcn  fütteufern."   Cgm.  coi.  fol.  ios.b  H5.a 
3!>ie  ©eblemm  unb  ©djlenn  (35.  ».  9)7011  ^illcrtp.  ©amml.  f.  £pr.), 

bie  fcicgerftdtte  beä  ©ennerä  ober  9)?elfertf  in  ber  Silpenbütte. 

,,Und  luftig  is*s  aono'weg  ?.'  Albm, 

Wenn  d*  Lauf  in  dar  Schlemm  umarwälgng." 

Crtroa  ju  fcblemm,  fdjrdg?  cf.  ©fragen.    ©.  ©djlenn. 

„fdllCtlim,  adj.  ,  varus ,  distortus  cruribus."  Yoc.  v.  1618. 
fdjlemmig,  adj.,  fcfclemtf,  adv.  (O.tyf.),  fd)ief,  febrdg;  abDdngig, 
declivis.  «Jftan  fagt  aueb,  alö  ob  biefe  ftorm  ein  Subst.  fem.  n>dic, 
ttdcb  ber  ©d)tem$  (nä'  doc  Schi—),  «Be»  ®ta!ber  fcblemmcn, 
in  fd>rdger  9iid?tuug  ein  --  ober  abrodrtä  laufen.  „QBer  einem  tatvber 
ju  teil  tvirr,  ber  in  vmbfd)lempt  (torqulert?),  unb  in  eim 
flocf  »mb  gelt  clempt."  Cgm.  715.  f.  178.  «Brgl.  fcblimm  unb 
f  djr  emm. 

Der  ©ebleim,  a)  iuic  bebb.  (®enn  fllbmo,  viscus,  gl.  i.  ni9, 
biebetgebort,  fo  fft,  na*  ©rimrn  II.  147,  eine  9)?=Qlblcitung  von 
fit  D  Dan,  fdjlctdjcn  anjunebmen).  bj  fig.:  ©alle,  iJh'ger.  einem 
einen  ©djlelm  macDen,  movere  stomachum.  (S'meu  ©djlelm 
frlegea.  ©id)  fd) leimen,  jornig  fepn.  3(1  bfer  wirf  lieb  eine  Mo&e 
$lgur  »on  ©djlelm  a,  ober  ein  ganj  anbereä  5Bort,  etroa  jufammen^ 
bangenb  mit  f  lim  an  (in  ötftfb*  i.  25.  105:  ifl  tl)in  afuä  parto 
glflimit  t&emo  tDen  flu  rtnft),  ober  aber,  ha  bfe  Oluüfpracfce  eä 
suldjjt,  mit  fd)leumen,  w.  in.  f.?  fdjleimig,  adj.,  a)  wie  bd)b. 
1>)  2lltf  nad)  ber  ©*lad)t  de»  9)?Hlborf)  St.  Subailgtf  23olf  fcblelmlg, 
Dungcrig  unb  Dellitf  »itf.V  3lwent.  *IDr.  8*«^  §8"nd)  nad)  ben  ^©©., 
im  2)racc  fol,  487  flcDt  fd)lemig.  Dag  &anno»crlfd)e  flünne, 
Dungerlg ,  verbient  ^ier  n>ol  feine  errodgung.  f  d>  t  e  i  m  e  l  n 
(Jpertvig),  nafd)en. 

fcfele unten  (fchleimo^  fchlämo"),  beeilen,  befcfeleunigen;  filettnig 

von  ftattett  geben.     Schleim   di'!   Las  da's  fchleima".     Es  fchleimt 

ff  nicks.    ©.  fd)launen.    Die  alte  ©pr.  patte  bat  adv.  fliumo, 

fliemp,  cito,  velociter. 

f*limm, 


©cfylim     ©d&liem     (Saturn     ©cfyfamp     449 

fd>lfmm,  adj.,  a)  (d.  ®p.)  fcfetef ,  fd>r«ö,  fall.  Htm.  „ftpm, 
obliquus."  Voc.  p.  1452.  Cgm.  685.  9}od)  bat  baß  Voc.  p.  1618 
„einen  naeb  ber  ©cbllmm  anfeben."  @.  fd)lemm.  b)  jpic  l)d?b. 
figürlicb:  nidjt  gerabe,  nfd)t  richtig ,  pervcrsus,  praeposterus. 

2)er  @d)tlem,  betf  ©cbtiemen  (ä.  ®p.),  "ftefi&aut.  „Praecordia, 
flpem,  ne$l  por  bet  brufr."  2iveut.  ©ramm.  „33er  ftlcm  jerrct 
ft'd)  in  bem  baucb  ober  tu  bem  gemccbten,  fo  man  fiver  bebet." 
„«Bon  bcm  jebrofren  fliemen."  Cgm.  725.  f.  205.  „©cbjent  vel 
pirmlt&aut  vel  pblafter,  membrana."  Voc.  p.  1429.  „@  l  i  C  Itt, 
membrana  ober  l)eutlein."    Voc.  p.  1482.  „Umb  fliem  fix  bic 

ftuben  nam  bcr Stornierte!  84 dn."  g?e<fcn.P.  1592.  ftrcpb. ©amml. II.  126. 
<gt»va  eine  2lrt  bünnaeaerbter  £aut  in  bie  Senfter;  benn  noch,  1458  »an* 
berte  ftcb  2lenead  ©plvtus",  an  ben  meiften  Käufern  Sßlen's"  @(aö  in 
ben  ftenftcru  jn  feben. 
©ebtummer,  feb  tummern,  in  31.55.  nidjt  eben  polf&ibticb.  ©leb 
Uunetu,  naffejcn,  naften,  nattneln  :c.  fd)lummcrfa, 
(flfepaffenb.),   febtaff,  fdjlotterig  von  Kleibern,  Jpofen  ic,    cf.  \il 

flu  Uta/  taecre,  animum  demittcre. 


fcblampen,  wie  bebb. ;  vom  Jpunb:  etivaä  ftlüffiges"  mit  bet  gunge 
unb  mit  einem  geiviffen  ©erdufcb  elnfcbopfen;  vom  Wenfdjen:  gierig 
unb  unreinlich  effen;  von  ©adjen:  fdjlapp  unb  nacbtdffig  berabbangen; 
von  ^erfonen :   blnldfft'g  fepn,   bcfonberS  watf  ben  2lnjua  betrifft. 

!)•  Milcli,  d*  Suppm  ausl'clilampm,  cimTchlampm;  umma'ichlampiii. 

„Edite  quac  apponuntur,  b.  i.  wai  man  eu*  auffeljt,  fdjtampttf 
jfam."  (?r)arfrcvt.-^Jroc.  185.    fcfejampenb,  fchlampa"d,  fchlampat, 

partic.  unb  ad).    0t.$l. :  Sclilampot  macht  wampot.    o   iclilampoto' 

Kerl,  ©eblampete  OlugufUner  (ebm.  in  SDiündjen),  9)?ond)e  im 
©egenfal?  bcr(ül)orberren  ober  Canonici  biefcä  CrbenS.  ©cblampcte 
©ebne den  (jtücbenfpr.),  subereitet,  ebne  von  ben  ©d)tpelfd)en  ic. 
gereinigt  au  fepn.  ®a£  ©efcblamp.  ©er  @d)tamp,  a)  comes- 
satio.  Voc.  v.  1618.  ,,%\x  eint  ©cblamp  laben,  esum  vel  comis- 
satum  vocare."  ibid.  ,,<%,{{  Magere  übertreffen  uuö  im  ©cfelamp, 
unb  bleiben  boeb  bürrcr  alt  ein  alte  Motten."  Salbe  Jobber  Magern. 
„2)at$  ©flügtiverf  jum  ©cblamp  augeorbnet  bdlt  man  gum  ©poppen 
in  ftnilerrt  ffiinfeln  auf."  b)  bintdfftgcr,  utuchuld>er  0)?enf#.  c)  ber 
©eblampen,  Sappen,  £umpen.  Sßaucb  fcblampen,  gleifcb  vom 
untern  Saud),  2>ünnfleifcb.  © cblamp  =  ©  u  u  b  c  n,  SBunbe,  bie 
man  beften  mujj,  ©egenfafj  von  5lelfd)ivunbcu.  Dr.  gjjlnbcrct  p.  191. 
£>ie  ©cblamp,  a)  ludjldffige,  unrelnltcbe  s2ßcibs>crfott.  b)  folebe 
Äteibung.  ©er  (ba$?)  ©djlampcl  (©aneler  541),  £ellerfd)feceer. 
©er  ©ebtampamp  (©iber  G.  G.),  comessatio.    ©ebtampampen, 

©d)(araffenlanb.     Mir  höma"  vo    Schlampampm,   und  liabm  (jusn 

aSepfpiel)  »~  B-  »'  da1  Wampm,  fagen  bie,  bie  bep  einem  geiplffen 
©efellfcbaft^fpiele  ein  .r-ianbroerf  (j.  58.  \w$  ber  ©aefer)  mimifd)  bar^ 

e$m<\Wi  «fli?fvifcficö  SBcvtnhidj,  III.  2f;,  §  f 


450    ©cfylump    ©c&fouit    <&d)U\\    ©cfyfem    ©d&fenb 

(teilen  unb  erratljen  laffen  follen.  fdjtampampeu,  effcn,  fömaufen. 
«Brgl.  nlcberldnb.  flcmp,  flempen,  I)d)b.  fcblemmen  unb  oben 
@d)lamm,  ©djlemm. 

fdblumpen  (Spft.),  unreinlich  femt.  Die  @d)lump,  unreinliche 
28eib*perfon. 

fdjlumptfweiä,  adv.  (^orbfran?.),  sufdlliger  2Deife.  ?cieberf.,  bdn., 
fcfyweb.  flump  (glücrlicber)  gufaß.  cf.  t*(.  flnmpaj,  fl  cm  baj, 
inopino  jactu  fem',  gftan  m6d)te  babcv  an  ba$  alte  Stblrtutvcrb 
limpfoan,  n-  £1).  @.  468,  benfen,  um  fo  me&r,  al$  ba3  bafetbfr 
vorgemerkte  Oltmpf,  pendix,  mit  bem  ivurtemb.  ©djlemp  (9ot= 
läge  an  ber  £&ür,  burd>  beren  ÜM^r  ber  Äloben  ge&t,  le?  grlfd) 
®d)lem,  @nbe  vom  ©urtcf,  ba$  man  elnfdmallenb  burd)  ben  Düng 
fteeft)  auffallenbe  siUmlid>feit  Dat.  Da$  ©djlumperlieblefn, 
f.  ©djnfttcr&üpflefn.  Der  2Bollfd)lumper  (Im  2Irbeftfl- 
fcauä  ju  SDiündjen),  2irt  Arbeiter  (Söollfraßer?).  ©atterer  ofonom. 
Sttagajin  L  522. 

fdjlaunen/  fd)leuncn  (fchlauno%  l'chlaifn,  ichlau',  fchlcuna% 
fchlcun),  rcoI)t  unb  rafd)  von  ftatten,  von  ber  Jpanb,  an  ein  (Jnbe 

flehen,     .ts    fehiatTt    com.     Las    doc    s    fchlaif  n  !     HcPt    will    ma' 

gäc  nicks  ichlau  n.  „5öie  füfft'glid)  f)at  lid)  bct>  blfen  £entl)en  ble 
®(ucf--?0?üld)  anfänglich  angelaufen!  wie  wol  Ijat  il)nen  itjr  Anfang 
gefd)  lautier."  <prcbfgt.  „Dafelbft  wölbt  man  ble  febone  2?cronlca 
gebebt  Ijaben,  bo  baä  aber  nid;t  mod)t  g  efebt  au  n,  bo  warb  fp  in 
einer  Rötungen  im  üöaffcr  ertrdnft.*"  @iHcver  Gf)ron.  „®ut  friunt,  las 
f  (lunen  bir,  unb  tu  ej  fo  bu  fd)icrfte  mal)t."  £einrlchö  Jrfftan  6OO0. 
Rey  dicr  fchlaift  li  wW  gäc  nichs.  Schlau  ili'!  (beeile  bid)). 
I  mua's  mi'  o'lo  da'fchläun  (tuie  id?  mid)  vor  eile  ^erarbeiten  mufi!). 
fd)teunig,  adj.  unb  adv.,  unb  batscr  befcbleunfgen,  wie  f)cbb. 

Gl.Doc.  A.  b.  7ö  fluna,  fortuna;  gl.  i.  47.  461  flunic,  prosperus; 

gl.  a.  499  flunigen,  accelerare.    53rgl.  fdjleumen. 
Die  ©cfelenn,  mt  ©eblemm  (Siegerfcdtte).    23;elleid)t  aber  ift  jenes 

ble  belfere  gorm.    cf.  \H.  ften,  torpor,  ^antyeit,  flannf,  fllnni, 

liomo  piger,  cnervis.    SSrgl.  unten  fcblenjen. 
„fcbJctningsV  adv.  (©peffavt),  langfam,  allmäblicb;  fanft  abhängig 

vom  Sterrdn. 
Der  ©<&Uin,  f.  ber  ©d)lei  =  jcn  (5if*)  @.  447. 


fdjlenbem,  wie  l)d)b.  (vrgl.  Solenn,  fd)tengcn,  fdjlenfern, 
fcblenjen).  „^inldfft'ge  @d)ldnbcrettcn  ber  verredmenben  ^c^ 
«mten/'  gerügt  in  einer  wirjb.  «Betorb.  v.  4  731.  Der  ©eblenber, 
3lrt  grauenainunerHeibeö  früherer  Wöbe,  „a^  taffotac  Schlendoc, 
o"  feidano'  Uantut'ch."  3m  9ifeberf.  i(t  bet  flcnber  ein  langet 
gemdd)U#e$  ^rauenfteib;  füg.:  berfommlidje  3(rt  unb  SSeife.  Der 
6  dj  [  e  n  b  e  r  c  r  (?>.    „^rmenfünberaf te  anarbeiten ,  ©  d)  l  e  n  b  r  e  r 


©£pnb        ©cfyfatig        ©cfytetig  4SI 

coptercn."   ©tepbautfprcbigt  p.  ft     Ser  ©djlenbcrlfng.    Oiofi- 

©  d)  I.  r   stiria  e  naso  pcndens. 

fcplinben  (fchlim-n,  Condit.  id)  fd?lunb  imb  fdjltnbet,  Partie. 
iie  fd)tunben),  föhufen,  glutirc  (a.  @p.  fit  n  tan,  praet.  ind. 
(Unt,  conj.  fluntf,  partic.  jjifl« nt an).  Der  fchlindt  o"u 
gan/,-n  OefcfhJ  „©efdwuft  bir  baä  9)?aul  wie  einer  ©artenrrotten, 
f'annjt  faum  einen  gojfet  »oU  warmer  Sfäfc  fdjlinben."  Dr. 
Stfinbercr.  »erfd?linben,  »evfd)lfoaen.  „Olttwe  ein  ©piter  lebenbtg 
verfdjlunbc«  roorben."  $.  9ibr«ij.  „Gin  Ainb,  fo  ©clb  v>crfd)lun= 
ben."  £e#felb.  $?trafel  201.  „@r  verfdjlunbt  ble  nabel."  Segenbc 
»M  ©t.  ©cbalb.  OBagenfcU  41.  49.  „<ge  bie  afrgnmt  in  verfcbjunt" 
Ü>etföfänge).  Cgm.  628.  f.  254.  9Srgl.  fcr;lingen.  „So  d)om  cht 
»ifd?,  ber  njolt  in  Ijaben  verflantcn."  Cgm.  632.  f;  63.  Set 
©d?lunb,  a)  a.  @p.  ba3  einmalige  ©djlinben,  b«r  @d>lutf,  haustus. 

„£>on  uven  unb  v>on  eldjen, 

rcatt  feiger  flunt  nie  getan."    2l(tb.  SB.  III.  15. 
h)  wie  l)d)b.  (faux).    Sie  ©eblunbrören,  ä.  @p.  ©peifero&re. 

c)  Cgm.  »3111.  f.  570  ardelio,  homd  vörax.     fd)lünbig,  fd)l«denb. 

wafierfcblünbtg,  SBaffer  einfaugenb,  £  wauVfcMintrs  Bred, 
w.fch-ig«  Nudeln,  t  e  l  f  d)  t  ü  n  b  i  g.  „Sie  fpelS  reiben,  baj  fi 
djelflunbig  werbe."  Cgm.  ssi.  f.  148.  unfc&lünbig  (uCehKnti'), 
ndj.,  ungebutbfg,  unwillig,  mürrifdj,  verbrief!*,  fd)on  Im)  <prafd)  unb 
Voc.  p.  16I8.  Saä  Voc.  v.  1445  gfebt  ignavus  butd>  unfluutiger. 
(etwa  entftellt  au$  fdjllngfg,  flcxibilis?). 
Sie  @d)linben  (Schlinm),  ber  ©eblingbaum,  viburnum  lautann  L. 
fd?Ünbbdumen  (fchlmtbäma"),  fdjlinben  (PcMinto"),  adj.,  vom 
©d)lingbaunt.     Mit   an    Pcblmto'n  Stcoito"    Ibl  ma"  liao-  Vidi  net 

nuffii'clilägiig.    ©.  ©dringen.    95ep  'ionr.  v.  ^Regcnberg  (Ärtifet 

Fraxinus  unb  cnntliarides ,    Cgm.  721.  i'.  67)   i(t   ber   fltntpauitt 
fraxinus.     Cgm.  663.  i'.  8  fefjt:  „©djlinbbaum,  trumus." 


Sic  ©d) laugen  unb  @d?Ung,  wie  bdjb.  ©erlange  (ä.  @p.  ber 
flange,  beä  {"langen,  a.  ®p.  flango).  3n  ber  SJcbeutung  einet 
.fanone  b«t  3.  35.  batf  geaetbnd)  ».  1591 :  Quartlcrfcblangen, 
bic  inspffc  @{fcn  fd)iepr,  gelbfcfjlangcn,  ftalbe  ju  15$fb.,  ganje 
SU  20  «pfb.,  9cOtfd)langen/  Ijalbe  au  21  qjfb.,  ganje  }u  3u  qjfb. 
Sie  2Bibmannifd)e  Cif?rou.  »'.  i)tegen^lutrg  erwähnt  ad  1515  „ganjer 
unb  l)atber  ©cb.  langen,  bfe,  aufö  gro^t,  Mwcln  «H  bfe  Xauben= 
(?wer  fdjufien."    ©.  fd?l engen  unb  fdjlfngen. 

fd)lengen,  fdjtvingen,  fdwenfen;  in  fdjwanfcnbc ,  fdjivingenbc, 
{reifenbe  $8en>egung  feßen,  juerfen,  fdjteubern  {\tt.f  fdjroeb.  flengia, 
al^  ^actitio  vom  Slblautv.  fdjlingen.  cf.  gl.  a.  ss.t  ftangcntf, 
jaetatus).  3al)cn  tafelt fd)leim,  einen  SBurm,  ber  an  ber  J^anb 
hangt  \u\ti  brgl.  däni-  oder  weg]i-fchlengo\  Qhwn  ©trang  ©«rnefJ, 
28afd)c  k>  an ^f Giengen,  bnrd?  ©d?»vingen  in  ber  J?.«ft  jnredjtc 

5f  2 


452  &d)let\$        <&d)lin$        ©cfylung 

bringe«,  einen  93ecfen  jur  ©träfe  in*  2Bafifer  f Giengen.  3m 
3.  1783  war  nad)  2Bftr.  9Befd?r.  t>.  Ottüncben  p.  276  bep  ber  foge= 
nannten  Oiojlfcbwemm  bafelbft  alö  ein  Senfmal  früßerer  gelt  noen 
ble  23ecEenfc&lena  »orbanben,  eine  2lrt  ©cbnellgalgen*,  mittel 
beffen  ftraffäHige  23äcfer  au*  einem  .Sorb  in*  SBaffer  gefdjlengt 
unb  wieber  f)erau*gejogen  würben.  (©.  febupfen  unb  febufeen). 
Sie  ©eblen g,  ©ebleuber,  f.  unten  ble  @d> t enger.  Ser  ®d)lcn= 
ger,  einmalige*  ©Giengen,   Schwingen,  ©cbjeu&cw.     Aa~n   aTn 

Schlengac  gebm.    (QJ.  ©p.  f  leng  lr  l,  fundibularius).    Sle©d)len-- 

ger,  flcngere,  flengura,  flenglra,  a.  unb  a.  @p.  funda, 
balista.  ©lenglrart,  fundibularius.  ©.  fdjlfngen  unb 
f  i>  l  e  n  l  c  n. 

fcbleng*,  adv.,  »a^  fcblemm*,  b.  Ij.  febief,  fdjrdg. 

fcbllngen  (Cond.  fcftlinget,  fdjlung,  fd)tang,  Praet.  gefd)lun= 
gen),  a)  fcbwlngen,  fdjwenfen,  werfen,  fcbleubern  (1*1.  flöngpa, 
agf.  ftingan).  ÖBäfcb.  au*fd)tingen  (in  ber  2uft).  ©leb.  ben 
2irm  au*fcbllngen  (au*  bem  ©elenle).  ®.  febjengen.  btn- 
fdjlfngen  (von  ber  Äub),  abortieren,  verwerfen,  mi*gebären. 
Jpinfcbtingerin,  arge*  ©djlmpfwcrt  gegen  2Bclb*perfonen.  nT>n 
elnr  ein  offen  gta*  mit  wein  fo  fneß  umbfllngt  mit  einer  fllngen 
ober  in  ber  bant,  baj  nldjt*  berauj  fllujt."  Gonr.  ».  Wegenb. 
b)  a.  ©p.  fd)leld)ctt,  ft'd)  wie  ble  ©eblange,  fortbewegen,  serpere, 
Voc.  v.  1445.  juor ftingan,  jufcbleicben,  9c0tl.  SScetb.  203.  221. 
„2Öaj  »liege,  loufe,  fwlmme,  t  tlecbe,  f  11  n  g  e,  »Imme,"  Serofcb  In  95er*  1 5. 
„De*  flangeit  fllngen  auf  bem  betten  fteln."  Cgm.  819.  f.  206. 
„23on  aller  tler  natur,  ft  gen  ober  fllngen  fldj  auf  ber  erb." 
„Sie  »uim  fllngent  auf  ber  erb  von  atner  fhtt  je  ber  anbern." 
<5onr.  9,  Wegenberg.  Gl.  o.  407  bllntfllnggo,  caecula.  cf.  agf. 
fllncan,  serperc.  c)  fdjlucfen,  glutire.  cln^,  binab^c.  fcblfn; 
gen,  wie  I)#b.  „£ät  ble  ©cb»cre  äranffjelt  fol  man  eine  lebenblge 
fliegen  ober  Sttucfcn  in  einem  brofen  brob,  fo  fein  weld>  ift,  einge- 
macht, einfcblingcn  fo  ganj."  Cgm.  591.  fol.  1.  ©ollte  bier  Im 
Sialcft,  wie  im  £cbb.,  eine  gntftellung  au*  fcbllnben  elngerlffen 
fenn?  Sie  ©d)ling  ober  ©dringen,  a)  rolc  b#b.  ©cbllnge, 
b)  ©ebleuber  (a.  ©p.  fllnga).  „Saplb  mit  ber  fcftlingen." 
Cgm.  628.  f.  254.  „Ser  ©  cb  l  i  n  g  e  r ,  funditor,"  ©ebleuberer, 
Voc.  ».  161S  (a.  ©p.  ftingari).  Sie  ©dringen,  Äet=fcblinr 
gen,  ber  ©d)lingcnbeutel,  ©djllngbaum,  vibumum  lantana  L. 
©.  ©cbjinben.  fdjtlnglg,  gefcbtlngfg,  fdjlanf.  Sa* 
©efdbjtng  (O.tyf.,  Sföitnfc.),  ble  ©urget  mit  ben  baran  bäugenben 
Glngewelben  eßbarer  üblere  —  (Im  3*1.  gilt  flang  n.  für  intestina 
pecorum;.    «Brgl.  ®efd)lünEel. 

fcblungejeu,  beben,  jappcln. 

„Mei"  Ilerzal  Tn  Leib  fangt  mac  z'  fchlungoz'n  ä". 
bäl'  I  drauf  denko'  tua ,  was  I  für  o"n  Scbäz  hä\" 


fd)lanfen,  aad)  wot  fd)linFcnfd)lanfen,  fd)llnffd)lanfen,  öaitijc« 
unb  ftd)  f>ln  unb  tjer  bewegen;  mtifdg  berum  geben,  ©er  ©cblanf 
ober  ©älanfcn,  a)  (5id)telbcrg)  Sappen,  fteßen,  bangenbetf  Ding, 
©tütf.  1))  (<p.  Sibral).)  ftaulenjer.  ©er  ©djlänfel  (Schlanld), 
gerfngfcbaßfge,  übrigens  unbclcibigenbe  ^cnemutng  eine£  9)ienfd)en, 
befonbertf  elnetf  jungem,  Infofern  er  feinem  rmftern  @cfd)aft  obliegt, 
obngefä&r  waä  ©  d?  I  i  n  g  c  l;  vrgl.  @  d)  l  ü  f  f  e  l.  <$  a  p  c  n  -  ©  d)  (., 
©algeu  =  @cbi.  :c.  f$  Unfein  (fcbhinliln),  3teratfv  von 
fd>Ianfen.     ©le  Siij?e,  #rme  fd?länfcln  laffc«.     Wo  bifl 

vviflo'  'n  gantzn  Tag  umma'gfclilaakalt !  du  Sehlänlilo'! 

„W  fcblenfeln  unb  fpajleren, 

Wlt  leffcln  unb  grtUntjTern, 

9}?it  fpringen  unb  tanken, 

9)?lt  ligen  unb  rangen, 

9)?tt  Öiappel  unb  ©djimmcl, 

Äornfet  man  watjj  ©ott  nit  in  Jplmmtl".   *p.  Qtbrai). 
fd) Unfein,  fdjrvab.  fcble  nie  tu,  l|t  namentlid)  ber  rccbtiifdje, 
vermutblid)  juerft  von  ben  Jperrfdjaften  gebrauchte,  tyuibtuü  für  baS 
•austreten  ber  ©icnftboteu  auä  einem  ©teuft,  ivelcbci?,   auf  bem 
£anbe,  von  3abr  jn  3al)r  am  Slcbtmeptag  fUttt  ju  baben  pflegt, 
fdjtendlen,  nratare  dominum.    Voc.  ».  10 18.    3«  einem  „93cr= 
ruef"  v.  1748  fommen  aud)  „teifenbe  unb  fcblenfleubc  J?anbn)erftf= 
purfcb"  vor.    3m  ©cberj  braudjt  man  fcblenfeln  and)  für  flerben. 
Die  ©djlenf  clnjctl,   bie  peil  jtvlfdjen  bem  Slutftreten  auö  einem 
©lenft  unb  bem  Sßieberelnhitt  in  einen  neuen,  welcbe  ber  ©lenftfror 
nad)  ber'  £anb  =  unb  «polfc.--Crb.  ».  161'6.  4.  25.  12.  2.  l.  2lrt.  wer« 
tvenben  mag,   um  „ettvan  fein  ©ervanbt  ju  belfern,   ober  fonften 
anbertf  ju  feiner  notturfft  ju  »errieten,"  unb  bie  aus  nid?t  mcljr 
aW  4  £agen,   jrueven  vor  unb  $n>c»en  nad)  £id)tmep,  begeben  folf, 
aber  uidjt  feiten,  befonberrf  auf  bem  2anbe,  eine  größere  2ltteibel)nung 
erbdlt.    2öcnn  (nad)  ©tgr.,  93aur)  fogar  bie  ganje  -3elt  jseffeben  giebt- 
mefj  unb  ga(mad)t  bie  ©djlen  Fein»  eil  genannt  wirb,  fo  febeint  fie 
UJobl  bie  unb  ba  aud)  altf  folebe  benutzt  ju  werben  ober  werben  ju 
femi.    Hujor  is  *  inngi  Schlenldwäl.    ©er  @d)lenf ellalb,  Salb 
SSrob,  ber  bem  abtretenben  ©icnftboteu  gegeben  ju  werben  pflegt  — 
wenn  gleld)  bie  <pollceuorb.  v.  1616  jebe  folebe  ®aW  verbietet.  — 
Überbanpt  Iäjjt  fid)  feine  Älaffe,  von  ber  niebrigften  big  gur  boebften, 
berfömmllcbc  «Borthefle  leid)t  unb  gerne  verfummem.    ©er  @d)lenf= 
ler,  bie  =  tnn,  auöttetenber  ©ienfrbote. 
fcblenfcr«,  febwingen,  fd)leubern  (vrgt.  fd)l engen).    „Unb  flcru 
fetten  In  unb  jugent  In  burd)  bah  2ßa(fery/  (Hebron).   Ggm,  826. 
f.  65.    ©leb  verfcblenfcrn,  verrenfen.    2)lc  ©cblenfer,  a.  ©p. 
©djleuber.       ©er  ©d)lenfcrlcin  (9tumb.  ££[.),  fpottwclfe:  ber 
£ob=  ober  ©prudjfprccber,  ber  be»  ben  Jpanbnjerf^ufammenfnnften 
«nb  £o<toeftert,  ben  ©aften  $u  (gbren,  gereimte  ©prüd)e  becUmlert/ 


454      *Sd;!in£      ©cfytunü      €>d;teM$      <&d)Up 

3«iptO\)ifator.    Wagcnseil  de  Norimbcrga  p.  48«.     £>er  6d}lcn= 

ferting,  tucggefdjteuberter  yjafenfd)leim. 
fdjlinfen  (b.  2ÜJ,  fd)I«cEen  (cf.  fähigen,  fdjliuicn  unb  fdjlicfcn). 

@.  a.  ©erlauf.     „®  erfüllt",  verflunfen,  iniotire."    Voc. 

venez.  todesco  Ms.  o.  1124.  f.  67. 
2)te  ®6linfen  (oifcbaffenb.) ,   abnehmbare  unb  als  ©$lüjTel  blc-; 

nenbc  Atinfe  an  ber  £bür.    ©cblinfenfcblagcn  eafcbatfenbj, 

inuiitg  berumgeben,  faulenjen.    93rgl.  fdjlinfenfcblanicn  unter 

febtanfen. 
Xa  ©eblunf  (b.  8SB0,  ber  ©eblunb.    S)«6  ©efcblünfel,  Gichlii.M- 

gi'chlanld,  (im  CHtcö)  ©efd)lun£cl,  ©cbltinb  mit  baranbdngcnbeu 

(Slngeivcibcn  eßbarer  Stblere.    @.  oben  fdjlinfen  unb  fdjllngen. 

fcblenjen  (fUilcoV.n),  a)  tvaä  (Giengen,  b)  nadjlajjig,  müjilg 
herumgeben,  fdjlenbern  (fdisvcb.  flenta.  SBrgf.  ©d)lcun). 
„Jpabn  Ijunbert  3abr  berumgefälenjt, 
SBi^  roft  öabn  Me  Seit  vcrft&lenjt."  (Söarfr.^roc.  181. 
5?a$  @elb,  bie  ebie  Seit  ver  fcblciijen,  verfcfelcubcrn ,  »er= 
febtvenben.  „©eblen  feieren,  müffiggeben."  Voc.  \\  1618.  Der 
©cblenjer  OBanr),  SQ?uf fggänger ;  .<Mrfd)  obne  beftdnbigcn  aiuf^ 
entbalt.    c)  (2BerbenfctS)  fdjnaiäcn. 

fdjlappen,  bie  ©dmjjel,  ben  £cller  auSfcblappen  OOiümb.  JfcH.), 
„autfeffen,  teer  machen."  Sie  @d)lapp'©uppcn  wirb  nm  9türiu 
berg  am  borgen  beS  Jpocbjeittagcg  wrgefeftt.  3m  femi  l)crum- 
fd)Iappen,  fcbleppenb  geben,  fcplappifcb,  unreinlich,  fj&muiJig. 
f  Klapper  ig,  nag,  moraftlg.  Der  @d)  läppen,  fälecbtcr 
JpauSfcbub. 

Die  @d?lappen,  a)  „9J?aulfd)el!e ,  colapbus,  alapa."  Voc.  v.  1618. 
b)  (OUrnb.  Jp$l.)  oerdd?tlid> :  £aube,  Äappe.    „@d)tapp,  pileus 

depressus,  latus."    Voc.  ».  1618.     „@e&  U$  pflafter  belli  ftnb  in 

einer  f klappen  mii  auf  (ben  Aepf)."  Cgm.  601.  fol.  tö4.b 
„Dife  ©eblap  mit  gulbl  ftofft  ift  gwojt  £&rjoga  von  Sttaylant"  s« 
gigur  66  in  SDfattb.  ©ebwarsen  2rad)tbu<b  v.  152-1,  bie  eine  2lrt 
J?ut  »orfteilt,  cf.  flau).  Schiapa,  £ut.  Datf  „atlaS  fcblapöclb= 
lein"  von  glgur  105  l)at  Älappen,  roelcbe  über  bie  Obren  fcerab-- 
I)ängen.  „Die  verheirateten  ganbivcibcr  in  £»rol  flehten  bie  Spwtc 
rüceivartö,  unb  fteefen  t)k  gopfc  in  einen  23eutel  von  geimvanb,  welket 
@d) läppen  betjjt."  Stfcolaf.  5Utc  @d) läppen  (ftürnb.  füg.), 
alte$  SBeib.  Da3  ©cbläpplcin  (fd)ivdb.  Schleppte) ,  gttt  flauer 
9ttüfte,  geiuobnlid)  von  geber.  D«6  Orenfcfc  tapple  in  i|t  an  ber 
3lm  eine  SBeibcrljaube  mit  jivev  gipfeln,  bie  über  bie  Obren  ge= 
bunben  werben.  „Slnna Rattert,  baft  b*  beiner  ©eel  bag  beilige 
5pet3fcbldppel  be*  feften  Vertrauens  aufgefcBt?"  ^aragrapben 
an  23a«ern$  «prebiger  I.  II,    „©läppe,  cervcliera."   Cod.  it.  IM. 

562,  f.  21. 


®d)U\p      &d)ky      <&d)U\y      ©cfjfaiyf      455 

(Der)  Scblappara!  unfdmtbige  in  93crn>unbcning,  Unwillen  ic.  auetgc= 
flo&eue  ^eucnnunti  einer  ^erfon  ober  ©adjc  Ovol   cm  verfapptet 

Sacharo,  vrgl.  Schlackoro).  Jiey'n  Scblappara!  Schi  —  benb, 
Sclil — diblcbs,  Sohl — baclts,  Schi — rnänlis,  Schi— niautli ,  Schi  — 
miach   etc. 

©ct-lappcrtetn,  f$t  —  lfd)  (im  ©efeerj),  Latein,  latcinlfct  „2Ban 
mit  jii  Selten  ein  ©chlappcrtcln  eingefallen."  Slbcic  f.  @.  IL 
53orrebc. 

fd)lcppen  (fcbleppm),  tvfe  l)djb.  (fcfednt  übrigens  trat  ufebcrbeutfct.c, 
bem  OccJMäiiiilfcfcen  fdjlalfen,  fdjlalpfcn  cntfpredjcnbc  fiepen, 
ju  fepty  SSrgl.  Wappen,  yippe,  üilppc,  ©uppe  ic.).  Xct 
©d?lcppfacE,  ©cbjlppfad'. 

„O  fcbcTs  üional  wä'ft,  wennfts  net  l'o  gern  tä'ft, 
lud  net  3*il  Jadwedo'n  o~n  Schlipfäk  ä'ga'fi." 
„Ttt  ©tfclcppfad,  adulicra,  pcllex,  suceuba."  Voc.  v.  1G18. 
„2B"ajJ  bie  gottlofen  »n»erfd)ambtcn  öoneubfnen,  bie  man  Itt  gemain 
lodjtn  ju  nennen  pflegt,  belangt..-,  fo  Ifi  nit  aenuegfam  ju  chigen 
v'uub  ju  bcivaluen,  b<x$  »aft  ber  merer  tbald  vnnber  (Jiid)  ober  fester 
alle,  and)  ber  «probil  fclber  (batf  bod)  ©ort  ju  erbarmen),  hlnbanac- 
fcijt  aile  gottc$  forefct  »nb  mcnfcfellcfee  ©d)am  aller  menigcllcfc>cn  ju 
ergernufj,  eud)  mit  folgen  fdjantlidjcn  vcnvorffr.cn  ©cbjeppfedf/en 
beljenetbt  pnnb  mit  inen  auet)  ftnbcr  au$  verbambter  gcburtl)  erzeugt." 
Cgm.  1  IS.  fol.  46. b  Ordinationcs. .  Joannis  Jacobi  Archiepiscopi 
Salisb.  pro  Monasterio  in  Gars  1577. 

fcbleppem,  fdjlottern,  fdjtottcrnb  jlttcrn,  flappern.  os  fruist  mi', 
das  mo*  7,en'  l'cldcppo'iU.  f d? I e p v  =  l> audjen,  f.  f cbic  =  baud>cn. 
T>at  ©dHcpperlein,  (ÄtnberO  Klapper;  unvollftdnbigctf  SJßflgen-- 
fnber  Jpolj,  Jpeu  :c. 

fduuppem  (^iürnb.  Jpäl.),  fdjlucfen. 


fd)Uipfen  (fcblaapfaT),  lüttö  fcbjalffen  (unb  ubllcbct  alä  biefetf), 
atfo  gleiten  machen,  fdjleppen,  jlc^ea.  einen  jur  Difd?t|tatt  f d? t  a i= 
pfen  (nxllanb).  2)en  *pTJueg  fd)laipfen.  „Solo  aequata  domus, 
£au$  auff  ben  boben  gcfc&lalpfft."  Voc.  ».  uns.  (2Bct,  wie 
«uct>  bc»m  £d)b.  fd)lelfen,  mit  $)incffi'd)t  auf  bat  2m$cinanberjfcl)en 
tet  ©cbdlfetf  ic).  Sie  ©  ä)  l  a  f  p  f  f ,  ©  d)  U  l  p  f  f  e  n,  23orrld?tung 
,}um  ©<t?(alpffen;  nadddfftac  ^erfon.  klebrige  S».#.;  2(1  uen 
ai\i  ber  ©djiaipff  auäfüeren,  (Einen  (SÖaudjivinb)  fireldjen 
taffen.  Sie  «pflncg fdlaipfcn.  ©er  ©d)Iatpffd?tlttcn.  ah 
fcblalpfen  ein  ©net,  ein  ©tücf  5ßalbet>,  ein  Äleib  ic,  cs>  bur* 
übte  2Birtf)fd?aft  ober  Scljanbtnng  verfdjiccbtevn  ober  ju  ©runbc 
rieten.  2)cr  2lbfd?latpf,  subst.  2.dl.  s.  I6i6.  f.  488.  ^rnöcre, 
ben  i'ebn^mann  ober  <pacl?ter  gar  fer)r  ber  SBlfllur  be^  ©runbbefißcrö 
Mo^|lc!lenbe  SBeftlmmnngcn,  »vaö  alt  2lbfd)ialpf  s«  gelten  l)abc, 
fmben  fi^  unter  Hm  ZlUl  «auftifttffragen  In  Cgm.  549.  f.  55  ff. 


456     <§d&(ipf    ©d?(oyf    ©rf)(upf    (Scfte  —  <&<Z)Ut 

einf  cfc  l  aipfen  eine  "ftonnc,   fte  eintleibcu  (anjfefyen).    Ö?lbler=: 

•ftlofter  p.  30.      „Sacro    flammeo   initiare."    Voc.  V.  1618.     „Sin 

frommer  priefter  fot  efngefcfclatpft  fein  mit  allen  tugenben." 
f®.  fdUaiffen).  Sa«  ©efcfclafpf,  ©efdjleppe.  ©cberjf).  {R.gf. : 
Einern  's  Gfchlaopf  (ba«  ©eleite)  geben.  Der  Unterfcfelaipff, 
llnterfilelf.  xtx-.,  jer-fdj laipffen,  jerftore«.  „Dörfer  aboe^ 
pranbt  nnb  jcrfcfclaipffr."   £anbtag  p.  1605.  p.  5. 

fd)lipfen,  gleiten,  fdflüpfen  (a.  @p.  f l Ip^an,  flipfan,  pract. 
flfpfta). 

„Deanal  wart,  wart!  und  I  ge  fo  val  hart, 
Meine  Schüahhäl  fan'  hal,  und  I  fchlipf  ällawäl." 
„Lubricum  fade,  fltp&i*."  Cgm.  17.  f.  33.  fchlipf  fem 
(ichlipf'o'n),  glltföen,  ausgleiten.  Voce.  P.  1618.  1487.  fcfcilpfe= 
ttg,  adj.  fdjlipffejen,  gleiten  auf  bem  (gife;  ausgleiten.  Der 
@d)lipffejer,  einmalige«  Sluäglttfcfcen,  lapsus.  @.  fcMetffcn. 
Da«  ©cfcltpfeletn  CSchlipfa-1),  Keiner  Erunf,  9<ipfd?en;  mefte^cn 
im  £rtnfgef#frr. 

Die  ©cfelopf  ('2iug«b.)/  lieberiicbe  2ßclfc<<perfon. 

fcfclupffen,  wie  6d?b.  fdjlüpfen  (a.  6p.  flupban,  flupfan.  cfr. 
fcblfeffen).  fcfclupfen  In  ein,  au«  einem  Älaib,  ober  bte«  cin= 
f  cfc  lupfen,  au  sfcfclupfen,  aueb.  metonymifcp:  ftcfc  an  fehl., 
au«fcfcl. ,  (Ich  anziehen,  anhieben.  Der  ©cfclupff,  £»rt,  Dtnp, 
worein,  worunter,  woburefe  man  fcblicfft;  Jpcnne  nftbjup  f, 
Unter  f<&  lupf.     „Sitte  ©cfclupff  erfueeben,  perscrutari. 

2iü«fcblupf,  tergiversatio ,  detreetatto  militiae."    Voc.  p.  1618. 

Die  ©efelupffeu,  ba«  ©cblüpf  e  lein,  ©ebleife,  ©cfclinge  am 
25anb,  ©tticr  ic.  Der  ©eblupfer,  Wuff.  Da«  paunfcfclupfcr* 
lein,  trocliilus,  rcgulns. 

Die  ©ebla  raffet  (oeraebtilcb),  alte  Oßeib«pcrfon.  SBietteicbt  al« 
®cbta  =  ober  ©cblar  =  i)taffel  ju  nehmen  —  wenn  e«  niebt  etwa 
jum  befannten  ©cfctar^affen^lanb  —  im  Voc.  p.  1618  „©cfclaur-- 
affen  =  tanb,  insulae  fortunatae,  Utopia,"  woju  .<?an«  ©ach« 
©ebtaroeraffen,  tyictotfu«  „©ebluraff,  pafi  fdjlüjfcrig  menfeb," 
liefert,  geboren  fönte. 

Der  ©ebtatr,  f.  ©cblat--ier  <S.  447. 

fcfclauren  (fchlaua'n,  ober  wäre  btcjj  al«  2Ju£fpr.  pon  fcbluercn, 
t«(.  flöta  äö  nehmen.-'),  (O.tyfj  au«ruhcn,  befonber«  bep  ftelb= 
arbeiten.    SSrgl.  ©djtaraffel  unb  fcblaubcrn. 

Die  ©ebler  (2lug«b.  pcrä*tl.),  ber  Wunb.  Cr  Ijcnft  d-  Schier 
'runtar,  fr.  il  fait  la  minc.  fcfcliren  (fcfaliara*),  nafcfccn,  lecten 
(nbrf.  ftireu).  Der©cblircr;  adj.  fcfcttrlg,  gcfcbtirlg. 
Der,  Ui  ©efcblir,  2cctercp,  «Nafdjcre»,  «RafcftDaftlgfeft.  „2lu<b 
nimmt  jefjt  (im  ,<pornung)  mancfcct  für  ben  ©filier  ein  ftaften: 


<&d)[\et  <5d)luct  ©rftaf  ©d&fotf  ©d&fotf  ©c&foß    457 

brcBen  su  bcm  QBIer.  ®o  fällt  mit  ießt  (im  Cctober)  ein  ber  rotfr 
ftlgerner,  ben  man  jeßt  ttinft  tot  ©fAlter  unb  Dürft."  „Daä 
awgtfburgifAe  '*  3aöt  ein  93?at"  ».  1764. 

£er  ©Alier,  ©Altären  am  gelb,  befonbertf  an  ben  ©Aamtbeilcn 
ober  unter  ben  2lAfeln,  „bubo,  panus  inguinum,  uicus  inguina- 
rium."  Voc.  p.  1618.  „Sin  jaget  (J  a  b  c  l  ?)  ober  ©All  er." 
Cgm.  59f.  f.  276.1'  »rjncp^uA  ».  1470.  „©atb  für  ben  ©Aller. 
©Aiicr  unb  falte  fAaben  maiffeln."  Cgm.  731.  f.  121.  „Daf;  im 
colInlfAen  Quartier  (ju  Üiegen^b.  bepm  DieiAtfcontent  v.  16135  alle 
Octten  granjofen,  Kolben  unb  ben  ©Alier."   CMh.  395.  f.  27. 

2)atf,  ber  ©Alier,  £ebm,  ©Alamm,  (öfterr.)  59?crgct*  f Alleren, 
bcfAliercn,  «0  ODiürnb.  JpßV)  mit  ©Alamm  überjleben,  terun= 
reinigen.  „Unfaubcr  ober  bcfAlürt  Gtht."  £orl  9S.(Ä.  358.  ($a 
DberöfierrelA)  abfiAtliA  mit  9J?crgct  bellen,  befonberä  .filccfelber. 
1»)  (©Awab.,  ftranfen)  mit  2ebm,  worunter  ©ttol)  gemengt,  ein 
5)aA/  eine  2Baub  belegen,  Dber  ein  %m-,  ein  <J)fablraerf  bamit 
auöfüllen.  3m  «OränAnet  ©tbt.*.  Ms.  p.  1390.  Cgm.  27.  fci.  49 
Ijelfjt  ti :  „SUfft  fit  erb  aA  beert  man  ml  in  ber  äußern  ftat." 
„93erblenbete  gefAlicrtc  ober  gar  ööljerne  ©Alötc  follen  abge= 
broAcn  unb  mit  *acrflcincn  abgemauert  werben."  9(nfp.  SSerotb. 
v.  1760.  „^ßobnbautf  ton  gaAwcrf  mitÄalmen  verfAliert."  Elften 
p.  JperiogenauraA.  ©ollte  auf  eine  (Eontractlon  au£  ©  A  l u  b  e  r, 
©Alotter,  ©Alott  (©Alamm)  311  tatljcn  fepn? 

fAlueren,  f.  fAlauren. 


(Alarfcn,  fAlärfen,  fAlarfeln,  fAlerfen,  fAlarpfen, 
fAl^PPcnb  cin&ergeben.  ,,fAlarflen,  pedes  cum  strepitu  trahere." 
Voc.  p.  1G1H.  £>a*  ÖefAlärf,  ©efAlerf,  fAleppenbcr  ®ang; 
(MAleppe,  fügurl.  2lnl)ang,  ©eft'nbel,  gumpenpaef.  „£>aj  (t  pert 
auf  ber  erb  naA  g«t  bffj  geflerf"  (©Aleppe).  9)?lA.  93ebam 
Cgm.  291.  f.  72.  2>cr,  bie  ©Alarfcn,  ©  Alarpfcn,  ber  ©Alärfet, 
©Alärfling,  abgetretner  ©Aul),  Pantoffel. 

fAlurfeln,  f.  fAlufern. 


fAlurfen,  a)  (ülnfp.)  bat  r  niAt  reAt  autffpreAen  fonnen;  flammelu. 
b)  (Voc.  Melber.)  ingurgitare.  c)  (Cgm.  641.  f.  112)  palpare, 
palpitare. 


fAlafi,  fAlof?  (iVhläfs,  fAipäfc.)  fAlapp,  fAlaff,  mid),  remissus, 
flaccidus;  bcj>  ©talber  auA  fAläjJem,  fAla&m.  jerfAldjJen, 
aergeben,  „^ucfercanbel  im  munb  galten,  bat  mantf  gcmdAUA  jer= 
lAläfjen  tdt."  Cgm.  601.  f.  114.  93ep  ©talber  fAläpmcn,  welA 
werben,  aufbauen,  wie  ©Anee.  „©Alofjfgfcft"  (©Amib  februdb. 
2ßrbA-  468),   Untbätigfeit.     cf.  Ul  flota,   remittere,    flot,   ro- 

laxatio.    «srgl.  auA  fc&lalfen  mxi  fAlo<?eti. 


458  ©tf;(at£  iSctyfeifj 

'£>\t  ©d)lttt$,    ÖftCt  @d)Ui|"ctt  (ScMaal'n),    Wicii)C,   ordn,  serics. 

\  oc.  v.  1618.  „£>ei$  volftf  ein  tätige  ©cbUlg."  'ilv.  e'bron.  259. 
a"  ganze  Schlaof'n  Lcut  is  vo'  'n  Thcato-'  g/i.anV.  :>i(td)  ber 
@d)  Ulfen,  uad)  bec  0?cil)c.  „3|t  mit  lieb,  wenn  ld?  bie  lang 
@d) Ulfen  bet  feinem  (be$  @aplaneJ)  33eid)tftubl  ficb."  &ud)crä 
.Siiubcrlebrc  1781.  p.  51.  (©.  a.  ©ebnatfen,  unb  vrgl.  allcnfaü'i 
baö  nbrf.  2scrb  flefen,  SSrettcr  einfügen). 
fd;utipcn  (fchiaeff-n)*  (nad?  ©ramm.  9S€,  VI.  Nebenform  von 
fd)leiOen,  ivclcbcr  batf  fleijan,  vellicarc,  scindere,  ber  a.  6p. 
cnifprid)t;  f.  aueb  fcljUtjcn).  a)  ftreffeu,  ab=,  <m$fl  reifen,  j.  ». 
einen  2)arm,  inbem  man  ibn  jur  Oicinfgung  burc»  etc.  prejenben 
ginget  ic.  jte{)u  »~  glchlaail'w'  Darm.  £>atf  2) « r m fd; l aif  c n b 
(U.lVhlaodod),  JUrmgcfcbUifj,  franföaftcr  Snircbfall,  webe» 
ber  2>armfd)lcim  mit  abgebt.  D*  Henna darm  tan'  gu.nl  fürs 
DarmgfcLlao?,  Oi>rg(.  in  biefer  SÖeb.  nad)  ©ramm.  §.  HS.  5.1 1  and) 
ftfotäjj).  Sebern  fd;laißen,  inbem  man  bie  Salme  von  ber  Oilppe 
greift  ober  jupft.  (3a  ber  ©c^iueii)  33rtnme,  Jpaufftei'.gel,  £i)ict- 
leidjen  fd)Uipen  ober  fdjUijcn,  fie  fdjäien,  entbäuten,  fd)inber. 
„Excortlcare  fd)iaiffen."  Cgm.  605.  f.  5.  b)  im  ©eben  ben  ^obcii 
flrtifen,  fdjleppcnb  clitbcrgcbcu.  Wio  T-  yyida5  dolierfclilaafst,  de 
faule  Schia?  ff  (f.  ©cbUi£>.  c)  jerreijjeti,  fpalten.  Häl  • 
Wedar  c'fgiculägng  und  hat  'a  Bäm  mittn  vonanando'  gfchlaad't. 
„ifficinpfa&lc  fcfcleljjcn."  2ßirjb.  2.®.Ö.  ».  1618.  „2)a£  bie  SBnebcr 
niebt  jcrriiTen,  gcrfcblcipt  unb  verberbr  werben."  SJufp.  Vererb. 
».1698,  d)  pcrfdjUlgen  ißaaren,  svie  v  er  fd?  teilen.  Sie 
©  d)  l  a  i  jj  e  n ,  a)  unbrauchbare  JHfppe  ber  Jcber  nad}  abgezogener 
gabne.  b)  ©pan  au3  gefpaltcnem  Äienbols,  £cud)tfpan,  QJrennfpau. 
„Sa»*'  Jpelmfdmelben  bep  £id>t  von  ©vplaijicn  ift  verboten."  2(nfp. 
«Betorb.  Sic  ©cbUiÜ,  trage,  fcblcppcnbe  tyerfon.  cf.  hfl.  flcita, 
twpor,  fleitulegr,  torpides,  aber  ar.d;  fd)ldf;.  Der  SBerfcblafj;, 
tvaä  asetfcfrfelfv 

fcblcipcn,  Cond.  fcblefpet  unb  fcblip,  Partie,  gefeblifien 
unb  gcfd)lctf;t,  ttle  brfjb.  (a.  ©p.  fi 1 5 a n,  ]»raci.  fUij  ober 
fteli,  partic.  gifttjia»/  scindere,  laccrave,  disrumpere,  vel- 
lirare  etc.).  s)  ubnu&en,  üU  Sinnen,  £ücbcr,  Kleiber.  2)a^  J^csneb 
td)lcipt,  bcr  =  ,  ver:,  5* fd) I c t ^ t  fid)  —  wirb  fd)leij)ig  ober 
(nacb  einer  f*cri&.  91.21.)  get  auf  <Sd> tei^bati...  „2)a  H$  2ßcib 
in  roafyrenber  (Ehe  burd?  Qirbcit  ibre  Äleifeiet  vcrfiHiffen  btittc." 
®irjb.  I'. 0.0.  v.  i'iis.  „^Ufc  0  c  r  1  et  li  ?  e  11c  Sif^tiiedjcr." 
1»)  (ä.  ©p.)  jubringen  eine  pett,  ju  (Snbc  hingen,  „(ir  i?at  (ein 
3clt  im  lernen  vrricbliffcn."  Voc.  p.  ioi>s.  „2>a  ©alomoutf 
tage  »crfdjliffen  untren,  t>A  ftarb  er."  Cgm.  287.  f.  27.  „©ein 
2cben  ver^cren  unb  fcblcipcn."  Jüctrer  Cgm.  565.  f.  2.  „Tic 
£cit  nit  umbfunit  vcrfcbleipen."  Cgm.  iui5.  f.  1.  „2öie  fi  bie 
it  tage  fiijcnt."  2>iut.  II.  147.    „3«  ift  mein  not  nod?  niebt 


©ctylcujj         (Schlief;         <&d)io$  459 

8 e f ti i i c tu"  Äalfcrdtf ou.  c)  abgreifen ,  berapfen ,  ait  Gebens. 
„©reg  <pfunb  ©cntffebern  fallen  gefd)liffencr  ein  tyfttub  auä= 
martien."  9üot«ta  beä  v.  QJobmann.  ^urgljoljcr  f«t?rt  p.  113  in 
9)?und)cn  S  jünftfge  SSettf^tcifJe  ritt  neu  auf.  d)  (d.  ©p.)  vcr= 
laffen.  „£>a£  lanb  fleipcn,"  bc»  Dttäcatt.  £ornccf.  (cf.  l)crl--flij, 
Capitulaye  II.  ani  812  Sefertion).  c)  v  er  f  d) l  cf  (?  c  n,  ablaffen 
«u  Äaufenbe,  anbringen.  2>ie  ©dHeifieu,  a)  abgetragene  i'umpcn, 
ts'fcarpie  ober  SR  a  i  ü  c  l  barauä  31t  jupfen.  b)  »pa$  ©  d)  t  a  i  g  c  u, 
ücuc&tfpan.  fdjlcijiig,  fc^tei#/>  adj.,  von  £einnmnb  :c,  •Ögena&t,* 
ben  Jufammenbaug  ber  gßfeen  vetllerenb.  „«ftitnnift  eine  üclinvaub,  eft 
weif:,  oft  fdjlcifi."  2)nd)crä  Äinberlcljrc  1781.  p.  15.  @M#en»irt: 
Sie  d)tA3  ift  frewben  fvbjcljjig  (ft'e  8«flort  btc  geenbe)'  f$leff  fg 
Sjoli,  lw&  ffd)  fd)6n  fpatten  Idjjt.  @.  fd?laif;en  unb  fdjüßcn. 
fctylcuflcil  (fehloiffn,  fchluiff'n),  f.  fdjllcftcit. 

fd> liefen  (fchlioffn,   i'chloiü'-n,    fchluiil'n,    o.pf.  Ichlciü'-ii 
Condit.    i'.iiliollbt   U«b    l'cliluli'-,    Pract.   q  c  f  d)  l  0  f)  C  lt),    tvlc  l)d)b. 
(fl.  ©p.  fliojan,    il)   fltUä«,    pract.  ind.  f{Ö},    conj.  flujf, 

partic.  glflojan).  ä?on  ©citc  einer  SFicborbe  einem  eineu  58c 
fdjeib  5Ufd)iiepen,  fierantffc&lfefien,  il)n  tbm  fdniftlid)  uub 
verfiegelt  sufommen  laufen,  jufenbeu.  fehlte  (Hg  werben,  Ijdjb. 
fd)tüffig  ro. ,  einen  (Sntfd/lufj  faffeu.  f  d)  t  i  c  jj  l  i  <fc  (4.  ©p.) ,  ftd>  alt 
6d)lufsfolgc  ergefenb.  "Sit  ©djliejku  (SchliaffB),  Änippfölojj  au 
einer  93ügeltafd;c  (ü"-rauen:®elbtafd>e),  einem  Jpaiötuc^,  einem  SBtid?  21., 
©efperre,  ©cfpange.  2>aö  ®efd?liefhvcrE  (£.£.),  »otfptingenbeö 
$alfeugefügc  an  fyotjerucn  2öanben.  (Cf.  „SinS  ober  beebe  ©töm 
ju  maroren  fcl  ebc  vergunnt  werben,  alä  uon  gefd)loj;nen  ober  äu- 
get" cblojinen  Jpol£  s»  äimmern."  gorfc-D.  r>.  I6iü.  2trt.  32).  „&op 
fcbliefienber  ftafn,  antes.  £}orfd)lief]enbe  balcfen,  procercs, 
capita  quac  extra  aedificium  protenduntur."    Yoc.  Ardbon. 

©a*  @d)Uf/  @cf*loß,  a)  wie  ()d)b.  ©djtop  («.  ©p.  floj). 
gig.:  ®ic  fiben  ©d)lo^,  ein  gewitTe*  ©cber.  /,@o  tbuen  viele 
©linber  feine  ^upe  mebr,  unb  betben  bic  beiligcn  7  ©d)lo0  bafiuv 
tmb  ber  Teufel  mag  Urnen  bod)  ni^t  ju."  23ud)tter  Ö'öarfr.^roc.  145. 
b)J»puftfnod?cn,  ©d?luf;kin.  //©efcbloji,  coxa."  Cgm.  64Q.  f.  555. 
®&$  ©cblopbrätlein  (95?cßg.="£p.),  $(fif$tfcib  Jiviüten  bem  Oiiciou 
braten  tmb  bem  ©dylegcl  eineg  Äalbe^  &ci%u^  ge&auen.  c)  ,,§rdivliri) 
fd)lo()  ber  gebnrt,  vulva."  Voc.  Molbor.  „iluvcmutc  wnb  un 
verfeit  bitten  ?D?ariae  ©  d?  [  0  (j.//  t])  anfcönlidjcre^  ©ebäube  nebfl 
puUljbt,  jur  ^eföaltung  (riner  gamilie  al'jefc'jloiTcn  —  friiber  meift  ein 
^oniplcjc  von  mebretn  ue;n;rn  @ebft«fcen  (vrgl.  3aun  c,  fernen  dt 
mtb  ^immer.  Cf,  Vilbel  55.  b.  &  im,  2ad)m.  ©tropbc  1012:  $c 
QBormi  bt  bem  münfter  ein  gcäimbcr  man  ir  ftoj—  ber  ffiittmc 
^brieml;i!t  -  tvit  unb  vil  mid)el. . . .  bd  ü  mit  ir  gcft'nbc  faj).  //A°.  15(j7 
lebtngt  ftd)  ^craog  üubivig,  b<n§  i)ic  «Borftabt  am  ^of  ju  Olegcnöburg 
fein  offen  ©efc&Ufl  fei>n  «nb  bleiben  fott."    @em.  ebr.  H.  331. 


460     ®#>g    @$ufi    ®mt   ©d^rct   ©dp   ©d&Iot 

(ffirgl.  offen  I.  ttb.  ®.  33).  3c&t  wirb  in  2llt=95.  fajl  jcbeö  abelicbe 
Jianbbauä  bT  Gfchlös  ober  boeb  Gfchleffl  genannt,  roäbrenb  biefet 
Sluöbrutf  bei)  ben  foniglld)en  Sd?lofcrn  in  ©tabten  mit  Oxeflbcnj 
»ertaufebt  werben  1(1.    35a»*  J?ocbfd)lo(j  Wal,  ©aljburg  je. 

©eblofj  (eine  2irt  donfeete  ober  ®erourj?).  „<patcrnofcer,  lcb= 
jetten,  ]d)  lv$,  margram,  wilbeS  gcjuuvj  unb  anber  btng,  i*$ 
unfer  framer  nit  »ail  baten."  Sfflünd).  ©tbt.=23.  C§m,  290.  f.  83, 
544.  f.  52.  (gtiva  gonfttur  in  ©efialt  »on  Jpagelfomctti/  bebb. 
©d)lofccn,  welcbeQSeb.  fonft  in  aft-95.  unoolftfübli*).  25«ä  $elU 
fdjlof.  /,5>Clfl0J,  pessula."  Cod.  Inderst.  278.  f.  257.a 
MB.  VI.  149  ad  isoo  fommt  unter  ;3eugen  nacb  ben  dispensatores 
curiac  unb  bem  cocus  ein  Oudalricus  »cllefloj  vor;  be»  Jpunb 
@t.--».  N.  121  ein  ®efd;led>t:  ble  gcllfcblop.  3n  Ar.  gftbl.  H. 
18(5  ad  1158  wirb  gegen  bte  fj'cb  im  U.S.  unb  im  2Ba(b  berumtreibenben 
ftüridufer,  bte  man  bclpt  2S e II f d> l o p er,  febroere  Ätagc  gefübrt. 
(@.  I.  £b.  ©•  626).  ®lot  =  ober  Setfdjlojj,  9<ütnb.  33or(ege= 
fcbloji.  25er  ©<fclojh  ober  ©fcbloflaben,  93obte,  4  unb  m?br 
3oß  biet.  25er  ©cblofer,  wie  bd)b.  ©cblofTer.  ©eblofferpoffen 
(©elbamerj,  wijudjtige  öiebe,  30tc- 

25er  ©eblufel,  a)  wie  l)d)b.  (a.  ©p.  flujil).  b)  2Berfjeug, 
womit  ber  SBdcfer  ba$  55rob  in  ben  Ofen  fcble&t,  »rgl.  ©  d)  ü  jj  e  f. 
c)  redJtmiutlidjer  Slu&fdMüt  au<  einem  ©tütf  Qitferfflb.  25er  Äwcbel- 
fcblüjjel  (im  ©cberj),  ötuSflecfen  in  ©eftebt. 


25er  ©cbldt,  f.  ©Atöf. 

fd)latt.  fcbUtt^oret,  adj.,  bang  =  obrlg.  fd)lsttem  (fchläda», 
o.pf.  flappern.  d  Mil  fchlado'r.  2){e  ©eb  lattern  (Schlado'n), 
bie  Klapper.    ©.  fcblottern,  febiuttern. 

feblcttcrn  (febwab.),  $cucbtetf  einzeln  fallen  (äffen,  verlfcren,  ver= 
febütten;  nafdjen.  93rgl.  feblcbern,  fdjtötten  unb  fcblottern, 
allenfalls  i*l.  fl aeba.  31.91.:  (Siuem  einen  ©cblettcrllng  an= 
benfen,  ibm  etjoa^  üble»  naebreben.   (cf.  fdjrocb.  flabbr«,  läftcrn). 

55er  ©eb litten  (Sclili'n),  a)  n)ic  bebb.  (a.  ©p.  flito,  gen.  flittn). 
95ennl'fd)I.,  «BotffcH,  ©aipfebl.  K;     b)  lieberlicbe  2ßelN-- 

perfon,  prostibulum. 

25a6"  Unfcblitt,  f.  I.  £f).  ©.  85  unb  ©cMlcbt. 

25ie  „©eblotten,"  ©eblutten  (ülllgdu,  23re»er),  „turjeS  Obetflelb 
mit  2inueln  auä  grober  Sclmvanb  ober  gebewerf."  „Tlieristrum 
etm  fttfcl  ober  ein  fcblptlen."  Voc.  Archon.  cf.  „£arbant, 
©cblottetlein."    #.  ©adj$. 

25er  ©eblot,  ©ebldt  (Schloud),  (0.<pf.,  ftraufen)  öiauebfang 
(ä.  ®p.  fldt,  pl.  flaete).  m.2l.:  ein  25ing  in  ben  ©djlöt 
febrelben,  wenig  ©orgfalt  baben,  eg  im  ©cbäebtnip  ju  bebalten. 
Jpöljerne  ©eblote  unb  ©trobbdeber  werben  verboten  bureb  bie 
wlrjb.  ^euetsOrb.  p.  4721  unb  1790t   „SBei)  grretebung  ber  ©cblot« 


(&d)ht      @cf)(ut       ®ä)U\et      <5d)Un>      461 

Äappe  follen  ble  @d)  lotfeg  er  einen  lauten  Otaf  ober  ©ti)lot= 
gefcfcre»  tbuu."   2Blrjb.  «ßerorb.  ».  4  750.    ©.  b.  f. 

Sie  ©d>loten,  ©flotten  (Scbloudn,  Scblou'n),  (D.tyf.,  Jranfen) 
©cbllfrobr.  „Voller  fleffen,  poller  flatten,  ulvosus."  Voc. ».  1482. 
„3u  ben  28elöern  foHen  ble  ©cfolottcn,  ebe  ber  ©ame  aueifdat, 
mit  ber  ©runbfcnfc  unter  bem  SBaffer  abgemdbt  werben."  2lnfpacb. 
berorb.  v.  1673.  3wtbcl  =  fd?lotten  (OJ?at;n  ©fluten),  bohlet 
robrenformlge*  .ftraut  ber  Jwtebel.  £öct>  örtolpb  Ift  ©cblattcnfraut 
gladiolus.    93rgl.  b.  vorige. 

Sie  ©djlott,  ©cblott,  ©cfejutt,  ba$  ©efdjlott,  ©efcbtutf, 
©Flamin,  Äotb;  fcbauwctter.  „So  beftreld)  (®ot)  In  (^n  9lbam) 
mit  einer  flöte,  blu  felbe  flöte  warb  je  bere  öute."  Slut.  III.  ig. 
©p.-5S.:  Morgenrot  SIbenbfcblott.  Sic  ©cbtutt  vor  £le*t~ 
meffen  unb  »or  2£elbnd<bten,  Stbauwetter  ober  fdmiufclged  2ß., 
trifft  faft  alle  3al>re  ein.  3m  Safer  1850  war  nad)  bem  gebrucften 
9?euiabr0berlcbt  ber  ©t.  9)eter£tburmwd<bter  gu  5)?un*en  „feine 
©cblutt  »or  2Bell)na#ten."  Ser  @cbtott--Jj>ammel,  un^ 
relnlldjer  Wenfcb.  fdjlotten  (fchletfn,  fcbletrn,  tvaä  faft  auf 
fcfctotten  weifet),  mit  ®d?lamm,  .ftotb,  Sebm  ic.  ju  fcbaffen  baben, 
werfen,  fprlften  :c.  £cl)m,  Äot&,  Wertet  an  ble  2Banb  fcblötten, 
Sine  2Öanb,  Jpüttc  u.  auf-,  jefamfcblotten,  autf  2ebm  auf-, 
bauen,  verfcblötten,  Waftei  ober  $cud>te£  »erwerfen,  vcrftreuen,, 
»erfprlfjen.  «ßrgl.  fcfotettern,  fdjlottern,  ©*luett,  Wf. 
flaeba,  flöbr. 

fd)lottern  (fchlöda'n,  fchluda'n),  a)  wie  bcbb.  b)  watf  fcblottcn. 
Ser  ©d>lotter,  a)  (2ßerbcnfeltf)  ber  blnterc  jum  Warfen  U- 
fllmmte  £&eU  be*  SSagentf.  b)  (Olnfp.)  faure  Wild)  mit  fbjem  Käfern, 
cf.  fdjlottcrweljj.  c)  (Schloda',  Schludac),  ©d)Umm,  ©djmuB. 
93rgl.  etwa  ©d?ller.  Sie  ©flotter mutter  (Sungan  £bn.  541), 
Brautmutter,  Brautfübrerlnn.  cf.  ©tatbcrS  fdjlottem,  bere 
fcaufpatben  begleiten  ober  au*  für  Um  einfielen,  m6  ber  ©d)Iot- 
tergottf,  ble  ©cbiottcrgotte  tbut.  93on  imi  efymallgeu  weiten,, 
fd>  lottern  ben  JyefWelbern,  meint  ©t. 

fdjlOttöWelf»    (fchnei-,fcblotta*-wei8,    fchnei-blei-fclilotta~weis, 

9iürnb.)  fdmecwelf;.    2lnbcrwärt$  fcblowelfj,  In  «pofen  fcbjorwelfi, 
ben  ©.  v.  Äalferifperg  fd;  lo&ro  et  fc.    asrgC.  ©flotter  (Wild)). 
Sie  ©d?lutt,  f.  ©tbjott.    Sollte  baoon,  gegen  fonfllge  Analogie, 
Hoffe  2Iu*fprad?form  fepn  bat  folgenbe? 

Sie  ©ebluett  (Scbluatt),  a)  tyfüße,  Sacbe.  b)  unreinliche  tyerfotu 
fcbluetten,  In  ober  mit  naffen,  unreinlichen  Singen  ju  tl)un  baben. 
Sa*  Gfchluott.    «Brgl.  (nad)  ©ramm.  §.  432.  433)  ©ebluebt. 


fd>lew,  f  cr>  1c  w  f  3  (fchlei',  fcbleiwig),  (fdjwäb.)  lau,  ungefalien, 
fraftlo*,  matt,  trag,  langfam,  feumpf  (a.  ©p.  fle,  gen.  fieuucö, 
tepidus,  bebes  —  agf,  fleav,  engl,  flow;  fleuuen,  vrb.  neutr.j 


462    <5d)i<x§  @d?(ai6  ©$lt|  @dj(of  ©djma  ©cfymad) 

fleuui,  fteroe,  fteroecfcalt,  torpor.    Cgm.  17H  1")1.  M8,  SJ18, 
3.u127,  (55290.   JpornecE  c.  763).    @.  fd)lc"ö. 


fcfeläMg  (fcliläz'O,  roa<*  fdjioßtg,  f.  fdjloficn. 

f d? f a i r> c n  COfr.),  roatf  fd>laif?en  unb  fd)(e{£cn,  ro.  m.  f. 

fdjüßen,  rote  f^b,    3)et  ©cbllß/  a)  rote  64b.,  b)  (ö.qjf.)  ©trei^ 
fen  Slcfererbc  vom  ^>fC»g  umgeroenbet.    cf.  fd^fef ßcn  unb  fflrfmm 

III.  497. 

febiofeen  (fchloz-n),  a)  mit  ©d)inu$  an  tljuit  Ijabctt;  nadjlifng, 
trage  femt.  b)  (fcbroäb.)  »on  Älttbern :  am  ©aug(dppd)cn  faugen. 
„tfafj  il>n  baran  faugen  unb  fdjlofccn."  Dr.  9)?inbercr  lG2n.  f.  122. 
£>fc  ©  d)  1 0  £  e  n ,  ®  cbj  u  fe  c  n ,  unretniiebe  SBeibäperfen.  £>er 
©d)  (oft  er,  ©augbeutet,  @attg(äppd)en.  Sei'  Sdjloß,  a)  (b.  $B.) 
©djmufe,  ÄleBrlgrelt.  b)  (Jtdjtdb.)  träger,  famer  Sftenfö.  fdjipflg, 
fiMüßtg,  atlj.,  fiebrig,  fdjmufcig,  moraftig,  trage,  langweilig  (föroÄb. 
f d>  1 0  f:  i 8).    53fgl.  fei)  t  a  f  utib  f  si.  f l « 1 1  a. 


2td)t  unb  bm)ßn]fte  ober  @d)ma*  #♦ 
9f&ti)cUun<j. 

fcfomauein,  fcbmucln  (wenn  etroa  fo  ble  2Iutffprad)format  fchmaül«, 
r.:lnmrin,  fccroäb.  feiunulo",  fi-hmuolo"  gefaf;t  werben  muffen)/  fcfcmcf- 
cbetn,  flrcicfccin  (role  bte  £afte,  »rg(.  II.  g$.  ©.  533.  555),  Üebfofen. 
cfc  febmubedt,  fd?mauäcfn. 

gefebmad)  (g-fchmälih),  fd>macfl)<ift  eigentf.  unb  fi'gürf.  (a.  ®p. 

gifmal),  sapidus,  saporus,  gl.  i.  ")5G.  1191).  a  gfcbmäbbs  firod, 
o"    gfchmälihe   Urüo,    o    gfcbmähhs    Gfichtl ,    «T  gfchmäbbe  Red. 

„Suavior,  gefd)m acber."  gl.»,  ins.  „<|3lfm,  gcroürj  unb  anbrero 
rool  gcfmad)e  (rooljlrfedjcnbe)  bfng."  Cgm.  543.  f.  54.  3)a$  ©e^ 
fd)tuad)cie{n  (G-fcbmähho-l),  tyerfon,  bie  ftd)  auf  ibre  ®efd)eibf)cir, 
Mrtfgfctt,  ßtebctt^rourbtgfett  ctmt  einbilbct,  olmc  e6  gerabc  lirfacije 
ju  baben.  O  Si  Gfcbmählm-l  Si!  abgefd?ma<b  (ä'g'fcbmäbb), 
<lbgefd)tnad't.  »n  ä'g-fichiriähW  Mcnlcli,  on  ä'gfcbmahbe  Träöht, 
on  .V«ic!imähhs  Sprachfn.  „Unb  glättet  man  fefcon,  bag  CrfFen  fCi^ 
«it  gefefemaeb,  roo  man  nit  ab  gefebmad)  »on  2Jr.bcrn  tcben  tbut" 
„9)?cm  Wann  i]i  ntcfct  ba  (lagt  tyottpbartf  grau  jum  feufeben  Sofept)), 
mein,  fteH  bid)  ntcfct  fo  frembb;  roie  abgefebmadj!"  <p.  2ibrab. 
nngefdjmacb  (ug-ichmähh),  imfdjmacffyaft,  roiberiid).  „?>&$  SBfer 
rotrb  ungefebmacb."  £btg.  ».  ig  12.  „2Bann  bte  funb  ben  engem 
gar  mffwit  unb  In  ungefm ad)  f|T."   Cgm.  209.  fol.  22.a    ges 


©cfymad)     ©cfymaid;     ©cfymacfyt     <5d)\mci     463 

f  d)  m  d  d)  f  g  (gfcfemähhÜJ  ,  (0.2.)  fömacE&aft.  Set  ®  c  f  *  m  a  d), 
oftcc  ber  ©efd)  machen  (Gf^mäWia*),,  ber  ©efdjmad,  öfter  ber 

®crud)  (gl.  a.  389,  i-  718  gafmad)0,  s.npor).  Abac  da  is  S 
GfchmähIiD%  der  is  net  za'n  Ausliälfn.  Be)r  doc  Straucho"  ha  1 
mo~  kao~n  G  f  c  li  m  ä  Ii  li  er. 
„(Er  vetbueb  fid?  vor  bem  gefmadjen  (®erud)berftcd)en®eltcbten>, 
©in  lieb  ?ua^  im  entfroacben."  Cgm.  27p.  f.  163. 
2>a3  ®  e  f  d)  m  d  d)  e  ( c  f  n  (Gfchmähhal) ,  9icbengefd)tttacf ,  2k&ge* 
fd)inad,  3.  93.  be*  S3lereS,  SSMtu'g  vom  gaff.  23er  Ungcfdjmari) 
ober  U«ö efd>m ad) e n,  übler  @cfd?mad  ober  (öfter)  ®crud>.  „2)cn 
U  n  g  e  f  d)  m  a  d)  e  n  vertreiben."  tyutcrbe».  „gj?ad)t  einen  Steffen 
ungefmaefeen."   Cgm.  619.  f.  301.    ®.  gcfdjmad. 

Die  ©cbmdd),  verfd)mdd)cn,  f.  fdjma&e. 

fd)mafd)cln  (fchmaachln) ,  wie  l)d?b.  fcbmetdjcln  (d.  ©p.  fmefd)cn 
unb  fmefden,  bod)  febon  im  Voc.  v.  Mio  fmavbeln).  „®et  brnib 
fmaldit  fiel)  feinem  berrn  ju.  2>er  fmaid)t  fid)  mir  gu,  blan.liturv 

,,'jd)   fmaid)  nit,    ego  non  adulor."    Cgm.  690,  f.   25.  26.     3)lT 

©cfomaicber,  ba$  ©d)maid)ivort,  «.@p.  ©djmetdjler,  @d?meid)c(- 
wort.  35er  ©  d)  m  a  i  d)  c  l,  ©d)ineid)elev  (?).  „%utf  angebornem 
©djmeid)  el."  (Srtcl  pr.  a.  I.  486.  „fmaldjcn,  blanditiis." 
gl.  bii>l.  v.  ins.  SBenn  bat  bei>  atbetang  angeführte  fd)meid)en 
ber  SBcber  (mit  @d)lfd)tc  fdmiieren,  fd)!id)ten)  altf  fd)matd)cu 
(«f.  W.  fmeffr,  lubricus)  bjebcr  gebort,  fr  mag  c$  wobt  ilc 
finnlidjc  ^eranlaft'ung  unfertf  gauj  füjürlitb  geworbenen  3luäbriitfd 
cntbaltcn.  ©d)lid)ten,  fübtan  felbji  warb  ja  in  ber  a.  ®p.  für 
Jiiandiri  gcbraudjr. 


\d)\\\ad)tc\\,  v  e  r  f  d)  in  a  d)  t  e  n ,  fü)mäi>tli  (fcbmäclui') ,  finb 
and)  im  ?Co!töb.  üMid)  —  alfo  wcl  nicht  etwa  fpdter  an**  bem  n,k'rb. 
f mag ten,  fmagtig  cntlcbnr.  (Gl.  a.  250  frebt  r\f/tö«$  tjor, 
expieseit  —  tft  babc»  an  ©cfdnnad),  ©eftbmaef  (odor)  s>bcr 
an  fd)m  aebe,  exili.s,  ju  bentenV). 


gefebmad,  adj.,  fcfcmadbaft  (f.  gcfd)mad)).    „gefdjmade  fycftv 

ribus  grati  sapofis.     gefd)ttiad  mad)Cn,  condirc."     Vno,  v.  1618. 

„Obj  fo  gut  unb  woi  gefmaf."  23r.  93erl)t.  „abg  cfdim«  rt  e  r 
menfd),  h&rdm,  sine  genio.  ungefebmad,  ingraii  saporis, 
fatuus."  Voc.  v.  1618.  „9)?ad)t  un£  biefetf  2eben  fo  unaefebmad." 
93a»reutb.  Äfrd)en=«ttgcrt&e.  ®tr  ©cbmace,  &m<ict  (d.  ©v.),  ber 
®efd)mad,  Cgm. 74.  f.  136%  307.f.l24%  833.f. I24b;  geivöb»Uirt)cr: 
ber  ©erueb,  Cgm.  356.  f.  H6b,  59,1.  f.  i9i.»  „9Ja^n)e^  bnnb,  bie 
ben  feinb  im  fmact  vernemen."  Cgm.  356.  f.  ini.b  2)er  ®e= 
fcfomacf,  bu^felbe.  „®  cfm  ade  n,  fragrancia."  Voc.  v.  1474. 
f  d)  m  a  d  c  11 ,  g  c  f  dj  m  a  er  e  n  einem ,  ibm  febmeden  (gl.  i.  407 
gifmad?ban,  sapere),    fdjmadejcn;  iew  ©Iffn  mit  bem 


464    <Bfynetä  (Bfymakt  ©cfymaudf!  ©cfjmed  ©djmucE 

9)?unb  fcbmafeen;  nbrf.  fm  äffen,  fmaffen.  „©wer  fnaubet 
al*  ein  roaffer  bacbS,  unb  fmaficjt  al$  ein  tacbS,  al$  er  Ujt." 

£lf<fcjucbt  t>ei>  Oiaucb  scr.  r.  austr.  I.  198. 

petfjfemaefen,  »erfcbmacbten.    93rgl.  fcbmaben. 

25a*  ©efcbmaicE  (Gfchmäick),  (0.<pf.  ©cbuller)  fliegen,  93remfen 
unb  berlep  Idftlg  Ungeziefer. 

gefcbmaucfelet  (fcferodb.),  fdjmutf,  nett.  ©.  f ermüden, 
f  et  m  a  u  n  f  e  I  e  t. 

febmeefen  (fchmecka'),  a)  wie  f)d>b.  (a.  ©p.  fmeceban,  praet. 
fmaeta),  b)  gemof?nlf<±>er :  rieben,  olere,  olfacore  —  eine  95e- 
beutung,  <tu$  £©©.  be$  XV.,  XIV. ,  XIII.  £$a&rb.  tci<^itd>  ju  be^ 
legen.  Unter  ben  5  ©Innen  ftel)t  fmeefen  (olfacere)  neben  bem 
djoften  ober  »erfueeben  (gustare),  Cgm.  80.  f.  5,  121.  f.  320, 
458.f.  134,  478.f.20,  543.  f.  54.  93rgl.  rieben.  Schö~,  fchiacli, 
laadi'  etc.  fchmecka".     's  Fleifch  fchmeckt,  is  fckmecka~d  wor'n. 

35er  febmeefenbe  93ad)  ;bie  ©cbroefelciuelle)  ju  @fcbento&.  Sßerben- 
felfer  <2f)ttftbücfel.  p.  1431.  I  fchmeck  nicks.  „2ln  n>emb  laut  bat 
©treiben?  man  fan$  nlt  fcfemöcfben,"  febrelbt  Gburf.  EftarimKlan I. 
auf  ben  Oxanb  elneö  eingelaufenen  tyapler^.  QB|Tr.  9Jtr.  VIII.  155. 
01.21.:  Schmeck-s!  ici)  mag  blr  feine  2lntn>ort  geben,  bin  bir  feine 
fcbutbfg.  Schmeck-s  Kropfato',  Krupfote,  fcfct  man  rool  bep,  nacb= 
bem  man  3emanben  etwa*  Unangenehme^  3«  vergeben  gegeben,  unter 
bie  ?iafe  gerieben  bat.  Schmeckft  eppas!?  merfft  bu  ivaä,  gebt 
blr  ein  Siebt  auf?  Schmeckft  a  pär  Öchfln?!  Q\) ,  moebteft  bu 
ntlcb.  rool  fangen,  bellten?   6ä  foll  blr  nlcbt  gelingen.    ©.  ©ramm. 

@.  500.     Hat   kam   1     d*    Stad    g- fchmeckt,    will  fcho"  hoch- 

üeudfch  redn.  „Sßefcflalnbl,  ble  febon  ein  ©cbnelb  machen,  wenn 
man6  nur  ju  bea  ©enfen  febmeefen  ldf;t."  «portlnnf.=33ücfcleln  G4. 
ut  febmeefen.  T>a$  febmeeft  mld)  guet  an,  »erurfaebt  mir 
mgenebme  ©crucböempftnbung.  £>a  fonnt  leb  febon  anfebmeefen 
(übel  anfommen).  2>en  fann  leb  nlcbt  anfebmeefen  ober  febmeefen 
(nldjt  um  mlcb  leiben).  $u  etmat  fdjmetfen,  baran  rlccben. 
3er  @cbmecEen=33üfcbel,  ber  ©cbmecfen  =  @cberben,  fBtumentopf. 
Sie  ©cbmetfeu  (D.tyf., Nürnberg ffiagenfeüp.  109.  HO),  rooblrlecbeabe 
Stume  ober  «pflanse,  Dilee&ftrauf.  3Me  Dio$marln  =  ic.  ©ebmeefen. 
Sic  ©tecMetntfrvScbmed cn,  ©traujj  von  SBlumen  an  ein  ©tdbeben 
cufgebunben.  „QMumen,  ©ebmecten  unb  fumo  trocisco  erfüllten 
ble  Simmer  mit  2Bol)lgerücben."  ©em.  Otegentfb.  dbr.  IV.  264.  Der 
©ebmeefer,  a)  03l(t-35.)  rieebenbe  -Vftanje,  Oiiecbftraup.  b)  oerdcbt= 
Heb:  ble  9?afe.  2$rgl.  gefebmaeb  unb  ©ebntaef. 
1)  febmuefen,  3ntenfio.  von  fcbmlegcn,  n>.  m.  f.    febmuef  blcb, 

fcbmlege  blcb.  "Wer  fi'  net  fchmuchav-r-  und  ducka*  kä,  kümt 
bey    dera*    Wald    nimma'    fürt.       Wia  ,     fchmuckts    enk    zfam, 

nachac  habmar  all  Fläz.  „25er  mlneclicb,  ber  ftolj,  ber  biber 
febmuef  t  mi$  lieplicb.  an  fein  bruft."  Cgm.  270.  fol.  uo.a   ,,©olt 

14 


&d)nu\ä     @dt>mab     ©ctymaub     Scfymetb     465 

id)  tnid)  bin  in  mjc  jn  fr  er  prüft  ttucfen,  früntlicb  fcbmucfen,  warm 
jtvifcben  tr  arm  platte?  mit  umbevanef."  97Hd?ael  SBebam.  „Den  froeif 
fmuffen,"  fftn  cinjteben.  ®inr.II.i35. 145.  „Daj  gemute  fmutfen 
nu  in  ftbnH,  hu  in  füren  "  ibid.  152.  ,fflit  voibten  verfmuffit" 
(jufammengejogen)  liegt  ber  3>tacbe.   ibid.  146. 

2)  fcbmucfen,  nsic  r)d?b.  fcbmucfen,  sieren.  „©eiept,  ob  bu  ben  9)?unb 
gefmuefet  baff,  fca£  er  eng  ober  rot  ronrbe."  Cgm.  620.  f.  H8.b 
©efebmuef  elet  (ftbwäb.),  jterlicb,  nett.  (Ob  etwa  mit  bem  vorberg. 
fcbmucfen  in  fcbmicgen  gehörig,  uttb  ber  ©egrijf  jferltd),  nieblicb, 
nettbureb  ben  beäÄlcine-n  vermittelt?  vrgl.  fein),  geberfcbmücfer, 
ber  geberfebmuef  bereitet,  epmaligeä  ©esverbe,  j.  S3.  in  9iürnberg. 
:5er  ©ebmuef,  wie  l)d)b.  2)ag  Voc. v.  1 6 IS  gibt  eS  bureb.  pigmentum. 
2) er,  öfter  baS  @efd)tnucf.  £)a$  ©efebmuef  einer  bürgerlichen 
SBraut  beftebt  in  ftlbernen  JpalS  =  unb  lieber  -  ober  ©ebnürfetten, 
Fingerringen  ic.  „8a§  ibr  ©efebmuef  unb  gulbetf  ftucr  mit  Berlin 
überfeßen."  SSalbe,  Sieb  auf  OJcarla.  ,,2tep  feinen  faiferlicgen  ©e= 
febmuef  attei  bittber  jm."    ülv.  @br.  557. 

fci>  mu  de  In  (>#fcbatfenburg),  übel  rfeeben  (von  ^leifd)  unb  bctgl-) 
fcfcmu  cfelig,  adj. 

g-f.hmuat^lo',  adj.  unb  adv.  (Saut),  mit  ©efebmeut,  mit  Slppetit, 
Scheint  niebt  eine  blojic  CrntiTellang  etroa  au£  gefd?macf lieb. 


f<$mdber«  (fchmädafn),  a)  febmettern.  dalfchmädacn ,  jerfebmet' 
tern.    b)  febwafeen,  plaubern. 

fd)  m au b ein  (fchmauln),  Vcbmeisieln,  ftreldjcln ,  liebfofen.  cf. 
f  cb  m  a  u  =  e  l  n. 

£>a£  ©cfcbmelb  (Gfchmei'),  b)  wie  b*b.,  b.  b.  au$  Wetaü  ge^ 
febmibetc  arbeiten,  ©olb-,  ©flber^,  QJjefft'ng - ,  <5ifen  =  ©efd)metb, 
befonberä  95?tcbcr  unb  ^nlsfetten  unb  brgl.  2)ec  ©efebmetbmacber, 
Serferttger  von  feinem  unb  fünftlicbent  @cbmlb  =  unb  @d?lofferatbeiten 
auä  9)?efft'ng,  ©tabl  unb  gifen  (anberivärti*  Jeugfdjmtb,  pirfclfcbmib). 
2)er  ©efcbmeibler,  ©efcbmeibbdnbler.  3tt  i>flcrreict>  beißt  aud? 
ber  ©efebmetbmacber  ©efebmeibter.  l»)  (a.  ©p.)  Wer  all.  „Saj 
buecb  von  ben  gefmeiben,  de  metallis."  Qonr.  v.  ?)?egenberg. 
„©Über  vnb  golb  von  bem  anbern  gefebm eib  febaibeu."  IBegetiu^ 
1529.  ülnbang.  „3lnber  gefmtbe  cnmag  niljt  je  gotbe  ftl)  genojjen." 
-Bernl).  Dftarta  189.  n%,Ul  vel  abreifung  be*  geftbmeibtf,  minera. 
©eprentg  gefebmeib,  aesustum."  Voct).i429.  gefebmeibig,  adj., 
a)  n>ie  l)d)b.  b)  mafjlg,  gering.  „3)eu  Untertbanen  ein  gefebmeib  ige 
Olnjabl  ©tamb  s«  Simmer  unb  £olj  fcblagen."  5Balb£)rb.  für^  ^nntbal 
v.  1719.  „Unb  bm  je  über  ble  jum  febmeibigfeen  getiiaare iHedniung 
ettva^  üfcerfcbie§cu  ivurbe."  2Birjb.  ^ent--Crb.  v.  1670.  „\U?it  ge- 
fci)nteibigfcen  Soften."  iJlnfp.  «ßerorö.  v.  1751.  Dljne  piveifel  bat 
eö  ein  2lblautverb  febmeiben  (a.  @p.  fmiban,  praet.  il)  fmeib 
ober  fmaib,  uuir  fmittun,  panic.  gtfmittan)  gegeben,  ba  üeben 

®djmcl!ev'ä  9»«i;ertfcbe$  5Covterb»cf;.  III.  ty.  ©  g 


466      (Sctjmib     @d)mob     Scpmub     @c^mie<j 

@tfc!)uteib,  ©dimib,  Schmitten  aud)  ein  alte»  ftuefbar, 
fmafbßr,  gl.  a.  231.  :>iä  artifex,  vorkommt. 

©et  ©djmifc  fSchmi'),  ju!c  l)d)b.  Ca.  @p.  fmib;  aer-,  ifarn-, 
g 0 T ö = ,  filbar=:c.  fmib).  Die  @d;loiJer,  Ubrmad)er,  Sporer  tmb 
33ud)fenmad)er  nennen  ftd)  in  ber  ÖJofen&eimer  gnnfc&fb.  v.  1726 
.$ (ein Td) mibe.  Set  @d)mibef.  JR.5I.:  58cper  jum  ©d)tnib 
alg  Xu»«  «Scbmibel,  fco  Jpcbcru  tidrtet  man  ei)er  tvae  au«!  al6  bev 
il)ren  Untergebene«  —  obt'djoa  übrigeng  <?uU)  bie  ®ur.ft  ber  Äleinctt 
nldjt  in  veralten  fevn  fotl.  @d?mibel  Cfl  aud)  eine  SSenennumj 
fut  ben  termes  fatidicus  L. ,  aßanbfcbmib.  3)er  ®d?mibfefer 
(Sa^b.  £6n.  978),  £itfd)t4fer.  fdjmfben,  ivie  bd;b.  (a,  ©p. 
(inib^n).    @.  Schmitten. 

fdjmobig,  fd)rnubfg,  fdjmubrig,   fd)»ul,  brücfenb  l)et§,  ge^ 
tvitterbaft. 

f^mub ein,  verliebt  tänbein,  fdjerjen.    2>ie  >3d)ntubet,  allju  \>er- 
liebte  SBeibtfperfon.    2>a6  ©efdnuubel,  feminal.   @.  fd!mau  =  eln. 
Sei*  (Scfcmubcr  (bevm  fogenannten  ^nerwalgen,  einem  Spiele), 
h\$  getroffene  @p. 


<5i<b  febmiegen  (Cond.  fdjmlcget  unb  fdjmug,  part.  gefdjmlegt 
unb  gefdj mögen,  bod)  ßtitjer  bem  ^rafenö  lieber  burd)  bie  Ableitung 
fdjmuden  —  cf.  buden,  Juden  von  biegen,  jieöen  —  er- 
fefct),  wie  l}d)b-,  b.  I).  ftd?  3Utud  =  ,  jufammen-,  einjieljen,  tleiu 
nud?en  («.  <sp.  fmiegen,  praet.  sing.  fmüg,  pl.  fmugen,  partic. 
gefmogen,  i6l.  fmiugß,  penetrare,  repero,  tvoljin  bat  vom 
Praet.  fmaug  gebilbete  Transit,  ftnevgia,  fmegia  unb  bie 
glef£bebeutenbe  nieberf.  Ableitung  fmuggeln  gebort),  „gfebleicb 
er  ftd)  an  bid)  fmog,  bo  er  betne  ptüfrlcln  fog."  Cgm.  715.  f.  14. 
„2>ie  münd?  H  von  ber  fratven  fingen  unb  in  bie  tvinfel  (ie  ftd; 
fdjmugen."    Cgm.  714.  f.  273. 

„2>aj  tie  letpin  von  imo  vlubjn, 
in  einln  »incfcU  ftd?  fmugin."  ©tut.  IL  29». 
„£uu  rofe  fiet  ftd?  Ugefmogen,  unb  ftet  biu  bleter  juogcjoge«. " 
Slltb.  üBälber  III.  220.  ©ae  Paule,  gefd?  mögen  (gfchmu^ngi 
wirb  gern  als  bloffeg  Adj.  für  fd?mäcä?tig,  fnapp,  flein  gebraudt. 
9türnb. :  dt  gebt  ibm  gefd)  mögen,  er  ft'cbt  gef$mogen  aus*. 
„O  bß  toirb  ber  glaub  lieht  unb  g  e  f  d?m  ß  g  cn."  ©eb.  granf. 
«Bon  Jpufelfen,  bie  mßn  ßwf  ber  Olmpftnger  «Xüalftatt  ausgegraben, 
bemerkte  mir  ber  Mesner  ju  üölmpaplng,  wie  gar  gefd) mögen 
fre  au$fäl)cn,  unb  i>a$  bie  fiioplein  bei'  einmaligen  (Sitter  gar  ge= 
fdjmogne  §uc^le!n  gehabt  baben  mii^tcn.  ,  2>a$  bilb  fcas  frunb 
gefmogen."  Cgm.  480.  f.  H6.b  3unge  2eute,  ,Mc  $cu  tointer 
warn  verfmogen/'  jeigen  ftd)  roieber  im  froljen  üenj.  Stuf. II.  1 52. 
„«Berpoigen  unb  verfmogen."  Cgm.  714.  f.  186.  „2)aj  er  unter 
bem  gelncfeS  rab  je  niberft  wart  v er f mögen"  (bjnabgebrüdt,  ver- 


&d)ma\)  467 

borgen),  Witi.  35el)am.  ©amml.  f.  altb.  ßit.  42;  ®te  ©  dj  m  ?  u  g 
(be»  jporned),  ©pdrlidjfeit,  Äummettidjr'eft;  mit  ber  fmcug  5ur 
9iot&,  mit  genauer  9c0tö,  fargtfd).  „M  »U  grcjer  fmiuge." 
sJtitbart  XIII.  ].  (3m  fd?n>crffd)cn  9corlan'o  fommt  bie  »Weitung 
fmogna,  Hein  »erben,  vor),  fd?mugelid),  adj.  (fd?»ab.),  nieblld), 
nett.    93rg(.  fd?  inneren. 


fd?indl?e,  fdjmdd?  (d.  ©p.),  fmdl)i  (a.  ©p.),  gering,  unaufetmlid), 
fdjledjt,  vetäd)tiid),  i*L  fmd  =  r,  fv^iueb.  fmd,  Hein,  „©cfjdßt  er 
mfd?  fo  fd?neb  unb  fei) m ad),  fcrtä  Id)  nfd)t  mamS  wert  fei."  Cgm. 
236.  f.  205.*  „ein  feltbe  fmael)e,  »U  ungrej"  (fd)led?te  Jjmtte). 
„Do  eörift  fine  botfd?aft  befdjerte  ben  bjrten  alfo  fmae&en." 
''Bcmöeni  gftarta  ISO.  186. 

fd?mdl?en  (fchmähha>',  £>.?.),  wie  l)d)b.,  b.  b-  als>  fd?led?t 
ober  verddmfd)  batfteöen,  autelten;  d.  Ou©p.  intutiieren.  Der 
6  d)  mal)  er,  3njuriant.  Der  ©efd?rrtdd?te,  ber  3njurtierte. 
»erfd)ma()cn  (vo'fchiriähho*)-,  »te  l)d)b,  b.  l>.  a(3  ju  gering, 
j«  fd?ted?t  crfldren.  Die  ©  d)  m  d  d? ,  ®d?mdl?ung ,  3»!urte. 
©  d?  m  d  d) --  f?  a  n  b  e  t ,  ©.  =  S  a  d) ,  ©.  =  £  (  a  g ,  ©.  --  Ol  e  b ,  ©.- 
©d?rift,  @.  =  2Borr.  2.01.  ».  1616.  f.  395.  ©tira&e  In  Jpagen?: 
oftr.  Sftron.  ältere  «Belege  für  btefe  ©ubfrantlvform  fehlen  mir, 
benn  fcatf  aftc  Sahst.  fmdf)i  roarc  »ol,  nad>  ber  Siegel,  $u  @d)mdl)e, 
©d)mcd)  (biefetf  in  Cgm.  621.  f.  5),  nid)t  ju  ©d)mdd)  geworben. 
Dfefeö  fc^eint  vielmehr  burd)  Olüctumlaut  a«£  bem  SSerb  entjtanien, 
ober  fid)  nebft  ben  folgenben  ©d)  in  ad?  Mit  unb  »erfd)mdd)cn  ju 
fd?mdl?e,  wie  f a fr,  bart,  fd?on  311  fe(t,  Jjert,  fd)6n,  ».  m.  f.,  ju 
»ermatten.  Die@d)mad?f)ait(d.©p.),»aä@d)mdd?.  Die@d)med?b, 
idera.  Cgm.  622.  f.  15. «•>  „351c  9Scrfmdl?e  (2}erfd)mdf?uiig)  eines? 
armen  freunbeä  ober  gueter  manunge."   Cgm.  652.  f.  oo. 

p  e  r  f  d)  m  d  I?  e  n  einem  ober  einen,  i(?n  fd?led)t ,  gering: 
fügig,  geringfd?dßig  bünfen.  Die  urfpr.  eigentiid)e  5*ebeutung  fd?cint 
nod)  erhalten  in  ber  ob.I.  Ot.ST.:  er,  fie  verfd?mdd?t  mir  red)t, 
fommt  mir  «bei  auoYc&enb  vor.  SBrgl.  unten  9S<rfd?tiia<6  a).  „Der 
neue  (Janjler  vcrfd?mad)t  im  Anfang  mandjen"  (er  febjen  manchem 
in  geringen  Jperfommcuö).  (Jbron.  im  Cgm.  994.  f.  175,  in  grenb. 
©amml.  I.  160,  im  gatein  be<*  iJIriipeci:  col.  iis  „erat  contcmptai." 
„5iud?  lap  id)  mir  nit  »erfmaljen  gut  unb  poe,  \\><xä  id?  mag  vafycn" 
(H  i(t  mir  nfd?t$  ju  fd?Ied)t).  Cgm.  714.  f.  26.  „£l?a$  tt?en  ti)io  irnaij 
nirfma^etin/'  Ctfr.  I.  1. 18.  3d?  f)abe  ^ferbe  im  ©tatt,  „unb  ob 
eud?  ber  ein^  nit  »erfmdd?t,  bn$  nempt."  Stanbario»  unb  5'ovbibel 
Cgm.  577.  f.  175.  „lieber  fun,  (a^  bir  mein  gut  auf  bie  oart  nit 
verfmad)en."  <pardfaf.  „Der  Sitten  rat  »erfmdljet  txn  QfjlnbenJ' 
2ßaltl)er  v.  b.  35.  „Du  uerfmadjit  mir  baju,"  bff!  mir  ba^u  jn 
gering.    Cgm.  632.  f.  34.     3ef?t  l)at:  os  verfchmähht  ma1  ober  mi1 

geipoljnlid?  bie  SSebeutung:  id?  ne&me  tß  al$  eine  ©eringfd?dßnug 

@g  2 


463  (&ä)\mei)  (Bcfymal 

obct  üi'ft  auf.     os  tat  niöc  recht  vsTcIimähha,  vvennft  ma    tr.ci' 

Gab  *acfchmähh.a"  ta'fi ,  fd)  nd&me  eS  übel,  wenn  bis  meine  @hbe 

aesfcömdbteff.  Las  <Lt'  s  net  va'fchmäliluT,  ofcet  as  derf  da' net 
va  cfchm  äh  ha",  nenn  »'  da'  d'  "Wärat  fag.  Es  liat  mi'  recht 
vdcfchmähbt   vo"  diar,    daslf    mi'   net   'grüafTt  häli.     @d)0F.  in 

SlnipccW  SDeutfd)  (Cgm.  991.  f.  175,  fireeb.  gamml.  I.  144)  „®a$ 
»erfmabet  bent  furfien  von  ben  feinen  »aft/7  im  Mein  col.397 
„quod  contemtui  haLuit  prineeps."  „2>a§  jbnen  bergteieben  ®e= 
tablungen  verfebmadu-n  follten."  3fargefefff«fe.  u. 1702. 58.  III.  SBor= 
rebe.  cf.  %v.  @|)r.  95.  125.  „2$an  man  ahtanber  auf  ainen  Gafljen 
ein  SSafferl  gl&et»  fo  muefj  manä  auf  ben  anbern  auet)  begehren  mit 
aermetben:  ben  bailjen  verfebmaebt  et  fonfien*"  2eben$regetu  bei; 
v.  SBobman  Ms.  ».  1700. 

,/^toflet  <Sd?ei>ern  wurbä  »erfebmagen, 

'Bann  roir  in  »acanten  Sagen 

Suiten  nivfct  erfdjetuen  bort 

2?or  bet  febönen  Älofierpfort."  ©tubentenmarfebroute  ». 
y.lbam  Ktttenf  (Kuprecbt  174*.  2)cr  23er  febm d(b  (V6cfchmähh), 
a)  forpertlcre  Sßermifraltr.ng,  befonberä  Sjbdet.  einen  ftarfen  33er- 
febmaob  baben,  venvarbfen,  boderid)t,  butflfd?t  fenn.  b)  gntpftnb 
liebfeit  wegen  roa&rer  ober  eingebllbeter  Oiicbtacbtung,  jjurücf  feßung  ober 
:BeIfibfgmig  von  Seite  SJnberer.  Si  hat  o*n  VaTchmähh  auf  mi'. 
?5?it  tt\va$  ber>  iemanb  einen  53erfcbmacb  aufbeben  (eine 

folefee  gmpft'nblid)feit  »eraniaffcn).  Ma~  hä~  oft  mit  an  aa~zinga^ 
YVörtl   bey   'n  Lcu'n   'on    ^röftn  Va'fchmähh    aufhebm.     ,,,Raifer 

.Sari  IV,  ber  auf  53aiern  in  speeie  einen  23  er  febm  ad?  unb  groben 
spief  batte."  JHefnb«  Stagbucb.  QBfir.  SBtr.  I.  180.  „(Jnblfd)  mein 
faubere  9J?«bame  befombt  einen  23erfcbmacb,  fangt  an  ju  pfnotten, 
roirft  ibm  »or;  bay  er  fo  gar  feine  Lanier  brause,  bat  grauen- 
jimmer  ju  bebienen."  <p.  ybrab.  v>  erfdjmd  !)  eri  f  d>,  adj*,  *c- 
neigt,  fi^  für  gcringgefcbdßf,  jurüdgefeßt  ju  balteu. 
„febmfeben"  (Säur),  langem  ju  2lfcbe  werben,  glimmen.  23rgf. 
nbrf.  fmeleu,  fm eilen,  bd)b.  fd)maud>en,  agf.  fmocian, 
fm  eo  g  a  n. 

fd)mal  (fclimäl),  Compar.  f&meler  (fchmala*,  fchmalla'),  wie  l)$b., 

a)  niebt  breit,  b)  fnapp,  gering,  fd>lcd)t  in  jcbem  ©inne  (a.  @p. 
fmal).  „©cbmale  (Suppen,  febm.  ©iffen,  tenuis  viotus."  Vor. 
v.  lßis.  fcbmal,  fdjmalbacfet  anefeben,  bager,  abgeKbrt. 
@d?mab5;uecb,  nur  3A  <Süen  breite,  gröbere  Seimvat.  ©cbmal- 
gai^,  -Bat,  =lIfJter,  ^Sid)  jc.  „@el)t  ber  Spiepbocf  mit  ber 
fd?malen  ©oaö."  Sieb.  fd)mdlen  Cfcbmäln,  fcbmälln]  eine 
<perfon  ober  £adje,  fie  al^  gering,  falecbt  barfteüen,  berabfeBen; 
febm.  über  eine  <p.  ober  ©.,  laut  feine  llnjufriebenbett  barüber 
dwpern,  freiten,  janfen-    („t)ie  ^briften  begunben  febm  ein  ber 


©cfymel      (Scfymot      ©ci^murf      ©cfcme(d)      469 

baiben  fdjar."  Cgm.  719.  f.  45.  ßtlian:  finalen  op  temanbetf/ 
detrahere  alicui).  ,,Ob  im  barinnen  d?ainerlat)  jrrung  ober  ©mall 
geft&äfh"  Urf.  ».  1409  in  Äod)-@ternf.  ©aljb.  nnb  SBercbte^g.  II  89. 
cf.  Äilian:  fmalen,  fmatlen,  minuere.  fdjmeletn  (fchmalo'n). 
fcbmalern.  „fdjmälerlid;  feim  einem,"  ab&rudjtg.  2.3?.  ü.  1616 
f.  539.  „fc&mäligflid),  tenuiter."  Voc.V.  1618.  S)f«  Schmäle, 
Scbmaln,  ©cfcmal()eit,  exilitas. 

fd)tn  eilen,  pract.  g c  T * nt ollen  (I.  167),  fiel)  fd) malen  unter 
fdjmal.  3Dtt9  feiet  blo$  eine  falfcfee  Analogie  elngefdjlagcn  fei) 
(»rgl.  formten  I.  £&.  @;  560,  fönten  IL  £&.  6'.  297,  ©ramm. 
^;.  950),  ifl  njttl)rfd?einlics>  genag.  Snbeffcti  malmt  cinetf  Zbeilö  taä 
iil.  2lblautoerb  fmella,  febweb.  fmalla,  crepere,  creparc,  an 
bfe  93ebeut.  increpare,  aubern  £pcH$  fltngt  and?  ba$  entfefciebene 
ütblawtocrb  bellen  in  vielen  ©evienben  wie  bäln. 

Sie  ©einteilen;  ber,  bie,  ka$  ©djmeller,  f.  @d)me(d)cn. 

Sie  ©djmollen  (Schmoln),  ;i)  bie  &rutne,  ba*3  2ßei*e  vom  33rob. 
„©molen,  protfmelen."  21t).  ©ramm,  b)  (o.fdmidb.)  Älumpen 
Setter,   „föjmollot,  adj.,  feift."  Voc  ».  ifits.   ©.  II. £&.  ©.568. 

(Unionen,  a)  Voc».  1618,  (feftrodb.)  l«d)eln,  (bin  ©falber  fc&möUeln, 
au£  Sßoftlbebaaeit  bcfmltd)  Liebeln),  „antwortet  fcfemollenb." 
Cgm.  213.  f.  204.«  b)  (granEen)  fprebe  tljnn,  fid)  jleren  bei?  Stffdp; 
ba$  9)?aul  bangen,  c)  (Wiirnb.  Jptfl.)  be»  einem  Jpo(bjeit?,  £in&= 
tawf:  2c.  ©dmiauö  bofpitiercu.  Sic  ©djntoll Jungfer,  SdtmbU 
leriu,  @d>melerin,  ©dundlcrfn  (SKrtfpad)),  SBrautiungfer,  S3e»s 
ftdnberinn  ber  SSraut  am  J?od?äefttag.  ©cbmollcö!  fa^t  man  bepm 
Zubringen  bet  (Q3rantweiu=)  ©lafes,  worauf  ber  Empfanget  artt= 
roortet  gibu?ft.  Jptfl.  (.fiilian:  fmaüen,  curare  genium  mero, 
cupediis). 

fdjmuelen  (>Hu>]tfb.),  tdnbel'n,  tlebfofen.    gßrgt.  f&m auteln  6.  462. 


Sie  ©djmeldjen  (Schmalha*,  aud)  wnl  ber  Schmalha',  Schmalla'), 
bie  ©cbmiele,  aira,  poa,  agrostis;  ©rad  überhaupt,  ba$  bünn  unb 
langbalmlg  ifl.  „einen  21  et' et  aln  jcitlang  nad)  ber  ©  d)  m  c  l  i>  c  n 
nuften,"  il)n  ju  ®raä  liegen  laden.  £eum.  opusc.  695.  £.0.  y.  1553. 
fol.  117,  p.  1616.  f.  327.  @  djm  eld)  cn  =  X?  eu  ,  bat  meßt  au$ 
©djmtclcn  als?  nal)röaften  anbern  Kräutern  befrebt.  ©cbmelcbens 
teufen  jum  gifdjen  ft'nb  in  ber  Si.O.  \\  155:).  f.  149.  15,0,  ».  1616. 
fol.  644  verboten.  (Sßrgl.  J>ofcr  unter  ©djmelcr).  3m  ©d(cr:, 
turrbcu  bunue  ^Beine  @d)mcld)en  genannt.  „©mcUjcn.  mirica." 
Cgm.  668.  f.  4.  „2l(S<  bie  @d)tncld)ad),  quasi  miricae  in  (loscr{o.tk 
Cgm.  690.  f.  149.1'  "Dalli  ftimmt,  gl.  o.  175,  fmclolje,  mirica. 
sBeibe  finb  wol  al^  ö'ollective  auf  --&&),  a..  ©p.  =af)i  (I.  16)  ?u 
mrljmen.  Unb  auf  ein  folcbeö  wirb  &a<b  bat  in  ber  OJ$f.  aU  &qei\-- 
v.amt  \>on  2üie^=  unb  2Dalb;j,nmbcn  geniößnlid)  ,,©d>mellcr"  ge= 
färrtefene  Subst.   Schmollo'   jnvöcEjiifö^ren   fepn,      fd?  meld)  er, 


470      ©djntdg     ©cfymnl;      ©cfymelm     ©djjmalj 

äcfammcnfdjmelc&en,  äüfammenfdjrumpfen.    ffifgf.  f  d)  tr.  a  l 
uut>  f  d)  ro  e  l  d)  e  n. 

fdnnalgen,  ©peifcn  burdjeinanber  mengen/  unrctnlid)  foepen,  un= 
reir.tld)  unb  mit  vollen  harten  effen.  Sie  ©  d)  m  a  l  g  e  r  e «.  S«3 
©efdjmalg. 

Sie  ©cfc>m  elften,  ©djmeig  (06.3Uew,  ba$  «Jtfdbdjen. 

Sie  „6 d)tne Im e,  ©  cbm  Urne"  (8lfd)affenfc.),  Üioftr  ober  Jpalm 
eines  @rafe6;  fplfteS  SBefcbtdge  an  einem  öioef.    cf.  ©cbmelcb. 


Sa3  ©cpmata,  a)  rote  l)d?b.,  nemlld)  «Butter  ober  fonftlgeä  Jett,  äur 
Aufbewahrung  ffa  ben©ebraud)  tn  ber  Äücbeic.,  autf geladen,  b.  I). 
gefebmoljen  unb  ba'ocp  gereinigt  (a.  ©p.  fmalj,  liquamen,  adeps, 
sagimen).  3n  bec  ©Reiter  Stenftorb.  v.  i5ou.  Ms.  tft  fol.  46  für 
bte  ©ebnitter  au  borgen  vorgefdjrieben:  „ain  fnppen  nad)  atnem 
fro einen  fmatß  unb  aia  fpetsbrob."  Fol.  43:  „ain  roafferfupp 
nad)  ainem  froeinen  fmatß  t>nb  am  renbclmup."  Ibid.:  „ain 
roafferfupp  nad)  ainem  froeinen  fmalf?  genant  ain  rabl-" 
Fol.  44:  ,,©o  nii:  froeinen  fmatß  vorftanben  ijt,  gibt  man  bie 
fupp  nad?  rat  ainer  parofraroen."  ©ic  formet  nad)  a.  fro.  fm. 
febeint  atfo  nur  fo  viel  jn  1'ebeuten,  alä:  bereitet  ober  gefdjmeljt  mit 
©cbrochifett  —  unb  äuf?.mmeniul)dngen  mit:  nad?  etroatf  fdrnietfen 
ober  ried)en.  ,72>aö  @clt  vom  fmalft  =  effen  bot  ebalten."  2Uten= 
Ijobenaucr  Otednt.  v.  1510.  ©.  «Branbfcbm.  I.  £b.  ©.  262. 
Sa$  ©toctcnfd/malj,  spfdnnlclnfcbmalj,  ba&  alte  ©cbmalg, 
gett  ober  Cl,  rootntt  ble  5aPfca  ber  ©locten  ober  ble  «pfannletn  ber 
9)?iU)t  =  ,  befonberS  Äamm  =  Oidber  eingefebmiert  roorben  fmb,  unb 
roelcbe^  vom  gemeinen  9)?ann  für  ein  ©peclftcum  gegen  verriebene 
pujldnbo,  benmberä  gegen  bie  engliüfce  ÄranEljeit  ber  tfinber  ge= 
galten  roirb.  ©.  ^fdnnlein.  Äafparfdjmalj,  leere,  nichtige 
Sorte,  ^laufen,  5£änfd)«ng.  Des  is  o"-  Kafpa'fchmäls.  .ft.fd).  an= 
frrelcb.cn  einem,  iftm  fcbmetd)eln.  b)  (£>.£.)  Sie  «Butter,  and)  fo 
lange  fie  nldt  gu  tblgem  ^roetf  gefccmoUen  Ifc.  „2lln  Knollen  fmalB 
bei  14  <pfb.  in  atnem  rurat  puttermilcp."  Cbm.  208.b  f.  26.  ©o 
1(1  tfud)  su  nebmeu  9)Upenfmats  (Wapbutter),  Cgm.  579.  f.  16; 
sjHUlcbfmalj,  %m*b.  ©tbtb.  $repb.  p.  57.  81.  MB.  xvm.  P.  515 
ad  1464.  2>int  III.  151.  Satf  ©cbmalj  o~  (unb?)  23röb,  cud) 
«Brob  J  ©cbm  als,  «Butterbreb.  ©cbmaljbrob,  «Brobfdmftten 
in  SButter  gefotten.  „Ain  cjinfcbüffel  voi  gefmatjen  prout  «Ifo 
roarm."  Cbm.  2u86.  f.  53.  38.  2Bo  ber  £>berldnber  ble  unaeftfornoU 
jene  f&fe  Butter  «uäbrüdlld?  von  ber  gefd)inotjenen  untcrfd)clbeit 
rotll,  nennt  er  jene  «Butter  febmala  ober  ©cbmaljbuttern 
(f.  I.  £b.  ©.  225),  biefe  aber  gelajienetf,  lledjreö  ic.  ©cbmalj. 
Sie  ©cbmaljbatten.    Sie  ©ämalsgrueben.    „Sa*  Sanb  um 


©d;ma(s  <Sdjmtet£  ©djniauit-— ©^matmE  ©tfymat*  471 

Straubing  ift  bie  ©  cb  ma  ljg  rucb  en  «c»t  Saocrn,  Strubinga 
turnen  Boiorum,"  {,\<\t  bat  Voc.  v.  1618.  fdjmatjguet,  adj., 
fe|t  guimüibig.  fcbmaljtg,  adipatus.  Voc.  ».  1618.  Der 
feb  mala  ige  ©amjjtag,  ber  por  gafmaebt,  Sabbathum  ante  Esto 
mihi.  „21m  feb  mala  igen  ©arabftag  1491  fam  Äouig  SÄarimftian 
gen  9Jrun#en."  Gbron.  bep  Jrelb,  1, 165.  Cgm.  991.  f.  200.  See 
6d)mäljer,  ©d>ma(3l?anbler.  Sinfp.  Sßerorbb.  p.  1760.  2)ie 
©  cb  ra  a  l  i  t  n  n  (£<&<£.) ,  fette  SBetbtfpcrfon.  5)?an  fagt  aud?  von 
einet  woljt  bcbtüfleten  ^erfon,  ffe  iuxbc  brao  ©cbmalj.  fd;  mäljela 
(fchmälzln) ,  verb.,  einen  fehlerhaften  ©erueb  ober  ©cfcbmacE  von 
©cbmalj  an  ftd)  baben.  S)et  @4mamer,  a)  (b.  20. ,  O.spf.  unb 
11.33.)  bic  £abaf  forte,  SSreftl  genannt/  su  «puber  jmie&en  unb  mit 
etwaä  .Kalf  unb  ©cbmalj  »crmengt  jutn  ©knüpfen  tu  eignen  ©lae'j 
fläfebgen  »eripabrt.  (#a}jt  ©tatfft.  IV.  105).  b)  ©cbmaljbaubSer. 
Der  ©cpmaijilng,  ©djmalj^apfel,  2ltt  Zankapfel  mit  gtdn= 
jenbet  Oberbaut.  Der  93  i  r a  =  febmä  ijlingcr  (£$<£.),  ©4-mal{= 
bl um  lein. 

febmaljen  (mit  bem  paytic.  aefebmaljen,  u>elcbc3  au$  ge= 
ftbmoljeu  pou  fcbmeljen  elngerliTen  fcpeiut),  roie  bdjb.  25a^ 
•frinb  ijt  gefaljcn  unb  gefdunaljcn  (getauft).  <2in  Ding  Ift  ge= 
febmaljen  (tbeucr).  „(Eine  n>olgcfcbmal$ne  SÄaalfcbeffer.." 
3fargefe!lfcb.  II.  37.  Die  ©cbetret  Dlenft--£)rb.  will  f.  44:  aifolft  im 
jat  gibt  man  allen  eljaltcn  «In  gcfmalßen  brot),  boeb.  auf  irem 
brot."    2£3arc  batf  ein  «SuttcrbrobV 

fcbmeljen  (fchmalzn),  partic  gefcbmeljt,  wie  l)d?b.  (a.  &p. 
fmeljan,  praet.  fmaljt*/  partic.  gffmaljit,  liquefacerc). 
Da*  ©cbmeljet,  njaö  man  in  ber  Ääcbe  jum  ©djm.  braudjt,  al$ 
Butter,  $ett,  Dl  unb  brgl. 

fd)meljcn  (fchmalz'n,  Cond.  fchmalzet  unb  febmulj,  I'artic. 
gefebmoljeu),  n?le  l)d)b.  (a.  £p.  fmcljan,  praet.  sing,  fmalj, 
pl.  fmuljltn,  partic.  gifmoljau,  liquefieri). 


fd;m  au  nein  (fchmauln),  fd)meirbe(n  ntie  bie  Sake,  ffrelebeln,  lieb; 

fofen.    cf.  fcbmaueln  ©.  462. 
2>cc  ©cbmanb  (tfaufc.),  Hefe  $?ildb,  Qla&m. 
1)a6  ©djmdnfelelu  (Schniänlw.r),  (Äudjen=©?r.)  ipa$  pom  SBvet) 

ober  ?Wui?  an£  ©efebirr  anbrät,  prüfte.    SBtfll.  @d)manb.    Das 

©cbmdnfeicinsÄod)  (Schmänka-lhöch),  aut  ©ebacte  autf  lauter 

.Stuften  beftebenb. 
gefcbmaunfclet,  mt  gefcbmucfelct,  fiel)  fdjmutfen. 

fdjmaräcfeln,  eine  2lrt  £egel  ju  fcfcieben,  noben  ?nan  biefelben  mit 
einer  grojien  ^U9el  (@cbmaracr=  ober  ©djmarßctel^cnngel)  von 
eerfebiebnen  ©dten  ber  faßt  cber  berau^iloiit.    „3«m  harten  unb 


472  ©djmcrc 

Sßütftea,  Sum  Regeln  unb  Älucferu,  $um  ©djm  a  räcMen  unb 
spantfetfren . . .  ©ag  gefährliche  ©pielen  unb  ©  *  m  d  r  a  3  ( c  n . . . . 
j)lc  ©pieigurgem,  bte  SöBnrfler,  bie  Strifdjacfter  unb  ©djmardcfler.." 

©elbamer.     ,,D*   Wald   is   rund,    das   ms"   damid   fchmarakln 

hunnt."    ©er  @lobu£.   @ramm.  ©.  517.    „Ärifraflificrte  ©d>ma= 
racfelfugeln."  sporttuni:nla=33ud)I.46.  @.  be»  «belungÄurafcbuK 
Der   ,,@d)  mar  rt  U,    smaragdus  ,"    Yoc.  V.  161S,    itat.   smcraldo. 

„Stent  Ijannp  Dichter  golbffcbmleb,  von  wegen  einem  ganfe  golbenen 
Ärug  fo  mit  fcfilidjen  ©cbmarallen  verfemt  unb  ganj  gefcbmeljl 
werben  2000  fl."  Sllte  £of=Dicd)nung  r>.  158*5.  2BjTr.  S8tr.  HI.  94. 
£>er  ©dimarrcn  (Schmam),  a)  2irt  troctner  9}?el)lfpet(e,  au$  jer- 
brotfelten  'S8rob=  ober  ©emmelfrumen,  jerftothtem  tyfannf neigen,  aud) 
auei  «S?ei)t,  ©rieö  ic.  unter  verfd)iebnen  fonfligen  ^utbaten  mit  Q5utter 
ober  ©djmalj  gefdimort  ober  geroftet,  (fpan.  inigas).  25rob  =  ober 
©emmel  =  ©d)m.,  ?j?cU,  ©riejj  =  ©d?m. ,  5topfen  =  @cbm., 
Äayctunen  =  ,  £ungen-,  9fieten  =  @d)m.  „Sttacfc  von  welkem 
brot  »nb  buttcr  ein  ©cbmärrtein  ober  ©erofd)."  Dr.  Sftinberer 
1620.  p.  149.  5)?anbe(fd)marren,  2irt  eines  auf  £)blaten  %(- 
flrid)enen  gaccergebdefeä,  worunter  geftoffene  95?anbeln  genommen 
ttnb;  fig.:  von  Sftatat  furjetf  »ber  burd?  ju  große  'Xrocrene  ab;.<c= 
broebenetf  J?eu.  3u  ©djwaben  wirb  ©djmarren  aud)  für  Dbfhnujj, 
Im  2Birjburgifd)eu  für  eine  2lrt  weichen  ^udsenS  ai\$  jerjlojmen 
Pflaumen  gebrannt,  b)  (jvlrjb.  Stein».)  klumpen,  SSrocEeu,  (©euer 
v.  Äaifer^b.)  <&tM,  Hilfen.  Unter  biefer  SÖebeutung  fdjeint  l)ic= 
!&er  ju  geboren  Hö  fefewäb.  ©  cb  m  a  r  0 1  e  n  (leiste  DÄe&lflojje), 
®d)mav  engein  (ÜberMeibfet  von  ber  9}?abljelt),  fo  wie  man  in 
35.  ftatt  ©  d)  m  «  r  r  e  n  an<i)  ©  d>  m  a  r  i  g  e  l  bort,  c)  fig. :  jebe* 
35ing,  ba$  tvidjt  grofj,  gut,  fcr>ön  genug,  fdjlecbt,  erbdrmtid)  ifi. 

a"    Schmarrn    von    a'ra    llaubm,    von    a~ra    Schrift    etc.      „Sin 

fd)5nö  ©cbmarngelb  für  eine  ganje  ©main  (eine  JUeinigfeit,  ein 
25e.ftc().  aSudjeiä  sinberlebrc  58.  @.  ©djobertein;  t$  wirb  H- 
bei)  nid)t  an  ben  ©ott)en  Ulpbila*  J'J  appellieren  fepn,  weiter  Ep.  ad 
Philippens.  III.  S  GzvfiaXct,  stercora  burd)  fmamüä  (vom  Nominal. 

sing.  fmarn=3  masc.  ober  fmarna  fem.)  gibt,    d)  gar  ju  farger, 

ftduelid)et  50?enfd).  Sey  hao"  Schmam !  Mach  haa~n  Schmam ! 
Du  bi/t  mar  a'  da'  recht  Schmarn  !    ,,Patroclo  sordidior,  Euclionc 

parcior,  ein  (Sr5  =  ©d)marrn.y/  (©d)teeer).  „3n  rcelefeem  Älofler 
|>4t  man  $u  jcber  grift  eine  «Bte^lfpcW?  —  2Bo  ber  ^ralat  dn 
©djmatrn  tfr."  S5ud)ner  ^orfpicl  jur  ebarfreit.^roccffton.  5J?au 
fagt  aueb:  ber  @d)mart)anö,  wclcbeö  fid)  ju  ©djmalban^,  wie 
fdjmaroßen  ju  fd)tnaloßen  »ert)alt.  fd>marrcn,  verb.,  farg, 
geijig  fepn  unb  banbeiu.  fdjmarrifd),  adj.  unb  adv.,  fparfam, 
farg,    färglid).     Da  gels  fchmärrifch  'rV,    da  is   dac  Sparmunhss 

Hauswiarth!  fdbmarmaulcn,  färglid)  eifen.  ©.  ©d^marben 
unb  vrgi.  ©dornet  unb  fefemirben,  aud>  febmorren. 


@d)mer  473 

1>ai  ©(ferner,  wie  r)d>b.  (a.  @p.  fmer  unb  fmetü,  genit.  fmerwetf, 
<?gf.  fmeru,  fmeruv,  bafecr  4.  @p.  ©Enterb,  b.  fe.  ©merw 
unb  bte  2lbleitungcn  fm  er  &  i  3  /  f(fetnirbfg,  fefemfrben,  cf.  J?ar, 
£or>  Sflel  H.  £ö.  ©.  224.  251.  566).  „9tene$  reinpergein  fwelnes* 
fmerb."  Cgm:  731.  f.  117.  3n  ber  ©(feettet  SHenft^Si'b.  ».  isoo 
er&dtt  jeber  2>tenftbote  alä  3Tf?eft  feinet  Sofeneg  cfn,  jwef  ic.  pfunt 
fmer.  2>aä  @(feucfei@(fem.,  SBagenfefemer,  jeßt  gewofenliefeer 
bie  =  ©(femirben,  w.  m.  f.  9?-$.:  2>er  Äaft  ba6  ©(fem  er  «b^ 
fauffen,  bai  nai  mau  ßitö  ber  erften  Spanb  wofetfeil  babett  fonnte, 
»on  einem  dritten,  bem  man  gropen  ©cwlnn  lapt,  taufen.  35er 
©(femerbaum,  fruefettrageube  (©(fewdnmafr  gebenbe)  ©iefee,  23it(fee 
ober  fonfilgcr  wilber  .Obfrcaum.  „2Beld-e  llnbertbaneu  {n  ben  ge- 
meinfecljcrn  bei  fofeonen  jungen  unerwaebfnen,  fonberlicfe  bti  2ll(fecn= 
rnb  S$uc<fcenfeol&,  fo  no<fe  fruefetbar,  alö  ber  ©(femer bäum,  nlt 
»etftfeonen."  i'.Ot.  I6I6.  f.  770.  „Silbe  Obfr  =  unb  @cfemcr= 
paumle,  ©  efem  er  &  olj."  Cbm.  5238.  f.  53.  67.  Cbm.  Kl. 
167263.  :'77,  427163.  „2Barm  man  ©(fem  er  bäum,  bag  Ift  fruefet- 
barc  23aum,  unb  »»Übe  06(1=  unb  gUfebaum  um&atft,"  Urbarge^ 
ferauefe  ».  1750.  p.  57.  „9J?ar(fepawm  »nb  ©merpawm  feabent  tr 
befunber  pujj :  'wann  »on  ainem  ©merpawm  nlber  je  fdtfafeen  ifi 
bte  pujj,  bem  felblgcn  fein  feanb  auf  ben  fteet  je  legen  unb  abfefelaben 
ober  fecfecjfg  »nb  fünf  pfunbt  Pfenning.  1>ei  fettigen  gclcltfeen  i(t  ei5 
trn  bem  marefpawm,"  I2«r2irtlfel  ber  Qtauftlft  im  Cgm.  549.  f.  56.'' 
©(femerbtcteln,  ©piel  ber  Änaben  auf  locferm  33oben.  9i«(febem 
ein  jeber  an  feinem  «piafec  eine  ©rnbe  In  ben  SBo&en  gemaefet  unb 
bie  baben  an>*geftc(fecne  Cfrbc,  bie  nun  bai  ©(fem er  feeipt,  bar= 
neben  gelegt  bat,  fuefeen  fte,  ber  Oteifec  naefe,  jeber  einen  fplften 
©teefen  cQSicEel)  an  einem  befUmmten  fünfte  bei  roelcfeen  93obene: 
(bem  35teEetplaße)  bur(fe  ehen  ©ntf  cinjnfenccn.  2Bejfen  ©teefen 
nUfet  feaftet,  ober  unr*t  bem  2Burf  bei  Oiaefefolgerä  umfaßt,  wirb 
ton  biefem  fo  weit  «13  mog liefe  fortgeworfen.  2öaferenb  ifen  nun  ber 
(gigentfenmer  wfebet  feer  feolt,  maefeen  (lefe  bie  >2lnbern  über  betfen 
@rubc  feer  unb  nefemen  tfem  fo  viel  ©(ferner  ali  fte  tonnen,  um  ei 
fiefe  feiger  jujulcgen;  benn  am  gnbe  bei  ©piete^  fommt  ei  barauf 
an,  feine  ©rube  miebev  gefekig  auffüllen  «u  tonnen  (J\vr>dcdiG[j.6s, 
ben  ©falber  <P a t fcl) ab ern,  Jpecten,  ©picten).  3)aö  ©d)iuer- 
Ä4pplein  (Schmer'-Käppl) ,  runbe^,  nur  bie  ©cfecitel  feeefenbeä 
Ääppcfeen  von  fd^warjem  i'eber,  wie  e^  j.  58.  »on  ben  95  au  er  u  um 
ßfkfefcdtt  ic.  getragen  wirb.  „3c<>  benf  gar  gut  baran,  bw  5?a»ib 
fein  ©efemerfappen  mit  ber  .f\ron  vertaufdt  feat."  y.  Slbrafe. 
2)er  ©(femerftain,  ©peclfrein,  worauf  cijmaii  ju  5tl)ler^I)elm  am 
gtcfetelgcbirg  ©(feuper  (©cfeneiifügelcfeen),  auefe  Äugeln  für  Kanonen 
gebrannt  unb  fuberwelfc  verfeanbett  würben.  55aß  ©(ferner; Selb 
( OJtüucfeen),  Xaglofenerin,  n^d?  Umftdnben  bei  ^»auömagb  jur  ^ue!; 
feülfe  bengegeben,  • 


474  Sentit 

3)el    Suhrniiacki,    Schmirax ,    kaufet,     et^CtxnÜ&^CE    %'ci.n'Cp. 

cf.  ©  es  m  a  r  r  e  n. 

fcbmtrben,  fcbmfren  (fchmirbm,  fchmia'n),  s,  rote  b<bb. 
furnieren  (agf.  fmerr>ian,  a.  ©p.  jmirwen,  fmiten). 
pifmlruit,  uneti,  gl.  a.  237.    ,,%ii  ein  gefmirroetet  roagen." 

25iMt.  1.104.  „Tmpinguatusgefmiretcr.//V{0tf.p.2()3.S)tut.IlI.153. 

„Sie  fd)Ut  an  ben  gtotfea  fcbmtrben."  ©cbeirer  SienftiDi-b.  p.  f500. 
„«JRlt  Dfaltbca  febmitben."  Ortolpt).  ,,2Borfe[  bem  ©djufler 
geben,  ber  meinem  Jperrn  (£erjog  «(brecbt)  fein  ©tiual  ju 
btinmoln  bat  gefrnirbt."  ad  1592.  grelb.  ©amml.  11-  115. 
b)  fepmiren,  fcbmtrben  mit  Gin  er,  auf  eine  etroaä  subring= 
liebe  2B?ife  ben  SSertiebten  gegen  (te  fpieten. 

,,Sötla'  Städleud  harnt  di  gröfi  Freud, 

Wenn  f*  mid  a*n  Baua'ndca'nl  liünna"  i'chmirn.'1 

„Wenn  da'  Metzga'  braucht  a>~  Kälbin, 

Get  ar  auffi  auf  di  Albm; 

D*  Sendin  tuad  juft  Butto'  rüo'n, 

Fangt  ar  ä~  mid  iar  za'n  Schmis'n, 

Das  ac  tuad  guad  Kälbma"  lirisgng." 

„"Wenn  1  fürt  ge  vo"  Haus, 

Gibt  f"  nia'  's  Glaat  und  a~  BulTa-1  dazuo, 

Sagt:  Bitt  di'  gäc  fchö"  mei"  Bua', 

Schmirb  d  i'  fiTft  nindo'ft  zus." 

„Um  a~  IMadl  umma'fchinirbni." 
„@ef  d)mtr  bte  2Bort,  blanditiae."  Voc.  Melbcr.  2)ec 
©ebmirer,  ©cbmirber,  ber  mit  jeber  ©cbürje  perlicbt  rout, 
auf  beffen  £reue  roentg  ju  reebnen  t(l.  Genga*  S !  Si  fand  9 
Schmirba'!  c)  fcbmtrben  im  Äartenfpiei,  bep  ben  ©rieben  fetneä 
<J)attcrgenoiTen  jroectbtenlicbe  Blätter  juroerfen;  ein  ©plel,  roobep 
bie  roenlgfcen  ^etjner  geroinnen,  d)  einen  fcbmtrben,  ober  (rote 
ti  In  QiretlnS  Sßentr.  IX.  1100  polier  bel£t)  (Einem  bp  bant  febm., 

fr.  lui  graisser  la  patte,  itaL  ugnergli  le  mani,  Ihn  JU  befteebett 
fueben.  ©  i  d)  a  b  f  <t>  m  i  r  b  e  n ,  fjcb  bureb  Sbeftecbung  pon  einet 
©träfe,  QSerbln'tlicbteit  fren  magert,  e)  anfebmirben  (Elnei!,  tbn 
bureb  £dufcbung  ober  betrug  ju  ©cbaben  bringen,  f)  febmiren, 
anfd>mircn  ein  aelfHgei  @etr«nf  OBeiu,  5)?oft  :c),  ei  bureb  $n= 
fä§e  febeinbar  »crbejTern.  „9}?an  foll  blc  ©eine  obne  einige  23rauung 
unb  Qinfd)mierung  unb  obne  Söerfätfcbung  mit  2?ranbenrocin,  puefer, 
©erourj  ober  fonfligen  ©pecerepen  in  ibrer  natürlichen  QBefenbeit 
ungebrauter,  ungefebmiertet  unb  unverfatfcrjtcr  [äffen."  2Blrjb. 
«Berorb.  t>.  1727.  1747.  g)  abfcbmtrbeu  (Einen,  ibn  burebprügetn. 
35ie  ©cbmlrben  (Schmirbm),  bie  ©djmicre;  verdcbtl. :  ©albe; 
fig.:  ©eblag,  ©tteid),  2Bu«be.  2)et  ©cbmirbenfatet  (Schmirbm- 
käda1),  ber  gerne  mit  *W4bd)en  tdnbelt.  ©cbmitbenHttel, 
Idmur-lgcr  g^enfeb.    f^mtrblg,  gefcbmlrbig,  fcr>mlrbet, 


©dorntet     ©cfymot     <&ä)matb~-<5d)mox¥      475 

gfdjmitbct/  aclj.,  fdjmlett«,  fcbmufjig;  beftedjtfd).    ©cbmltbaüe'n 
Op.  ©analer  9),  roic  fouft  ©djmietalicn. 

(fdjmetten  (fdjraertsien,  f  d) m e r \)  e n ?),  ein  foldjeä  mtb  jroat 
Slblantoerb  wate  sum  geroöimlidjetn  f&motten  ju  »ermutben, 
wenn  baö  tep  @eb.  gtanf  b.  ©p.=2B.  unter  a  1 1  »orforomenbe 
"»partfctp  efngefdjmotten  äd?t  femt  feilte.  „9itt  Seut  alt  @ut, 
atfo  nennt  man  alt  falt  etngefd)  motten  £eut."  (E$  fame  bann 
©d? matten  n>ol)l  51t  vetgleicben). 

fcfcmleten,  (mieten  (ä.  6p.)/  lächeln.    „Sachen  unb  fdjmietn." 

*     Cgm.  714.  f.  186. 

„Jpüet  bid>  00t  ainem  man, 
ber  in  jotn  fcbmteten  fan."  SSoppo.  Cgm.  523. 
f.  150.>>  „3t  fpilnben  äugen  unb  it  ttugenlicfcetf  fmietn."  58t. 
9Serf>tolt  94.  „©mietenbe  et  in  anfaü)."  SBatL  unb  3of.  27731 
dagegen  feat  het  »iel  dltete  Cgm.  94,  f.  40b:  „«Kit  fmiten  bie 
tebe  nam  et  iütber,"  fo  bajj  ic  nadj  @tamm.  §,  275  auä  t  blo$ 
entftellt  fdjelnen  fonnte,  n>o  bann  bie  alten  £3ctba  bifmaton, 
btfmeton,  irridere,  Üludere,  auf  ein  Olblautoet&äUnijj  tatben 
liefen. 

fd) motten  (fdüitorben'f),  biitt,  ttodfen  iDetben,  elnttocEnen,  eht= 
fdmtmpfen,  vertonen.    „2ilt  Ealt  eingefd) motten  £eut."   ©eb. 
Stanf.    ©.  oben  fs;metten.    ,/ißetin  fte  ftd>  beä  ©auffenö  maücn, 
fo  vetfebmotren  fte."    ©eb.  $tan£  b.  ©p.=2B.  52. 
„I>etfl)alb  bin  lä>  fo  gat  vctfdb  mottet, 
^erf^maebt,  »etöungert  unb  vetbottet."    Jp.  <&aü)$. 
„2)aj  angeftöt  vetfmortet."  Wid%  33ebam.  ©amml.  f.  altb.  g.  45. 
©.  fd?motfetn. 


25et  ©c&matben,  ©djmanven  (Scbmarbm,  Schmarm),  n>a$ 
©d)mattcn  (unb  »ielleidjt  bie  utfpiiutglicfeere  «form),  „Sin 
watjrnet  ©djmatm."  §üvft't>  5?aucrnjcitung  p.  1822.  p.  55. 
fd)matbifd),  roaö ■  fd)marrif#,  fnaufetig.  $log  but*  ben 
SSocal  unb  bind?  ben  aweiten  ©cblujkoironanten  bei  ©tammetf  oer= 
fd)ieben  finb  baö  bcnnebergtfdjc  fdjmotgen  (obne  9cotl)  im  Cffen 
unb  Ztitttcn  fparen),  nbtf.  fmutfen  (jufammeufpaten),  bo&enlol). 
©cfemotfel  (roaö  ©cfcmatten  a]). 

T>a$  ©djmctb,  fd?metbig,  fdjmltbig,  fdjmitben,  f.  ©d?met. 


fd)  mit  fein,    na*  cßctt  rieben;  0>on  gett  unb  bral.)  tanjisj  fepn. 

Häfr  a"  i'ettn  ya'fcbütt,  das  -s  o'fo  fcHmirlilt?  's  Scbtriäia 
tuat  fchmirlilii.  „Samlt  bet  93uttet  nid)t  fdjmerfclt  wette." 
Dr.  «Jftinbeter  1620.  f.  12!.  „©mircfcunb,  raneidus,  fmltcbait, 
rancor."     Vor.  \\  1445.     cf.  ©d)met,  f  ü)tn  ett  ett. 

cinfcbmorfeln  (ftfcivßb.),  cinttcccnen,  einfdjtumpfen.    ©.  fdjmotten. 


476  ©$mer$  ©cfymatf; 

fdjmetjen,  frf> m itjcn,  praet.  gefdnnerjt,  gefcbmtrit,  wie 
bdjb.  (d.  @j>.  fmerjan/  praet.  fmarj,  partic.  gcfmorjeü). 
„@<bmir$en,  dolore. "  Voc.  t>.  1618.  ,,.^öt  jt?n  gefcbmirjt." 
Dr.  gtf.  „2>le  ftrrtff  fol  fein  ma^ite»  unb  nriber  »er fmfrß t." 
Cgm.  632.  f.  31.  „Sftidj  fmarß  ine  fere  fi'n  nmr.be."  £»nbario* 
unbgtorbibel,  Cgm. 577. f. 222.a  „Do  fj  ffe  fmarj  aßet  barteite." 
Diut.  III.  S7.  „Do  fom  ein  fraro,  bie  roaä  froarcj,  bag  mfd>  ir 
angeft'djt  fmarcj."  Cgm.  713.  f.  107.  ftfcfcarb  aircbto  II.  312. 
„9Ketn  ougen  latent  mtcb  gefmorjen."  }pf<tlm.87.  Cgm.  loi.f.  ioi. 
g  e  f<b  ttierjt,  »erdd)tli*es  Adj.  für  a)  empfmblfd)  ,  roebieibig. 
a~  gfchmer/.to1  Ding,  9)?enfcb,  ber  nichts  ertragen  Eann,  jtcb  ben 
«Hern  jdmmerlicb  gebdrbct.  Haas  mid  deTn  gfchmerzfn  Taa"! 
tlme  nicht  fo  cmpfünblicb.    b)  erbdrmlicb  Mi  9tctb  ober  Änanferep, 

jämmerlich.  Iotz  ge  mit  dein»'  gfchmerzfn  Halbe  (SBfereö)-. 
va'magft  doc  hao~  Mafs  mer?  Ge  mid  deine  gfchmerzfn 
drey  Gülda-ln !  (cf.  fcaS  fdwarjwalbifebe  {"d)mlrjclK,  geijtg  feim)« 
Der  ©cbmerjcn,  feiten  ©djmerj,  svie  b*b.  @d?merj  (d.  @p.  ber 
fmerje,  bcä  fmetjen,  a.  ©p.  t&ia  fmerja,  fem.).  Der 
©d^merjenrjtevtrtg,  fcbmerjbafte  $re»tag,  greptag  pot 
^almfonntag  a'6  §ef;  brr  fiebcn.  Scrmerjen  SÄarid,  au  n>e!d»em  bic 
Sttüncbener  jur  fcbmerjbaften  Äapctlen  (fubtid)  r-om  Sottet 
acfer)  wallfahrten.  Der  fdjnter  je  uteidje  Oiofenfranj,  »2irt 
©ebete*,  am  sp«terao(iet  abgejdlUt.  Der  Sromerjenretd?,  tffienfds, 
mit  fcrperticfcen  2eiben  bebaftet;  cmrfi'nbüder  ?)?enfd\ 


fcbmaipen  (fchmaaffn),  nad)  ©ramm.  §•  956.  VI.  jum  Siblautwerb 
ftbmetfien  gehörig,  ».  m.  f.  Der  @d>maip  (\ftürnb.  J^(.,  b.  2B.), 
ber  ©cblag.  Die  @chmaif;cn  Cb.  *&.),  &ollt,  Durchfall,  an-- 
fcbmaijjeu,  befubeln,  befonber'J  rote  Snfeften,  ali  €d?metterlinge/ 
fliegen  tc,  mit  ib. ren  (gvcremcnreu  ober  ibrer  S&rut.  „Die  Saum 
unb  Jcait  flnb  mit  Oianpennefcern  bduft'g  ang  ef  cbm  ei  p  e  t." 
2Birjb.  Vererb.  ».  1702.  befcbmatfjen,  befubeln.  „Darmit  nicht 
ble  Sßbeeren  »on  meip  unb  Oibaßeu  bcfcbmaiffet  roerben." 
$eurb.  v.  1591.  „Donatut'  bat  ganj  ülfricam  mit  feinem  ©eftanrt 
befdjmai jj  et."  ^»feibe».  „$ef  meine  er  mib  mit  irbffdjen 
funbon."  9Jotf.  q)f.  7.  G.  Dßß  ©efcbm  aip  (Gfchmaas,  b.  2B. 
Gfchmäifs),  (^rcrement;  23rut,  ©ejiidjt.  „Daj  fi  a3jcn  bic  toten 
ricr  vnb  baj  ©efmaijj  ron  ben  SSögeln."  Cgm.  299.  f.  150.»» 
,/3ÄeiiJ=  unb  Oibc^en  =  ©cfcbm  a  t  p."  geurb.  ».  1591.  „Da^  von 
ben  ©ommeroögeln  angeieBte  @efd)meif,  Oiaupca-© cfd) meip." 
SSJiijb. ,  uinfp.  "»Berorbb.  D  i  e  b  $?,  Zettel-  :c.  ©  e  f  d)  m  a  i  fj. 
g  efdjmaif  en,  gcfcbmaipig'  a(Ii-i  fdmicbtta,  fxlanf,  ubn*. 
fmctff  (bag  erfiere  SBort  fielt  ani,  aW  wäre  e:!,  roaä  e?  bodj 
nidjt  rccl  fcnn  fann,  ein  Partie,  praet. ;  »ieüeidjt/  »ie  II.  ©.  42-3 
gcUdjfeu  <iu^  geUgfam,  r«^  >jc  i\t  m aipfam  entftanben). 


©cfymeif?     @dj>mtfj     ©c^mue     @d)met    €>d^mit    47? 

fd)mei£en  (Cond.  fcfcmetiiet  unb  fcbmifj,  Partie,  gefd)m{fjen), 
wie  &d)b.  (a.  ®p.  fmijan,  praet.  sing,  fmeij,  fmaij,  pl.  fmijun, 
jiartic.  gifmijaa),  in  mancherlei)  Sebeutungen,  bfe  attc  etwa* 
93eräd)tltd>e$  I)afcen,  aber  febwev  unter  (Einen  f?ixt  3«  bringen  ftnb. 
a  werfen,  b)  auswerfen  Mc  Crrcremente,  cacare.  c)  linire,  linere, 
fdnmcren.  (DiefesJ  bte  gewtdmlicfje  ber  a.  ®p. ,  befonberS  in  ber 
$orm  foffmijan,  maculare).  d)  fragen  (U.tB?ai)n).  „2>er  5ub,r= 
mann  fd?m  eijH  mit  ber  ©eifef,  wnb  $ibi  ein  @d)mf$en."  (Sröarb 
1588.  f.  62.    e)  am  gjfündjen:  Xdiat  fc&meipen,  flatt  raueben. 

f)  anfcl)meipen  Genen,  ipn  «nreben  (fal^h  @ebirg  Jpubner  957). 

g)  fpajiercn,  gemad)ttd)  geljen,  febtenbern.  Auf's  GäiTI  f/chmeifln, 
(«pfuigau,  Dieife  bnrd) D.=2)eutfd)l.  @.  298).  „2Bo  fdjraelfft  hin?" 
wo  gefeit  bu  bin.  „®ie  finb  überä  gelb  feinau^gefefemiffen/' 
er  i\i  übertf  ftelb  hiugemanbelt  (SUlertfeal,  @al.5a(b?reh*blatt).  Unter 
ber  leßten  fcltfamen  Bebeutung  fagt  fchon  ötfrlb  III.  17.  80  (3ob. 
VIII.  9):  „iagilfb,  f«t  u ifm eij,"  jeber,  einer  nad)  bem  anfcern  machte 
fid)  (autf  bem  £empel)  ba»on.  2)er  ©efemeifer,  JMeb;  Berwettf, 
gleicfcpiel  ob  munblicb.  ober  fcr>riftüd:>.  'i'rgl.  bk  Nebenformen 
fefemaipen  ur.b  fcfemifjen. 

Ser  @<ämip,  a)  ©urf,  ©djlag,  ®treld>.  Du  kriagft  Schmiff-. 
b)  im  ®cbcrj:  ©tretet?,  üßunoe  vom  Pfeile  äfmor*.  c)  «Berlegenfeeff. 
d)  Jpaablungtfwelfe,  Lanier.  Di  herrifchen  Lout  häbmt  decht 
an  anda'n  Sciimis  i"  'n  Tanzn. 

„Und  aa~  Büabäl  Iiabm  is  gär  net  meP  Schmis; 
Aluas  limf  vnd   fechs  liäbm,  wia's  iatz  da'  Brauch  is." 
fd)mt{jfg,  adj.,  fdjlanf,  bann.    «Brgl.  gefcbmaiplg. 
Der  ©cfcmuä  (b?p  SJlbetnng  ©efemu),  (Sewinn,  SSort&eK  be»  einem 
Jpanbet,  befonberä  atö  £ofen  für  bic  Untcrfeanblung,  Vermittlung 
ober  9)?dflcrcw.    einen  ©d)muö  machen.    (2Bol  aus  bem  3ubenr 
beutfd}).    ©er  ©djmnfer,  Unterfeanblcr,  nad)  ©olbfup*  um  baß 
$id)telgeblrg  aud>  ber  Sfiortfüfercr  bei)  Brautwerbungen,    fchmufeln, 
be»m  Jpattbcl  jüblfd?en  Übergewinn  fuefeen;  beimt  .fiegelfpfel  auf  ^efelen 
ober  treffen  wetten;  Straubing:  im  28trtfe$Jjaug  nad>  gemefnfefeaft- 
licfcem  3eden  iUnbrc  fiir  fid)  jaulen  laffcn  (and>  fdjmuBeln). 

Der  Schmetterling  i(l  bem  £>i)r  unb  ber  ^nnge  unfern  ^olfetf  Mü) 
ihimcr  ein  frember  niebcrbeutfdjer  9Sogel  —  ien  er  wie  Üiaupe, 
^ippe,  ^)orfe,  %al$,  £au,  £l)eer,  Sonne,  Sorf,  Boot, 
glotte  2c.  eril:  auö  SSüdjern  fennen  lernt,  »aörenb  e^  iid)  anbre, 
wie  SBapen,  Wtpc,  ©uppc  :c.  in  fpecieHerer  Bebeutung  unge- 
eignet l)at.    S.  Wtiümaltt,  kalter,  ©ummet»ogel. 

£>le  Sd)mitteu,  »ie  l)d)b.  Schiebe  (d.  @p.  fmitte,  gonit.  fmitten 
a.@p.  fmitta  unb  fmittf,  fabrica,  officina).  Sie  Öolbfcbmftten 
eigentl.  unb  fig.  's  Bruiwefn  is  a*  rechte  Goldfr.lnnittn,  b$$  SSier- 
brauen  mad)t  reid).    ©.  ©djmib. 


478      @ajmaf    ©domau^    @cfymei$    &d)\m% 

fdjmcßen,  a)  rote  bcbb.,  b.  b.  mit  3unge  ober  Stppeit  einen  gewiiTen 
2aut  ber»orbttngen  (»icüeidjt  au»  fcbmacfejeu  aufammengejogeii). 
Sfttdj  fampfiger  SSoben  fd?maßt  unter  bem  stritt,  b)  mit  foUtem  Saut 
ober  fonil  füfjen.  Ser  ©*maß,  bcr  ©cbmaßer,  b«g  ®d)maßer= 
(ein,  bie  gemäßen,  ber  Äup.  2>a6  ©djmaßbdnblein,  Äup 
auf  bie  Jpanb.    c)  mit  folgern  Saut  auffallen  taffen- 

„®o  »oller  fpalcbel  ioaö  fein  mimt, 

bie  tijet  er  fament  bar  fmaßen 

bem  faleu  manne  auf  fein  glaßeu."  9)?arculf  Cgm.  579. 
f.  21.  rl)  fcfolagen,  ()auen.  anfcbmaßen  (.Oeppc),  mit  bemUBalb* 
bammer  bezeichnen.  Stocffcbmaßen  (Jpeppe),  bie  unterm  ©cfmee 
im  Soben  fielen  gebliebenen  laugern  ©toefe  gefällter  SBdume  ju 
Älafterl)olj  »erarbeiten.  „2>er  ©talnfd}ma»er,  tinnunculus  avis." 
Voc.  v,  1618.  35ie  ©d?maßen,  ©ermaßen,  wa$  gefcblagen,  ge= 
bauen  werben  foll,  ober  junt  Jpauen,  ©djlagen  bient;  &loß,  3ug? 
fdjlagel/  Ofammbloci  (Jpöfer);  im  93oben  flehen  gebliebener  ©toef 
eines  gefällten  93aumetf.  2)  a  £  £  o  l  s  (igt  noefc  auf  ber 
©d?maßen,  eä  liegt  nod>  unaufgefd)eifet,  unaufgeflaftert.  Tiad) 
Jpübner  664  iffc  im  Spfrtjg.  ber  @d)maß  ber  Crt,  wobin  auf  .öolj- 
rifen  2Mocfe  niebergelafjfen  Cgefdjoficn)  werben,  cf.  tnrol.  SBat&^Drb. 
».  1719.  p-  14.  3»  9)cüncfcen  beißen  ©d)  maßen  bie  an  dauern, 
weidje  fpdtcr  ber  breite  nad)  fortgefeßt  werben  follen,  oorftebenben 
33acf(leine,  2Bartfteine,  pierres  d'attente,  ital.  le  morse.  2>aju 
eiufcbmaßen,  verb.,  bie  Griitfdjmaßung.  cf.  g^aßen. 
fd) maßen  (fehmätzn ,  »erdefetlid))  fcbwdßen,  reben.    „Verbooinare 

fmeßen    vel    cblaffen."     Voc.   in   Cod.   Emm.    E.   23.  fol.  240-b 

„fmdejer,  garrulus."  Voc.  ».  1415.  (Einen  bei)  3emanb  voc- 
fchmätz'h  (oerfd?wdßen).  ®er  Schmaz,  ba$  Gfchmätz,  ba$  Ce- 
tebe,   ©efd)Wdß.     Des  is  o'  Schmaz,    der  Itaa"  Ilaainot  häd  ,    ba£ 

tft  ein  grunb=  unb  jwecflofeg  ©erebe.  Sag  ©efcfcmdß  (Gfchmätz, 
Gfchmetz),  fd)mierigc,  fiebrige  <Bcid)C,  @efd)mier,  ®etle<Si,  ®e- 
mengfel  von  ©peffen.  (03lelleid)t  i(t  bie$  bie  eigentliche  ^ebeutung). 
3m  Cgm.  411  ftebt  f.  48  unb  193  altf  müßige  geberprobe  bei  I3iäbri- 
gen  ©d)reiber6:  „£orenb  lieb  fraw  meß  biß  gepleß  tft  fuä  gefd>meß." 
@.  ©d>moß. 

fd?mau$cU>  aj  (»tgl.  fd>m auteln  unb  fd?moßen).  „2>le  tyatretf 
werben  immer  gegen  bie  ößollüfte  geeifert  baben  —  aber  wenn  fte 
auf  ber  ^bfeiten  unb  einmutterslefn  mit  einer  #rau  9)?utter,  einer 
febonen,  jungen  gefdjmaujelt..."  £ob=  unb  (Sbrenrebe  auf  ben  beil. 
©tepban  j>-  2'(-  b)  ^eiun  Äegclfpiel  auf  gebier  ober  Treffer  wetten. 
@.  fdjmufeln. 

febmeijen,  mitunter  no*  fratt  fdjmefüen  in  ber  Sebeutung:  bauen. 
2>er  ©cbmeijer,  S?\d\ 

fcbmlßen  (ju  febmeijen/  wie  rißen  ju  reißen,  fd?Üßeu 
ju  fd? leiten  ic.  gebotig,  cf.  @rimm  III.  497),  a)  werfen,    „9?.  9?. 


@d)mo§  (Sd?mu£  479 

bat  bat  jungfrauleln  rücflingS  ju  föobe«  gefirnißt."  gilt=Öttfog. 
JMftorie.  „J?at  ber  Äanfojn  5J?arfa  in  ©djotrlanb  ein  mwrttn'treorr= 
lldici  Älätttpetl  (Äeufdjljselt  bctrejfenb)  angefdimißt."  9l«$&arn 
am  3f«tfttom  IV.  16,  aud?  I.  um. 

„2Benn  id)'<  £tar-b  in  bie  erben  fcbmiß 
mit  bagel,  fd)2«ser,  bonnet  unb  Hiß."    J>.  ®ad)S. 
Sie  jSuefcbmißung,  Verbat  =  3nj«rie.   2lf"t  \>.  1657.    b)  fd>(agen, 
bauen  mit  bei*  Oiutbe,  ü)eitfd?e.    ,,Verberaius,  &er  gefirnißt  i\i 
rcorben."   2$r>ent.  ©ramm. 

„Süet  ©ot  nit  banft  feine  fnwens  «nb  fn)lßen£, 
unb  an  ber  feuten  be»  pefemS  fmißcuS."  Cgm.  713. 
f.  IM.  c)  furnieren,  befdjmietc«,  färben,  befonber^  $cüc  fdnvats 
färben.  £o*cn  fdjmiijeB.  Ser  §ellfdjmt$ef,  ©ct?n>arafätber. 
„93»n  einem  halbfett  liebt  ju  f&mißen.  9Son  einer  95Pc£<«bßut 
grün  j  u  f  ci)  m  i  ß  e  n."  *8ai>reutl)er  £«cbf$eerer  --  Znx  v.  1644. 
,pifmljjit,  delibutus."  gl.  a.  230.  Ser  ©cbaxißen,  ba$ 
Schmitzo-l,  sporti&ndxu,  fovH  3.  £.  bie  9)iurtcr  <xn  $rcn  bem 
.ftinbe  aaf  einmal  in  ben  «ö?unb  ftreiebt.  I  gib  'an  Kind  alle  Tag 
um  .f  Schmitz?!  Muas  mero'.  &aln  ©cbmißen  Sptn,  nidjt 
bat  ©eringftc  an  £eu.  O.spf.  Ser  ©d) mißer,  £Ieb,  Streite. 
Sie  ©cbmißen,  a)  bei'  Jpieb,  ©treid).  Ainem  a  Schmitz  *n 
ifhenlc.r.  „Sapffere  ©cbmißen,  fo@e.  dmrf.  Srcfct.  bem  ©eneralen 
»on  ©tprum  v-erfeßet."  %laü)batn  am  Sfatftrom  v  1. 40.  „Äein  Saab, 
fein  ©ranb,  wo  man  niebt  ber  SKabrbeit  ein  ©cbmißen  gibt"  (ein 
<8b3d)en  lügt).  <ß.  2lbrab.  „üi(g  ba^  flnt  ein  unjul)t  fpriebet,  fo 
fult  ir  im  mit  bem  rutelin  ein  fmißeün  bun  an  bloje  but." 
S3r.  SSerbtott  216.  b)  bie  $arbe.  ©  r  unb  f  ö>miß  en.  021.  @p. 
l>lfmijjani  tinetio,  fntfjnaevus,  pifmij  macula,  conta- 
minatio  etc.). 

Ser  ©d?moß  (febroab.),    batf  $eii,    bie  ©cbmiete,    ber  ©djmuß. 

fd>moßig,    febmoßig,    fcbmierlg,    febmußij.     Voc.  v>.   1618. 

„Sie  3uben  baben  <£br.  bie  beil.  Slugcn  mit  einem  febmößigen 

Jueebaber  terbunben."  $teb. ».  1678.    Saß  ©efebmoß  (Gfchmez), 

©efebmier,  ©cbmuß.    ©•  feb  mäßen. 
fdjmoßenO'cliiTu.z-n),  fcbmo$eln(fchmey.ln),  a)fdcbc{n,  f.  febmußen. 

„3bc  febmoßt  wie  ein  ftlecrft'eber  na*  ber  gaften."    *p.  Slbrab. 

„fmoßen,  flein  ladjen,  subHdere."   Voc  v>.  1482.    „(modeln, 

subridere."    Cgm.  685.    Voc.  \).  1452.     b)  (3äger=©p.)  ben  Jpafeu- 

ruf  naebmacben.    c)  bemn  .^egelfpiel  auf  gebier  ober  Treffer  wetten . 
cf.  fcbmufeln. 
Set'  ©cbmnß,    a)  jvie  l)§\>.    b)  (f<bivd&.)  Jett,   wie  man  e^  gum 
Äo^en  ober  fonft  bnudjt,  Stalg.    ©.  ©c'pmoß.    c)  ber  Auf'.    Sa^ 

Scbniuza-l ,  Schmüza-J. 
fdjmtt$e&,   jdjmußeln,   fri)mußmaulen  (beo  9iitbart  X.VJ.  2 
fmnßentunben),  lacbeln,  innere  greube  ober  ^ebaglicbfeft  im 


480  ■    ©cfyncw  @d?tte 

©efic&t  metfbar  werben  tajTea.     (©.  au*  fdjmofeen).     „?;e<J 
fmac$t  fraro  sHktabait"  ((ädjelt  trüber).    Cgm.  775.  fbl.  212. 

Lacha~  tust  o'  net,  äbac  fchmuz'n. 

,,Dac  Bart  wird  dac  fchmutzn, 
Wennft  d"  Engl  derfft  dutz'n."     %Jl&iC.  ©tutm. 
„I"  <]zc  Frua   fte-n-  I  auf,  und  tuo'  's  Röffal  putz'n, 
Schaut  mei~  Deanäl  zua,  tuat  gär  fruinrUa'  fchmutzn." 
„Bai'  fchmuz  I,  bäl'  lach  I,  bäl'  fchau  a  di'  ä~, 
bäl'  ziahhadi'  zua-w-a',  gern  hähadi1  fchoV 

2>er  ©cbmaßer,  batf  Schmutza'l,  bai  2dd>cln.    a~n  Schmutz»'  ta.r. 

So  häd  ac  üch  vaTtalln    hünna~,    das    eam    net    a"    Schmuza'l 
aushema~-r-  is. 


9ieun  unb  5re9jngfle  ober  Scfena-  ac. 
2I&tf)eUung. 


(SBrgl.  ©cbaab,  fdjnau),  :c.) 

fchnau-en,  fchnau'n,  fchnaun,  a)  (nJaljrfdielalld)  liad)  ©ramm.  §.  446 

blofie  2la$fpvad>form  »01t  fcbnaubcn,  tu.  m.  f.),  atbmea,  fester, 
beftig  atfjmen.  3)er  S'chnatuio",  9ltbeni$ag.  Ausfchnaun ,  aad- 
at&mea;  «agruben,  um  2ttl)em  ju  boten.  «Orgl.  artcb  fcbaaufen. 
b)  aafdjndnen  (Sinen,  Um  anfahren,  9?af)e  läge  ba$  gotbjfße 
fnivan,  Pract.  faau,  fafyrcu,  vaderej  wenn  nlcbt  aod)  ndb^r 
fiünbe  bete  nieberf.  faau  ©dmauje,  .fiilianä  fnauwcn  fdmappen. 
„©Üb  rlmpfen  unb  fnaroen"  wirb  ©tat.  n.  151  »ob  da  wen 
(ftlagern  In  ber  jM(te)  gefagt-  (cf.  ief.  fn ua  Ecfjren,  breben). 
Der  ©ebne  (opf.  Schnei),  ©imfn.  b<x$  ©djnewclela  (Schnewa-1), 
nie  bd)b.  (a.  ©p.  fne,  genit.  fnenneä).  fdjaewig,  fcbaeelg. 
fdjBeb  allen/  fd)ne'balnett/  verb.,  ©cbneeballen  macben,  fid)  ba= 
mit  werfen.  2)le  ©ebneblücb  (Schneblüa') ,  jeac  weifigrauen 
Sollen,  ble  im  ©pätberbft  nabetf  ©dmenen  »erfünben.  fdjneblua'-, 
fdjne&agel-,  f  cc?n  efd)  lojj  en  =  ic.  weih  febr  weiß.  2>er 
@cbnc;fatcr  (Srhm>kädac,  0.2.)/   a)  bie  ©cbnarrbroijel/  turdus 

viseivorus  L.     b)  ble  Jrablittg^gCVfOJe,  Lcucoium  vernum;   benbe 

wel  \l)te$  frühen  @rf#efoen$  wegen.  2>le  @cfcneflud)t,  nlebrlgerer 
^Ipenplafi/  wobln,  nenn  auf  fcobetu  ©dmee  fallt,  bx$  ÜSicl)  gebracht 
wirb.  3)er  ©<tnu;:ratf,  SSorricbtung,  ble  bem  $'u£  eint  breite 
Slddje  gibt,  bamit  er  auf  bem  ©ctmee  nlcbt  elnfmfe.  (®eblrg). 
fcbnelwen,  febneiben  (febneibm,  Cond.  febnefwet  unb  ftbaiw, 

Partie. 


(Scfynab   ©cfmeb    <§d)n\xcb   &<b\\e<fy   (ScfynacÜ    481 

Partie  gefcbnelbt  unb  gefebniroen),  ftd)t>.  fdjncpen  (a.  ©p. 
fntuuan,  pract.  ind.  fnci',  conj.  fniuuf,  partic.  gtfnluuan). 
Diar   derft   s'es  Gold    l'clineiwm,    du   glangotit   net.      ,,j?ttC(autFen 

wie  ba£  6cf)nctweu  ober  bat  ©  d)  n  e  l  tu  e  n  b"  (baufemvelfc). 
givent.  (übr.  63.  2  iß.  „?})?an  fa^ct  antf  «Dcratton  ungefdr  im  Sfterj: 
beur  wirb  c£  nad)  bem  9>?at>  ncd>  febnepben."  23obmann$  9?otat« 
».1709.  j,Ningere  fneyben."  Voc.  v.  1445.  fdjneltueln, 
ein  roenfd  fdmeuen. 


Der  ©djnabel,  a)tufebd)b.  (0.  ©p.  fnabul,  fnapul,  cf.  ©djnappel). 

b)  (2er.  ».18.)  eiferne  Waite,  iueld?e  befen  2ßeibcw  vor  tut  ©efiebt 
gelegt  würbe,  c)  (füg.)  9)?enfd),  ber  unüberlegt  fprlcbt.  ©djnäbel 
$  leben  (Schnabol  ziagng),  fiel)  fdmdbcln,  wie  Rauben.  55er 
©djncbelif?,  ©cbneblff},  <5d)ncbertf?  (uu-,  U.2.),  fogenannter 
Wofifopf,  worauf  fid)  ber  Jrofd)  enttvlcfelt.  (3*  weift  nfebt,  ob  tjlcbcr 
pajjt  bie  bnnfle  (mebicinifebe?)  @lof[e:  fne belli  surrones).  3  m 
Voc  y.  1129  l)ci^en  ciconides,  liomines  rostrati  fd)Uebllcj- 

fifcnafccn  (d.  @p.). 

a)  „©wer  fid)  über  bie  fcbüjjet  babt, 
unb  gar  unfcubcrllrten  fnabt 
mit  bem  mnnbe,   re*t  aftf  ein  froein."    $lfd>,$ud)t 
ben  Dtaud)  Scr.  rpr.  austr.  I.  19S.    1»)  eilen  (V). 
„9)?an  fad)  fem  l)lnfnaben, 
n>ol  mit  vier  taufenb  mannen."    Jporued1  c.  8„ 

c)  labi,  cespitare,  deficer'e.  „Datf  er  barüber  id)t  befnabe." 
SCrifL  4662.  „2)aj  fd>  barane  nid)t  eufnebe."  £>fut.  II.  36. 
(fiebert.:  ,/Cact  rai  nlet  f neuen...  bat  if  meer  »alle  of  fneoe." 
Cgm.  1.35.  f.  18.  47.  cf.  .ftlllan:  fneven,  fnovclen).  d)  Mangel 
leiben.  C^iawr  von  ber  vorigen  SBobeutmuiV).  „3$  fnnb  nldjttf 
ulnben  tue,  betf  mnjt  id)  armer  lang  jeff'fnabe it."  9)?id?.  IPebam 
Cgm.  291.  f,  I57,b  ,,T>asi  ir  »ertopelt  wa$  ir  mugt  baben,  unb 
lajit  babalm  ewr  fraroen  fuaben."  Cgm.  714.  f.  352.  cf.  152. 
©nab,  «Mangel.  „Da  begunb  ein  groffer  bunger  fid)  ju  bebenb 
mit  mangel  unb  and)  fuab."   Cgm.  291.  f.  36S.b 

fd) nebe jen  (fchnetv^n,  D.3nn),   eilig,   bafllg  »prfatjren.    ©leb 

fdntaben. 
Die  @d?nüeb,  f.  ,,©d)niep,  ©djnlpp"  6.  493. 

„fd)ncd)en"  (Wfdjaffenb.),  \v<\$  fdjualcfen,  w.  in.  f. 

Der  ©d)n«ä%  elgentl.  ©djnagf,  be*  ©d)uagfen,  a)  wie  bd>b.  bie 

©djnafe  (culex);  „fndfl,  cjnomia."    Voc.  r>.  1419.    b)  (febtuidb.) 

lange,  bagere  <perfon.    c)  (In  frennblldjem  ©djetj)  ^erfon  überhaupt: 

O  du  mei"  Schnack!  o~  netts  Schnake». 1.     d)  (u|Tifler  (Ffufafl,  <po(fe. 

(gäimtütx'i  «BatKviftffS  «ßo>t«(>u<f;.  III.  1(<-  $  l) 


482  ©c&narf  .©cfytattf 

©cbnadenteifcer,  Voc.  d.  1618.  OBe»  (pauUini  N.  678  fommeu 
an  ber  SSÖcsra  £ßljfd)ul)C  mit  ©d)naden  —  ©dmdbetn?  —  uor. 
Gl.  o.  160  finb  fuaggun,  fnacgun,  naves  rostratac.  £iernad) 
tonnte  man  auf  ben  Urbegrfff  ©djnabel,  Düffel,  ©ptfje  ratben). 
fdjn  ad  et,  adj. 

„SBarumb  er  rem  fo  elenb  ber, 
*  unb  umb  bat  mau(  fo  fdjnadet  wer"  (mager V  ober  f«t(. 
fnoggr,  glaber,  depilis).  Sp.  ®«d)<J.  „£>er  Jpeufdjrcde,  »wie  tief 
er  in  bem  grafe  llt,  fo  wirf  er  bodj  ntemer  weiter;  er  ift  allejlt 
mager  unb  langbeinig  unb  fnacfcelt."  9Br.  $crbt.  22.  cf.  oben  b\ 
fdjnadcln,  au*  fcfrnädejen,  einen  fnallenben,  fcbnaljenbcn  Saut 
ergeben,  fdmallen,  fd;uelfeu,  fdmfppen.  9)?it  ben  Ringern,  mit  ber 
3ungc  f d)  h ;'•  cf  ein.  £)lefe$  ©cfcnatfelu  mit  $3unge  unb  Ringern 
vertritt  bet>  unfern  idnblicfcen  £dnjern,  frerlid)  febr  unooUfcmmen, 
hie  ©teile  ber  Caftaüetas,  be»  beren  ßübrung  j.  23.  ber  fpanifebe 
£dnjer  bcfonb.'rt?  im  unnacbabmlicben  Vojero  mit  ben  Jpdttben  unb 
•Jirmen  nidjt  weniger  s?crtid?  unb  beiueglfd),  alt  mit  ben  ftüyeu, 
tanjt.  Do'  Fä'n  iiad-n  g-fchnäck'It ,  fagen  blc  ©djiffleute  von  ei- 
nem, ben  t>&$  ©eii  ins?  2öaifer  gefdmellt  bat.  ©.  I.  £&.  B.  511. 
«fcfdj  nadeln  Slnem  ,  ibm  feine  ©pottrebe  f<feulbig  bleiben, 
abfebn  adeln  (?lnc,  subigere  feminam.  v  er  fdjna  cf  ein  fid),  im 
Weben  verfebnappen,  übereilen,  fagen,  w&t  man  »erfebrcetgen  foDte 
ober  wollte.  0  et  febnaef  e  In  ,  für  .filehiigfelten  ausgeben,  unnüfc 
burebbringen.  Tuofi  dcP  Gold  älls  voTchnäckln.  (>2im  Öibein  irt 
f  cb  n  d  tf  e  n  nafdjcn).  $atf  ®  c  f  d>  n  »  cf  c  l ,  ©  e  f  d)  n  ä  d  e  l  tt>  c  r  f, 
eollectiü  für  ivertblofe  .fileiuigfeiten,  Sibfdüe.  2>rgl.  fcbnedeln. 
Xet  @d)n .» cE  ler,  ©ebnädejer,  ber  ©dmall,  ber  fnallenbe 
©djneller  mit  ber  Sunge  ober  ben  Ringern,  tai  ©dntippcbeu;  ber 
unnjiUfüilfcbe  £aut,  roeteben  man  im  £od)beutfcbcn  ben  ©d>(iid)jeu, 
fianj.  \c  hoequet,  enttl.  tr> e  bidup,  fpan.  cl  hipo  nennt  —  in 
«Wien  ber  Schnacho']. 

,,Und  s  Diono-1  Jiät  fchwarzbraune  Aügole, 
Und  \vio-r-o~  Taübo-1  fchauts  her, 
Und  wenn  I  vo'n  Fenftor  o"n  Schnaclila'  tuo, 
"Wuzlt  s  i"  'n  Hemo'l  dalier." 

'on  ScImacWo'  häbm,  liriogng,   ben  ©d)lud)je"  baben,  bekommen. 

cf.  bep  ^iltan  fnaefen,  captare  bianti  ore,  singultirc,  latrarc, 
garrire.  £er  @d?nddejer  (2Badiu$),  singultus,  (\U.  fuoft). 
•Die  @d>nade(  =  Rauben  ober  Äappen,  alte  auä  ber  9)?obe  ge= 
fommenc  2lrt  länblldjer  QBeiber&aube.  ®atf  @d)nadel  =  *Wc  jjer, 
bat  jufebnappt,  ©dmappmefier,  5tafebenmeiTer;  im  obfconen  ©djerj 
ponis.  cf.  <S  d)  n  l  d  e  i.  2>le  ©  d>  n  ä  d  e  t ;  @  d  u  l  e  n,  med)anifd)c 
•>lsortid}tung,  haften  auf  2Bdgcn  u.  ju  bebcu,  Jpebelabe. 
febnaiden  (fd)rodb.),  beimlid)  fudjen,  befonberö  um  p  nafdjcn. 
2Öot)l  mit  bem  gleicfcbebeutenben  2lfd}affenburglfd)en   fdjueeben 


&d)M\d     <&d)\wl     ©cfynic!     &cfywä      485 

(uad)  ©ramm.  S.  140  fcftnaicben?)  ei«  SBort.  e$  ftefjt  neben 
bem  fpf.  fni'Üa,  catcllarc,  parasitär!,  wie  eine  2lb(eltung,  nad) 
©ramm.  §.  956,  VI.,  <xvl$.  fdjnaidig,  f<bnaidlid>,  adj., 
nafcbbaft,  Reifet.    Sßrgl.  I>ter  unten  fnacban. 

fdbnaldeln  (fcbwdb.),  Mai?  werben. 

Der  ©djni'd,  eigentfieb  ©d>ncgf,  beä  ©djnegfen,  a)  wie  bebb.  bie 
©ebnede  (a.  ©p.  fneeco).  „©ebnegg,  concliile."  \ocv.l42U.  2)a«t 
vencj.  nürnb.  9ßorterbucb  Ms.  v.  H2i  nennt  fol.  52  „la  bissa  seudara 
ble  fnednater."  cf.  engl.,  fldm.  fnare,  Hl  fnufr.  b)  (in 
freunbiicbem  ©eberj)  tyerfon,  befonberä  &inb.  Du  liobac  Sclmi-H;. 
25efonbcr£  in  Diminutivform:  Sehneclo-l.  giucb:  SchneckaTbetzl. 
c)  ber  ©d)nccfen,  bie  ©djnedentreppe.  „Die  ©dnge  unb  ©djnedcn 
fdnbcrn."  Q5a»teutb.  JT>of:£>rb.  v.  1693.  ,&i  fou*  and)  ein  verborgener 
©djncefben  inwenbigen  bei*  tburcnö  binaufgeen."  geuerbud)  Ms. 
v.  isoi.  <l)  (0.2.)  ber  ©dniedcn,  ba$  Schm-clil-,  «ilrmforbcben. 
autJ  ©djicnen  gcflocbtcn,  mit  Dedel  unb  £ragbogeu.  e)  baö  SdmepM-, 
Sdmeclo-l,  Schnöclurijci/.o-l,  geringelte  »paartod'e.  0  ber  Sjcu- 
fdjnecf,  bie  £cnfd)rede.  N.%:  3a  ©djuateu!  ober:  ©daueren 
in  ber  SÖuttcrbruc!  fdm&be  ^urutfwcifnng^ formet.  ©d)ucdcn- 
tänje/  Rolfen,  ©cbwdnfc.  „Wacö  mir  falne  Sclmeclo'täir/;!" 
©ebne  (feil  fdjtagen,  muffig  geben.  \  oc.  ».  i<3is.  „9)?an  bat 
bie  ^rebig  aurf  ber  9ld)t  gelaufen,  unb  flatt  beren  ju  J)au3  ©ebnetfen 
gefdjlagen."  „Dem  ©eifU'uben  wirb  j«in  ©cbmaufieu,  fein  ©d)nnitu,it 
unb  ©ebnedenf  d)  l  agc  n,  fein  tyoftbrevier,  fein  3agermc|i,  fein 
^eiberfpieujeln  ic.  verbebt."  „Scidjc  ©djned eu  fd)  i  ag  er" 
(Pfarrer,  bie  Rubere  für  fieb  prebigen  liffen).    ©elbamcr. 

febneden,  fcbnedeln,  a)  langfam  geben  —  wol  in  feberjb. 
93ejlebung  auf  Hi  3«fcft.  (SBrgi.  übrigens  Hi  alte  fnadjan, 
reporo,  praetcrit.  fnttob/  3ftb.  s,  ©talber<3  febnaden,  frieden). 
]))  fcbnedeln,  pnßen,  jlcrlicb  anfletben  —  etwa  junddjft  vom 
Jpaarpufc  bergenommen. 

f  ebne  den,  ,"d>nedcrn  (0.<pf.,  9himb.),  bauen,  fiein  bauen,  wie 
„fdjnaiten."  Sira  ichneko'n,  9?abelbofj=9ief|'ig  jn  ©treu  baden. 
3m  Stbal  ©rüna,  ob  ber  dni,  werben  &üd)cn  =  unb  £au£geratbc 
au*  Jfpolj  gefebnedert  (gefdjnlljelt).  3m  ©dnvebifc^c»  bei&t 
fnldra,  Stifcbterarbcit  tuacben,  unb  fnidare  ein  Stlfcbler, 
„©ebne  der  er."  3m  ©cbottifd)en  ift  to  fncd  mit  fcbnellem 
©treld)  eiue^  ©cbneibewcrfjeugt?  abbauen.    33rgl.  b.  f; 

ffynltftn  CäfcbafF.),  etwai  fort,  in  Uc  Spbtjc,  bin,  bei*  feb nieten 
fcbnell  bewegen,  fdjnellen.    SSrgl.  b.  v. 

Der  ©(bnicEel,  penis;  in  ©cbwaben  wd)  für  öinffel,  unb  einen 
langen  bagereu  Wenfdjcn  vorfommenb.  93rgl.  ©  d>  n  a  d  unb 
f  d>  n  ä  <$  e  l  n. 

((bnudeiii/  (eden,  fangen,  nafeben  (nbrf.  fnofem).  Der  -Äucbeu- 
f d)  n  n  d  e  ( ,  ber  bie  Äüdje  nad?  (Jpwaaren  burd;fud)t.    ©  cb  n  u  d  e  f  e  i  u  ^ 

,e»b  2 


484       ©cfynab     «Sdfjnaub     ©cfyneb     @d)neib 

2öar  (9turnb\),  ;3ucfernJaare.  ab fd?nucreln  einen,  eine,  gcr^ 
fuffen.  cf.  fd)  nur  Fe  In.  ©er  @d)nucfe$,  ba^  Schnuckas-clis' 
(Nfdjaffenb.),  IfebFofenbe  Benennung  einer  tyerfon,  befonberä  elneö 
■fttnfcei*. 


febnabem,  f.  fdjnattern. 

3)a$  Schnäda'hüpfl,  ber  Schnädocliägng,  f.  @d>nfttcrf>upf (ein. 

fdjnauben  (fehnaun,  fchnau'n),  gittern  jleljcn,  befonbcrS  mit  5ln- 
ftrengung,  £eftlg?elt;  eilen.  («Ergl.  f^nauen).  „©  naiv  ben, 
siteff rtotare ,  stertere."    Voc.  v.  1432.    Cgm.  635. 

„@ln  roolf  ber  fprang  mit  großen  febnauben, 
l)ln  über  ftoef  «nb  über  ftauben." 
„tyetruS  mit  aebtjen,  blafen  »nb  fdjnauben  muft  immer  nacbtrolfen 
ber  galtf."  £.  <&aä)&.  „<Sroer  fnanbet  aW  ein  roafferbadj*." 
2;lfd>jud)t  bep  9iaud>  Sc  rcr.  austr.  I.  198.  „Sa  graten  mt  ber 
fielen  fdjat  mit  grojem  fnovben."  ftrauenbienft  fol.  75J.  CJptcr^ 
naep  febeint  9cotFers  fnfiben,  subsannarc,  eine  ganj  anbere  ftorm). 
93rgl.  fdjnauren  unb  febnobefn. 

3)er  Sclmedorogeng,  ober  Schnedoragenks,  geroiiTer  £rompetenton ; 
©cbnorFel;  jUcrerep.  T>a$  Sclmedo'gängl ,  Schnäda'hüpfl ,  ma$ 
©cbnltterbüpflein. 

„fdjnebblg"  (Im  ©rabfelb),  fcblanf.  «Fttoa  febnobfg?  prgl.  febnob 
Stnmerf.).  3m  ©rurfc  be£  fauler  o.  1513  bel&t  eg  f.  5O0a:  „2>epne 
roevt  füllen  fein  Furj  unb  n>o(  befeb  neben,  tvarbafftfd)  unb  ftllle." 

fdjnelben  (Pclinei'ji,  fchnei'n  —  Cond.  fdjnelbet  unb  fd?  nftf, 
Partie,   gefcbnltten,   gfchni'n),   wie  bd?b.  (a.  ®p.  fniban, 

praef.   ind.    fnelt,   fnalt,    conj.    fnltl,    Partie,  gif nl  tan). 

GfelinPnu'ln,  gefebnfttene  Rubeln,  bänner  Seig  In  Oilemcben  gc- 
fdjnltten.  tf"  Gfelini'im'l-Suppm.  (gfcb  fdjnelben,  fieb,  Irren, 
unb  baburd)  In  ©djaVn  Fommen.  einen  ^egcl  fdjnclben,  Ibn 
mit  ber  £ugel  bfotf  an  ber  Seite  treffen.  Raupen  fdjneiben, 
©djwanfe  vorbringen,  j?oten  reiben.  2Öat,  ©etvanb,  Stuecfc,  unb 
brgl.  ftbneibcn,  blnfdjnelbcn,  verfdjnelben  (a.  Sp.),  ba- 
uen, fnbem  man  vom  ganzen  ©tütf  fdwelbet,  verFaufen,  beutju- 
tage:  £ud),  £elnroanb  rc.  au  tffcbnclben,  ober  bep  ber  düe  »er- 
faufen.  „di  fol  b&afu  gaft  roulleln  tu*  fdjnelben."  Münchner 
©tbt.lK.  Cgm.  514.  f.  53.b  „bringet  ein  burger  getpant  ber,  ber 
roeber  je  gabeme  nod)  je  fair  ftat,  ber  fcl  betf  nl&t  fnlben,  nlivan  bl 
gaucem  tudje  ftlngeben.  ©o  tjl  ber  bürget  rebt,  ble  geivant  fnlben t, 
iah  nlcman  fain  geroaut  fnlben  fol  bl  ber  eilen  mit  in/'  Slagtfb. 
©tbtb.  ^r.  p.  50.  „Qi  i|1  aud)  gewonbalt,  Üb  djaln  geroanbbln= 
fnelber  d?afu  geiuanb  b'c  verfnelben  fol,  ban  ju  ben  rechten 
tullben  unb  margten;  famebaufö  mag  er  e*  ivol  wer^aufen."  $re»ftng. 
Stbtb.  p.  1359.  ©lefer  «Eerfauf  gefebaf)  rool  auf  ben  In  ber  9J?ünd)ner 
^ait-Orb.  V.  1370  (SBfrr.  »tr.  VI.  96.  97)  ertvabnten  ©»eit^tlfcben. 


©c^neib  485 

ftur  foldje  £ud)»erfdufcr  fommt  im  XV.  XIV.  3abrl).  bete  3lu*bruce 
©djneiber  vor.  2>ielJefd)t  mar  bamalä  ba^  ®eiverbe  betf  &tefber= 
madjerö  uod>  nl$t  von  bem  beö  2ud$auäfd)iielber$  ftrenge  getrennt, 
mc  fte  ftct>  ja  uod)  jcfjt  tn  gropen  «Statten  mitunter  vereint  fütben. 
3n  ber  9)?uudmer  6d>netbcr-'£)rb.  Cgm.  544  (o.  1465)  foL  54  beffct 
etf:  „e*  fot  bljain  fdjncybcr  nod?  bl>afn  anber  bantrocrcbtfmau, 
ber  ein  »vatmanger  roll  fein,  vnb  ber  mit  eilen  gcivanb  ivil  fauffen, 
fein  ftantiuerf  nit  rourfcs  in  bem  rvabgabem  uod)  bavor."  „££ 
fei  bbafn  fdjnetbcr  uod)  bljatn  tud)fcr>crcr  falnerlal  getvant  mt  mer 
bei.  ber  eilen  fefeneiben  uod)  verdjauffen."  „Die  gefroorn  l)aicn 
gcfe(?t/  ba*  au*  fdjnepber,  bie  Ijfe  in  ber  (tat  reellen  wurden,  alle«} 
tud),  ctf  fei  bjc  ober  anbertbaiben  gefärbt  eber  gctvord)t,  utib  baä 
fv  feinte»  ben  wellen,  mit  ber  ivag  uub  mit  bem  gclott  ctipfadjen 
utib  rotber  auttvurten  füllen,  üiur  fttcltucf?  vnb  pardjant  fot  mau 
ungelegen  fdjncobcu.''  „Do*  ein  gaft  mag  fein  geivant  uu= 
genügend  fcbjtetben  ob  er  »vill."  Daö  ZuA)  ivurbc  alfo  aucr> 
auegeroogen.  25«*Voi-.i'.  1429  bat:  „fullo,  getvantfdjnciber," 
hingegen  bat  v.  1419  „sartor,  fnc»ber."  3nt  Wünamer  <5t.<i>. 
Cgm.  22.  fol.  07  jicljt:  ,,i>L-  pännificis,  von  ben  tttedjfdjnef  bem." 
»Dagegen  fol.  68  „sartores  et  incisores  pannorum,  fd)nciber." 
%a<b  in  ben  23c  wfy  v.  1441  (2ßftr.  23tr.  VI.  1620  wirb  fne»bcr 
jundd>|t  von  &leibermad)ern  uccftaubciu  SO?an  frpeint  allmdbtid)  bie 
einen  alt>  ©ci»anb  =  ober  £ucd*fd?u  eiber  von  ten  anbern  al$ 
blojjcn  ©djneibcrn  unterfcbjebeu  ju  Gaben.  3m  3.  1508  Cftr.  £l)bf. 
\w.  4d8)  wirb  beftimmt,  „bap  blnfiir  fein  ©djueiber,  ber  bat 
Jpanbtvcrd)  arbeitet,  fcinerle»  Stucl),  Sard)ct  ober  anbercö  bergteiefcert 
»erlaufen  (oll."  SStgt.  lauerer,  Stcllrci  (tailleur,  detaillcur) 
I.  ZI).  ©.  439.  fd)ncibcn  (Jinem  ein  .Hlaib,   (d.  Sp.)  cg 

ibm  jured)t  machen  ober  madjen  laiTcn«  „Diu  fraiv  im  (bem  richten 
Wofetf)  fnait  ie  aber  ain  monat  nitviu  d)lait."  Cgm.  n.  fol.  56. H 
„@ot  Oat  ir  eine  fuggenien  über  ben  roce  gefnitten."  Dtut.  11. 12<». 
(®icl)  unten  bcfdjnc'bcu  einen),  fdjnclbcn  an  einen  ein 
Älaib,  fpdter:  ci  ifynt  anfd?neiben.  „«Bon  golt  ain  pfcliel  vefien 
fdjnait  man  an  bat  fraiuctcht."  ^areif.  c.  22.  „Die  feibein 
tüedjer  fneib  er  an  fld>  nad)  ritterlid)cm  fitten."  Cgm. 537. f. 330. 
„Dtc  bric  »ant  an  fid)  gefnitten  ein  getvant."  Dtut.  II.  126. 
„S7(U  f efeneib  mir  ein  gra>»c  iutten  an,  unb  id)  tvil  in  ein  clojict 
gan."  Slltce  i:ieb.  „j\leib  anfdjncibcn,  cammetiri  vestem 
faciendam."  Voc.  v.  1618.  öcbncibcn  ain  Äfaib  jtt  Ocmanbtf 
«eib,  ie^t  abgefürat:  c$  iljm  iuefdjnetben.  ,,%üc6  ir  gewant, 
bah  ju  ir  leib  gefniten  ffr."  iHecfctb.v.  1332.  ioilr.05tr.Vll.  125. 
befdjneiben  (d.  @p.),  tleiben,  befieiben.  „Änabcn,  bie  ad  in 
branm  Damai^gd)  bc|"d)uittcn  warn."  2S(rr.  0tr*JI.  143  ad  1475. 
„Darnad)  r»)tten  \)c  jrocu  unb  iwtn,  unb  all  in  praron  medjlifd)  be= 
fdjnittcn."  ibid.  III.  122.  127  ad  1476.    ??od)  fm  2.9v.  V.  1616.  f.  578 


486  (Scfjtieib 

Ift  bie  SBefdMictbung  bic  <8eflcibung  bcr  £obtcnbal;re,  H$  5ßaf)r= 
tu*,    ©leb  oben  fdntelben  einem  ein  .SUatb.  21  n,  auf  beu 

©pätt,  ba^  J»>o t j  (ÄcrbDolj)  fdjnelben,  ober  blotf:  anfd)nclbcn, 
auffcbnclbcu  (a.  ©i>.),  jur  23erreG?nung  uormerfen.  „Jpolj,  ©alj, 
Ungett  k.  anfebneiben."  gort  $8.9i.  166.  470.  53u.  Sßclfd)  9ieL 
cbcrtSl).  205.  Olb  bem  Jpolj  febnetben  ober  abfebneiben  an 
bem  Spoli  (jur  Slbredmung).  auffebneiben,   im  @rjäi)len 

übertreiben,  role  ()d)b.  auffd)nelben  über  einen,  ftrf>  über  tbn 
fyerautflaffen  in  Dingen,  bic  man  befifer  verfliege.  25er  2luf= 
fcbnftt,  Übertreibung.  Slmetf.  sunt  Cod.  crim.  ».  1751.  §>.  179. 
«uäfdjneibcn  einem  (ä.  ©p.),  ibn  cafirleren.  „2ßle  ein  tngci 
bem  I).  9lbt  equlcfuä  augfcbnltt."  Cgm.  754.  f.  13.  einfand; 
ben,  I)inetnfd)neiben,  ju  vlct  reben.    „@r  febneit  tapffer  bjn- 

Cin,   nimius  est  in  dicendö."    Voc.  t>.   1618.         UtnfdjnelbCU, 

Im  Dieben  Umfdmiclfe  maefcen,  etioaä  mit  gcllnbern  atutfbrücfcn  vor= 
tragen,  »er;  ober  jerfdjnefben  (nad)  Otfobe  betf  XIV.-Wi. 
3abrb.)  bic  Üebcrflelbcr,  alä  SBämfer,  Diode,  Jpofen,  aud)  fogar 
©dmbe,  um  burd)  jierlidjc  ©djll&c  unb  Öffnungen  bic  farbigen  Unter-- 
rlclbet  fpletcn  ju  laffen. 

,,Que  es  ver  tantas  cuchilladas 

agora  en  un  caballero, 

tanta  pendencia  en  las  calzas, 

y  tanta  paz  cn  el  duefto!1'     -Üueoebo. 

„Die  Sumpenrcuter,  bie  jefet  in  Frieg  rpten  in  jerberocueu  rotten 
uub  roammeften,  barumb  baj  mau  ben  barnefd)  unb  bie  nn>(jen  jpembber 
boburd)  feben  m6g"  ©eiler  t>.  .ff.  „Der  üanbtffnedjt  jet bauen  unb 
jerfdjnftten  nad)  abelicben  Sitten."  Ä.  2Bunberl)orn.  „©uanlfd) 
.Sappen,  groß  serfdnüttne  Jpofen  unb  lange  ;>oten  bran." 
2Üteä  Sieb.  „Sein  .fffeibung  all  jerflamt  »nb  jer  fd)  nttten." 
Jp.  ®ad)i*.  „3m  9Jiarjo  1523:  Hi  n>am*>  roatf  bard)«t,  bat  4S<hj 
fdjnlfj  mit  famatfn  rollfdjlcn  CHföfftd)^?),  allcä  roelrf."  „litt,  octobrl* 
1523:  bat  ivamö  bapbat  mit  famat  unberjogen  -,  fdjarlad)  bruftbud); 
ber  bapbat  am  warn«  jcrfdjntttcu"  (um  ini  fd)arlad)cne  SBtufltud) 
t)en?orfct)ctuc«  ju  (äffen).  So  bcfcbrelbt  ftd)  SWattbäuS  @4,n>ar§  von 
Slugtfburg  in  feinem  befanuten  £rad)tbud).  „Die  @d)ued)  roafen 
jerfd)  nttten  wie  bic  £">ofen."  9S.  Conr.  ©ebroarj  ibid.  ad  üg.  55. 
Die  a°.  1511  im  OBlntcc  \)crratbertfd)cr  2Betfe  jum  erjbtfcboflldjen 
©aftmabl  gelabcnen  ©atjbnrger  waren  mit  „ringen  Kleibern  unb 
aufgefebnittenen  @d)ul)cn  angetban."  2)ufl)er$  faljb.  Sl)r.  226. 
©djon  nad)  einer  S?.<&.  Ui  XIV.  3al)rb.  vcrfü-nblgt  man  fid)  burd) 
„verfntten  gewant,  gefmeib,  fdjapet,  borten"  ic.,  unb  bl^  in 
©d)ivebcn  finb  um  14S9  utbuggna  Haber  9)?obc  (Dalln  IL  S12J. 
%ut  bet  febene  ©efd}led)t  l|1  fie  ivol  nie  ausgegangen.  „Die  Srbcl 
CÜrmel)  mclt  felub  au^gebreitf  jerfdjnitten  unten  unb  oben." 
Sieb  ».  1637. 


©cfyneifc  487 

5x*r  ©dntelbcr  (cfr.  @.  485  oben).  @d)ii.  werbest/  fenu, 
in  ctuer  ©adje  leer  ausgeben:  j.  55-  bcimt  .Kartetifplel  Uiacn  <Stl<b 
machen,  auf  einer  3agb  nldittf  febfefien.  2)atf  @  (t)  n  c  ib  c  r  l  e!  n. 
a)  eigentl.  b)  »litt  {(einer  fd?lcd)ter  $tfd)e,  aud)  ©*netber= 
ftf*tein  genannt,  c)  Scbneida'ln,  pl.,  2lrt  «Dic&lfpetfe  aue! 
flelnen,  mit  Hopfen  vermengten  «partlfciu  befte&cnb. 

T>n  @d)nelb  =  arjt  (ä.  ©p.),  Chirurg,  roeldjer  35rücbe,  ©tri« 
unb  ©rle*  operierte.  „9??af|Ter  «peter  @rnft  ber  f  ebneib  ara  t." 
MB.  XX.  589  ad  H5m.  („@o  einer  proften  ift  [einen  ißrud)  bat], 
vnb  fid)  tat  fnclben,  ber  tl?uet  potfleld?  baran.  ©oblclcb  mcnfdjen 
blc  laffcn  ftdj  oft  fnelben,  vnb  cfcümpt  fäm  ber  jedjent  baoon." 
Ggm.  632.  f.  3S).  5)er  ©djuelbftuel  (Schnei'ftual) ,  blc  ä>ot- 
rtebtung,  Jpäctfel  (öefott),  barauf  au  fdmcibeii,  £adfclbanf. 

I»le  ©cbnclb  (Schnei'),  a)  tvle  l)d)b.  ©cbuelbe,  ber  fdmelbenbe 
fcbell  von  ©erzeugen;  wai  bcmfelben  abnlfcb  ift,  jtante,  ©rat, 
|.  SB.  an  Seifen  unb  ganzen  (Gebirgen.  £>ic  3 iu t  =  f er? n ci b  au  einer 
©ldKl,  ©enfe  ic,  f.  jrol.  1»J  ble  6d?ärjc  von  ©d?ncibciverfacugci!, 
acies.  ftfgürl.:  batf  Vermögen,  blc  Äraft;  tat  .firaftgcfübl,  ber 
Wutl).  £>et  2ßeln,  Cr ß i rt  :c.  bat  o~  ©djneib  ol»er  kao^  ©dnteib- 
2)er  gflüiftain  bat  faln  ©dju-,  i|t  abgerieben.  'Der  5?>acbofen  !>at 
©djnelb,  bat  nlcbt  guueg  ©d?nclb,  brauet  uod)  mer  ©djnctb 
(b.  I).  Sjine  jum  ^robbaefen).  ,,Da'  Buo*  hat  Gpräfcbi,  und  s 
Büchfal  o"  Schnei  d."  Süllbfdjüfccnllcb.  Ge  her,  wennft  cT 
Schneid  hafi ,  rocnn  bu  baö  Jpcrj  fyaft.  Des  fän'  lautüc  Let 
feigng,   hat  haano'  kaa"  Schneid. 

„Wer  z    Schneid  hat,  gei't  Tanz  ä\ 
^^  er  o~  Gold  hat,  zält  f*  aus." 

o'  Schneid  habm  auf  eine  *perfon  ober  6ad)c,  fttfc  baran,  bat= 
über  getrauen,  barauf  gefpanut,  begierig  fep'n.  Aufdi'  häb  l  febö 
lang  a  Schneid,  mit  blt  aujublnbcu  bab  ld)  fefcon  langil  gen,Huifd)t. 

Auf  des  GartI  hat  1  a'  0"  hlaonc  Schneid,  Ity  U>i'infd)tC  Ci  aild)  Jll 

haben.  33efonbcrtf  gilt  ©djnclb  für  bat*  ©cgentfjcil  ber  3mpotcna. 
©djnclb  haben  ober  bei)  ber  ©efenetb  fe»n. 

„Wia  's  eppo  nähho'  get,  denk  I  oft  drä~, 

Bäf  mo"s  Gald  o  mal  zrinnt  und  haa'  Schneid  nimoc  häV 

-Jlud?  jvoI  ble  ©unfl,  ber  ©enuf  felbfl.  (©eblrg).  ©djnelb  ?)aben 
bei)  21  In  er. 

,,I  freig  net  auffi,  I  fen/ta'l  net  ä", 

alTt  mägff  mo'  riet  fagng,  das  I  Schneid  'hcdlt  hä\" 
„Bai'  's  Dco'nl  falfch  is,  äfft  is-.s  \on  Buobm  z'tao^, 
Das  oc,s  Laota'l  wegtregt  und  get  onc  Schneid  baam." 

I>aö  ®ef(fonelb,  »ohlcn,  Stielen,  Bretter,  Satten  unb  brgl.,  auf 
ber  ©dgemüble  gcfcfcnltten.  fdjnclbfg,  adj,,  a).»fe  bebb.  b)  o 
fchncidi's  Ros,  <pferb  mit  fd?arfcr  Oiüctenfante.  c)  (®eblrg) 
mutblg. 


488  ©tfytieb         ©lyttob         ©cfynub 

fcbnteben,  gcmutbmafsteä  2ib(autperb  —  ffeö  fdjnob  unb  ie- 
f  dno  tten. 

fcbnob  (fchned,  o.pf.  iclmüid),  wie  bd)b.  (d.  <sp.  fnobe,  a.  6p. 
rooi  fnobf),  aber  neben  ber  bdjb.  f«fl  nur  ntebr  moralifcben  5ln-- 
wenbung :  verddjtlfd),  turpis  —  and)  nod)  mitunter  tn  pbpftfeber: 
drmlid),  gering.  ©ebnöberf  ©elb  (nad)  Spabnez  im  Sungau),  fletn 
(%ib.  93c»  <£talber:  fdjnöb  [eben,  drmlid),  fdrglid).  „Unfcr  J?err 
vmb  am  fnobä  gelt  uerebaufft,"  Cgm.  658.  f. 60;  „in  alner  febnöben 
oberfebüpf  geborn."  Cgm.  515.  t*.  151.  „Daj  treib  fp(  niebt  gc- 
praudjen  atju  fnober  eblatber,  baS  man  niebt  rodn,  U6  fp  ?er= 
fmdebt  fei  ton  jrm  man."  Cgm.  658.  f.  112?.  „OTarculftf  Halb  l)tt 
ein  fnobe  »atbe  uub  roaS  »on  fnobem  tuod)."  Cgm.  713.  f.  i. 
„<Sn6ber  nein,  villum."  Voc.  v*  1419  unb  1445.  Cgm. 649. f.  566 
„villum,  fn) ad) er  ober  faiger  wein."  „©nebetf  rcort,  verbulüm." 
Voc.  v.  1415.  abfebnoben.  „9icu  crctcbtetc  nub  von  benen 
Substantivis    abgefdjnobete   bettelfücbtigc  verba   actira  wie 

Hügeln  K."  Parnass.  boie.  t.  1725.  „OCrfnobcn,  lcvipcmkre. 
depravare."  Voc.  ».  1419.  2(ucfo  bc\)  .ftitirtu  unb  twd)  im  pollätib. 
i|t  fnoobe  vilis,  turpis,  int  ödjtveb.  fttöb,  t^t.  fnaubc  inops,  egenus, 
bdaeyen  im  Diieberfädjftfcben  fnobe  tvi^ig,  fdjlau,  im  ädjpttit'cbrn  fuoe 
tiett ,  artig  — :  laffeu  fiel)  au  biffe  «ebctüungcu  unter  einen  £nt,  ttww 
bin  ttrfpr.  95eijntf  beo  Steinen,  ilttappett,  (genauen  (fingen? 
(SSra(.  fein,  tlaiu,  ilut$,  fd)led)t).  9tcd)  mc()r:  lapt  bic  ^aiticn 
form  bcfd)tictte  n  Itarg,  fnapp),  n».  m.  f.»  auf  ein  2lbrautoerb  fdjnii; 
öen,  a.  ©p.  ftüoban  (praet.  ind.  fnob,  conj.  fnntt,  p«rtic.  gifuotau 
etiva  mit  bei-  >öcbeiitiing  bc«  baftm  abgeleiteten  fdjottifdjen  to  fnob  be: 
föneiben,  piwen)  frijtte jeu  ?     &rgf.  frfjncbbia. 

fd)nobcln>  burd)  bie  (oerftopfte)  'O^afc  älfbcm  einrieben  ober  aut*.- 
flcficn.  „3)aä  ber  babid)  febnobtot,  ba*  im  bie  nafe  beftopfet. 
2>cm  fcbnobelu  (fdmobeluben)  babid)  ift  gut/  batf  mau  im  buttern 
(roarmc  burd)  ftebern)  tn  bic  naiUocfcer  blclc."  Cgm.  289.  f.  l  lö.1 
@;  6d)nub  unb  »rg(.  fd)  na  üben. 

Die  ©ebnub,  aud)  bie  ©ebnubem  (Seimuda'ji),  •o<afc  uub  Sft*nl 
ber  £bierc,  Oerad)t(id))  bc$  9)Jenfcben  (iel.  fnu  bb  unb  fnubr 

cxploratto   cauina    neben    f  11  II  b  r    roslriim   canis).     a~    S  c  Im  u  rl 

inadio",  bat  Waut  r-crjcrrcu,  fangen,  b.  2B.  fdjnubcru,  mit 
bem  9Äau(,  OittiTd/  ©cbnabcl  fud)en. 

fcbnubcln  (öxbein),  eilfertig  unb  obenbin  vcrfalircn,  bnbetu.  //^eun 
man  oerläfiige  Äranfcnwärterlnncn  batte,  bürfte  man  ftd)  nld)t  mebr 
auf  ©eratberoot  jeber  fremben  ©cbnutlerinn  anvertrauen,  bie  nur 
auf  ©erolnn,  niebt  aber  auf  ibre  ^flid)ten  ficljt."  Wüncbn.  23olf*= 
treunb  1825.  p.  451.  3)aö  @efd)nubel,  a)  unbebeutenbe  Slbfallr, 
^tlelnigfciten;  b)  fd)lecbte(5  ©cftnbel.    ^Brgl.  fdjnöb  ainmetf. 

Der  vSdjnuber,  aud)  @d)nnbe(,  92afenfd)lcim,  (Koß.  „©nuber, 
mueus,    screatus,    catarrhus."     Voc.   p.    1419    unb    1129.      %tt 


©cfmauf  ©djnif  ©cfynof  ©cfyttcuj  ©dmecj  ©cfjnat   489 

@d)nübcrltttg  (Schnido'Iin',  Sclineda'lin),  SHoßfltimpclt.     ©tcrtt- 

fcbnübcrtlng,  ©ternfdmuppe.  fcbnuberig,  roßtg.  fcfjnubern, 
burd)  btc  »erftepfte  9oifc  2Uf)em  sieben.  „@o  ft  ben  atum  Ijart 
baben  unb  fdjnubrcnt  burd)  btc  nafen."  Cgini  601.  fol.  97.a 
cf.  fcbnobcln. 


fdjnaufctt  (fchnaufV,  1'clinaufV),  a)  wie  Ö*b.  fdmtUlfcu  Uttb  fdNMU- 
ben  (wcldjeg  leßtere,  fo  wie  be(Tcn  iUblautung  febnob,  gefd?noben 
im  Dialeft  unaMUb  Ift),  b.  I).  tnebr  obec  mhiter  i)6rbar  rjubem  jiebeu. 
b)  (9türnb.  füg.)  gropfpredjen.  autf  =  fd)naufen,  ft  et)  vctftbnaufcn. 
25er  ©<bn«ufcr,  bad  ©djnauferlein,  a)  spotten,  ble  mit  9)cübe 
Slt&erri  botf,  ©cbwaduing.  1»)  Sitbemjug.  o~n  Sclinauf»',  a" 
Sclinanio  i  iaa*.  2>et  33  c t f <&*tt u f /  $aufe  um  Süöcm  ju  öpIch. 
©'.  fcbnofcln  ic« 

f d>uif f ctt  (augtfb.)  ftatt  febnfpfen,  gciinbcr  '.Huäbruce  für  ent-- 
wenben,  ftebten. 

fcbnofcln,  fdjnufcln,  fcbaitfeln,  fcfcttufcjcn,  fdjnufcjcn, 
b!c  2nft,  ben  Oiolj  borbat  burd)  ble  -)i<ilc  sieben.  ©.  febuauf  en. 
25te  ©cbnufcl,  9?nfe  unb  Waid  cc6  Jpunbcö,  SRtnbeä,  «pferbe^  :c., 
madwid),  betf  Wcnfdjcn. 


©cbuag,  febneg,   vrgt.  © d> it a et /  fct>uc ct. 
ab-fctoncgcln  crtnem  etwa*,  et  ibm  ablocteu  burd)  "Jöortc 


fcbuuilcu,  a)  fitrtücn  (f.  unten  fcbneltcn  unb  fcbnaljen;.  be= 
fcbnatlen  einen,  it)m  über'*  9)?aul  fabren,  ben  Sefferiwtjfeubcn  an 
ibrn  fplelcn.  b)  an-,  jtte=  :c.  fcbnailcn,  fcbnalnen  (fcbnälna"), 
mit  einet  ©djnallc  beteiligen.  Der  6d)nalt,  a)  ©cbnellcr  mit 

bem  ftinger,  ©tüber,  ©cbnlppcben.  „Talitrum  fdjuall."  Voco.1618. 
b)  plötjlidjer  Harter  £aut,  .Rnaü*.  „Säjjt  ftcf)  in  bem  ftup  boren  ein 
battet  ©cbnalf."  SScmtO  strafet  1697.  /W.rfi  häbmt  <1-  Haute' 
g'jiack'lt,  und  nachpr  erfi,  is  doc  Schnall  'heino~  (t)ieft  etf  fltll 
16.  9J?at)  1835,  ait  9ifld)mittag$  hat  9)ul»crmagajtn  bei?  9)?iind)eu 
in  bie  £uft  geflogen).  Sie  @  d)  n  a  [  l  c  n  (Sclmäln,  Schnäin, 
plur.  Schnälna",  2)tm.  Schnäla-1),  i)  wie  l)d)b.  ©cbnalle,  fibula. 
2)  auf  ben  Stoffen:  i*elt  von  liartem  Jpo'lj  mit  einer  nafenformigen 
Jperoorragung,  ber  in  bfc  $lofjbdumc  elugefcbtagcu  wirb,  um  jur 
■Ücrbinbung  berfetbeu  ober  gcinjcr  Stoffe  mittel  baran  ju  tcgcnbcc 
2Bicbcn  ober  ©citc  ju  bienen.  ö)  ©  d)  n  a  1 1  e  n  «  n  ber  5t  f)  ü  r, 
Ätinfe.  25er  © d) na ttenb rüder,  im  ©djerj:  Jpanbwertdburfd)r, 
ber  nad)  bem  pebrpfcnniug  umbergebt;  t>&6  leßte  frequentlereubc 
Wagiftrat^gttcb,  baö  jundebft  an  ber  5tbür  fit$t  unb  ben  <pod)enben 
a3ef*eib  gibt.  4)  verädtlid):  9)?unb.  „jd)  gib  bir  ainö  auf  beiu 
©d)n allen."  .f)Cfellot)er.     5)  Partes  sexus  sequioris;  prostibulum. 

6)  (C.^pf.,  9?eub0.)  Umafyttyit',  fdjlauc  £iige.     Cinem  c.  ©d)n. 


490  ©cfynal  ©d?ne( 

anbinbcn.  7)  ble  2Ba#erfd)naücn,  28afferfuppe  (f.  ©djnaijcu). 
„ydüiti  altf  eine  bCfnbe,  itocfbllnbc  28afferfd)nallen"  (b.  t».  ble 
ofjnc  ftett  saugen),  ©clbamer.  „gür  folgen  gfloft,  ber  fo  »il  fe-ft, 
rounfe^t  ld)  ein  2Baffcr|'d?  Italien."  33albe  de  vanitatc  mundi. 
,,©ie  Hebt  mir  mer  benn  ble  lautet  ©djnallen"  (fagt  ein  9iürn- 
berger  »Ott  feinet  ®d)onen).    Cgm.  714.  f.  540. 

für/n alsett,  rolc  l)d)b.,  b.  b.  fnaHeu.  ®p.2B.:  »T»  ältln  Fuormär 
tuod  no"  s  S  c  h  n  a  1  ü  n  wol,  roer  ftd)  bic  (McfdjledJtfigcnüfFc  rot 
2lltct  »erfagt  ftcljt,  (pfl^t  bod)  nod)  gerne  bauon.  (Einem  in  ble 
2lugen  febnaljen,  Ibn  burd)  Slift  ober  betrug  abtreiben,  einen 
anfAnaljcn,  abfdjnaljcn,  grob  anfahren  ober  abfertigen. 
2M3  $per=fd)nalien,  fepcrllcbe  55egrü(jung  bee  fcbnecfcbmcljen; 
ben  ftrti&llnget  auf  ben  2?oralpen  burd)  ©clijel  =  ©cfuall.    cf.  ^iibet 

I.  £!)•  ®«  !«♦  gefffcnaljlg,  maledicus,  mordax.  Vor.  ».  1G18. 
Der  ©djnalj,  ©ebnaljer,  a)  ber  Anall.  „X>a  l)ab  id)  auf  eln- 
Ktal,  wie  bie  Stnrolrr,  ben  <Sd)italjcr  gehört"  (bin  gcfcfeclb  gc= 
roorben).  @fpclb.  23r.  b)  ber  ©cbnalj  ©am  bält  eine  befummle 
3af)t  JP>afpelumgänge,  unb  l|t  ber  jcl>ntc  £l)cll  »om  ®tren.  'Sieb 
6a)tiel[et.  2Me  ©djnaljen,  2ßerfjeug  jutn  .ttnaUen.  o 
papiorene  Schnälz-n.  25fc  2Ba fj e r f d) na lj c n,  2ßaffcrfuppc, 
cv.\»x  vom  ©cball,  ben  ba*  beijic  ©djmaij,  litbem  ci  baruber  ge= 
goffen  rolrb,  »erurfadjt.  ©.  ©d?n  allen, 
fdjnell  (fchnal,  ttud)  gfchnol,  giVliual),  wie  f)d)b.  (a.  ®p.  fuel, 
gen.  fnelleö).  2)tc  ©d)«cllen  (Sehnaln),  rofe  I)d)b.  ©djnclligfclt. 
fcl)nellcn  (fchnaln,  l'chjidn),  a)  rolc  l)d)b.  (a.  ®p.  fnellatt, 
pract.  fnalta).  b)  roatf  fdjnallen,  fitallen,  fraefcen.  üoc  Bolo' 
fch  na  lt.  Si  fchn;»lt,  e$  borniert.  £>.£.  O  f  cf)  n  e  1 1  c  n  (einen 
unreblicben  5)dder,  and)  tuol  „^ludjer  unb  ©djroorer"  pon  einem 
©tbncller  ober  ©chuellgalgen)  ind  2öafer.  «rjolieepftrafe  betf 
\\  II.  XVIII.  3a&rf>.  £anb^  unb  q»olfc.=£)rb.  ».  itilö.  SSud)  V.  fcft.  VII. 
3lrt.  l.  gjeanbat ».  1635.  93rgl.  fd?upfcn,  ferjußen.  d)  fdjnellcn 
(Einen,  a)  ilju  übertölpeln,  betrügen.  ©leb  oben  ©d)n  allen, 
b)  repercutcre  ejus  dieta.  Voc.  ».  1618.  c)  Jlnger  fcbncllen, 
micarc  digitis,  bie  Wurtc  fpiclett,  f.  IL  21).  @.6H.  SBenn  (6 
tm  ^arclfal  »on  jroep  cbeln  Jraulein  l)clf t,  bat?  fte  » l  n  g  e  r  1 1  n 
fnalten,  fo  ifl  rool  fa'um  biefeö  meljr  männliche  ©plel,  unb  cber 
eine  2lrt  Unterbaltung  mit  Ringer  lein  (fölngeldjen)  gemeint. 
9}?an  »ergleldje  tpa^  Dudber  in  ber  faljb.  (^bron.  277  fagt.  „3n 
fanet  «ßirgillt  (f  784)  ©rab  fanb  man  (a°.  is'J!»)  unter  anberm  eine 
35etfd)nur  »on  flelneu  clfenbelnen  JRlngeln  tvle  ble  ©cbnöllfingcrl." 
3n  93ud)erö  f.  ®.  IV.  234  bagegen  fommt  »ot  ble  JH.i».:  ,/©o  leldjt 
rolc  tat  <&  cf> n c tl  ff  nger  l  mad?en."  ibid.  56.  „gÄaln«,  bie 
Oiofenfränj  ic.  foften  @d)  ne  llflnger?"  (©cbnlppcben  bie  man 
fdtfägtV)  „(2)lu  pö«  jung)  fnabehfnelUt  auf  ble  beften  bai 
ö&IV'  Otclnmar ».  BtPeter,  @«mml.  f.  «M.  2. 163.      ber fd)tt eilen 


©cfyttcl        ©cfymit        ©djualj  491 

(da'fchnsin) ,  tcrflcn ,  aerplafje«.  „3*  möcfet  t>or  gadben  er= 
fcbnMlen,  flissilio  risu.wt  Voc.  o.  1618.  Überfallenen 
etwa«,  e$  übereilen,  obenfein  verrieten,    »erfcbnellen. 

„Deanal  lal's  Wal,  das  d*  net  l'chlipft,  as  is  hal, 
Das    d*   riet   l'chlipft   und   net   fallft,    und    dei~n    Kranz;    net 

vo'lclinallfi." 

jefd>n  eilen,  jerforengett;  jerfprfngeu,  berften,  jcrptafjen.  er 
bat  ei  z-fchnolt.  <£i  1(1  n-fchnalt.  £>er  ©cfenetler,  a)  (O.g.) 
Söurfdje,  ber  bepm  uferen  hinten  auf  kern  SSagen  liefet,  um  ifen 
ben  ©efafer  betf  Umfallend  auf  blc  entgegcuncfeßte  ©cltc  ju  fctjneücn. 
9tuf  bem  Sanbtag  o.  1605  »erlangen  Me  «prdlaten,  baft  be»  ben  fürftl- 
©cbariverfcn  iferen  (ber  Softer)  ftuferfneefeten  bte  ©d>  neiler  ju= 
gelajfcn  werben  feilen  —  (ju  a  ober  b?).  b)  flHürnD.)  beftcllte 
tyerfon,  bie  ben  gubrleuten  ble  ©ütenvagen  bepatfen  fellft.  9Äaut= 
fefen  eller.     O  im  dttern   OlrtlHerictvefen :   qui   tormenta   post 

usum    retsoliigit    reficitque,    Voc.  ».  1618;    ber    blc    großen  ©tücf 

5öüd)fen,  ble  «Munition  ic.  auf=  unb  ablabet.   gronfperger  1555.  f.  35. 

ä)    vectis   portarum.     Voc.    V.    1618.       c)    («JJümb.)    @d)lagbaum. 

Ar.  Sfebl.  VIII.  522.  XVIII.  411.  @em.  JKcg.  £fer.  III.  371.  355. 
f)  ©cbnellgalgen.  g)  ©djnippefeen,  ©trcld)  mit  bem  Singer,  lalitrum. 
b)  Jpafpel  mit  einer  95orrtdjtung  oon  i)läbern>erf,  blc  bard)  ein  ge- 
tvfffcö  elnfaücu  (ßlnfcfenappen  ober  ©dmeUen)  ble  pafel  ber  tlnu 
brebungen  ober  ber  aufgcnmnbenen  gaben  (geroobnlid)  240)  bemerk 
lld)  maebt;  ©cbinbe  von  240  gaben,  aueb  ©cbnalj  genannt,  beten 
lu  «uf  einen  ©tren  geben.  Jpierauf  begebt  ftct>  i»ot  folgenbe 
©teile  einer  alten  3«ftructlon  0. 1748.  „Daß  feep  tfeeili*  ©täbt  unb 
gftärften  »or  alter«  getvlfle  20ocben  =  unb  @d)nellermärcEt,  aueb 
£ralbtfd)ra»«nen  getoefen,  aber  feit  ben  Jtrleg^elten  von  benen  lanbtf= 
untettfeanen  ntt  mehr  gebaut  werben." 

2)ie  ©ebne II  (£$<g.),  «peltfd;c.  Die  ©cbneltbanl',  catapulta. 
Voc.  ».  1618.  Da«  ©£fenell=fd)eit  (Dr.  gjfinbercr  1620.  p.  27), 
bie  9)?utffete.  fürfdjneltfg,  »orfdmell  (©elfeamcr),  n>ot  001t 
einem  93erb  fürfdjn eilen. 

Die  ©(bncl  (stfebaffenb.),  ©dmeefe  ofene  Jpautf  —  orgl.  engl,  fnall 
au«  bem  angelf.  fnagl. 

f<b  nullen  (fchnuln),  fangen ,  ober  vlclmefer,  mit  einem  etioaiJ  vet= 
dcbtllcfeen  9cebcnbegrtff,  ben  9)?unb  bewegen  jum  ©äugen,  kleine 
Äinbcr  feb nullen  am  ©auglappcben,  roclcbe«  Im  Dialcft  gcn>ol)n= 
liefe  ber  ©0 nuller  genannt  wirb;  an  ber  SWutterbruft  trtnfcn 
ober  f  au  gen  fie,  fo  lange  ci  Ifenen  (Jrnft  ift,  bann  aber  unter- 
halten fie  fid)  woljl  aud)  mit  blo(Tem  ©djnullen  baran.  eine 
<Perfon  abfcbttullen,  abtüffen,  jertüifen.  Des  is  on  A'g-fchnulde, 
febott  2inbent  ju  SBlüett  gcroorbene. 

fcbnalien  (al«  contrafelert  au«  f*nallcjen),  fiel)  unter  fd)natlen. 


492  &d)nay        ©cfynaup        ©cfynep 

fdjnappen,  role  I)d)b.,  b.  I).  eine  furje  mcffr  au*  ftappcnbe  Sftewegutig 
ma*cn  —  mit  bem  ©cbnabel,  Sttunb;  mit  ben  gingern  fd?naljerr; 
mit  ben  23efnen  jtraud?eln  (a.  ©p.  fnaben,  f.  eben  fd)  na  ben), 
Ijlnfen.  Den  DecW  am  UUcrfrug  auf=,  niber-,  jnefdjnappen 
laffen. 

,, Schnapp  auf  und   l'chnapp  nido', 
Sauf  aus  und  klopf  wida% 
Schnapp  auf!" 

aufldjnappen,  fig. :  fterben;  .qrtittmdptg,  banfrott  werben,  über-, 
febnappen,  flg.:  »crrücft  werben.  Der  \\t  übcrgcfdjnappt.  33ct> 
Dem  ffttf  überacfd)tiappt.  verfdjnappen,  »errenfen  ein  ©lieb. 
•Der  ©djnapp,  furje  Bewegung  obiger  2lrt.  gfg.:  einen  ©djnapp 
nemen  im  Ärteg,  eine  ©dHappc  cr&attcu,  gcf<f/lagcn  werben,  öivent. 
(J&ron.  61.  69.  febnapptf,  adv.  (2Birjb.),  fttapp,  faum.  a  c- 
fdjn  dppig- (gfclmappi*),    adj.,    nafeweig,    miaut.  'Der 

©djnappel,  wie  ©djnabel  (f.  ©djnabci).  Die  ©djnappcn, 

••)  t&faul,  ©djnauje.  b)  (9?uro&.,  Spil)  Jürcdjc  olme  jjunge,  Jpanf; 
bredjet  —  cf.  Qiollen.  £>.pf.  5K.iü.:  2luf  bie  ©knappen  fd)la= 
gen  etwaö,  et  entwenben.  ,,Datf  SOraut  auf  bie  ©djnappen 
f plagen,"  \t>m  mannen  erlaubten  @enuji  verfugen  (b.  2B.).  Der 

©djnapper,  a)  einmaligem  ©djnappen.  b)  9)faul.  c)  Ding,  baß 
ab--,  eins,  ju  =  ic.  fdjnappt  —  gcwö&uUdjet  biminutbifd).  Da* 
©dbnäppertein  (SchaäppocI) ,  ebmalö  eine  flcinerc  >ilxt  2lrm- 
bruft  (ißagenfeil  Nörimb.  nii,  sparltluö"  Oiegcnöb.  115);  2iberlap-- 
inftrument;  £beil  am  Xbürfdjlop;  .ftlappcr;  ftg.:  vorlaute?  5)idbd)cn; 
ntttt  voll  gelabcnc»  guber  Jßen.  Der  ©d)ndpperleinmad)er 
(Sclin.ippa'linachü),  Metallarbeiter,  ber  2lberlaiJ=--©dw.  unb  brgl. 
maebt,  aueb,  ©ebnappercr.  2Bar  etwa  ber  ftäraft.  Dfdjter  £ans 
Jliofenplut  cfn  folcfeet?  Die  ©Anappcrbüdjfcn,  ftg.:  vorlaute 
<j*erfon>  urfpr.  wcl  eine  Wct  ©djlcflbudjje.  2>a$  Voc.  v.  14 1 9  bat 
„l'nappcr,  jungl^,  elinguis,"  bat  v.  1429  „fdjnappcr,  ahn. 
cator."  Das"  ©cbnappcrlicbichi/  f.  ©djnitlcr&üpflein  unb 
Mgl.  fdjncppcrn. 

Die  ©djnauppen,  a)  ber  ©dmabel;  ©dmauje,  veräd)tlidj:  "Dfunb. 
Ziag  <r  Schnauppm  ci~,  da  fiinlüs.  b)  (9(timb.)  ber  fd)Uabcl- 
förtntge  3:r)ctt  einet  Zantic,  c)  bat  unten  fplf>  jttlaufcnbe  <inbc 
elne^  ©d)uürleibd)cuc;.  d)  (fdjwdb.)  anjitgildjc  Olebe.  g-feknaupar, 
adj:$  erfroren  ober  fenft  fd)lcd)t  auefebeub.   (Ob.3nn). 

fd) neppen  (§ranfen),  a)  eine  fttrjc  Bewegung  madjen,  oljngefdbr 
wie  fd?nappcn,  w.  m.  f.;  93ögel  mit  bem  gallfdfig  fangen.  SÄtt 
bem  5tfau<bc  fdjncppen  ober  fcbnepp^bdudKtt,  f.  fd)tc  =  bdud)en. 
Der  ©d)nepp  =  @atgcn,  bk  ©djncpp^umpen.  Die 

©d) neppen  ober  ©djnepp,  a)  ber  ©djnabel.  b)  fdjnabelfor- 
mlgeß"  Ding,  j.  33.  ©tlrnldppcben  an  ber  welblUbcn  Jraucrbaube 
(cf.  ©dbniep);  fpifc  in  blc  ©tirn  autffanfenber  £aarwud?*.    «0  bat 


©cfyttep  <&d)my  @<fmiep  ©dfmepf  ©cfynipf  ©cfytiopf  493 

aufjerfte  @nbe  ober  ber  Ovanb,  bie  ©piße  ehteS  2>ingetf.    „©teile 
ba«  ©la$  nlcbt  an  He  ©ebnepp."    d)  Plappermaul  (aueb  ©djnep- 
peper).    @.  ©djnappen  unb  febnfpfe«. 
fdjncppern,  a)  fdwa&en,  plaubew. 

b)  ,, Deanal,  was  liät  dac  doc  Schneppo'mä"  'ta"  ? 
latz  hat  3C  tli'  gfcli  neppo't,  iotz  is  or  ;]avo"." 

©cfcnepperer,  ©neperer  wirb  nfd)t  Mvi  Spani  JKofenplttt, 
fonbern  Cgm.  713.  f.  200  aud)  ein  anberer  äbnllcber  ©otablfer  ge- 
beten, ber  in  Cgm.  27C45.  379"  hinter  bemfclben  ©ti'kfe  «petev 
©d?mleber  genannt  Ift.  2lud)  eine  2lrt  ©cbidtfe  oprtameln)  fetbfl 
beißen  in  jener  Jj>.©.  ©ebnepperer,  f-  33  fiuben  fid)  fogar  gelfl- 
1 1 d> e  ©neperer.    ©.  fdjnappen. 

fdmlppen,  f.  fd)  neppen  unb  fd;ntpfen.  3Me  ©d?nlpp, 
©cbntppen,  f.  ©ebneppen  unb  ©cbnlep.  35er  ©cbnlppei 
(ll.Wapn),  a)  OJbfcbnfßdKn  »on  Rapier,  Sud)  w.  b)  in  ber  rolrjb. 
©tubentenfpraebe :  graef;  ftg. :  ©tufter,  elegant.  „3  n  einm 
Scbntpä,"  fctnelF.    Voc.  v.  lfiis. 

®fe  „©djnlep"  (U.üttatm,  CKbefn),  ©tfrnbanb,  fömalee  ©treif; 
«Kanb.  («Rad?  «ramm.  $u  3S9  baö  alte  fnuaba,  vitta?).  ssrgf- 
©dj neppen,  ©d)  nippen. 


£>er  ©djuepf,  bei  ©djnepf en,  rufe  b*b.  bie  ©ebnepfe  (ct.  ©p. 
ber  fncpbo  unb  blu  fnepba).  Ot.iU. :  Qluf  ben  ©djnepfen- 
ftrid)  gen,  ben  in  ber  Zimmerung  berumfebwärmenben  feilen 
9)fdbri)en  nachjagen.  Guadö  lNahl.t  Schnepf!  bu  Hfl  irtlg,  Hfl 
verloren.       febnepfen,  fdmcpfeln,  f.  fdjnfpfcn. 

fcbnlpfeu,  fdntlpfcln,  a)  mit  lelditer  flinfcr  SÖewegung  ne&men, 
entwenbeu  €lnem  eine  .filclnlgfelt,  b)  Keine  ©türfd)en  febitciben  wx\ 
ctvuatf. ,  0  mit  ftirjcn  Jiigen  trlnfen.  „(ifnem  an  feiner  <£bre 
f*uipfein  unb  fdjnepfeln."  »udjer*  f.  gß.  IV.  56.  ©er 
©djnfpfer,  a)  (im  ©cberj)  Dieb;  l>)  f (einer  ©cblucf  im  ftrlnfen. 
3>er  ©dutlpf,  batf  @d)nipfclein  (Schnipf^-l),  2lbf<bnlpfeleln, 
CRanb,  ©piße  von  etwatf  abgefcbnltten,  Abfall,  Älclnlgfelt,  SÖföcben, 
©dilücfcbcn  (läf.  fneplll,  praesegmen).  Net  an  Schnipf,  »et 
s  Schnipfo-1  baben,  geben  ic.  ,,Tild)t  ein  ©djnlpf  umb  einen 
geben,"  il)n  wenig  a*ten.  SUvcnt.  <2bron.  90.  124.  ©fei)  unten 
f  d>  n  i  p  p  f  e  n. 

f  dpnlpf  fejeu,  fcljlucbjcn,  „fdjnfpf  f  b  eil,  singulare,  gemere.M 
Voc.    iYlelbcr.     ©.  fcfenopfcjeu. 

fd)nopfen  (0.£.),  febnupfen.  £er  ©djnttpfer,  tut  ©d?nupfer- 
lein,  einmaliger  Qtt&emjng  burd)  9)?unb  ober  9iafe.  9"  Sclmupfo'i 
taa".  fd)nopfejen,  fd)nupfejen,  fd)lu*jen  —  befonberö  wie 
Äinber  nad)  bem  ©einest  (a.  ©p.  fnepfyc,<au,  fnopbiian,  sin- 
gultire).  „9?oßen,  wallten,  feufjen,  febnopf ejeu."  <p.  5lbrab. 
,,©o  alnem  bie  fpel^  ober  tranf  aufreuebt  Im  b«l^,  fo  wirf  aln^ 


494      ©cfymppf      ©dfjnav      ©djncv      ©cfynur 

gtoppißen  pnb  fdjnopfflften."  C'gm.  817.  f.  213.  „@f.  SKatbiatf 
ber  fnopficje*  f|t  allejeit  vmb  bfe  (£a{jnad)t=)  |eit,  t»a«  «vir  nlcbt 
tanjen  mögen,"  frevelt  eine  taujlufllgc  3ungfrau  ju  Sola  Im  Cgm. 
514.  fol.  i54.b  febnopfejen  fommt  au*  vor  für  fdjnufeln,  unb 
fdjnupfejen  für  fdmupfen.  TWak  fchnupfaz-n.  auf jj e= 
fcbnüpflg  (auglclinipfi'),  tcldjt  311  belelbfgen ,  empfnibltd).  3m 
norblfcben  granfen  fagt  man:  H  verfcfcnupft  mlcb,  für:  ei  »er; 
bricht  ml*. 

fdjutppfen  (Im  ©djerj),  entroenben,  (Üblen.    ©.  fcbnfpf en. 

febnarren,  wie  bdjb.  anfcfcnarren  einen,  ir>n  berb  anfa&ren.  ®ei 
©d)  narr  er,  bic  ©cbnarrbrojiel.    ©.  ©inerter. 

f*narr=  ober  fdjnerrmaulen,  wenig  ju  effen  baben,  junger 
leiben,  barben.  (33rgl.  a.  @p.  fnarrenäen,  fcbmarofcen,  ber 
©narrenjare,  Stöaltber  v>.  b.  SB,  »i.  5  unb  ba3  lel.  fnaranbl, 
dolor  ißtestinorum  ex  fame). 

•Die  ©ebnarren,  ^orbertbeU  am  ©<biff.  „Wan  mup  blc  Proram 
ober  ©ranfen  nlt  fo  fcfcivär  befaben,  Eugpia  ober  bic  Sd)  narren 
nlt  fo  ldl)r  (äffen."   y.  ©analer  19.       „Tdc  ©d) narren,  p»pp«s 

acroteria  ,     tigna    ad    ornatuin    prorae    puppisque    eminenlia," 

Voc.  v.  icis,  aud>  spfctorlu*;  bci>  ©eUer  v.  Äaiferäb.  bcr  @d>narf, 
prora;  Im  (Sntübud)  bcr  ©djndrf,  ble  vorn  In  bic  £6l)e  gefrümmten 
polier  am  ©d)lltten  (f.  Xt).  U.  ©.  280;.    cf.  gl.  o.  512  fnareten, 

rostratae  naveä. 

fdjnerrcn,  a)  mi  fc&narrcn.  b)  fd>rer>cn  wie  geroiiTe  93ogef.  S>er 
©ebnetrer,  blc  ©ebnarr:  ober  9JM(telbroj3cl,  turdus  viseivorus. 
<:)  plappern.  „©0  bat  uns  got  nuipen  eine  junge  gegeben.  Do  mit 
fin  wir  gemanet,  baj  mir  nit  ju  vil  gefneren  fuln  unb  gebrebten." 
5ßr.  SBerbr.  i65.  ,,©le  fpottent  unb  fncreut  (In  ber  Alrcbe^  aii  U 
auf  einem  larmarlte  fin."  idem  194.  2>er  ©djnerrer  (Im  ©cberj), 
Ätnb.  d)  fid)  febnerren,  jicb  Irren,  fi*  felbft  fangen.  (3n  blefcr 
SSebeutung  etwst  nod?  ein  Die(t  bc*  alten  Slblautoerb  fneraban, 
innectere  inlaquearc;  febroeb.  fndrja,  nbrf.  fn irren,  wovon 
fnaraba,  laqucus,  tendicula,  nbrf.  fnirre). 

£>er  ©djnertbaum  OBlrjb.),  ©d)neabaum   ober  Jpcngfi  am 
jttebbrunnen. 

fd)nurrcn,  franfen  febnorren,  a)  rote  b<bb.  „©ellcb  jweln  bonber^- 
pfilen  gefnurret  fomen  fie  bo  ber."  SWafim.  Denfm.  I.  MO. 
b)  ©tafrt  fd?nurren,  ©tetne  fcbleubern.  c)  gid)telgebirg:  m$ 
anberwdrtä  fenflerten  (£b.  I.  @.  5-14).  d)  mit  ©Ingen,  9D?ufi= 
deren  unb  anbern  broblofen  ßünflen  nad)  mllben  ©aben  umber- 
jicben,  vulgo  betteln.  „2Ba*  beo  «Berbeiratung  einer  Subeutocbtcr 
für  fic  jufammengcbcttelt  unb  erfebnurtt  roorben,  Ift  nacbileuer- 
frev."    3lnfp.  «Berorb.     T>cx  ©ebnurrant,  ©d^nurrjub  '(. 


©dftmtr  <&d)twt  <&d)MX<t) — @d)mtvcl)  @d)tievf    495 

(QSrgl.  „Offen  fdjnuren  unb  pucben."  Cgm.  236.  f.  235  ;  gl.  i.  549 
fnurrind),  scurra).  e)  fjd)  jufammenjlc&en ,  cfnfcbrumpfcit. 
(©.  fdnterfcn).  Die  @d)nurr,  ©dntorr,   1)  ba*  £erum= 

fcfonurren  ä).  3n  bte  ©d>nurr  gerafften  (9iürnb.  «#*{.), 
liebcrlfd)  werben.  2)  3n  b(e  ©c&nurr  faren  bct>  ben  $lfd>ern  beS 
obern  2ßurmfec$,  m$  bep  benen  betf  untern  in  bie  Ol  oll  faren. 
©.  Oioil.  „Die  ©enblmt,  weldjc  vor  Ibrer  2lbrcifc  von  ber  2Upe 
nod)  ben  fogenannteit  stuffad  fcfcotteu  verfertigt,  t&cfli  unter  blc  $a- 
fdjauer  (bep  ^clrnjug)  ben  @d)nurau£  (im  «pinjg.  Anelfl)  auc\" 
Jpubn.  390  (spangau). 

Die  ©djnurrcn,  ©ebnotren,  terdcfetlfd):  baä  9)i<tut,  Waid  unb 
9?afc,  ©dmauje. 

Die  @d)nur  (O.tyf.,  b.  2B.),  wie  l)d)b./  nemlfcb.  bie  ©obutffrau, 
©d)Wtegcrtod)ter,  nurus,  a.  ©p.  fttur,  fnura.  3n  81.SÖ.  unvoiffl- 
ubilcb;  am  il.Wavn  bie  ©d)nörd;. 

Die  ©d) uu er  (Schnuar,  o.pf.  Schnouo1),  wie  l)d)b.  ©dmur  (a.  ©p. 
fnuor).  Über  bie  ©d)nucr  ftaueu,  Ot.9(.  von  ber  gcrotbelten 
föld;tfd)nur  ber  pfmmerleutc  (clmberfnuor,  rubrica,  Dlut.  111.  119) 
"  hergenommen.  „Jpet  fd>  mit  Worten . .  ben  fd)nurfd)  tag  tiber- 
foawen,"  fteifit  eä  ebcnbafelbft  II,  10Z.  ^eben  f  d>  n  u  ergrab  l)Srt 
man  im  O.i.  fdjnuerjcngrab  (tchnuoz-ngräd) ,  eine  fcltfame, 
etwa  bem  „f  er  jengrab"  nadjgebtlbctc,  (JntjMung.  fdjnüereu 
(l'chni.Vn,  o.pf.  iclmcio'n),  a)  wie  l)d)b.  fdnutren.  ,,©efd)nurte 
nlbcrfd)ud)."  Cgm.  550.  f.  c,?>.  ein-,  auf=,  jue^  ic.  fd>nüercn. 
b)  (be»  ben  ^tmmerleuten)  bie  geregelte  ©#nur  auf  ein  Jpofo, 
Wrctt  jc.  fragen.  $lg.:  „jwo,  brei...  gefd)nürtcr  Welt"  (roobh 
gemeüner?).  ?lv.  Gör.  67  et  pajsiin,  c)  fcpnueren  einen,  it>u  in 
bie  Crngc  treiben;  il)n  übervorteilen.  <1)  im  0?angc  naebnufen.  ©0 
fdnuiren  bie  leßten  ^raufnedjt,  wenn  ber  erile  austritt.  Datf 
©efdjnucr  (Cl'clmior),  Jpauptfcfemuit  einer  bürgcrlld)  ©eflclbeten, 
infofern  e$  nid)t  autf  bloßem  @d)  nu  er  r  lernen,  fonbern  autf  einer 
filberncn  vor  bem  $mftla$  viele  ©änge  madjenben  Äettc  nebft  ber= 
gleldwt  ©cbnüerfteften  unb  @d?nuerf;agfen  befielt.    „Der 

fd)IUirer,   zonamis."    Voc.  Cgm.  644.  f.  249. 


fdjuareben,  wie  bd)b.,  (cf.  fdjnarren).    Der  ©ratffdjnardKr 

(9(0pltfd)),  bie  ©radfdmepfe,  ber  ©djnarrvogci. 
Die  ©ebnord),  f.  ©d?nur  (nurus). 
fd)nurd)ctu  (U.9J?.),  f.  fd)nurfeln. 


fdjnerfen,  d.  ©p.  jufammcnjieb,en.     „©miegen  unb  fnerffen 
vor  vordjten  ftdb  begunben"  (bie   belagerten).    J^ornecf  c.   247. 

„^ifamine  fnirfit,  conlrahet"  (os  suum  iniquitas,  3">b.  5.   16), 
gl.    i.    31().       „J  i  r  f  n  i  r  f  1 1 ,    oheoecabit"    (vultuin    nequitia, 

Erdosiastic.  25. 21).  gl.  i.  350,  (Wag,  iucnu  bie  formen  fd)Harpfen, 


496  ^cfytturf        (Scharf  —  ©cfynaif 

fd^nutfett,  fd?nurpfen  eine»  ©tammeä  ft'nb,  ein  Slblautwerb  ges 
tuefen  femt).    'JBrgt.  a.  fd?nerren  unb  f djnurren. 

fcfcnurfen,  fc&nurfeln,  ein  fdjnutf  en,  fid)  eingeben, 
fcfcrumpfen.  ,,*S5itI  gleich  ber  Wagen  ein fdjnurfen."  <p.  ®an$lpr. 
®er  ©cfcnurflfng,  unanfe&nlicbe  qjerfon.  ©.  fd?nerfen  unb 
fd>nurpfen.  fd)  nur  fein  (U.9J?a»n),  ble  2uft,  ben  SHol? 
burd>  b(e  9?afe  sieben.  ©.  fd?nurfeln.  „<?r  war,  mit  2aub,  ein 
©  ebnorfejer."    £efellober. 


f  d)  h  a  r  f  e  l  n ,  fd)narcr>ew. 

fcfcnurfeln,  fdjnürfeln,  a)  guft,  9?o6  &i>rbar  bnrd)  bie  9lafe 
Rieben;  fdmarcf>en;  burd)  bfe  9cafe  fprecfcen  („fd?  nur  fein  ber 
Jranjoö");  fdmufcln,  umöerfucfeen.  b)  fd}rumpfen.  £>fe  ©d) nur- 
fei, uerddjtlfd? :  alte  Sßetbäperfon ,  Ul.  fnorfinn,  rugosus  (cf. 
fnerffur,  rugae,  alfo  ülblautuerljdltnljj). 

fcfcnarpfen,  fdn'umpfen.    @.  febnerfen  unb  fdjnurpfen. 
<Der  ©djnerpf  (£eppe),  ber  "Bacbtelfönfg.   «8rgL  ©d)narj. 
febnurpfen,  cin^  §  ef  a  m  f  d)  nur  p  f  e  n,  ftd?  in  engern  (Kaum 

äufammcnjfeljcn ,    fdrmnpfen   ( fdjiueb.   f  n  d  r  p  a    unb   f  n  o  r  p  a ). 

@.  febnerfen.    3M3  ©djnurpfleln,  bai?  an  ©deren,  2Burftcn 

unb  fcrgl.  unterbunbene  gnbe. 


$er  ©djnarj,  ber  ffiadjtelfonfg,  rallus  Crcr. 

©er  ©d)uorje«/  f-  ©ebnoßen,  tpclebec?  vielleicht  fo  s»  ergdnjen- 

fdinurienrgerab,   f.  ©  *  n  u  e  r. 

®ie  ©c&naifen  (ScWaaf-n ,  phif.  Sclinaasna~) ,  a)  Sganmrehv 
lülebc,  ©tdbdieit,  ©troljbanb,  ©dmur,  gaben  unb  brgf.,  woran 
mehrere  gleichartige  ©fuge  jum  SBerfttttf  ober  ©fbraud?  befeftigt  ober 
anfgereibt  finb  (Itfl.  fnctä,  ramus  arboris;  paxillus,  agf.  fnaiv 
voru,  ödnabräcf  fnefe,  ©toef,  an  weld>em  Im  ©ebornftein  ftleffcb 
jum  n?dud)ern  aufgefangen  wirb).  2im  ofteften  bort  man  bep  Untf 
o~  Schnaaf-n  Zwif'ol  —  uemlfcb,  eine  gcrolffe  ^abl  jtoiebel  an  ei- 
nem ©trobbanb.  ©.  ©ramm.  ©.  498.  «Ben  Jpornetf  @bron.  cap.  687 
iffc  ble  Oiefce  von  „©natfen  vontyevl."  (2$  finb  anberwdrttf  wol  viele 
anbre  ©Inge  auf  dbnlidie  2ßeffe  jufammengefafjt  worben,  3.  <8.  ftifebe. 
„VI  f  n  e  f  a  s  anguillarum."  QJogt  Monuin.  inedita  11.  (35. 
„LX  fnefe  anguillarum."  si[nfon  03efct?.  b.  b.  ganbw.  H.  361. 
,,111  el'cnafas  nonougarum."  .Sinblfngcr  5Bentr.  II«  143.  139. 
cf.  Dufre*ne.  «ßermutblld)  würben  gcw&bnlicb,  20  ©tücfe  alfo  ju= 
fammengereibt,  weswegen  im  JpoHdnb.,  £>dn.,  ©cfeweblfcben  fnetf 
aud)  für  eine  3«I)f  von  2u  (fonfe  im  ®entfd)en  ©Hege  genannt) 
iiblfd)  geworben.  ^»>ra  fnefer  (wie  bie  granjofen  quatre  vingts) 
fagen  f*n>eDlfd?e  dauern  für  so.  gagerbring  I.  1 1,  §.  11.    M  Hielbe 

über- 


^cfynat  Ctynait  497 

Überhaupt,  a'  Scbnaof'n  Leut,  Hofs,  Bäm  etc.  «Beo  21».  Qt)V.  168 
ftebt:  „©igengaft  trat  aud>  in  ben  (rool  bie)  ©djneffj  unb 
figtffird)fart  be*  römlfdjen  volcf*  beredt."  33ep  OMnroalb  ift  bfe 
„©djnelj?  ©ebndee;,"  eine  3«m  9Jogeffang  andgebaueue  2Öatb:2llIee. 
jwbfcbnalflg,  adj.  unb  adv. ,  in  aroe»  neben  clnanber  Uufenben 
Oteinen.  gefdjnaiflg  (giclmaoü',  gfdmaazi'),  gerate«,  fdjlanf,  ge= 
(*[ad)t.  23rgl.  ©cblaitf,  etwa  role  fefcon  in  ber  a.  @p.  fliumo  unb 
fniumo  für  einanber  gebraust  roorben. 


ftatf  ©efd>n«ttcl,  abfalle  »on  ©pelfcn  ober  anbern  Singen,  quis- 

quiliac.    ©.  ©efdjnottel  unb  ©efcbnaltel. 
ftbnattern  (fchnädo'n),  a)  wie  befeb.,  ali  ble  ©antf.    b)  ttappew. 

Mi'  fruiit,   das  I  älln  fchnädo*.    c)  füg.:  plappern,  fAroa&en. 

5Me   ©dntattern,   <p(aubermaut,  verdAtHd?:   9}?aul  überbaupt; 

plauberbafte  <J)erfon.  Du  Scbnäda'n  du,  muoft  übaräl  dei~ 
Sclinäda'n    drin    häbm  !     3Me  ©djna  tter  '  b  Ü  dj  fett  (Schnäda*- 

bicJifn),  febmaftbafte  <perfo«. 
fd) naiten  (fobnaatt'n) ,  (nadj  ©ramm.  §.  956.  VI.  pom  ülblautperb 
fdmelbcn,  ro.  nt.  f.),   a)  bebauen,  bcfd)neiben  eine  Jpede,  einen 
2öelnflocf,  einen  ©aum.    „fdtHalttcn,  putare."  Voc  v.  1618. 1429. 
„glfneittt  uulrbit,  putabitur."    gl.  i.  265.    „g  t  fnef  tote* 

(oliboume?) ,  tonsae  (olivae)."  Georgic.  III.  21.  gl.  i.  726. 
„gtfneltoter  0  (gartun),  rasae  (vir^ae)."  Georgic.  II.  358. 
gl.  i.  72.  b)  {(ein  baden  ober  bauen  (ib  gefuelten,  coneidam. 
9cotP.  88.  24).  ©raflad)  ober  Sdcbfen  fdjitaitcn,  £ann  =  ober 
Sl&tendfle  ju  ©treu  fleiit  baden,  „^aö  fietne  OieifacbbolJ  abbauen 
unb  fdjnatten."    Mr.  2bb(.  XVII.  95. 

,,Kao~  Daclifn  derf  I  a  niiria*  zfcbnaatfn, 
Da  liam  glei'  dac  Fortfar  ins  Haus."  Sieb. 
fd?naitcln  (fehnaotln  unb  fchnaadfo),  wtxi  fä>  naiten.  2>er 
©djualter,  fa tuertformige^ Keffer,  Oielftg  Kein  ju  bauen.  ,,©d?ttait= 
»fett  vel  |d)uait=mcffer,  falcaatruin."  Cgm.o49.  fol.  555.b  Q&i 
©Analt  (Schnaait,  3Slltf),  Oiell'ig,  jum  Äletnbauen  beftlmmt  ober 
fdjon  fieln  gebaucn.  25a ö  ©cbnaltbcu  (piller tbal),  fcbledjteö  Spnu 
35a«!  ©efd)natt,  ©efcbnaltel  (Gfcbnaadl) ,  ©efcbnattfcl 
(Gfclmaadfl),  ©cfcbnaltelroetf,  jerfdmitteneti,  jerbadte*  £>lng, 
befonber*  ftlelfd),  SJungcn  unb  (Singeroelbe,  jur  ©peifc  bereitet.  9lb= 
fdile  vom ©cb naiten,  ©dmelbe«  unb  uon  jeber  anbern Wrt,  quisquiliae. 
Qai  ©efdjnatt,  Oielbe  oon  ©prenfeln  unb  Sobnen,  jum  2Sogel= 
fang  aufgehellt,  £>ol)uenftrld) ;  urfpr.  rool  ble  ju  biefem  Jrocd  autf* 
gebauene  aiüee.  „«ttbfdjnatttacb,  vibex,"  Voc  ».  1429;  a.  ©p. 
aflteita,  sarmentum. 

gefcbnaittlg,  für  ben  Bergmann  iefd)t  ju  bred^en,  ^u  gerofntten. 
„<ffio  bie  Arbeiter  ain  gefdjnalttig  geburg  treffen  ober  aln  feil 
erraidjen."  2orl  Q3crö=0ted?t  p.  26 1.    3»n  Cgm.  593.  fol.  H5b  ftetjt; 

<Sd)m<:ü<x'i  53atKrifcf?c?  «Dörterbuc^,  III.  %b,  3  i 


498  (Steint 


„Wärmet  \ui  ein  f&nafttfger  (im  Cgm.  329.  f.  89  ein  atmar) 
matt." 

Set  ©cfcnltt  (Schnld),  «Die  &d>b.  (a.  ©p.  fttit)  —  namcntlicb 
bie  ©etreibdrntc.  „2>er  fdjnfb,  ern,  messis.-'  aioent.  ©ramm. 
,,©anb  Sacobötag  im  fdjnitt."  /r3n  bem  rogfenfrtnfb,  in  bem 
fyaberfcbnib  unb  in  bem  baemat."  MB.  XXII.  461  ad  1431.  „Saft 
reibb  wabfett  onfj  binß  bem  f nite-"  ?D?attf>.  XIII.  30.  Cgm.  64.  f.  58. 
©d;nlttferiett,  ftcrien  ber  ©erld^ftellen  jur  (Erntejelt.  S.JH.».  1616. 
p.  20.    ©.  unten  ©dritter.  Der  Qiilwifjfcbititt,  93ocf- 

fcbnltt,  ©urcbfdjnitt,  oljngefdbr  8  30II  breiter,  gerabe  fortlaufen- 
ber  ©trief;,  in  welkem  man  juweilen  bie  Spaime  bei  auf  bem  ftelbe 
ftebeuben  ©ctrelbeö  beoläufig  in  ibret  Sttitte  wie  abgeführten  ftnbet. 
<£i  rubrt  biefe  (grfdjeinung  rool  »on  ben  5Kel)en  ber,  bie  auf  ifjrem 
©ang  ju  bem  <piaf$e,  wo  fo  3unge  fe$en,  fcte  ibnen  in  bie  Qtugen 
fteebenben  öftren  abjubeiüen  pflegen;  ber  gemeine  «JJfautt  aber  ijäit  ft'e 
l)ie  unb  ba  für  ein  2Öerf  bei  SBofen  ober  tteibifeber,  mit  bem  ©atan 
unb  feinen  .ftuitjten  vertrauter  9iacbbam.  ©.  I.  £&.  @.  151.  168. 
SDfeberer  in  ben  leg.  Baiuvar.  fcit.  XIII.  cap.  VIII.  gjnmerf.  b.  glaubt, 
ba(5  ft'd)  b!c  ©teilet  ,,Siquis  messem  alterius  initiaverit  apud  male- 
ficias  arlos  et  inventus  fuerit  cum  XII  sol.  componat  quod  atan^ 

fearti  dinmi1'  auf  eine  dbniiebe  @rfd)einung  begebe.  2>er  (?llen- 
fd)ttftt,  £ucd>fd)nitt,  ber  $>erfauf  pon  £ud)  unb  Seinwanb  ic.  im 
Äleinen.  2.0i.  ».  1616.  f.  616.  619.  ©.  oben  (©ewanb)  fd>nelbcn. 
2)et  unb  bie  ©dritten  (SchniJn,  Schni'n),  Slm.  bai  ©ebuttt- 
Uin  (Sclmidl,  Schni'l),  aud)  »Ol  bie  Schnidl  im  Sing.,  bie  ©dmitte 
(a.  ©p.  fntta,  bucella).  „©ulbin  Schnitten,  33rotfued;le,  arto- 
laganus,"  Voc.  p.  1618;  t'.acb  £aj}i'*  ©atift.  VI.  259.  262  ftnb  im 
b.  üßalb  gulden.i  Sclmidln  breite  ©emmelfdmttten,  bie  in  abgeklopften 
etwas  gefaljenen  dnxn  getrdnft  unb  in  ©efcmafj  gebarfen  roerben. 
2öen  man  fetjr  ebren  will,  pflege  man  mit  güldenen  Sclmidln  unb 
Sßranteweirt  ju  bewirken,  „ein  tyalbe  ©cmelfcbnibl  10  fr." 
€omobie  p.  1724.  2W  ober  bie  ©uppen=Schnidl.  0?.OX. :  2)urct) 
bai  neun  a  neunzgiit  Suppmfchuidl  befreunbet  fcpn.  2)ie 
•©upp  enfchnidl-^r  eutt  b  f<r>a  f  t,  weitläufige  QSevwanbtfdjaft. 
fcbnitteln  (fchnidln,  fchni'ln),  in  bünne  ©ebnittefcen  fcbnelbcn. 
s  Brod  auffchnidln  jur  ©uppe,  aud)  WOl  metonttttt.:  d*  Suppm 
auffclinidln.    on  aufg'fchnidlte  Brodfuppm.       2)*r  @ d)  U i 1 1- 

Otrjt  (2.9*.  p.  1616.  f.  587),  G&frurg,  ber  Stein  unb  93ru*  operiert. 
©.  ©d?neib  @.  487.  3er  @d)nltt^lo^,  ber  au«  ©ägebdumeu 
ober  a\xi  Brettern  bcftel)t.  2.0t.  p.  1616.  p.  764.  35er  @<f>nittleter, 
©Quittung,  junget  männliche*  «pferb  ober  Oiinb,  bai  nacr?  bem 
93erfct)neibett  noch,  niebt  ganj  beil  ifr.  „©^nittling,  juveneus.'1 
spraf*.  Hai  ©djnittling  =  Ciennettb,  Otcnnen  mit  beriet»  spferben. 
©er  ©cbntttliug  (Schni'lin'),  toai  ber  ©cbnttt^laucb,  (Schni'la'j. 
3n  ber  a,  ©p.  fnitiiing/  sarmentum,  palmes. 


<5cfynit  499 


Dct  ®$nfttet  (Sclmidoc),  wie  &*&.  (a.  @p.  fnfratl).  2tuf  bie 
,3ett  ber  kernte,  bie  erfreuiidjfle  für  ein  acferbauenbeö,  wie  bei'  iperbft  für 
ein  weinbauenbeö  Sanb,  war  bie  große  3ftel)rjaf)l  ber  iBevülferung  früher, 
ba  noa)  nidjt  aud>  ber  9}af)rflanb  ba»  aanje  Jaljr  Ijinburd)  ber  ©enuüfudjt 
fratt  gab,  »vaö  bie  Jreuben  beöXanjeö  betrifft,  fjauptfadjlid)  angeiviefen; 
eine  bebeutfame,  waftrljaft  nationale  Jeyec,  ju  wetdjer  fid)  (f.  Schnitt; 
ferien)  gfeid)fam  amtlid)  aud)  bie  l)o()ern  Stanbe  eingraben  faljen;  ob.- 
fdjon  freplid)  aud)  biefe  SSoltvtuft  manchmal  von  oben  fyerab  ju  engljerjia 
betrautet  wurbe.  £ter  2lrtitel  98  beö  2lmberg.  @efal*bud)3  v.  1554  will, 
,,bafj  fein  23urger  feine  ©djnitter  unb  ?lrbeiter  mefjr  mit  Srumeln, 
^feiffen  unb  Seitenfpiln  herein  in  bie  ©tat  unb  barauöfürn,  unb  folgenb 
Stbenbta'nj  mit  ifjnen  anfangen  unb  ftalten  feil."  @o  wirb  in  einem 
bapreutifdjen  2lu»fd)reiben  v.  1652,  bie  Mbfdjaffung  ber  fogenannten  Q3it; 
fdjnibter  betreffenb,  burd)  bereu  ©djwelgerepen  ber  Sabbatf)  entheiligt 
werbe,  gerügt,  „bafj  an  Sonn  s  unb  Jepertägen  fowof)l  bei)  fyellem  Xag 
afö  näd)tiid)er  OCeite  unb  9J?onbenfd)eine  93 1 tfdjnib ter  meifient&eilö  von 
lebigem  ©efinbe  angeftcllt  werben,  benen  man  nad)  vollbrachter  2lrbcit  <JlT*n 
unb  Xrinfen  geben,  unb  einen  Xanj  galten  mufj,  bei;  welchem  eine  ganje 
-ntadjt  ein  3aud)jen  unb  Oefdjreo  verübt,  unb  grofse  Wergernifj  gegeben 
wirb."  3tT  ben  verfd)iebenen  Vocabulariis  Ex  quo  beö  XV.  §&$£(}.  wirb 
celeuma  erklärt  aiö  canticum  nautarum  sive  mcssorum,  quum  col- 
lectis  frugibus  fit  eis  convivium.  Unb  auf  fotcfye  e&malö  übtidje  Sd)nit 
tertdnje,  Sdjni  tterl)up  fe  (vrgf.  £upf  II.  Xf).  S.  222,  £angaus 
II.  480,  Siben  Sprung  III.)  bejieljt  ftd)  benn,  wie  e»  fdjeint,  aud) 
ber,  weil  er  nidjt  meljr  au»  ber  Sadje  feibft  ga«j  ffar  ift,  burd)  ein  ge.- 
wiffeS  Spielen  mit  ben  üauten  (»rgl.  Mila'mala'  XI).  H-  S.  56  7)  nad)  allen 

•    SSocafen  variierte  auöbrucf: 

i>a.ö  Sdjnitterljüpflein  (Schnida'- ,  Schnada'- ,  Schneda'-, 
Schneida'-,  Schnoda'-,  Schnuda'-hipfl) ,  af»  metonmnifdje  ^Benennung  für 
ein  furjeö,  auö  einem  ober  jwei;  SKeimpaaren,  jebenfallö  au»  vier  2lbfd)nit; 
ten  ober  feilen  befieljenbeö  ^iebdjen,  ba6  nad)  geiviffen  lanblauft'gen  Xanj: 
melobien  gefungen,  unb  häufig  vom  Sänger  ober  Xanjer  au>?  bem  Stegreif 
gebidjtet  wirb.  Sie  fommen  aud)  unter  ben  Flamen  Stück-1,  Schnadoc-, 
Schncda'gangl ,  Schnäda'hägng ,  Schleifer:,  Sri)  tum  per:,  Sdjnappert, 
odjelmen.',  Sdjum  per;  tf  eb  f  ei  n  2c.  vor.  £ie  meift  fefjr  einfadjen 
Xanjmelobien,  auf  merdje  biefe  £iebd)en  gemad)t  finb,  fommen  bei)  aller 
übrigen  2(bwed)fe(ung  gewof)iilid)  barinn  überein,  bafs  ffd)  von  jebem  feiner 
bei;ben  XDeife  (weldjen  bie  ^ersjeilen  entfpredjen)  ber  crfle  Xaft  im  Qlceorb 
iti  ©runbtonö,  ber  jwepte  unb  bn'tte  in  bem  ber  Dominante,  unb  ber 
vierte  wieber  in  bem  be»  ©runbton»  beivegt.  <B3o,  bem  fed)^fü§igen  ($ev6 
entfpred)enb,  jeber  X^eil  auö  6  Xaften  befteOt,  »viebet^olt  fiel)  geWLH)iilid) 
viermal  bie  Keifte:  ©runbaecorb,  ©ominantenaecorb,  Orunbaccorb-  25od> 
gibt  cö  aud)  weniger  einfache  Sd)nitterftüpfleinmelobien,  bie  aber,  meljr 
von  ber  eigentlichen  f?unflmufif  auögcfjenb,  öfter  btoö  gewiffen  ©egenben 
unb  3eiten  eigen  finb.    «proben  fotdjer  6ing(tücfdjen  finb  gegeben  ©ramm, 

3t  2 


500  ©d)nit 


6.  457,  454,  465,  468,  471,  492,  551,  547,  557.  3««  %  1850  ift  POn 
einem  ORüngntr  ÄünfUer  (Qf.  5Jtut«uti/er)  eine  eigene  Sammlung 
lithographierter  «Blätter,  berlep  baprifd>e  @ebirg$liebdjen  mit  «Noten  in  bilb; 
tieften  (Jinfaffungen  entl)«.rtenb,  erfeftienen.  ©.  a.  £ajji  Ftatiftif  I.  402, 
bie  «Wündmer  .Seitfdjr.  Qlurora  ».  1828.  N°.  45,  gjlone'ö  £!ueflen  I.  ©.  165. 
£)iefe  Siebdjen  bto$  al$  leiste  abgebrochene  SebenfJieidjen  einer  roeitanb  »otter 
ftrömenben  SiolHtynt  betrachten,  Ijieße  rool  if)re  «Katar  unb  «Beftimmung 
»ernennen.  2Benn  bie  au$  ber  ä.  6p.  ato  3leigen  unb  Xanjiveifen  auf  unö 
gekommenen  fiieber  in  ber  Kegel  längern  atftemö  ftnb,  fo  ift  barauö  faum 
ctivaö  anberö  ju  fdjließen,  at6  baß  man  bamafö,  ivie  jeljt,  nur  formelle 
1Md)terfd)bpfungen ,  nidjt  aber  aud)  bie  furjen  formlofen ,  jebem  5l?unb  ex 
tempore  entfdjfüpfenben  gereimten  einfalle  be$  Sluffcftretbenö  tvertfj  gehalten- 
„C£ie  ritter)  banjten  unb  fprungen 
mit  ben  frautven,  unb  fünften 

ju  banj  manid)  ftübfdje  riet,"  l)eißt  eö  in  Xanbarioö 
unb  Jlorbibel  Cgm.  57  7.  f.  145"  Unb  fall*  aueb,  biefe  SUtter,  mie  biUig, 
etivaä  (tattlicfyereö ,  t>ornef)merei»  Ijbren  ließen,  fo  tvaren  mol  bie  gemeinen 
l'eute  mef)r  auf  bie  unvorbereiteten  (Fingebungen  ir)reö  £au6»erftanbe6  an- 
geiviefcn,  roetdje  ihnen,  freplia)  anbern ,  bamalfgen  Xanjmelobien  angepaßt, 
gewiß  nid>t  gefehlt  (jaben  werben.  Qi  foflte  mid>  wunöern,  wenn  nid)t 
ettvaß  ber  2lrt  märe  ber  im  Wündjner  Cod.  Teg.  ioos.  fol.  iub  bem 
tateinifefoen  l'iebeSbrief  eineS  «Ucäbdjenö  eingefügte  ©prud) : 

„35U  bift  min,  ib  bin  bin,  be£  folt  bu  getvifj  fin." 

„£>u  bift  befloffen  in  minem  fterjen." 

„SSerlorn  ift  baj  fluüellin,  bu  muoft  od)  immer  barinne  fin." 
QDie  fid),  am  '•Rorb.-Grnbe  »on  (Furopa,  ber  normegifdje  Q3auer  jur  ergefmng  feine 
furje  @tä»  ober  ©taoieöife  bietet  (£.  £allager  9?orff  Orbfamling),  fo 
ergießt  fid),  am  @üb:(Jnbe,  ber  anbafufifdje  M*jo  naa)  immer  lvieberfefjrenben 
von  ber  ©uitarre  begleiteten  <H3eifen  in  feine  funftfofen,  fdjtedjtge  reimten  Coplas 
de  repente,  beren  3nf>alt  unb  äußerer  «au  mit  unfern  Sdjnitterftüpflein 
bie  unverfennbarfte  2lel)nlid;teit  f)at.  <&  möge,  t>n  eö  ja  bod)  ju  öftren  ber 
baprifdjen  gefd)iel)t,  ertaubt  fepn,  f)ier  ein  paar  fpanifdje  ju  probucieren. 

Si  quieres  que  yo   te  quiera, 
Has   de  olvidar  a  quien  amas, 
Que  en  uu  corazon   tau  chico 
No  pueden  caber  dos  alnias. 

Encima  de  tu  ventana 
Tengo  que  pintar  el  sol, 

Y  mas  abajo  la  luna, 

Y  en  medio  mi  corazon. 

Asumate  a  eis   ventana, 

Y  echa  una  poca  de  lumbre 
Para  encender  un  cigarro, 
Por  no  perder    la  costumbre. 


©tfmot    ©djttut    ©d)nuet    ©c^na|    ©(fyttauj     501 


Mariquita,   da  me  un  beso, 
Oue  me  yov  a  confeiar, 

Y  un  besito  no  et  pecado, 
Si  lo  das  con  voluntad. 

lyer  me  ful  *  capucbinos 
A  rczarle  ä  Cristo  un  crtdo, 

Y  al  decir :  creo  cn  Dios  Padre, 
Diie :  creo  en  la  que  quiero. 

A  tu  puerta  cstamos  quatro, 
Todos  quatro  te  queremos : 
Dirne  niria  cl  que  tu  quicrcs, 

Y  los  demas  nos  ircmos. 

Ouando  quise,  no  quisiste, 
Ahora  que  quieres ,   no  quiero; 
Tu  no  querrifls  creer, 
Quo  mi   corazon  es  de  fierro.   — 

Mi  caballo  v   mi  muger 
Se  me  perdieron  a  un  tiempo  ; 
Que  muger  ni  que  demonio ! 
Mi   caballo  es  lo  que  siento. 


„befebnotten,  limitatum,  mafi  gegeben/  »ermefien."  Voc.  ».  1429. 
(Wod?  föroäbifö  unb  fcbnjcfjerlfcb)  genau,  faum,  fpärlfcfc.  „Sin  gefft= 
lieber  mcnfdj  foH  bcf<bnottenet  fein  in  jeftlfcben  gutem,  benn  tin 
roeltlfdjer.  Stbomaä  unb  «Uriftotele*  febretbent  gar  gnaro  unb  be= 
fcfynotten  ba»on."  ©eilet  v.  Äalfetfb.  cf.  6<berj  =  £>berlin. 
@.  fd>nob  unb  febn  leben.  3n  gnblfdjer'd  unb  Jpoffman*  $rag= 
menten  605  fre&t  fnottarllbbo  für  utilitcr. 

©a*  @efd)nottel  (fcbrcäb.),   ®effnbef.    ©.  @ef$  statte  (. 
2Jrgl.  fdjnob. 

@<r)nut,  febntt tcln  sc.,  f.  ®cbnub,  fcbnubeln. 

fdjnucten  (fehnu&ffn),   f(t)nufe(n,  tiefen,  fudjen.    Qllle*  nui-, 

bntd):  K.  fchnustfn. 


D«6  @d)  naß  lein  (Schnäzl),  (SJJ?.3nn)  ^meitj,  ölet*  (oermutblicb, 
In  SBejug  auf  batf  3lbfcbneiben).  fdj nabeln  (fchnäzln),  fleht 
febnetben,  fcbnißcln.  Datf  ®ef<bndßcl  (Gfchnäzl),  3erf*nit= 
tenetf,  Jerbacftetf,  quisquiliac;  OHfdjatJenb.)  £ecferet>.  befefenäljeln 
(bfchnazln),  fleincr  fdjnciben,  perturjen,  verringern;  fi'g.  befrltteln. 
(cf.   gl.   o.   347   fneßere,   sculptor;    i.   i22'3   fnejjnnga, 

segmentum). 

Die  ©ebnanjen  (Scbnauzn,  Schnauzn),  rofe  I)*b.  ®<t)nauje.  Der 
@<bn«ujbart,  au*  rwl  blo<  ber  @<bnauj  (Schnauz,  $fnu 
Scbnavfza.J),  ©djmirtbart.    5D«  ©ebnaußban,  thraso,  gloriosu» 


602      ©cfytieu^     ©cfjniS     ©cfynof     <&d)ta     ©cfyrat 

miles.  Voc  v.  1618.  ^J.  <procoptu^.  febnaujcn  (2lfd)affenb.  ton 
genolFenen  ©pcifen  ober  ©etranfen)  burd)  ble  'iftafe  l)craufrted)en. 
anfebnaujen  @lnen,  f&n  anfat)re».  fcfcnauälg,  anfabrerlfd), 
baftlg. 

fc^neu Jen  (fchneizn;  {$  ftfcneujet  unb  l)ab  gejdjnenfct,  aber 
nach,  ©ramm.  9.50  aud)  td)  fcbnlfj,  fyab  gefd>nt$en  —  ali  ob  ein 
2lblaut»crb  f  ebneren  ju  ©runb  läge)  rote  bd)b.  (a.  6p.  fnrtjan 
unb  fniijon,  HL  bep  SÖjorn  fntta  ft.  fni)ta).  91.21.:  febneujen 
einen,  ll)n  hintergehen.    £)cr  ©djneujbabem,  ba£  ©dmupftneb. 

2)er  ©djnifj,  a)  role  fidjb.;  3ipfel=,  «Blrnr,  Oiueben;  :c.  ©djntlj. 
25er  (Höfen--  ober  DtofeUfcbnlfj,  tsbfcfcnitt  »on  einer  2Mutrourfh 
b)  brolllger  einfatt;  febtaue  £uge.  £>cr  ©cbnlfjen,  roaS  ber 
©tfenltten.    fcfenlfjen,  fdjnl^eln,  role  hd)b.    Der  ©(bnlfcer, 

a)  4.  ©p.  aRllbfcbnifjer,  SStlb&auer.  „@tn  ©djnifcer,  genannt 
5Welfter  2lfm   »on  9J?und)en."    Ctbron.  bep  $repb.  I.  1S9  ad  1493. 

b)  2lrmbruftmacber.  grelb.  ©amml.  II.  120  ad  1592.  b.  2lnnalen 
1833.  p.  413.  Voc.  0.  1429.  @r  hatte  an*  ble  «Pfeife  ju  fpl^en. 
@em.  Oieg.  @[)r.  II.  167  ad  1513.  c)  gropetf  9J?efTer,  ©pdne  ju 
fpalten  ic.  35atf  2ibfd>nl^leln  (A'fchnitzl) ,  2lbfatt  unter  ©(beere, 
«OTcffet  ic.    gebfcbniljlg  (üifcbaffenb.),  frepgeblg. 

2)er  ©djnö&en,  ©tfcnua^en,  SBulft,  befonberS  »on  fetterm  glelfcfce 
am  Äorpcr  ber  £t)lcre  unb  SWenfcfeen,  gettftuef.  Er  hat  ganze 
Schnözn  auf  de'  Bruft.     Ganze  Schnoz'n  henlia't  äbo°. 


50 i e r 5 1 g ft e  ot>er  ©d&ta^c.  2l6t&eilung. 

forden  (l'chran),  (<pafaucr  2Balb)  foageln.  »s  hat  gfchra~t. 
Schräg  ©cblopen  pl. .  93rgt.  nad)  ©ramm.  §.  567.  aud)  fdjrdnen. 

2>er  ©cfcral  (Schraa,  2#mln.  Schraa-1,  Schrea-1),  role  bd)b.  ©ebrep 
(a.  @p.  ferei,  genit.  fereieä,  feretgeti).  2>a$  ©efebraf 
(Gfchrao),  l)d)b.  ©efdjrep.    35ad  gcntaln  ©efdjral,  ©erücbt, 

rumor  publicus.  Ts  Gfchrao  hem3\  £)et  2anbfd)ral,  bdtf 
ganbgefdjrat  :c,  2HIarm  burd)  ©ebrepen,  @d)lej?en,  2duten  :c. 
©cgen  Otduber  unb  Worbbrenner  „aln  ganbgefebrat  macben," 
„mit  bem  £anbfd)ral  auf  fein  tag  unb  nad)t.''  SWanbar.  7>aS 
.ftafjengefchrat,  @erld)t,  auä  Oieflen  jerfßtuttenen  glelfcbeS,  be= 
fonber*  .fialbäbratenä  in  einer  «Srütje  bereitet.  2>a*  ©d)ral=97ran(, 
©efd?ral=gj?aul  (Gfchraa-Mäl),  gjcenfd)  ber  Plel  ober  ftarf  fcbrelt. 

fchrao-malat,    adj.      gefcfcralfg,    adj.      „©0    er    CiUt    50ttt   S  C- 

fd)raljg  rofrt."  „Srunfene  ©dfle  roetben  gefdjralg  unb  fomen 
ju  dbrlegen."  Cgm.  632.  f.  35.  3S.  fdjralen  (oeraltenbe  9?ebcn= 
form  pon  f^reten,  f.  ©ramm.  §.  956.  VI.,  cf.  uuoft=fcteton, 


©djvai  505 

ululare,  «Kotf.  65.  2;  in  ©djroaben  unb  ber  €$n)els  gilt  nod)  Nö 
Jactttip  gefdjraien  einen,  lim  fd)repen,  meinen  madjen).  bc= 
fdjraien,  a)  einen  etneö  ©ingetf,  il)it  barum  laut  rügen,  an= 
f  lagen,  in  Übeln  öiuf  bringen  —  (aufer  bem  Partie,  praet.  nid)t 
ftdjer  ju  belegen).  De  is  ichcf  üboral  b-i'chraat  (berücbtigt). 
b.  2B.  „2)a$  SSurfeln,  fo  bld?  befer/rait  madjt,  wo  niebt  gar  in-- 
famlerf."  Dr.  gtftnbcrcr  1620.  p.  36.  „Uluf  ben  peinlicben  Üted)!^ 
tagen  gcbüljrt  bem  Änccbt  betf  ^tacijridjtet^,  all*  3(nf  läget  ben  UbeU 
tbätcr  au  bcfdjrcpen,  ein  ©cbrepgulben."  Ööirjb.  ^ent^örb. 
».  1670.  eben  bafclbTt, I)ci#t  cö;  2iuf  Slnfebrcpen  fonbetbaret 
flagenber  \j)erfmcn  foll  ntemanb  obne  beren  (Jaution  gcfänglitt)  an- 
genommen werben.  (;Jweifel()aft,  ob  biefe  'Jalle  wirflt*  jur  ftorm 
fdjrai  geboren),  b)  befdjraicn  ein  ^inb  ober  ein  ®tücf  &>tcl), 
et  bezaubern,  incantare.  bcl'chraat,  beaanbert.  Sa*  ^Ufebtai- 
Äraut,  Äraut,  wiber  bie  Sncantatfon  ju  gebrauten,  j.  58.  Staclns 
reeta,  Erigeron  acre,  Antirhinum  alpinum,  nad)  3^'afeE  aud) 
SoldaneHa  alpina.  perfebraien  einen,  a)  Ü)n  in  üfceln  Oiuf 
bringen  —  (geroobn(id)  uur  im  Partie,  porfommenb:  vo'i'chr.aat 
fci\  maclia").    b)  tpatf  befebraien  b). 

Die  @d?rai«t  (S*raict,  ©ebraieit,  ©djrcict,  @d)raut), 
(d.  6p.)  2Sorridjtimg ,  an  welcher  bie  „binj  jpaut  unb  £ar" 
gebente  Setbeeftrafe,  uemlid)  btö  Jpaarabfcbnclben  unb  tyeitfcben  poH= 
JOgen  «U  Werben  pflegte  (gl.  i.  519.  556,  Prudcntii  Pcristeph.  II.  100, 

VI.  35  fereiata  catasta,  ferciatun  eatast.-i),  atfo  wol  fo  piel  alö 
beutjutage  (Scbanbfäute,  oranger,  unb  in  58ejlebnng  ftcbenb  auf  bat 
2Iuöfcbrepen,  9Scrrufenober3nfamfercn.  „es  fcp'Stod,  ®d>raiat 
ober  ©aige."  2lugsb.  ©tbtb.  Cgm.  277.  fol.  91,  Cgm,  559.  f.  103. 
„@lai)en  einen  an  ber  ©djraiat,  anflapen,  abflauen  bei  bet 
©djraiat"  (töupr.  p.  ßrepf.  Oiecbtb.,  2B[tr.  58tr.  VII.  55.  59.  65.  66. 
70.  73.  77,  b.  2.0i.  Jpcum.  63"27,  Wündmer  «Stbt.Di.  Cgm.  27.  21rt.  75, 
Cgm.  559.  fol.  71,  2lug£b.  ©tbtb.  grelb.  17.  66.  ^7.  76.  105-107, 
spaff.  etbtb.),  parallel  ben  Formeln:  „Wan  fcblegt  ft'c  mit  muten 
an  bem  oranger.."  bajj  man  li>n  „bep  ber  Jribfaul  aufeblug." 
©em.  (Heg.  <2br.  ßA  1320.  III.  505.  (cfr.  „bie  ©trafr  ober  20111= 
fommenss faule  im  pudjtpautf,  woran  bie  ^ucptliugc  bep  ber  3fn= 
napme  ober  roeifer^  ju  ©djulben  hingegen  >I5erbred)en  mit  in  bie 
Jpöbe  gejogenen  Jpdnbcn  angcfd)loffeu  unb  gebunben, 
unb  fobann  mit  Strcicbcn  gejüdjtigt  werben."  55aprcut.  3«cbtbau(<= 
Oib.  p.  1733).  „einem  bie  fdpretat  erteilen,"  iim  baju  pcr= 
urteilen,  syugöb.  6tttb.  grepb.  ©.  47.  „2)a  ber  rirbter  niebt  ift, 
bet  pmb  wunben  riebt,  ba  mag  man  woi  alnen  fiefen,  ber  §e 
Mwt  »nb  je  bar  richtet,  baj  ift  an  ber  fdjtaiat,  e^  fep  in 
ftetett  ober  in  borffern  ober  in  marcfcti."  (2llfo  ein  >&(t  nieberer 
3nttebiction).  Otd)tb.  Ms.  p.  1455.  3n  Oiuvtcd}tiJ  P.  grepf.  Oied)t.- 
budj  (lebt  bai  @d}lagen  an  bet  6cbtaiat  auf  einem  2>iebftabl 


504  ©cfyret 

unter  12  dn.  W  auf  einen  von  5  dn.  ffiertfj,  ber  auf  öffnet'  ©traf}?, 
an  einem  tyflttg  auf  bem  gelbe,  an  @afj  in  ^Haften,  ober  an  gc= 
weitster  Stätte  begangen  werben.  Sie  3abt  ber  <S*liigc  gel>t  bitf  40. 
Sine  ©djwangcre  jebed)  „foll  man  an  ber  ©ebratat  a(<5  gefüg 
flauen,  bat  fi  betf  dnnbetf  baoon  ni*t  genetf,  mm  ba  wurb  ain 
fronen?  fei  oerlorn  vnb  ain  leib."  ein  &an&rc&tlfttt<fce*  £.01. ,  welcbetf 
für  blefe  6trafe  einen  £lebfial)l  jwiffflen  32  unb  62  dn.  porauefcfjt, 
läjit  batf  flauen  an  ber  fdjraiat  mit  65  <pfb.  «In.  abfaufen.  7>at 
reformierte  2  9*.  v.  lots,  inbem  et  Z\t.  IS.  2lrt.  7  auf  einen  Dieb* 
ftabl  oon  80  dn.  (föwarjet  97(ünje,  gleldj  obigen  32  in.  fjJcgenfpurger) 
bicfelbe  93upc  pon  63  <pfb.  dn.  ober  bat  ©eblagen  mit  (Herten 
ober  Ot « e t f) c n  fei?t,  erwdUnt  baben  nid)t  welter  ber  2?efilmnutng 
an  ber  ©tratst.  Qt  bat  jw«  no*  Jpcuman  ojurte.  p.  701  umer 
ben  ton  ifem  gefsmmelten  o|Tfrrcidj:bapr.  £ialeftwertern  „<£<braet 
SSüfjnc,  catastn,"  piellctdjt  aber  aueb  nur  aat  Qlften  unb  nlcfct  auö 
bem  geben.  SKenfgfrend  crfdjetnt  et  fdjon  früher  unübd*,  unb  betf= 
balb  entfrcllt  werben  31t  fenn.  „$?an  fol  pber  in  richten  mit  ben 
febrapat...  Der  wogt  fol  jn  an  be  fcr?r aigt  fdjladjen."  Cgm. 
522.  f.  36.  46.  „Da*  fl  (übrlftum  bi  ber  fdjrautt  abfeblügent  al* 
einen  biep."  Cgm.  6.  fol.  221.  Hat  21  bf klagen  oon  Jpaut  unb 
Jpar  ftbeint  babtueb,  bafy  et  an  ber  fdjraiat  gefcbalj,  ent  redjt 
infamicrenb  geworben  ju  fepn.  Waä)  bem  @tabtrecfct  pon  ene  de 
a°.  1212  (bep  Äurj)  foüte  ein  wegen  gewalttätiger  93erleljung  per-- 
urtfyelttcr  „geflagen  werben,  baj  er  verllet!  bawt  pnb  tjar,  »or  bem 
red>ten,  nldjt  ba,  ba  man  ble  beropp  fledjt." 

f  Cb  r  C  i  e  n  (fehrci'n,  J'clirei",  fcbrei'u,  fchreio"  —  audj  WOl 
fchroio',  fchruio",  alt  ob  ton  fajreuen  —  Praet.  cond.  fdjrclet 
unb  fdjrt,  fchrio,  a.  6p.  fdjrat,  pl.  febriren,  Partie,  gfchrrn, 
gfehria-n,  ür.  (£p.  gefdjrircn  unb  gefrfuelt),  a)  wie  &<frb.  («.  ®p. 
ferian,  fcrigan,  praet.  sing,  ferei,  ferai,  pl.  ferigun, 
fcMrun,  fcrfuun,  part.  gtferian,  glfcrtgan,  gifertran). 
anfebreien  i&nem,  ober  ben  einem,  im  9?crbepgcben  bep  tl?m  ju: 
fpreeben,  ihn  (Molen.  Ijerfcbreicn  einen,  ihn  berbenrufen. 
Cgm.  632.  fol.  67|  ftebt  fcfcreprcn  aueb  ftatt  febreien  (Infinitiv). 
,,3d?  man  bid)  berr  bet  fdjrapeä  ben  bu  fdjrlr  aa  bem  ebranfjc." 

Cgm.  73.  f.  12.     ,,3^  bati  gefcbricrCR  btej   bir,  rlamnvi   ad  te." 

Cgm.  Kit.  fol.  K15.  Cgm.  165.  f.  65.  ,,(it  febrire  feben  von  fern, 
er  bat  gefebriren"  nod)  in  ben  ?8i'geiiberamirafeln  v.  1679.  p.  73. 
166.  209.  „'ißfl  gefcpallet  unb  gefebrft  trarb  In  bet  tuniqt  m\iQt\)\it." 
J>elnr.  2;rl|tan  29ou.  5480.  „^eter  f:  über  ft  gefebrit."  Snrnep 
t.  ftantöcis  182.  b)  (^orbfranfen,  wie  in  ber  <£cbroeij  unb  jpellanb) 
roeinen.  ,,Sr  b,at  gcfdjreit."  befebreten,  a)  «nreben,  j.  05.  e\- 
nen  Gelaunten  auf  ber  ®affe;  b)  anrufen  in  ber  Slbfitbt,  2drm  in 
macben,  j.  93.  einen  Dieb  eber  perbd(btigen  Sfflenfdjcn.  „Da  bc= 
fdjrap  jim  £crjeg  gubrolg  (am  ^ifC  vor  bem  Äönfg  nnb  anbetn 


©cfyro  ©djjveifc  505 

dürften  für  einen  Nduber."  Gljron.  bep  ßrewb.  L  133.  ein  «utf= 
gefommenetf  $euer  bcfd?rcietir  barüber  2drm  madien.  „2Bo  ober 
bic  Oioptvdcfctcr  ben  fuorn  2ßolf  an  einem  «pferb  auf  bet  9cact)tn>aib 
»«übten)  ©djaben  nit  befd)tiren."  9torbac!;er  gftaft  Ms.  cf.  b.  2.0t. 
Jpeuman  opusc.  77.  c)  ein  Äinb,  ein  ©tuet  2>fel)  befristeten, 
burd>  2inrcbc  cerjaubern.  d)  in  Übeln  Oiuf  bringen.  ©,  oben  He 
ßorm  befeferaien. 
fd?ro,  fiel)  fdjrdb,  ©.  509. 

fdjreiben  (fclircibm,  Cond.  fdjreibct  unb  fduib,  d.  ©p.  färalfc, 
Partie,  gefebri bcn),  wie  bebb.  (a.  @p.  feriban,  fcrelp,  feribun, 
gifcrlban).  @r  la^t  0*  J^ectmair  febreiben  (£>•£.),  fen|t:  er 
fdjrefbt  fiel)  £.  Stn  befUmmtcr  ®ei"cblccbt$  =  ober  ©djrefbname  er* 
fdjeint  manetem  fct>Ifd?trn  2anbmann,  befonberrf  einem  folgen,  ber 
nie  fd)reibcn  gelernt  (aud)  im  3.  1835  gibt  e*  bereit  nod)  genug), 
erjt  uor  feinem  «Pfarrer  ober  Beamten  al«  etroatf  nldjt  entbebrlidjei*. 
angefdjrfben  Opübnrr  ©aljb.  418),  lapplfd),  albern.  befdjretben, 
«■»)  ro!c  f)d?b.;  b)  acrfdjtlicl)  nlcberfdjreibcn,  »erjelebnen,  eintragen; 
c)  pcrfdjrclbcn  eine  2Daarc.  überfdjreiben  einem  ctn)«tf,  tt  ll)nt 
fdjrlftlid)  übermacben,  fenben;  —  Clncn,  ibn  feinen  'ißorgefc&ten 
fcfcrlftlfd)  benuncieren.  v  er  fd>  reiben  (a.  ©p.),  niebcrfdjrelben, 
fd)rlftlid>  auffeßen  Cef.  »crlefen  für  ablefen).  „Wllctf  b<xt  an  bem 
brlef  »erfd?rlben  ift."  Urf.  p.  1360  et  pasiim.  „Satf  wollet 
nni  bcn  bem  5?oten  perfdjriben  rciffen  (äffen. "  ,,<5wrc  pcr= 
fdjrtbene  Antwort  taflet  untf  ivffTen  ben  bem  33oten."  Ar.  2bbl.  I. 
n.45adi43i.  %>a6  ©djreibbolj,  Jpolj,  bat  aufi  ©taattfroalbunr 
gen  gegen  Erlegung  ber  £arc  abgegeben  i»lrb.  9J?«icr  $orftjcitfd)r. 
Der  ©  d?  r  c  l  b  c  r,  wie  &d>b.  (a.  ©p.  f  c  r  f  b  d  r  i).  Der  ^  a  n  j  c  U 
febretber  (d.  ©p.),  roaS  beutjutage:  (Janccllfft,  &anjfenfd)teiber. 
M.  2bbl.  XII.  275  ad  1489.  35er  obrlft  ©djrcibcr  (d.  ©p.), 
tfanjlcr?  „«Por  untt  ober  ur.ferm  obrfften  ©cfcreiber."  MB.  X. 
48i;  ad  1515.  Der  offen  ©Treiber  (d.  @p.),  notarius  pirblMis. 
Jlr.  2&M.  I.  171.  Der  ©  tu  cl  febr  et  b  er,  ©Treiber  bet)  einem 
9-tbpocatcn;  ber  für  Dicrtttfpartepen  Sluffdßc  maert  ober  abfdjrelbt, 
ebmaltf  aud?  <precura?or,  Wcmorlalifr,  ©upplfclft  genannt.  (5(ue 
befonbre,  jlnnll*  jatjtretrtc  klaffe  ton  Honoratioren  auf  bem  2anbe 
»wirb  burd)  b?e  ©Treiber,  Ober^,  Wittcr  =  ,  Drittel-  unb 
2ld)tcU©d>reiber  ('rote  fid>  23ucber5  tfaftcncrcmpel  auflbrücct)  gc^ 
bittet,  bie  jcbo*  »on  bcn  ganbrtdjtern  ober  Oientbeamten  nur  privatim 
nnb  nid?t  al^  ©taatebiener  angeheilt  unb  bejablt  ftnb.  Xrtppel: 
f  d>  r  e  i  b  e  r  ober  a  l  n  faltige  9Jad)fd)reibcr  nennen  Od)  autf 
S5ef*eibenl)cit  bie  ©ebreiber  ber  Cgm.  224.  (f.  81.)  unb  605.  (f.  132). 
,,3«lfd)rciber  ber  2lrfclei)/'  q«»  ballistariis  persolvit  Stipen- 
dium. Voc.  ».  1618.  9)?and)e  frühere  gute  beutf*e  SBilbungen  von 
f^reiben  feaben  einer  peweljmern  franjöft'fd^en  Jorm  <pi<>^  gcmad)t, 


506  ©c^racf  ©cfyvetf 

3.  «8.  ©Cgenfcfjteiber,  iefjt  Controleur  (Kuntaler),  @d)ietb- 
ftuben,  jcfjt  Bureau  (Biro,  -u),  ic.  2>er  ©djretber-ling,  (»er= 
ädjtltd))  ©Treiber.    @.  ©djrift. 


35er  ©djratf  en,  ber  ©dsreden.    ©.  aud>  ©Briden  unb  ©ebrotfen. 

ö e f cf?r a cf Ig ,  adj.,  [cid?t  ju  crfd?reden.    ©.  aud)  gefdSredlg  unb 

gcfdjridig. 
ftfcr  ade  In  (D.W.),  im  ©eben  ftfränfen,  gcfdjränfr  geben.    (93rg(. 

if[.   ffteifa,    labascare,   divaricarc;    bodj  nrtf)CC  liegt  WOl   fd>rä= 

geln,  w.  m.  f.). 

fd)reden(a.@p.),  fpringen  (a.©p.  ferecefcon,  praet.  fcrecd>ota. 
Cgm.  17.  f.  10  „feferedjft  ttno,  exultate  ei"),  „ein  feferedenber 
fdjuf."  Cgm.  734.  f.  40.  „Sßie  man  einen  febredenben  ©dmfi 
machen  fol,  wann  bet  fc^uö  t>on  ber  bücfcfcn  fert,  tas  er  über  bunbert 
fprlng  tbut."  Sfn&ang  jum  9?egetiuä  t>.  1529.  (cf.  ber  J?enfd?red, 
d.  ©p.  aud)  Jpaberfdjred,  9)?a ttfdjrcd,  Jpeu.-fpringcr).  2>er 
©djreden,  a)  wie  l)d?b.  b)  (©aljfubwefen)  gröbere  erbige  £&cil?, 
reelle  ftcb  in  ber  SBdrmpfanne  <vu$  ber  ©ole  jn  SBoben  fefeen,  spfän= 
nenjteln.  gort  S8rg.9i.39l.  „&n  paar  ©djredftfucl),  auf  bem  @lö 
ju  laufen"  in  <5&rtjh  $eutfögerl  ftacfefoii  1592.  Cbm.  2042.  f.  85. 
Slam.  fdjrfden,  färeiten. 

berf<ferecfen  —  (I  do'fchrick,  bi~  do'fchrockjf),  nie  l)(t)b. 
erfdjreden,  verb.  neutr.  ©.  berfcbricCen.  febredbar,  adj.  unb 
adv.,  febredüd),  furchtbar.  gefdjrcdig,  adj.,  Iclcfct  erfäredenb. 
©.  gefdjradig  unb  gefdjridig.  febreden  (Sinen,  a)  wie 
bd)b.  —  urfpr.  wol:  ibn  fprlngen,  auf--,  fortfpringen  macben  — 
(a.  ©p.  fereceban  -  praet.  feractun  maditen  Ue  spferbe  fpringen. 

gl.  i.   550.  S07.     Prudent.  Peristepli.  XI.   107.     Aencid.  XI.  610. 

cf.  9c0tf.  51.  6;  54.  10).  ©Id?  fd? reden  r>or  etwa*,  fii>  bavor 
entfeßen,  fpau.  sobresaltarse.  2>k  Tictven  fdjreden  am  5uji, 
am  3lrm:c,  Um  ein  wenig  cerfeaueten,  »arenfen.  ©fd?  juni  armen 
5)?enfd;en  fd) reden,   ftarr  werben?    Ge  net  bo  da'  Nacht,  wen/t 

a"n  fuirengo'  Ma"  fagfr . ,  kuntit  de  f  o"  n  aorma"  Mc'fcli'n 
fchreclio*.  b.  SB.  b)  febreden  bur#  23englepung  von  faltrm 
bic  in  fod)cnbem  2Baj]er  fccfinblicbcn  grbfen  (Ä™-afs),  bamlt  ftd)  bic 
hülfen  leid)ter  ablöfen  —  in  gleid?em  Jallc  Ue  Mbye  GSnoben  ober 
Änobel),  bamit  fic  loder  werben.  Sagegen  ftütet  man  fiä,  mit  gar 
faltem  SSaffer  bic  j*äöne  ju  fd)  reden  —  wo  überall  ber  3?cprijf  bei 
©pringcnmadjcnS  ju  ©runbe  ju  liegen  fd;eint.  5Jietou»mifc&  wirb 
bann  aud)  l)eipeö  SSaifer,  f>ei^c  ©tubenluft  für  ft$  burd)  Q3enfeßung 
fältern  Grlcmentö  gefdjrcdt.  gefdjredt  (gfchreckt),  adj.,  wie: 
gefebupft,  geftratd)f,  nid)t  rcdjt  be»  Strofr,  angefallen ,  nidt 
richtig  im  Acpf.  b er f(b,  reden,  act.,  wie  febreden  a  unb  b), 
^d)b.  erf*reden. 


©cfyritf  ©djvotf  <&d)tab  ©cfyraf  ©cfyrauf  ©d?rcf    507 

feb  tiefen,  praet.  g c f d> r icE t  (fpttlm. ),  fpringen  wie  ein 
©las  obet  fccpfergcfcbirr  (a.  ©p.  ferteeban,  praet.  ferid>t«, 

ferictrt,   salire,   fpringen  Überhaupt).     „Crepuit  medium,   3  c  t= 

fcbrfcf  in  ber  mitt."  Cgm.  689.  f.  191.  25er  ©ebrief,  ©t^ttefer, 
a)  ber  ©prung  im  ©cfcblrr.  „2>oll  ber  offnen  ©ebrüet  nnb  ÖUßen." 
$.  2Ibral).  ®aga.  H3.  b)  plöijlicber  Anall,  25onnerfd?lag.  25er  Jpeu* 
f  ebrief  el  (d.@p.),  locusta,  cicada.   „Locustae,  bem  boufcbrtcf  en." 

Cgm.  17.  f.  116.  „J?  DU  fd>rid)  Cl,  locusta."  ibid.  f.  155.  bct= 
febrlef  en  (praet.  da'fchricltat,  da'fchräclt  unb  da'fchruclt,  partic. 

daTchrocka^) ,  in  ©ebreef  en  geraden,  erfebreefen.    „@r  f  ebrief  en, 

horrere."    Voc.  ».  1618. 

„25u  bi(t  batf  figreieb  jalAen, 

baran  bte  ftdnb  erfebriefen, 

wann  ft'c  eö  nur  anbllefen."  ©efangb.  ».  1660. 
„©in  berje  fo  er  febrile."  Ulr.  £rf|tan  3204.  „25aj  fdjaf  fere 
erfebribte."  ©rimm  Oictnb.  5*5.  Sturer  bem  fonfl  auffallenben 
er f d?rocf eno,  obstupefacti,  25iur.  II.  343,  i(l  mir  in  ber  a.  ©p. 
bai  2Bort  roeber  in  biefer  93ebeutung  noeb  al*  2lblautoerb  vorge= 
fommen.  55er  ©cb  riefen,  ber  ©ebreef  en.  ,,©ag  eueb  btjj  nit 
jum  ©cb  riefen,  fonber  jum  bapl  unb  nuß."  &l)uen  1638.  25er 
©ebrief,  beä  febrtef  e*,  ber  ©ebreef.  Cgm.  73.  f.  67a;  270.  f.  142. 
ge  febrlef  ig,  telebt  erfebreefenb. 
25er  „©ebrief,  cre.v ,  avis,"   Voc.  p.  1618;    2BacbtcU6nfg ; 

ttgf.  feric,  turdus.     cf.  Ul.  ffrtfi«,  minurire. 

35er  ©ebroefen,  ber  ©ebreef en.  @.  oben  ©ebraefen.  tx-. 
febroefenlicb,  d.  @p.  erfcbrecflieb«  3m  Cgm.  856.  f.  50  ttedt  man 
„in  ber  beil.  criftnadjt,  fo  man  febroef  tpill  tüten,"  ©ebreef en  in 
Jnlrtcn? 


©ebrab,  febreb  ic.,  fiel)  ©ebrat,  febret  :c. 


febrafen,  rlfcen,  fragen,  dinfebnitte  maeben  (nbrf.  febrapen).  Üblieber 
ble  2lblelrung  fcbrefcln,  n.  m.  f.  febrafaljen  für  febröpfen. 
Cgm.  32.  fol.  li. a  ©djrofjdn  (bep  splctorluä),  ble  ©dmelbe-- 
jdljne.    «Brgt.  f<brepfcn. 

fd)  raufen,  role  bebb.  fd)raubcn  (ntrf.  febrüpen,  HL  ffrüfa). 
©id>  ab-,  baoon:,  wegfebtaufen,  fieb  unbemerft  pon  ba,  rco 
man  eigcntlteb  bleiben  follte,  weg  macben.  „Jpat  jtcb  be$  Tad)U 
con  ber  ©clte  feine*  <£t>eroeibö  to  egg  efebr  au  ft."   f.  2lbral).    Da 

mag  an  andara'  da'  Katz  d'  Schall»  ifhenha",  I  fchrauf  mi'  ä", 

SBeidbelttffvrucb  mobemen  33ürtjerfmntf.    25er  @cb  raufen,  25imin. 
U$  ©cbrdufelein  (Sehräife-l),  ble  ©ebrauk.    fcbrdufeln, 
febrauben. 
fcbrefeln,  nagen,  fragen,  tiljen,  einfebnitte  maeben.    25ic  Wm* 
fcbrefelt  an  einer  »robtinbe.    Der  Ärautfopf  wirb  gefcbrefelt 


508  ©djrof  ©grifft 

(erbdlt  Sfnfänitte),  eb  man  lt)ti  in  ben  <5tocf  i>c6  Ärautfdjneibertf 

legt-     (gl.  a.  86    HfcreOOt,    incidit,    i.  984  (Ctefunga,    in- 

cisionem).     @.   («trafen  unb   fcbrepfen;    cf.   f cfc t c f c l «, 
®<broppcn.    23ieüc!d}t  gebort  biebet  auefe,  ein  älteretf  feruffen, 
(palten,  tbcilen.    „ftucje  in  firifiu  geferuffet."   Siut.  UL  46. 
23rgl.  a.  batf  agf.  feraf,  antrum,  gpelunca,  fovea. 
$et  (Betroffen  (Schrofm,  Schrofon),  rauber,  jerf lüftetet  «Jett, 

gclöroar.b.     ©djrofen,    petra,   scopulus,  rupes.    Voc.  ».   1618. 

Sorf  2e<fc:0i.  165.  256.  363.  553.  „Sie  2Öanb  bec  Äaiferf  laufen  1(1 
in  ben  ©ebroffen  eingebaut."  Jpajjl  *gtati|t.  I.  599.  „31m  nedjften 
beften  @d>rofen  aerfebmettern."  ©elbamer.  „Sa«  ftd?  @t.  £fe= 
ronpmu*  mit  bloffem  leib  umbjod)  in  feferoffen  pnb  fernen  unb 
»äebfen  ftatn."  Cgm.  632.  fol.  41  {.  ftigütl.  fagt  9)fi$.  ^cbarn 
Cgm.  :>9l.  fol.  146*:  „3Jn  bem  booe  roatf  ein  grober  djern,  ein  vilj 
t>nb  raueber  febtooe."  Sa$  @ e f<^t 6 ff  (Coilectiv)  Ser  ööefcfte 
*Punft  betf  2Bafcmann  ift  fein  ebener  ^laß,  fonbern  „is  k'ad  3  fo  o" 
Gfchref."  „2lm  locfern  ©efdjroffe  binflimmen."  23e(telgung  be* 
>3ugfpif?,  b.  iännalcn  ».  1855.  p.  55.  febroffig,  febroffertg/  adj., 
raub,  jerflüftet.   ©elbamcr.   9(9.  G&r.  132.    «CrgU  ©ebroppen. 


Sie  ©grifft,  ©efcbrlfft,  wie  bebb.  @d?rlft  (a.  @p.  ©efcbrlfft, 
a.  ®p.  nod)  meift  giferib,  fcatian  c.  129  glfcribit,  scriptura). 

os  geid-s  da'  Druk  net,  as  geid's  fchled  'Gfchrift  —  (e$  finbet 
fid)  nlcbt  gebrueft,  fonbern  nur  gefebrieben).  „55tfcf  unb  ©ef djrif f= 
ten."  ,3Hc  S3cfd?»verben  na*  Sängtf  in  ©efarift  begreifen" 
(fcbrtftlirb  verfaffen).    „Üuirinu?,  2lbt  ju  $egcrnfec:  Wein  Jpanb-- 

gefebrifft"  (manu  propriA).    £r.  2l)bl.  I.  13»;  VII.  371;  XI.  439. 

„Säbel  febief  leb  eu  ein  abgcfcbtlfft."  Cgm.  263.  f.  156.»  ge= 
frbrifftlid)  (glchT-imia1),  fcbriftllcb.  ©grifft  (teilen  (a.  (2p.), 
Oicd)t^,  «proccß  ,  ©upplif--  :c.  (Scbriften  terfaffen.  Ser  @ d? r f f f t= 
ficllcr,  ©dbrffftenfccllcr,  ©cbrlfftbicbtcr,  23ctfafTer  von 
berlep  ©cbrlften.  2.0t.  v.  1616.  f.  51;  ältere  bapteutb.  tyoIic.^Drb. 
Ser  ©cbriftling  (veräcbtllcb),  <2d?reiber. 
Satf  ©cbrlffterat,  ®*rifterel,  @d>tlftcrelclc,  ©cbrlftraf, 
©cbrfftcrallel,  batf  gcbenneiTcr,  vom  neit=latein.  „scriptoralc, 
ScbrcibniciTer."    „Sdjrifftcral,  ©cbrcibmeffcrlc."   Voc.  v.  1648. 

Voc.  Archon.  38,  tDOCOn  aueb  b<\&  b6l)tn.  Sshiiptoraleli.     „Scpriffs 

tcrdllel,  ftebermefietl."  <prafd*iutf.  „Sarfft  bieb  gar  nf<*t  entfeßen, 
bip  ©cbrifftcrelele  fann  niemanb  ftarf  oerleßen."  Quid  expavescis 
fipiculum    amorc    delibut.um?    Arundincs   arundinc   defigo ,   non 

sarissa,  fagt  ber  £ob  jum  Wägern  in  3?albe'd  3lgatb«rfuä.  „Sie  genfer 
flnb  9(0tarii,  rcelcbc  anfiatt  ber  $cbet  lei  9J?enf<ben  2eber,  anftatt  be^ 
6cbrlffträlei  bie  $ct)l,  an|tatt  Sinten  Ut  S5lut u.  gebrauten." 
3ibele  feltf.  ©rd^bbl. 


<&d)UQ        &fycrt)        <§d?vol  509 

Det    ©d>  tagftt   (Schragng,    plur.    Schrägng,    Dlmitt.    Schrägal), 

wicbcbb.,  b.  b.  ©ejtell  au*  einem  halfen  mit  jroep  paar  febrdg  ein- 
gefügten Seinen  beftebenb.  „@r  llgt  auf  ben  ®d>rdgen,  b.  &.  auf 
bem  Xobbett/  est  mox  eiFerendus,  paullo  post  rlecedet,  vitä  con- 
cedet."  Voc.  v.  1618.  (£r  ftet  auf  ben  ©dudgen,  b.  b.  auf  bfn 
mit  Brettern  belegten,  alt  Süljne,  befonberö  al$  ©cbanbbubue  blencnr 
ben.  g.SH.p.  1616.  p.  398.  „Glnen  Delinquenten  auf  ble©tbrdgen 
ju  (teilen  unb  fein  llnrcdjttbun  ju  pertuelfen  bem  Slmtmann,  b.  b. 
(Schergen,  4jj(."  (ÄegulatlöP.  1750.  „@cbrdgen:fteben  mit  ©cfcld» 
gen."  aßeftenr.  Wündjen  229.  (Jrtelprax.  aur.  i8o.  Der  2Balb; 
fdjragen,  Sretterflofj  aui  3  btt  5  'Säumen  befccljenb,  jwli'cben  welAen 
ble  ju  verfiiljrenben  Bretter  bacbjiegelförmlg  überelnanber  gelabcn  unb 
pcrfd>rdnft  finb.    2B|lr.  Str.  V.  272. 

febrdg,  febreg,  wie  l)d>b.  fcfcrdge.  Die  ©ebtegen,  subsi. 
gja*  ber  ©d>reg  ober  ©ebregen,  na*  ber  üuere.  (Itfl.  d  ifrd). 
„3Bann  etwan  alu  Sürcnmalfter  fdjfejien  will  nad)  ber  ©ebreeg." 
$eurb.  v.  1591.  Sep  Jp&fer  1(1  ble  ©d>reg  eine  j?aunftange,  bei) 
Jpübner  p.  979  unb  In  ber  faljb.  2ÜaIb  =  Drb.  88.  1U4.  los  eine  2lrt 
ßfnfrleblgung  autf  ©taugen,  weld>e  tuet)  Seileben  errietet  unb  wleber 
weggenommen  wirb.  fdjrdgeln,  fd) regeln,  mit  gefd)rdnften 
Seinen  elnbergcben.  (23rgl.  fdjracfeln).  Der  ben  Darren  fpleUnbe 
Strt|lau  „begunfce  mit  güjen  fd>rcgen."  Jpelnr.  Jrlft.  5168.  SfflUl). 
Sebam  fagt  einmal  (Cgm.  291.  f.  149Ä): 

„5Öer  «ld)t  mietet  (ben  9iid)tcr  befHdjt),  ber  mag  für  gon, 

©ein  reebt  gerolnt  nlcbt  fdjregel"  (Fortgang,  &orfd>nb?). 
Dagegen  öBalt&er  p.  b.  8*.  8ü.  12: 

,,©weld)  bette  nleman  nld)t  perfaget, 

ber  lit  au  gefcenber  Äunir  per  fd?  raget"  (peflebt  nld>t  ju  geben). 

fcbrdb,  febrob,  a-lj.  Oiotbftaufea),  mager,  biirr,  raub,  grob  (nbrf. 
fdjraag,  fdjrabe,  fdjrae,  nbrrl).  fdjrol),  mager,  uuanfebnlld?, 
ungefta(t). 

Da*  ©djrdbeleln  (Schrähho-l),  D.*pf.  ein  jauberifdje*  Sßefen, 
2üld)tleln,  bem  man  jum  Seufpfel  ble  feltfame  Verwirrung,  ble  fi'd> 
in  ben  «Dfdbnen  eine«  «pferbetf  finbet,  jufdjrelbr.  3undd?|t  (llmmt 
bat  nbrf.  ©tfcrdfel,  ©djrofel,  menfd>lfd)e*,  tblcrlfchetf  ober  fonftlgetf 
im  $ßad)*tbum  Perfrüppeltetf  2Befen.  @.  ©djralj.  9>rgl.  aber  aud?, 
gl.  a.  37,  wa  Itfcbredjel,  fauni.    ftocfc  entfernter  fdjelnt  UL  ff ra= 

pelfa,  pliantasma,  spectrum  oblique  apparens. 

Der  ©*toUen,  ©d?roll,  a)  klumpen,  ©cfcolle.  SU*,  Gib*, 
Saint-,  tyed)  =  w.  ©d) rollen,  „@bnoll  ober  fd)toll,  glcba." 
Voc.  p.  1445.  „©oll  ber  ©erld)t$rned)t  ein  fleln  @d)tollen  @rt-- 
teld)  mi  bem  perpfdnbeten  ©runb  nemen."  Qlmberg.  ©tbtb.  71. 
«Orgf,  ®rlmm  SK.31.  113.  U4.    „Die  3uben  ju  bebrangfalen,  fie  mit 


510    ©cfyram   ©<f>rem   &ä)t\\my   @df>ttm$    ©d)t<m 

Steinen,  grbfcbroUen,  Unflat  unb  brgl.  ju  werfe«/'  {{t  »erboten. 
Sßlrjb.  93erorb.  v.  17üo.  ©cbrollflepen,  ©egenfalj  ber  Änrjflepen. 
».  ©utner*  ©ewerbc  ».  97?.  ad  1487.  p-  534.  b)  arbeitet  in  einer 
SBrauerep,  ber  fein  eigentlicher  SBraufnedjt  {fr.  9)?ancber  Waurer 
blent  ben  2Blntcr  über  alt  ©djroll.  gla.:  banbfefter,  grober  Wenfd?. 
,,©o  bünbla  wie  ein  paar  gaufre  von  einem  ©cbrotln  ober  anbern 
2ümel  unter  eueb,  auäerwdblte,  In  (Jbrlfto  bocbaufebnllcbe  $ul)bxet." 

©tep^an«pteb.  62.     »     rechta'   Tirola'   Schrojn!     fctjrollljaft/. 

fcbrollcnbaft,  fcbrollenmdfilg,  adj.,  grob,  »ierfcbrötlg. 

fcbrdm,  fd)rcm,  adj.,  febrdge,  fcblef  (nbrf.  fd>rem).  ©ewobnlfebei* 
Ifl  ble  Olbo.  =  £orm:  fcbrdm  tf,  gefcbrdmä  (gfchräms),  feltwdrtg. 

Und  Jofeph  get  a"  weng   fehrems   voni,    avertit  se  parumper. 

©ofcbl,  Genes.  42.  24.  Sil a d)  b er  © d) r d m 4 ,  nacb  ber  Üuere, 
febrdge.  S3rgl.  festem.  febramen,  febrdmen,  f Bremen, 
febrdg  mästen,  bauen,  fcbnelben  u.  „SBlH  ble  9?.  berfür  pauen,  fo 
fot  ff  bat  egg  abfebramen."   QBjrr.  ®tr.  VI.  99  ad  1370. 

©er  ©ebram,  a)  {m  33ergwerf  rote  r)djb.,  b.  b.  febmateö  2ocb 
(Ort)  {m  ©ejrefn  neben  bem  eigentlichen  ©ang,  fossula  ad  latus 
venae  acta,  b)  jebe*  Soeb.  ,,(?ln  febram,  barin  wont  ein  maud." 
9*u#  ber  5®elöbelt  1485.  f.  126.  »erfef/remen  (33ergw.  =  ©p.), 
wie  bebb. 

®le  ©djramen  (Scbrama*,  Scliraomo"),  trde  bd}b.  ©djramme,  lange 
Jpaut=  ober  Jtelfcbwunbe  ober  Narbe  von  ibr  (fit  f  t r  d  m  a).  f  cb r  a  m  e  t, 
adj.    „2>le  febrameten  unb  ble  wunben."  Jpefcllober. 

febramen  (0.%),  feflfeßen,  fdjdßen,  tarleren.  „2>a$  bdtt  leb  mir 
bober  gefdjramt."  „9)?an  bdtt  uff  ein  anber  fcfl  bfp  eoangellnm 
gef<$tdmt."  „Dlcfe  ©tunb  Ift  alljelt  bajn  gefebremt,  bafj  leb 
bat  tbun  foll."  ©ellcr  v.  Äalferfp.  QÖol  nlcbt  eine  weitere,  fügürlfcb 
genommene  93ilbung  betf  lef.  ffrd,  auffcbrclben,  ffrdf,  libellus, 
tabula,  nbrf.  ©djraa,  ©  fr aa,  ©djrage,  ©tatuten. 

fdjremen  fratt  fcr>  ernten  (wie  franj.  esgrimer).  ,,©o  febrem  leb 
bld)  »or  übel,"  Cgm.  746.  f.  3u9;  fall«  nlcbt  Mo*  verfdmeben. 

Die  „©cbrumpel"  («Ufcbaffenb.) ,  Werfen ,  bereu  @efid)t  »on  «poefen^ 
narben  entflcllt  l|T.      

@d)tem$  =  <papler,  ftllefjpapter.  Jpeumann  opusc.  701.  SSrgl. 
@d)rcnj  =  2)ecEel. 


3)ie  ©djrannen  (Scbranna',  Schrann,  fcbwdb.  Schrand),  1.  a)  ber 
©etrelbemarft,  elgentllcb  wol  ber  jum  aiufftcllcn,  ülbmeffen  tc.  bei 
»erfauflicben  ©etrelbeö  beftlmmte,  mit  Unterfdßcn  unb  anbern  @in= 
riebtangen  perfebene  Spta^.  Auf  bem  (gdjrannenpraß  frer  £auptftabt,  wo 
fteutjutage  blefer  wichtige  £anbe(  alle  ©ennabenbe  bep  ©onnenfdjein  unb 
Stegen  unter  frepem  ^tmmet  gepflogen  tvirb,  fie^t  man  fiO)  frepliety  nact> 
oerfep  tefonbern  (Jtnridjtungen  eergebfico,  um.    Jrü^ec  aber  fdjeinen  bie  fo.- 


<&<fywt\  511 


genannten  tieften  93ögen  mit  eine  barauf  bejüglidje  ©eftimmung  gehabt 
ju  r)aben.  Cr6  mögen  mehrere  berfelben  al»  redjt  eigentlidje  S  $  rannen 
(üftepftatten)  eingerid)tct  ge»»efen  fepn,  unb  ju.  if)rcr  3eit  nod>  fyintänqlid^en 
JXaum  geboten  l>aben.  gm  9)?ünd»n.  Stabtb.  Cgm.  544.  fol.  so  f)eißt  e£: 
,/11hiö  forenö  an  ben  »narrf  fumbt  aufferfjalb  ber  mejjfUt,  ba$  fol 
nur  »on  ber  purger  »nefjftat  gemeffen  »»erben."  ((?6  ivirb  babe»  aud> 
»orgefdjrieben,  J?orn  nid)t  me&r  in  *p lachen,  in  Sdjüffeln  ober  in 
Gieren,  fonbern  nur  in  €5  a  dien  jum  SSerfauf  ju  bringen.  £>rgl.  £>acf; 
trager).  3>a»  nod;  jel^t  unter  bem  35ilbe  eines*  £>rad)en  bie  alte  ?iaf= 
fdjrift  <H5urmecf()  füf)renbe  (rcffyauö  t»irb  a°.  i45i  (MB.  XIX.  168)  alö 
bem  3tcd)tt)au$  gegenüber  unb  junadjft  an  £.  .OMfentaleru  £atit'  an  ber 
unttern  Äornfajrannen  gelegen  —  bejeid>net.  2>a£  tflofter  2Uten= 
t;of)enau  bejief)t  (1509  —  1519)  jäftrtid;  öon  Hrban  unb  £anö  Wanbl  ,,»ou 
jren  bau?»,  rjofftatt  unb  t ornfd)rannen,  gelegen  ji»  9J?ünd)en  in  U.  S.'. 
grauen  tyr'arr,  5  ff.  rft."  Cgm.  697.  f.  122—196.  Vlad)  ber  Wündincr 
5euer:Crfc.  ».  1 7 5 i  füllten,  tvann£  brennt,  tie  jvornmeijer  bep  Ifren 
Sd) rannen  mit  ifiren  »Seiten;  unb  Obergetvefjren  »erbleiben  unb  babe» 
5i5ad)t  (;alten.  Ob  biefe  mef>r  ali  eine  Sdjrannen  etiva  in  bie  pri»ile: 
gierten  ennftelfungeloeate  übergegangen  finb,  bie,  ben  betreffenben  £au£: 
befmern  eine  altf)ergcbrad;te  Diente  abroerfenb,  bieder  mit  ein  £inbernifj 
gemefen,  btn  la'rmenben  ©etreibemarft  auö  btm  £erjen  ber  Stabt  an  einen 
yaffenbern  Ort  unb  baben  aud>  unter  I>ad)  ju  bringen?  Oladj  ber  Sdjram 
neipOrbnung,  namentlid)  ber  »om  21.  9)ierj  1771,  fann  nemlid)  (9e; 
treib,  bei»  einmal  jum  SSerfaufe  gebradjt  ijl,  nidjt  »»ieber  jurüefgenommen 
»»erben.  1Ba6  am  erften  ©dirannentag  nidjt  »erfauft  ift,  barf  biö 
jiun  j»»eiten,  unb  »on  biefem  biö  juin  britren  eingeftellt  ober  eingefei)t 
»»erben,  bann  aber  wirb  e<*  »om  Sdjra  nnen;9)i  aijler  im  -tarnen  beö 
«Befil^erö  bv'in  Weifibietenben  jugefd)iagen.  Orttwaö  2lef)nlid)eö  liegt  fdjon  in 
einer  »i*l  altern  ben  £utner  (Infi.  2(bl).  b.  2lcab.  1815.  @.  478.  n>ol>er?)  eitier.- 
ten  magiftratifd)en  «eftimmung.  <2Cer  £oru  brad)te,  batte  t*  Dienfta^»  für 
bei»  9)?ittn>cdj  (alsS  <iBod)enmarfttag)  auf  ben  Warft  ju  feigen  biö  £on»:erftaqg 
Mittag.  3^en  nad;|len  9)?itti»od)  mufite  eö  ben  Strafe  »on  4  jtf.  du.  jeteiv 
fallö  »erfauft  »»erben.  3>a^  bie  nur  gewiiTen  ©tabten  unb  ü)?ärften  »er; 
lie(>ene  <S  d)  ran  neu:  JreüOe  i  t,  t>cii  l>ei(jt  bat  !}h'i»i(egium,  einen  d)e 
treibmarft  ju  l)alten ,  »nit  mefentlidjer  *enad)tt)eiljgung  ber  um»»obnenben 
i'anbleute  »erbunben  fey,  ift  fdjon  im  3.  1800  im  oberyfaljifdjen  <B3od)en; 
blatt  litcö  Stücf,  im  Wündjner  Stitelligeniblatt  ö.  647  uub  feitbem  öfter 
behauptet  ivorben-  (5ine  ber  vüfteften  $re\)f)eiten  biefer  2(rt,  bie  id)  fenne, 
ift  bie  im  3.  1397  bem  €tabtd)en  <Xain  erteilte  —  (Sori  Jedjrain  6.  90). 
jugleid)  ber  altefte  «.eleg  für  ben  ©ebraua)  beö  üBorteö  Sdjranne  in 
«erbinbung  mit  fiürn.  „^erjog  ©tepban  II.  erlaubt  bei»  iBurgern  ain 
Äornfdjrann  je  öaben  je  Olain  in  ber  (tat,  barin  meniflid)  in  bem  ge 
rid)t  }«  3vain  fauffen  »nb  »erfauffen  foll  ju  fre»em  marft."  3m  Voc. 
».  1618  tvirb  fdjon  bai  bloße  ©djrann  (ob,ue  ben  93e»;fa^  Xforn)  alä 
forum  frumentarium  erflärt.     $n  SlnfpÄd)  »»urbe  burd;  SERaregraf  Cfarl 


512  ©djratt 

SEiNjelm  5rteberid)  eine  geranne  erbaut,  aUtvo  Jrembe  unb  (Jin.- 
Ijeimifdje  iör  @etrepb  einjMlen ,  auffdjütten  unb  nad)  ©efalTen  »erfauftn 
fönnen.  CMne  berafeid)en  gdjtannt  ivar  fdjon  162  2  iu  Graifäpeini, 
1699  ju  Hffenfjeim  »orbanben.  ,,£af$  ©etreib  ifl  vot  offener  ©djranne 
unb  nirf)t  in  benen  Käufern  abjugeben."   2(nfp.  SSerorb.  v.  1692.  2)ic 

23reijen  =  fcb  rannen  (Brei'fdiranno")  in  gflüncben  fallen  auf  ble 
©amftage  vor  ben  belben  Jpauptpfarr^ftlrcbroelben.  ®le  finb  »orjüglfd) 
befwfct,  unb  etf  rolrb  an  benfelben  audj  J>irfc  verfauft  (@t  *8relj. 
I.  2t>.  ©.  256  unb  9)?ünd?n.  3nteü\=*[att  ».  179-1.  p.  282).  3)er 
©cbrannenbaur,  ber  jur  ©cbranne  fdbrt.       öcbranticufncdjt; 

Voc.  p.  1618  „©cferanncnbUner,  servus  frumentarius."  ftig.: 
grober  vlerfcfcretlger  97?enfd-.  fcbranncnmdfclg,  jum  «Berfauf  auf 
ble  @d>r.  geeignet.  Unreife^,  ungepufttetf,  na(fc5  ober  gern  fd)fe* 
©etralb  tft  nld)t  fcbtannenrndplge*  ©ut.  £atf  ®d)rannen= 
menfd),  gemeine  Jpure.  (33rgl.  aud)  ©d> rannen  c).  2>cr 
®d)rannentaffet  (Im  <?djerj),  grobe  ©acfielmvanb. 

f.  b)  (oeraltenb)  3?anf  ober  £lfcb,  ober  überhaupt  Qinftalt,  2ocjI, 
©ebdube,   ba*  jum  Äauf  unb  Zerrauf  gerolffer  25lnge,   namentllcb 
95rob  ober  $lelfa,  befHmmt  Ifr.    (£>rr  Webcrfad)fe,  roeldjer ,  batf  v 
perfcblebenb,  au*  breiten,  93runn,  brennen,  <8ru|t  —  berften, 
98om,  bernen,  ißorft  rnaefat,  id?eint  ©duann  in  blcfer  jöcbeutung 
in  ©d>arn,  ©cfcarren  »erdnbert  ju  baten).   Sie  *robfcbrannen, 
nbrf.  ber  55robfdiarren,  ble  ^rotbanf.    3Me  $telfcbi'cb rannen, 
nbrf.  ber  $lelf<bfcbarren,   ble  glelfcbbanf,    fdjipelj.  ble  Bd)al, 
@d)ol.    9iod)  5?albe  fingt  Im  £ob  ber  Wagern: 
„®eb  bin  bi'id)  jeßt  bcö  galfren  SeUb, 
2ßle  fie  ein  tbur  anjannen, 
OU*  role  ein  Od>$  »om  lefetea  ©trefd), 
£er  gfallen  in  ber  ©cfcrannen." 
,,<St  foüen  ble  Weftger  fein  ftlelfd)  unter  ber  <8<b rannen,  ali 
ob  etf  »erfauft  ober  »erreget  wäre,  blnöer  ficl>  bengen  noeb  penölen." 
D.<pf.  g.Orb.  P.  1657.  f.  545. 

2.  a)  (peralteub)  Q3anf  bed  Ditcbtetti  unb  ber  (Red)tfpred>er ;  füg.: 
©iftungtfplaß  für  ein  »erfammeltetf  ©erlebt  mit  feinen  hänfen,  (£d)ran= 
fen  unb  anbem  (Jlnrlcbtungeu,  rooburd)  er  pon  bem  Oiaum,  ber  ben 
alt  3ub6rer  unb  $u)d)a\in  Umftebenoen  ühertaffeu,  autfgejelcbnet. 
,,3um  fedjflen  ob  (im  offen  Wäret" ijredjt)  ain  fdjrannen  unbter  eud) 
ober  ben  JXedjtfvredjern  eingieng,  fo  mögt  ir  al*3  £Kid)ter  unb  bie  9ied;t 
fpredjer  auffteen,  bip  biefefb  Sdjrannen  tviber  genutzt  »virbt,  barnad) 
mögt  jr  »viber  niberHOen  unb  richten  «vie  juuor."  Ms.  sec.  XVI.  „T>ie 
9ft«lefij.-8d) rannen,  t»o  e»  berfömlid),  aufjurid)ten"  —  bafür  batU 
ber  Amtmann,  b.  I).  ©djerge,  4  it.  ju  fcejieben.  ^nftruetion  Mj.  cf.  Walefij 
£Red)t.  Wad)  ber  bapreutl).  O'riminartar  v.  1666  erhielt  ber  2anbfned)t  für 
bie  Wufricbtnng  ber  Stfirannen  bep  Regung  eine»  93anngerid)t3  15  fr. 
Iiurd?  bie  5>?ar*ft}yroccfj:0rb.  v.  1616.  Xit.  6.  2(rt.  4  nnirbe  bie  biö  bafjin 


r)ie  unb  ba  aU  reere  SBrmtfdjfett  nod)  (latt^abenbe  Hebung,  „bafj  »or  öf« 
fenttid)er  @ertd)Hfd)  rannen  ber  (im  ©runbe  bereit»  öerurtfjeUte) 
arme  ©efangene  buref;  Wittet  eines  .OlebnerS  t»on  bem  Äercfermatftet,  ©djer; 
gen  ober  aud)  bem  5Katl)fned)t  angefragt,  unb  bagegen  aud)  burd)  einen 
beffeUten  9?ebner  befenbiert  unb  vertfiatigt  morben,"  vottenbu  abgefd)afft. 
,,35ie  SSerljörn  unb  abfjanbrung  ber  gerid)t$f)ä'nber  foUen  an  Orten,  »vo  feine 
femberbare  0erid)t6f)a'ufer  ober  ©  e  r  i  d)  t  6  f  d)  r  a  n  n  e  n  ,  in  ben  «pfleg; 
fjciufern ,  in  ben  £ofmard)en ,  in  ben  ©d)röfTeru  ber  f>ofmard)s>l)erren, 
ober  in  ber  .9Ud;ter  ober  @erid)tfd)reiber  5Dof)iuing,  unb  nur  in  berfefben 
Ermanglung  in  einem  <H3irtf)ff)auö  gebarten  werben."  C..9C.  \\  1616-  f.  19. 
95<ö  2(befe  in  ber  „Effnjti'tcfyen  Unorbnung"  I.  5 1 5 ,  wo  bie  Verbrennung  bei 
!8ud)eö:  Memoria  belli  Ungaro-lurcici,  Authore  Johanne  Henrico  Andlcr 
Argentoratcnsi,  ju  Wien  im  3.  l6t>S  —  erjäfjlt  tvirb,  f> c i p t  eil  ,,T>a$ 
rot()e  lud),  arö  ein  .ftennjeidjen  ber  £tnrid)tung  einer  "•Jttareftjperfon,  ivurbe 
ai\j  ber  ivaiferlicfjen  ©d)  rannen  ausgebreitet.  Muö  bem  Simtfjau»  gienge 
man  auS,  ber  ©djörg  mit  einem  ©piefir,  nad)  biefem  ritte  ber  Unter: 
rid)ter,    beme  folgte  ber  -putftorf  ober  „ftertermeifler,    trüge  ba-S  93üd)t  in 

ber  £anb  unb  in  ber  £öl)e 5U3  fte  nun  ju  ber  ©djrannenfUege 

angelangt,  fliege  ber  llnterrid)ter  oon  bem  «pferb  ab,  gienge  orbentlid)  auf 
bie  ©djrannen,  armo  bai  iebl  faiff.  »erfamrete  ©tabtgerid)t  mit  broffem 
©d)tvert  faffe.  SaS  SSerbredjen  rourbe  oon  bem  fatjf.  ^»errn  ©d)  rannen- 
fd) reiber  offentlid)  abgetefen,  bat  llrtfjcf  gefallt,  ber  ©tab  gebrochen  unb 
bat  93üd)t  bem  ©d)arfrid)ter  jum  SSerbrennen  übergeben,  darauf  gienge 
man  mit  bem  33üd)rein  von   ber  Sd) rannen   l)eruntcr   über  ben   l)of)en 

"Warft  bem  «pranger  ju "    9lod)  ieljt  Ijeifit  ber  Wiener  bat  £au£,  »voriu 

(?nminart>erbred)et  imuririert  werben,  bie  ©djrannen.  9t.  9t.  filjt 
auf  ber  ®d)  rannen.  £ie  «Betjfiijer  biefe«  ©eridjtö  nennt  er  ©djrans 
niften.  2(oentin  »erbeutfdjt  burd)  ©d)rannen  bie  rostra  auf  bem 
Forum  ju  Dtotn  p.  48:  „ber  brei;  ©ibt>(len  «Birbnifje  fyaben  bie  .Ovömer  an 
ifjr  ©d)rannen  (juxta  rostra  bei)  ipltnfu'6)  gefegt;"  p.  114:  „(Ficeronu' 
£aupt  »varb  ju  9lom  am  offen  spfafe  an  ber  ©d) rannen  aufgefteefh" 
p.  184:  „Otero  rcoirt  in  ©djmarj  r)infür  an  bie  offnen  ©a>rannen  un!> 
5J?artt  geljen."  „@efd)id)t  ber  unjudjt  aine  (©djetttvorte  ber  «partepen  :c.) 
in  ber  fd)rann  ober  fjinber  ber  fdjrann,  ober  wa  fi)  »ff  bem  l)an>p 
gefd)id)t."  3(ugöb.  ©tbtb.  Cgm.  526.  fol.  in-,  559.  fol.  Hl.  ,,©o  ber  «Bei 
fragte  jum  erften  ©eridjt  nid)t  erfdjeint,  fo  forr  if)ti  ber  9tid)ter  auf  beö 
ßrägerö  «BegeOren  burd)  ben  58üttef  atfo  ruffen  unb  forbern  raffen:  9t.  id> 
forbere  bid)  jum  erften  97taf)t,  bafj  bu  fommeft  jtvifdjen  bie  ©djöpfen 
unb  bie  ©d) rannen  (tvot:  inmitten  ber  @d)öpfen,  bie  auf  ben  in  £ufs 
eifenform  gefterrten  ©djrannen  ober  asa'nfen  ftfcen),  unb  bid)  »eranttvorteft 
»on  bei  Wlovbi  roegen  ic."  93ai)reutf>.  reform,  peinr.  $ab5:®.:£>vb.  2(rt.  238. 
cf.  ©rimm  5)i.5(.  811.  >Srgt.  Cgm.  561.  fol.  24  (@ertd)t  ju  3grau):  „SEDenn 
nu  ber  ramber  gefeqt  ift  morben  \)n  bie  vier  penef  (auf  tvetd)en  btr 
£Kid)ter  unb  ©djeppen  fifcen)  mit  gebunben  f)enben,  fo  fot  ber  clagec  abtv 
ber  fadjroaibe  fdjmern  attff  feinen  fopp  »nb  auff  feinen  fd)opp,  baö  ec  in 
edjmeHat'*  »fli)ertfd)?ö  TO^tevbud;,  III.  ty<  $,  l 


514  ©d&ran 

auff  ftet)ec  ftraffe  beraubet  Dat."  „ßür  ben  »ier  pentfm"  —  (»or  bem 
@erid)t).  ibid.  f.  56.  „<5in  rietet  l)ie6  ein  man  ipn  bie  »ier  pencf  ftfcen." 
„Die  rietet  »nb  fdjeppen  füllen  auf;  ben  »ier  pencfen  an  feineö  manne-? 
gefpredje  gen,  funber  f»  foüen  füjen,  dag  unb  antwort  Ijoren  »nb  recfyt 
urteil  ba  jwifdjen  ffnben."  ibid.  fol.  i8j.  „De$  er  taftettid)en  muß  flau 
in  bem  (Tort  unb  in  ben  fctjcannen."  Seidjnec.  „9}u  »int  man  in  ben 
fdjrannen  farfd)  gejeugen  raibec  »il,  f)H  tu  mir,  alö  id>  bir  &U." 
©uodjenmtrt  xxxix.  158.  ®ie  oberlanbiföe  ellipt.  fd?erjö.  91.21.: 
©djrannen  ften,  x>ott  tanjlufUgengj?ab*en:  auf  bem  Sanjplaß  gege»u 
wärtia  fe»n,  oI>nc  pon  einer  SDfamtfjperfon  jum  £anje  aufgejogen  ju 
werben  —  fdjelnt  ebet  &le&er  al$  auf  ©  d>  ran  neu  l.  a)  ju  beilegen. 
2.  b)  fi'g.:  bat  ®erld)t.    Die  Ö.  f)aft~-<S  Grannen,  <5&eöaft= 

flerfd)t,  2>0tfgertd)t.  ,,@o«  ain  ieber  QBirt  fein  ßanbten,  ber  s»?e<jaer 
fein  @ewid)t  :e.  jum  5Xed)ten  ber  Croe&aft;© d> rannen  bringen." 
Uttenborfer  (?f)l)aftred)t£arti?ei.  „23om  Softer  SDlattfee  ifl  man  t  SSiertI 
Oüein  unb  etlidje  fpfennivertl)  QSrob  in  bie  <Jf)ef)af t;@djrannen  aufju.- 
feften  fcfyulbig."  grck>f>ett  im  .9uittenbad}.  Cbm.  Kl.  167.  p.  515.  472.  Die 
fianbfd) rannen,  gleidjbebeutenb  mit  Sanbaeridjt,  fowofol  infoferne  biefeö 
bie  f)M>ere  ober  bie  ©erid)t6bar£eit  über  (Srunb  unb  SBoben  unb  ba&  £al»; 
geridjt,  alö  infoferne  eö  ben  «Bewirf  eineö  folgen  ©eridjtö  bejeidjnet.  @()urb. 
Sanbeäljof).  über  Donauftauf  p-  44.  45.  lieber  bie  93eeintrad)ttguna  ber 
fanbe»türfirid)en  ober  Sanbfd)  rannen  burd)  au"maf)fid)e6  2luf£ommen  »on 
abelidjen  unb  geifUtdjen  Ouriebtctionen  fragt  im  3.  1440  jum  ©ctotufj  eineö 
SSerjeidjniffeö  von  Orten,  n>o  »ermeintlidje  £ofmard);  unb  Dorfgeridjte  fepem 
ber  3tid)ter  ju  Dachau  feinem  £erjog:  „©näbiger  £err,  bie  all,  bie  ge: 
fdjriben  finb,  geljt  fainer  für  bie  6 d) rannen  ju  Dadjau  nidjt,  unb  aüe 
Sie  Ijinber  ben  Prälaten  ßijen,  ber  noeb,  »Ül  ift:  babep  30r  bübere  Stät  wo  ( 
»erfteen  werben,  baj  ber  «Kam  gar  *>it  größer  ift,  wenn  ber  9lu(j  »on  ber 
©djrannen.  Dann  fepnb  mein  gnabiger  l)err  £erjog  (Jrnft  falig  tobt  ift, 
ift  bie  ©djrann  gar  »if  böfer  worben,  unb  lugt  ir  nidjt  baju,  fo  wirb 
ft'e  nod?  ober."  Brenner  fianb:,  £ofmard):  unb  Dorfgeridjte  I.  p.  65. 
MB.  III.  579  «d  1469  wirb  bie  Sdjrann  ju  £afetbad)  al6  bem  itrofrer 
9vandf)ofen  juftoinbig  aufgeführt.  „Der  21bt  »on  Qpat  mag  einen  £Rid)ter 
feljen,  ber  fo«  bann  ridjten  nad)  beö  «pudj»  6ag.  2Baö  aber  baö  fpnd> 
nidjt  ftiet,  barumb  fof  ber  9\id;ter  an  ber  fianbfd)  rannen  fünf  ober 
fiben  ber  peften,  bie  ain  9\td)t  erf^ennen,  unb  bie  in  ber  £anbfd>aft 
bafelben  aefeffen  finb,  ungeuerlid)  npberfel^en,  unb  fof  bie  fragen  auf  ir 
aib,  unb  tvaj  bie  bann  erffjetinent  ober  ber  merer  tat!  unter  in,  babey 
for  ej  bereiben."  £ori  Sedj.JK.  98  »d  1401.  „Der  ift  Owen  unb  fibeniiigf 
man,  bie  barjU  beredjent  fein,  bafl  fie  a«ew  jar  jwir  auff  bie  lanb; 
fajrannen  gen  @ermifd?gew  fomen  fulfen..  unb  ba»  redjt  i>a  befiijen." 
„3tem  mer  ift  je  wiffen,  iai  bie  brep  fdjwaigen  »on  ©rüenaiv  bie  lanb: 
fdjrannen  mit  ben  penet^en  »erforgen  füllen."  (F^aftbudj  ber  bifdjöfl. 
Srepfingifdjen  @raffdjaft  ODerbenfel»  ».  1451.  Cbm.  1535.  „@$  ift  ein 
©djrann  ju  JKeidjertöb^ofen  in  ber  £errfdjaft,    bie  befiiit  man  wtö  ju 


<5d)tan  515 


ridjten  ift  i»  bem  Wargft  nad)  altem  »raud)  unb  £etE"ommen,  tinb  rietet 
nad)  bem  »ued)  umb  all  ©ad)."  SveidjertSfjofer  ©albud)  ».  1501.  „£)aj$ 
fein  SBurger  jtt  flmberg  auf  fein  anbere  £  anbfcfyrannen  im  Sanbe  ju 
«Bauern  geraben  nod)  ju  @erid)t  gebogen  werben  foü",  bann  alfein  auf  bie 
l*  anbfdjrann  bei)  2(mberg,  genannt  jur  (Jidjenftaubeu,  bat  ift  bei)  bem 
Sn-at&ammer  gumenmiil  unterhalb  ber  ©tat  2(mberg  geregen."  2(mberg. 
©tbtb.  v.  1554.  2trt.  119.  ?(oenttn,  weldjer  p.  27  behauptet:  „oom  i?önig 
©aro  Reißen  mir  nod),  ta  man  jufamen  fompt,  gibt  unb  nimt  9Sed)t, 
bie  ©  a  r  a  n  n  e  n ,  f urj ,  bie  ©  dj  r  a  n  n  e  n  ,"  fagt  p»  1ä:  „3n  giibem 
»aipern,  fo  fid)  beS  9ted)t6u<ty$  (ßaifer  Subroigö)  nid)t  brauchen,  filmen  bie 
gemeinen  i'anbleute  aud)  an  ber  £anbfd) rannen  unb  muffen  Urtfjeif 
fdjepfen,  aud)  über  baö  bfut  rid)ten."  Heber  bie  2(u6artung  biefer  Crim 
rid)tung  »ergleid;e  man  eine  altere  in  Ar.  ?bf)br.  XVI.  p.  579  mit  abge; 
brucfte  ©emerfung.  „9iod)  biö  jurtt  %  1S03  mufte  fid)  bcc  2anbrld)tet 
von  2öolfratö£>aufcn  alle  7  2Bod)en  nad?  bem  Dorfe  Verlad?  begeben, 
um  bafelbft  £anbfd)  ranne  ju  »alten."  Sejlmalr  ©efd?.  v.  SB.  633. 
Die  <Sd)ranu  ju  ^raunljofen  Ü!b.@r.  QSfltfbiburg)  war  bltf  1807, 
wo  blefe  Jperrfdjaft  bie  9{eld)tfunmittelbarfelt  verlor,  in  Uebung. 
(93ürgermeitfer  3«c  -Klar). 

2.  c)  Der  @erid)ttffprengel.  ,,$>&$  ft  balb  tail  Jörnen  follen  tn 
bie  lantfdjrann,  borlnn  ber  grünt  unb  poben  gelegen  Ift." 
MB.  xill.  4M  ad  1444.  «Bon  faljb.  <Pfleggerid)ten  war  «fteufyautf  In  4, 
9)?oöl)elm  Im  üungau  in  %t  £amtfwag  \w  2,  2Berfen  In  5,  $eü  tn  2 
©cbtannen  abgepellt,  Jpübn.  162.  443.  488.  511.  712.  „Die 
@d)ranne  ober  2lmt  spettfng  Im  £.©.  ÖBaging."  ibid.  50.56. 

Der  ©djrannen  =  0i  ebner,  Qlboocat.  Der  ©djrannen- 
©Treiber,  t>rgl.  ®tuelfd)reiber.  Der  ©djrannenftßer, 
SSepfifjer  am  Dorf  =  ober  @l)l)aftgetid)t.  (£I)algau  Jpübner  246). 
©djrannenflab.  ©eridjtöbrlef  o.  1424.  „Umb  9  tyfb.  dn.,  fo 
ju  Äotl)enbotf  vnber  bem  «Sdjrannenftab  verabfdjlbt  rootben." 

£ier  ein  paar  auf  2.  a.  b)  bejügfidje  altere  Sonnern:  „2U6  id)  an  offner 
©djranen  in  ber  £ofmarE  «piUerfee  mit  gewaltigem  ©tab  fafj  ju  redjten, 
t>a  tomttx  bie  12  gcfdjwornen  9led)tfpred)er,  bie  ju  ber  ©djranen  @e= 
fworn  gefejt  fein,  unb  fajien  bafelben  an  bie  ©djranen  ntber...  be3; 
gleidjen  flunben  aad)  bie  gatij  gemaine  nadjpaurfdjaft  beö  rpillerfee  ba; 
felbft.  5iad)bem  lief3  id)  an  ber  ©djraüen  ir  alt  gemonblidje  lanbredjt 
offenlid)en   »erlefen...   fragt  id)  aud)  etlid)  auö  ber  gemainen  9?ad)paur; 

fcfjaft,  bie  für  ber  ©d)ranen  flunben ©aö  red)t  fjat  fid)  ergangen  in 

ber  £ofmarE  ju  ^pillerfee'in  betn  fpfarrf)ofe"  &°.  1466.  MB.  II.  102  ff. 
,.J)a  fragt  id)  an  bie  ©djraüen,  ma6  redjt  war."  ibid.  7  7.  „(?inem 
ein  gut  über  offne  ©d)ranen  mit  bem  <Bta.i>  einantwurten"  (f.  Qtab). 
ibid.  98.  Hist.  Fris.  II.  II.  325.  „Q3et  ber  @d)raiien  finb  gefefaen  bie 
erbergen  9f.  9i."  MB.  II.  69.  „£en  2lnge«agten  berueffeu  raffen  übtr 
bie  ©djranen,  ob  er  baö  red)t  woft  verantworten."  MB.  III.  579  ad  1464. 
, >3on  redjten  je  red)ten,   »on  fd^ rannen  je  fd) rannen  Etagen..." 

Sl  2 


516  @d)ran        (Bdjtein        (&d)ta\\b 

MB.  Vir.  179.  „Wo  beö  tAiUtä  vud)  faßt,  unb  aXi  ber  fcbrannen 
ted)t  ift..."  ibid.  ,, darüber  tvarb  im  beö  ©eridjtö  brief  erraüt  an 
ber  fd)  rennen."  ibid.  „<Hn  offner  ©d?r  atmen  mit)  tt  e  t  in 
OBincffen"  fotren  .ftäufe  t>on  @run&  unfr  23oben  gefd)e()eu.  MB.  VII.  215. 
„<ZDer  erb  unb  aigen  je  pfant  f«Ocn  tinl,  ber  fcr  baj  tun  »or  geriet  in 
offner  fdjrannen  in  ben  »ter  tvenben."  «UJündm.  ©rbtb.  Cgm.  27. 2lrr.  52. 
J?eitman  opusc.  i5o.  @te!)  oben  @.  20.  25  tt.,  unb  überhaupt  Waurer'ö 
<preiöfd)rift  p-  168.  169. 

3)  (Jranfen)  93an"  mit  einer  Otücfenle&nc ,  pleonaftlfd)  aucb 
©cbrannenbanf.  £>lefe  95ebeutung  fcfcelnt  bie  dltcfte  unb  bie 
©nmblage  ber  reiben  porfyergebenben  5u  fepn.    Gl.  o.  137.  4H.  434 

fcr  an  na,  scamnum;  Äero  VIII.  ll  in  fcraitnom,  in  scamnis; 
gl.  i.  486  fcrannun  ntunfjaro.  mensas  nummulariorum,  2BecbfeU 
bdnfe  (30I).  II.  15),  bep  ötfr.  II.  II.  33  fcr  anno  n;  gl.  o.  35 
fteifcranna  (flelfcfcranna),  macelhnnj  gl.  a.  165  in  fcran^ 
nolon,  in  subsellüs.  2iucb  in*  ältere  3talicnlfd?c  bat  ft'cb.  bat  germa= 
nifcbe  5ßort  ermatten.*  Non  sederä  nella  icranna  di  pestolenza 
(in  cathedra  pestilentiae,  <pfalm  I.  1).  Or  tu  chi  se  che  vuoi 
ledere  a  scranna  (sedere  pro  tribunali)  per  giudicar. 
Dante  Parad.  19.  Tiai  fcbroeljerffcbe  @d)tanne,  ©djrdnne, 
Ottfi  im  gelfen,  23erglücfe,  wirb  rool  faum  bieder,  fonbern,  ald  9lu$- 
fpracfce  pon  ©chranb,  ju  fe&rinben  gehören.  SBrgl.  aucb  bie 
formen  @d?ranb  unb  (Strange/  welchen  nebft  ©cbrann  ganj 
parallel  gefeit  bie  formen  öianb,  Otang  unb  ölann  (Üiunfclrübe). 
©cfaranpaum,  oh«,  in  einem  Voc.  p.  1419  ift  vielleicht  nur 
perfcforleben  für  ©djrancfpaum.    @.  ©chranf. 

febrdnen  (fchrnn,  «paff.  2Balb)  fcfclojjen,  bageln.    SSrgt,  fä)rd  =  en. 

£)er  ©djretn  (Schrei*,  ©imln.  SchreH),  ©ebrant",  tfaften,  Ätfle, 
gäbe  —  boeb  fmb  blefe  2Öorte  allgemein:  üblicher;  d.  ©p.  baj  fcbrtn, 
a.  ©p.  fertni.  $fg.:  SWaria,  ber  ©nabeu,  ber  (Jrbarmung  ©ebrein. 
@<^rein  bcü  Jpatlä  u.  gallig  fdjrein,  tacrarium.  Cgm.eso.f.ioi. 
„25a£  ftaub  unb  regen  nlt  mag  barein  reifen  unb  »allen  auf  bat  ©otte* 
fdjrefn"  matlat  ©rab).  Cgm.  827.  f.  92.  £ir<ben=  ober  3edj= 
fcbreln,  tvo  bie  Älrcbengelber  aufbewahrt  werben.  £att  =  fdjrefn, 
©dum:fd?rein  (d.  ®p.),  ber  auf  einen  Sagen  ober  ein  ©aumtbjer 
gelaben  werben  tonnte.  Hist.  Fris.  II.  II.  148.  9clbel.  c.  2094.  3129. 
T»at  ©djretnpfanb,  llegenbeä  bewegliche^  tyfanb,  bem  efleuben 
(SSlel))  entgegengefefst.  2.0t.  p.  1616.  p.  Uli.  £eum.  opusc.  na. 
®er  @d)  rein  er,  fclfcfaler,  Älftler. 


$le  ®d)ranb  (fd>wdb.),  rpa^  ©ebrann  (prgl.  aud)  bie  5orm  0Tanb 
neben  Ovann;  ©enn  neben  ©enb),  alfo:  1)  ©etrelbemarft, 
2)  ©erlcbtölocal.  „®er  Otldjter  ließ  ft'e  für  offene  ©ebranb  fübren." 
Dr.  grf.  ©djon  Im  ©cbroabenfpiegel  bep  ©enecenberg  loi  unb  144 
fteb.t  ©*ranbe.    2)et  ©<br«nb  =  9Mtfel,  ofTeutlicbe  ^ure. 


©cfyrinb         ©errang         ©djtanB  517 

fdjrinben  (Cond.  fdjrinbet,  fcfcrunb,  fd&ränb,  Partie,  geftfcrun* 
ben),  auffprfngen,  ©palten,  Dilffe  erhalten;  berften;  (a.©p.  fcrin= 
ban,  fcrlntan,  feranb,  pl.  fetunbun,  partic.  gifeumban); 
aud)  wot  berften  machen.  2>le  Jpdnbe,  gef^cn  da'fchrinrn,  fän' 
da'fchrunfn.  „@o  bie  pndjler  (ba$  jjabnfteifd))  anpadjenb  ju 
fdjrinben."  Cgm.  601.  f.  108.  „Txxi  @rbreid)  entfdjrunt." 
31p.  @br.  39.  „Unb  wo  fjc  etwann  bie  fljugcl  jerfdjrunbt  ober 
auftbett."  ^eurb.  ».  1591.  3)er  ©djrunb  unb  bte  ©djrun- 
ben,  ber  ©palt,  Oit#  (a.  @p.  ferunba,  ferunta,  feruntuffa). 
„Saä  £eb«r  witb  fd)runbdd)tf  g."  Dr.  9)?inberer  1620.  p.  IM. 
2)tefet  bat  aueb  batf  «ßerb  fdjrunben.  „9)?ue(j  vor  bjlj  a er- 
fahr unben."   p.m.    23rgl.  ©ebranj. 


£>fe  ©  d)  r  a  n  a  e ,  (d.  ©p.)  für  ©  d)  t  a  n  n  e ,  w.  m.  f.  2)urd)  eine 
tttl.  p.  1315  ert&eflt  ä.  Üubrotg  ben  23if<bcfen  von  ftreii'mg  unb 
fbren  geuten  bat  sprioflegium ,  bafj  man  fte  nid?t  mebr  auf  feine 
©ebrangen,  gantfebrangen,  sieben  unb  auf  benfelben  anfpredjen 
foHte.  (Hist.  Fris.  II.  1. 125).  3n  Hamburg  i|t  bie  ftorm  ©d?rangc 
für  ftleifcbbanf,  gleifdjmarft  üblid).    «Krgl.  ©rimm  Oi.Qt.  Sil.  st2. 


2)er  ©djranf,  a)  wie  bd?b.,  bod)  minber  üblid)  al$  33c()altcr,  ®e- 
balter,  Mafien  lc.  2>aä  rbeinlfdje  ©djanf  wirb  bei)  berfelben  Q5e= 
beutung  bod)  ein  ganj  anbereö  2Öort  fepn.  b)  (O.g.)  ©tofi  pon  per* 
fcbrdnft  anfgefd)ld)teten  ^oljfdjeiten.  c)  (Jpeppe)  @d)ritt  bei?  JpirfcbciJ, 
„weilen  er  jeberjeit  gefebrenft  gebet."   d)  (a.  @p.)  ferand?,  hinter: 

gebung,  35etrug  (itfl.  ffröf,  figmentum,   ffröfüa,  fingere).     Sit 

©d)ranf,  ein  d.  Secbter^uöbrucf.    geg  bein  «JÄeJTer  in  bie  ©d)  ran  f. 
3n  ber  ©<branf  ligen.     Sie  ©cbranf--l)uet  ic.    Cgm.  582. 

fol.  14.   17.  20. 

2)er  ©  d)  r  a  n  f  e  n  (b.  2B.  ber  ©  d)  r  e  n  l  e  n) ,  u>fe  I)d)b.  bie 
©d)ranfe,  b.  I).  ?$aunftange,  alt  Jpinberni(i  gelegte^  Üuerbolj.  3m 
£od)b.  fommt  bietet  ©ort  fafl  nur  im  «piural,  unb  aud)  ba  mefft 
bloä  in  fügürlicbem  23erftanbe  tor.  £>ic  ©ebranfen  um  blt  Oidume, 
roo  unfre  93ordltern  unter  frerem  Jpimmel  ©erlebt,  ritterlfdje  ©piele, 
Ädmpfe  ic.  bielten,  waren  urfprünglid)  wobj  nur  ganj  einfacbe  ©fangen^ 
Saune.  p\x  bem  merfwürbtgen,  im  ©ammlcr  p.  £prol  2.  93.  2.  Jpeft 
unfunbüd)  befebriebenen  pwepfampf,  weidjer  a°.  1-487  bei)  Otooerebo 
im  Selb  jmifdjen  bem  ©rafen  Spant  p.  ©onnenberg  unb  Sint.  Ovaria 
v.  ©an  ©eperino  fiatt  batte,  mußten  burd?  200  95aucrn  bfe  ©ebranfen 
gemadjt  werben,  ©ie  würben  „gar  föftlld)  gegiert  unb  attentbalben 
obcrbalb  umbwunben  mit  grünen  2aub  unb  33lumen,  baf?  gar  lufifam 
ju  feefcen  wa^."  „2tnt.  Ovaria«  pferb  pertrug  inn,  unb  lieff  ben 
fdjrancfen  entzwei.,  inbem  erfad)  ©raf  Jpantf  ben  95afd)en  be» 
bem  jet&tod)nen  fdjrancfcn  |Tenb./y  p.  212.  2ruper&til&  bei 
©dj ran fen^  5cürnb.  5ed)tfd?nl.  1606. 


518   <&d)tani  ©cfytanä  &d)xen%  &d)tay  ©cfyrop  ©cfyrepf 

fc&rdnfen,  fcbrenfen,  a)  roie  tjcbb.,  b.  6.  quer  unb  über* 
Äreuj  legen,  fe$cn,  fteücn  :c.  (a.  @p.  fcrencban,  praet.  fcranbta). 
Die  ©pteüe  fdjrenten  jum  aingtiff.  Ott).  @&r.  415.  b)  fcbrdnfen 
ben  SDHlftain,  Öuerfugen  in  benfelben  bauen.  „2Benn  ber  £)ber= 
ftein  nfcbt  gcfdjtdnft  ober  geremtfcbt  fft,"  alfo  b«p  er  fatt  malen 
fann.  SSagner  £.=  «nb  <5.=33.  II.  99.  c)  ©fangen  fo  überelnanbct 
legen,  bafj  fie  einen  $am  fcilben.  „®  e  ferjr  enf  t  c  3<*une."  2ori 
£ed)--0t.  571.  ßinfdjrenfen  einen  <plafc.  Jpoljfdjldge  perfebrenfen, 
clnjdunen.  2.0.  ö.  1518.  gtgürl.:  ©inen  geinb  um f  d)t  en  l en, 
umringen.  „Das  Saget  mit  2Bagen  unb  hatten  umbfet/renfen." 
2lPenr.  Qtjt.  219.  400. 


Der  ©ebranj,  JÄtf/  ©pclr.  Die  ©ebranjen  (bep'm  QBolfenftainer) 
fieb  oben  ©.  116.  febrenjen,  bureb  einen  JKii?,  ©palt  trennen. 
£uecb  au^einanbec  febrenjen,  bie  Öiinbe  eine*  Q3aume$  auf= 
fdjtenjen.  „3«  iegelidjem  jtucfelfn,  n>a$  pon  bem  fplegel  ge- 
fd>renßet  Witt."    3lltb.  halber  IL  216. 

Die  ©ebrenjert  (9türnb.,  2lnfp.),  a)  flacber  Äorb  jnm  SSJegtragen 
beä  gfllfte*  unb  brgl.  b)  ©djlinge,  im  2Binter  «Böget  ju  fangen. 
c)  btp  ben  Nürnberger  ©cfceibenjiebern  Cftletn^gfteffingbrabtjlebern) 
ein  ®efell/  ber,  roeit  er  eine  fitaw  genommen,  nidjt  mel)r  Welltet 
werben  fann.    SSrgl.  äorfr.    @.  a.  ©trenjen. 

Der  ©ebrenj  beere  l,  fappenbecfel  au*  jufammengcprefjtem  $liejj; 
papler.  Da*  ©d)tenapapter,  Fließpapier.  „9cimb  fcr;renj= 
papnr,  »nb  leim  ba&  aufainanber."  asücbfcnmaifterrunfr,  Drucf 
».  1529.    «ßrgl.  ©cfcrem*. 


febrappen  (Ofbein),  fer-aben,  hatten,    ©etb  aufammenf ebrappen. 

,)fcfer«pen,  strigilare."    Cgm.  685.    Voc.  p.  1452.     Det  ©d)tepp= 

Ict,  ber  ülrme.   Voc.  p.  1618. 

febrapaften  (d.  ©p.)/  febropfen.    „©0  fcfctapacj  an  lebroebern 
fuoje."   Cgm.  724.  f.  176.    ©.  fäjt epf en. 

Det  ©d)tCppen  (Schroppm,   aber  aud)  Schrouppm,  Schruappm), 

(Srbabenbeit  befonbet*  von  feilerer  gonfiflcnj  auf  fonft  roeiefeem  SSoben, 
Jpolper  auf  einem  2Öege,  (Srbbügelcben  in  einem  ©umpfgrunbe.  Der 
©cberenfdsroppcn,  ?D?aultt>uif*&ügel.  febroppet,  gefebtoppet, 
adj.,  Ijolpeticbt,  poll  von  fleinen  (Stbabenbeften.  fchröppat  und 
roppot,    b.  835.;     /,f  tbtOPpe  t,    fragosus."    Voc.   p.    1618.     cf. 

@cr>ro  f  en. 
Det  ©ebtopp,   ©ebrupp,   6cbtuppet  (Dir-ein),  Olrr  S3efen  mit 
futjen  ©cbroein*borften,  ben  ©tubenboben  ju  fdjeuern.    fdjtoppcn 
(2iug*b.),  grobe  Arbeit  vertieften. 

f  d)  1 1  p  f  e  n  (fchrepfoM ,  roie  ^cb,  b.  febröpfen  (d.  @p.  f  * 1 1  p  b  e  n, 
fc&tepfe«).   ff%m  tafTen  in  bem  pab,  i>a*  man  nennt  fdjtep&en." 


©$rat      ©djrait      ©cfyteit      <&d)x\t      519 

Cgm.  349.  fol.  90.b  „Dti  ©cbr epf f) ornle,  roatf  £afjföpfle." 
Voc  t>.  1618.  93?(tn  brauste  ebmaltf  für  fcbropfen  aud>  ben  «Und* 
brucE  »entaufcn,  »erftümmelt:  „beffeln."   Dr.  Ruberer  1630. 

p.  146.  „Die  SÖtfetl  fepropfen,  sicilire  pratum,  falcibus  con- 
seetari  quae  foenisecae  praeterierunt."   Voc».  1618.     Die  SKäbft 

am  2ßagen  febrepfen,  fte  burcp  ben  ©cfcrepfer,  etn  ©tuet  -^olj, 
bai  mittel  ©eprauben  mebr  ober  nifnber  biebt  an  fle  gebogen  wirb, 
pemmen.  „Der  Unterfocb  foD  ble  Ar 6$  (Ärebfe?)  fd)repfen(?) 
unb  brüen."  ©cbeirer  Dienft=Crb.  Cgm.  69S.  f.  u.  cf.  f djrafen, 
feprappen  unb  febrapajen. 


Der  ©ebratt,  öfter  ber  ©cprdttel  (Schradl),  ffialbteufet,  Äobotb, 
spotteraeift  (a.  ©p.  ferato  —  bleä  fielet  gl-  a.  665  bep  larvae, 

lares  mali;  gl.  i.  255.  269  feratun,  pilosi,  3fala$  XIII,  21; 
gl.  i.  571  feraton,  larvas,  Prudcnt.  c.  Symm.  II.  839).     „Die 

minne  tft  »IUelcpt  aln  feptat,  aln  gatft  ton  belle."  £lturel. 
«Balbfcbrat,  ber©atpr.  2lltb.  2ß.  III.  226.  gl.  0.286.  „©eprettet, 
gefpenft,  lemures,  larvae."    «Uvent.  ©ramm.     „W  a  cp  t  fepr  ett/ 

ineubus,    cpialtes,  Faunorum   in  quiete   ludibriurn,    suppressio 

nocturna."  Voc.  p.  1618.  „5lucb  fo(I  ber  gute  3ofr  bep  nächtlicher 
2BcU  »on  benen  {trübten  unb  ©  d)  r  d  1 1  e  l  fepn  geplagt  ivorben." 
*p.  sibral).  „©cbretleln  ober  roldjtleln,  penates."  Voc.  t>.  1482. 
(„Slbergldublfcpe)  blc  bem  teufel  ettpatf  opfern  unb  bem  fcbrdtleln, 
ober  ber  trut  rote  fepubef."  Cgm.  632.  f.  5.  „Die  am  erflen  iarmonben 
be6  abenß  ein  tlfcp  mit  guter  fpeijj  fe&en,  ble  naebt  ben  fcpretelen." 

Cgm.  234.  f.  152. b  „El  mazaruol  ber  fcbratel."  Voc.  venez. 
todesc.   p.  1424.    Cod.  it.   M.  261.  f.  52.     3n   ben   VII   @om.   ijl 

©epr  ata,  Dlm.  ©djretele  ein  ©cpmetterllng  (clellelcbl  mptplfcp 
aufgefaßt).    23rgl.  ©cprdpeleln  unb  ©eprafe. 
©cprdttel  (Schradl),  ©afjb. ,  ble  ©tecbpalme,  Hex  aqui- 

folium. 

Die  ©cbralt,  ©eprant,  f.  ©eprabat. 

fcbrelten,  praet.  f ct> rettet,  fcbrltt,  d.  ©p.  fcpralt,  Partie,  ge- 
feb ritten  (gfchridn),  wie  bd)b.  (a.  ©p.  fett  tan,  gradi,  labi). 
9?ocp  im  95ucf>  ber  8Bef*&.  Qlugäb.  1485.  p.  H4b  gilt  fcbrelten  vorn 
©leiten  ber  ©eblange,  n>le  bt$  Ul  ffrfba  unb  ffrclbaj  (serperc, 
repere).  cf.  ©  cb  r  1 1 1  f  <t>  u  e  &.  Die  a.  ©p.  patte  naep  ©ramm. 
§.  956.  vi.  aueb  eine  Ableitung  ferettan,  b.  i.  fcraltan,  diva- 

ricare;  gl.  i.  58.  545  Partie,  dat.  pl.  gtfcteltten,  divaricati» 
(cruribus).  cf.  ©raltcln  unb  ©ritt. 
Det  ©cptitt  (Schrid,  Scliri1),  wie  pepb.  (a.  ©p.  fetft,  pl.  ferfti). 
febtitten,  ©cbrltte  maepen,  fcbrelten.  abfepritten,  abfcprlttncn, 
«uSfcprltten,  mit  ©djrltten  ab--,  auämeflfen.  fcbritteln  (fchridln), 
mit  flelnen  ©cbrltten  geben,  trippeln,  ©cbrittelfcbuoep,  petasum, 
Voc.  v«  1429;  <!.©(?♦  ferftefeuop. 


620  &ä)tot 

fdjti>ten,  fcbroten  (l'ehroudn,  fchredn,    Praet.  fcbrßtet,  fd)rfet, 

Partie,  gefcbrßten  unb  gefdjrßtet,  gfchroutt),  a)  roie  tycbb.  (a.  @p. 
f  er  et  an),  febnetben,  bauen,  boeb  nur  mebr  in  gewiffen  teebnifeben 
58eziel)ungen.    5*  ®«  uneben  ober  .Kraut  fcbrßten,  Otüben  mit 
einer  eignen  9trt  Reifer  (©  er;  r  ß  tmei  e  r),   in  einem  zerlegbaren 
SBretterfafren  (©cbrßtboben)  ju  fogenanntem  Alainen  Äraut 
(9?ueben=Äraut,  baprifeben  ^ulver)  fteitt  baefen.    „58 rat) 
fcbrßten,  gro&e©tü:te5Breb  fcbnelben."  SBacfiu*.  „SJcünj  fdjrßten, 
com  Jftunbftab  ober  jMu  geborig  verfemten  ©llberö  ober  ©olbeö  bie 
elnjetnen  ©tücfe  febneiben."  £ort  Wi.m.  I.  ü.  108.  114.  191.  275. 
ab  fcbrßten  ein  ©tücf  glfen,  Jpolj  ic»    ein  fcbrßten  einen  gefällten 
58aumftamm,   Cinfcbnitte  in  benfelben  bauen.    3"  einigen  @tein= 
brüten  wirb  b&$  So^auen  größerer  ©tücfe  fcbrßten,  bat  58e&auen 
in*  feinere  f d? rotein  (fchredln)  genannt.    3enc$  gefcblebt  mit  bem 
Schroud-,  biefetf  mit  bem  Schrcdl-liamoc.    ,,S8i$  bie  3uben  b&i 
locb  in  ben  feto  gefeb  rieten,  barein  ft  baj  crewfc  ftaeften."   Cgm. 
845.  f.  19.    „2)o  verfebriet  er  im  bie  ringe  (am  ganzer),  baä  (te 
babin  ftoben."  3ngol|T.  Oieime  ».  1562.    „©in  bar  t)il  bobe  er  furber 
fcbrlct"  (fcbnltt  ei  ab).   93arlaam  unb  3ofapbat.    „©efebraiten 
Rubeln,"  in  einer  gebrüteten  ©peifeorb.  ».  1755  bei  ©pitatä  3a  23ll£= 
biburg  werben  wol  gefcbrßtene,  b.  b.  gefebnittene  fcpn.       Die 
©cbrßtfutcb  (Schroudfuor),  b.  2ß.,  gnrebe  jnr  Ableitung  bei 
SßJaiTertf,  <|ucr  bureb  einen  2lefer  geigen  (gefcbrßten).       3n  ben 
Voc.  p.  1419.  1452  fommt  fcbroten,  wie  noeb  in  ben  VII  (üomuni 
febroaten,  im  ©fnn  von  ©ewanb=fcbnefbeu,  ©ebneiberarbeit  macben, 
sarcire,  por.    93rgl.  febneiben  ©.  484.       b)  eine  5ttrt,  gifebe 
Zu  fangen.     „3tem  ei  fott  aueb  bai  ©ebrotten  (©ebroten, 
©ebrätten)  gearbeitet  werben  »on  £>ftern  biö  auf  ©onnenmetrben 
unb  barnad)  nimmer."  2.£.P.l553.f.  148.  Är.£bbt.  XIII.  140  ad  1500. 
cf.  VIII.  399.    ??acb  bem  £.9i.  p.  1616.  fbl.  642  ift  ei  Ui  @t.  ©flgen 
£ag  erlaubt.   ©.  unten  ©.521  ©ebrot,  ©ebrotneß.      c)  (spajTau) 
fdjrßten  (fchroudn)   bepm   «tanz,  Ländla'  genannt,    mit  ben 
güjjen   ftampfen,    ben  fogenannten  2>rtfd)lag   macben.     25er 
©  cb  r  ß  t  s  £  a  n  z- 

Der  ©cbrßt  (Scbroud),  plur.  ©ebrot  (Schrcd),  nie  bebb.  b&i 
©ebrot,  b-  b.  abgebauencä  ober  gefebnittene^  ©tue?.  „Crlfene  ©ebröt, 
bie  fo  gro&  feinb  ali  bie  2öürfel."  ^eurbueb  t).  1591.  Die  ©ebrot 
Zum  ©(biegen  werben  jeßt  gegoffen,  weifen  aber  bureb  ben  tarnen 
nod)  auf  bie  ebmaligc  Otfetbobe,  58fep  ober  Gifen  }u  biefem  3wecf  zu 
zerftacEen.  „3n  Ermangelung  eiferner  Äugeln  würbe  58le»  über 
eifene  ©ebrot  gcgotTen,  um  ibnen  Äugelform  zu  geben."  Jronfperger 
p.  1555.  f.  17.  21.  ©cbrßt  fommt  iwt  für  Slbfc&nltte  ieber 
2ltt  (z- 58.  Sleifd),  58rob,  £ud>,  Rapier  -  febrobe,  cedula, 
gl.  a.  832  — ),  aber  infonberbeit  für  Olbfdjnittc  pon  Jpolzfrämmen  cor. 
©agfebrßt  (O.tyf.),  ©ägeflof*.    2)ie  groben  »auewfcbtottein 


©cfyvot  521 

(Simplicissimus  »♦  1(584.  p.  41)  ftnb  WOl,    t»k  ÄtofcC,    ftgürlid)   JU 

nebmen.  Tut  ©ebrot,  @oliectioum  für  mehrere  ©ebrote,  b.  I).  robe 
23aum(tücte,  bie  jum  ^jeriimmern  einc^  23ergwerf|1:ollen$  tneinanber 
gefugt  werben,  ober  btc  bic  vier  2ßanbe  einer  2öalbl)ütte  bilben;  ober 
btc  aW  beroorftebenbe  halfen  bfe  b&ljernc  Altane  tragen,  bie  um  bte 
obern  ©toefwerfe  obetldnbtfcber  25auernbdufcr  lauft;  biefe  Altane  felbfr. 
Pegius  de  Servitut.  182.  Jpteju  ein  niebt  ablautenbeö  SSerb  febroten, 
fdjrotcn  In  ber  35ebeutung:  2Banbe  ic.  »on  £otjftdmmen  (rot)  ober 
gejlmmcrt)  bauen,  „^u  feinem  ganj  gefd)  rotten  23au  fott  man 
^tmmcrbolj  geben,  fonbern  ilt  Untertanen  anbauen,  to$  ft'e  bie 
©töcf  unb  $ü£e  mauren."  gort  93.0*.  569.  ß.^pf.  Äobtorb.  ».  1694. 
(Sbenbafelbft  p.  574  bei&t  ei:  bie  Äo&ler  follen  alle*  Jpolj,  tote  e* 
ibnen  »erliefen,  gut*  unb  bofeä,  unauögefcbrott  (obne  bie  33löcfe 
autfjufucben  ?)  aufarbeiten  unb  abfoblen.  3n  ber  3«d>enau  wirb 
©ebrot  namenttfefe  aud)  von  bemjenfgen  Crnbc  eincä  33aumftammc$ 
gebraust,  an  welchem  er  »om  Crrbftoct  abgebauen  ifl  (©pranj). 

2)er  ©ebrof,  tot  ©ebrotnefj.  £>ie  2ltblinger  flagcn  a°.  1561  über 
ein  ©ebrottnefe,  t>aö  bie  brep  ©cbwai^er  »on  <pang  in  ber  9J?angfalt 
braueben,  alt  über  einen  engen  verbotenen  gffcbjeug;  bie  junger  be= 
baupten:  „bafi  foleber  @d?rott  niebt  »erboten,  aud>  fo  weit 
fep,  bajj  ein  $tfd)  »on  einem  balben  <pfuub  niebt  barinnen  bleibe." 
Cbm.  KI.  359.  p.  135.    Sieb  oben  ©.  52ü  febroten  b). 

2>er  Olbfcbrut,  bat  Slbfcbrötlefn,  Qlbfdmttt,  Qlbfall,  Überbleibfcl 
oon@oelfenic.  (gl.a.SoS.iSö.eiuafcrao^plur.  aferaota,  aferota, 

,arcolamina,  rami,  sarmenta).     „$l;fd)rot,  Ärdfje  bepm  9J?Ünjfd)la= 

gen."  ».  Sang  b.^abrb.  375.  ©er  ^ainfcbröt,  a)(d.@p.)93erle$5ung 
ehei  Änocbentf.  £.9i.  ».  1616.  p.  4ü3.  „@cwonleicb  t|t,  ba&  man  für 
ble  painfebröt  jwalnjid)  fcfciiliug  geit  bem  riebter,  unb  jroalnjlcp  bem 
djlager."  Diupr.  ».  greif.  ÖWitb.  l>)  ©tuet  »on  einem  »erlebten  Änocben. 
„Die  9<atur  leibet  felbft  niebt,  bafi  ein  ©cbifer  ober  95atnfdjrot  in 
ber  2ßunbe  bleibt."  Dr.  sjftlnberer  1620.  p.  209.  bainfebrotig,  adj. 
,,©o  bie  Jpirnfdjal  (»om  Jpiebe)  brücbig  ober  bainfebrotig  ifr." 
33apreutl).  33u|lorb.  v.  1586.  ftigürl.:  bebenftieb,  gcfdbrltd).  T>at 
9Hcbfd?rotieln  (9Jürnb.),  überbleibfel  »on  ©peifen.  ©er  Um- 
fd? rot.  „<£s  foll  aueb  binfüro  ju  feinem  23laufenäaun  no*  Um; 
febrott  einig*  Jpola  ant  unfern  SBalbern  nid)t  gegeben  werben." 
£>.<Pf.  Äol)(orb.  3m  ^ofenfeben  ifc,  nacb  93emb,  ber  Umfcbrot 
eine*  ©rabbügelö  eine  gtnfajfmig  beffelben  mit  Brettern,  bie  im 
QSierecf  aufammengefügt  finb.  »lerfebrotfg  (tm©cberj),  wie  bebb.; 
im  Voc.  ».  1618  quadratus.  „@ln  man  »terfebroetfc  mit  einer 
wlten  brülle,  Oiitter  ©otfrib  v.  @ane."  9J?afcman  ©enfm.  159.  „ein 
rotf  »ierfebrotie  vnb  »orne  ju  ber  bruile  wit."  Olttb.  2Bdlberill.  81. 
„gtnen  »ter  febrotigen  ^runf  ttinfen."   ibid.  23. 

2)er  ©ebroter  (4.  ©p.),  ©ebneiber,  tailieur.  Cgm.  685; 
S?ed)n. p,  1392  in  Jreib.  ©amml.  II.  133. 135, 145.    (^brf.  ©ebraber, 


522  @d)ra§  ©cfyrif 

©cbrober,  fcbroeb.  ff rdbbare,  aucb  VII  dorn,  nod)  ©dproatar). 
Der  ^uefcbrcter  (6(tr.),  ftletfcbbacfer.  „Die  päbn,  blcfe  Reifem 
betnene  Ju  f  d?r  o  tt  er."  «p.  2tbraf>.  jn  2Bfen  beipt  bie  $leifcb= 
banf  für  ben  Jpof  die  Zuafchräd.  Der  (Schröter  (Schreda'), 
(b.  2B.)  ber  ©tbröt,   ber  Jpirfcbfdfer.    „fcbrotell,  ceraster." 

Cgm.  659.  fol.  265. 

Der  ©cbrdß,  be*  ©fraßen  (Schraz),  i)  fc^erjf>aftc  Benennung 
a)  einetf  im  2öad)6tbum  ausgebliebenen  gftenfeben,  b)  eincö  Älnbe*. 
,,Scbau  mar  ietzad  i~  'n  KälenV, 
Wie  fol  I  wöl  den  Schräzn  nena"." 

3n  ber  %aM  (altb.  2Bälber  III.  170)  fagt  ber  2ßolf  J«m  2amm: 

„Du  »tl  unreiner  ©ebraj." 
2)  Perca  fluviatilis,  93ürftlfng  (5ifcb).   cf.  ©ebrejoeber,  JHenner 
@.  5i.b 

Der  ©ebreßel,  kai  ©cbreftUin,  2lrt  Äobolb,  SSicfctlefn. 
„3lucb  ettlicb  glauben  baben,  Iglicb  b«u$  bttb  ein  fcbrecjletn, 
wer  batf  ert,  ben  geb  eä  gut  »nb  er.  (2lucb  »int  man  ettlicbä, 
baä  an  ber  pernaebt  feinen  tffcb  richte,  cf.  SSetcbt).  2lu<b  wie  bie 
fd>recjletn  fo  gefwfnb  auf  uieb  reiten  unb  r>aren."  5J?tcb.  93ebam. 

Cgm.  291.  f.  141. a  „©ebreßel,  ©djrettle,  ineubus,  epialtes, 
faunorum  in  quiete  ludibrium."  Voc.  ».  1618.  /,©cre}/  plur. 
fcrejja/  larvae,  lares  mali ,  quaedam  monstra."    gl.  a.  43.  663. 

Gl.  a.  655  frebt  waltfcaje  (l.  feraje)/  Fauui;  gl.  i.  268  feraaj, 
pilosus.  3m  3«*l.  tfl  ffratti  ebenfalls  eine  2Xrt  Unbolb.  Davon 
wäre  ©ebrafj  bie  bebb.  ftornt,  wäbrenb  ©djratt,  ©cbrdttel 
ganj  crub  auä  ber  nlebern  ©pracbe  beybebalteu  wäre.  j$u  ©#*<*£ 
Cfitnb)  würbe  nid}t  übet  fttmmen  bat  fcbrefjen  beä  Cgm.  299.  f.  21.a 
„Den  brunnen  macbat  unfer  ber  mit  ben  füäjen,  bo  er  febteejet 
mit  ben  flnben."  93rgl.  f  ebenen.  3n  ber  ®ubrun,  9Ser$448,  lietft 
man:  „Ob  ej  fdjr  awaj  waren  ober  wllbe  merwunber."  ©ollte  in 
febraaj  unb  tuetteiebt  aucb  im  ttfl.  ffratti  irgenb  ein  primltfoe* 
f c r a,  ferab,  feraw  oon  ber  Snbbilbung  abjulöfen  fetm,  fo  baf 
fogar  aueb  bie  gtetdjbebcutenben  formen  ©cbrdttel  unb  ©cbrdbc; 
lein  unter  glnen  Jjmt  gebraebt  werben  fönntcu?  Sßrgl.  febrab 
(mager,  unanfebnlicb,  ungeftalt)  unb  SSicbtlein,  Zwerglein, 
febrifjen,  a)  (2infp«<&)  forden,    b)  (b.  ®.)  fcbltßen.    Der  ©djriß, 

©djlifj.     Hemed-  ober  Pfaad  -  fchriz,  ^embfcblifj. 


®d)wei        &<Z)\vi        d£d)\x>ab  523 

din  unb  öterjigfte  ober  ©d&w'a*  & 
2lbtl)eilun^ 

©er,  bic  @efd)roel,  betf,  ber  ©efdjroeien,  «perfon,  mit  bet 
matt  »erfdjroiegert  ift  —  SSlattfoerroanbter  ober  93erroanbte  bcö  ©at= 
ten  ober  ber  ©attinn  —  gerocljntic^er:  ©cfyroager,  @d)U)dgcrin.  Der 
©efrcte  (©dnvfegeroater).  MB.  XXIII.  88  ad  1333.  „deinem 
©efroeln"  (@d)it>eftermann).  MB.  XXI.  17  ad  1363.  „©idjem  ber 
gefuio,  (@id)em)  ben  gefuten"  (©dnueftermann).  Diut.  III.  87. 
©enef.  34.  Die  „gefroefn"  (ber  ©attinn  »ruber).  MB.  III.  556 
ad  1296.  Der  „gefroige"  (Jrauenmutterbruber).  2Bigalof$  1174. 
„Gr$  Reifen  bep  unä  nod)  ble  ®efd)roepen  (jroeper  33rüber  G&e= 
weiter)  ©djroefiern  einanber."  31».  <£l)r.  164.  „fraget  niftetn  »nb 
neuen,  gefrofen,  fwiger,  froeljer,  froager."  Oieinmar  ber  33lbeler. 
Die  @et)attergefd)iue»,  ©eoatterfdwdgertn.  (?Jptfd)).  Da* 
Femin.  fommt  aud)  in  monierter  $orm  ©efdjroetjtn  »or.  23rgl. 
@d)tr>ager,  ©djrofger,  ©cbrceljer. 

Der  So)  nie  bogen,  bei)  Slbelung  ©  d)i\)lb  =  bogen;  ob  ber  erfte 
23eftanbtl)eU  ruirfltd?  fo  $u  ergänjeu,  bleibt  sroeifelbaft.  Datf  Voc. 
v.  1618  fdjretbt:  f  d)  re  i=  bogen,  elnetf  v.  1145  f  roin;  bog  en, 
anbete,  unb  j.  33.  au<$  Cgm.  69u.  f.  6u  frolg  =  bogen,  ©drnid); 
bogen,  ©djroielbogen.  Dod?  fefcon  in  ben  dlteften  ©(offen  ift 
fuipogo  (fornix)  bic  cinjig  »orfommcnbe  Sonn,  ©eltfam  ange^ 
wenbet  erfdjeint  bcii  2ßort  in  „9<u  lag  ein  Sfppfet  (ber  2Biefe)  in 
ainem  ©ivlbugen,  tax  l)iet  baö  tMfier  burd)  ahten  ganzen  rcafen 
geroafcfcen."  MB.  VI.  456.  3m  3*1.  ift  folg  ourvatura,  foeigr 
arcus,  fvetgta  curvare ,  ilectcrc ,  roornad)  ein  allcnfaUfigcä 
@n>fg  =  bogcn  aU  Tautologie,  nad)  ©ramm.  @.  169.  170,  ju 
erfldren  fdme. 


Der  ©  d)  1P  d  b  (b.  Schwab  ,  fd)tt>ab.  £).q)f.  Schwaub) ,  gen.  b  e  & 
©d)tr>dben,  pl.  bie  ©d)tt>dben,  rote  l)d)b.  ©djioabe  (d.  @p.  nod) 
metft  ©»udb,  genit.  @ ro a b e ^ ,  plur.  ©rodbe,   a.  ©p.  ©udb, 

Alamannus,  gl.  i.  1262,  plur.  ©ndba,  Sucvi,  gl.  o.  120,  ©udpa, 
Cyauuari,  o.   390J  gen.  pl.  ©udbo  (rf()l)l),  £>tfr.  ad  Salom.   10). 

3n  @d)jr>db  =  35iepcn,  ©cfcrodb- Ailingen,  ©djrodb* 
9)?end)tngen,  ©djrodbsgflnt&anfen,  ©d}n»db  =  ©open 
(@.  I.  161  ic.)  mag  nod)  ber  ältere  genit.  plur.  ©rodbe  fteefen. 
5Srgl.  ©rodbe  e,  ©rodbe  reftt  (Suevorum  lex,  jus)  in  ber  allU 
terierenben  beutfeben  @bet>ertrag$=§ormel  be$  Clm.  2.  f.  58,b  gor; 
nanöeö  Cum  54c)  fcraudjt  cap.  55  für  ein  nad)  bet  geogr.  Eanae  jivifc^en 
ben  Jranfen  unb  asapern,  nad)  ber  »reite  jivifdjen  ben  «uraunbionen  unb 
£f>ürtnaern  tvotynenbed  23oit  nod)  bie  gorm  Suevi,  spaut  £>iaconuö  abet 
fd?ott  Suftvi.    q)cocov,•  (Oothica.  Edit.  »,  160 1.  p.  190)  unterfd)eibet  Zovctßo» 


52  4  <&<fyvoab 

bie  ben  Jranfen  unrertl)an,  t>on  anbern,  bie  t&  nid)t  ftnb;  fol.  184  f>at  er 
Zovaßiiai.  £>aö  »nnolieb  XIX  erjäfjlt  »on  „Suaben,  beri  »orbirin 
aülin  mit  l)erin  bari  cumin  marin  ubir  nieri,  mit  mislidjemo  volte.  @t 
flugen  iri  gkelte  ane  bem  berge  Suebo  (Suevus  nad)  3ftöot  Orig.  X.  2), 
bannin  wurbin  ft  gefjeijin  ©uafco."  Äönig  2ltfreb  nennt  fowol  bie  Suevi 
ber  2llten  (Drofius  fol.  22  5  ad  ann.  ab  urbe  c.  10 10);  al6  i>aö  ju  feiner 
3eit  im  ©üben  bec  Craftfrancan  biö  ju  ben  2llpen  tvofjnenbe  Soff 
©ua'faä  (Droftu*  p.  19).  £er  Sad)fenfpiegel  (£omet)er  p.  13-  14.  2S. 
29.  58.  7  5)  gibt  ©uaf,  plur.  Suaeee-  Untec  biefe  werben  bafelbft, 
bec  2lbftammung  nad) ,  genug  bec  ebeln  @efd)led)ter  9?orbbeutfrf>fanD6  ge- 
rechnet, lieber  ben  ©djrcdbengau,  morin  bie  heutige  ©raffdjaft 
SWansifelb,  fiel)  2lbelung6  SMrectorium  p.  LVII.  gftandjerlei;  fragen,  j.  33. 
über  bie  im  4ten  3al)rf).  mit  ben  23anbalen  nad)  Spanien  gezogenen  Suevi, 
befonberö  bie  grofje,  ob  bie  ©djmaben,  abgefel)en  »om  Dramen,  aud) 
tl)at|'äd)fid)  mit  ben  Suevi  äufammenftangen,  tveldje,  ben  alten  Körnern 
jufolge,  ji»ifd)en  (?lbe  unb  2Beid)fel  ivofynten  ober  umf)erjogen,  unb  bie  ein 
teuerer  gar  für  Sfaroen  nimmt  — ,  ob  füe  »om  $aarpu(s,  ober  »om  £er; 
umjiefyttt,  ober  »on  frieblid)em  j3ufammenleben  ((9rimm  II.  2  5)  fo  genannt  — , 
muffen  bem  ©dja  rfftnn  klügerer  überlaffen  bleiben ,  fo  wie  etwa  aud),  warum 
mol  im  Clm.  560  f-  115  »on  alter  £anb  bemerkt  fet> :  Suevi  non  sunt  nali 
sed  seminati.  (?in  jüngere»,  nid)t  eben  feines  €>prüd)lein  finbet  ftd) 
eingefd)rieben  in  ©igmunb  9)?eifterlin'6  2lugSb.  Cbronif  Cgm.  213.  f.  41b 
(nid)t  in  Cgm.  570.  f.  I5b,  aud)  nidjt  im  ISrucf  ».  1522.  fol.  III.),  wo 
eö  l)ei£t: 

,,T>od)  ift  ain  fpridjtvort, 

£ie  ©maben  fei;en  »on  Ijofyem  Qtam, 

©ie  fdjaifj  ain  ra^ger  ab  ainem  paum 

Oliber  auf  bie  erben,  bei)  bem  3let)n, 

£a»on  bie  ©crjtvaben  fomen  fein. 

Unb  «on  ber  ©waben  ftantf 

©inbt  fomen  bie  gran  £, 

Unb  auS  ber  Jrancfen  a\>t 

©inbt  fomen  bie  unfaubern  $pav>r." 
„3»vifd)en  ©rieef/en  unb  ber  QSarbaren  ift  ein  größerer  tlnterfd)ieb,  al6  jtvlfd)en 
einem  (?belfd; tvab en  unb  einem  groben  vpominec"  Q).  @an»ler  227- 
,,1>a  wart  (bei  bem  £orfe  Suca  a°.  1501  jtvifdjen  .ftönig  2llbred)t  unb  Sanb 
grafen  gribrid)  ».  £f)üringen)  alfo  gro6  morbt,  t>a6  bie  ©d)tvaben  bie 
JHofj  uffdjnitten  unb  frodjen  borin;  unb  »on  benen  wart  ein  fprid)tvort  al6: 
CN  gel)  et  bir  nun  alö  ben  ©d)ma  ben  »or  £11  ca."  £ofmannö 
Xf)üring.  e(jron.  Cgm.  1012.  f-  127.  Sie  ©d?n)abent)albe,  bie 
»on  JcutHrcfcen?  „<£t  roar  fo  voll  2äufe,  t>a$  man  bie  ganje  ©c^roa: 
bcnljaibc  bamlt  befeßen  fonnt."  Simpliciss.  »«  1B69.  p.  478. 
©c^ipaben-Otubcn.  /;ein  2ßagcn  mit  ©^rodben^Dtubcn." 
ainfpac^.  Ja^-Orb.  ».  1085-1736.  2>f«  <g^j»aben  =  ©cb,üpel/  ein 
ftclncrncö  SBecfen  »pv  brm  I»om  ju  @pc»cr.    3e^t  ncneinsefüörte 


&<fymh  &ä)mib  525 

SÖifc^of  mufite  ei  mit  Sßelii  füllen,  bamit  jebet  Sßutaet  ber  freien 
©tabt  fehicm  9$ifd)of  barattö  2?efd)eib  tfmn  mödjte.  35er  ©d^waben- 
Söeber  Ciftütnb.),  58arcbentn>ebet,  beten  fett  1488  »lele  autf  Äugfc 
bürg  eingeroanbert. 

Die  ©eferodbinn.  „Gin  frt  ©roebenne."  Clm.  2.  fol.  58.b 
Der  gute  Oioeutfn  »erheiratet  fid)  in  feinem  6iß«n  3abre  nod)  „mit 
einer  ©cfcrodbfnnen.  9)?lt  biefer  böfen  jdndlfdjen  @d)n>dbinnen 
l)at  et  einen  ©on  (Jarolum  unb  eine  £ocfeter  ©Ifela  gejeuget." 
©fmon  ©cfoarb'ä  Stu^gabe  ber  2t».  @&rou.  Saturn  i»ol  ber  Dlcbter 
Jpeinrid)  »on  bem  Itürlin  (ffitlfen  Jpetbclb.  Jf>.@©.  p.  454)  feine  ad>jig- 
jd&rlge  Jpdlftc  gerabe  einem  ©ivaben  an  ben  Spalt  wünfdjen  mag'-? 

fd)»»dbcln,  fdjivabejen,  im  fdjrcdbifdjen  Dialeft  fpredjen,  obet 
fid?  ju  bemfelben  hinneigen,  i»ie  bie  35e»yobncr  bet  ©rdnjgegenb  »om 
£ed)  bis  an  bie  2lmmer.  3m  2i3erbenfclftfd)en  werben  ble  fd)tvd= 
belnben  St»roler  beä  Dber-3nntt)at  »cn  blefem  Umftanbe  ©cfcrodben 
genannt.  ©0  unrerfd?eibet  bat*  «Golf  f«(l  immer  richtig  genug  baä  in 
ber  9iatur  £iegenbe,  SBlelbenbe  »on  bem  bloä  äünftllcfcen,  $lotftifd)en. 

fdjrodbtfd),  adj.  ©dji»  dbifefoer  Jpailanb,  fc^erjr).  95e- 
nennung  efnetf  ©d)t»abcn.  .Rann  nod?  übrig  fe»n  »on  ben  ©pott= 
fagen,  womit  in  bem  Kriege  beä  enbenben  XV.  3al)rl).  ©d)i»aben 
unb  ©dnveljer  fid)  gcjjenfeitlg  neeften,  baji  5.  95.  fogar  ibre  Äreuje 
unb  @tucifü-c  bie  ftarbc  ber  «parte»  fcdtten  Gaben  muffen,  ja  ba$ 
fd)ivdbifd-e  2anb$fncd)te  ein  altetf  (Iruciftr  Ux  ben  £fen&afen  geflogen 
unb  anber$  getauft  t)dtten,  bamit  ber  alte  ©ott  bod)  auföore,  ein 
©dweijer,  b.  b.  biefen  günjtig  ^u  fepn.  ©.  S?od)l)ol$  elbgcnoffifcfce 
Siebcrrtronif  260.  267.  „6 1»  ab  if  dpSßetb,"  Donau  =  Sßortb. 
MB.  XXVII.  159  ad  1402. 
2)  Der  @d)»»ab  (Schwab,  ScLwa'),  ©djroab--  unb  ©d)waben= 
lefer  (Sctwä'kefa',  Schwabmliefa') ,  (beo  2lbelung)  bie  ©djwabe, 

blatta  lacifuga  ober  orientalis. 

5)  Der  ©d)»vab,  gercolmlidjcr  ber  ©djroaben  (Scbwäbm),  a)  @in= 
fdjiebfel,  ©tud  fd)ted;tcrn  2eber6,  bat  ber  ©d)ubmad)er  jwlfcfccn  bie 
Söranb:  unb  bk  Doppelfoble  legt;  (2tbelung)  ©tüd  JKeif,  bat  ber 
SSöttcfeet  jreifdjen  einen  allju  lodern  Oicif  ftfoldgt.  b)  (£6fet)  au£= 
gebrofdjenei?  unb  bann  in  einen  SBünbet  gebunbeneä  ©trol).  cfr. 
feforoatbeln.  c)  2ltt  93robe$,  »velcfectf,  gebaden,  26V2  gotb  fdjroer 
fe»n  mufjte.  58acf:Orbnung  ber  $ürftenfd)ulc  ju  Jpeflbronn  ».  1581. 
Cgm.  998.  f.  156.    23rgl.  oben  ©.  505  ©d?a  ben. 

fdjroaiben  (fchwaobm),  (fjd)  ju  einem  nod)  im  UU  f»tf«  »orban= 
benen  2lblaut»erb  fd)t»etben,  fem',  moveri,  nacb  ©ramm. §.956.  VI., 
»erljaltenb,  »rgl.  fd)  weben),  a)  fdjroenfen,  fdjroemmen,  fpülen. 
ötegengufe  fd)>»aiben  bie  gute  Grbe  von  abhängigen  2tcferfelbevn 
fort.  Der  SSergftrom  fd)n>aibt  Reifen  unb  ©reine  in*  £bal  feerab. 
Die  2Ödfcfoe  fdjwaiben  (in  2ßaiTet  au$fdn»enfen).  ©tdfer 
fcbivaiben,  fdjivenfen,  rincer.    Den  ©tubenboben  ««^- 


526  <&d)m\h  <&d)Voeh 

fc&waiben,  benfel&en  fegen,  wdljrenb  man  2Baffet  batauf  gfejit. 
„£u  e$  in  atn  »ergultcn  pedjer,  unb  fmaib  baS  waflfer  barin  umb." 

Cgm.821.  f.  35.    „2lUjfwa»ben  b\)  patf,  emungere."  Voc.  p.  1419. 

„Luo,  fdjwalben."  21p.  ©ramm.  ülbgefc&walbte  (Agfchwaabte) 
Rubeln/  fogenaante  gefdmittene  «Rubeln,  auf  eine  gcjulffc  Qlrt  jube^ 
reitet.  Dag  ®efd)waibet,  ®efd)wemme,  ©efpüle.  Agfchwaabet, 
Ziamgichwaabat.  —  3n  meljr  nleberbeutfcfcet  $orm  jtimmt  fjleju  ba$ 
pofenfebe  fdjweefen  (35ernb  p.  282),  bat  bö&mifd)e  fcfewelfen. 
(,,<5fn  $a$  mit  2Bafifer  auöfd)  weifen."  3ebaujfi  SSranbw.  brenn. 
«f)rag).  —  b)  (neutr.)  fdjwanfen.  Der  freujtragenbe  Jpeilanb  „warb 
tuatben  uff  ben  füifen  unb  fdjwaiben  tytti  unb  r)er,"  bitf  er  nie; 
ber  fiel.    Cgm.  iss.  foi.  112. 

„Der  Eunlng  lie  ben  vanen  waiben, 

al  l)tne  »nbe  I>erc  fwaiben."    De  bcllo  Carol.  M.  2908. 

Dlefe  nod>  fdjwefjerlfcbe  SBebeutung  ifl  bev  un$  bauptfddjlicb,  in  ber 
3teratl»form  fdjwaibejen  (fchwaabazn),  tyln  unb  t)er  fdjwanfen 
(befonberd  von  glüfft'gfelten),  nod>  iebenbig.  9?otf.  93oetf).  215  gibt 
vibratio  burd)  „ber  fuefb."  ßine  altere  ganj  nalje  liegenbe  ifi 
ble  beö  ©djwebentf.  „Da$  iuwer  lop  fiiget  vnbe  fweibet  r)0." 
SBalt&cr ».  b.  «ß.  85.  3.    „®ote$  greift  fuueiboba  ob«  uuaafifcrnm" 

(ferebatur  super  aquas).    3ft'bor  IV.   15.  11.     («JSrgl.   fd)Weben, 

bat  fiep  ju  fcfywafben,  wie  Heben  ju  EUiben,  leben  ju  taiben 
»erhalt). 

fcbwatbeln,  a)  (b.  2ß.)  Dreijen,  einen  ©trief  burd)  Umbreben 
ftraffer  anjieben,  r  alt  ein  (iil.  fvetfla,  agitar'e,  fpeffla  i  frtng, 
circumagere,  gyrare).  „Jpabcn  jbm  bie  ©djweben  ben  &opf  ber^ 
geflalt  jufammengeraibelt  unb  gefdjwaibelt,  baß  er  ®el)or  unb 
©effdjt  verloren."  SSogenbergmiraEel  279.  Der  ©  d>  ro  a  i  b  e  l- 
©  t  e  d  e  n ,  ©teilen ,  ber  jum  Umbreben  eineg  ©triefet  bient, 
SÄaitel.  b)  im  ©djerje  lügen,  ©djwänfe  madjen  (rool  nad)  ber= 
felben  Slgur  wie  ©djwanf). 

Der  ©cbwaiber  (0.<pf.),  Jpeufdjober.  «Brgl.  ©djwetber  nnb 
©d)tt>aben. 

fd)  weben,  a)  wie  t)d>b.   b)  ftd)  r)ln  unb  l)er  bewegen,  fd>w«nren; 

fd)IVCifen.    I  maov  et,  das  I  umfehwebm  ka"  vo'  lautoc  Mattikeid. 

,,@d)  weben  unb  aueb,  febwanfen  ft'd)t  mau  trunefen  lewt."  Cgm.  714. 
f.  82.  „Denen  Mauren  feinb  bie  Oiojj,  Oiluboleb,  ic.  von  benen  &er= 
umbfcfcwebenben  ©olbaten  Ijlnwegfgefiert  worben."  2ß(lr.  93tr. 
VII.  310.    c)  fluitare  et  fluetuari.    „aiuffm  2Baffer  fd> roeben, 

fluitare,  jaetari  fluetibus."    Voc.  p.  1618.     „Datf  ©d?lff,   bat  ba 

fc&webet  in  bem  Witt."  Cgm.  312.  f.  32.    Gl.  a.  306  ifl  fuepen, 

nare,  i.  695  fuebOttt,  natant  (i.  559.  546.  556  aud)  fueparon, 

nare).  («Brgl.  oben  ©.  525  fcfcwai ben).  Der  ©d) web,  in  ber 
©pradje  ber  ©djiffet  unb  gifdjet  «m  »obenfee:  ber  mittlere  %Wl 


(S^web  ©cfyweib  527 

tci  <Sce4,  befielt  ©runb  ju  feinem  anltcgenben  Ott  gebort,  gleicr/fam 
ber  f)0l?e  ®ee.  Gl.  a.  261  fit  cafuep,  fretum  —  roeldjeä  fid)  ju 
fuepen,  nare,  roie  ©unb  (etrea  ftatt  froumb)  ju  fuimman 
perbalten  rofrb.  Die  @<fen»cb,  a)  nne  bd)b.  ©djroebe.  „2elb  unb 
guet  en  fweb  feften"  (roagen).  MB.  VI.  247.  b)  Die  ©dwebfrange 
am  £rad)tit)agcn.  Da£  ©cbroebtued)  be$  Sßunbarjte*.  Dr.  9ftin= 
berer  1620.  „©roebebud),  fnubepflafter."  Cgm.  731.  f.  70 
Der  ©cbroebivafen,  bcr  unter  fcem  Suptritt  ft'd)  fenft  unb  l)ebt> 
9}?oorgrunb. 

3n  ber  a.  @p.  (menigfienö  gl.  a.  189.  242.  255)  fiefyt  fuep  (dat. 
fuepa)  aud)  für  aer,  roafjrenb  a.  o6g  gurgibus  burd)  fuep im  (Statber 
@efd)tveb)  »erbeutfd)t  ift  —  überall  fdjlägt  alfo  bie  3&ee  b«  unbulieren; 
ben  ober  freifenben  93eivegung  peröor.  9)?an  mödjte  meinen ,  biefelbe  %i>tc, 
unb  jivac  bie  be£  (Jinroiegenö,  G'infd)la'fernS,  liege  bein  alten  intfuebian, 
sopire,  ju  @runb.  Otfr.  I.  li.  ss  „SRaria  fcono  "nan  infuebita;" 
gl.  i-  «71  „flaffe  fint  antfuebit,  somno  sopiuntur;"  a.  410.  609, 
i.  618  ,,intf.uebiter,  sopitus;"  i.  46-  917.  918  „fuebiba,  sopor." 
3n  Cgm.  17.  f.  ii.  iio,  £)iut.  III.  6  4  fte&t  entfueben,  infuebt an 
(infuebi  ta)  für  ba$  neutrale  dormirc  felbft.  JnbeiTen  ift  im  2lngelf.  unb 
^elä'nb.  foefan,  fofa,  fefa  c<lormire)  ein  nad)  geben  coniugierenbeä 
2(blaut«erb,  entfpredjenb  beut  fanätrit.  SVAP  OBopp  radiecs  p.  2io),  ftatt. 
spati  (s'pati),  (at.  sopior,  soranus ,  gried).  vnvog,  unb  biefe»  atß  bie, 
mit  unferm  uorliegenben  fnufa,  praet.  fiveif  unperivanbte,  Quelle  »om 
tranfttiyen  intfuebian  ju  betrad)ten. 

Der  ©djwebel,  wie  tycb>  ©djroefel  (©djrcebl,  Voc.  ».  1618, 
fwebel  oXi  neutr.,  Voc.  p.  1419,  fuebul,  fuepol,  3(tb.  3.  18, 
gl.  i.  H30).  fdjroebeln,  fdjroefeln.  anfdjnjebeln,  mit  ©cbnie; 
fei  ober  mit  einem  ©dnvefel&olj  anjiinben. 

Der  ©dnv  eiber,  eine  QJorricbtung  $lfd)e  ju  fangen  (permut&lid)  eine 
©arnrenjje,  bep  ©talber  ©djroäbnefe,  %fö&\f.  2Bablcf).  „Sind) 
bfc  Ä&betforbe,  unb  fein  ©efenuiber  foll  man  vor  ©t.  S8artbolo= 
mäutftag  aud?  nid)t  legen,  ©ie  follen  and)  nid)t  langer  ligen,  bann 
bi$  £tfcrn;  fo  foll  man  (Ie  barnad»  anä  ©eftatt  legem"  Ar.  2l)bl. 
VIII.  398,  XIII.  141.  „©{fctveiber  ober  ©lelber  mag  man  au 
©t.  33artI)olomal  einlegen.,  unb  ein  $ifd)er  über  fe<b$  nid)t  legen." 
2.0?.  ».  1616.  fol.  642.  Abraiffer  @omp.  5U7.  ((Stwa  fluetuierenbe 
OMft'gbüfdKl  II.  %l).  ®.  90.  „perfdnveibernC?)."  „Die  ®e-- 
ridjtfdjreiber  foHen  fd)n>6ren,  feiner  ©naben  £anbgerid)t^gered)tigfeit 
ju  offnen  (In  3lufna&me  ju  bringen),  nidjt  ju  perfc^iweibern." 
Ar.  Äbbl.  VII.  427.  Diefe  formen,  beren  lefetcrer  aber  ptelleidjt 
ai  gebübrt,  fdjeinen  auf  ein  su  fd)roaiben  get)6renbe$  3lblaut»erb 
fc^roeiben  (\iU  fx> if a,  praet.  f»eif),  ferri,  agf.  fpifan,  roooon 
tuol  txxi  adj.  f vi f t ,  velox,  ju  beuten.  5ßielleid)t  gebort  ba&in  au* 
gtfuibiba,  colymbus.  gl.  i.  1237.  ©lef)  oben  ©,  525  febroaiben 
unb  ©.  526  fdjjpeben. 


528  ©cfywetb        <B<fymb        <Sd)wad) 

„fd)ipeibeln,"  auf  fdjmefdrterlfc&e  Sßeffc  gefcbwdfcig  feint.  @irf) 
einfdjtpeibeln  bei)  @inem,  inft'nmeren.  35od)  tpol  nfd)t,  nad) 
©ramm.  §.  523,  blofie  Olu^fpradje  »on  fdjrodlbeln» 

25er  ©djtPtbbogen,  f.  ©cfewt  =  bogcn. 

f dnpfbeln  (b.  2B.),  pfeifen.  35er  SchwiblgejV,  3unge  ber  gerne 
pfeift.    93rgl.  fd)ipegetn. 


fcbipad),  a)  rote  i)$b.  ©er  a.  6p.  fd)elnt  tiefet  Adj.  nod)  fremb  ge^ 
wefen  ju  fepn.  gg  fünbet  ftd>  au*  ivebcr  im  3lngelfdd)f.  nod)  im 
3$ldnbtfd)en.  b)  2)ie  Q3ebeutung,  in  ber  eg  ft'd)  anfänglich  ftnbct, 
mar:  erbdrmlid),  fd>led)t,  gering.  „$o  liefen  jie  bat  $od>  abel  (ba* 
Äinb  3efuS)  llgen  in  bem  fd)tt>ad)en  ftabel."  Cgm.  714.  f.  205. 
„©roadje  fpife.    ®d)»pad)e  fleiber."    „©«j  brltte  geftdbt  ift  Pil 

ftPab"  (tertium  monachoruin  genus  deterrimum  est).  „2111er 
niberifl   Pnb    froadjiil"    (omnibus    inferior   et   vilior).     „Ob    bn 

funberft  baj  ebel  pon  bem  fipadjen."    „^pm  ber  froadjen  fratpen 

War"    (agnosce    meretricem).    Codd.    Monac.      „Sebeln   1P  i  p    fo 

ftp  ad)"  (ein  fo  armeä,  niebrigeä  2Betb).  2Bigaloi$.  „Unb  roart  betf 
im  a  dien  bfnge*  (bei  2>iebftabl£)  geigen."  ©ufo'6  Seben.  Cgm. 
819.  f.  68.  c)  franf.  „Jperjog  Jpefnrld)  war  fd)tpa*.  9Son  bei 
Äatferä  @  d)  tp  a  d)  b  e  i  t  unb  £ob."  2l»ent.  @&r.  560.  375.  35fe 
Scbwecb,  Scbweche,  Schwächen,  @d)tpad)e.  9tad)  bem  $ed)tbud) 
Cgm.  582.  f.  l  ffl  bie  ®d)tped)  bei  97?efj"er$  ber  £befl  ber  klinge 
pon  ber  «Spifte  big  jur  Oftittc,  ber  übrige  aber  bie  @tercf.  25ie 
Scbwechat,  ©d)tt>ad)beit.  fd)ipad;en  (d.  @p.),  gering,  fcbled)t 
werben,  abnehmen.  3m  Cgm.  270.  f.  163  l)ti$t  ei  pon  einem  ©alan: 
„er  perbueb  fld)  por  bem  gefmadjen  (bem  Übeln  @erud>  ber  un^ 
beilbar  franf  geworbenen  ©eliebten),  fein  lieb  voai  im  entfip ad) en 
(feine  Ziehe  begann  fbm  §u  pergeben).  Spiet  fonnte  man  an  ein  9Ser= 
rfedjen  unb  an  gufammen&ang  mit  bem  alten  2lb(autt>crb  fuebban 
(fuabr  gifuobb^n,  ebullire,  scatcre,  olere,  foetere)  benfen, 
unb  bafi  fd)ipad)  etroa  urfprunglfd)  ben  ftnnlicben  begriff  bei  fid) 
Sluflöfenben,  «Bettpefenben  angebeutet.  fd)»ped)en,  fd)ivdd)en. 
9tad)  ber  altern  2lcception  pon  fd)ipad)  —  fd)led)t  madjen,  ernlebrU 
gen,  vitiare.  Q?ine  3ungfrau  fdjtpecben.  „Weffatlna  plad)  go 
goen  in  bie  f)üvi,  ba  man  bie  gemepn  prouroen  inne  placb  jo  fueefen," 
fagt  eine  nicberrt)einifd)e  (üljron.  Cgm.  691.  f.  37.  „Jperjog  Subroig 
gebad)t,  bau  bie  $raip  bett  mit  bem  Oiitter  bie  Qb.e  gefd)jpöd)t." 
Gbron.  grepb.  ©amml.  I.  57. 

3M6  alte  2Ibrautt'erb  aifutpfyan,  cessarc,  deficerc,  lassescere,  languere, 
nnirbe  jivar  in  ber  93ebcutuna,  nidjt  aber  in  ber  Jorm  f>icf)cr  paffen. 
,;T>avon  ir  d)raft  »it  aar  beftveid)."  Cgm.  107.  f.  15-  <2>onft  galt  in 
ber  a.  ©p.  bie  Jorm  bifut^f)an  für  ilUqueare,  deeipere,  fallere.  T"em 
baju  gehörigen  Subst.  afui(),  scandalum,  fdjeint  noef)  W\<t).  a3ef)aim'6 
(Cgm.  291.  f.  271)  ftvid)  ju  entfpred;en.    „@ote6  namen,  ben  man  mit 

araec 


<&ä)mid)     ©cfynricü     ©d)wab     @djn>eb     529 

arger  (wirf)  ba  nennet  upiglicf}."     (5m  Voc.  ».  1419  ftefyt  ftvefen,  labare). 
eine  Jorm  fuif)[)on  naljm  man  für  vagari. 

fd)iveid)en,  @<$roid)  (d.  @p-)r  fteb  ben  wot^erg.  Slrtifel. 

Die  @cr>»vfcfenblüe  (©eblrg),  Olifpengra*,  Poa  disticlia.    ©cfcroitf; 

gra$  (Jpubn.  377),  Nardus  strieta  L. 

fdjtvabig,   f.  febroattfg. 

febroabem,  febroebern,  fc&rotbern  (juuddjft  von  Slufftgftiten?, 
überfdjroanfen ,  überfliegen,  pldtfcfeern;  füg.:  plaubern,  fdjroa&en, 
fdjivabronferen.  ©efebroabert  ober  gefdpioibert  voll/  voll 
iU  jum  Überlaufen.  Der  Wlenfö,  bat  ©ratf  tc,  fft  fo  fett,  dafs 
•s  aii-n  fchwädo't.    @.  ©djroubel,  fcbivatteln  unb  fdjroafien. 

„©djroeb"  (Voc.  ».  1482),  ffiunbpflajter.    „©uuebunga,  fomenta 

(per  lenia   fomenta   molle9cant   dura   vulnera),"    gl.  Monac, 

agf.  fvebung.    Gl.  i.  924:  „©uueblle,  malagma;"  agf.  fvet&il, 

fascia.     cf.   gl.  a.  134  fuuetljO,  nidore,  251  fuetban,  cremare. 

Voc.  p.  1419  froab,  vapor,  unb  Hi  Ijdjb.  ©cbtvabcm.    ©rgl, 
auefe  fuebbau  unter  febm  ad?. 
Der  ©c&tveb  (e  ®ramm.  §.  194),  bev  unferm  53olfe  vom  30idl)rfgeu 
Ärlege  ber  noeb  in  lebhafter  Strabition.    Dag  ift  in  beö  ©ebtveben 
Seiten  gefdjeben.    Daö  bat  ber  ©ebroeb  getljan. 

,,Bed  Büabli  bed, 

Morgs*  kommt  dar  Schwed, 

Morga*  kommt  dar  Oxa'lteara, 

Wurd  des  Büabli   bt-da*  leara'!"     (Kiefer  Äinberfprud? 

£ie  unb  ta  Qetfr  ein  Order,  eine  Sßfefe  :c.  ber  ©d)tveben  =  3lcfer, 
bte  ©cbn>eben  =  2Bf$K.,  etiva  von  ba  begrabenen?  eine  Oteibe 
SSdume  bei)  öiameräborf  nennt  man,  vielleicht  von  ber  Seit,  in  bei 
fte  gepflanjt  roorben ,  bie  @d)ivebenbdume.  9?ocb  jeigt  man 
am  Wundjner  9)?arftplaft  bie  bre»  .ftronen  am  Jpaufe,  bat  ©uftau 
Slbolpb  beroobnte,  im  3ngolftdbter  Seugbau*  ben  ©cbimmel,  ber  Sern 
©ebtveben  (b.  &.  bem  Äonfg)  vor  biefer  Jefiuug  unterm  £c(b  er- 
feboifen  roorben  fev.  ©ogar  bie  bev  Ämpftng  aufgepflügten  fleinen 
Jpufcifen  fcbrelbt man bafelbft wölben  ©cbivebcn  ju.  9llter@<btveb, 
ift  (vermutbltd)  audj  anbertvdrW  eine  trauliebe  Benennung,  obngefdbr 
wie  alter  e&rlfcber  Äert,  Danneman,  rofe  ber  ©ebtvebe  felbft 
fagen  würbe;  etwa  im  18««  Sabrb.  aufgerommen,  unb  einen  Sttanu 
bejeidjnenb,  ber  no*  jube$©d)iveben  Seiten  gelebt  bat,  alfo  einer 
dltern  ©eneration  angebort.  Übrigens  fnüpfen  ftd)  aueb  mlnber  ebren- 
bafte  ©agen  an  ben  Tanten  ©dnveb.  ©ieb  febwebifdjer  £runf 
1. 5tt).  @.  49G.  ©oldje  ©rduel  ftnb  aber  tvol  eber  bem  ©eft'nbel  au$ 
bleffeitigen  ganben,  bai  bem  flegreicben  fpeere  jugelaufen,  alt  ben 
mit  ©ufrav  3lbotpb  ausgesogenen  fcbiveblfcben  Scannern  felbft 
bevjumeffen  (man  erivdge  bie  von  ©uflav  Qibolpb  ben  30.  3ul.  1632  an 
bie  beutfefeen  Surften,  ©rafen,  Ferren  unb  Cffüfere  gehaltene  febarfe 

■Bäjmmx'i  Karjtxlfärt  5B5rr?rtn$,  III.  %f>.  8  f 


530  <Bd)mb  ©cfyroaif 

Slnrebe,   CMh.  sg),  nie  ben«  au*  bk  faiferlicfce  unb  baprlfcfce 
©olbatefca,  im  eignen  Sanbe,  nid)t  beifet  gefjaufet.   (Olretfnä  93cp= 
trage  2.  93.  3.  Jpeft  ©.  60  ff.).       „3n  bie  Saiten  tegen  wie  einen 
fdjweblfcfcen  ©tifel."   <p.  (Sandtet  55. 
Der  @d;wubel  (2lllgdu),  Überfluß    9Srgl.  fdjwabem. 

fefewafffen  (fchwaaflV),  4.  @p.  praet.  fwleff,  Partie,  gefwaiffen, 
a)  wie  &#b.  fd>weifen.  „Der  G&lemfee,  fo  fcep  a$t  SWellen  um; 
fd)  weift/'  21».  e&r.  10.  b)  (2Beber=@p.),  bat  ©am  auf  ben 
SBeberbaum  sieben,  ben  JJettcl,  ble  Äette,  2Berfte  auffpannen,  an- 
jetteln.  „Ordior,  fwaifen,  anlegen,  aufaben."  3l»ent.  ©ramm. 
„Olln  golfct>en  fol  nlcfct  ringet  gefroaiffen  werben,  ban  (fo  unb  fo 
vil)  geng.»  3ft  »mb  ain  faben  je  wenig  gefroaiffen/'  Cgm.  308. 
fol.  71.  72.  „fftu&te  ber  Füller  ju  »let,  fdjwelffte  ber  2ßeber 
ju  wenig,  fo  bejroang  ble  Älpper  unb  SBipper  ber  ©algenbau." 
Ä.  9<agel$  2lbfdmi$eln.  c)  wtnben.  ßlnem  'Darm  aus'n  Leib 
fchwaaffa*.  b.  2B.  „Die  porten  er  an  ben  angel  fwfef." 
Cgm.  42.  f.  155.  „2linen  laltrlemen  er  ba  pegraiff,  an  alnen 
praefen  er  in  fwaifft."  Cgm.  714.  f.  109.  d)  (ä.  @p.)  umbe- 
fwalffen,  umfaffen  ic.  „9)?it  einem  arme  ft  in  umbefwief." 
@racl.  „2Bte  er  ir  fo  lieplict?  engegen  lief,  r-nbe  ft'e  fo  früntli* 
pmbefwief."  Jpeinrld?^  p.  9)?ün*en  Sriftan  3644.  „Den  er  pU 
balbe  umbefwief  mit  finen  armen  beiben."  Cgm.  42.  f.  28. 
„Seit  flciger  ft  umbefwief"  (warf  ben  ©cfeleper  um).  Oiofen- 
garten  2091.  „Umb  fweift  ft'e  ben  mantcl  fdjon,  unb  fajt  auf  ir 
Daubt  bit  fron."  Cgm.  719.  f.  39.  „Umblfuaiffan,  amictum," 
gl.  a.  182,  ift  wol  aU  Partie,  »erftanben.  Daju  flimmt  bat  iöl. 
foeipa,  involvere.  3m  Cgm.  601.  f.  97b  ftel)t:  „alfo  fyerwlber 
umbgefcfywelft"  für:  im  ©egentr)ell.  c)  (ä.  ®p.  unb  nod)  fefewef- 
jerifd))  fetyren,  fegen,  verrere  volvendo  (agf.  fpapan,  engl,  to 
fweep).  93rgl.  fd)walben>  Gl.  a.  82  „afuuelplta,  purgamema." 
f)  „Der  tappen  jipfet  fweifet  lang  niber  ju  ber  erb."  Ms.  „@r 
fwief  ben  mantel  niber  auf  bie  erb/'  Cgm.  719.  f.  20.  „Dann 
fd)leid)en  ft'e  fein  gefdjweifft  (ganj  filH  unb  jabm)  in  bat  2Btrtb> 
l)au$."  „Dan  jieljen  ft'e  fein  gefcfcweifft  babjn,  wo  ft'e  feint? 
Öerfommen."  <p.  ©analer  52.  99.  „Die  anber  Jungfrau»  mit  ge- 
fweifften  angeft'cfrt/'  Oefele  Script,  rer.  boie.  I.  379. 

Der  @d)Wa  tff  (Sclmaof,  plur.  Schweoff,  Dimtn.  Schweaffl), 
a)  reie  t)d)b.  @d)Wetf.  Mei~  Herz  zido't,  fchleglt  wia  a"  Lämpl- 
fchweaffl.  (jtero  55.  9  nennt  ble  pedules  [fascias]  fuueif). 
fdjwaiffeln  (fclmeaffln),  toebeln,  fämeicbeln.  b)  ®arn,  al$ 
Zettel  auf  ben  SBcbftubl  gefpannt,  bamit  ber  eintrag  (2Bepfe)  in 
felbeä  gewoben  werbe.  „Slinid?  unau£gcword)ten  ©d>watff  ober 
2Beptfen  au$  bem  2anb  ju  »erfüeren,"  »erboten  im  ZM.  ».  1553.  f.  72, 
p.  1616.  f.  521;  gort  2ed)--9t.  551.    3w  ^affaucc  ©tabtbu*;  baj 


(Schweif     ©d&nmf     ©c^wög     ©etwaig     531 

©efroafff.  ab  fdjro äff f,  adj.  9Serebtld)te  sperfon,  ,,fo  fidb. 
von  ber  anbern  abfdjroaiff  gemadjt."  5t»r.  2.0.  ».  1G03.  f.  54. 
2)er  Umfdjroatff,  Umfang,  UmfreW,  spertpberie.  „35e$  ©tfel* 
umbfroanff."  Cgm.  75.  f.  51.  ,,3ebe«  ©lib  (ber  Äette)  mit  tU 
nem  viereefigten  Umfdjroetf."  Ar.  S&bl.  X.  175.  „9Son  bei  blmel« 
vmbfroatf  in  rote  vtl  jaren."  Cgm.  715.  f.  5.  weitfdjroatf, 
adj.  unb  adv.  „3me  muep  au*  bai  «ptuolat  auf  bem  9)?or  w  cit= 
fdjroaif  berum  aufgebraft  roerben."  5Bi"tr.  $tr.  V.  113.    («Hotf. 

«Pf.  72.  2  UUltfUUetft,  effusus,  24.  17  Überfuueff ig,  abundans). 

3lnm.  Ob  tiefe«  fc&roatffen,  roetdje*  felbft  abtautet  (vrgl.  ©ramm. 
§.  945),  na*  ©ramm.  §.  956.  VI.  tn  Sufammentjana  3«  bringen  mit 
bem  fotgenben  fdjroefffen? 
fdjroetffen  (praet.  froaif,  partic.  gefroiffen),  (a.  ©p.)  febrofn* 
gen.  (23rgt.  febroalffen).  „$e  velbe  fid)  ba  ntber  fro«fff  (vom 
spferbe)  ber  berr."    „2luf  bte  rtnefmaror  er  ffd)  vtt  balbe  froafff," 

Cgm.  270.  fol.  274.  298. 

35er  ©'febrouf,  «JÄobebcngel,  ©tu&er. 

£>er  ©djwager  (Schwägac,  o.tyf.  Schwaugho'),  a)  rote  t)d)b.  (gl.  o. 22 
»ororius,  froager;  297  froeger,  sororis  maritus,  froe  gerinne, 
fratris  mor,  MB.  XXV.  17  frooger).  „@ e f ro ag er 1 1 dj e," 
«öerroanbte  burd)  <£i)c  ober  Unetje.  SBr.  SBerbtolb.  9Srgl.  ©efebroef, 
©djrotger,  ©djroeber  unb  ©djroefter.  b)  (9?ümb.,  S?ü.)  b&i 
fttelfd)  unter  bem  Ätnn. 

T>le  <Sd)wa  tg  (Schwaag,  Schwaa'),  ber  93lebt)of.  Qi  ttegen  btefe 
©djroatgen  ober  «Btebb&fe,  befonber«  in  ben  ©eijenben  »or  bem 
©ebtrge,  roo  met)r  SSfebjudjt  alt  üteferbau  getrieben  roltb,  geroo&n- 
ttdj  einjetn  unb  in  Glitte  Qtai-  unb  boljrefdjer  Umgebungen,  wo 
für  bte  mebr  ober  roentger  jablrefdKn  -Jperben,  roeldje  bei  jum  9Ser- 
fauf  alt  3ug=  ober  ©cfeladjtoieb  unb  $ur  Bereitung  von  Butter  unb 
Ädfe  gebatten  werben,  btnlangltcb  Sommer  unb  SBlnterfutter  mäfyit. 
Wit  ber  ^cit  ift  tnbetTen  manche  berfelben  au«  einem  Sßiebbof  jum 
2lcferl)of,  ja  root)t  jum  2)6rfdjen  unb  Sorf  geworben,  fo  rote  umge= 
febrt  in  früberer  $ät,  nad)  bem  2lu«brucf  einer  alten  jSebentorbnung, 
„(*tttd)e  ibre  £&f,  £uben  unb  ©uter,  bte  ebemal*  Oltferbau  geroeft, 
ju  ©djroaig  unb  25 1  ebb  alt  Itgen  gelaufen."    3n  ber  «.  @p.  rotrb 

fUUetga   balb   für   formadia   („formadias   quas   vulgus   frociga« 

appellat,"  Urf.  w.  1177  in  ©djulte*  Oieifen  p.  78)/  balb  für  vac- 

caria,  vaccaritia  (gl.  a.  6.  537,  i.  820,  o.  382,  MB.  II.  391), 
balb  für  armentum  (gl.  a.  62,  i.  934,  Cgm.  17.  f.  211,  ©tut.  IU.  153), 

balb  für  bueula  felbft  (i.  112.  1238)  gefefet.  „Stuot  unb  @tuot= 
roatbe,  froancr  unbe  froatge,  feaj  unbe  fcllltnct;,"  im  fcbroäbifcben 

Jpetrattfoertrag  bei  Clm.  2.  f.  38.  „Curiam  Engilrammi  in  Bisin- 
berc  cum  fuata,  meditxs  usus  de  ©uaia  in  Ouroe  de  X  vaccis.'4 

MB,  VII.  499  ad  1180.    „minbet  vonc  bero  fuueigo."  9?otf. 

V,  2 


552  ©dnwwj 

?Pf.  50.  21.     „93on  jwalen  ©Waigel  inen."    MB.  VII.   157 

ad  1303.  „©Wap  vel  tyub,  fundus."  Voc.  p.  1429.  „@  W  a  P  e 
Ob«  ©waperep,  armentum."     Voc.  p.  1482.     MB.  XXIII.  p.  421 

ad  1437  wirb  unter  ©  w  a  »  aucfo,  ber  ju  einer  ©  cfe,  w  a  l  g  (p-  408) 
gehörige  2Öelbepla£  »erftanben.     „©uetgllfc  &u</  armentale, 

fUUeld):l)U$,  vaccaritia."    gl.  i.  1233.     „Curia  swaigalis." 

9)aiT.®albu$p.  1322.  „©cfcwalg&of,  ©c&wai&of."  MB.xvi.so. 
„©ueld?  =  rlnbtr,  pascuales."  gl.  i.  247.  ©djwa  ig,  in  ber 
SBebeutung  einer  felojjen  9iinbet=Jperbe,  fommt  noeb.  in  einet  Ulmer 
Utf.  p.  141S  be»>  ©djmlb  p.  487,  unb  in  ber  Qluggb.  «Ibel  p.  1477  por: 
„Dem  warent  febauff  pnb  fdjwafgen;"  ja  biet  fann  etf,  wenn  bem 

fuerunt   ei   oves    et  boves    btt  QSulgrtta   gen.  12.  16  entfPted)enb, 

fogat  baä  einkitte  Ottnb  (wie  gl.  i.  112.  1238)  bebeuten.  Dagegen 
fagt  2(pent.  G&r.  250:  „@onjtantlnu$  w&tb  getauft  von  ßufeblo, 
93lfcbof  ju  «ftlcomebla ,  in  einet  ©  d)  w  a  i  g  betfelbigen  ©tatt" 
(2anbbau*  bei)  berfelben  ?).  f  cfe.  w  a  i  g  e  n  ,  Ädfe  bereiten. 
MB.  XVI.  53.  55.  58  ad  1444.  „Sag  etllcb.  ©wafg  in  unferm 
£anbe  aueb  Äd$  febwaigen,  unb  mit  bem  Äreuj  jaleben.." 
„2Bo  bei  ©ot^baufeg  (jum  beil.  Äreuj  in  Donauwörth  2lbt  ober 
feine  5Sogte  fot&e  Ädfe  anberjj  gefwapgt  fi'nben..."  Der 
©<b  wafg  er  (Sclwaogac) ,  ber  @lgentbümet  ober  <pdd>ter,  ber  eine 
©djwalge  bewfrtbföaftet.  „Stern  (üont.  Jplntermalr,  ©cbwajger 
jn  ©cbleißbefm,  biefe  ©cbwaig  an  Jperjog  Sßllbalmb  »erlauft  umb 
5000  fl."  3Ute  Oiedmung  P.  1599.  2Bftr.  93tr.  III.  117.  „3lud)  offen 
man  eueb,  b&$  bi  ©wapger  auf  fanb  ©allentag  bienen  follen  ir 

fdft."    MB.  IL  519  ad  1462.    ibid.  107  ad  1466.     2iuf   ben   2Upen 

bei  SSerner  £bertanbetf  beifit  ©Zweiget  berjenige  etwaebfene 
©enne,  weiter  bie  Ädfe  verfertigt  (ffipfj  (Keife  p.  698),  unb  wobf 
in  bemfetben  ©inne  werben  auf  ben  öfterrelcblfcben  2Upenwlrtbfd;af- 
ten  bie  ©enbinnen  ©cbwafgerlnnen  genannt. 

,,Sch\vaogcrin  du  bilt  mei*  Freud, 
"Wan  moc  s  Küaal  auf  d'  Albmo"  treibt." 
,,Und  's  Vidi  äf  dor  Albm ,  das  tuat  fchö*  ummocgräfn, 
d*  Schvvaagorin  nimt  ior  llüo'nl,  und  tuat  fo  liabli  bläfn." 

QUpenlleb.  3n  asapern  wftb  ber  Sluöbrud  ©<bwafg  pon  ben  2llpen- 
Jpoffjaltungen,  bfe  nur  ben  ©ommer  über  bauern,  niebt  gebrauebt. 
Weibinger  in  feiner  33efd?rbg.  pon  2anb$but  fptlcbt  p.  64  unb  110 
von  983  ©c&to  algern  unb  33epftf?ern,  bfe  biefe  ©tabt  neben 
773  «Bürgern  jdble,  unb  man  febe  in  beren  9?dbe  grofie  ©fefen, 
bie  iid)  mit  jabjrefcben  ©cbwafgerbdufern  unb  ©arten  über  eine 
©tunbe  weit  ausbeuten.    £jn  ber  a.  ©p.  Ift  fuuelgarl  bubulcus, 

armentarius    (gl.   a.  504.  506.  541,    i.  558,    o.  382),    mi  IPteber 

jundcbfl  auf  Spttbe  weifet. 
fdjwa  igen,  gefebwafgen  einen,  ibn  febwefgen  macben  (a.  ©p. 
fuelgan,  praet.  fuelgra.  gl.  <•  781, 1010.  iois.  9?otf,  W.  nI-  ^t 


(&d)M$        ©cf)tt>ei<$        (Sd^wt^  553 

VIII.  3).    „3$  will  in  bamit  f  etwaige  n."  3ngolfr.  üieimep.  1562. 

,,\  $  ttJ  a  1 9  C  n,  pacarc,  quietum  reddere."  Voc.  p.  1  (>1 8»  „Vir- 
tutem  primam  puta  compescere  linguam." 

„©efroafg  beln  jungen  ju  «der  fri(t, 
wann  froefgen  bie  allererjt  tugenb  ifi."    Dionys.  Catonis 
Disticha.  Cgm.  72.  fol.  l.    „SSenn  man  b<xi  9ttteluja  froaigt  (alias 

ftfnlegt,  niberlegt,  claudit,  deponit)  b.  I).  Dominica  Scptua- 
gesima.     Cgm.  234.  fol.  131.     «Brgl.   (n«c&  ©tflttim.  §.  956.  VI.) 

fdjw  eigen. 
Die  ©c&wegel,  ©cfewigel,  ©d)wcgcl  =  pfelffen,  Querpfeife, 
flelnere  unb  altere  2lrt  ber  glote;  2lrt  Orgelpfeife  («.  ©p.  fuegala, 
fuegela,  fuegila,  in  ©lojfen  balb  für  fistula,  balb  für  calamus, 
tibia,    balb  für  chelys,  barbyta,  systrum  gefegt,   Woburd)  ft'd)  bet 

urfpr.  93egrfff  in  ben  bei  angelf.,  ber  ftorm  nacb.  frepfieb  nfcfct  ba- 

mit  »ereinbaren/   f\Kg>    fV>0g,  sonus,  sonitus,  musicum  quodvis 

instrumentum ,  ju  erweitern  fc&eint).  Der  ■Dfdjter  ber  blbllfdjen 
<parap&rafe  in  25tor.  IH.  45  nennt  autb  bie  ©peiferöfyre  eine  fuegelen 
(fieb,  ©ramm.  §.  853). 

„Hai*  's  Sc  hw  egal  vöcgeflh,  denk  ällowal  drä", 
Tust  mo'  's  Deanal  net  auf,  bal'  I  's  Schwegäl  net  lia." 
„El    fiabuolo ,    bie    fwegel."     Voc.    venez.  -  todesc.    p.    1424, 

Cod.  it.  M.  261.  f.  26.    T>at  2Binbberger  tyfalter  sec.  XL,  Cgm.  17 

gibt  tympanum,  ^)f.  80.  3/  burd)  fWCgelbald?,  unb  „in  tympano," 

tyf.  149.  3,  bureb  „in  ber  ha  ld)  free  gel  en."  a)  fd&wegeln, 
fdjwigeln,  auf  ber  ®djnj.  pfeifen  (beu  Ulpl)ila$  ?D?att&.  XI.  17, 
2uc.  VII.  32  fpfgljon,  Kvleiv,  agf.  fuegan,  fpogan,  sonarc, 

tinnire   überhaupt).      „Sibilans,    f  $  W  e  g  e  l  Jt  t."    @loff.  p.  1418. 

58ep  Jpeppe:  „fct>wf  geln,  ben  Jpunben  pfeifen."  „fwfgeln, 
sibilare."  Cgm.  685.  b)  (im  ©cfyerj)  einen  guten  j?ug  trinken, 
c)  (ton  Äinbern)  pijfen.  ©er  ©  d)  w  e  g  ( e  r,  «Pfeifer  (a.  ©p.  f u  e  g  a  l  a  r  f , 
ntdjt  blo$  für  tibicen,  fonbern  aud)  für  fidicen  unb  spondealis). 
23rg(.  bie  Entstellungen  fdjwfbeln  unb  fdjibeln. 
fdjwefgen  (praet.  fdjwefget,  fcbwfg  —  d.  ©p.  fwafg,  conj. 
fwfge  —  panic.  gefdjwlgen),  wie  foefeb.;  bod)  minber  wlUnMd) 
(a.  ©p.  fuigen,  unablautenb.    2>aju  gab  ci  ein  subst.  fem.  fufga, 

silentium,  taciturnitas,    adj.   fufgal,   taciturnus).     gefd)tt>eii 

gentf,  adv.  iu  gefcfcwefgen,  ne  dicam.  ©er  ©dnucfg^SBetf 
OBurjb.),  2oljn  für  9Serfd)Wfegcnbeit.  $n  ber  gewo&nlldjcn  2autOs 
logie  ftfllft&w  eigen  fünbet  ftefe.  Cgm.  717.  f.  109  bie  brenfadje: 
,Ml  ftille  fdjwigenb  gebage,  unb  werfe  roa$  man  bir  fage." 
©ieb.  fdjwaigen. 
2)fe  ©<bwlger  (O.^pf.) ,  bie  ©cfewlegermuttcr ,  „uxoris  mater, 
soerus,"  Voc.  ».  1618,  2lt>ent.  ©ramm.  (a.  ©p.  fuigar,  fuiger, 
fuigfr).  „9)?lt  willen  Gonraben  9f.  unfern  fc^roer)ern  unb  »atertf, 
&ecte  feiner  eeltöe«  bautffrawen  pnfer  fwiget  vnb  muefer/' 


554      ®$ttri<$     (Bfymfy     <&d)ml     ©d&wel 

MB.  X.  214»  215  ad  1509.  „3n  ber  ©tabt  2eptin  war  ein  «tau*, 
baj?  bcn  erften  Sag,  wann  bie  93raut  in  jreä  sgrdutigamä  £au$ 
gieng,  ffc  mufte  einen  Reffet  ober  £afen  »on  ber  ©ebrotger  a« 
entlegnen  begehren,  aber  bafj  bie  © d>n>iger  jt  fold>cö  abfeblug. 
2)iejj  befebabe,  bamit  fieb  bat*  junge  2Beib  jrer  ©cbwiger  Unge- 
ftumlgfeit  algbalb  ju  ertragen  gewobnen  fottte."  SUbettin*  ©uepata. 

,,I  maa",  I  mu9s  mi  henka~, 

Sagt  di  aide  Schwigac. 

Se ,  da  häft  a~n  Strik, 

Henk  di  au'  damit, 

Sagt  de  Jung  glei'  wida\     «JJtltCÖ  «Bolfelteb. 

©leb  ©cbweber,  ©cbwdger,  ©efebwei. 
@cbwfg  =  bogen,  fieb  ©cbwt  =  bogen. 
fcbwigeln,  fieb  fcbwegeln. 

25er  ©cbweber,  @cbn>ebr,  ©cbwer  (£>.$f.),  ber  ©d>roieger»ater, 

,,pater  uxoris,  socer,"  Voc.  p.  1618  (a.  @p.  fuebur,  fuebor, 

fueber).  „$ür  feinen  ©cbwebf."  »mberg.  2lften  ».  1381. 
„gonraben  unfern  febwebern  nnb  vatertf."  MB.  X.  214.  215. 
„©wer,  socer."  gl.  o.  296.  „©olfcbeö  fwereS  »nbe  follcbero 
fwtger."  9?otf.  S3oetb.  II.  prosa  5.  ©ieb  ©djwfger,  ©cbwager, 
©efebwei. 

,,©cbwal,  leuciscus,  mugilis  fluviatilis,"    Voc.  p,  1618. 

fclmäl-n  ftatt  feb waren,  fieb  b.  S. 

2)er  ©cbwall,  a)  mit  bd)b.,  angefcbrcoHene  §lugmajTe;  füg.:  gftenge. 

b)  Sieben  =  £anal,  Oiinnfal,  bat  angefcbwellt  werben  fann.    ©ieb 

fcbwellen. 

1)  feb wellen,  gefcb wellen  (gfchwalln),  praet>  j-^weiiet/ 
part.  gefcb  wellt,  a)  njie  l)d)b.  (b.  b»  ««-/  auffdjwellen  macben, 
aufftauen,  bemmen,  a.  ©p.  fuellan,  praet.  fualta).  Ma~  kunt 
d-  Ifac  damit  gfckwolln,  fagen  bie  9)?uncbner  von  einer  grofen 
5)?enge  ober  5RafFe.  „Ü  b  erfdjw  eilen,  inundare,  exundare," 
überfebwemmen.  Voc.  ».  1618.  b)  cjrbdpfel  unb  brgl.  feb  wellen, 
fte  im  foebenben  Sßaffer  auffcbweHcn  macben,  wefcb  fieben.  c)  (9Jurnb., 
Jpel.)  fefl  fcfclafen  unb  febnareben. 

2)  fcbwellen,  gefcbwellen,  gefcbwlllen  (gfchwalln,  praet. 
fcbwellet  unb  febwul,  partic.  gef(bwollen),  n>U  b<bb.  (a.  ©p. 

fuellan,   it)    fuillu,    praet.   ind.    fual,    conj.    fwuli,   partic. 

gifuollan  —  turgere,  intumescere).  „2)ie  3uben  fliegen  dbr. 
an  fein  wang,  bai  im  fein  munb  gefwall."  Cgm.  121.  f.  79. 
„SSerfcbwellen  in  ber  ÄcUr.  SSerfcbwollene  £bür,  extumida 
janua."  Voc.  ».  1618.  £ft.2l.:  „!£>en  ober  feinen  ©efcbwollnen 
macben,"  fieb  Haben,  brüften.  „Giebel  «Eelbtbaler,  fo  ein  ge= 
fcbwollnet  unb  boettragenber  gtfann."  €rbarb  9,  Jpüetterifcben  2Bfe= 
bertdufern  1588  f.  60,      3Me  ©efcbwulft,  wie  bd?b.  (a.  ©p.  gtfuutft). 


©cfyroet— <Bd}wut  <&d)mlb  &d)mld)  <&d)miä)     555 

gcfd>routftig  (U.=2)on.),  oon  33rob  unb  brgt.,  mürbe,  weid). 
Cgm.  17.  f.  48  „tumorem,  ben  faellen,"  alfo  rool  ber  fipette. 
SSrgf.  fcbroüllfg. 

©et  ©cbroellfopf  (2lfd)affenbV),  efgenfinnfger  9)?enfcb.  s^rgl. 
©cbroolllopf. 
T>at  ©efdnvell  (Gfchwall),  Mc  ©c&roeBe,  b.  I).  ber  ©runbbalfen 
ober  bat  ^immerbolj,  roeldjeS  bte  ©runblage  einet  2Banb,  eine* 
5t^urgerüfle^  unb  brgl.  bilbet.  25a«!  £bur--©efd)n)ell,  bie  fc&üta 
(Seemeile,  foioo&l  ber  ©runbbalfen,  über  ben  man  ju  ftefgen  bat, 
aW  berjenlge,  ber  b(e  2Banb  über  ber  £l)üröffnung  tragt.  „Unb 
empfangeten  unter  bem  £biergfd)iooll  etnanber,  unb  giengen 
nad)  juegemaebter  £l)ter  in  bat  Zimmer."  $Benebtlt.=9?fufeum  p.  180. 

„T>at  Übergcfd)JVelt,  superliminare,  Uttbergefcbtoell,  liypo- 
thyrum."    Voc.  ».  1618.     „3n  fuuellim,  in  basibus."    gl.  i.  899. 

3)ai  QJorgefdjroell.  „2üenn  ein  unb  anberer  Untert&an  von  feinem 
3ebenbbaren  2i<fer  fogenannte  9Sorgefd)R>ell  liegen  lagt  unb  ju 
SBlefen  geniefet."  2lnfp.  ?ebenb  =  23erorb.  p.  1747.  93rgl.  b.  ». 
3ebod)  ift  aud)  ein  bto6  ftgürlicber  ^nfammenbang  nid)t  febr  ein= 
leuebtenb.  ©aber  etma  aud)  an  bat  alte  fuole,  fuoünun, 
aratiuneulac  (?oon  fuoba,  aratiuneula,  fdjtpdb.  ©ued),  2ldetbett), 

gl.  a.  526,  i.  126.  250.  1075,  JU  benfen. 

25er  ©djtpillen,  bat  ©efcbroitl,  l)djb.  bk  ©djtülcte  (a.  ©p.  fuflo, 

gifutl,  callus,  cutis  spissata;  fuillatt/  obcallescere).  „fd)iptl= 
Hg,  callosus."    Voc  o.  1618. 

©er  ©djroollfopf,  ©ieffopf,  Dummfopf.    cf.  ©djroeltfopf. 

feferoul  (fdjrodb.,  5Hl)cin),  dngftllcb,  bange. 

fdjioüllfg,  gefcbautllfg  (gfchwiili'),  fdjtoül.  „©djnjlllig  2Better, 
coelum  aestuosum."  Voc.  o.  1618.  „T>at  aufgetlafen  fd)ttJÜl- 
lige  roclttvefen."  ©djerj.  ©ollte  bat  ©ruefenbe,  grftictenbe  ge-- 
meint,  unb  58ejiel)ung  auf  ein  altet  2lblauWerb  fueltan,  praet. 
fual,  plur.  froullen,  2)iut.  III.  95.  loi  (iietien  oor  Durjt  ober 
Jpnnger),  erlaubt  fcpn?    SBrgl.  oben  fd) wellen,  aber  aud)  bat  agf. 

fvelan,  urere,  ustulare,  TiQtt.  tyf.  101.3,  9ttufpilJf  57  fuilijon, 
arere.     ©leb  aud)  fd}lolld). 

Die,  aud)  rool  ber  ©djroalben  \\att  ©djroalroen  (Sclwälbm, 
Sclnvälm  —  2)lm.  ©djrodlblefn,  Schwalwl,  Schwaiwal) ,  roie 
l)d)b.  ©djroalbc  (a.  ©p.  fualauua).  ©djroale,  ft'eb  oben  ©.  362. 
Set  Uttenfdjroalb,  fiel)  I.  2b.  ©•  130.  fcbrodlbeln  (Cclwalwln, 
fchwäiwln),  jroftfeberu;  plaubern;  ff*  ePfchwäiwln,  einfebmei^ 

djeln,  (cf.  oben  ©.528);  „fd)tt)dlblen,  mendaciolo  rem  adsper- 
gere."  Voc.  ».  1618  (etroa  nad)  £obla*  II.  ll!). 

©djroald),  fieb  ©ebroatg. 

fdjrottd),  fd?n»üld)  (gfchw;lb),  fdjroüt.  ,,©o  et  roirt  oot  bil?  froild)." 
Cod.  Pakt.  455,  f.  84.  ggeri  p.  «Bamberg,    ©fei)  fdjroüUfg. 


536  ©tfnvelf  —   ©cfyroaim 

Der  ©cfcroclfcl  (Scbwalfl),  (£«spf.)  ©dwefel,  bcm  lateln.  sulphur 
dfmlldjer,  unb  bodj  mol  b!o$  enttfcllung  be*  fdjon  gotbifdjen  folbl*. 

Der  ©djroalg,  ©cftroaü),  Öffnung  be$  ©ämetjofentf,  4.  ©p.  ©d)tunb. 
©djmatf  (UpWilv.  3efen),  ©djrcarm.  fcbroelgen,  fcbroelben, 
role  &d>b.;  (d.  ®p.  fd?(urfen,  »errungen,  a.  @p.  fuetgan,  fuftgu, 

futtgl*,  fullglt,    praet.  fufllb,    partic.  gtfuolgan).     „Devo- 

ravimus,  mir  fcaben  oerfuol&en."  Cgm.  17.  f.  55.  2)cr  ©meld), 
be$  ©wetzen  unb  ber  ©roelger,  d.  ©p.  bet  ©djtutfer,  Strlnfer, 
©djroelger  (gl.  a.  245  fueldjo,  fuelfo,  276  fuelgari,  gluto). 

fdjroelf,  fcfcwetd),  adj.,  roelf;  mürbe,  gebei$t.  fdjroelfen, 
fdjweldjen,  weifen  (a.  ©p.  fueldjan,  praet.  fuetdjta  unb 
fuelcbott,  partic.  fuelcbota,  inarcere).  „sufo  fifceln  fie  Ut 
erfd)tt>eld)t  glclfd}."  «Puterbep.    äTcliwalha",  vo'fchwalha"  etc. 

Die  ©eferoelf,  ©cbroeld),  ffielfboben  be$  Bierbrauern. 

Der  ©cfiroa Im,  be$  =  en  (fchrodb.),  bic  ©djroatbe.  fcbroelmeien, 
fd)tneld)eln  mit  2öorten  ober  ©ebdrben. 

Der©d)tt>a(m,  ber  ©djroarm.     Dorlmp  hat  an  ugheit'n  Schwälm 

laff-n.    93ei>  «p^if.  »•  pefen  ifl  ©djroalm  Üualm,  tm  Voc  ».  1419 

iUiberfroahn,  vorago  in  aqua.     et'.  <S dj n> a 1 1. 

Set  ©djroammen,  and)  rool  ber  ©djrcamm,  roie  bd)b.  ©djroamm 
(Dlut.  III.  155  fwamme,  ber  erften  b.  $orm  entfpredjenb ,  fonfl 
in  ber  a.  ©p.  fuam,  aud)  fuamb,  fuamp,  fungus,  tuber,  baju 
aß  adj.  fuammtn,  funginus).  gür  «pilj,  boletus,  fft  gerooftnlldjer: 
ba$  ©djrodmmeteln  (Sclmäma-1),   ober  aber  ber  ©djnjämme- 

Itng  (Schwamaiing).     Cgm.  694.  f.  129  ftel)t   „mit   aitter   p«b- 

fefaroamen,"  alfo  Fem.  ©tatt  ber  2lnrebe  ,M  ©djroanj,"  brauchen 
mandje  jlmpferlld):  Du  Schwams",  du  Schwamalin'!  Der 
©ebroammerer  (b.  2B.),  ©elj&altf.  fcfcroammejen,  (oder 
fepn,  fdjroanfen,  einfinden,  wie  j.  95.  Woorgrunb  unter  bem  $ujb 
tritt.  SSrgl.  aber  aud)  fd? malmen. 
Der  ©djroalm  (b. SB.),  ber  fcferoebenbe  ©c&atten  (a.  <B^.  froefme, 
motio,  volatus,  na*  ©ramm.  $.  956.  VI.  auf  ein  nod)  im  bott. 
jtttmen  beroa&rteä  2lblautvcrb  fdjweimen  roelfenb).  „j?e  fioelme 
gan."  9tftb.  II»  3.  fd)  malmen,  a)  (d.  ©p.)  febroeben.  „Der 
«Böge!  febn»  atmet  In  ben  lüften."  fclturel  cap.  XIX.  2ßern&. 
«JJtatla  28.  85.  „Die  funne  froeimet  fo  wunnlgll*  enbor." 
2Utb.  2B.  II.  214,  III.  197.  236.  „Daj  ie  faln  ar  fo  l)o&en  flug 
erfwetnbe."  Dlut.  II.  249.  b)  fdjweifen,  roanbern  (1*1.  fr-elma, 
circumferri.)  93enede^  9?t'tl).  p-  392.  419.  „2lln  umbfdjnjalmen: 
ber  lebiger  ©djnelberfnedjt.  ^ln  unb  miber  fdjwaimen."  2lften 
t».  XVI.  3al)v&.  fd)tt)almeln,  fdjroalmejen  (O.^pf.),  fd)»lnbeln, 
fdwanfeub,  fdjwlnbli^t  ober  mm  elnb,ergel)en.    „Die  «Bölfer  am 


<&d)wem  ©djrctm  ©dfjrvatt   ©tfwaitt    ©cfyrvem     557 
(K&efn  waren  gleld?  Im  ®d>  weinte  In"  (wollten  abfallen).  2U>.£br.  127» 

Er  kä~  liam    fchwaamazn   vor  9ttattfgfelt.     £er    ©djWafltiel, 

©djwlnbet.    cf.  fefewimmen,  fdjwaifen,  fdjweben. 
febwemmen,  wie  b#b.    ©leb  fdjwtmmen.     Der  ©d&wemmet 
obet  baS  ©djwemmerfdnff,  etneö  ber  be»  einem  ©aljjug  por= 
fommenben. 

febw  Immen  (praet.  cond.  fcbwlmmet,  fcfewum  unb  fcfywam, 
partic.  gef(t)ii)utntnen)/  wie  bd)b.  (a.  ®p.  futmman).  2>tg(. 
bad  abgeleitete  febwemmen;  ja  aud>  fdjroaimen  unb  febwaf* 
ben,  unb  ©rimm  II.  71.  2ßol  t>om  oben  auf  ©cbwlmmcn  belft  bet 
©cbaum  in  ben  VII  Gom.  ©cbwima,  im  Danton  ©cbafbaufen  bet 
©cbwumm. 

fchwana'n  (Straubing)/  fdjroaßcn.  Ge,  tbaa"  mor  aa's  fchwana'n. 
53ieHefd)t  nad?  ©ramm.  §.  417  richtiger  fdjwdnbetm 

2)cr  ©cbwan,  betf  ©cbwanen,  wie  Ijdjb.  (d.  ®p.  fwane,  beg 
fwanen,  a.  @p.  fuan,  fuon,  genit.  fuaneä,  neben  bem  üblichem 
albii,  lel.  atft,  bobrn.  labut),  am  Wann  unb  Oibefn  blc 
„©cbwone"  (gl.  a.  72  fuana).  2)er  örWname  ©efewangau, 
in  ber  bortigen  Slutffpr.  Sclmaaga ,  fdjctnt  nidjt  Riebet  ju  geboren, 
aujlet  cä  läge  etroa  ©ebwöngau  ju  ©runbe.  ©ramm.  §.  334. 
Über  Jpiltbolt  von  ©wanegöw  ben  9J?innef4nger  ft'eft  Siaflberg  2.6. 
II.  23.  ©.  LXVI,  altb.  9J?ufeum  I.  17.  &rgl.  oben  ©.  259  fuane= 
ring,  ©waner.  3n  bem  @ebid)t  t>on  ber  9?a»ennafd)[ad)t  fommt 
ein  ®turml)ott  »on  ©wangau  vor.  9iod)  weniger  gebort  l)iebcr 
@d)wa  nborf  in  ber  £>.<pf. ,  weldjeä  friiber  ©wafnfenbotf, 
©roanf  enborf  bleu  (MB.  XXIV.  48.  151  ad  1263),  unb  An  ben 
altnorbifdjen  Eigennamen  ©uelnfUelgentl.  puerulus,  »on  ©oefnn, 
puer),  roooon  aud)  ber  5«tnÜienntfme  ©djwc'tnfdje,  erinnert. 

fd)wanen  (9Jürnb.).  <gö  febwant  mir,  leb,  babe  ein  «Borgefubl,  id) 
abne.  9(ieberf.  froanen  unb  fwanben,  \vcld>ei  wol  bie  elgentlfebe 
iu  ©djwanb  (von  fcfcwlnben,  deficere)  geljorigc  $orm,  unb  alfo 
mit  bem  glelcbbebeutcnben  fdjwlnbeln  eines  Jperfommentf  fft. 
©tel)  biefe  2ßorter. 

fdjwalnen  (t'cbroäb.),  fdjwlnbert  macben,  abnehmen  machen,  per= 
je&rcn,  verlieren  (a.  ©p.  fueinan,  praet.  fueinba,  nad) 
©ramm.  §.  956.  VI.  $um  2iblaut»erb  fuinan,  fiel)  fd>ro  einen, 
geborig).  „Je  bant  ftnb  mir  »erfwaint  alle  put."  (2ob.  £afjberg. 
„SlUetf  bc*  plutö,  t><\$  »mmer  »erfwaint  unb  vergoffen  wlrt.." 
„dbr.  »erfwalnt  fein  blut  al$  gar,  bat  in  blc  iuben  feba^tent 
funfjig  jar  alt ,  ba  er  nun  breifftg  jat  alt  roatf."  „93lut » e  u 
febroainer  (Sörifluö."    Cgm.  456.  f.  52. 

fdnvelnen  (ä.  ®p.  praet.  froain,  partic.  gefwlnen), 
(fd?wäb.)  febwinben,  abnebmen,  fieb  einjleben  (burd)  2iu<trocfnung, 
Innere  Muflofung,  wie  J^olü,  ©Hebet  be$  Selbem  u,,  «,  ©p.  futBssn 


558  ©d^voeitt      <&d)wat\b      (Bfywmb 

93rgt.  fdjtttfnben  uttb  ©rlmrn  II.  71).  „Attenuati  sunt,  erbunnet, 
»erfu innen,  »erarmet,  ermageret  fint."  Cgm.  17.  f.  206.  „Wu$ 
f » e  f  n  (verfdjroanb)  bie  gejierbe."  2)lut.  EL  252.  „2)er  mdnc  (9J?onb) 
roabft't  nnbe  froinet."  ibid.  164.  £>ie  ©djroeine',  2ibnal)me. 
„£>ie  ©cbroeinfudjt,  ethica,  @d)rolnbfud)t."  Voc.  p.  1429. 
@lel)  fcbtöafnen  nnb  fcbtvfnben. 
2)aö  ©cbroein,  oft  aber  aud)  ble  ©ebroein  (n>a$  in  ber  £bat  an 
ein  mi  fü  geMlbeteg  urfpr.  Adj.  futn,  freplfd)  fdjon  gotb.  (»ein, 
etwa  roie  aum^cin,  (CQGtv,  qoin^ein,  ötf.v,  gait=ein,  Zqh^ov, 
mabnt;  fiel)  <Sau,  unb  »rgt.  @.  259).  „$>on  einer  faift=  ober 
abgebecbleten  ©djroein."  „©cbinbfleifd)  »on  ber  @d>n> einen." 
Weixer  Pars  III.  diss.  I.  34.  „@in  mibe,  ein  ftlnfente,  »iecfeffdje, 
flelfd)tid)e  ic  ©  d)  ro  e  i  n.  2)ie  bratne  ©  d)  »  e  { n  :c."  @eli)amer. 
2)ie  ©d)iueininn,  ©cbfmpfroort  gegen  SSelbäperfonen.  3n  ber 
©cfceirer  ©lenftorb.  Cgm.  699  werben  bie  ©wein  gefcblagen,  ab= 
gefcblagen,  ntd>t  geflogen.  2>a$  «fterfebroefn,  ©egenfaß  bei  SOTdfb 
febroein*.  §ür  ben  bep  ©rfmm  II.  12,  III.  332  »ermüdeten  3«= 
fammenbang  mit  futnan,  tabescere,  fann  aud)  fpreeben  b&i  agf. 
foinb  (arvina,  ©pecr)  neben  fotnban,  tabescere.  2)ie  ©d)n>ein$= 
feber  (im  altern  tfricgtfroefen  oor  ßfnfübrung  ber  SBaponnette), 
©tetfen,  mit  fpißem  (Sifen  befd?lagen,  unb  »om  ©olbaten  neb(t  ber 
ftllnte  ju  banbbaben,  um  nad)  ©clegenbeit  in  tragbare  93alfen 
gefteeft  ju  werben,  ble  Ali  fpanffdje  Leiter  bienen  faßten. 
@rercitium  mit  ©d)ipein$febem,  abgebildet  im  Cbm.  3239. 

fol.  11 1  —  137. 


Set,  bie  <5<bwanb,  2lbnaf)me,  ble  irgenb  ein  Material  burd)  €ln= 
trodnung  unb  anbere  brgl.  nlcfct  jn  beredmenbe  llmflänbe  erlelbet. 
Äaftenfd)»anb  (bei  ©etre^eä  auf  ben  Äornfäjten) ,  £  eilet; 
febroanb,  93uttenfcbn>anb  (bep  SSeinen),  Äaffenfcbroanb. 
T>cii  febwanen,  deficere,  bep  ©tatbet  rool  blog  2lutffprad)e  von 
fcfcroanben.    «Sieb  febroenben,  fdjrofnben  unb  ©ebrounb. 

fdjwanbern.  „2Bir  oariren  unb  f  d)  1»  a  n  b  e  r  n  mit  unfer  ©prad) 
nit  alfo  n>ie  finget."  ©cberer  gegen  Ußinger  1589.  p.  32.    cfr. 

fclmanern  @.  537. 

febroenben  (fchwentn),  febroinben  ober  abnebmen  macben,  uer= 
fd)ioinben  macben,  ju  ©runbe  riebten,  »erniebten  (a.  ©p.  fuentan, 
praet.  fuanta,  partic.  gifuentit,  gifuant,  fiel)  febroinben). 
„3a  bette  ft'e  (ble  Qinna  acc.)  baj  haften  ein  teil  gefroenbet." 
2Bernl).  5J?aria  p.  32.  2afb,  ^reub  fdjrcenben  einem  (a.  ©p.),  ei, 
fie  ibm  benebmen.  @in  ©ut,  ein  Jpolj  abfd?n>enben  (äbifchwentn), 
ei  burd)  üble  SBirtbfcbaft  $u  ©runbe  tiebten.  3m  Cbm.  C.  22.  f.  265 
flebt  in  einer  Stegemfeer  5?otti:  ,,bai  ble  rinber  auf  bem  berg  ab- 
gefroennt  ober  gefigen  fein."  SBie  got  ble  mit  uerfroenbet 
(am  dnbe  bet  Jtage  »ernid)tet).  2>iut,  H.  250,  III.  135.   3n  ber 


©cfyttUttb  539 

ganbwlrtbfcbaft  bei  £.£.  gilt  fdjwenben  »orjugeweife  »om  2Beg= 
febaffen  blnberllcbcr  Raunte,  ^olaanflüge,  ©eftrauebe,  intern  man 
jie  (gewol)nlld>  be»  fr  an  fem,  b.  t).  abnebmenben  9)?onb)  burd) 
Slnbauen,  2Inbobren,  2lbfd)älen  unb  brgl.  erft  abfielen  mib  »cr= 
borren  maebt,  unb  bann  wegräumt  ober  »erbrennt.  2)er  ©cbwen; 
ber  (Schwentar,  spinjg.  Jpübn.  671),  a)  £ne<bt,  ber  He  2(lpe  »on 
©taubengewäcbfen  su  reinigen  bat.  £fe  4.  ©p.  b«tte  in  biefem 
©inne  ein  einfadjereS  ber  fwenbe  ober  fuant,  namentllcb  bat 
prägnante  Sßalt^fwenbe  für  einen  ©peere  »ertrauebenben  Eübncn 
Steilen,  b)  2>er  üble  2Blrtl)fcbafter.  Des  is  Lao~  Haufd\  des  is  a~ 
Schwent3c.  ®a6  ©efebwanb,  ©efebwenb  (Gfchwant, 
Gfchwent),  aud)  wot  ble  ©cbwenb,  ©<bwenbe\  a)  2)le  Jpanb= 
lung  bei  ©cbwenbentf:  Ts  Gfchwent  ge\  b)  ©er  baburd)  ju 
2ßclbe,  @ra$wud)$  ober  2lcfer  gewonnene  tylalj  (a.  ©p.  in  beiben 
«gebeut,  fuenbl,  fnente,  fem.).  «Bon  foleber  fBebanblung  b«ben 
tnandjc  örtlicbfeiten,  befonberS  93crgwfefen  unb  SBergbdnge,  fbren 
Manien.  „Gin  wltfmat  je  öljtat  gebafjjen  bei  Gbrefen  ©efwent." 
MB:  IX.  51  ad  1368.    „Gin  bem  ©efebwant,"  33ercbtetfg.  Urf. 

„In  loco  qui  dicitur,  ©uuant."  Cod.  trad.  Emmeram.  bei)  ty)ej 
thes.  I.  III.  130.    ÄOd)  =  @temf.  II.   54.      „In  sylva  nuneupante, 

2lrd)tnf»»entf."   9J?elcbelb.  I.  II.  56.    „($l)  «Urgin  fuentf." 

ibid.  II.  II.  318.  442  ad  an.  924-958.     (93e»  9t0tf.  «Pf.  9.  1  figürl.: 

je  futfnbf,  ad  damnationem).  ©fdjwent  ein  ®orf  im  £.©. 
5pfajfenl)ofen,  «in  anberetf  im  g.@.  9)?ltterfel$.  ©fdjwenb  tner, 
Familienname. 

f  cb  w  inben  (fchwintn,  praet.  cond.  feb  wf  nbe  t,  f  cb  wunb, 
fdjroanb,  partic  gefd)  wunben),  a)  wie  b*b.  (a.  ©p.  fulntan, 
tabescere,  deficere  [angelf.  foinban,  »erfebteben  »on  ber  ju 
gefebwinb  gehörigen  gorm  fottW;  »rg(.  fd)  weinen  unb 
©rimm  H.  71).  „2)er  Sinna  W.  haben  jre  2lrm  gefdjwunben." 
3n*enl)of.  Wlxatel  1605.  ®le  fcbwlnbenbe  ©uebt,  ©cbwinb-- 
fuebt.  2)a*  ©ebto inben  am  2eibe  (tabes).  011$  Mittel  bagegen 
fdjelnen  folgenbe  2)lnge  ihre  Benennung  ju  baten.  2)le  ©cbwinb 
(Ö.tyf.)/  pinguicula  vulgaris  L.  (iltb.  3itrad>enf raut).  ©er 
©cbwinbbeutel  (Woll  ^iüertbal),  teberner  Beutel  mit  alletle» 
Kräutern,  ÄlrcbbofcGrbe,  SlcEermau^Obren  ic.  angefüllt,  um  Äüben, 
bie  bie  ©cbwinbfudjt  haben,  an  ble  leibeuben  Zweite  gebangt  ju 
werben.  2)a$  ©cbwfnbbolj,  jährige  ©proben  »on  ber  Gfcbe 
(fraxinus  excelsior),  bie  ©cbwfnbwurj,  SSJurjel  bei  großen 
©cbellfrauteg  (Chelidonium  majus).  «Selbe  geboren  in  ben  obigen 
©cbwinbbeutel.  b)  gefcbwfnben  (gfchwintn).  di  gefd)wln= 
bet  mir,  bat  mir  gefebwunben  (scilic.  bie  5Q?ad)t,  n>.  m.  f., 
II.  546),  ei  »ergebn  mir  ble  Sinne,  icb  bin  fcbwinblid)  ober  ohn- 
mächtig geworben.  31.2t.:  2>ä  moebt  einem  gefdjwinben!  bat 
ift  entfeßtid).    ,,Syncopis  gefWinbin  est  ablatio  sensus  et  motu» 


540  (&d)mx\b  ©d)n>tmb 

in    corpore."     Cgm.    649.    fol.    580.      Det    ©cbrolnbetllttg, 

a)  cqjrafcfe)  «Wanlfcbette  (root  eine  grünbllcbc,  worüber  einem  J^ören 
unb  ©eben  » ergebt;  orgl.  ©talberg  ©ebroanbte,  ©cbrolnbte?. 

b)  (<p.  ©analer  61.  109.  279  peräcbtllcb)  ber  Äopf. 
febrotnbeln,  a)  role  bebb.  (a.  @p.  fulntilon).    b>  e*  fcbroln» 

belt  mir,  e$  atynt  mir,  id>  befürchte;  rool  elgentllcb:  eä  fcbrolnbet 
mir  ble  jtoperft'ebt,  ble  Jpofnung;  fteb  febroanen  ftatt  febroanben. 

öS  fchwindlt  mar  ällwo,  I  wer1  mit  dac  langa"  !Xäfn  ä'jsiagng. 

„2ßenn  eiTen  unb  fcrfnfen  ben  Jjplmmcl  fo!l  geben, 

Darf  leb  roobl  boffen  auftf  eroige  geben; 

©teb  boeb  in  ©orgen  unb  fcbrolnbelt  mir  fcbler, 

Q$  bab  auf  ber  ©clten  ein  anbete  £bur."    SSolMlteb. 
febrolnbllfcb,  adj.,  fcbiDlnbllcb. 

gefcbtülnb  (gfchwind,  gfchwinn',  gfehwing,  gfchwink),  a)  tPte  r)(^b. 

ali  Adj.  unb  Adv.    2U$  blofjetf  Adv.  wirb  et  Im  O.g.  aueb  für: 

batb,    gleich    alfogletdj,    illico,    mox,   gebraust.     Gfchwind   da 

6bm,  gielcb  ba  oben.  I  Mm  gfchwind,  Üb  fomme  glelcb.  Oft 
werben  In  abocrblalcr  SSebeutung  ble  eigenen  formen:  gefcbrolnbfg 

(gfchwindi) ,    gefcbrolnbä    (gfchwinns ,    gfchwints) ,    fogat    g  i- 

fdjrolnbMg  (gfchwindfr)  verroenbet.  %  ©p.  b)  geroanbt,  fcblau, 
(tfrlg.  „Slbgeftert,  llftlg  unb  gefehlt)  Inbe  .ftopf."  „einen  ge= 
fc&rotnben  Junb  erbeufen."  Voc.  ».  1618.  2lo.  <£br.  593.  135. 
„Der  3uben  roucberllcb  gefcbrolnb  Jpanbtlerungen."  2.0.  r>.  1555. 
f.  167.  ©efcbrolnbe  practica  (frans-  des  intrigues).  @e= 
fcbrolnbe  Ärlegällit,  Ärlegäg  ef  cbn>  inblgf  elt  (©tratagem). 
grunbfperg.  ,,©ef  cbrolnbtg  f  elt,  bonus  dolus,  astus."  Voc. 
v.  1618.  c)  unruhig,  gefährlich,  ©efcbrolnbe  Sauff  (nnrublge, 
bebenfllcbe  Jeltldufe)  In  ©cbrlften  be$  XVI.  3abrb.  passim.  d)  fräf= 
tig,  ftarf,  beftlg.    ein  frolnber  ftag,  ftvlnber  jug  :c.  TdUU  ic. 

„Sttarla  ftuenb  In  frolnbem  fmerjen 

bei  bem  frercj,  unb  roalnt  »on  berjen."  Stabat  mater... 
Cgm.  715.  f.  70.  3n  o«  eigentlich,  boebbeutfeben  alten  ©pracbe  habe 
leb  auper  ben  etrca  bfebet  geborigen  weiblichen  tarnen  9lb«lfulnb, 
3lmalfulnb  (gl.  i.  1095),  3rmlnfuulnba  (Meicbelb.  Hist. 
Fris.  II.  II.  50)  ic.  blefeä  futnb  noch  nlrgenbä  gefunben.  Sllleln 
Im  ©otblfcben  bat  folntb/  Im  8lt=  unb  2lngelf.  fultb  ebenfall* 
ble  »ebeutung  frdftfg,  ftarf.  gefctereä  wirb  fogar  jur  23ejelcbnung 
ber  reebten  (alä  frdftlgern)  Jpanb  gebraucht,  fo  rote  U$  Adv.  fultbo 
für  valde,  febt  gilt,  »ofllg  cntfprecbenb  bem  noeb  jeßt  In  9iorb= 
franfen  atfo  »orfommenben  fcbrolnb  (fchwinn).  3m  fcbroelaerlfcben 
gfebrof  bt  (fing),  fcbroibtlg,  beftlg,  rafeb,  mag  auf  alt  =  unb 
angelf.  QBelfe,  ober  v-lelmebr  naeb  ©ramm.  §.  566,  567  bat  n  aH- 
gefallen  fepn. 
Der  ©ebrounb,  ble  Qlbna&mc,  Ui  ©ebrolnben.  ©leb  ©ebroaub 
unb  febtvinben» 


©cfywatta    ©dritte}    (Schwung    ©djwattf      541 

35er  ©djroang,  wie  b*b.  „<gin  2Bcrf  in  ©ang  unb  ©cbroang 
bringen."  £orl  SBrg.O?.  430.  SBefnpfable  follen  tie  „<Probe  bur*  ben 
©cbnwng  galten"  —  „fcbn>ung  =  ober  fcbroängbalttg  fepn." 
SBtrjb.  «Berorb.p.  1766. 1776.  2)er  3lb fc^roang.  3n  2lbfd>»pang 
fommen,  ba$  ©egentbeil  pon  In  ©cbroang  fommen.  „3«  2lb= 
fcbroang  gefommenc  Üuartaläbcrlcbte."  Jpofr.^Drb.  p.  1750.  über- 
f<biPangll<b  tpetben,  ba$  ©leidjgeipicbt  perlferen.   ©leb  ©cbtpanl. 

fd)tt>anger.  QDafür  flel)t  im  Voc.  venez.-todesco,  Ms.  p.  1424.  f.  50b 
„fipangel,  gravida."  Cgm.  398.  fol.  101 :  „@o  H$  roeib  ge- 
froanger  Witt;"  f.  107:  „2Ban  ein  fraro  geftpangen  tplrt." 
„<2r  froanger et  baj  unrebt,  parturit  injustitiam.«'  Cgm.  17. 
<Pf-  7.  15.    cfr.  ©rimm  H.  57.  135. 

fcbrolngen  (praet.  cond.  fcbrotnget,  fcbroung,  fcbroäng, 
partic.  gcf Zwangen),  roie  b*b.  3Me  arfpr.  formen  faingan 
nnb  fufncban  fcbeincn  fdjon  früf>  vermengt  roorben  ja  fepn,  roie 
fetbft  b«6  angelf.  fpingan,  caedere,  verberare,  unb  fplncan, 
laborare.  £u  leftterem  möcbtc  anferc  Ot.21. :  „gtroatf  nfcbt  er- 
fcbrolngen  fonnen,"  wenn  ft'e  nid)t  ganj  fügurlld)  ja  nebmen  ift, 
geboren.    35em  fvtngan  entfprecbenb,  bat  nocb  bat  Voc.  p.  1618: 

„Slnett  f<bn>  Ingen,  librata  manu  caedere,  libratis  ictibus 
afficere."  2iucb  f«flt  man:  ben  ftlad)6  fcbrolngen.  35apon  (fcbroäb.) 
bie  'ü:  fcbrolngen,  anägefebroungene  jerbrodelte  Jpdntc  ber  filaüü- 
ftengel,  a.  ©p.  $=fuinga,  fteb  I«  £b.  ©•  1/  ©rimm  ©ramm.  IL  706, 
bep  ©talber:  bat  2lu$fcbrolng.  3n  ber  93ebeut.:  beftlg  bewegen, 
unb  (neutr.)  ft'd)  beftig  beroegen,  febeint  ber  ©runb  foroot  uon  laborare 

altf  POtt  caedere  JU  liegen.     „Slnafaanb/    invergit."    gl.  i.  776. 

(3m  ÄampfaewabD  /,fam  gefroungen  ein  rotte  ber,  bie  anbere 
bin...  ber  mint  bureb  forneä  fluor  fo  toebelicben  nie  gefroanc." 
@onr.  v.  2Blrjb.  fcurneij  pon  9?ante*  129.  „ungefebronngen 
(9iurnb.),  ungefcbldt.  €lne  „ungefebroungene  £ug"  (berbe  Süge). 
Da$  ©efebrofng  (3äger=@p.),  bie  beiben  $(ügel  größerer  23ogel. 
T>a$  ©cbrolngmue*,  2lrt  fetter  2llpenme&lfpelfe.  ©leb  ©etyroang, 
©ebrounf,  ©djroanf  unb  febroenfeu. 

gefebrotng  ftatt  gefdjrolnb  —  rool  blotf  2lu3fpracbform,  obglelcb  febe» 
Cgm.  58?.  fol.  89a  gefebbing  ju  lefcn  i(l. 

2>er  ©ebroung,  ipie  bdjb.  $lg.:  Qtwat  im  ©ebroung  baben,  einen 
©ebroung  friegen  jn  etroa*  (ftertlgfelt) ;  einer  <perfon  ju  plel 
©ebroung  laffeu  (llngcbunbcnl)eit);  einen  ©cbwung  babeu  (gut 
pon  (tatten  geben),    ©leb  ©djnjang  unb  febroingen. 


■Der  ©djipanf,  a)  (figürticb)  wie  bd)b.;  bod)  faft  nur  in  ber  Formel; 
©ebroen!  macben,  mit  fiugen  umgeben,  ber  ©dproenfmacber,. 
9)?enfcb,  auf  bc^en  SBort  man  nidjt  banen  fann.  b)  eigentlich  (d.  ©p.): 
©treitb/  boö-  jwenf,  coup,  tour,  mouvement.  „©wertet  ftpandj." 
9?ibet.    5Dre»>  fivflntfe  (iecbterftreidK).  ©»brnn  1437,    Der  Über= 


542         ®d)mtä       ©cfyroettf       ®d)wat\z 

fd)tt)anf,  tag  Übertreffen/,  excellentia.  Cgm.  653.  fol.  193. 
Jptnafuand),  impetus.   gl.  i.  567.    ©leb,  b.  folg. 

fcbroanJen,  wie  Ijcfcb.  febwanfejen,  fcfetDenr'eien,  3terath> 
ju  febroanfen.  fcfc>n>anfel,  adj.,  fdjroanfenb.  „T>ai  feb  njanfel 
rot."  Jpelnricb,  t).  9t6rbllngen.  „<B\  mt  flaln  an  bem  leib,  unb 
fcfcroanfel  al$  aln  ruote."  Cgm.  714.  f.  98. 

febroenfen,  role  l)$b.  0>a$  SSerb  fcbelnt  $n  einem  ablautenben 
futnfan  gel)6rt  ju  baben,  fiel)  oben  fcbrolngen).  Sloentln  ©ramm, 
gibt  excello  bureb  über  f  tu  enden,  percello  burd)  umbfro enden, 
etroa  (nacb  gl.  a.  360  fuuenf&lt,  verberatur)  noch  In  93ejlel)ung 
auf  fulngan,  percutere.  ®er  Scbroenfel,  a)  ©cbtuengel,  Äloppel. 
1»)  (0.<pf.)  jebe  ber  belben  Sagen,  In  betten  baö  ©ctrelbe  auf  ber 
£enne  jum  Drefdjen  ausgebreitet  rolrb.  Sa$  Voc.  venez.-todesco 
Ms.  v.  142-1  bat  f.  67  „perfroanf,  desparse"  dtatt  perfroant). 

fd> wanden,  aufy  wol  febwanjieren,  trtüjjtg  ober  [tußeröaft  ein» 
bergeben,  fpajleren,  frottieren  (eigentlich  rool:  ben  2etb  auf  nach- 
läjHge  ober  aber  gezierte  SBclfe  fetroanfen  laffen,  fiel)  fehroensen, 
fdjroenfen  unb  ©ebroanj  a.  b). 

,,Tanz-n  vnd  fchwanz'n,   fchöne  Gfangl  finga", 
Kaa*n  Gäds'n  net  auftaa",  frifch  übarifpringoV 

„©tolsleren,  febroanjen,  lachen  #."  2lo.  Gör.  18. 

„tlnb  bet  er  fanf  unb  faltcnfpU, 

fo  wollt  er  fvolich  fivanjen 

an  retjen  »nb  an  tanjen."    Qlltb.  SS.  II.  189. 
„$>fe  uogeleln  froanejen  vor  im  in  neun  cbören,  unb  Im  gefang 
erporn."   Cgm.  714.  f.  195.    „X)le  £6cfcter  33ab»lonla  tanjen  unb 
froanjen«"   cgm-  750.  f.  103.    „Sein  tnmmer  ftn,  beln  froanjen 
unb  beln  fjoljer  gang."   Cgm.  775.  f.  261. 

,,©o  man  unö  ficht  ba§  £»rol 

23e»  ben  fraroen  tanken, 

Unb  In  ctalbem  fchn>  au  jen, 

Die  mit  filber  fein  befcblagen."    Jpornetf. 

„3r  froanejen  l(t  gar  manlger  lau, 

2113  alner  benn  mit  atnem  Sitv 

Die  »11  me  gefebrap  begat, 

Dann  aln  ebue  mit  fcem  dicdb  t)dt."  Steicbner.  ef.  Cgm. 
714.  f.  35.   Jpelnr.  Xrlftan  654.  OJenner  10256. 

„Der  lieber  auf  ber  ga$  febtuanjf  ert, 

Denn  tat  er  In  ben  büciern  itubiert."  dfneä  Jreibarttf 
qjrebfg.  gfdjenburg  Denfm.  400.  Cgm.  713.  f.  25.  163.  um-,  t)ex- 
um  =  ,  um  ber  (umma*-)  fdjroanjen,  mttjstg  berumgeben.    „Umb-- 

f Wanden,  divagari."    Cgm.  688.  f.  31. 

,,'an  Feirtäg  da  w?ll  f'  niclcs  was  tanz'n, 

auf  d*  Nacht  grüd  o^'n  Haa*gai-t  um  fchwanz'n."    ©pott- 


&d)Voani  543 

lieb  auf  Me  Wdgbe.  //Gaffer  @orbianu$  beflagt  fidj,  ei  fet>  fein 
armer  «Wann  auf  @rben,  benn  ein  romifeber  Äatfer,  bem  man  gar 
feiten  ble  2Barbeit  furtregt,  blemli  er  felbft  nfebt  umbbet  febroam 
jen  barff,  alle  fadjen  felbft  $u  feben  nnb  boren..."  «Wu.  @br.  222. 
„©ulbene  <£tua%  foftlfcbe  3nfel  unb  (Stab,  barinnen  man  ber-m 
©ottetfbienft  umbberfcbroanjt  unb  pranget."   ibid.  306. 

„5Sierbunbert  (3uben)  unb  noeb  »U  mer 

fat)  man  all  Stag  bin  unb  bet 

in  ber  @tabt  umfebroanjen  gan."  Sieb  auf  bte  Oiegeni- 
burger  3uben  r>.   1519.  fcbwdnjig  (fchwänzi') ,  adj., 

(0.2.)  munter,  febmuef,  frattiitb.  a"  fchwanziga'  Bua',  a 
fchvvänzige  Menfchinn,  0  fchwänei's  Wei',   flotter  23urfd)e, 

flotted  9J?dbdjen,  roaefere  ftrau.    a*  fchwänzi's  Haus  etc. 

35er  ©ebroanj  (plur.  Schwäntz),  a)  (d.  ©p.)  froanj,  saltatio. 
3m  Cgm.  750.  f.  106  beifit  e*  in  einer  «prebigt,  1450  vor  fturnb. 
Tonnen  gebalten:  „35o  fomen  ftubenten  in  ein  fraroenclofter,  ba 
maebten  fle  ben  fd)onpofiten  tanj  mit  ungelftlicbem  froanß,  unb  tuet 
ftngerin  funöcn  fo  mcifierlfcb  ben  b»mnum:  Quem  terra,  pontus, 
aethera  jum  tanj  fingen,  baj  ej  ivunber  roatf  in  arg."  (93rgl.  bat 
«Berb  fdjiuanjen).  b)  (d.  ©p.)  ©cbleppfleib,  £anjanjug  ber  grauen. 
3ebod)  f^ictnen  mitunter  au<&  ©tüde  bei  roeiblfcben  .Stopfpuljeä  ge- 
meint. „Hin  2ßdlbiu  bat  ir  (ber  »raut  bei  £6nfg$  Wattbla«  von 
Ungarn)  ben  ©ebroancj  naebgetragen,  ali  lang  toai  ber  Oiocr,  bat>  f» 
genaeg  bett  naebin  ju  tragen."  2Bftr.  Sötr.  III.  124. 132. 133. 138. 141. 
„gftanlf  ricbli*  froanj  t>on  febonen  frouroen  warb  gefeben  an  bem 
tanje."  Jpeinricbä  r>.  9ftund>en  fcrifran  624.  „35a  facb  man  froenje 
bliden"  (bemn  £anj).  „SKit  flfje  wart  baj  djfnt  bereit  in  ft'nem 
froenj  geoalben."  SJMnncfinger  I.  55.  „Der  falben  froanj  (Äranj?) 
bid)  bat  al  ombeuangen."  ©otfr.  p.  ©trajb.  SWtnnel.  II,  3.  „©table 
(jteefte  eine  53lume)  an  ber  megbc  frenjil  je  fliurc  an  ir  frocnjtl, 
ben  er  ir  gegebin  bat  dne  fnit  vnb  dne  ndt."  35iut.  II.  150.  cfr. 
©rlmm  III.  448.  „Ob  pemant  ba  fei,  ber  jr  ger  ober  ir  gefdjroenf? 
lob;  ir  manige  »ert  ali  ft  tob,  fo  ft  bai  fdnvencjlein  »or  an  fidjt." 
Cgm.  714.  f.  31.  c)  wie  b*b.,  b.  I).  ©ebroeff,  latein.  cauda,  fdjon 
in  ber  d.  ©p.  mitunter  flatt  bei  bamalä  gcroöbnlfdjern  3  a  g  e  l. 

d)  membrum  virile  (nad)  einem  £ropu$,  ben  aud)  b&$  lat.  cauda  — 
Horat.  Sat.  I.  2.  45,  II.  7.  49  — ,  bai  ital.  coda  —  Boccaccio 
Nov.  21  — ,  bai  altfr.  coue  —  Romant  de  la  Rose  15073  — 
erlitten).  %Ba$  bem  ct.  ;  a  g  e  I ,  fcem  artfatetnif^en  penis  (Sdjtveif, 
Festus,  Cicero  ad  Divers.  IX.  £2),  ift  aud)  unferm  urfprÜRgtic^  ganj 
ehrbaren  ^ßorte  teaeanet;  e^  i(l  au>5  einem  anfangt  nur  verblümten,  f)$t 
\>oi  ort  (lifo)  en,  in  ben  niebern  itraiTen  aUmäfjlid)  jum  eigentlidjen 
2(uöbrucf  geivorben,  unb  »virb  be»tvegen  in  ber  'Sotge ,  wie  ba6  frühere 
jaget  aud)  in  ber  unöerfa'ngttdjen  95ebeutung,  root  ganj  auö  ber  @praa)e 
»erfcfyroinben.    ^er  2(u^bfiicf  finbet  fi'rt)  fa)on  um  1451  bei)  Oeorg  3obel 


544  ©djwatt$ 


(Cgm.  568.  fol.  259),  aber  ftd)er  meint  ber  etjrenfefte  bittet  I>ietrid> 
t>.  fplieningen  im  gebeutfd)ten  Catilina  cap.  n  fbtj  »or  feinem  „ftaifer  unb 
£erjog  burd)  ©dja».  nod)  «ben  fo  ehrbar  unb  „tecte,"  alö  einft  <pifo  „ille 
frugi"  burd)  penis,  au^jubrürfen.  £eutjutage  läßt  man  bereit»  einen  um 
fdjutbiflen  Samiliennamen  SDagenf  d)man ;  in  2Bag  enfdjwang  um; 
becretieren,  unb  fratt  ©d)wanj:fd)raube  wirb  ga*j  ebrbarlid)  ©d)wan- 
fd)  raube  aebrucft.  e)  3Me  gemeine  Sol^fpradje  inbeffen  fdjeint  »or  ber 
Sanb  nod)  nidjt  auf  berief  3impferlid)feiten  eingeben  ju  wollen,  üjn  i&r 
fpielt  ©d).  eine  nidjt  minber  bebeutenbe  9"voUe  al»  carajo  unb  cazzo  in 
ber  beö  ©paniere*  unb  ^taliener^.  (56  ift  ju  einer  jmar  geringfügigen, 
aber  fonfr  unbeleibigenben  Benennung  alfeö  beffen,  tva$  mannlid)  ift,  ge: 
worben.  3n  ber  bekannten  ©djwanjjfprebig  (einer  treffenben  ©atyre 
auö  ben  709«  gafijen)  fjeifit  e6  (p.  9):  „2Sor  allen  ift  es*  in  btefer  @e: 
genb  fa|t  fcfjon  ber  Braud),  ba(j  einer  ben  anbern  einen  ©djwanj  (jeijjt : 
ia  biefe»  5Dort  ©djwanj  (pfui;  XeufeO  ift  unter  eud)  fo  eingefd)lid)en. 
bat  feCbeö  im  <IBirt&öljaus\  auf  ber  ©äffe,  auf  bem  Jelb,  im  ©tabt  unb 
©tau,  unb  furjum  aller  Orten  gehört  wirb.  Ueberad  fliegen  bie  ©d)W<5nj 
berum.  Tle  Buben  in  ber  ©d)iil  Ijaben  fd)on  neulid)  ifjren  @d)ulmeifter 
einen  ©djwanj  gefjeiffen ,  aud)  fogar  in  ber  Äirdje  oben  auf  ber  Bar  bat 
einer  am  uermidjenen  .ßirdjweifjtag  laut  aufgeführten :  ?u  @d)»anj, 
maö  brucfft  a  fo?  Gr>3  fyeifjt  iel3t  insgemein,  wenn  iljr  aneinanber 
brofjet,  wart  b  u  6aufd)Wanj,  ober  wann  ibr  einen  mit  bem  anbern 
rauffen  jufebet:  wer)r  btrf),  bu  Biber  fdjwanj!  ober  fo  if)r  einen  »er; 
acbten  wollt:  ©d>au,  bu  ÄaO  enfd)  w  a  n  j!  Aber  nur  ©ebulb,  id) 
will  eud)  l)eut  fdjwa'njen,  batl  it)r  an  mid)  ben Jen  follt!"  3n  bem  fprad); 
oerfajwifterten  Oefrerreid)  fdjeint  bau  fraglidje  rprabkat  nicbt  fo  beliebt  ju 
feon,  ars  beu  uns\  ©onft  fönnten  bie  (fipelöauer  «riefe  t>.  1805  nicbt 
fagen :  ,,3'5t  t)al)n  bie  «Barn  's*  @ri(j.  SMe  barifd)en  £au£fned)t  werben 
orbent(id)  eerflagert,  unb  ie  öfter  aner  fein  £errn  ain  ©d)  —  j  f)afjt,  je 
beiTer  jafjlt  ern.  ©o  "fjat  aud)  bie  barifd)  ©prad)  $  *pre:  man  bort  fcbon 
bort  unb  ia.  von  tarnen:  s*  reift  mir  in  «Bampel,  t)eut  tl)ut  mir 
ber  ©djebel  we&,  unb  treten»  mir  net  aufö  £arel,  ©ie  ©dj  — j." 
f.)  (Sollte  ba<3  2Bort  in  bei»  eben  berührten  2lnn>enbungcn  rolrfltd» 
ttmö  von  bem  obfccmen  Sttopuä  b<*&en,  an  ben  übrigens  fein  Wenfcfc 
roeltet  benft,  fo  liegt  rool  ber  urfprünglicbe  »on  a.  c)  te$  ©(broan- 
jenö  noeb  in  fotgenber  9v.2l.  ju  Xa&.    dlaen  ©djroanj  ma*eii, 

fein  SBort  niebt  b^ten.  Äbac  das  d#  fei"  haD'n  Schwanz  machft! 
Dagegen,  etro«  nacb  1>):  einem  einen  ©ebroanj  matten,  ab- 
geben; ibm  in  allen  SMbfidjten  unb  Saunen  ju  2)ienfreti  fcpn.  Dior 
mähh  I  hao"n  Schwan t.  giuf  ben  ©(feroanj  fd)lagen  bie 
%&ar1)alt,  bie  2Babvbeit  verfdlfcben,  lügen,  eine  ®<t(be  auf 
ben  ©ebroanj  fcblagen,  fic  ftet)  beimllcb  unb  nnberre<btllcb  ju^ 
eignen,     ©leb  f^roänjcn.  fcbtpanj  aixi  (o-,   adv.), 

(Öb.-3far)  fott,  Weg.  I^tz  bin  I  ferti'j  iatz  wer'  I  glei'  fchwanz- 
aus  ge". 

f^tödn-' 


©cfywaiij  ©cfywenj  ©d?wap — ©djvxnp  @d)v\xn*    545 

fcbrodnjen  (fchwänz-n ,  ndcbfie  aibleltung  von  @4w«n j) 
Ginen,  ibn  ©dnvanj  Reifen,  (gelten,  verdeutlich  bc&anbcln ; 
plagen,  süchtigen;  Gtrvad,  e$  auf  befmlfd?e,  unerlaubte  SScife 
nehmen,  fcbivdnjea  einen  Jpunb,  ibm  ben  ©ebroanj  abbauen, 
anfebroanjen,  fdlfcben,  3.  93.  33ter  mit  2ßa|fer.  auffdjtvanjen 
ein  tyferb,  ibm  ben  ©ebroanj  aufbinben  ober  mit  33dnbcw  ic.  jleren, 
eine  <perfon,  fie  aufpufien.  Hei^t  bift  recht  au'g  fch  wänz  t. 
©erben  bie  grauen  alt,  fo  ueben  fie  Jpoffart  an  ben  fcotbterlcin 
unb  @roiJtöd?terlein,  „bie  jepfelnt  fie,  unb  ftvenjelnt  fie  uf,  fo 
fie  bennotb  fum  vier  iar  alt  (int."  35r.  93ercbtolb  360.  93rg(. 
@a)n)«ti}  b).  a  u  $  f  er)  n>  ä  n  j  e  n,  audfcbelten.  (3n  ber  ®auner- 
fpracbe  ift  fdjrodnjen  geben,  reiten,  reifen). 

febroenjen,  fcfcroenfen.  Gin  @la$  ic.  audfcbrvenjen.  (Einen 
OÖeier  audfcbrvenjen,  ibn  burd)  fdmellen  Qlbjug  bei?  OBafFertf  mit 
vom  «Schlamm  reinigen.  «Sieb,  fdnvanjeu.  Der  ©dnvenjel 
OPoporvitfcb),  ber  ©cbtvinbel.  ©oHre  bier  93erübrung  mit  fcbiwin- 
ben,  wie  in  ©ebroanj,  fcbrodnje«  (in  ber  93ebeur.  betf  Gnttven- 
bentf)  mit  Scbtvanb  ftatt  baben? 

febwappen  (von  ftlüffigfeften),  fdjtvanfenb  an  ober  über  ben  Otanb  be$ 

©efdfteä  fcblagen;  fd)tvanfen,  unftdt  fenn.    fcbtvappeln,  a)  batff.; 

1>)  aud)  von  locterem  ftleifd),  Jett  am  gelbe;    c)  gerne  trfnfen, 

fd)ivelgen.    9jrgl.  febtvaiben  unb  febrveben. 
fd)wepper,  febivepfer.    ©oute  fieb  in  bem  berübmten  ®efcbled>ttf- 

namen  ®dMveppcr  =  ,  ©(broepfermaun,  noeb  batf  alte  Ad j. 

fuepbat,  astutus,  solers,  erbalten  b«ben?  ©feb  II.  £b.  ©.  523. 
fcl) wippen  (0.<pf.),  Itro&en?  Gr  i(t  fo  voll  (von  ©peife  ober  £ranf),  baji 

er  fcbivtppt.    ©efdnvlppt  voll,    gcfdjivibert,  bev  <))rafd)  fo  viel 

atd  gefebroabert  voll,    ffirgl.  b.  2B.,  fcbtvappeln  unb  fcbiveben. 

febtvar  (fchwar^fchwa'),  rvie  bd)b.  febrver  (a.  ©p.  fudr  ftatt  fudrf). 

0"  l'chwaror  Ochs  (großer  im  ©inu  be$  gjTcßger^),  0'  fchwära' 
Baua',  Brui  etc.,  ber  grojje*  Vermögen  bat.    Die  fch  war  Krankar, 

Gpflcpjte.  a~  Cchwärs  ©tue?  Ufern,  ftdbtlfcbe  Ironie,  ftatt:  ei= 
nen  bummen  ©treidj,  eine  llngefcbicrllcbfeit  begeben.  $üt  fd)iver, 
tlifücilis,  i|t  übrigen*  getvobnllcber  bart,  betr.  „Die  9?.  gelobt 
fo  fd)iver  2öacb$,  ali  fie  tväre,  ju  @t.  ©ebalbtf  @r«b  $u  bringen/' 
Sßagenfell  48.  55. 

2lin  2öagcn=@cbivar  (neutr.?),  (d.  ©p.)  Sabung,  Juber;  f)UU 
na*  ber  tprol.  Oiottorb.  v.  15.'0  vier  SBagenfdume  ju  brei  Rentnern. 
,^ivei  2Bagcnfcb»vcr  atnbecflfd)  93ier."  £orl  33rg.  =  9?cbt.  149. 
©ieb  I.  £b.  ©♦  151.  Die  ©ebtvare  (d.  @p.),  fudri  unb 
fudrlba  (a.  ©p.),  bie  23efd)iverbe.  „Gin  frvaere  mieb  in 
bem  berjen  fivlrt."  UlricbS  ^trifrau  2(ti4.  „Daj  pringt  mir  tdg- 
Ud)  nüwe  febivaer."  „Gr  tvonb,  fie  litte  gro^e  ftvaer  von  jren 
bofen  sanen."    „Da  faj*  bie  Jraiv  in  großer  fwaer."   Cgm.  270. 

e*me«er'Ä  <B<mvlf#c*  ©irtertw^.  III.  fy,  SW  rtt 


546  &d)mt 

f.  169.  276.  285.  3eßt  gilt  in  biefem  ©inne  b<x$  ©efchwar 
(Gfchwar).  $.<tf. :  I  bäb  a~  Gfchwar,  fd)  trage  *8ebenfen. 
(Die  §orm  gefrodr,  adj.,  fd)on  Dlut.  Hl-  llo).  Die  ©ebwaren 
(Schwärn,  Schwan),  bie  ©djroere  (a.  ©p.  fudrt;  Dat.  pl.  fudrinon, 
ponderibus.  gl.  i.  461).    Die  uberfchwarii,  b&$  übergewiebt. 

fd)  waren  (fchwarn,  fehwä'n,  fchwaln),  bard)  fcöwere  ©ewidjte, 
©teine  ic.  preiFen,  5.  &.  Uä  jerfdmittene  Äoblfraut,  batf  im  gaf 
fauer  werben  foll.  W'ildbrät  e  r  f  c  h  w  ä e  b  (a.  @p.  f  u  d  r  f  a  n, 
fudrran,  praet.  fudrtß,  befebweren,  »erfdjtcben  vom  Keutr.  fudren, 
praet.  fudreta,  febwer  fcim  ober  werben). 
1)  febweren,  gefcbwereit,  febwireu  (fchwe'n,  fchwia'n,  praet. 
fdjweret,  fcbwfret,  partic  gefebworen  unb  gefebwert),  wie 
^d)b.  febrodren,  suppurarc.  Der  Ringer  jc.  gfchwirt,  ifi  gfchwom. 
Dljne  Zweifel  ifi  biefe  93ebeututig  nnr  eine  verelnjelte  be$  ebmaligen 
fweren,  fueran,  praet.  ind.  fuar,  conj.  fudrt  partic.  gtfuoran, 
dolere,  febmerjen.  9iocb  bep  Crtolpl)  27:  bie  $an  fcbwerent^blcb), 
fdjmerjen  (bid?).  „©uirit  mid)  min  uuamba,  ventrem  meum 
doleo."  gl.  i.  280.  „(gln  fwaere  mid>  in  bem  berjen  fwirt." 
Utr.  £rfflan  2014.  „©roenni  bfb  baj  fcoubit  fwer."  Diut.  II.  271. 
„©te  (Lariam)  txlbt  enfwar,  bo  fte  (übrlftum  gebar."  SBernb. 
5)?aria  p.  155. 175.  tOJdjr  in  ber  je&igen  SSebentung  beißt  e$  Cgm. 
577.  f.  172: 

„J?ie  lag  er  mer  ban  ein  balbeg  far, 

biä  tme  jtn  febabe  gar  perfwar, 

ben  er  ^et  von  ber  wunben." 
„Der  minncr  wunben  fweren  auf  von  grunbe."  „de  id)  wolt,  bat 
ir  ein  Pinger  fwere,  id)  wolt  ee  eins  armeg  enpere."  Cgm.  714.  f.  62. 
Der  ©cbwer,  ber  ©djweren  (Scfme'n),  aud)  ber  ©efdjweren 
unb  bat  ©efebwer,  wie  bd)b.  ber  ©djwdren,  bat  ®efd?wnr.  3n 
ber  a.  ©p.  gilt  ber  fuero,  bet  fuertn  (ber  fwere,  fwer,  bet 
fwern)  für  ©d?meri,  dolpr.  Der  3a  n  febwer  (örtolpb)/  ber 
janbfwer,  von  bem  janb  fwern.  Cgm.  517.  fol.  6.  „@in 
i)a  übt  fwer,  ballet  emigrania."   ibid.  fol.  2.    „2 e n ti fuer e, 

pleuresis,"    gl.  a.  528;    //OUCfuerO/    dolor  oculorum,"   a.  49. 

„28ibet  ieberfwern,  lenbfwem,  wiber  ben  wetagen  bet  baupts 
vnb  ben  fwern."  Cgm.  592.  fol.  58.  „«Bon  bem  berjefwem, 
magefwern,  fitefwern,  lanebefwern."  Diut.  II.  271.  Da} 
gifuer  fommt  a.  33a  ebenfalls  für  dolor,  fonft  aber  metjt  fdjon 
im  beutigen  ©inn  für  blog  ben  ©iß  beö  ©tbmerje^,  ulcus,  pustula, 
vor.  „®efd)n)er,  ulcus,  apostema."  Voc.  p.  161S.  Jür  dolor 
ftebt  aud)  fuerabo,  fuerbe.  fdjroirig,  gefebroirig  (fchwiri'), 
a)  fdjmerjbaft/  ulcerosus;  fd)roirig  werben,  fepn,  von  leiben^ 
ben  £beilen  be^  Körper»,     b)  %$.*  empjünblid),  b^b.  febwierig. 

,,@d?Wirig,  ulcerosus,  item  irritabilis."  Voc.p.1618.  //©Wirig^ 
ulcerosus."    Voc.  p.  1419. 


(SdEjwcv  ©cfyttrit  547 

2)   f(t)tverctt  (l'chwern  ,   fchwirn,  lclwia'n,  pract.  coml.  fdjlPetCt 

unb  fdjnutr,  partic.  g cfcb, tt) or en),  a)  wie  ()d)b.  fdjrooren  («.  ©p. 
fuarian,  fuerfan,  fuetran,  urfpr.  wie  »atan,  alfo  fwuot, 
gifuatan,  fpätet  wie  fuetan,  dolere,  alfo  fuat,  gifuotan 
ablautenb).  „%n  ben  5lrtifelbrief  fd)n>oten  follen  blc  .fttieggfnetJrte." 
2btg.  »•  1543.  p.  139.  „3n  eine«  ©etc  fdjweren."  91.31.:  ©tat« 
unb  23ain  fd?weren,  b.  1).  root  auf  alle*  Spelllae  (antat  unb  9ie= 
lf<mien).  cf.  ©rfmnt  b.  OJedjWaltettfc.  89G -897.  „©etaub  in  «inen 
got,  nid)t  fwfr  bep  feinem  nam."  Cgm.  771.  f.  23.  «S6fe  58uben 
ber  QSorjeit  fdjwurcn  bep  SBocfS,  33of?  (oerfappt  ftatt  ©Ott«)  2ib 
(©lieb),  ©cfeebel,  ©rinb,  2ung,  2eber,  *8luet  ic.   @iel)11.426, 

III.  360  fdKlten.    3)al)et  b)  (0.2.)  fluten,  blasphemare.    „@d)tt)e: 

ren  alt  ata  elffafer."  Cgm.  270.  fol.  150.  2)iefe  2anb£teute  muffcit 
ftierin  befonbertf  fhuf  gewefen  fepn.    „eint  ben  bali  abfdjweren, 

alicui  pestem  exoptare,    invocare  furias  alicui.u    Voc.  \).  1618. 

@fn  ber  ^otm  nad)  nid)t  ted)t  ^ie^er  paflTenbe^,  in  ber  Lex  Baiuuar. 
XV.  2,   XVII.  2,   gfteberer  p.  231.  239  »orfommenbe«  futron, 

firmare  —  fatfuitOtO«,  Cod.  Paris.  4614  forfuUCfitO«,  injustc 

firmasti  (d&nlid)  bem  fonfiigen  f  ur  fu er  ian,  perjurare),  tft  in 

©rfmmtf  beutfd).  OiedjttfaUertb.  p.  115.  556  befyrodien.    23rgl.  ber 

©d)  wirren. 
2)er  „©djjper,  ©efcfcwet,  ©febwett,"  (Jpubn.  965,  ©6fd>l)  5WauU 

wutftfgtiHe,  erbgrille,  2Berre,  Oieitroutm,  Grillo-talpa  L. 
®er  @d)wer  (ö.tyf.),  (lontraction  aut  ©ebweber,  ©cbwfegerpatcr. 

„$ür  feinen  ©djwe&r."  2lmb.9Sftcnp.i38i.  @d?on9iotf. 93octt). II. 

pros.  5  „fbliefeeö  fuere«  »nbe  foUdjero  fuiger." 
Der  ©cbroeracE  (u-),  milbe«  ©dnmpfwott  ol)ne  jefct  Uaxe  5kbcu- 

tung.    e«  wirb  meift  gegen  ^inber  cber  junge  Surfte  gebrannt; 

etwa  bat  rufftfdje  Swerök"  (zBibpcmb)  f(C}ne  «BefHe,  Pen  Swer' 

(zßfcpb)  toilbe«   £()ier.     „Jpiefi  il)tt  ein  Scurram,    ein  üiauppen 

unb  g«r  einen  ©djllffel  unb  ©djwetaden."   <p.  2lbta&.     Como 

Guzman  (de  Alfaraehe)  sc  fuc  ä  Madrid   y  llegö   heebo  picaro 

ubetfefjt  3Ubettinu«  „©utfman  fombt  gen  Wabrtt  unb  wirbt  ein  picaro 
ober  ein  ©djwarad"  5?ad)  51.  v.  Älein  foll  ©djweracf  in  öfterr. 
ein  <poffenreiJ5er  fepn. 

fd?werren  (?).  „25aj  ftolj  baj  auf  bem  fetpr  leit,  bat  bortet  vnb 
bat  Um  p er f wertet  ei."  Cgm.  649.  fol.  54S.a  £>ie  95ebeu= 
tung  tft  Elat,  aber  baö  2ßort  ftelH  ifoliert,  fallö  et  nid?t  foentlf* 
mit  ^onrab«  p.  2ßirjb.  erfwefwen.  „?u  bini«  finbe«  jefwen  et- 
borren  unb  erfroefroen  taj  unfer  I)erjc  wof."  ©ulbin fmitte II.  1568. 
SßVQi.  ber  ©* iv irren. 

(35er)  „©djwirren,  listuca,"  Voc.  ».  1618,  „fd?roirn,  tonsilla," 
Ufetpfai.  Cgm.  649.  f.  545.  «pfctotfuS  fcijreibt  ber  ©d)n>iren.  9Srg(. 
fdjroerren  (oerbotten  machen  ober  gegen  gdulnifi  anbtennen?). 
5lnbterfeit«  liegt  ba«  angelf.  fpita,  fpiota,  fpeora,  masc, 

Wm  2 


548     ©cfynMr  ©djwot  ©erwirb  ©djwarm  —  ©dawart 
columua,  unb  cttua  t>a$  alte,  unter  ferneren,  jurarc,  berührte 

fltlton/    firmarc. 

fdjrolrtg,  ft'eb  febroeren,  »uppurare. 
fdjroören,  ©cbrcur,    fieb  febroeren  2),     ©efcbroiir,   ficf> 
f  djroer  en  1). 


f  Zwirbeln,  fdnvurbctn,  roirbclnb,  ober  «ber  in  verwirrter  Otteugc 
fid>  bewegen  —  wie  3.  25«  ©affer  im  Strubel,  SBfenen  im  ©djwarm. 
„Da  bie  ßeinb  allenthalben  berumb  fdnoürblctcn."  Qit).  dbj.  202. 
@cfd)tt>trbelt  voll,  gan§,  jum  Überlaufen  voll.  „Die  winbeä  praut 
bod)  geln  ben  lüften  frofrbet."  £obengrin  p.  54.  3m  9Heberf.  ift 
fwarven,  J^oH.  sroeruen  fdjivdrmen,  vagari.  Dtefer  SScleg  Idfit 
an  b&6  alte  aiblautverb  fuerban  benfen,  n>eld>e$,  jivar  immer  nur 
in  ber  SBebcutung  tergere  (abrolfdjen,  abtroefnen)  »orfommenb,  ben 
ilrbegriff  bet  fdmcHcn  Jpin  =  unb  SSieberfabrenä  niefct  uerläugnet. 
3cfeenfall$  pafft  H$  alte  Nominale  fuarp,  gurges,  gl.  a.  26«', 
5u  einem  fuerban,  fuerpan,  wirbeln.  Der  ©djrolrbel, 
©djwurbcl,  H$  ©cfdjwurbel,  a)  2Blrbel,  verworrene  9)?euge, 
©djwarm,  confufer  £drm.  9*  gaur,o'  Scüwurbol  Leut  kümt  auf 
aa"mäl  aus  da'  Kirchs    h)  Siaumel.    Siel)  @d>warm,  ©djwurm. 


Der  ©cbwarm,  wie  b*b.  (a.  6p.  fuarm,  examen).    fd)W  ernten, 

fdjwirmen,  bacchari  ,  grassari.  @d)Wcrmcr,  grassator, 
©djWCrmcreV,    bacchatione»  nocturnae.    Voc.  ».   1618.     „Die 

fd>wermcrifd>e  SBurf*,"  batf  berumfdjwärmcnbc  ©efinbel.  Wanbat 
v.  1712.  Daö  bdjb.  fcbwdrmen  rtiblg  fißenber  glebcnbcn  ober 
«Mantaftcn  fenut  ber  gemeine  5>?ann  nur  auä  ber  93ncbcrfpra*e. 
3n  9torbfranfcn  gilt  fd)  wärmen  aud)  für  autelten,  autfftljen. 
23rgl.  ©djwalm,  ©cbwurm  tinb  fd)  wirb  ein. 
Der  ©djwurm,  iai  ©cfdjwürm,  a)  bad  ©croirrc,  ©ewlmmel. 
b)  5>erivimtng,  Taumel.  ©cbwurm  im  ©ebtrn.  „Öä  war  ein 
lauterer  2ö  efnf  cbwurm."  ty.  2lbrafj.  23rgl.  ©cbwarm  unb 
f  d)  ro  u  r  b  e  l  n. 

Die  ©erwarten,  a)  wie  bd)b.  ©djwarte  (ä.  ©p.  fiparte,  eremium, 
©pecfbäutlcln,  ©pccfrlnbe,  aber  gani  unverad?tlfd)  and)  für  bie  be= 
baartc  Jpaut  betf  menfd)lfd)cn  Äopfetf).    (Sitten  ubaf  d-  Schwart-n 

'iic'i~  IjaUClt.     Cinen  bauen,  däi  com  d-  Schwarfn  kracht.     „3d) 

bab  einen  menfeben  gefeben,  ber  feine  oren  beweget  vnb  bie  fdjwar; 
tco  auf  bem  baubt."  Gonr.  ».  SWegcnberg.  93rgl.  I.  £b-  @.  520. 
„Die  3nbcn  jugen  (I&rlftum  uff,  baj  im  oft  bie  fdjroart  mit  bem 
bar  ufjgleng."   Cgm.  138.  f.  50. 

„Do  brad)  biu  frouc  ©Igiitte 

ir  lange  jöpfe  brünc 

ver  famer  113  ber  (warten."    ^«rcifal. 


&d)watt  &d)wax*5  549 

„3r  gclbtf  geflößten*  bat  In  tat  (cadat  illis)  »on  ir  fw  arten." 
Cgm.  714.  f.  88.  b)  begrabe  Qlcferrinbe,  mit  @ra$  überwaebfenetf 
Söradjfctb  (1<U.  foorbr,  agf.  focarb,  nbrb.  @rocn  =  fwarb).  3n 
ber  ©cb  warten  adetn,  bat  93rad)fclb  umpflügen.  9Jcagcn= 
feb  warten  ober  ©djwartenmagcn,  Wagenbaut/  mit  jerfdmlttncm 
«pect  unb  aubetm  ftlclfd)  nebft  ©ewürj  angefüllt.  2>cr  ©d)wdrt= 
ling  (Schwartlin'),  batf  erfte  ober  lefjte  »on  einem  Äloß  gefägte 
93rett,  bat  auf  tec  ganjen  einen  ©clte  ble  Öiinbc  ober  ©ebwarte 
bc&ält,  ©äwartenbrett,  @<balbrctt.  ©cfcbrodrtclt  finb  Bretter, 
fo  lange  an  ben  langen  @nben  ble  treffenben  Otfnbetbeilc  wx-< 
banben. 

fd)  warten  einen,  ilm  prügeln/  peftfcfjen. 

abfdjwärtclu  einem  etwatf  Otürnb.),  ti  i(jm  burd)  gute  2Bortc 
abtoden,  abfebwaßen. 


fdjwarj  (comp,  fdjwerjcr),  wie  iiüjb.  (a.  ©p.  fuarj).  p  c  *- 
febwars,  febr  fdjwarj,  nacb,  bem  Yoc.  y.  uns,  ruscus,  kulrncka- 
fdjwarj,  wie  folrabenfdjwarj.  Ol.«.:  2)a  m&cbt  aincr  fcfcwarj 
werben  (vor  #rger,  porn).  einen  febwarj  machen  bei)  efnem, 
iljn  »erlcumbcn,  anfebwärjen.  31  »f  ber  fd)  warben  erb  werben 
a°.  1575  neunzig,  a°.  1582  fcd)tfunb\)lcrjfg  Wann  ^ugdburgct  im 
Kriege  gegen  baprffdjc  ebcllcutc  crfd)lagen.  Cgm.  544.  fol.  156, 
Cgm.  567.  fol.  211.  (9Huf»  wel  bic  Benennung  einer  ©egenb,  nad) 
3fd)offc  II.  265,  bep  «Jttübl&aufcn,  fepu).  „ein  fefewarje  Spcn- 
nett  gab  man  um  bic  Srlaubnifj,  ju  »erbotner  ?cit  Jpocbjeit  ju  \)aU 
teu."  ©cb.  ftranfei  fficltbud)  p.  156.»  ©iel)  Ijtcr  II.  £1).  ©.  199. 
©djroarjic  Pfenninge,  ©leb  I.  £1).  ©.  "512.  £>cr  febwarje 
©onntag,  ©onntag  3ublca.  «Bon  SBaarcn  fagt  man:  febwar* 
(b.  I).  gegen  baä  Verbot,  contre-bandc)  ber  ein  (über  bic  ©rdnje) 
fommen.  ©aber  (®aaren)  fdjwerjc«/  ein-,  ani-,  burd)- 
fc&werjen,  ftc  mit  Umgebung  bei  9luffcb(ag$,  $oM  jc.  über  ble 
©ränjc  febaffen,  ubrf.  fmuggeln.  „«ßcrfdj Wartung,  Umgebung 
bei  9luffd)lage"."  Jßeuntan  opusc.  p.  705.  „©ctralb  auf  bem  2ßaffer 
burd)fd)wcrjcn."  £anbtag  p.  1612.  p.  561.  Der  ©djwcrief/ 
©cbmugglcr,  Conircbandlcr.  ob  ber  fonberbare  2lutfbrud  auä  ber 
©auncrfpracbe,  wo  bie  ©d)warj  für  9iad)t  gebrannt  wirb  OJldjlm 
t\  Qlrntm  Wintergarten  p.  117),  ober  von  ben  angcfcbwdrjten  unb 
unfcnntlid)  gemaebten  ©efiebtern,  pon  benen  bfcfctf  melfl  näcbtlldje 
®cfd)äft  getrieben  wirb,  cntic&nt  feim  mag?  T>a$  ©d)wärjlctn 
(Schwär*!),  bat  ©cbwarje  einer  f  feinen  ©cbfcfifcbclbe.  2W  ©djwarj- 
rcuterleln,  salmo  salvclinus.  ©leb©.  167.  erfdjwar^cu,  bcr= 
fdjwarjen,  fdjwarj  werben  (a.©p.fuarjon\  fd)werje«!(fchwer»-n, 
fchwirz-n),  fd)warj  madjen  (a.  ©p.  fuer  jian);  fdjmuggeln  fteb  oben. 
3?lc  ©cbwerj,  ©^werien,  ©cbwärse» 


650  ©djrcaif?  ©d&wcft 

Der  ©djwalü  (Schwaas),  a)  wie  pcpb.  ©cpwefii  (a.  ©p.  fueij). 
„2ßan  er  fruc  unb  fpat  gejabelt  l^tt  je  Wj,  je  »elt,  je  mab,  »nb 
ftat  »11  fwaij  gereret."  Cgm.  652.  f.  84.    fdjwaifien  (fchwaaf-n), 

„SBte  faumenf  nit,  wie  fcfcaumenf  net, 

2Bie  bämpfenf  nit/  wie  fcpwaifenf  net!"  23albe'*  £ob 
ber  Magern.  „©eel,  bic  im  #egfeur  fcpwatfjt."  fei) roa (fein 
(ichweaflln),  naep  ©cpweii?  riechen.  Der  ®<pwai{jfanb,  fepr 
feiner  @anb.  Da*  ©cpwatptued)  (a.  @p.  an«  fneljfano, 
fueljvand),  orarium,  sudarium),  nur  mei)r  in  Sejiepung  auf 
bie  £cibcnr'gcfd)i*te  £l)tlfti  üorfommenb  unb  burd)  ©cpnupftucp 
»erbrdngt.  „Sine  ®nab  (oon  @ott)  in*  @d)W  eijitue*  legen" 
(unbenmjt  lajfcn?).  ^eitfir.  für  Sapern  ».  1816.  10.  56  ad  1597. 
b)  SBlut,  junaetjt  von  Saferen  —  gefod?tcö  23lut,  SSlutwurft  — . 
Docp  öeipt  e*  Cgm.  414.  fol.  105  aud>:  „Der  laffer  flug  in  ben 
arm  (be*  Äranfen)  ain  tiefen  fiag,  b«$  ber  fwai*  6er  gie  mit 
unmaffen."  2Iucb  im  3*1.  fte&t  fveiti,  im  2lgf.  foat  bäuftg  für 
23lut  (»on  £f)ieren  unb  gftenftpen),  natürlich,  ba  ber  (SrunbbegrijT 
udor  fepn  wirb,  (gine  Oftündmer  ©loffe  gibt  succinus  buvcp  fuaijfge. 
(93en  2ßef3man  III.  108.  in  fVctjt  ba*  ©cpwalfletn,  „ed)wai*le" 
für  Äinb.  (Stwa  wie  man  auep  fagt:  3ungc*  93lut?).  fcpwaifen, 
bluten,  von  gieren  unb  $tf?enfd?cn.  2lu*  der  Nes  ober  Näf-n 
fchwaaff-n.  „Da*  £6cfcterfeln  Ijat  burd?  ben  9)?unb  unb  9iafen 
gefepwaift."  2llt=£ttlng.  Jfpifh  „Daß  aCentöalben  au*  gijrifii  £etb 
ba^  l)allig  23lut  gefcfewaifl."  ©elbamer.  „Da  ein  Werfern,  fo 
»erwunbet,  feejftig  fdjwalijet  ober  blutet."  Dr.  «Dfinbcrer  a°.  1520. 
„£at  ber  Stobt  Görpel  gefdjwaijjt."  Dr.  <gcf.  £ori  £ecp=Oi.  458. 
(Einem  ben  legten  tropfen  SBlut  perau*fcpwaifien;  meift  figürllcp: 
einem  etwa*  ab  fd)  wa  ff?  en,  im  Jpanbet  abnötl)igen,  abbruden, 

abpreiffn.  D*  Herrfchaft  fchwaafft  'n  Baua'n  älls  ä'.  Had 
cam  's  Güadl  ä'gfch waafft.  ©epon  in  Oln*b.  QSerorbb.  V.  1680. 
fcpwalf  ig,  blutig.  „3r  feit  ton  blute  fwaiffig,"  fagt  ©ubrun  ju 
SfBaten  6Ö59.  „2Bet  auf  ber  prugf  flautet  ober  fei  fwalfiigt" 
(blutig  madjt).  «paff.  9?ecptb.  Ms.  f.  55.  c)  f  cp  w  af  p  en,  lotljen. 
©alt  etwa  urfpr.  95lut  mit  al*  ein  geöetmntpooll  wirfenbe*  Sngre^ 
bien*  babe»  (wie  in  meiern  alten  berlew  Oieccpten)?  „Der  9cam 
©uantewlj  ift  jufamb  gefdjwafffct  au*  jwap  fctaulfcpen  2Borten 
fwante  Ijelllg  unb  wiß  £ie*t."  35enno;£eben  v.  1697.  45. 
Gl.  a.  81.  82  ift  fueijjan  frigere,  fifuetjjit  ober  gafue^it 
frixus.  @icl)  fcpwiBen,  woju  fic^  biefe  Jorm  ganj  naep  @ramm. 
§.  956.  Vi.  vergalt. 

Die  ©cfcwefter  (dat.  ber  ©cpwefter  unb  ®d)weftern,  plur. 
©cp  w  cflcrn),  wie  b,d)b.  (a.  @p.  fueflar,  fpater  f  wefler,  im 
Wural  ebenfo.    „Sieben  fwefier  pltt  (bittet)  got  für  mid?,"  ge= 


<&d)mft  551 

matte  ©laöfdjelbe  autf  einem  e&mal.  Otumb.  9tonnenfio[ter.    ©cfcon 

im  SÜtinbifdjen  swastri ,  2$opp  radiceä  p.  198). 

Obfcöner  ©cfcerj  fennt  o"  Wao~s  S  c  h  w  e  II  a ■  1 ,  wie  »^  Maa's 

Brüadol. 

©efefonjefier,  plur.  bie  ©djroefrern  efnetf  Gonvent*.  MB.  xxvi. 
Hl.  185  ad  1535.  heberet  Sngolft.  74  ad  1590.  „£l)ar  (tnontun 
bio  gifue- fter"  (Wartb^  unb  9#aria).  Dtfr.  III.  24. 109.  «ßcr- 
fdjieben  »oh  biefem  Fem.  unb  in  weiterer  95ebeutuna  genommen  Ift 
bat  Ncutr.  bat  ©efebroifter,  männliche  ober  weibliche  Nerton, 
mit  einer  anbern  »on  einer  gjfutter  ober  von  einem  SBater  fommenb. 
2)fefe  and>  $d>b.  $orm  felbft  fer/efnt  minber  alt  «W  bie  im  3>laleft 
geroolmlicfcern  :  a)  ©  efdjwtftre  t,  ©  efd?n>f  fter  r.  b)  ©  es 
fcfrwtftrtaet,  @efd?n)titrfgt,  ©efcfrroiftrttft.    c)  ©efcfcwfftrtg, 

®efd)roiftrid).  Wertere  »efege  JU  a):   „bie  g ef cö iv iilre t,"  plur. 

£unb$  €>t.».  I.  58.  Sil.  513,  IL  550.  „Siebt  ©efiuiftrat  tl)u  beinen 
gleiß,"  fdjreibt  3ofj.  «Sdjebet  (»on  Diürnb.),  ber  5Rönd),  an  einen  ober  eief; 
teidjt  an  beibe  feine  »rüber  ©eorg  unb  ben  berüfmiten  Hartman.  Cgm.  48  4. 
Co-  1462)  fol.  212.  „©efmiftreit"  Cgm.  697.  f.  98.  „®efd)n>i ft rei t, 
bie  erft  ftpp ,  ©efdjtviftreitdjint,  bie  anbet  ffpp."  Cgm.  757.  f.  1  s  1 9 . 
,,©»vo  ©eftv  ift  reit  fint."  2Bftr.  »tr.  VII.  155.  „g)?it  apnem  feynem 
gefnnftreit.  MB.  XXV.  558  ad  1474.  „2(ne|"angy  gefiv  t  ft  rei  t  ift  tat 
enbe."  Cgm.  579.  fol.  47.  „<So  bat  mvS  @ot  erzeuget,  bafj  wie  alle 
©eftvüftrtbe  (In."  »ruber  «Berdjtotb  1 55.  „Sftiner  g  e  f  tv  i  ft  e  r  b  e, 
geftviftrebc,  gefmiftreibe  jtvei."  ^arcifaKSOTütter)  14232.  Sadjm.  477. 1. 
,,gefn>iftert."  «parcifal  Cgm.  61.  fol.  70.  ,,9?.  v.  9i.  unb  fin  gefiviftribe. 
91.  unb  (In  gefueftribd?int."  MB.  I.  58  ad  116O  circa,  @efn>iftertbe 
QBirOelm  t».  0.  3.  3u  b):  @cf d? lu i flergc t,  ©efetymiftriget.  £anb?.- 
Drb.  ö.  I553.p.  109. 159.  ©efdjivi tfergi tf).  2.0.  v.  1 61 6.  p.  2  42.  5  55.  3  74. 
„llnfer  ©eftviftriget,  unter  meinen  ©eftvtftrigebten."  MB.  XXV.  485 
ad  149(.  „@  e  f  1V  i  ft  e  rg  0  t,  co-ulerini."  Voc.  p.  1419.  „Suitpolb 
©efdjmiftergot  £inb  mit  £eqog  £einrid)en."  2(uent.  (Jf)ron.  578. 
, , deiner  Stnfrau  Sparer  »ruber  ©  e  f  et)  1«  i  fte  r  g  0  1 1  &  tinb  »rüeber." 
Ccunöbie  beö  2(btö  .9iing£berger  0.  172  4.  „9)iit  ben  bre»  ©  e  f  d)  lv  i  ft  er; 
gütten."  Cgm.  839.  f-  158.  „Ob  gef  w  iftergeut  tefien  mit  einanber 
Gaben."  Cgm.  256.  f.  71.  „Oßan  fi  CSpa  unb  .9va(jei)  ge  fivi  fterge it 
tvaren."  Cgm.  851.  f.  288.  „:3>aj  ©efivi  ftergeir."  »a^r.  8.35.  £ttim. 
opusc.  so.  8  4.  85.  14  9.  MB.  XV.  583  ad  1515.  ,,£inj  aften  feinen 
@ef  n>  t  fter  g  e  i  ten."  MB.  X.  109  ad  1554.  „Jür  ftd;  unb  fein 
©efnnftridjeit."  MB.  XXV.  526  ad  1495.  „<?in  odjö  unb  ein  rint, 
bie  fein  gef  n>i  fter  f)eit  fint."  Cgm.  71 3.  f.  15.  160.  ©efuiftirgit 
reimenb  auf  gefit  (gefittet).  2Mut.  II.  126.  Martina.  „@in  gefivitfergtt" 
(sororem  suam).  Cgm.  819.  fol.  74.  „@  e  f  iv  i  ft  e  r  q  i  b  e."  fparcifal 
Sadnn.  4771.  Cgm.  is.  f.  94*.  Cgm.  19^  f.  36$.  £ie  Jonn  a),  paraWet 
ber  in  ben  Sleutriö  2lnat  (für  2lneit,  I,  129),  ©eoattreit  (I.  657), 
©ötteit  (II.  85),  Oungeib  (Cgm.  724.  f.  165),  ©emecfjet  (II.  542) 


552  (Btywat        ©cfywaf        ©d&wif 

auf  bet  einen  «Seite  —  auf  ber  anbern  ben  aften  9ieutrii»  jungibi  (b&Z 
3unge,  pullus,  gl.  i.  461.  480,  fiel)  II.  269),  gimaljOib»  (5f)emann 
ober  Crfyefrau),  fü&rt  auf  ein  Tteutr.  gifuiftribi  ober  (wenn  auö  bem 
neuem  ei  gefcfyroffen  werben  barp  gifuiftrtbt  ber  a.  ©p.  25ott  ben 
formen  unter  b)  fcfyeint  gifwifttrg  ibe  bie  alteile,  unuerborbenfte.  Ct> 
gib  Mo»  für  ib  ftef)e,  ober  ob  aua)  in  ber  a.  ©v-  ju  cumuüertem  ig-ib 
ein  einfach  gifuiftrig,  gifuiftrif),  etwa  bem  getf).  brotf)r:al)a  enfc 
fvredjenb,  »ermutfjet  werben  bürfe,  treibt  jweifetljaft.  Qf)t.  ©djmib  p.  155 
citiert  au»  £eiyl)einier  2Jften  be6  XV.  3al)rl).  fogar:  \>a$  eeleutergtit 
(eine^  von  jwe»  gereuten).  Obige  Dialeftformen  werben  beutjutage 
au*  alä  2lbiectlva  bebanbelt.  ©efdjipitfrige  ober  gefdjrotjterte 
Äinbct/  ftatt  ©efdjroffter-,  @efd)iviftrfg:,  ©efd)ivljtett= 
Älnber.  2lud)  bort  man  ©efcfetufitertanr  (gfchwifta'laa'O  Äinber, 
Älnber  von  ©efdnvlftern.  23rgl.  U»  N.  465.  93ergefd)»tjtm 
(vo'gfchwifto't),  b<$b.  verfcbrolftert. 

fd)»vatteln  (fc&ivdb.,  von  glüffigfetten),  überfebivanfen,  pldtfcberu. 
Siel)  febipaberu.  (cf.  bei)  ©falber  „fdjroetten,"  «pferbe  fdwem- 
nten),  bie  ©djivettf,  ©dwemme,  gadje,  SWenge,  unb  ©roette 
Im  brem.  2B6rterbud)).  febwattfg  (0.?.  fcimädP),  fdjrodb.  fd>  wat- 
tig, fd)roanfeut>,  bem  Drucf  niebt  wiberftebenb  vor  fteuebtigfeft, 
<ffiefd)beit,  wie  ©umpfboben,  gj?oorgrmtb,  au*  wol  wie  welcbere 
ßlelfcbtbeile  beä  2eibe$.  (Da*  bremtfdje  froecg  wol  autf  fwebig  cou- 
trabiert).  o"  fchwädige  Menfchin,  «HJelb^perfon,  mit  relcblfd>em 
Sötuftroerf  gefegnet.  ©djwattfgeä  Jpolj,  baä  von  SBafJer  ober  tyed) 
burebbrungen.  „©roetig  pawm,  bie  nit  gut  fint  ju  einem  3lmmer." 
MB.  X.  371.  „Die  ©djwdttigfeit  unb  mofddjte  geudjte  bei 
©djabentf  am  Selb."  Dr.  gKinbercr  iG2o.  p.  200.    „Der  ©ebwet- 

terflaitt/  enbjdros,  aquam  in  9e  continens."    Voc.  v.  1618, 

febwaften  (D.<J)f.,  vom  93ieb),  ben  Durchfall  baben.  Die  ©djwdfcen, 
ber  Durcbfall. 

fdjwdßen  (fclmätz-n) ,  wie  I)d)b.  fdjwafcen.  3*  jünbe  feinen  altern 
<8eleg  attf  „fcbwdßen,  garrire."  Voc.  v.  1429.  35er  ©d)rcdß 
(Schwaz),  ba$  ©efdjwdß.  „£>  cleffer*  art,  bu  felger  fwaej." 
„Du  bljt  allaln,  bie  machen  fan  gartcj  lieplfd)  frob  mit  füejjem  fwaej." 
Cgm. 310. f.  108. 115.  „Daö  lußet  ©efwaej  an  bir  fei."  Cgm.767. 
f.  203.  Da$  ©cbwdßerletn  (Sclmetzarle  fdjrodb.),  flefner  Ofaufcb, 
ber  feinen  9Jcann  gefprddjlger  <xU  geroöbnllcb,  maebt.  23rgl.  allenfalls 
fd)watt  =  eln  unb  fdjmdßen. 

f  et)  w l  R e n,  wie  bd)b.  (a.  ©p.  futjjan).  ©leb  © d)  tp  a i fi.  Der 
©djwlß,  a)  @d)wel&.  b)  (d.  BT.*.):  liefet  ein  ©djwiß,  niebt  ba<J 
©erfngfle.  „9(lt  ein  ©d)Wtß  vmb  etroaö  wiiTen-"  31p-  <if)r-  1S7. 
fd?roißt8'  adj.,  voll  ©(brocl^.    fdjivifieln,  nad>  ©cbiveip  rfeeben. 


©yei        (gpuc        ©petö        <£>pa#       653 

3wej)  unt  iMevjigfte  06er  ©pa*  it. 

fpehen,   l)  spuere.  fteb,  fpeiben.    2)  ludificare,  (telj  fpalje. 

©peuer,  fteb  ©peir. 

fpue  =  en  würbe  bem  alten  fpuo  =  an,  fpuon  (proficere,  vom  $lecr, 
oon  Statten  geben)  entfpredjen;  allein  c*  ifc,  fo  rote  bte  alten  216= 
leftungen  fpuob  Fortgang,  fpuottg,  framfpnotia  prosper 
(nod)  Cgm.  631.  fol.  63.  99),  Im  Siateft  auägeftorben,  bem  alfo 
aud)  btö  aug  bem  9cieberf.  fpoben  fn  bte  @ct)riftfprad)e  gekommene 
fputen  (beeilen)  fremb  geblieben. 

fpeiben  ftatt  fpetwen  (condit.  fpeibet  unb  fpib,  partic.  ge= 
fptben),  wie  bd)b.  fpewen  (d.  ©p.  fpiwen,  fptben,  praet.  sing. 
fpetV  fpat',  fpafb,  plur.  fpiwen,  fptben,  partic.  gefpfweu, 
ge fptben  —  a.  ©p.  fptuuan,  praet.  sing,  fpei,  fpe,  plur. 
fpfuuun,  partic  gtfpfuuan;  bod)  fommt  and)  H$  abgefürjtc 
fpfan  fd)on  in  ber  a.  €p.  v>or.  £iur.  III-  123  ftebt  U&  5partlclp 
pefpiren  —  oral,  gefcbrlten  von  fdjreten).  „2Bilbu  bat 
fpeiben  verteilen,  fo  nim  ain  newgelegtä  a»  unb  feub  bat  bert  nnb 
l§  e$  aug  fdjarpfem  efft'd)."  Cgm.  720.  f.  49.  &.«.:  Speibm 
wia  0"  HouzDthund ,  ft'd)  In  retdjem  5)?ave  erbredjen.  S  p  e  i  w  cr- 
dc  Kinda'  hlcibo'de  Kindoc,  ^tnber  bie  viel  fpenen,  gebeil)en. 
1"  d*  Hendt  fpciwm,  jugreifen,  arbeiten.  3Iit  G6d  P  d*  Hendt 
fpeiwm,  in  ber  9iotb  @ott  anrufen,  babev  aber  aud)  felbfi  ju- 
grelfen,  wie  ber  ©panier  fagt:  a  Dies  rogando  y  con  el  mazo 
dando.  £a$@efpetb,  ©efpeibet/  baö  ©efpieene.  2)cr 
©pelbbafccn,  üualfter.  2)er  ©petbteufel,  a)  sperfon,  bk 
«Böfetf  cinfluftert;  übrenbtdfer.  b)  feuc^teö  Pulver,  ba6  angejünbet 
wirb,  in  SBaltber  2ifeetmann$,  jicngwarW  ju  3ngolb|latt,  Oltfalep 
v.  1582  nod>  wirfltd)e  feuerfprütjenbe  £eufeldfüguren.  Cgm.  S69. 
f.  54.  55.  £a$  ©pclbtrübetein,  ©pucfndpfdjen.  2)(e  ©pete 
(d.  ©p.),  vomitu*.  Cgm.  724.  f.  185. 189.  „9)?it  fpele  ben  magen 
färben."  £aö  ©cfpafb  (©efpotte,  2ßfrr.  »tr.  V,  92)  ftatt 
©efpai,  fiel)  fpal). 

fpadjen,  aud)  fp ad) ten,  burd)  Sluetrocfnung  ben  ;>ufammenbang  »er^ 
Ueren,  berflen  wie  SSottdjergefdjlrr,  allju  burrer  23oben,  bk  Jpaut 
an  ber  Jpanb  :c,  nieberb.  fpafen,  boll.  fpaefen.  Oft  empftnbet 
man  efn  ©padjen,  ©padjten  aud)  in  ben  Qibern,  in  ben  VJWuäfeln, 
aW  ob  fif  reiben  wollten.  (2Srgl.  fparfen).  fpdd)if  (fpächi'), 
troefen,  fpröbe,  fig. r  unergiebig,  müljfclig.  os  get  ganz  fpachi' 
her,  e$  gebt  armfeltg  ju. 

Der,  bte  ©padjen,  aud?  ©päd) ten  (D.tyf.),  ^»olifpan  ftarferer 
3lrt,  wie  fic  3.  $P.  in  ?dune  geflochten  werben,  Zau  fpahha\    „g)?it 


554  ©pacfy  —  <5y\xd)  <Spad)t 

ben  jenen  et  bannen  jocb  ein  (einen)  fpacfien."  0rimm9t.$.p.27.  iü4. 
„Da*  wir  nlcbt  erfragen  in  bem  rächen  bti  feurein  trafen,  ali  ble 
burren  f  paaren."  SWaifrer  Jpang  v.  ©aljburg  Cgm.  62s.  f.  254> 
„Dem  minnetoten  n>Pbe  begunbe  ir  berje  fracfjen  reebf,  al*  ob  tufent 
fpacben  fragten  von  beö  füttverä  not."  ^einriefeö  £ritfan  6580. 
Diefetf  altere  ©padje  wirb  nlcbt  foroot  @pan,  alä  bürre*  Oiei* 
überhaupt  bebeutet  baben,  nacb  bem  alten  fpabba,  aueb  fpacbo, 

cremium,  sarmentum ,  ramus,  agf.  fpac  (cf.  boHänb.  be»  Äilfan 
fpaeefe,  pertica).  Davon  fpabbabi/  gl.  i.  326  cremium, 
Üielft'cbt,  fpabbiner,  i.  785  virgeus. 

„Sparen/'  gunfen  (2Beftenrieber$  ©loflfar),  fieb  ©parken, 
fpaieben,  ausbreiten,  mit  bem  einen  23eln  vortreten,    auäfpaicben 

ttmai,  ei  mit  ©dritten  ober  ben  auägefpannten  Ringern  autfmeiTen. 

Sie  ©palcben,  wie  b*b.  ©peiebe  (am  öiab),  a.  @p.  fpeibba. 
Der  ©paicbel  (Spaachl),  tvie  bebb.  ©peilet,  bep  Ortolpb  unb  fon|t 

in  ber  a.  @p.  bie  ®paicbel,  a.  ®p.  biu  fpefcbela,  fpelcbilla, 

aueb  rool  fpeicboltra,  fpeicbaltra.    „%e{ü$  ber  machet  ain  bor 

von  ber  fpalcbel,  vnb  beitrat*  mtnlu  äugen."   Cgm.  64.  toi.  18. 
„9)?arcolfo  (ber  nlcbt  au<fpepen  burfte)  not  tvaä  nit  ffaftt, 
tvan  er  vil  reb  unb  antiuort  gab, 
von  bem  tefe.  oft  vemomen  bab, 
ftcb  bie  fpalcbel  meren  tbuet." 

„ftuebtarne  fpaiebet  ifl  baflfam."  Cgm.  579.  fol.  2i.a    „Die 

Äranfen  fpatcbelnt  vil."  Cgm.  601.  f.  115. 
fpecb,  fieb  fp«b  nnb  fpe&. 
Der  ©p  cid)  er,   in  3Utb.  unvoiftfubiicb  —   nnb  burdj  ©tabel, 

©cbeuren,   .Saften,   Dillen,  »oben,  @tocf  ic.  erfeftt 

(a.  ®p.  fptb&ärl).    MB.  XXII.  334  ad  1359  ftebt  in  fct>r  un= 

beutfeber  $orm:  „9)?lt  bau*,  mit  jtabel,  mit  fpltfar  tc." 
Spoieha-  (jSlllertbal),  jtfege,   bie  tviber  ©etvobnbclt  ein  3abr  un- 

frudjtbar  geblieben.     Die  ©peueben?   obfcbou  Jßubner  p.  9So 

„©paiebe"  febreibt.    93rgl.  ©pucbtel. 
fpueben  ober  fpuebten  (D.<pf.),  fpufen.    <?$  fpuebt,  etf  fpuft, 

gebt  um.    ©ieb  ©puebt. 


Die  ©pacbtel,  ber  ©patel  (beä  Jarbenrciberd,  2lpotbefer$  ic), 

spatula,  bobm.  Sspachtle. 

„fpaebten,  fpannen  in  ben  Qlberu."   «prafd>.    ©ieb  fpacben  ®.  555. 

Die  ©padjten,  Jpotjfpan,  jteb  ©pacben  ©.  555  ff. 

Der  ©padjt  (a.  ®p./  2afib.  £.®.),  baö  ©preeben,  aueb  b<x$  ©ittgen 
ber  «ßögel.  „Die  «Böget  enpbiengen  ben  tag  mit  fuefiem  fpaebt." 
I.  131.  „3*  fnrtbt  fin  valfdjen  rat  unb  ftner  valfdjen  jungen 
fp  ad)  t."  I.  117.  „3eglf<bä  bet  befunber  je  febaffeut  mit  fiticm 
fpaebt."  II-  224.  „©eborteft  ie  fo  fu&en  fpaebt,  a(*  ft  mit  bir 
von  minne  rett."  II.  264. 


©pacfyt      <5ytd)t      ©pucfyt      <&yad      555 

f paßten  (i'päcbfn),  fpte<bcn  (febr  oft  mit  einem  gcivlffcn 
lronlfd)en  «ftebcnbegrlff,  wie  etwa  in  perorlercn).    D-  Wciba'  tüant 

gern  fpächfn.  Was  babts  den  es  wida'  »•  fpächfn? 
I  ha    fcho'  widdr  älls  ■/.'  vil  g-fpächrt.     Ey,  der  (tyralban*  K.) 

ka"  fpaebt-n!    „gj?it  mantfbllbcn  fte  nit  vi!  fpedjt."  Jp.  ®*&ii. 

„®o  leb  ff  borte  fpetbten 

mit  juxten  funber  breiten." 
$a$  ©efpaebt  (Gfpächt),    Ui  ©predjen  (meift  mlfibinigcnb), 

AVas  is  des  wida'  für  o"  Gfpacht!? 

„Unb  bo  t*  fajj  in  bem  getreebt, 

bo  bort  ich  ferting  ein  ©efpaebt.."  Cgm.  270.  f.  93." 
„3c  reb  unb  fr  gefpeefete."  2afib.  £.©.  II-  221.  213.  261.  Der 
Spartet  (Spacbta1),  ber  gern  ben  ©predjer ,  ©rofjfpredjer  maebt. 
cf.  Hi  übetfpadjtig  (boffartlge)  2Beib  in  2«$b.  2.©.  II.  613. 
3n  ben  h<db  nieberbeutfeben  ©loflfcn  ju  ®t.  Florian  (2Bien.  3al)rb.  b.  ?. 
0.  1824,  95anb  XLIi  ©.  16  —  23,  na*  gr.  Äurj)  ftefyt  anfpecten 

concionari ,  fp  CcEetC  concionator ,  rbetor  ,  aud)  gl.  i.  512 
(Eccard  Fr.  or.  I.  846)  3  0  f  p  C  I)  I>  C  adloquatur.  (Gl.  a.  501  fefjt 
gefpaI)C  affabilitas  neben  gCfprad?C  affamen,  aftäbile).     J){cfcä 

ftlmmt,  wenn  nid?t  etwa  bureb  Mof;e  ©d)rclb--9Jbbrcvlatur  Ht  v  »efc 
mißt  wirb,  ju  ber  Im  2ingelfad)ft'fd>cn  entfcblcbcn  neben  fprecan 
beflcbenbcn  $orm  fpecan,  engl,  fpeaf.  3ft  fpeeau  wirtlich  bloä 
entftellung  auä  fprecan,  fo  fann  ctf  unfet  fpächrn  eben  fo  au£ 
bem  glefcbfalltf  üblichen  fpraebt-n  fcpn.  OnbejFcn  bat  blc  Qlnnabme 
einet  fo  alten  Wutfwerfung  elncd  fo  bebeutfamen  (Hementd  Immer 
einige  3?cbcnfllcbFelt.  Qöic  Uytiv  mit  f-oyos,  reben  unb  raisonner 
mit  ratio,  fo  fann  fpecan  unb  fp  ad?  teil  cfncrfclttf  mit  HU 
fpefla  philosophari  ueben  fpefl  sapientia,  fpaf-r  sapiens, 
anbrerfclftf  mit  fpal),  w.  m.  f.,  vergilben  werben. 

£er  ©petbt,  wie  fiebb.  (a.  @p.  fpeftt).  «Brgt.  6  p  c  cf.  Ser 
©  p  e  &  t  c  $  b  « r  t,  ©  p  e  b  1 6  b  a  1 1  (ä\  @p.  gang  Regest,  ad  126(1, 
Ttlbel.  3883,  <parclfal  I.  13,  «ffiflbclm  v.  £r.  II.  p.  44),  ber 
©peffart.    cf.  £art. 

©pud)ten,  plar.  (b.  20.),  £rngbi[ber,  £änfd?ungcn,  pfiffige  ein- 
falle, 23otraänbc,  2Uttfflü#tc.  @e,  baä  flnb  ©pudjtcn!  Der 
Wenfd)  bat  ©puebten  in  f id> !  fpucbtlg,  adj.,  bebeuflfcb,  ge= 
fdbrlldj.    ©amit  fldjt^  fpuchtlg  auö.    Ü3rgl.  fpudjcn  ©.  551. 

£le  ©pudjtel  (C.£.),  2Bclb,  Ht  nidjt  mebr  fd?ivanger  »oirb.  ©leb, 
©.  556  Spoicbo\    (2>rgl.  nbrf.  fpugt,  abgehörte  <perfon). 


(pacten,  fpeefen,  mit  ber  ©plßc  elne^  Crnetf  ivibcr  bic  cine^  anbern 
flofien,  \>\i  cincö  von  bepben  brldjt,  ein  ©plcl,  bat  befonber^  mit 
Djter  =  (5pern  getrieben  wirb,  unb  wobei)  Immer  txni  gebrodme  bem 
Glgentbiimer  be^  ©anigebllebenen  iKlmfalftt  (5?ep  <£&riflopb  ©d?mib 


556  ©petf        <&$ekt        ©pltf 

fplctcn  unb  fpicfeln).  $ei>m  «piatteln,  ©Rufern  unb  btgl. 
©pielen  wirb  ein  febon  ausgeworfene^  tyldttlein  ober  ©cfjncttfügctc^en 
von  einem  nadj&er  geworfenen  getroffen  ober  gefpeeft.  ob  ba<$ 
faljb.  „©pagonerl,"  ©ebuper,  autf  ©pact^an!  entitanben?  Der 
©patfejr,  bag  Späcka'l,  Specfcal,  a)  ©tojj,  ©cbneller  mit  einet 
fpi^en  ©acbe.  Hirnfpaclu>cl ,  ©cbneller  mit  bem  Singer  an  bie 
©tlm;  glp*.     b)  sD?at,  gteef  »on  einem  ©top.     D-  Epfol  fän' 

voll»'  Specka'ln  vo"  *n  Bisln,  de  habm  i'#  alb  da'fpeclu. 

Der   ©peef   (im  Voc  x>.  1M5),   picus    —  wol   ftatt   ©peebt. 

(3n  einem  Voc  t>.  1155)  passer  —  wol  ftatt  ©per f. 
Der  ©ped,  wie  b*b.  (a.  @p.  fpecb,  lardum,  ubarfpiccbi/  arvinaj. 

01. 2(.  :    Der  is  mo[  gräd  o"  Spelt  aufs  Kraut,    mit  bem  Werb  icfc, 

wenn  icbö  mit  i&m  aufnehme,  teiebt  fertig.  3)aö  ©pecEfammer^ 
lein,  SHrreftfrube.  Der  ©pecfwaijeu,  bromus  secalinus  L. 
Da$  ©pedweib  (9)?üncben),  Staglobnerin,  bie  gewiffer  Dienfr= 
lelftungen  wegen  in  einem  Jpaufe  ab  unb  $n  gebt.  fpedig,  aüju 
nebrtgfeffc  unb  consent;  fotbig,  }.  33.  93rob,  23adwerf,  @rbrefcb. 
fpeefnaf. 

Sie  ©pect,  in  irtlicbfdtäbenennungen  »orfommenb,  j.  93.  ;kll 
an  ber  ©peef,  bie  9)?aut  auf  ber  ©pect,  bie  ©pecfmul  im 
Grfcbltettifdjen,  ©peefen  an  ber  SSaunad&äftrafie  —  ifi  allem  Än. 
fdjein  nach,  nicbtS  anber©  alö  ba6  in  ©cbmib$  fcbwdb.  2Brtfr.  @.  5on 
aufgeführte  unb  belegte:  blc  ©pede,  ©ped  in,  „mit  Steinen  ge= 
pflaflertet  gabrweg."  3n  9?icberfacbfen  tft  bie  ©peefe  ober  ber 
©pect-- ba mm  ein  t leiner  »on  Oiafenfrücfen  aufgeworfener  Damm 
ober  Änüppelweg  in  einer  fumppgen  ©egenb;  fpeden,  verb.,  bdjjt 
bafelbfi  einen  foleben  Damm  madjeu,  ober  einen  fumpft'gen  SBeg  mit 
Olafen  ober  55ufd)  erbosen  unb  auebeffew.  ©ebon  in  alten  Urfunben 
jener  ©egenben  fommt  in  folgern  ©inne  bag  Subst.  fpeefia  r-or. 
©leb  ©afrrow'6  2eben  II.  670,  III.  14. 
Der  ©peid,   (bep  Slbelung)  bie  ©piefe,  ttal.  spigo,  Lavendula 

spica  ;  im  ©ebirg  aber  auä^  mitunter  für  Arctia  alpina  ,  Vale- 
riana eeltica,  Primula  glutinosa,  Primula  minima,  Primula 
auricula,   Senecio  incanus,  ja  WOl  für  jebe   fdjönc  93futtte,    ÜMicb. 

3frafef,  .Oübner,  ©ebranf. 

©pidar,  fieb  ©peieber- 

fpicEen,  a)  wie  l)&:b.  mit  ©pect  befieefen-  Jigürl. :  befielen  (einen 
Beamten  ic.).  b)  gelinberer  2lu$brud  für  lügen,  aufftbneiben. 
„Du  fpldft  jjern,  tcb  glaub  bir  niebtä  mcr."  anfpicten 
einen,  ibn  anlügen.  „2öann  einer  gelingen  einen  banbtwerfbö; 
mann  ftbet,  fo  motu  \jerfprocben  $u  macben/  febon  offt  aber  fein  per= 
fpreeben  nit  gebalten,  fagt  man:  wann  et  einmal  auggefpicfl)t 
babe?"  9?otat.  betf  ».  33obmann  Ms.  „9)?ancbe  fepnb  He  grolle 
iugner  unb  apbbrücbige  ©efellen  worben,  welche  anfangt  nur  ein 
wenig  gefpicet."   %\  ^ibrab. 


<&$[$        <Bpo,b        <&peib  557 

„©taub,  (£t)t,  £reu,  Stcb  unb  OiebllcbFeft 
@ilt  fauber  nit  bep  blefer  $tltr 
35er  nldit  fann  llegn,  fplcf  n  unb  laolrn, 
9)?ag  n>ol  ble  ganje  2öelt  gultlrn."    ©elbamer. 

c)  belmlld)  flauen,  bllccen.  3n^  58  ud)  fp  leren,  wenn  man  im 
Ulußroenbfgberfagcn  fteefen  bleibt.  (Einem  Oftitfcbüeler  feinen 
21  uf fah  ab  fpiefen,  I&m  benfelbcn  belmlicfe  abfegen.  (Slnem  eis 
nen  £anbroerfgoortaU  abfpiefen.    («Brgl.  gtifcb  SBrbcfe.  II.  300). 

d)  (nacb  beut  Voc.  ».  1618)  aufdecken  (angeben,  »erratben).  e)  f{# 
elnfpfcfen,  fjelmtfd)  einbringen  in  eine  ©efeUfcbaft.    (©cfemlb). 

Der  ©pfcEel,  ber  Äeit;  feilförmlg  julaufenbeS  ober  gefplfcteS  35ing, 
S.  58.  ber  SS tef et  ober  SBurfftecfen  bepm  ©dmerbiefetn  (©.473), 
roclcbe*  and)  fplcretn  fteipt.  (5in  ©pfdel  Äucfcen,  ein  ©picrel 
£anb,  wie  3. 58.  ber  com  £ed)  unb  einem  Slbleltungtfcanal  gebilbete, 
ben  ausbürgern  altf  58eluftigungöort  rcobl  bekannte  im  £ften  U)ier 
©tabt. 

35er  Spädi,  a)  jpaubegen  (Ital.  spada,  fpan.  espada,  franj.  <ipee). 
b)  gatbcnbllb  im  Äarienfplel,  gcroobnlldjct  ©rafen,  ©ebuppen, 
Pique  genannt/   fpan.  ebenfalls  espada.    «£rg(.  ©paten.     35er 

Spadifanko'l,  a)  bei'  Valct  de  pique  im  Äartenfplel.    b)  (im  ©djerj) 

bofer  58ube.  c)  £eufet.  SSrgl.  I.  £()♦  @.  545. 
25er  ©  p  a  b  o  n  (vermutbtieb  baö  ital.  spadone ,  franj.  espadon, 
großes  ©ebroert  für  beibe  .<pänbe),  fommt  (etwa  mit  SBejlebung  auf 
Hi  Äreuj,  ba$  ein  foldjer  mit  feinem  CluctflücE  am  ©rlff  bllbet), 
alt  fdjerjbafte  58ejcfcbnung  be£  Äreuje^  »or,  baä  ber  fatboüfdje 
©eifUldje  iu  Snbe  ber  SKeflfc  unb  be»  anberu  ©elegenbeiten  in  fcie 
2uft  ju  febtagen  pflegt. 

,,Iatz  fol  fo  gfchwind  wia's  ABC, 

o*  MelTl  g^lef'n  wer'n; 

Da  fpannt  ms'  wia  a"  Fuchs 

Auf'n  iialinga"  Spado~. 

Drauf  rennt  denn  Alls  davoV     SJjfarcell.  ©türm. 

35cn  ©päbou  fch lagen,   ein  &reu$  fcblagcn,   ben  ©egen  geben, 
ftg. :  betteln  ober  fechten  (rote  ein  Jr>anbn>crf$burfcbe). 
35ie  Spad!,    Spädl,    Gl'padl,    35fmin.  bat  Spadäl,   ble  ©efcacbtef; 
orgl.  ©pattel  unb  ©fUttel  —  alle»  reol  entfiellt  auä  ital. 

scatola. 

35er  ©peibel  (Spei'i,  Spa'l),  a)  ©preiset,  Splitter,  ©pan; 
b)  roasJ  ©peigel  (3tvlcW,  .Seif).  „35le  33lffen  ober  ©peibel." 
2lnl).  jum  iGegetiuö  1529.  fpeibeln,  in  ©preipel  fpalten,  mit 
©preijieln  befefilgen,  auf=,  <m  t  =  fpeib  ein,  auf-,  autffpannen 
mittel*  ©pdnen  ober  ©preijieln,  j.  58.  gelle,  Jpäute.  'oerfpeibeln, 
mit  Äetlen  ober  Jpoljfplfttern  befolgen,  serjrolcfeln,  »erfeilen.  „25en 
nagel  »erfppbelten  jle  (ble  3»ben)  u&ipeubla.  an  bem  crufc  mit 


558     ©pib     ©pa$     ©peig     ©pieg     ©pat; 

&ol&"  Cgm.  138.  f.  121.    23rgl.  ©pcttcr,  ©pcttcl,  ©pittcl- 
unb  ©pcigel,  ©plcfel  unb  ©pell. 
Die  ©ptbet  ({m  Bergbau),  ©tuljbalfen,  ©preuje.    vcrfplbcrn, 
mit  ©preuaen  verfemen. 


25er  ©paget  (Spägod-u),  SBiitbfaben,  lvol  aug  kern  Ital.  spaghetto, 
»väbrenb  bte  fdjivdb.,  fd)ivcfj.  gorm  Spago"  t>on  sp«go;  tat.  spacus. 
„<Jln  Oiucblcln,   clneS  flclnen  ©paget  groji."   SBogenberg  167?. 

p.  161. 

Der  ©pc {gel  (fcfctvab.),  ber  Jrolcfcl,  Äell  (c£  Ital.  spigolo);  feil= 
förmige^  ©tuef  Selnroanb,  SBrob  :c.  verfpeigeln,  verfeilen,  ©leb 
©plcfel  unb  ©pelbel. 

Der  ©plegel  (Spiagl,  o.pf.  Speigl,  tple  &d)b.  (a.  ©p.  fplegal). 
3'ubenmag  =  ©plegel,  ©plegclgläfer  von  einer  gerolffcn,  wie  etf 
febeiut,  c&mate  befonbertf  von  ten  3uben  gefugten,  ©röfie,  nemlfd) 
li  poll  i}cd),  S  3oll  breit,  ober,  jn  boppeltcm  3ubenma$,  16  £oll 
bod),  lo^oll  breit.  Der  Slugenfplegel  (D.J.),  23rlllc.  „©leferne 
Ulugenf  plegel,  rolc  man  In  bem  ftclb  brauet,  für  bte  klugen  bin; 
bcn."  ftcucrlutct)  v.  1591.  3n  ber  9)iünd)ncr  Jp.©.  Cgm.  515  cnt= 
fdjiublgt  ftefe.  a°.  1598  ber  ssjdbrlge  Q"afpar  JKuclanb,  Oxcglmentdratt) 
ju  Sanb^bnt,  wegen  bofer  Jpanbfdjrlft,  ta  Ibm  „bfc  2lugcnfplcgel 
nlt  blenftltd)  fevn  reellen. "    fplcgelbaltcr,  a<lj. 

..Spiag'lhaato',  l'piag-lhaato',  wia  glanz'nt  de  Stern! 
AYia  gc  I  za'n  herzliabffn  Dconal  fo  gern!" 


fpdb,  gefpdb  (ipe',  fpecb,  g-fpech),   a)  (Jranfen)  bitfcat,  beifei, 
efel,  apprebcnflv.    ^irjte  unb  Pfarrer  bürfen  nldjt  fpäb  fevn.    „©o 
fpecb  Ift  er  mit  feinem  treffen."    .£.  ©acb*.     „Die  fpdben 
9)?alb"  (rodblerfföctt  Jungfrauen).   Cgm.  71 1.  f.  28.    (53en  ©tolber 
fpäg,  fcbmädnlg  von  .Körperbau),    b)  (d.  ©p.)  fnbtll  (von  ©elfl  ober 
Äunfl),  fcr-arfftnnlg,  tulBfg,  »crftdnbfg,  funfereter-. 
„Wlt  furjtvellfgcm  ©efpraeb. 
Dergleichen  mit  fcfcönen  fragen  fpecb, 
(Sonverficrtcn  »vir  mit  cfnanber."    J?.  ©acb*. 
„2Ber  facb.  le  fo  fpd&cn  ffn?"  Steldmer.    „©pabe  fauftcure.  ' 
©ubrun  1174.    „fljoldKi'c  ber  fpaebc  vlbelaerc."  Vilbel.  @t.  1697. 
„Clne  fpac&e  rebc.    ein  fpacber  gurtel,  pfcttel.    ein  djlelb  »U 
barte  fpaebc  gcfnlten."   9ilbel.    ,,T>^  iverd?,  ba&  ivaä  fp ae&e." 
«ffilgalolS.       fpc  blieb,  fpclcld),   adv.    (5>at  paternoften  ,,l|l 
fpelcld}  überjogen  mit  ©eflein."   ieidmer.       (21.  @p.)  fpdl)l, 

ingeniosus,  artificiosus.  gl.  a.  251.  201.  420  if.  fpdbltß^O,  adv., 
ingeniöse,  artificiose.    fpdljf,   fpdftlba,  fpafba,  ingenium,  ars, 

sapientia.  „Jolc  fint  2Dalt)«/  fpabc  fitit  ^elglrrt/  lüde  Ift  fpdbe 
In  2Balbum."  ©leb  I.  £1).  ©.  160.  c)  (von  Oiebcn  unb  33emer= 
tungen)  fdjarf,  fpl^lg,  t,  b«  fppttlfa?.    „©ein  reo  ble  mi  fpe*" 


©pel?  ©pat  559 

(fpaöc  Im  Dieim  auf  fed>,  b. &.  iahe).  Dttocar  ».  Jpot'n.  cap.  306. 
„(5r  wart  gemartert  mit  mancjem  fpeljen  tvorte.."    ©fet)  ©dKrj. 

/,2)en  f per) t (lC n  man,"  sannionum  maximum.  £)a$  © e f p rt r> e, 
©efpai,  „©efpep"  (cf.  ©ramm.  §.  135),  d.  ®p.  «)  ©piftjnblgfelt, 
©ubtltitdt.  Unnu&e*  ©efpep,  von  23ettelmond)en  erbaut  (f)at  bie 
ivaljre  £>laleftfca  verbunfelt).  Olvent.  <£t)t.  72.  „darauf  ber  Satan 
(gegen  SBolfram  ».  (Sfd)enbad)  auf  ber  Wartburg)  »11  ©efpeveS 
»orgegeben  (perquisivit  subtilius)  von  ben  Ijfmlifdjen  ©pljdren." 
Sagenfell  Norimberga  p.  512.  ß)  ©efpotte.  2öfrb  aud?  in  einer 
Ulm.  llrf.  v.  1531  bep  ©djmib,  richtiger,  ©efpai  gcfdjrlcben. 
„©pap^ogl,  Spötter."  Voc.  r>.  igi8.  ®pe»  =  2Bort.  „Da£ 
gefpaib  treiben  auä  etivag."  28ftr.  9?tr.  V.  92.  „2Bir  »vollen,  bafj 
alle  unfer  J£>ofge|tnbe  fid)  aller  unnüßer  ©penroorte,  ©tadjelrebenzc, 
in  unfer  Jpofjhiben  enthalten."  93apreuti%  JpofcDrb.  v.  1698.  3"  ber 
*8ebeutung  c)  Ijat  ^tetorfutf  baä  Sßerb  fpepen  (Slnen,  Iudificare 
aliquem,  fd/iveb.  fpea,  täl.  fpea,  fp ia.  ©djroeb.  fpee,  itfl.  fple, 
©pott.  3m  nbrf.  (Keinfe  9Sof3  I.  lo  fpeve  ali  aäj.  fpottifdv 
ivoju  Allianz  fpeeef,  scurrilis,  ber  ftorm  nad),  frevlid)  nld>t  fclir 
ftimmt,  bed)  !)at  felbfc  aud)  spfctoriwö  fpepcfrerep,  iliusio,  irrisio. 
Ob  bat  anbcrrodrttf  vorfommenbe  @pefcl  =  ober  ©pelljaljn  l)iel)er 
gcl)6ren  mödjte? 

fpeöen  (fpefcha*),  roie  fcdjb.  fpdfyen  (a.©p.  fpel)Dn,  aud)  fpeol)on, 
fptoljon).  ©pcljcn  auf  eine  <J)erfon  ober  ©acr?e,  if)f  auflauern, 
nadjforfdjeu.  ,,©ot  fpefyeu,  contemplari."  „2)aj  fpeljunb  leben, 
vita  contemplativa."  Cgm.  78'J  etc.  2)(c  Opel)  (Spelih),  batf 
©pdften,  Sauern,  Jorfdjen  (a.  @p.  fpel)a).  Spehh  flen,  auf  ber 
Sauer  freien,  ©pel),  2lmt£ifpel)  Ijalten  auf  einen  fignalificrten 
glüd)tting.  „Jpcrjog  Jribrid)  ()at  feine  Ijeimlid)  fpe*  gehabt  ju  2Beln 
unb  3Mer  in  ber  ftatt  (Slmberg),  weldjer  ba  ivlber  ine  rebet,  ber  »vurb 
angefdjrlben"  (—  unfnrftlid) ! ).  @l)rou.  in  ßrcpb.  ©amml.  I.  7!». 
„•Sie  95ud)bdnbler  in  ftelmlidje  ©pal)  nehmen."  Sitr.5Hr.vlll.5S3. 
3luf  bem  Sanbtag  p.  4605  littet  ber  ölbcl,  iljn  ber  „fo  unabel  leben 
©  p  e  d)  auf  bie  concubiuifcbcn  ©elftllcben  unb  if)re  Slnbdnge"  ju 
entlaben. 


Die  ©pallen  (Voc.  v.  1735),  ©cbulter,  ©cfcultcrfhu?  von  üiinbern, 
©dpafen  :c.  (aud)  fdjroeijerifd),  vom  ital.  spalla,  fpan.  espalda). 
£>er,  bie,  batf  ©palier,  ©pallier,   a)  roie  bebb.  bat  ®p. 

(ital.  spalliera,  spalliere  ,  fpan.  espaldar  von  spalla,  espalda, 
©ebutter,  Diücfen),  Tapete  an  ber  5Banb,  eigentlid)  befiimmt,  ben 
Oiücfen  ber  baran  ©ißenben  vor  bem  Qlbfdrben  ju  febüljen.  ?8ev 
mannen  feperlldjen  3«gen  madjen  JTiartfd)iere,  ©olbateu  jc.  ©palier, 
Galten  mit  il)rem  Oiücfen  von  belben  ©elten  trat  5>olf  ab.  21  utf- 
fpatlieren  eine  Ößanb,  ein  glmmer,  eine  ©arten^Wauer.  b)  (d.  @p.) 
innere«  ©tücf  ber  »eflelbnng  ©ewappneter.    „®ai  im  burd)  ftaltf- 


560  ©yrf        ©vetf        ©ptl 

berg  unb  burd?  ptabeit  bai  fwert  bfj  «f  ben  f  paltet  ttang." 
@onr.  v.  2Brsb.  altb.  9D.  HI.  55.  87.  95.  „«Wan  lief  bem  begen  nit 
me  bat»  ftn  fpalb  enter  an." 

„fcanbarioä  ber  begen  füct 

bat  nlt  an  bann  fin  fpalbenier."  £anbario$  unb 
glotbibel  Cgm.  577.  fol.  220.  231.    ©polbener  ftefjt  In  2eibnt& 

Script,  rer.  Brunsvic.  III.  43-1. 

©te  ©pelle,  Cgm.  291.  f.  177,  fonfc  bat  ©pel,  genit.  ©pellet 
(a.  ©p.)  ble  Oiebe,  ©age,  ficibtl  „SDfe  rolle  tr  iuroer  ivlp  sc  fpelle 
machet  übet  bof  unbe  über  lant."  £riftan.  18394.  „25aj  wart  In 
bcm  ber  aln  gemain  fpel."  Jpornecf  cap.  511.  „5c  mengem  oben 
fpelle"  (unnüßem  ©eplauber).  Siut.  II.  165.  3m  J?ennebergtfd?en 
belfit  ©Pill  nod)  beutsutage  bai,  iva*  tm  0111=33.  £aimg  arten, 
b.  b-  nachbarlich  ©eptauber.  3u  ©plll  geben  ober  blo*  ©plll 
geben,  auf  einen  ©cbroaB  ausgeben,  In  ben  Jpaimgarten  gel)en. 
«StcUeidit  1(1  ©pell  unb  fp eilen  beä  ftcf>  anl)ängenben  veraefctenben 
9tebenbegrijT3  wegen  nad)  unb  na*  aufgfgeben  roorben.  „Unb  fpel; 
Uten  fu$  unb  fo"  (plauberten)."  £rifr.  4059.  „2)tj  maere  fpellet 
vnbe  feit"  (veräcbtlicb).  ibid.  17566.  cf.  8618.  „g*  ifc  efn  fpeU 
maere"  (eine  §abel,  ©age,  £üge).  2Utb.  2B.  II-  89.  Senn  ttt  ber 
a.  ©p.  gab  ei,  bcm  2lngelf.  unb  331.  eutfprecbenb,  Im  aller  beften 
©inn,  außer  bifpcl,  gen.  btfpelleS,  aui  welkem  unfer  23evfpiel 
entftellt  fdjeint,  Allerlei  «Übungen  mit  fpel,  3.  $8.  ein  forafpel 

(prophetia,   3fib.) ,     ein   gotfpel    (Zat.   22.    135   verbum   Dei, 

evangelium,  IM.  gub$:fpiall,  angelf.  gob=fpell,  engl,  gofpel), 
ein  SSerb  gotfpetlon,  evangelizare,  £at.i-i25.l82,  ein  uudrfpello, 

propheta,  gl.  a.  254. 

fp  eilen,  (d.  ©p.)  fpalten,  trennen? 

„@in  frummer  mund),  ber  ben  orben  l)elt, 
unb  ftd)  von  allen  funben  fpellt."  Cgm.  713.  fol.  IS 
unb  181.  „2Befj  got  bje  fpellet  ff*  ber  leid?  vnbe  lifpet  baj 
maere."  Sfcrfit.  8618.  „©0  fp  dient  bife  maere  fid)"  (blffertc^ 
ren?).  23arlaam  unb  3.  Äopfe  p.  267.  28.  cf.  fpelltg,  unfpellig 
(beo  ©talber  N-  379).    «Brgl.  ©pelle  unb  f plll en. 

„©peil,  ©djifer,  ©prcifel."  Voc.  ».  1618.  2Benn  blojie  £ufammen= 
Sieftung  von  ©peibel,  fo  mufs  n>ot  bat  nieberfddjftfdje  ©pile  in 
abnlidjem  $all  fevn.  aufteilen,  nbrf.  upfpilen.  „ein  gfter 
auffpeilen  ober  auffpreisen."  Cbm.  5238.  f.  27.  €ieb  ©peibel; 
vrgl.  a.  fpilben. 

fptlen  (fpiln),  wie  bd)b.  fplelen  (a.  ©p.  fpilon),  infonbcr&eit 
a)  ludere  im  geroobnlidjften  ©inn.  3.  95.  harten  fpilen. 
©pitf  arten  fommen  vor  ju  1472  im  Cgm.  511.  fol.  46  — 
barin  ein  funig  von  ber  rofen,  einer  von  ber  fron,  einer  von 
bem  Pfenning  unb  einer  von  bem  fingerlein.  3U  iebem  ge= 
l)6ren  15  53lätter.    ©pilen  braucht  ber  ftmbmann  feit  einfübrung 

bet 


(Spil 


561 


ber  gjitlitdrconfctiptbrt  aud)  von  bem  idfjrttc^en  2cofen  ber  pfttd)ifg?n 
«utfcfce  am  blc  Kummer,  btc  jum  Ärieg^bfenft  ruft  ober  baoon 
freispricht.  Sicli  'nciTpiln,  'nausfp. ,  vvegfp.  etc.  oerfpiteu 
rolrb  (ipie  gewinnen)  pom  «Golf  aud)  auf  batf  grofic  ©pfel  mit 
9)?cnfd?cnb(ut  uub  9)?cnfd>enlebcn  angewenbet.  '//  Jena  hat  da* 
Preus    voTpilt.     lwi    Rufsland,    z'   Leipzig    hat    da'   Napoleon 

vo'fptlt.  auöfpilen  (Jlncn,  il>a  jum  ©d)erj  ober  Spott 
nad)dffcn.  2tn  ber  3lm  Ifc  befonbertf  jur  ftapna*tjelt  üblld)  b<xx> 
£eut  =  au£>fpllen,  wöbe»  cfujelne  läcberlidje  $Begebenbelten,  bie 
fid)  bat  3^bf  über  Im  Orte  ereignet,  Im  @oftume  uub  mit  ben  &:■■ 
bdrben  berjentgen,  bie  fid)  baben  blotSgegeben  baben,  jur  3?e(uftlguug 
ber  j?nfd)auer  funifö  porgeftcllt  werben,  eine  länblicbe  ÄimfUelftting, 
bie  fid?  befonberä  bie  jungem  33auernburfd?e  angelegen  fcpn  laifcn,  uub 
bie  ganj  an  bie  erfte  (Jntftebung  bcr&omobfe  überhaupt,  namentlld?  au 
bie  berben  ftajjnad)tcn  ober  #a§nad)tfpieic  be<  J)an$  Ofofenplut  uub 
5lnbrcr  (Cgin.  711)  erinnert,  cf.  @.  565.  h)  muft'cleren.  auffpüen. 
Spilts  mo'  mei'  Leibirückl  au'!  $lg. :  auffpüen  über  (Sitten, 
Um  jum  ©cgenilanb  ber  Unterbaltung,  geroöbntldj  ber  boSbaftcrn, 
nebmen.  c)  ffd)  tebbaft  bewegen,  büpfen  :c.  ,,$t  baut  erfrewet 
ftcb  ba$  flnbleln  (3ob-)  In  feiner  mutcr  leibe,  Pub  fpllte  gen 
unfern  berren."  Cgm.  r»5i.  fol.  31.  Gl.  i.  761  (^prbus)  „cxsultat 
fplllta."  Qlen.  II.  170.  ©pllnbe  ougen  Siebenter,  b!e  In  yjliam- 
blditungen  fo  oft  porfommen,  finb  rool  mit  lebbaften  Sßcnbungcu 
aublldenbe,  »penn  nidtf  gldnjenbe,  ba  man  nod)  jeßt  Im  Sfalcft 
von  ©adjen  fagt,  baj?  fte  fdjott  fplleu,  wenn  fte  gtänjen,  flim- 
mern ober  überbaupt  bubfd>  autffebeu.  „3r  ougen  fpllten,  bo  fte 
In  anfadv"  r/'jv  fpllnbc  ougen  bor  leb  leben,  man  modit  fid) 
brlnn  wol  erfeben,  al»  In  elm  claren,  lledjten  glaä."    Cgm.  714. 

f.  tili.  1S5.     d)  laseivire,  venerem  exerecre.    cf.  2)lut.  HI.  Tl.  70. 

„gßann  ein  od>3  abfpillt,"  äofd?lnger  Qi>a\t  MB.  XVIII.  694 
fcbelnt  etwaä  ber  2lrt  ju  bebeuten.    cf.  ©rtmm  01.31.  p.  5{>2  uub 

etwa  gar  Tresbellio  in  ber  Lex  salica  Tit.  III.  §.  9.  i>~  g'fpilige 
Stuot-n,  ©tute,  blc  nad)  beut  Jpcngft  »erlangt. 

Sie  ®efpll,  (0.%),  blc  @efplctin,  Äamerdbtn,  „compar, 
socia."  Voc.  ».  1618.  „3)le  guten  ©efpll  (SRagbalenam) 
nennt  er  (tucai)  nl*t."  Slo.  £ljr.  182.  ,,©l  l)et  aln  gcfplln" 
(sociam).  Cgm.  <io.  fol.  ii2.  170.  „pipo  gefptl  lr  titaere  be= 
gunben  fagen."   ftit&att  LIV.  3. 

Hai  ©pil,  ©cfpll  (Gfptl),  ipie  bdjb.  ©pict  (a.  ®p.  fpil)/ 
lufonberbelt  n)  Im  getpöbullcbfreit  ÜJeritanbe.  dlM. :  's  guido'  Spil 
fpiln,  bie  fiebrere  Partie  ergreifen,  b)  9J?uft?.  „Denen  von  ber 
Mitterfdjaft,  au*  ben  alten  Gbeföte&ten  m  ben  ^aubtfletten  foll 
be»  £od)jetten  Jtpaperlcp  ©pH  (al$  «Pfeiffer  uub  ©etger),  aber  bem 
rtngem  ©tanb  meftr  nldjt  bann  ein  ©pil  jugelaffen  fe»u."  ß.9i. 
p.  1616.  f.  564.    35atf  ©pil  rtiereu/  Trommel  (unb  tyfelrfen  tc.) 

€c^wieüft'*  ^3anfvlf*f^  »TBJvtevtiudj.  III.  Sfn  9f  tt 


562  @yi(  ©puet 

rubren.  3)  et  ©pllmann,  jdur.  He  ©pilleut,  5J?uftcant 
(a.  @p.  fpiilman  unb  fpilüplb;  ä.  ©p.  fpileman,  fpillfute. 
2Blgalofö  16S<0.  ©pilleut  fcaben,  einen  £anj  galten.  3u'n 
©ptlleuten  gen,  jum  Stanj  geben.  Da  leit  o~  Spilmä'  be- 
grab™, fagt  man  im  ©eperj  von  einem  *piaß/  roo  jemenb  ftolpevt. 
©er  ©pflgräf,  baß  ©pllgrafenamt,  fo  l)iefj  e&malä  eine 
©teile  am  Jpofe,  roelcper  bie  .Dberaufftcpt  übet  bic  sKuftcanten  im 
ganjen  £anbe  unb  bat  ^Hi\\it-  unb  £peateracfen  julam.  Cbm.  Kl. 
169.  p.  237  ff.  Den  4*en  9t0».  1775  nmrben  bie  el>et>tn  »on  ben 
©pflgrafen  ben  ©pllleuten  erteilten  ©piljettel  abgerafft, 
unb  uerorbnet,  bajj  bie  «Dcuftfanten  fcep  ©träfe  ein  ?0?uftfpatcnt  Pon 
ber  Ottöofrrigfcft  äße  3al)te  eröolen  unb  ben  ©piljettel  mit  9  fr. 
lofen  follten.  Jpajji  ©tatift.  p-  -'24.  3n  einer  alten  Jpof=Öted)mmg 
v.  1467  (2Bftr.  23tr.  V.  212)  fft  angefefct,  wag  an  frember  Ferren, 
Jpoffterer  unb  ©pilleut  ausgegeben  Sorben,  5.  95.  (an  bei)  „Jper- 
jeg($)  ©igmunb  pon  fcfterrelcp  Pfeiffer,  trumetter  unb  <paugfet  an 
funbentaj  8  ff.  rpein. ,  (an)  bei  hälfet*  Pfeiffer  3  fl.  röeln.  . .  . 
ttem  ainem  lautenfd?lad)er  1  ff.  rgein.,  item  einem  Jparpfer  l  fl-"u.f.f. 
$tit  Trommler  unb  Pfeiffer,  ja  audj  bie  übrigen  ©ubjeete  einer 
mttftarlfcpen  SDiuft'f  gilt  nod)  immer  ber  Plural  ©pil-leur.  3n 
tveiterm  ©inn,  nemlicp  auef)  für  ©aufler,  ©eiltdnjer  Fommt  fpil- 
man,  fpitroeib  nod)  por  im  Cgm.  719.  f.  16. a  c)  lebhafte  93c- 
ipcgung,  ©ebrange,  SWenge.  2)«tf  93olffptl,  «Bol^menge.  Stitd}- 
fptl,  bem  altern  .ftircfcmengc'  entfpreepeub,  ift  niept  polftfüblicp. 
d)  T>a$  ©efpil  (b. SB.),  bie  ©efcplecptöt&eile.  „3)«*  n>erb  feawen- 
fpll."  Socen  Mise.  II.  169.  93rgl.:  „3>at  (Zölibat)  moepte  ein 
forcplidje  eurfaep  ftjn,  operfpfl  30  brlpen."  9iieberrt)eln.  (Jöron. 
Cgm.  691.  f.  86.  cf.  Ubetpuot  II.  254.  e)  ©efdjaft,  ©aepe  übcr= 
paupt.  (Einem  ein  bofeS  ©pil  machen.  (Sin  ungetailt  ©plf, 
(a.  @p.)  unglelcpe  Stellung,  2Bette,  ©aepe.  Sa«  2ÖfberfpU, 
SBibergefpll,  bat  entgegengefeijte.  (cf.  gatd)  II.  421).  2>cr 
©pllpan,  bat  SBlrflmpn^tetrao  tetrix  L.  ©eine  gldnjenbfdnparjen 
gefrümmten  ©cpnjanjfebern  finb  ein  beliebter  Jputfcpmucf  ber  95auern- 
bnrfd^e  am  ©ebtrge,  eine  ipafyre  Cocardc,  burrp  tvelcpe  fiep  porjugä- 
jvrife  bie  Öiauffyelben  biefer  ©cgenben  au^ujelcpnen  fuepen. 

,,Vo*n  Spilhä"  de  Feda',  vo~n  Hirfchal  des  Gwei', 
Yon  Gamfal  de  Hörna',  vo"n  Deanal  de  Treu." 

9?.5l. :   ©ie  einem  fterabtuen  (nemlfcp  bie  ©pilpapnfebern  vom 

Jpute),  ipn  bedingen.       Spiluncus,  im  ©eperj  wie  Sparluncus, 

llnluncus.    sp.  ©anölet, 
fpillen  (Käufer),  fplittem.     foflfpilltg,  aroifpill.    Mei  ml 

entftellt  au^  fpilben,  n>.  m.  f.    2jrgl.  a.  fp eilen. 
3)er,  auep  bie  ©puclen  (Spualn,  p.pf.  Spaln),  a)  n>ie  f)cbb.  bie 

©pule  be*  2Öeber6  (a.  ©p.  fpuplo  unb  fpuola,  panus,  qualus). 

fpuelen,  fpueluen,   fpnlen.    „Sie  ©puelfel,  »ubtela." 


©puel     <&¥*&     ^ilb     ®PU%     ®^aIt     ö63 

Voc.  Archon.  b)  (9iurnb.)  93rob  von  felnfiem  9»el)l  In  $orm  et: 
ncr  Spule.  <S  p  u  e  l  iv  e  ct.  c)  Span  von  %id)Un  -  ober  anberm 
Jpotj  ju  groben  Äorbmadjersülrbelten. 
fpüelen  (fpüaln,  ipialn,  o.pf.  fp?ln),  rote  f)d)b.  fpulen,  („irfpuolen." 
9totf.  <pf.  XGV.  G).  2)a$  ©efpuel,  ©püelad),  Glpüalad,  Ä'- 
gfpüalad,  bat  ©pullcfyt.  £>le  Siabfpüel,  3u(tanb  t>cö  gal)tivegeg, 
ba  ble  ©clelfe  voll  SSJaflferö  ftnb.  2)er  ©püeUJpabern,  eigentlich 
unb  fügürtld).     „Der  menfd)  f ffc-  ein  unluftlger   fp  ulcjub  er." 

Cgm.  579.  f.  49. 

©palbenfer,  ffeö  ©paltler  ©.  559. 

fpllben,  bem  alten  fpllban,  praet.  fpllblta,  effundere,  expendere 

(nbrb.  fplllen,  angeff.  fplllan,  UL  fpllla)  entfpredjenb  anju- 
nehmen.  OBrgf.  $rtfd>  unter  fp  alten).  £>al)er  vermutl)lic&  ble 
jjrolfpflb,  fonft  au#  3 tu tg ü 1 1/  ber  boppelte  betrag.  Sanbt. 

V.  1514.  p.  20.    2.9?.  ».  1616.  fol.  319.  350.     „9)?lt  ber  Jtvlfpllb 

jalen."  2(mberg.  Slcten  p.  1379.   MB.  V.  134,  XIII.  -ios  ad  1369, 

XV.  292,    XVII.  139.     „Duplum,  id  est  Jivlfpflbe."    MB.  XII. 

345  ad  H72.  3n  ber  reform,  pelnl.  Jpal$g.=:örb.  „ben  $>febftal)l 
mit  ber  3»fefpalt  begabten.'"  3n  ©emcln.  Öieg.  @l)ron.  III.  83 1 
fommt  aueb.  vor:  „mit  bem(?)  3?re»=  unb  SSlerfpllb."    „jivb 

fpllblg,    biformis."     gl.    i.   1251.    Prud.   psychom.    571.     J IV  f- 

fpllben,  ä.  ©p.  In  jtvep  fc&ellc  töellen;  boppelt  neljmcn,  ver- 
boppeln.  „Unb  nacb,  bem  nun  bat  geialb  jivlfpllt  fft."  Ar.  £f)bf- 
VK.  270.  291.  „jjn  bem  etilen  bot  um  VI  dn.,  ju  bem  anbern 
um  XII  du.,   bamaep  altveg  jlfpllt  ei  fteb.  blö  auf  XII  jji.  dn." 

MB.  V.  221.     „@o  füll  tolrj  JtvlfpUn."    MB.  XVII.  139  ad  157'.. 

„Da  warb  ba$  volcf  gejtvtfpelt."  CEfjr.  In  ftrcpb.  ©amml.  I.  80. 
„©wer  ble  fdben  jtvlfpet"  Ovlrb  geftraft).  ».  ©utner  2lbl).  b.  2lf. 
1813.  f.  490.  „foftfptellg"  ift  ivol  ali  Eoftfplltlg  —  fratt 
foftfpllblg  —  ju  nehmen.  (5lne  bapreutl).  SGerorb.  p.  1743  I)af 
Äoilenrfpllterung  ftatt  ÄoftfplellgFelt.    „©pllber  (gl.  i.  742. 

100(3)   unb   fpllbeger  (a.  674,  i.  1210),  prodigus;    fpllbl  unb 

fpllblgt,  effusio."  „©efpllberter  Saun,"  au&  £oljfpatten 
gemalt-   2lfdjauer  Jpolj=Orb.  p.  1558.   Cbm.  Kl.  559.  p.  114. 

fpulgen  (ä.  n. «.  ©p.),  pflegen.  „2> ti  fle  fpulgent."  9?otF.<Pf. 72.18. 
„9lbam  fm  n»lb  erdjance,  fo  man  nod)  fpulget  filmten  unb  ennen." 
SMut.  in.  55.  „2>er  l)od>vart  fpulgte  fte  nld)t."  ibid.  II.  119. 
9iod)  iefit  Im  ^»enneberglfdjen :  flcf>  fpulgen,  ft$  pflegen,  gütlld? 
tl)un. 

fpaltcn  c^raet.  comb  fpaltet  unb  fplett,  Partie  gefpalten  unb 
gefpalft),  tvle  Hb.  (a.  ®p.  fpaltan,  fplalt,  fplelt,  gifpal= 
tan  unb  gifpalt,  gl.  a.  558).  „Darnach  fom  ein  plißen,  onb  fpielt 
ben  aln  tarn  pon  elnanber.'-'  Dfcle  script.  I.  585. 

9?n  2 


564  ©pelt         @yim         ©pdtt 

„3t  lled)te  tjenb  fie  ju  efnanber  fielt, 

b<x$  Ijerj  ir  in  bem  leib  fplelt"  Cjerfprang).  Cgm.  714. 
fol.  160.  „Sin  jebet  ©ejeug  foff  fein  ÄunbWajft  nlt  gefpatten 
geben,  nlt  ntel)r  ober  mfnbet,  bann  fo  vtl  jfome  2Babre$  funb  unb 
wlflTen  ifr,  fagen."  £nr.  £.0. v.  1603.  f.  XV.  35er  ©palt,  35lmin. 
bat  ©pdltlefn  (Spaltl,  Späitl),  wie  bd)b.,  befonberS  ieber  fdjlnbel- 
ober  fpandlmlidje  £f)ell  eine*  gefpaltenen  JpoljblocfS;  (9?ürnb.)  ©tuet 
J^olj,  ba$  jum  ©üterpacten  bient;  im  351min.  jebeS  ©tücf  cineö  jum 
35orren  jerfd?nittnen  2lpfel$.  „2lbam,  ©pdltelfdjltcf  er."  <p.  Ülbral). 
35er  ©pdltllng  (Spählin',  Spaitlin),  m$  ©pdltlein.  fpdlteln 
(fpältln,  fpäitln),  in  ©pdltlein  jerfdmeibeu.  35 er,  d.  ©p.  ble 
©patt  =  j$ettel,  jeber  von  jwe»  ober  meiern  gleld)laufenben  ober 
fonft  jufammengeljörenben,  ber  Qontrole  wegen  aus  einem  ©tuet 
«Pergament  ober  Rapier  gefdjweift  ober  im  Sid&ad  von  elnanber  ge^ 

fd)lUttenen  $ettei  (frailj.  cbarte-partie,  cbarta  intlentata,  jlerte), 
für  ä»oe»  ober  mehrere  contral)lerenbe  Stljeile  als  gegenfeltigeS  35ocu= 
ment  geltenb;  boppclt  ausgefertigter  Vertrag  überhaupt,  befonberS 
elne^  ©utStjerrn  mit  feinem  SSerwalter,  <pdd?ter,  93raumeftfer,  %fc 
ger  ic.  2.0t.  v.  1616.  f.  4Gi.  „£aut  einer  fpaltjetl,  von  wegen 
bejaluug  beS  I)euratgutS  auffgerlcht."   Jpunb  ©t.93.  I.  199. 

Die  (Spelten,  ba$  ©paltftücC  ober  ©djelt  eines  JpoljblocfS ; 
©cftlnbel;  Splitter.  „2ßer  fpelten  ober  pom  in  ble  (tat  («Wündje«) 
tret,  ber  fie  nld>t  von  funberga  gefücrt  fcat."  Cgm.  544.  fol.  48. 
©pelten  ju  Raunen,  JUunfpe Itcn.  fpelten^ljelltg  (von 
gieren),  bürr  unb  mager  wie  ©djlnbelu  ju  Raunen.  „©cblfcrn 
unb  ©palten  vou  einem  gebrochenen  §Bein."  Dr.  gföinbcret  1620. 
p.  209.  35er  ©pclter  (5ranfen),  waS  bai  vorige,  funfel- 
fpeltcr  nagelneu. 
35er  Spelt  unb  ber  ©pelj,  wie  &d>b.,  aber  mlnber  übllcb,  als 
ßefen  unb  Äern.  Gl.  a.  209  wirb  fpelta  bureb  spica  gegeben, 
fonft  fce!)t  eS,  wie  fpelja  unb  fpeljo,  für  ador,  far,  spelta. 

35le  Spim  (D.2.),  bie  ©pinne.  35aS  Spim;laiäi  (-uu),  baS  ©pinn? 
gewebc  (@pinn  =  leilad>?). 

1)  35er  ©pan,  ©pon  (Spä%  o.pf.  Spau);  plur.  ©pän  (Sp;'f), 
roeld?er  nad)  ©ramm.  §.  882  oft  aud?  als  sing.  fem.  gebraust  wirb; 
35imin.  Spa'l,  wie  l)d)b.;  jcbod)  a)  in  ber  Skbeutung  eines  bepm 
*8e&auen,  SSefyobeln,  ©dgen  u.  abfallenben  i&elldjenS  weit  weniger 
üblld)  alS  ©dp alten  unb  aud)  Älelwen.  2lm  geläufigen  b)  l|t 
et  als  9?ejeld)nung  ber  bünnen,  burdj  ©palten  entfranbenen  2ameHeu 
von  Jpolj,  befonberS  ft&f)ren  =  ober  äienbolj,  welche  auf  bent  Sanbe 
jnt  SBeleucbtung  gebraucht  unb  fonft  ©pleiten  genannt  worben. 
35er  @pan  =  brenn  er,  Änaufer,  äniefer  (ber  fiatt  £IS  ober  SfcalgS 
©pdne  brennt).  Spä~bacbf-n,  bünne  33eine.  fpdn=bünn,  fel)r 
bünn  unb  fa*.    35aS  ©panr^olj,  a«  £i*tfpdnen  blenlldjeS  ober 


(Span  565 

$o&renbolj.  Da*  ©pänsfcfceit--  ober  ©  *  c  i  1 1  c  t  it  (Spav-  ober 
SpaTchei'i),  ©paltftuce  efned  33locfc$,  ba$  roeiter  in  ©päne  jcrt&elit 
rolrb.  «Ben  ber  ft&nllcbtelt:  baä  @pan  =  (?ifen  (3lm),  3ain  =  ober 
@tab  =  @lfen.  Spnluiachol,  girt  Äucben.  Da(i  ber  Span  ooraugg-- 
weife  alö  Aerbbolj  benußt  rourbc  unb  »wirb,  tft  febr  natürlich  „Die 
Jorftfnecbte  follen  eincä  jcben  ÄUfter  orbentllcb  abmeifen,  bie  mit 
eim  jcben  an  ein  ©pan  ober  Äerfboljlln  anfdmefben  «nb  foU 
genbtf  jur  $eit  ber  93ejablung  fold)e  Span  nnb  Jpöljer  bem  goril= 
meiner  vorlegen.  Die  Äobler  follen  oom  J?ammermei|ter  ©pen 
nemen,  bie  ©pen  reefet  fdmelben."  9?cuburg.  ^orft-Drb.  ».  169U. 
fol.  XII.  unb  xxiv.  De;  ©egeufpan  (baä  controiircnbe  Äerb- 
bolj).  2ln  ben  ©cgenfpan  fd?neibeu.  «ort  95rg.:0id)t.  466. 
«Bermutblfcb  geboren  bieder  bie  Oi.2i2i. :  31  uf  ainem  ©pan  lein 
geben/  fdrglfd)  geben  (alletf  genau  bemerfen,  roa$  man  gibt?). 
„@tb  bem  «Bicarlo  etioaä  roenfg*  otuff  bem  ©pänbl."  Sllbertin* 

®U*man  p.  651.     „9luif  eim  fpanl  geben,  maligne  praeberc,  manu 

parca  offerre."  Voc.  o.  1618.  ©pdn  baben,  Vermögen  beft'ßen, 
rela)  fepn.  c)  Jrjolafplitter,  Jpoljdjcn  überbaupt.  Datf  Schwefel- 
fpa'l,  ©dwefelbolacben.  Die  SPa~Uerjen,  llnfcfcltttllcbt  mit  l)bl-- 
jernem  Dod)t.  @fn  ©pan,  autf  ber  Ziiiir  ober  einem  93atfen  eine* 
ocrfdmlbeten  Jpaufe*  gebauen,  gilt  alä  ©ombol  betf  bem  ©laubiger 
barauf  juftebenben  SKcdjteö  —  fo  wie,  in  93ejug  auf  liegenbe  ©runbe, 
ein  2ö«fen  barauf  MB.XVIIL  638  ad  1499.  £.91. o.  1616.  f.  82. 85. 
„2Ban  fein  $abrnuä  »orbanben,  bat  ein  Dtatb  einen  ©pan  au*  ber 
55ebaufung  (bei  in  eine  graiöftrafe  verfallenen  (Jntiotcbenen)  fd)nei= 
ben  laffen."  QBagenfeil  de  Norimbcrg.  547.  „2Öfr  baben  aud>  ainen 
®pan>n  5u  SSJarjaicben  ober  Urfunbc  au£  bem  Stör  genumen." 
Jrepb.  ©amm(.  I.  336.  Sianbtfberg.  ©ant^Orb.  0. 1428.  £ort£edMH.  112. 
(Die  ©pmbole  ©pan  unb  SBafen  baben  ftd)  im  ©antoerfaljren  ber 
©tobt  S0?ün#en  bli  auf  biefen  Sag  materfeil  in  Übung  erbalten). 
$fg.  j  gerfdjtlfcbe  Srmdcbtigung  3ur  SSornabme  einer  ©anterecution. 
„Darüber  wirb  ein  orbentlfdje  grecutfon  unb  ©pan  ausgefertigt." 
^euman  opusc.  702.    fpanen,  verb.,  „anfeßen  jur  @recutfon  fo 

Oifl  altf  genug  1(1."    ibid.     Der  ©panbrief,  litterae  exccutorialcs. 

Ter,  (a. @p.)  bie  ©pan;  ober  ©ponsSettel,  a)  roatf  ©panbrief, 
b)  wai  ©paltjettel.  „Dffeä  ©prudjg  geben  «vir  geleid?er  £aut 
ietweberm  Statt  ain  ©ponjetel."  MB.  X.  190-192.  fpanen, 
fpanen  O'pan,  31m),  @p4nc  ober  ©cblcljjen  madjen.  Dfejj  tft 
»ietteiebt  ein  ganj  concret  geworbener  J)ie(t  einer  altern  SBcbcutung: 
fpalten,  trennen  übrrbaupt;  »rat.  ©pdn  2)  unb  unter  ©pan,  lac, 
bie  «Berba  ab  =  ,  ent^fpänen.  fpaneln  (ipaln),  j.  95.  einen 
traten,  ir)n  mit  ©pref&eln  att^einanberfpannen.    (9Srgl.  ©pencl). 

Der   9t.    tragt    'n    Kopf   fo   ft.eif,    als    wenn    a'    gfpa~lt    war. 

#lg.:  auffpaMn  einen,  «m  l)inl)alten.  eri'pa~ln  $;af(bcn  (eine 
9lrt  DatbjiegeU,  fte  mit  ©panen,  ©(^fnbelcbcit  nnterlcgen. 


566  ®pan 

2)  35er  ©pdn,  ©pon  («.  ©p.)f  «Streitfrage,  Uneinigfeit,  jJewürfnlß, 
©treitfgfelt.  „einen  «Span  foaben,  ambigere."  aioent.  ©ramm, 
„einen  ©pdn  mit  Otedjt  entfcbelben."  „@pen  unb  3rrungen." 
2luf  bfc  ©pdn  reiten,  ftcr>  An  Ort  unb  ©teile  jur  <Sd)tid)tung  von 
Streitigletten/  befonberä  um  ©ränien,  verfügen.  „Jpauptartlfel 
eine*  fpane,  cardo  litium."  Voc.  v.  1618.  fpdnig,  ftreltlg. 
„©penlge  Siegata."   £«ef.  2.9t.  £lt.  411.  2.    wtberfpdntg,  tviber= 

fpenftlg,  „tontaniax,  rcfractarius."    Voc.  V.  1618.     „töebelltä  unb 

tviberfpduiger  beö  belügen  reidjü."  Ar.  £bbl.  XV.  185.  322. 
„SBiberfpanif  alt,  rebcllio."  Voc.  v.  1429.  „2öer  feinen  fnecfet 
iu  guettireit  tvent,  ber  macbt,  baä  er  im  tviberfpetnt"  (wiber- 
fpent).  ©regor  Jpalfccn,  Cgm.  579.  fol.  4. 
3*  25et  ©pdn  (bep  «Ritbwt  III.  4,  XXV II.  6,  XLVI.  3),  3trt  £aar= 
fdjnltte*  ober  $rlfur  ber  dauern.    „®t  jerütent  Im  ben  fpdn." 

„Jpie  blvor  bo  flwont  vll  fdjone  min  ijat, 

Umbe  unb  umbe  gie  ber  fpdn." 

„«Jtfan  tuot  lud)  bei  bare*  dne. 

9?eben  ben  uren,  binben  ob  bem  fpdne." 
«Otgl.  f#eren  @.  588.  „©panbarelfen,  calamistrum, 
irufclelfcn"  (aum  grifteren).  Cgm.  649.  f.  541.  £b  etiva  bleju  nod? 
baä  oberpf.  ©pangraf,  einer  ber  bodmiütbig  einbergcbt,  unb  gerne 
roatf  reebteg  vorteilen  m6#te. 
„Die  ©pdn"  (Jpeum.  opusc.  p.  702),  ble  SD?Udj.  (Srgl.  ©pinn 
unb  ©punn.  %ud>  bei)  Älllan  fpenne,  fpiune  unb  fponne1. 
2)aö  ©pan=  unb  ©pdn*fdrfet  (Spa"-  unb  Spa'-fa'kl),  SRtlcbferfel 
(fpcne  =  vard),  gl.  a.  584).  %\>=  ober  entfpdnen,  fpenen, 
fpennen  (entivötyncn,  abnebmen  ein  Äinb,  ein  3unge$  von  ber 
üiftutterbruft),  nlcfct  feljr  wlKübll*.  (93rgl.  inbeffen  abfpanen 
unter  fpaneu,  bereben).  25a  In  ber  d.  @p.,  im  9(ieberbeutf<t>en, 
Jpotldnb.  fpenen,  fpennen  obne  alle  «Borfplbe,  unb  In  ber  a.  @p. 
btfpenlan,  gl.  i.  47.  527.  io.su  (cf.  ©rlmrn  II.  806),  ble  S3c= 
Deutung  von  i  n  t  f  p  t  n  a  n ,  e  n  t  f  p  e  n  e  n ,  ablactarc  \^t,  unb  b« 
fpennen,  entfpennen,  Ggm.  289.  f.  112,  Voc.  0.  1429,  fo  viel 
l|t,  al$  Jpunger  leiben  machen,  deeibarc  überbaupt,  fo  fonntc 
btefem  9Scrb  ein  allgemeinerer  begriff  (trennen,  separare,  franj. 
sevrer)  jufteben.  ,,©o  man  bet&  ebtub  fpeuet,  legt  man  fem 
atmi  banttlgj  auf  ble  prüftet."   Ggm.  619.  f«  564.b 

„Bin  o"  laadige  Sendrin,  gc  her  \o    dar  Albm, 

luach  l'cho"  lang  umanda'  um  »"  gfpanate  Kalbm."     £leb. 

35le  ©pdn--l)cr  (SpaMiucks),  a)  fcberjbcfte  Sßenennung  einer  2Belbtf= 

perfon.    b)  ©ie  nolbenc  2tber,  liacmorrhois  —  bep  Ätliaw  fpene, 

welches  auet;  papilla  unb  lac  muliebre  bebeutet. 
35er  ,,©pdn»vetn,"  2ßeln,  ber  vom  Sau  abtropft.  £eum.  opusc.  p.  702. 

„SBeerivein,  Äempiveln  unb  ©panwein."  2ßagenfell^orimb.p.  121. 

©ponraeln,  neuer,  ber  no#  nld)t  abgeladen,   ^rlfd?. 


©pan  567 

fpancu,  fpcnen,  fp  einten  (ä.  <Sp.)/  beleben,  anlocfcn,  auteijen. 
Vli.  ©p.  fpanan,  praet.  fpuon,  partic.  glfpanan;  aud)  fpenan, 
fpcunan,  praet.  fpcnita,  partic.  gifpenlt).  „®f  bcguttb  in 
(ben  Eeufd)cn  SofepbJ  fpencn."  2)iut.  HI.  94.  JjMe&er,  wo  nld?t 
31t  «Span,  lac,  2c,  gebort  tvct  baö  nod?  nblfdje  abfpanctt,  ab= 
fpcnncn  (Sinem  einen  Sienftboten,  Arbeiter,  eine  ©eliebte  jc„ 
de  11) m  abwcnbfg  madjen.  £otf  93.0?.  264.  „Sie  einem  erfreuen 
9)?an  iren  d)lnt,  dmaben  ober  juncfyfrawen  enpfürent  ober  entfpi- 
nent."   ®cm.  Oieg.  S§r.  H.  82  ad  1555.     „Jpan*  t)ot  mir  enh 

jpent   meinen   bitter/    Zuane  simia  ingalia  cl  mio  famei."    Voc 
venez.-todesco  p.  146Ü.     Cod.  it.  Monac.  362.  f.  56.         Sie,  b«^ 

©efpanft,  ©cfpenft  («.  @p.),  gffpanft,  gffpenft,  plur.  gt- 
fpenftl  (a.  ßp.),  Mc  33crcbung,  «Berloctung,  £aufdmng,  t>a$  SocE= 
bllb,  Struabilb.  „Sc*  Xeufel*  ©efpenft."  Sitent.  e&r.  47.  186. 
„Sen  Jeinbcn  ein  ©cfpenft  ober  ">piarr  machen  vor  ben  älugen, 
wo  wenig  ©efd?tiB  Ift,  ba*  ft'c  »ermainen,  c*  fep  vill  Porljanben." 
geurb.  r>.  1591.  „Der  ^alcebon  »ertreibt  ba*  ©cfpenjtc  ber  bofen 
©eifie."  Cgm.  850.  f.  156.  „Setf  bofen  gefnbe*  Stufdjlag  nnb  ©e= 
fpuns."   5Ut--j>ttlng.  Jpift.  v.  1698.11.  p.  186. 

Scr  ©efpan  (Gfpa),  be*  ©efpanen,  fcbwab.'Simln.  Gfpele,  bic 
©efpanln  (Gfp.inin),  ber  9J?itgefpan,  ber  ®efdl)tte,  ©efellc, 
compar,  partieeps.  £;ie  Jpoljfnecfctc  in  Den  Qllpen  jwlfdjen  3f«r 
unb  3»n  bilbcn  ftd)  in  ©efpanfcfoaften  »on  15  — 20  5D?ann,  bfc 
ba*  J^auen  unb  Stiften  be*  Jpolaeö  im  ©cblngc  übernehmen,  «nb 
benen  ein  fogenannter  ^adjraaifter  wftebt. 

fpannen,  praet.  fpannet,  partic.  gefpannt  nnb  gefpannen, 
a)  wie  Ijdjb.  (a.  @p.  fpannan,  praet.  fpten,  plur.  fpfenun, 
partic.  gl  fpannan).  „dt  fpien  fein  armbroft,  »nb  leit  barauf 
fein  ftrdl,  unb  belib  fein  armbroft  alfo  gc fpannen."  93ud)  ber 
2ßeltfl)eit  v.  1485«  f.  89.  „©wanne  er  mit  ge  fpannen  f  tu  er  tc 
U  bem  tan^e  gat."  9?itl)art  III.  5.  „Savlb  fpien  fein  rotten, 
»an  er  barauf  fyerpfen  wolt."  Cgm.  121.  fol.  88.  ,,©ie  fpien cn 
(Hemmten)  fld)  mit  im  fucfien  wiber  baj  creua."  ibid.  fol.  87. 
©efpannener  bogen,  intentus  arcus.  Yoc.  p.  161s.  @id)  fpan- 
nen (9cümb.),  ftd)  brüften,  etwa*  au*  ftd)  madjen.  cf.  @.  566 
©pangräf.  ^ferbe,  £)d)fcn  u.  auf  ber  SBafbe  fpannen,  fönen 
bic  2?otfcerfüjjc  mit  bem  ©pannfall  ( Spjf  faal)  fo  jufammcnbiuben, 
bajj  ftc  nur  »venig  »orfd)relten  fönnen.  h)  gefpannt  fci)tt,  cigentl., 
unb  ftgurl.  lauern,  merfen,  warten,  erwarten.  „5l!l  ir  aietn  f pf e= 
neu."  Jpattwig  ».  bem  Jpage.  fpannen  auf  etwa*,  abfpannen 
€inem  ctiva*,  e*  tl)m  bur*  Ijcimlld^e*  ^Beobad)tcn  ablernen.  £>er 
Spanner,  ber  auf  Äaufl)äufcrn,  5)fautl)l)allcn k.  bat  öluftaben  unb 
'ieftpaefen  r-on  ©üteru  ju  beforgen  l;at.    „(Spanner  unb  SrucEen- 

laber."         Die  „@paungürtcl,  el  croclio,"  Vor.  ital.-todesco 

v.  i46u,  Cod.  it.  Monac.  362.  f.  21,  äum  ©paunen  ber  2ltmbi«ft 


568  ©p<M 

gebraucht.  Sie  ©panttfag  (SpaTä'),  .f>anb|agc  mit  einem  I)o(jer= 
neu  Otabmen,  fn  bc»  baö  ©ägbfatt  gefpannt  Ift  2)cr,  blc  80= 
Ipann  (Jranfcn),  a)  batf  2lnfpßnnen  von  jSugoieb,  1>)  jjttgüleb,  (In 
9fft=&  9)?cnat).  Ocr/fen  unb  ©tiere  jum  2(nfpann  faufen.  @i. 
nett  ölnfpaun  baten,  galten,  glix  ©tuet  2iufpann.  2)a*  21  tu 
fpann  =  gelb,  2lbgabe  vom  pugvleb.  2)er  SInfpänner,  Sefißcr 
von  pugt>fe(i.  opfert  = ,  Dcfcfen=,  Mi)-  u.  iHnfpäuner.  2lnfpad>., 
TOlr^b.  23erorbb.  afnfpdnnig,  afttgefpännig  (ao'fpänni')  ifl 
J.  «8.  ein  »Sagen,  »or  ben  nur  ein  ©trief  ^ugoiet)  gefpannt,  füg.  aber 
<iud)  ein  ?l*etr,  HS  nur  eine  <pcrfon  aufzunehmen  geeignet  fft,  ein 
',yntftcrfroit  »cu  nur  Gittern  ftiügel  unb  brgi.  Sie  «infpdnnigen 
Äncdjt,  bie  im  XV.  unb  XVI.  3al)r&.  alt  berrenlofe  £anbftrcid>cr 
{St.  8&W.  VII.  507,  £.0.  Vi  155.).  f.  IT)  ft'analifirt  werfen,  finb  reoi, 
nach  spictorln^,  gemeine  .Sriegtffnccfcte,  unb  nitfct,  wie  ettva  iic  fot- 
genben,  berittene.  Xct  Sltnfpänniger  (©ramm.  §.  828),  cbmal* 
etu  berittener  pOüS  StrrfffW'  :c.  üluffcbcr;  bann  obngcfäftr  tva*  jrßt 
>;artfd?icr,  n>.  in.  f.  ,,9i.  9c.  unfer  'iGogt,  Crtnfpannfger  unb 
.^ellbfrciter."  21>elfcb,  öicldjertäbofen  205.  205.  „Unfere  £eegereuter 
unb  Chtfpdnnlger."  93anreutb.  <?;olicet)--Crb.  „Unter  betf  öWft= 
bcfmarfcbaüen  ©tab  ft'nb  begriffen:  iluartiermeifter,  Jourir,  Gin= 
[panntger,  2(mbtgtrabantcn  k."  28efrer$  Dissertat.  15.  qu.  4. 
„Dem  £->antf  ^igl  (Sinfpdnlger  von  wegen  Juttcr=  nnb  ©taümüctf), 
ald  Jperjog  von  QBtrtemberg  auäm  lannbt  beflatttet  warben."  Oiedjn. 
p.  J568.  ®ftt  2*tr.  III.  78.  „Dfdnt  au  Sujlng  an°.  1562  Jj>.  Oibatt 
unb  ber  ainfpeninger  4p«»btman."  2B(tr.  3Dürmfee  p.  62. 
?iürnberg£  Ginfpännigci  tparen  nach.  £rttc?enbrob  (p.  476)  eine 
?lrt  ff.'^.attlratjbzbientc  ober  ©tabtgarbfftcit  ju  <pferb.  3»  2ßicn 
nennt  .m  ÄTpäiwiar  bleicnigcn  Jpofbebfentcn,  roclcfc  ben  J>ofcn>ctgen 
unb  JpoffctHitrcit  vorreiten,  Archer,  Sergeant  ä  cheval.  {%.  v.  .fi(ein). 
3tt  ©(ttoebeu:  Gnfpdnnare,  £anbrcftcr,  archer.  g^it  biefer  2lln= 
fpännlger  ift  rool  ixxi  alte  2Itnröffer  <\v.  m.  f.)  gleid?bebeutcnb, 
unb  J?of^  unb  'J(mt?b(ener  würben  vcrmut&iict>  immer  nur  einjeln 
gebraucht,  wie  etwa  jeßt  bic  Gcndannes.  Sie  2lu$fpann, 
..»  (ßclbmaf;)  balbetf  £agwerf,  fo  viel  an  2icf  erlaub,  die  man  mit 
;ivon  ^retten  vom  SWorgcn  bi*  sum  einspannen  am  SCWttag,  ober 
vom  gjiirtag  bfi*  jum  5lm<fpanneii  am  2tbenb  bearbeiten  fann. 
b)  (^iirnb.  Spil)  SirtbfUtam'.,  n»o  $nf}tltme  unb  «paiTagicr^  au£= 
tpannett  unb  berbergen  bürfett  —  ober  vielmehr  bie  Sßefugnip  bleju. 
Der  CJ  u  f-  g  e  f  p  a  n  n  t  e,  Souper  ben  ben  ebmaligcn  C5l)arfrcptag5*- 
proccfiipnen,  mit  einer  2Jrt  ^öufroef  angctl)an,  bttret)  beffen  benbe 
'Ütmcl  ein  ctrefeit  gebogen  roar,  fo  bap  er  bic  2(rme  immer  auf(gc- 
fereeft  bauen  nuiptc,  tväbrenb  er  mit  anbtrn  Vermummten,  bie  ftc±> 
mit  rd:mcren  .Slrcujfn  fcfcleppten,  clnbergieng.  5JB|"ir.  gstr.  L  167. 
3u  vc:glci(f>en  ber  fpanifdjc  aspadd.  Glncn  Oiöfenfranj  aaei-- 
gefpannter  (scIL  2Deife),  ober  metenvm.:  einen  au^gcf pennten 


(&ipa\\        ®pen        @pin  569 

5R6fcnftanj  beten,  ©ieb.  «.  ÄrcujftaU  unter  ©tau.  ein» 
fpannen,  fpecicll:  Oieauifitfontffu&jen  t&un,  befonber«!  in  ^ricg^= 
feiten.  Sic  (Jinfpann,  foldje  ft-abit.  3U  ber  (Sinfpsnn  einfagen, 
auf  ber  Grinfpann  fcpn-  Sic  Jurfpann,  «Gorfpann.  gufanu 
menfpannen,  fid>  vereinen,  etwaö  ju  tbun.  „Safi  etliche  vom 
«äbet,  fowol  am  ©djweinljalj  altf  anberu  ©cjaibcrn,  bic  9ie^  unb 
•3cug  einanber  leiben,  auch,  mit  Jpunbcn  jufam menfpannen,  ber= 
fclben  von  7o  bl*  auf  so  befommen,  baburdj  bic  abgebrunfte  Jpirfd) 
acfcfjroectjt  unb  ju  ©ruubt  abgejagt  werben."  i.dl-  v.  1*61©;  f.  787. 
jBroifpann  (2ori  23. fö.),  SScrboppclung  ber  ©d)iff6leutc  ben  gefdl)r= 
liebem  5öctter.  jwifpdnntg,  a)  ju  jwen  ©tiueen  ^ugviel)  (ein 
Sagen),  b)  fig. :  ju  im\)  sperfonen  (ein  SSctt  :c).  c)  Ser  S3crg= 
mann  labet  jwifpdnnia,  wenn  er  meijr  alö  ein  Ijalb  tyfunb  ^Pulver 
brauett.    Jlurt  3*cfctr.  b.  ©.  p.  194. 

Da«!  Sttrfpan,  baä  ©efpan  (d. '5p.),  £aft,  fibnla,  ligatorium. 
„Sin  föftlld?  ©pcnd)en"  wirb  jur  9Jiorgengabc  verebrt  auf  ©raf 
Jpcrmannei  ».  Jfxnnefcrg  £od)jctt  ii9t  au  2lfd?affenburg.   Cgm.  699. 

fol.   132. 

Sie  ©pann,  wie  f)d?b.  ©pannc  (a.  ©p.  fpanna).  fpdnnig 
dpanni'),  eine  ©pann  lang,  bief  ic.  ganj--,  f> a t b  = ,  über--  ic. 
fpdnnig. 

Ttt  ©pantol  (uu-i),  a)  el  Espanol,  ber  ©panier,  b)  2irt  ©d?nupf= 
tabaf,  tabaco  de  Sevilla,  c)  (eftm.  ©d)ulmei|tertcrm.)  Xtaüit  ad 
postcriora,  woben  nidjt,  wie  bepm  ©d)flling,  bic  5fletnfleibcr  be* 
feitigt  würben,  ©pan=grüen,  ©pon  =  grüen  (d.  ©p.),  viride 
liispanicum,  ©rümfpan,  griineg  ■ftupferrOrpb ;  beißt  im  Cgm.  821. 
f.  119  „ber  ®rünfpad?."  ülM:  Da<5  fümt  mir  fpanffd)  por  — 
b.  t).  feltfam.  Der  fpanitd)  «Wantel,  el)m.  ©träfe  für  leichtfertige 
Wanngpcrfenen.  3n  biefem  ©innc  gab  ei  aueb,  fpanffdu  ©tlfcl 
unb  brgl.  Wobeartifel.    ©panifebe  Oielter,  fiel)  ©djwcinäfeber. 

Ipcncn,  entronnen,  fiel)  ©pdn  ©.  566. 

Tic  ©pencl,  @penne('(Spc"l,  Spcndl),  t>h  Äopfnabef,  ©tecf= 
nabel  (a.  ©p.  fpenala,  fpenila,  fpcnula).  Sic  @pcn  =  9U&cl, 
baffelbc.  fpcncln  (ipe^ln,  ipcndln),  mit  ©tecfnabcln  befestigen. 
SSrgl.  ©perl. 

Set  ©penling  (Spelin'),  a)  fjcfcb.  ©piHing,  prunum  domesticum 
praecox,  „©penling,  spilingium."  Voc.  v.  1145.  „©peni- 
linep,  prunus."  Gl.  Monat,  b)  fcfemddjtiger,  magerer  SWenfd?. 
„S<c  Warla  foll  nit  falft  ober  profdjet,  fonber  fein  ein  wenig  ge= 
ipenbelet  unb  wol  gebtlbct  fcpn."   2B(tr.  58tr.  V.  in. 

fpinnen  (praci.cond.  fpinnet,  fpunn,  fpan,  partit.  gefpunnen), 
wie  I;d)b.  (a.  @p.  fpinnan,  praet.  ind.  fpan,  conj.  fpunnf, 
Partie,  gl  fpunn  an).  Viati)  einer  feberjf).  JH-9i.  fagt  man  von  et- 
uew  ftdtigcn  i^aul,  er  wolle  nld)t  fpinnen  (wo  freplid)  noch  fcfe 
flagemeinerc  9?ebcnt.  jteben  ju  Sag  läge).    35er  «Batet  will  nid?t 


570  ©pitt        ©pott        <5p\m 

fp innen,  roill  (bem  @of>n)  fein  (Selb  geben.  Der  3iebner  ic.  &at 
audgefpunnen,  ift  mit  feinem  «Bortrag,  S3en>eiä  :c.  ju  @nbe. 
„Wein  üiati)  ift  nfdjtoon  mit  erfunnen  unb  erfpunnen."  y.  «procor«. 
»erfpunnen,  a)  («prafefy,  Jpeum.  opusc.  689)  flein  (rool  eigentlich 
im  ©pinnen  mijjrat&en).    b)  nfcfct  »erfpunnen  fe»n  ju  etwas, 

tattglid),  fäf)fg,  im  ©tanbe  fepn.  Er  is  net  vo'f[>unna~,  und  gibt 
dar  aane  cini  ei"  d*  Frefl'n,  das  d*  alle  Engl  Pn  Himml  finga"  liörft. 

Die  ©ptnn  (O.g.)/  23orrid)tung  jnm  Spinnen,  ©plnnrab  ic. 
Küm  mit  da'  Spinn  (b.  t).  in  bie  .ftunfeO.  Der  © p tnntolcec  1, 
fie&  2öicEeI-  Die  Spinn  unb  bie  ©p innen  (sing.),  and)  n>ol 
bie  Spinnerin,  bie  ©pinne  Ca.  ©p.  fptnna,  gen.  =un).  «Srgl. 
©ptm  ©.  56J.  Die  ®pinn--t»eben,  =roeppen,  =  >»ett,  =tt)ctten, 
baö  ©plnngeroebc.  Oi.2I.:  o  Spinna'wctrn  fango",  fid)  ein  wenig 
betrinken,      fptnnletcbe^f'einb,  fpinnenfdnb,  adj.    Siel)  II.  42?;. 

2)ie  ©pinnel  (Spinnl,  Spindl),  ruie  l)$b.  ©pinbet  (a.  ©p. 
fpinntla).  fpinneln,  fpinbeln  (»on  ber  fcfyweren  ©etreibfaat), 
in  Jpatme  ju  fließen  anfangen.  „A°.  1787  fplnbelte  ben  18.  9iw. 
bat  ffifnterforn."  J^ajjt  ©tattft.  I.  107.  23rgl.  fpillen  im  S3rcm. 
SB.«.  IV.  952. 

Der  Ülnfpin,  ftnfpin,  (Snfptn  (A~fPa,  Afpa\  ETpa"),  ber 
©plnnwirtel,  Oiing  ober  .Knopf,  ber  bie  ©pinbel  bepm  Umbtcljen  im 

©leic^geroi^t  erl)dtt  (a.  ©p.  anfpin,  vertigo,  bombus).     an  Aas 

wia  an  Al'pa'.  „2linfpc,  Sltnfpln."  Voc.  ».  1618.  „Der 
enfpin."  Dfut.  III.  409.  gnfpin  reimt  in  SKafcm.  Denfm.  I.  112 
auf  librein,  wornacl)  et  freplid)  nfefet  ju  fpinnen  gehören  ionntc. 
£ö  ift  fonft  unflar  genug  —  unb  »ieüetdjt  urfprüngttd)  uubeutfefc. 
3m  Cgm.  595.  f.  2  (»on  ll&rwerfen)  ift  ber  (gnfpin  ein  ©ctriebc. 
„Da*  bie  enfpin  bie  reber  fdjiebent."  „Daj  bie  enfpin  mit 
5  —  7  jenen  nit  gut  ft'nb."  „Die  gefpinbelten  enfpin  finb  beajer 
benn  bie  gefetfreltcn."    (cf.  itai.  aspo,  aud)  Jpdfpe). 

Der  Spinal  (Slugtfb.),  fein  gefponnener  gaben. 

Vk  ©cfpinft  unb  ©efpunft,  a)  bat  ©efpinfi.  Aide  YVeiba' 
maclia"  -r-  a~  grobe  Gfpunft.  Unfer  lieben  grauen  ©efpunft, 
bie  fliegenben  gäben  bei  Qllteitwciberfommcrg.  Datf  ©efpunftgclb 
liefen  fiel)  geftrenge  .£>ofmarfl)erren  von  ihren  £aglo&nern  alt  (Srfai;> 
für  ©plnnfvoljne  reiben,    b)  9Kuttermild),  fiel)  Spünn. 

Die  „©pfnn,"  ©efpinft,  bie  Buttermilch  —  fiel)  Spünn. 

Der  ©pon,  fiel)  Span  ©.  561  ff. 

„©pon^jagel."  A°.  1452  würbe  in  Oiegentfburg  aüet  Spielen  ol)ne 
Slutfnaljme,  bie  SSJürfel,  harten,  23rett,  .ffugel,  .Regel,  ©ponjagcl 
unb  ÄreiSfcbjejjen  »erboten,  ©cmcin.  Dieg.  (ü&ron.  III.  202.  «Brgl. 
©pdn,  jjdbel  unb  pdgel. 

Daä,  bie  ©punnc,  ©pünnc,  ©efpünn,  ©cfpüntt,  „Spinn, 
©efpinft,"  a)  bie  SD?uttermfl<t>.  „Ob  einer  fraw  bat  fpunnc 
fluf»,.."    „So  fumpt  ir  ba&  fpunn  wiber/'    „Ob  bat  «veib  nit 


(Bpetxb  571 

fpunne*  &ab."  Cgm.  464.  f.  21.  31.  34.  „Web  ba$  mit  roelbe« 
fpünne."  Cgm.  824.  f.  34.  35.  „Spat  aln  fraro  nlt  gefpu nn. .." 
„2uet  ainer  frawcn  ba$  gefpunn  we."  „9tlmb  alnet  frawen 
gefpun,  unb  t()uc  baä  in  ble  äugen,  baö  ntmt  ben  fehlem." 
Cgm.  720.  f.  45.  88.  „2)er  SBueter  ©efpln  ttlnfen."  Cgm.  601. 
f.  102.  „Wett  er  fid)  mit  beiner  fpunn  ju  b«ll  menfdrtelcbcm 
ebunn."  ©ucbenwlrt  m.  „2Batf  mag  ble  Urfadj  fepn,  bafj  eine 
.ftinbtfmutter  ein  reiche  ©plnn  befommt,  bfe  porbero  «JKangel  ge= 
litten,  wann  fie  ein  93i(Ten  ftleffcb  ober  93robt,  fo  ein  anbere  milch - 
rei*e  Slmmel  im  SOTaul  jerbiffen,  binunterlflct?"  „@ö  i(t  gefäbt; 
lieb,  ble  ©fpln  aurucfjutrelben."  „£>lefe  acbatgiäbrige  OÄatron  per= 
merftc  aldbalb   ein  erwünfebte  ©fplnn  burch  Jpllf  9)?arlä  in  ibrer 

23ruft."    $.  9Jbr«l).     „(Spinn,  lac  mulierum,  item  alburnum  an 

33öumen."  Voc. ».  lius.  „3Ölltu  wlffen,  ob  aln  frau  aln  fun  ober 
toebter  trug,  fo  baifi  fe»  ir  gefpunn  auf  aln  waffer  jelbcln.  ©wimt 
b»  gefpunn  ob,  fo  tregt  fp  ein  fnaben,  weit  e*  aber  geln  poben, 
fo  fft  ei  ain  mapbel."  Cgm.  720.  f.  87.  88.  s  JBiar  macht  o"  guade 
GJ'pi'fi.  „2Belb6gcfpnn$,  ftrawngefpiinfV'  örtolpb.  Da£ 
„@plnf  ar  li  n,"  ba$  erft  entwöhnt  ift,  nefrens.  Voc.  p.  1618. 
2)a$  „©pinfalb"  (@brg.),  ©augfalb.  2)er  „©pinner"  (Jpcbg.), 
©tierfalb,  k<x&  in  ben  erften  14  Stagen  MS  6  SÖocben,  noch  an  ber 
9Jiutter  faugenb,  perfcbnltten  worben.  b)  (a.  @p.)  fcbelnt  ©punne, 
©efpunne  auch  bie  weiblichen  Prüfte  felbft  bebeutet  au  haben, 
„©allg  ftnt  ble  prüftelleln,  ble  gefaugt  hat  baj  cblnbeleln  auj  junf- 
frawtelchem  ®ef  punne."  Cod.  Ebcrsb.135.  f.  214.  95ep  2öllleram 
jinb  ©punne  unb  awar  masc.  befUmmt  ubera;  fonft  bietet  ble 
a. @p.  fpunnl  nur  In  j3ufammcnfeßnngen,  wie:  fpunnl^bruobcr, 
fp.  =  farl)tll/  fp.  =  runtf.  cf.  nleberf.  ©pon,  Alllan  ©ponne. 
asrgl.  ©pdn,  ©plnn  unb  ©ramm.  §.  372.  882. 


2)ie  ©penb  (Spent),  bc*  ©efpenb,  wie  bebb.  ©penbe  (a.  @p.  fpenta). 
2ln  firdjltcben  3afjrtagen  für  SSerftorbene  wirb  ble  unb  tu,  auf  .Soften 
ber  SSerwanbten,  jeber  $crfon,  ble  mit  ju  £>pfer  geht,  efn  ©penb= 
SBeafen  (Skob)  gereicht.  Dae!  ©pcnb  =  9iocilein  (Spent-Reckl), 
Heiner,  febtechter,  abgetragener  SWanntfrocf.  3m  bell-  ©elflfpltal  ju 
München  gab  etf  eine  eigene  pon  @lnem  SfamenS  2öabler  geftlftetc 
93rejen  =  @pent,  fiel)  !•  £1).  ©.  275,  eine  »on  einem  ©ebrenf  ge- 
fllftete  Äerfchfpent  u.  f.  f.   ^frünbenmanual  p.  1519.  Cbm.  208G. 

lob  25.  2(3.  42. 

fpenben  (ipentn,  a.  ©p.  fpenton),  fpenbieren  (l'pentia'n), 
ausgeben,  mitthellen;  aufwenben.    Wer  fpentiort,  der  gwint, 

wer  Ichmirwt,  der  f'art.     AVolln  S  mar  Eana'n  NamD"  fpeotiacn? 

Derf  l  Eano'n  Namo"  fpentia'n  (©le  al$  @ewdl)r0mann  nennen)? 
an  Herrn  l'pentia'n,  porfteöen,  fplelen.  fpentabel,  adj.,  mit- 
tbcllfam,  feinen  *Mufwanb  f<beuenb. 


572  ©pinb        ©punb        ©yang 

Die  ©pfnbet,  ficft  ©ptnnel. 

Der  ©pinb  (Spint),  a)  d.  @p.  ba$  gett  (a.  ©p.  fpint,  gen.  fpinbe$ 

Wtb  fpintetf,  adeps,   arvina,    succimen).     ,,A°.   1311    würbe   ilt 

Oiegendburg  ber  @af?  gemacht,  bap  oon  Unfc&lftt,  ©djmeer,  ©pintic. 
t>a$  «pfunb  9  93ierbfng  baben  follte."  ®em.  Oicg.  Gbron.  I;  p.  478. 
b)  ba*  3dbe,  feblertjaft  $ette,  Ädftge,  ©pecftge  tn  S8acE»verf.  c)  ber 
■Qtfefylfroff  im  Äom  (fpint  bero  d>ornuuffte,  adeps  frumenti.  9|otf. 
H)f.  80.  17).  d)  ber  Jpoljfroff,  befonberä  bet  junge  efneö  aSanmcä 
im  ©egenfafj  ber  Oilnbc  unb  be*  Äcrn*.  3m  Voc.  o.  1618  i|l 
„©pfnn"  forool  lac  mulieris  (®fpfnt,  9)?one  2lnj.  1834.  281),  at* 
Alburnum.  fpinbig,  gcfpinbig  (fpinti',  gfpinti),  a)  jdlje,  fe&let= 
Öaftrfäflg,  fpccftg.     "t>  Brod,  'Kne'l,  d*  Xu'ln  fan'  fpinti'  wor'n. 

b)  adfje,  fpdrli*,  norbbürftfg,  bürr,  mager.  5Äir  gettf  fpinti'. 
y"  fpintige  Gaas,  bürre,  magere  picge.    ©lel)  b.  f. 

Der  ©punb  (Spunt),  l)  n>af<  ©pinb  b,  c,  d)  (—  unb  bamit 
wol  im  Qiblautpcrbdltntj?  ficbenb).  fpunbig,  fpünbtg  (2Blrjb., 
9lfd?affenb.  Oielnroalb),  fddartfg  (oon  95rob  ober  3Jacfrocrf);  fehler- 
haft* bldjt  ober  feft,  bager,  l<*«g.  2)  (D.<pf.)  bftfe$  23rett,  ©punb: 
brett,  in  95.  gotjbrett.  fpünben,  eine  ©tubenbccfe  jufammenfügen, 
flud)  wol,  fte  mit  gcbm  untetfüllcn.  5)  n>ic  bd?b.  (bcr  ©^liefjjapfen 
oben  am  ftaji). 

Die  ©pangen  (SpangcT),  a)roie  r)d)b.  ©pange.  ©pangen  am  93ucb, 
€laufur.  b)  üüerbolj,  an  meldtet  ble  Sdngcnbdumc  eine*  gloffeö 
befeftigt  werben.  „(Jtf  fot  ieber  $foö  in  ber  ©pangen  Gaben  bic 
pralt  beä  uerorbneten  StfaM."  Z.W.  v.  1616.  fbl.  764.  gjründmer 
Senb-Orb.  ».  1727.  §.  16.  3"  ber  Lex  Baiuu.  X.  15  t>etft  ein  »er* 
Mnbenbet  halfen  im  @ebdube  fpanga.  3«  G1-  fommt  fpanga 
für  sera  unb  für  patena  vor.  Der  ©pdngüramer,  Voc. ».  1618 
frivolarius.  25er  ©pdngler  (Spangla'),  a)  23led?fd>mlb,  Klempner, 
35led)arbciter.  b)  figürl.:  ©cbldfrlgleit,  bte  bie  'ilugen  ntdjt  mebr 
red?t  offen  balten  IdOt  —  »orjüglid)  be»  .filnbern.  Da*  Spängla' 
kämt  dac,  gc  ins  Bett,  fpdngcln,  a)  (d.  @p.)  mit  93led)  befd?ta-- 
gen(?).  Baltbeus  (üb.  Reg.  II.  cap.  XVIII.  li)  bel&t  in  ben  3ngolfl. 
iXetmen  v.  1562  „ein  gefpengette  gürtet;"  (W.  fpengia, 
laminis  confirmarc).  b)  (oen  $lüffigfetten)  SSfafen  werfen,  perlen, 
jiittf  ©iaö  gegoffener  2Beln  fpdngclt.  93c»  Dafppcbiuä  tjt  ©pang 
Safferblatter,  bulla. 

„©  pang  er  61,  ©pangcnröl"  fommen  paarwelfe  alt  £f)eilc  ber 
«Haftung  eine«  ©perrciterö  ober  tfürfffcrtf  »or  in  5Bfir.  5ötr.  V. 
168.  471. 

fpdng,  fpeng,  fpengel,  ity.  (Jranfen),  feiten,  fdjwer  ju  befommen; 
treuer.  3)aö  ©elb  ifr  fpeng.  eine  fpenglc  ^elt.  „Diebcrmaligen 
gelfefpdngcn  peiten."  ®lrjb.  5]erorb.  t>.  \iw.  Die  ©pengigfeit. 
„Die  bermalige  ^olif pengigfeit."   ©irjb»  ^cwbb.  p.  4705. 


@pon$    ©penjt    ©yont    &WH    ©V«     575 

1725. 1731.    93e»  oorfallenber  ©penglgfeft  bed  9)?ablen$.    23rcnn- 
tjoti  =  ®pen«igfeit.    Cfr.  grled?.  trai&Nfcj  cnävn,  cnaviu. 

55er /  ble,  batf  ©efpontf,  ©efpunj,  ber,  ble  SSerlobte,  sponsus, 
sponsa;  franj.  epöux ,  epouse ,  jefjt  mei|t  nur  meljr  fd)Crjwelfe 
genommen/  wie  Gfpafi,  Gfpufi,  mitunter  für  9J?äbd)en  über&aupt. 
fponfeln,  fpönjcln  (fpcVin,  fpeazln)  mit  einer,  ben  Srcner, 
©alan,  3ärtlld)cn  mit  U)r  fpfelen;  L  6p.  fponfieren,  fponjlere». 

©cfpenft,  fiel)  fpanen  @.  567. 

35er  ©ponton,  ©ponbon,  (Im  altern  Ärfegewefen)  Qlrt  ©?lef5ei?, 
ben  ble  Dberofficlere  führten  (ital.  spontonc ,  fpan.  espomon, 
franj.  Espondon).  3m  Cbm.  Ö239.  fol.  65  —  70  j'inbct  ftd)  batf 
(frercltlurn  mit  bem  ©penton  abgebllbct.  $epm  ©ruf]  mit  bem 
©p.  würbe  gar  b&flld)  aud>  ber  £ut  abgenommen. 

15er  ©punj,  efponton  eine«  3unftabgeorbnetcn  bep  ber  gronleldmatm*- 
proceffion.  

35er  ©par,  bei»  ©paren,  (Voc.  ».  1618)  passer  (i.  ©p.  fparwev 
gen.  fparwen,  a.  @p.  fparo,  gen.  fparln,  unb,  nad)  bem  pttf. 
fparva,  agf.  fpearoa  ju  fdjlleijen,  fparwtn).  3m  J>d)b.  l|1  jei^t 
üblld)er  ble  Slbleftung  ©per^llng,  Im  35lateft  ©perf  unb  ©paß. 
SBon  ber  $orm  fparo,  gen.  fparw  =  in  l|t  (wie  miif=arl,  larus, 
9)?aufer  von  g)fii«,  Waiii,  ble  er  fängt)  abgeleitet  ber  fpatwsart, 
fparwer,  ©perroer,  ©perber,  nisus,  ber  0*  von  ©pafcen  unb 
flelnem  ©eoögel  nd&rt.  „Sporber."  ftrelb.  ©amml.  II.  121  adi392. 
„35er  flgfparbcr,  ber  In  funig  flrtu*  bof  auf  einem  gnlMn  tief 

fajj."    Cgm.  256.  fol.  262.     35le  ©p  er  =  3ll|ter,    lanius  exenbitor, 
collnrlo  unb  spinitorquus,  wirb  ibreti  tarnen  von  bcmfelben  llm- 
ftanbe  l)aben.    s)?a*  58.  t>.  0)?olI  Ift  ber  3 od)  11 -©per  ein  »einer 
SUpcnoogcl,  ber  fdjnell  unb  Immer  jwltfdjernb  fliegt, 
fparen  Opa'»),  wie  b<bb.  (a.  ©p.  fparen,  praet.  fpare'ta).    35er 

Sparluncus,  Sparmundus,  Sparmunlos  etc.,  fdjerjb.  <perfOnlficatlon.- 

„2ölr  werben  muffen  ©parmun bn$  balten  unb  junger  leiben." 
gefpärlg,  fpärllcfe,  fparfam,  fnapp.  gefparfam,  gefparfamfg, 
gefpärlld)  (gfparlj'),  fparfam.  35le  a.  @p.  b«tte  ein  Subst.  fparf, 
fperl  (parsimonia,  abstinemia).  ißicfleicbt  gebort  babln  ble  alte 
aboerblale  SSetftdjerungtfformel  ja  fparl,  jl  fperl  —  weldje  In 
t&ter  95ebeutung  bem  lateln.  quid  multa,  bem  fpan.,  franj.  enfin, 
unferm  Eurj,  bem  engl,  in  fbort  verglichen  werben  fann  — 
glelcbfam  jur  ßrfparung  weiterer  SSorte. 
fparen,  fpärren  (i'pam),  (O.i.)  fperren  (a.<Sp.  fparlan,  fparran 
neben  fperran).  „ein  bea  fdjrefn  fparen."  2Bfrr.  33tr.  VII.  170. 
58ep  Jpodjjelten  werben  ble  Brautleute  von  ben  2lvmen  gfpärt, 
b.  I).  ei  wirb  lfmen  von  benfelben  ber  2Beg  vertreten,  ben  fi'e  fi* 
bureb  eine  ©abe  wleber  ju  offnen  baben.    2Öo(  nur  jnfalllg  fit  fn 


674  ©pat        <&ytt        ©pei* 

2ßott  unb  ©aefee  d&nllcb  ble  Sbarra,  eine  Abgabe,  tPel<r>e  in  beu 
VII  Com.  bfe  SBraut,  welche  In  eine  anbete  ®emelnbe  heiratete, 
entrichten  mufjte.  „plfpartba,  obice,  vecte."  gl.  i.  541.  3>«$ 
Gefpdtt  (Gfpär,  Ob.=3far),  a)  «ßorrfcfctung  jum  «Berfperren, 
b)  bie  ®eburt$t&elle,  befonber*  ber  Auf)  (»rgl.  ®*loü);  ble  Olrt, 

JHace.     Des  Käibl  is  von  a"n  guadn    Gfpär.     2Stal.:    „@le  ffnb 

alle  bifcö  gefperbtf  unb  funblge:  Olrt,"  aus>  9>?attl?ef.  Sarepta 

conc.  15  be»  ftrlfcfc  eitle«,    ©lel)  fperren. 
2)ie  ©par  =  2Iber,  varix,  &rampfaber.   Dentin  ©ramm, 
„©par^fatd),  @pp*/'  Voc.  ».  1618;  eigentlich.  Äalf  auö  ©pp$  ge-- 

brannt.    SSrgl.  ©petber  unb  ©porsfalf. 

35et  Spärifänlo'l,   fiel)  Spädi  ®.  557. 

fperren  (fpe'n,  fpi'n,  fpio'n),  roie  fcebb.  (a.  @p.  fperran,  praet. 
fpatta,  fvattt,  partic.  gifpart).  „©ein  fpl&lge  fc&arpfe  jen 
er  über  elnanber  fparrt."  töelm.  ».  1562.  „2lfn  »er fparte m 
trugen."  MB.  XX.  201  ad  1420.  „2Batt  bie  tut  gefpittet." 
Cgm.  64.  f.  48.  9)?an  lautet  „bie  ©petr"  (fcborfperre).  Vor. 
».  1618.  „£o#terleln  mit  bem  Jperjgefperr  (cardiaca,  fonfi 
auc&.  Jperjgefpan?)  begafftet,  baju  aucr«  ble  $ral{i  gefct>(agen." 
93enno  ?5J?lrafel  1697.  Daä  ftuejJgefparrEraut,  staehys  reeta  L., 
(2$.  ».  9J?olI)  fcijelnt  <xli  tycllfam  gegen  eia  ä&nllcbeä  Übel  jn  gelten, 
fperrmdutern  (Olfcbaff.),  gähnen.    Siel)  fparen  unb  fper. 

T>a$  ©per,  &$b.  ber  Speer  (a.  @p.  baj  fper,  35lmln.  fplrllln, 
mit  ben  @ompofftl$  fper-fuoter,  fper  =  buot,  fperafeaft  u' 
boeb,  wenig  »olfSublfcb).  „@p er r elter,  eques  hastatus."  Voc. 
».1618.  „<Sln  ^urnete;  ober  @per:Qio3"  (^umferpfexb).  ftreib. 
©amml.  II.  94  ad  1392.  3d)  getraue  mir  faum  al*  2>lmluutl»  f>le= 
von  (unb  roeld)  ein  ungel)eureä!)  ju  betrachten  bat  folgenbe: 

£>a*  ©perl  (Spe'i),.  (b.  20.)  ble  ©tccfnabel;   Pannen  -  ober 
Slcgtennabel,  Mangel,     „©rojie  ©perl  ober  ©tecfnabeln."   ©eni. 

Keg.  Gi)t.  IV.  384  ad  1520.     „©perle,  acicula."    Voc.  ».  1618. 

„ein  langet  ©perl  ober  ©lufen."  Ollt  =  £>ttlng.  JptjT-  ».  I69ü. 
„@perU  ober  ätofcnfabrfl."  Jpubner  ©aljb.  p.  313.  sßrgl. 
©penel  (Spei). 

fper,  adj.,  troefen,  fiel)  fpör. 

2)er  ©pelr  (Speia'),  ble  ©plerfcbtvalbe ,  Uferfdjwalbe ,  hirundo 
apus  —  bei)  35afopobiu$  ©  p  i  r.  „@cgen  SÄitte  betf  5tta»monat$ 
laffen  (I*  ble  ©cbroalben  unb  bann  ble  ©peuer  feben."  Mlbln 
©cfyvalger  S3efct/r.  b.  <peljjenbergrf. 

£er  ©pelrllng,  sorbum  unb  sorbus.  Voc  ».  1618.  Der  ©pir= 
boum  in  ber  tolrib.  5)?arfenbefcbrelb.  MM.  38  fjt  tvol  ebenfalls 
sorbus  —  unb  »erfcbleben  »on  ©per^boum,  gl.  a.  10,  o.  174, 
©pereböm,  o.  87,  csculus.  Esculae  (ble  grüßte  baoon?)  Reifen 
gl.  o.  90.502  fperuun  (oon  fperuua),  ivo$u  btö  bep  $rtfö  II.  297 
ritlette  ©per ben  ftlmmt. 


<Speir        &y\?        <&yot  575 

©peir^wat  ober  „©pepetroaben,"  2lrt  gffäjeug  f«  ber  »traf». 

gtrdjort».  t>.  I57(i. 
fp  fr  ig  (fdjwdb.),  wtbcrftrcbenb,  mutljwldig,  eigettftnttig.    3$  fatbe 

gl.  a.  108   foa»    Praet.    UU  i  bar  fpfr  UU,    recalcitraverunt,    wehen 

bem  fonfr  gewöhnlichen  fpfrbratt,  niti.  3>er  Spirifanh»cl ,  mittle 
williget  3w«öc;  £eufel.  ©fef)  Spadi.  «ßrgl.  fperren. 
2)er  ©pur  (fcbwdb.  $ranf.),  ber  ©djimmel.  fpor  ig,  (vom  SBrobe) 
fd)immlfd)t,  (uomJpotje)  erilfcft,  (»on  2Bdfd)e)  »erbumpft.  fporen, 
fdilmmlicbt  feint  ober  werben,  (urgl.  bep  Sibelung  fparen).  £>b  bat? 
in  ber  a.  ©p.  oorlommenbe  adj.  fpor  —  rudia  fportu  vel  mar  tu 

(qunc    propter    infirmitatem    audientium    rudia    et    imperfecta 

fuerant  in  moraltfcbem  ©fnn),  gl.  i.  95  —  baffelbe  Clement,  ifl 
iweifettjaft.  33tgl.  fpor  unb  fper  adj. 
Ser  ©por  =  apfel,  sorhus.  Voc.  p.  1618.  $BielIetd)t,  ba  er  evil, 
wenn  er  telgc  ift,  genoiTen  werben  fann,  ju  fpor  (mürbe)  gehörig. 
c£  „@fnb  bie  welcftfell  fpor,  fo  tribent  fp  mit  gutem  wein  burcp 
ein  tu*."  Cgm.  725.  f.  140.    Sieb.  fpor. 

,,Spor  =  gla3,  nitruin."    Voe.  ».  1419. 

©por^gratf  (a.  ©p.),  musa  vel  carectum,  centinodia,  sanguinaria. 
gl.  o.  11.  17.  419.    3Mut.  III.  155 

©por-tttlf,  gypsus.   Voce.  v.  1119.  1429.    ©ieö  Spar-faif. 

Dk,  bat  ©efpor  (Gfpor,  Gipour,  b.  28.  Gfpao'),  bie  ©pur 
(a.  @p.  bttj  fpor,  vestigium).  „2)em  ©efpor  nad?gefMt,  ««*" 
fdjmecfen.    Slttfe  ©efpor  fommen."   Voc.  v.  n;i8.     „Wuf  bem 

©efpor."    Sit).   SÖJTi  53.  2115.      Auf  dac   Gl'paa'  la    (b.  2ß.),    auf 

ber  ©pur  feiw.       gefporen  (b.  2B.  gfpaocn),  bie  ©pur  baben. 
audge  fporen,  autffpuren.    ©ie&  ©pur. 

Scr    ©poren,    ©efpoten    (Sporn ,    Spourn  ,    Spo'n ,    Spoun, 

Gfpoun),  2)im.  baö  ©porletn  (Spe'l),  ber  ©porn  (d.  ©p-  fpor, 
gen.  fporn,  a.  ©p.  fporo,  gen.  fportn  —  fiel)  ©ramm.  §.  839). 
Der  Oiocfen fporn  0D.3f.),  QBlefenboctäbart,  tragopogon  pratense  L. 
f poren  unb  fpornen,  wie  l)<tb.  fpornen.  3)er  ©porer,  ber 
©porne  unb  brgl.  »erfertigt.  £>a$  „@por  nl)  olj,"  Olrt  23aitI)olj 
(©patren?).  „(Sin  ©pom&olj  50  fr."  23aamgartn.  ^euft.  140. 
2)er  Söllfj  fdjlug  in  bat  &ird)cnba<p,  „jerriij  bie  redjttf  uttb  llttf* 
parallel  laufenben  ®poml)otjer-"  ^(ritglbl  Jpalnfp.  440. 
fpor,  gefpor  (fper,  fper,  fpear,  fpeo*),  fel)ler&aft= trocten,  raub,, 
bart  vor  £rocfenl)clt;  drmlid?,  flcmm.  Singefcrmitteneä  23rob  wirb 
an  ber  Suft  fper.  „(Sin  2Binb  ber  mad)t  eim  '$  OTaul  gar  fpe&r." 
<p.  2lbral).  o~  fpere  Huafr-n,  o~  fper  er  93  oben,  ©runb,  »' 
fper*  Silben,  Jpaib,  35?ab,  £rdt,  2i5aib,  SÖifen,  worauf 
vor  Xrocfenbeit  wenig  wddjät.  gfg.:  af  fper$  3 dt/  wegen  5trocfen= 
bett  unfruchtbar,  a*  fper^  ©uet,  Jpaimet,  .^au^wefen, 
fümmerlicbe^.  9)?an  componiert  gerne:  ©per^boben,  @per  =  mdb 
(0.2.  einmdbigec  ©ra^plaß),  ©pcr=ipaib  (Yoc.  p,  1618),  aridus, 


576  ©put        <&yatb        ©perb 

tenuis  victus,  ©  p  e  t  -  j  a  r.  SBefrenrieber  Gl.  bringt  fogat  cht 
f  p  «*  r  e  ö  (bind)  Slutitrocfnung  feicbt  getuorbcne^)  Baffer  vor. 
ftig.:  »*  Tpers  Glichtl,  ijagcreö  ©eficfctcben.  fpet  auäfcbauen, 
baget  fepn  oon  3infel)Ci».  fpi-t  leben,  fümmerltd)  leben.  dt 
get  mir  fp«r.  einen  fpör  teben,  wie:  einen  bart  reben, 
b.  b.  anjüglld),  ftidjelnb  mit  ir)m  reben.  fp  er  maulen  einen, 
auf  lfm,  ali  auf  einen  Sargen,  ftldjeln.  ,,fper  Idfen  ober  troefen 
föfen."  58efd)tbg.  bet  «piriigauö.  ©perfätf  (Spea'luis).  Jpübn.  687. 
Cgm.  592.  f.  31  beljit  et :  ,/20en  man  ben  Ingbet  jerftojft  mtb 
pnloert  mit  fper  unb  mit  truefenn  velgeu."  3a  einer  anbern  J?.©. 
bet  XV.  3aM.  (Cgm.  270.  f.  176)  Ift  ju  lefen: 

„ffilrt,  wie  l|l  ber  wein  fo  red)! 

(gr  l|t  mir  In  bem  bat*  alt  fper  (fo  treden,  raub,  fyetb), 

bring  vnt  halb  aln  fuflen  l)er." 
Strofc  bfefer  bereite  altern  6*relbut:g  fper  unb  ber  bei)  dbr.  ©cbmib 
vorfommenben:  fpetr,  fdjeint  bod>,  nad)  ©ramm.  §.  325,  ber  fefcwel- 
jerlfcben  Olu^fpr.  fpör,  gefpoor  jufotge  (fteb.  ©talber,  aud>  Safnpo- 
blutJ  v.  1557  b«t  urens  ventus  ein  fporer  winb),  altf  urfpr.  ydyte 
ftorm  fpor  angenommen  werben  ju  muffen  —  woju  ein  alteret  fpore, 
ein  altes*  fporl  fugen  würbe.  ,,s2>on  ber  äugen  freite.  Diu  äugen 
ft'nt  rot  unb  baij  unb  fpörc."  „Saj  biu  naglodja  innen  befj  ft'nt 
unb  fpore,  alt  ein  b,eljer  rttebe  battnnen  fei."  Cgm.721.  f.  180. 182. 
„Sie  frat  Ä'anr  ligt  In  egwpto  in  fpore n  fanbigen  lanbe."  Cgm.  845, 
f.  4<i.  „©0  ebreud)  ld)  armer  unbe  gee  auf  fporem  lanb  ellenbe." 
©udjenrolit  p.  4n.  ©leb  vben  ©.  575  Spor,  ©porapfel,  unb 
»tgl.  fprö;  orgl.  aud?  fparlen.  fptren,  fpi-ren,  troefen  wer- 
ben unb  madjen.  2lu*gefpertetf  fflclfd),  SBrob  u.  „Set9)?ül^ 
ftaub  tbuet  einen  nusfper-n."  Qt  fperen  mld)  bteJpdnbe, 
$ui>e  «.,  ld)  b«be  an  blefeu  Stellen  ein  unangsnebmetf  ©efübl  von 
£rocfenlKlt.  35er  ©pet'nbtüffel  (Oberm.),  eine  gewliTe  feftr 
troefen  jubereltete  9)?eb(fpelfe.  (cfr.  Staffel).  Ser  ©pi-rltng 
(2ß(tr.  gl-)/  magerer,  b«gcrcr  gttettfd?.  Sie  ©permaifen,  pfcnis 
atcr,  f leine  J)oljmclfe;  ftg.:  bagerer  97?enfd\ 
Sie  ©pur,  bie  ©efpur,  wie  l)d>b.  Spar.  (Siel)  ©efpor). 
fpären,  gefpüren  (fpi'n,  fpiVn),  a)  wie  l)d?b.  (a.  3p.  fpurlan, 
fpurran).  b)  empfmben  In  febr  autfgebebntet  Qlnwenbung,  weldje 
gefporen  nld)t  leibet,    „fpürlg,  sagax,  praesagu-;."  Voc.v.  1818. 


Ser  ©patber,  Sperber,  fieb  6pat,  passer,  <B.  575. 

(Spetber.  „iHauf  mit  bem  Wertel!  ©teln  ber!  Jigeln  ber!  5Bo  |inb 
bie  ©perber  unb  «Werteltrager,"  rufen  bie  9)?aurer  ben  ©elbamer. 
93rgl.  etwa  ©par^falf  unb  bat  Sparbret  ber  9)?aurer,  worauf  fie 
bepm  arbeiten  Äalf  unb  gjförtel  In  ber  Jpanb  baften. 

©petben,  ©petberbaum,  fiel)  ©pelrling  ©.  57J. 

©pat= 


(&yaxd)   —   ®paf  577 

©parken  —  fo  finb  wol  bie  in  SSftr'*.  @lof[ar  angefefeten  ©padjen, 
sciniillae  —  bem  nbrf. ,  botf.  ic  ©parfe  entfprecfcenb  —  ju 
nehmen. 


35a*  ©parglment,  a)  bie  «Jlustftreuxtng ,  Hingeworfene  58el?auptung. 
„Da*  ©parglment,  al*  ob  ff*  bfe  SJIebeUcn  in  Ungarn  abermals 
ju  moolren  begunben."  „@*  wirb  biß  lutberffebe  ©parglment 
eine  fatfcf>e  3njüd)t  fepn."  3far  ©efellfd).  v.  1702.  I.  170,  III.  04. 
I>)  Zeremonie,  Umjtdnblldjfeit.    Net  vjl  Spargoments'  «•macht? 

(3tal.  spargimonto). 

fpärfen,  fperfen  (b.  ©.)/  (»on  jcrfdjrunbenen  jpanben,  fotogen 

unb  troefen  geworbenen  güpen  :c.)  ein  unangeneftme*  ®efül)l  ver- 

nrfacben.    D*  Hent,   d*  Feifs  fpä'ka'd,    fperka'd  mi\    ^rgt. 

fpadjen/  fpaden  unb  and)  fper,  fpor. 
Der,  ble  ©perf,  be*  ©perfen  (Speri,  Spirk),  (U.S.,  D.tyf.,  ffranf.) 

ber  Sperling  (ä.<B\>.  fperebe).    „©plrden,  passeres."  gl.  ins. 

„©pcrcfenflalfcb.  ift  balyer  Watur  unb  raijt  bie  minn."  £rtolpt). 

„Die  fperd>n  »anb  ir  ein  bau*  unb  bie  Turteltauben  ein  nejr." 

Cgm.  131.  fol.  23.    «l<rgl.  ©par. 
fpurfejen,  fpenen,  audfpepen.    ©leb  fpirjen. 


©perl,  fteb  ©per. 

6ld)  fperjen,  fpirjen,  ff*  fpreijen;  grofi  tbun.  Der  ©pirjer 
(3pf.  Ms.),  ber  <pral)ler,  2ßfnbmad?er.  61.  i.  065.  7iü  wirb  baö 
spatiari  ber  «Böget  fperjipeinon  gettannt.  SBffll.  fpertelen, 
fpertelbeenen  bep  Äilian,  nbrf.  fpartelen,  fperjen  bep 
©talber. 

fperjen,  fpirjen,  fpürjen,  fpurjetn,  fpuefen,  fpenen.  „Die 
3uben,  bie  unfern  >?errn  verfpeft  baben,  unb  all  ibr  9?ai*fommen 
feinb  plagt,  ba*  fie  wir  für  ft'cr)  au* fperjen  mögen."  Dr.  Qd  1512. 
„Wan  fagt  von  Äaifer  ^onfrantio,  wie  er  nid>t  aujjgefpurjt  r)«b," 
Wv.  Gbr.  259.    au  fpirejen.    Cgm.  101.  fol.  2:,. 

Der  SpalT,  GrpäfT,  Spaas,  Gfpaas,  Ditttln.  Späffl,  GfpeaiTl ,  wfe 
bd)b.  ©paß.  „Äod)t  au*  einem  jeben  efyrlldjcn  ©efpafjj  einen 
<?bebrud)./y  %  2lbral).  fp äffen,  fpa äffen,  g'fpanffeu,  Dim. 
fpaffeln,  gfpeDffctn,  fpajjcn.  fpafftg,  fpaofflg,  gfpaoffig, 
fpa^baft;  fonberbar,  wunberlid).  fpa  f  fol  ig,  mauvais  plaisant. 
3m  ©implictffimu*  v.  1683.  p.  376  beißt  e*:  „©internal  ict>  nur 
fpa&gerftten  war"  (nld)t  gerüflet  al*  ju  einer  feinbltdjen  SBe^ 
gegnung).     Diefe*  paßt  allerbingg  jutn  ital.  spasso  (passetemps, 

Zeitvertreib,    dar   spasso    ad    alcuno,    spassarsi,    spassar   un    ca- 

vallo  etc.),  obgteid)  fonjt  bie  33ebeutungen  etwa*  au*einanber  ge- 
wieben finb. 

<£cfwuller'3  «Bahcrifdif*  ©JttertM*.  III.  Ifc-  O  0 


o7  8  ©petS 

2>le  ®pel$,  a)  wie  ficfeb.  ©pelfe  (d.  ©p.  fptfe,  U\)  Ctfr.  III.  15.  15 
fplfa).  1>)  allgemeiner,  ble  Äofh  „Um  bte  ©peitf  arbaiten," 
bloä  um  Me  Äoft,  nidjt  um  2ol>n.  c)  ber  jur  sBerfofhing  ber  Jamilic 
unb  be6  ©efinbeg  claeö  ganbtvlrtljg  erforbertld>e  23orratb  an  ®e- 
tteibc  IC.  Mancho*  Bauo1  muos  9.'  Speis  ftlbo'  kaffV,  ka"  fi* 
not   3'mäl    d-    Speis    dacbauo\     d)   9)?atertal   Überhaupt.     ©  1 0  cf- 

fpel*  pöronce),  §D?aucrfpet*  (SDlörtfl).  (£>al)er:  „©rate  unb 
glrfrc  von  £>äcftern  etnf  pef  fen)."  e)  ©emad)  ober  ©ewölbe, 
Worin  ber  Äüd;ent>orratI)  aufberoabrt  roirb.  @pef$  in  blefem  ginn 
t|T  fidier  nldjt  bloS  abgefürjt  auö  ©pelfe  =  f  ammer  «.,  olelme&r 
fji  et  ganj  glelcfcbebeutenb  mit  bem  graubünbtlfdjen  ©penfe,  unb 
fcfcelnt  gerabesu,  nad?  giuäftopung  be6  n  (»rgl.  mcfner  II.  II). 
@,'6oo,  631  unb  Ctfribtf  mlatf  füt  mensa),  aui  bem  barl\=lateln. 
spensa  (Capitulare  II.  afii  812.  10)  von  expensa,  dispensa  ent? 
fcanben,  worauf  (tdj  benn  aud)  bte  2Jnivenbungen  c,  b,  a,  d)  jiemlid) 
natürlid)  ergeben.  9?od)  im  Voc.  venet.-todesco  Ms.  p.  1424  ftef)t 
©peltf  ganj  für  bat  ttal.  spcse.  „E  no  guadagneravc  niente 
desso  in  Alemagna  e  si  haveravc  la  briga  e  la  spese  per 
niente,  fd)  gebunn  nittjj  baran  in  beuejen  lanben  unb  fd)  i)let  bfe 
mite  unb  btc  fpelj  VtnbfüjT."  „Senza  ogn  altra  spese  in  fina 
qua,  an  all  anber  fpelj  l)tncj  Ijer."  fpeifen,  a)  nie  l)d)b.  (nad) 
©ramm.  §.  950  bat  ipartlctp  mitunter  gefplfen);  b)  einen/  U)m 
©pelfe,  namentlich  ba£  Ijell.  2lbenbmal)l,  reiben,  if)n  mit  gebend 
mltteln  unb  anbern  93orr«tl)en  verfemen,  verproviantieren.  „Den 
alten  bettrlfigen  QSater  l)at  man  muffen  fpeifen  wie  ein  Älnb." 
Scnno  Sttlrafel  1697.  „9)?an  fpetfet  ble  ©tabt  öiom  aut  @ppten 
unb  2lfrlca."  Slvent.  CEt)r.  273.  „©peffung  (ju  bem  Ärleg^ug 
0.  1434)  mit  SBeln  unb  <8rob."  3tr.  2l)bl.  IV.  35.  „SBefetflget  bat 
©d)lop,  aud)  fpeffet  bat  mit  ©ctralb  unb  SSJeln."  Ar.  2&bt.  XIV.  96. 
„3)a$  @d;lo{?  fpelfet  er  mit  püd)fen  unb  guten  gefellen,  mit  pulver 
»nb  mit  aller  cofi."  öfele  script.  I.  253.  £)er  urfpr.  begriff  liegt 
tvot  Im  alten  spensare,  dispensare,  verabreden,  „©robtvaljen^ 
brob,  bat  man  für  ba$  ©eft'nbe  fpelfet."  .£enlfd>.  „21Ü  mal  aln 
pedjer  tvelnä  alt  wir  geivimblld?  fpevfen."  ©d)elrer  SMcnftboten- 
Drbnung.  „9(.  9u  ©pclfcr"  (Äcnla  2ubrelgö  IV.) ,  Jpunb  ©tmb. 
II.  4118,  „Sßermuot,  fplfacre"  bei  Domfdftö  ju  qjaffau  um  1194, 

„fplfar/  dispensator,"  MB.  XIV.  25,  spisarius,  MB.  II.  395, 
fp  Ifaer,    granarius,     Vde.   v>.    1419.  fpelfenb    (PpeilVd), 

fpclflg,  fpclfen  (fpcii'o"),  adj.,  (von  ^rob  unb  anbeut  £ebenä= 
mtttcln)  orblndr,  fo  wie  ft'e  an  bat  ©eft'nbe  verabreicht  werben, 
o  fp  ei  Tods  B.rasd  (Ob.=2Immer) ,  febtvarje^  ^»auöbrob.  „9Ilnen 
fpeifen  lalb  fnedjtprot^."  MB.  KVIH.  497.  64t.  (cf.:  „ülfn  faul, 
ble  vsai  glof fpeifen,"  adj.  Cgm.  414.  fol.  130).  @ew6f)nlld)er 
in  ber  ^ufammenfe^Httg:  ©pel^rbrob,  ©egenfaft  bei  gueten 
ober  weisen,   ©djefret  3)ienftorb.  51.  32.  46.    ©oldje  ©pei^ 


©plfl  @^icp  579 

brobe  würben  feit  1659  von  bet  Jpofpftfteten  In  Wuneben  an* 
©eminar  unb  fpdter  an  arme  ©cbuler  überbaupt  gefpenbet.  ©peifc 
%alb  (©egenfaf?  beö  „fdjonen  frawenprotä").  MB.  XVIII.  1.  c. 
@petä-&atf,  febteebtefte  ©orte  be$  ^dfebdnbferS.  ©er  ®pei$= 
beutel,  Qlnbdngetafcbc,  worin  U$  üibenbmabt  gu  einem  Äranfen 
getragen  wirb.  33aä  ©peUglodlein,  roomit  man  fpeifen  tautet, 
b.  b.  bat  Rieben  gibt,  baß  ein  ©terbenber  verfemen  wirb.  2)er 
©peUpfingtag,  ©runbonnerötag,  an  welcbem  man  votgugtfweffe 
gum  gibenbmaljl  gebt  ober  f  p  elf  et.  23er  ©pelewefn,  ber  benm 
Slbenbmabl  gereift  wirb.  ©peHfifcbe,  fiebere,  wetebe  ben 
großem  gur  9iabrung  bienen.  Forellen  werben  oft  U\  eignen  ®pel$= 
©el)aitern  ober  ©pei^SBef  erletn  aufbewahrt,  inbem  fie  mit 
©peUfifcben  :c.  gefuttert  werben.  Dagegen  werben  woi  au*  atfo 
gefpeiete  $ffcbe  felbft  ©peitffotben,  ©peigfarpfen  ic.  ge- 
nannt. <2l)iemfee  gifcfcDrb.  v>.  1507.  5Bftr.  ©ürmfee  p.  157.  2ßftr. 
23tr.  IX.  309.  2>le  jjuefpeiä,  Zugabe  gu  einem  ®erid?t,  g.  23.  ge- 
riete £eber  auf  Äraut,  iebe  ©attelung  betf  ©emüfetf. 
2)er  ©piß  (Spis),  a)  veru  (a.  ©p.  fplg,  auch,  im  Dialeft  nod>  bdufüg 

Spiz).     Am    Spis    oder   Spiz   bradn.     Um  Nürnberg    beißt   ba$e 

wag  von  einem  gefdjlacbteten  ©cbweine  guten  greunben  fnö  Jpaug 
gefd)icft  wirb,  ber  ©piß,  pcrmutblid)  infoferne  etf  eben  für  ben 
©piß,  b.  b.  gu  einem  ©piß.-  ober  @plg  =  braten  (a.  ©p.  fpij- 
prdto,  assntura)  geeignet  i(l.  Sin  foldjer  ©pij  wirb  febon  bep 
2Baltbet  v.  bet  33ogetipcibe  17,  17.  24  perfcfmltten.  b)  ©tridnabel. 
c)  ©preißel,  ©plitter,  ©pdneben,  ©erte.  „@ed)£>  ©piß  gebratener 
feigen,  an  ainem  ©piß  geben  ober  gwolf."  beil.  ©ctfifpftalmanuaf 
f.  i.-)i9.  fol.  ifi.  @in  Spiiri  «Böget,  Jifcbe  ic,  eine  Ülngabl  fletnerer 
©tücfe,  bie,  an  einem  ©preißel,  9?utl)d)cn  unb  wie  immer  gufammen- 
gefügt,  mit  einanber  bingegeben  (ober  allenfalls  an  einem  ©piß 
gebraten)  werben.  2>ie  ©piß;  ober  @ptg=@drten  ober  =  üiueteu— 
„©pilgerten,  virga,  Voc.  p.  1618  —  febeint  nadb  ©ramm.  ©.  I7u 
bloße  Tautologie  gu  fepn,  ba  fpig  in  ber  a.  ®p.,  3.95.  gl.  i-  257, 
felbft  fdjon  virgula,  fyliaiii,  gl.  a.  .557,  virgultum  befagt.  d)  (nad> 
$rif*  in  33.)  ma$  l)d)b.  ©pießer,  ©pießbocE.  (Gl.  i.  359  „hinnulo 
ftacbe  vcl  fpigin").  fpißen  (fpüln,  fpizn),  ftetfen  an  bk 
©abet  ic,  burebdedjen  mit  ber  ©abel  ic.  fpißig  (fpiffi') ,  ad;*., 
bünn,  bürr,  mager,  bager.  „tytunber,  bat  ijt  wol  ain  fpiffigä 
Zxaib,"  beißt  t$  in  23ucbner$  gflatfi'eit.^fction  bep  Srfdjeinung  ber 
7  magern  .fiorndbren.  „Sag  Äinbtetn  warb  auf  baß  raube  fpiffige 
£eu  gelegt."  <p.  2lbral).  eine  <Perfon  fiel)t  fptffig  (mager)  aug. 
Qi  gebt  ibr  fpiffig  (iit  bat  mit  ber  9Wt)  p  fdmpfen).  33ew  Jrlfd) 
i|t  fpiffig  (oon  WetaCen)  gebred)l(cb,  (oon  2cbcr)  gu  l)art  ober  glaftdjt. 
mal  ©piß  unb  bat  bdnfüg  mit  ©piß  »crmengte  ©pieß. 
©er  ©pieß  (Spios,  o.pf.  Speis),  a)  roie  l)d)b.  (a.  ©p.  fpiog,  fpieg, 
cuspis).    Sßeilanb  ^auptwaffc  ber  tfricgtfteufc.    SSrgt.  «KUtfwieß, 

Oo  2 


580  @pat 

aiUsfpicß,  Gtfpfeß,  ötalSfpieß,  ®d)n>einfpie§  I.  $£&.  ©.  4t, 
III.  126.  ,  9tod)  bie  ölurburger  (S&aft  ».  1655  will,  baf  baö  gftfeir 
f)oIj  ju  Spießen  gefyavt  tuctbe.yy  Cbm.  KI.  552.  fol.  112.  «Ra* 
Ar.  gljbf.  XVI.  104  follte  in  ©täbten  unb  Warften  ein  ©efcfefdter 
„jum  ©plcß  verorbnet  werben/'  bamlt  bat  gemeine  9Solf  geübt 
werbe  unb  von  i&m  lerne.  9?od)  jeftt  fommt  auf  ben  Dörfern  bev 
2Bad?tfpieß  vor,  welcher,  tagweife  von  Spaat  ju  J?au6  wanbernb, 
bem  Seftßer  bie  qjftfc^t  auferlegt,  ben  «Policen  -2ßad)ter  ju  agieren. 
„%w\  ba$  Settclmanbat  wirb  niefct  gehalten.  2>a  fteefen  bie  dauern 
einen  ©pieß  l)fn  anö  @cf  vom  Sorf,  unb  weil  ber  ©piep  nichts 
fagt,  fo  gef)en  »acierenbe  @d)fnber,  bettefnbe  «patre^,  25eferteur£ 
unb  alle*  ©efmbcl  wie  vor  unb  eft."  Sud)er£  frevel  «pferberennen  ic. 
b)  ©ereimter  Sobfprud),  einem  @d)üler  in  baä  Sud)  gefeferieben,  bat 
et  aW  «prete  feinet  Fortgangs  ober  ftlelßeä  erhielt.  3«  Cbm-  KL  475. 
fol.  215-247  finbet  fi'd?  eine  9?efl)e  foldjer  Utein.  „Encomia  prae- 
iniferorumu  beS  «pollingcr  Seminar*  v.  1758  —  17-11.  Oi.2l. :  „Um- 
gefert  —  wie  bie  Sauern  ben  ©piep  tragen  —  scilicet  ut 
longam  retro  fert  rusticus  hastam,"  b.  I).  im  ©egentl)cil,  im  ent^ 
gegengefekten  ©inue.  Sucfeer*  f.  2B.  IV.  261.  „ftrembe  Seut  Im 
£au$  feinb  mir  ain  ©pieß  in'n  «lugen, "  b.  f).  mir  f)o*ft  juwlber. 
SudjerS  Äinberleöre  1781.  p.  10.  ,,35urd)  b  ©pieß  jagen,  prae- 
pilatis  hastis  objicere."  Voc.  v.  1618.  „35fe  teutfefcen  .ftned'U- 
liefen  ben  Sflörber  burd)  bie  ©piep"  lauf  feit."  31».  @f>r.  213. 
„$iefe$  5Äed)t,  nie  eS  bie  Ärieg*fned)t  füeren  mit  ben  langen 
fpiepen,"  befdjricben  bei)  ftronfperger  1555.  f.  76-78.  „3d>  l)abe 
i&n  mit  feinem  ©pieß  überloffen  (Ijabe  ilm  nfebt  ungltmpflid) 
beljanbelt).  .Hr.  £l)bl.  XI.  145.  fpieß.-ecfet  (fpioseckod),  adj., 
fpi£wfnflld)t.  Scn  ©talber  fffc  ber  @pießecf  ein  ftumpfer  ffifnfel. 
35er  Spießgefell,  jefct  ganj  jweibeutig  geworben.  —  9iod)  1641 
nennt  Dberfl  Jrifd)  ben  ©rafen  v.  Döring,  neben  welchem  er  Cbrfft- 
wad)tm«ifter  geroefen,  mit  aner  25eferen$  feineu  alten  befannten 
Srueber  unb  ©pleßgefetlen.  ffiftr.  Str.  IV.  175.  „©pleßer 
unb  ©cbiißen."  <2l)ron.  in  gteib.  ©amml.  I.  85.  „Ti.  9?.  foll  in 
feiner  Sagenb  ben  ®eorg  bem  föeldjen  ©pieß  fug  gewefen  fepn." 
2ipowefi  ilrgefd).  v.  Wuncfoen  H.  625.  f picheln  ffpianfin\  mit 
«Borten  ftidjeln.    gsrol.  ©piß. 


Der  Spaten,  für  ©rabfcfceit,   ©d^aufel,   in  2tlt=S.  iinvolHnblfcb 

(gl.  i.  668  fpabO,  sarculum).     «ßrfll.  Spadl. 

55er  ©patel,  ©pettel,  ©pittel  (Jranfen),  .fieil  ober  ^widel  »on 
Seinwanb,  5tud)  u.    2>rgl.  ©peibel. 

35er  ©pdtter  (Spädoc,  Speda'),  brevfingerbreiter  ©pan,  in 
beren  ft'eben  jebeg  ©aljfueber  mit  brep  Oicifen  eingemacht  wirb. 
z/Umb  Oiaiff  unb  ©päber/'  einfpettern,  „einfpottern"  ein 
©aljfueber,  eö  fol*ergefiait  jnrtcbten.   Sott  S.fK.  149,  595.  506,  645. 


@pat      @pet      ©pit      ©pot  581 

33ep  ßftt.  ©*mfb  fommt  brtö  einfache  ©patt  masc.  für  (Splitter, 

Span  vor. 
Die  ©patt  ei  (3«*na),  ©*a*tel.    ©leb  ©pabcl. 
fpdt  (fpäd,  o.pf.  fpäud)  unb  fpat  (fpäd,   o.pf.  lpeid),   Compar. 

Ipedac,  l'pcdoli,   wie  l)*b.  fpdt  (fl.  @p.  fpdtt  adj.,   fpdtO  adv., 

raorna*,  wie  feft  unb  faft  J.  ZI),  p-  573,  bert  unb  I>at t  II.  241, 
fcl)ütt  unb  f*en  —  auc^  fpat  altf  adj.  von  fpdt  adv.  ju  unters 
f*eiben,  \va$  inbeffen  and?  Im  Dfateft  nf*t  immer  a,ef*lel)t).  Wia 
fpäd  is  -s?  wel*e  ^elt,  wie  viel  Ut)t  ift  eö?  Auf  Späd  (b.  28., 
93lWbofen),  üibenbö,  auf  ben  2lbenb,  wie  itat.  «Ha  sera.  o"  fpäde 
Lag,  wo  es>  fpdt  ©ommer,  ober  überhaupt  fonnfg  wirb.  <£ß  fpat  et, 
vesperascit.   Voc.  v.  i6is.    ©id)  fpdten  (fpä'n),  fdumen,  jogetn. 

Da  derf  mo"  li'  net  rpä'n.     voTpä'n,  vö'fpättn,  PCt'fpdten. 

Da*  Spettl  tfptnjg.),  batf  2«mm.  Die  „@petl,"  MB.  II.  133.  i:->i 
ad  1440,  crfldrt  5ßc|Tcnt.  gloss.  col.  517  für  junge  -Siegen.  SStgl. 
©puttet. 

Datf,  au*  ber  ©pitdt  (Spidäl),  au*  ©pittel,  baö  .*pofpita(. 
,,Det  ©pitttf ned)t,  ©pf  tttmaiftet."  Voc.  ». -46-18.  Der 
©pitdler,  ebmatö  au*  ©pittter,  33ewi>bucr  cinetf  ©pitatä. 
„@o  bie  tomtf*cn  pügram  erlt  toincn  für  bie  ftcilfgen  ftat  3beru- 
falem,  fo  werben  f»  ba  gejcllet  unb  bcf*tiben  wn  ben  halben  unb 
geweifet  in  afn  fpital,  ba  fp  bie  na*t  tuen..."  33cf*relbung 
be$  bell.  2anbe$  pon  3oI>.  Äcttner  p.  ©ctfenfetb  »om  %at)t  4469. 
Cgm.  845.  fol.  is.    Spkt  uo*  bie  urfprüngl.  33ebentung  Verberge, 

domus  liospitalis. 

Der  ©pott  (Spod),  btä  ©efpott  (Glpöd,  Stfutttb.  Glpud), 
wie  l)*b.  ©pett  (a.  ©p.  fpot  —  unb,  wati  fenberbar  {jl,  au*  1*1. 
fpott  neutr. ,  welchem  eljer  ba&  tl)etnff*e  ©pu^e,  ja  felbfi  unfer 
©pajj  cntfpte*en  würbe,   neben  einem  wol  ni*t  unperwanbten 

fpottl  masc,  frustulmn  rei  alieujus,  Älciltigfeft).  9i.3l. :  Dpi 
ichlagt  haa~n  Spod  aufs  Eflh  und  Trinka",  er  Idfit  ft*£  f*mecten> 

Der  ©pottfclcr. 

„SinanKf/  UWefanjcr  unb  fctügner, 
©*mei*ler,  ©potfeler  unb  gügner."  .£,  ©a*$. 
(SBraJ.'batf  a(tf.  felgfan  antbun).  fpotten,  wie  h*b.  (a.  ©p. 
fpotten  unb  fpottun).  „(Sin  2o*  in  einen  fpotten, 
proterve  illuderc  alieui.*'  Voc.  p.  1618.  2)Ct  ©pötter,  ©pöU-- 
»03  et,  Dlm.  ©pottcrlcln  (Spctto'I),  a)  wie  I)d)b.,  Ij)  SJpgel,  ber 
bie  ©tlmmc  anbetet  nadjdjft,  namentlicf)  eine  2(rt  (Slflcr,  lanius 
exeubitor  ],.  fp  6 1 tu*  (fpcdla'),  fj^le*t,  wcrtljlo^,  vcrd*t({*; 
vcra*tenb,  uwbientffcrtig.  Sä  na"  net  gär  fo  fpcdla',  und  hilf 
mar  aus  da*  Noud.  „©pottlid)"  (cjirafef  pllkxtHD ,  ber 
2lugcntro|t,  Eüphrasia  officinälis  L:.  @ttt>«,  weil  bkfc  ^flan^e  crfl 
fpdt  im  Jperbftc  btübt,  cigcntli*  ju  fpat  gel)6tig'^  fpottetn 
einen,  a)  ihn  aum  heften  haben,  mit  ©tfdjeh  ober  ©ppttreben 


582       ©put     ©pttet     ©petro     ©?a§     @pe$ 
quälen,  b)  ii)m  |»m  ©pott  gereichen,  ihn  oerunjlalten.    Do1  Buckl 

l'cbad't  'an  Ros  nicks,  äboc  fpettln  tuat  a'  s. 

25le  ©puttel  (Ob.=3ller),  «Öfdbcben.    (SBlelletcbt  eigentlich :  junge 

3tcgc ;  prgl.  Spetti). 
f  pnetig,  franfputig  ic.    ©leb,  fpue^en  @.  553. 

p  ei  wen,  fpepen,  |teb,  fpeiben  @.  553. 


Der  ®p«ft  (Späz,  ®tnti  Spazl),  a)  n>te  bebb.  (»iellcldjt  nach  ©ramm- 
§.  652  au*  einet/  ber  Ableitung  ©per!  au*  bem  alten  ©parw, 
©par  entfprecr/enben,  früljern  ^ernt  ©parj  entftellt;  boeb  fmbet  ffeb. 
fdwn  Cgm.  5.  fol.  164  ©pe&elln).  3n  9J?ltte  be*  vorigen  3abrb» 
waren  bie  guten  Tierchen  öftere  ein  ©egenftanb  ber  (Regierung*; 
forgen.  €*  würbe  jeber  Jpau*baltung  ble  jdbrlicbe  einlleferung  von 
einer  2lnjabl  ©paßenfopfe  —  wie  bau  93olf  fagt,  eine  @pa§em 
fteuet  auferlegt.  9<acb  einem  wirjb.  ganbgebot  ».  1746  mußten 
»Ott  jebet  J?aus?baltung  jabttiefe  wenlgften*  6  ©pa^enfopfe  an  bat 
Qtntt  eingeliefert  »Derben,  welcfcc  $aW  jebod)  a°.  1748  au*  lanbe*= 
furftoäterllcber  SCfttlbe  gnäbtgft  auf  5  äopfe  berabgefeßt  würbe.  äbn= 
liebe  @pa$envertilgung*gebotc  erglengcn  aud?  im  2ln£bacbtfd)en  1728. 
1741.  1762.  ©er  „©pacjner,"  ber  (in  ©ein.  Oteg.  @br.  m.  125. 
a°j.  1112)  ber  Jperjogin  oon  einem  93oten  ber  ©tabt  9iegen*burg 
nadjgetragen  wirb,  fjt  n>ol  in  asilbmtg  unb  23ebeutung  tva*  ©perb^er, 
fiel)  ©par  ©.  573.  b)  (U.2.,  b.  2ß.)  junge*  Jpulm,  Jpubncben, 
Jpa&ncben.  Spazl -Aar,  @per  »on  Jpiinern,  ber  erft  anfangen  jn 
legen,  c)  Oftüd)en=©p.)  otlümpd)en  von  9)?ei)l  nebft  »erfebiebnen 
Sngrebien^ien,  von  ben  großem,  ben  Änöbeln,  unterfebfeben,  aud) 
meift  fefier  unb  ntinber  »erbaulich-    geucr=,  £eber=  tc.  Späzn  ober 

Spazln.  Ol.2l. 1  a'Sp  ä  z  1  Tu  p  p  m  macha",  Spazln,  S  p  ä  z  *  n  werfl'j", 

ein  H<xdie&  ©telncben  fo  auf  eine  2Ba(Terfidd)e  werfen,  bat)  e*  barauf 

fortl)Üpft,  ricocheter,  inoGTnaxi&iV,   »rgl.  ©(fenilb  fd)Wäb.  2ßttb*. 

p.  50.  berfpaften  (daMpaz-n),  feft  unb  fpeefig  werben.  93rob, 
Rubeln  unb  brgl-  bcrfpajen,  wenn  ft'e,  flatt  ftd?  ju  erbeben  unb 
«ufjugeljen,  jufamntenffnfen.  9ftan  fagt  aud)  »on  Stbteren  unb  5)?en= 
fdjen,  baf?  ft'e  betfpafjen,  wenn  ft'e  int  2Bad)*tl)um  jurüceblelben. 

8f    do'fpazta'  Mcnfcli.     De  Facln   waebfnt  niim/ia',    (an*  fclio" 

fauba1  da'f patzt,  d)  ble  Änfefucbt,  ber  ©patö,  eine  Ätcnf^eil 
ber  <pferbc.  fpäfcig  (fykzV),  mit  biefem  Übel  behaftet;  (9(itrnb.) 
frdnflid)  übetbaupt. 
Der  ©pesi  (im  vertraulichen  5ton),  ©peclal^teunb,  SSufcnfrcunb, 
3)Ufebl'Hb?r.  Des  is  mei"  Spezi,  Leib-fpezi.  Des  lan'  Spezi 
efara. 
„Der  ©pcälcr  ober  ^potl>efer,  cl  speziaro,"  „bie  ©pejlarin, 

la    speziera  ,"     „bie    ©pejarc»,    la    spezaria."     Voc.  venet.- 

tho(lesco!\is.v.  1424.  „Die  ©plßerep,  ©pejerep."  Cgm. 696. f.  152. 
Der  ©pefeger,  ©pecere»l?änbler.   Spr,  2.0.  v.  1603,  f.  79, 


©peu$  ©j?tf  583 

fpeuaeu,  fpepeu,  fpucl'cn.  „Der  ZünaHna  b\§  im  bie  pnng  ab,  unb 
fpeujt  ftc  alfo  lang  blutig  ber  «B?eßcn  unbcr  baö  Sttttitl."  2i»ent. 
Gljron.  227.    cf.  b.  2B.  bcn  ©talbcr. 

Der  ©pfß  (Spiz,  plur.  Spitz-),  a)  wie  l)d)b.  bie  ©pfße  (a.  ©p.  ber 
fpij).    Der  ©piß  an  ber  Jpauben  unb  brgU  foebb.  ©plßen.    ü\M.: 

Den   ©piß    bieten,    adsti'ingerc    necessitate.     Voc.  ».  16io. 

2) er  ^ugfpffj,  ber  l)6d?fte  ber  baprifdjen  ©djneeberge  im  @ei'id)tfL- 
txtii  von  Sftüncfcen  (10*125  guji).  h)  wai  ©pif;  (veru),  n>.  m.  f. 
Der  93rdtfpfß,  anfpißen  iva^  anfpijjcn.  Qat  ©pißoogelein 
(Spizvego-I),  gerollte^,  mit  ©pect  gefpidteö  am  ©piep  gebratenes 
Äatbfleffd).     „El   trispidc,    ber    brlfpicj."    Voc.  venet-thodesco 

p.  1424.  f.  12.  c)  ber  ©piß.,  bat  ©pißl  (Ottüncfcen),  2ßein= 
bouteille,  weldje  bie  Jpdlfte  von  einer  DrepguartbouteiUe,  b.  i.  brct> 
2ld)tel  »on  einer  9J?ai?  l)dlt-  d)  Eingang,  SSotfpicl  ber  35etrunfcn= 
I)eit;  glimpflicher  2lutfbrucf  für  bk  leitete  fetbfr.  c)  gtrt  SBrobcö 
(»on  ber  $orm).  0  ber  ©piß,  ber  ©pißel,  eigne  OJace  pon 
Jpunben  mit  langem  Äopf  unb  fur3em  £aar.  Der  ©pißel  (oer= 
dcbtlicfa),  jjuttttger,  bcimlicfcer  Denuncianf.  Die  ©piß  (b.  2B.), 
©erzeug  jum  ©raben,  ©pißbaue.  Der  Öpißbueb  (Spitzbua'), 
wie  l)d?&.  Qlc  urfprüngl.  33?beutung  bunfcl.  ftrifä)  gibt  e£  butty 
^eutclfd)nciber,  ba£  Voc.  o.  1618  blotf  bllfd)  iinprobus,  ncquam. 
dl.%. :  £  d  u  f  f  c  n  wia  a'  S  p  i  t  z  b  u  o\  3«  nitft  befferem  ©inn 
fommen  f rüber  auej?  ©ptßbrüebcr  vor.    $rgl.  nod)  bie  folgenben: 

Der  ©pißfncd)t,  thraso,  miles  gloriosus,  qui  Martern  in  lingua 

gcrit.  Voc.  ».  1618.  Der  ©pißreitcr  (faljb.  Sungau,  Jpübn. 
538.  511),  isortreter  mit  ©eltengewebr  bep  bocbjeitlicbcm  Äirdjgang. 
Der  ©p  tfj  w  ür  f  el,  ber  .Äncd)t  ober  ©elnilfe  bet  SpctiUtt  ober 
©cfcarfridjterS.  Der  ©  p  i  $  =  @  r  m  e  l  (Spiziorwol)  an  .<?einben, 
bem  weiten  3irmel  entgegengefeßt.  D0  ©pißgratf,  Triticum 
repensj  Nardus  strieta  L.  Die  ©pißfurben,  fiel)  II.  21).  ©.  527. 
Der  ©pißm  ab  er.  cf.  IT.  550.  551.  Die  ©ptßmauß  (a.  ©p. 
fpljlmu«,  fpijmus,  aber  and)  fpfjjo,  fpijja  unb  fptj  ganj 
allein),  ©piß  0  ög  elein,  fieb  oben  @pi$b).  ©pißweg. 
„Der  beibnifeben  Waificr  £ijt,  ©piß weg  unb  gelberen."  2icent. 
(£br.  25«i.    Der  ©pißroegfen,  58rob  »onfpißer  gornt.  fpißjg, 

.Sefpißjg  (glpitzi'), -lpie  fpißig,  fplß,  ctg.  unb  ft'gürf.  Gfpitzige 
Iledn,  beifjenbe  Dieben.  fpl*ßig  augfefjcn,  b.  I).  mager,  abgejcbrt. 
ein  fpißtger  (belicater,  friircieriger)  Jpaubcl.  fpißen,  a)  roie  hd)b., 
b)  ficeben  mit  ctiuaö  ©pißtaem.  cf.  fpijieu.  fpißen  auf  etioatf, 
fcarauf  abfegen,  lauern.  ©td>  fpißen  aufgtivaö,  e5  mit  Jpoffnuug 
unb  ©el)nfud)t  erwarten,  ©id?  anfpißen  (9cürnb.),  ft'cb  entfärben, 
alt  wollte  man  obnmdcbtig  werben,  gefpißt  (gfpitzt,  gfpitzod), 
a)  fpißig  (a.  ©p.  ßifpljjit).  Gfpitzte  Schuoh.  0"  gfpitats 
Mäuia  l  macha\  b)  mit  ©ptßen  (dcntelles)  »erjiert.  „öefpißete 
Dailcin/'  ^embmjmfd?cttcn.  53pbman  1709.      fpißeln,  -i!  C(ler? 


584     ©pfeif;    ©plit    @pre    ©pro    ©preb    ©pvad) 

eper  mit  ben  Spleen  anclnanber  ftofjcn,  fteb,  fperfen.  b)  belfienbc 
hieben  fuftrcn ,  jttcfceta.  („Su  fplßent  all  ab  Mr."  (Kofengartcn 
2054).    c)  roenfg  ejTcn,  von  allem  nur  foftcn. 


Slbttyetluttg  @pta  :c. 

(enthält  mir  ein  paac  2Dörtci'  unb  mag  cf;tip  ^r^imitncr  mitlaufen); 

fptelfun,  cond.  fplcttfet,  fpltfi,  partic.  gcfplljjcn,  fpaiteu, 
ficfc  fpalten,  abtrennen  (a.  Sp.  fpltjcn,  nbrb.,  boUänb.  fpltten). 
Dte  ©pfeife»/  ber  Slcfctfpau.    (&rgt.  Scbtelfjen). 

Der  Splitter/  fpltttern/  rolc  bdjb.    23rgl.  fptlbcn. 


Sret)  unb  pterjigfic  ober  ©pta-  k. 
SlbttyeiJitng. 

Da$@efprcu,  ©efprlc,  ober  plur.  b!c  S  pr  cu  er  (Spraio', 
Sprauda',  Spraidoc),  Sprcucl  (Spräl),  blc  hülfen,  ble  oen  bet 
©erfte  bepm  (Stampfen  ober  von  bem  Jcfen  (Spelt)  bepm  (Serben  In 
ber  SNüfjlc  abfallen  (a.  Sp.  baj  fpriu,  plur.  bin  fprlu  unb 
fprluucr),  öd)b.  blc  Spreu  (wol  nadj  ©ramm.  §.  852  auä  beut 
urfpr.  plur.  neutr.  jum  Femin.  sing,  geworben;  vrgl.  blc  SP  er 
T.  $1).  S.  i9o).  Wan  braudjt  ftatt  Spreu  vcrfdjlebenc  anberc  3lutf- 
brude,  $.  95.  ©'dp,  ftldcn,  ©raten  :c.    Stcfc  ©efpranber. 

fpro,  fpror  (orgl.  blc  unter  faft  gleicher  2kbeutung  vorfommenben 
formen:  „fprccb"  bep  <2r>r.  Scbmlb,  fproE  Int  brem.utbrf.  Sßrtb., 
uub  biet  fprobe,  fprowcU  unb  fpor),  felderbaft-trocfen,  raub; 
bürr,  bager/  fpdriid?.  a"  fprera'  Tabak,  *»"  fpre-s  Broud,  a~ 
fpres  Maul.  „3ft  gar  ein  fprer  taut."  $?arco  tpolo.  Cgm.  696. 
F.  27$.  fprö  =  en  (ipre'n,  l'prcrn),  troden  madjen/  butd?  bat  ©c- 
fnljl  ber  &roctenl)clt  afftcleren.    Da'  Tabak  fpret  mi\ 

fP rebeln,  fiel)  fproroeln. 


Die  Spräd)  (Sprahh,  Sprähb,  o.pf.  Spraucb),  a)  n>te  focfyb.  Spraye 
(a.  ®p.  fprabba,  fprddja).  b)  ©efprdd),  93efpredwng/  *?ufam= 
menfunft,  üscrbanbfung,  Parlament.  „Sprach,  b  alten  mit  ei- 
nem/ colloqui."  Voc.  f.  1618.  „Conraäus  Rcx  duxit  collo- 
qui um   vulgaritcr   dictum  S  p  r  a  d)   cum  priueipibus  apud  Hcr- 

bipolim."    Cgm.  227.  fol.  191.'*    c)  {Hebe  unb  ©eaenrebe  vor  ©C- 
rldjt.    3«i  Wüuchtcr  Stabtbud?  (Cgm.  27)  p.  1596.  Slrtlfel  5G  Ift 


<Bpmd)  585 

fefigefeßt:  „5Ben  ainet  bcn  anbent  anfpricfct  t?mb  «in  pfunt  pfens 
ning  ober  minncr,  baj  fr  petivebct  nur  atn  fprad)  babcn  foH,  ift 
aber  mer,  fo  fot  *>ettveber  tatl  jwo  fprad)  Ijaben,  ift  e£  aber  vmb 
erb  unb  afgen,  fol  pettvebet  tatl  bren  fprad)  baben."  „Ü3or  bem 
geriet  fot  nleman  weifen  unb  (eren,  bod)  an  ber  fprad)  mag  ieber. 
man  weifen  unb  leren."  2.91.  Jpeuman  opusc.  56.  3n  biefem 
«Sinn  von  :li e b c ,  @prud):  Sie  2U  fprad),  QUäfprdcfc,  (rim 
fprad),  gürfprdd),  JJuefprad);    ebmali?  aud)  anarfpradja, 

deuteronomiutn  ;     bifpral)l)a,    obtreetatio ,    offensio ;     fora- 

fpral)l)a,  prologus ;  u  u  i  b  a  r  f  pr  a  l)  b  a,  cohtradictiö  etc. 
'Daö  @prdd)l)ü$  (Spracbjjautf)  galt  in  ber  a.  ©p.,  wo  ftd)  j.  9?.  &er 
fpral)tnan  für  orator,  rhetor,  vir  togatus  gefeßt  futbet,  für 
consistorium,  secretarium  _  wutbe  aber  fpdter  ein  bvpoforiftffcber 
SfuöbracE  für  bat,  nat  aud)  wir  6ecrct,  «prlvcf,  bcimlicbetf  ©emacb 
nennen.  „3>er  burenfun,  ber  benfer  fot  alliu  fpraebbufet  furben" 
(Abtritte  räumen).  2lug£b.  ©tbtb.  sftod)  bat  Voc.  v.  4618  gibt 
Intrina  imrdp  ©pradjljautf.  fpradjen  Cinen,  Um  anfprccDctt, 
jur  Öiebc  (Teilen,  gr  bat  ben  ©aift,  bie  SKeij  gefpraebt  (»er- 
flebt  ft'd>  mit  beu  gormallen :  2111c  gueten  ©aifter  loben  ©ott  bei* 
.^errn,  wa$  ift  beut  SBegeren?).  3n  ber  d.  ©p.  fommt  fpradjen, 
in  ber  «.  6p.  fprad) on  aud)  fonfl  ftaft  fpvcd;ea  vor.  „£cr  engel, 
ber  e  mit  fr  fprad)  tc."  2ßernl).  9)?arfa  105.  „Sic  garjunc  bant 
mit  3fote  gefpradjet  vll."  Ulrld)*  Xriftan  2441.  „2Baj  mabte 
Üofepl)  bawlbere  fpr  ad)  cn"  (im  Oielm  auf  baj  ladjen,  Sud)). 
iDlut.  HI.  95.  befpradjen,  befprdd)en  (bfprächa")  einen  93e- 
ftagtcu  ober  i<erbdd)tfgcn  einer  <£ad)t  balber,  il))t  evaminicren.  $ftlt 
ber  harter  befpradjen  (d.  ©p.),  unter  ber  göltet  inquiriemt. 
Sie  53cfp  rad)ttng,  gctid)tlid)C  (Jramlnlrung,  3nquifitfon.    2)ajj 

id>  bie  mir  „jugemuetbc  93 e f p radjung nid)t  anbten,  dfern 

nori)  tdd)Ctt  Werbe."  Juraro.  de  non  ottendendo.  anfpradjc, 
an  fprad),  ad),  (d.  ©p.),  einem  red)tlid)en  einfprud)  unterworfen, 
aufprüd)ig.  „©urben  bie  (gerauften)  iiewt  von  reman  an  fprad)." 
2nbw.  Oicdjtb.  £it.  16.  Jpcum.  opusc.  p.  in.  ,,2>at  bie  fpueb  (2l)un^ 
raten  bem  Gbronperger  anfprai)  wurb  von  Crtolfcn."  MB.  X.  528 
ad  1593.  cf.  p.  135.  VI.  p.  568.  XV.  482.  „Ob  bat  vorgettant 
gut  von  peutanb  anfpraed)  tvurbt  mit  bem  redjten."  Meichelb. 
Gbf.  R.  II.  75  ad  1558.  tt na n fprad),  adj.,  unangefochten.  (Sin 
©ut  für  ,,ain  frevtf  lebtgö  unvcrfnmmcrtö  un anfpr afyt  red)tö 
aigen  verlaufen."  3IB.  1\.  291  unb  p.  265  ad  1166.  „Sin  gut  aller 
bing  unanfprad?  macben,"  aller  Slnfprücbc  erlcbigcn.  MB.  VI. 61,5. 
„£cbigiu  unanfpracd)iu  unb  unverfummertiu  ©ut."  MB.  XXIII. 
244  ad  1382.  (£lc  dltcflc  gorm  blefc*  adj.  war  tvol  anafprdl)l)i, 
»vic  e^  and)  adj.  gafprdl)l)i  afTabilis,  filtlfpraftbi  procax,  guot- 
fprddji  bene  loqucns  etc.  gab).  2>a$  ©efprddj  (Gfprahh), 
a)  tvic  t)ü)b.,  b)  (d.  @p.)  @prad;e,  gd^igfeit  au  fpredjen.    „©tirbet 


586  @pted> 

bet  gafi . .  unb  gelt  Im  got  gefptaecb,  et  fcbflfft  fein  gut  tool  fwo 
et  &ln  reit."  Otecbtb.  in  2Bftr.  33tr.  VII.  148.  Cgifpraöfti  a.  @p., 
loquela,  eloquentia,  afFamen).  Datf  2lngefprdd),  rote  t> i e  21  n- 
fpracb.  Kaa"  Ä'gfprähb  häbm,  nlemanb  baben,  mit  bem  man 
reben  tonnte.  Datf  ^rofgefprdd).  gefpred),  adj.  „9?.  roa£ 
ttln  alnfcltlg  man  unb  roa$  übel  gefpred)."  Strer  57.       „gefprdd)= 

lieb,    ail'abilis,    lepidus."     Voo.    V.    1(518.  Datf    ©  e  f  p  t  d  *  t 

(Gfprachi),  (oerdcbtlid))  ba&  Sprechen,  ©rofifprect/cn,  ©cplaubcr. 
fprdcbtcn  (ipraclit-n),  (oerdcfetlld))  fpreeben,  olel  fpreeben,  grofU 

H>red)Cn.  JSäl'  der  i's  Sprächfn  liümt,  hän  oc  nimmar  aui- 
iiörn.     Ge,  ä'gCchrnähha'  Spräcbto'! 

fpreeben  (fprecüaT,  cond.  fpreebat  unb  fprabb  ,  partic.  g  C- 
f  pr  od)  e  n),  toie  Hb.  (a.  <Sp.  fpr  e&  l)  an,  praet.  sing,  fp  ta  \)t 
plur.  fprdljbun,  partic.  g f f p toi) t) a n).  3ebod)  bat  bic  einfache 
Jorm  Im  9)?unbe  bei?  SSolfä  faft  burcfogdnglg  ben  9cebenbegrtff  bei 
©rofifprecbcntf,  affectlerten  ®pred)eng,  tnbem  für  bat  getpöl)nlld)? 
ba$  23erb  teben  vorgewogen  wirb.  Sprccba'  wia  a'  Brucb- 
febneida',  teebt  bramarbaft'eren.  fpr  ad)  fld)  ftatt  fpr  ad)  fommt, 
nie  in  bet  d.  <gp.,  ncd)  fh  ben  3ngolftdbter  Seltnen  p.  1562,  im 
fatljol.  ©efangb.  ».  I6fi0  :e.  per.  9)ian  fp  riebt  ober  eö  Ifl  ein 
gefproeben  2öort  (Sprichwort),  (j.  gj.  ta^  nlemanb  feinen  ftclnb 
peradjten  fol).  93ud)  ter  2Öetebelt  t>.  1485.  fol.  46.b  „9)?an  fpr  lebt 
mir  &  &."  (d.  6p.),  man  nennt  mld)  91.  91,  ©ottfptld), 
gottroolfprld),  gottmerfprleb,  altf  gottenfprtd),  aii  gott= 
erfprdd),  baä  will  fagett,  gtelcbfam,  nemlld).   ©leb  n-  £&•  @.  282. 

fpreeben  einem  an  ein  Dlttg  (d.  @p.),  baffelbe  in  (gettebt- 
liebe)  %ta$e  jleljen.  Gittern  an  ben  21  fb,  an  feine  <rr,  an 
feine  £reu  :c.  fpr-,  bebaupten,  ba$  er  falfd)  gefdjtvoren,  feine 
Gbte,  £ren  nnb  ©lauten  verlest  babe.  .f>cuman  opusc  59.  2Bftr. 
58tr.  VI.  118,  VII.  156.  an  fpreeben  Guten  um  ein  Sing  (d.  ®p.), 
ll)n  be^balb  gerldjtlld)  belangen,  anflagen.  2Bftr.  23tr.  VII.  na. 
anfpredjen  ein  Ding  mit  bem  öieebten,  ben  33cftB  bcjfelben 
von  Ü?cd)t$ivegen  für  ftd)  (Iteitlg  macben.  Mß.  VI.  615.  Die  21  n- 
fpr ad)  (d.  @p.),  gerlcbtlidje  (*lnfprad)e,  Alage,  2lnfprurt.  „Ott 
all  redjtleld)  anfprad)."   MB.  X.  264.  fpreeben  für  ei- 

nen »et  bem  Oiecbten  (d.  <3p.),  ibn  vor  ©erlebt  »ertreten,  für 
Ibn  abooclereit.  Der  Jürfpred),  «Borfprccp,  «Sorfptecber 
(d.  ®p.),  2lb»ocat,  9lnn>alt.  Voc  v>.  1618.  g.SK.  t).  1616.  „De 3 
rechten  Ift  Corfprecb  geroefen  ömt,  53orfpred)  ju  .^b«mb  unb 
gj?atbe$  2ßef  «Borfpred)  ju  ^ledjtacb."  3115.  XII.  219  ad  1416. 
,,<£i  fol  ein  lglld)dr  flager,  roenn  er  für  geriebt  fümt  unb  alnen  an; 
fpredjen  nul,  von  erft  alnen  «ßorfprcd)en  nemen  »nb  »obern  an  ben 
rtdjter,  roelcbcn  er  lull  ober  roei  er  tegert  ober  »ucldier  an  bem  ringe 
ober  an  ber  febrannen  ftet  ober  fi^t  ober  fcablnbcr,  alfo  baj  man  in 
etmetfen  mw"  tOi<bt.  Ms.  p.  1453,  cf,  ^r,  «bbl.  XVI,  579.    „<!$ 


©pved?  587 

folten  bet>  alncm  webe«  ©eridjt  jum  lücuigiftcu  jwcu  gefdjwomc  93or= 
fpted?en  »erorbnet  fein,  «ueb  «in  pebe  partl>cp  madjt  baben  ir  not= 
turft  felbä  ober  burd)  «inen  23orfpred)en  tn  re#t  furjebringen." 
©crid)t$=:Drb.  p.  1518.  ZlU  (3.  Slrt.  1 ,  t>.  1616.  Sit.  6.  2lrt.  10.  @[ct) 
verfütfpredjen,  einen  Slnwalt  beftcllen,  ne&men.  MB.  XXIV. 
281.  732.  23erfnrfpred?t  cor  ©erfdjt  erfd)einen,  »erfur= 
fpredjt  reben,  b.  b.  mittete  eine*  abwerten.  MB.  XXIII.  669 
ad  1499.     (21.  ©p.  furtfprcbbo  orator,    wie  bifptebbo 

detractor,    COHO   fprebl)0    legum    lator,    JllffptefjÖO   b*fe- 

rius  etc.).  ©ieb  »  c r  f p r  e  d) e n  d).  I)  aim  fpred)  en  einem 
etiva^,  ctf  iljm  alä  eigen  jufprcdjen.  2lv.  e&r.  210.  fptecfcen 
i  n  e  i  n  e  ©  a  d)  e  e  i  n  e  m  ,  il)tn  einfprud?  tbun ,  einfpredjen. 
2.9?.  t).  1616.  f.  30s.  fpred)en  na*  ber  ei)e  einer,  ftc 
j«r  €be  baben  wollen  (?).  Slmberg.  2lften  p.  1382.  »erfpredjen, 
a)  rcie  I)d)b.,  b)  ft'd)  verfpr.,  ft'c^  verloben,  efn  ©elübbe  tbun. 
,,©id)  jn  einem  .^eiligen  mit  einer  ?D?ef^,  Sßallfart  jc.  »erfpreeben." 
c)  »erfpr.  etwa*  (a.  ©p.),  bagegen  fprcdjcn,  etf  mißbilligen,  oer= 
werfen.  35ep  geridjtlicr-er  ©tatigung  eine*  .Saufe*  foll  „ber  fronbot 
brepfhmt  rueffen,  ob  eö  ieman  »er  fp  reeben  welle."'  „2öill  fid) 
ain  frei)  je  aigen  geben,  bat  perfpred)  fein  mag  wol."  9)?.  ©tbt.Dw 
Ms.  ».  1453.  „3r  Ijattent  bod)  perfprodjen  forfdjc  nnb  frage." 
(Jonr.  ».  SfBirjb.  (illtb.  2B.  III.  91).  „©0  will  id)  minnen  ben  id) 
t>etfprod?en  ban."  ©ubrun  5112.  ,,3d)  bin  ber  im  cj  »er^ 
fpredjen  muoj."  2Baltber  v.  b.  33.  Hl.  29.  pcrfpredjcn 
einen,  d)  (ä.  6p.)  für  einen  fpredjen,  ibn  al*  Untergebenen, 
©d)ü&llng  gegen  SInbere  vertreten.  (3t.  @p.  ferfpred)en,  f utt= 
fpredjan,  defendere).  „&tin  leut  pnb  fein  ©ut  ju  »erfpredjen 
unb  ju  verantwurten."  MB.  II.  ad  1360.  „25afj  furo  fein  Pfleger 
feinen  Wunbmann  mebr  aufnehme,  nod)  feinen  armen  Wann  per; 
fpredje."  Ar.  £&bf.  V.  104  ad  1464.  „2)arum  wollen  wir  bein 
nnb  aller  beiner  Jpelfer...  unb  aller  ber  beinen,  ble  bir  bann  ju 
»er  fp  reeben  fteben,  feinb  femt."  .ftr.  Sfebt.  IV.  66  ad  1436. 
„©erelft'ge  unb  Sufjfned)te,  bic  nidjt  Jperren  baben,  bie  fte  »er= 
fpreeben  ober  Perfolben."  £l?bl.  IX.  15.  „2ßie  ber  Jperr  Lariam 
97?agbalenam  gegen  ber  9J?artl)a  perfpracb."  ©eiler  ».  .Raffertfp. 
2)er  33erfpred)l)err,  advocatus.  ©eoffn.  Qlrd)f»e  VI.  108.  Un= 
»er  f  proeben,  mag  in  einigen  fallen,  alä  feltfiftänbig.,  sui  juris, 
l)iel?er  —  in  anbern,  al*  tabeilotf,  ju  c)  geboren,  „3wen  erber 
unoer fp roeben  man"  ju  Jkngen  nebmen.  20i.  Ms.  p.  1453. 
„2ötr  uemen  in  gemainlid)  alle  biu  red)t,  bie  femperlüt,  unb  «n= 
verfprod)en  tut  je  red)t  b«ben  futn."  Urtbeil  gegen  bic  9)?6rber 
.<\6nig  5llbred?tö  x>.  1309  bep  Äurj  üftr.  unter  Sr.  b.  @d).  419.  £>er 
aSerfprud).  „©eine  ebebalten  ober  anbete,  bie  in  feinem  Jpaug 
unb  in  feinem  23erfptud)  ftnb."  2.3?. p.  1616.  f.  826.  „2Bic  wobl 
5?c6  9?.  gelaffenc  2Öitwc,  ibre  Äinber  unb  bie  t&ren  in  nnferm  ©ebuß. 


588  &yxed) 

©d?irm  unb  23erfpntd>  ft'nb."  Ar.  266t.  IX.  56  ad  1487.  „Daä 
$&üi  jDfterreici)  füllte  bic  *5'tabt  Diegentiburg  in  IBcrfpnicl)  unb 
vfidjuß  nebmen."  Sern.  G&r.  IV.  413.  „93on  OierfprudM  unb 
«Wunb-Uuten  fott  jdbrlid)  ein  ©ulben  unb  12  Pfenning  93  e  1- 
fprucbgelb  bejalt  werben."  vtnfp.  Vererb.,  bic  JpauSgenoffen 
betr.  p.  löli.  fpredjen  ju  einem  (d.  ©p.),  ibn  anforbern, 
ll)n  anf  lagen,  fid)  über  ibn  bef tagen,  mit  ibm  su  ©trelt  werben. 
„Sdre  and},  bap  roir...  etwa<?  ju  einanber  ju  fpreeben  gewinnen 
von  ©acben  wegen,  bfe..."  S\r.  Sl)bt.  I.  58.  „Ob  jemanbt  ju  9?.  9?. 
idjtä  ju  fpred>cn  bdfte..."  8.9?.  1616.  f.  110.  juefpreeben 
(einem),  ju  einem  fpred&en,  f&n  anfpreeben,  angeben.  „©0  ber 
Zöllner  bem  ©alaferttger  jufp  riebt,  er  babe  mebr  (@nlj)  gebabt, 
bann  er  jugefagt"  (angegeben).  Ar.  2&bl.  II.  227.  „...ba$  icb,  bem 
ambtman  jufpred?,  ob  er  bem  Jpannfcn  ju  Stecht  fürgeboteu  bab; 
bem  ambtman  fpr aä>  id)  ju;  ber  befant,  er  biet  jm  poten."  MB. 
TU.  579  ad  1464.  ,,Unnb  fol  man  bann  fnrba£  nur  ainem  freien 
man  jufpreeben,  wa$  toteö  er  (ber  aserbredjer)  verbfennt  babe." 
Urf.  ».  1571.  Sfpcwgt".  ®efd).  b.  b.  <Jrtm.*Otcr;rt.  y.  142.  150.  152. 
Xet  ©preeber  (Sprccho',  T>im.  ba<5  Sprecha'l),  a)  9}?enf<b,  bet 
gerne  H6  grofie  2üort  fiibrt.  b)  Jn  ben  dftern  £anb  =  unb  ^olicei)-- 
vetorbn.  werben  neben  ben  gemeinen  (Singern,  ®  antlern  unb 
<Sä>  allin  arten  namentlich  and?  bic  ©  p  r  e  dj  e  r  aufgeführt. 
2.0J.  v.  H516.  £ir.  2  0.  v.  1605.  f.  111.  v.  q5ud)  3.  Sit.  1.  2lri. 
2:0.  ».  1553.  VI.  23.  4.  Sit.  1.  2Ut.  31».  @&j.  216.»  „©preeber, 
iicbfprecber,  gannio,  histrio."    Voce.  p.  1419.  1429.  1415.  1477. 

\°,  1251  warb  Jpcrjog  Subwig  ju  Äclbeim  erftoefcen  von  feinem 
©preeber.  (e&rcn.  in  Jreibergtf  ©amml.  I.  54.  Cgm.  994.  f.  69, 
«IBflr.  33fr.  II.  95.  jSfcboffe  I.  452).  3n  ber  medjn.  für  ben  jungen 
.^erjog  2llbred)t  von  ©traubfng  p.  1392  (Jreib.  ©amml.  II.  146. 149) 
frommen  unter  anbern  parenben  Seuten  por  ein  ©ptedrer  mit 
bem  bejeldjnenben  tarnen  gobbenf r umen;  ein  anberer  beipt 
©orgntt,  ein  britter  %rra,ann,  ein  vierter  2Bunnfam;  ber  eine 
ift  beö  von  fcieebtenftain,  ein  anbrer  be$  von  .Otting  (alfo  wol  förm= 
lld)  untcrbaltcner)  ©preefcer.  eineä  97?eticr$  mit  ben  ebengeuantt- 
ten  waren  wot  bie  noefa.  je&t  in  Nürnberg  ic.  bep  Jr>odjjeit  =  ,  .fiinb- 
rauf  =  u.  9J?ablen  nid?t  ganj  verfallenen  ©prucbfpredjer  ober 
tmprovtftercnben  ©elegcnbeftebfcbter  unb  5)eclamatoren.  cf.  2Bagen- 
feilö  Nürnberg  466.  480.  488.  492.  2>er  ©prud?,  a)  wie  bd)b., 

b)  furjetf  ober  langet,  gereimte^  ober  ungereimte*  JKebeftücf,  infe- 
ferne  e^  auf  müublidjc^  £evfagcn  ober  ^eclamiercn  bcrccbnct  tft  — 
fij  elmfprud),  Sobfprudj,  ©  po  tt  fpr  ud>  :c.  ber  einmaligen 
Waifrcrftngcr ,    ©prucbfprccfecr ,    Jperolbe,    33i:itfcbenmaiftcr  ic.   ic. 

c)  Ofnfprudj,  rccbtlidc  ftorberuug  ober  Älage.  ©prücbe  ju  einem 
Dabcn  um  etwa*,  ^r.  2bbl.  I.  145  ad  \\n,  in.  291.  ©prueb 
ju  einem  feßen,  ibn  anforbern,  anflagcn.  5(vent.  ©ramm.    ,,*Bat 


(Sprach        ©prab  —  @pwb  589 

©prüdje  ft'nb,  bic  Ot'unb  unb  «oben,  <5rb  unb  eigen  antreffen, 
bie  foHen  bereitet  werben  in  ben  @erfd)ten,  barinn  foteb  ©runb 
unb  «oben  liegen."  Ar.  SI)bI.  IL  29,  £eiratlid>e,  n>eiblid>e, 
tu  ittf  bliebe  ©prueb,  $orberungen  in  betreff  bei  Jpelratgnteev 
beä  2Öitrcenau$tragä  ic.  ,,©id)  ber  tuet  blieben  ©prüd?  ber 
geben."  Älaufel  in  eontraf ten.  ^erfonltcbe  ©prücb,  gorbe- 
rungeu,  welche  auf  bic  ^Jerfon  unb  niebt  auf  ©clb  unb  ©ut  geben. 
Ar.  £bbl.  XVI.  379.  ©fefet  SirfbrncE  mujjtc  jebod)  im  7.  5trt.  ber 
erftdrten  £anb£fret>beit,  reo  er  auf  bie  Prälaten  unb  Olbeücben  be- 
jogen  Ift,  taut  ber  $orrebe  v.  1616,  glcldjfam  per  ^rtoffegyjm,  in 
leßterm  ©mn  genommen  werben.  <i)  35er  2lu3fprucfe  be£  Oiidjtercf, 
ber  ©cfriebleute.  „lluä  bein  j'prud)  gen,"  bem  fcbfebricbterlfeben 
©prueb  niebt  uadjfommen.    Cgm.  :,\^.   Ute.  v.  1459. 

2)er(?)  ©pratf,  eigentlich  ©pragf,  gewöhnlicher  b&$  ©pregflein 
(Sprcgld,  Spregka-1,  Sprigkel),  ber  gleden  auf  ber  Jpaut.  „<j?fn 
gefpredelter  2>racb,  beiTen  ©ebtoeif  »oller  ©practen  allein  bren 
öllen  lang  war."  ©elbamer.  o~  Glicht  volla'  Spregkln.  ,,©o 
bu  ©präg geln  ober  spebedenmafen  an  jbmc  fmbeiT."  Dr.  «J)?inberet 
1620;  p.  102.  „Saä  weijj  «D?arobel-  ober  ©igmünjcnfraut  ifl  fam 
gefprengt  mit  Weib,  bat  febivara  bat  ber  @pr  eggen  lad)  nit." 
Ortolpb.  f  p  r  e  g  f  c  l  n ,  fprenfeln  (fdjroeb.  f  p  r  d  cf  l  a ,  tacheter, 
irfpred)ila,  »erbe  geiptenfclt.  9)?erigart  176).  gefpr*'-gft,  gc- 
fp reg  feit,  fpri-gflot,  mit  Sieden,  q)ünftd>en  gejeidniet,  gc- 
fprenfelt  (fprifele&t,  fcroj.  72,  fpred)ilot,  maculosus.  gl.Doc). 
©cberjb.:  °~  gfpregklte  Larva",  ein  ©eft'cfet  »oll  ©ommerfpropen 
„fprefl&a»t,  lentigo."  Voc. ».  1419.  (cf. :  „5Bfbcr  bie  fprtnfeln 
vnber  ben  augen  nr'm  rafnuau."  Cgm.  592.  f.  39).   «Brgl.  gefprangt. 


„awfprabern"  (®«tj.  Är.-SMatt  1813),  aufpri^en. 

2>a$  ©efpraibe  (d.  @p.),  ©eftrdueb,  ©traud),  arbusta.    Cgm.  \7~ 

Fol.  120. 

f>ie  Sprauder,  ©preuber,  plnr.,  ©preuer  (vrgl.  ©preu).  2)aS 
©efpraub^,  a)  eben  bat,  b)  bic  Qßfnböbraut;  bet>  Slvent.  ©ramm- 
SBinbfprem,  turbo;  im  Cgm.  114.  fol.  ji4  ber  rofntfprautf, 
spiritus  procellarum.  ©fntfpraut,  5Sinbgfprauber,  SBfnb- 
fpralcb,  SÖinbfprauf,  vielleicht  fdmmtlfcb  a\\$  SBlnbtfbraut 
entftellf. 

fpreibeln,  (leb  (preiteln. 

fprob,  wie  befcb.  fprebc.  Qaüi  nicht  bat  alte  brobi,  fragilis,  in 
biefe  5orm  entfrcllt  ifr,  roufit  id)  fie  nid?t  von  f ruber  ber  ju  be= 
legen  —  prgl.  fpro,  nuid>e$  in  obigem  %aü  blope  2Iu£fpradie  »on 
fprob  rodre). 

fpr Übeln,  quirlen. 


690  ©präg    —    ©prittg 

fprdgeltt  (fprägln),  fpreljen,  fperren.  D-  Fiiaff  ausananda'  fprägln. 
«Brgt.  fpr  eilen,  ©et  Sprugel  (».  Streber),  Ktt  Scbneübogeu, 
Sprenfel  bernn  Vogelfang.  58et>  grlf*  unb  Sdmilb  tfl  ber  Spriegel 
ein  SBogen,  über  ble  SBicgc,  ben  Sßagen,  ben  Äafon  gefpannr. 

fpregfetn,  fiel)  Sprace  S.  589. 


35er  Spral  (rool  ftatt  Spreuel),  ble  Spreu. 

Der  @ prell  (Spräl),  ber  (Splitter /  ba3  Spdncfcen  (etwa  jufmnmen^ 

gcjogen  au*  Spreltel).    fpreilen  (fpräln),  fplittern;  auefpannen, 

fprefjen.  ' 

Ser  Spranb,  fteö  Spranj. 


fprengeu  (praet.  gefpreugt,  $uroeilen  nod>  gefprangt),  wie  bcfcb. 
(a.  Sp.  fprengian,  fprengan,  praet.  fprancta,  partic. 
gifpranct).  gefprangt,  geflecft,  gefprenfelt.  einen  93  etfen 
fpr engen,  lim  3ur  Strafe  In*  25aiTer  fdileubern.  Sie  33ecfen^ 
fpreng.  ©etn.  Qieg.  @br.  I.  519.  Sieb  fcbupfen,  fdju^en, 
fcblengen.  einfprengen,  a)  roie  bd)b.,  b)  ba$  ju  verbraucnbe 
9Mj  anfeucbten.  Sie  elnfpteng,  ble  gjfaljfammer.  c)  ein- 
reberr.  J?ofratb>£rb.  ».  1624.  Sie  Spreng  (b.  20.),  ba* 
Slitferfte,  ber  9tanb  (§.  58.  eine*  Slbgrunbö).  91.«.:  „St  ft«  auf 
ber  (Spreng."  „Stell  bat  ©la£  nidjt  gerab  auf  ble  Spreng" 
(beö  £lf#e*).  33e»  Stalber  i(t  bie  Spreng  ein  furjer  jdber  2lb- 
febufi  an  einer  Strafe,  d)  Sperrrutlje  bet  2Beberä,  roomlt  er  ble 
Selnrcanb  audfpannt.  Ser  Spreng-prügel,  bat  Spreng- 
fettlefn,  jum  Spannen,  engermacben  mittel  Umbreben*  blenenb. 
Sa*  ©efpreng,   a)  wai  nur  »erelnjelt  (wie  gefprlßt,  gefprengt) 

»Orfommt.     Huiac  geit's  gräd  o'   G  fpr  eng   ober   a"   Gfprengl- 

werk  (nur  elnjelne)  groetfebgen,  SSlrnen  :c.  „2Benn  0{e  g(^ci 
geratben  unb  e*  entnseber  ein  ganj  ober  balbe*  ©edcferlg  ober  nur 
ein  ©efpreng  gibt."  2Jnfp.  ftorft-SBerorb.  Sa*  jüuägefprengte, 
bat  au*geftreute  @etüd)t.  e*  get  ba*  ©efpreng,  bajj...  b)  Ur- 
fprung.    „Otegen  =  @efpreng,"  Ctuelie  bet  üiegenftuffe*.    c)  ©e- 

Idufe.     Was  habts  denn  für   s     G  fpr  eng?         Ser   Sprengel, 

fasciculus,  gl.  v.  ins  (Exod.  12.  22),  23üfsbel,  be|Ten  ftd)  ber 
Pfarrer  beblent,  um  nad)  altromlfcber  2uftratlonsfitte  feine  ©cmclnbe 
jn  befprengen  („frerofet  benn  ein  fprcngel  roa*  ir  bar,"  Cgm.  714. 
fol.  97);  baljer  gilt  in  53ejug  auf  einen  Pfarrer,  ^ifdjof  Je.  ber 
Sprengel,  rote  in  23ejug  auf  einen  Äönig  bat  ?epter,  auf  einen 
Siebter  ber  Stab,  ai*  ft'gürl.  »iluäbrucf  für  beffen  3imt*»erric&tungeu 
unb  beren  53ejirf  überbaupt. 

fpringen  (condit.  fpringot,  fpr;»»tg  unb  fprung,  partic.  ge- 
fprungen),  role  i>d)b.  (a.  Sp.  fpr  Inga  n,  praet.  sing,  fprang, 
plur.  fprungnn,   partic.  gifprungan).     Ser  Stier,  £engft 


©pttttg  691 

fprlngt  (befptlngt)  bie  Äuc,  ble  ©tueten.  35atf  SSrunnetts 
fpr Ingen  ber  ?Wünd)ner  9)?e£ger  fiel)  11.  £&.  @.  661.  sind)  In 
diofenbelm  war  big  1793  bepm  ^revfprecbcn  ber  «JJ?e&gerlel)rllnge  baö 
Ußafferfprlngen  übtld).  @tn»aä  &bnlld)e$  fommt  nad)  SBelftmann 
(@ebtd)te  ».  1803»  p.  136)  and)  In  9J?unberflngen  am  9(fd>ermlttn>od> 
vor.  35le  In  meiner  acabem.  Olebe:  „3J?ünd>en  1597-1403"  @.  36 
geäußerte  SBermuttmng  bdtte  für  fid),  bajj  aud)  In  Nürnberg  Gart  IV. 
ber  treugebliebcnen  9J?eftgerjunft  ble  ftrepbelt  bei  ©efeembarts 
laufend  In  ber  gajjnadjt  verlieben.  35raub  II.  60.  35er 
Springer,  a)  »vle  l)d)b.  b)  2ltt  Wefeln,  „compedes,  pedicae." 
Voc.  v.  uns.  glferne  ©fange  mit  vier  ©djeHen.  Cod.  crim. 
Max.  I.  c.  4.  §.  l.  c)  2(rt  glfd)jeug.  „25lea>ell  fotd)  ftlfdtfn  mit 
ben  Ofollen  unb  Springer  bem  ©ee  grof?  nadrtbatlllg."  MB.  VIII.  ' 
351  ad  1520.  d)  (Jj>äl.)  ba$  Im  ebmallgen  Nürnberger  öiugtfamt 
befinblidje,  alle  J?anbiverf£orbnungen  entftattenbe,  über  30  <pfunb 
fd)tvere  23ud?.  (dtwa  jmtdcbft  com  Oieglfter  snm  2luffud)en  iebeö 
clnjelnen  fünfte*,  uni  mit  Oienner  vergleichbar V).  3«  ©lber'3 
Gcmma  gemra.  {ft  ©prlnger  ein  2Öelbcrflelb,  ciclas.  fprlngr 
giftig,  adj.,  fe&r  entrüjtet,  jornig.  35er  Spring-Ginkas,  ©prlng- 
Intffelb.  25er  «rfprlng,  noefc,  in  frdnflfdjen  Ortsnamen  jtatt 
Urfprung.  (21.  @p.  urfprlng,  fons,  caput  fluminis).  35er 
©prung,  a)  wie  f?d?l>-  35le  flben  ©prüng,  eine  OJrt  £anje$, 
ber  fid)  abivedjfelnb  Im  "'. ,  unb  im  "  ,  SCact  bewegt  —  nacb,  ber 
SBelfe : 

„Machts  mac  auf  di  fibm  Sprung 

Mir  und  meinoc  Schwarz'n. 

Hat  de  Narrin  's  Hemad  vo'brennt 

Hint'n  bey  doc  Farz/n." 

,,ürey  ledocne  Strumpf, 

Und  zwe    daV.ua  geit  fümf. 

MeT  Vädar  is  o"  Karfnmacha', 

Macht  nicks  als  lauta'  Trumpf." 
3n  Sßud?er«i  23orfplcl  3ur  «pafftorrfaction  tanjen  bie  fieben  £obfünben 
ble  fieben  ©prüng. 

„35rum  nim  ld>  a  jungä  frlfd)  5Dlng, 

Unb  mad)  Ijalt  mit  ll)r  bk  fieben  ©prüng."  Wau. 
©turnt. 

„3lm  Jpocfoeltfelte 

35a  tanjt  er  brev  ehrbare  £dnj, 

35er  ©prüng  c  bann  fieben  In  golbgelber  2ße|Te." 
SBelftmann'S  £ob  bei  Wunbertlngcre.  3n  ber  i.D.  v.  lßio.  V.  SB. 
4.  Sttr.  5.  3lrt.  „Ift  ben  SBetböperfonen  füran  bat  fpr Ingen  ver= 
bptten."  (cf.  d.  @p.  einen  Oieten  fp ringen  ftatt  tanjen). 
©prüng  madjen,  ttwai  gegen  ble  Drbnung,  Erwartung  vor- 
nehmen,   b)  Urfprung,  auett.    35er  ö?egen  =  ©prung,  Urfprung 


592    @prin£  ©prat^  (Spreng  ©prin^  ©prov  &pxei$ 

Ui  Olegenfluffetf.  c)  (2Jfd)affenb.)  iKep^.  Der  ginfprung, 
.  mentagra.  Der  SluSfprung  (Äolbecf),  ülugfcblag,  .Rrä&e. 
Da6  Voc.  ».  1482  l)at  „efpria.  ober  netip ,  bürrer  ©rlnbt." 
3m  Cgm.  722.  f.  63  ein  Heilmittel  „rolber  ben  ortfpruug." 
Der  Urfprung,  a)  wie  &*b.  b)  ö.ueEe,  ^a*.  „Der  Urfprung 
ju  9terofarn,  bcr  auä  bem  ©oftfjau^aigen  entfpringt."  ^1».  III.  210. 

„Urfpt'ling,  amnis."     Voc.  ».  1429. 

Die  ©prinfel  unter  ben  2iugen  (©ommerfpvoiien?).  Cgm.  720. 
foi.  48.    ©ie&  ©pracf  ©.  589. 

Der  ©  p  r  a  n  j ,  baä  fplltterid>te ,  feftförmtge  Cfnbe  elueä  Siaum- 
fiammetf,  an  welcbcm  er  von  feinem  ©toefe  abgeljauen  ift  (©cfcrot, 
©cr/arm).  ©aljb.  $orfb£rb.  75.  97?lt  ©piß  unb  ©  p  r  a  n  j  muü 
ein  ©cbeft  fo  unb  fo  t>lel  ©d)nl)  lang  fenn.  ©rimm  II.  216  giti 
ein  alteret  ©prang,  fissura,  rooju  bat  fdnueij.  ber  ©pränje'' 
©priejjel,  ben  ©rimm  ibid.  @prfnje>  fiimmt.    ©leb  b.  f. 

fprenjetl,     a)    fprettgen    (fOTOOl    disrumpere    al*    spargerc, 
ailspergere. 

„Wüd)  ire  (ber  Sßelber)  t>aubter  fein  geplilenftt, 

9J?ft  f rautern,  taub  unb  grag  getrennt, 

911$  l)et  aln  tue  barein  gefprenfir."  Cgm.  291.  f.  71. 
,,©pren$en  ober  regen,  imber."  Cgm.  690.  f.  100.  h)  aufpufeeu- 
aleren,  fcfcmütfen.  Striftan  24.  25.  so:  „©ertleln  mtt  tjubfeben  pluut^ 
lein  gefloriert  unb  fo  man*erlaw  gefprenejet,  burd)fIod?ten  unb 
burdtfrenjet."  „Damad)  man  in  (Sljrlfium)  mortlid)  auf)  fprcncjr 
mit  atnem  franj  mit  fd)arfen  born."  Cgm.  714.  fol.  1.  283.  ^8er> 
©falber  ifl  fpranje«'  Od)  fpreijen,  efnf>erftoljferen,  „Altern 
begnügen  fid)  mit  einer  ungefdjmacfcen  SBafferfuppen ,  bamit  ffe 
Ibjen  Ätnbern  ju  einem  ©ptanjflalb  etlid)  ©ulben  erfparen." 
<p.  ©analer  53.  cf.  SSenecfe'tf  9citl)art  ©.  siu.  359.  350  Dorf^ 
fprens,  ©prenjeler. 
Der  ©prtnj,  a)  fdmetl  aufgeftbüffener  junger  9J?enfd);  ober  bergl- 
<Pfi<wje.  Der  Sprinz-Ginlo-l,  ©pringfnöfelb.  b)  ©prluj,  ©prin- 
jel,  fleine  3lrt  Ralfen,  falco  niäus,  „muscetus."  Vor.  0.  161S. 
„einem  pawrn  umb  III  ©prlufcl  12  dn."  föedmung  ».  1392. 
sreib.  ©amml.  II.  119.  0)  eommerfprope.  „Die  ©prtnjlefn 
an  bem  antlicj."  Cgm.  753.  f.  109.  Der  ©prfnjliug  wirb  im 
Voc.   \>.  1618    burd)    percus,    fringillarius    (alfo    IVOl   lVflg   ©prinj) 

erflart.    2tfe»  Jpeuman  opusc  t?94  ifl  ber  ©prinjltng  ein  $if#, 
rool  Jpoferä  ©prenjltng,  junger  2lfd>,  salmo  tliymalius. 

fpror,   fiel)  fprö. 

fpreijen,  a)  (JranEen)  fprengen,  in  gefirccftfni  ©alopp  reiten, 
b)  (d.  ©p.  unb  fd?n>elj.)  fprengen,  fprlfmi.  (Da^  ^uge)  fpteij 
(fptlßte,   fu&r  i^m  auö  bem  Äopfe),    «Wnnolteb  XLVIII.     (9Srgl. 

reiben 


@preiß  6'pmif;  ©yvieg  (Spwfl  @J«wt  ©pvait    595 

reiben  unb  ri&en,  fdjleljien  unb  f*Ußen,  febmefpen  unb 
fcbmfften). 

fprctpetlt,  a)  fpalfCII,  fplittcrn.  (Ü6er  ineidere,  inspicare 
fares,  Virgil.  Eclog.  8.  29,  Georg.  I.  292,  fie&t  fprtjrtUn). 
b)  mittel^  Splitter  andfpanneu.  c)  ($r«nfen)  galoppieren.  35er 
®p  reffe  fr  ber  Spreitleu,  i)  6olj,  lvelcbeä  blent,  um  ctsoaß 
«uöelnanber  31t  fperren;  Sproffe  an  einer  fetter,  Spancben,  womit 
•^efUigcl  snm  traten  au^efpannt  wirb.  2)  Jpolj,  roelcbeg  gefpalteu 
l|T,  Scbefttben,  Splitter.  Span-SpreljJel  (Obrm.),  Sd)ett#cu 
&u  Spänen  (fon(t  Spä"-Scheidi).  „Äaufte  9uign(Un  J)oIj,  (teilten  fi* 
bie  Ataber  in  bie  9?eil)e  »mb  banblangten  einanber  ble  Sprefffeln." 
8t.  \>?agef.  Sld)  einen  Sprlpel  eins  leben,  einen  Splitter 
eingeben,  „(^urtelfraut  übergelegt,  jen*t  ble  Spreupen  anS  " 
Dr.  9)?lnberer.    3)  langer  magerer  Wenfcb.    «Urgl.  b.  f. 

(preufleu  (con.llt.  fpreupet  unb,  rool  nad)  ©ramm.  §.  950,  fprlp- 
pariic!  gefpreujit  uni  gefprifjen),  watf  fpreujeu.  Sid> 
fpreupen  gegen  ober  über  etwa*,  fid?  fperren,  entgegenftrebeu, 
„Sarauf  er  fid)  au  jtvo  "Burjlen,  fo  autf  bem  Seifen  giengen,  efnge= 
bengt,  mit  beit  .Knien  ungefpriffen  unb  in  Qlnruetfuug  @otte$  brep 
Stunb  barau  gegangen."  „Die  aiugcn  waren  weit  aufgefprfffen," 
,,®afceii  ilime  bureb  aufgefprlf  fenen  Wunb  einen  fcbweblfdienftrunf," 
Qllt-Ottinger  J>i|l>irie  v.  1718.    Siel»  fprüjjcn  unb  fpreifietu. 

[priesen  (rpriaff-n,  cond'.  rpriolTad  unb  fpruff,  partic.  gefprofien), 
wie  b*b.  (ein  altetf  fpriojun,  fpri-j,  fprujun,  gifprojan 
I>arf  woi  vorautfgefef-t  werben),  d  acf  p  r  1  a  fr-  n  ,  entfptlngen. 
Hints'n  GäVeridl  <1  a '  fpr  i  a  ff t  d-  Ii'o',  hinter  beut  Jtarwenbel- 
geblrg  entfpvingt  bie  3far.  „98pw  wan  bie  warm  pab  eufprleflen." 
Cgm.  j$z\  f.  2.  „Saä  fein  lernung  an  ber  graweu  erfproffen  bet" 
(VrfprfefUid),  fruchtbar  gewefen).  Cgm.  mu.  fol.  49.  fprof  en, 
wie  bd>b.  erfpropen  (wol  etgentlld?  e  r  f  p  r  0  fi  e  n ,  crfpriefjen 
macben).  „®ott  crfprojit  ben  Mangel  in  tbewrer  ^eit,  bat  wir 
auöfommcn."  Seb.  $ranf  Sp.2B.  387,  35er  Sproß,  Sprüfi, 
Sprudel,  Sprüfillng,  roatf  Sprojje,  Spropling.  5ßrgl.  fpreujen 
unb  (prüften. 

fprüpen  (OlfdjatTenb.),  (lägen.  35icSprüfi/  Stü^balfen.  Sfe& 
fpr  euj  cn. 

Sprühet,  ft'eb  fprtepen  unb  »rgl.  Spreißel. 


fpratteln,  auspfeifen,  autffperren.  T>ai  («efprättei,  bat  Qfufc 
gefpreitete,  Ht  \qa$  fieb  wulftfg  auöeinanberfperrt,  au<Jbeönt. 

fpratten  (Xpr'aatt'n) ,  wie  l)d>b.  (pfeifen  (a.  Sp.  (preitan,  praet. 
fpreitta).  Här  fpraott-n,  ftlacbtf  jum  Diofleu  ausbreiten.  2)a^ 
©praltgarn  ober  biefe  ©am,  3irt  Sifrimeft'  verboten  In  ber  2.0. 
v.  1616,  f.  644.  jDfefe  $orm  gebort  rool,  rtad)  Öramm.  §.  956.  VIV 
jn  folgenbem  veralteten  2lKautwb. 

ecSmcDev'*  9)tJi»cv|fcf)^?Görterf'iicf),  III.  2fe.  ty  p- 


594        ©pteit    @pvon>     ©prafc  —  ©ptufj 

fptCltCH,  I).  I).  f»riten  (diffundere  gl.  i.  752). 

//©perUc&en,  biu  melfterllcbe  luarn  gelitten, 

lvot  geroorbt  tmb  unberfprften."    Jpelnricbtf  Sfcriftan  884. 

53t'gl.  fpreijien  unb  fpt eisen. 
Der  @pr  eitel  (Spreidl,  Sproi'l,  SpWil),  ber  ©plitter,  ba$ 

Spanien,    fpreftcln,  mittel  ©plitter  au^einanberfperren,  fpan- 

nen  ober  jufammen&eften. 

fpr&roeln,  fprobe  tbnn  im  Ulfen,  »venig  ober  langfam  ejfen;  in 
5orm  eineS  feinen  (Stautet  regnen,    ©ieb  fpro  ®.  5.84, 

fpraßen,  fpraßeln,  fprüöen,  fpringen;  fprt^en.  „Unb  tbeten 
geroer  von  ju  fpraßen."  „'OTccbt  bir  t>or  leib  bein  Jperö  jcr= 
fpraßen."  S?.  @a<b£.  Die  fteber  fpraßelt  (im  Schreiben), 
(cf.  Gl.  i.  1217  fprajalon,  fonft  fpratalon,  p'Äpitare). 
Der  ©präßel  (9?ptfd).),  auffabrenber,  ungeftümer,  rounberlldjer 
Stfenfd). 

fpteijen  (granFen),  fpreiten.    5>rgl.  b.  f. 

fpreujen  (ipreitz'n,  vrgl-  fpreufjen),  jteÜf  macben,  ragen  macben, 
flammen,  fraßen  (a.  ©p.  f  prluj  au,  pra'et.  fprlujta,  fuleire, 
stinare,  niti).  öi.^x. :  ,,©id>  fpreujen  rote  ber  Jpafpet  im  ©acf." 
(Sinen  SSaum,  eine  Walter  fpreujen,  unterftußen.  ©ld)  ein= 
fpreujen,  fid)  anjldmmen.  Die  2lrme  ein fpreujen,  bie  Jpdnbe 
in  bie  Mftc  flammen.  Die  ©ad),  bie  ültbelt  je.  fpreujt  fid), 
fpreujt  fid?  ein,  fofiet  2lnflrcngung.  gefpreujt,  fpreuß^d, 
fleif,  affectiert,  gropt^uerifefc.  Der  ©preujer,  a)  <pral)lcr,  ©rof5= 
tbuer.  l>)  roaS  bie  ©preujett.  Die  ©preujen,  bie  ©ta^e, 
baä  ©trebebolj  (a.  ©p.  fprluja).  Der  ©prcujbogcn  in  ber 
SBanrnnfl. 

f  p  r  l  ß  c  n ,  rote  t)d)t>.  (urgl.  fpraßen,  fprüljen,  fpreiten, 
fprenjen  unb  fpr engen).  Die  @prf§en,  bdjb.  ©priße 
(a,  ©p.  fptljja,  aber  Dlur.  III.  149  and)  fprujje). 

fproßen  (rool  mit  fpreujen  »erroanbt). 

„3a  fproj  nur  einer,  £uifel£boan, 
97?fcr  roolln  bir*?  fdjen  brabnen."    Durolerlteb  im  gran= 
jofenrummel  17.96. 

fprußen,  a)  (d.  ©p.)  fprojJCR.  Cgmi  289.  fol.  122.  123.  b)  (Jrjfr.) 
roatf  fprißen.  Die  ©  p  r  ü  ß  e  n ,  jnuge<?  aufp.efcbojfenetf  9)?dbcben. 
c)  (J?fr.)  roatf  fpreujen.  f prüfen  (fpritzs",  febrodb.),  fleif  auf- 
gerfebtet  fetm.  Die  ©  p  r  ü  ß  b  ü  d)  f  e  n ,  fleif  elnbcrftotjiercnbeä 
9)?dbd)en.  fprüfjrftal  (0.2.) ,  febrojf  unb  glatt.  „Kl~  houh  auffi 
gitigng  an  0"  fprizhäle  Wand"  (gele'roanb).  Der  ©pruß, 
9?ümb.  9i.3l.  einen  ©pruj  baten,  gefprujt  fepn,  nidjt 
reebt  be»  £roiT  feint. 


<5ta        ©tau        @te  595 

581  fc*  unfc   ttiersicjfte   ofcer   ©ta*   k. 
3lbtl)etlutt<j. 

ft  a  =  n  ,   (fei)  ft  e  *  n. 

ftduen,  (lauen,  a)  (tvfe  bod)  =  unb  nieberb.)  fteljen  ma«ten,  inhibere, 
cohibere,  junddjft  in  2ßejug  auf  flfepenbeö  2Baffer,  e$  flauen, 
auffeauen.  b)  früher  von  allgemeinerer  SBebeutnng.  „ülbrabam 
nam  i>&$  fruert  unb  fivang  zi  auf  In  ble  luft,  bo  tvaä  ber  engel 
gotteS  öle,  unb  flauet  im  unb  roert  im."  fcgnt.  749  fol.  163. 
„Corripit,   begripfet,   fron? ct."    Cgm.  it.  fol.   138.    $£  9510. 

„StOUta,  inerepavit"  (ventum,  sc.  inliibuit'.  SJTRone1*  IllttJ.  1855.  87. 

c)  fteben  machen,  flellen,  ftüßen,  ftcmmen.    Seit  Htm  auf  ben  fcifcb 
flauen  (liaio").    <Bid>  ä'm  Til'ch  ciniftaiD",  mit  aufgeftüßten  (Ell- 
bogen bfnfeßen.    »Sieb  (taudjen  unb  vrgl.  ft  euren, 
fle.-tt  (fte~,  o.pf.  ftei",  fcfetvdb.  flan,  l'au   unb  fiando'),  condit.  fteet, 

ftuenb,  flüenb  unb  ftdnb,  panic.  geftanben  (fteb  ©ramm.  §.  952), 
roie  [)d)b.  jteljc»  (a.  5p.  ftun,  flen  unb  flanban,  praet.  ftuonb, 
partic.  glftanban).  3u  neutraler  SBcbcutung  rofrb  fciefeg  23erb 
Im  ©faleft  immer  nur  mit  fepn  conftruiert.  es  ]ntb  burcbgefjenbö 
bie  ^bteitungeformen  von  flanben  ju  vergleichen. 

€in  geftanben  er  3)?anu,  geftanbeneg  2ilter,  mittleres  5llter,  ali 
©egenfaß  betf  ittgenblidjern.  ';,(£$  ft e t  nidjt  vmb  uni  lernte  atäjmnb 
baä  geflutet  vnb  t>mb  bie  tier,  ftfd)  unb  wurm/'  Cgm.  052.  f.  77 
(c«t  vergalt  ftdj  mit  un6  nlcfct  rufe  mit  ben  Saferen),  vrgl.  ttmftanb. 
„2Baj.  im  baj  rint  ftee,"  für  roie  viel  eö  fbm  verfeßt,  verpfdnbet 
fcp.  Cgm.  27.  9Irt.  in.  „3  n  wem  (worin)  ber  reefct  cbriitlid)  glaub 
ftelje"  (befreie).  2Ivcat  Gljr.  272.  eilfptifdje  01.3t.:  55ocf  flen, 
mit  feinem  Diucfen  einem  2lnbern  jum  emporftelgen  bleuen.  95org 
flen,  gut  fleben  oU  ^ür^e.  Äratjj  flen,  2irt  .ftlnbtrfptel  mit  bem 
Sali,  ©fragen  flen,  auf  ben  ©fragen  ober  ber  @*anbbul)ne, 
@pel)  flen,  auf  ber  Sauer  (leben.  ®o  aud?  im  .ftetb.  ©evatter  ft., 
«Hebe  ft.,  ©djtlbtvad)  ft.  rc.  ftdn,  flen  je  frdme,  je  marfte, 
je  tifebe  ic.  (d.  ©p.),  feil  l)aben  in  einem  2abcn,  an  einer  33ube, 
einem  Sttfcbe  ic.  2iug*b.  ©tMb.  Jtb.  32.  flen  ju  einem  in  bat 
Oiecbt,  ober  mit  bem  Oiecbten  (d.  6p.),  iljn  vor  Oeticbt  vets 
treten,  tljm  bcöfteljcn.  Lettin,  ajnisc.  91.  92.  93.  „ej  mag  ein 
berr  ober  ein  gewaltiger  amptman  svol  jtv  feinem  mann  flen  in  baj 
reebt,  unb  mag  im  bee>  regten  Ijeiffen  vnb  fol  ber  man  füll  froefgen." 
Cgm.  27.  2lrt.  116  unb  131.  flen  an  ein  ©üet,  d  antreten, 
bavon  SKefif?  nebmen.  5>?anbat  v.  1651.  ft  c u  einem  an  ober  In 
bie  jpanb  (von  Sittgen,  bie  man  taufen  will),  gelegen  ober  roie 
gerufen  tommcu,  fe&r  woblfeil  fetm.  „Tut*  Ijat  tdj  getauft,  nid)t, 
tvell  feb  eti  braudje,  fonbern  tveil  ei  mir  gerab  in  bie^anb  ge= 
flanben  ift:."    „filfö,  fo  in  ber  ©üj?  in  bie  ©rueben  (neben  ben 

y?  2 


596  ©te 

Jffcbbdcben)  geftanben  (geraten)  fefnb."  2.0.  v.  1553.  Toi.  151. 
ften  von  einem  ©uet,  etf  verlajfen,  baoon  abtreten,  ften  von 
bem  <pferb,  bem  SSett  ic.'f  abliefen,  aufheften.  Voc.  v.  igis. 
Cgm.  58i.  f.  7.  «Orgl.  ab:,  an?,  auf-,  aurf-,  e f n ^ fl e n  mit 
bem  begriff  treten,  geben. 

abften  (ä'ft<T),  rofe  i)d>b.  „ab Hin  »cm  diojj,"  abileigen.  „unab= 
geftanben  aus  bem  Stegreif,"  ex  improviso.  jpunb@tmb.  Hl.  729. 
abften  vom  Slenft.  35er  abgeftanbene  «ßewalter  ic,  ber  aus 
bem  2lmt  getretene.  Sie  Jpacf  ft et  ab  (O.g.),  bie  Slrt  verliert  bie 
@dmelbe.  Sem  ftet  baß  ©cblüet  ab,  fagt  ber  gemeine  Wann 
von  einem,  ber  mit  bem  ©corbut  behaftet,  abften  einem  ben  2Beg, 
it)n  auf  bem  2Beg,  ben  er  fommen  foll,  erroarten.  an  ften  (alte*), 

n>le  befcb.  Sie  Wagb  ift  geilern  angeflanben  (in  ben  Slenft  ge? 
treten).  „2öenn  ein  Surft  abgieng  unb  ein  neuer  anftuenb." 
#».  <5t)r.  356.  au  ften  einen  um  ettvas,  iljn  barum  a)  jur  Oicbe 
(teilen,  b)  angeben,  bitten.  3*  bin  um  ©elb  angeftanben 
roorben.  anfien  auf  fo  unb  fo  vll  (©elbeö  ic),  bcäbalb  in  «Ber? 
lcgent)elt  feim,  ein  Siebenten  tragen.  an  ften  (von  9J?anu«voin, 
bppoforißif*,  für  yfiTeu.    $3rgl.  ftallen.  auf  ften  (Ob.-3ft»r), 

ff*  auf  einen  Slop  begeben,  um  barauf  ju  fahren,  auf  ften  auf  fo 
unb  fo  vll  (©elbeß),  beöljalb  verlegen  feiui,  Scbtvlerfgfelten  macben. 
„<£i  folle  attcb  fain  banfctvercfeöfuecbt  feinem  W  äfft  er  on  gegrünbt 
urfad)en  vnb  roiber  banbtvercbsgivonbait  aufffteen."  £.£>.  v.  1553. 
f.  129.  aus  ften,  a)  aus  bem  Slenft  treten.    1»)  fieb.  ojfentltd' 

»robuclereu,  wie  ebmaltf  bie  öuacffalber  auf  ^abrmdrften  unb  brgl. 
„Sflodjtö  aber  fagen  n>a$  ibr  ivollt,  ber  «portluucula  l|t  nimmer  « 
Jpalb  von  bem,  tvaö  er  mar,  well  noeb  bie  Griten  baben  ausfielen 
unb  Aomoblen  agieren  borfen.  ©eltbem  ber  Jpanenwrlr  nimmer 
ausfteljt,  fallt  ber  <porttuncula."   ?)ortfuuc.:93ü*l.  66. 

„©clbft  beß  9?acbbarö  ©«jtwtttW  9#»l), 

©er  vorbem  In  fremben  £anben 

2lls  ein  Soctor  auggeftanben, 

2Öar  vergebend  bei)  bem  «Biet)."  ©eUert'*  <pb«lar. 
„deinem  2lrjt,  ücultften,  23rucf)fcl)netber,  2Balbmann  roirb  auficr 
ben  3al)rmdrftcn  mit  ober  ebne  ©aufelei)  au*aujteben  geftattet." 
©Irjb.  SSerorb.  v.  1745.  SSeftenrieber  (Briefe  baver.  Senfart  unb 
(Sitten  57)  fagt  von  einem  «prebtger:  „vor  bem  «Bolfe  ausfte&en 
unb  über  baß  Seben  eine«  Surften  fpreetjen."  b  e  fr  e  u  (bße"), 

a)  ftill  ftcljen,  lieben  bleiben,  fteefen  bleiben.  ,,Sie  «Wut,  bie  Ur, 
ber  Qßagen  bellet;  ba*  «JJraut  befte't  tbme  Bit;  In  ber  prebfg  ivar 
er  nie  beftanben."    „befreit,  baerere,  jnieifeln."    Voc.  o.  1618. 

b)  (»on  fetten,   öltg  =  flüffigen  Singen)  ftoefen,   bitf,   fejt  roerbeu. 

c)  (<$.  @p.)  bleiben;  be»  Oiect)nungen  übrig  bleiben,  reftleren.  ,,©o 
n»il  ld)  t)ie  beftan."  tyitrotf  3315.  „eine«  gegen  bem  anbern  auf? 
gebebt  unb  abgejogen,  bannoa)  beftunb  ber  ©teuer  97  <pfb,  ic," 


©te  597 

(war  an  ©teuer  nod)  übrig).  Ar.  £&M.  II.  149.  „gtnne&meti  unb 
ausgeben  gegen  cfnanber  aufgebebt,  fo  beftebt  meinem  £errn  nod> 
übrige«  40S1  ©ulben."  31.  a.  £>.  VII.  -168.  „Summa  alle«  ©tenets 
gelbe«,  fo  unferm  gn.  Jpcrrn  über  bic  obgcmeltte  2lu«gab  unb  2tbjug 
beftanben  ift."  ibid.  157.  2)abct  ba«  nod)  unb  aud>  im  J&oc&b. 
ubtfd)e  Subst.  ber  SSeftanb,  SKeft,  Überfcbnfj  nad>  Slbjug  beffen, 
wai  abjujieben  war.  „SaffasSSeftanb."  d)  gelten,  in  2Bcrtl) 
fteben.  „2Öic  bie  Nürnberger  Wäret  3U  Qlugfpurg  befiat."  Cgm.  178. 
3n  ©unft  (leben  ober  bleiben.  De  tragt  iora'  Frau  älls  /.ua,  das 
f-  bftet  bey  ior.  e)  beften  ein  Sing,  urfpr.  eine«  SMnge«, 
e«  gefteben,  nid;t  abldugnen,  gteidjfam:  babe»  bleiben.  9?.  ift  bc« 
niefct  beftanben  (bat  e«  nlcbt  geftanben).   Dr.  (gee  v.  1542. 

„Er  häd.  niclis  bftan'o". 

Bfte  -s  na",  I  hilf  do'  nacho*  laugngaV 

„ö&ne  feine  tyxoU  fett  man  bem  (Jrbrecbter  weber  Crbrecbt  no* 
tu  ritte  stnlcitb,  fonbern  allein  §re»ftlft  auf  feinem  @ut  befteben" 
(jugefteben).  Utbargcbraud)  p.  59.  elnbeften  (erMe"),  einge- 
geben. 0  beften  einen  (ä.  ©p.),  it)rt  angeben,  anfallen,  ex- 
(iperc.  „2)er  junger  befluonb  in."  23ud>  ber  2Bei«b-  foJ-  42. 
,,£>b  liebe  aneb  fi'c  beftdt  -fo  mid;  fenbc  not  beftdt/'  SBaltber  99.116. 
„2Ber  ein  bu«  uff  ein  bofe  gruntfeften  buwet,  baj  nimmt  fdjier  ein 
rnbc,  ob  ej  ein  groj  lvlnt  beftet  ober  ciu  regen  ober  ein  güfe." 
*r.  58ct^t0lt  251.  „Sie  (nupta)  folt  in  (maritum)  mit  bem  leib 
Uftatt,  fo  oft  unb  bice  in  ber  lu(l  übertraft."  ftrauenfplegcl.  58c» 
Ortolp^  öeijjt  c«:  eine  ©ud)f,  Äranfbeft  befteet  mir  (ftatt  midj). 
g)  beften  ein  ©uet  ic,  e«  al«  Wietber,  ^debter  antreten,  über- 
i  einten.  „Äefn  Beamter  foU  einen  Jebenben  befteben."  Qtnfp. 
*Uerorb»o.  1618.  „(Et  bett  baö  ©uet  »on  feinem  £errn  beftanben 
auf  etlidj  3<tr/'  2.0?.  ».  1616.  f.  289.  „$6rfter,  fo  blc  SBalgftucfb 
unb  9fai«gejaib  von  unfern  Amtleuten  befteen."  ©aljb.  gorft=£>rb.  57. 
,,T>a«  ©uet  baben  wir  »on  im  beftanben/'  (Sfovon.  33eneb.b.  II.  86 
ad  1390.  3n  einer  2lnfp.  Jpanblobnocrorb.  beift  e«:  „ffienn  eine 
2Bfttwc  inner  3abt  unb  £ag  wteberum  beiratet,  beftebet  ber  neue 
Wann,  wenn  juoor  H&  Jpauptrecbt  unb  StobfalUJpanbtobn  entrichtet 
ift,  nur  mit  einem  Viertel  2Bcin;  wofern  fie  ft'd)  in  biefer 
peit  nfd^  »crbelratet,  mujj  fie  ba«  @ut  nad)  bem  SSJertb  bcjfclben 
in  ibre  Jpanb  ober  auf  ibren  üetb  befteben,  unb  einen  Seben- 
traget  ftellen  —  unb  ibr  nacbfolgenbcr  Wattn  bat  foldje«  glefd?  einem 
.ttdufer  ju  befteben/'  25er  SBefteer,  «pddjter,  Wietber.  2)a« 
58eftes&olj  (im  cbm.  Jürftentbum  ©aljb.),  ©tücf  SBatb,  jum  SBeften 
ber  ©alfne,  an  23ürger  vom  ^allein  in  fadjt  gegeben.  ®icfc  SSürger 
würben  JBeftebboljcr  genannt,  unb  genoffett  aud?  gewiffe  95orred)tc 
be»m  Saljoerfdjlei^e.  ©ieb  faljb.  ^orftorbnungen  p.  6.  7.  8.  9.  81. 
2ort  58rg.=Old?t.  p.  6iu.  £a«  58efte  =  Oicd?t,  «cfte-banblön, 
Sanbemium,  SInfabrt,  «nlait.  MB.  V.  561.  berften,  erften 


598  ©te 

(d.  6p.),  wie  bcfcb.  (mit  taatologifdKr  Dtacbbilfe),  a)  auferfte&en 
(a.  @p.  itftan,  irftanban).  2>tc  bcittr<fe=fatI)oUfcfcc  £tturgfc,  bie 
ft'cb,  wie  bcfannt,  aller  bem  profanen  gläubigen  SSolfe  »crftdnblidjen 
SlnebrucEe  fo  viel  alö  moglid)  entölt,  legt  bennod)  ibrem  <prfefier, 
ber  am  <2l)arfam£tag  vor  bem  biliar  blc  2Iuferftebmigi?ceremonic  be= 
gebt/  bie  laut  gu  intonterenben  2Bortc  in  ben  97?unb:  Qbrltfuö  Ift 
erftanben!  (£$  ft'nb  blefe  jeßt  melft  ifolfert  verballcnben  beutfd?en 
2Bortc  ber  Anfang  eincä  wellanb  vermutbltd)  von  ber  ganjen  @e- 
meinbc  aufgenommenen  unb  abgefangenen  .ftircfccnttebetf,  ivoju  jtd) 

im  Cgm.  716.  fol.  29   unb   im  Cod.  lat.  c.   germ.  66.  fol.  57    bie 

im  XV.  3al)rl).  üblfdje  9)?c(obie  ftnbef.  3m  erftgenannten  Ms.  lautet 
ber  Stert: 

„(ürifc  ift  berftanben,  iubatf  1$  bedangen, 
beg  fol  mir  alle  fro  fein,  (£rift  fol  unfer  trofl  fein." 
3n  leßterem: 

„(ührift  ift  erftanben  von  ber  marter  aller, 

be3  fdjitll  »vir  altero  fro  fein, 

dbrttf  fdjol  vnfer  trofl  fein,  ffrfolefä, 

alleluia,  alleluia,  alfeluia,  betf  fcbult  »vir  allen* 

fro  fein, 
(Ibrift  fcboll  vnfer  trojt  fein,  tirtotef*." 
'Jjrgl.  Jpofmann :  2>a6  beutfebc  äircfcenltcb.  (Sä  ivirb  jenetf  alte 
beutle  .Sirdjenlteb,  freilief)  nur  mcljr  balb  verftanben,  no*  jeßt 
von  ber  groptenibeltS  italtficrten  ©emeinbe  im  ^auptort  ber  @ette. 
Gommunt  aHiäbrlicb  angefUmmt.  b)  autffteben,  auöljaltcn.  „WaA) 
erftanbenem  Sltreft."    c)  faufllcb  an  fid>  bringen.  ©lcf>  ent= 

fte'n  eineä  £>inge$  (äi  @p.),  ei  roabrnebmen,  nterfen,  vergeben, 
„«nbenvart  al  roipli*  ere  entftanben."  Striflan. Stiturel @tropf>e  19. 
„Intelligens,  entftentcr,  vernementer/'  Cgm.  17.  f.  25.  fur= 

ften,  vor  ©erid)t  fteben.  I  by  fcho*  oft  fürgftan'o'.  (c£  „2>ie 
für  ber  ®d?rannen  ftunben."  MB.  Ü.  107).  „Die  offealfcben  er= 
fcfcinen  vnb  f  u  r  g  e  fr  a  n  b  en  fein."  Oieg.  öbron.  I-  349  ad  .1244. 
cf.  vorften.  gelten  (g&e~,  O.t),  ju  (leben  fommen,  constare, 
foftett.  '„<£&  gejleb et  mid?  einen  fcfcllling."  2lv.  @br.  336.  „Daö 
neue  Oitnfal'ber  £>onau  be»  £ber=2Ilta*  geftunb  meljr  benn  taufenb 
tyfanb  megenfpurger."  5lv.  @br.  1*8.  499. 
,,&>  bu  erbultf  ein  feilet, 

ein  ganje  ©cfcaubn  eö  blib  rool  geftebt."  £.  €acb$. 
„fthtbet  man  ein  pfinnfg*  fmein,  bat  auf  ber  penef  ligtt,  fo  muß  im 
ber  orbner  (S(eifd)beld)auer)  bat  fivein  gelten  vnb  mu*  im  bat  felb 
ftaben,  unb  einem  fein  gelt  geben,  roaö  ft  im  gefeett."  «paiTauei 
©tabt.-Ote*tb.  Ms.  „cjj  fol  aud)  ter  prufbap,  froaö  in  baj  gcflan- 
ben  ift,  baj  er  in  -£olcj  gemunnen  bat  ab  ber  prutle,  baä  fcl  er 
auf  ben  rjolcje  haben.''  (Rup.  v.  $r.  (R*tb.  2Bftr.  »tr.  VII.  103. 
„<Zi  feat  xn  Jn.  geftanben,"  Uxl  p,  1516.    ein  «ßerfdufer  bietet 


©te  599 

ctmi  um  bcu  ©elbfcgcfuljungöptcL',  b.  &.  um  fo  viel,  alÄ  e$ 
fön  fcibft  gefofret  SBetfage  |ur  Wuncbu.  polftr.  ^eifg. ».  ui.  3un.  182Ö. 
inrfren,  a)  im  ©lcicbaerHd;t  freben,  fo  nemlfd),  b«0  baß  jjüngeldjeu 
genau  in  bem  triebt,  bei  ©cbe&e,  bem  Globen  ber  QBage  fiebt. 
b)  eingeteilt,  unterbrochen    civ.i.  nberften,  a)  (von  ©peilen) 

buref)  ©tcben  erfaiten.  Eppas  ir&Vfte;  j'aff'n.  h)  (vom  ?0?c§- 
ptteficr)  jnm  mtax  treten,  um  mit  bem  fntw&o  ble  Weife  anju 
fangen.  <)  einen  (eer  ba  tauft)  ober  (5tivatf  (roaS  er  ju  faufen 
im  S8egri|T  ift)  überften,  mehr,  oW  er,  bieten.  g.Oi.  ».  16  in.  II.  $. 
ll.  BSft.  Sirr.  3.  nberften  eine  »ruef,  ©traf;  :c.,  bfe  anmittelbare 
'Muf  ficht  balten  über  Mc  bfibeij  anaeftellten  Arbeiter.  Ter  Überfreer, 
«ruef^,  @tra^,  2öcg  =  ic.  üfi'itf&tt  (jeßt  lieber  Unterauffebct, 
Malier).   Sort  2.0t".  5i7.  ümjren  einem,  iijm  von  ber  ©teile 

geben,  ausweichen.  Dem  fiel  ,-i  net  um,  bem  roefd>e  icb  aud> 
nicht  au?,  b.  b.  fd)  räume  ihm  ben  Vorrang  nfdft  ein.  ©einen 
2Borten  umfren,  fein  9Serfpred>en  nicht  galten,  mahquer  ä  sa 
parolo.  on  erlig;»'  Ma"  ft  o  t  ('«'Pn  Wortn  n<H  um.  „Die  I  f»rc«? 
jtafaqen*  umbfrerjcnb,  haben  fein  ©lud."  Jcmnb  6f.<B.  I.  19.  diu 
gefftigetf  ©efränf,  ali  3$icr,  Sßefn  uub  brgi.  flct  um,  »vetm  eS 
»ertJtrb't,  fauer  wirb.  (cfr.  Stbeiung:  ablieben),  „e$  ifl  nod)  lange 
nicit  verkauft,  ivenn  einem  ein  SPier  umfielen  rottf.  Wan  braucht 
nur  geute;  He  ei  gefchvinb  roegtrfnfen."  ^ertiunculabud-lein  106. 
tyflatijcn,  £biere  flen  um,  inbem  ft'e  unbrauchbar  werben,  jlerben. 
„2Benn  ein  alter  ©aul  umflcljt,  trägt  niemanb  gelb."  Sibcfe. 
„2Benn  ein  ©tücf  SBfelj  um  |1  e  b  t."  Sinfpad).  SSerorbu.  ».  1746. 
unterfien  fid)  efne6  Dinget,  er  unternehmen,  über  fr'd)  nehmen. 
(a:  im  guten  ©inn).  „£fb  \id>  ein  maiiter  atner  arbait  ober  gepcsvi* 
unberfteet  »nb  annimbr."  £.£>.  v.  1555.  i'.  165.  „Sßtt  weilen  uns* 
mir  allem  «Blei«  unberfleen,  ben  ftttben  ju  fuefren."  Sitten  ».  1504. 
(!) :  im  Übeln  ©inn).  „©träfe  unter  fr  anbener  SSÄfffer'&at." 
,,©o  fid)  jemanb  einer  9J?!fletf)at  m't  ctlfc^en  fcbcin!i£eu  SÖetren, 
bie  jur  «Eoilbringuns  bientid)  fevn  mögen,  u  n  t  crftel)  et,  bbäj  an 
SBottbringung  berfelbcn  verl)inbert  roirb."  ^apreutb.  ref.  peinl.  J^aW= 
©.^Drb.  2lrt.  206.  ©icb  unterfien,  aud)  wot  binterften  etroa^ 
ju  tbun,  ivie  bd>b.  Jn  ?cl"  <*•&$•  ifi  bintarftän  subirc,  lnsumere, 
suseipere  opiis,  laborem.  ,,©o  bie  £)ftem  fommen,  fo  unter- 
fieben  fid)  bie  ©diergen  ber  ©emein  (nebmen  iiie  ©emeinroeibe 
für  \ii)  in  Qlnfprui),  nnb  »erbieten  alabenn  ben  armen  acuten,  bap 
fie  anf  bicfelb  ©emeiu  nicht  treiben."  £r.  2l)bf.  Vil.  iai  ad  nzi. 
unterften  ein  3)ing  (ä.  ©p.),  H  verbinbern,  ibnt  u'vorfcmmen. 
3m  J.  14  5  3  licp  bie  25ürgcrfd;aft  von  Wüncben  „ein  fraiven-baivf' 
macben  t>en  gemafnen  ^od-terlcin,"  in  3Infet)üng/  /;baj  barburd)  vil 
übl^  an  fraivca  iv.\b  iungtffratven  unberftannben  werb^."  90fir. 
58ir.  VI.  185,  „Damit  SSerbcrben  ber  Sanben  unb  armen  Seilte 
nnbenTenbf  n  ?v?rbe,"  $\x,  ?bb(.  IV.  59,    ..Umtätt  fa'afcB  pt) 


600  ©teu  ©tab 

unterließen."  31.  a.  £>. ,JL  121,  „Damit  .ftrieg  unb  Unrat!) 
äwlfd?en  fcen  dürften  unter  (tauben  werfe*»."   31.  a.  0.  HT.  277. 

„Da  famen  ei  bic«t£>albcn, 

Unb  weitend  unberftan."    Oicltnc  v.  15(33. 
»erften  (va'ße),   a)  (von  23lut  bat>  flicht)  aufhören  jit  ftieOcn. 
Dr.  Ruberer  p.  179.  18p.    „Win  aber  bratf...  bin  ift  fumc  teju 
verftauben,"  fagt  3fot  fcrfßan  15221).    „S^ttba  6aö  fpcibcu  »er* 

(teilen,  nlm fo  verftet  cc\"    Cgm.  72,0.  f.  49.    //©cm  ble 

fpract)  verftet  unb  nlt  gereben  mag."  Cgm.  755.  f.  99.  b)  verften 
eine  tyerfon  ober  £ad)c  mit  bem  regten  (ä.  8p.),  fic  vertreten  vor 
©erlebt,  vcrtOetbigcn,  verantivorten.  „Die  «Bcrfäufer  verfpracben 
bem  Ädufer  ben  £of  ju  »erften  unb  ju  verantivorten."  jjirnglbl 
Jpalnfp.  137.  MB.  XIII.  593.  413.  415,  XV.  305.  ©fe{>  ber  $ux-- 
itanb.  c)  »erften  einem  ben  2Beg,  ft'cfe.  tym  in  ben  2öcg  ftelien; 
iljm  >pfanb  v  erften  C«L  ©p.),  il)n  felnbcrn  ein  «pfanb  ju  ncljmcn. 
„2Ücr  bem  richtet  bic  pfant  frcvenlfd?en  ver(tct  ober  wert." 
„QBeim  bem  fronpoten  baB  baw$  vnb  t>a\}  I>of  pfant  wlrt  gcivctt  ober 
verftanben."  Jpeumann  opusc.  157.  9)Mncl>n.  etbtb.  Cgm.  27. 
2lrt.  27.  29.  50.  38.  46.  58.  59.  „Verftanben  Oicdjt"  (verfagted). 
9lugeb.  Stbt.'B.  Sid)  »erften  clnetf  Dingerf  (a.  ep.),  eö  be- 

merken, meifcn,  »erflebcH.  Slpowef»  GtrlnunaUfH.  p.  144.  Dualer 
faljfc.  ebren.  119.  35ud)  ber  Oßciöl;.  v.  1485.  fol.  99.  ,/jd)  »erften 
mtd)$  wol."  QBattbce».  b.  «B.  117.  1«.  „Werftet  lud),  iatelligite." 
Cgm.  17.  f.  10.  v  er  ("tan  ben,  adjj.,  »erftänbig,  vernünftig.  „(Sin 
verftanben  man."  5Utb.  2U.  IU.  195.  „einen  weifen  »erftan ben 
man."  Cgm.  236.  f.  207.  „33erftanbcn  ijcrfjen  ift  gut  brcblgcn." 
Cgm.  il'ü.  fol.  21.  „ein  unverftanben  man"  (unverftanbig). 
©thnmB.F.  341.  „Unverftanben  tlcr,"  brutum.  Cgm. 665. f. 8. 
on  u"vo'(i  and -iis  Kind.  »orftc'n,  vor  ©citdH  ftcl)en.  <2ieb 
fürften.  jueften  einem,  a)  ibm  gcbüljrcu.    b)  itym  wlber= 

fahren,  juflejicn.  „Qi  flunb  ben  Ovemern  ein  llngiüc?  über  baä 
anber  in."  21».  G$t.  80.  „Tiaü  fovlll  SDflllloncn  jitr  Dcfcuft'on  bc$ 
^:anbä  abgeteilten  ^llfdgcltcrn,  unb  babnrd)  benen  6tenbt  -  uub 
Untertitanen  suegeftaubtner  euflerifter  s,'muiitl)."  „2ßegcn  juc. 
geftanbtncr  Unpa^llcbfcit."  üanbt.'.g  v.  1669,  p.  28.  218.  „3ft 
jljmc  ein  2öcl)tag  juegeftanten."  3itt -iMtlng.  .tpiftorie.  „Damit 
unter  &5egc  fein  Uncljr  bem  j;crrn  S&riftp  juftanbe."  Sdjcrct* 
gegen  UiMnger  1589.  p.  55.  r)  au.  784  „fluenb  Cart  SWagnutf  jn? 
bem  rcld)  (trat  e«J  an),  and?  itucnbcn  Im  all  fürften  ju  (traten 
auf  feine  Seite)/  unb  ftuenben  ab  bem  faifer  in  eenftantlnopel." 

Cgm.   7U7.  f.   252. 

Steuer,   fiel)  ©  t  c  u  r. 


Der  Stab  (Stab,  Sta'),  Dlm.  ©tdbleln  (Siäbl,  Stabol),  »vle  t)d?fe. 
(a.  Sp.  ftap,  ftabc*).    Der  6tab  an  ber  Drlftfjcl,  an  ber  Oiieb- 


(Stab  601 

fc au  ic,  ber  €tlct.  3u  meiern  ©egenben  l(t  ber  Stab  cht  afiap 
fut  S*nittwaaren,  ja  bic  eile  fclbjt/  alö  2Ber,fy$«g,  f/cif;t  tcr  ei= 
lenflab,  eitflab.  2tn  ber  Db.=3far  wirb  bic  nur  "",,  baper.  (Ellen 
breite  Scfttroanb  (b<xö  Sdjmaltue*)  na*  ©täben  gerne  jFcn,  wo; 
von  eö  beim  au*  Stäbltuach  genannt  wirb,  ptpceu  fot*e  Stabe 
geben  watf  bafelbft  ^n  Ell  fyetjjt.  pwo  eilen  ©  table  in  tue  d> 
ftnb  alfo  1  gewol)nll*c  baper.  eilen  Setnwanb  von  5 \  SBrcltc.  2)cr 
Stab,  alt  StnuHtb  rl*tcrti*er  ©ewatt  f*cint  ne*  im  isten  3al>vl). 
von  ben  üii*tcrn,  wenn  ftc  iu  @cri*t  fafsen,  in  natura  gefüllt 
worben  311  feint.  23rgt.  ©rimm'tf  J)ie*ttfaltcrtp.  S.  761.  „3lfd  i* 
an  offner  @*ranen  mit  gewaltigen  Stab  fafi  su  9ic*tcn.'; 
MB.  IL  p.  102  ad  1466/  p.  96.  77.  „Wieweit  id;  fdp  unb  Stab 
beä  @rri*ttf  in  ber  Jßanp  biet."  Ibid.  p.  GS.  97  ad  1475.  eben= 
bafclbfl  p-  97  ad  1475  fertigt  unb  übergibt  eine  @&efrau  na*  5ib- 
lefung  etneö  Übcrgabäbrtefe*  all  ipr  £ab  unb  @ut  iprem  Spanne 
„mit  ©cr^tä&anb,"  inbem  fte  c£  iljm  an  bem  Stab  auf-- 
gibt,  bet  Oii*ter  cö  an  bem  Stab  aufnimt  unb  e$  bem 
Zantic  „über  offne  S*raucn  mit  bem  Stab  cinant-- 
würfet."  25ie  wirflt*e  (Einantwortung  na*  blcfer  finnbllblt*en 
acfd;al)  bur*  ben  2lmtmanu  ober  @eri*t«$b[ener.  cfr.  MB.  II.  78, 
V.  267.  2lu*  bic  ©crt*t$biencr  füllten  ipren  Stab.  „Unb  bie 
fronvoten  follen  ber  fäcj  pflegen,  wer  pufiwirbig  wlrt,  ber  gel« 
bem  fronpoten  Xll  dn.,  unb  ob  bic  fronboten  bat  überleben,  fo 
muffen  fp  ben  (lab  ligen  laden  bünij  an  ber  burger  bulbc."  SDJundmet 

JUamet-örb.  Cgm.  544.  fol.  52  P.  14(35,  unb  Cgm.  290.  fol.  85. 
Jpcurjuttg  wirb  unter  Stab  tai  ma$  er  fitinbflblicl)  bejehijnetr, 
nemlid)  bic  ©etUbttfbarlcit  ober  3uriöbiction  felbft  verrtanben  (prgl. 
Sprenget).  So  ben  Jpofe:  ber  ö&etfrs$ofmetfter  =  @tab, 
0  b  e  r  ft  =  S  a  m  m  e  r  c  r  --  <5  t  a  b ,  0  b  c  r  fl =  W  a  r  f  *  a  1 1  ■-  S  t  a  b, 
i:bcr|l;@tallmei|ter--Stab.  3)cr  Stab  einer  Sltmec,  einetf 
ftiegimentd...  ©atf  faljb.  <pflcggerl*t  2Berfen  war  in  5  Stabe 
pbet  S  *  r  a  n  n  e  n  abgeheilt.  J^übner  413.  2>ai  S  t  a  b  g  c  r  i  *  1 
wirb  im  Olcl*crt$l)ofcr  Salbu*  v.  1541  jwif*en  ber  ©*  ranne 
unb  bem  Jpal6gerl*t  aufgeführt;  prgl.  ^altatttf.  2)cr  Stdblcr, 
ber  bco  <proeefftoneii  bot  Stab  vorträgt.  Stdblcr,  mit  Stangen 
bepm  £untier  su  Bamberg  aufgcftellt.  Cgm.  <jgi.  fol.  121.  2)te 
State  CDlnfeßbübt,  9i6rcilngen),  iäl)rli*cä  gruldingefejr  ber  S*ul= 
ftnber.  ©leb  \  irgatum  I.  &&.  S.  655, 11.  80.  107  unb  ei)ri|lopl)  Sdjntlb 
(«twdb.  2Brtb*.  Qlrtifet  Oiutbenfcfl.  ©rimm  Sttptpot.  p.  441.  144. 
Set  Staboguckar,  Qlrt  ^wdcrwerf.  2)cr  58ued)(iabcn 

(BuoTtäbm,  Buo'iiam,  Buoltom),  tvlc  b*b.  23u*fiabe  (4.  unb  a.  €p. 
bnol)dab,  gen.  ftabcä,  Cgm.  718.  fol.  1  bic  bu*ftcb,  plur..; 
bc*  mitunter  au*  ber  b^fiabe,  be^  b=iUoen).  „2Bic  ber  «puc*-: 
(laben  mit  fi*  bringt."  £btg.  p.  1612.  \>.  351.  „2)cr  funtagpu*. 
ftam."   Cgm.  738,  f.  2,  9  (p.  1476).    <£i  ifl  ju  bemetfcn,  t>a$  in 


602  &tob  ©taub 

mandjen  Gosiipofttiö  ber  a.  @p.  frap  eine  ganj  abftracte  93ebc»iung 

I>at ,    ?,•  2}.    mogftap    aecusatio  ,    aulbarflap    contrnversia, 

«(tfrtc^f.  e oft af  jus jurandum.  »Brgf.  fr a ben  einen  (Stb.  „3acob$; 
(lab,  barin  ein  fcfcwert  verborgen,  dolon."  Vor.  v.  16  is.  Sonft 
fft  froertftab  in  ber  d.  ©f.  mucro,  jtabfwert  sica. 

fta  ben  einen  *JUb,  ble  (ribeflformei  «rticulicreu,  amifprecbe:«, 
vorfpreeben,  was*  urfpr.  wol  unter  33erül>ruHg  be$  ricbtcrficbcn  Stabes*, 
cfnefi  Evangeliums,  einer  Öicllgiiie  :c.  gefi^ttft.  ,;©«$  ftabt  er  felbc 
ftnen  eit."   ^areifat  8002. 

//3*  froer  mit  bclben  bebest, 

Sit  teman  ber  mir  ftabe."    SBaltbcr  v.  b.  SB.  lui.  22. 
.,--['  tat  best  eit  iu  ftaben."   Ulr.  £rifran  192.    Gl.  i.  S20  (2)fut. 

I.    242)    Wirb    adramire    hjrd)    ft  a  b  0  It ,    578.    582    argüerd    purd) 

biftrtbon,  591  ad  ärguehdum  burd?  jfi  ft«b,otfK  autfaebtüctt. 
1>tut.  III.  loo  ftabft  spbarao  ben  3ofcPb  5*  beme  geroalt,  tn= 
bem  er  feinen  9?ing  an  beffen  f-inger  legt.  Die  ©tabung,  9  c- 
ftatiing,  Gtbetfleifhmg,  SBeejbffluitg.  Strien  jur  ©tabung  lapen, 
beruefen  ic.  9#an  ft'nbet  juweflcn  fr  a  üben,  Sraubung  geftfrleben. 
©iet)  ®timm  $.#.  902.  23rg(.  SSuecfefraben. 
ftaben,  erfraben  Ca.  Sp.),  ftapen,  pract.  ftapeta  (a.  Sp.),  ftavr, 
Kfif,  ftinnpf  ferm,  werben  (nod)  fd)!veijcrlfa-).    >,©!  erftabet,  als* 

ft    Witt    tct."     Cgni.   707.  fol.   2).      „Obriguerunt    erftabeten." 

Cgm.  \i.  fol.  209.  lieber  geborr  vielleicht  \nxi>  nod)  unerfldrte 
frapfafen  beä  Decrctum  Tassilonis,  eine  2Irt  ©otteöuvtbell,  wo- 
ber jeber  ber  ftreitenben  ©egner  feine  red)te  Jpanb  jum  Fimmel  au£-- 
ferecten  mujjte  (nr.b  wo  vermutblld?,  wie  im  friefifeben  ft  c  f  ober 
examen  crucis  bev  2Bfarba,  berjentge,  bem  fie  juerfc  erfrarrte  unb 
Ijcrabfanf,  für  verurtbeilt  galt),  fafeu  wäre  in  biefem  §«ll  niebttf 
aU  bie  gew^bnlfcbc  alte  form  für  fagen.  «Brgf.  ©rimm  Ütecbt^- 
altertb.  926.  927. 
£er  Stdub  (Stab,  Stob),  wie  {jebb.  (c.  ®p.  froup).  ,,<&  fol  bbain 
pect  ft  a  u  b  (5)?ebffraub  ober  ©taubmcbO  unber  fcmel  padjen." 
Cgm.  544.  f.  44.  ftaubautf  (Rabaus  u-),  adv.,  auf  unb  bavon» 
OErgt.  ftab  =  auä  in  @rimm$  9J?vtbol.  4U).  442).  Scr  ©taub, 
&  t  d  u  b  b  a  d?  /  ©ebirgsbad) ,  ber  ficSj  im  ftall  von  großer  £obe 
momentan  alt  Staub  barftellt.  -3u  fo  einem  Staub  gelangt  man 
i.  £3.  auf  bem  ©cbirgrfteig,  ber  von  £taunfrcin  unb  Oiupotbing  burd) 
bat  5)?iefenbacfctl)at  nad)  ter  faliburgtfdjen  ©egenb  »on  Unfen  fül)tt. 
2)er  auf  ber  j?c>bc  be^  Sonntagföor:i  cntfpvlngenbc  93«$  (Staub: 
la&i)  ftiirit  ft'dj  in  9  $WM<:i\  über  8'io  Jufj  i>oö?  von  ber  wcftlicbcn 
SBa'nb  bc^  ©onnragg|)OTn.5ug<<  in  ben  §i'"cbbad}  nUbef,  ber,  ein  wilbetJ 
ttrifftwaiTer,  ron  ben  Uufener  ^eubergen  r.ad)  mebrern  fallen  in 
tiefere  aufgewühlte  SGBafferfdjalen  burd;  allerlei  ^cifentljovc  unb  &i= 
brücten  in  ber  £fefe  swiicfeen  bem  Sountagö=  unb  bem  2:l)umbadj: 
Öornjua,  baöintoet,    3«  eines  ^obe  pon  »ier  bjmberj:  ©<1}ub  y.ber 


©teub  ©tieb  603 

bcm  giicfobad)  jiebt  ber  9)?lefcnbacfcer  ftelfenfteig  fort,  unb  gcrabc 
unter  bein  ©tarj  be£  ©taubbacbeS  fnljrt  eine  öcljcrtic  £rcppe  pon 
einer  am  Stbgrunb  vorfprtngen&cn  gclfenfcbtcbt  auf  bic  anbere,  fo 
bafj  ber  »Banberet  in  fcbroinbelnber  S?bi)C  jroffdjen  ber  abgebrodjenen 
fteffenroanb  unb  fcem  tofenben  Baffer  betf  fallet  buriaeben  rsmf. 
2>te  gröpte  unter  ten  9  —  10  Partien  bed  ^aüeö  oon  bcm  ©teig  ah- 
W&tU  fann  bunbert  ©cfcul)  Jpobe  betragen.  JßettUd&ä  ^crlenfplcl  in 
ber  tWt'ttagfonnc;  einzelne  roölftdjte  ftrapperten,  bte  In  ftettf  rccd)- 
fclnber  ©eftait  unauföorlid)  niebcrfdjipeben  jtuifeben  umfranjenben 
fccvdjenroipfctn ;  an:  grünen  9)?oo£  betf  braunen  ©efteint*  fpiefenber 
©ebtttten  ber  gelftcrlfcben  2Baffergfbllbe.  cfr.  Sphn.  Q^fcbrb.  b.  |urjt. 
©aljb.  p-  048.  jpajjf  ©tatijl.  HI.  P.  958.  3Me  ©tdubmüt,  $egc; 
müble.  ©leb  II.  2b.  @.  56S.  ftaubig  (&&'/),  SBetn,  SBier  *c. 
ift  ftaubig,  wenn  cä  nldjt  ganj  Ijcü  erfebefut.  ©taublgtf  Better 
(im  ©cberj),  rcgnertTcbe*.  ©taubige  35ocfe  (Wütnb.),  ftetfe,  bodv 
mütf)lgc  Jrauenpperfon.  9?acf)  Jpätflefn  von  ber  In  ber  ©röfjc  unb 
§orm  eine»?  Beibe6  mit  unterbewußten  Firmen  au£  <pappcnbecfet  uer-- 
fertigten  unb  mit  ©ägefpanen  aufgefüllten  £>ocfe,  bic  bei)  Od)fen= 
r)ef?en  auf  einem  23rettd)en  mit  jipei)  Otäbern  mittel  einer  langen 
©fange  bcm  Ocfcfcn  entgegen  gefebobeu  werben  fet>,  ber  iie  beun  im 
®dmmc  angefabren  unb  zugerichtet  t)töe,  bafj  ber  ©taub  bauon  ge- 
flogen, ftauben  (ftäbm),  partic.  geftdubt,  a)  role  I)d)b.  (tauben. 
Benn  tat  Wbclungenlicb  pon  feinen  gelben  fo  gerne  fagt,  bafj  ft'c 
ritten,  fpietten,  fodjtenjc.,  ba§  ei  jtob,  bafj  ble  fenerrotben  Janfen 
(toben  :c,  fo  idpt  ber  '^aper  uiebt  bto6  rennen,  tanjen  unb  brgl., 
fonbern  aueb  effen,  trinfen,  beten,  lügen,  ääfe  -'s  ftabt,  däfs  's 
älln  ftabt.  b)  einen  ftauben»  rote  b#b.,  ibn  flieben  macben, 
wegjagen  (a.  @p.  ftoupan,  turbare).    ©let)  (lieben. 

fteuben  (froibm,  lluibm),  fiel)  (lieben.  2)er  ©teubett, 
©tieben  (Stoibm,  Stuibm),  9?ame  perfefctebner  Bafferfdllc  unb 
S3äd)e  im  @cblrg,  beren  Baffer  bepm  ©turjen  von  ben  J^oljeÜ  in 
©taub  icrfliebet.  ©ieft  ©taub.  3>er  ©teubenfift,  ©teuber 
(Stoiboc),  <2taubfd)tpamm,  SSofift. 

ftieben  (o.pf.  fteibm),  cond.  Hiebet,  praet.  g^ftiebt 
unb  g  c  ft  o  b  e  n ,  role  l)d)b.  (a.  ©p-  ft  i  o  6  a  n ,  praet.  ft  o  u  p, 
partic.  g  i  fl  o  b  a  n.  $>rgl.  ble  abgeleiteten  ©taub,  ft  a  u  b  e  n, 
fteuben,  ©tobet  unb  ©tubb).  ,,©o  tft  fain  ftain  fo  grofj, 
er  müj  erftieben  al$  ein  mel."  Cgm.  717.  f.  11.  ,,@ln  tuüUrr, 
ber  mit  mcl  ift  bejtoben."  Cgi».  713.  f.  22.  einen  ftieben 
(o.pf.),  ibn  jagen,  ©leb  ft  a  u  b  e  n.  „fliegen  bei»  unb  ftie-- 
benbe^  (sc.  2öilb)  jagen."  2öafferburger  €b«ft.  geftoben 
(£ubn-  ©aljb.  965),  auper  ftd?,  roabnfinnig.  beftoben,  ebriolus. 
Voc.  f.  1618.  „©tiebel,  pulvisculus."  Voc.  p.  1618.  2)er 
©tieber,  ipa^  ©teuber,  b.  b.  Lycoperdon  bovista,  ©taub 
f^ivumm. 


604  ©tob  ©tub 

ftöbcrn,  a)  (tauben,  (Heben;  b)  jagen,  ©er  ©tofccr,  a)  t>cc 
©taub.  Mach  haon  Stebo'.  b)  «trt  jagblntnb.  „ftobrär,  (taubär, 

canis  rcpcrtor."    Voc.  r>.   1119.     ©a#  ©eftöber. 

©a$,  aud?  »vot  ber  unb  bie  ©tubb,  ©tupp,  ©imin.  Stüpp], 
Stüppa-I,  bat  tyufoer,  b.  &.  i"taub=  ober  mef)l=äbnücbe  9)?afic  (a.  ©p. 
ft ti b b i r  pulvis,  ©taub  überhaupt.  „3*  bin  ftu'ppe  unb  erbe." 
Oi e im* von.  M$  1250.),  namentlich  bat  Semen  lycopodü,  womit 
bie  SWuttcr  bem  .fifnbe  bie  wunbgeriebenen  ober  fratten  Xi>c\le  be- 
fttcut.  „^leugcfdjricbcnc  23lättcr,  auf  rceldjen  btö  ©tupp  nod)  bc- 
finNlc&"  (©treufanb).  @cm.  Oieg.  Gör.  IV.  227  ad  1513.  2lu$  ber 
s2ipotl)efe  ein  ©tupp,  ©ift-,  Jpcb;,  dlic^  ic.  ©tupp  Idolen. 
£ipc»uefp  ©efd).  b.  (bim,=öt.  166.  „£ranf  auä  (Sforiitrourj  ober 
fdjwarjem  SftiejJftMpp  gemacht."  gfp.  @br.  47.  9}?obCi@tupp, 
9Hgctefn  =  @tupp,  <J)feffer-©tupp,  9Url;©tupp,  <plment- 
forncr,  ®tmatititüen ,  Pfeffer,  pimmt  pulucriftert.  2Burmftupp, 
9)  £oljmcl)l,  b)  antl)elmfntbi(dKtf  <pul»cr  auö  ber  Slpotl)efc.  „La 
peverada,  bie  ftarcr  ftup,  lc  spezie  dolze,  bie  fuejj  (tup." 
Voc.   vcnet.-todcsco   ».  1421.   f.  21.      Ä  0  t  fl  U  p  p  ,    ÄO()ten(taub. 

2)3,6  ©eftupp,  ©eflüpp,  ©eftuppet  (d.  ©p.  geftüppc. 
„2*04  fjt  ein  a  c  (l  ü  p  p  c  vub  ein  niljt."  35r.  58erl)tolt).  2>cr 
©  t  U  p  p  =  l)  U  C  t   in   ber  5)?Ül)lc,   receptäculum  pollinis  avolantis. 

ftubben,  (iuppen,  mit  ^ulocr  brfrreuen.  ©ic  ©peifen  ftuppen 
mit  Pfeffer  ober  anöern  puluerifierteu  ©ewärjen  au*  ber  ©tupp- 
büdifeu.  3n  einem  alten  Sßcidjtbud)  Cgm.  652.  f.  12  werben  alt 
fünbbaft  cta>dl)nc  ©tuppücbfen  in  gorm  »on  mcttfcrplicbcix  ©d?am= 
tl)riicn.    Cin  frattetf  Äinb  cinftuppen. 

©iC  ©tuben  (Stubm,  Stum,  ©imtll.  ba#  Stübal,  Stübo-I,  Stübal), 

wie  t)d>b.  ©tubc.  abmale*  würbe  nfdjt,  wie  fteutautage,  pimmer 
ober  ©aal  für  »orneftmer  gehalten.  ,,©lc  im  I5t«n  3abrl).  erbaute 
neue  93cft  (Dicfibcnj)  in  9)iünd?eu  Ijatte  nacb.  bamaltgcr  Söauart  eine 
Oiunbftube  in  ber  Glitte,  bann  eine  2angftubc,  genannt  in  i^ 
maliger  l>et>  Jpof  unb  auf  bem  2anb  faft  gleichet  ©piadje.  ©elbft 
bie  Kapelle  babe»  trug  ben  tarnen  kc&  Ätrcbenfiübel*."  »urg^ 
fjoljera  9)fünd?en  p.  S5.  cfr.  gßftr.  23tr.  Hb  im»:  „Dem  OTaler 
£ljriftoff  ©djwarj  per  mcbrlai  2lrbalt  in  baö  &frd)en(tübl  ber 
neuen  93eft.."  ,, Weine*  gn.  J>errn  wappenftuben."  ibid.  V.  206. 
Actum  ,,in  stuba  rainori  nove  domus  curic  nostre  cpiscopalis 
ratispon.  a°.  d.  M.CCCGIII."  MB.  XIII.  121.  ©ie  2lbtepftuben 
ju  Wicbelfclb.  MB.  XXV.  408.  ©ic  »ornebmern  Bürger  tt)aten  fi<t> 
auf  ber  S8urgcr  =  ober  Strinceb.  (tuben  eiu^  gutli*.  3(m  £anbtag 
».  1669  bieltcn  «Biclc  vom  2tbel  auf  ber  £rlucrb(tubcn  fd)i^matifd?e 
ßonferenjen.  3»  oer  iKltterftubcn  lct>  .^of  würbe  1612  blc  üanb-- 
fdjaft  abgebanft.  2Serbdd}tigcj>  58icr  ober  fBrob  rourbc  auf  ^it  93uejj= 
fluben  gebrad)t.  ©a*  ©rafenjlübl  im  alten  S?of  ju  9J?ünd}en 
roar  ein  ©efängni^  für  vibclidje,  t>&4  ©cbottenfiübl  bafelbft  für 


(&tub  'Btad)  605 

©{gclmdütge,  i>a$  ©djcrgcnflübf  fit  SBürgerlicbe,  batf  <pt leflcr- 
flübl  im  SuditpauS,  für  ©effrlfc&e.  Sür  ©cbreibftube,  ©eriAttf- 
flnbe,  föentflube,  3af)lflube,  ©teuerftube,  Seljenfrube  u.  f.  f. 
würbe  ntt^tr  wie  ieBt  allgemein,  baä  franjofifdje  Bureau  ober  Comptöir 
gerabebredjt.  3n  ben  Käufern  auf  bem  £anbe  t)at  man  gcwp&nifcb 
nur  eine  einige  (Stube  ju  ebener  Grbe,  neben  weldjer  fid?  i>&#  fo- 
genannte  ©tüb^l  für  Äranfe  ober  3luStrag^  ober  9)?feti)(euie  be- 
fmbet.  9Iur  In  befferu  Käufern,  befonbcr.4  betf  öberlanbeS,  gibt  e»? 
außer  ber  untern  aud?  eine  obere  ober  guete  ©tuben,  bie  immer 
für  etjuat?  vornehmer  gehalten  wirb.  3n  Warrödufmi,  ©djloffer» 
unb  brgt.  ijt  bie  Sauft  üben  bfcjenige,  wo  fid)  unter  £ag£  baö  ®e= 
finbe  aufl)ätt.  SSatJ  d  mit  bem  Breufriibol  in  große«  Srauerepen 
von  ©d)lo(Tern,  .ftloftem  ic.  für  eine  Sewanbtnljj  \)<xU,  wlffen  hk 
2iebljaber  cineö  autferlefeneu  IrunfeS.  2Befentlld>  oerbinbet  man 
mit  ber  ©tuben  ben  Segriif  ber  £efjbarFeft,  unb  unterfdjelbet  fte 
baburd)  v>ou  ber  Kammer.  SeneS  fcfeelnt  aber  fo  wenig  ali  bfefet? 
unb  al*  Keminat  ein  eigentlich  beutfdjeS  ''Boxt,  wcnfgflentS  giit 
bat  barb.-lat.  stuffa,  stuba  fd?on  frül)  (j.  53.  lex  Alan».  82.  $)  a(e 
3lU#brucF  für  babieum,  hyjjocaustum ',  swdatorium ,  jfc  in  biefem 
©fnne  allen  romanlfdjen  3biomen  geblieben  un\)  in  bie  germanffdjeu 
(angelf.,  Ul.  ftofa,  engl,  flor/e,  nbrf.  ftave)  mit  ubergegange». 
Die  urfprünglfdiflc  Sebentung  l)at  fieb  erhalten  in  Sab  flu  ben, 
worüber  mau  I.  2:1).  ©.  l'.i  naebfetye.  Crlne  folefoe  95  ab  flu  ben  ifi 
gewolmlict;  ein  für  fid>  befleljenbctf,  fein  eigenes  Dad)  fnorenbetf  ®e= 
baube.  (93rgf.  ©abem,  .fiemenat,  3 immer),  ©o  bie  Jpoljr 
fluben  ober  Jpoljfnedjtfluben  in  ©alinenwalbungcu,  bie  ©tuben 
ber  Sergarbeiter  unb  brgf.  ©aljb.  Sißalborb.  p.  r>o.  70.  or».  iis.  139. 
£orf  Srg.-fö.  6.  9Jud)  für  2Bopn$an*  in  Dörfern  unb  ©tabten  bat 
©tube  gegolten.  „Srfdjt  iemanb  ©tuben  ab,  ber  fol  nicht  auf 
ben  alten  Soben  wiber  bauen."  Ofcgenfp.  ©tatut.  v.  1306.  @em. 
ittyr.  1. 4fi5.   „2.soniebcr@tnben  2  ftueber  9)?ifl;  de  qualibet  stuba 

duos  pullos."  Donauflaufer  ©albud)  V.  13S5.  Acta  sunt  liaec  in 
burgo  Inspruch  in  stuppa  Udalrici  Haller.  A°.  d.  M.  CC.  XLVIII. 

Meichelb.  Chr.B.  120.  Die  Slrinf  ftuben,  gemainer  ©tatt  Strlnf- 
flu  ben  ober  Surgerfluben  waren  in  ber  Oiegel  eigene  £dufer. 
©olebe  waren  mitunter  au*  bie  Kaufleutftuben,  bie  @ef#lecbter= 
©tuben  (j.  S.  in  SlugSburg),  bie  3nnftftuben  mit  f&rem  ©tuben-- 
malfter,  ©tubenfneebt  ic. 
DaS  ©tubid),  ©tiibidj,  a)  gaß  jum  3}erpac!en  von  trodnen  Dfngen, 
<P'acffaß.  ©tübld)er=2ßaaren,  bie  fo  »erpaeft  auf  bie  War  fte  ge- 
führt werben ,  befonberS  © e  f  efe m  e i b m  a  d) e  r --  Ol r  b  c  i t  e  n ,  Klempner- 
Haaren,  „©tlbldj,  dolium."  Voc  w.  lßis.  «Brgf.  ©teieb,  unb 
©tüd)t.    b)  (iKottm.)  «Berfdjlag  in  einer  ©tube,  5lkove. 


Der  ©tad?el,  a)  wie  Wh.,  b)  fiel;  ©tdcrel,  c)  fteö  ©tab;ef. 


606  &tad)        (Staucfy        <5ted) 

Stachas,  Stachs,  Stächo-l,  eufladjiu*;  m$  ali  feberjbafte*  Qlppellatl» 
üblid?.    «Brgl.  ©ramm.  @.  516. 

flauten  (Haucht),  a)  ®U  bd)b.  Üeberftaueben  ben  guefi,  iic 
Jpanb,  bd)b.  »erftaucben.  b)  (laueben  einen,  iöm  Öiippenflöfie  »er; 
fefjen.  c)  (leb  anf*  23ett  btnflaudjen,  lehnen,  Siefe*  flauten 
fcbelnt  nacb  ©ramm.  §.  501  nur  eine  SSerfrdrfung  von  (tauen,  unb 
unter  bem  ^Be^riff  (leben  macben,  mit  einer  gcrolffen  ©e»»alt  feft- 
jlellen,  mit  fta  =  n,  (te--n  na()e  »erroanbt. 

•Die  ©taueben,  aueb  ber  ©taueb,  ©tduebet,  d.  ©p.  biu  (Hiebe, 
a)  Äopfblnbe,  Äopftucb  ober  ©ebfeper  ber  2Bctb*perfonen  (nur  nod) 
ble  unb  ba,  j.'Sß.  im  Siilgdu,  um  Nürnberg,  üblieb).  A°.  1125  bitten 
bte  grauen  unb  graulein  in  5J?undjen  ben  97?agi(lrat  um  erlaubnlf?, 
©taucbel  unb  ©Pieper  tragen  ju  burfen,  um  bamit  auf  ber  ©tra£e 
(wegen  ber  berrfebenben  2ije«3)  °<^  SlngejTcbt  »erbüllen  ju  fönneu. 
eosf  1852.  p.  377.  „©icbjl  bu  bann  am  gatet  bangen  ain  fiuebert 
wie."  Cgm.  568.  f.  258.  9cacb  Oi"upred)t*  ».  gr.  öleebtbueb  v.  133* 
(2Bftr.  &tr.  VII.  92)  foll  man  ber  grau,  rockbe  gegen  einen  Wann, 
ben  fie  ber  ^ot&jucbt.  befcbulbUt,  in  gerlcbtllcben  ^tvevfarhpf  tritt, 
„einen  flain  in  ir  fraueben  geben,  ber  ein  pfunt  bab,"....  nad) 
bem  2iug*b.  ©tbtb.  grb.  55  „foü  fie  in  ir  fruesen  (Cgm.  ö59.  f.  41 
in  jrcr  (lau d)en)  baben  einen  fufl  großen  (lein."  9c ad)  ber  a°.  150ü 
»orgefd>lagenen  Ätciberotbnuna.  (ft'eb  Ar.  £bbl.  IX.  429,  XIII.  320) 
foliten  ben  33auemt»elbern  „©teldjel  ober  ©ebleper,  barin  ©olb  ju 
Seiften  getragen  ifr,"  verboten  werfen.  „JYIitra  ein  flu*  »mj;  b«upt 
ober  bube.  Vitta  flu  eben."  Voc.  Melber.  b)  erutef.  „In  mairicis, 
in  ernteten,  flu  eben."   Cgm.  17.  f.  205. a    ©leb  b.  f. 

Der  ©taueber,  ©tdueber,  a)  «Berti  ccfdrmel.  b)  ber  97?uff, 
©d)  lief  er.  c)  (rolräb.)  baloer,  bie  ginger  niebt  becFenber  Jpanb; 
(ebut).    ©leb  ©taueb. 

fie  eben  (fteena*  —  td)  |lieb,  cond.  fleebct  unb  ftäch,  partic.  ge^ 
(locben),  t»le  bdjb.  (a.  ©p.  flebban,  fveeban,  praet.  sing,  (lad), 
plur.  (idebun,  partic.  glfloeb  au  —  ju  rcelebem  Slblautoerb  ftcb 
aueb  ein  abgeleitete*  ftel)l)on  ftnbet).  fr e eben  (d.  @p.),  titterlicb 
mit  Sanken  fämpfen  in  ernft  ober  in  ©cblmpf.  2)a*  ©teeben, 
©cfled),  furnier  tiefer  Slrt.  ^ronlfleeben,  Äübelftecben. 
Cgm.  929.  f.  60.  61.  ©leb  H-  £&•  ©.  276.  2)a*  f  f  a  t  tnerg  c  (led) 
ju  Nürnberg  im  XVI.  Jjabrb.  9?ocb  erinnert  baran  unfer  glfcber= 
fr e eben,  Son jen|led)en  (I.  £b.  ©.  280)  nnb  brgl.,  fo  wie  ver- 
fcfclebcnc  ptM.t  i.  35.  fteeben  mit  einem  um  ben  (ircitigeu  frei* 
be»m  Äegelfplel,  ©obeibenfcblepcn  ic.  («Brgl-  rlttcrn).  einen 
berab.-,  berau*;  :c.  (leeben.  fie  eben  (Einem  etroa*,  et  ibm  »or^ 
läufig  xinb  beimllcb  rolffen  lajfcn,  beibringen.  Sieb  a.  fieefen  unb 
auffteeben.  (leeben  einen  .Siegel,  Um  bureb  unmittelbare*  treffen 
mit  ber  .fiugel  umwerfen,  freebcu  einen  mit  97?fet,  ©ab,  ©elt  k. 
(d.  ©p.),  ffti  befleeben.  31».  (2t?r.  265.  417.  490.    (leeben  auf  einen 


(&ted)  607 

mit  ffiotten  (Voc.  p.  igi8),  (Hefteln,  ^fled? en  ivaat  pmb  waar," 
permutare  merce  (Voc  p.  ig  18),  Sßaarc  um  2Baate  ftlngebcn, 
£aufd)l/anbc(  treiben.  .  „9)?lt  flehen,  fauffert  «ab  perfaujfeu." 
Jp.  ©ad)#.  ,,Vostu  baratar  comy,  e  toro  a  harato  in  iina 
25  peze  de  valesio,  billbu  mit  mir  fielen,  ii>  ft £ efe  mit  bir 
umb  25  ftacE  palefi."  „33aj  habt  tt  ju  perfueften"  (da  baratare). 
Voc.  venet.-tudesco  Ms.  p.  1424.  f.  102.  ,,ft cd)  C  H/  fartim  excedere, 
sc  subducere."  Voc.  V.  1618.  „®apfct  barauf  ftcd>en,"  instare 
operi.  Voc.  v.  1G18.  anfteeften  einen  SBaamflamm  (pimmerm.- 
©p.),  einfcfcnirte  in  benfelben  bauen,  um  Um  bann  befto  letzter 
mit  ber  2Irt  nadj  ber  ©dmurlinic  grob  bebauen  51t  formen,  „ginu 
merman  ber  abfielen  fan  mit  ber  prallen  arfr."  ©d)clter  Dtenjl- 
Drb.  f- .45.  aufliefen.  Die  .ftugcl  beä  &egefftftieber^  fticftt  auf/ 
wenn  fte  »ot  bem  95tette,  auf  bem  ftc  fortrollen  foll,  ben  Robert 
unb  bat  ©otberenbc  be-S  $8tetteä  berübrt.  (fin  glojj  ftlcftt  auf, 
wenn  er  mtt  einet  eefe  irgcnbwo  anflogt.  5uer,  2ßein  ic.  ftlcftt 
auf,  wenn  ftc  in  blc  e/figgäftfung  überzugeben  anfangen  —  eine»; 
©tief;  befommen.  2lufftedjen  (Einen,  il)n  angeben,  »erf lagen, 
perratften;  fiel)  oben  |Tcd)cn  einem  etwa»?.  QSlellelcfct  aber  Ifr 
bietet  sämtbruef  poa  irgenb  einem  materielle^  2lu  f  ft  c  eft  cn,  etwa 
bem  Variieren  auf  einem  Span  frepm  i'otfhndjjljjeu  :2ibidt)len  ton 
J>oli  ftergenommeu.  „<ttm  abmefjen  betf  Jpoljee  bep  iebem  iGtcn  i^d)! 
atnen  fdjrap  tftun  mit  bifeu  Worten:  ftld)  auf!  unb  fol  nad)  folcftem 
Ofuef  ja  fiuübt  an  burd)  ben  2Balbmann  unb  ben  £oljtnal(icc  a  u  f- 
gefUcften,  unb  wan  bt$  J ärgeben  in  ton  üßalbt  ein  enbt,  bfe 
früp  auf  ben  ©pänett  abgejelt  unb  auf  alnen  ©pau,  bapon  ber 
Jpoljmaifler  ben  ©egentljail  l)<\t,  gefeftuitfen  werben."  ©aljb.  Sorit- 
Otb.  p.  1592.  3er  ©tieftauf,  Angeber,  ©plon.  autffteeften 
2ßein,  231er,  a)  mittel  bet  ©tecfcftebertf  aus  bem  Jaffe  jleöen, 
b)  (im  ©efterj)  autftrlnfen.  ein  autfgefUcfteuetf  Söllbleln  (flg.), 
feftarfer  53crwei«?.  ein  autfgeftoeftenet  ilopf,  ein  talentpolier. 
„•3um  SSofen  Ijabt  fbrÄopfe,  au^geftoeften  wie  2)ao!b  unb  ©alomon, 
unb  junt  ©uten  fommtä  wie  ber  Jifcft  oftne  Äopf."  üb  23ud)ertl  f.  2B. 
IV.  8.  berfteeften  (daTtccho^),  erfteeften.  nibetftedjeu  Qi- 
nen,  iftn  im  {Ringen  ober  {Kaufen  ju  23oben  fd)lagen.  (Jpbe-). 
p  erfteeften  einen,  iljn  um  feinen  tpiaij,  fein  ülmt,  um  ble  ©unfe 
eine«*  Jpobem  bringen.  Voc.  ».  1618.  jeflecben  (zftecha"), 
jerilcdjen.  2)er  ©teeben  (Stecha~,  D-3far),  bet  ©eltenftld). 

Cf*ni.  92.  f.  g:  „©weme  blc  fite  we  tut  ober  ben  ber  ftedje  mut." 
Cgm.  720.  f.  51.  Go.  248:  //SSJem  ble  feiten  ober  ber  (tedjen  me 
tnc"  Cgm.  729.  f.  146:  „ftür  ben  ©ted?en,  aueb.  ©tedjer  In 
ber  feiten."    Cgm.  731.  f.  170:  „gi'ir  ben  @ted?cn."    toat  Voc. 

P.  1618  l)»U  /,bct  @ted)enb,    pleuritis,    dolor  latcris  acutuä  et 

pungens."  ,,©ted)ebo  in  corde."  jpllbcgarbl^.  2)er  ©ted)er. 
a)  ber  9)?6rbcr  ^evjog  Subwlgtf  pon  Äelbeim  wirb  in  ben  £©©.  Ulb 


608  (Steid?  ©tidj 

efn  @ted)er,  Jrepb.  ©amml.  II.  427,  Cgm.  316.  f.  93,  balb  ein 
©precfjer  genannt.  £nmb  @t.<8.  p.  402  fprfdtf  von  jioeen  ®ted)ern, 
ble  auf  .ftaifer  Srtbrldtf  2ÖtnE  pen  einem  £l)urm  gefprungeu. 
b)  sica,  pugi«.  Vor.  y.  in is.  o)  baä  ©teebertein,  Jp.tnbdien, 
fcü^  DauptfdcSlfd)  be£  58elfern$  (2luffce#eH$)  wegen  gehalten  wirb. 
„«Kenn  fie  fcfeon  in  Vera  bcieiitia  nur  ffefue  ©tedjetln,  @tatt= 
pummerln  ftab."  5t.  SBncöer  f.  SB.  IH.  G5.  .1)  CFoncawgla*  f-ir  Äurj-- 
ficbtlge  in  .porn  ober  ffieW,  gefaxt,  ?orguette.  &  äa*fachi,  c." 
doppolf;  StL-flio'l.  2)er  &dt\teü>erf  Ädfcfrdmer.  jtedjmafjfg, 
fU&mdjilg  (d.  ©p.),  ergrimmt,  befug.  „Tier  glfftlge  mor&lfcr>e$ef&, 
Den  ble  3uben  tragen  gegen  all  anbern  «Bolcfern  unb  ju  bem  fte#- 
utefftgften  gegen  ganjer  @l)rlftenr)eft."  Dr.  <£<fi542.  ,,"Benn  ble 
ndcfcften  ftreunb  unb  Nacbbaum  an  einanber  gtüfyen,  fo  feinb  fir 
uil  ftid?  mäßiger  auff  einanber,  benn  anbei-  SefttS."  31p.  Chr.  Hl. 
,/£effig  "»b  ftegmeffig  auf  einanber  «erben."  31p.  @tjr.  Hl.  ri 
<£tc&.  ©tid?. 
,,©teid>,"  roaö  ©tübiefc,  ©tücbt?  „Stern  W  bann  (Einer  Grameren 
ober  befcblagen  @nt  in  ©teilen  geführt  auf  ber  3ld)fe."  Ar.  £bbl.  I. 
214  ad  1153.  ,,3tem  t$  füllen  Me  ©diefffnertt  nfd>t  mer)r  ©teieb 
an  tem  ©cbeff  isaben,  benn  bie  amen  Saferer  jeber  ein  ©tetcb,  ber 
•12orreiter  ein,  ber  ©eiftrager  ein,  ber  Wavfialer  ein."  3Pfet  ©djiff- 
meifrer-SSerefn  o.  1 155,  @emein.  fÄegendb.  G>bron.  ITT.  235.  <Brgf- 
bie  Steigen. 
Der  ©  t  i  cb.  a)  role  l)d?b.  (fiel)  ft  e  d)  e  n).  3  m  ©tid)  bleiben 
(©clbatner),  ber  ©cfaljr  au^gefe^t  bleiben,  parallel  ber  ffi.2!.:  Im 
©tid)  laßen  öinen.  b)  fig.:  anjüglldje  0?ebe.  D.-s  i?  a~  Stich 
der  net  blüoft,  a"  MefnaTtich ,  01.31.:  vooburefe  mau  anbeutet, 
bajj  man  eine  anjüglidje  Hiebe  rool  verftanben  feabe.  <■)  abfebuffige 
©teile  einer  ©trajje;  frelle  3lnl)ol*e.  (©iel)  ©tief),  „aufftlcblfcb, 
aeclivis.  ntberftfcbltd),  declivis."  Voc.  u.  1445.  ©leb  unten 
tflcbef,  arJj.,  freit,  d)  fainen  ©tid-,  (fcfctpdb.)  @tid)en  fef>en- 
$rgl.  ©ticr.  ftfcbbunfcl  (3lfrt«ffenb.),  flocfbunfel.  Ter  ©tiä> 
ober  Jfjanenftirf),  $rucbt:2lnfaf3  im  £».  Ter  üibftfdj,  Wül= 
Stbftlcb,  gerlcbtllcbe  SBeftlmmung  (QlbfrecfungV)  ber  £cbe,  ble  bat 
5ßa|Ter  einer  OTüfele  baben  fcarfOO.  Ter  Slnftlcb,  ßunlg  3lnfclcb, 
ber  Anfang,  ber  9Seranla(fer,  llrfceber  einer  llnternebmung. 

„älcfrer  ©cfeofftlam  folle  »werben 

.ftonlgä  3tnftid>  un6  ©efebrten: 

Tort  l|Tö  erfte  Nachtquartier, 

2tg£  jroew  Weilen  nur  pon  bier."  ©tubentenmarföroute 
o.  31.  31.  Otuprecbt  i74i.  Taä  Stichaberia  Oftptfcb.),  ble  ©ta*el- 
beere.  fHcbbränbeln  (ftih'hbräntln) ,  beliebte  3lrt  £artenfplele£. 
95rgl.  I.  Äf).  ©.  261.  fUdHägf ein,  mit  SSorten  fiidjfln.  fetet- 
md^ig,  fteb  ftedimdfig.  Ter  ©ti*ipeln,  ber  inr  «probe  aug 
bem  Jap  genommene  Cgefcodjene).    9?act)  ber  3nfauterle-0rb.  p,  1754. 

p.   165 


@tid>       @tucfy       <&taä       &teä         609 

p.  165  batte  ber  Dberrmjacbtiiteifier  »ou  icbem  Ja»;  S8t«,  baS  ber 
OJiarfetinter  wrjapfre,  al*  «ßlfitator  ble  ©tfebmafl. 

Der  ©tfcbel.    „Der  »fert  3ub  Bat  fcftavpfr,  (pijjfg  unb  lang 
nabel  ober  ftlefeel  geljabt."    Dr.  ecf  ad  1512.     Gl.  o.  201.  279 

ftldjel,  aculeus.  25ag  Voc.  p.  1429  l)at  ftl^el,  liastigcr  vel 
liastifer.  ftlebef,  (teil,  fteb  ©tfcbunb  jtfcfel.  (Hebeln, 
a)  wie  bebb.  b)  ein  Äarfenfplel  fplelcn,  mföei  fonft  bet  lefjte 
©tief)  genannt  wirb. 

35et  ©tlebfel,  8  tief  fei,  9)?enfcfe  bet  Sfnbere  gerne  angibt,  üerratr)^ 
Stiebauf. 

35er  ©tüefet,  Stiebt  CgtcmÜn)',  bol)e  fconne,  guber,  j.  S8.  jn  ©aner= 
fraut,  eingefallenem  Jlclfeb;  $afj  ju  trocfneu  IMctualten.  Saugen- 
|Tld)t,  Saugenjnbcr  jur  ©df<be,  ©edjteljubcr.  93rg(.  ©tubteb, 
unb  ©tetd?. 


©er  ©tdefel  (Stäcfcl),  Stange  b^  glöpcr^,  ©djljfcrrf,  fflWeri,  mit 
einem  effernen  Saaten  an  bem  einen  Gnbe  verfeben.  (95rgf.  ©rle$= 
belbel).  ,,©tad)el,  ber  fd)itf(eutl)  fUng,  contus.«'  Voc.  p.  1618, 
bep  tylctorlutf  ©tadel.  MH.  XI.  44  „securim  et  fl a e eb  11, 
45  |Taccfell  et  fd?altcn."  Gl.  a.  544  ftaccbulle,  Budes.  35er 
©tde?eU©teefen,  ©ebftoef  mit  elferner  ©plfje.  ^ragt  ela 
groflfen  ©tdglfteef en."    Signalement  ».  I7ir>. 

fteefe«  (ftecka*,    cond.   ft  e  cf  e  t ,    partic.  g  c  ft  e  (I  t) ,    a)  tigere 

wie  bebb.  (a.  ©p.  fteceban,  pract.  ft  a c  t a ,  partic.  giftaet, 
orgl.  (reeben),  einem  alne  (-f.  Dbrfelge)  jteefen,  wie  Ital.  llcarla 
ad  uno.  einem  etwaö  fteefen,  etf  Ibm  vorläufig  belmlld)  s«  wlffen 
tbmt  (fiel)  a.  fieeben  unb  vrgl.  Stedbrlcf).  35ie  gefteefte 
Rauben  ober  ©teefbauben,  ber  geftedte  Jpuet,  welianb 
(1780-18(10)  grauenjfmmerfopfpui}  ber  neueflcn  *0?obe,  bureb  ©recf= 
nabeln  In  unjdbligc  galten  gcficctt. 

,,^arorfa,  ©ebinfon,  gftedte  Jpaubn, 

9tur  fcle  frfegng  Kompliment." 

„Stolje  Stabt-  unb  ^auernbfni 

£ragn  Äantufeb  unb  gfleefte  JTiaubn, 

$  Jpcmmat  mäct/t  fatn  Jjpunb  aufflaubn." 

„SRancber  mit  ein  gftedten  £ut, 

Scbmedt  aueb  ber  Sßrnp  gut."  97?arc.  ©türm. 
gefleeft,  gfieckot  voll,  voll  angepfropft.  auf  (Teefen  etwas  bep 
einem  Jjpar.be!  ober  ©efebäft,  b.  b.  gewinnen.  Es  werds  ä'  net  vil 
dabey  auffteckng.  verfielet,  perftopft.  „feilen  baö 
Stocbterleln  etllcbe  SBocbcn  ber  jlemfld)  verfteefet  wäre."  fiedjf. 
<D?lrafel  177.  35ag  ©tecferleln,  «Gorrübtimg,  worauf  man 

£lebt(iumpfeu  ftedt,  um  fie  vollenbd  aufbrennen.  55er  $ur= 
jteeter,  ftelfer  £a$,  ber  »on  ffielbäperfonen,  fcle  ein  S)?lebcr 
tragen,  wr  bie  33ru|T  geflecft  unb  mit  bem  ©ebnüerrlemen  befeftigt 

~d)mcüffä  5Öat)frif*(S  «SSfrterbud?.   III.  %f>,  Q  g 


610  ©te<f 

wht.  Die  ©tecf  =  Diueben.  3m  bapr.  Oberlanb  perjtebt  man 
unter  ber  @tecf  =  (Steg-,  Stebh-)  Ruobm  eine  Unterart  ber 
brassica  napus  von  fleffcbigerer  ©urjel/  aber  weniger  pifantem, 
eigenen  9iapuggefcbmacf  unb  weniger  branner  überbaut,  ble  alfo 
jwlfcben  br;  rapa  unb  napus  glelcbfam  bat  mittel  bdlt.  9J?an  baut 
fte  bafelbfc  neben  ber  eigentlichen  „baorifeben  Ruabm."    3$aur. 

(t  e  Cf  e  n  (flecka",  cond.  ftechat,  partic.  gfteebt;  in  ©d)Wabcn 
Ileclfo^  u.^apn  ft c cf c « /  (liefen,  praet.  (taf,  partic.  geflocfen), 
b)  fixum  esse,  haerere,  wie  bd)b.  befteefen,  (teefen  bleiben. 
Voc.  p.  1618.  „D'  ftimm  bfteeft  vor  febmerj,  indudit  vocem 
dolor."  ftecflcb  t  (wlrjb.),  geftoeft,  geronnen,  fdfeartfg.  0£rgl. 
©  t  c  cf  =  n  u  b  e  l  II.  £b-  @.  082  unb  fr  o  cf  e  n).  b  e  r  fr  e  cf  e  n, 

erjtecfcn,  erfllcfen  macben,  suffocarc.  „Der  ©amen  Jft  ganj  bet^ 
fllcft,  ble  $eucbten  bat  In  berilecft."  „Sie  warfen  ble  gefangenen 
Ungern  In  ein  tieffe  grueben,  erfiocfbten  fte."  @bron.  In  ffrepb. 
©amml.  I.  52.  „(Jr  natu  ba£  fuffen  unb  erfteeft  baö  ffnSeleln." 
Cgm.  270.  fol.  235.  (Dtefe  %cvm  fc^clnt  erft  auä  bem,  wenn  an* 
falfcft  gcbllbcftm,  mit  frlcfen  ndber  verroanbten  jlecfen,  jtaf,  ge- 
ftoefen  erwaebfen).  Die  ©ejtecfen  (Gftecfcng),  fcefle  3lnl)6be. 

jtecfel,  fr e ct> e  1 ,  ädj.  (a*.  ©;>,),  frelf.   3w.  3772.    ©leb  ©tief. 

Der  ©teefen  (Stecbo",  Steckng),  Dlm.  ©tecfeleln  (Stecka-l, 
Stecbäl),  a)  n>le  bebb.  (a.  ©p.  ftecdjo,  genit.  fleccbln,  fustis, 
sudes,  palus,  paxillus,  UU  (tieft,  agf.  illcca,  vrgl.  ©eftlcf);  aueb 
im  Dtaleft  pon  vielfältigerem  ©ebraueb,  unb  fowobl  Prügel,  ©tab, 
©toef,  <xli  <pfa&l,  ^flocf  erfeßenb.  ©p.2B.:  Den  ©teefen  über  ble 
Slljer  (teilen,  (einem  ©egner)  ble  mittel  ja  febaben  fclbft  an  ble 
J^anb  geben.  @e  =  @t.,  Jpcb  =  ©t.,  ©tab,  ©toef  jum  ©eben. 
Jpüet:@t.,  £lrtenjtab.  ©leb  II-  2b.  ©•  140.  Drifcbel  =  ©t., 
©aifel  =  ©t.,  ©tlel.  23oncn--©t.,  9>ieb  =  ©t.,  3aun=©t.,  tyfabb 
Jj>eft=@t.,  2enb=©t,  Uferpflocf  für  ftl&ie,  ©djiffe.  ©leb  TL  £b. 
@.  162.  „einen  floj,  ben  eine  (tarcblu  wlbc  floj  bi  einem  (teeben 
je  bem  frabe."  Sftigalole".  2lm  ©teefen  bleiben  (von  ©cblffen). 
©em.  (Reg.  cJbron.  I.  281.  marfteeco,  tonsilla.  gl.  o.  311. 
5Kard?--@t.,  ©rdnjpfabl.  9iüer  =  ©t.,  womit  ble  WU*  im  Äübel 
ja  «Butter  gerübrt  wirb,  ©teefen  (*pfdt)le  bep  Damm:  ober  9Brücfea= 
bauten)  (cb lagen  (einrammen).  Der  ©d)lag:©t.,  2lid)--@t., 
jpfa&l,  ber,  um  Ui  sjttüblwaffcr  abjumejTen,  clngefcfclagen  wirb. 
b)  (am  Unter^Tfapn,  Im  2Bürjburg.,  21'cbaffenburglfcben)  «Benennung 
eineö  ©cbeitbolj  =  9)?aM-  Der  altere  Sp  o  l  j  b  o  f  =  ©  t  c  cf  e  n ,  attcb 
50?a»njer  ober  dameraU© teefen  genannt,  blclt  in  Jp&be  unb  ®dte 
4,35086',  In  &lefe  ober  ©cbetterldnge  4,16293'bapr.  Ober  8  ©teefen 
iparen  gleld?  5  bapr.  klaftern;  13  23urgftecfen  5  bavr.  Älaftern; 
5  2Balb|lecfen  2  bapr.  Älft.;  41  2Ba§erftecf  en  20  bapr.  ßlft. 
©leb  Oieg.:58latt  p.  1829.  K°.45.  Der  ©teefenforfter  (SUbft., 
ftürnb.),  untergeorbneter  ÖBalbauffefjer,  hn  nld?t  juglel*  3ager^ 


<&üd  611 

mann  lft  (feitt  Qtmt  ftatt  mit  ber  ftllnte  mit  beut  ©tort  in  feet  Jpanb 
verfielt?),  tex.  ».  gtanU*  I-  29.  ©leb  ©tocff or fle r.  DaS 
©  t e cf  I)  engelt,  al$  jdbrlfefye  Dierdmfp  bcr  Jptrtett  unb  ©djdfer. 
£anbacfcer  @l)aft  in  ben  ©eoffn.  2Ird>lo.  T.  Der  ©tecfenfnec&t, 
©ertcbtäbfener.  93e»m  «Jflllltdr:  Der  ®et>tlfe  beg  ^rooofen,  eine  etmialtf 
für  unfl>rtid)  gehaltene  <))erfon.  3nfanterle=Orb.o.  I75i.p.382.386.388. 
58c»  Oberftbofmarfcballflab  würben  aud>  Jpof|tectenfncd)te  auf» 
geführt. 

Der  ©tief,  a)  qem6r>nüd>  blminutlue  U&  StlcM,  fteUe  ©teile 
(»rgl.  ©tid>,  ©eflccfen  unb  jllcfcl,  adj.).  ^  guats  Stick], 
betradjtlidje  5lnbobe.  „yi&ü  ©elegenbelt  ber  ©tiefen,  <perg  unb 
©dweegefell."  l'ori  SJrg.Dt.  190.  b)  mit  bei*  Verneinung  in  ber  91.91.: 
„9Md>t  ainen  ©tief,  fainen  ©tief,  fainen  ©tiefen, 
f  a  i  n  e  n  ©  e  fl  f  et  f  e  l)  e  n ,  wie  man  aueb  fagt  fainen  ©  t  i  d), 
ganj  unb  gar  nid)ttf  feben."  Voc  v.  1618.  »Ut  =  Ottlnger  JMftorie. 
Senno-,  93ogenberg=,  3nebenl)ofcr=5)?frafcl.  Oicime  o.  1562.  ©djon 
be»  93r.  53erl)tolt  39:  „dt  wirb  gar  Mint,  tw  er  niemer  fllf  geftbt." 
fl  i  ef  b  u  u  f  c  l,  fl  i  ef  f  i  n  fl  e  r ,  fl  t  et  b  u  $  e  t  f  i  n  fl  c  r ,  fe&r  finfter, 
„Die  J>oll  ifl  ein  fticfftnftere  Äeu#en."  ©elbamer.  A  oc.  p.  1618. 
Txxi  nieberb.  ©ttff,  bem  aber  mit  unfer  @ti*  cntfpridjt,  rofrb 
eben  fo  gebraucht,  ©ollte  bie  9i.2l.  bebrüten:  nld?t  bat  ©eringfte, 
fo  mag  man  freplld)  an  ixxi  gotb.  fllf -3,  punctum,  benfen;  fte 
fann  aber  aud)  fagen  wollen:  nld>t  einmal  eine  Skrgbobe,  3$ergn>anb, 
nn  bie  man  onjurennen  ©efabr  lauft.  93rgf.  flocfblfnb,  flotf* 
f  i  n  ft  c  r. 

fl  i  ef  e  t ,  a.lj. ,  fielt  (a.  ©p.  fl  e  c  d)  a  l).  q~  ft  i  c  "k  1 6  Lcifn  ,  a* 
itililac  Rao~  etc.  „gfttf  einer  fticfeln  ©teimvanb."  3lo.  €br.  148. 
„<Hfo  fliften»  balbe."  Cgm.  178.  f.  221.  fit  cfel,  Mb  el  bco 
«r.  33erl)tott  429.  456.  (fUcdjtti,  fleccbili  a.  ©p.,  praerupta 
locorum  ,  crepido,   praeeipitium). 

Da$  ©eftief  (wrgl.  ©teefen),  Dber  =  3far:  3&m\  von  elebeuen 
q)fäl)len,  ble  au  ibren  obern  dnben  bureb  ein  ©efleebt  von  Sfßelbcn^ 
ober  ftfdjteuäften  »erbmtoen  fmb ,  ©teefeniaun,  fiel)  unten 
©  t  i  ef  c  l  j  a  u  n. 

Der  ©tlefel,  a)  qjffodf,  fplfier  ^fa&t  («.  0p.  flicbll,  vallus,  paxillus, 
SSrgl.  @tld>et  unb  ©teefen).  Der  ©ifcnftiefel  (0.2.)/  elfernet 
tyfloef  ober  Stoßet,  £o*er  in  ben  «Bobcn  ju  flößen.  Der  Jaun- 
ftlcfel  (Jyranfen).  Die  ©tiefet  »on  ben  Raunen  ausreifen.  Der 
©tiefetjaun,  ^aun  au$  oben  burd)flod)tenen  eiebenen  qjflocfen. 
„Dag  Jpot*  fammt  ben  Äl  after  --<B  tief  ein  abführen."  5lnfp. 
«Berorb.  ».  1746.  Die  gorftbcblcnten  feilen  ft'd)  nid)t  bie  Unter lcg= 
©tiefet  pon  ben  aufgefeßten  Oielfen  (^laftermafen)  juelgnen. 
5Blrjb.  SSerorbb.  v.  1685.  1741.  b)  füg. :  bumme:  unbet)ütflid)er 
ÜJeenfd).  fliefelfifjen  (getvobnlid)  unb  fd?on  nacb  <prafdj  an^ 
gefprod)en:  ftiglfißen),  mit  2öorten  auf  elnanber  fltdjeln.    Dlefec 


612  @tttf  ©tOc£ 

ftgürlfc^en  Hegt  olutc  ptveifel  eine  eigentliche  93ebeutung  ju  ©ru»b?- 
SSrgl.  allenfalls  ©cbmerbtcf  ein  @.  473. 

(Hefen,  a)  ivle  I)d>b.  /  b.  &.  acu  pingere.  ( >3Svgt.  gl-  a.  551 
(Ufban,  stipare).  öi.QJ. :  9ßil,  ß) etil 9,  ntcbttf  (tiefen  auf  eine 
<perfon  ober  ©ad)e  (bei)  ©et&am.-r),  auf  fie  balten,  aefcten,  bauen. 
,,%Ba$  Qlüentfnuö  febretbt,  ift  gar  ojft  ein  ungrünblfcbeä  Karrieren, 
barauf  anbere  nfcfct  oll  (tiefen  wollen."  b)  (Äranfen)  erftiefen. 
„25er  9iaud)  (tieft  mfcb"  (aueb  nbrf.  ftiffen).  ©onft  unterfebetbet 
ber  25faleft  ber (tiefen,  suffocari,  von  beriteefen,  9uffocarc. 
(Gl.  i.  578  {rftfeta,  exspiravit).  c)  bie  unb  ba  für  (teefen,  figerc, 
fixum  esse,  haerere,  ftroften.    „?0?it  geftiefeten  äugen  an  bie 

erbe/'    fixis    in    terram    oculis.     Cgm.   9!.   f.   11.       35a    ftftft    Ö. 

geftiefet  (gftickDt)  voll,  ftieiate  wippate  voll,  (tiefen::  unb 
rolefen  »oll,  geftroftt  voll. 

,,Sauffite  vos  socii  ftickete  vrippete  plcni, 
Üt  possit  lectum  lindere  nemo  suum." 

fticfjeltig  (??ptfd).,  von  Selb-  unb  ©artenfrücbten),  überreif. 

(tiefer,  adj.  (fi.  ©acbS),  grell  tonenb. 

fticfeje«>  (tieften,  a)  im  Dieben  an(topen,  flotrcrn-  b)  (?0?avn) 
(tieften  (von  Webl,  2öäfd>e  lt.),  in  elngcfd)lo{jner  2uft  erftlcfen, 
wrbumpfen,  nad>  9J?ober  ober  ©d)lmmel  rteeben.  fticffjfg,  adj. 
c)  ©tief  fei,  fiel)  ©tlcbfel. 
55er  ©toef  (Stök,  Stög,  plur.  Steck,  25imtn.  Steckl),  in  ben  ntan- 
nicbfaltfgen^cbeutungen,  roie  bebb.  (a.  ©p.  ftod),  (toc).  ©er  ©toef 
(im  ©tabet  ober  in  ber  ©cbenne),  erboster  Oiaum  neben  ber  35refct^ 
tenne,  auf  melebem  (betreibe,  Jpen  :c.  aufgefcbid>tet  lvltb.  „9?.  Ijt 
»om  ©toef  gefallen."  £ed)f.  gftlrafcl  253,  ©toef  unb  ©tain, 
©ranj-  ober  9)?arfyeicben  von  jpolj  «nb  von  ©tein.  MB.  XXIV.  5ßj. 
(iBrgl.  unberftoefen  unb  unber(taiuen.  MB.  XXV.  247). 
©toef  an  (ftöka!  u -)  ruft  man  im  SBllnbefubfpicl  bem  Hinb 
Jperumtappenbcn  ju,  tvenn  er  in  ©efabr  ift,  Irgenbiro  anjurennen. 
Oi.51. :  25  a  baipt  $:  (toef  an!  ba  gebt  e$  niebt  »veiter.  Der 
Jpaefftocf,  Sßlocf  jum  Jpaefen ;  bummer,  grober  Sttenf*.  25er 
■fterjenftoef,  Sicdjtftoef,  geuebter.  2 (cd) t (toef  belpt  aud)  ein 
©tuet  von  einem  S&brenftamm,  baö  jn  Sldjtfpänen  be(timmt  i(t. 
35et  ©toefförfter  COfürnb.,  Jptfl.),  Untergebener  betf  grbforften'. 
SBrgf.  ©teefenf  orfter.  (toef  bar  ig  (itokbari'),  a)  mit  (teifen, 
niebt  t raufen  Jpaaren,  nbrf.  ftttfelbärig  Cj-  9?.  ein  Jpunb).  b)  per* 
ftoeft,  bartndeffg  (ober  wäre  für  blefc  S5eb.  ft-barrig  anjunebmen?). 
ftoef  blmmelfinftcr,  »erftärfteä  (toef ffnfter.  ftoefmaufet, 
tüetlfd),  bintetbaltlfd).  ftoefftdt  (irokftat),  ftocf(tllle.  35er  ©toef-- 
93öbm,  =$ranjotf  u.,  ber  felue  anbere,  all*  feine  ©praebe  verftebt. 
®tocffd?lagen,  ©efellfcbaftöfpiel  banbfetter  Qlrt.  35er,  rceldjen  bie 
SKeibc  getroffen  bat  ben  ©toef  vorjuftellen ,  bat  fein  @e(id)t  im 
©eboope   clned    anbern  ju  verfteefen,    bamit   er   nid?t  feben  fonne, 


©totf  ©tutf  613 

wcldjer  unter  ben  «OTttfptelenbc«  c$  fep,  ter  iljnt  mit  ber  flauen 
Jpanb  £ln$  ad  posteriora  abmfnlftrlert.  Crrrdtl)  cx$,  fo  ift  et  frep, 
unb  ber  (Jrratbenc  tritt  an  feine  ©teile.    ,,lnter  omnes  eejuestres 

ludos  plurimum  mihi  semper  placuit  ferire  truneum,  vulgo 
baf)  ©  tOcEfdjlagen...  Ecce  schedulam  brevissimain  qui  traxerit 
hie  truneus  esto."  (üomobte  v.  2lbt  ffiolfg.  Oilngtfberger  1696. 1.  200. 
Der  ©toet  am  Jfjcmb,  Jpembftoct/  Unter |1o et,  ber  Oiumpf  baran 
o&ne  ble  tfrmel.  Dag  ©toet  lein,  fdjwdb.  ba$  ©tocterlefn, 
öo&er  2lb|ar?  an  ©dmlfen,  Pantoffeln  nach  e&mallger  «JKobe.  ©a^ 
«petfdjferftocflein,  tyetfebaft.  Die  ©toetlein,  au*  wol 
©tu  et  lein,  2Bürfcl  elnetf  würfelförmig  gewobenen  ober  gcftocEeltcn 
peugetf,  j.  0*.  Äolfdjc*.  Der  Jptmmel  ift  gcftocfclt,  geftüetetr, 
mit  vielen  "Fieincn  einteilten  SBolfen  bebeett.  £>b  ble  „©tuet ein" 
unb  ble  „gejtücteltcn"  Kleiber  von  Ar.  Sljbl.  XIII.  322  Ijle&et 
oter  ju  ©tuet  gel)6rcn?  Dad  ©toetad),  ®eftoceid)t,  ©eftoefet, 
<pia(J  mit  vielen  2öurjclflöefen  von  gefällten  Daumen,  ©eblag.  ge= 
flocfct  Cgftöckat,  von  SWcnfcfeen  unb  Skleren),  Eurj  unb  babcw  wol)l 
gebaut,  biet  unb  fett.  De«  is  gar  o"  gftochot  s  Deono-1,  w\o  a 
Nä gißölt,    was  hat   s   nt-t  0"  gftöehats  Pär  FüofTIn!     ftoetlg, 

ftoetifd),  adj.,  efgenftnnig,  mi  (Jlgenftnn  fieb,  nid)t  rüb,rcnb,  »tiefet 
fpred)cnb. 

1)  ftocten,  verb.  act.,  a)  in  jF>otyft6jje  aufriefen,  b)  ftoefen 
unb  blotfen,  ftocten  unb  btocten  (d.  ©p.),  in  ben  ©toet  ober 
überbauvt  tmi  ©efdngntjj  fegen.  Siv.  tlljr.  187.  2Berbenfelfer  £&aft= 
bnefc  v.  1131. 

2)  ft  0  Cf  C  U  ,    verb.    noutr.  ,    a)  wie   I)d)b.     b)  (von  £üd?CW  JC.) 

bureb  fteudjtlgfclt  leiben,  (9<ürnb.)  In  biefem  ©inn  ftoeEetncn,  nadj 
SSerberbnfjj  rieben,  be  ftoefen,  ge  ftocten  (von  3Mut,  belieb  je), 
feft  werben,  gerinnen;  befeb.  ftod'en.  „Die  valftc  ber  fuppen  mochte 
in  bem  58art  ver  ftoefen."  Dr.  5)?inbcrer  1620.  ber  ftoefen, 
c  r  ft  orten  (d.  ©p-),  betroffen  werben,  in  23crlegcnt)elt  geraten, 
„©oleter  welffaguug  erftoefet  ber  funlg  unb  erfefcraet  Innenleben." 
Cgm.  213.  fol.  199.  „m$  ein  fteln  erftoeft  fte  bei  jweien  ftunben, 
baö  fte  unrebenb  bleib."  Cgm.  750.  f.  148.  erftoett  ftatt  verftoeft. 
3lo.  (!br.  118.       ftocfejen,  im  üiebeu  ftecten  bleiben,  ftVrtcru. 

ftbefeln,  gcftocfeln,  a)  mi  fleefen,  geftoefen,  b.  b-  gerlnuen. 
Die  g  e  ft  6  et  e  1 1  e  ober  @  t  b  et  e  l  --  93?  i  t  *.  b)  g  e  ft  6  et  c  1 1  e  r 
£5eug  ober  Jplmmeb  ©fclj  oben  ©töeflcin.  c)  m$  platte  In. 
©ieb.  I.  Zf).  ©.  338. 
Daä  ©tuet,  plur.  ble  ©tuet  mtb  ©tu  et  er  (Dlmln.  b«t  Stüchl, 
Stiehl,  plur.  Stichln),  in  ben  verfdjiebenen  23cbeutungen,  wie  l)d?b. 
©tuet  (a.  ©p.  ftucd)i).  ol  Stuch  oc  zwä?,  drey,...  olmgefafjr 
jwel,  bre»K,  (Dinge,  aueü  woltyerfoneu).  ©ramm.  §.775.  ©.223 
ift  blefe  91.21.  ertlart  aU:  ain  <Stutt  ober  bret)  („ain  jar^ber  brü." 
pob,.  fauli  1522.  fol.  43).    Dlefc*  ober  ^at  aber  bep  gröpern  ^len  — 


614  ©tuef 

ac  Stuck  ^  dreil'sg  etc.  -  ein  fcöt  unloglfd?ec>  2lU$fel)cn.     9?atür= 

lieber  bdcbte  man  füb:  ber  ©tuet/  fr  (U)ter)  brep  ic.  (®runb 

unb  9$oben):  Txxt  2ltgcnftucE  (9?ürnb.),  lubcigcneö  unb  an  feinen 
Gomplcr  gebunbene*  @rnnb|TücE.  er  f>  a  t  »il  31  igen  jt  Ucee  r- 
2)aä  ©abUftucE,  ÄrautftucE,  worauf  Äo&I  zc.  gepflanjt  wirb- 
„£)afi  batf  (Softer  Sürjlenfelb  jur  SSerfcbanjung  ber  .Oaubtftabt  9)?ün= 
eben  ctlfcbe  Ar«  utftücEbcr  überladen."  £btg.  r>.  1669.  p.  386. 
„Drep  ©abtSftucE."  Mßl XVIII.  193 ad  1469.  „Sein  93laimftucE 
(Sötumenbeet)  o  SWarfa  floriert  für  unb  für."  Äbuen.  Jpäuöltcfec^ 
ober  tfelb  =  ©tucE,  2eben  =  @t.,  3lmJ  =  ©t.,  @ült  =  ®t.  2Dlrjb. 
«Berorbb.  (älefbung):    Daä  £efbftucE,  2 e t b jtücEtetn,  bie 

QBefte,  b&ö  ©llet.  Die  beften  brep  JpaUftucE  Äleiber  bcö  t>et= 
jtorbenen  9}?anncö  foll  bic  Sßittive  ben  33envanbtcn  beffelben  aui- 
antroorten.    ffiagnet  Gfo.  =  unb  (2.--S3.  I.  337.    cf.  IL  £b.  ®.  185. 

2)aä  gulben  ©tucE,  ©olbftltcE,  „vestis  attalica,"  Voc.  ».  1618, 

©olbftoff,  filbern  ©tucE,  ©tlberftucE,  ©llberftoff.  2)le  t>on  2lbet 
follen  nldjt  golbene  ober  filberne  ©tuet  tragen  ju  Kleibern  uo* 
jn  gramen.  Ar.  S&bl.  IX.  514,  XIII.  524,  XIV.  406.  2Bftr.  93tr. 
V.  165. 169.  Ductber  faljb.  Gbr.  519.  (23rgl.  ©totflein).  „2Benn 
man  einer  ©arc  gleid)  ein  gülbfn  ©tucE  anjöbe,  legt  ftc  ft'cb  boeb 
In  ben  Drecf."  ®cb.  granf.  „Jpat  ein  filberö  ©tuet  an,  alö  auf 
ber  falten  jerfdjnitten ,  barunber  rotb  carmeft'n."  (Srbarb  ».  mün= 
fterlfcfcen  2Bicbertdufern  p.  2.  £>atf  ©tucE  2Dein  (Wfcbaffenb.), 

71. 2  £>bm.  35a3  ©  t  u  cE  93  f  c  b.    9iamentllcb  tnbianlfcbetf  ober 

calecutfcbetJ  §eberr>leb.  /,3lm  ©plejj  braten  rote  ein  tnbianiftb 
©tucE."  «p.  2tbrab.  ©eroMmlicber  belpt  ei  in  biefem  ©inn  bat 
©tücEl,  <ptp  =  @tücEl.  „©tu  (fein,  bai  ©tücE  1-5  £." 
Jpajal  ©tatift.  III.  261.  ©efcbülj.     @o  unb  fo  pH  ©tucE 

23ücfefen.  Jßtftorte  ber  ».  ftrunbfperg.  3m  $cuerbucb  ».  1591  balb 
©tuef,  balb  JfpauptftucE.  „Balista,  I)aupt|tucE."  2lr>.  ©ramm, 
tt.  1517.  3)er  ©tucEfnecbt,  $ul)rfn?cbt  t>om  2lrtUlcrfetrain.  T>cr 
©tücEjunfcr  fommt  in  ber  rolrjb.  9lrtÜIerte--£>rb.  nacb  Ober  =  unb 
Unterlieutenant  unb  oor  bem  Ober*  unb  Unterfeuenoerfer.  3obann 
©tepban  .Socfc,  „£>ber:©tucEbaubtman  ber  cfcurf.  ftetbartilJertc," 
fcbreib|  a°.  1695  ein  grofeg  2öevE  über  OlrtlUerlefunft  (Cgm.  905). 
Qai  ©eftücE  (ä.  @p.),  foroobl  (JoUecti»:,  alö  auch  2iupbrucE  für  etnjelne 
Äanone.  Oiegcnöb.  Übergabäaccorb  p.  1633.  CMh.  406.  N°.  193. 26«. 
®aä  ©tücElein,  Wufif^  ober  ©efangflücEcben,  befonber^  ein  fogc- 
nannte^  ©crjnitterbüpfleln.  ©leb  ©.  499.  3n  anbrer  2lrt  finb 
fpridnvortlicb  bie  £irfcbauer  unb  bie  SBellbctmcr  ©tücElein 
fumme  ©treiebe).  2?aö  ©tucE,  fcblccbtbin  fbatt  gTcaifterfcucE 

ber  ^anbivcrEer.  3ronifcbe  dl.W. :  ein  febrcare^  6tucE  Ufern, 
eine  2>ummbcit  begeben-  itucEcn,  a)  tat  5Kei(l:erftücE  tnacben. 
geflucEte  9)feijtcr,  ©tucEmeijter,  bic  il)r  WeiileiitücE  gemaebt 
baben.    y,*etlebt  ein  Weifter  mit  feinen  ©tücEen  niebt,  fo  foß  er 


©tue!  ©tab  615 

jur  wettern  Ijalbjä&rtaen  2Sanbcrun4  unb  nochmaligen  ^tuetung  an= 
gcjvlefen  fepn."  2ßclfd)  üiefcfcertfbofen  \>-  l.".7.  b)  mttrj  bem  ©tücf 
arbeiten,  c)  auä  «Bcrbruü  nur  furje  antworten  gebe»;  ivcrtiuccfefeln. 
Stncrt  a  b  |1  tiefen,  tl)n  janfenb  Ijernntcrmacfcen.  (cf.  gl.  i.  647 
(Inf  (an,   irritarc).  2>fl6  ®  c  fl  ü  rt  (4.  ®p) ,   Me  Oicnte  (?). 

„Wlt  «Ken  Gm,  meßten,  9?uf?en  vnb  @e  Meten."   MB.  V.  206 

ad    1423.      aSral.    Srif*    2Brtb.  ,,©  tu  (f  fd)  C  Im,     nefarius, 

consceleratus."   Voc.  ».  1G1S.    2ßel  nad)  .ftilfantf  ftuc?  fdjetm*, 
wie  flu  cf  boeftf,  ftuef  l)ocr$  (memrb).    ©iei)  eben  ©.  G13. 
&a*  Stuckaweckl  (efgentl.  Sttiglto-\tfegM,  Äf^buljel),   ©eföenf  ber 
^atben  an  33rob. 

2>er  ober  ba$  ©tab  (a.  @p.),  ba$  ©eftabe,  Ufer  (Dffr.  V.  15.  6n, 
n.  13  t&er  (lab,  2>fiit.  III.  12,  gl.  i.  12.  748  baj  (lab).  „©tille 
waffer  frciTen  baö  ftab."  Cgm.  579.  f.  6.  US 0 n  ftab  gen,  varn  :c. 
CRegentfb.  Jpantfbud)  o.  12<)!>.  £er  ©taben  (ä.  6p.  ftabc,  gl.  a.  677 
ftabo),  bagf.  „Q3et  bem  {taben  betf  mert."  S8ud>  ber  2M*l)eit 
».  1485.  n.  126.  £a#  ©  e  (l  a b  (Gftäd),  rofe  t>d)b.  «eilabc.  SSrgl. 
bie  ©eftetten.  (3u  ftab  batte  bte  a.  ©p.  ein  93erb  ftebian,  lanben, 
unb  ein  weiter  abgeleitete^  Subst.  n.  flebt,  portus). 

Der  ©tabel  (Stadl,  Stä'I),  ])l»ir.  ©täbcl  (Stadl,  Sia'l),  a)  bie 
©cbeune  (wel*er  MuiMud  unoolfsübllcb,  tft,  fiel)  ©#eur).  loni: 
(labet,  2raibftabcl,  .fteuftabcl. 

©pr.2ß. :   „£{cd)tc  Wetten,   finftre  ©  td  b  c  ! ; 

ftfnftre  Wetten,  Hecrjte  ©tabel,"  b.  t).  wenn  bie 
CJbriftnacbt  munbbell  tft,  $ieU  eä  eine  gute,  wo  rrldjt,  eine  fdjlcditc 
2imtc.  2)er  93or|label,  frefc  H.  21).  @.  192.  'Der  (rrbftabel, 
2loent.  @t>r.  40,  unterirbtfdjer  ©ctretbbebälter  (?).  h)  fd)cunendl)n= 
lidjeä  ©ebäube  int  ^teberlagc  »on  i'orratben  :c.  „©efcfeüß  jit 
2aubtfl)ut  in  einen  ©tabet  geführt."  Ar.  Sfobl.  XVI.  227  ad  1507. 
35auftabet,  für  2öerfjeuge  unb  «Materialien  m  Danton.  $fguren= 
ftabel,  wellanb  im  2llten  Jpof  3u  Wunden,  reo  bte  Figuren  jur 
gtonlefcbnameproceffton  unb  anbere  GomöbienrCfteguifi'te  aufbewahrt 
würben.  2B|tr.  2?tr.  V.  138.  181  ad  1580.  ©rebftabel  (fieb  IL  21). 
©.  101).  ©alj  ftabel,  2B ein  ftabel  ic. ,  Webcrlage  für  ©als, 
2Öein  :c.  3  l  e  g  e  l  ft  a  b  e  l ,  wo  SBacfftelne  »etfertlgt  unb  bewahrt 
werben.  2Baö  ießt  in  SHugöbnrjj  2b,eater  fteifjt,  war  unb  f)ie§  weir 
lanb  fdjledjtwcg  ber  Gomöbianten  =  @tabel;  ton  165Ö  bH  jum 
5?ranb  1703  Waifterfinger^Stabel.  S«r  Jperberge,  stabulum, 
Txnvd'oyxiov ,  2uc.  X.  34,  ftebt  fl  rt  b  e  t  im  Cgm.  64.  fol.  55.  „3)er 
©amariter  fürt  in  in  fin  ftabel,  unb  gab  bie  jroen  Pfenning  bem 

ftabelmatfter    (stabularius)."     ,,In    curtibus    staljulariis ,    quas 

vulgo  ft  ab  clljof  clieimus."  ad  1075.  58.  o.  ^ormanftf  Suitpolt 
3lnm.  p.  30.  3n  bibltfdjen  Gl.  v.  1418  ftcijicn  subwrbana  puret-- 
ftabel.    3«  ber  «.  ©p.  finbet  fid)  ftabaf  gefegt  für  scuria,  grana- 


616  ©tab      ©taub      ©tcb      ©tub 

rium,  <^Otnfta  bö  I  area,  bOUÜabat  focnalc,  palile  —   aber  aud) 

fiir  statio,  stnbulum  »on  stare  überhaupt:  in  ber  b#b.  33el<bt= 
formet,  Dlut.  III-  107,  rtagt  man  ftcb  an  ,,uurc^tc«?  ftabalc*"  unb 
„unrebte*  febatetf,"  In  ber  altfdäf.  (gacomblet  2lrct?.  I.  p.  7)  „un= 
rebtaro  fet&to,  unrebtaro  flablo."  ©clbft  auf  (perfonen  gebt  ble 
alte  $orm  irabul  (neben  ber  ablautenben  Jyorm  tfuobal):  „cumU 
ftabul,  castaldus,"  gl.  a.  5(>8  (ital.  castahlo,  tydebter,  2ßlrt&fd}aft&= 
fubrer),  „cumifUbcl,  pastor,"  gl.  i.  211  (Reg.  I.  21.  7),  (ÜVA& 
unb  tyrop&Ufaa)  „bie  notglft  abiin  beibc."  Sacomblct  2lrcb.  I.  19, 
toie  fonft  notgiftallon.  25er  ©tabelbritfdjcr  (^iiirnb.),  ber  blc 
'Drefdjtcnncn  am*  £ebm  ebnet.  Da*  ©tabeltor  (Stä'ltour),  ©cbcu= 
nentbor,  bat  groß  genug  firm  mu(j,  um  einen  gelabencn  2ßagcn  mit 
©arben  eber  £eu  aufzunehmen,  unb  baber  ju  alterte»  Jppperbcln 
bleut-  (Sin  Sflaut,  ein  ©erciffcn  rote  ein  ©tabcltor.  einem  mit 
bem  JpoljfdJtcgct  beuten  unb  mit  bem  ©tabcltor  rofnfcn,  einem 
etroaä  reebt  begreiflich  macben.  Crine  *pcrfon  ober  ©acbe  anfebauen, 
wie  bie  Äuc  ein  neuä  ©tabcltor,  in  bummer  5*errounberung. 
35er  ©tablcr  (^injg.),  .Ruecbt,  ber  ben  J?eubot>en  in  £rbnung  bdlt. 

Die  ©eftabel,  flcb  ©eftattel. 

Die  ©tauben  (Stau'on,  Stau'n,  £)b.=3f.  Statur,  Dlmln.  b&$  Staiidl, 
Staüda-1,  Staual,  Staü'l),  ble  ©taube  (a.  ©p.  ftüba),  ber  ©traud) 
(.toetdjeö  lcf?tc  2Bort  im  bapr.  Dialeft  taum  vorfommt).  97tan  braud)t 
aber  im  3)ialett  ben  aiuöbrucf  ©tauben  niebt  blotf  von  perennfeten- 
ben  unb  borgen  ®essdd)fcn  (frutex  et  suffrutex),  jonbern  aurb  at< 
(lollectiv  von  ben  QMdttem,  blc  an  einem  (Saatfont,  einer  .Startoffel, 
einem  Äurbl<<,  einem  Salat  =  ober  .ficbtftrunfc  fiijcn  (Salätftau'n, 
Krautftau'n.)  $HM.:  2iuf  bic  ©tauben  fcblagen,  roiemanfagt: 
an  ben  9?ufd)  Elopfcn.  „3n  b'  ©tauben  barucn,  febarpff  reben." 
Voc.  p.  161S.  Daä  ©eftäub,  baö  ©taubacb,©cjtaubacb 
(Stauda',  Gflaudo'),  ©efrrducb,  (jtu  b  ad?,  2Öitl).  ».  £>r.  II.  p.  27, 
a.  ©p.  ft  l'i  b  a  b  l).     „(taubecbtlg,  lVuticosus."    Voc.  v.  1618. 

Der  ©teberting  (Dtgr.),  länglicbte  rueipe  (Hübe  (fieb  @tdnber= 
Üng). 

Die  ©tub  (febwetj.),  postis,  tyfoflcn,  ^feiler,  ftübfaut,  ftubvotl, 
fcftr  faul,  ftroi?enb  voll.  S?.  ©adjtf.  Daä  93crb  ftubtan,  autb 
ftubnon  galt  in  ber  a.  @p.  für  statuere,  i'undare,  frftfe^en. 
asrgt.  b.  f. 

Die  ©tub  et/  bie  Unterlöge,  ber  <pfo(tcn,  blc  ©dute.  „Roller  ober 
9J?6rjhier,  ber  auf  alner  ©tuebet  licet."  geuerbud)  x>.  1591. 
„Dann  fod  man  ble  23äng  (im  SBcrgrocrf)  (tub  ein  mit  adpt 
©tub ein.  Wan  folt  unter  iebc  ©tubet  ein  ©efperr  fefjen;  e$ 
follcn  aud)  ble  ©tub ein  ob  ber  erbe  6  ©dm&  lang  fepn  unb  unter 
ber  erben  ß."   £ori  58.9t.  351.  352.  Ollmberg.  «ttriberg^Oiccbt  p.  1365). 

„<8ciltubet,  5tur|tubcl,   postis."  Voc  f.  1145.  Cgm.  551. f.  233. 

Dabep  t(l  ungcwlp  bt$  @enu£,  unb  ob  eigentlicb  u  ober  «c  ftatt 


©tub      ©taf      ©tauf      ©tef  617 

babe.      „Uf   baj   turftubct   legte   fi   baj   iw&$."     .fcclnrl** 
£rfftan  5912.    Gl.  a.  529,  i.  1112. 1235  ftebt  befUmmt  turtftuobaf, 

tUttftobal  (»crmutöli*  ncutr.),  postis,  limcn.     Sßrgl.  ©tub. 

Die  ©tubl  (bepm  gemeinen  «Coli),  baö  ©tublercn  auf  einer  lateinl- 
feben  ©d?ule;  latclnlfdje  ©djule.    (£0  fagte  man  ebmalö  Studium 

Erfordense,  Prngense,  Vicnnensc  etc.,  Inbem  man  biefe  Unicef 
fttaten  meinte,  engl,  tlte  study  of  Oxford  etc.).  Der  ©tubenf, 
©dn'tler  einer  latefnffdxn  QInftalt  febon  t>on  ber  tyrtnclpl  (fiel) 
I.  £b-  ©.  344)  an.  JBcfudjcr  fübbeutfd?cr  llnivcrfitäten  ftnbcn  ba= 
ber  blefetf  «prdbfcat  unter  Üjrcr  2Bürbc,  unb  nennen  fteb.  SlfabemUcr. 
Dr.  ^inberer  erbinirrt  (a°.  1620)  jur  Suftrelnlgung  „einen  @tu- 
beutenraud)  mit  Rapier."  ftubieren,  a)  nie  b<bb.  b)  jtler 
ror  ff#  blnblicEen.  „rt  übleren  role  ber  .5Urpf  Im  23 o fl e l* 
bau  öl."  c)  (üon  Ererben)  ben  AoUer  baben. 
„©tuborl  (Dbrm.),  jSrolfcbenwanb  ton  Brettern." 

ft  äffen,  ficb  ftapfen. 

Der  ©taffei,  a)  rote  l)d)b.  ble  Staffel/  b.  I).  ©tufe.  01.21.:  „©leb 
einen  ©taffcl  In  ben  J)lmmel  bauen,"  sc.  bureb  ein  2Berf  ber 
^armberjlgfclt.  Der  Sßct-flaffct  (BcttliafTI),  93etfd?emel.  SBenn 
mtr-crbelratcte  2ßcibtfperfonen  In  ber  £boma6nacbt  anbacbtlglld)  ben 
S3etfcaffel  treten,  fo  muf;  ftd)  am  uddjften  borgen  oljne  anbertf 
ber  rüuftige  £lebbaber  jclgen.  1>)  ©tollen,  $u$  <*«  böljernen  @erdtb= 
Kbaften,  altf  QJettlabcn,  £lfcr>cn,  ©tüblen,  hänfen  ic.  c)  (gjurnb.) 
Unterlager  für  abjuftcllcnbe  2ßaaren,  sftteberlage,  nlcbcrb.  ©tapel. 
(Siel)  Wappen  I.  £1).  ©.  450  unb  ©reb  II.  £1).  ©.  101). 
02t.  ©p.  ftafful,  ftafal,  flapbal  m.  unb  ftapbala  f.,  basis). 

Der,  ble  ©tduff,  ©touf  (d.  ©p.),  .ftelcfc,  calix,  „botholicula" 
(boutcillc).    Cgm.  355.  f.  212:   „Den)  ftauff  ober  9)?aj5,"  alfo 

Fem.,    nJPjU  gl.  i.  465.  965  ber  Gcnit.  ft  o  n  p  l)  l ,    gl.  a.  623  ber 

:\om.  ftopba  vorfommt;  fonft  metft  Masc.  ftoupb>  ftoupbctf. 
Der  ©tduff,  ©tduffen,  jeljt  Eigenname  von  beftlmmten  SSergen 
(j.  2?.  ber  1)61)  ©tauffen  bei)  OieldjenbaH;  ©tauff,  33erg  mit 
cbm.  25urg  an  ber  Donau  ober  Donau  =  ©tauff;  ©tauff,  Skrg 
mit  ci)m.  53urg  am  ölegeu  ober  Oiegcn=@tauff  if.  cf.  gjleb  ad 
106.5.  1205  ic.)  fdjclnt  ein  frübercä  Appellativ.     Über  ben  lateln. 

©PUOlipmen:   ,,Cautcs,  rupes  vel  saxa  ingentia,"  (lel)t  gl.  a.  211 

In  ber  <parlfer  Jp©.  „ftalna,  ftaufe  ebo  fitlfe  unmejje,"  nad)  ber 
©t.  ©aller:    „ftaufe,  fteina  ebuo  felifa  ummaje."     93rgt.  UU 

ftcpplr  'u.,   praeeipitium. 

Der  «Steffel,  ©tepbanu*.  Der  belllgc  ©tcp&an  gilt  nebft  ©t. 
glenbarb  unb  SBenbclln  al*  .<?auptpatron  für  bat  93leb,  be- 
fonberä  ble  Werbe.  2ln  feinem  $efte  Idjjt  man  bfefen  jur  2lber, 
unb  reitet  fie  um  ble  Älrdjen  berum,  in  welcben  er  perebrt  wirb/ 
Ibamlt  l&nen  ble  ©telne  nlcbt  an  ttn  £ufen  fdjaben,  l)4(t  SBett* 


618  ©tctf         ©teuf         ©tif 

rennen  w.  (%.  ».  25ud)cr  f.  2B.  IV.  15.  9)?anbat  v.  1746  »vfber  p<\a- 
berep,  '.aberglauben  ic).  ,,©o  blutig  al£>  efneS  ©cbmlbä  Wotbftall 
an  ®t.  ©  tc  f  f  an  tftag,  roo  man  ben  <pferben  jur  3lber  Idfjt." 
Simplicissimus  t).  1669.  p.  467.  Der  ftainen  ©teffan  OJftirnb.), 
einfältiger,  unbeljüiflidjer  Wenfcb  (wol  von  irgenb  einem  ©relnbllbc). 
Der  ©teffel  rueft  -  fagt  man  in  Wundjen/  roenn  bat?  ©eldute 
ber  bem  beif.  ©tepban  getvibmeten  Älrcbe  am  2eld>enacfer  gebort  tvfrb. 
SBepm  ©teffel  fepn,  ligen.  3um  ©teffel  bjnautfgeben.  Der 
Steffi  naclii  (.ficbU.),  SBerftag  nad)  jtvep  ^cpertageu,  ber  rote  ber 
nad)  bem  <lhr\f[-  unb  ©tcpljantftag  nod>  ()alb  unb  Ijalb  gefeuert  roirb. 
(Telff,  a)  n>ie  bd?b.  (nnb  ^tuctr  vielleicht  n>le  bfefeä  fpdter  erft  au$  bem 
nieberbeiitfdjen  (rff  —  cf.  augclf.  ftif,  föl.  fHfr  —  entlehnt), 
©teiff  Rapier,  tyappenbecrel,  Karton,  b)  feft,  tücbtfg,  tapfer, 
adj.  «nb  adv.  „lief ff  efien  vnb  trlnfen."  <p.  ülbraf).  „ftctff 
lieben."  eifengretn.  „lief ff  belfen."  Voc.  v.  1618.  „Die  alte 
catbolifdje  Otelfgfon  ffeuff  nnb  rafn  erbalten/'  3nfd?tfft  auf  bem 
©arg  21lbred)tä  V.  ein  ftefffetf  Grfuccben,  ftelffer  ^ürfaß  ic. 
„©tefff  tvelncn"  „einen  fteiff  martcrR."  „Sine  freiffe 
.ftfnberleljr  balten."  <p.  «procop.  ,,«D?ä  falb  eilt  2Bunbd,  «vlc  fteiff 
d  (ber  ®eneral  ©tabrenberg)  bab  g&attir." 

„35a  (Hjurfürft  auä  SSaprn,  d  vecbtfcfeaffnd  9)?o, 

ift  lang  nidjt  30  3al)r,  bat  vftl  babep.  bo; 

md  fafb  ja,  d  buet  f#o  fein  onbl  nad)pfelffd, 

vnb  lvend  nlt  aufbert,  fo  ivürbd  no  gfteiffä."    bamlfcbca 
23auernlteb  über  bfe  entfefjung  von  ffiten  1685.    Des  is  sr  fteiff«)', 

pfteiffo',  gfteiffta'  Bua\  Mä",   ober  blog  a"  Steiffo',  (33urfd)C, 

5)faitn,  commc  il  faut). 
©teufs  (Stoif-,  Stuif-)  Äfnb  ic.    ©leb.  ©tief-. 
Der  ©tlfet,  »Ic  f)*b.  ©tlefel  (Lex  Rip.  56u  ftiful,  ©cbelrer 

DienfbDrb.  ftfual,  Voc.  v.  1419  „ftifot  ober  lebrein  1)0$/'  ttal. 

stivale,  barb.=lat.  stivnle,  estivale,  acstivalc,  altfranj.  estival  — 
bemnact)  jvot  unbeutfd)).  „Die  33ener  feinb  gmeinlid)  In  blatv  ge= 
fleibet,  funberlfd)  \v<x&  auff  bem  lanb  tvont,  tragen  meer  ftif fei 
ban  bofen"  (b.  b.  ©trumpfe),  ©eb.  Jranf  SDeltbud)  v.  1534.  f.  I5b. 
DlefcS  ift  jum  £l)ell  noeb  jeßt,  3.  S3.  fn  ber  ©egenb  um  $>?üncbcn 
ber  %aü,  ivo  bfe  SSauernbutfcfce  jum  ^epertageftaat  tveft  über  bfe 
.ftnfc  beraufrefebenbe  ©ttefel  von  roefebem  2eber  (Änfeftffel)  tragen, 
b)  jpaufe  von  &iad)ä,  Älee,  @ctrefte  iL,  ber,  um  an  ber  £uft  ju 
troefnen  ober  völlig  ju  reffen,  an  cfnem  jacefgen  In  ben  55oben  ge= 
flcctten  35aumitdmmcben  cvllnbrifd)  aufgcfcbidjtet  ifl.  Daber  flifeln, 
auf  folebe  ÜBeife  auffegen,  aufrichten.  3Ioent.  (!br.  124  bat  bie  Ot-21.: 
,,fidj  roieber  aufftifeln  unb  er&olen."  „9iiemant  bcö  ft'nneö  ift  fo 
febarf  mit  liflen  unbcrftlffcir."  Cgm.  711.  f.  240.  ©clbft  bat  In 
einer  ©loffe  vorlommenbe  arillfutcn,  fulcire,  febeint  erft  von  (tlful 
abgeleitet,    anftlfeln,  a ufftlf ein  einen,  Ibn  anreijen,  aufreijen 


©tief      ©tof      ©tuef      ©teft      ©ttft      619 

(ju  etwa*  Ungutem).  93rg(.  ftlftcn,  (lupfen.  Der  «Rafeufllfel 
ober  ©tifeler,  9cafenftüper.  Set  ©tlfeijfcljer,  a)  eigentlich 
b)  (Wüncben,  Im  Spott  ober  ©eberj)  Jpaube  einer  bürgerlich  gc= 
Hefteten  Üöefbeperfon,  »on  bem  2lnfel)en  ber  blnten  auäelnanbcr 
(tebenben  ?D?afct)c.  (Siel)  9ilgell)auben. 
®ttef  =  (Stiaf-,  o.pf.  Steif.) ,  ©teuf.  (Stoif-,  Stuif-)£fnb, 
©un,  Stocfjter,  93 a 1 1 e r,  «Dfuctcr  :c,  wie  l)*b.  ©tlef=  (a.@p.  ftfufO. 
„«JÄlnc»  ©  t  e  ©  f  r  l  n  t."  MB.  XVIII.  081.  „@  r  e  u  f  b  t  u  e  b  c  r." 
Cbm.  2799.  f.  16.  ©ttcfanbt,  ©tlefgrofimutter,  ©tfefäniccel, 
©ticf=gnfel.  J>unb  ©t$.  II  76.  Die  Stiofmuada1,  U\)  ben  Jpofc 
fnetfjten  In  ©allnen  =  2Balbungen,  bat?  33rctt  am  Jeiterljerb,  worauf 
fte  filmen,  ftre  Älelber  troernen  u.     Die  a.  ®p.  batte  ein  SSerb 

fllufari/   praet.  fl  i  U  f  t  a  /   orbarc,   b«t)er  plfHnftcr,   orbus, 

arftlufter,  orbatus. 

Der  ©  t  o  f  f  e  l ,  a)  fratt  Cbrlftoffel,  <2&rl|topl)oru*.  b)  ungefederter, 
einfältiger  Wenf*. 

Der  ©tueff,  plur.  b'e  ©tüeff  unb  ©tueffen,  a)  (gcrl  33rg.$K. 
p.  2H.  217.  259)  ^eiefeen,  vom  35erggefd)wornen  ober  SJfarffcbclber 
tntf  ©efteln  genauen;  —  (p.  220)  cfnjelneä  abgebauenetf  ©tuet  (5rj, 
<probe(tücr,  9)?u(tcrftuct,  b#b.  ble  ©tufe.  @.  142  wirb  6tueff= 
ä  r  j  t  »om  bloßen  .<?  a  l  b  c  n  =  ober  Ä  l  a  u  b  =  ä  r  a  t  unterfcbleben. 
b)  (ebenbaf.  ©.  640)  ber  feebete  StljcU  ber  &ctg?<gjqf,  ber  breffHgftc 
ber  23crgflaftcr  Im  Jpättcln. 

Der  ©teften  (Steffi»),  0.<pf.  ©tefjgen,  ber  ©tlft  (a.  ©p.  ftefr, 
gl.  o.  262,  Dlut.  III.  127).  Der  Stagel  beftebt  au&  bem  ©teften 
unb  bem  ^opf.  9)?auer=@teften,  @cbnuer=@t.  :c.  Der  931  ep* 
Heften,  53lepfllft,  »lepfeber.  Der  ©teften,  furjer  Mcl,  wo-- 
mlt  ble  noefe  jartc  fteber  Im  2efbe  ber  @and  ic.  fteeft.  Ward): 
tieften,  ®ränjpflocf.  Der  paunftefteu,  ^aunpfal)!.  ©teften: 
jjaun.  3n  9)?üncben  wirb  ber  raebr  ober  weniger  biete  ÖBaflcrftral, 
ber  einem  Oiöbrbrunnen  ton  bcm.burct)  Dtöbren  (£etcbel)  In  ble  ©tabt 
geleiteten  2BaflTer  jugetbcllt  Ift,  nacb  ©teften  gemeflfen.  Der 
©teften  gibt  In  jeber  Minute  jwep  9)?ajj  2Baffer.  „Diefetf  Jpauss 
Oat  einen,  anbertbalb  :c.  ©teften  2BaflVr."  „Concisura  aqua- 
rum,  ©teften  ein*  waffer*."  Voc. ».  161S.  jtefteln,  ftlfteln, 
a)  In  ftlftförmtge  ©tücfe  fctnclben.  35rob  ftlfteln,  einen  2Ipfel 
ftlfteln;  gefUftelte  5D?anbeln.    b)  punktieren. 

Der  ©tlft,  a)  mi  ©teften.  b)  (4.  ©p.)  mt  jefjt  bat  ©tlft. 
„Der  f)ocbwirblg  ©tlft  ©aljburg."  Urf.  d.  1516.  „Der  grofic 
fterrllcbe  ©tlft  In  ber  ©tatt  @pbefo."  Woent.  Sbron.  Da*  älojler 
9teuftlft  bep  Srelftng  nennt  er  p-  451  ben  9teuwen  ©tlft. 

Die  ©ttft,  a)  juwellen  (j.  3*.  ®em.  Sieg.  Sbr.  III.  540)  ftatt 
bat  ©tift.  „Die  £o*(Hft  (Sicbflebt."  „Jegcrnfee,  ble  wlrblg 
©tlft/'  ©leb  oben  ©.  419.    b)  ble  Seftfteaiing  elne^  %nUltnlftti, 


620  ©tift 

bcfonber*  einet?  ^ac^tvcrtragcd;  ftgürt. :  bet  anberaumte  £ag,  an 
ivcldjem  eine  ©runbberrfebaft  von  ibren  ^ädjtern  ble  tyarbtjfnfc  ein- 
nimmt, ble  ^ad)tperbättnliTc  beftdtlgt,  erneuert  ober  aufbebt.  ®ic 
erft  ©tift;  ble  9?ad)flfft.  MB.  II.  517.  giuf  bie  ©tlft  bieten; 
3«  ber  ©tift  einfagen;  auf  bie  ©tift  fommen;  bep  ber 
©tift  erfebeinen;  „in  bie  ©tift  reiten;"  bie  ©tift  an 
blefen  ober  jenen  Ott  legen  (fieba  ober  bort  abgalten). 
MB.  IV.  392.  „TM  ifl  bie  £fnung  in  ber  ©tifft  auf  bem 
ößerfcf,  «nb  in  ber  ©tifft  je  ©ebruefe,  je  Oilmbfing,  je  ©rafjaro  u." 

MB.  II.  514  ff.  ad  1462.  MB.  VIII.  112.  Cgm.  697.  f.  86.     33cp  biefer 

Gelegenheit  würbe  auf  Soften  ber  „armen  £eute"  r>cn  ber  ©runb= 
berrfebaft  ober  beren  Beamten  nlcfct  feiten  ein  fogenannteä  ©tift= 
mal)l  eingenommen,  cfr.  girnglbl  Jjpalnfp.  261.  ..„3ft  fd)on  reebt, 
fagt  ber  ©eftrenge  im  rotften  SWantet,  fommen  fle  (bie  93auern)  mir 
nur  auf  bie  ©tift.  deinen  .ftreujer  roitl  id)  ibnen  nad/laffcn,  unb 
follten  $  abgebrunen  fcpn,  folld  ber  ©djauer  totaliter  gefdjtagen  ijaben, 
unb  rcäre  ein  «8  leb  fall  geroefen,  unb  bdtte  ibnen  aüeä  Übel  begegnet, 
fjablcu  muffen  fie  bep  tyufjen  unb  ©finget,  unb  »penn  bat  23lut  in 
bem  erften  Malier  fdjon  bangt..."  Mafien-- Krempel  I.  p.  22.  3n 
einer  9J?und)ner  Jp5.  ».  1454  (Cgm.  549.  fol.  55.  56)  ft'nb  bie  fragen 
aufgeführt/  ble  bep  fo  einer  ©tlft  ober  93 au  (tift  »on  ober  im 
9Zamen  ber  ©runbberrfebaft  an  bie  armen  geute  geriebtet  ju  roerben 
pflegten.  ,,lncipiunt  jura  f esti tucionum."  3tem  e£  Iftju  merefen 
batf  gefäcjt  aincr  pegteieben  flifft  ber  malrijoff,  bie  je  pobern  finb 
von  ainem  pgleidjem,  ber  abgefeejt  roirt  pon  ainem  Igleldjem  gut 
von  bem  berren,  beö  bann  berfelb  bof  Pnb  gefäcj  ifl.  2>e<5  erften 
fragt  ber  berr  ober  wer  an  feiner  ftat  ft'cit,  ob  ber  malr  fein  genügen 
tttö  unb  ber  ftift  r-criedje.  (©leb  ieben,  »erjeben  II.  267). 
35er  19t«  ((eftte)  «Hrtlfct  lautet:  „%h\  iglclcbe  berfebaft  fol  irem  blnber- 
fäffen  brep  tag  por  ber  ftifftjeft  je  roiffen  tun,  roenn  fi  in  bie  flifft 
rcellcnt  fömen.  ©efebacb.  beä  nidjt,  fo  mag  bet  binbcrfäjj  ble  flifft 
rool  terjlecben  auf  ain  jept,  bie  papben  tat-lcn  gcleld)  ift,"  0  batf 
«pa*tpcröaltnljj ,  ber  $ad)t,  ble  «OTletbe.  3n  bie  ©ttft  geben, 
nemen,  in  ber  ©tift  baben,  bie  ©tift  auffünben  K. 

„3um  ©lücf  befam  er  (Sucifcr)  b  JpoH  in  b  ©tift, 

2>ie  €ocbem  gotttld)  betreibt; 

5teln  gurft  bat  fo  d  Oiefibenj, 

2B(c  ©e.  ^efUtenj."  Warcell  ©türm. 
25fe  frewe  ©tlft,  frepe  3drfltft,  ftrcpftlft  (fiel)  £crrengnnfl, 
cfr.  Ar.  £&M.  XVIII.  220).  83tofe  ober  unverantattete  ftrepflift 
1(1  ein  <pad)tperbdltnlji ,  bep  roclcbem  fon)o<)l  bem  Crlgcntbümer  al$ 
bem  ^ddjter  ble  $repbeit  bleibt,  pon  3al>r  ju  3abr  oljne  roeltera 
«ufjufünben;  vcrantaltcte  ftrepfltft  aber,  ble  im  £b.9id)t.  p.  1616. 
£lt.  21.  3lrt.  4.  5  pon  jener  unterfebieben  rofrb,  i|l  ebenfalls  faura 
mebr  <U*  lUofer  <pa<bt,  tnbem  ber  tyaebtet  bureb  SSerabreicbung  einet 


©tift  621 

«Hnlait  (eine*  Saubemiumä)  ober  burd)  überna&me  be$  ©uterf  mit 
„nabmbafter  5>urbe"  (titulo  oneroso)  jwar  eine  gewiffe  ©cred)tig= 
Feit  barauf  erwirbt^  aber  nad)  porgdnglger.  «Hbtofung  berfelben  ober 
gntfcbdbfgung  blefür  vorn  Grlgcntbumer  alle  3al)re  entfernt  werben 
fann.  Ar.  2t)br.  XVIII.  22a.  „©er  ©elftlld)en  ftepe  Stffr  auf 
ibren  ©utern,"  grepbeit,  blefelben  nad)  Belleben  in  <pad?t  jn  geben 
ober  barau*  ju  nehmen.  &f.,2$b(.  VII..416.  MB.  II.  511.514.  Der 
grepfttfter,  ein  tyaebfer,  ber  nad)  ©utbünfen  bc$  @igentbtimcrtf 
jdOrlld)  entfernt  werben  fann.  Ar.  2&M.  XI.  462.  gre»fUfttfred)t; 
frepfttftlge  ©ueter  w.  d)  bfe  ©ebübr,  ble  vom  \|)dd?ter  ju  ent- 
richten ift.  Die  SReufttft,  roa^  bei)  b»r  erften  Übernahme  eine*  ©uteä 
ju  erlegen  itf,  gaubcmlum,  Unfall,  üinlaft.  2-CR.  p.  1616.  294. 
Davon  oerfebteben  ift  blc  Stift  alt  idbrlid)  roieberfeljrcnbcö  9te= 
.  cognittonfyetd>en  von  mlnbrrem  ©elbbetrag.   Jpeumann  opusc.  22s. 

Ber  den  Güadl,  des  I  a~  da'  Stift  (c)  ha',  hiib  I  auf  da' 
Stift  (b),  das  I  ei~8  Gjaa1  fchicka"  muas  und  das  I  fibm  Kreuzö' 
Stift  (d)  zal  und  das  I  de  Anda'n  za  dac  Stift  (b)  ePfagng 
muas.  Stift  unb  ©ült  v>on  einem  ©net.  —  93rgl.  p.  Delling 
3blotlcon  I,  221).  Grrcl  Prax.  aur.  I.  15.  86.  Urbartfgcbrand)  0.  1750. 
p.  10.  3n  2lnäbad)  wirb  nad)  bem  £er.  0.  ftranfeu  I.  155  bet 

nacbmlttagticbe  ©ottetf&ienft  In  ber  Stlftflrcbc  ble  3ibenb|tift  (wol 
mit  binjugebaebtem  =<prcbigt)  genannt. 

Da£  Stift,  wie  t)d)b.  (b.  b.  ble  ftunbatfon,  baß  $unbiertc). 
35a«  ©eftift  (d.  Sp.).  „Da«  ©ejHft  Salzburg."  (Gl.  o.  349 
geftffte,   aedificium). 

ftlften,  a)  wie  bebb.  (a.  <Sp.  ftlftan,  pract.  ftffta,  funrlare, 
condere,  instiiuere).  ,,@ln  Spltdl,  ein  ewige*?  £fccbt,  Otfeffen  IC. 
ftlften."  SBofeä  giften.  Di.<H. :  „(St  hat  vU  geftifrt,  ober 
wenig  In  ble  .fllrcben  ober  wenig  guettf."  So  In  Dlut.  III.  56  lett 
ftlften,  SBöfct*  begeben.  „Seit  baj  bifeu  (tat  (Wundjen)  gejtift 
warb."  Cgm.  234.  f.  60.  („Sine  fcblff  biej  ber  fpi&en,  bereiten 
unbe  giften  unbe  PÜ  wol  berfebten."  SJenetä  1975).  b)  ftiften 
(glnen  auf  ein  ©uet,  aufitlfteu  auf  einem  ©uet,  l()n  In  @e= 
ttnjj  beflfelben  fcfcen,  namentlld)  alt  <pdct>ter,  9)?letber.  MR.  IL  55.  511. 
S\v.  2bbl.  VII.  41G.  Cgm.  697.  f.  158.  ftiften  einen  a\>  einem 
©net,  ab  ftiften,  ll)u  pon  bem  ©enuffe  beweiben  entfernen,  ibm 
ben  $ad)t  abnebmen.  c)  (metonom.)  itlften,  bejtfften  (Sincn 
mit  einem  Ding.  £ln  Diplom  Garlä  IV.  p.  1555  betrifft  ble  Stabt  ju 
Nürnberg,  ble  mit  gewlffcn  2ödlbcrn  pon  alter  geftlft  i(t  worben. 
OBagenfell  336).  Militcs  Stipendiat!  ftnb  bem  Slventln  (Sbron.  74) 
gefttfftc  Ar  leg  er.  „Den  juomitfndr  fol  ber  mulndr  felbe  b  e= 
ftlften"  (ab(obnen).  Slugtfb.  Stbtb.  $r.  37.  ftlften,  beftlftcu 
ein  ©ut  mit  «perfoneu,  ei  ibnen  in  iftufjbefifj,  in  <pacbt  geben. 
MB.  II.  513.  520.  524.  aufftiften  einem  ein  ©uet,  ibn  barauf 
fefcen.    »er ftiften  ein  ©ut,  ein  ©ewerbäredjt,  eine  SDobnung  ic. 


622  ©tuft        ©teß        ©taig 

einem  ober  an  einen,  verpaßten,  vermietben.  überfttften 
ein  0ut,  e*  in  ju  bot)?n  <J)acbt  geben.  Ar.  2&M.  XVIII.  350.  d)  9?acb 
weiterer  Wetonmnle:  ftlften  ein  ®ut,  eine  2Bobnung  it.,  in  tyadjt, 
in  «Jflletbe  nebmen.  ferner:  jUften,  bie  <})ad)tgebübt  entrichten, 
aufjttften,  vor  Übernahme  eine*  feubalen  ®runbe*  ba*  Saubemlum 
erlegen  (vlellefcbt  jtatt  fld)  aufftiften).  I  br  fcho"  Maar,  hä' 
Echo"  aufgßift.  „Die  llntertbanen  ber  Jperrfcbaft  9?.  ftiften 
jäbrlfcben  an  aüerbanb  febroer  unb  rtngem  ©etreib  120  Sdjäffel." 
ertel  Prax.  aur.  II.  727.  e)  (a.  Sp.)  erbfebten,  fingieren,  erlügen. 
,,®teld)  bem  roeib,  ba*  iren  man  betrog  mit  iren  geftlfften 
worten."  ®u*  ber  2Öel*&.  ».  1485.  f.  55.  „Poeta,  bldjter  ge= 
fllffter  btng."  Cgm.  649.  fol.  572.  „ein  reebtu  roaru  rüroe 
(Oieue),  ntt  atn  gefltfte  slpfelrüiue."  Cgm.  851.  f.  37.  f)  an. 
(llften  einen  ju  ctnjaö  Sofern,  aufftiften  einen,  il)n  jur  Unju- 
frlfbenbelt  aufreihen.  Der  Stifter,  1)  rote  l)d)b.  ber  Sefter, 

etnfefeer.  2)  ber  <pdd)ter.  „Stifter  ber  Slrnolblfcben  Scbenlge- 
red)tigfelt  In  Wuneben."  ftrepfilfter,  fieb  oben  S.  621.  9feu^ 
ftlftet,  ber  mit  entriebtung  be*  2aubemtum*  ein  @ut  antritt. 
Der  Sttftbricf,  einfef)ung*urfunbe  nad)  erlegtem  gaubemlum 
bem  9(cuftlfter  ertbeilt.     2>aä   Sttftrecbt,    jus  instifüUotis. 

MB.  III.  568. 
55er  Stuften,  it>a*  Steffen.    flfcfl.:  ffienn  ble  ©an*  faine  $ebern 
bat,  reifet  man  ir  ble  Stuften  au*,  b.  b.  ie  weniger  einer  bat, 
befio  mebr  wirb  er  In  2lnfpvu*  genommen. 
©er  Stefjgen  (D.<pf.),  roa*  Steffen. 


Die  Statg  (Staag),  a)  ble  Steige  in  ber  «JHüble  (2.0.  ».  1553.  f.  145, 
in  anbern  2lu*gaben  unb  @obb.  fiebt  bie  5orm  Steig),  2lrt  <8übne 
ob  bem  Didberroerf,  auf  roelcber  ble  Wüblftetnc  mit  Ibren  £?orrfcb= 
tungen  angebraebt  finb.  b)  freite  $abrftraj?e.  „Da*  Sifcljolj  au* 
ben  Staigen  unb  Jpoljwegen  räumen."  £.9i.  v.  1616.  p.  704. 
Dfe  «ptlgerftafg  bep  Scbroangau.  gort  2ed>  =  9ialn  228.  So  in 
SAroaben  ble  ®el*llnger  Statg,  2ßtfenflalg  (alt  2Ölfunte*= 
jtatga).  Die  großartig  gebaute  neue  Statg  bep  Stuttgart  u, 
„Clivus,  aln  ftalge  an  elm  berg,"  Voc.  Melber.  „ftelga, 
ascensus,"    gl.  i.  *53. 

„ein  roeintrtnefer  tmb  aln  bobennaig, 

2ltn  roagenman  vnb  atn  bobe  Statg"  ( (leben  ntebt  gut 
iufammeu).  Cgm.  713.  f.  13.  Da*  ®eftalg  (Gftaag),  flelle 
Qlnbobe,  infofern  ein  ober  mebrere  2Bege  über  fte  fiibren.    's  Gftaag 

be»  Parta~hirch,  's  Ramfaucr  Gftaag  be»  Sd)Ongau.     „^U  Witten: 

n»«lb  unter  bem®  e  (Tat  g."  MB.XlX.i43adi445.  021.  Sp.  gfftelgl, 
ascensus,  descensus.  e*  aai  In  ber  a.  Sp.  aueb  ein  Adj.  flelgal, 
abruptus,  nod)  bep  Jrlfd)  II.  528  fiel« et,  ivorau*  rool  ba*  bebb. 
fieil  contrablert  Ifr.    «Dtgt.  fitcfel).    2)*t  merfnjurbtge  ®a|taig, 


(Steg  6tetg  623 

fiel)  IT.  £t).  ©.78.  ftatgen,  ftaigern  (ftaogng,  ftaago'n), 
(nad)  ©ramm.  §-  056.  VI.  jtt  ft eigen  gehörig),  fteigen  madn'n, 
erbosen  in  ber  3al)(,  im  2Bertb,  tyreltf.  3)a$  äsogtreebt,  bie  ©teuer 
ftafgen.  MB.  VII.  i7i,  X.  177.  „Grin  gut  an  ben  jlnfen  jtaigen 
vub  bobern."  MB.  XXII.  595.  „Den  l?6nfg  bober  ftaigern.', 
Voc.  ».  1618.  ©en  «preis  .einer  9J?tetbwobnung,  (metonpm.)  ben 
9J?fctl)mann  ftaigern.  flaigen,  berftatgen,  berftaigern  etwaö, 
i)d)b.  erfteigem,  es  burd)  Nietung  tjbfotn  <preffe£  erbalten.  I>i-s 
Bett  häb  I  gftaagt.  »erftaigen,  verft  algern  ettvatf, 
!)d)b.  verftelgern.     ®fe   ©tafgerung,    SSerjtafgerung. 

S.Ot.  V.   1010.  f.   290.  540.  547. 

2>er@teg,  wie  b#b.  (a.  ©p.  ftec,  ftegetf.  „Pontes,  ftega." 
Canis.  ant.  lect.  II.  491,  VI.  ii52>  T>at  ©tegreebt,  «abgäbe 
von  (betreibe,  bat  man  anfebütret  (etwa  vom  ©teg  am  ©etreib^ 
mafl?).  Ar.  «f)M.  I.  214,  It.  185,  VI.  41.  jpunb  ©t.$.  I.  506. 
®er  ©tegratff,  a)  wie  b*b.  (Cgm.  577.  f.  204  ftegeraff, 
a.  @p.  (leg  areif).  9iu>*  bem  ©tegraiff/  ofnie  abjuftcfgen, 
ex  tempore.  „Jperjog  Subrofg  gewann  batf  2>orf  9iab  mit  gewallt 
ant  bem  (leg  reif  f."  @br.  b.  ftrelb.  I.  151.  Sld)  näbren  In  bem 
ftegralf,  b.  b-  mit  Meuteren  (p.160).  J).  ©öd?£.  b)  (d.  ©p.)  SBor» 
tid)tung  von  Oiiemen,  in  bie  man  jutn  ©pannen  ber  ^rmbru|T  trat, 
tyauliint  II.  078.  c)  ebmalfgc  3irt  Überftrümpfe  ober  (üamaf/djen, 
melft  von  grauer  Sßolle,  bie  über  bat  Änfe  Ht  an  bfe  Witte  be$ 
©cbenfetä  reiften. 

3Me  ©tegen  (Stego~,  fdjwdb.),  ©tiege  (a.  ©p.  ftega,  ascensus, 
„glrlbana  ftega,  Cochlea,"  ©dmedenftiege). 

fietgen,  cond.  ftelget  unb  fttg,  partic.  geftfgen,  wie  befcb. 
(a.  ©p.  jtigan,  praet.  in.l.  freie,  fteig,  ftaig,  conj.  ftlgt, 
partic-  giftig  an),  fötjjl.  bie  formen  ftaig  :c.  flefgen  (oft 
mit  bem  33e«fa$  wie  ber  ®ogfcl  im  2Serd)),  ftolj  ober 
affeetfert  efnbergeben.  „Wlt  bannen-- fteig en  bin  td>  gematt." 
S).  ©ad)tf.  2)er  ©teig  auf  b'  2eut  (fdjerjl).),  mulierosissimus. 
1>at  93dumfteig3t,  Jpuet  =  fteigat,  ©piel,  wobev  bfe  jungen 
bie  ©plße  eine*  aufgeteilten  glatten  93aume$  unb  ben  baran  aa$- 
gefterften  tyreit*  (einen  Jput  ic.)  ju  erffettern  fu&en,  Mät  de  Cocagne. 
üDcr  ©teigbaum,  Leiter  in  gorm  einer  ©tange,  au$  welcher  ju 
beiben  ©eiten  bie  ©proflen  bervorfteben.  abfteigen  einen  fj$;n 
£>rt  (d.  @p.),  il)n  überrumpeln.  „Sftöcfct  bat  (unbewachte)  ©djlofj 
(ftrlbberg)  leldjt  abgeftigen  werben  unb  au&geptannt."  £btg.  v.  1514. 
p.  209.  „Sollten  ba«  ©djlof;  abfteigen,  Hünbern  unb  verbrennen." 
©rtmlb*  febwäb.  2ßrtb.  509. 

Scr  ©teig,  wie  bd)b.  (a-  ©p.  fttg  m.  unb  ft  i  g  a  f.).  £>er 
golbene  ©telg,  fdjon  im  X.^abtb-  vom  Springet  Soften  ©untber, 
©tlfter  OiincbnaV,  burd)  ben  9?orbivalb  (aui  5Dat)ern  nad?  58obmen)  ge= 
laHt.  MB.  xi.  145,  2Bleu.3aDtb.Ui.  158.  ^orraaprfiuftpoltp.  5?, 


624  (Steig  ©ttg 

©üntbner  I.  164.  Der  Steigbettler  (Stei'be'lo'),  6ffentifd)ft 
bettlet  von  tyrofefft'on.  „Unter  einem  jeben  setlumpten  Steig; 
bctbler  benf  id)  fteef  dt)tiftu^  felbfc."  Selbamer.  Dr.  «Mnberer 
In  feinem  Ärieg*arjnepbud)  »•  1620.  p.  3S  nennt  einen  fcbefl  beä 
incufdjlldjen  .SnodKnbanä  21  reifte  lg. 

Die  Steig,  a)  In  ber  Wühle  —  07e&;  Staig).  b)  (latt 
Stieg  (£reppc),  3.  95.  Cgm.  736.  Tbl.  42. 

Die  Steigen  (Steigng),  n)  ®ltter  auä  Stäben  ober  Satten, 
womit  j.  93.  ber  Jrjübnerftall  von  bem  Jutterirog  abgefonbert  ober 
ber  Siuö  =  unb  Grlnflttfi  elneä  5ßeil)ertf  für  blc  Jifdje  »erfperrt  wirb, 
b)  ganjer  SBerfdjlag,  von  bem  irgenb  ein  £t)ell  blotf  mit  Stäben 
ober  Satten  gefcfcloffen  ffr.  Jpüener-  ober  Jpennen^St.,  Jpübner= 
flaff.  tfe"lber  =  Sr.  (?Hllertl)al),  Statt,  für  halber.  £aubeu--St. 
©telglefn,  worin  Werfet  ju  Warfre  gebracht  werben.  Swelnftelg. 
9B(tr.  53tr,  VI.  loa.  (3L  Sp.  fitga,  Stau  für  .fflelnvieb,  Sd>afe, 
Schweine.  „S3one  ber  feafftie,  de  ovili."  Cgm.  17.  f.  21.  Da- 
ju  bat  *£exb  fh'gon.  ,,Scaf  In  hello  geftlgotiu,  oves  in  inferno 
positae."  9?ott\  tyf.  48.  14).  @bmal0  wutbe  (nach.  Scrl  33.0?.  515) 
bat*  Änoffenfali  auf  ber  Saljacb.  „In  großen  Steigen"  »erführt," 
„barcln  gemelnigllcfe  bep  einem  halben  tyfunb  Jueber  fi4o  Zentner) 
glengeu."  ...//Damit  fein  Sali  ober  Saljfleln,  gattj  ober  jer* 
fdjlagen  in  fta'iTern,  Stelgen,  £rüf)en,  Schafen  ober  Stocten  btirn= 
lieber  Sßeltf  verführt  werbe."   ibid.  p.  486.    93rgl.  Stelcb.  S-  60s. 

Sie  Stigel,  ^ffoef,  93aumftocf,  erhöhtet  93rett  unb  brgt.,  an  eU 
nem  paun  angebracht,  um  bem  Darübcrfteigenben  jur  Stufe  ju 
blencn  (a.  Sp.  ftigllla,  Dtfr.  H.  4.  17;  baä  traueum  in  ben 
Leg.  Rip.  XLV.  de  sepibus  wirb  gl.  i.  684  bureb  itfglüan  ge= 
geben;  agf.  ftlgel,  engl,  ftlle)  g.Ot.P.  1616.  f.  715.  2orl8e*=0t.  n*. 
Sp.2ö.:  9Bo  bie  Stlget  nlbcr  ifr,  hupfen  ble  Jrjunb  brüber. 
S.  Sranf.  ftfgelbupfen  (Im  Scbcrj),  auf  bem  £anbe  ju  $ujj  »lel 
bin  unb  t)er  geben,  wirb  namentlich  von  ben  Jpllfi*jelftlld;en  gefagt, 
fceren  frlfcbere  93eine  für  ble  Cum  animarum  vorzüglich  In  üinfprud) 
genommen  werben,  „Jpüpft  unfer  Jperr  Jpandörg  3«bt  «u$  3abr  ein 
wobl  über  viel  Stigel,  unb  fann  ihr  boeb  nicht  Jpcrr  werben,  feiner 
boefbäutnen  J)ofen."  <portlunculabücbleln  64.  Der  Stfgelbupfer, 
Im  Scberj:  Äaplan;  im  Simplicissimus  (1668)  9)(ugfetler  im  ©e- 
aenfafj  bei  Stlfelfcbmtcrerä  (Qieiterd).  9iacb  Jpöfer  werben  ble 
Lfterreldjer  ob  ber  @nä,  ble  bau  ©lücf  haben,  melfc  verelnobet  ju 
wohnen,  wegen  ihrer  vielen  3äune  von  ben  Qlnbcrn  gewöhnlich  Sth 
gelbupfer  genannt,  wogegen  bie  Dfrcrreldjcr  unter  ber  Uni  ßli-- 
fdjcltrager,  ble  Saljburger  aber  Stlerwaf*er  betitelt  werben, 
ftlgetftßen,  Sticfcelrcben  führen.  93rgl.  illcf elften  unb  Stalberö 
Stigel  neben  Stiefel  für  tyjlocf.  93ep  Sdjmlb  l|t  fllgelfl^lg 
adj.  wnnberlld).  Der  Stlgelbi^  ftatt  Stfgli^  (©anClet  91). 
fHalfß,  cardueli».    Voc.  0.  1419- 

Die 


(Stieg         <&t<ti)         ®tef)  625 

Sie  Stiegen  (Stiogng,  D.<J)f.  Stcigng),  wie  &d>b.  ©tfe^e  —  unb 
jtvar  bemu  gemeinen  Wann  mit  9tuöfd>lug  bc3  mebr  nteberbeutfcben 
£rcppe  —  (gl.  i.  245.  252.  295  ft  t  e 8  a ,  Cochlea,  neben  .Serotf 

(II  «gl!/  gradus).     Ubar  aa"   Stiagng,   zvvaa,  drei    Stiagng, 

Im  erften,  jweiteu,  brlttcn  Obeifrocfwerf"  etnerf  £aufe&  3Me  ballig 
Stiegen,  ©anjetf  von  Stufe«,  bfe  auf  eine  9l«bobe  ju  einem  G>rucfftr 
fübren,  unb  von  frommen  unter  eben  fo  vielen  ©cbetleln  auf  ben 
Anten  jurtnfgelegt  werbe«,  dln  ebmallgetf  an  bie  Oiefibenj  gebaute^ 
9?omienflo|ler  in  S0?und)en,  batf  jeftt  ber  neuen  großartigen  mittägigen 
fronte  berfclben  tytaß  gemacht  bat,  bfejj:  9Juf  ber  Stiegen.  !Ber 
Stieg  bäum,  halfen  mit  eingebaucnen  Stufen. 

T>cr  ©tabet  (Stähhal,  Stägl,  pl.  Stahlial),  fyfib.,  jufammengejogen, 
Stabt  (a.  Sp.  ftabal,  ftabel).  m.W.:  ^efambatten  wie  Stapel 
unb  Grifen.  Stibhal,  plur.  Stähhal  ßeifien  verfebiebne,  befonberS 
jtedjeube,  SerFjeuge  von  (Jtfcn  bevm  Srcber  unb  anbern  jpanbwerfern. 
3)er  Söauer  nennt  Stähhal  vorjugtfwelfe  ba£  pfriemenformfge  (Sffen, 
baif  er  neben  WeO'er  unb  ©abel  in  einer  Scbefbe  in  ber  J>ofentafd?e 
fiibrt,  unb  jnm  Seßen  unb  anbern  $>erricbtungen  brauet  (ffieljfra&l, 
fteuerftabP.  21«$  ber  .Sich  ober  2Mjen  von  9iob-(?ifen,  befHmmr, 
um  glübenb  i«  batf  <8ügelelfen  geftecft  ju  werben,  beißt  gemeintglfct) 
nur  doc  Stähhal.  9?o<b  fommt  bie  unb  ba  (j.  9J.  in  Wuncfcen, 
Qlugäburg,  «Nürnberg,  wo  etf  eigene  Stablfdjüßengefettfdjaften 
gibt)  ber  Stabe t  für  «Hrmbrujt  mit  fldbtenem  SSogen,  Stablarmbrufl, 
„balisia  chalybea,"  Voc  v.  1618,  vor.  „ärmbruft  fließen  in 
ganjem  unb  ftalbcm  Sta&l."  tyarltfutf  1«.  ,,"Bte  ju  Sllttjftett 
etliche  SBurger  ben  letften  Ofterfevrtag  1607  ju  bem  pibl  mit  bem 
Stabil  gefeboffeu,  fep  ber  St a bei  unverfeben$  loa  gangen." 
53cnno9)cirarel2i7.  T>a$  Stabet  fließen,  b.  b.  Scb.  mit  bem  St. 
3Me  gefd)mefbigen  verborgenen  S  t  a  b  e  1 1  n ,  bie  in  ber  tir.  2.0. 
v.  1603.  f.  no  ali  „mörberifebe  bafmbtidje  ©obren"  verboten  wer- 
ben, finb  tvol  eber  wie  oben  3.  5-7  ju  beuten.  fidblen  (ftähhla*), 
adj.,  wie  b*b.  9Zod)  in  ben  Dfeimen  v.  1562  gibt  e$,  wie  ben  ben  frübern 
^elbenbid?tern,  Oiinge,  Scbwerter  ic.  ftebeletu.  „3r  ft e f> e U n ö 
gew^ube,  batf  warb  von  btuet  fo  rot..."  ftäbetn  (ftähhaln),  verb., 
a)  wie  bebb.  ftdblcn.  „So  man  einen  wagevfen  ober  fcgevfeu  tangein 
ober  frä*eln  (febärfen)  fol."  Scbelrer  Stenflbud)  fol.  31.  an- 
fläbcln,  Stabl  anfdmtiebeu.  b)  ftdbeln  baö  Qöaffer,  bin  Sein  :c, 
inbem  man  gliibenbcn  Stabt  barin  aM6fd)t.  „$rlfd?e  .ftubmildj  mit 
baißen  ftainen  gletdpfam  »labten."  Dr.  9)?inbcrer  p.  136.  137. 
„3r  trance  fev  ein  gefrecblot^  waft'er."  Cgm.  ßoi.  Fol.  110.  9Ud) 
einer  fd)erj().  *?jnwenbang  wirb  aueb  Sein  ober  QJier  gejtdbelt, 
ngeftabett,  wenn  man  SajTer  bevgie^t. 
<t;,en,  ft'eb  fte  =  n  S.  595. 


©Amcßcv'd  toa\)er\\(bt$  «BGevterfmtf.  III.  Zp-  })i  t 


626  ©tat 

(lauteren,  wb.  n.,  feinen  Unwillen  lauter  unb  mit  viel  mebr  Sßorte«/ 
al$  notl)ig  ober  fajttfltcb  ift,  au  erfennen  geben,  fcbmdlen,  lo^ießen. 
„Stau  bie  <procuratore$  Ht  gürtrdg  mit  heftigen  $lnjugen  unb  <5ta- 
(ieren  verengern."  Jpofratl^orb.  t).  1624.  „T>er  bat  immer  an'n 
©tue?  mag  jftall  leren  g&abt."  (Jipelbauer  95r.  Bus',  de  hat 
gßäliact  übar  enl; !  @tioa  ftgurltd)  von  bem  bep  $rffcb  erivdbnten 
jt  allen,  aitfframen,  auflegen,  etaler?  Ober  ba.  man  in  ber  ©dnveij 
in  bnfelbeu  SSzbcutung  ff  alteren  fagt,  vom  italfenifdjen  scagliare, 
wo  ber  2>ialcft  sc  in  st  veranbert  l)dtte,  role  in  ©tarnfjel, 
©  ft  a  t  i  e  L 

®er  ©tall  (Stal,  plur.  Stall,  ®imin.  Ställa-l),  a)  wie  &cbb. 
Ca.  ©p.  ftal,  ftatlcä).  2>er  Jpof ftall,  Warftalt  ic.  @ln  ba= 
bep  ®fenenbcr  l)el£t  Jpofftaller,  «War  jtaUer.  l>)  (a.  @p.)  ©teile, 
Statt,  ©tattc  überhaupt.  3n  mtnan,  binan,  ffnan  ftal/  an 
meine  ic.  ©teile;  in  (lalle,  an  ber  ©teile,  anftatt;  in  J>erobefeö 
Italic  ic.  ftal  geban,  locum  darc,  welchen,  nachäffen,  ablaifen. 
0  ©tall  (Jpam),  fiel)  unten  ftatlcn.    «Jlugftall,  ibidem. 

3u  einigen  ber  folgenden,  wegen  ber  ganj  fpcclcll  geworbenen  9Be- 
beutung  a),  meifr  veralteten  Sompofita  Ift  ©tall  balb  masc,  balb 
neutr. ,  unb  gcljt  mitunter  and)  cuf  Vorrichtungen,  in  ober  auf  tvefeben 
irgenb  etmaä  «piafi  fmben  lann.  (Vrgl.  ©teil).  Setftall  (®ubrnn 
5135),  SBcttftelle.       ©er  ^epftall  (fchrodb.),  QBettcrbad)  über  bem 

antritt  Vor  einer  Jpauätf)Üre;  liicniamim,  appendix,  Cgm.  649.  f.  546; 

bajbiftal,  Sluaib.  @t$.  $r.  72.  „3Me  peiftal  ber  £l)ür  am  Tempel 
©alomonfö  l'etflt  bie  gefdjrlfft  fulcra."  (lonr.  v.  9)?egenberg  im  2lrtifel 
Thymus.  25ocf  ftall,  a)  5ltt  ©erufte  bep  einer  35aute.  Regina  de 
servit.  85.  b)  (nach  Jpeppe)  Jpauptjagen,  reo  bat  2Bllb  auf  ben  Sauf 
jum  Qlbfcb ie^eu  aufgetrieben  u>trb.  T>a$  93 r em ft a 1 l,  fiel)  I. Uli).  ©. 258. 
„SSrenftal,  pressura"  (?L  Cgm.  644.  f.  279.  Sai  SBurgftall, 
reo  ein  ©eblojj  flel)t  ober  geftanben  &at.  ülvent.  Gbron.  154.  i8i. 
Jpunb  ®r.<3.  passim,  2ori£ed)DL  155.  Är.2l)bl.  VIII.  496,  XIV.  377. 
578.    Meichelb.  Chr.  B.  II.  161.     £>a$  iCX.  V.  grailfCtt  I.  361.  497  IC 

färelbt  ber  5Burgftall.  2>a*  gfcftall  (Ar.  £l)bl.ix.  21),  «plaß  jum 
Slbdßen,  2öelbcptafc.  „©arnftalt,  girgillus."  Cgm.  649.  f.  538/ 
„mataxa,"  Voc.Archcm.  IS.  „2)er  ©atterftat  su  Bibern  £>eb  fol, 
fo  bie  Selber  aagepaut  unb  l«  fribt  llgcr.,  ntt  weiter  aufgeben,  bann 
ba$  ein  prieilcr  mit  bem  l)odm>.  ©acrament  barbuvd)  reiten  ober  geben 
mag."  HJ)el;aft  v.  2ltbad)lng  v.  1569.  Cbm.  KI.  177.  p.  169.  Txni 
Jpirnftal,  bie  ©tirue.  „üßolgctan  warf  bah  &  Im  ftal"  (ÜKarla^). 
Doc  Mise.  II.  73.  ^  c  r  n  |T  a  t  (Ortolpb),  &erugcl)dufc  im  £)b(t. 
©er,  bat  Äerjftall,  Ä'cr  je  nft  all,  Scuditcr,  candelabrum. 
Cgm.  62.  foL  lOft,  Cgm.  61.  f.  IB.  ©cttu  ö?eg.  Öbron.  IL  381. 
91.  ®p.  cperatAal.  2)er  Äipfftall,  geivöbulicber  ^ipfftell  (b.2B.), 
Jet  Otonaenftocf  am  2Baaen.  ©ict)  iL  Kf>.  ©.  5IS.  ©er  Äorbjtall, 
<pla^  im  2Ba|Ter,  an  loelchen  glf(&re»fc»  (Äorbe)  gelegt  werben,  2ort 


©tat  627 

&4-Ü?.  545.  ÄteujfUll,  in  crcuaeftat,  criujefral,  mit  wag? 
red)t  «uögcftrecEten  beiben  Sinnen,  fo  bafi  ber  Äorper  ein  Äreuj 
bilbet (V).  «Brgl.  autfgcfpannt  oben  ©.  568.  „Der  9?.  9?.  bat 
ficf)  »erlobt,  nacfenb,  creujflall  unnb  bre»mal  umb  ben  9lltar  ju 
geben...  25er  9t.  9t.  »erlobt  ft<r>,  nacfenbt  unb  creujflall  Gießet 
jn  geben,"   3nefcenbofer  9J?lrafelbucb  ».  1005. 

„Gbaubrun  ble  eblc  fiel  auf  ben  ©rfe3  je  taf, 

alä  tet  gen  got  ir  »enle  In  freujeftal."    ©ubrun468i. 

„graro  Slorblbel  ftd?  blcE  bot 

«Bor  bem  altar  crufjeftal, 

€1  tet  mit  weinen  mengen  »al 

^tber  uf  ben  eftrlcb."  Cgm.  577.  fol.  162. 
Dag  9tonnenflofter  bell.  Äteujtbal  In  ©ebroaben  belpt  be»  glrer  p.  2 
unb  38  bell,  ^reusjlal.  Qai,  ber  9tlcrftal,  bat  gett,  worin 
ble  9tleren  beö  JKinbeä  fifcen,  9J?üncbn.  $lelf#l)acferfd$e.  Cgm.  544. 
f.  45. 46.  3eßt  mitnberg.  in  9t lern ft ollen  entließt.  Der  9?0tflall 
jum  2kfcbl«gen  ber  spferbe.  Da*  OUcbttfall  Im  Sagbroefen  (®e= 
räumte?),  gor! £e#9f.  517.  35a«?  £ropf|lall,  stillicidium.  SfBftr. 
SSltr*  viiSfc  MB.  XIX.  66,  XX.  7.  ®a^  SSelerflall,  tyla$  3« 
einem  SBff&er.  MB.  xxill.  339.  Der  ©talibrueber  (d.  @p.), 
Äamerabe,  consors.  (2Bobt  von  ©fall  Im  »»eitern  ©Innc,  a.  @p. 
ftal,  status,  statio).  „Die  romlfdjen  Ärlegtffnecbte  fdjlcften  etllcbe 
ire  ©tallbrüeber  gen  JHom  umb  ©olb."  31».  @br.  291.  Msrgl, 
a.  ©p.  glflallo,  nut-glftallo). 

(lallen,  altere  Jorm  für  flellen,  roelcberf  ju  »ergl.  %>&$  ^)ferb 
ftaüt,  iTclft  ben  2auf,  ®ang  ein,  bleibt  |Tef)eu,  (urfpr.  t»ot  bppor- 
rorlfllfct;,  fpdtcr  tcdjnlfcb)  erf  barnt.    (Ergl.  anften).    „Ungelalbigt 

ei»ere  gnaben,  b&$  XOi  l)at  geftalt,  salva  gratia  equus  urinam  fecit." 

Cgm.  690. f.  24.  „OBclcb.  rot?  nfd)t  geilallen  muge."  Cgm.824.f.8. 
Der  ©tall  (tyferbebarn),  Cgm.  961.  f.  78.  (jn  ndcbfter  S3ejlel)ung 
auf  ©tall  gilt  ft allen  für  stabulare,  stabulari.  Voc.  ».  1618). 
ftcllcn  ben  Sauf  betf  ,3rlegtf,  ^roceffetf,  U)«i  ft'ilieren.  „Der  baubft 
3ol>anne«s  machet  aln  flaut  tage  (flall=tage  I.  436?  5ricbenö= 
»etbanblung,  2Baffenfiill|Tanb)  jwlfcfecn  bem  funig  »on  Slttanla  (2it= 
tbauen)  unb  ben  teutfeben  berren."  Cgm.  215.  f.  225.  Die  ©tal= 
lung,-a)  (d.  ©p.)  einfle&ung  beö  ©treffet,  ©ttlWanb;  Einleitung, 
Ubereinfunft  sunt  Stieben.  Ar.  2l)bl.  H.  4i,  IV.  59,  XV.  42.  ®em. 
Otcg.  <5l)r.  11.  215.  232.  b)  ba»reutb.  aierorbb.  ».  1708  — 1746 
©tellung,  ©iftlerung  »or  ©crld)t.  Die  ©tallung  begebren,  »et: 
weigern  :c.  (©leb  üjerfebaffung).  „Kaution  jur  »Biber flallung," 
bafi  man  fkb  wfeberum  Hellen  werbe.  2orl  2ecb-lK.  554.  Der  8n» 
flall  bei  Oteobten  ober  ©ertebttf,  (d.  ©p.)  ble  (SintTetlung,  23erf<fejcs 
bung,  Vertagung.  Cgm.  213.  fol.  109.  <Bd>mibi  fcbrcdb.  23rtb.  p.  505» 
©leb  üluffcblagung.  Der  2lugftall  (Cgm.  964.  f.  I23)f  elnr 
Ätaufbeitbcö  ^ferbe*.  «Ergl.  «HttgengeflelU.  57 unb  unte5  ©eftelb 

mt  2 


628  ©tet 

beflatten  einen  ©lener,  Beamten,  aufteilen,  ©le  23eftallung  (<Sc= 
folbung)  in  ®elb,  Jpolj  ic.  Sßolbeftalt,  beftbeflalt,  e^maüge^ 
etjtenprabicat  In  83rtefüberf<briften.  9?.  9?.  ( eflbe flalt er  tyofb 
mefftet  in  9?. 

©le  ©teil  (Stall,  Staj),  »le  bebb.  ©teile.  Sluperbem  bejetdmet 
islefeS  2Bort  in  Der  ba»r.  eanjlenfpracbe  eine  ber  bobern  3u|tfj-  ober 
«Berroattungdinflanjen,  rodtyrenb  bie  nleberem  bloä  Erntet  ober  55  e= 
borben  genannt  werben,  „5krid>t  jur  bo<bften,  jur  atterbod)(ten 
©teil  t."  ©le  S?  i  n  t  e  r  fl  e  1 1  (Ob.=3far) ,  ba$  $urucf  bleiben ,  in 
einem  ®elb  =  ober  anbern  0efd?dft;  fieb  629  unb  II.  219.  EP  d- 
Hinta'ftell  kema".  Sie  ©teilen  (Stulln,  Stapi),  Sßorrlcbtung. 
um  etroatf  barein  ober  barauf  sn  (teilen,  a"  B  ü  a  c  h  o c  ft  a  1 1  n, 
9Bü<bergeflell.  ©in  ©eruft  von  größerer,  jitfammengcfeßterer  3lrt 
befft  eine  Stellage  (autfgefproeben,  altf  ob  e£  ein  franjofffebe*  ®ort 
roare),  boll.  flellaabje,  nieberf.  ©tellafie. 

©et  Äipftfell  (b.  2ß.),  rool  für  Stipifiali    ©leb  ©tall. 

flellen  (ft?Hn),  role  bd>b.  (ä.  ©p.  pract.  fialte/  partic.  geflalt). 
flellen  mit  2Borten,  j.  5*.  einen  Slfb,  Um  vorlagen,  „©aflalt  aib, 
juramentum   solemne."    Cgm.  658.  f.  211.     ,,®ld)  büten  Vor  ge- 

Halben  alben."  Cgm.  807.  f.  5.    „er  fann  rool  flellen,  bene 

eleganterque  seribendi  artifex."    Voc.  p.  1618.     €lne  ©  d)  r  l  f  t, 

einen  S3rlef  flellen,  aaffeften,  verfaffen.  ,,©en  <parte»en  ©djrif- 
ten  ju  flellen  follen  ftd>  bie  £ofrätbe  nfebt  unterfaben."  Jpofr.^örb. 
v.  1616.  ©er  $  rief  fiel  ter,  ber  einen  «rfeffebreibt.  ©er  ©cbrlf t- 
fleller,  ©cbrlftenfteiler  (ebmal«),  «Berfertiger  elnetf  Oluffaftetf. 
befonber*  clneö  gerldtfllcben  unb  brgl.  „©er  ©djriftftcller  be3 
eingelangten  ©ebreibentf."  £orl  9Wunj=9i.  III.  294.  „9lb»ofaten  unb 
©cbriftenfleller."  ©iefer  Qluäbrucr  ift  bemnad)  einer  ber  wenigem, 
bie  im  gaufe  ber  gelt  an  QBürbe  nidjt  <x\>-,  fonbern  aufrodrtö  ge* 
ftiegen.  flellen,  fleben  madjen,  flillfteben  ma<ben  (gl.  i.  556 
giflellan).  ©er  ©ebreef,  bie  überrafcbnng  flellt  mid),  flellt  mir 
bie  ©pt'äd).  einen  flucbtlgen  ©ieb  (bnreb  Räuber)  (teilen,  ©a$ 
9Muet  flellen,  flillen.  ©icb  flellen,  \s<xi  ©einige  tbuu,  um  elnetf 
Qlnbern  ©efalllgfeiten,  ©lenfte,  2lufroanb  u.  ju  errolbew.  flellen 

eine  ©acbe  ju  $rtb,  in  einer  ©treltfadje  ^rieben  fllften,  (Sbron.  b. 
Sreib.  1. 159;  (eine  Sl.W.,  bie  jefct  blotf  auf  «perfonen  angeroenbet  wirb), 
flellen  eine  ©acbe  (©trcltfadje)  auf  einen,  in  eineä  Jpanb, 
fte  beffen  fdjlebrldnerllcbem  2lu$fprucb  anbelmflellen.  Ar.  £bbl.  VIII. 
374.576,  XV.  4!.  anflellen,  a)  etiurtö  unb  jroar  nld)t$  (%terf 
veranlagen,  ft<b  ju  ©cbulben  fommen  lallen,  begeben,  (cf.-  „©er 
geroalt,  ber  mit  bem  armen  roirt  geflalt."  üBaltbet  16.  13). 
b)  anfteljen  laiTen,  anffebieben,  proerasi innre.  \oc.  v.'  i6is. 
©feb  oben  ®.  627  2ln(tall  bei  ®erid)te.  auäftellen  einem, 
auf  ber  ©traße  autf  bem  ®eleife  roeld>en,  um  ibn  vorbenfabren  ju 
laffen,  (orgl.  >veg flellen).    bf (teilen  einen  (L  ©p.),  geri*tli* 


©tel  629 

etwctfeh,  befldtfgcn,  baft  er  unfer  Selbcf^cnct  fen.  „Wfgen  Seut 
mußten  burd)  eiblicbc  2lu$fagc  fljrer  ndd)flcn  SBerwanbten  »on  bcr 
sWuttct  ©cfte  befielt t,  behalt  werben."  Oief.2.0?.  ».  1518.  £lr.  38. 
2ltt.  2.  „28er  bie  Butter  be  flellen  mag,  bem  folgen  bie  Äinbcr 
alle  na*."  Ar.  iW>  in.  385,  VIT.  269.  274.  SScflallung  tuen, 
biefen  58cnjctö  führen.  ©iet)  au*  unter  ftallen.  2>er  93eflalt 
(banreutl).  ref.  Jpaltfg.^örb.  2lrt.  180.  278),  ble  Saution.  einen 
33eftalt  t&un,  Kaution  leiten.  bertfcllen,  erflellen,  tucE^ 
erfreuen,  erfeßen,  erflatten,  jutüderflatten.  ein  flellen,  seil. 
<pferbc  in  einetf  ttnbern  ©tall.  2)  er  9t:  er  «Bot  ftcllt  bennt 
??=93reu  ein.  3m  SBnrfel*,  Tegels  u\  Spiel  ftellt  man  ba$  ©pll, 
b.  &.  bie  Points,  Äegel  ic,  bie  vorbei'  baä  I)6d)ftc  waren,  ein,  in- 
bem  man  eben  fo  viele  madjt.  einzeilig  macben  ober  werben,  fn£ 
©toefen  bringen  ober  lommcn.  gcficllcn  fid),  simulari.  „2B«im 
fte  Labien  bluten,  le&ren  fte  el)ebred?en  unb  fommt  vom  ®  (tollen 

JU  bem  2ÖÖllcn,  docent  adultcria  dum  fingunt  et  simulatis  erudiunt 

ad  vera."  sp.  ©anglet  328.  gefl eilen,  ange  flellen  ftd)  ju 
Gttt&i,  fid)  baju  anlaflfen,  anfdjfcfen  —  geroobnlid)  mit  unfreunblldjen 
Serbien,  alt  bumm,  gdbf  ftfc,  benfifd?,  ungefd)fdt.  SM  ©eftellcn 
au*  ©cftelf,  ©teilen,  bie  ©teueren,  mtgefcfelcEte  ober  gezierte 
3lrt  be$  93enel)mentf.  I)  er  (teilen  ©inen,  il)n  fdjind&cu,  il)tn  bat 
fd)dnbli*flc  33itb  wn  ll)m  felbft  entwerfen,    einen  vo~  'n  Kopf  bis 

7,u'n  Fuas  herft  eilen,  das  Iiaa~  Hund  kaan  BifT-n  Brbd  mer 
von  eam  nam.        fyinbet  flellen,  deponerc  negotium,  relinqucre; 

blnberflelllg  fewn  ober  werben,  impediri,  rcjici,  differri. 
Voc.  v.  1618.  „«JÄofen,  fo  r>on  93lattcrn  t)lnbcrftelltg  (jurucr) 
geblfben."  Dr.  sigricola  ».  2lmberg.  3n  einer  2Birtbf*aft,  «ßer- 
waltung  u.  bintcri'telllg  werben,  in  Dtücfftanb,  in  ein  Deficit  ge- 
raden. „5öaö  (an  ©elb)  ©einen  ©naben  t)lntcrflellfg  wäre." 
Ar.  £&bl.  IX.  570.  Jptnterftellige  ©ebübren,  Renten  ic,  fdjulbig 
gebliebene,  rücfftdnblge.  MB.  XXV.  288.  406.  4M.  467.  flellen 
nad)  einem  £>lng,  barnad)  tradjten,  fireben.  9?ad)  $rib,  nad)  er, 
uad)  bem  Jpfmmel,  nact)  ber  Jpcrrfdjaft,  nad)  ©uet  flellen. 

Voc.  \).  1618.    Cgm.  632.  f.  40.  48.    Qlü.  (5t)ron.  24.  226.    ©CtU.  Sieg. 

eijr.  HI.  ö2.  3efjt  nur  mebr  im  fd)llmmen  ©hin:  einem  nad)= 
flellen  (Voc.  ».  1618  »ollftdnbfger:  einem  nad)  Scib  unb  geben 
flellen).  r>erftcllen,  a)  tulc  l)d)b.  b)  Erampföaft  v>erbrcl)en, 
j.  93.  bie  2lugen.  c)  falfd)  ober  an  ben  unreebten  <pialj  flellen. 
d)  füllen,  j.  53.  bat  53lut,  ben  25urd)tauf.  „tylut  » er ft eilen, 
glibwaffer  uerftellen."  Cgm.  731,  f.  210.  e)  »erflellt  fe»n, 
febon  für  einen  Slnbern  benimmt  unb  nid)t  mel)r  btöponlbel  fet)n, 
wie  5.  93.  ein  tylaß  5um  ©i^en.  „wegflellen,  meditari  abitum, 
fugam.'k  Voc.  \>.  1618.  (25rgl.  au^ftcllcn).  jucflellcn 
eine  9KÜI,  fte  fter)en  m«*en.  aefamgcflellt  (z-iamgftallt), 
wot)lge|1alt. 


630  <&td  @ttf 

,,S  Bia'nl  a"  da'  Nachba^fchafl,  das  I  uet  luig. 

Hat  a~n  fchö'n  Kreuza'  G'ild  und  a"n  zfamgftaltu  Zuig." 

<Brgl.  ftallen,  ©fall  unb  ©eftalt. 

©a«  ©  e  (l  e  U  (G-ft?ll) ,  a)  wie  l)d)b.  ©eftelfe.  b)  bfc  Em  «Kei&e 
aufgehellten  fcanjpaare  unb  jebe  £our,  btc  ft'e  tanjen.  c)  ble  2lrt 
etiva^  anjugreifen,  i)<x$  93er.cl)men,  tßfonbcrbcft  ein  gcjlcrtcä,  un= 
gefd)lcctc$.    Qn  einer  ilrf.  p.  1029  in  9Kefd)elb.  H.  Fr.  I.  225  ijt  ble 

Oifbc    de   stationibus   id   est   giflcllis  piscium   quos  busones 

dieimus.  cf.  tf)ct  uuagono  giftelti,  pom  Söagen  am  Jpimmel  bep 
Otfr.  V.  17.  58).  2)a$  2lugengc|Telt,  eine  Qiinberfranf&elt. 
cf.  a.  ®p.  oueftaf,  albugo.  @tel)  I.  £&.  ®.  57  «nb  oben  ©.627 
2lugflall.  £atf  «Borflelle,  SBerftelle,  Sürgeftette,  eine 
Äranfbett,  wogegen  ftd?  Cgm.  289153.  72212.  7211".  729U6.  824* 
Mittel  angegeben  ftnben.    cf.  perftetlen  b). 

ftclctt    (ftaln,    I   ftil,    cond.    ftalat   unb    ftal,    partic.  g'ftoln), 

wie  &d)b.  fle&len  (a.  ©p.  ftelan,  praes.  fltlu,  pract.  incl.  ftal, 
conj.  flält,  partic.  glflolan  —  bod)  finbet  fid?  in  ber  a.  unb  a.  ©p. 
flatt  be*  einfachen  «Berbä  meifc  baä  (üompoftrum  per  fielen,  f i r- 

ftelan).     „*8etflelUn,  involare,    P  e  r  fl  i  [  l ,  invola."    Voc 

venet.-todesco  p.  1424.  f.  25.  2Bomit  ndbrt  il)t  cud)  ?  fragte  ein 
^olfcepfreamter  ein  paar  23orgefübrte.  I  macb  Bef-n,  fagte  ber  erfie, 
und  I  ftil,  fe^te  ber  anbere  bep,  (fiel)  ©tll).    ®id)  verfielen, 

subtraherc  se.  Voe.  p.  1618.  ©Ut,  b&&  Perftolett  tft.  £.9i.  P.  1616. 
„2Bem  perftoln  Witt,"  ^aubermittel,  ti  wieber  s«  befommen,  im 
Cgm. 464.  f.  24.  „£>b  ein  menfd)  Ul  anber  Perflflt."  2Bftr. 95tr.  VII. 
67.  68.  75.  Sßerftotner  weis,  perftolentf,  adv.,  furtim.  ©er, 
bic  tft  lilaa"  va'ftoln,  bem  ©Teblen  febr  ergeben.  2)ie  ®tal, 

2>teb  =  flal  (ä.  ©p.),  jefjt  ber  ©iebftal  (a.  ©p.  ftala,  no*  für  ft* 
allein,  furtum).  „7)ai  tft  offne  fcicbftal."  Cgm.  558.  f.  52. 
„2Ber  bie  bfebflal  t)töc  getan,  ber  tft  fcbulbig  ber  btebftal." 

Cgm.  289.  f.  126. 

•Der  ©fit  (Stil;,  wie  b#b.  Stiel  (gl  i.  203  )lll).  flilum  (u±),  adv., 
untgefebrt  (sc.  ju  perfteben),  wcl  pon  ber  9i.2i.:  ben  ©til  iti«= 
feren,  im&  Grntgegengefeßte  ergreifen,  povnebmen,  tbun. 

£>er  ©tiler  (Stila1;,  ber  ©riffel,  Stylus;  baö  Jpol$d>en,  Q3eind?en,  n>o- 
mit  in  Sanbfcfeulcn  alten  ©djlage*  ber  ©djuler  auf  ben  $ud?ftaben  ober 
bAi  2Bort  jelgt.  „Der  lugenbafftig  ©tiler  ber  ©efcbriftgelerten." 
Dr.  €cf.    „9)?it  einem  eifnen  fliler."   Cgm.  520.  f.  224. 

fllll  (ftd),  wie  ö*b.  f»üe  (a.  ©p.  flilli,  adj.,  jliüo,  adv.).  9?ocij 
wirb  ba^  adv.  altf  ftilla  mitunter  pom  adj.  unterfebieben  (©ramm. 

§.  826). 

,,Du  muail  di'  äbac  ftilla  bäoin, 
Siilt  tat  di'  ja  da'  Küabua'  g-uä'n." 

9)?an  lonnte  biefeö  ba»r.  a  für  er  nebmen  („£u  folt  nit  ililler  ftan,' 
Cgm.  809,  f.  63,  „fltlfer  fcbtpeigen,  fepn,  flol)«  u.r"  Sp.  <S*äi$)> 


®tU  ©toi  651 

wenn  c^  nicht  auch  nach  fc&tudb.  Sliu'fpracbe  wrfänie.  Jaus  gand  fe 
ftillo  häP.  gppleis.  „©tilla;  if?r  9}?oi]lcr  utib  ©prCfa."  2öc(»:, 
mann HM5. 22.  2>cr  öiuf  StiUo,  Stülä!  (bep  feperli&eu  @e(egc:u- 
hcitcn  oft  mit  bem  $3ufafj  Hiwd  ä\  J?ut  ab!),  auch  Stillio!  itf  t»ot 
nach  h  £&.  ©.  8  au  «Hären.  ©tilla  ho!  ruft  in  Otivnertf  ^Ibcilbuttg 
be$  30("ten  ^urnlcrj!  CLXXVIIi  ber.£erol§.  Sine  anfcevc,  präpofttiönale 
'Hbv.form  ift  bag  obetidnbtfdjc  »on  ftill  (wenn  bie  9ftitffpt.  va  fi;ll  nicht 
etwa  anberä  ju  nehmen  —  »rgl.  i.  XI).  ©.  629.  630  von  m\b  ven, 

Va  laud  und  va  ftil,  laut  Utib  fctll  (Jfteut  Im  SSiufel). 

„©chau,  mai  bte  ©appermenttf  SBeföMeut  lachen  va  fHU, 
2lbf  hinter  b*  Jpüll."    Jpübner  gurftentö.  ©aljfc.  p.  688. 
3m  Ggm.  73.  fol.  56  fteht:  //laut  unb  übet ftf tten"  (ähnlich  bem 
fonft  üblichen  überlaut),    un fttll  (vom  SDettcr),  {lurrnlfd?.    £>fe 

©tlllntcf),  c.ü-on  missae  (tjüi  in  1  partes  dividituf,  sc.  in 
secretam ,  praefationem ,  canomem  et  orätionem  doinraicäm). 
„«Bon  bem  grewet  bec  jtillmcffe,  fo  man  ben  canon  nennt." 
guber  v.  JKeventlo,  Cgm.  930.  „3n  bem  ginfang  bei  &eiling  ftflmej?." 
Cgm.  841.  f.  106.  „3u  ber  ersten  fu  l  litt  iffe.  «8on  bem  vierben 
geranne  ober  fltllmiffc  bli  $u  bet  Kommunion."  Cgm.  .\;>i.  f.  127. 
„Die  2BanbelEcrKn,  bie  man  vor  ber  nxfabelunge  aufc  iünbet,  fol 
man  big  ja  @nße  ber  ©tillmcffe  brinnen  laiTen."  MB.  \\n  .432. 
2)a*  ©tiKrecbt  (Cbm.  Kl.  20.  see.  x\  L),  heimliche  9J?<»leftJ3cti*i^ 
fiBung,  im  ©egenfaß  von  Dffenrecht.  (@icl)  II.  &{>.  @4  564). 
„3m  ©ttllredjt  hanbeln."  Xct  gtevmann  l)at  „warf  im  ©til= 
rechten  befchlotTcn  worben,  au  offnen  3i  echten"  eben  fo  vorju^ 
bringen.  ,,.2>aji  bie  (Hechtfprecber  nun  int  ©tflr echten  aufftecn, 
mtb  wie  fic  in  bemfelben  nach  einanber  gefeffen,  fich  an  fca£  £>ffen= 
recht  fit  bie  ©chrannen  auch  alfo  feften,  o\$  b&§  ei  mit  Stecht 
unb  Urtl  eröffnet  wirb."  Die  ©tili,  ©tilic  unb  Stillen,  ©tftte 
(a.©p.  itiHl,  fttlllna).  ftiltcu,  a)  wie  hchb.  («.  ©p.  gt(til- 

lian,  gilHtlan,  sedare,  sistere,  ©tut.  III.  69.  ©otetf  willen 
füllen,  impedire),  b)  fUll  werben,  aufhören  (a.  ©p.  gifüllen 
unb  giftillon,  auch  füllau,  ftilta).  c?*s  »erfüllt  (Sech),  erwirb 
lüde,  man  tebet  nicht  mehr  bavon.  „SBefÜlle  von  beme  jotne, 
desinc  ab  ira."  SSinbfc.  «pfalt.  ,,®i  gefülte  djthben,"  horte  auf 
ju  gebären.    2Ji«t.  III.  79. 

©ti  Hab  v  (0.  3m  pitnibach  v.  @t.  Uicich  in  Stngebtir^  ».  1499 
(Ggm.  154.  f.  37)  fommen  „II  Watt  ilvllab»  vor"  (wol  eine  OJrt 
^ulfenfrncht.  Gl.  i.  1170  fle!}t  .,s[claba  öffa  välla."  Döc  Ä.  c.  94 
,,balla  stelaba  offa,"  n)aö  vielleicht  bsmit  jwfammenhäuqt). 

Der  ©tollen,  a)  wie  hchb.,  b.  h.  ©cfTell,  f  fofleu,  §u|  (a.  ©p.  ftollo, 
genit.  flo  Hin,  basis).  95 e 1 1 fr o  1 1 e n,  © e  tä n  b er  ft o llen, 
Xifchfcollen.  ©tollfachel,  ©tolltcgel  unb  brgl.  ©efchirr 
mit  güfien.  b)  fyxt  SBerfholjcf.  „©tollen  follen  12  ©d)ul)  lang 
unb  5  üuabrataoll  biet  fevn."  SfBirjb.  95erorb.  w  1776  b«^  «D?«j}  ber 


632  ©tot  ©tuet 

tpfd&le,  SBretter  imb  Satten  betretfenb.  c)  OBlrjb.,  Slfdjaffenb.)  3Trt 
feinen  33robctf  »on  Idnalicbtcr  gorm.  5)?lld)ftöllcbcn,  ©cmifdjt; 
©tollcben.  A)  jeber  ber  vorragenben  Stielte  am  Jpnfelfen.  c)  (tn 
ben  ©eblditen  ber  9#eiftcrf»ngcr)  jcber  ber  vict  =  ober  tnebrjclllgen 
(Jomplerc,  au£  beren  jroepen  ober  mebrern  batf  ©efefj,  blefeä  l)(n. 
rcieber  ttl*  einzelner  £l)eil  beö  ©anjen  ober  93 atei,  beftebt. 
2ßagenfeil52i.    cf. ©rlmm  SWeiilergef.  44.    2tvenr.  in  feiner  ®ram= 

tttatif  fßgt :  ,,In  lectione  periodus,  plcna  sententia,  dicitur  etn 
fftl},    pa£,    cujus    partes    sunt   commata   ftolel    et    cola   feftl." 

„2Benn  irv&x)  ober  bren  ftolel  aneinanber  bengen,   quum  dicola 

tricolaquc   ponuntur.a      f)    füg.    (Wumfr.)    ein    ©d?N>anf,    ©treid}, 

Stütf.  Darf  mar  ein  ©tollen!  (tollen,  a)  n>tc  bd)b.,  $.23.  bie 
^ufeifen  ftollcn.  b)  flcb  ftollcn  (oem  ©ebnee),  an  ben  ^ufeifen 
bangen  bleiben.  Darf  tyferb  ftollt  ober  ftollnt  auf,  ei  bleibt  ibm 
ber  ©dmee  am  Jpufeifen  bangen,  c)  (fdjiudb.)  fig.  haesitare,  aöe= 
benflid)teitcn  baben  (a.  ©p.  Julian,  subsistere,  ccssare,  haerere). 
tl)  (£.<pf.,  »on  ber  ©aat)  anfeBcn,  juncOmcn.    (33et)  Wotl.  <pf.  101. 25 

i|t  flOllön  fundare). 

Die  ©tolcn,  stola  be$  9)?cjjpriefter$.  Darf  Voc.  »,  ig  18  bat 
„©tolbrucbcr,  custodes  templi.'1    23rgL  ©tuclbrucber. 

Der  ©tuel  (Stuol,  o.pf.  St?l),  rcfe  bdjb.  ©tubl  (a.  ©p.  ftuol). 
Crr  wirb  Im  Dlalcft  attf  ungepoltferter  (Elfis  unter febieben  vom 
©ejjef.  0?.2l. :  Crlnem  aufm  Stüala-l  dafitzn,  ll)m  auf  ieben 
2Bint  bereit  nnb  ju  Dlenftcn  fet?n  (mclft  irontfd)).  „Sie  Jpäufer 
follen  flcinerne  ©tu  bie  ober  QSiernngcn  (alfo  untere  Hauptmauern) 
babeu."  33a»?rcutb.  ©tbt.=£rb.  %nt  S&ebftubl  bort  man  an  ber 
Ob.=3far  bie  ©tuel.  Der  93rautftuel,  fteb  >2ßfttfb--ftuel. 
Der  Dlngftuel  (d.  ©p.),  @erlcbt$ftul)l,  micfeterftubl.  ©icb  I.  £b- 
@.  58o.  (iörgl.  &onfgä  =  ©t.,  Äatfer  =  @t.,  mancher  gocalltdt, 
befonbertf  93crgen,  roo  cbmaltf  im  Irenen  effenttlcbe  ©erfebtd  =  unb 
anbere  SSerfammlunge«  im  9iamen  bcö  .ftönfgä  gebalten  roorben,  als 
Eigenname  geblieben).  Der  ©emad)ftucl  (t>r.  fOfinbercr  1020), 
2clbftul)I.  oben  bcrfclbc  fagt  aud)  blotf:  an  ©titelen  offen  fein, 
Selbeöoffnung  baben.  „Jpertc  ber  ftul."  Cgm.  6m.  foL  110. 
Daju  im  Cgm.  825.  f.  5  aud)  ein  £jctb:  „2Benn  bu  nlt  finden 
fanft."  Der  Jpauptftul,  tut  Kapital.  33apreutl).  Steten  ».  1722. 
Der  ^feifferjtucl  (2.0i.  v.  I6i«>.  f.  565),  tyobium  ober  $ü&nc 
für  auffpielenbc  Sftuficanten.  25er  <J)rebtgftuel,  bie  Äanjel.  Der 
©efott:  ober  ©cbncibftuel,  banfdbnlidjc  23orridjtung  ^dcfcrlfng 
u  fdmelben.  Der  2Btttib--ftucl,  ber  ©tanb  ber  2Blttioc.  Den 
28ittibfiitcl  bcbalten,  ober  aber  verleren,  oerruifcn  (b.  I).  ftcb 
roleber  oerbeiraten).  Oief.  Z.üi.  0. 1518.  'Hit.  51.  Slrt.  2.  £.ffi.  v.  1616. 
üt.  5.  Qlrt.  3.  2lv.  <£l)t.  519.  ^.r.  £l)bl.  XII.  119,  XIV.  76.  SEDftr. 
S?tr.  VII.  125.  127.  „Do  ©igebranbeä  muter  ben  luttroentful  be^ 
At."  ©ubrun  21.    ^adj  einer  dbnlicben  gtgur,   bie  Plellelcbt  auf 


©tuet  633 

einem  concrctcn  ©ebraud)  fujit,  blef?  bct  ©tanb  bet  SBerWGte«  ober 
93eref>lfd)ten  ber  SSrautfrucl  (gl.  i-  364  prutcftuot,  tliorus 
innritalis.  _  „gftit  wie  getaner  erc  im  prautfluelc  fajj  bie  maget 
tili  bere."  ©ubrun  2196).  „So  man  bie  I)ed?jclt  fyaben  fdjolt  unb 
ft  bcn  preutclftut  faj,  bo  lag  er  aßen  bcn  tag  je  pcttc."  Cgm.  99. 
fol.  .-56.  „Set  tiefet  prfngt  fein  praut  ju  bem  prent  flu  et  ber  belle." 
Cgm.  775.  f.  265.  33rgl.  ©tuclfefr.  Der  ©tuelbrueber,  a)  „Pau. 
pcres  dcvoti  qui  vulgariter  dicuntur  ©  tu  Ibrub  er."  Urf.  betf 
S3if*.  ».  Stugtfb.  v.  1583.  (®tcl)  ©cbmlbäfdwdb.  2Brtb.  517).  2apen= 
trüber,  bfc  bem  Äüflcr  in  gennffen  Verrichtungen  an  bie  £anb  glengcn. 
<piaclb.  58raun'rf  Somfircf-c  ju  3lug*b.  @.  261.  «Bfcllcfcbt  im*  „©tot- 
brubcr,  custodes  templi"  bctf  Voc.  o.  1618.  b)  „£>ic  Pflege  ju 
J?<jg  verforgen  mit  etlichen  geraifigen  Änc*tcn,  ©tnljlbrnbetn, 
2Bad)tcr  unb  £liurncr,  ivle  fid)  gebubrt."  ^r.  £l)bl.  IX.  I97adi493. 

3>fc  ©tUClfertlgfelt,  cxoneralio  alvi,  exerementa.    Dr.  9)?{nbcrcr 

1620.  P.  54.  Sie  ©tuelfcftc  (Sttralfeft) ,  a)  tatf  fencrttdje  Cliepcr= 
löbnip,  sponsalia.  (Eleb  I.  11).  ©.  576.  „3*  rollt  euer)  fudjfen,  «venu 
iljr  mir  bei  ber  ©tu&lfoft  in  meine  Dianen  femmt."  23ud?er^  Äinber: 
lebre  17.    „Sap  bfc  Vcrfprccf/en  eber  ©tulfeften,  sponsalia  de 

futuro,  unb  nft  matrimonia  de  presenti.'-  $rcpf.  blfd).  9)fanbat 
».  1615.    ««Cent.  (fljron.  52.    g.D.  V.  1553.  fol.  99,  0.  1616.  fol.  562. 

b)  (d.  @p.,  etwa  bie  53efidtigung  ber  93efugntfj  ein  ©eipcrbe  am= 
juüben  unb  bie  idl)Uld)c  0?ecognttlon  bafur?  Slugtfb.  ©tabtb.  fiel) 
I.  ZI).  ©.  576.  ©djmib  febrodb.  2Brtb.  @.  517).  Sa*  ©tue  Ige  ib. 
3n  Jpajjlä  ©tatffr.  II.  p.  277  licet  man  unter  ber  (Einnahme  ber  grleb* 
berger  ©tabtfammer  aud)  bcn  2lnfaß:  „S  inj  et  tage,  Jpo&j  eli- 
tären" mit  146fr.,  unb  barauf:  „©tubtgetber."  23rgf.  ©tuet; 
f e ft.  Set  ©tuelpfenntng,  (Jatfjebraticum  von  ben  Pfarrern  an 
ben  Hfcfeoftltben  ©tubl  jn  entrichten.  Chron.  Ben.  ir.  91  ad  1391. 
Set  ©  tu  clfdjr  eiber  (d.  ©p.),  ber  fiir  Oicdjttfpartepcu  ©Triften 
verfaßte,  „©tulfcbrcibet  unb  ^reenratered."  ad  1597.  „©tuet: 
iitrelber  unb  ©u'ppllclftcn."  J?ofratl)^£>rb.  ».  1624.  Ttotarlen, 
©tuet;  unb  anbre©d?relber.  2.01. ».1616. f. 474.  cfr. Ä'r.£t)b(.XV.20i. 
übtg.  t>.  1605.  p.  151.  Siefc  ©tutfdnctber,  roenlgft  blc  ber  geringen; 
klaffe,  motten  ben  fogenaunten  5Hemorlaliften  nickt  undljnlld)  fepn, 
blc  in  Wabrlb  auf  offner  ©trape  bintcr  einer  fpauifcbeu  2Banb  icbem, 
ber  üefa  nld?t  ganj  roobl  auf*  ©^reiben  »erftebt,  anö  ber  9iott>  ju  Reifen 
bereit  finb.  „23er  blc  beuttgen  ©tul)lfd)rctber  ber  2lbvocatcn, 
wie  iic  genjobnlld)  finb,  rcd)t  in^  3(uge  faft,  wirb  fo  etmaö  affenartige* 
in  bcnfelben  obne  9)?nf)c  entbeefen."  Ol.  p.  93ud)cr  f.  ©d?rlftenH.  413. 
Tai  ©tucljdpftcin  (Stuolzapfl),  ebmaltgeö  Jpauptremeblum  ber 
©du^baber  gegen  JpatttelMgfelt.  Dai  ©eftüct,  subsellium,  exedra. 
Voc.  v.  1618.  „2>o  würben  blc  ftbet  erfüllet,  bo  ging  ber  djunlg  fytn; 
ein,  baj  er  fad)  baj  gcftüll."  Cgm.  745.  f.  56.  „2öct  nun  bie  muH 
unb  Ir  gefUll  rcdjt  feljen  roltt."  Cgm.  8H.  f.  61. 


654     ©toty    ®t\\ty    ©talt    @tal$    ©tetj    ©tofj 

Der  Stolperer,  einmalige^  ©totpern.    sfri  Stolparo'  tasT:    Der 

©tolprian,  ungefcblcfter  €0?enfc^. 
©er  ©tulp,  aud?  bfe  ©tülpen,  roie  &d)b.  bie  «Stolpe.    Drctge= 

ftulptcr  Jpnet.    ftülpen,  verb.,  rote  ftcfcb.  ober  efgcntl.  nleberb. 

Der  93eftalt,  Kaution;  fiel)  befreiten.  Die  ©efratt,  «ic  l)#b. 
(a.  ®p.  gfftalt  neben  giftcltlba).  ©eftalt  ber  @ad?en,  Stet« 
lung,  ©tanb,  £age,  conditio.    „2Bfe  ei  ein  geftalt  barumb  ber." 

Cgm.  736.  f.  72.     5Rit  ber  geftalt,  ca  conditione,  Voc.  \).  1618; 

ber  geftalt/  ber  gehalten  (bei;  5*otf.  <pf.  57.  7,  dat.  bien 
geftalten),  fo.  9Udj  geftalt,  nad)  geftalten  (ber  ©ad?). 
'Baä  geftalten  ober  Moä  geilalten  (Gonjunction),  inbem,  finte- 
malen, geftaltfam.  „9Sor  i>&$  ©ort  bann  (nam)  rolrb  aierlfdjcr 
gebraust  geftaltfam  b,  anerzogen,  allermafjcn."  Parnass.  boie. 
v.  1725.  II.  2H9.  Die  © e jt alt f ante  —  wie  ©eftalt  (ber  ©adjen). 
geftalt  ig  CgMlti'),  roobigeftatt,  fdjon,  formosus.  a~  gftälti's 
Menfcha-1.  G-ftalti'  und  g-furmt.  gcftdltfgen  eine  ©acbe,  fic 
befdjonigen.  „©oldjen  Ityren  unloblfc&ea  Jpanbel  ju  geftellttgcn." 
Ar.  2&bl.  X.  599.  Die  Slngcflalt  (Ä'g-ftält),  ainftatt>  motte 
nung,  äftkfe&rung.  Mach  A'gßält!  entge  fr  alten,  enthalten, 
deformare.  \oc  v.  1618.  V  C  r  g  c  |t  alten,  tränsformare ,  oer^ 
jtatten,  entließen.  Die  Ungefcalte,  Ungcfialten,  jpaplicfcjclr. 
®ie()  fielien. 

ftaljeln  (ä.  ®p.),  ftottern.    (Golloqu.  ».  1550). 

Die  ©teljen  (Stalzn),  a)  bie  ©ruße,  fulcrunb.    b)  ivic  l)d)b.  @teljc 

Ca.  ©p.    ftelja,   calotibia  —  „ambularc    cum    fteljla."    Leg. 

Alam.  Addit.%  £rofc  ben  Jranjofcn  in  ben  Landes,  bie  in  {fyren 
©cfödften  bdupg  auf  ©teljen  geben,  befudjen,  wegen  oftern  2lue'- 
tretenö  beö  2£aiFerS  im  3f?tgrunbc,  bie  93uttel|tatter  ifjre  ©djule  unb 
,Stftcr)e  auf  ©teljen.  fteljen,  a)  fluten;  unterftel Jen.  $euib. 
r>.  1591.  b)  auf  ©teijen  ober  mit  einem  ©teljfufj  gei)en.  c)  afc 
fectiert  einfterfebveiten.    „31  uf  eim  f*rf  fteljen,  ascoliasmus, 

empusae    lüdus."     Voc.    V.    16!S.       Der    ©teljer,    grallator. 

Voc.  p.  1618;   loripes,  Voc.  ».  1129;   Bettler  an  ber  Äructc. 

Cgm.  270.  fol.  196. 

Der  Jr>ageftel3  (C^lh.  408.  IN'0.  9,  Mbeinpfalj),  <perfon,  roeldje  (fic 
fep  nun  »erebüdjt  ober  unoercl?lid)t)  finberloe  ftirbt  unb  in  gcipiffcn 
fällen  ben  Sanbcäfürfren  jum  Crben  bat.  £agefteljereiv 
Jfpageftetjgerccbtigfcit,  ^agcftcljfaK.  j?u  vergleichen 
Oligenj  Immer  im  Slvtifel  3  immer  unb  bat  jonjr  übliebe 
£ageftolj,  ©rtmm  IL  527,  altf.  bagaftalb  (9#ann  überbaupt', 
bagajtolb  (Diener,  Änecbt).  cf.  and)  ö?u  m  p  e  l  ftt  Ij,  ©rfmm 
9Kpt&ol.  28S. 

ftolj  (ftöiz),  a)  ipte  I)djb.  b)  l)übiV,  '^U'-Jnüd),  ftattlid?,  bcfcnbci'S 
»pr  Rieten,  ä,  ®p.  m$  von  ?perfonen  (üBigcfoi^  89io,  nieberf., 


<&tam        ©tem        ©tim  655 

Ul.  frölt,  bolf.  ftour).    ©toIjDtrj,  ein  3tog«ft.  ©cfdjlcdjWname, 

Wirb  MB.  XXIII.  8.  II.  16  JC.  blird)  curialis  cervus  latinfficrt.     Der 

ftolj  W  an  tag,  MB.  XX.  498,  ber  <pftngftmontag.    Stolfjifalt, 
arrogantia.    Voc.  Archon. 


S)cr  ©tdttim  (Stam,  plur.  Stärh,  £)imin.  Stänial  ur,b  Steimel, 
Stäimal),   aitc^  ber  Stumm,   betf  Stammen,  unb  febon  im 

Nom.  ber  Stammen  (Stama~,  plur.  Stama",  Stämä").  wie  l)d>b. 

Stamm  (a.  Sp.  ftam,  flamme*,  altf.  ftamn,  angelf.  ftdmn, 
alfo  na*  Analogie  »on  Stimm,  w.  m.  f.,  auf  Stab  juructfuijtbar). 
Der  erb=  (E-)  ftamm  (fteb  I.  21).  S.  104),  Untcrftamm  eines 
93aumetf.  2>ie,  wie  c$  febefnt,  jüngere  gorm  Stammen  regel- 
mäßig febon  im  2.0?.  p.  1616/  Voc.  p.  161S  ic.  „SifnS  Stammend, 
be»m  Stammen,  von  fd)led?ten  ©tammfn":c.  Stammen^bdum, 
St.  =  bue#,  St.  =  wdppcn.  Kaa~  Stämal  pber  Stäimal  Hol*, 
Här,  Bart  etc.,  niebt  ein  58i3d?en,  ntdjt  ein  jpdrcfyen. 

fUmeln  (Voc  ».  U82),  flieht. 

fiemmen,  ä)  wie  H'b.  (ftd)  anftemmen,  b.  I).  mit  .Strafe  (ebnen;  ein 
Sßaflfcr  ftemmen  -  auep  l;cmmen).  b)  meißeln  (sceldjeä  t>d>i.  2Bort  im 
25taleft  ganj  unbefaunt  Ift).  „Sttan  muß  bte  Rainer  mit  Cff'en  beraub 
Hemmen."  Dr.  9)?lnbetcr.    Qii  Stemm^ifen,  ber  Weißel. 

Die  Stimm  (£>imtu.  Stimo-1),  jpie  fydjb.  Stimme  (a.  @p.  ftimma, 
jtimna  «nb  biefeö  auä  ftibna  gort).,  (tefn  angelf.,  noeb.  iept 
febottf  feb  fl  c \)  c  n).  Da*  S  t  f  m  m  l  e  i  n  (D.<pfO ,  Heine  Aubfcbelle ; 
filmmcln,  bamtt  fdjellen.  Sdjerjf).  9J. 91.:  €ine  guete  Stimm 
baben  jum  Strlnfcn.  2>er  bat  einen  gueten  Stfmmftocf,  fantt 
tudjtfg,  laut  reben,  fdjrewen.  QS  ift  mir  ber  Stimmftoce  umge- 
fallen, id?  bin  Geifer,  fanh  nid)t  reben. 

ftimmen,  a)  wfe  bd)b.  b)  (d.  Sp.)  befpreeben,  benennen,  be^ 
ftimmen.  „Sud?,  in  bem  aigcnlidj  geftwmbt  ift  wie  man  funbt." 
Cgm.  788.  f.  40.  ff%ix  ben  obgeftimpten  (oben  benannten)  Sagen." 
Scfccirer  3)ienft=£rb.  44.  „SDZft  auSgctrucftcn  Worten  gefHmbt  in 
bemelten  brief."  MfeichelB.  Chr.  B.  II.  179.  ,,ltnb  mi  aiuer  (ber 
vier  (5\>angelfficn)  »nbetwegen  bat  geladen,  ba$  baben  bfe  anbem 
beftimpt"  (erwdbni).  Cgm.  524.  f.  i.  c)  ftimmen  einen,  il)m 
etwa*  wef*  madjen,  ipn  jum  55eften  baben,  foppen.  Ge,  da  ftimmft 
mi'  grad !  bu  bart  mld)  nur  jum  Seilen.  3ronffcbc  JK.21. :  i> « 
ftimmfi  mi',   fraliga*  Pauli  (i<i)  laffe  mir  uldjtö  weis  madjen). 

„Raas  mit  dvi'n  S  t  i  m  m  cT,  mit  deina'  Stimmcrc  i."  Du 
niM'lt,  I  waos-s  m't,  äba'  da  bili  gftimmt,  H  meinft,  id)  wiffe 
c*  nid?t,  aber  t>a  betrifft  bu  bi^  3n  einem  lat.  ®rama  (Cl.ristus 
fabri  filius)  bei  2lbte«  von  «OTidjelfclb,  üßolfg.  SiingSbergcr,  v.  1696 
fagt  ber  Sine:  „3*  main,  ibr  ftimmt  vmi  nur;  worauf  ein  2lnberer 
nod)  weiter  gebt:  3a  wotyl  ftimmen,  ffe  baben  unö  gar  für  Darren!" 
^>en  bi^ber  alterten  SScleg  für  biefe  »ebeutung  c)>  wenn  niebt  et«p« 


656  ©tim 

b(o$  für  b),  futbe  ict)  in  ©regor  S?aqen&  ©aiomon  unb  SOfarcotf 
(Jp®.  v.  1450.  Cgm.  579.  fol.  28a),  wo  bie  2Befber  ju  äonig  6a= 
lomon  fugen: 

„@it  wir  bfc  warbait 

mercfcn  m\b  bie  itfllgfait, 

fcic  bu  falfölid)  fürnpmbft, 

fept  bu  »n«  in  gefpotte  ftpmjt, 

ba(?  btc  biug  war  ffnb, 

an  befnen  Worten  wir  verftienb, 

baj  bu  wflt  btfc  bo^ait 

ttmcn  wiber  bfc  gerednfgfait." 
,,21nft  imiu  ng/'  bnjjcnbe  (Spottrebe.   Jpüfcncr  24s.    ,,I>n  wltft 
am  j;of  feben  lauter  ©efger,  aber  nur  fofdje,  bie  (Jiuen  ju  ftlm-- 

men    fltd)Cn."    <p.  *2Ibrat>.     (R.3f.:    Du   ftiminft   ällwa'    und    hält 

iaa"  Geigng !  ^n  biefen  leßtcrn  öicbcnöaitcn  wirb  ftimnten  c) 
alt  eine  btojje  Jylgur  »out  Stimmen  einetf  ©aitenfpfeleä  genommen, 
unb  wäre  ali  fottfce  vcrgicicfcbat  ben  üiuöbrütfen:  (Sinen  aufjieben, 
fd)  rauben/  ducare  aliqucm,  unb  fclbft  bem  unfdmlbfgcn  bdb.: 
einen  ftimmen,  i()in  eine  gute  ober  üble  Meinung  bcibiingen  über 
ober  für  etwa$. 

„•Hl  foidjeö  fpotetf  wart  ba  vtl 

getrlben  über  ben  paiarf. 

Der  arme  tru&faje  \v<x$ 

it  gige  unb  ir  rote; 

ft  rrtben  in  mit  fpote 

umlie  r-nb  umbe  altf  einen  bal; 

ba  wart  »on  fpote  tntcbcl  fd>al."    Sfcriftan  11362. 

„SHtet  büeten  f in  vor  fpotte, 

er  nift  gtge  nod?  btu  rotte; 

ft  faln  ein  anber  gampel  nemen."  spatetf.  143-5.  Sadjm. 
SnbeiTen  liefen  2öenbungcn,  wie:  Cinen  an  einen  Ort  l)in,  fter 
lümmen,  i()n  burd)  falfdjlfdjc*  sBerfpredjen  ober  Vorgeben  »erteilen, 
fabln  in  fommett  —  aud)  einen  ©cbanfen  übrig  an  tk  ncrblfdje  Sßt- 
beutung  von  ftimmen  (angelf.  ftefttian,  ban.  fteüne,  fd^weblfd) 
flamm  a)  (Einen,  lf)u  bciTellen,  laben,  eitleren,  (cf.  at  unfet 
fteven,  unerwartet.  (ftjaucer).  2)af  ftimmen  ein  bta(cfttfd>  autf= 
gefprodjenetf  (tümmen  fc»,  tft  faum  ju  benfen.  QJrgl.:  „2Ben  wir 
baj  djreuj  anfeben,  bt%  ei  unä  jtum  unb  man  \v<xb  unfer  febepper 
boran  bab  erliten  marter."  (Jcrarb  scriptorcs  II.  p.  1462.  ©leb. 
aud)  ftumpen,  ftumpfen.  #ur  consonus,  evfitpiovog,  Gatte  bie 
a.  <Sp.  ein  bequeme*,  fpäter  feljr  mit  llnrccbt  aufgegebene^  Adj. 
giftimmi.    „©iborta  gtfHmml  =  fang  intl  (bor  (audivit  sympho- 

niarn  et  chorum)."  £uc.  XV.  26.  bep  Statfatt  cap.  97.  gaftlmnaj 
(sc.  fang)/  consonam  (modulationem),  Doc.  A.  b.  77.  Subst. 
glftimmlba,  harmonia,  Doc.  A.  c.  5S. 


©tiem        ©tum        Stöem  657 

„fllcmelu"  (jtyf.  Ms.),  Iddjelu.    23rgl.  etwa  ge  feuern. 

flu  mm,  adj.,  wie  bd>b.  <ftati>  Ar.  £l)bl.  I.  212  ad  1453  foll  ber  »on 
ben  Deggenborfern  ju  wd&lenbc  iHldtfcrfnedjt  „et«  flu  mm  er  gc- 
leumber  ©efell"  fe»n.  (Jpicr  lauft  wol  ein  2efe=  ober  Drucffeblcr 
mit.  'iErgl.  allenfalls  geftüem).  ©ewol)ttlid)er  ifl  bie  (nad)  ©ramm. 
§.  7 in.  S33.  834)  fubflantfvierte  Jorm  ber  ober  aln  (Stumm 
(a.  @p.  ftummo),  be*  ober  aineä  ©tummen  (d.  @p.  jlummln), 
am  üblfdjflen  aber  blmlnutiolfd)  ber,  ble,  fcatf  Stumms.l.  Er,  ü 
is  0'  Stumo-1.  Oi. 5(.:  Häbm,  lagt  dac  Stum  ober  dac  Stumo'l! 
3a,  wenn  Ulji  bdtte!  idj  I>abc  ci  nicht.  „£afce  nld)t  reben  fönneu, 
unb  ffd)  mit  einem  ©löcfle  altf  ein  ©tumm  angemclbet."  SBenno 
9)?frafel».  1697.  „(Sin  elenber  ©tumm."  <p.5lbra&.  „ein  ©tum, 
mutus."  Voc  v.  1429.  „Die  fo  ©tummen  fein,  mögen  ju  -Beugen 
nlt  gebraucht  werben."  g.Oi.  ».  161G.  f.  339.  „Unfinnig  lent  unb 
»Unten  »nb  toren  »nb  flumeu."  IKebtb.tf.  \iubwigtf.  Die  ©tummln, 
©tummln,  ble  ©tumme.  ,,©le  bet  aln  fllmln  Im  .Oaud  getjabt." 
£lpow$f»  ©efdv  b.  b.  grfm.:$e$tä  p.  176.  ftummenb  (a.  ©p.), 
flumm.  „Sie  iTummenben  Jputtb  (Annen  ulcfot  bellen."  51». @br. 370, 
„ftummenb  fünb,  sodomiticum  peccatum."  Cgm.  767.  f.  190. 
Vor.  Melber.  „3fl:  au<fy  ber  ©tummenb  fdjulblg  fdjrlftllcb,  ju 
belebten?"  Grtfengrefutf  Seldjtbnd)  3311.  »er  flu  muten,  flumm 
macben(?).  „.Oerjog  J>«ttnolb  Ifl  feiner  Untreu  wegen  »erflummet 
werben."  51».  Qtyr.  327.       flu  muten  ft'eb,  unter  flimmen. 

Der  ©tümmel  (Jrattfen),  fiel)  ©tumpen;  fo  t»le  and)  batf  folgeufce 
nur  eine  leichtere  5lu$fprad?e  »on  flumpeln  (a.  ©p.  ftumbalon) 
Ifl.  flu  tu  mein  einen  Saum,  ll)tt  bftf  an  ben  ©Ipfcl  ber  &fte 
berauben.  2.0t.  u.  1616.  f.  740.  ©rafföd)  flümmeln,  Pannen- 
jwelge  abbauen.  Der  ©tutnmelplaß  (Jpajjl  ©tattfl.),  «piafj,  wo, 
um  ©treu  für  ba£  SSiel)  ju  befommen,  ble  23aume  H$  an  ben  ©Ipfel 
entdftet  werben  burfen. 

geflüem  (giii-am),  ge  flu  ein  lg  (gfteami'),  fauft,  fllUe,  rubjg.  0 
gfteams,  güeami's  Rind.  „DU  .ftlttber  flebett  jeßt  fo  gflüem 
vor  mir,  wie  bie  Watefücanteu  Im  Storturilübl."  53ud)ertf  ^fnber- 
lel)re  6.  Die  Deutfdjen  an  lex  S2aI  ©ugana  fagen:  „ftfomlfcb, 
fernen,"  fanft  werben.  „3efu$  fpracb  ju  bem  Sffior:  Mj?  ftfll  ober 
geflt'tm."  Äaiferfpcrg  tyoftllle  I.  28.  „Der  unfaufd)  menfd)  Ifl  alfo 
lebenblger  tob,  unb  ble  elfneln  genutet  madjt  ble  begicr  geftttem." 
5luguftintt$,  Cgm.  767.  f.  92.    „gefilmter,  tranquillus,  geflumen, 

tranquillarc,  ge|Tum  el)  elt,  tranquillitas."    Voc  ».  14S2.     „Da£$ 

weter  geflume  »nb  baö  mer  geruet."  Jperjog Grrnfr.  Cgm. 372. f.  3». 
glflumo  bir,  animaequior  esto.  gl.  i.  607  (Ware.  X.  49).  un- 
geftüem  (ugßeam),  wie  l)cbb.  ungeflt'tm.  Die  Ungeflüeme' 
(U'gfteame),  u  n  g  e  ft  ü  e  tu  lg  f  a  1 1,  ber  Ungeftüm.  „3!»  aller  Juri 
unb  Ungeflümme."  <p.  Slbrab;.  „«JÄft  großer  Ungeflt'tm."  @lfen^ 
grein Seicbtb.  703,    „<?t{lcb  furften  mainett,  wann  grofj  ungeflüm 


638  <&tamy        <&temp        <^tump 

fänten,  fca3  bann  gros*  vervätrei  gefdjebe«  füllen."   Dr.  J^artUeb  in 


ftatltpett.     Omnes  obesos  expulit  cnstris  Epaminondas,  unter  i^m 

mußten  „bie  faxten  SSampen  am?  bem  gager  frampen,"  93albe 
2ob  ber  Magern  —  rool  jufammenbangenb  mit  bem  ubücbern: 
(lantpem  berum,  bin  unb  ber,  b.  b.  treten,  laufen,  (Umpern 
ginen  fort,  tveg,  b.  lj.  jagen.  2)aä  Stämpa'l-liadl  O0b.-3nn), 
tufltae$  Slngfiuce  jur  £anjmufif,  roas  Sd?nitterl)üpflein.    Saum 

erfl    Dom    ital.    stampita,    stampinata,    33cccaccfo  giorn.  V.     2)od) 

fommen  aud>  im  £ri(latt  2295.  8062  (v.  Jpagenä  SluSgabe)  dl>nlid>e 
Slngftticfe  unter  bem  2lu£brud  ftampente  vor;  in  einer  Sammlung 
von  >D?effrerlfebern  v.  1561  feigen  ffe  (nad?  Diector  $8epfd)tag$  sjttei^ 
fterfingem  p.  12)  Stampenepen,  unb  in  einer  brabant.  Oieim- 
cbronif  v.  1318  —  1350  rcirb  von  £obetv«c  van  SSaelbefe,  bem 
SSibelaere,  gefagt,  baji  „bp  jval  b'eerfle  il  vaitt  von  fiampUn 
bfe  manleren."  3m  Stra&burger  «pfingfimontau.  (v.  2irnclb)  fmb 
Stern  banepen  erblcbtungen,  ü3orwdnbe ,  tvoju  bep  Stalber 
ftämpeneveit  fogar  als*  SSerb  vorfommr.  „Stampulanj," 
Stambulanj  (Sptf)<£.),  .ftliiberfcbredbilb ,  2üauivau,  ätaubauf. 
(<£tma  mit  ber  ober  bem  in  ©rlmmä  9)?ptl)ologic  171.  562  vor^ 
fommenben  Stempelt  verfippt?). 
Der  Stern  pen  (Stempm),  Eur|cr ,  jtvccJlo^  (leben  gebliebener 
«Pflod,   tyfa&l,   StccE;    flg.:   furjer  blcfer  Stfenfä) ;    fauler  tferl ; 

fllteö  <Pferb.  ft  e  m  p  e  t ,  adj.  a~  ftempata'  Bua',  a"  Bua 
wia-r-a'  Stempm. 

Der  Stumpen  (Stumpm,  Dimitt.  Stümpl,  Stümpa-l),  ba& 
übrig  gebliebene  untere  enbe  eineö  in  bie  2dnge  gebebnten  Dinges? 
Tfieb.  ©tu  mm  et  unb  Stumpf);  füg.:  furjcr  Meter  9)?enfcb. 
Stummen  von  an  sgdum,  ^anb.  ?  Stiimpa-1  .Serjen  (enbe 
ctneö  Salglidjtc^),  »""  St.  Straib,  €0? e l  (nur  jum  geringen  £t)cll 
angefüllter  Sact).  Sdnvab.  OL 51.:  2(n  ben  Stumpen  füeren 
€lnen,  (ciliptifd))  ib«  anfübren,  bhitcrllftig  in  @efal)r  bringen. 
3n  ber  @br.  be$  SIppenj.  S.v.  Ijcifit  ei  121;  „Die  radjen  ba  jr 
Stumpen"  (ittn  erlittenen  Scbaben  ober  Sdjfmpf).  ftumpg  au* 
(tjt  j.  33.  bsä  2id)t)  Qlfcbatfenb. ,  ganj  unb  gar  au*. 

(lumpen  (NfdjaflFcnb.)  einen  (mit  bem  eilbogen,  .finlc,  3u(i),  (iojjen. 
eluem  einen  Stümper  geben.  35rg(.  frumpfieren  unb  tfupfcu. 
Sieb  aud?  flitnmcn,  üinm. 

Die  Stumpel.  Ulr.  Sütrer  fagt  (Cgm.  1150.  22513.  227*.  5731.):  „td) 
bab  mit  aiuer  ainfeltigett  (lumpt  erfamelt  tie  geita."  „9)?lt  grober 
etumptteutfd)"  (befdjreiben,  veben  je.).  „%lä  maifler  ^ainrid) 
be  $tfw  (bat  >paterno(ler)  |>at  gctidjt  In  tatein,  fo  bat  c^  9?.  je 
tu fd)  in  (lump  gerett"  (verbeutfdjt).  Cgm.  553.  f.  206.  9Gon 
«levanber  bem  ©ropen 


(Stump      ©tampf    ©temyf      ©timpf      639 

„bat  oucb  nad)  ben  aitctt  fiten, 

frampftld?,  uibt  wot  befnlten, 

ein  lamprecfct  gitibtet, 

von  roeffebe  in  tutfdje  beri&tet"     öiubolf  v.  SMontfort 
Olleranber,   Cgm.  2u3.  f.  112.    <?tnu  figürliche  2lnfpiclung  auf  eine 
dumpfe  ober  eine  unganje  Jeber?    98rgl.  b.  f. 
it  ü  m  p  c  I  n  ,    a)  wie  l)«tb.  (tummeln  («.  ©p.  fr  u  m  b  a  l  o  n, 

pijlumpton,   truncarc,  oon   jtUtttbal,   adj.,    truneus).     v  e  r- 

jtümpeln  u.  b)  ftüntpem.  //25er  gaifllid;en  £>brfgfait  in  irer 
SurfÄbfction  de  facto  pmbfilmplen  pnb  eingreifen."  ©raoamfna 
p.  1579.    Der  ©tümpler,  ©tümper. 

Der  ©tampf,  plur.  ©  tampf  e,  a)  ber  ©tempel,  ©tempfel 
(a.  ©p.  ftampl),  pilüm).  „tyrcnjiifcbc  ©rofdjen  auf  facbft'ftfe.t 
©tampf  geprägt."  Sorl  93?unj=9?.  HI.  4oo.  Der  Äart:en  =  ©t, 
£abaf  =  @t  jc.  ®tampfz@elb,  ©tampf  =  <p  api  er  u. 
2in£b.,  wlrjb.  SUerorbb.  b)  Einrichtung  ober  Sftafcbfnerte  jutn 
©tampfen.  3lmttfacten  uub  spaplere  burd)  ben  ©tampf  »emiebten. 
Die  95r  et  nftampf,  tyo  Jjrtrfe  ent&ütfet  ober  geneut  wirb, 
öl ftampf  :c.  0  bie  ganje  ©tampfmuble.  „an  ölftampf  mit 
feefet'  Stampf."  „©tdmpfelu,"  ©egeab  an  einem  Slufjc, 

too  bie  jur  2lu$fnbr  beftimmten  Slojibdume  „aufgegantert"  roerben 
(j?d)(?.),  n»ol)l  oon  ben  la  elngefcblageneti  Sdnbepflocfen.  ftampfen, 
a)  tvle  l)d)b.  b)  (tempern,  3.  93.  batf  -Sinn  ic.  Der  Stampfer, 
bag  Stampf a '1,  a)  ©tempfef.  b)  (im  ©djerj)  Keiner,  netter 
5?u§  (eincö  .SUnbetf  jc).  Der  gedämpfte  ober  ©tdmpf=9?agel, 
9tagel  mit  t)oöt  ober  ergaben  gerempeltem  Sioyf,  Der  ©tampf 
n>eg,  gafftefg. 
ftempfen  OJlngsb.  ©tbtb. ,  $rb.  p.  ltv,  ftempfefo. 

fti  tupfen,  ftümpfen,  Allein,  fritteht,  befrirtehx,  febmdben. 
„ftümpfen,   fealicren   unb   fdjmdben  über  einen."    <p.  ©anöler 

31.00.   2K!>. 

„Der  über  bif»  bie  9?afcu  rimpff, 
gWft  Ötuujlcn  jiel)t  fein  ©tlrnc, 
Der  rcaijjt  fürivar  niebt  tt>a£  er  ft  impft 
2Baru:nb  er  ftd)  erjürnc."    93albe  de  vanitate  mundi. 
„©cfcan  @fel  roie   \t   jefc   ©ott   a  nftim  pf  fc."    OTrarcell  ©turm. 
„<5t(icbc  Jpöflfnge  bereten  ba£  Waul  barüber,   ftümpften  über 
bie  fromme  tfaiferinn"  («piacilla,   bie  felbft  in  bie  tfranfenftuben 
gieng).    „Äöoig  £ubo»tcu$,   ber  200  3lrmen  alle  generabenb  eigene 
banbtg  siimofen  erteilte,  unb  nod)  brüber  bie  $üp  gemäßen,  rouvb 
barum  von  etlichen  unocrnünftlgen  jrpoffa^en  gefümpft."    „Da  ijl 
beä  ©t impfen  m\b  93er ft impfen,  be$  ©tupfen  unb  ©tcci;en, 
bei»  ©cfcmaben  uub  Übclnacbrebcn  fein  €nb."   ©clbamer.    93rgl.  i^f. 
fttmp,  lucta  levis,  Äampffpiel,    fiimpaj,  fpieleub  fampfen. 


640  (Stumpf 

Sieb  aud)  (lumpen  unb  ftumpffcten.  ftumpf  ig,  ad), 
„ftumpf  ige  ndmet,"  Spottnamen.    Cgm.  757.  f.  7. 

ftumpf,  adj.,  wie  f)d)b.  (a.  Sp.  ftumpf),  maneus).  „ftumpf 
ffidtter"  (Hfc  @l)r.  387),  übleö  SÖctter.  „fürftumpfe,  flur- 
ftumpfe  9idget"  (werben  bureb  <5brifii  £dnbe  unb  Jüße  gefcfclagen). 
Cgm.  138'-4.  ,25,  4192?9.  3m  Cgm.  i2i.  f.  87  „g  e  fluni  pfte 
9?dgel." 

$er  Stumpf,  plur.  Stumpfe,  Slmin.  bat  Stümpflein, 
a)  wie  l)*b.  (a.  Sp.  ftumpl),  prgl.  Stumpen,  Stempen  unb 

Stummel).  SH.21.  :  Das  tuo  I  bey  an  Stumpf  1  Lischt  ob?V 
Körz-n,  in  fürieftcr  -3eit.  1>)  ein  nld}t  ganj  angefüllter  SacL 
b*  S  t  ü  m  p  f  l  Ä  o  r  n ,  9»  c  (  :c.  2>al)er :  ber  S  t  ü  m  p  f  e  l  f  a  u  f 
(Stumpflf af).  T>k  Stümpfclfcbraunen:  ©efrelbeoerfauf 
uidjt  uaefc  ganjen  Scbdjfeln,  fonberu  nad)  einjelneu  Wefien.  (Wptfcb., 
^aj3l  Statiftif  337.  360).  „Den  ?Winuto  =  ober  fogenannten 
Stümpfelfauf  bat  bfc  Sdjrannenobrigfelt  jeberman  ju  geftatten, 
unb  fonberbar  ben  armen  2ente\x  bieju  Derbflflid)  au  fron."  tapr. 
SKea.r  «Blatt  o.  1807.  S.  1790.  c)  bei*  Strumpf  (auf  bem  Sanbe 
allgemein).  25er  Crbelfnab,  ber  in  ber  ftronlefcfcnamflprocefTion  ju 
$ufj  parabferte,  mupte  nad?  21c.  Waller*  Slnorbnung  v.  1580  tragen : 
„ein  mU  l)alb  fefbenetf  par  Stint  p  f."  SBftr.  SBtr.  V.  169. 
„3tcm  3).  2.  bem  Jpofenftricfer  pro  9fuöbeiTerung  ber  geflrfctteu 
fttfmppff  für  unfer  gndbtgfte  ftrau  fl,  -53-."  Jpofrecfen.  0.  1590. 
Sßftr.  93tr.  HI.  105.    „OBef&  gertrlcröt  fttmpf."  Signalement  p.  1593. 

fti/21.  !    Ziahh    d-    Stimpff'    und    d"    Siliuahh   aus   und   ge    da' 

Hall  zua!  bu  fannft  (öom  5»e!d)t»ater)  nid)t  abfolvlert  werben,  bi|t 
vjerloren.  2lud)  bat  f)d?b.  Strumpf  bebeutet  eigentlich  einen  Strunt 
ober  ben  untern  £befl  ber  eljmalä  üblidjen  aud  einem  Stiicf  be- 
fte&enben  23efleibung  be<*  Scfeenfelä  unb  ftuüct«.  9)?an  orgl.  batf 
engl,  jtoefing,  bat  frauj.  bas  (seil,  de  chansses  bem  haut  de 
chausses  entgegengefeßt),  bat  fpanifefee  media  (seil,  eaha,  Jpalb- 
bofe).  2>er  Stümpf.-2Bürd)er,  Strumpfweber.  <1)  (0.<J)f.,  ^ranr.) 
9lrt  fd)led)ter  Sidjel,  womit  bad  ilnfraut  fammt  ber  2üurjel  autfge^ 
Ijobcn  wirb,  Gräsftumpf.  „9tflt  Stumpfen,  Sfcbeln  u.  f.  »." 
Qßlrjh  «Eerorb.  ».  1720.  e)  (9?ürnb.)  «JWenfd?,  ber  tu  einem  Jpanb- 
werf,  ol)ne  et  orbentlid)  gelernt  ju  baten  ober  ©cfell  gu  fepn,  aui- 
bllft.  93rgl.  ftümpeln.  f)?  „Jpabem,  ©erften,  Stumpfen, 
Otueben,  falben"  bauen.  Cbm.  3238.  f.  69.  ftumpf  et,  ge- 
jtumpfet,  geftnmpft,  adj.,  a)  wie  ein  Stumpf  geftaltet — 
furj  unb  blcf,  von  Sachen  unb  tyerfoneu.  1»)  mi  feine  Splße  mebr 
i)at.  o  ftumpf a ts  MeflV  (bat  babep  vfellefcbt  bod>  gut  fd)nelten 
fann).  a"  gftumpfata1  Befn  etc. 
Itumpfieren,  fpotten,  f  rittein;  befpotten.  „einanber  ftumpf  (er  en 
unb  auflebten."   .Oofratb^orb.  d.  1624.    ef.  ftimpfen. 


©tan  (Staut  641 

jUn,  Hin,  (leb  fta--n  ®.  595. 

£>er  Slanas,  Stanis],  Stana-1,  ©tanUlaud  (fälef.  ©tenjel). 

Der  ©tain  (Staa\  plur.  Staa~,  Stea%  Staana',  o.pf.  StäT),  SMmirt, 
©tat  nie  in  (Staa'l,  o.tyf.  StäPl),  n>ie  bd)b.  ©tef«  (a.  ©p.  ftein, 
jtain).  9)?ancber  natfte  §elä  I?cl0t  in  ©egenben,  wo  folcbe  fonft 
feltner  erfcbelnen,  vorjugdivelfe  ber  ©tain.  3>abet  baö  tbeilö  efu- 
fad?e,  tbeflrf  mit  irgenb  einem  anbern  tyrabfcat,  befonbertf  bcm  alten 
©enltlv  von  ^erfonnamen  (®ramm.  §.  S42)  jufammengefeftte  ©tain 
in  Benennungen  von  Örtfcbaften,  befonberä  altern  53urgen,  Atrien  jc. 
3.  qj.  MB.  xxiv.  ».  a°.  1133—1300.  9?.  9?.  bld  Jpiipolt  von  bem 
©tain,  de  Lapide.  A°.  1412  unb  1416  ©erfcbttfbrfefe,  gegeben 
,,ju  bem  ©tain."  3>er  Index  rerum  am  Crnbe  betf  SPanbctf 
erflärt  ©tain  burd)  Judicium.  (*$  fft  tvol  nur  ein  Ort  bfefetf 
OJamentf  in  ber  bamalfgen  ®raffd>aft  J)lrfd)berg  gemeint.  «Brgl- 
©rimrn  0i.5I.  «02.  ©tain  al*  ©eroirtf.  „@in  (lein  wollen." 
ttuggb.  ©tbtb.  $rer>b.  18.  2>aä  ©tain lein,  a)  ©dmellfügelcben, 
©ebuffer.  S)Ud)  bem  8er.  v.  $ranfen  I.  28n  bellen  nm  Sbferöbrtm 
bie  ©dmiTer  an^  ©peefftein  ©tainerten  (sing.  ivol  ber  ©talnert). 
l>)  -$agclforn,  ©cMo^e.  „Wm  11.  3nm>  1511  war  ein  graufam  Uu- 
geivltter  von  Oiegenftaiuln."  ®ein.  Reg.  §6r.  IV,  172.  „©tetn 
beben  unb  fernen"  (b.  &.  Warfftefne).  üßlrjft.  üerorb.  v.  16,96. 
@d?crjb.  9?.W. :  ©tain  beben,  b.  r).  ben  QMerfrug  (geivMmlfcb  von 
©tefngltt).     Der  liär  li'  in  IW'n  Lehm  l'clic/  vi!  glVhert  mit  Staa"- 

liel)in.  ^er  ©talnfcßer  (StäTeuor,  äftfcflffetifc.),  9»cnf*/  ber 
bevm  «Ur.fdjefn  ber  größten  ®»tmött)tgfcft  unb  (Ünfalt  feine  gebeimen 
elgewnufilgen  $wüe  ju  »erfolgen  rveip.  ©tain  ft C> p c n .  Bep  bem 
©d>lejien  in  Oliigäburg  v.  1470  warb  aud)  ein  Bulben  Ofiug  für  vier 
Bulben  altf  ^reltf  gefeßt,  „barnm,  belfit  ei  in  ber  8lB$fdjtei6iuig, 
gemein  ©änißen  ein  ©teilt,  ber  bev  45  ijtfunb  fin»cr  i(t,  ungefärbt? 
ieber  3  ©tope  mit  einem  antritt  na*  ©tojientf  Oied?t  flogen  roer- 
ben ."  Wein.  Weg.  £br.  lll.  47.".  3n  ber  ©cbrt>el,j  irt  H$  ©tain« 
jtojjen  bf*  auf  ben  heutigen  itag  üblld?.  Wan  vrgf.  ben  ©tein  unb 
bie  3ufd,nlft  über  Jperjog  (?bri(topb  unter  bem  Bogen  be*  fertig!, 
©djlofTerf  in  Wündjen.  ©tain  tappeln,  fül)  1.2:5.  ©.  450.  ©en 
€5tain  tragen,  fieb  fiaflerjlain  II.  £&.  6.  5ü7.  „«Jlnen  umb 
ben  |1ain  ftraffen."  2t>tg.  v.  u>i 2.  p.  367.  ©tain  unb  ®ain 
fibwerc«.  j?u  ©tain  unb  35aiu  gefrieren,  «f.  „©tain  unb 
bain  brennen."  2ßacfemagel  «Sanier  J>©6.  ]>.  23.  ftaiu- alö  ^er= 
fliirfung  von  Slbiectiven,  wie  l)*b.  ilaln.-gteim  (duücrft  enge,  ic\~t), 
flattugrob,  ftain^bert,  flai«=tOt,«.  "Sai  ©talnblüemleln 
(Siaa  hleama-l,  0.2);  primula  auricula  L.  9)Jit  ©taitlbogen  In 
ber  <StAU  jn  fdiiejjen,  ivobur*  ben  j>legelDad;ern  €*ab  geldn'lie,  ift 
verboten  im  Qlug^b.  ©t.5*.  Cgm.  559.  f.  102|.  3>ei:  ©tc.lnbrueber, 
geroöbnl.  bimln.  ba^  Staa'hrüada'I,  fcberjl).,  vertrauter  Sreunb;  bc^ 
fonberö  ©aufbruber.    ?ur  ^eit  betJ  Jtriegetf  mit  hen  Jtvrolem  borte 

edmifU«'«  !öi<i).-rlfclipä  SDivtnbuA.  III.  Zb.  ©  l 


642  <§tam  @tin 

man  biefe,  wot  mit  lronlf*em  Sßeiug  auf  lljre  Reifen,  Sta^brüoda'ln 
nennen.  „9lln  ftalnbü*fen,  grojj,  ba0  ac^tae^en  bengft  vorglengen," 
a°.  1457  bem  .ftonlg  (Jaftmlr  von  $})olen  abgewonnen.  Cgm.  276.  f.  234. 
2>er  ©talnfelfen,  gern  ftatt  $el*.  Der  ©talnpfenning,  au* 
9)fennlngftain,  93rattenburger  «Pfenning,  b.  I).  pfeunlngdf)nll*e 
«ßerftelnerung.  Der  ©tat «tritt,  ju  fefter  Stritt  auf  ben  $uf)baHen, 
worauf  eine  ®ef*wulft  entfretjt;  eine  folrte  ®ef*wulft.  b.  2B.  Da* 
@eflaln  (Gftaa~),  wie  fc*b.  ©efteln.  Oi.2b:  2)aö  ®eftaln  fcaben 
(u.Delllng),  trofelg,  mürrlf*  feon.  jtainen  (ftaana~),  adj.,  wie 
f)*b.  flelnem  (a.  ©p.  ftclnin).  Oi.2l.:  Da  mecht  ma*  liaons^ 
wern,  ba  mo*te  man  ju  ©teln  werben  vor  «Berwunberung,  Snt- 
fe&en  zc.  (23rgl.  fianä  ©a*d:  ju  einem  ©teln  fprlngen,  vor 
3orn,   vor  £elb  :c.    ©rlmm  97?t>tr>o£.  321).  Die  ©tnlnen, 

©talnn  —  fo  müfjte  wol  ble  jweite  Jpdtte  ber  f*on  h  £&.  @.  582 
erwähnten  Fliafsfi.aano%  FliDftaa'n  gefapt  werben,  falls  fie  etwa  In 
ftgürlldjem  Sejug  auf  eine  barauf  vorfommenbe  Mite,  b.  &.  als 
#U*elf*iff,  mit  bem  alten  Fem.  ftelnna,  olla  lapidea,  olla, 
caeahus,  lebes,  jnfammengefyalteu  werben  bürfte.  3m  sßaffauer 
(?a(enber  v.  1830  fte()t  ein  eigenes  2lvlfo  über  bie  ftllefjftelnerenen. 
„gngel&arbSacIl,  5  5Iie£ftelne:  fommt,  wenn  es  baS  2Baffer  erlaubt, 
alle  grreftag  eine  bjer  an  unb  fd&rt  auf  ber  Donau  am  ndmll*en 
£age  wlebcr  iuruef.  Dbernjeü*,  5  iyltejiltefne:  fommen  einige  00» 
Umen  faü  alle  £age  auf  ber  Donau  bler  an  unb  fahren  am  ndmll*eii 
vXage  wleber  ab.  ^affau,  5  $llefj|tefne:  fahren,  wie  fie  ble  örb- 
nung  trifft,  faffc  alle  £age  von  bler  auf  ber  Donau  na*  <BllSl)ofen 
unb  am  ndmll*en  £age  wleber  jnruef."  flalnen  (verb.),  a)  «JJ?«rf 
itelnefeßen,  einen  ®runb  autfftalnen,  verftalnen.  „3>erralnt  unb 
verfialnt."  „Unberftocrt  unb  unberfealnet."  MB.XV.45.46.247. 
b)  ftalnen  (itao^n)  einen  Slcfer  (ber  wleber  jur  £gert,  b.  I).  ju 
@raSwu*S  liegen  gelaflen  wirb),  l&n  von  Steinen  reinigen;  au* 
abfUinen,  auSftalnen.  c)  (ülntfb.)  hageln,  ftalneln  (ftaartn) 
a)  w«S  ©talntdvpeln,  \itt}  I.  £&.  @.  456.  Der  ßtaal-ftaa", 
©telndien  bajn.  b)  mit  @*u&ern  fplelen.  c)  ftageln.  ftalnfg, 
wie  b*b.  ftelnlg,  Co.pf. ,  ftg.)  f*wer  ju  lofen,  ju  entwfcfeln,  ju  tl>un. 
Dis  is  ms1  /.•  fiäini',  tat  fann  l*  nl*t  verftef)en.  verftaiuigen 
(voTtaoninga*),  ftetnlgen  (a.  ©p.  ftelnon).  Qlvent.  Gi)ron.  18?. 
Dr.  (?c?  1512. 
fraunen  (ftaun),  a)  (d.i.,  vom  ®*wcin)  na*  bem  9J?dnn*en  ver? 
lange»,  b)  fi*  verflaunen  über  etwas,  f)*b.  Darüber  erftaunen. 
1  hä'  mi'  voTrau't.  3n  ber  ©*Wefj  Ift  ftuna^  (IUI,  gebanfenvod 
ober  gebanfenfotv  ba|Tel)en  -  (cf.  angelf.  fluni  an,  inipingere, 
obtundere). 

Der  ©tlnel  (StiM,  Sti'l),  Qlugufiln.    Die  ©tlnel  (Stinl,  Stindl), 
ö'brifrlna. 


©tanb  643 

ftanben  (praet.  cond.  fianbet  unb  ftuenb,  partic.  geftanben, 
fdjrodb.),  fieljen  (a.  @p.  (tan bau).  SptflH«  ft e  = « r  an  beffen  (Kon- 
jugation bfefe  altere  $orm  nod)  öffentlichen  £f}ell  nimmt.  35er 
©tanb,  Dimlu.  ©tdnbletn  (Stand),  a)  n>ie  l)d)b.  b)  einzelne* 
9J?ltglfeb  ber  ebmalg  batf  «Golf  ober  vielmeßt  fiel)  felbft  vertretenben 
bre«  ©tdnbe  'von  3lbelid>en,  Prälaten  unb  bürgern).  Der  2anb- 
ftanb,  auep  jefet  nod)  von  einielnen  Olbgeorbneten  jur  allgemeinen 
©tdnbeverfammlung  volfSüblfd).  Der  Q3rauftanb,  (efjmaltf)  lanb- 
fidnbifdjeg  jum  93lerbrauen  berechtigtet  9J?itglieb.  Qt  gab  geiftlicbe 
unb  weltlicbc  Sgrauftdnbe.  c)  (mit  verfebfebeneu  asorfvlben  ftatt 
bei  fubftantivierten  <patticiptf  ©tefyenb  auf  ^petfonen  angewenbet 
unb  ber  ftorm  nad)  gewfflermajjeu  mit  Jeinb,  greunb  in  ver- 
glef*en):  ber  aSenftanb  (SBenftdnber,  2$c»fteber),  ^ürftanb  (ber 
eine  tyerfon  ober  ©acbe  vor  ©erlcfct  verftet  ober  vertritt),  ber  9>or= 
fianb  (ber  einer  Slnftalt,  a}el)orbe  ober  ©emelnbe  vorfielt).  33rgl. 
•Gorgang  II.  £l).  ©.  55,  2Iu$fd)u£  III.  Zi>.  ©.  112.  (3n  9torb= 
beutfd)laitu  wirb  93 or (tanb  in  biefem  ©inne  nur  cotlectlve  genommtn- 
Dcr  SSorflanb  einer  ©efcllfcfcaft  befiebt  au*  mefjrern  in  benfelben 
gewählten  SOfttgliebern,  ati  bem  tyrafibenten,  Vlceprdfibenten,  ©e^ 
tretdr,  ^afft'er  u.  «Grgl.  Um  fianb,  bie  fdmmtftcben  Umfteßenben). 
bei  fianb  (ho  ftand,  "Dcopitfd?) ,  auf  ber  ©teile,  gteid).  ju  ftan- 
ben, gerabeju,  otme  Vorbereitung.  „(Sä  follcn  bie  3nwcntarta  auf 
ein  Äreujer  «pappfer  ju  ©tdnben  gefebrfeben  werben."  Sttanbat 
v.  1750.  fianb  fing,  adv.,  ftel)enb,  im  ©teben,  „liJtim."  Voc. 
v.  1618.  „®a  $Hom  fiel  ein,  modjft  bu  ber  femi,  ber  ftdnbling 
wollt  verharren."  SBalbe  de  vanitate  nrandi.  „'SBatf  ftdnbling  auf- 
teilt feine  S«Ä  fann  fel)en  obn  aüei  SBucfen."  beäf.  gob  ber  5)?agern- 
ftdnbtg.  „Da  würben  bk  SÄoft  flcnbig  (fieff?)  vnb  erftumbten 
vnber  in."  (Sttal.  Sbron.    ©fei)  überftdnbig.  Der  5lbftanb, 

a)  wie  f)d)b.  b)  bae  abtreten,  2lbjfel)en  von  einem  ©ut,  einem 
Dfenfl  k.  c)  eine  bem  ülbtretenben  von  einer  ©teile,  <pfrünbe  u. 
bfefur  bebungene  Slbfwbung,  Nverfum,  Deputat,  3lpanage.  Jpajjt 
©tati|T.  III.  iißS.  125U.  @em.  Oieg.  £J)r,  I.  498.  Der  Otnftanb, 
a)  wie  f)*b.  b)  antritt  eine*  ©utetf  ober  eineö  Dienftetf,  Olmteä; 
(OlnfteHung.)  „(Sr  l)at  elnn  Olnflanb  überfummen."  Vor.  v.  1618; 
«Berforgung  (einer  2Befbäperfon)  burd)  Jpefrat.  c)  (d.  @p.)  ©titlftanb, 
(Sfnftellung,  33erfd)tebung.  „deinen  Jrfben,  Slnftanb,  ©ufpenfton 
ber  2Baffen  eingeben."  Oiecef?  ».  1647.  „einen  Slnftanb  be^  Ärieg^ 
madjen."  Qlo.  Qtix.  517.  „dinen  21  n fianb  eine^  Sribcö  verwiegen," 
Ät.  £f)bl.  l\.  oo,  XV.  41.  „Wnftanb  ber  Oiedjten,  Justitium. 
3lnftanb  eln^  Oiegtmeitt^,  Interregnum. "  Vor.  V.  1618.  9J?it 
einem  3luftanbb,emb  alö  ©efcfjen?  ppegt  fid>  eine  Neuvermählte  be» 
ben  nddjflen  93erwanbtcn  ibre^  «Wannet  elnju|leüen.  Dct  3lu«ftanb, 
a)  wie  bd)b.  b)  aiuötrttt,  Olbfdjieb  au^  einem  Dienft;  5)?af)l  beo 
folgern  5ln(ap  gegeben,    c)  2im?(tellung,  2:abel.    <1)  (Ob,-3nn)  un= 

©*   2 


644  (Stanb 

t\)\\i)ti  &fnb,  für  weiset  ber  «Batet  ble  ftllmentatfon  trafen  (autf- 
freben)  mufj.  Der  25  e  (t  a  n  b ,  a)  tvfc  bd)b.  b)  93  e  ft  a  n  b  (ber 
Jebbe),  ©tlllfhtnb,  Glnftellung.  Ar.  gfobf.  XV.  32.  O  ble  Sieben 
ftellung,  Gautfon.  „«Hlnen'bftanb  tbun,  ober:  b iT a n b  tbun, 
b<\$.."  {Ref.  2-9?.  unb  ©crlcbt^Drb.,  Ar.  gftM.  HI.  143,  Kaution 
[elften,  bap\..  SBeftanb  jum  Werten.  $>.9?.o.lGi6.f.22. 128.1 57. 
„©0  afner  anklagt,  fo  fott  ber  wlbertatl  von  erjl  afnen  93eftant 
tuen."  MR.  V.  220.  d)  ber  qjacfct,  bic  Wletbe.  3n  »eftanb 
geben,  nemen  jc  Der  2lfterbe|lanb,  «Berpadtfung  ober  <Ber- 
rr.fetbung  von  ©elte  betf  5Jtfetber£.  (Jrbbeftanb,  @rb-<Pa*r. 
33ftanbbrtef  ober  33e(tanb3eontract,  SBeftanbgelb,  93  e- 
ftanbguet,  33eftanbmann,  93eftanbjdr,  SBeftanbgejaf  b, 
93eftanbtaf  ern.  Die  33eftanbnufj.  b  eftd  nben  (bftantn) 
etwtä,  ei  In  Sßeftanb  ober  ^)a*t  nebmen.  Der  33ftdnbner  ober 
SBftanbmann  ober  53efranbbaber,  $a<$tct  ober  SNletber.  giften 
beftanbner.  abbeftanben  (ä'bftanm),  abpaßten.  verbeftän= 
ben  (vo'bftäntn),  perpaebten.  Der  sBerbftdnbner  ober  93  eil  an  b- 
»erlajier,  ber  9Serm{etber.  beftdnblg  (b(tanti'),  adj.,  geftdnbfg, 
elngeftebenb.  (Jfnem  einer  ©acbe  beftdnblg  fenn  ober  werben,  ffe 
ibm  jpftf's  ober  jugefieben.  „9Ble  wol  fd>  bem  cfager  feiner  cfag  nit 
beftenblg  bin."  9ief.  ©rcbt^Orb.  Sit.  V.  §.  23.  „Collen  un*  bit 
£(innbtgcr(d)t  ble  aibftraffung  ber  ftreoel...  nlt  beftenubtlg  frnn." 
2btg.  p.  1612.  p.  311.  „Der  ?anbfe(ferep  beftdnblg"  (fid>  alt  £8»b= 
fallen  befennenb).  J>unb@t.33.  N.  54.  Der  33enftanb,  a)  wie  bd>b. 
b)  bepftebenber  9)?nnn,  93e»ftdnber  (befonbertf  einer  welbllcben 
<Perfon  in  9?ed>ttffad)en).  \>  er  bevb  eftd  nben  eine  tyerfon,  ibr  auf 
blefe  5(rt  bep  ©erlebt  jut  ©elte  lieben,  bepgeftdnblg,  bepftebenb. 
„einem  bepgeftdnblg  unb  rdtf)lfd>  feint."  Ar.  2bbl.Hl.  136.  Der 
furftanb,  ber  Vertreter,  ©erant.  „2öfr  füllen  aueb  lr  reebt  gewerev 
unb  furftanb  fein."  MB.  XXII.  602  ad  1489.  „De$  wollen  QBlr 
jr  furftanb  femt."  ©ent.  9?eg.@br.  HI.  267  ad  1457.  ©leb  verften 
unb  »raf.  aut,  I.  £b.  ©.  83.  fürftdnblg  (d.  ©p.),  vortbellbaff. 
„Dbbemerfte  (rlnfcbränfungen  finb  nfcbttf  weniger  altf  bem  £aufe 
OJaweru  befonberrf  furftanb  lg."  ©aljprocejiaften  v>.  1761.  ©leb 
I.  £b.  ©.  555.  blnter ftdnblg.  „Slneä  Dinget  fdnmfg  unb 
bfnter(tänblg  fepn."  2ßlrjb.  2.®.£>rb.  9.  1618»  Der  Snnftanb, 
©tlßftanb,  ber  ©tanb  Im  ©lelcbgewlcbt.  tnuftdnblg,  adj.,  a)  Im 
@lefd)gcwld)t.  b)  (b.  2ß.)  beftdnblg.  c)  unabldfftg,  brlngenb.  Der 
Überftanb,  bat  treten  bei  9)?ejjprlefterd  an  ben  Mltar,  ber  Introitus, 
Anfang  ber  9)?ciFe.  „3um  Überftanb  lauten."  überftänbig, 
burd)  ©teben  oerborben  (von  ©etränfen,  ©pelfen  jc);  (von  «pferben) 
flelf.    cf.  ftdnblg.    Der  Umftanb,  a)  wie  bebb.   b)  üieute,  ble  um 

etwatf  ber  (leben,  ^r.  :  ^Näs  gi'ls  denn  da  für  on  Umftand? 
5llltW.:  3"  Kind  ig  übVridn  wordn.  Bäl*  o  Pär  na~  a"  ßifsl  grci'n 
an'  da'  GalTn,  kriogng  D  glei'  a*n  Umftand,   glefd)  fammeft  fl«b 


©tattb  645 

SBoit  um  fie  ber.  ®cr  Umflanb  bet>  ©erlebt,  ©crfcbttfumfranb, 
<d.  6p.)  ba#  babc^  alt  piifcfeaucr  gcscnrodttfijc  publicum.  «Maurer 
169.  173.  260.    c)  bat  TOeben  von   ctivatf,    ber  9iucf  tritt,    bie 

(JcfftOH.     Fii'n  (Jmftond  hat  ar  com  lei'ii  Wjlln  macha*  müaff'n. 

urftdnbig,  übcrftdnbfg,  abgeftanben,  verborben.  „Urftdnbigcä 
£icbbofj  unb  alte  abgeftanbene  Ömn."  ffilrjb.  $>crorb. v.  1730.  Sie 
tlrftdnb,  llrftenb  (Urftent),  bic  Sluferftcbung  (a.  @p.  urftenbf, 
MM.  15,  urftenbe,  urftcnbtba,  urftant,  9iotf.  6510).  „Ablauf? 
ber  fi'tnb,  urftdnbp  bcö  Übe  unb  brtj  ewig  leben."  Ms.  p.  1417. 
„folg  ber  allgemeinen  UrfTdnbe."  „©ott  verleibe  uni  ein  frotid?e 
Urftdnbt."  „2ßa£  gcftaltcn  befonbertf  bic  lebfgen  <paumpurfcb  mit 
bem  an  ben  mcbreflen  ortben  alljcbrlicb  bergefommenen  fogeiianntcn 
3uba$--  ober  3aubc$fcur  auf  bem  beil.  Oficrabenb  bei)  ber 
ttrfrenbt  (XftrifH  allcrbanb  suporstitioncs  ju  verpeben  pflegen." 
Wanbat  v.  i74i>.  Cbm.  kl.  168.  j>.  157.  Ssrgl.  erfren  ©.  598. 
h)  5fcllb,  batf  ben  erflanbenen  Jpeifanb  mit  bem  ©icgetffdbnleln  bat; 
fiettt.  (übarfamftag  Slbenbi?  wirb  i>lc  llrftenb  autfgc|lcllt.  verfhinb= 
lief)  (£.£.),  vcrf>dnbfg.  IK-s  Kind  is  gar  vo'fiäntla'.  Der  93ot= 
flanb,  a)  bat  ©tcben  vor  ©erlebt,  b)  ber  ^or(Iel)cr.  ©feb  oben 
©.  615.  jefrt  mfldnbig/  aufammcugcbörlg,  jufammenpaffenb. 
s    zfamftändi's  rar  Taubm.  2)cr  ^ueftanb,  n)  rplc  i)d)b. 

h)  ut  was  einem  jn|tc&t,  bic  ©ebübr,  bat  emolumenr.  „SlincS 
Dilcfetcrtf,  ber  2lmbtlcut  lc.  pueftenb."  SBelfcb,  Sicfcberttfbofcn  180  ff. 
2llö  3» flanb  finbet  ftc&  in  ber  ©teuerrcebnung  p.  1483  (Ar.  «bbl. 
XU.  16.  19.  11)  eine  geringere  neben  ber  ©teuer  crljobenc  lanbetf- 
fürfUldje  Abgabe  aufgeführt.  3m  3abr  1499  (Ar.  £bbl.  XIII.  14) 
wirb  geflagt,  bafj  man  aueb  £cutc  von  bofem  Seumutb  an  ©djergen 
aufnebme,  unb  ll?ncn  „bic  Jielflung  gebe,  bamft  ftc  ben  3  uff  an  b 
ab  ben  armen  Renten  fcbdfjen  unb  ben  SRentmeiftern  geben  mögen." 
Cti  feil  fein  ©d?erg  ober  Amtmann  von  ben  tlntertbanen  mebr  ober 
anbre  puftdnbc  erbeben,  al*  fein  23cftanbjettet  autfipeifet.  Über 
bie  51«:  «nb  ^ufbanbe  (^aturalgcbnbrcn)  ber  ©ebergen  fiel)  U& 
Xecret  fnr  ble  jficntmelfter  ».  1664.  cl'r.  $,v.  2t)bl  VII.  246.  314. 
440,  XVIII.  318.  319.  c)  bic  Siaubemlalgebübr  («nfott,  Slnfalf, 
Jianblobn),  bic  vom  Slntrcter  unb  Übcrncbmcr  eine*  lücbengute*  bem 
(^rnnbl)crrn  (geivobnlld)  ju  5  ober  mebr  <ßroccnt  bei  gcfcbdfjten  2ücr- 
tbctf)  ju  entrichten  ifr.  Oßagner  Gfv.;  unb  C.=93camt.  I.  14.  9fad) 
bem  „Urbarögebraud)"  ifl  ber  pu flanb  ein  (Jontract,  barbttreb  ei- 
nem Selbgeblugcr  feine  2eibgebfng^®erccbtlgrclt  abgefauft  ivfrb.  25er 
3nfidnber  t>abe,  beifit  et  bafclbft,  bep  bem  puftaubgut  eben  ba* 
Piccbt,  ivelcbeö  ber  verfaufenbe  ober  übergebenbe  Scibgebinger  befeffen, 
auf  fo  lange  afä  biefer  am  Heben  fc».  d)  bat  mat  Cinem  jnflofjt, 
5Ujieftofien  ifl/  befonbertf  ein  Übel,  eine  Äranfbeit.  „Well  burd>  tat 
brelfftg  3etinc  laibigc  .Äbficgätpcefcn  unb  anbere  wibcriperttigc  jue= 
ftenbt  Hi  £anb  in  ©<feulben  gebraut  tvorben..."    „Unpcrbofftc 


646  ©tattb  @tunb 

*Jaeftenbtc."  „SOÜt  vfetleu  2ctb$auftänbten  bebaftet." 
„2Belllen  er  wegen  feinet  boeben  uutib  72  3dbrigen  alter«  aueb  vill 
vnnterroorrTenen  gcibtfjuftcnbtctt  «perfobnllcb  nft  erfcbelncn  fann." 
£btg.  v.  1C69.  p.  8.  io.  21.  21.  58.  „3ft  fle,  walf  nft,  au$  roaä  für 
gäblfugem  ouftanb  ganj  erfrummt."  9itt=Ctttng.  JMftorle.  „35lc 
«Dcutter  ruft  In  jtveven  großen  ^ujlänben  bee  Alnbcö"  Warlam 
an."  üecbfelber  gfilrafcl  221.  „A°.  1696  warb  ©c.  Xmrcfcl.  Sofcpb 
fterbirtanb  (üburvrlnj  In  95.  mit  einem  ganj  unvorfebenen  Suftanb 
an  bem  rechten  Suf?  bebaftet,  bajj  er  jn  SBctt  llgen  unb  fieb  ftdt« 
balten  muffen/  blä  {fem  ©eine  CberftbofmallUrU  grau  ©rdfin  von 
^eroufa  mtt  einem  jilbernen  $ujj  ju  ©t.  33enno  verlobt."  23enno; 
Wlrafel  v.  1697.  2)lefes~  Afob  rourbc  befanntlldb  jroei)  3abrc  fpätev' 
vom  Aonfg  (£arl  H.  ju  feinem  9cad)fotger  auf  bem  fcbrone  beiber 
Snblen  befltmmt,  flarb  aber  1699.  (Sin  für  jene  £elt  aiemlicb  fre«= 
finniges  Alagliebl  aroaper  bavcrifdjen  93aurcn  (©toffel  nnb 
3obl)  fangt  an: 

„C  meß  3obi  ba|1  gbört  blafen, 
3lln  rennd  gfeeba  tvle  en  £afen . . ." 

Der  ©tanben  (Stantn),  ©tdnber,  tiefer  tyfa&l.  ©attct^ör., 
<3aun=@t.  Sie  ©tanben  (Stantn,  35lmin.  bau  Sfäntl),  wie  b<bb. 
blc  ©tanbe,  ©tellfaf?  (a.  @p.  ftanba,  cupelia,  gubella).  Vit 
@püel-@tanben  für  bat  ©püliebt.  25er  ©tdnbletn  =  Aa* 
(Stantlkas,  ö.spf.),  üuarf,  in  fogenannten  Stantln  ju  fielnen  Adfe- 
formen  erbdrfef. 

©er  ©tauber,  ©tenber,  a)  tiefer  WocE.  b)  ©tcUfaf?.  25er 
©tdnberllng  (Stanta'lin),  a)  ©efdjj  jum  itnterftellen,  befonber« 
an  einem  angejapften  23ler  =  ,  tBJclnfaf.  b)  ©ctränf,  bat  fieb  bevm 
Slbjapfcn  in  folgern  Unterfaß  gefammclt.  c)  jcbe«  burd)  längere« 
©teben  In  offenem  ©efebtrr  verrausbte  ober  verbotene  ©ctränf. 
d)  welpe  SKübe  von  idnglicbter  ©eftalt  (cf.  ©tcbcrling).  c)  «perfon, 
blc  allentbatben  gerne  fteben  bleibt,  nid)t  vorwärts  fommt.  O  bae" 
©tebenblfiben,  ©tänbcfcen,  befonbers  auf  ber  ©äffe,  um  ju  plaubern. 
zn  Stanta'lin'  macho\  „(£in  ©tdnberllng  ober  ©djrodfcmarft 
aufrlcbten."  <?reblgt  v.  1678.  „<Mm  ©tdnberllng  fteben,  in 
statione  esse."    Voc.  v.  1618. 

25er  ©tdnbling,  statarius  miles;  ftdnbllag,  ftdnbling«,  adv., 

stätim,  im  ©teben.   Voc.  v.  1618.    ©leb  ©•  643.    25er  ©tanbner 

(Stantno'j,  ©tellfat»  („biota,  a»vlötig«  väfflin,  ein  ©tantnaer." 

Voc.  v,  1429.    Cgm.  656.  f.  115). 

35er  Standär  (j-),   in  ber  ©pracbe  bei  gemeinen  £anbmann$,   ber 

Gendarme.     Sßrgl.  ©ramm.  §.  695. 

25le  ©tunb  (Stun),  piur.  ©tunb,  ©ramm.  §.  790,  a)  role  b®b. 
©tunbe  (a.  ©p.  ftunt  unb  ftunta,  jebo*  mebr  in  ben  S3cbeutun= 
ge«  b.  cd.    Sßrgl-  2Beil  Ullb  Or).     f  g-fchlägnge  St.,  z   Glockng- 

St-,  volle  ©tunbe.    25ae  ©  tnnbge  b  e  t,  ber  ©  tun  b  jalger, 


©tattcj  647 

ftunbweltf  ic»  b)  £>en  2Beg  nad)  «Weilen  ju  jäblen  ift  tu  2(lt:$. 
ganj  unvolftfmäfH»?.  9Jjan  redetet  ll)it,  unb  viel  natürlicher,  na* 
©  t  u  n  b  e  n ,  b.  D.  fo  viel  ein  rüftlger  gußgauger  l«  einer  ©tunbc 
jurutflegt,  ,va$  tn  ber  Sieget  eine  balbe  beutfetje  «30?clle  autfmadjt. 
Davon  betragt  bte  urfpr.  tvot  für  blefelbc  gelt  nad)  bcin  SaftfuDrroerf" 
beregnete  nnb  mel)r  amtliche  alö  volftfüblldjc  9)  oft  ftunb  nur  bren 
SSfcrtt&elle.  Die  von  ber  5Senvaltnng  gefeßten  <pfat)lc  ober  Steine 
(@tunb  faulen)  an  ben  Üanbftrajien  ruelfen  tic  ^o|tftunben  nad?. 
ao~,  zwu,  drey  etc.  Stund,  on  aide  Stund,  ctivaö  meOr  altf 
eine  gcn>6bnlld)c  SBegftunbe.  cfr.  I.  £&.  ©.  459.  c)  ber  Moment 
(nod)  tn  ben  VII  Comm.  ftunta,  fdjott.  a  ftounb):  alle  Stund, 
auf  d>  Stund  etc.,  (ä.  @p.)  an  ftunb,  von  ftnnb  an,  je, 
ju  ftunb,  auf  ber  ©teile,  fegleid).  £lel)er  tvol  ble  Di. 21. :  ein 
■EDienfd)  ivle  ble  guet  ©tunb,  gutmüt&lg,  verträgltd)  (fdjon  Voc. 
v.  1618).  d)  (a.  @p.)  baö  53?al.  unter  ftunb  en,  manchmal, 
jmvellen,  Ar.  l'ljbl.  I.  257,  III.  515.  Drtolpt).  ju  funiben,  ju- 
tvellen,  mitunter,  Cgm.  301,  f.  538.b  „tttn  fntnt,  jivlrnt,  brew 
ftunt  IC,  una  fiada,  do  iiada,  tre  fiada."  Voc.  venet.-todesco 
v.  1424.  f.  16.  „^.vler  In  bem  jar,  aln  flunb  in  bem  grag  unb 
atn  ftunb  bei  bem  beiv."  Cgm.  541.  fol.  56.  „2öer  fiel)  anber- 
ftunb  anflagcn  läßt."  .Oeuman  opusc.  \>.  115.  „£in  fpeitf,  ble  mau 
jivler  ober  bre»  ftunb  geivennet  bat."  Cgm.  652.  l.  39  (cf.  drifta 
In  ©talber*  Dlalcftot.  225.  22«).  „2>fnbct  ein  man  gut  auf  ftrajje, 
ber  fol  brel  flaut  rufen,  ob  leman  ta  fei,  ber  ej  floren  l)ab." 
2Sftr.  53tr.  VII.  85.  „Drei  ftunt  ad)t  tag."  Died)tb.  Ms.  v.  1153. 
„Über  jtvo  nad)t  ober  auf  b  reiftun  big  ftunt,"  Äaiferredjt  Im 
Cgm.  26.  f.  17,  tvo  etf  bei  ©enetenberg  Ijelfit:  uf  ber  ftenbtgen 
ftunt."  „$ür  vier  ftunb  bunberttaufent  l)ungrlfd)er  gulben"  ver= 
tauft  am  3u.  Qlpril  1415  .Ratfer  ©fgmunb  an  Sribcrtd)  von  Rollern 
ble  5J?arf  unb  £l)ur  Sßranbenburg.  Pergament  =  Utfunbc  auf  einem 
23üd)erbecfel  ber  gftünd,n.  Sßtbllotbet.  „23ler  ftunt  ctliu  jar." 
MB.  XXIV.  542.  e)  (a.  ®p.)  ble  monatliche  Verlobe  be$  anbern 
@cfd)led)ti*.  „2Beld)er  fratven  tr  ftunb  vergangen  Ift,  bfc  fol  trinefen 
ben  fatd)  von  atner  gal$."  Cgm.  219.  f.  256.  „Jraivn,  ble  tr  ftunb 
nld)t  enljaben."   Cgm.  592.  f.  26.    (Gl.  i.  225  manotfutnttgtu, 

menstrua,  sc.  mulicr). 


Die  ©tang,  öfter  ble  ©fangen  (Star.go",  Dlm.  St.'mgl,  Stanga-1), 
tvfe  l)d)b.  ©fange  (a.  @p.  ftanga,  contus,  vectis).  Die  DetcbfeU 
©f.,  ober  blo«!  ble  ©tang,  Deldjfel  am  2Bagen.  „#ed)tcrftang, 
Jiasiilej  Im  ©tdngl  fed)ten,  basiiJibus  decertarc."  Voc.  v.  1618. 
Äalfcrftangen,  etferne  ©fangen  21  $u|}  lang,  einem  ©etote  Ä. 
üubn>t\j$  v.  1315  infolge  angebracht  an  ben  Stabtmaucrn  von  Wundjen, 
juin  3efd)en,  $ty  man  Innerhalb  btefer  Gntfernuug  nld)t  baran  bauen 
bnrfe,    b.  2lnn«lcn  1855,  ©.  413.    dl.% :  9)?ft  fatner  langen 


648  (Stetig  ©titig 

©tangcn  a  unteren  eine  qjcrfon  ober  ©adK,  mit  lljr  nidjt 
tu  ble  mlnbeik  33crübrung  fommen.  25 1  e  ©langen  galten 
et  nein,  itnt  protegieren,  feine  ^arrcp  nehmen;  ber  ©fangen 
begeren  (d.  @p.),  fid)  für  überrounben  befennen,  ergeben,  von 
ebmaltgcm  ©cbraudjc  bep  ^tvelfdmpfen.  „3r  IctiKbcrm  fol  ber 
rtet/ter  einen  man  geben,  ber  ein  (lange  trage,  blc  fei  ber  über 
ben  baben,  ber  t<x  gepeller.  llnb  gfdjt  er,  fo  Ift  er  ubertvunben. 
53?ag  er  auf,  man  fol  in  auflan.  ffieber  ber  ftange  mutet,  bem 
fol  man  fte  vuberfjojacn."  ©dm'db.  2.9t.  Cgm.  553.  f.  86.  „2£aj 
man  ber  fU&cl  =  ftangen  jivlfcbent  fp  bo  f#oj."  Oiofcngartcn  2110. 
„9iun  beger  id>  erft  ber  (lang,  fein  freunbfetjaft  bat  mir  ob: 
geftgt"  (fagt  bfc  frutjere  ©probe).  Cgm.  270.  f.  147,  „Ob  fi  mid) 
licblcid)  übenung,  j*  war  ld)  begert  ber  (langen."  ©leb,  oben 
©.1(9.  „£ör  auf  25emut,  id)  ger  ber  (langen."  Cgm.  713.  f.  56. 
„9ftefn  ftcwb  bic  gert  ber  ftangen,  btr  bat  traroren  obgeftgt." 
Cgm.  714.  f.  235.  T>&$  ©tangenred?  t,  ©tangenurtaü.  9iad> 
SMlfel  66  ber  tpr.  2.C.  p.  160ö  foll  ber  Oitdjter  bem,  ber  bep  ber 
glcftatfon  cineö  tyfanbcg  am  melften  „über  bic  gepfänbte  ©umma" 
barauf  gelegt,  auf  fein  2lnruffen  ein  ©  fang  cur  cd)  t  innerhalb  aebt 
Stagen  benennen,  unb  bcmfelben  bat  gepfanbt  unb  faplgefüljrt 
<Pfanbt  mit  einer  @tangcn  =  Urtf)clt  mit  bem  ©crfdjtejlab  cln- 
antvorten.  2>er  ©tdnglctn:reitcr  (Stanglreida'j,  aud)  ber  ver- 
lorne 9J?ann,  ber  einem  (Iromauftvdrtö  fabrenben  ©cfelffjug  mit 
ber  ©onbierftange  vorreitet.  ®atf  @tangcn  =  öiof$,  ^ferb,  baä  an 
ber  £eid)fcl  geljr.  %>ai  ©eftdng,  a)  Gollectlv  für  mehrere  ober 
«tele  ©fangen,  3.  53.  £opfcngeftdng.  b)  <piafj  im  2ßalbe,  ber 
mit  ©tangenljolj  bcftcUt  ift.  c)  ©tangenjaun.  d)  ©tangentverf  um 
ben  liinblidjcn  ©tubenofen  jum  2lnft)dngcn  ber  2ßdfcbc  :c.  e)  jp f r feb = 
gciueil)  mit  vielen  ©proben  ober  Cnbcn.  ftdngcln  ((rangln),  mit 
etner  ©fange  $u  tbun  Ijaben.    NuflT-,  Zwefpm  etc.  ft.,  äba'  etc.  ft. 

flennen  (partic.  gc(tcngt),  (tecten,  flogen,  j.  53.  ben  ftaben 
burd)  bat  ?Jabcloljr.  anftengen,  j.  53.  Rapiere,  perlen  tc.  an  einen 
gaben,  eine  ©ebnur.  „3ßlc  bic  53cfet)l  vom  Clrcutlcrcn  jvuf  fommen, 
fo  follft  (tc  triebet  an  einen  gaben  anftengen,"  fagt  ben  53ud)cr 
(f.  52B.  IV.  252)  ber  Jnctt  JJcdjant  jum  t!apüclbotcn.  burdjflcngen, 
einen  gaben  tc.  burd)  cttvatf  flccfcn,  jlebcn.  clnjlcngcn  ben  gaben, 
metonpm.  bic  9?abcl,  b.  b.  elnfäbeln.  (Sollte  ein  alte*  Slbtautocrb 
ju  ©runbc  liegen?  Gl.  a.  69t  (lebt  fltngo,  urgeu). 
D  ;r  ©  1 1  n  g  c  l ,  a)  roie  l)d)b.  ©tcngcl  (a.  ©p.  ft  i  n  g  1 1 ,  ft  l  u  g  c  l). 
£anf  =  ©t.,  ^>ar  =  ©t.,  Ätaut=©t.  tc.  b)  ©tlcl  an  53lumen, 
53ldttcrn  ober  grüdjten.  53lrn  =  ft.>  Ä  er  fd)  cn--ft.  c)  peni*. 
d)  9)iann*pcrfon,  infenberbeft  uod)  lebiger  53urfcbc.  Die  ©finget 
♦Sld?,  Gldjc,  beten  grud?t  an  langen  ©fielen  bangt.  £a$  ©finget-- 
gld^lcin,  Äcldjglddcbcn.  3Mc  ©tingclpfclffcn,  elnfadjc  poljernc 
ftabafpfeffc.  tni  Cincm  ©tücr,  beren  furjet«  OTö^rdcn  mit  bem  Äopf= 


©tung   ©tcutf   ©tettf   ©tin6   6'tetit   ©tanj    649 

cpen  cfncn  fUimpfen  2ßinfel  bllbct.    (tingeln,  1) c r it m fr t n fl e ( n  (von 
OTanntfperfoncn),  fiel)  opne  alle  ober  boep  ol)nc  leilfepe  33cfd)dftlgung 
pcrumtrelbcn.    geringelt,  gedielt;  langbeinig. 
Illingen  (d.  ©p.),  ftungan  (a.©p.),  pungerc,  instignre,  siimulare. 

„SUnt,  93crbru(j,"  w  3Beprnlft.  Dapln  rool  b«#  an*  pepb.  ©tdn-- 
fercp,  ©tenferep,  SBerbriefillcpfclt. 

Ixxi  (Skilauf,  pepb.  ber  ©eftanf  (a.  €p.  tper  ftancp,  odor). 
©iel)  (teufen,  (11  n  feit. 

Der  ©tdnfcr  (0.2.) ,  armtfblcfer,  bürrcr  $ld)tcnfldmmllng,  an  bem 
blc  'jiftc  nlcpt  abgepaucn,  foubern  rtngtfum  nur  jugcftuijt  ftnb ,  imb 
ber  in  ben  35obcn  geilcrtt  iplrb,  um  auf  bem  gelbe  fttiQt,  @c= 
treibe,  tfice  lt.  baran  aufjitpdngen  unb  ju  trocenen.  (ikp  <£prl|lopl) 
©cpmlb  i(l  (laufen  (lecteii).  (tdnfern,  a)  #iacptf  ic.  auf  tiefe  sürt 
In  ber  £uft  trocCncii.  b)  feerumftanfem,  miififg  perumgepen  ober, 
taufen,  (vrgl.  ftiugctn,  fcplfffeln,  IUI.  ftoctva,  fpringen,  fpren^ 
gen),  c)  roie  pepb.  (Unfern,  (orgl.  ftenfen).  Der  Siankas,  großer 
9)ccnfep,  ber  muffig  gept.  £opfcn  =  ftcnfcn,  plur.,  cpltnbct= 
förmige  in  ©cpinalj  gefettenc  Äudjen  oon  £opfcn  (Dtgr.). 

ftenfen,  ftinfcnb  madjen  (a.  ©p.  (tenepan,  praet.  (tanebta,  suffire). 
„Datf  tm  fällig  (tet  gemtfaubert  unb  geA endet  paft."  Cgm.  482. 
f.  64.  Der  ©tnbenftenfer  (Wo.  (Jpr.  255),  frdftlger  alä  ©tuben.- 
peefer.    berftenfen,  pcrftcnfcn,  (Im  Voc.  v.  1618)  jerftenfen, 

feetore  inficere. 

(tlnfen  (cond.  (tinfet  unb  (tunf,  partic  geftunfen), 
tvle  pdjb.  (a.  ©p.  (Und)  an,  praet.  ind.  ftancp,  tonj.  ftundjf, 
partic.  giftunepan,  rieben  überhaupt ,  fcipopl  gut  alt  übel;  auep: 
ten  Eiernd)  toaprnepmen).  9?ocp  fagt  man,  freptld)  mepr  Im  ©eperj: 
ntdjt  übel  ftlnfcn  für  gut  rlccpcn.  öi.ül.:  r),i  ftinkts,  iau 
ftinkls   in  da'  Fechtfdiual ,   ba,   jel}t  fiept  Cd  mlfillcp  au*.     1>a$ 

(Hilft  mir  noep  an*  bem  Wagen,  ober  noep  peranf,  fcp  fann 
et  nld)t  pergeffen,  oerfdmicrjen;  ei  verbricht  mlcp  noep  Immer.  bet= 
(tlnfen,  erfllnfcn,  bind)  ©tlnfenbicerben  ober  ftdulnlfi  terbetben. 
fli.Oi.:  Des  is  (l.i'(l.unl(3v.r-und  da'logng,  tft  plattcrbliige'  er- 
logen,   ftlnrfaul,  dufierft  trage,    ©let)  ©tanf,  ftenfen. 

flentieren  ober  fiep  Amtieren,  {frt[#,  jat#  ostentare,  ben  ©rofien, 
fingen,  9)?anlerlfcpeu  fpielen.    fb entter tiefe,  adj. 

Die  ©tanj,  ble  donr,  ber  £of,  ben  man  einer  <})etfon  maept,  ©tdnb; 
epfn,  ndcptllcpcr  33cfucp  am  Aammcrfcnfler.  *Jluf  blc  ©t.  gen, 
auf  ber  ©t.  fein,  ften.  gefUnjlg,  adj.,  manlcrlid),  pübfcp, 
jlerllcp,  nett.  ®fcp  ß  ft  ä  n  7.  i'  macha",  f(d)  jferen,  pnfjen;  ftd> 
affectiert  benepmen.    93rfiL  Aajlg. 

„SürbldfUtijen  im  Wlftbeet."  (?)  «Warcelliu  6turm  p.  7. 

Die  ©tanjei,  (Jonftantfa. 


650      ©tattj— ©tung    <&tap— ©tup    (Stapf 

Die  ©tanj  (Jpubner  ©aljb.  872),  ber  Tupfer,  empis.    cf.  ©tauj. 

Der,  ble  Staun j,  fie&  ©tauj. 

flenjen,  a)  (£eumann  opusc.  702)  decurtare.    b)  (9?orbfranf.)  be= 

trüge«,  anfüllen,    c)  fcfcerab.  ober  bod)  mltber  2lutfbrucr  für  cnt= 

roenben,  fteblen  —  obngefdbr  wie  fcbnlpfen  —  tuegpflücfcn. 
(tu nj,  adj.  (d.  ©p.).    „De$  toirejen  fuä  ift  fornen  ftnncjt,  unb 

ift  ble  fd)«l  gleld)  getuelbet  at$  ein  febarbaf."    Cgm.  558.  i'.  138. 

3m  2lngelf.  ift  ftunt  hebes  —  jum  SHblautoerb  (ttntau,  engl,  to 

flint  unb  ftunt,  hebetare,  gebotfg. 


ftapeln,  a)  (»on  drmern  latelnlfcfcen  ©c&ülern)  auf  93acanjrclfru  um 
ein  'jßlatlcum  jufpreeben  —  jundebft  ben  geiftllcbcn  unb  anbern  @tu= 
blerten,  mitunter  aber  aud)  be»  23ürger  =  unb  SSaucröleuten.  «b-- 
flapeln  ble  <pfarrbofe,  ble  .Rlofter,  ein  Dorf,  eine  ©tabt.  ber- 
ftapeln,  burd)  ©t.  erhalten,  fammetn.  b)  von  ipauS  ju  £auö  :c. 
geben  überhaupt.  21  üe  JUrcbcn  abftapeln.  „OTaifler  Jpdmert 
(t  a  p  c  1  t  mit  2lmulcten  «pfarrftofe  unb  2lbte»en  a  b."  ^itAer* 
gjfoncbäbrlcfe  K°.  II.  Dlefetf  ftapeln  wirb  rool  urfpr.  nuö  ber 
©pradpe  ber  Jpanbel*:  unb  ftubrleute  entlehnt,  unb  auf  ble  häufigen 
im  ganbe  jerftreuten  Älofter  atä  fo  viele  2iblagerung$;  unb  Crtapcn- 
«Pldfje  tvanbernber  ©ohne  97?lncroac>  belogen  tvorben  fenn.  ©ich 
©taffei  unb  t  £h.  @.  450  Wappen. 

fteppen,  role  l)rf)b.,  b.  b.  Im  haften  gerolffe  von  Slufcn  Uxi  2lug 
faßenbe  ©tldje  machen,  acu  pingere,  n>le  bat  Voc.  v.  1618  fagt. 
ein  abgefteppteä  9J?ieber  :c.  „Der  fiept  ftn  alten  gelter  noch." 
Cgm.  270.  f.  im.  „©in  unb  faclbc  fint  gefteppet  tvol  barin." 
Sßaltber  0.  b.  93.  65.  2.  Da$  Voc.  ».  1429  nimmt  fteppen  für 
opilor,  alfo  für  ftopfen.  3m  9ticbcrfdcbftfd)en  Ift  flippen  (roetdetf 
ffch  ju  fteppen  tvie  ftlf  fen  ju  flecEen  verbalten  mag)  fünfte  machen, 
tüpfeln,  unb  ©tippe  ein  qjnnft,  tupfen.  Dlcfe  23ebcutung  tritt 
bep  uns  hervor  in  btdtterfUpptg,  pockennarbig.  9Kit  Stnfplelung 
auf  ba$  vorige  fagt  man  baber  fcberjtvelfe :  In  dem  G-licht  ftecht 
011  Arbat ! 

fieupern,  fiüppern  (Jranfen),  ftüßen.  „Die  Jäffer  im  Heller 
ft  t  u  p  e  r  n  unb  verwahren."  2Blrjb.  23eroron.  v.  1789.  ©leb 
fieupern,  ftüppetn,  fieb  ftemmen,  itrdubcn,  rcibcrfef?en.  Der 
©tcuper,  ©tüpper,  ©tüße,  Pfeiler  (Hamburg  ©tiper, 
SBremen  ©tipef,  doblenj  ©tlpe,  vuornacb  ftd)  ble  $orm  al* 
eine  crube  nlcberfacbftfcbe,  roie  fdjcpp,  2öappen  tc.,  barftellt). 

ftuppen,  Ht  ©tupp,  ©ejtupp.    ©leb  ©tubb. 

itapfen,  ft  äffen  (d.  ©p.),  treten,  fdreiten,  geben,  im  ©cbrltt 
reiten  (a.  ©p.  ftepban,  praet.  ftapbta,  attf.  ftapan,  ftuop). 
„<5r  ftapfet,  im  tvaö  nibt  ie  gad)."  SDigaloi^  527.  „©{  ftafften, 
in  roatf  nit  au  gaefe."   Cgm.  714.  f.  111.    Der  gwcjhftapfen, 


©topf      ©tupf      ©topf      ©tat         651 

roie  b*b.  (a.  ©p.  fta p I) eo,  (tapbo  unb  ftaprj,  passu*,  vesti- 
fiium).  Dag  ©cftapf,  efnjelnc  ftujitiittc,  j.  35-  (m  ©*ncc.  Der 
©tapfcl,  btc  (Stufe. 

(topfen,  a)  roie  I)*b.  b)  na*  Voc.  ».  161  s  rostf  ftupfeu 
(a.  ©p.  ftopljon,  pBDgere).  Der  ©topf er,  a)  (£*(?.)  eine 
gcrotiTe  Weblfpeifc  ber  ^einarbeitet  im  ©ebtrge.  b)  jefcc  biet  ge^ 
fo*te  ©pelfe,  alä  ©uppe,  93ret>  ic.  cf.  ©torj.  21  uf  ben 
©topfer  gen  (O.^f.),  erft  ben  sroepten  Sag  auf  btc  £o*ieit 
fommett;  von  Atnbcrn:  baljln  geben,  roo  bte  Altern  bei)  einem 
®aftma()te  ft'fjen,  um  gelegenbcttli*  au*  ctroaö  abjufriegen. 

Dtt  ©tupf,  turjer  ©top  mit  bem  (Sübogen,  $ingerfno*el  ober 
au*  fonft  einem  fpißen  Dfnge  (a.  ©p.  ftupf//  ictd*  pungenjtis, 
punctum;    apex ,    centrum ,    Stimulus).      (tupfen,    flößen,    ober- 

fld*ll*  fTecrjen,  jta*eln,  fpornen,  eigentl.  unb  figürt.  „©o  unfe:  mut 
geftupfyet  roirt  in  ein  befennca  unfer  mttfetat."  Cgm.  ii5u.  f.  ins. 
Der  ©tupf er,  ber  ©tofj,  oberfld*l<*e  ©ti*;  SDerfjcug  baju; 
Wenf*  ber  ftupft.     Der  ©tupfet,  Stimulus.    Cgm.  789.  f.  l. 

Die  ©tupfet,  a)  roie  b*b.  ©toppel  (a.  ©p.  ftupl)fla,  fropbila. 
1))  (am  ©eflugel)  2lnfa$  jum  .ftiele  ber  Jeber.  (tüpfeln,  uad. 
(tüpfeln,  na*lefcn,  alt  2ll)ren,  Trauben,  glancr.  2Blrjb.  ftcrorb. 
v.  1746.  je  f  amft  up  f  c  In,  jufammcnftoppeln.  („(tu  pl)  i  l  a  r  f, 
ftopljllare,  congerra."  gl.  o.  56)1  (tüpfeln.  „3m  vicrjebnten 
3at)r  ftupfflet  He  erfte  2Boü  (lanugo)  Ijerauö  um  bie  gefnen." 
<p.  Slbral). 

Der  ©topfcl,  roie  l)*b.  ©topfei.    (top  fein,  verb. 


Der  ©tar,  bei  ©taren,  a)  roie  l)*b.  ©taljr,  sturnus  («.  ©p.  ftara  f. 
unb  ftaro  m.);  fiel)  au*  C?tdrt  unb  ©tarn,  b)  wie  l)*b.  ©taar 
(im  2luge,  sufl'usio);  fiel)  au*  ©tarn.  „Den  ©tarn  jtc*cn." 
\  oc.  r>.  161S.  ftarbltnb  (,,(tara  =  plinter,  albios-oculus"  — 
bat  franj.  av-eugle?  —  gl.  o.  192 ,  itarablint,  glaucojna, 
gl.  i.  525.  3n  bem  alten  fpnonnmifäcn  2>ocabular  gl.  a.  272  ftcljt 
bt'P  bem  lateinif*en  „byaena.,  bestia  cujus  pupillae  lnpides  sunt" 

tat  beutf*e  „fearaplint,  bei  fetja  augono  fcain  fint").   SSrgt-  (tdr. 
(tdrr  (Aar),   adj.,   roie  &*b.   ftarr,   fteif,  (d.  ©p.  ftär,   (tdrr, 

|terr.  Cgm.  76545.  766 "\  7GS"'9).  böckftär,  adj.  unb  adv. ,  j.  SS. 
breinf*auen.  prügelßär.  Meine  Arm  fän' prüglftär.  Die®tdrre", 
©tdrren,  subst.  „Die  JfraUi'tdrre.'"  Voc.p.  1618.  ftdtrig,  adj.; 
halsfiari'.  (tdrren  (ftäm,  (ia'n),  berftdrren,  aber  au*  (tarren, 
berftarren,  crjlarren.  gttärat,  erftarrenb,  erftarrt.  ftdrreaen 
(tiaraz-n),  ftdrjcn,  (tarr,  fteif  fenn;  ftrcfcen-  „Die  Jpänb  unb 
Ringer  Gaben  gerabauj;  roie  ein  23rett  gefrar&t-"  2lbet&oljer  ®ab: 
«8ef*r.  p.  81.  St*  flirten,  fi*  brujten,  aufHafen,  geftdrjt, 
ftroßenb;  (teif,  aufgeblafeu.   gftär*tvoll,   Der  ©tdtjer,  ©tarjer^ 


652  ©tat      ©ter      cStett*      <&tmx 

lein,  aufgeblafcner  ötuijcf.  ?ßraf-  «ud)  ©tarj,  ft <^ 1 4 c ti ,  ©törj 
unb  ft'ijtg.  3d)  finbc  wol  aud)  in  anbern  neuen  Dialeftcu  ftarr, 
ftarr  ig,  fta rren  ic,  aber  In  ber  a.  @p.  nur  baö,  «ebft  ©tar, 
(larbllnb  vermutlich  and)  bieber  gehörige  fraren,  fixis  oculis 
tucri,  £tfr.  III.  17.  si,  aneftaren,  »MIeranberlicb  in  SWajJmauntf 
Dcnfm.  I.  19,  UU  flara,  aglf.  ftarlan,  nbrf.  ftaren,  ftar=i>gcn. 
Sßrgf,  (larf  unb  ft'cb  ©tarn. 

per,  baß  „©rar  (Star),  sesquimodius,"  Voc.  v.  lßis;  9)?aft  für 
@rjC/  lang  1  ©ebub,  2'/2  Sott,  breit  1  ®ty  &h  50H,  tief  11%  3©u 
(Sinti);  in  £prol  aud)  ald  Wafy  für  Öctrclbc  üblich,,  gleich,  %  ba»r. 
©cbeffel  ober  '2  2Bicner  Stfcijcu,  ital.  statu,  suio  aug  »extarins. 

Der  „©tarfotb."  3»  einer  Oicdmung  v.  I78fi  über  ein  vom  Jpätlcln 
11  ad)  Obetnberg  gcfdjift'tcg  Waf  fierfalj  fommca  unter  ben  ©djtff"^ 
leuten  cor:  „t-icr  ©tarlotb  tmb  ain  yifcrcnftebrcr,  fo  ben  fünften 
©tarfotb.  »cttritt."  (Dort)  n>ol  faum  eine  »etfümmerte  2lnfptelnng 
auf  blc  c&mallgcit  stradioti.  ©leb  ftrifd)  II.  312.  &rgl.  etwa  aud) 
30 bei  IL  263). 

Der  ©ter,  bed  ©teren,  H$  SJcanncben  rem  ©c&roel«  (faljb.),  vom 
@d>af  (fcbroäb.)  —  a.  ©p.  ftero,  aries.    &rgl.  ©tereb. 

Der  ©tcr,  ft'eb,  ©tür. 

flcrcn,  fiel)  fteurcu. 

Der  ©telr,  ein  93ogcl  (Cgm.  312.  f.  59b  abgcbUbct).  ©0  ftnbct  jid) 
ftetr  (Voc.  x>.  lii'J),  ftlt  gl.  o.  462,  ftur  gl.  o.  11.  15  blitus, 
intiba,  ein  ^raut. 

1)  Die  ©tCUr  (Stoir,  Sluir,  Slaioc,  Stoia*,  Stuid'),  a)  (ä.  ©p.)  ©tülje, 
UntcrfTüljung  (a.  @p.  ftfura,  baculum,  fuleimen). 
„9)?aria,  raid)  befn  bant  je  freu  wer  mir, 
3eud>  unb  pringe  niicb  auf  ju  blr."    Cgm.  73.  f.  23. b 
mM.:  Der  SBdr&alt  jur  ©tciir.    Die  ©rcur--lefften  (ü.$f.), 
Mc   ©ramm  =   ober   ©tüßlcffte   am   2Bagcn.    b)  .fpülfe,  $epl)ülfe, 
Bcnfhmb.     „Dem   durften   mit   einem    ^erpfennfng   j«   ©teur 
frmmen."   MB.  III.  586.     „9ln  fraroen  fterorc  niemant  mag 
mit  falbe«  gcflercrct  werben."   Cgm.  579.  i'.  51.    c)  Vertrag,  freo= 
willige  (9abe.     %ui-,  ^cr-:/  ^aim;,  Jpautf^  h.   (teuer, 
wie  bd;b.    5flauftcur,  jur  (Erbauung  cfneä  .»paufee',  einer  Äircbe  k. 
i. Di.  v.  1616.  f.  631.    SSranbftcur,  bic  ei«  abgebrannter,  33raur= 
ftcttr,  ble  eine  ärmere  33raut  in  Begleitung  efnetf  ehrbaren  2Betbrtf 
Mttrccifc  fammclt  (b.  2£.).    Jartftcur.    „Da*  imc  bfe  magt  gebur 
gab,  nf  bie  fartflur,  ivapenretf  unb  rurftr."   Cgm.  577.  f.  229. 

cf.    bcriftlura  (<X.  <S\>.   stipendia).     Die  255  e  g  ft  e  U  r,   viaticum. 

ffi.31.:  Die  ffiegfteur  «lebt  ftaben,  ein  ft'edjeg,  franfliebteß  5lnö-- 
feben  baben.  d)  @abc,  abgäbe  an  blc  ©raattfregterung,  bic  von 
Oxccfct^n'egen  geforbert  unb  bcngctricbcn  tyirb  (bie  jeßt  lanbldufigftc 
33ebcutung  —  vrgl.  S5ct  1. 5£b-  ©•  216).  5Q?an=,  ^>erbft.-,  Äopf-, 
Äucbcl--,  Kranr,  £crrengültv  ^ebentv  Äunc-,  mtttcr^  :c  ic. 


©teuf  653 

(Steuer*.  Sie  erfie  Sanbfteur  würbe  (nacb  £onr.  ©^ptenO  i« 
©avern  a°.  1215  gegeben,  um  ben  ^erjog  Subrolg.  au*  ber  rbelnlfäeu 
©efangeitfd)aft  lo*jufanfen. 

(teuren  (üaia'n,   lloio'n,  ftuia'n),   a)  ftüfie»  (ö.  @p.  ftltiriau, 
fliuroil/  praet.  ftfurta,  fuleire,  sufFulcii-e,  sustentare,  Minare). 

,,®ld)  auf  etwa*  (teuren  ober  lainen."  Vbc.  v.  ig  18.  „Sie 
■Rlrd)tf)ur  würbe  ibr  alljclt  von  betien  beUlgen  «Snvjetn  eröffnet,  aujjer 
efn*mal*,  wellen  ftc  fotogen  5Beg*  falber  einen  frembben  jJaun- 
fteef  ben  aujjgerifFcu,  baran  fle  ffd)  geft  eurer."  ©utor*  SKera 
Qinbecb*  p.  19.  „©Ich,  jitr  linfen  <x\\  einen  ©teefen,  jur  regten  auf 
feinet  3ungen  Slcbfel  fteurent  mad)t  er  fid>  auf."  £ed)felb.  Wlrafei  98. 
„Qln  ba*  Qreuj  femnen  wir  un*  freuten."  tyreblgt  ».  1678.  „9)e 
mer  fid?  einer  au  ff  ben  wunben  $uc$  fteuret  je  gan,  ve  mer  fid> 
fein  fied)tag  meret."  $ud?  ber  5ßef*b-  1485.  foi.  1.35.  „©obalb  ber 
Dell.  «Senno  ben  falferifdien  SBefeldj,  welchen  ben  pabfillcbe,  bö*  l|l 
ber  bocbite,  fletierte,  vernommen."  <8enno'*  geben  v.  1697.  1».  34. 
„ttnberftlren,  sustentare,  unberfilrt,  suffukus."  Voc*  Melbtr. 
,,3ßaj  ftiuret  baj  je  lebenne  banne  ein  werbej  wip?."  SSJaitbet 
v.  b.  $>.  9i.  19.  b)  ©teuer  (In  ben  vcr(*lebnen  ^ebeutungen)  grben. 
c)  metonvm. :  (teuren  ein  ©uet,  ©teuer  bavon  euttldjten,  e*  ver- 
teuern. „(Jrb  unb  Slfgen  ftcwrn."  9)?ebercr*  3ugol(tabt  n.  51. 
„Sin  ®ut  inbaben,  nuften,  nlefien,  ftlften  unb  (teuren  (e*  liebt 
fteren  wie  bc»  Jpaltau*  col.  1714),  feßen  unb  entfeßen."  Melchelb. 
Chr.  Benedictb. II.  \c>2.  <1)  (nad)  einer  weitem  OTetonvmfe)  (teuren 
ein  ©ut  ober  bcjTen  58e(f$er,  ©teuer  von  Ibm  nebmen,  Ihn  beft  eitern, 
„(5ln  ©erteilt,  ein  2>orf,  eine  J>ofmard>,  arme  geute  ober  .filnter- 
faffen  anlegen  unb  fteuern."  Mr.  2pbl.  II.  153,  IX.  210.  233.  25-1. 
257.  531  ic.  „3tem  (flagt  Wild?  gfetibect  a°  not  Ar.  ?bbl.  X.  7.71) 
feine  ©nab  bat  mir  butdj  (einen  Stmtmattn  einen  dauern  ju  9*.  ge- 
fteuert,  ber  bcd>  mir  mit  aller  i^brfgfelt  jum  ©ct)(o(:  ®üttlng  ge- 
bort/ aiid?  ©runb  unb  53oben  mein  i ft ,  unb  ben  ju  ftifften  unb 
ju  fteuern  btfbe(c)."  e)  ble  ©teuer  einfammeln.  SBcnn  bfe  wef- 
lanb  bai;rl(d)en  ?anbflanbe  bem  J>erjog  eine  „Jjiülfe"  ober  ©teuer  be 
wiatgt  Datten,  fo  uabmen  ftc  felbil  ble  SWübe  über  ftdj,  blcfelbc  bm\l> 
au*  ibrem  mittel  gewablte  oberfte  ©teurer  ober  ©teuer- 
malfter,  £anbft  eurer  unb  jugeorbnete  ©teurer/  Olltter- 
ober  <prä(ateu (teurer  erbeben  ju  laiTen.  3cber  ^ralat,  Gbel^ 
mann,  ©erlebt*;  ober  «ßogtberr  btelt  eiferfücbtfg  auf  U$  diatt  ju 
freue rtt/  b.  f}-  mm  feinen  „armen  Seuten"  unb  Uutertbanen  ble 
betreffenbe  ©teuerfummc  fclbft  elnjutrelben,  inbem  er  für  feineu 
itbell  wenfg  unb  nltbt*  beptrug.  35er  ©teurer,  fiel)  oben. 
Der  ©  t  e  u  e  r  =  sl>  0  r  g  e  e  r ,  früber  ®teuer  =  Umgeer,  ber  in 
einem  SMftricte  ble  ©teuer  ju  fammeln  ober  clnjuncbmeu  bat,  um 
fie  bobern  ort*  abjullefem.  „Sern  9?.  7  $1  für  feine  OTüöe,  von 
ber  föelcb*ftcuer  wegen  umjugebeu-"  Ar.  Sbbf.  IX.  531. 


654  <Bteut        ©tiet        &tot 

2)  2)le  ©teut  (Stoir,  Stuir,  Stoioc,  Stuia'),  a)  ber  Jpltttertl)efl  bei 
©cbljfe*  (a.  ©p.  fllura,  puppis).  „Puppis  fteur,  prora  grenfel." 
21».  ®ramm.  „«Born  Äranjl  («renfei)  burd)  Den  ©efitöal  bi£  ju  ber 
©teuer."  b)  bat  ©teur  (ftatt  ©teur  =  0?uebet\),  auf  Slöfcn 
bem  »orbern  9?.,  rodetet?  Oiueber  fcfcledjtbin  beijjt,  entgegengefefct 
(<t.  ©p.  fiiurnagal,  fllutruobar,  gl.  i.  5fo  MoS  fllura,  clavus, 
gobernaculum). 

fleuren  (ftoia'n,  ftuia'n),  wie  f)d)b.  ftenem,  bureb  bat  @t.=0tuber 
lenfen  («.  ©p.  flturan,  dirigere,  gubemaro).  <Der  gtopmann  am 
vorbern  Ort  ober  ber  gera  tuat  fäm,  ber  am  JMntertbeil  ober  ber 

©teurer  tuet  ftoiocn.     Dac  Stoiro'   muos  af"m  Fergng  Acht 

gebm.  25ie  a.  @p.  batte  bem  einfachen  ferto  ($erg,  »on  ferfan) 
parallel  unb  neben  fliuratl  ein  einfacherem  ftiuro,  gubernator. 
Der  ©tier  (Stior),  wie  bcl)b.,  ober  olelmebr  a)  junges  männltcbe* 
fötnb,  gleichviel,  ob  verfönftteu  ober  niebt  (a.  ©p.  ftfor,  juveneus). 
2)a«s  Stlor -Kälbl,  entgegengefeßt  bem  Um.  ober  Küas-Ralbl. 
b)  erwaebfeneä  unb  jur  gortpflanjung  befHmmteä  männliche*  Dilnb. 
2>le  Äul)  ffr  ftieria  ober  liiert,  wenn  fte  ben  ©tier  fuefot.  2>e$ 
®emain?©tierg  «Prärogative  finb  nlcfet  oergeffeu  in  ben  (?f>ef)aften 

(j.  25.   Cbm.  323S.  f.  12-U.  72,  Cbm.  Kl.  167.  f.  264.  274.  295). 

«0  im  Äegelfpiel  beilebt  ber  ©tier  ober  ber  ©aljburger  autf  Uoi 
brenen  in  einer  <3inie  weit  von  efnanber,  ober,  manchmal  au*  beom 
ge»v6r>n(ict?en  ©piel  mit  9  Regeln,  auä  ben  bre»  mittlem  blntereittr 
anber  aufgefüllten  Äegt-ln.  2)a*  ©tier-Scbeibet,  Äegtet  ober 
.ftuglet',  ©piel  auf  btb$  s  .fiegel.  d)  ber  ,,©tir,  be*  ©tfm," 
eine  2(rt  ber  Jpitt  im  ^cebteu.  Ggm.  582.  f.  25  ic.  IBrgl.  ©tfrner. 
©tlern>afd)er,  lanbPmannf*aftlicbe  9iecfname  für  einen  au6  ©alj- 
burg  ©ebürttgen.     Ser  Stiarax  (-  ..),   bummer   Oftenfcb.    (SSrgl. 

Schmierax,  Storax  unb  brgl.). 

ftorren,  ragen,  beroorfteben.  „Difem  baugeut  bie  paden  alt  ein 
roabieb,  jenem  ft e f> t  matt  bie  fcbultern  ftorrn."  Cgm.  714.  f.  so. 
„Twi  Ärant  carectum  nimpt  bem  milcj  fein  pldben  unb  fein  (Ur= 
ren."    (ef.  gl.  i.  778  fror  ren,  eminere). 

£cr  ©torren  (Storn),  @tocf,  ©tumpf  *>ou  einem  QJaum  :c.  „dt 
foll  fein  ©toef  ober  ©torren  über  ein  ©d>u()  ftoeb  gelaufen  werben." 
-)tcuburg.  ftorft=örb.  o.  ir.9n.  ,,'iibftanbige  ©torren  vnb  ü.uarn." 
"Ißirjb.  üSalboerorb. 

fcortg  (Nfcbaffenb.),  baltfftarttg,  joiberfpenftfg.  Der  Storax,  un? 
leuffamer,  (larrfopfiger  Wenftfe. 

©ie,  ber  ©tor,  aueb  vool  ©toreb  ODiündsen),  Wabe,  Watte,' ®e- 
flcd)t  jum  ©ebuß  gegen  ©onnc  ober  Stegen  oor  einer  5tl)ür,  einem 
Jenfter  angebracht  —  ital.  stora,  stoja,  latein.  storca. 

Sie  ©tor,  a)  ©traup,  ben  man  ju  belieben  bat,  Wü&fellgfeit.  I>es 
is  o"  St  er  mit  den  Wafch'n,  Ausziagng  etc.  Heirafn  mag  I 
net,   hed    aona'  s  ganz  Lebm  fiei'  St  er.     I  ha'  allawal  sT  St  er 


<5tOt  655 

mid  meine  z.end  ((elbe  »iet  an  ben  3<*Pnen).  3«  einem  Srepfing. 
Jperenprocejj  \>.  1717  fagt  ber  2lmttfned)t  nad>  einem  «Derbor,  in 
welchem  er  einem  armen  inqutriertert  Änaben  mit  geweiGter  SRutGe 
mehrere  ©trelcGe  applicfert,  311  blefem:  „®elt  Senjl,  l)ennt  Gaft  ein 
parte  ©teGr  geGabt!"  2lretln'tf  33eptr.  ».  18Q5.  p.  580.  b)  ble 
JKebenöart:  auf  ober  In  ble  ©tör  gen,  auf  ober  In  ber  ©tor 
feilt/  wirb  auf  bem  Sanbe  von  9idGerlnnen,  ©dmelbern,  ©dmG- 
maepern,  ©attlern  unb  brgl.  ©tubenatbeltern  gebraucht,  wenn  ffe  in 
ber  SSoGnung  ehteg  33eftellenben  gegen  Äoft  unb  Saglobn  IGr  Jpanb- 
werf  treiben.  Oln  ber  £)b.=3far  fart  aud)  ber  ÖBeber  auf  ble  ©tör 
aui.  @d>on  ber  ©cpweljer  «pfetottuö  a°.  1561  fuGrt  blefc  91.31.  an. 
3n  figürlichem  ©djerj  labet  man  einen  auf  ble  ©tor,  »Denn  man 
Ipm  eine  gewliTc  dufjerit  fcpnobe  ^umutputtg  maept.  2Belblltpe  ^er- 
fonen  Gaben  In  ber  Otegel  alle  Senate  ben  ©ebuefter  auf  ber 
©tor.  «Brgl.  IL  ZI).  ©.  528.  3211.  ainf  ber  ©tor  Gerumlaufeu 
ober  rennen,  jur  drreicputtg  Irgenb  elnc$  Swedctf  oon  einem  jnm 
Wnbern  fommen.  Slnmerf. :  2>er  ^nfammetiGang  blcfer  SBebeutungeu 
mit  ben  be£  G#b.  Im  altbapr.  Slaleft  wenig  »olföübltcGen  unb  jum 
ZtitU  burd)  ftüren  erfeßten  ftoren  (o.pf.  ireio'n),  »er=,  je^'floien 
(a- ©p.  ftotian,  ar=,  ji=jHran)  ift  etwaa  bunlel,  wenn  man  nlcGt 
etwa  auf  eftte  ©törung  ber  gewolmlläen  s£ewoGner  einer  ©tube, 
in  weld>er  fiep  ber  ambullerenbe  Jpanbwerfer  feftfeßt,  ober  aber  an 
eine  ©torung  ber  Jpanbwcrftforbnung  bnrd)  bergleicpen  9(0maben, 
ober  an  ble  ä.  geubaMH.iM.  jtfften  unb  jloren,  aufteilen  unb  ab- 
baten, instituerc  unb  dostituoro,  beulen  wollte.  2ßle,  wenn  Gier, 
wie  In  ®art  gel)en,  fecGten,  flapeln,  Irgenb  ein  alter  jeßt  juv 
^rofa  oertrodnetcr  ©cpwabronldmue  ju  ©runbe  läge,  roenn  etwa  ble 
bep  ©tor  a)  angegebene  SBebeutumj,  auf  tag  alte  ftorle  f.  @ef*d)t 
(Oebrdnge,  ©cpar  -  «Benedei  Sßlgaloltf  p.  713,  Cgm.  577.  f.  240, 
flflor,    pugna   maritima,    gl.   a.   305.  306  -)   füprcnb,    ble   reefet 

eigentliche  wäre?  Unferer  Oi. 51.  auf  ber  ©tor  eutfprlcpt  Im  ©cpioe- 
bffd)en  (Salln'tf  J>lfi.  IL  p.  722)  pa  bonben*  golf  (auf  be$  «Bauer** 
^tubenboben),  maß  frcnlld)  weit  flarer  Ift.  3)abei>  fällt  ba$  obige 
(©.  ti:Vi)  ©tor,  Ital.  stora,  sioja,  wag  fid)  Gier  ttwa  ali  ©tuber 
boben -Watte  benlen  llepe,  ein.  Olbet  e$  Gieß  wol  nie  ©tor,  unb 
war  am  wenfgften  ^c\>  dauern  ju  Jpaufe.  ftoren  (oon  £anb- 

werfern),  a)auf  ble  ©tor  geGen.  1»)  ft<p,  gegen  ble  ^nnftorbnung, 
Arbeit  verfcpajfen  burdj  ^aufieren  ober  JperumjleGen  »on  Ort  ju  Crt. 
e)  im  ganbe  GerumfaGren  überGaupt.  2Ülrjb.  üerorbb.  ».  1572. 1615. 
1687.  3n  wlrib.  $ifd>erorbnungen  u.  1570.  1766  ift  «erboten  In  nld)t 
eigenen  2lltwa(fern  ju  „fioren  unb  ju  fämpfen."  £er  ©tor er, 
ble  ©törcren  In  obigen  9)cbeutuugen.  2.0.  u.  1553.  fol.  131, 
8.9t.  p.  igig.  f.  6ir>.  Xt)t.  «pollc.^Drb.  ».  1603.  f.  27.  2)er  SSolUwln 
Unat  aud>  ©tot er,  ble  einem  SGmann  fntf  ^»anbwerf  pfufepen. 
«ßrgl.  ftorgen,  flörjen  unb  ©elbjterer  ©.  234. 


656  ©tur        @tevb        <Btexd) 

3Dct  ,,©tür,  ©tor,  ©ter,  accipenser,  silurus,  sturio."  Voc.  u.  1618. 
93ep  Jpcfer  f>cipt  et  ba*  „©törl,  ©tiiri,"  womit  wol  <p.  «Ibrabam* 
(3uba*  II.  p.  525.  2S)  «Stiert  einftimmt.    £>a*  Voc.  Archon.  t>at 

sturio    ftepr.     31.  ©p.    itUfO,    ftlirf,    fturlb,    sturio,    vhombus, 
purro. 

ftüren  (film,  fti'n,  itia'n)  an  ober  in  einet  ©adK/  froren, 
ftöbern,  (lodern,  al*  j.  W.  mit  bem  Ringer  in  ber  9iafe,  mit  etwa* 
fpißfgem  in  ben  ^df)«eti,  mit  einem  ©toct  im  .ftotb  jc.  au* (tüten, 
aufiTüren,  burebfniren  :c.  „®ebe  nid)t  »U  in  bet  ®unben  umb= 
ftureu."  Dr.  gftinberer  iG2u.  p.  179.  CDfuf.  III.  8s:  @t  itftutte 
alle  ire  gewant.  Gl.  i.  U8G  irfturian,  coneuterr.  91(tengl.  to 
ftete,  «gf.  ft»tan,  bewegen,  „fcbat  fbe  mttgbt  neptber  frete  banbe 
nor  fote").  9MH.:  Wlt  ber  Stangen  im  9?ebel  betumfiiiten.  Den 
®r-cf  au fftüren,  dbulid?  bet  englifcben:  tb,e  inore  twu  ftit  tt>e 
mote  it  will  ilinf.  Der  jSanbfrürer,  Sabnftodjer.  „Der  fcburm 
in  2anbtfi>ut.i(t  bocK  fein  ;Ubn  ftiebrer."  9?agel*  <8ürgeraufrubr 
p.  m.  <$?elt  lionr.  ©djwarj  oon  9lug*burg  tragt  in  ber  23*««  feinet 
vrad^befdjreibenben  ftigureu  ad  an.  1557  ben  iijm  pon  einem  Jreunb 
geftbentten  „gutbin  Janftfrer"  an  einem  febwarjen  Wcinb<fcfn  übet 
t>ie  ©djultern  com  auf  ber  SBrufl. 


jt  erben  (fterlun,  o.pf.  liarbm),  icb  fHrb,  coni.  ftetbet,  flurb, 

partic.  geworben  (pjitarbm),  wie  l)d)b.  (a.  ®p.  fterbatt/  praes. 
ftirbu,  praee.  ln<l.  ftarb,  conj.  fturbf,  partic.  giflorban).  auf- 
ftetben  (Fineiit,  i()m  burd?  ien  (lob  eine*  9inbetn  jnfalleu.  ÖBirjb. 
?.®.O.v.  ici8.  anerfterbcu,  anwerben  be*g(.  MB.  xxm.  27?. 
Oi. 91-:  „s?Iuf  fein  ©terben  neineii,"  ba(i  ble{i  unb  jene*  fo  urb 
fo  fep,  b.  b-  betbeuem.  @em.  Ofeg.  gpr.  IV.  439.  fterben*roar, 
fo  wabr,  baft  man  barauf  jtetben  tonnte.  2iud>  fl  e  r  b  e  n  *  a  n  a  rt> 
fterben*trant,  fterben*laib,  fterbeu*wc.  fterbig, 
(terblid)  war  (ii;irbi',  ftcrbli',  ftarbli'  war),  geroiji  wabr.  ©leb 
oben,  jtetblidj  traut  unb  berg(eid)en.  (Die  a.  $p.  bfltte  für 
murialis,  moribundus  flitbig).  Da*  ©terben,  bA^,  brt 
©terbenb,  ©tetbet,  eben  fo  oft  bet  Stetb  (a.  ©p.  fletbob 
bie  tyefr',  anfteefenbe  Ärantbeit,  weldje  ©feie  wegraft.  ©terbeu* 
2duff,  <)3efljeiten.  „(Ein  groffer  fterbot."  Cgm.  5.  f.  im.  „flfci 
2u  agofio  1535  a(*  ber  ©terben t  jw  Wugfpurg  anfieng."  S)Ä.  ©dnvarj. 
9luf  'Jeurum  tiimt  ber  ©terb.  2>er  9.Hd>fterb,  ^oljftetb. 
ffiagnet  <$i\>.-  unb  CLr^eanit.  IL  2r.:>.  Die  a.  ©p.  batte  ein  facti; 
tloe*  (tetbian,  atftetbian,  |»rart.  (tatbta,  raprtificare,  nm- 
btingen. 

DetStetd),   bet  ©tet eben,   wa*6tet,   mdunlfite*  ^udjtfdjsif 
pber  ©dbweln;  bep  ©talbet  bet  «Stetcbf,  ^udbtfiier  (agf.  fliotc, 

ftltC,    juvcncu9). 

Der 


©tordj     —     ©tutm  657 

35er  ©torcb  (Starch),  bei  @tord)en,  ä)  rote  bd)b.  (a.  ©p.  (tot*, 
(Ural)),  b)  wag  ©tor,  n>.  m.  f.  c)  „beä  mannet  ft o r dj"  (penis), 
Cgm.  317.  f.  71.    ©feb  ©torf.       ftordjen,  fiel)  b.  f. 


ftorgen  (9?ürnb.),  Im  ganbe  feeriimfa^re».  35er  ©totget,  Sanb* 
fabrer,  Jpauftercr,  duacffalDer,  JJabnarjt.  ©teb  ©tör,  froren 
unb  fror jen.  35er  ©törgling,  Wenfd)  mit  langen  deinen, 
©fei)  ©tor'f. 

35ad  ©  tur  g  =  3  o  <&(?).  „2öaun  eine  Jpauptgutrf^erdnberung  vor 
ft<b  gebet,  fyaben  Beamte  auf  bie  nebenbep  bcfeffenen  fonberbare 
Urbartfftüdc,  ab>  ©türcp  unb  J^aibjöcber,  Sicfer  uub  SBlefcn, 
Obadt  ju  tragen,  bamft  biefe  firi)  nld)t  verlieren  ober  fünft  in  93er= 
gejfenbclt  fommen."   <2aflen=3nftruction  v.  175G. 


ftarf,  ftard?,  comp.  fterfer,  a)  wie  l)d)b.  (a.  ©p.  ftarb).  b)  blcf, 
fett  von  gelbe  (franj. ,  eben  fo  verblümt,  puissam).  c)  ä.  ©p.  attf 
^evroort  ju  2lib.    „Wlt  feinem  ftarden  3lib."  Spnutt.  opusc.  94. 

fterfltd),  adv.,  ivabttld),  fletoljjlld).     Sterlili,  I  häb  s  net  gfeho". 

35ie  ©terr,  ©terfen  (Sterk,  Stiorjmg),  ©tdrfe.  „35fe  Unter- 
halten follen  ble  völlige  ©tdrfe  ber  ©cbäube  ober  bie  vier  ©eiten= 
wdnbe  mit  ©tein  aufführen."  Olnfp.  «Berorb.  v.  1718.  fterfen, 
ftdrfen  (a.  ©p.  fterdjan,  praet.  ftardjta).  ^aUflarf  für  t>al$-- 
fiarrlg,  2Mtd)  ber  Sßeitfb.  v.  1485,  f.  161.  «Brgl.  uberbaupt  jtarr, 
ftdrrtg. 

35er  ©terfen  (b.  28.),  Stengel,  ©trunf.  (JrbapfeU,  Äraut--  ic. 
©terfen. 

35er  ©torf  (StarL),  bei  ©torfen,  tva*  ©tord?.  35er  ©torfcl 
(Stärkl),  a)  9)icnfd)  mit  langen  deinen  ober  von  überhaupt  langem 
unb  bagerm  .Körper,  b)  $lfd)erftange  (vermutblid)  corrttpt  autf 
©  t  d  rf  e  l).  ft  o  r  f  c  l  n ,  (t  ö  r  f  e  l  n  (ItarWa ,  ftärkln) ,  mit  langen 
deinen  elitbcrfdjreitcn.  ,,3)cr  trunefen  ft  a  r  cf  e  1 1  auf  ben  fu)Ten, 
chrius  titubat  pedihus."  Cgm.  G90.  f.  29.  g'ftarklot,  1  a  n  g- 
g-liarlilot,  Ungbeinlcbt. 

35er  ©tdrl  (St.VI),  ber  ©tal)r,  sturnus.  (35icfe  jefct  volfäubllcbjle 
gorm  ift  vermutblid)  nad)  ©ramm.  §.  569  3lnm.  auf  bie  frurjere 
©tarn,  ©tom  ju  bejlef)cn).  Schwätzen  wia  o"  StäcI,  plaubcv^ 
baft  fepn. 

35er  ©türm,  a)  wie  bebb.  (a.  ©p.  tfurm).  b)  heftigere  ©emutbtfs 
ftimmung.  Cr  b<*t  feinen  ©türm  tviber.  c)  guftanb  jtvifeben 
©dlaf  unb  2Öad)fc8a  {in  biefer  53ebeutung  vieüeid)t  ju  „fturnf, 

stuporc,"  gl.  i.  1220,  „ftomeit,  stupere,"  i.  517.  351.  5GG.  759, 

gebörig).  35en  ©turnt  anfcblagcn,  ©turnt  lauten.  „äsött  ©tunb 
an  fcblueg  man  an  ben  ©türm/'  @bron.  bep  $?repb.  h  135. 
9)?{t  bem  ©turnt  gewinnen,  erftürmen.    fturmen,  a)  l)d)b.  ftür= 

e^ttteHet'J  ^Brtyetifcfje*  '•lüivtfthicfj.  III.  2f;.  £  t 


668  ©tarn  ©tertt 

men.    b)  in  (jeftfgcr  Bewegung  banbetn.    c)  ©turnt  läuten.    SDet 
©turnt  tan  (Sturmia*),  aufbraufenbe  tyerfon. 


Der  ©tarn,  ©totn  (d.  ©p.),  a)  stumus,  ©tabr  (gl.  i.  134  fternula, 
turdus,  aaf.  ftearn,  stumus).  ,,Sturnus  f>ci^t  ein  ©taren." 
(•tonr.  v.  SDfegenberg.  „ftorn,  stumus,"  Voc  $.  1419;  bey  ©talber 
no*  iefjt  ©torren.  <£i  fcbelnt  auä  blefer  $orm  unfer  Starl  ent- 
ftanben.  b)  au*  jtatt  ftarbltnb  finbet  fiel?  jtambllnb  (Cgm.  725. 
f.  177),  unb  bat  Voc.  t>.  i6is  weifet  unter  ©ternfell  ($ell  über 
ben  2lugenftern)  auf  ©tarn.  dt  Ift  »ogll*,  ba%  ble  gorm  ©tern 
(pupilla,  wofür  In  ber  d.  ©p.  feba,  febc,  Im  Dialeft  Älnbletn 
gilt)  felbfl  auä  ©tarn  gemobelt,  unb  nf*t  umgefebrt.  cf.  ©tar 
unb  itdrr. 

Qat  Starnizl,  Sta'nizl,  tyaplerbüte,  ital.  scarnuzzo.     ©leb,  ©  *  a  X- 

nüfeleln. 
Der  ©tern,  bem,  ben,  ble  ©tern,  wie  b*b.  (a.  @p»  ftern,  plur. 
fterna,  gl.  a.  iso.  142.  542,  gerool)nli*er  fterno  ober,  afftmillert, 
fterro,  plur.  fternun,  fterrun;  Cgm.  762.  f.  65  ber  (lerne,  bed 
fternen).  Da*  ©ternleln  (Ste'nl,  Stea'nl,  Steacnäl),  «pferb  ober 
OHnb  mit  einem  weisen  ftlecf  (©tern)  an  ber  ©tlrne.  „3«"' 

Jlnfterftem  (Daftpoblutf),  celticum  Promontorium,"  bat  (5abo 

^Inffterre,  caput  finisterrae,  In  ©aaicfen.  „Die  Ölfttcr  ©t.  <Satr>a^ 
rlnen  <perg  unb  flnflern  ©tern*  ble  tbewerften."  Jpunb  ©t.Q?. 
IL  407,  wol  ble  oon  @t.  3acob  In  ©alliclen.  3m  Cgm.  809.  f.  63 
bei&t  et  in  SBejug  auf  bfe  ©aUfabrt  na*  @t.  3«ob: 

„XL  «Well  fyaftu  110*  ju  gan  wol  In  fanb  3acobä  fünfter, 
XIV  feilen  bfnblnter  paf?  ju  einem  ftern  befüt  flnfter." 
„Den  ftnftern  ftern  wellen  wir  lan  ftan, 
Unb  wellen  jum  ©aloator  einaan."  — 
„SSir  feinb  ble  Äönlg  vom  flnflern  ©tern, 
Unb  breiten  bem  Ätnbleln  opffer  gern,"    fangt  ein  a\td 
©ternflnger  =  lleb  (cf.  ©ebna*t)  an,  beren  et  man*erlfp  gab, 
unb  auf  bem  ganbe  no*  beutjutage  In  ben  fogenannten  ©ebnäebten 
ober  3ru6tfndd)ten  oon  je  brep  Königen,  ble  aber  nl*t  geben,  fonbern 
empfangen  wollen,  unter  SSortragung  elneä  golbpaplernen  ©ternä  ober 
au*  ol)ne  allen  tbeatraltf*en  Qlpparat  vor  ben  Spüren  abgefangen 
werben,    fternooll,  a)  fternooll  Mut  u.    b)  ganj  unb  gar  be- 
trunfen,  blUjfternljagelooK.    Der  58 oef ftern.    „ein  abf*eu= 
liebet  @ef*war  am  2irmb,  wel*e*  man  für  einen  <8ocf  =  ©tern  ge^ 
galten."   93enno  «JKlrafel  16«7.  Datf  ©eftirn,  a)  wie  b*b. 

(a.  ©p.  glftlrnl,  glftlrrl,  constellatio,  t>at  ©lebengeftlrn  bei&t 
Hot  ftbunflirnt).  b)  ©terne  überhaupt  ober  ble  fdmmtll*en 
©lerne.  9lo.  G.t)t.  58.  53.  Voc  t>.  1618.  „dt  mag  ber  Jplntmel 
fampt  allem  feinem  ©eftirn  einfallen."  <p.  <procoplud.  „93on  ber 
funnen  bfcj  an  ba*  ©ejttrne."  Cgm.  76J.f.  65.    @o  i(t  wol  au* 


(Stirn  @tara  659 

bat  alte  gtfttrnt,  miiitia  cceli,  tveldjer  latelu.  «äuöbmcr  im  Voc. 
v.  1429  burd)  engel  vel  gejttrn  erlldrt  wirb,  ju  nehmen. 
•Die  ©tirn,  In  ber  gemeinem  ©pradjc  ungebrdudjltd)  unb  burd)  J^irn 
crfeljt  (fiel)  II.  £f).  ©.  238-239).  2lud)  in  ber  a.  ©p.  finbe  id)  blo$ 
gl.  o.  239  fttrna,  frons;  ft'e  batte  bafür  ba$  fpdter,  aufier  in  ben 
©ette-Gommunt,  ganj  vcrfd)ollene  anbf,  eubi.  dagegen  fotttmt 
im  25ialeft,  wie  aud)  fd)on  in  ber  d.  @p.  neben  ftirne  juroeiien 
baß  ©eftfrn  (Gfncn)  vor.  „®o  bem  menfdjen  not  ift  ju  aber 
laffen,  ift  im  wc  an  bem  geftlem."  (üalenber  v.  14,15.  9)?lt  bem 
6d)tair  bebetfen  ft'e  jbr  fcaupt,  bat  ©cftlrn,  bie  SBäuger,  Jpatö  ic. 
fltrdjbueberS  Älofter  Olnger  p.  21.  @d)»db.  &.$.  (bep  ©djmib)  ein 
©eftfrn  mad)en,  b.  I).  eine  finficre  ©ttrne,  franj.  fronccr,  engl, 
to  froWn.  „$etf  J)immel$  £im  unb  ©efttrn,"  beliebte  $loäfel 
in  ber  ^Beitreibung  beS  58ogenbergtf  1679.  (33?an  f&nnte  ft'd)  »er* 
fudjcn  (äffen,  bep  ©tirn  an  ©tern  [fiel)  ©ternleln]  unb  einen 
junddjft  auf  £l)iere  unb  erft  nacb,gcrabc  aud)  auf  «Wenfcfoen  gebenben 
©ebraud)  beS  erftern  ju  benfen).  9Srgl.  klaffen  I.  Stö.  @.  238. 
Die  vagferenben  „fttmer  nnb  ft offer"  be»  9)?fd;..  53el)am,  Cgm. 
29i,  f.  in  ftnb  ivol,  tvaS  bie  bep  Jrifd)  p.  337/  @d?erj  \>.  1571. 1593 
angefüllten  ftimfropel,  ftümenftofier.  3m  5ed)tbud)  Cgm.  582. 
f.  25.  34.  3G  ift  ber  ©tir,  bei  ©tirn  eine  2lrt  ber  £ut  im  5ed)ten- 
£srgl.  allenfalls  aud)  ©ternfinger. 


1)er  ©tarj  (Stärz,  £>lmln.  ba<>  St.irzl,  vrgl.  @tor$),  a)  ©tmnf  an 
.fiol)lgen>dd)fen  -  ,,caulis  ftingel,  ftarj."  5lvent.  ©ramm,  b)  ©tücf 
üuodjen,  ©rein,  Jj>o(j  tc,  baß  bepm  «pidttclfplel  (fief)  I.  £t).  ©.  338) 
jum  Umwerfen  aufred)t  blngeftellt  wirb  (fpan.  tangano).  c)  ©djtoanj 
von  Xbleren,  l)djb.  ©terj,  IM.  ftertr,  agf.  ftcort.  d)  baß  am 
jpintenvagen  bluauäftcbenbe  ©tuet  ber  £angivieb.  ©tarj  treiben, 
einem  2Bagcn  befonbertf  bepm  fcrantfport  von  langen  SBaub&ljem, 
wobeo  baß  vorberc  ©eftell  vom  Wintern  getrennt  ift  —  aud)  ivol)l  in 
dl)nlid)en  fallen  einem  ©glitten  —  mitteis  elneö  verlängerten  ober 
eines  pflugrfefrerformfgcn  ©tarjeS  bie  ge&orfge  3ttd)tung  geben  — 
figürlid)  ber  lefjte  fepn  in  einer  9lei&e.  c)  baß  bem  &opf=@nbe  ent- 
gegengefefcte  binterc  einer  ©acbe  überhaupt.  2)er  ©tara  am  £alm 
ober  ©trol). 

„flauen"  (b.  ÜB.),  ftürien.  „£>en  ^uber  um:,  l)in=,  aufil-  u, 
itarjen."  9Sielleid)t  nad)  ©ramm.  §.  332  2luöfprad)e  für  ftorjen, 
unb  tiefet  für  fturien.    Cgm.  17.  f.  109,  «Pfalm  7i5  ift  uf flauen 

extollcrc  cornu. 

(tarjen,  a)  (b.  2ß.)  ummo'ihirzn,  muffig  l)crumgel)en.  5kgU 
fd)tvanje«'  1>)  beS  ©d)ipanjeS  berauben,  j.  $8.  ein  ?Pferb,  e^ 
fluten,  c)  \x>x$  ©tarj  treiben.  2>er  ©tarier,  ber  biefeS  tbut; 
baS  Jpintergcftell  eines  2Bagen<  ober  ©djlittenö,  ivoran  ei«  ©tarj 
befmblid;.    Hin  aubereS  ftdtjen  febe  man  feintet  ftdtr. 

Zt  2 


660  ©terj        (Stotj        Ötuvj 

25er  ©ters,  bad  ©terjlefn,  l)  »uaö  ©tarj  (l)d?b,  ©terj  in., 
©terje  f.)-  SÄ.M-:  aufrede  gcrabe  ften  wie  ein  ©terjlefn. 
„«Pfluegsgefterfc,  buris."  «utetf  «Bocabular.  2)  (<5ld)ft.)  ba$ 
Sterzl,  tuaö  fonfr  Scherzi,  b.  I).  bai  (SnbftücfdjeU  von  einem  2a!b 
33rob,  baö  juerft  loeggefdmltten  ivlrb  ober  juleftt  übrig  bleibt.  5)  5irt 
bfefen  95rcpeö  von  «ö?el)l,  .Kartoffeln  unb  brgl.  ©ief)  ©tor  j.  25er 
©terjling.  ,/Efn  gcroad)£ner  JRenncfljen  ju  4  «Pfenning,  ain 
©tetjting  ober  falber  SRenncfben  s«  Juanen  «Pfenning." 
G&femfeer  glfd)--£rb.  ».  1507' fn  Ko&lbrenncrä  Materialien  v.  1782. 
p.  85.  81.  gjermutbjfcfc  entfpreebeub  bem  HL  ftirtla,  ©dwanj: 
Ulftt  bei  $ifd>e#. 

fterjen,  iva$  fTdrjeu  —  unb,  bem  fdjwanjen,  w.  m.  f., 
parallel,  ben  vfelleid;t  mebr  na*  ber  ülu^fpradje  (fterz-h,  ftirz-n) 
cntftcllten  altem  ©dn'eibformen  ft  0  r  j  e  n ,  ft  ü  r  j  e  n  (vagleren)  ju 
unterlegen. 

25er  ©tors,  mitunter  für  ©tarj,  befonber^  a,  e).  25er  ©torj, 
Met)!  von  verfd)febnen  ©etrelbarten,  befonbertf  von  jpeibeforn,  aueö 
von  Kartoffeln,  gcroflet  unb  mit  ©cbmalj  jn  einem  tiefen  95re»  ge- 
bebt (cf.  ©topf er).  JpaibenfHrj,  von  JöelbcFom;  ©rammel- 
florj  mit  gerotteten  ©pccFfdmfttdjen;  Grbdpfelftorj  auö  Kartoffeln. 
25a$  6  fft  unft'cber.  ©tatöer  bat  ftorjen  in  ber  Sebeutung  blc£,  blcbt 
fcvn  ober  mad)en,  fcopfen.    «JSrgt.  fterr. 

ftorjen,  ftürjen  (fiel)  fterjen),  nid)t  bev  ber  ©teile  bleibe», 
muffig  berumfabren,  vaglercn.  2)er  £unb  ftirjt,  ifl  ein  ©tirjer, 
er  bleibt  nldjt  bevm  Jpaufe.  Kinber  gel)«  ftirjen,  fdnvdnjcn  ble 
©djule.  „Jpfn  unb  ber  ftoraen."  3lv.  Gbr.  134.  „©eiler,  jfpbler, 
frerjer,  fllrner  unb  ftoffer/'  lauter  gibarten  von  «Bagabunben  bev 
Mldj.  93ebam,  Cgm.  291.  f.  141.  „Jpungerfge  Kucbenfterjer  unb 
verloffene  SSurfr."  awbe'0  2ob  ber  Magern.  35er  Sanbfrorjcr  ober 
=  ©tür3er  wirb  in  ben  altern  qjolfjcvvcrorbnungcn  blcf  unb  oft  genug 
gebadjt.  25en  Picaro  ©ujman  be  2llfarad)e  gibt  fein  2?erbet:tfd)er 
burd?  Xanbftorjer.    &rgl.  Jörgen,  floren. 

25er  ©turj,  a)  im  «lllgem.  roie  l)d)b.  (a.  ©p.  fturj).  SEefentlld? 
fft  babep  ber  Segriff  bei  Umrvenbentf,  fo  baß  b<xi  Untere  —  vrgf. 
©tarj,  ©terj,  ©torj  —  ju  oberft  fommt  — .  2)er  @turj= 
bäum  (o.pf.),  33ur,}elbaum,  vrgf.  93  ü  r  i  e  l  neben  burjetn  — . 

b)  ber  Gaffa:©t.,  Kaften  =  ©t.,  Darlegung  unb  3}cred)nuug  bei 
ganjen  Skftanbct»  einer  Gaffe/  clneö  ©ctrclbfaftenä  ober  ©etrelbr 
boben$,  lvobcv  baß  5$el)dltnlfj  glelcbfam  umgeftürjt  wirb.  25er 
©turjmaifter,  (in  5imbergcr  Elften  v.  1505)  Kaften.-iBeamter. 

c)  25ecfel  über  ein  Kocbgcfcbltr,  aU  »veldjer  in  ber  erfren  9cott? 
rvol  jebe  umgeflürjte  ©cbüffel  :c.  blenen  mufj,  bd)b.  ble  ©türje. 
//©turj,  fjavenbece,  öHipetra,  cacabus."  Voc.  v.  1455  unb  33racf. 
^  „93on  ainfdjid)tfger  ©djneibivaar  (©dgetlocEcn  ober  Brettern)  ab 
iebem  ©tnrj  (gewiffe  ^al)l  ©titefe?)  1  Kr.  2  dn.  Sdnbgelb."  «Ser= 


©tlU'3         ©teuf?         ©tog  661 

ruf  wegen  bei  Jpotabanbcltf  ».  1762,  £orf  2e<b=0i.  559.  c)  QBelber- 
rotf,  ber  an  b«$  lieber  angenagt  getragen  wirb  (»rgf.  IE  Stb. 
©.  666).     f)  ($ranfeu,   ©ebroab.,   a.  @p.)  £rauer  =  @d?leper  beä 

tüflblldjen  ©efd)lertt£.  „©tUUJ,  flammeum,  Voc.  SBracf,  velamcu 
mulieris,  Voc.  Selber,   flammeolum,  peplutn  muliebre."    Voc. 

d.  M29.  „Die  bw  bort  fldjfl  fit  bem  Älagfturcj."  Jfj.  @a*^. 
3m  3.  1518  »ermoebte  Äaifer  SJfarimlllan  bie  ftraucn  ju  2utg$burg, 
an  einem  SBurgerranj  l&rrt  jn  ©efaUeu  bic  ©türj,  ble  ffe  trugen 
unb  Me  i)ot>en  ©<blapr  abjutbun.  ».  Jpormapr'tf  $;ard>enbuc^  1 85 1.  „Die 
fdjutarjflorenen  ©cbnfppen  unb  Sfcrauerüberbang  ober  ble  fogenannten 
©türje  finb  ben  2ßeibcrn  jur  £rauer  ju  tragen  »erboten."  QBlrjb. 
£raucr=£rb.  ».  1785.  „Doppelte  fange  ©türjen  finb  nur  ben 
trauemben  ftrauen  vom  2lbel  ic.  erlaubt."  Stfapreutfy.  £tauer.-£)rb. 
t.  1757.  g)  aud)  ba3  ©cbürjteln  betf  SDfcfjprfeflcrtf  wirb  mitunter 
Stund  genannt.  DaS  Voc.  v.  1G1S  nimmt  ©turj  überhaupt  für 
©d)urj  —  \>rg(.  ©terjlefn  unb  ®d)crjlcln,  ©tarnüfjlefn 
unb  ©djamüjlein  unb  brgl. 

fturjen,  iure  bebb.  flur^cn  (a.  ©p.  fturjan),  befonberö  alt 
verb.  neutr.  ft it r i c » ,  rufe  f)d)b.  Da*  «pferb  ftürjt  ble  Öftren, 
legt  fie  fo,  bap  ei  beffer  bort,  beft  Ursen  eine  ©acbe,  ctruatf  bau 
über  flürjcn,  fi>  bebeefen  Ca.  ©p.  blftursan,  obtegere,  c-,  per-, 
subvortcre).  „gtflt  erben  fie  ei  pefturc3en."  Ggm.  291.  f.  141» 
Unfer  ftgürlfcbeä  beflürjen  ift  rool  Im  concreten  ©Inn  con  obruere 
ju  ncbmen.  Dafür  fommt  aud)  3.  58.  bep  2Öagenfcfl  Norimb.  103, 
»erftürjen  vor.  „beuten,  brennen  tmb  931  utft  Ursen,  versio 
sanguinis."  SBagcnfell  ibid.  280.  s  n>  i  g  e  (t  ü  r  3  t  (von  ©ctreib* 
garben  unb  anbern  verjüngt  sulaufenben  Dingen),  fo  neben  ober 
überelnauber  gefegt,  bafi  Immer  fpffte*  mit  blcfem  @nbe  roedjfelt. 

Det  ©teujj  (Stois,  Stuis),  ^b.  ©tetp"  (gl.  i-  1132  flfuj,  clunes, 

boH.  ftupte,  ftlcte,  uropygium).  Der  Oöei^fteufi,  bei)  £ofer 
Wcilsftois,  ble  Heine  OBatTerfdmepfe,  tringa  cinclus.  Da*  bd)b. 
©telt)  flatt  ©teup  mabnt  an  al;nlid)e  Übergänge  bei  ic  ober  cu 
in  et,  unb  umgefebrt,  in  fr  legen,  grieffen,  fdjfeben, 
fd) liefen  jc  «Brgf.  ©rfmm  II.  989. 
Der  ©tof!  (Stous),  plur.  ©top"  (Steir,  Stein',  stoiff),  roie  bebb. 

~(a.  ©p.  ftoj,  I>bir.  fHjjl).  $U  ©tufj  (strues,  Spoli=  W.  ©  t-) 
3»lgefl6f  t,  mit  abroed)felnb  [fnfg  unb  reebtö  ftebenben  ®plf?en 
aefd)id)tet,  fiel)  jroigeftürit.  Der  ©top"  am  £emb  (Hcmad-  ober 
pfaad-Stous),  mi  © t o cf  ober  Unterflocf.  „Die  roenbe  (bei 
©cblffe*)  ju  ben  floffen(?)  rourben  mit  filber  rool  gepunben." 
©ubr.  1057.  Der  ©top  unb  ber  ©töpel  am  ^3fluggrenbel,  «Bor- 
ftcctnagel,  bnref)  tveldlen  ber  «pflüg  mebr  ober  minber  tief  gefreut 
rolrb.  Der  ©tof  (an  einer  getünchten  ober  bemalten  Sßanb), 

Partie,  Me  ftd?  t>on  einer  «nbern  t>md>  fcl)lerb«ft  belfere  ober  fcmWerc 


662  ©tog 

$arbe  abgreujt.  35a$  (9 e floß,  ba*  €nbc  mcfneä  steter*  ba,  ivo 
beffen  Skelett  ober  Jurten  «n  btc  glcidjlaufenben  bed  betntgen  un= 
mittelbar,  b.  b.  obne  b«jroifd)cn  tfegenben  Otatn,  ftopeu.  35er 

6to&,  ©toj  (ä.  ©p.)f  3n>i|t,  etrelt.  A°.  1417  „a(<$  bie  Jperjogc 
Jpcinrld)  unb  Üubroig  »on  QJapren  auf  bem  Goncll  *u  Gonftanj  mit 
einanber  ©toj}  l)eten  unb  mit  einanber  fdjlugcn."  Utr.  ».  Oifier>entf>al 
•£oncll.  v.  g.  „©iva'pen  unb  (Stfdjer  betten  ftoj  (bep  ©empad)),  bag 
toatf  umb  bai  voroedjten."  @ud)enn>lrt  p.  68.  ftof}fg,  fibftiä, 
ft  6  3 1 9,   adj.    (Siel)  2{uf|top.  25er  ©töjj,   bfefgeworbene, 

geronnene  Wild?.  ©leb  ©toß  unb  ©tun.  «Srgl.  ble  bep  Jpofer 
III.  63  angeführte  ©top flippen.  15er  ©toj},  <Sf*ftöf},  ble 

(Sitfbecfc  über  einem  Sluji.  Über  ben  ©tofi  gen,  faren,  stehen. 
tyafTau,  21».  (?l)r.  124.  196.  258.  35er  ©toji  get,  bie  Gfldbcccc  lodt 
ftd)  ab  unb  fcbrcimmt  fort,  an  betrad)tlid)crn  ©trömen,  bcionbertf 
ba,  ipo  ber  gewaltigen  Waffe  fBnicfen  entgegenfteben,  eine  furchtbar 
grojle  9?aturerfd)elnung.  ...„gieng  urbering  ber  ©toj}...  gletd> 
inbem  fiel  ein  Sein  an,  gieng  ber  ©toi?."  $p.  Ql)t.  89.  23,8.  3m 
flrcngen  2ßtntcr  1490  fam  „ber  ©tof}  ber  3fcr  gar  gen  grcpfiuj?." 

Cgm.  391.  f.  4H.  Cgm.  994.  f.  200.  231.  <£&r.  bep  Jrcpb.  L  165,  183. 
„Congelatio,  vulgariter  ©tCUiJ."  21rupectChr.Bajoar.col. 427. 455. 
„@le  (9?.  9t.)  ift  von  einem  fcbtolmmenben  ©tuef  (5ltf  auf  ben  feilen 
CtUftof}  unb  bann  anö  £anb  fommen,  rvotauff  ber  ganjc  (fitffloji 
jugleid)  auffangen  unb  mit  großen  Äradjcn  gebrodjen."  2ilt--öttlng. 
Jplftor.  p.  1698.  Sie  Donau  ergoß  ftd)  a°.  1172,  ben  (Sitfftof}  ju 
beben,  ju  einer  fo  fürd?terti*en  Jpööe,  baf}  ftc  ju  (Jbremä  an  einigen 
Orten  über  bie  97?auer  roegttef.  ©cm.  Dteg.  Qt>x.  I.  265.  Hnbere 
2lmpcnbungen  fiel)  unter  bem  folgenben  53erb. 

fl  ü  #Ctt  (fioufln,  fdjrcäb.  ftaanV),  öfter  ftofen  (ftelT-n,  fteiir-n, 
ftoifT-n,  fdjtpdb.  fteaflW"),  cond.  jtof}et,  fttcjr,  partic.  geflojjen, 
geftof}  cn,  a)  im  Mgem.  roie  ijdki).  (a.  ©p.  fcojan,  pract.  fttaj, 
I>artic.  gifto jan).  grüber  gerne  tfatt  beö  einfachen  tbun,  legen, 
mittere,  frattj.  mettre.  „@toj  bein  l)ant  in  mein  feiten"  (fast 
Chr.  ju  £l)oma£).  „Daj  er  ftoj  feinen  mlnjten  t>fnger  in  ein 
tpajjer."  Cgm.  745.  f.  22.  26.  „25aj  ma'cbel--olngerletn  er  (Uej 
an  meinen  vlnger."  Cgm.  778.  f.  145.  „3*  Ijab  bid)  in  ein  futten 
geftoj}en."  Cgm.  714.  f.  51.  fto pen  Oiueben,  ftc  im  @ 1 6 f = 
trog  ober  ©tofigranb  mittel^  eine*  febneibigen  an  einen  mamttf= 
bo&en  ©tiel  befcftlgtcn  jirf eiförmigen  (5ifenö  (Stopel  ober  ©tojjer) 
ju  93iebfutter  fleln  ilojien.  fiofien  S3äume,  ^»opfenftangen,  Äol)l= 
ober  ©alatpflanjcn,  Crbdpfel  unb  brgl.,  fie  in  bie  erbe  pflanjen, 
fe^en  ober  fteefen,  (O.^pf.).  Selber  flogen,  Jablrociben  pflanjen. 
MB.  XII.  261.  262.  cjlnen  SBalbgrunb  mit  Sldjeln  ober  33ücfceln 
beftopen,  bepflanjen.  2ori  2).9i.  50.  flogen  fld?  in  ©dmlben. 
flogen  Äaufmann^gut,  c^  ablaben,  nleberlegen,  unterbringen  irgenb.- 
ipo.    „15a?  binfüran  bie  ©d?roabcn  «abie  fall  baben,  unb  ibren  2SJein 


©toß  665 

in  ben  ©tabel  floß en  fönnen."  ©et«.  Oieg.  (If)r.  IV.  129  ad  1507. 
<&irl)  nb flogen  unb  ©aljiTößcl.  flößen  einem  einen  J£>a(t, 
a.  ®p.  insidias  poncre  alieui.  2iv.  ©ramm,  fluten  einem  einen 
£ag,  lljm  einen  £ag  ober  Termin  feßen,  bcftlmmen.  tlbron.  bep 
ftrelb.  I-  17«.  flogen  einen  $rlb,  fiel)  an  flößen.  £anbfrlb= 
floßung,  £anbfrieben*fd)fuß.  „Dero  ®elb  im  folbetp  all  ftiej,  baj 
er  wai  polfomen  tetbtf  unb  muottf."  Jpornecf  cap.  171.  flogen 
ju  <5lncm.  „Daj  fd)  geflogen  ban  mit  beprat  31t  9i.  91.,  ber 
mir  fein  roefcter  Äatreln  geben  bat,  unb  ble  fd)  elcld?en  genommen 
Dan..."  MB.  XVIII.  681  ad  1358.  (&rgl.  l)d;b.  jn  einem  froren 
mit  sjftannfcbaft).  eine  (gpelfc  fto 6 1  mld)  ober  id)  ftoßc  mld) 
an  ll)r,  wenn  fic  mir  jn  viel  wirb,  ivfbcrftcbt.  3d)  flöße  mfet)  an 
ober  ob  einer  <perfon  ober  <Sad)c,  wenn  fic  mir  Sirgcr,  efcl  ober 
2lbfcbeu  perurfadjt.  „2Bet  bief»  nld?t  glauben  tplll,  ber  floß  fid) 
aber  an  bem  wai  folgt."  Sclbamcr.  „Damit  fieb  anbere  baran 
jn  flößen  tpiffen."  Qlv.  ebr.  337.  „Saß  fid)  anbere  barob  flößen 
unb  ein  erempel  nemmen  follen."  gort  2ed)=0L  462.  ©id)  flößen, 
ficb  irren  bepm  gäfjlen,  Oteäjnetr.  Der  ©töß,  «ßerfloß.  eö  floßt 
mfcb,  bepm  gacben,  ©d?lud?äen,  bepm  Drang  jum  erbredjen,  bai 
leb  ju  unterbruefen  fud)e.  ©id)  flößen  ober  bloß"  flößen,  fid)  cr- 
bred>en.  ,,Ti.  bat  angefangen  ju  flößen."  3nd?cn(?of.  Sftlrafel. 
Da$  SBetter  floßt  fid),  cd  rcirb  milbe,  tbmt  auf.  b)  (»om 

2öaffer)  gefrieren,  ju  <5tö  werben.  „3m  Anfang  bei  2Blntcrtf,  fo  bat 
crfl  eptf  floßt...  über  baj  gefloßen  elö..."  MB.  XII.  262.  263 
ad  1466.  „Da  bie  55aflarner  im  Sßlnter  über  bic  Donamo,  fo  ge* 
floffen  bett,  wollten  ruefen..."  „Da  fiel  plößlid)  ein  .ficlte  ein, 
fließ  ba*  SßafTer..."  „Slltfbalb  bie  Donauro  geflleß..."  „2ßann 
ble  SBafferflüß  im  ®inter  fließen."  Sl».  dbr.  89.  98.  124.  136. 
„A°.  M62  gelließ  ble  Donau  balb  nad)  Nicolai."  ®em.  SKeg. 
Q.l)X.  HI.  571.  («Bon  ber  ?0?f leb)  gerinnen,  coagulteren.  ©leb  ©toß. 
Die  3bee  betf  Dlcrfcpntf,  Dfcfrocrben*  fdjclnt  aud)  ju  liegen  In  (Eonrabtf 
p.  2Blrjb.  mtb.  ®.  Hl-  82):  ein  rittet  „geflogen  (unterfeßt?) 
unb  nlt  je  lang."  abflößen,   a)  wie  bd)b.    b)  abflößen 

von  ber  9)?lld),  ablactare,  entrcöbr.en.  Voc.  Melber.  c)  ablaben, 
ablegen,  abnebmen,  »on  einem  größern  Üuantum  weg,  $.  23.  einen 
SSallen  Äaufmannägüter,  ein  $aß  mit  2Bcln,  ©alj  :c.  „di  foll 
fein  2ßagenmann  feinen  ®etn  In  fein  2£irtl)dl)au$  ober  anbrer  enben 
nicf)t  abflößen,  bann  in  bie  ©rebe  unb  ÄeHer,  pon  einem  (Hatb  bar= 
ju  »erotbnet."  Ar.  £bbl.  XIII.  342.  „Daß  wir  von  fbeinem  %üi>t: 
mann  auf  bem  ganb  ainlcb  »aß  2ßeln  follen  fauffen  unb  abflößen 
borfen,  fonber  jebciJ  oäßl  2Bein  oon  weitem  follen  gellen  muffen." 
56fas  ©rapamen  bei  Mbcli  auf  bem  ÜJanbtag  p.  1605.  „©euwlrtbe, 
ble  mit  2Beln  banbeln,  bürfen  bep  ibren  2.afernen  ein  mcbrerä  nlt, 
ban  fo  pll  fie  bafelb^  mit  ber  2ßtrtf<^aft  pertreiben  funben,  abs 
flößen."  t(R.  p.  1616.  p.  539.    Der  «Hb floß ,  Ablage  ber  2lrt. 


664  ftefj 

©aljabftof,  ©a^abitop jlabc f.  Jpa.ül  ©tatift.  III.  884.  hieran 
liefe  ficb  allenfalls  fnwpfcn,  Da  aud),  wie  oben  belegt  ift,  in  biefem 
©tnne  baö  einfache  fto§en  »orfommt,  bet  ©aljftofel,  aW  roelcber 
©alj  im  kleinen  »errauft,  d)  metonpm.  nnb   feberabaft : 

ab  (l  ofen  einen,  ibn  um  eine  ©abe,  einen  53e»trag  anfpreeben. 

Er   hat  mi'  a'   ä'gfteff'n   um    etli'  Gul'n.     einem  einen  2lbftoj$ 

tbuen,  macben,  i&n  bcetntracbtlgcn  im  ©croetbe  :c.  anfielen, 

a)  roie  b$b.  b)  (»on  Übeln)  befallen,  angreifen.  „Jpat  fie  ein 
$ord)t  angeflogen."  „Jpab  ibn  ein  5lugenroef)tl)umb  angeftofen. 
Ter  fallenb  ©iecbtbumb  ftoft  t><i$  Jtfnt  tägli*  an.'7  S8enno=9)ttrafel 
v.  1697.    „Jpat  ibn  ein  gieber  angeftofen."  üed)fe[b=sMrafcri6S. 

c)/;anil6pen  ein  Aleib,  cd  anUiefTcil,  aptare,  aecomodare  corpori, 
admetiri."  Voc.  ».  1618.  d)  ftvtb  ober  einen  Söunb  anflogen 
mit  einem,  fcbliefen.   $».  @br.  106.  aufftöfen,  a)  ttie  b*b. 

b)  häufige  »itnfrtOe  von  AranrVit  baben,  frdnflfcb.  fepn.  er  |1 6 9 1 
immer  auf.  aufftofig,  adj.  c)  eine  ©ebtbung  «ufftofen,  eine 
fcbicbricfetetlicfec  entfebeibung  anfedjten,  umjtofcu,  niebt  einbauen. 
Cgm.  27.  f.  5.  Jpeum.  opusc  60.  MB.  IX.  193.  33er  Olufftof, 
»orübergebenber  prcifr,  Streit,  (Jofllfton.  „Ulis  unfer  gn.  Sj.  Jpcrjcg 
£ubtr>fg  in  »ergangener  gafnaebt  einen  2Uffcof  mit  bem  »on  ©tauff 
im  ©rtlof  ju  9Jründ)en  auf  bem  £anjl)au$  gehabt. "  £anbtag  ».  1516. 
p.  535.  as  hat  o~n  hlao'n  Auffious  'gehm,  is  fcho"  widor  all/T 
vo'bey.  21  u f  ft  D  p U IX 0 ,  seditio.  Voc.  ».  1474.  auf  ft  6  p  ig  /  acU- 
„Die  bren  rourben  aufftofig  nnb  uncinö  burdjetnanber."  2l».ei)r.ll4. 
SSrgl.  ©tof.  b  er  ft  o  fe  n,  roie  ber  ©ener  eine  Jpenne,  ober 
rool  aud)  ber  Sjunb  eine  Äaße.  einflößen,  a)  wie  bebb. 
b)  Äraut  dufte  fen,  roelfe  .ftoblfcpfe  burd?  ben  Ärautbobcl  (ber 
mehrere  fcbarffdnteibeube  klingen  bat)  Hein  nnb  in  efn  @efäf  fdmef- 
ben.  c)  einem  ein  Jperj  elnfrofen,  il)in  9J?utl)  cinflofen.  9J»ent. 
ebr.  105.  107.  umftof  en.  „Der  eftg  ift  umbfUf  ig  roorben," 
abgeftanben.  unter  tf  Ofen,  a)  rote  b#b.  b)  (a.  £p.)  et= 
nem  unterftopen,  ibn  in  ber  Oiebc  unterbreeben.  Cgm. 579.  f.  52. 
c>  im  b.  Jfleditb.  Jpeum.  opusc.  p.  iu2. 105.159  (fubftltuleren,  unter-- 
ftü^enV).  „Ob  ber  ba  eriengen  fot  aigen  tcut  Hi,  ble  im  belfen 
rocllcnt,  bie  fol  er  unterftofen  ainen  an  ben  anbern."  „fcin 
pruber  mit  bem  anbern  mag  rool  erjeugen,  ob  er  in  unberftöjjet 
mit  ainem  anbern."  »erfUfen,  a)  rote  bdjb.  b)  r>elmlid>x 
bep  ©eitc  tbun,  verbergen.  „2>te  ©efangenen...  obne  etlldjen,  ble 
fid)  verflog cn  baben."  Ar.  ZW.  IH-  79.  (Der  glü$tige)  „vet-- 
fttef  fid)  im  2Balb."   51».  6$f.  554. 

„Slud)  fanb  er  ganj  Ärüg  mit  2ßefn, 
fo  bie  bantfmepb  »er fc ofen  tbeten, 
bamit  belmlicb  ben  meucfcler  betten."    Jp.  ©ad)S. 

Öftetreid?lfct)c  Oi\Si. :   Sn  «Berftof  geraten,  abbanben  tommen, 

verloren  geben. 


©to§      ©tufj      ©tufty      ©tat  665 

©toller  (Cgm.  291.  fol.  141),  eine  #rt  ganbftreicber.  93et>  ftrifd) 
unb  ©djerj  ©tlrnftojicr  ober  ©tlrnftoficl.  ©iet)  ©tirn.  Der 
©aljftoper,  öfter  bet  ©aljftpjsel  (ä.  ©p.),  Ijeutjutage  aber  nad) 
©ramm.  §.  569  2inm.  meift  ©aljftojiler,  a)  in  attb.  ©täbten  unb 
Warften  Bürger,  ber  jum  SSerfauf  be^  ©aljeö  im  kleinen  berechtigt 
fjt  (unb  nebenbei?  geroiiTc  anbere  Wrtlfcl,  alt  fteafanb,  ©trobivlfdje, 
2Bagenfd)inlerc,  ©eife,  ÜOc&ilelne,  Heugabeln  k.  fübren  barf).  Detf 
faifien  2lgapuei  fdjrocre  2cid>c  la#t  ^Balbc  (im  Eob  ber  Wagern)  burd) 
bie  ©cinjicber  unb  ©aljftojiel  ju  ©rabe  tragen.  3«  ber  gron= 
leldmamtfptoceffton  v.  1580  war  bie  *yrcfce  bie  Jlaur,  rcclcfce  burd)  ble 
©aljlHöel  probuclert  rourbe.  2Bjtr.S8tr.  V.  1S8. 153.    9?. 9?.  ©atj= 

jHfcl  a°.  1470,  MB.  XXI.  219.  221.     U.  2£.  ©aljltofcer  a°.  1455, 

MB.  XVIII.  186.  3n  ber  jweiten  £4lfte  be$  XIV.  3al)rt).  ftnbct 
p.  Sutncr  {SR.  bfftor.  2lfcö.  ber  %t.  v.  1813.  p.  506)  in  Wündjen 
29  ©aljftöjjel.  Der  Senennungögrunb  liegt  n>ol  im  materiellen 
perftoücu  ter  ctjmattf  alt*  couftflente  Waffen  »erfüllten  ftueber  unb 
©d)  et  ben  (fiel)  b.  >B.)  jum  23rl)uf  bot  Älelnoerfaufe;  unb  eine 
Söejicbung  auf  bat  oben  vorfommenbe  (topen,  abflogen  (abtoben) 
wäre  jebenfallfi  mlnber  ungezwungen.  1>)  Arbeiter,  ber  bco  ben 
©■(werten  bat  ©alj  in  bie  SBerfucfen  einfiojjt.  £ori  3VSK.  121. 
152.  295.  394.  (Stf  Ifi  bafclt'ft  \>-  41  unter  anberm  bie  OTcbe  von 
„bürgern ,  bie  ben  ©  t  o  jj  baben  unb  mit  bem  ©alj  arbeiten/' 
p.  57  vom  ©efeetbitojj,  G&rotclftof;."  „©efdworne  ©rofier," 
bapr.  Duplif  gegen  ©aljb.  Beilage  40,  £luabrupli£  Beilage  f.  35. 
„Die  *perer  unb  ©toffer"  ju  Oicldjenball.  £brg.  p.  1514.  p.  528. 
e)  ©aljft&iiel,  2öerfjeug,  tpomlt  man  bat  ©ati  in  bie  93erfuefen 
ftoüt.   2orl  SBrg.Oi.  p-  644.  Der  © t c& fänka'l ,  (£eufel?  fiel) 

I.  ib.  6.  543)  pcrmutbli*  nad)  Analogie  »on  ©to(5  =  *8ogcL  Der 
©tH'rtng,  Üilng  für  ben  Keinen  Singer  mit  mafftuer  platte,  einer 
berben  länbllu?en  Sauft  ju  ©cbmucE  unb  SSaffe  bienenb.  9Srgl.  #or?= 
ring. 
Der  @tu§  (Hug3b.),  3n>l(t,  3«"f/  Streit;  (am  Kbcin)  ©paf,  ©djerj. 
«Brgl.  ©tof. 

Der  ©tufdjer  (Db.=3nn),  plumper  Wenfd?. 

Der  ©tat  (in  ber  awfyracfce  na*  ©ramm.  ©.  161.  162  melft  Statt), 
l)d)b.  Staat  (in  ber  a.  ©p.  unbefannt,  unb  vor  rool  utdjt  vielen  3abr= 
bnnberten  auö  bem  lat.  Status  ober  vielmehr  Ital.  stato,  franj.  estat, 
etat  In  bie  niebern  foroobl  al*  in  bie  &o&en  beutfdjcn  Wuubarten, 
befonber*  für  bie  folgenbe  gtveite  33ebeutung  gleld)  rot)  übergegangen  — 
nbrb.  ftaat,  l;oll.  flaet,  fd)tveb.  ftat,  1*1.  fidt):  a)  (ä.  ©p.)  ©tanb, 
Orben,  2imt,  2Bürbe.  „Smpfieng  von  bem  Äünlg  bol)en  folb  unb 
erfamen  ftat.  @ebad)t  nur  je  bleiben  In  meinem  ftat.  ein  erlldjer 
fUt  bei  ben  reuten.    2Bi&,  Ui  gar  bart  von  bem  nlbern  fUt  «n  fcen 


666  ©tat 

I>6d)crn  je  gangen  wirb."  23ud)  ber  2Bcftf&.  p.  1485.  f.  7.  14.  17.  20. 
3ebcr  Wenfd)  Ifr  ffbutbfg,  baß  er  „(9ot  alle  tag  einen  2)lenft  tue 
nad)  fetnem  ftat  unb  nad?  feiner  Wüglffelt."  Cgm.  56%13^.  509'''. 
3n  b(efcm  ©Inn  ble  boHdnblfcben  @encral-@taaten,  b.  %.  ©tdnbe 
(fpan.  Estamcntos).  „Der  oberofterrcldjlfcben  Orcgicrung  =  unb  Äain« 
merrocefen*  «Staat  unb  Ganjlepen  jc,  Änecbt  unb  jungen."  £pr. 
^ollc.rürb.  ».  1G03.  f.  4.  b)  ber  einen  ©tanb  aufycidjncnbc  dufiere 
'ilufroanb,  sprunf,  befonberä  an  Kleibern,  23ebienung,  (Befolge.  En 
France,  fagt  Jureticre  1694,  on  nc  connoist  point  Testat  des 
gens  par  leur  train,  par  leurs  liabits.  Un  comedien,  unc  cour- 
tisane  portent  autant  d'cstat  que  des  seigneurs  et  des  marquises. 

„T>aji  meine  jroen  @6bn  nft  fo  gar  fblnber  tnebr  ft'nb,  fonbern  bau 
fte  nunmebr  ein  orbentllcben  ©tat  baltcn  muffen,"  fdjrelbt  a°.  1597 
jpcriog  SSilbclm.  Jeltfcfcr.  f.  2).  I80G.  10.  59.  J?d>b.  £of  flaut, 
c)  Slnfdjlag,  UbcrfdHag,  fliedjnungrfüberfidjt  über  2luSgabcn  ober  dln= 
nabmen,  wofür  ief3t  blc  neuere  franjöftfdje  Jorm  Etat  beliebt  ifl. 
2?le  fig.  fonft  nlebcrfddjf.  0i.9J.  ©taat  madjen,  b.  &.  Cftedwung 
iuad?en,  hoffen  auf  cttoai  —  fommt  vor  In  ber  faljb.  Dieplfc  gegen 
55apern  fol.  63.  d)  ©efammtbclt  ber  ©tdnbc  unb  Einrichtungen  einer 
für  fid?  beftebenben  bürgerlichen  ©cfellfdjaft,  res  publica ,  je£t  ge; 
Iduftgfre  33cbcntung  beö  2üorte$. 
1)  3Me  «Statt  (Städ,  plur.   Stett,  Sted ,  2>{mfn.  btä  Städl,  Sta'l); 

(d.  ©p.)  (tat,  gen.,  dat.  flete,  plur.  flete;  (a.  ©p.)  ftat,  gen., 
dnt.  ftetl,  flatl,  plur.  fteti,  flatl. 

a)  Im  «allgemeinen  rufe  l)d)b.  ©tatt  unb  ©td tte  (fiel)  ®ramm. 
§.  808),  alfo  Ort,  <plalj,  ©teile,  locus.    „2>ie  tougen  fiat  bei 

SBelbctf,"  Cgm.  824.  f.  45,  loci  secreti,  genitales,  ©tatt  geben 
bem  ftctnb,  ibm  Welchen.    2IV.  <2bt.  389.     Kao~  bleib^de  Städ  habm, 

nlrgenbtf  bleiben  fonnen  ober  wollen.  ab  ftatt  (ä'  ftäd,  mefft 

abuerblal),  von  ber  ©teile,  von  ftatten,  vorivdrttf.  an  ber  ©tatt 
bleiben,  auf  bem  «piafj  bleiben,  b.  b.  umä  geben  fommen.  ©tlbamer. 
an  ber  ©tatt,  an  ©tatt,  an  ©tett  (a.  ©p.),  auf  ber  ©teile, 
illico,  fogleld?.  ©em.  Üieg.  (Jbr.  II.  25.  Ulrid)  v.  Otetcbentbal.  an 
©tatt  cinetf  Stngeä,  wie  bd)b.,  b.  b-  an  beffe«  ©teile,  auf  ber 
©tatt  ober  ©tett  (d.  ©p.),  auf  ber  ©teile,  fogleld?.  „©oll  mit 
im  je  febifeben  baben,  fo  wtrt  ft  auf  ber  flet  mit  ainem  djfnb." 
Cgm.  592.  f.  37.  „5la*  ber  ©tatt  ober  ©tett  fommen"  (von@lle= 
bem),  verrenft  werben.  Cgm.  591.  f.  81.  «ßon  ©tatt  lafjen  einen 
2JtrefUerten,  ibn  frep  lafjen.  2.5K.  v.  1616.  f.  285.  93on  ©tatten, 
wie  b*b.,   Voc.  v.  1618  „von  ©tatt."  Die  21  et  er  ftatt. 

„<Hn  Wabern  jrcanjfg  Saud)  unb  brelülg  Oltf  er  ftatt."  ^tproter 
Ätrcbtag  17.    Sie  Ol rd) ftatt  (fiel)  I.  21).  ©.  103).    „Loci  pisca- 

tionum    qui    diutisce    8lrfd)fletf    vocantur."      Di]»l.    V.    1199. 

9?ad)t.  v.  3uvav.  113.  Canis.  ant.  lect.  II.  500.  88  a  d?  =  ober 
£5ecf  en:@t.,  jur  »defere»  beftlmmtc  93anltd)fe(t.  SBagnet  <£.*  unb 


©tat  667 

(L:5Bcamt.  II.  89.  93anftatt.  S.W.  p.  164&  f.  416.  93ettftatt, 
58cttftcllc.  93 1  e  f  b  ft  a  t  r.  „Du  auf  ben  kommen  wartenbe  ewige 
TSIeibftatt  Im  JMmme.'."  1697.  93ranbftatt.  93tcuftatt,  wo 
93icr  gebraut  wirb  ober  werben  barf.  Dorf  ftatt,  wo  ein  Dorf  ftebt 
ober  geftanben  bat.  „öbe  borfftet."  MB.  IV.  465.  ^rdgftatf, 
&orturfammer.  ©em.  Weg.  Gbr.  III.  725.  Jpallftatt  (4.  ©J.O,  tvo 
@tüj  gefotten  wirb  (Äurj  Oftr.  unter  ßribr.  b.  ©cb.  p.  455),  fpdter 
jum  eigenen  Ortsnamen  geworben.  ,,©alj  perrbauffen  an  ber  §  a  1= 
fiat,"  b.  I).  am  (Erjeugungtforte  felbfr.  Jammer  ftatt,  wo  et« 
eifenbammer  ftebt  ober  fteben  barf.  MB.  XXIV.  618.  Jpduptftatt, 
wo  lserurtb,eittc  enthauptet  werben.  J?  erb  ftatt,  bdueUtcbcr  Jpctb, 
9Bol)nung  mit  Jpcrb  unb  &ücbe.  Jpoeb  ftatt,  eigener  9tamc  »er= 
febtebener  bocbgelegener,  metft  umjdttnter  ©ratf  *  ober  2lcferpldfcc  ju= 
ndcbft  um  ble  2ßlrtbf#aft$gebdube.  Jpofftatt,  <pial$,  auf  weiebrm 
ein  Sanbbof  mit  feinen  ©ebduben  nebft  ©orten  ftebt,  geftanben  l>at 
ober  t>on  Wccbttfwegcn  fteben  barf;  im  ©tiftungtfbrtef  von  (gttal 
(MB.  VII.  237  ff.)  bic  gefammten  ©ebdube  unb  ber  ©runbtejirf 
be*  Softer*.  „21b,  auf  ber  bofftet."  &egel=  ober  Äuge (ftatt, 
Äegelbabn.  Köpfftatt,  Jpocfcgericbt.  Scnbftatt,  üanbeplafj,  Ufer. 
£.W.  p.  1616.  f.  5Ki.  £  ig  er  ftatt,  gagerftdtte,  Ort  jum  Siegen 
ober  ©eblafen.    9)?  al  ftatt,  Ort  ju  einer  gufammenfunft  benimmt. 

gbtg.  P.  1612.  p.  6,  P.  1669.  p.  58.  Jtr.  £&M.  IX.  573,  X.  474,  XVI.  206. 

Warft  ftatt,  „mercatus,"  Voc.  p.  1429.  SCRef ftatt,  eigener 
<p(afj,  wo  cbmale  b<xö  pcrfduflicbc  ©etreibe  gemeffen  werben  mufite- 
9)?ündmer  ©tabtbud)  Cgm.  544.  f.  5o.  cf.  ©ebranne  ©.  511. 
9)?c$gftatt,  Ott  jum  ©eblaebten.  Grridut.  *))ollcep:£>rb.  v.  1557. 
■SWiefftatt,  tyiaß,  wo  ft'd)  fca'giöbnet  ju  mietben  fanben.  «Wündm. 
©tbtb.  wie  oben.  93?  i  ft  ft  a  1 1 ,  «JHaß.  für  ben  «JHifr.  9)?  ü  l  ft  a  1 1, 
»o  eine  $D?til)(e  fteöt  ober  (leben  barf.  ©em.  Weg.  Gbron.  I.  366. 
MB.  XXIV.  611.  <Pfffclftatt  tu  ©atinen.  Sori  93rg.W.  ©teb 
I.  ZI).  ©.  324.  W  ab  ftatt  (d.  @p.),  Jpanbtungtfplaß ,  wobln  bic 
2Baaren  bloei  ju  QÖagen,  niebt  aueb  ju  2Baffcr  geben  fonnen.  9iörb- 
tlngen  nennt  ftcb  in  einer  llrf.  p.  15J2  eine  folebe.  Weufenftatt, 
jum  Segen  pon  gffebreufen.  ©em.  Weg.  @br.  II.  508.  W  lebt  ftatt, 
a)  Jplnrtcbtungäftdttc.  b)  autfgebauencr  ©ang  im  ftorfte,  ©erdumt. 
Wtebftatt,  auägereutcter  <pi«ß.  ©cnerale  p.  1762.  ©cbetnftatt, 
Ort  unb  ©teile,  bte  ju  beaugenfcbeinlgen  ift.  ©cbenf ftatt,  wo 
93ier,  2öeln  jc.  autfgefebenft  wirb.  £btg.  p.  4612.  p.  213.  3frngiM 
Jr>fp.  176.  ©ebtefi  ftatt,  wo  auf  bie  ©cbetbe  gefeboffen  wirb, 
©cbmibftatt,  ©cbmtebe.  ^irngibl  £fp.  16.  ©efeuefter  ftatt. 
dttl  pr.  a.  54.  ©iß ftatt.  eine  „fffjftat"  in  eine  SWauer  breeben. 
Sitte  93au=Orb.  p.  «Wüncben.  2B(tr.  33tr.  VI.  132.  ©tof  ftatt  in 
©alinen.  cf.  I.  Zt,.  @.  187.  £anj ftatt.  S.W.  t>.  ißl6.  f.  571. 
2Bafcn|tatt,  2lbbecfercp.  SWanbat  p.  1667.  2B  ei  er  ftatt,  <pia^ 
su  einem  Sßeiber.  MB.  xxiv.  5U.  6U.  618.  680.    2öein(tatt/ 


668  ©tat 

si«»2öeingefcbenf  trotte,  cf.  ©cbcnfftatt.  gBerdjfUtr,  2Betffrätte. 
Saun  (tatt,  <piaß,  wo  ein  ^aun  ftebt,  Reben  foll  ober  barf. 
SBagner  Q.--  unb  (£.=58eamt.  II.  252.   g.gt,  ».  1616.  f.  7GO.  Set 

@tatt  =  b  alter,  (Stellvertreter,  locum  tenens,  ital.  luogo 
tenente,  franj.  lieutenant.  „9?.  9?.  fUttbaltet  be$  gematnen 
yetebtigerä"  (im  9ionnenHofter  ©nabenfrerg)...  „eifpet  9?.  ©tat* 
»atterin  ber  epti&fn..."  „Der  Pfarrer  ober  fein  ftattbattet." 
MB.  XXV.  46.  55.  528.  ftattbaft  unb  ftattlid),  fiel)  unter 
■Statt  2). 

b)  n>a£  ©tabt,  blefe  erft  in  ber  neuem  Crtbograpbfe  für  eine 
ganj  vereinzelte  Slmoenbung  üblirb  geworbene  #orm.  3«  ber  alten 
©pracbe,  t»o  bürg  für  urbs  berfommlicb  war,  fonnte  (tat  »ermöge 
bei  umfaiJcnbern  «egriffeö  (locus,  Ortfcl)aft)  alletbfnge  au*  bafür 
gelten,  5.  23.  Dtf.  I.  if.  51  (im  ainneUeb  VII.  beipt  Göln  balb  bürg 
fratb  ftat).  3n  bem  9)?aFc  aber,  al*  ftd)  ber  alte  33cgritf  bei  2öorte< 
bürg  in  ben  von  fieHe,  arx,  verengte,  rücfte,  urfprünglid)  rocl  mit 
großer  Oiücfftcbt  auf  bürgerlicbe  ©eroerfce,  .ftantcl  unb  SBanbel  (orgl. 

9??ßrft  II.  £f).  ©.619,  gl.  o.542  d)OUf=ftat,  emporium,  m.  f«up- 

fiabt  neben  faup  =  tün,  bdn.  rjob^ftab,  agf.  burb:fteb,  folc=fteb 
neben  ti'tu,  engl,  toron)  ber  Qlu*bruc6  ftat,  yac  iioyj.v ,  rollend  in 
bctTen  ©teile  ein.  £>fc  Stnfcbltejmng  burd)  dauern  ober  2ßäfle  i(t 
fcabc»  pufälligees,  bat  bie  3citläufte  bringen  «nb  nebmen  motten. 
©0  fonnte  ftcb  3.  9?.  ber  ßtecEen  9)iurnau  nod)  tn  llrf.  ».  1344,  1364 
(Meichelb.  Chr.  Ben.  66.  78)  obne  2lnmajiung  eine  ftat  nennen, 
unb  im  Cgm.  284.  (sec.  XIV.)  fol.  49b  beljjt  ei:  „froer  bürget  bie 
je  9ftüncbcn  ift,  ber  mag  geften  tn  bem  marfte  ir  gut  »rrb  gelt 
verpteten,"  ivo  anbere  £@©.  fagen:  „in  ber  ftat."  ®er  in  fo 
mancherlei)  tarnen  von  .Orten  (Dörfern,  Jtecfen  unb  ©täblen)  t>or= 
fommenbe  Seftanbtbeil  ftatt  (oft  noeb  im  ftcreotnp  geworbenen  alten 
dat.  sing,  ftett,  j.  33.  «Ulcbftett,  Jpöcbftett  —  au*  Jpöcbft  am 
Oibein,  cntftellt  aui  Jpocbftebi  —  ober  dat.  plur.  Kletten)  gibt 
93elege  genug  für  bltfe  ©cfcblcbte  bei  2Bortetf.  ©emafne  ©tatt 
(ä.  ©p.),  ©tabtgcmeinbe,  res  publica,  gemainer  ©tatt  f?<xu$, 
©tattbau*.  ©emainer  ©tatt  9)?üncbcn,  föufcbau*,  ^eugbau*  ic. 
»"  Ma  bei  doc  Städ,  angefebener  Wann  (meift  fcberjbßft).  D- 
Herrn  vd*  doc  Stad,  ©lieber  bei  9J?agtfttat$.     Der  Städbatz-n 

(im  9)?unbe  »on  £anbleuten  oerdcbtlicb) ,  Werfen  auö  ber  ©tabr. 
ftedifch,  adj.,  jtdbtifib,  ftdbtifcb  gefletbet. 
2)  Die  ©tatt,  ftat,  ftate,  sing,  unb  plur.  (ä.  ©p.),  ber  Ort,  bie 
©clegenbeit,  bat  Vermögen  (a.  ©p.  ftata,  locus,  Status,  oppor- 
tunitas,  facultas,  sumptus).  „2iüe  9J?enfd)en,  wo  fi'c  Urfacb  unb 
©tatt  baben,  fo  lünbigen  fte."  3to.  <£br.  185.  „2Bann  ej  (ei)  in 
aiierfAiertfr  ftat  wltt."  MB.  VI.  596. 

„Jpcimelfd)  fuogt  biet  liep. 

©tat  matbt  ben  biep." 


©tat  669 

„5I»*  Ut  et  M  »U  ßuot  (tat 

baj  er  ff  umb  fr  mtnne  bat, 

belbe  ftuo  unbe  fpar, 

jtt  mutet?  berren  femenat."  Stanbarloö  uub  ftlorbtbel. 
Cgm.  577.  f.  161.  „3t  fult  ben  armen  Iüten  Ubcn,  ob  ir  ffn  ftate 
babet."  93r.  <Berl)t.  66.  75.  83.  („SBlr  be  ftaba  babemetf,  nos 
diviics."  gacomblet  2iicl)to  I.  29).  „35aj  matt  ben  belebter  nlt  je 
lang  aufcntbalt,  ttnb  baj  ble  anbeten  oef;  ftat  magen  ban  je  belebten." 
Cgm.  406.  f.  49.b    „Die  SBlrt  follen  nlemanb  weiter  mim  effent* 

nacb   Sttlltcfent?   ftat   tbuen"  (prael)ere   bibendi   etc.    facultatem, 

geftatten).  „Da£  fol  Ime  ber  jebentmatt  ftat  tbuen."  £.£>.».  1553. 
f.  los.  115.  „2)et  SSllIfcbfalt  ftatt  tb«n."  £.9?.  ».  1616.  f.  231. 
„Sine  ffilberfofung  ftatt  tbutt."  2.0. v. 4588. f. VI.  jplc&et  olelmel)t, 
a(ö  ju  Statt  1),  fcbcltten  ju  geboren  ble  tyluraUDatloe  Statten, 
©eftatten  In  ^ormeltt,  role  folgeube:  „9cacb  feinem  franb  unb  nacb. 
feinen  ftatten."  Cgm.  366.  f.  125.  „ftrueftuce  fol  (ben  3fmmer= 
lenteti)  »eberman  geben  nacb  (taten"  (nacb  Vermögen  ober  nacb 
©clcgcnbclt).  Cgm.  544,  f.  58.  9?acb  ©eftatten,  allmäbllcb,  ttaci) 
ttnb  nad)/  Itrtl.  ad  agio.     Na'  Gliä'n  liimt  mar  a'  wel'dö'.    b.  2B. 

3e  Statten  (?.-  fta'n,  b.  t).  gelegen)  fommen,  (a.  Sp.)  ju  Jputfe 
fommen,  fürbltten.  „Gbum  ön$  ju  ftaten,  frasv,"  25lttrOtefrdn 
einer  £ltane».  Cgm.  4SI.  f.  3.  „Jplljf  bclncn  Sinnen,  ebum  in  jve 
(taten."  Cgm.  87.  f.  45.  ?u  Statten  bringen,  Voc.  r>.  1618, 
reflccre,  rcconcinnarc.  «9?lt,  jn  Unftatten,  b.  I).  itngctegenbeft, 
Wacbtbcll.  „9)?ft  großen  Unfoften  unb  Unftatten."  3ölrjb.  £.®.9t.: 
Drb.  t).  1618.  ganbtag  v.  1542.  p.  5.  „2Bie  feine  £auäfrau  franf  ge- 
legen, fo  ibme  s«  großen  Unftatten  geralcbt."  58ctuto=9)?(rafel  1697. 
„£am  jm  jn  grofien  Unftatten."   <2Io.  @l;r.  61. 

ftattbaft,  a)  (von  ftat,  locus)  tua^  ftatt  baben  fann,  wie  bebb. 
b)  (ä.  Sp.  ftateljaft  von  (täte,  facultas,  j?ofm.  ftunbgr.  I.  392) 
wetmogenb,  tuoblbabenb,  foltb.  „Statthafte  SBürger."  „Die 
Stdbte  unb  «D?arftc  je  ftatt bafter,  je  tui^llcbcr,  ebrllcber  unb  troft; 
liebet  ffnb  ffe  bem  Surften  unb  bem  Sanbe."  Ar.  2&M.  XIII.  126. 
(Gl.  a.  212  Utlftatabaft,  instabiles).  ftattllcb,  a)  (von  ftat, 

locus)  ivai>  an  feinem  Orte  Ift,  geb&rlg.  „Jpolberblüe  Ift  ftattllcb 
bleber  ju  gebrauchen."  Dr.  sjJMnbcrer  154.  „2Ble  ivobl  ble  von  ber 
tprdlatur  utetjt  ftattllcb  b*cr  ffnb."  Ar.  gftbl.  XIII.  107.  „Die 
£anbftra{jcn,  SBrütfen,  OBea  unb  Steg  ftattllcb  machen."  2.0t.  t).  1616. 
f.  594.  ,,dtmai  ftattllcb  bebenfen."  Carolina  poen.  b)  (von 
ftate,  facultas)  rclcblfcb,  aufcbnlid?,  präcbtlg.  „Die  Stattllt&felt 
tlnerf  9J?eblcl  ftebet  ntdjt  In  jjler  ber  halber  Je,  fonbetn  In  ©ut= 
tbdtlgfelt,  fo  er  bei  feinen  «Patienten  xxUt."  Dr.  anbetet  1620. 
p.  43. 
Die  ©eftatten  (b.  SB.),  a)  fiel)  ©eftetten.  b)  nacb  ©eftattett 
(nä'  Gftä'n),  nacb  SBequcmllcbfeit.    Siel)  Statt  2). 


670  ©tat 

auäftatten,  begatten,  geflattert,  wie  l)d>b.,  unb  l)fe  unb  b<x  itilt 
ben  formen  ftat  vermengt.  „Die  e$  (ba$  ©unblgen  mit  unfeufeben 
SBerfen)  beftatten  in  jrrt  bdufern  pnb  In  tverx  gemäßen"  (Ggm. 
767.  f.  182),  baju  Statt  ober  ©etegenbelt  geben. 

Die  (Stattet,  ©eftattel  (Gftadl),  a)  bie  ©cbadjtet.  Voc.  p.  1618. 
„$ur  jroep  ©tatet«  flutet  feinet  Gonfeft,  bat  man  bet  Jpcriogfn 
auf  bat  0tatt)f)au$  tauft,  tpo  fte  mit  ben  Bürgerinnen  fartet." 
SSJi.  ©tabtfammer^Oiecbnuttg  a°.  1455,  @o$  1832.  p.  560.  „3tem 
ausgeben  um  2  ©ftabel  unb  $8unbfd>nur  28  dn."  Ar.  2&bf.  XV.  8i 
ad  15ü5.  „Sßlf;  man  einmal  ein  fonberbareä  (tuet  ober  ©etfabel 
mit  Sucfer^Oiofat  mengeltc."  attberttng  ©uSman  be  anfaradjep.  120. 
„SSürgerlldjc  ©jtabl--  ober  ©djaebtetmacbet  In  ffflüneben."  „<pned>= 
plnber,  ^ergamenter  unb  ©ftabetmacber."  2Bftr.  33tr.  V.  157. 
b)  (Äaufb.)  tyaplerbüte.  2>a  man  ftatt  ©ftattet  an  einigen 
Orten  ©pattel,  ©fpattet  fagt,  fo  Weint  bepben  formen 
junädjft  b&i  itallenlfcbe  scatola  ju  ©ranbe  ju  liegen,  beflfen  sc 
man  batb  in  gst,  balb  In  gsp  perfebrte.  2lud)  tai  franj.  chatouille 
gebort  JU  scatola. 

£>lc  (Station,  a)  bem  «Bolf  namentlld?  Pon  ben  Stationen  betf  .Steuj= 
tpegerf  geläufig,  b)  früher  fdjelnt  ei  aud>  pon  aufaefdjlagenen  93uben 
ober  (Stänben  berumjlebenber  gramer,  D.uactfalber  :c.  gebrannt  ipor? 
ben  ju  fepn  (9)?uratori  A.  it.  II.  43).  93ep  Jpornecf  tft  ble  ©taß 
eine  2(pott)efe,  ©tafjauner  ein  Stpotljefer.  Txxä  Voc.  venet.- 
todesco  p.  142-1  gibt  f.  99  bat  penej.  la  stazon  (aBube,  Äauftaben) 
bureb  ble  ©taß.  „Sanblramern,  ©tatlcnlcrern,  Sffiurjen- 
grabern  unb  anberm  paglerenben  ©efinbel  foücn  ir)re  Butten  plfi- 
ttevt  roerben,  ob  fie  nldjt  bclmllcbeö  ®cjvet)t  baben."  Wanbat 
p.  1650.    .  ..„2)a$  2anb  poltet  ftattlonlerter  pettler."   2btag. 

ü.  1605.  p.  224. 
ftat  (ßäd),  adj.  unb  adv.,  a)  ftllle,  fad)te,  tfife.     Halt  (iad,  heb  di' 

fta.l!    ftad,  ftad!  fad?te,  fad>te!    Sei  Rad  (febroetge),  red  liäd! 

SchtT  ftäd   a'fo   furtmaoha",    ge"  etc.     {K.M.  I    Du  derfft  dar  a~n 
ft;id-n   aufmaclio"    lafTn,    bu   barfft    tllcfet   laut  fcfcrcpen,    ba|t   «lebt 

Urfadje,  grofi  ja  t&un,  cf.  aufmachen  II.  Zt).  ©.  540. 
„2Benn  t>ocbcr  lotnt  In  lüften  tpaet, 
fo  mad)  bat  roeter  ftaet."    Cgm.  628.  f.  252. 
„St  reit  ftae  teilten  ban."  OBlgafota  53en.  712.    übfebon  Ibm  ein 
„glüenber  tot"  auf  ble  banb  \id,  „bennod)  b"b  et  baä  rauebfae  ftet." 
Cgm.  696.  f.  76.    ft o cf  =  ober  fl 6 cf  e 1 =ft d t,  frocfirfHe.    2>fe  ©tat, 
©rille,    o^  da1  Städ,  in  ber  ©title.    Unootföubll*  1(1  je^t  in  31.93.  ble 
ipoI  urfprünglicbere  unb  nodj  t)o*beutfd)e  9?cbcutung  b),  b.  f).  bteibenb, 
befldnblg,   fefl,  stabi'is  (d.  ©p.  (täte,  a.  ©p.   ftdti).     K«tr 
9Slrtb.e,  ©egenfaß  pon  bto^  temporären  ober  ^>ecfen  =  2ölttben. 
QÖlrjb.  ÜJerorbb.    „ftaete  fein,  lirmum  stabileque  esse."    ftaete 
ober  flat  baben  ober  galten  ober  tafen  einen  «Bertrag,  ib,o  suttfd 


©tat  671 

feött  laffett,  ratum  habere,  {jjn  galten,  b.  2.0i.  passim.  2>le  «Staet= 
Haltung,  matiftcrttion.  Ar.  2bbl.  XI.  415.  „Der  tocbter  ©opbie  pat 
je  ftcten  blngen  ber  graoe  »on  Äreglfngen"  (»erlangte  ft'e  jur  Sbe). 
Äafrter  SRelmdjron.  $re»b.  Samml.  II.  48 u.  unftät  (uftüd),  a)  un= 
(tili,  jtürmifcb,  befonbertf  pom  ffietter.  „£abe  am  ©cbencfel,  foaber- 
lid?  wenn  ba*  Sföetter  untfät  geroefen,  grofjen  ©cbmerjen  gehabt." 
58enno=9J?irafel  1697.  b)  unbeftänbfg.  c)  (d.  @p.,  von  (Sbeleuten) 
untreu.  „Ä.  Otto  III.  ber  bet  aln  unftet  roetb,  ble  tvarb  an  ainen 
grafen,  btö  er  ft'e  lelplld)  nujfe."  Cgm.  69991.  7353*.  2)fe  Unflat, 
Unflate,  Untreue,  (gbebrud).  „2Bcl*eö  2Belb  begriffen  wurb  an 
ber  Unflat."  Cgm.  6$ß.  (■  70.  „3n  unftät  ein  finb  empljaben." 
Cgm.  4M.  f.  127.  3ln  ber  Unflate  ft'fjen  mit  einer  Verfon,  twft  il>r 
leben,  obne  fljr  @begemal)t  ju  fepn,  Ar.  £&bl.  XVI.  282,  ©ein.  Oleg. 
(Jljr.  II.  3ü3,  III.  230,  ivobl  ein  ©egenfatj  ju  ber  altern  9l.gr.:  je 
ftaete  nemen,  ein  bleibenbetf  @&cbünbntjj  fcbllejjen.  2Blgalofg  $en. 
p.  711.    93rgl.  beilaeten.       ftaetlg,  beftänbfg,  fortwar enb,  con- 

tinuus  —  „frequens."    Voc.  ».   1419.  —    ,,<St  flrafft  ft'e  ©Ott  mit 

(tätigem  ungemltter."  21».  @br.  212.  ftaetltf,  ftaetlgtf,  ädv. 
(a.  @p.),  n>le  jefjt  bt$  einfad)ere  l)d)b.  (laet*.  2Ö|tr.  5Ptr.  V.  181. 
2lo.@br.2t2.  „ftaettt;  bfcf  unb  itaetia."  Cgm.  592.  f.  2H.  ur. 
flet,  flüchtig.  A°.  1437  flagen  ble  Bürger  von  Jurt,  baft  ft'e  von 
ben  $8ol)men  angegriffen  würben,  unb  bafj  ft'e,  rcenn  man  ibnen  nf<bt 
bülfe,  „alle  urflet  »erben  unb  »on  bannen  jieben  mufiten."  Sit. 
2bbl.  n.  7o.  71.  befldtcn  (a.  flätlan),  oft  aud)  befldtten  unb 
In  ftorm  unb  Qk'grftf  ji»lfd)eu  (tat  unb  ©tatt  fd)n>anfenb,  a)  »e- 
(tdttgen,  firmare,  stabilire.  „be|tdten  mit  bem  3llb  ben  ftrfb" 
02lo.  (Jbr.  392),  ble  Wogengdb  (2ßftr.  53tr.  VII.  117,  Jpeum. 
opusc.  88;  „mit  bem  2llb  auf  bar  unb  prufl  befldtten  al$ 
recbtcntf  redjt  Ijt/'  fcrofperger  @baft  ».  1614,  Cbm.  3238.  f.  34), 
feinen  ©djaben  ('k'd.  134),  ein  2llgen,  ein  ©ut  (Cgm.  27. 
Qirtlfel  31,  ©em.  Oteg.  (£l)t.  II.  81).  b)  be(ldten  einen  ©olm  ober 
eine  £od?tcr  In  gelflll*en  ober  @befl«nb.  SHef.  2.5K..  11t.  51.  Olrt.  4. 
@o  aud) :  „9?.  9f.  bcflättcr  caplan  ju  9?."  2Boifgang  Äutirer, 
„befldttcr  münld?  je  Stegernfe."  Cgm.  779.  c)  „$er  Oifdner 
tonnte  auf  fain  spfanb  mebr  befldtten  (einräumen),  aU  baä  tyfanb 
rcertl)  war."  ©em.  (Reg.  S&r.  11.  112.  d)  (.Kaufmann^)  ©üter  be= 
fldten,  ibre  93erfenbung  beforgen,  ft'e  fpebleren.  e)  „<H$ie  man  bie 
9)?ül  befldtten  foll :  tpann  ber  WüHer  ble  ftafn  (um  ffe  ju 
bitten  ober  ja  bebauen)  aufbebt  unb  ben  Sauf  rolber  nlbergclegt  bat, 
fo  fol  er  ble  flttul  mit  fein  felbtf  getrapb  bemalen,  alfo  bat  ber  ?auf 
»oll  roerb."  Wüblorb.  O  beftdten,  einbefldten  (bfiattn,  ei~- 
bftattn)  einen  ^>lrfd),  ein  SSllbfcbweln  jc,  b.  i.  fid)  »on  beffen 
£agcr  »ergeroiiTern,  b<bb.  beftdtlgen.  befldtlgen,  a)  fllHen,  jn^ 
frieben  (teilen.  „*D?an  b«t  **$  &fnb  in  ber  2ßiegen  «tia)t  befldt« 
tlgen  fönne«."  55enno:5U?irafeI  v.  1697, 


672  @tet         ©tut         «Stuet 

„Unb  wai  jle  fetten  ba  »etjett/ 

bat  galt  bct  alte  tlttet  wert 

je  ahtcr  befUttfgung."  Cgm.  270.  f.  279  (b.  f>.  et 
$af)lte  ble  pecbe;  er.  itaf.  pagamento,  pagare  »om  latein.  pacare). 
QSrßt.  gl.  i.  567  glftatlan,  componere  (tumultum),  a.152  ftätlan, 
i.  781   (Utlgon,  sisterc.     b)  wie  b,d)b.,  b.  I).  ratum  habere,  fiel) 

oben  ftaet  fcaben.  „Saj  bic  brut  mit  irem  brütlgam  roaere  be= 
jietlget  inib  geoeftent  In  erolgeä  ttmücn."  Cgm.  818.  f.  l. 
©tett,  ältere  35atloform  von  ©tatt,  In  einigen  Ortsnamen  ie- 
mf)ti  —  «.  93.  2lfd)fUtt,  Dfetrlcfeftett,  gmjtett,  ®teben= 
fielt,  ©tieften,  £ocf)ftett,  Jpod)ftett,  Jpulftett,  Äftcr,. 
11:  c  1 1  it.,  iuo  ftc  geroofjnltd)  ganj  tonlos?  wie  ftad  gebort  wirb,  di 
fommen  inbeffen  aud?  einige  ber  unter  ©tat t  aufgeführten  Hlppel- 
latlua  im  S)atb  l?Ee  unb  ba  nod)  lieber  unter  ber  #orm  (tett  wor 

(bey  dac  Kepfftod,   auf  doc  lluu'fcod  etc.),  ble  bann  natüttld) 

aud)  mit  in  ben  Womfnatfo  tritt,  wie  bat  bd)b.  (Stätte  felbfl. 
©tetten  (fte'n)  in  Drttfnamcu  (j.  93.  2cuttfetten,  «Mittel; 
ftetten  ic),  Dat.  plur.  von  ©tatt.  3)le  ©tetfteut  (oom  alten 
©cuttlo  —  wenn  nldjt  bloö  <piutal),  ©tabtfteuer.   ftrefb.  Samml. 

II.  80,  87.  92.  93  ad  1392. 

flettlg,  ftcttlfd)  (ftetti,  ftedifdi,  junädjit  von  Werben,  Dd>fen  lt.), 
nlcfct  pom  glecf  au  bringen,  l)d)b.  ftätlg,  restitator  (\M.  ftabr). 
„Sßelldi  top  banilettig  ffr."  Cgm.  289.  f.  133.  tcltftettfg, 
reitfiettlfd).    „battejtetig,  fteftetfg."    Cgm.  824.  f.  n. 

©le  ©e  (tetten  (Gilett-n),  Ufer,  befonbertf  cht  fünftlld)  bcfcftigtff?, 
Uferbamm,  Sitittm  überhaupt. 

„£rau  feiner  unbergrabnen  ©ftetten, 
trau  feinem  Jpunb  an  ber  Letten."    <)).  Qlbral). 
ipolj--,  «0? t ft=  lt.  ©eftetten. 

„burdjftutteru  (anfpad).),  genau  burdjfudjen." 

2)a$  ©cfn'ictt  (tprol.),'bcr  2ärm. 

$ie  ©tuet,  öfter  ble  ©tueten  (Stuodn,  Stua'n),  aud)  ble  ©eftuet 
unb  ©eftueten  (Gßuott,  Gfiua'n),  a)  njlc  bd)b.  ©tute  (elnjclned 
©tiitf  einet  ©tuet  in  ber  folgenben  urfprungltdjen  33cbeutung  c.j 
vrgl.  ©ramm.  S.  291.  295).  b)  (ocrüdjtticb)  junge  2ßcibgperfou. 
o"  faule  Stuo'n.  c)  (ä.  ©p.)  mat  jeßt  bat  ©eilütc  (Gftüatt,  ble 
Gltüotterey),  b.  [).  2lnfammlung  ober  Jperbe  »on  Judjt^ferben. 
„2£enn  ein  ©tubt  jergel)en  foll,  bcljjt  ein  tyferbt  bem  anbern  ben 
©araanj  ab."  Seb.  $ranf  b.  ©prldjro.  „3Metlal&$  ro|j  «Belebe  mit 
von  bcrfelben  geftuetc,  alt  bat  Ijerr  jDletreldj  rait." 
«pittolf  2280.  cf.  SBlgalofä  485.  „@  t u  o  t  unbc  ftuotroatbe, 
frcanet  unbc  fioalge."  Cod.  lat.  Monac.  2.  fol.  38.  (li.  ©p.  ftuot, 
cquaritia,  gl.  i.  685  (lex  rip.)  sonestis;  Dat.  ftUOtf,  i.  519  grege; 
ÜUOte,  i.  820  (lex  alam.)  tropo;  bajU  abet  acc.  pl.  ftuota,  i.  806 
armenta  equarum;   agf.  ftob,  engl,  ftub,  HU  fiob  al^  9?euttum). 

2)et 


@taf      ©tauj      ®tof      @tuf  673 

®er  ©tuctgart,  ©eftüctgatten  (4.  ©p.),  wai  wir  icfjt  ffofjlen? 
l)of  nennen,  j.  58.  ©djwalg^nget  :c.  —  2lu*  einem  folgen  tft  eine 
fd)6ne  9?ad)barftabt  (Stm'gmrt-,  Stuokort)  erwadjfen.  (ihn  90, 
aud)  Cgm.  699.  fol.  105  bat  ©toeegarten,  Cgm.  994.  fol.  98 
©tutgarten,  Qlrnpecf  V.  34,  col.  303  mad)t  t»aö  lateln.  Stued- 
ganlia  barau*.  3«  ber  £l)at  möd?te  eine  mein*  auf*  ältere,  wol 
bat  nlcbere,  2)eutfd)  jurücfgefübrte  $orm,  etwa  Stodgardum ,  affi^ 
nüllert  Stoggarduia ,  latelnlfd)en  2lugen  unb  öftren  lcld>t  Reifer  ju- 
fagen,  al*  fca*  jeßt  beliebte  Stuttgartia).  $et  ®tutl)eugft,  J?etb= 
bengfl.  Voc.  v.  1119.  „2)er  ftutfnedjt  fol  ben  ftuttoffeu  redrt 
warten."   @d)clrer  £>lenfbDrb.  f.  28.b    „ftutro*,  equi  feri,  qui 

de  agresti  genere  orti."  Voc.  ».  1429,  gl.  o.  102.  „Equas  quae 
dieuntur  ft  u  tr>  I)  erl  t."    MB.  IX.  45  ad  1253. 


Sie  ©faß,  ber  ©tajlonlerer,  ft'eb.  Station,    (frlfd)  tot  aud? 

©toßenlerer). 
ftaßen,  ftd)  brüfren,  sleren,  affectlert  benennten.    gftäzt,  gfl;'«zig»  adj. 

(«Bral.,  nad)  ©ramm.  §.  632,  ft  ärgeu,  ft<5 rr  —  md)  ftanjlg  — 

unb  ©tat), 
ji  a  ß  e  n ,  (l  a  g  e  l  n ,  ft  a  ß  g  e  n ,  ftammeln.    Dr.  Wlnberer  p-  *13» 

Voc.  r>.  1618. 

Der  ©tauj  (Stau»),  lebige  männliche  qjerfon  al*  erflartct  glebbaber 
einer  weltlichen.  Die  ©taujen  (Stauz-n),  a)  feblgc  welbtld)c  <Perfon 
alet  ©eliebte  einer  männücben.  58en  SBucber  (f.  2B.  IV.  122)  belltet 
elu  SBauemburfdje  mit  ben  ftormallen:  „Jäerr,  3  Hb  gfcbolten. 
Jrjerr,  3  bl  mit  meiner  ©taunsen  gangen,  ^err,  feß  walß  3 
nfcfö  mel)r."    1>)  ©dmafe,  culcx  L. 

©er  ©toß,  gewolmlld)  bem,  ben,  ble  ©toßeu,  a)  (fcfewdb.)  ©tamm, 
.«Uoß.  „©anbbdnfc  unb  33aum  flößen  Im  ©trom."  b)  (faljb. 
•Berat».)  ."»'..  Soll  biefe*  ©cbwartbrett.  c)  (<s*eblrg)  runbe*,  weite* 
®e$fi  für  Wild),  Wolfen  ic.  au*  £lnben=  ober  2lf)ornl)olj  (cf.  ftojja 
MB.  XXII.  131).  ,,3d)  wafd)  ble  ©toß  fdmerifelwef*."  «Slpcnlicb. 
<l)  .ftned)t,  bem  ble  Bereitung  ber  Ääfe  auf  einer  twrollfäen  2llpe 
übertragen  l(f,  unb  ber  juweilen  aud)  ben  2Ölnrer  über  mit  feinet 
£erbe  unb  einem  Keinem  Knaben  oben  bleibt.  ©0  poetlfd),  role 
eine  relnlldje  baorlfd)e  ©enbln,  mad)t  fo  ein  33urfd)e,  ber  feinem 
©efdjlrr  mebr  @brc  atf.  feinem  £elbe  antbut,  bat  Sllpenleben  frewlfd? 
nld)t.  e)  gefrlerenbe*  Qßaffer,  geronnene  Wild),  ©lel)  ©tof?  unb 
©tuß.  0  9lbl)anglgfett  Im  £erran,  mollis  ascensus,  declivitas. 
Voc.  v.  1618. 

3)er  ©tuß,  a)  (^raufen)  (teile,  abfd)üf(tge  ©teile  im  £crrän. 
b)  (U.g.)  geronnene  Wild).  ©elb--ftu*  (S?lftuz),  ble  von  fetbft 
alfo  geworben,  ©leb.  ©toß  unb  ©tofj.  c)  eigeufian,  2Ölbcr; 
fpenfllgfelt.  „@tuß  unb  5£ruß.y/  flüßlg,  wlberfpenjllg,  rolbcr^ 
feßlld).    au fftüßlg;   leutflüßl9/  abflofienb  gegen  jeberman; 

ectmieücv**  9ßavertfct?fö  %Jvt«t»«^.  III.  £(>.  U  U 


674  ©tuf 

reftftußjg,  wie  rcltjtettig.  ©tüßfopf,  £roßfopf,  »rgl.  ®to£, 
d)  „2>ur<b.   «bgottere»)  unb  afgennuß  fjat  gelitten  3b,ernfafem  aln 

ftüß."  Cgm.  75f>.  f.  42.  e)  „Huf  et»  ©tuß,  momento,  in 
procinctu  (facere)."  Vor.  p.  1618.  „ftüjjeltngen,  temere 
(atque  fortuito.)"  9?otf.  <pf.  9.  2.  nrftüß,  plößlld),  unverfeben*. 
f/15a^  menlg  ftett  al$  gar  urtfuß  bejogen  nnb  belegert  Worten  finb, 
alfo  baö  fn  (leb  barvor  nit  getutet  banb  ju  beforgen."  9Jnbang  aum 
«Begetlutf  v.  1529.  35eu  ben  alten  9J?etfter fingern  war  ber  ©tuß 
ober  ©tußen  eine  unrichtige  tyaufe  Im  ©efang.  QBagcnfell  529.  552. 
Kleber  mag  geboren  bai  a\\d>  Q$fc  93erb  flu  Ben,  betroffen  fdüvefgen- 
„Sarob  ble  3uben  erftußt."   Dr.  @cf  a°.  1542. 

ftußen,  wie  b,#b.  (HL  ft»  tta  »on  ftuttr,  fori).  ©eftußte 
9?  u  b  e  I  n ,  9lrt  9J?efdfpeffe  antf  furzen  geroalgten  Jelgmaffen. 
9?.3I. :  QBie  ble  ge flutten  Jjhtnb*;  ober  nur  alt  gewußte 
Jpunb',  in  groper  3lnjaf)l.  &>e»t.  @&ron.  185:  „3Me  35ettelmtin# 
ftürjen  von  einem  fpaui  jum  anbern  f>erumb  wie  ble  ftoßateu 
Jpunb."  35etff.  ©ramm.:  „9)?er  ban  bie  ftußaten  Jpunb,  Sardi 
▼enales."  Ob  l)fer  eben  geftußte,  ober  ttma  foldje,  bie  einer  häufigen 
nachjagen ,  gemeint  fepn  mögen  ?  2)atf  ©  t  u  ß  =  <B  ü  r  b  l  e  i  n ,  fiel? 
I.  £(}.  ©.  196.    3)le  ©tuß'3oyyen,  2Belber=Gorfet  ofjne  ©cböfie. 

2)er  Ätußel,  abgebüßter  ©dweff;  £f>ier  mft  einem  folcben;  fdierj- 
fcaft  unb  geroobnllcb  Im  SMmmutlv:    furje  blcfe  ^perfon.     O  du 

S  t  u  z  o  - 1    du  ! 

,,Mei"  Schäz  is  kurz,   bin  a'  net  gär  lang, 
San'  gräd  a"  rechts  Pär  Stuzo-ln  zfam." 
a"  ßutzats  Dingo-1  (von  einem  Älnb). 

®er  ©tußen  (Stuz-n,  ®fmln.  ba$  Stasi,  Stuzo-J),  a)  £rinrglat* 
von  ber  form  ber  altem  aug  ginn  ober  ©llber  verfertigten  ^e*er, 
aud?  ©tußenglas?.  h)  furjeS  gejogene$  Jeuerro&r,  ©tufcbücbfe- 
c)  gewobnlld?  Im  £>lmln.  batf  Stüsl,  93orftecf=@rmel ;  ©trumpf  ohne 
£ufjt&ell  -  befonbertf  von  ^)clj.  „Bälg  ju  ©tujen  unb  ©cblleffem." 
„Mrmflußen."  „yuli  ftußen."  Jpübner  675.  d)  Birg- 
©tußen,  ©dränge  mit  Ssorberfujien.    ®lel>  I.  XI).  ®.  196. 

®er  ©tuß  er  (O.W-)/  ungelabener  Jpocfoeitgaft. 

25te  ©tüßen  (Stüzn,  2>lmln.  bai  Stüzl),  a)  ©cfdp  von  Bottdier- 
atbelt,  aud?  wol)l  von  9Med)  in  ^orm  efne^  abgefunden  Äegel^  mit 
einer  ©cltenbanbbabe.  'Bier--/  2Ba9err,  ©prengr  ic.  ©tüßen. 
t)  wie  l)d>b.  ©tüßc  —  vom  SJerb  flußen,  roefdje^,  aui  gl.  a.  685 
jlnjjeunga  Bustentacnlum ,  unterftujeter  suffultus  ju  fd)|le§en, 
fc^on  in  ber  a.  ©p.  üblld)  war. 


©tta  675 

günf  unb  Dtctjtöfte  ofcer  @tra^  *c. 

flractt,    (trauen,    ft  reuen  (Area*,  fträ-n,  (Iran,  ftrana",  cond- 
ftränat,  ftrarot,  partic.  gftr.it,  cf.  ©ramm.  §.  609.635),  Wie  ft*b. 

(treuen  (d.  ©p.  ftrowen,  ftrouwen,  a.  ©p.  (trenuian,  praet. 
(treuulta,  fttfluutta,  ftralta,  partic.  glftreuuft,  glftrauutf/ 
gtftratt,  l)le  unb  ba  no#  je^t  ftrebm,  gftrebt).  „einen  rlncb.  ftraen 
mit  flro."  2B(tr.  9$tr.  VII.  92  ad  1332.  „nfberftreen,  sterno." 
2lv.@ramm.  OUl.:  3e&fMet.fU&flc(trär,  iel)t  i(t  alle*  fertig, 
i(l  geholfen,  be  ftraen  eine  SBrucfe,  fie  mit  Üuerböljem  belegen, 
„Die  33erenricber  gueter  füllen  bic  ofcnlainprugfcn  be (Irden  alt  offt 
ba*  not  fft."  aßerb*ufcl*  <Sl)aftbüd}l.  u.  1431.  Ms.  „Jpolj,  b«j  man 
bie  Brügge  beftröu,  ober  bie  bruffen  je  beflrcwcn."  Mß. XXII. 284/ 
Will.  409.  cinftrden,  frffdjc  ©treu  (ür  ba*  23lcl)  in  ben  ©tall 
bringen,  ver  (Irden  (voTira-n),  verftreucn;  lefcbtfhwfg  verlieren. 
Der  ©treu  'i  @iietl,  «Berfdjwcnber. 

Die  ©  t  r  d ,  ©trau,  ©treu  (Stra ,  Sirc) ,  wie  bdjb.  ©treu 
(«.  ©p.  ftrowe),  in  ber  ganbwlrtbfdjafr  vorsugtfweifc  bie  93fel)ftreu, 
blc  an*  2ßlrrflroft,  jufammcugeredbten  SSaumnabel«,  £aub,  flcinge- 
iiatfteu  ftlcbtenjwefgen,  in  ©eegegenben  aueb.  autf  ©cbjlf  befte&en  rann; 
Itcl)  Ddcbfcn,  öraffad),  fcdubad),  Oioradj.  3n  bie  ©tri 
gen,  in  ber  @t.  fein,  b.  fy.  im  Sfßalbe  mit  ©ammcln  von  ©t. 
befdjdftfgt.  (©cberjb.)  SRett,  gager  für  üWcnfcfccn.  Der  #aulc  ligt 
ben  gani'n  »tag  auf  ber  ©trd.  0?.»il. :  (Et  ligt  auf  ber  @trä,  i(l 
franf,  tobt.    „SSJtft  jdbercu  mitten  ftrowe  mlnc  ib.  gefnebte,  lacrimis 

meis    Stratum    nie  um    rigabo.'1    »ißlubb.    Spfatt.      Die    ©trd    bep 

*Pferberennen,  batf  gewolmlfd)  mit  ©trol)  gejtreutc  3let.  2tu<fe  bep 
anbern  ffiettfplcten,  wo  mehrere  ©ewlnnfte  verteilt  werben,  3.  33.  bep 
©cfeeibenfdjlcfcn  (agt  man  von  bem  fcbeitbaber,  ber,  obfdjon  ber 
nddjfle  ju  einem  foleben,  feinen  meör  erbdlt,  er  frregt  bie  ©trd/ 
fumt  auf  bie  ©trd.  Die  ©trd  auf  boljerncn  3ad)britcfen  bejte&t 
autf  ben  fd?wad>en  Qucrboljertt  (@  trd  bäumen),  womit  bie  Sßalfen 
belegt   Werben    (sternuntur).     ,, Asser   ad    pontem    et   ligna    quae 

vulgariter  dieuntur  ftracu."  <pa(f.  ©albudj  P- 1522.  „Drewtmnbert 
@trae  =  2ß  eilen  (bolfjc)  ju  ber  brugf."  MB.  xxm.  495.  Die 
@trd  =  bttcbfcn  jum  ®trd--fanb  be*  ©cfcreibenben;  bie  @treu= 
bücfjfen  (bei  $eucrbucb*  ».  1571)  fd?te<jt  einen  Jpagel  von  ©teinen 
ober  (Jlfcntrümmern  —  nad?  jeljlger  ©prad?e:  Äartdtfdjen.  Da* 
®ejlrd  (Gftra),  Collect.  (a.©p.  glflraunf,  giftreuuf,  giftrouuf, 

Stratum,  stramen).         1)ie  930  rft  reit  (Vou'fträ),  «Borfpelfe  (JUfc: 

UM). 

Un  2 


676  ©tto        ©traft        (Straub 

T)ai  ©ttu  (Struu,  Strau,  Strao),  tvfe  bd)b.  ©ttül)  (a.  ®p.  ftrao, 
ftrou,  ftto).  €in  ©tru  brefcpen,  eine  Jage  ©etreibeä  gdnjlld? 
(ju  leerem  ©trob)  auäbrefcben.  5D?an  brffdjt  3. 58.  »or  ber  9)forgen= 
flippe  2,  3,  4  ic  ©tro.  £.£>.  v.  1553.  fol.  164.  2t uf  bem 
©tro  ligen  (in  .Sinbtfnotben  fcpn),  eine  9?. 21. ,  bte  nod)  t>eut= 
jutage  für  manche/  wie  ebmalö  wol  für  bte  meifeen,  ber  ldnbltd)en 
SERüttcr  nid)t  blotf  figürlfd)  ju  nehmen,  gtfl  vom  ©trob  erbob 
ft'd)  He  grlebfgte  in1*  reinli*e  Ainbbett.  w3>fe  Sfc  Ifl  2£«(1  auf 
bem  ©tro  gelegen,  bat  nlt  fönnen  ctleblgt  werben."  3nd)cn= 
bofet  gtfirafel.  „2>fe  9?.  lag  brep  Sag  am  «0?  «tterftro&." 
2llt - Öttinger  SSotiotafel.  JDet  ©  tr  &  =  f  frd)tag  (Stroukirdo'), 
ÜKabljelt,  am  ©onntag  nad)  ber  Älnbätaufe  im  Jpaufe  ber  2B6d)= 
ncrin  gehalten,  wobei;  benn  aud)  fogenamue  @tro  =  füed)el 
Oxedjtcnä  finb.  ®ie  @tro  =  iungfer,  bie  fcfeon  einmal  auf  bem 
©trob  gelegen  ober  fonft  anrüdjfg  ift  unb  ben  ©tro  sÄta nj 
»erbienr.  Brautleute,  bie  fic&  vor  ber  geit  mit  einanber  „oet= 
unfeufdjt"  l)atten ,  mußten  bep  ber  Kopulation  ©trobfrdnjc 
tragen,  ober  biefe  ©träfe  burd)  ©elb  (bat  ©troljfranjgelb) 
tebimieren.  93apreutl)er  SSerorbbn.  0.  1726  u.  9cad)  eben  biefen 
93erorbb.  ».  1727  follten  £013=,  gelb:  unb  ©artenbiebe,  mit  @ttob= 
Itdnjen  befleibet,  inö  ©rcbbduölein  gefperrt  werben.  £a$  ©troa 
©gelben,  Äegelfdjlcben,  wobep  bie  ®ewinn{te  in  Strol)  eingebaut 
ftnb,  unb  ben  ©ewinnem  auf  ©crat&ewobl  jur  SlutfwabJ  frepfiebeu. 
2>ie  ©tri Gruben  (0.2.)/  33orrid)tung  jum  .f>dcferlingfd>neiben, 
(U.S.)  ©efottftuel.  |trO  =  trucf  en,  ftrö  =  bürr,  febr  troefen 
ober  bürr.  2>a$  ©eftro.  ,/9io8gen=  ober  wafgenä  ©eftto." 
„@eftree  nlt  allain  für  U&  9Sfd),  fonber  aud)  unbcrbaltung  ber 
©trobdeper."  £btg.  ».  1612.  p.  216.  235.  „2Bo  bie  dauern  wenig 
©eftto  unb  »11  93td)£  Ijabcn,  tan  i>&6  £>ad)fcnbaueu  nld)t  wol  gar 
abgerafft  werben."  £.9*.  t>.  I6I6.  p.  525.  740.  ftroen,  ftrowen 
(Urea',  ftrewa^),  adj.  ftto  wein,  nad)  ©trol)  rieben,  j.  58.  wie 
lange  gepaeft  gelegene  @per. 


(Itabelts,  Jpdnbc  unb  ^üpe  regen,  jappeln.    ©feb  flrappeln. 

ft  tauben,  ftarren,  raub  beroorfteben  (a.  ®p.  flrüben,  ftrüpen, 

ßubrigere,  inhorrere)  —  weift  nur  im  adj.  ftraubenb.  »" 
ftraubo~d8   Här.     2lUd)   gftraubat,   gfiräubat,   ftraubi',   ja   Motf 

fltaub  adj.  „jparte  unb  jl raube  Jpänbe  wie  tin  ölelbeifen." 
©ruef  v.  1721.  cf.  nieberf.  flrüf.  £>al)er  ber  ©cfcbled?Wname 
©trüoe  wie  Äraufe,  Ärauö.  Sie  ©trau ben,  2lrt  f raufer  9)?ebl= 
fpetfe,  woju  ber  £efg  burd)  einen  Erlebter  in  H4  belpe  ©djmali  9f' 
laffen  wirb.  @prtß  =  @tr.,  gucrer^Str.  „©trauben  (Voc. 
p.  1618),  ©traubenjen  (5rlfd)lin  nomencl.),  6traubcsen 
(©(fcmlb),  scriblita." 


@tteb        ©trob        ©tratet  677 

„2)er  (raibe)  ©cblebel  bat  ein  ntfft'g  fear, 

ifi  frttmp  gleld)  tute  ein  ft  rauben, 

»venu  et  au  nad)t  roll  febtaffen  ge»/ 

fo  binbt  erö  in  bp  bauben."    Cgm.  Sü9.  f.  75. 
„Die  ©traubgaij;,  strepsiceros ,  oryx."   Voc.  v.  itiis. 
flrebtn,   spie  bd?b.  (a.  ©p.  ftreben,  gl.  o.  285  ftreputtga, 
obsfinatio).    baudjftrebig  (von  tyferben),  mit  einer  2lrt  übcitf 
behaftet,  Cgm.  824,  f.  8.    rtrebeln,  wie  jtrabeht.    (cf.  «.  @p. 
(Ire palen,  ftrlpctcn,  crepitarc,  strepitum  edere,  unb  nlebcrf. 
(treuen,  febreiten). 
•Der  „@tr  Cb  l)  C  ff,    baro."    Cgm.  649.  f.  57(5.     „$cit  bei?  l)tmeU> 

freien  fürften  unb  mit  ftrebberren."  Cgm.  778.  f.  I7.b 
ftrobetu,  ftruppig  fenn  ober  macben  (a.  €p.  ftropalon,  inborrer«  ». 
g  e  ft  r  o  b  e  1 1.  gftr ob  1 1 e  i lär.  „Tue  Spaaxc  bangen  lf)t  feltfam 
geftrobett  um  ben  Jiopf  berum."  Simpliciss.  1669.  „2>etf  jplrfctf 
'.Über  bat  jerftrobfete  plctter."  Ortolpl).  Der  ©trobelfopf, 
mit  verwirrt  emporftebenben  paaren. 


2)Cf  ©tratd)  (Straahh,  plur.  Strcach,  o.pf.  Sträich,  vom  2kib 
(treffen,  alt.  praet.  ftralcb),  lvie  t>d>b.  ©treldj.  3n  t>a  i\int>ct- 
Sucbt  f ft  nad)  einer  alten  Jpautfreget  kas   Straahh  vo'lö'n,   als 

der  do'nebm  get-  9i.2i.  I  2luf  ben  ©tfaid)  (au'm  Straahh), 
auf  ber  Stelle,  tout-ä-coup.  %i\i  ©tratd)  (äle  Straahh  ober 
Streahh),  alle  9)?al,  jebes  5J?al,  ä  tous  coups.  2>arf  ©ali  würbe 
vom  Jpälleln  auf  brei  ©tratefe,  b.  ft.  ju  brepen  Wale«  ober  an 
brep  Sagen  mit  27  ©cbiffen  verfenbet,  blc  In  £aufen  jufammeu 
einen  fogenannten  SKaifter  ober  t\n  9)jai(icrfal$  autfmaebten. . 

©lel)  II.  XI).  ©.614.  Net  o~n  Straohh,  liaa^n  Straahh,  haan 
Handltraahh,  niebt  H&  9ftlnbefte  —  j.  33.  tlmn,  arbeiten  u\; 
nid?t  einen  2lugcnblicf,  j.  23.  a\\  ctiuaö  benfen,  fcblafen  :c.  a"n 
Straohh  drei"  tao~,  n>lc  befeb.  ffinen  ©enf  b«ju  geben.  $5  C 
@  t  r  a  i  cb  e  u  t  o  m  m  e  n ,-  in  ben  gall  lommen  tbätig  ju  fenn ; 
(b.  20.)  sured)t  fommen,  augreieben.  3n  biefem  ©Inne  aud)  bep 
2BetjinaiM  III.  45:  „3  ©trol  tomma."  „Watt  cerfpriebt  blr 
alieä  ©d)one  unb  @ute,  wenn'«  aber  ju  ben  ©traieben  fommbt, 
fft  niemanb  babalmb."  Otlte  <prcbfgt.  a"a  Straahh  baben,  oft 
mit  bent  SBepfafc  wia  o~  Haus,  ober  and)  fogar  o  Straahh  fein, 
wie  bebb.  einen  Sparren  ju  ou-l  baben  Im  Äopf.  Du  biß  äbar 
&~  Straahh!  2)en  ^locfenftrald)  tl)un,  ©türm  lauten, 
©cberblnger  ebaft,  Cbm.  3258.  f.  43.   „2)er  Saibflrald?/  planctus, 

plangor."    Voc.  V.  1618. 

flraicben  (lirao.ho,  o.pf.  fträiclmg),  fd)lagen,  bauen;  alberne 
©treibe  machen;  ©treiebe,  ©cbroänfe  vorbringen,  erjäblen,  <?inen 
reebt  ab--,  «u^,  burd}|lr«icben  (O.ff.),  prügeln,    gejtraicbt, 


678  <5txaud)  ^treicfy 

albern,    eine«   ©parren  ju  viel  babenb.    ©ie&  (Sramm.  ®.  500. 
Gc,  du  gftraochto'  Ding,  du!   „©eflagen  unb  gebaläftraldjr," 

colaphizatus.     Cgm.  638.  f.  103.      ftt  a  {  d)  e  l  H  ,     bd)b.    ftrcldjeln. 

©icl)  ftreidjeu  unb  ©trid). 

£et  ©trau*,  \wi  ©efträud),  luclt  mlnber  twlftfüblfd)  al*  93ofd)cn, 
Ü8ufd?,  @ebüfd),  ©tauben,  ©traufs,  ®efträu{}.  2)a#  nbrf. 
©tritf,  t?erf?oct)beutfcf?t  ©traud?,  mag  auä  ©trubb--lf  contrabiert 
fcpn,  roobe»  bag  alte  ftrubfan,  auöreutcn,  ju  bebettfen  fämc. 
©leb  ©trur.  2>od)  ift  aud)  im  3IIt>rifd)  -  flawffdjcn  ftnA  ein 
33nf#,  ©traud?. 

ftraudjen  (mtnber  polrfüblfd?  afö  ftolpern),  wie  befcb.  ftrand?etn 
(ä.  ©p.  ftr  rieben,  a.  ©p.  ftrribboit,  labarc,  cespitare,  weju 
t'in  adj.  fttriblin,  stcrnai).  £er  ©traueber,  einmalige* 
©traucbclu,  ftebltrltt.  „3>a  tbäte  bat?  blinbe  vpferb  einen  febr 
gtof'en  ©  t  r  a  u  dj  e  r."  »Ultettlnger  £ljbrfe  3»n  Stbeuerbanf  fcloö 
ber  ©trattd). 

Die  ©trau  eben  (Snauhlur,  St^rauka"),  bei)  gemclucn  acuten  batf, 
wag  bei)  ^ornebmen  ber  ©djunpfen  ober  aueb  ber  üatarrl).  Gnä- 
Frau,  I  häb  '^n  Hätärr,  fiagt  bic  Wtagb,  worauf  jene:  2ßatf,  bn 
SSaucrntrumpf,  bu  wilift  ^ar  ben  Äatarrb  baben,  bafi  etwa  bie 
Jp u  c  fi  c n  unb  bic  ©  t  r  a  u  d)  e  n  niebt  auet  genueg  f ft  für  bfd) ! 
cf.  ©ramm.  ©.  195.  „Cöriza,  buj  ift  fwen  bfv  natflodjcr  tvieffent 
unb  im  ber  menfdjc  etni  etlfd?cn  fnranset  unb  b«j  ntbt  enbilfet, 
benfclben  jTedjtum  bcfjjent  bie  laute  bi  ftraucbcit."  Cgm.  724.  f.  182. 
Sluf  Pol.  183  unb  an  anbern  Orten  bfefeä  fcbdßbarcn  aud)  in  5»rcflau 
(Jjjpfm.  ftunbgr.  I.  317)  iwrfpmmenbca  mebUinifcben  QBcrfeö  beß 
XI  v.  3abrl).  beißt  baö  libel  naci?  älterer  ftorm  biu  ftrridjc.  „e$ 
finb  mer  benu  jeben  tag,  baj  id)  nld?t  fmeefen  tan  vor  ber  ftr  riebe  11, 
bie  i*  Hu,"  fagt  ber  fd?laue  Äammettjert  ftueb*  ber-m  Stefdmer, 
£.&.  I.  40t.  ,,2Benn  ber  menfd)  bfe  ftraudjcn  bat,  po  fetmedt  er 
uid)t  leldjt  altf  vor."  Qonr.  ».  OTegcnb.  .  ..,.Sed  sapienti  pauca! 
bie  9iafcn,  bic  jeßt  nod)  nidjti*  fd?mcirt,  pef>  v8lifj,  33ue,  bie  bat 
b*  ©traufa."  «Warcell.  ©türm,  „gebraten  9inf,  mit  Pfeffer  gc; 
noffeijy  macben  bic  ©ttaud?en  ImJFJaupt  jefHg/  baf;  e<*  wirb  fließen." 
Crtclpb»  ,, fl r  aud),  catarrrhu»,  huirior  ab  aure  vel  ab  oculo  flucns" 
Kwai  aber  nur  bie  Srflärung  betf  tatein.  2Borted  ift».   Vor.  ».  1439. 

„Catharrus,  ft  r  auf  feit."  Vöc.  \>.  1445.  ©tt^  Voc.  t.  1182  gibt 
aud)  ein  95 erb  „ftrawdjcu,  febnubern,  rheumatisare." 
(Ucldjfn  (cond.  ftreiebet  unb  flrid),  <$.  ©p.  praet.  ftrald),  gc. 
(trieben),  a)  wie  b*b.  (a.  ©p.  ft  r  11)  bau,  \>r<\et.  ind.  ftreib, 
conj.  ftribbi,  partic.  giftrtbban,  vrgl.  eben  ©.  677  ftraldjcn). 
„OBcitn  man  H6  Äinb  will  ftretdjen,  lapt  ftd)  aln  Oiucten  vwm 
näcbileu  ^aun  bredjen."  tyrebtgt.  .ftiuber  um  ben  £ebjeltcn 
ftreteben,  füf>  I-  Sil).  ©.  306,  IL  ZI).  ©'.  310  unb  unten  voce 
gelten.       3tod)  vor  niebt  gar  langem  war  es*  in  Sanbfcbtilcn  üblid;, 


©tveid?  679 

baji  bie  Ätnber  entweber  alle  Ctuatembev  ober  &od>  an  ber  ftaimacfet 
ober  ju  @nbe  bctf  ©dmli«bre$  „aufgetrieben  würben/'  inbera 
fic  nemlid),  clnä  nacl?  beut  anbern,  bem  Seljrcr  jwlfdjen  ben  93efaea 
burd)f  riechen,  einen  ©treld)  ad  posteriora  in  empfang  nehmen  unb 
jur  ittecognltlon  bafür  ben  fogenannten  Qiutfftrelcbfreujet  eut= 
rldjten  mußten,  bcr  eine  Jpauptrubrli  in  ber  fümmerlid?en  »efrattuug 
ber  «Bolftferjf  el)er  autfmacbte.  ©cfcon  In  bcr  ®d)uclmel|Terorb.  v.  l 564, 
©|Tr.  fort.  V.  233,  frißt  e$:  „3tem  ad*  von  9Wter  beer  ift  dornen, 
bat  man  ble  fbinbcr  gewonblfcb  auf  bie  breu  boben  «Keift:  altrf  Dfrern, 
tyfingften  nnb  ©eined)ten,  aud)  auf  bie  $afmad?t  unb  £ulbt  Sacobl 
a ufa e (trieben,  unb  von  alncm  fbfnbt  afn  Pfenning  aufftrelcbgelft 
genommen,  fol  et  no#  babe»  bleiben/'    „Ä  In  ber  au  $  fit  eichen, 

tV-riac  vapulares.  Da3  ftreicbgelt  geben,  vapulare  minerval 
dare    ludimagistro."      Voc.    jj,    Jf>18.       2Jc»    3.    (?l)r.    ©agenfeil 

Norimberga  1697.  p.  93  werben  ble  ©dmlflnber  mit  einer  berlcp 
Zeremonie  vor  ben  froren  Jcflen  au  dgetrlben.  ein  <8a»reutber 
^onftft.r'iiu^fcbrelben  v.  1732  befagt:  „©lutemablen  an  mannen  orten 
auf  bem  Sanbe  ein  ber  @brl|tcnl)clf  ganj  unanftänbfgea  tyoffenfplcl 
in  ©eroobnbeft  fenn  foll,  bc$  bcr  ©cbnlmeiftct  an  ber  ftajinacbt  auf 
einem  ®tul)le  ober  ©auf  fifjenb  ble  Älnber  unten  burd)frfcd)en  (äffet 
uub  fofebe  mit  ctlldjen  ©<blägen  beleget  —  alt  foll  blefctf  abgejMt, 
aber  ben  ©djulbeblcnten  babuvcb,  bfejcnfge  ©abe  nld)t  abgefproeben 
fe»n,  welche  ll)nen  von  ben  ©dmlflnbcw  um  folebe  j?elt  pfleget  ge- 
brad)t  ju  werben."  bi  (Ire  leben  (Jlncn  mit  einer  beilfgen  Dtellqule  ic, 
(ä.  ©p).  (©aller  wallen  gen  Oiom,  baji  fie  ft'd?  beftreidjen  (aßen 
mit  bem  balltum  -).  „Die  aln  fo  jartetf  munblein  bat  —  ber  mfeb. 
bamit  b  e  |1  r  l  d>  e ,  al  mein  not  mir  cntwlebe."  Cgm.  714.  f.  59, 
J>)  (febwäb.,  üfranfen)  tlreteben  auf  etwag  (bat  an  ben  9J?elft- 
bietenben  aufgeworfen  wirb),  barauf  bieten,  barauf  fcfejagen.  Der 
©treldjer,  ber  ein  ®ebot  feblagt.  (cf.  auf;,  cr=,  ver=ftretd)en 
unb  ©trieb),  auftreiben  e$  einem  (seil,  bai  (üafparfcbmalj), 
ll)m  fdjön  tbun  mit  leeren  ©orten.  ®ld>  anftreidjen,  fcbmfnfen, 
aufftrelcben,  ein  gjfebrgebot  fcblagen.  Die  » u f jt r e i cb u n g, 
«ßerfielgeruug.  autfftreieben  (ä.  @p.),  ^eldjnuugen,  ©djrtften  u. 
mit  Sarben  befireldjen,  Illuminieren,  rubrlcieren,  malen.  „Die  vier 
frawen  beblelt  ber  9)?aler  be»  im,  vnb  warb  reebt  entwerjfen  vnb 
autf  (treieben  mit  roter  varb  von  ben  vier  frawen  mai  allerfcbonfl 
an  in  wa*,"  Cgm.  543.  fol.  48;  barjlellcn,  febllbern  überbaupt. 
9iv.  (Sbr.  108.  berautfftrefeben,  berfürfirelcben  in  blcfem 
©inne  wirb  jefjt  mebr  ironlfcb  gebraust,  autfjtreicben  mit  ber 
0?utbe  fiel)  oben. 

Die  ©treiebe  (U.Wami),  3lrt  0?uber,  verfd)leben  von  ber 
furjern  unb  fcbmalem  ffi  I  g  e ,  fo  wie  von  bem  eigentlichen  ober 
©teuer rOtuber.  Der  © treidjfdjel  'dj,  6cbtff,  bai  fcurd?  eine 
©treffe  regiert  wirb- 


680        ©tricfy      <&ttaä      ©traue?      <&ttcä 

Der  ©tri*,  a)  lüie  l)*b.  (a.  ©V-  fttil)/  WI.  jtrif,  nota,  linea). 
®rt  6  t  r  l  *  l  e  i  n  f  r>  i  t ,  ftef>  11.  fc$i  ®.  248.  b)  SSejirf,  ber  ju 
bur*gel)en  ober  gu  bur*ftr ei*cn  ift.  ©er  ©tri*  eincö  fammeltu 
ben  9Bettelmon*etf.  9?a*  2Bjlr.  gl.  Gießen  bic  a°.  1745  atö  eine  9lrt 
©cnbarmen  aufgefrcllten  Ungemein  fogenanttten  ©tridrettet  efgent-- 
li*  ©tti*relter.  Der  Dd*fcnfcri*,  2Balbbejirf,  in  »vettern 
man  9tabeljn>efge  gur  ©treu  fammeln  barf.  ©tabtleute  ma*en  rool 
einen  Olugftri*  auf  ba$  ganb.  c)  ©tri*/  Slufftrf*  (f*rodb. 
ftranfen),  baä  Sttebrgebot  ben  einer  SSerftefgerung;  bie  «ScriTeigerung. 
Den  leßten  ©tri*  tl)un,  erhalten  :c.  (Jtroag  bem  öffentlichen 
©tri*  augfeßen,  subbästare.  d)  (aftb.)  f feinere»)  ©etretbmaji, 
bfe  .f>«lfte  beg  «OUßenS,  ber  jwolfte  fcbell  be#  ©*dffel*.  ein 
©tri*  ober  5  SJfejcn  SSeifienburger  9)?ape$  im  glatten  ®etreib  ftnb 
glei*  15  SMejen  7  9W.  4  2l*tel  9Jurnb.  9?eun  ©tri*  im  rauben 
ftnb  glei*  l  ©imra  s)iümb.  e)  ber  ©tri*  unb  ber  @tr i*eu 
(Strichs),  bie  $lhc  am  guter  ber  &ul),  ^fege  tc.  alnr,  j n> a f=r 
bren=geftrl*elt,  nur  an  einer,  an  sroenen,  breiten  9ifien  ntelfbar. 
„*Bon  ainer  ^In^fbue  foll  ain  jar  über  3  f;l.  -In.  ntt,  auch  tveber 
tratb  no*  baS-falb  ju  ^infe  nit  gegeben,  no*  auf  fainen  jlri*  au- 
ftat ber  fl)ue  gcllben  werben."  ebaft-Otb.  Ms.  fh-i*en,  ftridteln, 
mit  ©trl*en,  ftarbfiretfen  »erfeben. 


araef,  geftraef  (d.  @p.),  a.)  geflrecft,  au^eilrecft.  „9)?att  fcj  ain 
ftraefe  venic  tuon  mit  ftraefen  Slrmen"  (mit  autfgeftredten  ernten 
j't*  na*  ber  £dnge  auf  ben  93oben  legen).  Cg«.  702.  fol.  113. 
cf.  I.  Zt).  @.  029.  b)  gerabe,  unmittelbar  (a.  ©p.  (traft,  agf. 
flräc).  „Den  ftraefen  2Beg,  ben  geftraefen  Dur*jug  bur*  ka$ 
2anb  nehmen."  g.9i.  v.  1616.  f.  672.  673.  Dem  üic*tcn  feinen  ge- 
ftraefen 2auf  lafien.  „Die  geftraefe  93olI,tfel)ung."  ibid.  4.  6, 
„gret)  ftraefe  ©i*erl)elt  unb  ©elcit."  @cm.  Oieg.  (ihr.  iv.  300 
-Hfl  t;)iij.  frraittf,  gcflracfä,  adv.,  gerabeju,  unuerjugll*,  alfo^ 
glei*  (jtraefe*/  fcrlfir.  387).  2.5K.  *>.  ic.iti.  f.  54s.  715.  Ol».  £&r.  132. 

„ftraif  ait,   recütudo.     ©traifil,   recto  modo,  sine  medio." 
\  <>c.  Mclber.         ft  r  d  Ct  t  f  *  (adv.),  stricte,     „efn  ®efeß  fttifc 

11*  ft  baltcn.''    ©ieö  (treefen. 

Der  ©traclel  (b.  S53J,  Knüttel,  ©toef,  ^nigel  jttm  ©tofcen, 
©*lagen;  (§twrb*.  v.  1591)  ©tdmpfel  jum  ^eftftopen  bc^  <pul»er« 
in  Otafetcu.  (trdcteln  (ßratln,  lirägln,  b.  2B.),  f*lagen,  ließen, 
übermäpig  antreiben,    abmatten,    s-  ®»   ba^  3ugt>ieb.     cf.  ital. 

straccare. 

Die  ©trauefen,  fteb.  ©trau*en. 

jl reden  (cond.  ftreefet,  d.  @p.  praot.  flracfte,  partic.  gefireeft, 
d.  ©v.  geftraeft,  ge(tra*t),  tvlc  l>*b.  («.  @p.  ftre*an,  flracta, 
giftract).    „OiecEen  unb  jlrecfen."    „(Einen  fangen,   turnen, 

ftoefen, 


©trief  681 

ftöefen,  blocfen,  martern  unb  ftreefen"  (foltern).  Urf.  v.  1487. 
©ammler  f.  Z.  II.  229.  OWl.:  „ein  58fple  ftreeft  ein  Slberle." 
Voc  ».  1618.  ©leb,  I.  £&.  ©.  27.  Clne  geftreefte  ©tunb, 
über  eine  ©tunbe.  einen  geftreeften  £rapp  reiten ,  einen 
fcfcarfen  £rab.  bat-,  bran  =  ober  fnrftreefen  ®elb  unb  ®ut, 
ei  baran  fefccn,  Cgm.  632.  f.  25;  wie  Ddjb.  vorftreefen.  „©ein 
5Blut  unb  geben  ftreeft  er  bra n."  <p.  tyrocopiuS.  „Die  efnju: 
tveif)enbe  9?onne  legt  fteb,  ö  e  ft  r  a  cf  t  nlber  auf  bie  erbe."  „@ol 
fpreeben  an  aeftrad)ter  venle  fumfjld*  spaternoffer  unb  ftc  reibet* 
auf/'  Cgm.  73.  f.  37.  „Die  fturuncnll  unfanfdjent  mit  elnanber 
ge(tra#t."   Cgm.  38.  f.  63.    SSrgl.  oben  (traef. 

Der  ©trief  (Strik,  Strig,  plur.  Strick),  a)  wie  t>$b.  b)  (<j.  ©p. 
©Cbllnge,  ftallftrlef,  a.  ©p.  ftrfef),  fttlc,  laqueus,  tendicula, 
deeipula).  „©trief  legen/  laqueos  vel  insidias  tendere.  3n 
b'    ©trief    füeren,    in    transennam    induoere."    Voc.  V.  1618. 

„Sibgebrdt  wie  ein  tfue  (trief,"  fiel)  I.  £t).  ©.  408.  Der  j5unb= 
(trief,  ble  Sunte.  Cgm.  909.  f.  101.  „©trleftfbub,  versmissimus 
puer."  Voc.  v.  1618.  Watt  fagt  ieljt  getvolmil*  bloä  ©trief. 
Du  Strig  du!  „ffiafi  für  ©trief  waren  nl#t  bei*  belllgen  3ob$ 
feine  Alnber?"  <p.  tyroeepiutf.  25er  ©trlefr elter,  jteb,  Oieiter. 
Die  ©trief (er  In  Ötcgentfburg  (®em.  Oteg.  (£&r.  II.  143.  290) 
fdjeincn  eine  3lrt  fiafaieöer  gewefen  ju  fepn. 

(triefen,  a)  wie  l)d)b.,  3.  58.  einen  ©trumpf.  ®ai  ©triefenb, 
©triefet,  Gftrickod,  batf  mi  ober  woran  geftrieft  wirb,  ©trlcfyeug, 
b)  (L  ©p.  In  ober  an  elnanber  (dringen,  flechten,  fnüpfen  überhaupt, 
a.  ©p.  (tri  cd?  an,  nectere).  (Jfajelne  58äumc  eine*  $loM  ober 
ganje  $lejje  an  elnanber  (triefen,  geitricfen,  augeftrief en,  fie 
mit  elnanber  verbinben,  abgefluteten,  trennen,  geftrieft  faren, 
mit  jwep  ober  meljrern  verbunbenen  Jlojjen  fahren.  3n  einer  ©aßung 
ber  Sttüncbner  gtoflente  (Cgm.  544.  f.  48)  fcelpt  ei :  „Die  wal  fol 
bei  fauffmang  fein,  ob  er  ble  ijolßer  ge  fr  riefte  wü  ober  nit." 
„Die  floßlewt  füllen  von  alnem  gaft  nemen  von  alnem  floß,  ber  je 
reef)t  gelaben  1fr,  von  lebigem  Doli?  III  {IL  dn.,  vnb  von  geftrlcf  tem 
&o(j,  ba$  $c  rect?t  gelaben  l\t,  X(j(.  dn."  Datf  @e(trlef,  $lop  von 
ganjen  ?8ucf?enftdmmen,  ble  nur  vorne  an  elnanber  befefHgt  ft'nb;  ble 
93aume,  bief  verbunben,  einen  floß  bilben,  Im  ©egenfaft  bei  fenft 
barauf  ©elabenen  (bei  ®efäf?ef),  2.5K.  v.  I6iß.  p.  755;  jwcp 
ober  me&rere  mit  elnanber  verfunbene  ftlojje.  abft  riefen  einem 
etroa^,  e^  Hirn,  befonbet^  auf  Intrigante  2ßeife,  vorenthalten,  ent- 
Sieben,  j.  58.  ein  meefct,  bie  ^revbelt,  9(a&rung  w.  Sttet  Pr.  a. 
I.  159.  559.  570.  Zbtg.  v.  1515.  p.  193.  „Daß  ble  Übermaß  unb 
boefcverberbllct)  Wenig  b?$  SSilbpreW  abgeftriefbt  (abgefteHt)  wtbe." 
©ravamlna  v.  1579.  „Unb  jnen  folefyt?  unabgeft rieft  bevor  (teen 
(ot)ne  58ef$ränfung  fren   (tef-en)  möge."    2.D,  v.  15S8.  fol.  141. 

be(tricfen,  illaqueare,  impedicare,  franj.  empecher.     %n  Capi 
®(4mea«r'J  ©atjerifc^eö  5C5v»cr6u*.  III.  Z£.  3E  X 


682       (Struck    ©trief f    ©trob     ©trüb     (Straf 

tulare  I.  anni  802,  Qirt.  8  stricarc  in  ber  SBebeutung  impedire. 
„SEtttwetu  unb  SBalfenpenftonen  formen  ntd)t  mit  3£rrefl  bcftrlcfet 
werben."  SElrib.  OJerorb.  p.  1791.  „2Ber  einen  t)erau$forbcrt,  foll, 
wann  tr  etel,  mit  3*eftrlefung  (2lrrefl?),  wann  er  unebet,  mit 
©cfänßnif;  bcflraft  werben."  93apreutl).  93urgfrlebe  v.  1698.  wer- 
ft riefen,  verbinben,  »erpflleftten.  „3$on  9?e$t  wegen  ju  etwaä 
»erbunren  imb  verbriefet  fepn."  Glfengrelrs.  „2Bie  ble  SRüIIer, 
folerje  Orbnung  ju  galten,  verbrieft  werben  follen."  2.0.  t>.  1553. 
fol.  145.  SScrftrlefung,  23erpfll$tnng,  33unbnlfj;  «Urrefr,  ©e? 
fängnifj.  Jpunb  ©tmb.  I.  67. 
®le  ©trucfel  (fcbwdb.),  Olrt  SReblgebdcfeS,  cf.  ©trubel.  ,,©o 
Reifer,  alt  wann  er  ein  ganjeg  9#onat  lang  lauter  färtnerffd?e 
Sul)tieut  =  @truefel  geffen  bette."  Slbele  f.  @t).  II.  266. 


jtrlchfcn,  ftrickfnen  einen  (nlebrlg^fdjerjb.)/  lfm  peltfeben,  jur 
©träfe  (klagen,  (üb  etwa  von  ©trief,  ,«tnctenftricf  ober,  al* 
Ableitung,  von  ftreteben,  lafje  id>  unentfebieben).  Die  ©trief  fen, 
»ing.  unb  plur.,   ber  ©trelA,   ©eblag,  J)teb  mit  bem  ©trief,  ber 

9iutl)e,  bem  ©teefett  :c.  "Wart  SchlifFel,  du  liriagft  ma'  wida' 
deine  richtinga*  Striclefn! 

fr  r  ob  ein,  a)  (b.  SS. )  frrampen  mit  bea  ftüjjrn.  T>a*  Älnb 
H  r  o  b  e  1 1  fieb  «u$  ben  2ßlnbeln ,    ft  r  o  b  e  1 1  ble  2>ecf  e   berab. 

b)  bepm  2lt&emjlet)en  raffeln,  tocbeln.  c)  fervere.  Voc.  Melber. 
(31.  ©p.  ftreban,  woju  gl.  i.  319  abfaufer.b:  erflrabnn,  effer- 
buerunt).    gsrgl.  ftrotten. 

2)et  Strubel,    a)  wie  t)*b.    b)  Üulrl,  SöerEjeug  jum  Üuirten. 

c)  5)?eblfpelfe  aug  bünn  gewagtem  £elg,  ber  über  ein  Juli  fei  »on 
Öiofmen,  Oiabm  :c.  3ufammengeroUt  unb  in  biefer  2Bul(tform  In 
58ntter  gefotten  worben. 

„Auf  di  Knedl  und  Nudl 

Kiirnt  a*  guadac  Strudl."     JpodbjettUeb. 

Itrubcln,  umbreben,  quirlen;  übereilt  perfabten.    «B*gl.  ftrütten. 


2>fe  ©träff  (Straff,  Straf,  fefewäb.  0.<pf.  Strauff),  wie  t)cbb.  ©träfe; 
(d.  ©p.)  2>l<?cfplln,  3u4t;  93erwel3,  Säbel,  „£a§  ft'cb  ble  £aupt* 
leut  unb  ^neebt  geborfamli<$  brauchen  laffen  unb  in  guter  ©traff 
erbauen  werben.1"  Sanbtag  p.  1543.  p.  140.  „(Ein  ftraff  ber 
ftraweu,"  als  ©egenfaft  von  2ob.   9)?id?el  9?el)am,  Cgm.  291. 

ft  raffen  (ftraffV,  o.pf.  ßrauffm),  a)  wie  f?d?b.  b)  bebaue«, 
befcbnelben.  2>er  Simmermann  ft  rafft  bat  Jpolj,  baut  noeb  mebr 
bavon  weg.  @ln  hungriger  fommt  gern  In  ben  gau",  einen  2afb 
SBrob  redjt  su  ftr äffen,  c)  corrlgleren,  jurecbtivelfen.  eine  2lb- 
förift  naef?  bem  Original  firaffen,  Cgm.  623.  fol.  ult.    „©angar 


©tratf  ©trcmf  685 

etWn  allein  mit  einem  ©tecriein,  bamir  matt  bie  Öcbfen  tfra  ff  er, 
fetbjbimbert  9Hann."  21».  @ftr.  46.  (3ubttt>  III-  21).  „üb  er  etil* 
förlft  nid)t  »erjtet,  fo  fot  er  nfdjt  unaebultlg  rcerben  unb  ble  fdnift 
flraffen."  Cgm.  785.  f.  2.  tyfdljtfdje  eitern  werben  in  Stfiftt 
töte«  Stilett*  oft  »on  ibren  eigenen  in  8l.«8.  gebornen  Äinbern 
geflrafft.  SSrgL:  „Sie  mi#  (Christum)  ftrafften  Oeripotteten) 
unb  anfpirjten."  Cgm.  ioi.  f.  22.  d)  (ä.  ©p.)  f*elten,  corripere, 
increpare.  Voc.  Melber.  „2)afc  id)  ®ot  (a6  gefttafft  ttmfc  ba$ 
2Better."   ©ünbenregifter  ».  1495. 

„34)  table  bfd>,  bu  fdtftteft  mld), 
©elb*  aber  (t  rafft  feiner  ftd)." 
(5in  Urtait  ftrdffen,  wie:  ei  f#elten,  b.f).  ei  nld)t  gelten  [äffen, 
„ffitberftroffen,  redarguere,"  Voc.  p.  1419.    3)er  ©traf  fer, 
©djeltlieb.    2Öagcnfeil  Norimb.  555.  (traf fein  (fträfflu), 

freceln.  Sie  6  traf  fe  t  =  SR  e  b,  frevelhafte  (Rebe.  2lnm.  3n  ber 
a.  @p!  ftnbct  ftd)  ftr  a  fen  ned)  nidjt.  9cad>  ®rantm.  §.  110.  113. 
330.  335.  53G.  fann  bat  d  Mateftifd)  aai  o  ober  du  entftanben, 
unb  unfer  2Bort  mit  flrduffen  (stringere,  wober  aud)  disrrictio 
Strafe  bet  a.  ©e'elje,  cf.  ftronfe  in  w.  b.  Jr)*gen*  Felbel.  8096)  unb 
bur*  eine  weitere  bialcttlföe  SSerwedtflnng  mit  ftr aiff cu  in  ?in 
fammenbana  fe»n. 

35er  ©traiff  (Straof,  plur.  Streoff,  2>tmin.  Ui  StreafTl),  fcltner 
ber  ©traiffen,  wie  t;d)b.  ©treif,  ©treifen.  Sie,  au*  ber 
©traiff  (Straaff),  ber  ©tretfaug  auf  OUuber,  «Baganten  ic. 
9luf  He  ©traiff  aufbieten,  gen  ic.  „Sen  @aften(lraiff 
vornebmen."    2Birjl>.  «Berorbn.  ftraiffen,  wie  bd)b.  fiielf-n 

(d.  ©p.  (treifen).  fcanbftrafffer,  SBagasunb,  tpr.  20.  p.  1605. 
fol.  94.  ftr  aiff  ein  (ftreaffln),  mit  Streifen,  glitten  »erfeben. 
ftrafffet  (ftraoffjt),  geftraiffet,  geftraifft,  geftratffelt 
(gfireafflt),  ijcbb.  geftreift.  „ftrafpbot,  stripaticus."  Voct>.i445. 
2)er  ©traifbadjtf,  sperfon,  tsic  faul  unb  unbcbülflid)  einöergebt. 
Ser  ©traiffttug,  2lrt  Samafdje,  rotrjb.  2anbregfment*r3n|trucrfon 
o.  1715,  „soecus,"  ©iber'*  @cmma  p..68.  2)er  ©tralffftrumpf, 
fo  würbe  mitunter  aud)  ber  e&malige  üiaifftrumpf,  ben  nun  übet 
ble  23cinlleiber  weit  über  bat  .ftnle  b bau f|tr elfte,  genannt.  2lnm. 
ftraiffen  weifet  nad?  ©ramm.  §.  956  auf  ein  primltipere*  fereifs 
fen,  unb  blefeö  Fann  ftd)  —  wie  frfieiben  ju  febieben  uab  befitn 
Ableitung  ©djdub  ic.  -  ja  flrduffen  »ettjatten,  beiFeix  58ebeutung 
etf  angenommen  bat. 

flrduffen  (ftraftV),  d.  unb  «.  @p.  ftr  ou  fen,  f)i)b.  ftreifen. 
„ftrauffen,  stringere."  «Jt».  ©ramm.  ab  =  ,  l)lnabr,  fcinein-  :•:. 
flrduffen.  Saub  (Läba'),  Floren  (Eja'n)  :c.  fträffa",  ä'fträff». 
(b.  2B.).  ,,©i  ft raufte  »on  bem  ®raö  in  ein  tud)  be^  taiue^  trör." 
©udientpirt  p.  97.  „©troufet  ab  Die  tifen/'  Tiüb<m  LH-  4. 
,/2)o  mufl  uti  üt  gebrenge  I;ar  unb  f)«ut  ab(trauffen."  ibid.p.  ?/♦ 

xt  2 


684       ©trag     ©trtg     ©trat    ©truel    ©traut 

Sie  ©troufe  (d.  ©p.)/  «Bctfürjung,  ©d>aben,  fo  man  tetbet. 
b cftrouf cn  ein  tfalb,  ein  ^i^tettt  (Siur.  III.  65.  73),  eä  tobten, 
bamit  f£  jut  ©petfe  blene  —  o&ne  ^roelfet  in  bem  ©inn  roie  beat; 
äutage  bcr  SBafbmann  einen  £afen  ftreift  (ftrdufft),  au^fe&t. 
Sanet  ftgürt.:  beftroufen  einen  efneä  Singet,  tfm  bejfen  ents 
flelben,  berauben.  „55 1 jl r o u f et  aller  funben."  Siur.  III.  52. 
,,Se«  ©ute$,  ber  dten  beftroufen."  Jpornetf  403.  409.  «Btgt. 
(trupfen,  bann  firaffen  unb  flratffen. 


ftragetn,  fteb  fltdcfetn  unb  ftrdngetn. 

Set  ©trtgel,   a)  rote  l)djb.  ©trieget.    «)  ©tri*  2anbe«,  Je  be$, 

SSatbe*.     Den  Strigl  is  "s  Traad  dünn.     „3ltn  fttfgel"  (J&oljeÄ). 

MB.  XVII.  484  ad  1531. 


Set  ©trat  (Siräl,  o.pf.,  fdwdb.  Straul),  a)  rofe  b*b.  in  «lißfttol, 
©onnenflral  (a.  ©p.  frrdla  fem.,  «cd)  bew  tyictoriuä  bie  ©trat). 

b)  (d.  Sp.)  bcr  tyfeil  (d.  ©p.  ftrdle,  a.  6p.  flr ata  fem.  sing,  unb 
plur.;  agf.  fttael  m. ,  ita(.  lo  strale,  ftaro.  strelä  fem.  mit  ben 
3lMeitungen  strelati  fcbjepen,  streletz  ©dnifte).  „@d:eflin,  2Burf= 
teil,  ©trat  unb  ©djiepp'eii."  2t\>.  @t)r.  33.  „Sa  famen  dauern 
mit  gelafcenen  2trmflen  unb  »erfdjcfien  einen  ©trat  auf  bie  unfern." 
(Sem.  Qieg.  @f>r.  II.  339  ad  1399.  „©efcboiTen  mit  aincr  fttal." 
Cgm.  619.  fol.  343.     „fit ol   unb   pogen."    Cgm.  714.  fol.  181. 

c)  (O.^Jf.,  %u\\t,  fd)rodb.)  2iu$brucf  ber  Bekräftigung ,  33errounbe= 

tung ,  bei  UnroiDen*.  Li  Straul  !  ui  S  t  r  ä  1  Duna' !  ui  S  t r  ä  1 
hint  ana  hi"!  Strallierl,  Strälbou',  Strälmäidl,  Sträl- 
hecks  etc. 

flr  dien  (ftrala%  ftraula",  oD.rfctjruab.),  umljerfdjivdrmen. 

ft raten,  uralten  (fträln,  3undd)ft  vom  ipferb),  ben  Urin  (äffen. 

ftrdlen  (fträln,  o.g.),  ftreten  (fcrjrodb.),  rammen  (a.  ©p.  fttetlan, 
praet.  jtralta,  pavtic.  gtftralt).  „2Biltu  burflen  ober  ftreten 
bein  bar."  Cgm.  784.  f.  280.  „?)?it  fucpen  »»orten  ftc  jm  ftrelt." 
Sj.  (5ad)$.  ©eibtfperfonen  ftrelcn  erft  mir  ber  ©tretbürfren  bie 
langen  Jpaare,  bie  ffe  fdmmen  wollen.  9turnb.  Jpet.  Ser  ©tratet 
(Strilac,  O.g.),  ber  <&ttzl  (fd?rodb.),  ber  Äamm. 

Der  ©ttdtenftain  (0.%,  $turt  S?efd>r.  b.  ®eb.  420),  fBergfroitalf. 

ftrüeten  (ftrialn),  eilfertig  um&crftobern,  fudjen,  nafdjen,  feden. 
t)  e  t  u  m  ft  t  ü  e  t  e  n.  2lUe  5Binfet  b  u  r  dj  fr  r  ü  e  t  e  n.  Set  Süfletnc 
jtruett  <x\x$  ber  ©djüfjel.  Sie  Äue  jtrüelt  ir  .ftalb  um  unb 
um  ab. 

Set  ©ttdm,  a)  roa$  ©ttom.  „Set  SBafscrftram,  bie  2Baj?er 
fttam,  an  ben  2öafierftramen  bcr  £t/onaro  unb  P)n."  2.91.».  1616. 
f. 503.528.754.765.    Set  OUeinitramer,  Oitjemberooljner/  Öibeta 


©traim  —  ©trom        ©tramp  685 

länber.  erfjatb  1588-  p.  51.  gefttamt,  geftreift.  „@ä  gieng  oud> 
pon  bet  funncn  ein  fieine^  ftraemeltn  batin,  bah  glaft  ir  uf  tt 
buffeitn."  fcriftan  17579.  jUametc&t,  stragulatus.  gl.  o.  334. 
SSrgl.  b.  f* 

Set  ©ttaim,  bet  ©ttaim  en  (Strasm,  Straama\  plur. 
Stream,  Streama~,  Simto.  Streaml),  ber  (Streifen,  bie  Oieibe,  bie 
©trieme.  a"  Straam  pon  5ufammcngeted)tem  ©ra$,  Jjpeu  ic.  o" 
Straom  «uf  bet*  Jpaut  (»ori  ©erjagen  2C).  „®  1 1  a  p  m ,  vibex" 
(Komencl.).  „2Beijj  ©  t t  a  { m  e  l  an  fem  bimel,"  via  lactea. 
„Siecbtfttafm,  radius."  Voc.  p.  1445.  fttaimen,  fitatmeln 
(ftraama",  ftreamoln),  ftreffen,  mit  ©treffen  verteilen,  gefrtatmt, 
geftraimeit,  gefjteift.     a~  gftraamte  Kua',   a"  gßreomalte' 

Zuig.    «Brgl.  b.  f. 

Set  ©trdum  (o*.  ©p.),  fieft,  ©ttem. 
ftremmen,  befttemmen,  befttempen  OHfcpaffenb.),  jufammen: 
jfeben,  einengen,  beengen.  „25er  Sampf  fttemmt  einem  auf  bec 
Sbruft."  <5ö  be  fttemmt  mii?  auf  bec  93ru(t.  (@d?roefj  unb 
9?ieberf.)  fttamm,  arlj.,  ftraff,  gefpannt;  ftrammen,  fpannen. 
cf.  UU  fitem  ba  unb  <patttcfp  fitem  b  hin,  unb  fiel)  unten 
(trampeln. 

ftteimeln,  ftreicfcetn.  Sag  ©ttelmel,  bet  ©trieb,  ©treiben. 
(<U.  ©p.  fitimuüe,  linea,  ftrimilp,  nota,  tractus).    „|iret= 

ttiolcdjtig,  stripaticus."    Voc.  p.  1419. 

Set  „©ttiem,  ©ttfemet,  bie  ©ttfeminn"  (Jpubnet  ©alib. 
p.  980),  bet,  bie  £«ubftumme. 

Set  ©ttiein,  ©ttiemen,  wie  bebb.  bie  ©trieme,  ber  ©treifen. 
„Sarumbe  ipaä  gcflrecbef, 
gin  fitfem  ipi^  &ertnln."    2Biga(of$  5901. 
©iei)  ©ttaim. 

Set  ©tränt,  wie  bebb.  ©trom  (a. ®p.  fttoum,  alvcus,  vadum, 
amnis).  Sie  formen  ©trdum,  ©tronm,  ©ttom,  ©ttdm  unb 
©tttem  cinerfeittf,  unb  ©tteim,  <Sttaim  anbrerfeittf  rueifen  auf 
ein  altetf  bcppelfotinfgeä  2lbfaut=Stbema  fttfoman  unb  fit t man, 
obngefäbt  roie  ©ttdf,  fivduffen  neben  ftraiffen  auf  fttiufan 
unb  fttifan. 


fttampeln,  fttampfcU,  bfe  SBeinc  roedjfetfroeffe  anfpannen  unb  eins 
Sieljen  (tpaä  im  auftreten,  aber  aud)  im  blopen  ©i§en  unb  Siegen 
gefd?el;en  fann).  Saä  ©ttampfetlein  (im  ©djera),  gujj*en; 
Äinb,  ba*  bie  $üf;e  lebhaft  in  93craegung  fefct.  ©feb  oben  ftrem- 
nten,  fttempeln.  Set  ©ttempfel,  a)  (3f«rf(of}f«&tt)  SSiebe, 
bie  rs«d)  bet  Üdngc  angefpctnnf  unb  nid;t  altf  OUng  gebtauebt  wirb. 
SStgl.  oben  Stemmen,  lltempen.  b)  (fcbjpdb.)  ©tempfef.  Sa* 
Voc.  p.  1419  flibt  fttcmpfel  füt  formarium. 


686     ©trumpf  (Strumf  ©treu  ©treun  ©tamb  (Strang 

35er  ©trumpf,  a)  rofe  fid)b.  (urgl.  ©tumpf).  £prolet  ©trumpf, 
tyerfon,  bie,  rofe  ein  ©trumpf  o&ne  Sujjtbeil,  nie  ju  füllen,  b.  &♦  nie 
ju  faltigen  t|t.  b)  (o\  @p.)  ©tumpf,  ©tümmel.  „<5r  leite  ben  ab» 
geflagcn  fug  ju  bem  ftrumpfe."  Ggm.  5.  fol.  2i6.d  0t.>2l.:  SKlt 
©trumpf  unb  ©til,  rote  mit  ©tumpf  unb  ©til. 


25er  ©trumfen,  ©trumpfen,  bat  ©tücf,  £rumm  («Srobeg  ic). 
©ie&  nacb.  ©ramm.  §.  562  ©trunjen. 


2)et  ©treu,  betf,  bem  ©trenen,  rofe  ö#b.  bie  ©trä&ne  (®arn$, 
Jätens);  ä.  @p.  Socfe;  ©triemen,  ©treifen.  „3n  einemo  h  M' 
(Irenen  bine*  foalfcg,  in  uno  crine  colli  tui."  2Biücram  IV.  9. 
„SBitltu  benn  ab  bem  roefen  ober  rab  fpinnen, 
bie  plutigen  ftrenen  (Gbrffli?)  Ijab  in  ben  finnen."  Cgm.  784. 
f.  280.  „Galaxia,  fant  3acobä  (traff  ober  bie  roeiüen  (Irenen  an 
bem  bimel."  Voc.  p.  1429.    ©iel)  ©treng. 

Die  ©trenfaß,  ,,$tfd)  in  einem  Qlltroatjer  ber  ©atjad)  bep  £ftmonfng, 
ber  2lrt  ber  ^inbeln  ober  ©treberbarfdjen  gleid?.  Cr  »ettreibt 
anbere  5ifd)e."  e.  SSitrbrg.  ©fcfct.  ber  #cabem.  II.  p.  19S.  Ctroa 
Pcrca  asper  L. ,  bet)  Jpofet  ©trtcbjagel? 

ftreunen  (ftrei"n,  ftreina"),  nacb.  guten  93ifjcn,  flelnen  ©enüjfea  unb 
QSortbeifen  umberfudjen  (a.  ©p.  gffhfunan,  lucrari,  einen  ©erolnn 
ma*cn,  gewinnen  überhaupt,  agf.  fogar  ftrpnan  beatn,  Älnber 
geroinnen,  gignere).  Ijerum  ftreunen,  in  obiger  3ibft*t  Ijerunu 
geben,  laufen,  »agieren.  ,,©id)  auf  bat  Um  ftreunen  unb  betteln 
terlaffen."  2ßirab.  «Serorb.  aug=,  ber=,  burd5=fheunen  etroatf, 
roie  aut:,  tx-,  burd>; fiebern.  Die  Streun  (StreP),  <perfon,  bie 
alfo  fuebt.  (cf.  nbrf.  ©  t  r  ü  n  e ,  ©aflTenbirne).  25er  ©  t  r  e  u  n  e  r. 
„©ailenfireuner,  föefttägcr  unb  ©  treu  n  er."  Qinfp.  SJerorb. 
».  1604.  ftrcunlg,  gefireunig,  adj.  25ag  ©ejheun,  bai  Spet- 
umfuefcen,  Saufen;  bat  fi$  babcp  Crgefrenbe  (a.  ©p.  giftriuni, 

lucrum). 

ftranbeln,  a)  (ä.  ©p.)  roacfcln,  „vacillare ,"  Voc.  ».  1432, 
Cgm.  685.  f.  184.  b)  (SngtK,  9cürnb.,  9)?ittel:0if).)  ft  r  an  b  ein 
an  einem  25ing,   barübet  unfdjlüfftg,  im  proeifel  fepn,  Vßtu 

mutijungen   ftaben.     I  ha'  fchou    imma'  drä"  gftraiTdlt.     c)  ftot» 

fern,  in  ber  Oicbc  ftecfeit  bleibet?. 


Xtt  ©ttang  (pluv.  Strang,  Streng,  25fmln.  Strangl),   a)  tt>!c  I)*b. 

(a.  ©p.  ftrang,  ftranc),  namentlich  bae  piel)feil  bei  pupiebö. 
„Oititen  mit  bem  (hangen,"  Cgm.  705.  f.  l,  alro  ber  ©trang, 
beg  ©trangen.  b)  Dieibe,  jjei.e,  £lnie;  fd)tnaler  Streifen  fieibtt; 
einae.neg  jtvlfäen  sroep  fturdjen  liegcnbeä  gitferbect;  einsehet  2ltfer» 


©trang        ©treng         ©tran^  687 

halfen  (cf.  931  fang);  jebcr  ©trcifen  erbe,  ben  bet  «PfTug  beirrt 
J5»in=  ober  Jperfatncn  umitürät,  unb  bereu  mehrere  bat  2ltferbeet 
Mlben.  3n  blefcnSBebeutungen  finbc  Id)  Intlrf.  ben<piur.  ©trangen^ 
welker,  wie  oben,  eine  Sorm  ber  Strange,  be$  Strängen  ober 
aber  ein  $em.  »orau$3ufe&en  fd)eint.  ,,^öo  bfeoor  weber  $urd>  nocfc 
©trang  gefcbcn  Worten  unb  ftemad)  umbgerlffen  würbe,  bat  Ift  ein 
9ieubrud?."  JJ.O.  ».  1553.  f.  116.  ge&enorb.  §.  13.  ,,©o  unb  fo  »U 
judjart  unb  fo  »11  prangen  acfer*."  MB.  XXIII.  122.  438  ad  1345. 
„«Hcfetjedjen  ftranngen..  bo  formaW  ber  8lbt  ben  gedient  aujf  ge= 
bebt."  Meichelb.  Chr.  B.  II.  210.  ® eftrd ng t e  93 6 ben,  #cfer; 
ungefttdngte  93oben,  2öfefen. 

flrängeln  eine  tyerfon  (b.  2ß.),  jie  Darf  balten,  gudlen,  plagen, 
ju  feinen  j?wccfen  benußen.  Wart,  I  will  di'  ßrängln!  cf.  ftrd= 
geln  unb  jtracEeln. 
jtreng,  geftreng,  a)  wie  bd)b.  fhenge  (a.  @p.  ftrangf,  tlrengf, 
fortis).  b)  ebmalige*  einen  =  *J)rdblcat  bcä  9lbeW.  „Dem  alten 
«Mbl  Ift  auf  bem  jüngjl  ge&altenen  £anbtag  gndblgljt  »errolülget  wor? 
ben,  bajj  benenfelfcen  »on  benen  <prl»atlt*  2BoM-ebl  unb  ®e- 
ftreng  jugefdnieben,  au*  ibre  £6d>rer  Jrdutein  tractirt  werben 
follen."  Wanbat  ».  1669.  Den  <Pf!egtf»erwaltern,  Salinem,  9J?auts 
nern  ober  anbern  «Beamten,  bie  nicbt  «Patrftll,  Doctoretf  ober  £fcen* 
tiati,  war  burd)  9)?anbat  ».  1651,  cbfgeä  «prdbicat  »on  f&ren  e&e- 
baiten  anjub&ren  re»>  ©träfe  »on  10— '20  9ietd)*tf)alern,  unb  ben 
lefjtern,  ei  freoentlld?  anfyufprecben,  unter  öffentlicher  ©eigene  unb 
©d>anbfdulenfirafe  »erboten,  ©onberbar,  fteutjutage  ftnb  ei  gerabe 
«Beamte  blefer  2ltt,  bie,  gleichviel  ob  Doctoren  ober  nlcbt,  »on 
tljren  J?au$  -  unb  Olmt^untcrgebenen  ©  t  r  e  n  g  ober  ©  ft  r  e  n  g 
tltulfert  werben.  (£i  wirb  bann  bfefeä  tyrdbicat  bem  fcöber  fteben^ 
ben  ©ndbtg  gewiiTermajien  entgegengcilellt,  unb  wdinenb  3.  93.  ein 
abellcber  @erl*t*berr  ber  ©ndblg  Jperr,  ift  fein  Verwalter  ober 
©erld)t$balter  (bie  Benennung  bürfte  öftere  aui  einer  currentern 
gjebeutung  bei  adj.  jlreng  erfldrt  werben)  ber  ©eftreng  ober 
©treng  Jperr  unb  feine  $rau  bie  ©trengfrau.  „Die  Änecfrt 
feaben  ©einer  ©treng  ((Jfnlftopb,  üalminger)  ettllcbtf  blnglld? 
»on  Qlmrang  gen  2anbtfbut  gefürt."  2Utenl)obenauer  Oiedm.  ».  1514. 
Cgm.  697.  f.  162. 

Der  ©treng  (Streng,   Strcn'),  bie  ©trdbne  (®ame£).    Da' 

Strcn'  hat  10  Schnalla',  dac  Schnalla'  240  Fädn.    «Brgl.  @.  686. 

Die  ©treng,  ber  Strenget,  ba$  ©treng  ein,    »)  bie 
£el)[fud?t.     b)  ®er  ©trengel  (ülfcbaffenb.),  ©knüpfen,  catarrhui 

nasalis. 

©id>  fl  r  a  n  s  e  it ,  a)  üä)  ftrecEen,  be&nen  (au^  Faulheit).  ©id>  rangen 
tinb  fl  rangen.  ©Ufo  auf  bie  SBanf,  bat  Äanapee  ^f n  =  ober  nlbet 
flranäen.    b;  5?acb  ©^rnlb  wirb  (tranken  fo  @#waten  gebraust 


688    ©trettj  ©trunj  ©trap  ©twp  ©ttupf  ©trag 

für  grofjt&un;  mujHg  herumlaufen.    Sie  Sttanjen  (Stranz-n, 

Strauz-n),  faule  2ßelbtfperfon. 
Der  ©trensen  (®rdfenberg),  2lrt  ÄotbeS;  prgl.  ©djrenjcn. 
Die  ©trenj  (»plrab.),.  ftolje,  faule  Dirne;  fiel)  ©ttanjen. 
Der  ©trunjen  (Strunffn,  Strumffn),  U6  <Stücf ,  Strumm  pon  eU 

nem  @t?näen.    „Die  ©trunjel  (vorn  gekorenen  ©plefj)  blfeb  i^tn 

flecfen  Im  93eln."    Cgm.  537.  f.  463.     „fttunjete/  detruncator." 
gl.  o.  345. 

ft  t  a  p  e  l  n ,  roa$  ft  t  a  b  e  l  n ,  jt  r  e  b  e  t  n ,  n».  m.  f.  ,Mi  lang  rofr 
tu  blefem  fterblldjen  geben  öerumftrapel n."  ©elfyamer.  3luS 
bem  @nfet  ©tbt.lK.  d.  1212  wirb  bie  €  teile :  in  tali  strepitu 
(öiaufbanbel)  fpdter  tiberfe$t  „in  folgen  geftrappl." 

Der  ©ttuppel,  a)  ftatt  ©crupel,  «BebenWdtfelt  (Sucher*  f.  2B.  II.  11). 
Der  ©truppelant,  fcrupulofer  SWenfd).'  b)  (D.tyf.,  Jranfen) 
Dlfput,  3»lft,  3anf.  flruppeln  (D.<pf.),  sürnen.  (iOcgt.  ftrau-- 
ben  unb  ftrobeln). 


ftrupfen,  a)  jp«$  jtrduffen,  stringere  (tv.  m.  f.).  gdub 
fltupfen,  eä  jrolfdjen  icn  Ringern  pom  groelge  jleljen.  3n 
Äramer*  dornend.  {ft  Kröpfen  strangularc,  nemlld)  jufammen- 
iieben,  fdmüren.  b)  etn  =  ,  3ufammen  =  ftrupfen,  ft'd)  efn=,  3«* 
fammenjfe&en,  Trümpfen.  „(üauftlfdK  mittel,  ble  ble  anbern  ju- 
fammenjleben  unb  elnftrupffen  madjen."  Dr.  sjftlnberer  1620. 
p.  193.  c)  überftrupfen  (öb.=©d)n>ab.),  unberufen  laffen,  aud= 
laffen,  perfd)onen.  Die  ©ttupfen,  a)  Oifemen:  ober  SBanb- 

fd)lelfe,  ble  sum  Rieben,  Qlnfpannen  blent  —  (bep  Slbelung 
©trlppe,  bollanb.  ftrop).  b)  (Ob.=@d)n)ab.)  ^ocfennarbe.  ge* 
ftrupft,  potfennarblg.  c)  (Jfn  Übel  am  ftuge  beg  <pferbe*.  „<£t  ift 
}u  rolffen,  baji  ble  JKappcn,  kaufen  unb  ©ttupfen  elnerlep  fep." 
Äluge  unb  tserjt.  Jpauärolrtl).    Dfe  ©trupfrourj,  ©trupfen^ 

IDUrj,  „lapatium  ,  lapathum ,"  b.  I.  IVOl  Rum«  acutus  L. 
Jpofet  l)«t  „Ranunculus  repens,  ©ttupfen." 


Die  <Stta$  (Straff,  o.pf.,  fd)todb.  Strauff),  M^roellen  au*  ble 
©trdfien  sing.  (plur.  Sträff-n,  Dlmln.  Straffl),  n>le  bcfcb.  ©trafce 
(a*  ©p.  ftrdja  nad)  I.  unb  IL  Declln.).  Da$  Dlmln.  Straffl 
wirb  oorjugdroelfe  pon  regelmäßig  unterhaltenen  9?eben=  ober  SBlclnal* 
ftrafien  unb  altf  ©egeufaß  ton  £anbftrdp,  Jpäuptjtrafi  ober 
(Sbauffe'e  gebraust.  „<2$  fofl  bie  ganbftrapen  24  ©dmb  breit 
fepn,  ob  man  fübrt  tobt  £eld>  ober  35rdut,  bav  ble  gegen  efn- 
anber  rceldjen  mögen."  Uttenb.  Sbe&aft,  Cbm.  Kl.  167.  fol.  260. 
®dbrenb  In  ©tdbten  tU  jtpifcfeen  altern  Läuferreihen  llegenbeu 
JKdume,  fle  mögen  fdjmal  ober  breit,  furj  ober  lang  fetm,  pom 

BpW 


©trauf?     ©trog     ©trat    @tret    ©treit      689 

93olf  autffcblieflld)  @afcn  genannt  werten,  laft  et  bett  eL'ft  feit 
Wenfdjengebenfen  mit  Käufern  befefetea  cfjmaK  cftjenttfcö  Mofen 
©trafen  bte  leitete  Benennung.    Die  Jp c d> fc r a 0  (Houhhftrair), 

fiel)  II.  £1).  ©.  145.  ,,Strata  publica  quae  I)  0  1)  fl  r  a  J  a  vulgo 
nuneupatur.'1  MB.  Vi.  158  ad  loti.  „Die  alte  romlfcbe  ganb* 
ftraf,  je&t  (ju  3(ventin$  Seit)  J?  o  cb  ft  r  a  f  genannt"  (bei)  ©djefr- 
larn).  31».  Gbr.  156.  Sie  Spuren  biefer  von  ©aljburg  na*  9lug$= 
bürg  jiebenben  fnomerftrafc  werben  au*  nod)  gegenwärtig  vom  «Bolf 
nur  mit  biefem  Hainen  bezeichnet,  ©o  bcfjit  bie  alte  Strafe  von 
9lug£burg  nach  Äaufbeuren  vorjugtfwelfe  Jpödjfttctf.  MB.  XXII.  21. 
Ol  e  i  *  $  =  fl  r  a  $ ,  fiel)  9?  e  t  *.  Der  ©  t  r  a  $  m  a  cb  e  r ,  ©  t  r  a  f » 
raub  er,  ©tr  a  f  über  fUe  r,  lieber  al$  ©ttvipen- 'S??.  :c. 
„Die  beten  ge  jtra  f  raubt/'  Cgm.  567.  f.  212.  Der  ©traf  et, 
wa$  ©trafmacber,  b.  b.  Arbeiter ,  ber  bie  ©träfe  beforgt. 

Der  ©trauf,  bem,  ben,  bie  ©traufen,  wie  fcd)b.  ber  ©trauf, 
beg  ©trauM  (a.  @p.  frrüj,  T.  uub  H.  Btruthio). 

Der  ©trauf  unb  ber  ©t raufen  (plur.  Sträuir,  SträuüV  unb 
Strauff-n,  Dlmin.  Sträuffl),  a)  wie  bebb.,  b.  I).  35üf*el.  h)  ber 
93ufcb.  Da$  @eftrauf,  Strauffot,  Gfträ'uffat,  bstf  ©ebüfcb,  98ufcb= 
werf,  ®cftrd»d).  „®  c  ftr  a  uf  ,  frutetum."  Voc.  ».  1618.  Sßrgl. 
©talbertf  fidj  ftränfen,  bie  ßcbern  an^ctuanber  (häuften,  fieb  grof, 
breit,  frautig  machen,  niti.  („©ich  frriujen  uf  ft'ne  rlcbbeit," 
Baltöer  ».  b.  93,  81.  21),  engl,  to  ftrut,  nbrf.  frrutt  ftatr, 
ftro&en,  Strufccn  unb  batf  folgenbe. 

Der  ©trauf,  wie  ftebb.  in  bei*  9i.2l. :  (5fnen  ©trauf  haben, 
aufleben  ic,  von  Tutoren  bc$  XVI.  3abrl).  für  Angriff,  ©türm, 
Streit  gebraucht  (fiel)  grifch).  Der  2Blnb$ftrauf,  ©turmwlnb, 
fatbol.  ©efangbud)  v.  1560.  p.  108.  93rgl.  bie  2lnm.  311m  »orber- 
gebenben,  wo  ber  begriff  niti  al&  vermittelnb  erfcheinen  fönntc. 

Die  ©trof  (fcbwdb.),  Äe&lc,  ©eblunb,  nbrf.  ftrote,  ben  ÄfÜan 
ftrote  unb  ftorte,  jugulum.    cf.  ©trugen. 


Der  „©trat,  stramm,  pett."  Cgm.  649.  f.  549.  „3cb  fol  feucht 
madjen  mein  ftratt  mit  meinen  jcbern."  Cgm.  827.  f.  107.  „3* 
wirb  neßen  mit  intnen  treten  minen  ftrat"  (lacrymis  Stratum 
meum  rigabo,   tyf.   VI.  7).    Cgm.  852.  f.   1. 

»erftreten  (a.  @p.),  bemmen,  aufhalten,  inhibere.  „2Bilt  in  ben 
fto§  pet-ftretea,"  Cgm.  129.  f.  4.    „farftreblt  wirbit,  sistitur 

vrivus),"  gl.  i.  541. 

ftrelten  (firei'n),  cond.  ftreitet  unb  ftrirt,  partic.  geftritten 
(gftri'n),  tpie  l)d)b.  (a.  ©p.  ftr t tan,  praet.  intl.  ftreit,  ftraft/ 
tonj.  ftriti,  partic  gt  {tri  tan).  Der  gemeine  Sttann  braucht  batf 
•Bort  wjugöwelfe  vom  a)rcceffül)rcn.  9)?and)er  frrjitet  unb  fjat 
jpau«  unb  ^»of  »erftritten,  el)e  bie  ©aefcc  aui^geftritten  Cents 
fäleben)  ifl.    Der  ©tre  it,  \w  M&,  (a.  ©p.  ftrit).    wifeer-- 

©cfjmeUn'ö  93«nnifc{)«&  ®erttrt>ucf),  III.  2f>.  g)  0 


690      ©trit — ©ttuot     ©troro     ©twj     ©trig 

ftreit,  adv.  (d.  ©p.),  in  bie  2Bette,  ä  qui  plus,  fireittg 
(ftreidi'),  ad}.,  a)  wie  bcbb.  b)  angeftrengt,  unaMdfftg.  „Damit 
l)'b  i*  a*t  Sag  flreitig  OU'frait"  a?oQ  auf  ju  t&un).  c)  feart= 
ndcfig,  fcbtper  ju  beruhigen,  ju  lenfen.  ar  ftreidi's  Kind,  aln- 
(treitlg  mib  bartftreitig  (d.  ®p.),  bartndtflg,  o1>stinatua,  con- 
tun«;.i,  pertinax.  2lP.  Gftr.  318.  gl.  ft  r  ei  tld  u  f  f  (?).  Der  2Ibt 
tun  ©taingafcen  fotl  nacb  einem  SKeperä  t).  1594  in  Sori'g  Hedw'm 
p.  43}  ^um  ^a.cen  folcbe  Jpunbe  gebrauten,  bie  nlt  ftreit leiff  unb 
bej  terjoglfien  baranliegenben  gorften  fitdblf*  fepen. 

Der  ©tritt  (Strid),  ber  ©treft,  sprocef.  in  Strid  fepn  mit 
Einern.  Damit  bat  i  loa'n  Strid,  bat  perfäldgt  nicfrt*.  Der 
@trltt=&anbel.  ©trfttfopf  (J?dnbelma*er,  Sanier),  ftrittig 
(ftridi'),  ftreitig,  in  ©treit  begriffen;  ftreftfncbtfg. 

Der  „©trttper,"  gm  Slfdjernefc.   S.O.  v.  1553.  f.  150.    cf.  «8er 
I.  Xt).  ©.  189. 

ftrotten  (U.Don.),   eilen,  übereilt  »erfahren,    ©ieb   ftrütten, 
ft  t  o  b  e  1  n  unb  ft  r  u  b  e  l  n. 

„ftrütten,"  ft*  eilfertig  temufcen,  übereilt  perfabren,  eilfettige 
Sßeiregun^en  machen,  ftoren,  ßötetrt ,  raubten.  „Die  Dre*dler, 
©leffier  jc.  baten  ibreg  gefallen^  in  ben  SBdltcn  umbgeftribt." 
©aljb.  SSalborb.  v.  1592.  „3*  b«b  alTerlep  alter  ®ef*f*t  bur*= 
fttütt."  01p.  <£bx.  l.    Si  fommt  gl.  a.  472.  473  ein  alteä  ftrutan 

für  prodigere,  fraudare ,  bep  Sfibor  V.  unb  gl.  a.  240.  340  ji= 
fttUbian,  agf.  ftmban  für  vastare,  exlerminare,  sequestrare, 
«poliare  r>or. 

Die  ©trut  (d.  ©p.),  93uf*,  @ebüf*,  ©eftrdu*.  „??u  ba*t 
er  ft*  in  einer  bicefcen  ftrut."  Cgm.  19.  fol.  73e  (2?olfr.  2iturel 
©tr.  129).  t>t\\  »erfdjiebenen  bep  ^rifct>,  Jpaltauä,  Qt)x.  ©ctmib  ic. 
gegebenen  ©teilen  ft'nb  tpol  au*  bie  frdnfif*en  Ortsnamen  ©trutb, 
©trutbof  u.  bewiufugcn.  Datf  alte  ftrutan,  ftruban,  exter- 
minare,  roürbe  auf  einen  bem  pon  Oieut,  @eteut,  OUeb  k.  ana- 
logen Segriff  f%en. 
Die  ©truot.  3n  f'er  rofräb.  ©rdnjbef*relbung  (Eccard.  Fr.  or.  I.  675) 
gebt  bie  Startlinie  burd)  ,Me  buruuinun  ftruot,  biu  bar  beijit 
©fggimaba."  Ob  au*  biet  ein  (fotl)lger)  *8uf*  =  ober  Sßalbptaß  jn 
»etfleben  unb  biefeä  2Bort  mit  bem  porigen  eineö  fepn  fönne,  roeifj 
i*  nl*t.  Uebrigenä  meine  f*  für  ft  rotten,  ro.  m.  f.,  ieftlmmt 
au*  ftruetten  gebott  ju  b«ten. 


ftroroen,  jteb  ©trD  unb  (treuen. 


Der  ©träjelreiter  (©olbfu^  gicfctelgeb.),  »auernburfdje,  ber  mit 

blo§em  Babel  neben  bem  Äammetwagen  ber  93raut  betreitet, 
ftrißen  (fd?»pdb.),  fprlßen. 
„ftrijeln  (©|tr.  GL),  eilfertig  Um  laufen." 


©mij  691 

Der  ®  t 1 u fe c n ,  acro&bnlicret  ba<  @  r r  ü  je  l ,  cvltnbcr  ■-  ober  »ulf> 
förmige  gttafle.  3)a0  ©trujenbrob  (fafjb.),  IdnslidjteS  fßrob  »on 
feinem  9)?e&l.  3"  Strizl  £aig,  Butter,  ölaud)ta&af  unb  brat./ 
flefne  cpllnbrlföe  Portion.  „Tortillus  e{n  fttucjel  ober  ein 
aüectyel."  Cgm.  656.  f.  232.  „<5fn  latroerae  ma*en  in  (Irucjel 
roel#."  Cgnü.  6oi.  fol.  102.     „Lorifa  lUucet."   Dlut.  III.  151. 

//©  t  r  {  ß  (  ,    genus    placentae."     Voc.    ».    1618.       Wagen:, 

%  o  p  f  e  n  =  u.  <&  1 r  ü  i  e  t.  Die  oftert  e!d?lfd)ett  02111er)  fettigen 
Stria  ei  werbe»  in  Jpeumann*  opusc.  326  voraefu&rt.  ©ttu&ei 
auf  fcer  Jpaut,  mit  «tut  unterlaufene  2Bul|t  von  ©Plänen.  Da* 
©trüjelpfUder,  ^flafter,  ba£  Me  ftornt  eine*  ' ■-,— 3 ',  3oll  biefen 
(Splmber*  erfjdlt.  9?a*  «8.  v.  9)?ott  belpt  Im  SiHertbal  amaramhus 
caudatus  ©trüjel  (plur.  Strizclär).  35a*  2ßott  fdjelnt  (?tn$  mit 
Sttof  (©•  689),  nJeberb.  jttote  (gl.  a.  841),  jugulum,  Suftrofjre, 
©urgel,  »on  beren  Jorm  eine  9)?el)lfyeife  au*  Odjfenaurael  (1. 19) 
Gelfit.  «Brßl.  öcfcb.  ftrofeen  (franj.  regorger)  unb  ©traufj  <$.  689. 
Der  breaenjeripdlberlfdse  ©trüber  (Wefjger)  f«nn  aW  jugulator 
aufgefaßt  fepn. 


Ser&efferungen. 


@efte  259  ^etle  is  jn  lefen :  porcorum. 

_     —     —    21  —    —  eintnjjo  uuilb  =  eber. 

—  571     —     31   —     —  Cgm.  719. 

—  551    —     2  —    —  ftpaSrf. 


692 


& 

6fefr   L  fcfieH   @.  418  —  505. 


11 

Sief)  «Bccal-  Meilung  fm   E.  itbetl  @.  1-134. 


6ie&  I.  StfteU  @.  624  —  638. 


«ugöbutg:  £ru<f  Der  ßftfiin  bei:  3-  O-  gotU'ftyn  »BucfcöanNuna- 

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